Lächeln von Skewed (One-Shot Taito) ================================================================================ Kapitel 1: Im Regen ------------------- Lächeln Hab ich zuviel erwartet? Hab ich zuviel verlangt, als ich mir irgendwann wünschte, glücklich zu sein? Tolle Situation. Ich stehe hier seit Zwanzig Minuten im Regen, bin total durchgeweicht, zittere schon leicht und warte immer noch. Ich könnte mich jetzt naiv fragen, auf was oder wen, nur, um so zu tun, als würde es keinen Sinn ergeben und ich könnte gehen. Ich warte aber auf dich und das hab ich nicht verdrängt. Trotzdem ergibt das ganze keinen großen Sinn. Wer steht schon bei dem scheiß Wetter, fast eine halbe Stunde, an einer Ampel und wartete auf Jemanden, den man erst einmal gesehen hatte. Ich. Aber immer noch hoffe ich darauf, dass du plötzlich auf der anderen Straßenseite auftauchst und mich anlächelst, so wie gestern. Ich hab seitdem kein Auge zugetan. Ich muss furchtbar aussehen, aber ich habe einfach keinen Schlaf gefunden... Gestern auch, da goss es genauso wie aus Eimern. Aber da war ich aus einem anderen Grund hier. Gestern trug ich Einkaufstüten und rannte so schnell ich konnte. Und als ich kurz verschnaufte, versuchte Luft zu holen, hörte man es schon rasseln in mir. Plötzlich war es trocken. Es regnete nicht mehr über mir und ich guckte erstaunt hoch, schaute in deine Augen, blieb dort kleben und wäre am liebsten ewig so verweilt. Doch du hast mir eine Tüte abgenommen und gelächelt. Schweigend hast du mich nach Hause gebracht; hast mich einfach gehen lassen und bist mir mit dem Schirm gefolgt. Hast wieder gelächelt. Die Einkaufstüte hast du mir in die Hand gedrückt und hast dich umgedreht. Das Letzte was ich sah, war dein schwarzer, knielanger Mantel und dein nasser, brauner Haarschopf. Es tropfte von ihm herab... und da hab ich auch gelächelt. Du musst wissen, ich lächel nie. Nie. Was meinst du, wie blöd mein Vater gestern Abend wohl geglotzt hat, als ich lächelnd in die Wohnung kam und meine Mundwinkel bis jetzt noch, leicht hochgezogen sind. Ich muss dich einfach wiedersehen. Ich schaue kurz in die Pfütze unter meinen Füßen und lächel mein verzerrtes Spiegelbild schief an. Ich bin nicht mehr blass. Meine Wangen sind rot, sehr rot, meine Nasenspitze auch und man sieht mir an, dass ich keinen Schlaf hatte. Die blonden Strähnen kleben mir im Gesicht, ich sehe krank und ungepflegt aus und trotzdem glücklich. Und sehr müde. Am liebsten würde ich lachen. Über mich selbst lachen, weil ich so dumm und naiv bin, aber mir ist einfach nicht nach Lachen zumute, ich kann nicht mal selbstspöttisch grinsen, nicht mal das... Die Ampel wird grün. Inzwischen ist es etwas neblig geworden, nicht einmal der Regen durchdringt ihn. Ich kann die andere Straßenseite kaum erkennen. Mehrere Schatten stürmen von meiner Seite auf die Andere und Einige kommen auf mich zu. Meine blauen Augen verengen sich und ich versuche angestrengt eine der schwarzen Gestalten zu erkennen. Es ist kalt und kleine Tränen bilden sich in meinen Augenwinkeln, so, dass alles noch verschwommener und unklarer wird als vorher. Ich erkenne nun trotzdem die Menschen vor mir. Du lächelst. ~*~ Owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)