Lonely cry von alu (She's so beautiful when she bleeds Fortsetzung) ================================================================================ Kapitel 1: She's so beautiful when she bleeds Fortsetzung --------------------------------------------------------- Sie hatte es also getan. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag in die Magengrube. Er hätte es doch wissen müssen! Es war doch seine Pflicht gewesen, sie zu beschützen... auf sie aufzupassen, er hätte es doch merken müssen, hätte er bloß nicht gedacht... Er seufzte auf. Und nun war es zu spät. Sie war tot. Und er war es Schuld. Ich hätte ihr beistehen müssen, ich habe doch gesehen, wie sie sich gequält hat, wieso habe ich denn nichts getan?! Ich habe wirklich geglaubt, sie werde alleine damit fertig... sie war doch auch nur ein Mensch... verdammt... Ich habe zugelassen, dass sie stirbt... das sie... sich umbringt... ich habe es doch geahnt, tief in mir sogar gewusst... wieso habe ich denn nichts getan?! Sie war doch... meine Herrin... wie soll ich nun weiterleben? Es war doch meine Aufgabe, sie zu behüten, zu beschützen, ihr zu helfen wenn sie Hilfe benötigte... und nun habe ich meine letzte Chance vertan... Alles, wofür ich gelebt habe... ich habe keine Aufgabe mehr... ich... wie habe ich ihr Leiden nur so ignorieren können?! Alucard schluchzte leise auf. Er fühlte es... einen tiefen Schmerz, unendliche Kummer tief in ihm... das hatte er seit Jahrhunderten nicht mehr gespürt, selbst als Mensch hatte er sich niemals so vollkommen nutzlos gefühlt... Ich... werde wahnsinnig... Der bloße Gedanke an sie... die bittere Wahrheit, dass sie tot ist... mich nie wieder anschreien, mich nie wieder mit ihren eisblauen Augen kalt fixieren wird und mir Befehle gibt... nie wieder ihre herrische Stimme durch das Anwesen hallen zu hören... Eigentlich konnte er es gar nicht glauben, dass sie tot war... doch er spürte es. Es war ein Stich, der tief in sein Herz ging... er brauchte nicht in ihr Büro zu gehen und sie dort in ihrem Blut auf den Boden vorzufinden zu müssen um zu wissen, dass sie tot war. Er fühlte seine Herrin nicht mehr... sie war nicht mehr in dieser Welt. Plötzlich überkam ihn die nackte Angst. Alleine die Vorstellung, dass ihr lebloser Körper dort alleine in ihrem Büro auf dem kalten Boden lag... Blut... überall Blut um sie... nein, das konnte er nicht mit ansehen, er wollte es nicht sehen, er wollte es nicht wahrhaben, dass sie wirklich... Zum ersten Mal wünschte er sich wieder ein Mensch zu sein, sich umbringen zu können... wieder bei ihr sein zu können... wieso war er nur ein Vampir?! Wieso musste er nun ein ganzes unendlich langes Leben damit klarkommen, seine Herrin sterben gelassen zu haben?! Er... er wurde wirklich wahnsinnig... Langsam, ganz langsam flossen blutrote Tränen aus seinen Augen... Er vergrub sein Gesicht in den Händen. Nein... es war einfach zuviel... So muss sie sich auch gefühlt haben, dachte er bitter. Und darauf gewartet haben, dass ich ihr helfe, sie beruhige, sie unterstütze, ihr sage, sie solle stark sein... ich... habe... ich bin so nutzlos... es ist genau so, als hätte ich sie selbst umgebracht! Ich... verdammt... wieso... wieso nur... Integra... Er schrie ihren Namen beinah schon aus, als könne er sie zurückholen, sie wieder hier im Anwesen herumspazieren lassen, alles rückgängig machen... könnte er es nur... er würde alles dafür geben... seine Herrin nur wieder lebendig machen zu können... Er erinnerte sich an das kleine Mädchen, das vor ihn vor 10 Jahren aus seiner Gefangenschaft befreit und er seitdem nicht von seiner Seite gelassen hatte... bis auf diese eine Mal... Wie sie ihn damals in all ihrer Unschuld angesehen und er ihr erklärt hatte, dass sie seine Herrin sei... wie mutig sie in seinem Angesicht gewesen war... Wieder heule er auf, die Tränen rannen ihm nun nur so über seine Wangen. Er konnte es immer noch nicht begreifen... Vorsichtig stand er auf. Er musste sie einfach noch einmal sehen, so weh es ihm auch tat... so schrecklich ihr Anblick auch sein möge... er musste einfach noch... ein letztes Mal in ihre blauen Augen blicken... sie um Verzeihung bitten... Schweren Schrittes ging er zu ihrem Büro. Er schluckte tief, als er seine Herrin dort am Boden liegen sah. Integra... meine Herrin... es tut mir... so unendlich Leid... Wie sie dort lag... wie ein Engel, der nach langem Leiden nun endlich zurück nach Hause kehrte... Er fuhr ihre Lippen entlang... Nie wieder würde sie ihn anschreien, ihn nie wieder loben... Er hob ihren Kopf an und nahm sie in den Arm... würde sie doch nur ihre Augen öffnen und ihm sagen, alles sei gut... stattdessen war ihr Körper kalt und völlig ohne Leben... es war endgültig zuviel. Alucard griff nach seiner Waffe. Er würde es beenden. Sein Leiden... sein unnützes Leben...er wollte nur noch zu ihr...dieses Verlangen war stärker als alles andere, überschattete seine Vernunft... es würde nichts bringen, aber... er konnte nicht anderes... zwar war er ein unreiner Vampir... Langsam drückte er den kalten Lauf seiner Waffe gegen seine Schläfe. Integra... meine Herrin... ich... habe dich sterben lassen... ich sollte doch für dich da sein... mein Leben... ist nichts mehr wert. Ein lauter Knall erfüllte das Büro, wo nur eine Stunde zuvor Integras Klagelaute erklungen waren. Und noch bevor sein Körper auf dem Boden neben seiner Herrin aufschlagen konnte, war er schon zu Staub zerfallen. Auch er hatte hier seinem Leben ein Ende gesetzt. War ihr gefolgt... weil sein Leben ohne sie keinen Sinn hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)