Am Anfang war das Schulprojekt von Autumn (JoeyxSeto) ================================================================================ Kapitel 35: Dritte Woche, Mittwoch Abend/Donnerstag (Teil 1) ------------------------------------------------------------ *Leser anspring und abknuddel* Hallo, da bin ich wieder!!^^ Danke für Eure lieben Kommis!! *JoeyxSeto-Plüschis ins Publikum werf* *Schokolade und Bonbons hinterdrein* Mein Semester an der Uni ist erfolgreich verlaufen - jetzt steht am 13. März die wichtigste Prüfung an, die Zwischenprüfung!! Wer mir die Daumen drücken will, ist für den besagten Tag von 10 bis 13 Uhr absolut dazu berechtigt - und nun viel Spaß!^^ Kapitel 18: Dritte Woche, Mittwoch Abend/Donnerstag Seto brachte Mokuba nach ihrem gemeinsamen Essen in einem der schicksten Restaurants von ganz Domino zurück zur Villa und verabschiedete sich mit einer extra innigen Umarmung. „Hast du denn heute noch was vor, dass du mich jetzt noch nach Hause begleitest? Es ist doch erst Dreiviertel sieben!" „Ich weiß, aber um sieben bin ich mit Joey in meinem - Unsinn, seinem - Apartment verabredet." „Oh, du bist mit Joey verabredet?" wiederholte der Schwarzhaarige in einem Ton, der viel zu suggestiv war, um seinem Bruder zu gefallen. Er zog die Stirn in Falten. „Hör mal, Ototo - ich gebe ihm Nachhilfe wegen der Mathearbeit morgen. Das hat nichts mit unserer....unserer Beziehung zu tun. Eigentlich sind wir getrennt, das weißt du." „Sicher. Aber nur weil ihr ‚offiziell‘ getrennt seid, heißt das nicht, dass auch eure Herzen getrennt sind, ne? Ihr liebt euch noch immer und ihr verdient eine weitere Chance! Joey bringt dich dazu, Dinge zu tun, die untypisch für dich sind....lächeln, lachen, albern sein, entspannen, das Leben genießen. Er hat dich auch zum Weinen gebracht, nicht wahr? Als er Schluss gemacht hat?" „Woher willst du das wissen?" „Weil er am selben Abend, nachdem du weg warst, ins Schlafzimmer rauf ist und sich die Augen ausgeheult hat. Die Bindung zwischen euch ist tiefer als euch beiden vielleicht klar ist. Ich bin davon überzeugt, dass auch du geweint hast, Nii-san." „Du irrst dich." erwiderte Kaiba brüsk und wandte sich zum Gehen. Als wäre ihm bewusst geworden, wie wenig Mokuba diese abweisende Haltung verdiente, winkte er ihm noch einmal zu und lächelte. Der Kleine grinste breit und winkte zurück, bevor er im Haus verschwand. Zwanzig Minuten später hatte er das Apartment des Blondschopfes erreicht, das von außen niemanden ahnen ließ, wie elegant es im Inneren eingerichtet war. Joey wartete bereits auf ihn, gekleidet in eine enge Jeans und ein weißes Muscle-Shirt, unter dem sich seine besagten Muskeln wunderbar abzeichneten. Um den Hals trug er den schwarzen Drachenanhänger, die Füße steckten in Lederboots. Seine Augenpartie wurde von einer Sonnenbrille verdeckt. Da es Sommer war, wurde es erst zu fortgeschrittener Stunde dunkel und die Sonne hatte gerade erst damit begonnen, zum Horizont herabzusinken. Das abendliche Licht zauberte einen Schimmer von reinem Gold in sein korngelbes Haar. »Oh....oh Gott....« »Ich stimme dir vollkommen zu, Seto-Baby. Oh Gott. Das ist die einzige vernünftige Beschreibung für diesen Anblick. Ob er noch Hintergedanken hatte, als er dich um Nachhilfe bat? Wow, das wäre ja geil!« »Du denkst wirklich nur an das eine! Selbstverständlich hatte er keine Hintergedanken!« »Bei diesem heißen Outfit bin ich bereit, deine Jungfräu....nein, Jungmännlichkeit darauf zu verwetten! Du bist zwar dominant, Zuckerhase, aber man muss dich antörnen, bevor du in Stimmung für sowas bist....und wenn Joey eines kann, dann das!« »Halt die Klappe! Er zieht sich eben gerne sexy an, das bedeutet überhaupt nichts!« »Du versuchst bloß, dich selbst zu beruhigen. Meiner Meinung nach sind Logarithmen und der andere Kram nicht gerade der passende Anlass für solche Klamotten. Weißt du denn so genau, welche Art von Nachhilfe dieser Adonis meinte?« »Schnauze!!!« »Du entgleist verbal, Zuckerhase. Habe ich dich nervös gemacht? Oh, das wollte ich nicht!« »Und ob du das wolltest....!!« Die beiden jungen Männer begrüßten sich in leichter Verlegenheit und betraten die Wohnung. Der Sechzehnjährige schenkte Cola in zwei Plastikbecher und servierte das Getränk zusammen mit einem Teller voller Apfelviertel. „Es sind auch getrocknete Apfelringe dabei. Ich kann nicht immer Süßigkeiten essen und brauche mal etwas Obst, vor allem, wenn ich mich konzentrieren muss." „Dir ist bekannt, dass getrocknetes Obst mehr Kalorien besitzt als Schokolade?" „Ehrlich? Von mir aus. Meinst du, Kalorien interessieren mich?" „Du bist Model!" „Na und? Ich habe keine Lust, irgendwann als Klappergestell über den Laufsteg zu flanieren. Schlank um jeden Preis - tse, das ist doch lächerlich! Außerdem habe ich eine gute und knackige Figur. Ich habe noch nie Diät gemacht und werde jetzt nicht damit anfangen. Statt dessen sollten wir mit Mathe beginnen, wenn ich morgen eine brauchbare Note produzieren will. Wo ist das Buch?" Der Firmenchef klappte es auf und erläuterte den Stoff, der für den Test relevant war, noch einmal von Schritt Eins an. Mit Skizzen und Beispielen bemühte er sich, es dem anderen begreiflich zu machen und gab ihm schließlich ein paar einfache Probeaufgaben. Joey rechnete eifrig und lächelte dabei, denn mit Setos Erklärungen kam es ihm plötzlich viel einfacher vor. Zufrieden mit sich selbst, gab er dem Älteren sein Blatt, damit dieser es korrigieren konnte, während er selbst Apfelstück für Apfelstück in seinen Mund schob. „Das ist richtig....das auch....das auch....gut. Das stimmt ebenfalls....das auch....das auch. Aber hier hast du einen kleinen Fehler gemacht. Du hast vergessen, das Vorzeichen zu beachten." „Mist! Dabei war ich so stolz auf mich!" „So etwas kann jedem passieren. Nun, fast jedem. Mir natürlich nicht. Aber du hast wohl kaum vor, eine Eins zu schreiben, oder? Wir sind erst am Anfang, die Aufgaben morgen werden einige Grade schwieriger sein. Diese Art von Aufgaben gehen wir jetzt gemeinsam durch, nachdem du die Grundlagen verstanden hast." „Schwieriger also? Das verspricht, schön langweilig zu werden!" „Langweilig oder nicht, du willst doch etwas lernen, oder nicht? Ich erinnere dich, dass du es warst, der die Nachhilfestunde vorgeschlagen hat!" „Ja, schon....aber...." „Kein aber. Versuch, die Aufgabe 12 auf der übernächsten Seite zu erledigen." Es blieb eine Weile still, während der Blonde verbissen arbeitete, bis ihm plötzlich eine Idee kam. Er sah, wie der Brünette einen Apfel verspeiste und erklärte: „Seto, du hast mich doch früher oft ‚Köter‘ genannt....und später ‚Hündchen‘. Weißt du denn gar nicht, wie man einem Hund etwas beibringt? Mit dem Prinzip der Belohnung!" „Worauf willst du hinaus?" Das lasziv wirkende Grinsen und das Leuchten in diesen braunen Augen waren dem Meisterduellanten nicht ganz geheuer und ein seltsames Prickeln breitete sich von seiner Magengegend in seinem gesamten Körper aus. In Situationen wie diesen glich Joey einmal mehr einem Wolf, vor dem man sich hüten musste. „Ganz einfach: Immer, wenn ich eine Aufgabe richtig löse, kriege ich eine Belohnung von dir, die aussieht wie folgt: Ich darf dich küssen oder streicheln....und zwar an jeder Stelle, die mir gefällt! Als Motivation! Du kannst mir folgen?" »Uh, Joey-Honey! Ich wusste gar nicht, dass dein Verstand auf solche Ideen kommen kann! Bemerkenswert! Du bist garantiert der einzige, der mit so einem Vorschlag Erfolg hat, denn Mr. Eisberg schmilzt nur in deinem Feuer!« »Da muss ich dir ausnahmsweise mal Recht geben!« Sein Gegenüber starrte ihn fassungslos an. Sein Gewissen nutzte das mentale Schweigen, um sich lauthals zu melden: »YEAH!!! Ich liebe diesen durchtriebenen kleinen Teufel mit dem Engelsgesicht!! Motivation, wow! Das hältst du nicht lange durch, Seto-Baby, das verspreche ich dir!« »Selbstbeherrschung ist alles!« »Oh, du hast sehr viel Selbstbeherrschung, keine Frage - nur nicht in den Momenten, in denen du Wachs bist in den Händen eines gewissen Jemand!« »Ich liebe Joey, das ist wahr. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich Wachs in seinen Händen bin!! Ich werde mich nicht auf dieses hirnrissige Spiel einlassen!« „Auf diese Weise wirst du kaum etwas lernen und in der Prüfung eine schlechte Note kassieren. Ich hätte nicht erwartet, dass es das ist, was dir vorschwebt. Falls du ernsthaft vorhast, diesen fragwürdigen Plan durchzuführen, werde ich von der Nachhilfe absehen und dich hinauskomplimentieren müssen." Seine Stimme klang kalt und abweisend, aber Joey wäre nicht Joey gewesen, wenn ihn das sonderlich beeindruckt hätte. Er winkte mit dem Blatt Papier, auf dem er die bisherigen Rechnungen zu Aufgabe 12 notiert hatte und der Brünette untersuchte sie. „Die erste ist nur ein bisschen fehlerhaft....die zweite allerdings ist ein Fiasko. Die dritte ist richtig....was für eine positive Abwechslung!" „Sie ist richtig? Also dann - es ist Zeit für die Belohnung!" Er warf sich mit seinem vollem Gewicht auf den Jungmillionär, wuschelte ihm frech durch die Haare, kitzelte ihn und leckte schließlich behutsam mit seiner Zunge über die entblößte Kehle. Es war von Vorteil, wenn Seto keinen Rollkragenpullover trug! „Hmmm...." „Gefällt dir wohl, he?" „Geh - sofort - runter - von - mir!!!" „Nein, ich mag es so." Kaiba stieß ihn von sich, sodass der Jüngere auf seinem verlängerten Rücken landete. Sein vergnügtes Grinsen hatte er jedoch beibehalten und Zerknirschung bekundete dieser Gesichtsausdruck keineswegs. „So lernst du nichts! Du hast mich um Hilfe gebeten und wir werden das vernünftig durchziehen, sonst hat das alles keinen Sinn! Hör auf zu grinsen! Entweder wir arbeiten, oder wir lassen es bleiben!" „Warum bist du so miesepetrig? Kein Grund, gleich wieder das Arschloch heraushängen zu lassen, bloß weil ich dich geneckt habe!" „Ich habe deine Fehler aufgeschrieben. Du verbesserst Aufgabe 12 und machst sie nochmal." „Du bist ein ganz schön strenger Lehrer, weißt du das?" „Strenge und ein bisschen Härte haben bislang noch keinem geschadet! Wenn diese Nachhilfestunde etwas bringen soll, musst du dich konzentrieren!" „Ja, ich hab‘s kapiert....!" Das Model blieb bis neun Uhr. Sie hatten die verbliebene Zeit über tatsächlich gearbeitet, doch aufgrund des Zwischenfalls mit der Belohnung war Seto verstimmt und Joey enttäuscht, sodass sie sich etwas gereizt trennten. „Ich muss jetzt gehen, ich habe Mokuba versprochen, ihn ins Bett zu bringen. Du warst zwar nervtötend unmotivierend, aber ich glaube, dass mir deine Erklärungen mehr genützt haben als die unseres Paukers." „Davon gehe ich auch aus. Schließlich hast du dich endlich ernsthaft mit der Materie befasst, anstatt herumzualbern. Wir sehen uns morgen." „Na hör mal - nur, weil ich dich berühren wollte? Du bist doch sonst nicht so prüde. Zugeknöpft, aber nicht prüde. Schau nicht so finster, das ist eben meine Meinung. Also, bis morgen....und träum was Schönes!" Er schloss die Tür hinter ihm und lehnte sich dagegen, müde und erschöpft. Er gab zu, dass er sich auf das Spielchen hätte einlassen können, aber er traute seiner Widerstandsfähigkeit in punkto Blondschopf nicht mehr so wie früher. Joseph zu lieben war eine wunderbare, wenn auch nach wie vor ungewohnte Erfahrung, da er die eisige Maske, die er so lange nach außen präsentiert hatte, in seiner Gegenwart einfach fallenließ. Das Begehren, das der andere ihm einflößte, irritierte ihn viel stärker, denn obwohl er sich bereits häufiger vorgestellt hatte, wie es sein mochte, wenn sie einen Schritt weitergingen, war es bei einmaligem Petting geblieben. Sich komplett hinzugeben....hatte er davor Angst? Der Blick in Joeys Augen war fröhlich gewesen, als er die Sache mit der Belohnung vorgeschlagen hatte, aber es hatte sich darin auch ein verlangendes, forderndes Funkeln verborgen, das ihn durchzuckt hatte wie....er wusste es selbst nicht genau. War das Gefühl negativ oder positiv? Er war nicht sicher, tendierte allerdings zu letzterem. Das Telefon klingelte und riss ihn aus seinen Betrachtungen. „Kaiba?" „Mr. Kaiba?" Es war Catherine Nathaniel, die Fotografin. „Das ist doch Joeys Nummer? Warum sind Sie am Apparat? Ach, natürlich, ich erinnere mich - dieses Schulexperiment, richtig? Können Sie mir Ihre Nummer geben, damit ich meinen Star erreiche? Sie stehen nicht im Telefonbuch, nur Ihre Firma." „Was wollen Sie um diese Uhrzeit von ihm?" „Nun....wie soll ich sagen....ich habe ihm etwas mitzuteilen, das für seine Karriere entscheidend sein könnte." „Ich verstehe." Er gab ihr die Nummer seines Villaanschlusses und legte auf. Was das wohl für eine wichtige Mitteilung war? Na, er würde Joey morgen fragen. Er gönnte sich eine ausgiebige Dusche, schaltete sich durch das wenig lohnenswerte Fernsehprogramm und begab sich um zehn Uhr ins Bett. „Träum was Schönes", hatte er zum Abschied gesagt.... ~~ TRAUMSEQUENZ ~~ Er hatte gewonnen! Souichi Miller und sein Vater gingen in seiner finalen Attacke unter wie ein leckgeschlagenes Schiff. Und es war ihm ohne die Hilfe eines Partners geglückt! Selbstredend - er brauchte keinen Partner, um diese beiden Lackaffen zu besiegen! Er lachte....kalt, arrogant und herablassend, wie es seine Art war. Das Publikum jubelte ihm zu. Er sah sich um, aber er konnte in der Menge ein bestimmtes Gesicht nicht finden, dessen Lächeln er am meisten herbeisehnte. Mokuba stand neben ihm und wirkte traurig. „Was ist mit dir, Ototo? Freust du dich nicht über meinen Triumph? Ich habe die Firma zurückgewonnen! Wo ist Joey? Will er mir nicht gratulieren?" „Er ist nicht da." antwortete Serenity, die hinter seinem kleinen Bruder auftauchte. „Du hast allein gekämpft und ihn vergessen. Warum hast du ihn nicht an deiner Seite kämpfen lassen, Kaiba-san? Er wäre für dich da gewesen, das weißt du. Dein Image in der Öffentlichkeit, der Geschäftsmann, der du bist....das wird dir immer wichtiger sein als Joey. Du hast gewählt und er hat sich danach gerichtet. Das ist alles." „Was erzählst du da? Ich habe noch nicht gewählt! Sein Ultimatum war noch nicht abgelaufen! Ich wollte nach dem Duell mit ihm sprechen, ich wollte...." „Es ist zu spät, etwas zu wollen, Onii-san." unterbrach Mokuba ihn hart. „Er ist fort!" ~~ ENDE DER TRAUMSEQUENZ ~~ Er schrak hoch, sein Atem kam in schnellen Stößen. Der Wecker zeigte zwei Uhr morgens. Es war Donnerstag. Der vorletzte Tag des Schulprojektes hatte begonnen. Seto lauschte dem heftigen Pochen seines Herzens und runzelte die Stirn. Was war das nur für ein seltsamer Traum? Eine Vorausdeutung? Eine Ahnung? Lächerlich! Oder war es das, was er fürchtete? Dass er Joey keinen gleichwertigen Platz in seinem Leben einräumen würde, weil er es nicht fertig brachte? Weil sein Imperium, sein glänzender Ruf, sein Prestige mehr für ihn zählten? Würde er den Menschen Seto Kaiba opfern und damit seinen Geliebten aufgeben, um weiterhin der vielbewunderte und perfekte Geschäftsmann Seto Kaiba zu sein? Eine ganze Weile starrte er in die Dunkelheit und sein Schweigen war die einzige Antwort, die er geben konnte.... *** „Mr. Wheeler." Der Sechzehnjährige blickte gottergeben auf die Testaufgaben. Der Mathelehrer Marke Feldwebel verteilte die Prüfungsbögen unter seinen Schülern und bellte seine traditionellen Androhungen von Verweis und Meldung beim Direktor in die Runde, falls jemand auf die Idee kommen sollte, den Test als Gemeinschaftsarbeit zu betrachten. „Sie haben 45 Minuten Zeit. Fangen Sie an!" Die erste Aufgabe basierte auf den allerersten Stunden mit dem neuen Stoff und war simpelst. Die typische Sechserbremse, obwohl Joey schon jetzt verzweifelte Seufzer vernahm. Hätte Seto seine Grundlagen gestern nicht aufpoliert, wäre es bei ihm dasselbe. Er linste aus den Augenwinkeln zu dem Braunhaarigen hinüber, der schrieb wie die Feuerwehr. Kami-sama, hatte der einen Computer in seinem Kopf?! »Der braucht bestimmt keine 45 Minuten, bis er fertig ist....Tristan hat offenbar auch keine übermäßigen Probleme und Duke genauso wenig. Yugi sieht aus wie kurz vorm Weltuntergang. Und bei Ryo hat ebenfalls die Endzeitstimmung Einzug gehalten. Teas Gesicht ist grünlich. Sie war gestern shoppen, so total unvorbereitet, wie sie aussieht. Schon merkwürdig, dass heute Donnerstag ist. Morgen ist alles vorbei und wir werden unsere Existenzen wieder zurücktauschen. Ich glaube, ich sollte Mrs. Sagami eine Schachtel Pralinen oder sowas schenken - als Dankeschön, denn eigentlich habe ich es ihr zu verdanken, dass ich Seto so viel besser kennen gelernt habe. Dass ich ihn zu lieben gelernt habe. Da fällt mir ein, wir müssen den Bericht noch vervollständigen....« »Du hast keine Zeit, deine Gedanken schweifen zu lassen, Honigbärchen! Der Test schreibt sich nicht von allein!!« »Oh ja, du hast recht!!« »Ich habe immer recht.« erklärte sein Gewissen mit Genugtuung. »Kein Grund, gleich größenwahnsinnig zu werden....« »HE!!!« In fliegender Hast rechnete er die nächsten beiden Aufgaben aus und stellte fest, dass es ihm viel leichter fiel als erwartet. Er musste sich nachher unbedingt richtig bei seinem Drachen bedanken, denn ohne seine Hilfe würde er jetzt mit Sicherheit schmählich versagt haben. Kaiba war nach zwanzig Minuten fertig und gab sein Blatt vorne am Pult ab. So leise wie möglich packte er seine Habseligkeiten zusammen und trat auf den Flur hinaus, wo er sich in seine mitgebrachte Historienlektüre vertiefte. Seine Klassenkameraden durften weiterschwitzen, bis es läutete. „Wie ist es gelaufen?" erkundigte er sich bei dem Jüngeren, als dieser auf ihn zulief. Das strahlende Lächeln, das ihm zuteil wurde, erwärmte sein Herz. „Spitze! Für meine normalen Verhältnisse jedenfalls. Sogar diese ziemlich knifflige Aufgabe am Schluss konnte ich rechnen. Ich fürchte, dass das Ergebnis falsch ist, aber immerhin habe ich den Ansatz geschafft! Vielen, vielen Dank, Seto - ohne dich wäre ich da drin versauert! Du hast mir wirklich sehr geholfen!" „Das ist die Hauptsache. Übrigens...." „Ja?" „Richte Yugi etwas von mir aus. Ich möchte nach der Schule mit ihm sprechen." „Betrifft es das Duell morgen?" „Genau. Ich....ich habe mich entschieden. Ich werde mit ihm als Partner antreten." „Mein bester Freund wird also an deiner Seite stehen. Das ist in Ordnung, das kann ich akzeptieren. Ich wünsche dir, dass du die Kaiba-Corporation zurückgewinnst. Ich weiß, was sie dir bedeutet. Die Frage ist nur, ob ich dir genauso viel bedeute. Ich will keine Randerscheinung in deinem Leben sein, sondern ein gleichwertiger Gefährte. Ist das zu viel verlangt?" „Ich weiß es nicht." Seine Stimme bebte. „Vielleicht ist es....zu viel verlangt...." Sie schwiegen, sahen sich nur an, erforschten den Blick des anderen. Joey drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und flüsterte im Vorbeigehen: „Ja. Vielleicht verlange ich zu viel. Aber ich bin ein Optimist. Ich höre nie auf, zu hoffen. Ich höre nie auf, zu glauben. Wenn du mich wirklich liebst, wirst du das Richtige tun." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)