Am Anfang war das Schulprojekt von Autumn (JoeyxSeto) ================================================================================ Kapitel 24: Zweite Woche, Freitag (Teil 2) ------------------------------------------ Hallo, meine Lieben! *Leser umwirft und alle der Reihe nach abknuddelt* Es geht endlich weiter! Sorry, dass es so lange gedauert hat (Uni-Prüfungen, kein I-net, zwei Wochen Abwesenheit), aber nun kehre ich zurück!^^ Der Charakterguide ist auch bearbeitet worden, unter anderem habe ich die große Ehre, Euch darin Kaibas Gewissen vorzustellen (und nicht nur seins^^). Und nun geht's los! Kapitel 12, Zweiter Teil: Zweite Woche, Freitag „Diese Miss Aldin ist lebensmüde." „Wie recht du doch hast, mein Schatz!" scherzte Joey nach Schulschluss und schlenderte gemütlich neben dem Firmenleiter einher, Richtung Kaiba-Villa. „Wie kann sie es wagen, mich dermaßen herauszufordern?!" „Ja. Wie kann sie es wagen!" „Niemand sollte sich erdreisten, so mit einem Kaiba zu sprechen!" „Niemand, ganz genau." „Du machst dich über mich lustig!" „Wie könnte ich!" „Joseph Jay Wheeler", begann der Brünette mit der gesammelten Strenge und Würde eines erfahrenen Geschäftsmannes, der einen Azubi vor der Nase hat, „....wenn Sie nicht in der Lage sind, Ihre freche Zunge im Zaum zu halten, muss ich wohl über eine angemessene Rüge nachdenken, damit Sie in Zukunft nicht über die Stränge schlagen." „Mr. Seto Kaiba", erwiderte der Blonde mit einem schelmischen Zwinkern, den leicht arroganten Ton übernehmend, „....wenn Sie der Typ Mann sind, der sich in einen Speichellecker verliebt, der ihm niemals nicht widerspricht, wäre es wohl angebracht, unser Arbeitsverhältnis zu beenden!" „Sie trauen mir zu, Interesse an solch einer Art Mann zu haben?" „Nein. Den Kami sei Dank sind Sie so kompliziert, dass sich nur ein Verrückter wie ich auf Sie einlassen würde!" Er streckte dem anderen dreist die Zunge heraus und lief davon. Der Ältere blickte sich eine Weile um, ob irgendwelche Personen in der Nähe waren, die ihn gut genug kannten, um ihn mit einem flüchtigen Blick erkennen zu können, und nahm schließlich die Verfolgung auf. Joey gelangte nach einem ordentlichen Spurt zur Villa, ließ sich von Franklin dem Butler öffnen und begrüßte Mokuba, der bereits von Jonas dem Chauffeur abgeholt worden war. „Hallo, Kurzer! Wie geht‘s? Alles in Ordnung?" Der Junge sah ihn kleinlaut an und trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. Franklin erschien mit einer knappen Verbeugung im Wohnzimmer, wo Kaiba Junior sich nach der Schule immer zuerst aufhielt und erklärte: „Master Wheeler, Mr. Kaiba steht draußen." „Wie? Ja, so lassen Sie ihn doch herein!" „Sehr wohl, Sir." Wenig später betrat auch der Meisterduellant das Wohnzimmer und er begriff sofort, dass etwas nicht stimmte. Er streichelte seinem kleinen Bruder durchs Haar und fragte: „Was ist los, Ototo? Hattest du Ärger?" „Einige....einige Jungs in meiner Klasse haben mich getriezt und gesagt, dass mein ‚toller Bruder offenbar doch nicht so toll ist‘, weil Miller & Miller sämtliche Aktien aufgekauft hat und die Firma jetzt ihnen gehört. Ich habe bestimmt nie mit meiner Herkunft angegeben, ich schwöre es, Onii-san, aber es ist richtig, dass ich immer voller Bewunderung von dir gesprochen habe und jetzt reiben sie es mir....irgendwie gemein unter die Nase....dass du eben nicht perfekt und unbesiegbar bist und solche Sachen...." Mokuba vergrub sein Gesicht in den Händen, als Joey ihn umarmte und sanft drückte. „Komm schon, Moki, du wirst dich doch nicht vom Geschwätz deiner Klassenkameraden verwirren lassen? Klar, Miller hat eine Schlacht gewonnen, aber deswegen ist der Krieg noch nicht entschieden. Und wenn deine Mitschüler glauben, dass so ein Windei einem Seto Kaiba etwas anhaben kann, dann hör einfach nicht hin! Die wissen es nicht besser - wir schon!" Der Zwölfjährige hob die Augen, in deren Wimpern vereinzelte Tränen hingen und lächelte scheu. „Ja? Ja, natürlich, du hast recht! Danke, Joey!" Er erwiderte die Umklammerung, küsste Seto auf die Wange und stürmte die Treppe hinauf, zu seinem eigenen Zimmer. „Er ist einfach süß....kein Wunder, dass du immer so auf ihn aufpasst...." Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um seine Taille und drehten ihn gebieterisch herum. Über ihm ragte das schöne Gesicht des Braunhaarigen auf, die sinnlichen Lippen zu einem begehrlichen Lächeln verzogen, während sein heißer Atem die braungebrannte Haut des Jüngeren streifte. „Se....to....?" „Ich muss dich noch bestrafen für deine Unverschämtheit von vorhin", flüsterte er zärtlich und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Ein inniger Zungenkampf entbrannte, der beiden den Atem raubte, bis der Blonde sich keuchend von seinem Liebsten löste. „Wow....wenn du mich so bestrafst, sollte ich viel öfter....unartig sein!" säuselte er verspielt und wollte eben einen neuen Kuss beginnen, als das Telefon klingelte. „Joseph Wheeler hier?" „Joey-Darling!!!" brüllte jemand direkt in den Hörer, sodass dem jungen Mann vor Schreck fast das Ohr abgefallen wäre. „Pe-Peter??? Ach du bist es! Was ist los?" „Trittst du kommenden Samstag auf, mein Süßer?" „Nein! Ich habe zwar kein Geschäftsessen mehr an dem Tag, aber nachdem ich mich so angestrengt habe, meinen Ersatz von diesem Job zu überzeugen, habe ich beschlossen, dass er auf alle Fälle auftreten muss! Übrigens, Peter....ich habe da eine Bitte wegen Samstag...." Er schlüpfte mit dem schnurlosen Telefon in der Hand in den Korridor und schob die Tür hinter sich zu, was Kaiba misstrauisch werden ließ. Was gab es wegen diesem unseligen Striptease denn noch Geheimes zu besprechen? Dass das Schreckensdatum morgen war, erheiterte die Stimmung des Firmenchefs nicht sonderlich, aber als Ehrenmann konnte er sich nicht von einer Wette zurückziehen, die er einmal verloren hatte. Als der Blondschopf zurückkehrte, strahlte sein Gesicht engelhafte Bravheit aus. „Was hattest du denn so Wichtiges mit diesem Idioten zu klären?" „Gewisse Voraussetzungen für deine Show morgen Abend. Schließlich bist du bekannt dafür, ein seriöser und tadelloser Geschäftsmann zu sein, der über jeden unschicklichen Verdacht erhaben ist. Deswegen habe ich mir etwas überlegt, damit niemand etwas von deinem Strip mitbekommt....außer mir, versteht sich!" „Und was?" „Das verrate ich nicht!" „Wie unfair!" meinte Seto und heuchelte Enttäuschung. Dann jedoch wurde er ernst. „Die Sache mit Miller & Miller hat die Runde gemacht, wie man so schön sagt. Hast du die Zeitungen gesehen? Alle Titelseiten sind voll davon! Diese hirnrissigen Journalisten scheinen sich tatsächlich einzubilden, dass ich meine Firma in den Händen dieser Witzfigur lasse!" „Du müsstest die Aktien zurückkaufen." „Miller wird nicht darauf eingehen. Als er geschäftliche Kontakte mit mir zu knüpfen begann, war das Ganze vermutlich von Anfang an darauf ausgelegt, sich meine Firma unter den Nagel zu reißen. Freiwillig wird er mir die Aktien nicht abtreten, egal für welche Summe." „Was bliebe sonst? Du hast doch gesagt, der Kerl hätte eine blütenweiße Weste. Nichts zu finden, womit man ihn ‚umstimmen‘ könnte - und solche hässlichen Methoden sind ohnehin nicht dein Stil." „Tja...." Er ließ sich auf die Couch fallen und verschränkte die Arme im Nacken. Obwohl er gleichgültig und kaum beeindruckt von seiner augenblicklichen Situation wirkte, spürte Joey instinktiv, dass sein Schatz besorgt war. Er setzte sich neben ihn, lehnte sich zurück und bettete seinen Kopf auf dessen Schoß. Kaiba zeigte ein schmales Lächeln. „Du ärgerst dich, weil du noch keine gute Idee hast, was?" „Woher....?" „He, ich liebe dich, vergiss das nicht. Da merk man sowas! Aber ich bin für dich da, Seto! Wir werden versuchen, dieses Problem gemeinsam zu lösen!" Nach diesen entschiedenen Worten war es ganz still im Wohnzimmer. Es war ein angenehmes, ein warmes, umhüllendes Schweigen, weder erdrückend noch störend. Zwei Menschen befanden sich in diesem Raum, einfach nur glücklich über die Anwesenheit des anderen. Setos Finger verschränkten sich mit denen von Joey, und der Jüngere schloss genießerisch die Augen. Tiefe Ruhe und Geborgenheit durchströmten ihn. Es war nicht nötig, irgendetwas zu sagen.... von der Liebe zu sprechen, die sie verband....sie fühlten sie. Doch die Atmosphäre wurde erneut von einem Klingeln gestört. Diesmal war es Kaibas Handy. „Ja?" „Sir?" Es war Roland. „Ich weiß, dass Sie eigentlich wegen des Schulprojektes momentan nicht als mein Chef in Erscheinung treten, aber...." „Nun reden Sie schon!" „Es ist eine spontane Pressekonferenz einberufen worden, in der Sie Stellung beziehen sollen zu der Geschäftsübernahme der Kaiba-Corporation!" „Na fabelhaft...." „Du kannst nicht." flüsterte Joey ihm zu und als er sich verwirrt in seine Richtung drehte, hielt der Blondschopf seinen Terminkalender in die Höhe. In großen Druckbuchstaben prangte dort, von dem Model viermal unterstrichen, das Wort „Modenschau". Der Brünette ließ das Mobiltelefon sinken und starrte seinen Gegenüber bestürzt an. „Catherine rechnet fest mit dir! Du kannst sie nicht hängen lassen! Du darfst nicht vergessen, dass das Experiment noch läuft! Ich übernehme die Pressekonferenz. Gib mir einfach ein paar Instruktionen." „Das geht nicht! Die Presse erwartet mich, nicht dich! Wie willst du den Journalisten erklären, dass ich ausgerechnet dich als meine Vertretung ausgewählt habe, noch dazu in dieser wichtigen Angelegenheit?" „Was glaubst du wohl, werde ich sagen? Dass ich dein Freund bin, natürlich!" „Das wagst du nicht!!!" „Warum nicht?" erwiderte Joey kühl. „Wir beide sind ein Paar, oder nicht? Und wenn du erwartest, dass ich mich im Verborgenen halte, damit dein perfektes Image keinen Schaden nimmt, dann muss ich dich leider enttäuschen! Ich bin jetzt ein Teil deines Lebens und habe das Recht, als solcher behandelt zu werden! Wenn man mich in einem Interview fragen würde, ob ich verliebt bin oder auch im Privaten mein Glück gefunden habe, würde ich es zugeben - und wenn man mich nach dem Namen der Person fragen würde, würde ich antworten! Ich würde zu dir stehen, zu dir und unseren Gefühlen! Soll sich die Presse doch die Mäuler darüber zerreißen! Du bist ein berühmter und erfolgreicher Geschäftsmann und ich bin ein bekanntes Model! Die Bevölkerung von Domino City schätzt uns und alles, was die Medien aufbauschen, verläuft sich auch irgendwann wieder im Sand! Mir ist klar, dass du Angst hast vor einem Coming Out, und ich bin im Grunde auch nicht unbedingt scharf darauf, okay, aber da wir beide in der Öffentlichkeit stehen, haben wir nur zwei Alternativen: Entweder wir bringen es hinter und oder spielen ein Versteckspiel mit unserer Beziehung! Was ist dir lieber?" „Ich werde meinen Ruf nicht gefährden! Meine Firma und mein Name könnten an Prestige verlieren und das ist zu riskant! Du weißt sehr genau, dass unsere Gesellschaft äußerst konservativ ist! Ich kann es mir nicht leisten, mein Ansehen zu schmälern!" „So!?! Jetzt behaupte nur noch, ich soll in deinem Schatten leben!" „Bis ich meine Firma zurückgewonnen habe und die öffentliche Aufmerksamkeit nicht mehr so konzentriert auf mir ruht wie im Moment, dürfte das wohl das beste sein." erklärte Seto in endgültigem Tonfall, und Joey sog zischend die Luft ein vor Empörung. „Du ziehst es also vor....mich zu verleugnen?!" „Unsere Beziehung ist mit meinem Ruf nicht zu vereinbaren. Warum sollte dich das stören?" „Weil ich nicht nur ein Anhängsel sein will, sondern der Mann an deiner Seite, verdammt noch mal!! Was ist daran falsch?!" „Es hätte mich gewundert, wenn du das Problem in seinem vollen Ausmaß begreifen könntest." „Ach?! Weil ich zu wenig Grips dafür habe, oder was?!" „Du bist kein Dummkopf, Joey, aber für geschäftliche Aspekte und das, was man ‚Public Relations‘ nennt, fehlt dir der nötige Weitblick. Und nun entschuldige, ich muss zur Pressekonferenz." Er schob sich an seinem zornigen Freund vorbei und rief die Fotografin Catherine an, um ihr abzusagen. Sie war nicht sonderlich entzückt, beteuerte aber, dass es nichts ausmache, wenn ihm so kurzfristig etwas dazwischengekommen sei. Danach packte er seinen Aktenkoffer, wechselte seine Schuluniform mit dem weißen Smoking, den er bei der Eröffnungszeremonie der Grand Championship getragen hatte und forderte die Limousine an. Der Sechzehnjährige schnaufte verächtlich durch die Nase, schlüpfte in seine Turnschuhe und presste hervor: „Gut, ich muss ohnehin zu den Dreharbeiten. Übrigens könnte es heute Abend spät werden, ich gehe noch was trinken mit einem Schauspielkollegen. Warte also nicht auf mich. Und dein dämliches PR kannst du dir an den Hut stecken!" „Warte! Wohin gehst du mit diesem Kollegen?" „In die Hölle!" Damit rauschte er hinaus und ließ die Tür krachend ins Schloss fallen. Seto schüttelte den Kopf über so viel Unbeherrschtheit. >>Er wird sich schon wieder beruhigen. Ich kann schließlich nicht auf jede seiner Launen Rücksicht nehmen. ‚Warte nicht auf mich‘ - als wenn ich das täte! Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er auf sich selbst aufpassen kann, warum also Sorgen machen? Und es interessiert mich überhaupt nicht, ob er heute Abend mit irgendeinem Schauspieler ausgeht!!!<< >>Das hört sich für mich aber ganz anders an, Seto-Baby!<< >>Nicht. Du. Schon. Wieder.<< >>Ich wusste, du würdest mich vermissen! Du hast mir auch schrecklich gefehlt!<< >>Habe ich das vielleicht gesagt?<< >>Hmmmm....es ist dir also total egal, ob dein Süßer sich mit einem anderen Süßen vergnügt, ja? Bist du denn gar nicht neugierig, mit wem Joey unterwegs sein wird?<< >>Mit einem Kollegen.<< >>Und was ist, wenn der Kollege ein attraktiver Bursche ist?<< >>Hör auf mich zu nerven, du mentaler Sadist!!!<< >>Oho, ein bisschen miesepetrig sind wir also doch? Das freut mich!<< >>Halt endlich den Mund, ich muss los!<< Der Jungmillionär verließ die Villa, bestieg die Limousine und ließ sich zum Hotel „Gala" fahren, wo die meisten Pressekonferenzen stattfanden, so auch diesmal. Während die Häuserfronten am Fenster des Wagens vorbei huschten, grübelte er über Joeys letzte Worte nach. Es ärgerte ihn, dass sie sich im Streit getrennt hatten und der Gedanke, dass der Blonde sich mit jemandem, den er nicht kannte, an einem fremden Ort amüsierte, missfiel ihm, wenngleich er es nicht zeigte. „In die Hölle!" hatte er geantwortet. Sollte das ein Scherz sein, um ihn in die Irre zu führen? Oder war die betreffende Verabredung ein solch verruchter Typ? Unmöglich! Auf so einen würde doch sein Joseph nicht hereinfallen! Aber wenn....? Der Chauffeur hielt direkt vor dem eindrucksvollen Portal des einzigen Fünf-Sterne-Hotels der Stadt und Kaiba kletterte ins Freie. Roland begrüßte ihn förmlich. „Da sind Sie ja, Sir. Nun ist mir wohler." „Roland....wenn jemand Ihnen sagen würde, er ginge in die Hölle, was würden Sie tun?" „Das käme darauf an, Sir. Wenn es sich um ein Treffen handelt, würde ich vorschlagen, telefonisch einen Tisch reservieren zu lassen." Seto starrte den bebrillten Mann im Anzug an, als hätte er sich soeben als ein Mitglied der Irrenanstalt ausgewiesen. Er skandierte die Worte: „Sie - würden - telefonisch - einen - Tisch - reservieren - lassen?" „Die ‚Hölle‘ ist einer der zur Zeit beliebtesten und meistbesuchtesten Clubs von Domino City und ziemlich ‚en vogue‘ (schick, modern, angesagt etc.). Ich bin überrascht, dass Sie noch nicht von ihm gehört haben." „Sie wissen genau, dass ich selten ausgehe." erwiderte der Brünette, von einer seltsamen Unruhe erfüllt. Auf Roland konnte man sich verlassen; er schien wirklich alles in seinem Gehirn abgespeichert zu haben, was es an Informationen über Domino gab. Ein exklusiver Club, ja? Das hieß, derjenige, der Joey eingeladen hatte, besass Geld und niveauvollen Geschmack. Ein Schauspieler. Plötzlich war er fest davon überzeugt, dass der anonyme Kollege ein hübscher junger Mann war und eine Woge der Eifersucht wallte in ihm hoch. >>Also doch! Es hätte mich auch gewundert, wenn dich das total kalt gelassen hätte! Klasse! Mein Seto-chan ist eifersüchtig! Weißt du was? Du bist übelst und volle Kanne in Joey-chan verschossen! Das ist so süüüüüüß!<< >>Schluss jetzt!! Das ist peinlich!<< >>Aber es ist wahr! Gegen Liebe ist nun mal kein Kraut gewachsen! Allerdings bin ich verstimmt, weil du dich mit ihm gezankt hast. Du solltest ab und zu daran erinnert werden, dass unser sexy Blondschopf nicht winselnd den Schwanz einzieht wie die anderen, wenn er es mit dir zu tun hat. Oh, in eurer Wut seid ihr euch ebenbürtig, das habe ich bereits festgestellt! Ich habe dir vorher schon erklärt, dass Joey deine Haltung nicht begrüßen wird, also behaupte ja nicht, ich hätte dich nicht gewarnt!<< >>Ich hasse es, wenn man mir widerspricht!<< >>Klar, weil du es nicht anders gewohnt bist. Aber Joeys starker Wille imponiert dir; er ist mit ein Grund, warum du dich, anstatt wie sonst bei allem, was du unternimmst, logisch und vernünftig zu agieren, vollkommen unlogisch und unvernünftig leidenschaftlich in den Kerl verknallt hast!<< >>Deine Beschreibung klingt wie einer dieser Kitschromane aus den Boulevard-Blättern!<< >>He, es ist nicht meine Schuld, dass du mal wieder den Geschäftsmann hast raushängen lassen, für den Ehre und Prestige über alles gehen! Wenn ich einen realen Körper hätte, würde ich dir in den Hintern treten! Jedenfalls solltest du dich entschuldigen.<< >>Ich wüsste nicht, wofür. Meine Meinung ändert sich nicht. Ich kann mir ein Coming Out nicht leisten. Joey wird das früher oder später einsehen.<< >>Bei seinem Dickschädel, der übrigens einem anderen Dickschädel, den ich ziemlich gut kenne, recht ähnlich ist, könnte das eher später sein.<< >>Ich bin kein Dickschädel.<< >>Nein, überhaupt nicht! Ein Lastwagen könnte gegen deine Sturheit prallen und würde in seine Einzelteile zerlegt werden, aber du bist natürlich kein bisschen starrköpfig!<< >>Sarkasmus steht dir nicht!<< >>Und dir steht diese saure Miene nicht! Willst du die Journalisten einschüchtern, denen du gleich gegenübertreten wirst?<< >>....<< >>Ach ja....du willst sie einschüchtern....<< Es war Abend geworden. Ein gewisser goldhaariger Oberschüler fragte sich, wie die Pressekonferenz wohl verlaufen sein mochte, verscheuchte aber den Gedanken an den Firmenchef rasch wieder, immer noch verärgert. Er sass in einem der geschmackvollen Sitzmöbel der „Hölle" und betrachtete André über den Rand seines Cocktail-Glases hinweg. Der Franzose war höflich und freundlich zu ihm und befleißigte sich eines bezaubernden Charmes, dessen Wirkung nicht gänzlich verfehlt war, wie der Sechzehnjährige sich eingestehen musste. „Du bist so schweigsam, Joey-san. Was ist los? Bedrückt dich etwas?" „Ich....es....es hat private Gründe. Ich hatte....ich hatte Streit mit meinem Freund." Er hatte bald erkannt, dass André ebenfalls Männer liebte und der Schwarzhaarige hatte dasselbe bei ihm vermutet, sodass sich rasch ein Thema gefunden hatte, über das man plaudern konnte. „Oh....du hast einen Freund?" Es klang nicht besonders begeistert, wie dem Duellanten schlagartig auffiel. Offensichtlich war Andrés Interesse nicht nur rein freundschaftlicher Natur. Er trank einen Schluck seines Cocktails, um seine vorübergehende Beunruhigung zu verbergen und nickte schließlich. „Ja. Ich bin aber erst seit gestern mit ihm zusammen." „Und schon streitet ihr euch?" „Ich habe manchmal das Gefühl, ohne Meinungsverschiedenheiten geht das zwischen uns nicht. Im Grunde sind wir wie Hund und Katze, aber wir wollen dennoch nicht ohne einander sein.... nein, ich glaube, wir können gar nicht ohne einander sein. Verrückt, was?" „Nein. Das ist Liebe." meinte André monoton und er senkte betrübt die schönen grauen Augen. Er fühlte sich zu Joey hingezogen, obwohl er ihn erst seit Dienstag kannte, aber der andere hatte etwas Strahlendes, Liebenswertes in seinem Wesen, das seine Umgebung in Bann schlug. Wer mochte der Mann sein, der dieses temperamentvolle Herz erobert hatte? Der Blondschopf war überrascht von dieser Antwort, spürte aber eine innere Erschütterung. Das ist Liebe. Schlicht und einfach, drei kleine Worte. Plötzlich musste er wieder an Seto denken und eine Mischung aus Zorn, Sehnsucht und Zärtlichkeit stiegen in ihm auf. Verwirrt schüttelte er den Kopf. Es war nicht zu leugnen. Er war ein Mann, der liebte. Und er war ein Mann, dessen Gefühle standhaft waren. Irgendwann würde es ihm gelingen, Seto zu überzeugen. >>Ich will an deiner Seite sein, du sturer, arroganter, großartiger, wunderbarer Mistkerl! Das mit uns ist etwas Dauerhaftes....ich weiß es.<< TBC Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)