Hellsing von Owl_of_the_Arcane (An angel's and demon's love) ================================================================================ Kapitel 8: Allein ? ------------------- Allein ? Tief in Gedanken versunken stand ein Mädchen mit hüftlangem , schwarzem Haar vor dem offenen Fenster ihres kleinen Zimmers und ließ ihr blasses Gesicht von der Sonne bescheinen. Es störte sie nicht , dass der starke Herbstwind wild mit ihren Haaren spielte. Sie genoss den eisigen Wind , der ihre Gedanken klärte und sie wieder zur Ruhe kommen ließ. Die Tür war immer noch abgeschlossen , aber das würde Alucard niemals aufhalten , wenn er wirklich zu ihr wollte , schließlich konnte er als Vampir durch Wände gehen und wie aus dem Nichts auftauchen. In Gedanken ging sie nochmal die Ereignisse , die in der Küche geschehen waren , durch , während die Finger ihrer rechten Hand über das Zeichen fühlten , welches am Morgen aufgebrochen war und angefangen hatte zu bluten. Inzwischen war das Blut getrocknet und die Kopfschmerzen , die sie zweimal an den Rand der Bewusstlosigkeit getrieben hatten , waren verschwunden. Es behagte ihr gar nicht , dass das Zeichen wieder sichtbar war und sie fragte sich , was es wohl bedeuten mochte. "Angelus....." , murmelte Lydia und trat vom Fenster zurück. die Bedeutung dieses Wortes war ihr nur ansatzweise bekannt , jedoch verspürte sie nicht den Drang mehr darüber herauszufinden. Gefühlsmäßig wandelte sie auf einem schmalen , sehr schmalen Grad. Lydia wurde sich schmerzlichst bewusst , dass sie niemanden hatte ,mit dem sie hätte darüber reden können. Victoria war zwar ihre Freundin , doch sie glaubte nicht mit ihr über dieses Thema reden zu können. Sie war so sehr mit ihren Gedanken beschäftigt , dass sie gar nicht bemerkte wie ein schwarzhaariger Vampir mit rotem Mantel und ebenso rotem Schlapphut in ihrem Zimmer erschien. Schweigend musterte er das Mädchen durch seine getönten Brillengläser und wartete bis sie ihn bemerkte. Als Lydias Blick durch ihr Zimmer wanderte , blieb er an dem roten Mantel haften und huschte hoch zu den orange-roten Augen Alucards. Erstaunlicherweise nahm er seine Sonnenbrille ab und mit einem Stirnrunzeln fragte sie sich , was er damit bezwecken wollte. "So in Gedanken versunken ?" Seine Frage bedurfte keinerlei Antwort. Seine Augen ruhten immer noch auf ihr und sein allgegenwärtiges Grinsen war in deisem Fall nicht provozierend oder unverschähmt sondern hatte einen freundlichen , versöhnlichen Zug. "Was willst du hier ?" fragte Lydia , die von Alucards Verhalten aus der Bahn geworfen wurde. Seine Arme , die er vorher vor der Brust verschränkt hatte , ließ er an den Seiten herabfallen und machte zwei bedächtige Schritte auf sie zu. Alucard war einen ganzen Kopf größer als sie , doch auf sie wirkte das keineswegs einschüchternd. "Um dir zu helfen...." , sagte er schlicht , aber mit einem Hauch ehrlicher Freundlichkeit , die sich auch in seinen dämonischen Augen wiederspiegelte. Lydia schwieg eine Weile und betrachtete ihren Gegenüber sorgfältig , der ihrem prüfendem Blick gealssen standhielt. Langsam drehte sie sich um und schloss das Fenster , als sie sich wieder umdrehte , hatte sich ihr Blick verändert. Es waren nun wieder die Augen eines kleinen Mädchens , das nach einem geschützen Ort der Geborgenheit suchte. "Wie...?" Lydias Stimme war nicht mehr als ein schwacher Hauch gewesen. Ohne seine geschärften Vampirsinne hätte Alucard vermutlich nichts gehört. nun machte er erneut ein paar Schritte auf sie zu , bis nur noch eine Armlänge sie voneinander trennte. Sein Lächeln wurde sanfter und seine Augen strahlten eine geborgene Wärme aus. Ohne Worte verstand sie , was er meinte. "Danke..." , murmelte sie mit einem Lächeln , das er mit einem schwachen Nicken beantwortete. Kurz verharrte er noch bei ihr , doch dann verabschiedete er sich von Lydia , weil Lady Integral nach ihm rief und er musste seinem Meister gehorchen. Er ließ sich Zeit , denn ihr Ruf war keineswegs dringend gewesen. Auf seinem Weg zum Büro , wo ihn die Hausherrin erwartete , hatte er Zeit zum Nchdenken ; nachdenken warum er Lydia half , wo er sie doch fast nicht kannte. Ihre Anwesenheit löste in ihm ein seltsames gefühle aus , das er nicht genau zuordnen konnte. Er überlegte , ob es mit ihren Eigenschaften als "Angelus" zu tum haben mochte , doch er schob diesen Gedanken bei Seite , da er nun vor der Bürotür stand. Unüblicherweise tauchte er nicht einfach hinter Integral auf , sondern betrat ihr Büro zum ersten Mal durch die Tür. Lady Integral sah nicht von ihrer Arbeit auf. "Es ist noch zu früh für den Tee , Walter" , sagte sie mit ausdrucksloser Stimme. Als sie keine Antwort bekam , sah sie doch auf und beobachtete wie Alucard seine Sonnenbrille aufsetzte und auf sie zukam. "In der Tat , es ist gerademal elf Uhr" , stellte Alucard mit einem spöttischen Grinsen fest. Lady Integral schenkte ihm bloß einen kalten Blick , bevor sie dann zum Wesentlichen kam. "Ich habe einen Brief des obersten Bischofs des Vatikans erhalten". Sie ließ ihre Worte wie einen eiskalten Hauch durch den Raum schweben. In ihren stahlblauen Augen war deutlich ihre Wut zu erkennen. "Was ist es diesmal?" fragte Alucard , dessen Grinsen verschwunden war. "Er verlangt die sofortige Versetzung Lydias in den Vatikan..."Ihre Hände krallten sich in die Armlehnen ihres Stuhles und ihre ganze Haltung strahlte Empörung und eine deutliche Drohung aus. Sie rammte das Messer , was ihr als Brieföffner diente , in das Vatikanssiegel. "Ich lasse mir nicht einfach vorschreiben , was ich zu tun habe" , schrie Integral. Alucard war einiges von ihr gewohnt , doch eine so heftige Reaktion hatte er nicht erwartet. "Hat er eine Begründung genannt?" hakte der Vampir nach , während seine Gedanken zu den "Angelus-Aufzeichnungen" zurückkehrten. Er erhielt als Antwort nur ein verächtliches Schnauben. Alucard trat näher an den Tisch heran und schaute zu seinem Meister. "Einer solchen unverschähmten Forderung werde ich niemals nachkommen!" Lady Integrals Stimme hatte Grabeskälte erreicht. Alucard erkannte ein seltsames Flackern in ihren Augen , als sie sich vor ihn stellte. "Hol sie , ich muss mit ihr reden." Kaum hatte sie ausgesprochen , war er schon verschwunden. Die Leiterin der Hellsingorganisation ließ sich mit einem Seufzer auf ihren Stuhl zurücksinken. Ihre Gedanken kreisten um Lydia und den Brief des Bischofs. Was will er damit erreichen ? fragte sie sich. Sie hatte Lydia noch nie vorher gesehen , doch sie kannte ihren Vater , der ein guter Freund ihres Vaters gewesen war. Sie fühlte sich verpflichtet ihr zu helfen. Was immer der Bischof auch im Sinn haben mochte , es konnte nichts gutes sein. 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