An unfortunate birthday von Ikeuchi_Aya (Heiji x Kazu (es wird mal nicht Kazus Geb. gefeiert^^")) ================================================================================ Consequences (Part II) - Take the neccessary steps -------------------------------------------------- Dann erstmal wieder ein Hallo an alle!! Nach dieser unglaublich groooooßen Resonanz^^ an Kommis weiter gehts! War erstmnal eine Woche im Urlaub und kaum war ich gestern zurück... schwupps! ab an den pc und weiterschreiben! @Mekura: Hast dich abgemeldet oder Nick geändert?? Jedenfalls zu deiner Frage: Diese Szene kam in Kap 8 vor: "Als Kazu mal wieder davon angefangen hatte, dass sie an Rans Koma Schuld sei, hatte Heiji einfach nicht seine Klappe halten können, und hatte sie blöd angemacht, dass sie ja mit ihrem Jammern aufhören soll, was ihrer Freundin am allerwenigsten half, und so weiter und sofort. Und während eines Telefonates mit Shinichi war genau dasselbe passiert. Endresultat: Alle waren miteinander verkracht, jeder allein mit seiner Trauer." Das hat NICHT Kazuha gesagt! Dies war eigentlich so gemeint: Heiji + Kazuha --> zerstritten, Heiji+Shinichi --> zerstritten. Die beiden Jungs haben nämlich mit einander telefoniert, nich shini und kazu :-))) @Mariah: trallala! der 7.movie is sooooo toll^^ @Itako: Was mit Asuka los ist, erfährst du heut! @Cherelle_Holmes: Schööööön dich als Leser zu haben (smacki), die Welt ist klein^^ @Ca, Taichi3, Mariah12: Wird gemacht XD 13. Kapitel: *~ Consequences (Part II) ~* Take the neccessary steps "Zu blöd, dass Kazu abgehauen is'!", meckerte Heiji und öffnete seine Cola-Dose, die er am Automaten gezogen hatte. "Warum renntse auch weg?? Jetz' muss ich sie wieder suchen! Hm?" Er blickte zu seiner neuen kleinen Freundin Asuka, die auf der Bank saß und ein wenig nach Luft japste. "Alles okay mit dir?" "Ja... klar, alles okay.", meinte sie grinsend und trank einen Schluck von ihrer Dose. "Vielleicht sollten wir noch mal Fluss aufwärts1 suchen?", schlug er vor. "Können wir machen.", stimmte sie zu. "Dann komm!" Zähneknirschend stand Asuka auf. Ihre Beine fühlten sich schon fast an wie Wackelpudding! Und dann auch noch diese Schmerzen, die sie in der Brust verspürte... Aber sollte sie es Heiji sagen? Nein, lieber nicht! Sonst würde sie wieder allein sein, so wie es immer war. Immer, wenn sie es ihren ,Freunden' gesagt hatte, hatten diese sie nach einiger Zeit einfach fallen gelassen. Sie wollte diese Freund jetzt nicht auch noch verlieren! Gequält von dem vielen Laufen verzog sie ein wenig das Gesicht. Heiji, der vor ihr lief, bemerkte natürlich nichts und plapperte so munter weiter. Jeder Schritt, den Asuka setzte, jeder weitere Schritt wurde für das kleine Mädchen immer schwerer und schwerer. Jede Bewegung schmerzte, sie bekam kaum noch Luft, und zu allem Übel verschwamm jetzt auch noch alles! Asuka schwankte schon ein wenig hin und her, immer mehr zur dicht befahrenen Straße hin. Es tat so weh! Kleine Träne bildeten sich in den Augenwinkeln des Mädchens. Sie stolperte nur noch vor sich hin. Ein, zwei Sekunden später, wurde ihr vollkommen Schwarz vor die Augen, sie knickte mit dem Fuß weg, fiel wie in einem Sekunden freien Fall zur Seite, direkt auf die Fahrbahn zu, fiel, nein, beinahe flog ihm in die Arme. Dem Tod, der seine knochigen Finger schon nach ihr ausgestreckt hatte und sie nun endlich erreichte. Der Autofahrer, der auf sie zugefahren kam, sah das kleine Mädchen zu spät. Er drückte ewig auf die Hupe, auf die Bremse, versuchte noch zum Stillstand zu kommen, aber erfasste sie unter Reifengequietsche. Ein dumpfer Aufprall. Der kleine Heiji drehte sich mit geweiteten Augen um und es schien, als würde für ihn das Ganze noch einmal gezeigt werden: Er sah Asuka, die zur Seite fiel, er sah das Auto, das auf sie zukam, er sah den Fahrer, der panisch agierte, er sah wie das Kind erfasst wurde, er sah das Blut, den Aufprall, er hörte die Stille, die auf einmal eingekehrt war. Stille. Ungläubig blickte er immer noch zu Asuka, die nun auf dem Asphalt lag. Sie bewegte sich nicht. Sie hatte die Augen noch halb geöffnet, Blut war an ihrem Körper und um sie herum. Der Autofahrer war ausgestiegen, hatte sein Handy hervorgeholt und schnell den Notarzt gerufen. Heiji, der nun aus seiner Trance erwachte, stiegen die Tränen auf. "NEEEIIIIN!!!! ASUKA~!" Die Sirene des Krankenwagens war schon von einiger Entfernung aus zu hören. Kaum traf dieser ein, wurde Asuka auf die Trage gelegt, an eine Infusion angeschlossen, zurück in den Wagen geschoben. Heiji stand immer noch wieder unter Schock da. Dann aber, als der Krankenwagen abgefahren war, rannte auch er los. Zur Klinik, wo Asuka hingebracht werden würde. Noch nie in seinem bisherigen kurzen Leben war er so gerannt wie jetzt. Immer wieder kamen diese kleinen Wasserperlen, die sich heftigst abwischte. Das musste doch einfach nur ein böser Traum sein! Das durfte nicht wahr sein! Nein, bitte nicht! Er rannte und rannte, lief über Kreuzungen, Fußgängerbrücken, durch Seitenstraßen und erreichte schließlich das Krankenhaus. Gerade als er eintraf, wurde Asuka aus dem Notfallwagen hinausgeschoben und schnell ins Gebäude gebracht. Heiji folgte ihnen, doch als er vor dem OP-Saal stand, wurde er von einer zuständigen Schwester aufgehalten, die ihn bestimmt an den Schwestern zurückhielt. "Du kannst da jetzt nicht rein!", sagte sie lächelnd. "Aber ich muss!!", rief er und wollte sich vorbeidrängeln, was jedoch nichts gegen die fast dreifach so große Krankenschwester nützte. "Junge, deine kleine Freundin muss jetzt von den Ärzten operiert werden! Sag mir lieber deinen Namen und die Telefonnummern deiner Eltern, damit sie wissen, wo du dich jetzt befindest! Sie machen sich doch bestimmt schon Sorgen um dich!" Wiederwillig machte er diese Angaben und setzte sich auf einen der Wartestühle vor dem OP. Anfangs blickte er noch auf die Uhr, die an der gegenüberliegenden Wand angebracht war. Es vergingen zehn Minuten, aus den zehn wurden zwanzig, aus den zwanzig vierzig und aus den vierzig sechzig. Sechzig Minuten, eine Stunde. Eine Stunde befand sich Asuka nun schon da drin. Auf einmal kam ein Arzt rausgeeilt. Seine Schutzkleidung war schon von Blutflecken geprägt, genau wie seine Handschuhe, die rot befleckt waren. Heiji schluckte, als er das sah. "Wir haben keine Blutkonserven mehr!", kam eine Schwester auf ihn zu. "Was? Dann besorgt neue!", rief der Arzt. "Das dauert mindestens zwanzig Minuten! Sie hat 0 negativ!!" "Das ist zu lange! Dann lassen Sie sich etwas einfallen!" Der kleine Junge aus Ôsaka hielt sich seine Ohren zu. Das war ein einziger Alptraum! Wie konnte das bloß passieren?? "Heiji-chan!", hörte er eine bekannte Stimme an sein Ohr dringen. Es war die von Shizuka, die nun auf ihn zugelaufen kam, mit besorgtem Blick und ihr Kind nun schnell in ihre Arme schloss. "Oh Gott, ein Glück, dass dir nichts geschehen ist!!" Heiji sagte nichts. Er konnte nicht. Er hätte eigentlich am Liebsten losgeheult, so wie es alle kleinen Kinder taten. Aber das ging nicht! Er war doch kein kleines Kind mehr. Außerdem war Asuka viel schlimmer dran! Er durfte nicht heulen! Nun sah er auch Kazu-chan in die Augen, die neben ihrer Mutter stand und ihn ebenfalls erleichtert ansah. Und neben den Toyamas... die Eltern von Asuka. Endlich wurde er von Shizuka losgelassen. "Was ist mir ihr passiert?", fragte ihn Asukas Mutter. Heiji senkte ein wenig den Kopf. "Sie... sie wurde von einem Auto angefahren...", erklärte er leise. "Die Ärzte operieren gerade." "Dann kann einfach nicht wahr sein!", regte sich die Frau auf. "Wieso war sie draußen?" "Ich... ich wollte mit ihr Kazu suchen gehen...", wurde seine Stimme nun zittriger. "Bitte was?" "Ich wollte, dass wir Freunde werden... AH!" Die Mutter von dem kleinen Mädchen hatte einmal ausgeholt und Heiji eine Ohrfeige gegeben, so dass er zu Boden fiel. "Hikari-san, bist du von allen guten Geistern verlassen?", regte sich Shizuka auf und hockte sich zu ihren Jungen, der die Frau immer noch anstarrte. "Was hast du dir dabei gedacht??", schluchzte diese. "Was hast du dir dabei gedacht??" "Aber sie... sah doch so... traurig aus...", sagte er leise. "Asuka hat einen schweren Herzfehler und ist sehr anfällig für Krankheiten! Eine Lungenentzündung hätte für sie den Tod bedeuten können!!", unterbrach Hikari ihn. "Sie hätte gar nicht erst rausgehen dürfen!! Wenn sie jetzt stirbt, dann... dann hast du sie... auf dem Gewissen!!" Weinend ließ sie sich von ihrem Mann in die Arme nehmen, der entschuldigend zu Heizo nickte, welcher nur ein wenig den Kopf senkte, was ein "Schon in Ordnung!" bedeuten sollte. Heiji saß immer noch auf dem Boden. Nun war auch noch Kazu-chan an seiner Seite und versuchte ihn irgendwie zu trösten, was allerdings auch mehr oder weniger danebenging. Denn der Betroffene starrte einfach nur vor sich hin, rührte sich nicht, sagte nicht. Er nahm nicht mal die Stimme seiner Mutter war, die ihn beruhigend etwas zusprach. Und dann, dann war es soweit. Nach zwei weiteren Stunden erlosch die rote Anzeige über der Tür zum OP und ein Arzt kam raus, der den Heiji vorhin schon einmal gesehen hatte. Die Blutmenge auf dessen Kittel war noch etwas größer geworden. "Sind Sie die Angehörigen dieses kleinen Mädchens?", fragte er. "Wir beide sind ihre Eltern!", rief Asukas Vater. "Wie geht es ihr??", wollte Hikari sofort wissen. Der Doktor blickte einmal kurz zu Heiji, dann zu den beiden bangenden Elternteilen. "Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass es Ihre Tochter nicht geschafft hat. Wir konnten sie nicht mehr retten. Durch den Unfall wurden innere Organe verletzt und sie erlitt einer inneren Verblutung. Es kam jede Hilfe zu spät, es tut mir Leid!" Hikari konnte nur den Kopf schütteln. "Nein, das ist nicht wahr! Sie lügen doch!!" Ihr Mann drückte sie an sich. Schluchzend klammerte sie sich fest an ihn und weinte nur noch. Tränen über Tränen. Tränen der Verzweiflung. "Wir konnten sie nicht mehr retten!" Heiji starrte den Arzt an, der ihnen diese schreckliche Nachricht gebracht hatte. Vor seinem geistigen Auge sah er Asuka, die ihn aus ganzem Herzen anlachte. Das Bild erlosch. Und damit auch das Lachen des kleinen Mädchens, was endlich seine Einsamkeit überwunden hätte... "Du hast sie auf dem Gewissen!" "Das... Das wollte ich nich'!", schluchzte er plötzlich. "Das wollte ich doch nich'!!" Weinend kniff der die Augen zu und die Hände zusammen. Er hatte doch nicht gewollt, dass sie starb! Das hatte er doch nicht gewollt!! *~*~*~ "Ich hatte nich' gewusst, dass sie einen Herzfehler hatte!", sagte Heiji leise und starrte zu Boden. "Es war einfach nur unfair! Warum musste ausgerechnet sie sterben? Warum sie? Sie war gerade mal so alt wie ich! Genau das hatte ich mich immer und immer wieder gefragt! Ihre Mutter hatte sich hinterher noch bei mir für ihre Worte entschuldigt. Aber trotzdem sind sie mir immer im Gedächtnis geblieben. Und jetz'... jetz' wiederholt sich das Ganze! Meinetwegen liegt schon wieder ein Mensch im Sterben! Hört das denn nie auf??" Ran hatte selbst schon Tränen in den Augen bekommen, als sie diese Geschichte von Heiji gehört habe. Nie hatte sie ihn so verzweifelt gesehen wie jetzt! Und sie konnte nichts für ihn tun. "Der zweite Mensch, den ich verloren hatte, war mein Großvater gewesen. Er starb an 'nem Myokardinfarkt2 . An diesem Tag wollten wir beide mal wieder etwas zusammen unternehmen und dabei hatten wir uns so sehr gestritten, dass er 'nen Herzanfall bekam. Er starb im Krankenhaus. Seitdem hab ich immer so 'n flaues Gefühl im Magen, wenn ich zu so 'ner Klinik muss." "Heiji..." Heiji lächelte matt. "Vielleicht liegt's ja wirklich an mir. Dass ich 'n Fluch oder so was auf mich lasten hab'! Wär doch möglich!", grinste er sie an, merkte aber sogleich, dass mit Ran etwas nicht stimmte. "W-Was hast du denn?" "Ich... Mich macht das einfach nur... traurig...", schluchzte sie und wischte sich lächelnd die Tränen ab. "Albern nicht?" "..." "Ich... ich hätte nie gedacht, dass du so was mal... erlebt hast... Denn du... machst immer Scherze, grinst, lachst, dir geht's super gut... aber in Wirklichkeit... machst du dir Riesenvorwürfe und hast Angst..." "Na ja... was bringt's, wenn ich das anderen zeige? Schadet doch meinem Ruf als Oberschülerdetektiv!", entgegnete er. "Schon wieder!", schrie sie auf. "Genau das ist es!" "W-Was?" "Na das! Steh doch mal zu deiner Angst, Kazu-chan zu verlieren!!" Verdattert blickte er sie an. Selten erlebte er, dass Ran ausrastete oder sich dermaßen aufregte. "Du würdest nicht so leiden, wenn du anderen deine Ängste zeigen würdest!!" "Soll ich etwa zu dir oder weiß ich wen ankommen und rumheulen?", schnappte er zurück. "Nein, das habe ich nicht gesagt!", kam es wieder von ihr. Leiser fuhr sie fort: "Glaub mir, Heiji, wenn du einen Menschen, den du in dein Herz geschlossen hast, auf einmal... verlierst ... Es ist einfach besser es jemanden zu zeigen! Es ist einfach besser jemandem sein Herz zu öffnen. Und wenn es auch nur ein kleiner Junge ist, mit übergroßer Brille... Es ist besser, als zu versuchen, selbst damit klar zu kommen." "Du redest von Shinichi, nich' ?", meinte Heiji vorsichtig. Ran nickte leicht. "Das tut weh, nicht zu wissen, wo er steckt, wie es ihm geht, ob er noch lebt oder ob er sogar schon..." Dieser Satz blieb unbeendet, denn solch ein schrecklicher Gedanke, den wollte sie einfach nicht aussprechen. Wenn Shinichi wirklich etwas zustoßen würde... sie wüsste nicht, was sie als nächstes machen würde! "Vielleicht haste wirklich recht.", seufzte der Oberschüler mit geschlossenen Augen. "Vielleicht sollte ich wirklich zu meinen Ängsten stehen." "Lass dir Zeit dabei! Der beste Anfang wäre allerdings wirklich jetzt. Kazu-chan braucht dich! Mehr als irgendein anderer Mensch. Sie braucht dich mehr als mich oder ihre Eltern!" "Was kann ich ihr bitte geben, was ihr nich' könnt?" "Deine Wärme, deinen Halt, deine Kraft und..." Ein klein wenig lächelte Ran. "Und so albern es auch klingen mag: Dein Licht, was dein Herz ausstrahlt! Dieses hast nur du, genau wie die anderen Dinge auch! Du bist der Einzige, der Kazu-chan beiseite stehen kann!" Leicht nickend, stand Heiji auf. "Hast wohl recht.", meinte er matt lächelnd. Ran nickte ihm ermutigend zu und sah ihm hinterher, wie er sich langsam auf dem Weg, zurück in die Klinik machte. Mit jedem Schritt, den der junge Detektiv machte, wurde sein Herz schwerer. Jeder Meter, der ihn näher zu Kazuha brachte, verpasste ihm einen Stich. Schließlich erreichte er wieder den Flur, wo er Kazus Eltern hatte sagen müssen, was passiert war. Inzwischen war die Lampe des OP's ausgegangen. Auch Frau und Herr Toyama befanden sich nicht mehr dort, auf den Wartestühlen sitzend. Die ganze Atmosphäre war vollkommen ruhig. Als ob hier keine Menschenseele zu finden war. Langsamen Schrittes ging Heiji zurück zur Info, und fragte nach seiner verletzten Freundin. Die Dame hinter dem Tresen erklärte ihm freundlich, dass er eine Station höher müsste und die Kranke in Zimmer 418 vorfinden würde. Beinahe wie in Trance bewegte sich Heiji zum Fahrstuhl. Dabei fiel ihm der Blick auf einen Blumenverkäufer, der versuchte, den Patienten Blumen aller Art zu verkaufen. Welche waren denn die richtigen? Welche Blumen standen für Hoffnung und Genesung? Sich am Kopf kratzend, dachte er weiter nach, kam aber zu keinem Ergebnis. Warum konnte er nicht auch so ein ,blumenstarkes' Gedächtnis haben wie andere. Würde er die falschen mitnehmen, wäre wieder der Teufel los! Astern? Gänseblümchen? Anemonen? Sansevieria? Rohrkolben? Vergissmeinnicht oder Weidenkätzchen3 ??? Er hatte doch keine Ahnung! "Könnten Sie mir 'nen Strauß zusammenstellen? Er soll für 'ne kranke Freundin von mir sein!", sprach Heiji den Verkäufer an. Keine fünf Minuten später, stand der Siebzehnjährige somit auch schon vor dem Krankenzimmer. Intensivstation. Wie sehr er diesen Ort doch hasste!! Es machte ihm nichts aus, wenn er Leichen vorfand oder diese auch noch einen üblen Geruch aufwiesen, zerstückelt waren. Das war ihm so ziemlich schnuppe. Aber dieser Geruch nach Tod, nach Krankheit, nach Schwäche und Hilflosigkeit... war selbst für Heiji, den Meisterdetektiv Westjapans zu viel. Und das aus gutem Grund! Plötzlich wurde die Klinke der Tür von innen heruntergedrückt und Kazuhas Eltern kamen heraus. Beide waren ein wenig blass im Gesicht. Ihre Mutter weinte ununterbrochen und Herr Toyama wusste schon gar nicht mehr wie er seine Frau trösten sollte. Heiji stand nun wirklich der größten Angst, die er je gehabt hatte, gegenüber. Immer, wenn irgendjemand im Krankenhaus geweint hatte, und er war dabei, hieß das, dass ein Mensch gestorben war. Sollte das etwa heißen...?? Nein! Nicht sie!! Heiji stürzte in das Zimmer ohne länger nachzudenken. Kazuha lag kreidebleich in diesem Krankenbett, angeschlossen an mehrere Geräte. Die Angst des Oberschülers schien sich zu bestätigen... Nein, tat sie nicht! Das Gerät, dieses Gerät piepte in regelmäßigen Abständen! Ihr Herz stand also nicht still, ihr Puls auch nicht... sie lebte!! Erst jetzt konnte er wieder ausatmen. Sollte das heißen, dass sie es überstanden hatte? Dass es ihr jetzt gut ging? Besser ging? Vorsichtig trat er zu ihr, legte die Blumen auf die Bettkante, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. ,Wach bitte auf und lach mich aus! Lach mich aus, dass ich mir Sorgen gemacht hab' und lach mich aus, dass das nur ein langer, böser Traum war! Bitte!' Seine zitternden Hände hatten ihre eine fest umschlossen. Er hob sie an und gab ihr einen kleinen Kuss darauf. "Ich will dich wieder lächeln sehen..." Ein neuer Morgen. Ein neuer Morgen in dieser momentanen so tristen Welt. Der Regen, der über Nacht Ôsaka heimgesucht hatte, war wieder verschwunden und nun glänzten die kleinen übriggebliebenen Tröpfchen auf den Pflanzen mit der Sonne um die Wette. Die Vögel kamen sangen schon munter von den Bäumen und der Himmel war in einem hübschen in sich gemischten gelben und hellblauen Farbton zu betrachten. Noch ein wenig verträumt öffnete Heiji seine Augen. Hatte er etwa die ganz Nacht bei Kazu im Krankenhaus verbracht gehabt?? Es schien so. Da bemerkte er auch die Decke, die jemand um ihn gelegt hatte. Sein Blick schweifte durch den Raum und blieb an Kazuha hängen, die immer noch schlief. Aber inzwischen waren einige medizinische Geräte an denen sie gestern noch angeschlossen gewesen war, abgeschaltet worden und somit schien es nun fast schon, als würde sie ganz normal ein Nickerchen halten. Leicht seufzend streckte sich Heiji, stand auf, ging zum Fenster und öffnete es ein wenig. Gestern Nacht hatten sie Kazu noch auf die normale Behandlungsstation verlegt, da die Ärzte der Meinung waren, dass sich ihr gesundheitlicher Zustand drastisch gebessert hatte, was Heiji nur recht sein konnte. Das Schlimmste war also überstanden. Da musste er plötzlich an diesen Scharfschützen denken, der es auf sein Leben abgesehen hatte. Wer war dieser Kerl bloß? Er hatte keinen blassen Schimmer aus welchem Grund es jemand auf sein Leben abgesehen haben könnte. Nun gut... da waren natürlich verschiedene Fälle, an denen er mitgewirkt hatte, aber bei diesen waren alle Verbrecher feinsäuberlich hinter Gittern gelandet und sind dort immer noch. Und in letzter Zeit, also seit seinem Geburtstag war er als Detektiv nicht mehr im Einsatz gewesen. Wer also um alles in der Welt... Doch Moment mal! Hatte nicht schon mal jemand versucht ihn umzubringen? Ja... genau... als dieser Unfall mit Kazuha passiert war... Damals... der Autofahrer der sie an jenem Tag angefahren hatte, hatte nicht mal im Entferntesten versucht gehabt zu bremsen oder auszuweichen, stattdessen hatte noch mehr Gas gegeben, als ob er sie oder besser: eigentlich ihn mit voller Absicht erwischen wollte... Wenn das jetzt wirklich der selbe Täter war wie damals, dann ergäbe es vielleicht alles einen Sinn... Diese These wäre natürlich noch sehr waghalsig und voller Lücken, aber mit ein paar Details durchaus erwähnenswert... Seine Gedankengänge wurden durch ein kleines Gähnen unterbrochen. Augenblicklich widmete Heiji seine Aufmerksamkeit wieder seiner Freundin zu, die nun endlich aus ihrem Tiefschlaf zu erwachen schien. Leicht und noch ein wenig geschwächt, öffnete Kazu ihre Augen, blickte erst mal ein paar Sekunden zur Decke, bis sie Heiji bemerkte, der sie ein ganz klein wenig verblüfft ansah. "Hei...Heiji?" Beinahe nur ein Flüstern war es, aber dennoch laut genug, dass es den Raum erfüllte. Er nickte nur erleichtert. Wenigstens erkannte sie ihn schon mal wieder! "Was... was machste denn hier?" "Dummerchen... hier auf dich aufpassen, was sonst??", erwiderte er in seinem normalen Tonfall, als ihm daraufhin auffiel, dass sie wie früher mit dem Ôsaka-Dialekt sprach, der in letzter Zeit in ihren Worten ziemlich untergegangen war. "Ich... ich bin im Krankenhaus, oder?" Wieder ein Nicken. Auf einmal kicherte sie ein wenig. "Und du hast mal wieder die falschen Blumen gekauft! War ja klar!" "W-Wie?" Heiji blickte zu dem Blumenstrauß, der nun in einer hübschen Glasvase, auf der kleinen Kommode stand und in voller Pracht erstrahlte. "Kirschblüten und Lilien... Danke, dassde mich sterben sehen willst!" "K-Kazuha...", begann Heiji zögernd. "Soll das heißen, dassde dich wieder... erinnern kannst?" Nun blickte ihn das Mädchen wie ein Auto an. "Wieso erinnern? An deine Unwissenheit über Blumen kann ich mich immer erinnern! Und dassde vermutlich irgendso 'n Blumenverkäufer im Krankenhaus auf dem Leim gegangen bist!", antwortete sie leicht neckisch. "Und... weißte auch, was du an meinem Geburtstag machen wolltest?", hakte er weiter nach. Das Ganze war ja schon fast zu schön, um wahr zu sein! "Klar, ich hab für dich 'ne Geburtstagsfeier organisiert, aber du Trottel musstest mal wieder irgend 'ne Leiche im Einlaufszentrum auftreiben! Damit haste mir echt die Laune vermiest!!" Sauer blickte sie ihn an, hatte sich inzwischen aufgesetzt. "Hey, was issn' los mit dir?", wunderte sie sich über Heijis Sprachlosigkeit. Kazuha konnte sich wirklich wieder an alles erinnern! Er hatte sie wieder! Er hatte seine Kazu wieder!!! Ohne ein weiteres Wort legte er seine Arme um sie und drückte sie an sich, hielt sie ganz fest. Sie war wirklich wieder bei ihm! Diese allerdings machte keinen Mucks, lief nur ziemlich rot an und war noch mehr verwirrt, als vorhin! ,Was is' mit Heiji los? Hat er irgendwas getrunken?^^ ' Aber woher hätte sie denn ahnen sollen, dass er sich solche Vorwürfe gemacht hatte, dass er Todesängste ausgestanden hatte, dass er beinahe jegliche Hoffnung verloren hätte?? Und genau weil sie nichts davon ahnte, aber irgendwie wusste, oder wenigstens einen Verdacht hegte, was in ihm vorging, legte aus sie ihre Arme um ihn, strich sanft über seinen Rücken, über seinen Hinterkopf und schmiegte sich an ihn. Nein, sie hatte nicht vergessen, dass sie diesen Unfall gehabt hatte... und seltsamerweise wusste sie auch, was ihr danach alles passiert war. Wie sie sich erst mal wieder langsam an ihr so normales Leben gewöhnen musste, wie sie ihre Familie und Freunde wieder neu kennen gelernt hatte und vor allem, wie es war, Heiji wieder wie am Anfang gegenüberzustehen... "Und wer bist du?" "Toyama Kazuha! Und du?" "Der Herr im Haus! Zukünftiger Kriminiloge: Hattori Heiji! W-Was gibt es denn da zu lachen?" "Du hast ,Kriminiloge' gesagt! Das heißt aber ,Kriminologe'!" "Na und!? Ich wette, du weißt nicht, was das ist!" "Von wegen! Mein Papa arbeitet bei der Polizei! Und dein Papa ist der Vorgelegte meines Papas!" "Dummerchen! Mein Papa ist der Vorgesetzte und nicht der Vorgelegte! Soll ich dir vielleicht mal mein Zimmer zeigen?" "Okay!" Das war ein seltsames Gefühl gewesen, zumal sie jetzt so dicht bei ihm war. Dann war da auch diese Sache mit Ran, dass diese ins Koma gefallen war. Und auch wie sie dieser erzählt hatte, dass sie in Heiji verliebt war und das folgende Gespräch mit diesem... Dass er später dann sagte, er würde sie nicht lieben, der Einbruch in ihrem Zimmer... einfach alles war ihr wie frisch ins Gedächtnis geschrieben. Genauso wie das erst gestern vorgefallene Ereignis mit diesem Scharfschützen, der es auf Heiji abgesehen hatte! "Hast du... den Glücksbringer dabei?", fragte sie leise. "Ich... ich glaub schon!", meinte Heiji und suchte in seiner Jackentasche nach seinem Handy, welches er auch fand, und an dem der kleine selbstgebastelte o-mamori4 hing, und hielt es vor sich. Kazuha legte ihre Hand auf seine. "Sag mir nich' noch mal... dass das Ding nicht wirkt..." Heiji merkte, dass es sie noch ziemlich anstrengte zu sprechen, so dass er sie vorsichtig von sich schob und sie leicht ins Kissen wieder zurückdrückte. "Ich geh schnell den Arzt holen!", sagte er und verließ das Zimmer für ein paar Minuten. "Ihre Freundin hat wirklich Glück gehabt!", meinte einer der behandelnden Ärzte zu Heiji, nachdem er bei Kazuha war und sie untersucht hatte. "Es ist ein Wunder, dass sie sich gerade mal ein paar Kratzer geholt hat. Bei den meisten Patienten, die solch einen Unfall erlebten, ist eine Fraktur das Mindeste. Manchmal bleiben die Opfer auch ihre Leben lang gelähmt. Fräulein Toyama hat wohl wirklich einen Schutzengel." "Dabei galt dies allein mir.", murmelte der Oberschüler und hatte die Hände in die Hosentaschen gesteckt. "Bitte?" "Nichts, nichts!", grinste Heiji schnell und lenkte wieder auf Kazuha, "Wie soll es jetzt eigentlich weiter gehen?" "Nun ja..." Der Arzt schien kurz zu überlegen. "Wenn alles gut geht, was wir stark annehmen, dann könnten wir sie in spätestens zehn Tagen wieder entlassen." "Aber?" Das Ganze klang für den Jungen sehr stark nach einem Aber! "Wir müssen natürlich noch ein paar Untersuchungen machen, Routine. Keine Sorge.", lächelte der Doc. "Sie können wieder zu ihr!" Heiji nickte, bedankte sich und beschloss erst mal Kazuhas Eltern und Ran zu informieren, dass es ihr bedeutend besser ging. Und er musste noch Otaki-san anrufen und nachfragen, ob es in letzter Zeit irgendwelche Vorkommnisse gab... Gerade als er nach seinem Handy greifen wollte, fiel ihm ein, dass er dieses ja bei seiner Freundin liegen gelassen hatte. "Sorry, dass ich noch mal störe!", platzte er rein und wurde von einem Aufquieken unterbrochen, dass von dem Mädchen stammt, welches sich schnell einen Pullover vor dem Oberkörper hielt. Die beiden guckten sich erst mal verdutzt an, Heiji drehte ihr dann aber mit hochrotem Kopf schnell den Rücken zu. "I-Ich wollte nur...", stotternd stand er nun immer noch vor ihr, ging ein paar Schritte rückwärts, um sein Handy von der Kommode zu nehmen, stolperte dabei, fing sich aber noch. Kazuha streifte sich so schnell den Pulli über. "Hier!", sagte sie und hielt ihm das Mobiltelefon genauso rot hin. "Danke...", murmelte er, schnappte sich das kleine Kommunikationsgerät und eilte hastig aus dem Zimmer. Draußen holte er erst mal tief Luft. Woher hätte er auch wissen können, dass sie sich gerade umzog? Nun gut, mehr als eine nackte Schulter hatte er nicht sehen können, was auch besser war, denn sonst wäre er wohl nicht mehr lebendig rausgekommen, aber trotzdem hatte ihm alleine die Tatsache und Vorstellung, dass sie obenrum nix anhatte, gereicht! "Herr Toyama? Hier ist Heiji! Ja, genau... ich wollte Ihnen mitteilen, dass es Kazuha endlich besser geht..." 1 gemeint ist damit der Kamo gawa, der Kyôto in Ost und West teilt 2 Myokardinfarkt = Herzinfarkt 3 Blumenbedeutung in Japan: Astern= Erinnerung, Anemonen= Ehrlichkeit/Aufrichtigkeit, Chrisantheme rot/blau= Ich liebe dich/Glaube mir, Gänseblümchen= Zärtliche Erinnerungen, Unschuld, Rohrkolben= Genesung, Sansevieria= Mut und Gesundheit, Vergissmeinnicht= Wahrhafte Liebe, Weidenkätzchen=Genesung, Flieder= Erste Liebe 4 o-mamori = talisman Und mal wieder ein kap geschafft! was sagt ihr jetz?? Hm???? *unbedingt wissen will* seid ihr nu happy?? hoffe doch XD bis bald eure Asuka! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)