An unfortunate birthday von Ikeuchi_Aya (Heiji x Kazu (es wird mal nicht Kazus Geb. gefeiert^^")) ================================================================================ "Once more..." -------------- Hallo zusammen, alle in Hülle und Fülle^^ endlich ist dat nächste kap da uuuuuund... ja okay, es geht einfach normal weiter^^ @NezumiChan: jappjapp, genau so! irgendwann musste es ja so kommen *gg* @Arien-chan: Einfach nur an dich (und auch an alle anderen leser) ein fettes danke!!! 11. Kapitel: *~ "Once more..." ~* "Was? Bei euch ist wirklich eingebrochen worden?" Vollkommen geschockt und erstaunt wurde Kazu von neugierigen Mädchenaugen angeguckt. "Bei euch, wo dein Vater doch selbst bei der Polizei arbeitet?" "Na, mein Vater war ja eben nich' da!! Das isses doch!", regte sich Kazuha auf. "Aber wer klaut denn bitte schön, wenn er ganz genau weiß, dass sich jemand im Haus befindet?", fragte sich Sayuri und blickte nach oben. "Ziemlich dreist!" "Fanden wir auch!", murmelte das Mädchen mit dem Pferdeschwanz. "Wir???" "Äh... na ja..." "Heiji und du?" "Also..." Sie kam ja gar nicht erst dazu, irgendetwas dagegen einzuwenden! Die ließ sie ja nicht mal ausreden geschweige überhaupt anfangen!! "Wusst ich's doch, dass da was läuft!" "Was läuft hier wo?", mischte sich nun Heiji ein, der sich drohend hinter Sayuri aufgebaut hatte. "Gar nichts!" "Ich warne dich: Wenn de wieder damit anfängst, wie gut Kazu und ich zusammen passen, dann gibt's 'n Satz heiße Ohren!" "Soll das eine Drohung sein?", erwiderte Kazuhas Freundin unbeeindruckt. "Mehr als das!" Drrrrrriiiiiiiiinggggg!!! Kazuha schreckte hoch und hatte ihre Bettdecke fest in beide Hände gekrallt. Nanu? Was das eben nur ein Traum gewesen? "Irgendwie zu real!", wunderte sie sich, schaltete den Wecker aus und stand auf. Sie warf einen Blick zum Fenster und bekam augenblicklich einen kalten Schauer über den Rücken verpasst. Seit gestern Abend war ihr nicht gerade wohl, wenn sie nun dorthin schaute. Ein Glück, dass dieser Einbrecher getürmt war und es nicht auf Heiji oder sie abgesehen hatte! Ach ja... und dieser war ja auch noch abgehauen und somit hatte sie das ganze Chaos alleine aufräumen dürfen. Ihren Vater hatte sie davon nichts erzählt. So wichtig war das dann doch nicht, denn schließlich hatte der Dieb ja nix entwendet, alles war noch an seinen Platz! Nachdem sich Kazu geduscht, angezogen und schließlich auch gefrühstückt hatte, schnappte sie sich ihre Tasche und einen Regenschirm und machte sich auf zur Schule. Was war das bloß für ein Wetter?? Seit Tagen schüttete es wie aus Kübeln und es war noch immer kein ende in Sicht! Gute Laune ade! Kaum erreichte sie die Kaiho-Oberschule, kam ihr auch schon ihre ,beste Freundin' Sayuri entgegen. "Morgen Kazu-chan, na wie geht's dir?" "Nich' so gut...", seufzte die Angesprochene prompt und bekam so gleich das "Wieso?" zurückgeworfen. "Na ja..." Und gerade als sie anfangen wollte zu erzählen, fiel ihr dieser Traum ein. Nein, nein, nein, nein, nein! Das würde sie nicht tun. "Ach... ich hab nur 'n bisschen schlecht geschlafen!", erfand sie einen anderen Grund. "Na, da scheinst du nicht die Einzige gewesen zu sein!", meinte Sayuri. "Schau' dir mal Heiji an!" Nun bemerkte auch Kazuha, dass Heiji absolut mürrisch ins Schulgebäude ging und die beiden nicht eines Blickes würdigte. Oder viel mehr übersah? "Wie ein Grummelbär, der seinen Winterschlaf nicht halten konnte!", kicherte ihre Freundin leise. "Ja. Da hast du recht...", stimmte Kazu ihr zu. Ein Grummelbär, der einfach viel zu süß war, als dass sie völlig auf ihn verzichten könnte (T_T)!! "Was denkst du? Ob Mr. Dastwood wieder so mies gelaunt ist?" "W-Wer?" Dastwood... Dastwood... sagte ihr etwas... aber irgendwie auch nicht... "Unser Englischlehrer, du Dummerchen!", antwortete Sayuri und gab ihr einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf. "Steigert bei manchen Leuten das Denkvermögen!" Die zwei machten sich auf ins Klassenzimmer und sahen dem Schrecken ins Gesicht. Nicht mal ein kleines "Good Morning!" geschweige denn ein "Ohayô!" gab Dastwood von sich. Stattdessen guckte er sie grimmig an. "Na das wird wieder was geben!", stöhnte Sayuri und ließ sich auf ihren Platz nieder. "So please, sit down!" ("Bitte, setzen Sie sich!") Die erste Begrüßung pünktlich mit dem Stundenklingeln. Jaa... Englisch war einfach zum Einschlafen! Das lag keinesfalls an dieser Sprache, sondern viel mehr an dem Lehrer und so konnte es sich Kazuha nicht verkneifen, öfters mal einen Blick zu Heiji zu werfen, der ebenso gelangweilt drein sah wie der Rest der Klasse. Warum hatte er es gestern so eilig gehabt? Warum war er denn bloß so plötzlich gegangen?? "Ms Toyama!", wurde sie auf einmal von Mr. Dastwood aufgerufen. "Nani?" "What did I say to you?" ("Was sagte ich zu Ihnen?"), seufzte er über die mangelnde Unkonzentriertheit seiner Schüler. Hilfesuchend blickte sich Kazuha um und nahm im Augenwinkel Sayuri wahr, die versuchte, ihr durch Zeichensprache zu helfen. "Ms Toyama?" Nach einigen Sekunden schaute Kazu ziemlich geschockt drein. ,Der will WAS???' "Ms Toyama, answer!" (Fräulein Toyama, antworten Sie!") "Also..." Knallrot blickte das Mädchen zurück auf ihre Finger. "Siwolmebrüafaenunsaßhabn", nuschelte sie undeutlich. "In English and speak clearly, please!" ("In Englisch und sprechen Sie deutlicher!"), rief ihr Lehrer und wäre schon fast an die Decke gesprungen. Nun guckte auch Heiji zu ihr. ,Was iss'n mit Kazu los?' "You want... well... you want...", begann Kazuha, kriegte aber keinen weiteren Ton heraus, blickte nur wieder kurz zu Sayuri, die ihr mutmachend zunickte. "You want... You want to touch my breasts and... want to have fun!!", antwortete sie schließlich laut und hatte dabei fest die Augen zusammengekniffen. Für einen Moment herrschte absolute Stille in der Klasse. Dann jedoch lachten alle laut los! Mr. Dastwood bekam einen tiefroten Kopf und das arme Mädchen, das vor ihm saß, hatte keine Ahnung, warum auf einmal alle lachten. "Kazu-chan! So war das nicht gemeint!!", raunte ihr Sayuri zu. "Wie?" Schnell hatte sie sich zu ihrer Freundin umgedreht. "Aber du meintest doch, dass er meine Brüste anfassen und Spaß haben will!!" Das Lachen in der Klasse wurde immer lauter. Heiji guckte ein wenig ungläubig von Kazuha zu Sayuri. "Das stimmt nicht! Ich wollte dir sagen..." Sayuri zeigte auf Mr Dastwood "... dass ,er..." Nun zeigte sie auf Kazuha "... von dir wissen möchte..." Beide Hände wurden vor die Brust gefaltet. "... was du über..." Sayuri setzte einen hingerissenen Blick auf. "... Romeos wahren Gefühle..." Nun folgte wieder ein ernstes Gesicht. "... weißt..." Danach ein grinsendes mit Peace-Zeichen. "... okay?' Das war alles!!" Kazuha sank noch weiter von ihrem Stuhl, als sie überhaupt noch konnte. Oh Gott, das war ja jetzt echt peinlich gewesen! Sie hatte ihren Lehrer vor gesamten Klasse als perversen Lüstling hingestellt! Beim nächsten Mal würde sie sich nicht auf andere verlassen, sondern lieber gleich den Rausschmiss annehmen! "Shut your mouths!" ("Seien Sie ruhig!"), fand auch Mr Dastwood seine Stimme wieder. "That's unbelievable. First Hattori, now it's you! What will happen tomorrow??" ("Das ist unglaublich. Erst Hattori, nun Sie! Was wird morgen passieren?"), regte er sich auf. "Ms Toyama, please, for next time, first think, then answer! This will be the best for both of us!" ("Fräulein Toyama, nächstes Mal bitte, erst denken, dann reden! Das wird das Beste für uns beide sein!") Nein, tiefer konnte sie gar nicht im Boden versinken! Das ging schon gar nicht mehr! Und endlich... ja, endlich war die Stunde beendet. Der Lehrer verließ den Raum mit gemurmelten "Shakespeare würde sich im Grabe umdrehen!" und "Gott, was habe ich dir bloß getan?" und die Schüler hatten nun richtig Zeit sich zu amüsieren. "Hey Kazuha, das war wirklich der Brüller gewesen! Kannst du das noch mal machen?", grinste ein Junge sie an. "Aber denk dir doch nächstes Mal was anderes aus! Zwei Mal derselbe Witz ist langweilig!", meinte auch ein Mädchen mit kurzen Haaren. "Au ja, am besten in Mathe mit dieser dicken Froschfrau!!", freute sich ein anderes. "Genau, wie wär's wenn Kazu heimlich 'ne Affäre mit ihr hatte?" "So mit allem drum und dran?" "Na klar!" "Hey, ist euch aufgefallen, dass Dastwood einen knallroten Kopf bekommen hatte?" "Meinst du, da lief wirklich etwas?" "Was? Kazuha und er?" "Haha, genau, und zwar so..." "Oder so..." Kazu hatte genug gehört. Sie wollte und konnte das nicht mehr ertragen!! Aufspringend eilte sie hinaus, zum Mädchenklo, wo sie sich in eine Kabine einschloss und losheulte. Was konnte sie denn dafür, dass sie nun mal einfach danebengelegen hatte? Okay, und das auch so ziemlich daneben?? "Ihr seid echt so was von blöd!", schnappte Sayuri und eilte ihrer Freundin nach. "Heiji, was meinst du? Ob Kazu doch nich' mehr die eiserne Jungfrau ist, sondern schon zwanzig Typen im Bett hatte? Sollte dich doch interessieren- Ah!" Nein, das ging jetzt echt zu weit! Heiji war aufgestanden, zu dem Jungen, der diesen Spruch abgelassen hatte, gegangen und ihm eine Rechte verpasst. "Spinnst du?", regte sich ein anderer auf, der seinen Kumpel vom Boden aufhalf. "Sollt' ich nich' euch lieber fragen, ob ihr noch richtig tickt?", entgegnete der Oberschülerdetektiv nur. "Was soll'n denn diese blöden Bemerkungen? Damit könnt ihr sie echt in Schwierigkeiten bringen!!" "Reg' dich ab, Mann! Seit ihr zusammen oder warum spielst du dich als ihren großen Beschützer auf, Heiji?" Kaum stand der Junge auf den Beinen, wurde er von Heiji schon am Kragen seiner Schuluniform gepackt. "Willste noch eins aufs Dach bekommen? Eigentlich hättet ihr das nich' zu wissen brauchen, aber Kazu hatte 'nen schlimmen Unfall, bei dem sie ihr Gedächtnis verloren hat'!! Muss ich noch deutlicher werden?" Das hatte gesessen. Damit war Ruhe eingekehrt und keiner sagte auch nur ein Wort. Heiji ließ seinen Mitschüler los und stapfte dem Mädchen dann ebenfalls hinterher. "Kazu, jetzt mach doch auf! Die werden sich garantiert wieder beruhigt haben!", redete Sayuri auf ihre Freundin ein, die immer noch in ihrer Toilettenkabine saß und weinte. "Es tut mir leid, dass ich dir das so blöd versucht habe mitzuteilen, aber deswegen brauchst du doch nicht zu heulen!" "Das war echt endlos peinlich! Und auch noch vor Heiji! Ich will nich' wissen, was er jetz' von mir denkt! Wenn er überhaupt noch was zu denken hat!!" "Kazu-chan... Heiji wird das schon nich' in den falschen Hals kriegen! Fehler macht jeder mal und da ist er ja wohl auch Meister dr-" Plötzlich tippte jemand Sayuri auf die Schulter. Sie drehte sich um und sah Heiji hinter sich stehen, hätte dabei beinahe losgeschrieen, wenn er ihr nicht den Mund zugehalten hätte. "Das ist das Mädchenklo!", empörte sie sich flüsternd. "Ach nee! Ich dacht', dass wär' der Zoo und danke für das Kompliment eben!", kam es genauso flüsternd zurück, wobei sein Gesicht ein wenig Farbe annahm. "Lass mich mit Kazu bitte alleine reden!", bat er einen Moment später und schob die verdutzte Sayuri einfach an den Schultern hinaus. Heiji stellte sich vor die Kabine, aus der das Schluchzen kam. "Willste drüber reden?", fragte er sie. Ein wenig erschrocken horchte sie auf. "Du hast hier nichts zu suchen!", herrschte sie ihn an, als wäre alles wie immer. "Perversling!" "Pervers? Na geht's noch? Muss ich dich dran erinnern, wie Madame mir vor 'nem Turnier bis ins Jungsklo nachgeschlichen is'?" "Brauchst du nich'. Hilft ja sowieso nich'.", sagte sie leise. Heiji schlug sich gegen die Stirn. Klar, das wusste sie ja nicht! "Sorry, aber du kannst dir ja wohl denken, dass ich nich' zum Vergnügen hier bin, oder?" Allein das Wort ,Vergnügen' reichte aus, dass sie noch mehr weinte. "I-Ich mein..." Ja, was meinte er eigentlich? Was sollte, wollte er ihr eigentlich sagen? "Also..." "Lachen sie... immer noch?", wollte Kazuha wissen. "... Nein... nich' mehr.", antwortete er ihr und verschränkte die Arme. "Ich hab' ihnen klar gemacht, dass das nich' okay war..." Für einen Moment musste sie ein wenig lächeln. Dann jedoch vergrub sie wieder den Kopf in ihre Knie, die sie zu sich rangezogen hatte. "Oh Gott... so was Peinliches!!", jammerte sie erneut los. "Na ja, 'n bisschen war's schon zum Lachen! Immerhin haste unseren ach so kalten Lehrer aus der Fassung gebracht!", gab Heiji zu. "Vielen Dank." "Trotzdem is' es nich' in Ordnung, was die anderen gesagt haben und das wissen sie auch!" Ja, nach dem schlagkräftigen Argument... "Haben sie denn... noch was anderes gesagt? Nachdem ich weg war?" "Sie wollten von mir wissen, ob du immer noch ,die eiserne Jungfrau' bist, oder schon mit mehreren Typen im Bett warst..." Knallrot starrte Kazu nur vor sich hin. "Aber als ich das gehört hab', hab' ich den einen gleich... ein wenig schmerzvoll zurechtgewiesen.", fügte er noch hinzu. "Da hab' ich 'n bisschen die Beherrschung verloren, aber sie haben's irgendwann doch kapiert..." Das Mädchen gab keinen Mucks von sich, sondern hörte nur zu. "Kazu? Alles okay?" Immer noch keine Antwort. "Kazu, hey!! Mach' bloß keinen Scheiß da drinnen!!" Bei so vielen Leichen, Selbstmorden und anderen Verbrechen, die er miterlebt hatte, konnte er in dem Moment nur an das Schlimmste denken. Gerade als Heiji an der Tür rütteln wollte, wurde diese geöffnet und ein wenig irritiert schaute er Kazuha in die Augen, in denen sich zwar immer noch Tränen befanden, welche an ihren Wangen hinunterliefen, doch trotz allem lächelte das Mädchen ihn an. Eine Sekunde später war sie ihm in die Arme gefallen und zwar mit soviel Schwung, dass er direkt etwas nach hinten stolperte. "K-Kazu..." "Danke!", schluchzte sie und weinte wieder drauf los. "Danke!" Nun gut, er hatte ihr zwar gesagt gehabt, dass er sie nicht liebte, aber das musste noch lange nicht heißen, dass er sie nicht trösten durfte! Und genau aus dem Grund legte Heiji sanft seine Arme um sie, drückte sie ein wenig an sich, redete ein wenig auf sie ein und schaffte es so, dass das Mädchen sich allmählich beruhigte. "Hey, nun hör doch mal auf zu heulen! Das hält doch kein Mensch aus!" "Du würdest doch auch nicht ruhig bleiben, wenn du beinahe das Wichtigste verloren hast, was du hattest!" "Das war doch nur 'n Teddybär!" "Na und? Der war von Obâ-chan!" "Dann kauf ich dir halt 'n Neuen!" "Echt?" "Aber nur, wenn du endlich aufhörst zu heulen!" "Okay!" ,Hat sich nich' viel verändert!', dachte Heiji und ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen. Mal wieder musste er sie trösten. Und mal wieder hatte er auch ein wenig Erfolg damit. Es war wirklich so, als würde alles noch einmal passieren. Als würde alles, was vor ein paar Jahren war erneut seinen Lauf nehmen. Ja, Kazu glaubte ihren Ohren und Augen nicht zu trauen, aber sobald sie wieder in die Klasse kam, stellten sich alle vor sie hin und sagten "Es tut uns leid!" "Wie war das?", hakte Heiji drohend nach und auf denn verbeugten sie sich und meinten "Es tut uns ehrlich leid und es wird nie wieder vorkommen!". "Das is' ja wohl das Mindeste!", nickte der Oberschüler. "Weißt du, das eben war nicht böse gemeint, aber es war echt lustig wie du Dastwood ins Schwanken gebracht hast und da...", versuchte ein Schüler (der mit der wunden Wange) zu erklären, wurde aber gleich von Heiji unterbrochen. "Das Thema hatten wir ja wohl geklärt?" "Schon gut!", mischte sich Kazu lachend ein. "Eigentlich war es ja schon irgendwie lustig, oder?" Die anderen nickten und ihr Freund starrte sie mit offenen Mund an. Wie konnte sie ihm jetzt so in den Rücken fallen?? "Ihr habt es aber ziemlich weit getrieben und dafür müsste euch jetzt meinen gesamten Klassendienst aufhetzen..." "Wir machen alles was du willst, aber bitte nicht noch einmal!!", rief Heijis Opfer und hatte sich vor ihr hingekniet. "Danke, das ist wirklich reizend von euch! Aber der Klassendienst reicht schon!", lächelte sie zuckersüß. "Seit wann haste denn so 'ne fiese Ader?", fragte Heiji leicht ungläubig, dass sich Kazu als böse Hexe aufgespielt hatte. "Irgendwann musste es ja mal ans Tageslicht kommen!" "Und ich dacht' schon, du lässt mich als Volltrottel dastehen!" "Ein verlockendes Angebot... aber nein... eher nicht!" "Wie gnädig!" "Find ich auch!" Dieses Grinsen. Es war nicht echt. Genauso wenig wie ihr Lachen eben. Das war auch nicht echt gewesen. Und ihr jetzt so undurchschaubarer Blick... es war falsch. Es war einfach alles falsch an ihr. Ein Lächeln ist die schönste Art anderen die Zähne zu zeigen. Wie man's nimmt. In dem Fall war ein Lächeln wohl nur die beste Möglichkeit, die traurige Seite zu vertuschen! Wie man's nimmt. In dem Fall war ein Lächeln wohl nur die beste Möglichkeit, die traurige Seite zu vertuschen. Um nicht die Schwäche zu zeigen, die von jedem Menschen ausging. >>Und da musste man sich doch mal fragen, warum wir Menschen so sind. Warum wir es uns nicht anmerken lassen wollen, was wir wirklich fühlen!? Warum wir versuchen so stark wie immer zu sein? Warum wir keine Hilfe annehmen wollen, sondern uns nur auf uns selbst verlassen möchten? Und warum wir es nicht für nötig halten hinzuhören, was uns andere Menschen als Ratschlag mit auf dem Weg geben wollen? Wäre es denn nicht bedeutend einfacher, wenn wir diese Gefühle, Emotionen, Gedanken zulassen würden? Könnte dadurch nicht ein besseres Zusammenleben erzeugt werden? Bestimmt. Aber dennoch ziehen wir es vor alleine zu leben, zu entscheiden, zu sein. Sag also, lieber Gott, wieso hast du solche ,Fehler' zugelassen? Wieso bereitest du uns damit so oft Schmerzen? Warum lässt du uns andere Menschen, die wir lieben, verletzen? Was bringt das denn?<< Kopfschüttelnd verließ Heiji das Klassenzimmer wieder, stellte sich auf den Flur und blickte hinaus auf den Hof. Ja... wann hatte er eigentlich das letzte Mal gelacht? So richtig, vom Herzen? Mit Kazuha? Ziemlich lange war das her... eine halbe Ewigkeit. Die Augen schließend, dachte er einfach an nichts. Es war angenehm, diese Stille um sich zu spüren. Ja, man konnte sie regelrecht hören. Auf einmal wurden zwei Arme um den Oberschüler gelegt und ein anderer Körper lehnte sich an ihn. Heiji blickte auf die schmalen, zarten, hellen Hände, die auf seiner Brust ruhten und spürte wie sich ein Kopf auf sein linkes Schulterblatt legte. Ein ganz klein wenig drehte er seinen, gerade so, dass er aus dem Augenwinkel Kazuha wahrnehmen konnte. "Tut mir Leid, dass ich dir immer Ärger mache!", sagte sie leise, aber mit fester Stimme. "Oder dass du meinetwegen nicht lachen kannst!" "Wie kommst'n darauf? Klar kann ich lachen! Siehste?" Augenblicklich grinste er sie an. "Blödsinn!" "..." "Heiji, ich... ich fall euch allen nur zur Last und mach' mehr Kummer wie alles andere. Ich will das nich' mehr!" "Und was haste bitte vor?" "Abhauen? Au!" "Dummerchen!" Augenblicklich hatte er ihr in die Wangen gekniffen. "Das bringt doch nichts!" "Werden wir sehen! Aua~" Und noch ein Kneifer. "Ich sagte, dass bringt nichts!", wiederholte er mit saurem Unterton. Die beiden schwiegen. Doch sogleich ertönte wieder die Schulklingel, die Pausenende ankündigte. "Könnten wir nicht trotzdem... irgendwohin gehen?", fragte sie zögerlich. "J-Jetzt?" "Ja..." Heiji blickte nach oben, überlegte kurz und seufzte dann. "Also gut! Schnapp' dir deine Tasche, bevor unsere Froschkönigin ankommt!" Und damit war niemand anderes wie die Mathelehrerin gemeint, die gerne mal einen seltsamen quakenden Ton von sich gab, ohne es zu wollen, und einen genauso kuriosen Wahnsinnsglubscherblick aufsetzte, wenn sie einen ihrer Schüler zur mündlichen Abfrage rannahm. Wie der Wind waren die beiden Jugendlichen auf den Schulhof gepest, kletterten über das Schultor und waren unbemerkt der Penne entkommen. "Wo willste denn hin?" Kazu blickte sich um, blieb an einem Objekt hängen und lächelte dann. "Darauf!", sagte sie und zeigte auf den großen Tsuutenkaku-Tower. "Wenn's unbedingt sein muss..." "Tu nich' so desinteressiert!" "Wär' 'ne Kunst." Zusammen setzten sie also ihren Weg fort. Wieso bekam er nicht das Gefühl los, dass ihm jemand mit seinem Blick im Nacken saß? Nachdenklich blickte er hinter sich, entdeckte aber keinen auffälligen Passanten oder sonstiges. "Alles klar?", fragte Kazuha ein wenig besorgt und erntete nur ein schnelles "Ja, ja". Nun litt er auch noch unter Halluzinationen! Was kam denn dann bitte schön als Nächstes? Fliegende Rentiere oder Schweine im Weltall?? "Suuuuuupeeeeeeer Ausblick!!!", jubelte Kazu, als sie ihr Ziel erreicht hatten und sie nun fast ganz Ôsaka von oben sehen konnte. Es war einfach eine Pracht! Sogar richtig rote Wangen hatte sie bekommen! "Nun übertreibste aber!", meinte Heiji nur grinsend. Na ja... Das Lächeln verschwand wieder und nachdenklich beobachtete er sie. Bis jetzt hatte schien wieder alles in Ordnung zu sein. Wenigstens taten sie so, als sei es in Ordnung, aber das war es nicht. Vielmehr flüchteten sie doch nur vor der Wahrheit und sowohl Kazuha als auch Heiji hatten auch nicht nur ansatzweise vor diese Seifenblase zu platzen zu bringen. Das würde nur noch weiteren Ärger bedeuten, den sie sich sehr gut auch sparen konnten. "Hey, Erde an Heiji!!" Der Junge erschrak ein wenig, als er Kazu vor sich stehen sah, die vor seinen Augen mit der Hand wedelte. "Bist du heute mit dem falschen Fuß aufgestanden oder was is' los?" "Wieso?", kam es prompt zurück. "Vorhin hast du auch schon so geistesabwesend gewirkt!", stemmte sie die Hände in die Hüfte. "Das fällt langsam auf!" "Blödsinn, das bildeste dir nur ein!", lachte er und zog sie am Arm weiter. "Lass uns abhauen! Dreißig Minuten hier oben sind doch wohl genug, nich? Außerdem müssen wir noch ins Krankenhaus, weil Ran doch heut' entlassen wird, okay? Also los!" Was hätte sie auch dagegen einwenden sollen? Er hatte sie ja noch nicht mal dazu kommen lassen auch nur ein Wort zu sagen! Und gleichzeitig musste sie sich aber auch Gedanken über sein Verhalten machen. Heiji tat immer so stark, setzte immer ein Lächeln auf, hatte immer einen flotten Spruch parat, war also nie auf den Mund gefallen, zeigte allen, dass in ihm mehr steckte, als nur ein einfacher Oberschüler und vor allem versuchte er sie zu überzeugen, dass es ihm gut ging, und dass sie sich keine Sorgen machen brauchten. Und versuchte er nicht auch wie viele andere die eigentlich schwache Seite zu verstecken? War er am Ende vielleicht doch genauso einsam wie jeder andere Mensch auf dieser Welt? War das helle, immer warm scheinende Licht, dass von ihm ausging wirklich nur eine Illusion? Herrschte in seinem Inneren doch so etwas wie eine Leere, eine Dunkelheit?? Oder machte sie sich einfach zu viele Gedanken darüber? Dass sie jetzt schon halluzinierte? Gut möglich! Wieder einmal begann es zu regnen. Wieder verdunkelte sich der Himmel. Wieder schien es, als würde dieser weinen. Als würde er um alles Leid auf dieser Welt weinen. "Na prima, und ich hab wieder keinen Schirm dabei!", grummelte Kazuha und legte einen Zahn zu. "Heiji, was is'? Willst du hier etwa übernachten?" Ihr Freund war stehen geblieben und blickte sich um. Kam es ihn nur so vor oder wurden sie wirklich von jemandem beobachtet? Aber niemand Auffälliges war zu sehen! Menschen, die Schutz vor diesem Mistwetter suchten, Autos, Motorräder, Cafés, die sich jetzt im Zentrum Ôsakas füllten... "Komme.", meinte der Oberschüler nur und schüttelte leicht seinen Kopf. Er steckte seinen rechte Hand in seine Jackentasche, in welcher sich auch sein Handy befand. Und der Anhänger, der an der Antenne des kleinen Mobiltelefon befestigt worden war. Ihn beschlich einfach nur ein ungutes Gefühl, wenn er daran dachte, dass irgendjemand hinter ihnen her sein könnte. Immer wieder sah er sich um. Nach links, nach rechts, vorne, hinter ihnen, neben ihnen. Nichts. "Mist, nun ist es auch noch Rot!", meckerte Kazu, als sie eine Fußgängerampel erreichten, unweit vom Krankenhaus entfernt. Heiji blickte wieder auf und es kam ihn vor, als wäre es gestern gewesen: Kazuhas Unfall, die schlimmsten Minuten danach, die ewige Warterei im Krankenhaus... einfach alles kam ihn wieder ins Gedächtnis, vom Anfang bis zum Ende. Ein leises Klacken war zu hören. Jemand, der gerade seine Waffe auf den Oberschüler zielte. Sicher und ruhig hob er sie hoch, schloss ein Auge, um besser zielen zu können und richtete das Fadenkreuz auf den Oberkörper des Siebzehnjährigen aus. Den Finger kurz vor dem Abzug bereit haltend, das Schusseisen entsichernd. "Warum müssen immer wir so ein Pech haben?", nörgelte sie weiter, da die Ampel einfach nicht auf Grün schalten wollte. "Wäre nicht soviel Verkehr, würden keine Kinder hier rumstehen und wäre ich kein ordnungsgewissenhafter Mensch, dann würde ich einfach rübergehen!" "Hm." Ein Grinsen bereitete sich auf das Gesicht des Täters aus. Ein zufriedenes, siegessicheres Grinsen. Diesmal würde sein Plan, diesen vorlauten und frechen Jungdetektiv zu erledigen, nicht schief gehen! Der Zeigefinger wurde nun direkt um den Abzug gelegt. Ja, nun würde es endlich gerecht werden! Nun würde er wirklich erfahren, was es heißt zu leiden. Was es heißt für seine Taten zu bluten... Jetzt würde es soweit sein! Er drückte ab, der Schuss fiel. Ohne das Heiji auch nur irgendetwas bemerkte. Kazu hörte einen seltsamen Knall. Für ein Feuerwerk oder so etwas in der Art war es kurzweilig. Für eine Explosion zu leise. Das konnte dann doch nur... Wie aus einem Reflex, schrie sie "HEIJI!!", zog ihn mit Ruck zu sich, so dass er aus der Schussbahn kam. Sie selbst stolperte rückwärts zur Fahrbahn hin, verlor die Balance und fiel. "Nein...", hauchte Heiji, der alles nur mit aufgerissenen Augen mit ansehen konnte. "Nein... NEIN!!" Ein verzweifelter Schrei, tief aus seinem Herzen und seiner Seele. Nicht noch einmal! Bitte nicht noch einmal! Wie ein Alptraum der niemals enden wollte, der immer wieder von vorn begann, eine Zeitschleife, die er nicht entkommen konnte. Ja, Kazuha schien für diesen einen Moment beinahe zu schweben. Sie berührte nur minimal im Sturz den Boden, wusste genau, was jetzt kam. Ein Auto, das sie nicht sah, ein Reifenquietschen und ein Hupen, das nichts brachte, ein Schrei Heijis, der ebenso wenig etwas wirkte, ein dumpfer Aufprall, das Überschlagen ihrer selbst, dieses tosende, rauschende und schwindelige Gefühl, der kalte und nasse Asphalt, der Geruch von Blut. Bewusstlos, schwach, zerbrochen... "KAZUHA!!!" ***Der Kaptitel ist mir eingefallen, als ich mal schnell zu meinen cds geschielt habe, dann zu den dvds und letztendlich zu "romeo und julia". "Once more, with feeling" lautet also der ganze titel. und na ja, ich denke... so isses auch geworden...*** cu eure me_chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)