Sailor Moon - Rostiger Stahl von MamoChan ================================================================================ Epilog: -------- Epilog In der großen Halle herrschte ein hektisches Treiben. Obwohl das gesamte Flughafenpersonal rund um die Uhr arbeitete, waren sie hoffnungslos damit überfordert, das Chaos in Grenzen zu halten. Der Flughafen war mehr als nur überfüllt. Viele der vor kurzem geflüchteten Familien waren zurückgekehrt, jetzt da die Gefahr anscheinend vorüber war. Hinzu kam noch eine große Anzahl von Flüchtigen aus Deutschland und Österreich, die jetzt in Japan Asyl beantragten, da sie durch den Angriff von Vampy ihre eigene Heimat verloren hatten. Umso erstaunlicher war es aber, daß es sich bei den Überlebenden ausschließlich um jüngere Personengruppen handelte, die sich selbst als "Moonies" bezeichneten. Deren Aussage nach hatten sie Vampys Plan schon lange durchschaut, aber sein Angriff kam zu plötzlich, um ihn doch noch zu verhindern. Die Asylantenheime und Wohnheime in Japan waren vollkommen überfüllt, und man versuchte, die Überlebenden in Nachbarländer unterzubringen, aber sie bestanden darauf, von Japan aufgenommen zu werden. Letztendlich gab man dann nach, und suchte eine Möglichkeit, alle "Moonies" in Privathäusern unterzubringen. Jede Familie in Japan mußte wahlweise einen Flüchtigen aus Deutschland oder Österreich aufnehmen. Superman bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Er war auf dem Weg zu seinem Flugzeug, daß ihn schon bald wieder zurück nach Amerika bringen sollte. Er hatte nur seinen kleinen Koffer bei sich, den er als Handgepäck mit ins Flugzeug nahm. Er schaute sich um, wollte sehen, ob irgend jemand hier war, um ihn zu verabschieden, aber er sah nur fremde Gesichter. Normalerweise war er es auch gewohnt, daß ihn eine riesige Menschenmenge begrüßte, oder verabschiedete, aber diese Zeiten waren vorbei. Es interessierte sich halt niemand mehr für ihn. Als er einsteigen wollte, drehte er sich noch einmal um, und sah zum Flughafengebäude. Dort standen sie alle Bunny, Mamoru, Ami, Rei, Makoto, Minako und die beiden Katzen. Lachend winkten sie ihm zu. Er freute sich darüber, daß sie ihm doch so viel Sympathie entgegenbrachten, daß sie sich von ihm verabschiedeten. Als das Flugzeug dann abhob, sah er noch mal aus dem Fenster zu ihnen hinunter und winkte ihnen weiter zu. Auch Bunny und die anderen winkten ihm erfreut hinterher, und je weiter er sich entfernte, desto mehr freuten sie sich. Eigentlich waren sie auch nur gekommen um sicher zu gehen, daß er auch tatsächlich wieder nach Hause flog. "Gott sei dank! Er ist endlich weg!" "Ich dachte schon, er geht nie." "Was machen wir jetzt?", fragte Bunny. "Sein Flugzeug müßte jeden Moment ankommen. Gehen wir schon mal zur Landebahn.", sagte Mamoru. "Von wem sprecht ihr?", wollte Rei wissen. "Wir sollen jemanden aus Deutschland bei uns aufnehmen, und sind jetzt eigentlich hier um ihn abzuholen." "Wo soll er denn wohnen? Bei Dir oder bei Mamoru?" "Meine Wohnung ist doch noch völlig zerstört. Also wohnen wir erstmal bei Bunny." "Wird das nicht furchtbar eng, wenn Bunnys Familie wiederkommt?" Mamoru nahm Bunny in den Arm. "Bis dahin ist seine Wohnung wieder aufgebaut, und dann ziehe ich zu ihm.", sagte sie. Sie drehten sich um. Ein Flugzeug war kurz zuvor gelandet, und die Passagiere kamen in die große Halle und stürmten zugleich auf die Gepäckausgabe zu. Makoto, Rei, Minako und Ami sahen gespannt zu ihnen hinüber. "Wer von ihnen ist es?", fragte Rei. Bunny holte ein großes Schild aus Pappe hervor, auf dem mit großen Buchstaben ein Name stand: Karl Goldschmied "Ein merkwürdiger Name, findet ihr nicht?" "Dort haben die Leute alle so komische Namen, und alle klingen sie irgendwie gleich.", sagte Ami. Plötzlich stieß Minako Rei hart in die Seite. Jemand hatte sich seinen Weg durch die Menschenmenge gebahnt, und kam nun zielstrebig, freundlich lächelnd auf sie zu, und streckte zur Begrüßung seine Hand aus. Sie alle stimmten überein, daß sein Aussehen weit über dem Durchschnitt lag. Gerade in dem Moment, als Bunny seine Hand greifen wollte, um seinen Gruß zu erwidern, drängelte sich Rei vor. Sie stand jetzt vor ihm, und er sah sie freundlich an. Er sagte irgend etwas in einer Sprache, die außer Ami und Mamoru niemand verstand. Es kam äußerst selten vor, daß Rei die Worte fehlten, und dies war so ein Moment. Sie stand einfach nur da, schüttelte seine Hand und strahlte ihn an. Fragend blickte er sich um. "Weg da!", sagte Ami und stieß die verdutzte Rei beiseite. "Du bist Karl, oder?" Er antwortete ihr freundlich. Sofort fuhr Ami fort "Also, ich bin Bunny. Du wirst die nächste Zeit bei mir wohnen." Sie nahm ihn bei der Hand und wollte gerade mit ihm losgehen, als sie von Bunny zurückgehalten wurde. "Wo willst Du denn mit ihm hin, und was hast Du ihm gerade gesagt?" Durch Mamorus eher dürftige Deutschkenntnisse, konnten sie Karl dann erklären, daß eigentlich Bunny diejenige war, für die sich Ami ausgegeben hatte, um damit zu erreichen daß er mit zu ihr nach Hause kommen würde. Heulend warf sich Ami in die Arme von Rei. Minako kam auf Bunny zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. "Ich habe bei mir Zuhause jede Menge Platz. Wenn Du willst kann er gerne bei mir wohnen. Dann kannst Du auch mit Mamoru einmal ungestört sein." "Nix da!", sagte Bunny. "Er wohnt bei uns." Dann flüsterte sie Minako noch etwas zu, um sicher zu gehen, daß Mamoru nichts davon mitbekam. "Aber wenn Du willst, kannst Du gerne Mamoru für eine Weile bei Dir aufnehmen." Einzig Makoto stand still da, und sah ihn mit wässerigen Augen an. Er kam auf sie zu und lächelte sie sanft an. "Hi Makoto." Die anderen waren überaus erstaunt darüber, daß er ihren Namen kannte. "Wir kennen uns.", sagte sie zu den andern. "Er war schon einmal in Japan, doch damals hat er mich verlassen." "Soll das heißen, er ist dein Ex-Freund?", fragte Rei. "ja.", seufzte Makoto. Karl sagte etwas und Ami übersetzte es gleich für Makoto. "Er hat gefragt, warum Du dich nie gemeldet hast, als er zurück nach Deutschland mußte, nachdem sein Visum abgelaufen war." Makoto sah Ami erstaunt an "Soll das heißen, daß-" "Er hat Dir doch nochmal geschrieben oder?" "Ja.", sagte Makoto leise. "Zeig den Brief mal her." Ami hielt ihr fordernd die Hand entgegen. Makoto holte ein paar Briefe aus ihrer Tasche, und Ami laß sie alle schnell nacheinander durch. Die Tatsache, daß Makoto auch nach so langer Zeit immer noch die Briefe ihres Ex-Freundes bei sich trug, beachtete Ami nicht weiter. Alle sahen Ami gespannt zu. Diese sah dann auf und blickte dann Makoto an. Ohne Vorwarnung gab Ami Makoto eine heftige Ohrfeige. "Tut mir leid, aber so viel Doofheit muß einfach bestraft werden.", sagte Ami. "Hast Du den Brief gelesen, den Du bekommen hast, nachdem er dich hat sitzenlassen?" "J..ja.", sagte Makoto. "Und hast Du ihn auch verstanden?" "Nicht so richtig." Ami sah Makoto wütend an und hielt ihr dann einen der Briefe vor das Gesicht. "Darin hat er seine plötzliche Abreise erklärt und dir seine Adresse mitgeteilt." Ami nahm einen weiteren Brief aus dem Stapel und hielt diesen Ebenfalls hoch. "Und darin bittet er dich darum, dich bei ihm zu melden." Makoto schien immer weiter in sich zusammenzusinken. Ami nahm den nächsten Brief aus dem Stapel. "In diesem Brief fragt er dich, wieso Du dich nicht mehr meldest und bittet dich um Antwort, ebenso wie in denen hier!" Ami hielt jetzt den letzten Stapel Briefe hoch. "Es gab damals wohl ein kleines Verständigungsproblem. Hättest Du seine Sprache gelernt, hättest Du auch mitbekommen, daß er gar nicht im Sinn gehabt hatte dich sitzenzulassen.", sagte Ami "Das konnte er Dir dann auch nicht sagen, weil Du kein Deutsch verstehst, und sein Japanisch wohl unter aller Sau ist. Als er dann Zuhause nichts mehr von Dir gehört hat, muß er wohl das selbe gedacht haben, wie Du die ganze Zeit." Makoto drehte sich wieder zu Karl um. "Aber wenn das wahr ist, dann..." Sie standen sich jetzt genau gegenüber und sahen sich gegenseitig in die Augen. Langsam schloß er sie in seine Arme. Sie drückte sich eng an ihn, und dann schlossen sie ihre Augen. Ihre Lippen waren kurz davor sich zu berühren, als Bunny ihn am Arm packte und von Makoto wegriß. Diese blieb nur fassungslos stehen und sah, wie Bunny ihn von ihr wegzog. "Glaube mir Makoto, es ist das Beste für dich, wenn er jetzt mit mir mitkommt. Es war damals schon schwer genug für dich, und wir wollen doch nicht, daß die alten Wunden wieder aufbrechen, oder?", sagte Bunny während sie Karl hinter sich herzog. Dieser blickte noch einmal zu Makoto und winkte ihr zu, als Bunny ihn und Mamoru durch den Haupteingang nach draußen schob, wo bereits ein Taxi wartete. Makoto winkte ihm zurück, als wäre es das letzte Mal, daß sie ihn gesehen hätte. Mit Tränen in den Augen drehte sie sich zu Rei, Ami und Minako um. Gemeinsam standen sie jetzt in der großen Wartehalle des Flughafens und brachen alle gleichzeitig in Tränen aus. Bunny, Mamoru und Karl kamen gegen Mittag bei Bunny Zuhause an. Bunny trug noch ganz allein seine Koffer ins Haus, und weigerte sich, sich dabei helfen zu lassen. Karl bekam das Zimmer von Chibi-Usa zugewiesen, die sich ja noch mit Bunnys Eltern im Urlaub befand. Mamoru wurde unterdessen im Zimmer von Bunnys Bruder Shingo einquartiert. In dieser Nacht konnte Bunny nicht schlafen, unruhig wälzte sie sich von der einen Seite auf die andere. Sie wartete ab, bis alle schliefen. Luna hatte es sich im Wohnzimmer auf dem Sofa bequem gemacht und schlummerte tief. Bunny hatte mit Mamoru abgesprochen, daß er in dieser Nacht zu ihr kommen sollte. Selbstverständlich sollten weder Luna noch Karl etwas davon mitbekommen. Während sie wartete, ertappte sie sich mehrere Male, wie ihre Gedanken um Karl statt um Mamoru schweiften. Dann hörte sie ein leises Geräusch draußen auf dem Flur. Darauf hatte sie gewartet. Zweifellos war Mamoru draußen, um auf sie zu warten. Leise schlich sie zu Tür, und horchte. Als sie wieder ein leises Geräusch hörte, öffnete sie die Tür und trat auf den Flur. Obwohl kein Licht an war, konnte sie schwach eine Silhouette erkennen. "Mamoru bist Du das?", flüsterte sie leise, und noch bevor sie eine Antwort erhalten konnte, preßte sie ihm die Hand auf den Mund und flüsterte dann weiter :"Sssscht! Wir wollen doch niemanden aufwecken!" Sie nahm seine Hand, und zog ihn hinter sich her in ihr Zimmer. Leise schloß sie die Tür hinter sich. Mamoru war schon recht früh aufgestanden. Er hatte Kaffe aufgesetzt, dann das morgendliche Ritual von Zähneputzen, Rasieren und Duschen vollzogen, und sich dann schon in die Küche gesetzt. Der Kaffee war bereits durchgelaufen. Er trank ihn immer schwarz, ohne Zucker, und extrem stark. So stark, daß der Löffel fast von allein in der Tasse stand man bereits nach ersten Schluck entweder hellwach oder im Koma war. Bunny wurde von dem Kaffeegeruch angelockt, eigentlich bevorzugte sie Tee, aber am frühen Morgen brauchte sie erst einen aromatischen Kaffee um wach zu werden. Langsam kam sie die Treppe hinab, die Nase hoch in der Luft und atmete den Kaffeeduft ein. "Morgen.", sagte sie, als sie die Küche betrat. Sofort setzte sie sich zu Mamoru und legte ihre Arme um ihn. "Guten Morgen!" Nach einer kleinen Pause fuhr er fort :"Wo warst Du eigentlich letzte Nacht? Ich habe die ganze Nacht auf dich gewartet." "Was?", fragte sie irritiert. "Du warst doch gestern abend noch bei mir." Sie lächelte und gab ihm einen zarten Kuß "Schade, daß die Nacht schon vorbei ist." "wovon redest Du eigentlich?", fragte er sie. Fröhlich Pfeifend kam Karl die Treppe hinunter, begrüßte Bunny und Mamoru freundlich und setzte sich zu ihnen. "Äh Karl, wieso bist Du heute eigentlich so gut gelaunt?", fragte Mamoru. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)