Training im Schnee 3 oder Wenn Beyblader erwachsen werden... von Venka (Der längste Teil und gleichzeitig das Ende der TiS Trilogie) ================================================================================ Kapitel 40: The Final Fight! - Bladebreakers vs. White Tigers (part one) ------------------------------------------------------------------------ So und da ist nun auch das neue Chapter für TiS! Wir wünschen euch allen viel Spaß! Lillie und Venka -------------------------- 41 – The Final Fight! - Bladebreakers vs. White Tigers (part one) Für den Tableauwechsel zwischen den einzelnen Spielen war eine Zeitspanne von 10 Minuten veranschlagt, in der sich die Teams auch noch einmal kurz über die Vorgehensweise beim nächsten Kampf einig werden konnten. Es stand zwar 1:0 für die Bladebreakers, aber dies war nicht unbedingt gleichbedeutend mit einem eindeutigen 5:0 Sieg in diesem Finale. Die amtierenden Weltmeister wussten genau, dass ihnen ihre chinesischen Konkurrenten mehr als nur Zunder geben würden, vor allem jetzt, da sie ein Spiel im Rückstand waren. Aufgeben war nicht drin, das hatten sich die beiden Teams am vorherigen Abend im Schwimmbad versprochen. Nun aber war der Wechsel vollzogen und die Aufmerksamkeit aller Anwesenden wurde wieder auf die Arena gelenkt. Erstauntes Raunen im Publikum war die Reaktion auf das Feld, auf dem die nächste Schlacht ausgetragen werden würde; es handelte sich dabei um eine äußerst detailgenaue Miniatur des Eiffelturms. Die beiden Blader, die sich mit diesem Tableau auseinander setzen mussten, waren Kenny und Kevin. Ihre Bit-Beasts konnten beide aus dem schwierigen Spielfeld Vorteile schlagen und somit sollte der Kampf recht ausgewogen sein und genug Chancen für beide Parteien bieten. Die Modellbauer hatten sich einmal mehr selbst übertroffen und hofften nun, dass die kunstvolle Nachbildung des Turmes das Spiel auch heil überstand und nicht vom selben Schicksal ereilt wurde, wie die Skyline von New York im ersten Halbfinale. Der Turm bestand, wie sein Original, aus Stahl und war in jedem drei der vier Füße mit einem beweglichen Lift, der in regelmäßigen Abständen in Bewegung gesetzt wurde, ausgestattet, während sich im vierten Standbein eine begehbare Treppe befand. Dazu kamen die liebevoll angelegten Parkanlagen, die den Turm säumten, sowie ein Stück Seine am äußersten Rand. Da von vorn herein klar war, dass weder die Parkanlagen noch die Miniaturzäune das Spiel überleben würden und so hofften sie, dass wenigstens der Turm am Schluss noch stehen würde. »Meine Damen und Herren, das Tableau für die nächste Runde ist jetzt bereit! – Es handelt sich dabei um eine Nachbildung des Eiffelturms! – Bitte begrüßen sie mit mir die Blader für dieses Match! – Von den White Tigers: Kevin mit Bit-Beast Galman! Und von den Bladebreakers Kenny mit Bit-Beast Dizzara!« Noch während die Zuschauer die beiden Spieler feierten, wandte sich an der Teambank der Bladebreakers Tyson an Kai. „Denkst du, der Chef schafft das?“, wollte er wissen und man konnte seiner Stimme anhören, dass er dem Tableau in Verbindung mit Galman nicht über den Weg traute. „Schwer zu sagen. Von den reinen Bladerkünsten her nehmen sie sich nicht viel. Sie sind in etwa gleich stark, was auch ausschlaggebend dafür war, dass wir sie gegeneinander antreten lassen. – Das Tableau wird hier zum Problem für Dizzy...“, gab der Gefragte zurück. Nachdenklich legte der blauhaarige Japaner seinen Kopf schief. „Ich verstehe... – Sie läuft Gefahr, sich mit ihren Flügeln in den Streben zu verfangen.“ „Genau... – Ihre einzige Chance, Galman so richtig zu packen ist es, ihn auf die mittlere Plattform zu locken und ihn dann von dort runterzustoßen.“ Max, der zugehört hatte, legte den Kopf schief. „Warum die Mittlere? – Warum nicht ganz oben?“ Kai antwortete nicht darauf sondern deutete mit seinem Kopf in Richtung des Tableaus. „Sieh hin...“, Mehr sagte er nicht. Am Tableau waren inzwischen die Spieler in Position gegangen und sie wurden von denjenigen, die sich in die Loge zurückgezogen hatten, ebenso neugierig und angespannt beobachtet, wie von den beiden Teambanken. Als DJ mit seinem altbekannten »3! – 2! – 1! – LET IT RIP!«, das erste Spiel einläutete, lehnten sich beinahe alle automatisch vor, um das Duell besser verfolgen zu können. So sahen sie, dass Kenny rasch eine der sich ihm bietenden Chancen erkannt hatte und Kevin durch ein paar schnelle und kurze Attacken dazu brachte, ihm zu folgen. In rasender Jagd steuerten die beiden Blades auf den Treppenaufgang zu, doch in letzter Sekunde entschied sich Dizzara anders. Sie schlug einen Haken, der einem Hasen auf der Flucht vor dem Jäger alle Ehre gemacht hätte und schoss dann zu einer anderen Stütze, wo sie sich in einen der Fahrstühle zurückzog. Da sich direkt hinter ihr die Türen schlossen hatte Galman keine Chance mehr, ihr zu folgen und Kevin hatte nun die Wahl, ob er sich einen anderen Fahrstuhl nehmen sollte, oder sich für die recht einladend wirkenden Treppen entschied. Der sich hinter seinem Blade öffnende Fahrstuhl an der Nordstütze gewann schließlich die Entscheidung zu seinen Gunsten und nur wenige Augenblicke später befand sich auch Kevins Blade auf dem Weg in die oberen Etagen. „Nicht dumm...“, murmelte Tala. „Wenn er sich durch seine Hitzköpfigkeit dazu hätte verleiten lassen, die Treppen zu nehmen, dann hätte er oben viel zu viel Spin verloren und wäre leichte Beute für Kenny. Sehr gut mitgedacht, Kleiner...“ Jesse schüttelte einmal mehr den Kopf, als sie das technische Gerede über die hochentwickelten Kreisel hörte. „Auf was man da alles achten muss...“, gab sie zurück. „Ich bin zwar mit einem Beyblader der Weltspitze verheiratet, aber ich werde das nie begreifen...“, fügte sie hinzu, worauf sie von Tala ein Grinsen erntete. Den Spruch >Frauen und Technik< ersparte er sich allerdings. Die junge Deutsche reagierte nicht darauf sondern wandte sich wieder dem Spiel zu. Da sie selbst nicht bladete, hatte sie diesen Sport anfangs nur als Kinderspiel abgetan. Doch nach allem, was sie bisher erlebt hatte und was sie hier auf dieser Weltmeisterschaft zu sehen bekommen hatte, war ihr klar, dass es sich dabei nicht nur um ein blankes Spiel handeln konnte. Beyblading war ein durchaus ernst zu nehmender Sport. „Wie dumm ich doch damals war...“, flüsterte sie fast unhörbar, als sie an ihre erste Begegnung mit Tyson zurückdachte, was sie allerdings auch unwillkürlich zum Schmunzeln brachte. Ein Krachen aus Richtung des Tableaus riss sie jedoch aus ihren Gedanken. Die Blades von Kenny und Kevin waren soeben in der Mitte der ersten Plattform heftigst zusammengestoßen und rangen nunmehr um die Vorherrschaft. Der Chinese verzog seine Lippen unübersehbar zu einem Grinsen. Die unterste der drei Plattformen bot mehr als genug Raum, damit er eine seiner Lieblingsattacken anwenden konnte. Dizzy hatte ihm, da sie sich entschlossen hatte, in der ersten Etage „auszusteigen“, in die Hände gespielt. Mit den Worten „Galman! Los!“, ließ er seinen großen Pavian über dem Blade erscheinen. Kenny konterte sofort, indem er Dizzy herausrief, doch dem nun folgenden Angriff hatte die Harpyie nichts entgegen zu setzen. „Galman! Crazy-Monkey-Attack!“ Die Wirkung der Attacke wurde sofort sichtbar und für Dizzy leider auch fühlbar. Die Attacke ließ den Blade sich so schnell bewegen, dass es wirkte, als wären an seiner Stelle fünf einzelne Blades und nicht nur eines. Kenny verlor die Übersicht und sein Blade wurde von Kevins frontal getroffen. Der hart getroffene Bey stürzte von der Plattform, kam krachend mit der Seitenkante auf und verfing sich schließlich mangels Spin in den künstlichen Sträuchern, wo er dann liegen blieb. »Vorteil White Tigers im ersten Kampf des zweiten Spiels! – Die Blader bereit für das zweite Duell!«, tönte es von DJ, während Kenny seinen Blade aus dem Busch befreite, es kurz säuberte und nach Beschädigungen untersuchte, bevor er es wieder in den Starter einspannte. »Blader bereit? – Und 3! – 2! – 1! – LET IT RIP!« Erneut schossen die Blades davon und dieses Mal hatte Kenny nicht vor, sich von seinem Freund und dennoch jetzigem Gegner vorführen zu lassen. Ohne zu zögern ließ er die Harpyie über seinem Blade erscheinen und diese schoss auf den anscheinend vollkommen überrumpelten Galman zu. Krachend berührten sich die beiden Blades und es gelang Dizzy, ihren Gegner in einen der Fahrstühle zu schupsen, von dem Kenny sehen konnte, dass er bis in die zweite Etage hinauffuhr und vorher nicht stoppen würde. Mit einem erneuten engen Haken schoss der Blade des Japaners auf den Treppenaufgang zu. Er wusste, dass sein kleines Vabanquespiel nur Erfolg haben konnte, wenn er schnell genug war. Mit verengten Augen beobachtete er, wie der Fahrstuhl gemächlich zur zweiten Etage hinauffuhr, während Dizzys Blade die Treppenstufen hoch hetzte um den Anschluss an ihren Gegner nicht zu verlieren. Dem ungeheuren Tempo, dass die Harpyie mit diesem Blade vorlegen konnte, war es zu verdanken, dass sie fast zeitgleich mit Kevins Blade auf der oberen Etage ankam. So stand der Blade des Chinesen genau in der richtigen Schusslinie, als Dizzy die Treppen verließ. Und Kenny setzte noch einen drauf. „Dizzara! Blitzkralle! JETZT!“ Das Bit-Beast gehorchte sofort. Sie schoss samt Blade auf ihren Kontrahenten zu und erwischte diesen mit einer solchen Wucht, dass beide Kreisel durch die Begrenzung gedrückt wurden. Doch während Kennys Blade noch perfekt im Gleichgewicht war und mit der Rotationsachse voraus auf dem Boden landete, überschlug sich der von Kevin zur Hälfte und landete mit dem Bit voraus auf dem Betonboden, wo er ein Stück schlitterte und dann im Nachbau eines Kiosks zum Liegen kam. »AUSGLEICH!!!«, brüllte DJ und frenetischer Jubel von den Rängen war die Antwort auf den beherzten Konter des Japaners. »Kenny schlägt in einer extrem schnellen zweiten Runde zurück und kann damit mit seinem Gegner gleich ziehen! – Die Blader bereit für das dritte und letzte Duell!« Beide Blader nahmen angespannt ihre Beys wieder in den Anschlag. Man konnte ihnen förmlich ansehen, dass sie noch einmal tief durchatmeten und dann auf das Startsignal warteten. Jetzt galt es, eine Entscheidung zu erzielen. »Blader bereit für das letzte Spiel? – Und 3! – 2! – 1! – LET IT RIP!« Kraftvoll rissen die beiden jüngsten Mitglieder ihrer jeweiligen Teams an den Ripcords und die Blades schossen ein letztes Mal in die Arena davon. Kaum dass sie in der Arena gelandet waren, nahmen sie einen geradlinigen Kurs ein, der nur einen einzigen Schluss zuließ: Sie würden sich unterhalb der ersten Plattform genau in der Mitte treffen und dort das Spiel entscheiden. Kurz bevor die beiden Beys unter dem Eiffelturm verschwanden, ließen die sie führenden Spieler auch noch ihre Bit-Beasts erscheinen. Wie zwei Ritter bei einem mittelalterlichen Lanzenturnier schossen Galman und Dizzara aufeinander zu. Ein Donnerhall jagte durch die Arena, als sie sich schließlich berührten und im selben Moment gab unter einem hässlichen Knirschen der Attackring des Rainbow Claw nach. Der Blade wurde aus dem Gleichgewicht gebracht und zur Seite geschleudert. Geschlagen blieb er, nachdem er einen Zaun durchbrochen hatte, auf der nachgebildeten Wiese liegen. »Aus für Kenny im zweiten Duell dieses packenden Finales!«, ließ sich DJ vernehmen. »Die White Tigers können dadurch ausgleichen! – Es steht jetzt 1:1 im Kampf um den Weltmeistertitel! – Wir bitten um ein wenig Geduld für den Wechsel des Tableaus.« „So ein Pech aber auch...“, entfuhr es Kai, kaum dass er den Ausgang des Kampfes und den momentanen Stand von 1:1 nach Punkten hatte sehen können. Er war seinem jüngsten Teammitglied nicht böse, das er das Spiel verloren hatte. Die Zeiten, an denen ein Kai Hiwatari nur ans Gewinnen dachte, die waren längst vorbei. Und dennoch wurmte ihn die Tatsache, dass Kenny nur verloren hatte, weil der Attackring nachgegeben hatte. Das war wirklich Pech allerhöchster Güte. „Tut mir leid... – Ich hätte den Riss gestern noch bemerken müssen, als ich mir die Blades noch einmal angesehen habe.“, tönte es schuldbewusst von Chef, kaum dass er wieder an der Teambank ankam. Er hatte den Kopf gesenkt angesichts der doppelten Niederlasge, die er hatte hinnehmen müssen; als Blader und als Techniker des Teams. Kai winkte ab. „Ach, nimm das doch nicht so tragisch, so was kann schon mal passieren... – Aber das bedeutet erhöhte Aufmerksamkeit für die Anderen! Nehmt sie nicht auf die leichte Schulter, noch haben wir das hier nicht in der Tasche. Denkt immer daran: Sie arbeiten mit allen Tricks, so wie wir auch!“ Synchrones Nicken war die Antwort auf Kais kleine Ansprache, denn jeder von ihnen wusste, dass hier mehr auf dem Spiel stand als nur ein bloßes Beyblade-Match unter Freunden. „Macht euch mal keine Gedanken, ich mach das schon!“, sagte Max im Brustton der Überzeugung, während er sein Blade schnappte und sich auf seinen Einsatz vorbereitete. „Ich werde mein Rematch gegen Gary ganz sicher nicht verlieren!“ Kai nickte ihm zu. „Wir verlassen uns auf dich...“ An der Teambank der White Tigers waren die Gedanken unterdessen ähnlich. Auch das chinesische Team wusste genau, dass sich die restlichen drei Spieler keinerlei Fehler erlauben durften, wenn sie die Chance auf den Gewinn der Weltmeisterschaft noch effektiv nutzen wollten. Und im Moment waren sie nahe dran, so dass ihr Traum wahr werden konnte. Gewannen sie würden sie die Bladebreakers zwar nicht vom Platz eins der Weltrangliste verdrängen können, da dazu der Punktabstand zu groß war doch zumindest würden sie als Weltmeister abtreten. Natürlich wusste Lee, dass Kai versuchen würde, diese Tatsache mit allen Mitteln zu verhindern und er wusste auch, dass Kevin in seinem letzten Spiel mehr Glück als Verstand gehabt hatte. Hätte Dizzara statt mit der Blitzkralle mit ihrer zweiten, wesentlich stärkeren Attacke Thunder and Crash angegriffen und hätte der Attackring des gegnerischen Blades nicht nachgegeben, wäre das Spiel für den jungen Chinesen wahrscheinlich ganz anders ausgegangen. So war in diesem Spiel das Glück eindeutig auf Seiten der White Tigers gewesen. Ob das noch mal klappte stand allerdings in den Sternen. Und nun stand das Duell der Schwergewichte an, wenn man es aus Sicht der Bit-Beasts betrachtete. Draciel gegen Galzzly; ein Duell, das vor 10 Jahren bei den asiatischen Meisterschaften zu Gunsten der Chinesen ausgegangen war. Aber Lee wusste, das Max alles daran setzen würde, dieses Mal nicht als der Verlierer vom Tableau zu gehen. Wenn er den Gesichtsausdruck des Amerikaners richtig deutete, dann gab es dieses Mal nur die Option Sieg für ihn, alles andere war indiskutabel. DJs Stimme riss den Leader des chinesischen Teams aus seinen Gedanken. »Meine Damen und Herren, der Tableauwechsel ist nun vollzogen! – Wir bitten die Spieler für das dritte Match ans Tableau! Für die White Tigers Gary mit Bit-Beast Galzzly und für die Bladebreakers Max mit Bit-Beast Draciel!« Begrüßt vom Applaus des Publikums traten die beiden Kontrahenten an das noch abgedeckte Tableau und nickten einander zu. »Und hier ist das Tableau für das dritte Match dieses Finales!«, rief DJ, als im selben Moment die Abdeckung beiseite fuhr. Oben in der Loge ächzte Michael gut hörbar auf, als er das Tableau sehen konnte. „Auch das noch... – Typhoon Lagoon...“ Tatsächlich entpuppte sich das Tableau als eines der größten Freibäder der Welt, in dessen Zentrum sich ein schon an der Miniatur gigantisch wirkender Turm, aus dem dutzende von Rutschen abzweigten, erhob. Das Original des riesigen Badeparks befand sich in Orlando, Florida, unweit dem Disneyworld und war diesem angegliedert. Emily legte den Kopf schief. „Na auf dem Tableau hat Max doch gleich einen strategischen Vorteil. Nein, eher zwei... – Sein Bit-Beast ist Element Wasser und er kennt den Park wie seine Westentasche...“ „Das Erste muss aber nichts heißen. Auch Bären, besonders Grizzlys können schwimmen...“, gab Bryan zu bedenken, während unten bereits das erste Spiel im Gange war. Fasziniert beobachtete der Russe, wie sich Max von seinem Gegner erst ein Stück über die Laufwege, die allesamt überflutet waren, treiben ließ, bevor er sich von ihm löste und selbst mit der Erkundung der örtlichen Gegebenheiten begann. Als gebürtiger Amerikaner kannte er Typhoon Lagoon wesentlich besser als sein chinesischer Kontrahent und so brauchte er nicht lange, bis er eine Abkürzung fand, die ihn hinter Garys Blade in Angriffsposition brachte. In der nächsten Kurve schoss Max’ Blade von hinten heran und versenkte das von Gary kurzerhand im Überlaufbecken. »1:0 Bladebreakers!«, tönte DJs Stimme durch den Dome, bevor er die beiden Blader wieder ans Tableau rief. „Bären können schon schwimmen, ob das Blade das allerdings auch kann ist die andere Frage...“, bemerkte Yuri trocken auf die Versenkungsaktion und wandte sich dann zu Spencer um. „Das Tableau wäre was für dich, meinst du nicht?“ Ein Nicken seitens des blonden Hünen war die Antwort. „Seaborg würde sich dort wie zu Hause fühlen.“, gab er zurück, bevor die Aufmerksamkeit aller in der Loge Anwesenden wieder auf das Tableau gelenkt wurde. Das zweite Spiel war inzwischen gestartet und Draciel hatte sich inzwischen auf die Spitze des Rutschturmes zurückgezogen und schien zu überlegen, welche der zwei abgehenden Rutschen er nun nutzen sollte. Da Garys Blade seinem eigenen dicht auf den Fersen war, entschloss er sich für die von ihm aus Linke, während Galzzly die entgegen gesetzte Rutsche hinabschlitterte, um Draciel unten abzufangen. Noch sahen beide Blader keinen Anlass, ihre Bit-Beasts einzusetzen und schienen lediglich das Tableau zu testen, doch Max hatte noch ein Ass im Ärmel. Sein Blade war zwar relativ schwer aber dennoch schnell und wendig, was er auch schon beim Duell gegen Salima eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte. „Meine Herren! – Es werden noch Wetten auf den Ausgang des Kampfes angenommen!“, lachte Rogue, während sie Max’ Blade dabei beobachtete, wie er die Rutsche herunterschlitterte. „Danke, ich verzichte...“, gab Bryan zurück. „Das ist eine eindeutige Sache... – Max spielt Gary an die...“ ...Wand, hatte er sagen wollen, doch er wurde eines besseren belehrt, als Max Blade plötzlich klirrend außerhalb des Tableaus landete. „Hm...“ machte der Blasslilahaarige. „Ich darf mich doch sicher revidieren, oder? Jetzt ist natürlich alles wieder offen...“ Sauer über seinen eigenen Fehler zischte Max durch die Zähne und verbiss sich im nächsten Moment einen typisch amerikanischen Fluch. Er hatte nicht aufgepasst und die Geschwindigkeit unterschätzt, mit der sein Blade die Rutsche heruntergeschlittert war. Dadurch hatte er das seines Kontrahenten verfehlt und sich selber über die Randbegrenzung aus dem Tableau geschossen. Nun allerdings stand die letzte Runde des Duells an und dieses Mal durfte er sich nicht wieder nur auf seine Kenntnis des Tableaus verlassen, dieses Mal musste er höllisch aufpassen, dass ihm so ein Schnitzer wie eben nicht noch einmal passierte. Kaum dass die Blades wieder im Tableau unterwegs waren, überschlug der Blonde noch einmal seine Chancen. Bei einem direkten Angriff sah es nicht gerade rosig für ihn aus, aber bei einem Gegner wie Gary brachte es auch nichts, wenn man sich ewig in die Verteidigung zurückzog. Schon lange war es auch bei den White Tigers üblich, dass jeder einzelne Spieler seinen Kontrahenten genau beobachtete und dann entsprechend reagierte. Max ließ Draciel kurz in Galzzlys Richtung zucken, bevor die Drachenschildkröte über dem Beyblade erschien und sich dann in Richtung des großen Rutschenpools zurückzog. Gary nahm die Herausforderung an und folgte seinem Gegner und rückte ihm dabei immer näher auf den Pelz. Der Blondschopf ließ sich davon jedoch nicht weiter beunruhigen sondern verfolgte stattdessen seinen Plan weiter. Kaum das Garys Bey an Draciel heran war, verengte Max seine Augen. Der Blade seines Gegners war schwer aber dennoch ein Angreifer, dessen Fähigkeiten zweifelsohne zu Lasten seiner Defense gingen und das war der einzige Punkt an dem er seinen Gegner in diesem Augenblick packen konnte. Und es war die perfekte Gelegenheit, den neuen Angriff zu testen, den er sich zm Teil von Tyson abgeschaut hatte. „Draciel! – Tsunami Hurricane Attack!“, schrie er und die schwarzlilane Drachenschildkröte antwortete mit einem heiseren Aufbrüllen und schoss nach vorn. Gary ließ Galzzly ebenso über seinem Blade erscheinen um die sich über Draciel aufbauende Wasserwand mit einem Gegenangriff zu zersplittern, doch die heranrollende Attacke nahm mit jedem Zentimeter, den Draciel zurücklegte an Stärke und Gewalt zu. Krachend donnerten die beiden Blades zusammen und Draciel begann, Galzzly rückwärts auf eine der Felswände hin zu drücken. Kaum dass sich die beiden Beys nahe genug an der Wand befanden, brach die riesige Welle über ihnen zusammen und begrub beide Blades und die unmittelbare Umgebung unter sich. Angespannte Stille durchzog den Dome, während die einhunderttausend Zuschauer darauf warteten, dass eines oder gar beide Blades aus den alles zermalmenden Fluten wieder auftauchten um den Kampf wieder aufzunehmen oder um den Sieger zu bestimmen. Brüllend tauchte schließlich Draciel aus der nassen Todesfalle wieder auf und lautstark verkündete das Bit-Beast seinen Sieg über den Kontrahenten. »Sieg für Max im dritten Duell dieses Finales! – Die Bladebreakers gehen damit wieder mit einem Punkt in Führung und nach dem Tableauwechsel folgt das Spiel der stellvertretenden Teamleader!« Nach einem freundschaftlichen Handschlag trennten sich Max und Gary voneinander und gingen zu ihren jeweiligen Teambanken zurück. Aufseufzend ließ sich der Blondschopf auf die Bank fallen und wandte dann seinen Blick in Kais Richtung. Ein anerkennendes Nicken war die knappe Reaktion des Teamleaders. „Das war knapp...“, sagte er nur und Max senkte schuldbewusst den Kopf. Kai schüttelte leicht den Kopf. „Nicht doch... – Ich habe es schon mehrfach gesagt und ich sage es wieder, so etwas kann jedem Spieler passieren und du solltest du dir deshalb jetzt keinen Kopf machen. Immerhin hast du gewonnen, oder nicht?“ Max nickte erneut und musste dann lachen. „Ja, du hast recht! Ich glaube ich mache mir da zu viele Gedanken. – Ich sollte mich freuen, dass wir jetzt wieder im Vorteil sind!“, stellte er fest während er seinen Blick wieder dem Tableau zuwandte. „Ich bin gespannt, was sie sich als nächstes ausdenken. Bisher waren die Tableaus in diesem Finale ja mehr als ausgefallen.“ „Ich bin auch neugierig! Immerhin muss ich jetzt auf dem nächsten Tableau gegen Mariah antreten. Und das, meine lieben Freunde, wird kein Zuckerschlecken.“, sinnierte Tyson, was Ray zu einem Auflachen animierte. „Ich wusste ja gar nicht, wie poetisch du sein kannst!“, gab er grinsend zurück. Tyson verzog das Gesicht. „Das hat nichts mit Poesie zu tun. Ich hab allen Grund, sie nicht zu unterschätzen. Ihr habt doch auch gesehen, was sie mit Bryan gemacht hat.“ „Schaffst du sie?,“ wollte Kai wissen. „Soll ich ehrlich sein?“, war die kurze Rückfrage des Blauhaarigen. „Ja...“ „Ich habe nicht die leiseste Ahnung...“ Kai nickte. „Ich verstehe... – Gib dein Bestes! Ob du gewinnst oder verlierst ist vollkommen egal. Ich will nur, dass du nicht kampflos aufgibst und vorher schon das Handtuch wirfst, denn dann brauchst du dich bei mir nicht mehr blicken zu lassen!“ stellte er fest, doch man konnte dem Klang seiner Stimme schon deutlich entnehmen, dass er das Ganze nicht so ernst meinte, wie er es die Anderen glauben machen wollte; zumindest bis auf die Tatsache dass Tyson sein Bestes zu geben hatte. Der Blauhaarige nahm Haltung an und salutierte scherzhaft. „Jawohl Sir!“, antwortete er, als sich DJ wieder einschaltete. »Der Tableauwechsel ist jetzt vollzogen! – Wir bitten die stellvertretenden Teamleader von White Tigers und Bladebreakers an das Tableau!« Unter dem Jubel des Publikums erhoben die beiden Spieler von der jeweiligen Bank und traten ins Scheinwerferlicht. »Es treten gegeneinander an: für die White Tigers Mariah mit Bit-Beast Galux und für die Bladebreakers Tyson mit Bit-Beast Dragoon!« Die beiden Spieler traten an die noch verdeckte Arena und nickten einander zu. Jetzt waren sie keine Freunde mehr, jetzt waren sie Kontrahenten, die sich im Kampf um den Weltmeistertitel gegenüberstanden. Und Tyson wusste, dass er es gegen Mariah mehr als schwer haben würde. »Meine Damen und Herren, hier ist das Tableau für den Kampf zwischen den stellvertretenden Teamleadern!«, meldete sich DJ wieder zu Wort, während die Abdeckung über dem Tableau zurückzogen und der Tummelplatz der beiden Beyblades nach oben gefahren wurde. »Es handelt sich dabei um eine Nachbildung des Atomiums, dessen Original sich in Brüssel befindet! – Die Blader bereit für das erste Duell!« Tief durchatmend legten die beiden Spieler ihre Beyblades an. »Und 3! – 2! – 1! – LET IT RIP!!!« Mit den Worten “Los geht’s! – Galux!” und „Komm schon, Dragoon!“ schickten die beiden Spieler ihre Kreisel in die, wie die drei Tableaus vorher, liebevoll gestaltete Arena. „Ich würde vorschlagen wir testen erst mal das Areal!“, schlug die Rosahaarige vor, kaum dass die Blades gelandet waren und bekam ein Nicken seitens Tyson als Antwort. Die nächsten Minuten verbrachten die beiden damit, die verschiedensten Laufwege, die es auf dem Atomium gab. Dazu zählten der komplette Platz unter dem kunstvollen Gebilde sowie die Verstrebungen zwischen den großen Kugeln. Allerdings mussten beide feststellen, dass die Bewegung auf den Verstrebung ebenso viel Geschick abverlangte, wie es bei dem Spinnennetz-Tableau im Kampf um Platz drei der Fall gewesen war. Dann gaben sie sich einen Blick des Einverständnisses und ließen ihre Blades unter dem Atomium in Stellung gehen. „Bereit?“, wollte Tyson wissen. „Immer!“, gab Mariah zurück. „Gib alles, was du hast und wehe du hältst dich zurück, nur weil ich eine Frau bin!“ Tyson lachte. „Am Tableau bist du keine Frau, da bist du ein Gegner wie jeder andere auch! Und ich gebe immer mein Bestes!“, gab er grinsend zurück, bevor er seine Augen verengte. „Es geht los! – DRAGOON!“ Aufbrüllend erschien der blaue Drache über dem Beyblade und der hochentwickelte Kreisel schoss nach vorn. Mariah ließ ihrerseits Galux erscheinen und im Nu hatten sich die beiden Bit-Beasts in einen heftigen Kampf verwickelt, so dass man kaum sehen konnte, was sich im Tableau abspielte. Immer wieder konnte man die metallenen Kreisel aufeinander knallen hören, während Dragoon versuchte, die kräftige und gleichzeitig auch wendige Bergkatze mit seinen Klauen zu erwischen, während Galux dem Drachen immer wieder an die Kehle springen wollte, dieser das bisher jedoch erfolgreich verhindern konnte. »Es sieht nicht so aus als wolle einer der beiden so schnell nachgeben!«, kommentierte DJ, während er, wie auch die anderen Zuschauer, gebannt dem Spiel folgte. Mariah hatte inzwischen erkannt, dass sie umdenken musste. Sie ließ Galux zurückspringen und zog sich erst einmal von ihrem Gegner zurück. Durch ihren höheren Balancewert konnte sie problemlos auf die Verstrebungen flüchten und Tyson hatte erst einmal das Nachsehen da er ihr nicht ohne weiteres folgen konnte. Doch der Japaner wusste auch, dass er sie nur aus der Balance bringen musste, um sie von den Verstrebungen stürzen zu lassen und das erste Spiel für sich entscheiden zu können. „Dragoon! – Delta-Hurricane-Attack!“, schrie er und binnen weniger Augenblicke baute sich ein unheilverkündender Sturm über dem Tableau auf. Mariah verengte ihre Augen. „Du spielst mir in die Hand, Tyson... – Galux! Seever Claw!“ Die geschmeidige Bergkatze stieß sich ab und der Blade schoss von oben seitlich auf den Dragoon Fantom Ultimate zu. Krachend traf er den weißblauen Blade mit der Seitenkante voraus knapp neben dem Bit und brachte ihn damit aus dem Gleichgewicht. Er geriet ins Trudeln und bohrte sich nur einen Moment später in eine der Kugeln, die sich direkt am Boden befand. »1:0 für Mariah! Die White Tigers verschaffen sich in der Aufholjagd einen Vorteil im Duell der stellvertretenden Teamleader! Die Blader bereit für das zweite Duell!« --------------------- So und da warens nur noch zwei... 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