Training im Schnee 3 oder Wenn Beyblader erwachsen werden... von Venka (Der längste Teil und gleichzeitig das Ende der TiS Trilogie) ================================================================================ Kapitel 37: Battle Royal! - Bladebreakers vs. NEO-Borg ------------------------------------------------------ Und es geht weiter! Dieses Mal ist das 2. Halbfinale der WM dran und ich denke, dass besonders La-Chan ihren Spaß an der Sache haben wird. *La-Chan anseh* Ich denke du weißt schon, warum. Euch anderen wünschen wir natürlich ebenso viel Spaß! Und für dich, Mao_Anna, ist dann das nächste Kapitel besonders interessant. Ich hoffe ich kriegs so hin, wie ich es mir vorstelle. ^^() Na dann mal genug der Vorrede! Viel Spaß! Lillie und Venka ----------------------------- 38 – Battle Royal! - Bladebreakers vs. NEO-Borg »Es steht 2:2 im Duell der All-Starz gegen die Majestics! – Im finalen Spiel treten gegeneinander an: Michael mit Bit-Beast Trygle und Robert mit Bit-Beast Grypholyon! – Die Blader bereit!« Michael und Robert traten an das Tableau und schenkten einander noch einen ernsten Blick, bevor sie ihre Beyblades in den Anschlag nahmen. „Bereit...“, murmelte der Teamleader des amerikanischen Teams und als auch Robert nickte rief DJ: »Und! 3! – 2! – 1! – LET IT RIP!« „Trygle! – LOS!“ Roberts Augen weiteten sich ein Stück, als er sah, dass der Amerikaner vor ihm ohne zu zögern aufs Ganze ging. Sein Blade hatte noch nicht einmal den Boden der Arena berührt, da befreite sich der goldfarbene Adler aus seinem Bit und öffnete angriffsbereit seine Schwingen, bevor er auf seinen Gegner zuschoss. Der Deutsche fluchte, aber wer hätte auch ahnen können, dass Michael, der in seinen vorherigen Kämpfen so bedacht zu Werke gegangen war, den Kampf ausgerechnet mit einer Fast-Ball-Attack eröffnen würde? Zugegeben, Robert war mehr als überrumpelt, doch aufgeben gab es in diesem Duell auf keinen Fall. „Wenn du es so willst, das kann ich auch... – Grypholyon! – Komm!“ Ein Schrei nicht unähnlich dem von Trygle folgte und der riesige Greif erschien über dem Tableau. Krachend rasten die beiden Blades in der Mitte der Arena zusammen und die beiden Beasts rangen nach ihrem Zusammenprall mit aller Kraft um die Vorherrschaft. Nun war Trygle mit seinen drei Elementen seinem Gegner in der Variation der Attacken weit überlegen, doch was die Kraft anbelangte lag der Vorteil beinahe eindeutig bei Grypholyon. Der Greif des deutschen Bladers war allein schon doppelt so groß wie Michaels Adler und in einer direkten Konfrontation wie dieser war das kleinere Beast extrem im Nachteil. Es war ein Fehler von Michael gewesen, sich auf diese Weise in den Kampf zu stürzen und alles auf eine einzige Karte zu setzen, doch jetzt war es zu scheinbar spät um diesen Fehler wieder auszubügeln. In einem verzweifelten Versuch, das Spiel wieder so zu gestalten, dass er auf eine reelle Siegchance hoffen konnte, wies Michael Trygle an, sich von seinem Gegner loszureißen und auf Abstand zu gehen. Doch kaum dass der Adler ein Stück von seinem Gegner weg gekommen war, setzte der mächtige Greif nach und hatte ihn in sekundenschnelle wieder eingeholt. Egal wie oft es Michael versuchte, es lief immer wieder auf das Selbe hinaus. Im Moment war er der Hase und Robert der Fuchs, der ihn quer über das Tableau hetzte. „Verdammt...“, knurrte der Dunkelblonde. „Das schaffe ich nie... – Er macht mich fertig und das nur wegen meiner eigenen Dummheit. Ich könnte mich ohrfeigen! – Aber Moment... – SO könnte es gehen...“ Mit verengten Augen beobachtete er, wie sein Blade direkt auf ein Stück der Palisade zusteuerte, dass im vorherigen Kampf aus seiner Verankerung gerissen worden war. Wenn er das als Sprungrampe benutzen konnte, würde es leichter werden, einen Gegenangriff zu starten und den Fehler, den er in seinem Übermut begangen hatte, wieder auszubügeln. Und es schien als würde alles so klappen, wie er sich das vorgestellt hatte. Mit den Worten „Trygle! – Thunder Whip!“, befahl er seinem Adlerbeast die Attacke zu imitieren, mit der Aleksej vorher Tala und Jonny ausgetrickst hatte. Wieder ertönte der peitschenartige Knall und das Beyblade wurde von der Rampe aus hoch in die Luft katapultiert. Robert verzog das Gesicht. „Mit der Attacke, die Alex gegen Tala und Jonny angewandt hat, wirst du bei mir nicht weit kommen! Das zieht kein zweites Mal! Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, sage ich da nur!“, rief er und wies seinen mächtigen Greif mit den Worten „Ihm nach, Grypholyon!“, an, dem Adler bei seiner Flucht zu folgen. „Die Attacke zu imitieren hatte ich auch gar nicht vor, nachmachen ist langweilig, das kann jeder! Aber meinen kommenden Angriff kennst du sicher auch schon! – Trygle! – Electric Claw Diver! – Los!“ Kaum dass das Kommando ausgesprochen worden war schien es, als würde Michaels Blade in der Luft stehen bleiben, nur um dann wieder auf seinen ihm folgenden Gegner zuzustürzen und dabei die Gravitation als Verstärkung für die geplante Attacke zu verwenden. Mit einem hellen Klirren trafen die beiden Kreisel kurz über der Rampe mit den Seitenkanten zusammen. Trygle bohrte seine Klauen in die Flügelansätze seines Kontrahenten, bevor er ihm einen harten elektrischen Schlag versetzte und ihn dann zu Boden schleuderte. Roberts Blade geriet gefährlich ins Schleudern, doch auch das von Michael trudelte ein paar Sekunden, bevor der Amerikaner es durch geschickte Manöver wieder abfangen konnte. Dies gelang allerdings Robert ebenfalls, so dass sie sich erneut gegenüber standen und die Gefahr, die aus der nun entstandenen Situation resultierte, war ebenso groß wie vor Michaels doch etwas überraschend kommenden Angriff. Sein gut durchdachter und vor allem schneller Angriff hatte nichts gebracht. „Verfluchter Mist!“, zischte er durch die Zähne, während er mit der linken Hand sein Basecap vom Kopf nahm und es zusammendrückte. „Gibt’s denn überhaupt was, dass dieses Bit-Beast aufhalten kann? Da hatte ich es ja gegen Lee leichter, auch wenn der eine verdammt harte Nuss war... – Aber ich habe in diesem Spiel keine drei Runden sondern nur eine und wenn mir nicht schnell was anderes einfällt, dann gehen für mich aber die Lichter aus und...“, Weiter kam er nicht, denn nun war es an seinem deutschen Kontrahenten, die Initiative zu ergreifen. „Grypholyon? – Attacke! – Ramm ihn!“, war der eindringliche Befehl, dem der Greif auch sofort nachkam. Er holte Schwung und schoss mit der Gewalt einer Expresszuglokomotive auf seinen Gegner zu. Doch Trygle schien nicht auf einen Befehl seitens Michael warten zu wollen; er entschied sich selbsttätig dafür, seitlich auszuweichen, so dass Roberts Blade durch die Palisaden krachte und ein Loch hinterließ, dass dreimal so groß war, wie der gesamte Blade. Es krachte erneut, als er sich ein zweites Mal seinen Weg durch die Palisade bahnte und danach wieder auf Trygle zuschoss. Michaels Miene wurde sichtbar angespannter und mit jeder Sekunde blasser. „Meine Güte... – Aus was besteht der denn?“, murmelte er, als er plötzlich etwas sehen konnte. „Was ist denn das da um den Blade? – Ein Ring aus Energie? – Oh Mann, da komme ich ja nie dran vorbei, geschweige denn nahe genug ran um ihm Schaden zuzufügen... – OK, dann versuchen wir es einfach noch mal von oben...“ Ein weiteres Mal ließ Michael seinen Beyblade über die umgekippte Palisade springen, doch dieses Mal stieg Trygle nicht senkrecht in den Himmel, wie er es vorher getan hatte, sondern nutzte einen nahen Holzpfeiler als Hilfestellung um seinen Gegner von schräg oben angreifen zu können. Krachend traf der goldfarbene Kreisel des Amerikaners mit der Seitenkante direkt auf den Bit von Roberts Blade und brachte diesen damit aus dem Gleichgewicht. Doch der Schwung, den er zum Angreifen benutzt hatte, war einen Tick zu gering gewesen, um zu einem wirkungsvollen Spin-Axis-Shoot anzusetzen, jedoch aber gleichzeitig auch zu groß um das Blade nach der missglückten Technik wieder unter Kontrolle zu bekommen. Fast zeitgleich gerieten die beiden Blades außer der Kontrolle ihrer Spieler und es war schließlich Trygle, der zuerst den Sand der Arena berührte und aufhörte sich zu drehen. Grypholyon folgte keine 3 Sekunden später. »Spielende!«, verkündete DJ. »Das entscheidende Match im Spiel All-Starz gegen Majestics im Duell um Platz 5 geht an das europäische Team nach einem knappen und dennoch verdienten Sieg ihres Teamleaders Robert!« Jubel aus dem Publikum war die Antwort als Michael seinem deutschen Freund die Hand reichte und auf der Teambank der Europäer atmeten die restlichen Majestics erleichtert auf. „Himmel war das knapp... – Michael hat gekämpft wie ein Löwe!“ musste Jonny anerkennend zugeben. Oliver nickte. „Ja... – Aber er hatte unheimliches Pech, dass sein Blade für einen Spin-Axis-Shoot nicht mehr genug Energie hatte...“, stellte er fest, während sich das Team zur letzten Aufstellung an das Tableau begab. Robert, der das gehört hatte, nickte noch einmal. „Ich glaube langsam, dass Kai vor ein paar Monaten in Russland Recht hatte. Wir sind definitiv zu alt für diesen Sport...“, stellte er fest, als noch einmal DJs Stimme durch die Arena hallte: »Meine Damen und Herren wir machen jetzt noch einmal eine kurze Pause! – Um 18:00 Uhr treffen im zweiten Halbfinale die Bladebreakers auf die NEO-Borg!« „Meine Güte, ihr musstet es aber auch spannend machen...“, meinte Tyson, nachdem sich die Top 5 Teams wieder unten in einem der Gänge trafen. „Vor allem hätte ich nicht gedacht, dass Alex euch beide so anschmieren kann...“ Jonny verzog das Gesicht. „Wer rechnet denn auch mit so was?“ „Ja, wer rechnet schon damit, dass sich ein Team neue Attacken ausdenkt und diese perfektioniert, bevor sie auf ein Turnier gehen...“, gab Kai zurück und legte Jonny kameradschaftlich die Hand auf die Schulter. „Das meinte ich nicht!“, gab der Schotte energisch zurück. „Ich hätte nicht gedacht, dass es möglich ist, dass ein Bit-Beast so viel Kraft entwickeln kann um zwei gegnerische zu paralysieren... – Eins ja, aber zwei?“ Aleksej musste grinsen. „Ich habe 6 Jahre gebraucht um Blue Thunder auf diese Stufe zu trainieren. Ich bin zwar noch nicht ganz zufrieden, aber... – Was denn?“, fragte er, als er auf die Aussage, dass er mit den Auswirkungen seiner Technik noch nicht ganz zufrieden sei, schräge Blicke von Jonny und Tala kassierte. „Ach nichts, schon gut...“, gab Jonny zurück, bevor er sich an Kai wandte. „Ich muss euch, denke ich, nicht sagen, dass ihr in eurem nächsten Spiel vorsichtig sein müsst, oder?“ Der Grauhaarige schüttelte den Kopf. „Da musst du dir keine Sorgen machen, wir wissen genau, was auf uns zukommt. Auch wir werden den Fehler, einen Gegner zu unterschätzen, nicht noch einmal machen...“ Ray nickte bestätigend. „Einmal ist genug.“ „Ich bin mir sicher, ihr schafft das! Euch kann keiner schlagen!“ Max musste lachen. „So von uns überzeugt, Jesse?“ Die Deutsche zuckte mit den Schultern. „Muss ich doch sein, wenn ich damals bei unserer ersten Begegnung noch nicht mal wusste, wer mein Zukünftiger eigentlich ist und ich ihn auch noch im Schnee habe sitzen lassen.“ „Ich fand ja den Kuss auf dem Striezelmarkt viel schöner.“, musste Enrique zugeben. Tyson und Jesse wurden leicht rot, als sie bemerkten, dass sich fast alle Anwesenden noch an den unfreiwilligen ersten Kuss der beiden erinnern konnten. Mit den Worten „Hört jetzt auf damit, das lenkt meine Konzentration vor dem Match ab!“, versuchte Tyson jedwede in diese Richtung weiterführende Unterhaltung zu unterbinden, doch als er sich umdrehte und in Richtung der Mannschaftsräume davongehen wollte, übersah er einen dort aufgestellten Aschenbecher. Zu seinem Glück war dieser und der sich darunter befindende Papierkorb leer, was ihn zwar vor Verschmutzung bewahrte, nicht aber vor dem Gelächter seiner Freunde. „Klasse!“, lachte Oliver. „Das war ein Auftritt wie früher!“ Tyson griff sich hinter den Kopf und musste ebenso lachen. „Na ja, es heißt doch, mit alten Traditionen soll man nicht brechen. Aber ich schlage vor, dass wir uns jetzt vor dem Spiel noch mal in die Kabine zurückziehen.“ Ein Nicken seitens Kai war die Antwort und Jesse drückte Tyson noch einmal fest, nachdem sie ihm aufgeholfen hatte. „Viel Glück, Schatz!“, sagte sie und küsste ihn auf die Wange. „Keine Sorge, wir machen das schon!“, gab er zurück, bevor er sich umdrehte und seinen Teamkameraden in die Kabine folgte. Dann war es schließlich soweit und ein tief klingender Gong sowie im Dome verlöschendes Licht zeigten an, dass die Zeit reif war. Reif für einen weiteren Jahrhundertkampf. Es war Punkt 18:00 Uhr und damit stand das zweite Halbfinale auf dem Plan. Leicht verkrampft saß Jesse oben in der Loge und drückte mit einem Arm ihre auf ihrem Schoß sitzende Tochter Sophie an sich und beobachtete nervös, wie die Schutzkuppel im leichten Dämmerlicht zurückgefahren wurde. Emily neben ihr hatte angeboten, auf Jannik, den Zwillingsbruder des Mädchens, aufzupassen und ihr erging es nicht anders, als ihrer deutschen Freundin. Auch ihre Hände zitterten, während sie angespannt darauf wartete, dass das zweite Halbfinale endlich beginnen möge. Schließlich lag es jetzt an ihren Männern, sich den Einzug ins Finale zu erkämpfen. Dann gingen mit einem Schlag sämtliche auf das Tableau zeigende Scheinwerfer an und erstaunte Rufe aus dem Publikum waren die Antwort auf die für dieses Duell gewählte Arena. Es handelte sich dabei um eine exakte Nachbildung eines Felsenlabyrinths, das den Bladern seltsam bekannt vorkam. Jesse musste schlucken, als sie das Tableau sehen konnte. „Was ist?“, wollte Josie wissen. „Das sind die Tisaer Wände... – Ein natürliches Labyrinth aus Sandsteinfelsen, das sich in der Sächsischen beziehungsweise Böhmischen Schweiz befindet. Es ist ein wunderschönes Naturschutzgebiet und eignet sich perfekt für Wandertouren, aber als Beyblade-Tableau ist das der reinste Hindernisparcours.“, erklärte sie den Freunden. „Wir waren schon mal alle zusammen da, erinnert ihr euch?“ Synchrones Nicken war die Antwort. Jesse wollte noch etwas hinzufügen, doch DJ unterbrach sie. »Willkommen Beyblade-Fans zum zweiten Halbfinalspiel in der diesjährigen WM! – Am Felsenlabyrinth-Tableau werden jetzt zwei hervorragende Teams um den Einzug ins Finale kämpfen! – Begrüßen sie mit mir die Herausforderer! – Aus Russland, aus der Hauptstadt Moskau kommen die NEO-Borg!« Selbstbewusst und freudestrahlend traten die 5 Mitglieder des russischen Teams aus dem Schatten der Teambank und ließen sich vom Publikum feiern. Sie waren stolz auf das, was sie bisher geleistet hatten, und sie waren sich sicher, dass sie auch den Weltmeistern zumindest harten Widerstand leisten konnten, wenn sie sich nur genug dafür anstrengten. Denn dass fast nichts unmöglich war, hatten sie bereits bewiesen, indem sie die Majestics bezwungen hatten. »Die Herausforderung des russischen Teams steht und die Titelverteidiger sind selbstverständlich bereit, diese auch anzunehmen! – Sie sind auch dieses Jahr wieder heißer Anwärter auf den Weltmeistertitel! – Aus Japan, die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste: Die Bladebreakers!« Der sofort aufkommende Lärm war ohrenbetäubend. Wie bei jedem ihrer bisherigen Auftritte bekamen die 5 Spieler des weltbesten Teams Standing Ovations und das nicht nur von ihren Fans. Und jeder wusste, dass sie sich mit einem wahren Feuerwerk an Blading-Künsten dafür bedanken würden. »Doch das ist nicht alles, liebe Freunde des Blading-Sports!«, meldete sich DJ erneut zu Wort. »Denn die NEO-Borg setzen in diesem Spiel alles auf eine Karte!« Aufgeregtes Gemurmel war die sofort folgende Reaktion und ein jeder schien nur darauf zu warten, dass DJ verkündete, was die geheimnisvolle eine Karte sein würde. »Gemäß den Regeln hat jedes Team einmal die Chance den Ablauf eines Duells zu bestimmen, so wie es im vorherigen Spiel die All-Starz und die Majestics gemacht haben! – Die NEO-Borg gehen hierbei sogar noch einen Schritt weiter!« war die folgende Erklärung, worauf im nächsten Moment ein Scheinwerfer blau eingefärbt und direkt auf Evgeni, den Teamleader des russischen Teams, gerichtet wurde. Stille durchzog den Dome, als der Junge schließlich anfing zu sprechen: „Wir fordern euch heraus, Bladebreakers!“ sagte er mit klar vernehmlicher Stimme. „Und zwar zu einer Battle Royal!“ Kai verengte seine Augen, als er die Worte seines Kontrahenten vernommen hatte. Dann jedoch umspielte ein leichtes Lächeln seine Mundwinkel und er sah den Jungen an. Mut hatte der junge Russe und das sollte definitiv belohnt werden. „Wir nehmen an!“, gab er ohne zu Zögern zurück. Das Publikum tobte vor Begeisterung und DJ versuchte mehrere Augenblicke lang vergeblich, sich Gehör zu verschaffen. Dann jedoch gelang es ihm wieder. »Das zweite Halbfinalspiel in dieser Weltmeisterschaft entscheidet sich auf ungewöhnlichem Wege! – Bladebreakers und NEO-Borg treffen in einer Battle Royal aufeinander! – Die Blader beider Teams bitte an das Felsenlabyrinth!« Oben in der Loge beobachtete Tala mit einer Sorgenfalte auf der Stirn, wie alle 10 Spieler gleichzeitig ans Tableau traten und ihre Blades auf den Start vorbereiteten. Battle Royal, das bedeutete, dass sich alle Blades gleichzeitig in der Arena befanden und ihre jeweiligen Gegner zu bezwingen versuchten. Doch diese Art zu spielen brachte sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich und daran konnte auch die enge Arena nichts ändern. Ganz im Gegenteil... Denn man musste nicht nur aufpassen, dass man sich nicht von den gegnerischen Blades erwischen lies, nein, auch Kollisionen mit den Kreiseln der eigenen Teamkameraden sollten tunlichst vermieden werden. Dazu kamen die engen Laufwege zwischen den Felsen und die kurze Reaktionszeit, die einem blieb, wenn sich ein plötzliches Hindernis vor einem auftat. Außerdem war alles auf ein einziges Match beschränkt und wer raus war, konnte nicht auf eine zweite Runde hoffen um den Fehler wieder auszubügeln. Man konnte sich zwar darauf verlassen, dass einem die Teamkameraden jederzeit zu Hilfe kommen konnten, doch alles in allem war eine Battle Royal sehr viel schwieriger zu spielen, als 5 einzelne Spiele. Und die NEO-Borg mussten eine Menge auf sich halten, wenn sie es sich wagten, den Weltmeister, das Team mit dem am stärksten ausgeprägten Teamgeist, zu einem solchen Spiel herauszufordern. »Blader bereit?«, ertönte erneut DJs Stimme. »Und! 3! – 2! – 1! – LET IT RIP!« Kraftvoll rissen die 10 Blader an ihren Ripcords und schickten die hochentwickelten Kreisel auf die gefährliche Reise ins Tableau. „Aufteilen!“, kommandierte Kai ohne zu zögern und seine Teamkameraden zögerten nicht, der Anweisung nachzukommen und während Dranzer und Dizzara oben auf den flachen Ebenen der Felsen blieben, zogen sich Driger, Dragoon und Draciel in das Felsenlabyrinth zurück. Das erschwerte den sie führenden Bladern zwar, die Laufwege zu verfolgen, doch sie und ihre Bit-Beasts waren ein dermaßen eingespieltes Team und daher in der Lage, über die Augen ihrer Bit-Beasts die Pfade, die vor den Blades lagen, zu sehen. „Trennen und rauswerfen!“, wandte sich Evgeni an seine Teamkameraden. Die NEO-Borg nickten und verteilten ihre Blades ebenso in der Arena. Während Evgeni und Míchael die offensichtliche Herausforderung seitens Kai und Kenny annahmen und den beiden über die flachen Felsenoberflächen folgten, verschwanden die Blades von Svjetlana, Katherina und Andrej im Inneren des Felsenlabyrinths, auf der Suche nach den restlichen Bladebreakers. Nur eine Hundertstel später krachte es das erste Mal laut und vernehmlich, bevor Draciel und Opal ungerufen aus ihren Blades erschienen. Der orange leuchtende Husky zögerte nicht lange und sprang die gegnerische Drachenschildkröte an. Nur hörbar schliffen die Blades in dem engen Durchgang aneinander und an den erbebenden, angrenzenden Felsen wurde ersichtlich, dass sie nebenher auch noch hübsche Muster in den Sandstein schnitten. „Hey Ray! – Das Hündchen will spielen!“ wandte sich Max an seinen Teamkameraden. „Bin gleich bei dir!“, war die knappe Antwort und nur einen Augenblick später tauchte Driger als drittes Bit-Beast über dem Tableau auf. Man sah ihn Schwung holen, bevor er mit einem kraftvollen Satz über Draciel hinweg sprang und sich dieser gleich darauf in seinen Bit zurückzog. Nun zog Max seinen Blade von Driger zurück, der das Duell gegen den Husky übernahm und begab sich seinerseits auf die Jagd nach Andrejs Amethyst, der in einem der Seitengänge bereits auf ihn zu warten schien, während Dragoon offenbar spurlos verschwunden war. Oben auf den Tafelfelsen hatte Míchael inzwischen Kenny und Dizzara stellen können und der grünlich leuchtende Specht forderte die regenbogenfarbene Harpyie nun offen zum Kampf heraus. Dizzy selbst schien Auseinandersetzungen ganz entgegen ihrer sonstigen Gewohnheiten aus dem Weg gehen zu wollen; sie zog sich immer weiter zurück und wich sämtlichen Hindernissen mit einer nahezu traumwandlerischen Sicherheit aus, als würde sie Augen an ihrem Hinterkopf besitzen. So lockte sie ihren Gegner immer näher an den immer noch tobenden Kampf zwischen Ray und Katherina heran. Die Harpyie überwand die Schlucht, in der sich die Beys jagten, mit Leichtigkeit, doch als Smaragd ihr folgen wollte, erlebte Míchael eine böse Überraschung. Fast im selben Moment, wie sein Bey die Schlucht überquerte, ließ Ray seinen Bey hart von Katherinas zurückprallen. Tysons Dragoon kam aus der Gegenrichtung und die beiden Blades kollidierten mit einem lauten Krachen. Míchael verzog seine Lippen zu einem Grinsen, als sich die beiden Bladebreakers offenbar gegenseitig rauskegelten, doch dieses erstarb von einer Sekunde auf die andere, als Driger, von Dragoon mit dem nötigen Schwung versehen, von unten aus der Schlucht herausgeschossen kam und Smaragd förmlich abschoss. Klirrend landete der Blade des jungen Russen außerhalb des Tableaus. »Aus für Míchael! – Die Bladebreakers gehen 1:0 in Führung!«, verkündete DJ, während Tyson Ray das Victory-Zeichen präsentierte und die beiden mit raschen Manövern ihre Blades wieder ins Gleichgewicht brachten. Der Chinese blickte zu Kai hinüber und als dieser nickte, ließ er seinen Tiger wenden und zum Angriff auf den Teamleader der NEO-Borg gehen. Evgeni nahm die Herausforderung an und ging zum Gegenangriff über. Unterdessen fühlte sich Katherina ihres Gegners beraubt und ging nun ihrerseits auf die Jagd nach Tyson und Svjetlana, die sich ohnehin noch nicht in das Geschehen eingemischt hatte, schloss sich ihrer Teamkameradin an. Doch dabei ließ sie Kai nicht aus den Augen, der seine NEO-Dranzer auf einem der Tafelfelsen Kreise ziehen ließ, ohne sich in das Match einzumischen. Er wirkte desinteressiert, auch wenn er sein Team genau beobachtete. Während die beiden Mädchen jedoch damit rechneten, dass Kai sich einmischte, ließen sie Max vollkommen außer Acht. Er trieb Andrej unterdessen genau auf Tyson und die beiden Mädchen zu. Der Haken an der Sache war nur, dass sich Tysons Blade jetzt direkt zwischen denen der beiden Mädchen und dem von Andrej befand. Es bedurfte nicht mehr als einen Blick des Einverständnisses, den sich die beiden gaben, damit der eine wusste, was der andere vorhatte. Tyson ließ seinen Blade geradewegs in die Wand donnern, kurz bevor Andrej an ihn heran war und setzte sich so selbst außer Gefecht. Da die beiden ihn verfolgenden Mädchen nicht bemerkt hatten, dass ihnen Andrej entgegen kam, kollidierten die drei Blades miteinander. Max gelang es zwar noch, Draciel im letzten Moment in Sicherheit zu bringen, dann jedoch geriet auch sein Blade durch Kollisionen mit herumliegenden Bruchstücken aus dem Gleichgewicht und stürzte schließlich ebenso um. »Fünfaches... – Nein! Vierfaches Aus in diesem Halbfinale!«, korrigierte DJ sich selbst, nachdem er hatte sehen können, dass Svjetlana es mit Mühe geschafft hatte, dem Chaos in der Schlucht zu entgehen. »Andrej und Katherina auf Seiten der NEO-Borg sowie Tyson und Max auf Seiten der Bladebreakers fallen der Massenkarambolage zum Opfer! – Damit 3:2 Bladebreakers und das Match läuft weiter!« Kai verengte seine Augen. Noch hatte er als einziger nicht in den Kampf eingegriffen und wenn alles weiterhin so glatt lief, würde er das auch nicht tun müssen. „Kenny! – Übernimm Evgeni! – Ray! – Du holst dir Svjetlana!“, kommandierte er und seine beiden Teamkameraden folgten der Aufforderung sofort. Kenny ließ Dizzy sich zwischen Driger und Rubin schieben und der Chinese wies seinen Tiger an, in den Canyons nach Svjetlanas Elchbeast Saphir suchen. Es dauerte auch keine 30 Sekunden und Ray hatte sein Ziel gefunden. Genau genommen hatte er nicht mal lange suchen müssen, da ihm der Blade seiner Kontrahentin nach zwei Weggabelungen in einer engen Schlucht direkt entgegen kam. Es gab somit keine Chance, dass sie ihm ausweichen konnte. „Driger! – Tiger-Claw-Attack!“, Der weiße Tiger brüllte auf, jagte heran und fegte den gegnerischen Blade wie ein Stück Papier beiseite. »4:2 Bladebreakers!«, kommentierte DJ und das Publikum jubelte. »Nur noch ein Gegner übrig! – Evgeni steht allein gegen drei Bladebreakers!« Kai nickte zufrieden. Ray schien voll in seinem Element zu sein und räumte einen gegnerischen Blade nach dem anderen aus dem Tableau. Er hatte sich sichtlich gut von der Niederlage gegen Goki erholt und war wieder voll da. Kenny jedoch hatte mit dem Leader der NEO-Borg eine schwer zu knackende Nuss gezogen und es war abzusehen, dass der junge Russe den Braunhaarigen in die Knie zwingen würde. Doch noch tat sein Teamleader nicht dergleichen und schien keine Ambitionen zu zeigen, sich in den Kampf aktiv einzumischen. Es genügte ihm anscheinend, dass NEO-Dranzer hübsche Muster in den Sandstein schnitt. Erneut war es Ray, der Kenny zu Hilfe kam. Er katapultierte Driger über den bereits geschlagenen Draciel sowie die Felswände nach oben und gelangte so in eine nahezu perfekte Angriffsposition. „Driger! Aero-Blaster!“, waren die letzten Worte, die Evgeni noch hörte, bevor sich Driger mit einem lauten Aufbrüller scheinbar von oben auf Rubin stürzte und das Blade in Richtung der Tableau-Grenze zurückschob. Zwar versuchte das Fledermaus-Bit-Beast verzweifelt dem Tiger standzuhalten, doch Drigers Kraft schien noch lange nicht am Ende zu sein. Unerbittlich wurde das Blade zurückgedrückt, bis Ray seinen Gegner einmal kurz anblickte. „Driger? – Genug jetzt! – Seever Claw!“, befahl er, worauf sein Blade einen raschen Schlenker vollführte und das von Evgeni schwungvoll aus dem Tableau beförderte. Donnernder Applaus war die Antwort auf den nahezu perfekten Sieg, den das japanische Team errungen hatte. Sie hatten damit einmal mehr bewiesen, dass sich jeder einzelne von ihnen auf den anderen verlassen konnte und dass sie als Team unschlagbar waren. »Endstand: 5:2 Bladebreakers! – Die Weltmeister besiegen die NEO-Borg in einer schnellen und rasanten Battle-Royal im Felsenlabyrinth! Leadplayer war in diesem Fall unübersehbar Ray, der mit seinem Bit-Beast Driger allein 3 gegnerische Blades ausgeschaltet hat! – Die Bladebreakers ziehen damit ins Finale ein und treffen morgen um 20:00 Uhr auf die White Tigers!« Der daraufhin losbrechende Jubel verschluckte jedes weitere Wort. Oben auf der Tribüne waren Emily und Jesse aufgesprungen und lagen einander lachend in den Armen. Wie auch die White Tigers waren ihre Männer jetzt nur noch ein einziges Spiel vom Weltmeistertitel entfernt. Und alle waren sich sicher, dass es ein faires und vor allem hartes Match werden würde. -------------------------- Wir lesen uns dann demnächst, wenn das neue Kapitel fertig ist! Bis dann! Hosted by Animexx e.V. 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