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Kosma_Atum

Wie die Digiritter lernten, wie klein ihre Welt eigentlich ist
von

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Weiße Flügel

Weiße Flügel
 

"Ganz große Klasse!", motzte Davis. "Jetzt sind wir schon mal hier und Gennai ist nicht da. Frechheit."

"Jetzt reg dich ab. Wenigstens sind wir erstmal vor den Frigimon sicher.", versuchte Ken seinen besten Freund auf den Boden zurückzuholen. "Sei doch wenigstens froh, dass wir jetzt wissen, wo Gennai lebt.", er wandte sich zu mir. "Wir wussten das nämlich gar nicht und standen ziemlich blöd da, als Tai und Matt nicht mehr zur Verfügung standen."

"Also, was ist nun passiert mit ihnen?", wechselte ich das Thema.

"Tja, Matt wurde durch Myotismons Aktion sehr in Mitleidenschaft gezogen. Wir haben's noch geschafft, ihn in ein Krankenhaus zu stecken, aber die Ärzte haben nicht viel Hoffnung, dass er die nächste Nacht überlebt. Und Tai... Als Myotismon Demidevimons Giftspritze in deinen Körper gejagt hat, wurdest du sofort bewusstlos. Er hat dann die Spritze fallen lassen und ist abgezogen. Und Tai hat irgendwie nicht lange gefackelt, sondern die Spritze gegriffen und hat sich damit selbst gestochen. Damit war auch er weggetreten. Was seine Aktion für einen Sinn hatte, weiß ich nicht. Jedenfalls hat er uns damit einen tierischen Schreck eingejagt."

"Moment mal. Ganz kurz zum Mitschreiben. Sagtest du gerade Demidevimons Gift?"

"Ja."

"Myotismon sprach vorhin auch von Demidevimons Gift. Und in der Welt, in der ich war... Tai hat mich da wieder rausgeholt. Das bedeutet, er wusste es."

"Er wusste was? Was war denn eigentlich los?"

"Als ich wieder zu mir kam, wachte in meinem Bett in meiner Welt wieder auf und ging zur Schule. Dort hat mir dann meine beste Freundin gesagt, dass sie mich nicht kennt. Aber dann habe ich herausgefunden, dass das gar nicht meine Freundin war. Es war Tai. Durch das Gift konnte mich Myotismon zurück in meine Welt schicken. Tai hat das gewusst und ist mir auf dem selben Weg hinterher, um mich zurückzuholen."

"Aber das würde ja bedeuten..."

"...dass Tai immer noch in meiner Welt ist, im Körper meiner besten Freundin."

"Deswegen ist er also nicht ansprechbar. Sein Geist ist nicht mehr in seinem Körper. Er ist nicht mal mehr in dieser Welt. Aber ich frage mich, warum dich Myotismon in deine Welt zurückgeschickt hat. Wenn er dich aus dem Weg haben wollte, hätte er dich doch einfach nur töten müssen."

"Naja, er hat vorhin irgendwas gefaselt, dass sonst die Welten aus dem Gleichgewicht geraten könnten, aber im Endeffekt war ihm das dann doch egal, wie man so schön sieht.", ich fasste mir an den Hals.

"Vielleicht sollten wir da erstmal was unternehmen. Gennai wird hier sicher irgendwo ein Taschentuch oder sowas haben.", und Ken machte sich auf die Suche.

Ich hingegen war wegen meiner Verletzung wenig besorgt.

"Du machst dir Sorgen um Tai und vor allem um Matt.", sprach mich Wormon an. Ich hockte mich zu ihm hinunter.

"Ja, da hast du recht.... ... Ich liebe euch alle sehr und will euch nicht verlieren, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass alles nur meine Schuld ist. Wäre ich hier nicht aufgetaucht, hätte ich euch vielleicht alle nicht in Gefahr gebracht."

"Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen.", sprach mir das grüne, wurmartige Digimon ein wenig Mut zu. "Du hast getan, was du konntest."

"Und was war das? Ich habe doch bis jetzt noch gar nichts getan, außer euch in Gefahr zu bringen."

"Aber du hast Ken gerettet. Du hast meinen besten und liebsten Freund gerettet. Wärst du nicht gewesen, wäre er jetzt sicher schon tot."

"Ach, Wormon..."

"Du hast dir nichts vorzuwerfen. Ich weiß ganz genau, dass du für uns alle noch sehr bedeutsamer wirst, als du es jetzt schon bist."

"Ich bin für euch jetzt schon bedeutsam?"

"Sonst hätten wir sicher nicht versucht, dich zu retten.", Wormon lächelte. Mindestens genauso süß, wie sein Besitzer.

"Dankeschön, dass ihr mich gerettet habt."

"Das tut man eben für Freunde..."

"Kosma!", rief Ken aus einem der hinteren Zimmer. "Kommst du bitte mal."

"Bin schon da.", rief ich zurück und stand wieder auf. In der Tür empfing mich Ken schon mit einem weißen Tuch.

"Hier, hab' ich gefunden. Drück dir das an den Hals."

"Danke..."

"Aber, was ich dir eigentlich zeigen wollte ist das...", Ken zog mich weiter in das große, unmöblierte Zimmer und deutet auf ein riesiges Gemälde an der Wand. Darauf waren zwei Wesen abgebildet. Eines stand auf der rechten Seite im Licht und hatte weiße Flügel. Doch in dem Schatten, den dieses Wesen warf, stand auf der linken Seite eine dunkle Gestalt mit schwarzen Flügeln. Das weiße Wesen schien irgendeinen Gegenstand vor der dunklen Gestalt zu beschützen, die danach gierig ihre krallenartigen Finger ausstreckte. Aber obwohl das weiße Wesen den hellen Gegenstand beschwörend mit den Händen umfasste, war der Gegenstand in der Mitte des Bildes, genau zwischen den zwei Figuren. Und trotz, dass das helle Wesen um einiges kleiner war, als die schwarze Gestalt, schien es keinerlei Angst zu haben, sondern mutig seiner Bestimmung Folge zu leisten. Als ich mir das Bild so betrachtete, wurde mir auf der einen Seite ganz kalt aber gleichzeitig wohlig warm. War 'n seltsames Gefühl. "Und sieh nur, was da unten steht.", Ken deutet auf ein paar kleine Buchstaben am unteren Rand des Bildes:

"Wenn die Sonne wird verschlungen

Von den schwarzen Flügeln, doch

Wenn die weißen Flügel schlafen..."

"Wenn die weißen Flügel schlafen...", sprach ich mit Ken mit, ohne die Schrift zu lesen.

"Und sich ihre Hoffnung verkroch.

Der letzte Weg ist nur der eine,

Den die Liebe des Schoens erhört.

Lasst weiße Flügel nicht länger schlafen

Sonst die Sonne wird zerstört... Das ist die Prophezeiung..."

"Woher kennst du den Text?", fragte mich Ken.

"Ich... ...weiß es nicht. Die Worten kamen mir einfach so aus dem Mund." Ich betrachtete das Bild noch einmal. Dieses weiße Wesen kam mir so furchtbar bekannt vor. "Vielleicht hatte Wormon recht. Vielleicht bin ich für euch doch von größerer Bedeutung, als ich dachte."

"Aber du bist auch so für uns von Bedeutung.", sagte Davis, der gerade mit Yolei und den Digimon ins Zimmer gekommen war.

"Wie bitte?", ich drehte mich um.

"Es wäre doch egal, was du für die ganze Aktion hier zu bedeuten hast. Du bist uns so und so wichtig."

"Seid ihr sicher."

"Wieso sollten wir da nicht sicher sein?", fragte Yolei.

"Ich weiß auch nicht. Warum bin ich euch denn so wichtig?"

"Liegt das nicht auf der Hand?"

"Äh, nein."

"Ganz einfach, weil wir dich lieben.", sagte Ken und legte mir seine Hand auf die Schulter.

"Ihr liebt mich?"

"Natürlich. Du bist uns wichtig, weil wir dich lieben."

"Ich hab's dir ja gesagt.", zwinkerte mir Wormon zu.

"Ihr liebt mich... ...liebt mich... ...Liebe...", plötzlich wurde es in mir ganz still. Es hatte alles nur mit einer lächerlichen Schwärmerei für meinen Lieblingsanime angefangen und jetzt sagen mir genau die Personen, die ich die ganze Zeit über bedingungslos geliebt habe, dass sie mich genauso lieben. Ich durfte sie nicht im Stich lassen. Niemals. In mir wuchs wieder die Kraft. Diese unglaubliche Kraft, die ich auch verspürte, als ich Ken das Leben rettete. Die Kraft brachte meinen Körper zum glühen und mir wuchsen auf einmal Flügel.

"Mein Gott.", brachte Davis nur noch raus.

"Hey, Moment mal, wo willst du denn hin?", rief Yolei, weil ich abhob und tun musste, was ich tun musste.

"Wenn ihr mich so sehr liebt, habe ich keine Zeit zu verlieren. Vielleicht gibt es doch noch etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt. Ihr bleibt hier und wartet auf mich.", dann verschwand ich.



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