Truth von abgemeldet (~Living in nothingness~) ================================================================================ Kapitel 13: Conclusion? ----------------------- Er spürte die kalten Hände, die ihm langsam die Luft abdrückten und blickte mit aufgerissenen Augen auf, in Feueropale, die vom Wahnsinn getrübt wurden. Mit jedem weiteren Augenblick stieg die Panik, schlug ihre Krallen in Ryous Herz und zerriss es mit ihren Fängen. Er strampelte, versuchte den warmen Körper, der seine Hüfte niederdrückte und das Leben mit unbarmherziger Kälte aus ihm herauspresste, abzuschütteln. Als seine Sicht aber langsam zu verschwimmen begann und schwarze Punkte vor seinen Augen tanzten, verließ ihn die Hoffnung auf Rettung endgültig. Und mit der Hoffnung fiel auch die Angst vor dem Unausweichlichen von ihm ab, die Bestie zog sich zurück und löste den Klammergriff um Ryous Herz... und mit ihr wurde der Schleier von seinen Augen gezogen. Er sah in Bakuras Augen so viel... Menschliches. Angst, Hass... aber auch Verzweiflung blickten ihm aus den Tiefen seiner Zwillingsseele entgegen. Und noch etwas...etwas, das Ryou nur zu vertraut war, die schwarze Leere, die auch ihn beherrschte... Einsamkeit. Ryou glaubte nicht, dass Bakura sich bewusst war, was alles aus seinen Augen sprach. Ohnehin schien sein dunkles Spiegelbild nicht im Hier und Jetzt sondern in einer fernen Vergangenheit, die ihm wohl nichts gelassen hatte, als die Abgründe seiner Seele. Ryou verstand... Und lächelte. Ryous Hand hob sich und berührte Bakuras Wange. Der Zorn, so tief in ihm verwurzelt, so lange in ihm gewohnt, trieb ihn erst dazu, die Hand wieder wegzuschlagen. Niemand fasste ihn an...niemand beherrschte ihn...nie wieder... Nie wieder! Doch dann, er hatte seinen Eisengriff um den schlanken Hals schon auf nur eine Hand verlagert und hob den Arm, bereit die ungewollte Berührung zu unterbinden... Da sah er ein Lächeln auf den Zügen des Jungen. Ein warmes Lächeln auf ebenmäßigen Zügen... die warme Berührung einer sanften Hand, die langsam über seine Wange strich. Bakuras Augen weiteten sich, als er wirklich begriff, was er tat. Das Bild des Sklavenhändlers, das er vor sich gehabt hatte verschwand ebenso, wie das Gefühl des heißen Wüstensandes unter ihm und der schweren Ketten an seinen Beinen. Vor ihm war nur noch die schwarze Leere und sein kleineres Ebenbild... Bakura nahm die verbleibende Hand schnell von Ryous Hals, als hätte ihn die Berührung verbrannt. Er blickte verstört auf den anderen nieder, immer wieder von seiner Hand zu Ryou, der unter Husten nach Luft schnappte und mit einem überraschten Ausdruck auf den blassen Zügen seinen Hals rieb. Wie sollte er auch verstehen, was geschehen war? Bakura bedeckte sein Gesicht mit seiner Hand und schüttelte den Kopf. Immer wieder holte es ihn ein... es schien als ob er selbst nach 5000 Jahren nicht dazu in der Lage war, was damals geschehen war, abzuschütteln. Plötzlich spürte er Wärme... die Wärme eines anderen Wesens, zierliche Arme die sich um seinen Brustkorb schlossen und ein Körper, der sich an seinen Rücken schmiegte... der warme Atem, der über seinen Nacken strich... und dann.... Worte, direkt in sein Ohr gewispert. “Du bist nicht allein...” Die Worte die er selbst sich schon so lange von einer Person, die sein Herz wirklich berührte, ersehnte, verließen flüsternd seine Lippen. Bakura hatte sich sofort versteift, als er die Berührung gespürt hatte, doch nun wich die Spannung ein wenig aus seinen Muskeln. Ryou schmiegte sich noch enger an den kräftigen Rücken und schloss die Augen. Für einen Moment hatte er Angst, dass der Geist ihn wegstoßen könnte und machte sich schon darauf gefasst....doch dann...öffnete er überrascht die Augen, als Bakura sich schließlich in seine Umarmung sinken ließ und eine seiner Hände auf der Ryous zu ruhen kam. Sie verharrten eine Weile in dieser Position und beide schwiegen. Eine fast greifbare Stille legte sich über sie...aber nicht diese erdrückende, schwere Stille, nein, eine sanfte Stille, die sie sachte zu umgeben schien. Wie eine Decke die sich über sie legte. Sie brauchten keine Worte um einander zu verstehen. Sie beide waren in diesem Moment nur zwei verirrte Seelen, die endlich zueinander gefunden hatten, zwei Teile eines Ganzen. Licht und Schatten, und obwohl sie so verschieden schienen konnte das eine nicht ohne das andere existieren. Ryou spürte Bakuras Herzschlag unter seinen gespreizten Fingern, das langsame Heben und Senken der Brust des anderen und er spürte auch, wie sich beides im Einklang mit Herzschlag, seinem Ein- und Ausatmen befand. Es war für sie seit langer Zeit das erste Mal, dass sie sich nicht einsam fühlten, nicht verlassen und alleine… Dieses Gefühl würde ihnen bleiben so lange Ryou lebte. A/N: So… das wars erst mal. Ich wollte hier eigentlich noch nicht Schluss machen, es gab noch so viel was ich als endgültigen Schlussteil schreiben wollte… aber… Mir fehlen einfach die Worte… wenn man bedenkt wie lange ich diese Geschichte schon mit mir herumtrage, ist das hoffentlich verständlich. Ich habe mittlerweile so vieles auf Englisch geschrieben (und es wirkt für mich mittlerweile irgendwie…“authentischer“…) dass mir auf Deutsch mein Stil abhanden gekommen ist. Ich habe von diesem Kapitel den Großteil schon vor einem Jahr (glaube ich, wahrscheinlich sogar länger *hust*) geschrieben und ich treffe jetzt den Ton einfach nicht mehr. Mir wäre jetzt sogar etwas eingefallen (ne richtige plot-planung hatte ich ja nie ^^*), aber ich bringe es einfach nicht in die Geschichte. Denn die Gedanken die ich mir zum Schluss gemacht habe, die können weder von Ryou noch von Bakura beschrieben werden, deswegen gibt es so einen Unrunden Schluss, tut mir wirklich leid. Falls sich für die Geschichte überhaupt noch wer interessiert, entschuldige ich mich also bei dieser/diesen Person/en. Um aber die Gedanken die ich hatte zu erläutern: Also… Es ist klar dass sich Ryou und Bakura was ihr Verhalten gegenüber anderen Menschen angeht, niemals einig werden würden. Ryou würde niemals kampflos zulassen, dass Bakura die Personen um sich herum verletzt und Bakura, verwirrte Seele die er nun mal ist – und ehrlich, könnt ihrs ihm verdenken? Wer würde nicht ein destruktives Verhalten an den Tag legen, wenn er gesehen hätte wie sein GANZES DORF ausgelöscht wurde - kann nicht damit aufhören zu sein wie er nun mal ist. Und was ich eigentlich in dieser Geschichte zeigen wollte ist, dass, auch wenn Ryou nach außen hin der nette sensible Junge ist (damit meine ich den Ryou den ich geschaffen habe) er trotzdem auch einen dunklen Teil hat, wobei ich keinesfalls Bakura meine. Er ist auf seine ganz eigene Art und Weise destruktiv. Er zerstört sich selbst. Seine zum Teil selbst geschaffene Einsamkeit treibt ihn auf einen Abgrund zu, von dem er sich aus eigener Kraft nicht entfernen kann. Und genau da kommt der gute Teil von Bakura ins Spiel. Denn auch wenn es nicht seine Intention ist, jemanden zu retten, tut er genau das. Er ist das Halteseil, das Ryou im letzten Moment zurückreißt, kurz bevor dieser seinen „breaking point“ erreicht. Natürlich treibt er ihn zuerst noch schneller darauf zu, aber im Endeffekt ist das der einzige Weg, Ryou zur Selbsterkenntnis zu zwingen. Und umgekehrt ist Ryou das, was Bakuras Wahnsinn zum Schluss im Zaum halten wird. Denn in dem Moment, in dem er seine eigene Einsamkeit versteht, versteht er auch Bakura. Im Endeffekt halten sie sich gegenseitig in einer Art Balance. Der Schluss meiner Geschichte ist also kein Schluss im eigentlichen Sinne. Ich wollte auch nie auf Friede-Freude-Eierkuchen hinarbeiten. Andererseits ist das die erste meiner Geschichten die nicht auf die vollkommene Katastrophe im einen oder anderen Sinne zustrebt. Ich hoffe ich konnte ein bisschen erklären warum HIER Schluss ist und ich nicht noch ein furioses Finale mit wunderbar spannendem Plot schreibe. Es ging hier ja schließlich nie um Action sondern um Gefühle. Die tiefsten Abgründe in den Seelen so mancher Menschen. (Mir zum Bleistift ;) *lach*) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)