Turn Back Time von Kaos (Vorübergehend abgebrochen, bis SStar ein neues Kapitel veröffentlicht!) ================================================================================ Kapitel 8: Streiche und Wahrheit -------------------------------- Turn Back Time Kapitel 7 - Streiche und Wahrheit "Peter? Du hast heute Nachmittag frei, oder?" fragte James, als er ans Ende seines Bettes trat. "J-ja", kam die gestotterte Antwort. "Super", sagte James in einem befriedigten Ton. "Sorg dafür, dass du heute um vier bei Flitwicks Klassenraum bist. Der Rest von uns hat Zauberkunst, also macht es mehr Sinn, wenn du uns da triffst." "Verstecken wir die Stinkbomben in Binns Klassenzimmer oder in der Eingangshalle vor dem Abendessen?" fragte Peter und sah James an. "Ich denke, im Geschichte der Zauberei Klassenraum", erwiderte James, nachdem er kurz nachgedacht hatte. "Der Geruch sollte alle davon abhalten, vor Langeweile einzuschlafen!" "Merlin! Ich bin froh, dass ich Geschichte der Zauberei gestern Nachmittag hatte!" rief Peter mit einem leichten Kichern aus. "Was auch immer", murmelte Sirius. "Du musst die Stinkbomben anbringen, also pass besser auf, dass du nicht versehentlich eine loslässt, Peter." "Was! Warum?" fragte Peter alarmiert. Er verschränkte seine Hände miteinander und biss auf seine Lippe, bevor er fragte: "Sicher wärt ihr besser da drin. Ich meine, ihr schafft es im Gegensatz zu mir, ungesehen zu bleiben. Ich bin sicher, dass ich geschnappt werde und eine Strafarbeit kriege." Sirius sah Peter auf abschätzende Art an. "Du musst es machen", sagte er. "Der Rest von uns hat Geschichte der Zauberei nicht und es wäre wirklich verdächtig, wenn man uns fangen würde. Du andererseits kannst dir irgendeine Entschuldigung ausdenken, wenn du geschnappt wirst. Ich weiß nicht, sag einfach, dass du Binns was wegen der Trollkriege fragen willst oder so was." "Lass es richtig langweilig klingen und ich wette, wer auch immer dich fragt, wird dich alleine lassen und wenn Binns dich schnappt... na ja, denk einfach daran, es ist für die Rumtreiber!" fügte James von seinem Platz aus an, er hatte seine Arme gerade tief in seinem Koffer stecken. Peter wurde rot vor Scham und duckte seinen Kopf. "Sicher", murmelte er, aber er wurde nicht gehört, weil Sirius genau in dem Moment gemerkt hatte, dass Harry aufwachte. "Harry!" rief er grüßend, ein breites Grinsen auf seinem hübschen Gesicht. Harry rieb seine Augen, setzte seine Brille auf und blinzelte, bevor er Sirius anlächelte. "Hallo", erwiderte er. "Was habt ihr vor?" fragte er beiläufig, als er sich neben Sirius setzte. "Wo ist Remus?" "Wir? Etwas vorhaben?" fragte Sirius und zog seine Augenbraue hoch. Auf seinen Lippen breitete sich ein Grinsen aus. "Wie gut du uns schon kennst und dabei sind es erst zwei Wochen! James, ich glaube, wir werden vorhersehbar!" "Wir, vorhersehbar? Niemals", erwiderte James, als er triumphierend ein Glasfläschchen mit einem gelben Zaubertrank in die Luft hielt. "Was ist das?" fragte Harry. "Das? Nur eine nette Überraschung für die Ravenclaws", sagte James, als er zu den anderen drei Jungen kam. "Wenn du es zu dir nimmst, dann kannst du keine direkt Antwort für die nächsten 8 Stunden oder so geben." "Kannst du dir den Blick auf den Gesichtern der Professoren vorstellen, wenn sie anfangen, Unsinn zu labern", fragte Peter Harry und setzte sich wieder gerade hin. "Ich bin mir sicher, dass sie total verwirrt sind", erwiderte Harry und wollte nicht in eine Unterhaltung mit Pettigrew gezogen werden. "Warum macht ihr das alles?" fragte er. James schielte über den Rand seiner Brille und zog eine Augenbraue hoch, während er den irritierten Teenager betrachtete. "Du weiß nicht, was heute ist?" fragte er zurück. "Warum würde ich sonst fragen?" James braune Augen leuchteten vor Unheil und mit einem bösen Grinsen sagte er: "Harry, heute ist September, Freitag der 13.!" "Pech", stellte Harry fest. Peter hüpfte in seinem Sitz auf und ab und antwortete auf Harrys ungestellte Frage. "Ja. Wir werden es sein, die dafür sorgen, dass alle anderen dieses Jahr reichlich Pech haben werden." "Ihr schafft es, das Ganze in einen Vollzeitjob zu wandeln", murmelte Harry in seinen Bart. "Wie bitte?" fragte Sirius und runzelte die Stirn. "Ich hab das nicht so genau mitgekriegt." Harry errötete. "Ich hab mich nur gefragt, was ihr mit dem armen Remus gemacht habt. Normalerweise ist er eher wach als du, Sirius." Sirius Augen verengten sich leicht, bevor er erwiderte: "Remus? Er ist immer noch ein bisschen müde wegen dem, was vor ein paar Tagen war, also lassen wir ihn schlafen. Es wird ihm gut tun." "Ich wecke ihn dann gleich auf", sagte Harry. Immerhin will er bestimmt nicht verpassen, was auch immer ihr für den ganzen Tag geplant habt." ++++++++++++ Harry und die Rumtreiber saßen am Gryffindortisch und aßen ihr Frühstück. Harry spürte, dass sie jemand beobachtete und suchte die Große Halle nach der Person ab. Seine Augen fielen auf den Slytherintisch und er überprüfte ihn, bevor er letztendlich bei Severus Snape stoppte. Snape funkelte die Rumtreiber an, doch Harry dachte, er könnte auch etwas Sorge in den schwarzen Augen erkennen. Harry rutschte unruhig hin und her, bevor seine Aufmerksamkeit wieder zu dem Gespräch um sich herum zurückkehrte. "James? Habt ihr den Zaubertrank in das Essen der Ravenclaws getan?" fragte Remus. "Mittagessen. Alles vorbereitet." "Gryffindors?" "Zaubertrank zur Änderung der Haarfarbe. Rot und Gold." "Und die Hufflepuffs?" "Ah, hier haben die den Plan geändert." "Huh?" "Ziemlich gesprächig heute morgen, was?" Remus knurrte. "Gibt mir noch was von dem verdammten Tee!" schnappte er zurück. "Den Plan geändert? Wer war das und habt ihr überprüft, dass ihr nicht irgendwo was falsch gemacht habt?" "Das ist dein Job", stellte Peter fest. Remus schnaubte verächtlich. "Ja." "Warum fragst du dann?" "Ich habe geschlafen." "Oh." "Es ist perfekt. Keiner wird wissen, dass wir das waren!" rief Sirius aus. "Auf welche Art perfekt? Du weißt, McGonagall wird uns sowieso direkt verdächtigen", argumentierte Remus. "Nicht, dass es normal wäre, dass irgendwer anders am Freitag, den 13. verrückt genug wäre, jemandem einen Streich zu spielen." "Na ja, lass es mich so sagen... es ist nicht unser gewöhnlicher Stil", sagte James rätselhaft. "Wovon redet ihr, verdammt noch mal?" schnappte Remus. Harry zog eine Grimasse und füllte schnell eine Tasse mit Tee und reichte sie dem wütenden Werwolf, der sie mit einem dankbaren Lächeln annahm. "Ummm, also Remus. Ich denke, dass es irgendwie dabei meine Schuld ist." "Wie das?" "Es ist fantastisch. Wer auch immer das Zeug kreiert hat, ist besser als Zonkos", rief Sirius mit einem Grinsen aus. James lachte zustimmend. "Du hättest den Ausdruck auf Peters Gesicht sehen müssen." Harry dachte an das Gesicht von Peter zurück, als er bemerkt hatte, dass er verarscht worden war. Harry fühlte sich kein bisschen schuldig wegen dem, was er getan hatte. Immerhin war es nur ein harmloser Streich gewesen. Remus schüttelte seinen Kopf über die beiden schwarzhaarigen Teenager und sandte einen mitleidigen Blick Richtung Peter. Remus drehte sich zu Harry. "Was ist dieses großartige und wundervolle Ding?" fragte er. "Kanariencremeschnitten." "Wie bitte?" fragte Remus. "Kanariencremschnitten", wiederholte Harry, seine grünen Augen leuchteten unheilsvoll. "Ein paar Freunde von mir haben die erfunden und ich werde sie nicht an dich verschwenden, aber ich denke, dass du beeindruckt bei dem Resultat sein wirst." "Harry hat sie uns gezeigt, kurz bevor du aus der Dusche gekommen bist, also hatten wir keine Zeit, sie einzuschleusen. Wir packen sie in ihr Mittag- oder Abendessen", fügte James hinzu. "Die Slytherins?" fragte Harry nervös. "Ah das. Das ist der ,coup de resistance'." "Peter? Was war das?" fragte er und runzelte die Stirn. "Ich dachte nur, es klingt gut", stotterte er, während er zwischen Remus und Sirius mit besorgten Augen hin und her guckte. "Klar." Er zog das Wort extrem in die Länge. James, dessen Augen in Richtung Lily Evans geglitten waren, wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Freunden zu. "Leute, seid nett", tadelte er. "Worüber habt ihr geredet?" "Slytherins." Er steckte seine Gabel in die Rühreier auf seinem Teller. "Was ist mit ihnen?" fragte James mit Abneigung. "Das Pech wird sie bedauernswerter Weise anfallen." "Ah, das." Harry war fast soweit vor Frustration über die kreisende Unterhaltung der Rumtreiber zu schreien. Plötzlich füllte eine Reihe von ,Plopps' die Große Halle. Harry hob seinen Kopf hoch und durchsuchte den Raum nach der Quelle des Lärms. Harrys Herz sank, füllte sich dennoch aber mit einer brennenden Neugier... die Geräusche kamen vom Slytherintisch. Mehrere Schüler waren dem Streich der Rumtreiber zum Opfer gefallen. Einer der Fünftklässler sah besonders betroffen aus. Der Slytherintisch war verstummt mit Ausnahme von denen, die von den Rumtreibern verarscht worden waren. Der kleine Aufruhr war bei den Hufflepuffs, gefolgt von den Gryffindors und dann den Ravenclaws entdeckt worden. Am Lehrertisch hatten die Hauslehrer von Gryffindor und Slytherin die Notlage der Slytherins erkannt. McGonagall guckte runter zu den bedauernswerten Slyhterins, bevor sie in Richtung der Rumtreiber ging. Die Stille in dem Raum war gebrochen und die Große Halle füllte dich mit Gelächter und belustigten Unterhaltungen der Schüler der anderen Häuser. Die Slytherins andererseits murmelten leise mit sich selbst und versuchten die Effekte des Streiches zu entfernen, während die anderen immer noch die Rumtreiber anfunkelten. Ehrlich gesagt fand Harry, dass der Streich eher zahm und gutmütig war. Es sah ziemlich ähnlich aus, wie der, der auf die Ravenclaws geplant war, aber statt Unsinn zu reden, wenn man versuchte zu sprechen, kamen bei den befallenen Schülern pinke Blasen aus dem Mund. Der Nebeneffekt war, dass sie jedes Mal, wenn pinke Blasen herauskamen, sie ein paar Zentimeter in die Luft abhoben. Zum Missfallen der Rumtreiber hörten die meisten Slytherins auf mit ihren Unterhaltungen, sobald sie über ihren Schock hinweg waren, dass die leuchtend pinke Blasen produzierten und ein paar Zentimeter über ihren Sitzen schwebten. Die unglückliche Fünftklässlerin hatte das allerdings noch nicht realisiert und war flog momentan etwa einen halben Meter über dem Slytherintisch. Und sobald sie diese kleine Tatsache bemerkt hatte, begann sie stumm zu schreien und entließ eine wurstförmigen Schwall an pinken Blasen. Harry und der Rest der Schüler in der Großen Halle konnte nichts anderes, als schadenfroh zu lachen. Steelfield hatte die Misere der Fünftklässlerin noch nicht bemerkt, denn sie war momentan mit einer anderen Gruppe betroffener Schüler beschäftigt. Jemand anderes hatte es hingegen gesehen. "Halt durch, Rose!" rief der blonde Teenager und zog die Aufmerksamkeit der amüsierten Schüler auf sich. Harry Stöhnen wurde von dem lauten Schnauben der vier neben ihm sitzenden Jungen übertönt. "Dieser Idiot!" schnaubte Sirius. "Was glaubt er, was er tun kann?" James grinste seinen besten Freund an, bevor er den Slytherin betrachtete. "Willst du wetten, dass er totale Scheiße baut?" fragte er. James wandte seinen Blick mit einem verdächtig unschuldigen Ausdruck Harry zu. "Willst du die Wette annehmen?" Remus platzierte eine Hand auf Harrys Arm, ließ ihn so im Sitz zusammenzucken. "Ich würde die Wette nicht annehmen", sagte er und schickte einen missbilligenden Blick Richtung James. "Das da", stellte er fest und gestikulierte in Richtung des Slytherin, der immer noch mit dem fliegenden Mädchen sprach. "ist Gilderoy Lockhart. Lass uns einfach sagen, dass er mehr bellen als beißen ist." Harry hätte diesen Ratschlag nicht gebraucht, immerhin hatte er den Teenager sofort erkannt. Das wellige blonde Haar und die hellblauen Augen wurden begleitet von dem bekannten und nervenden zähnezeigenden Lächeln. Es war eines, dessen Ansicht er in seinem zweiten Jahr in Hogwarts zu hassen gelernt hatte. ,Na ja, ich bin nicht im Geringsten überrascht, dass Lockhart in Slytherin war', dachte er bei sich, während er seinen Kopf schüttelte, um die Wette abzulehnen. ,Ich meine, er musste eine gewisse Portion Listigkeit haben, um mit dem ganzen Kram und hinters Licht führen durchzukommen, um alle zu überzeugen, dass er ein fähiger Dunkle Künste Professor ist.' Harrys Aufmerksamkeit wurde zu dem 15jährigen Lockhart gezogen, der seinen Zauberstab herausholte und ihn zu der schwebenden, pinke Blasen ausstoßenden Rose streckte. Er fragte sich, ob die Slytherins... ob Rose merken würde, wie magisch untalentiert Lockhart doch wirklich war. "Ich bin mir sicher, ein Gewichtszauber wird Wunder wirken, bis der Zaubertrank seine Wirkung verliert", rief er. "Immerhin hat der behämmerte Volldepp herausgekriegt, dass es ein Zaubertrank war", murmelte Remus trocken und grinste James und Sirius schief an. "Wie lange wird der Zaubertrank halten?" fragte Harry. Sirius sah ihn kurz an, bevor sein Blick zu Rose zurückkehrte. "Ungefähr 15-20 Minuten, würde ich sagen." "Wisst ihr, was merkwürdig ist?" meldete sich Peter zu Wort. Sirius verdrehte seine Augen und fragte: "Was?" "McGonagall sollte uns schon eine Strafarbeit gegeben haben", sagte er. Harry suchte in dem großen Raum ihre Hauslehrerin. Er bemerkte sie letztendlich, während sie gerade auf dem Weg zu Lockhart und der immer noch schwebenden Rose machte. "Sieht so aus, als wäre sie leicht beschäftigt wie auch immer sie heißt vor Lockhart zu retten", kommentierte James. "Scorpius", stellte Sirius fest. "Sie ist ein Teil der Scorpius Familie." Plötzlich wurde die amüsierte Atmosphäre in der Großen Halle durch die Schreie von Rose Scorpius durchzogen. Alle Köpfe drehten sich zur Quelle der Unruhe, wo das schwebende Slytherinmädchen noch höher flog. Lockhart, der so aussah, als würde er die neben ihm beruhigen wollen, hatte es geschafft, dass ihre Stimme wiederherzustellen, aber in dem Prozess hatte er auch noch einen Schwebezauber auf das unglückliche Mädchen angewandt. Sirius grinste Harry und seine Freunde an. "Was für ne Schande!" Remus sah belustigt aus und murmelte: "Sieht so aus, als hätte Lockhart wieder zugeschlagen. Ich frage mich, ob es irgendwas gibt, wo er gut drin ist?" ,Leider ja', antwortete Harry mental, als er dabei zusah, wie McGonagall die fliegende Fünftklässlerin rettete. "Zu versuchen, sich selbst hübsch zu machen?" fragte James. "Sich die Zähen solange zu putzen, bis sie leuchten, damit er dich erblinden lassen kann?" schlug Sirius vor. "Die Ladies zu verzaubern?" murmelte Peter. "Wisst ihr, ich glaube, ich hab ihn den einen Tag gesehen, als er versucht hat, Evans zu beeindrucken", erinnerte sich Remus. Schwaches Stirnrunzeln bildete sich auf seiner Stirn, als er versuchte, sich zu erinnern, während James auf den Tisch trommelte, als er ungeduldig auf das Folgende wartete. "Ich war in der Bibliothek..." Sirius unterbrach ihn mit seinem bell-ähnlichen Lachen. "Wie immer!" "Einige von uns müssen etwas Hintergrundrecherche betreiben. Wir könnten nicht alle so natürlich begabt sein, wie ihr beiden Grasnarben!" erwiderte Remus mit einem leichten Lächeln. "Nein, ich vermute, das könnt ihr nicht", sagte Sirius selbstgefällig. "Sirius!" schimpfte Harry. Sirius sah etwas beschämt aus, aber er hatte immer noch das Funkeln in seinen Augen. "Na ja, bevor ich so rüde von diesem selbstgefälligen Idioten unterbrochen wurde", sagte Remus. "Lily war in der Zauberkunstsektion und Lockhart war auch da." "Wahrscheinlich hat er nach einen Zauberspruch geguckt, um etwas total lächerliches mit seinem Haar zu machen", unterbrach James in einem beißenden Ton und funkelte den vergesslichen Slytherin an. "Ich schwöre, dass er besser auf sein Haar als seinen Zauberstab acht gibt!" Ein breites Grinsen erschien auf Sirius Gesicht und er fragte: "Eifersüchtig, James?" "Worauf? Diesen Schwachkopf?" "Und das er schöneres Haar hat als du", stellte Sirius klar. "Nein!" rief James aus. Er schlug Sirius auf den Arm, bevor er Remus bat, fort zu fahren. Remus fuhr mit seiner Erklärung fort, dass Lockhart versucht hatte Lily zu einem Date zu überreden. Peter und James hörten aufmerksam zu, während Harry sich leicht krank fühlte bei dem Gedanken, dass Lockhart sein Vater hätte sein können. ,Gott sei Dank hat meine Mutter Verstand', dachte er, aber er konnte nicht verhindern, dass ihm ein Schauer den Rücken runter lief. Während Remus redete, beugte sich Sirius zur Seite und drehte seinen Kopf, so dass er direkt in Harrys Ohr flüstern konnte. "Sieht so aus, als wäre James wieder im Alphamodus", sagte er mit sanfter Stimme. "Lockhart sollte besser aufpassen. James im Eifersuchtsmodus ist unglaublicher Spaß. Schade, dass er Evans nicht überreden kann, mit ihm auszugehen. Scheint so, als wenn er weiter hinter ihr her rennen müsste." Harry fühlte Blut in seine Wangen fließen, als er Sirius sanfter, reicher, samtigartiger Stimme zuhörte. Er schubste seine Gefühle der Trauer beiseite, als er erkannte, dass Azkaban tiefe Spuren in der Art, in der Sirius sprach hinterlassen hatte. Harry hatte Sirius noch nie so mit jemandem reden hören und er wünschte sich, dass er es öfters hören könnte. +++++++++++ Harry, Lily und Sirius saßen in ihrer zweiten Stunde des Heilkurses in diesem neuen Schuljahr. Die Klasse war ziemlich klein. Es waren nur drei Gryffindors in der Klasse, die interessanterweise keine Slytherins beinhaltete. Harry überlegte bei sich, dass bei den hohen Anforderungen, die für diesen Kurs verlangt waren, nur wenige Sechstklässler diesen Kurs wählen konnten, aber das erklärte nicht das Fehlen der Slytherins. Harry lehnte sich etwas nach links. "Lily?" flüsterte er zu der rothaarigen Hexe. "Warum denkst du, dass keine Slytherins den Kurs haben?" Lily runzelte die Stirn, als die die Hausabzeichen der Schüler im Krankenflügel betrachtete. "Ich habs gar nicht gemerkt", erwiderte sie. "Ich weiß es nicht, Harry. Sorry!" Sirius, der auf Harrys anderer Seite saß und die Unterhaltung belauscht hatte, kam mit seiner Sicht der Dinge. "Das kommt daher, weil der Kurs neben den magischen auch Muggelheilmethoden lehrt und diese Schlangen denken, dass es unter ihrem Niveau ist, solche Dinge zu lernen!" "Fünf Punkte Abzug von Gryffindor", rief Pomfrey aus. "Könnten Sie jetzt wieder Ihre Aufmerksamkeit mit zuwenden, Mr. Black? Also, in Hinsicht eines Schlaftrankes muss man erst die Situation des Patienten abwägen. Das größte Problem mit Schlaftränken, wie zum Beispiel der Traumlostrank, ist, dass, wenn man sie über einen längeren Zeitraum einnimmt, Blut- und Gewebevergiftung auftreten kann, also muss man vorsichtig sein, wenn man sie ausgibt", belehrte sie die Schüler. "Nachdem jetzt alle den Trank gebraut haben, kann mir irgendwer sagen, welche Zutaten eines Traumlosschlaftrankes gefährlich sind, wenn man sie in zu großen Mengen oder einem zu langem Zeitraum einnimmt? Miss Golding?" Harry legte seine Feder ab und sandte einen entschuldigenden Blick zu Sirius. Aus dem Mundwinkel heraus zischte er: "Tut mir Leid, Sirius, ich wollte nicht, dass du eine Strafarbeit oder so was kriegst." "Mach dir keine Sorgen deswegen", erwiderte Sirius und schickte Harry ein sanftes Lächeln. ++++++++++++ Man konnte sagen, dass das Mittagessen wenigstens sehr interessant war. Harry hatte nun rote und goldene Strähnchen in seinem sonst unordentlichen schwarzen Haar, genauso wie mehrere andere Mitglieder des Gryffindorhauses. Harry war zwischen Belustigung und Entsetzen über die Handlungen der Rumtreiber gefangen. Es schien so, als hätte das neueste Ereignis, Professor McGonagall an den Vorfall vom Frühstück erinnert. James und Sirius hatten jetzt zwei neue Strafarbeiten. Harry bemerkte mit Abscheu, dass Pettigrew es irgendwie geschafft hatte, irgendeine Art von Bestrafung zu vermeiden. Harry saß zwischen Lily und Remus während Zauberkunst an diesem Nachmittag, damit blieben James und Sirius die Plätze hinter ihnen. Es war offensichtlich, dass die beiden dunkelhaarigen Teenager andere Dinge im Kopf hatten. Harry hatte auch die Gelegenheit die Wirkung von dem Plappertrank auf die Ravenclaws in der Klasse zu beobachten. Es waren nur 20 Minuten der Stunde vergangen, bis Flitwick eine Frage über die Sprachzauber, die sie heute durchnahmen, stellte. Das unglückliche Mädchen hatte versucht, zu antworten, aber es kam nur eine sinnlose Anordnung von Wörtern aus ihrem Mund. Die anderen Schüler in der Klasse lachten über die Ravenclaw. Mehrere Fragen wurden ihr gestellt, was andere befallene Schüler dazu brachte, ebenfalls vor sich hin zu plappern. Die nächsten paar Minuten waren mit Verwirrung und Belustigung angefüllt. Letztendlich schickte Flitwick alle betroffenen Schüler in den Krankenflügel, sehr zum Amüsement von James, Sirius und mehreren anwesenden Slytherins. Harry hatte sich gewundert, wie lange der Zaubertrank wohl anhielt, aber Remus hatte ihm erklärt, dass es einen Gegentrank dafür gab. Harry unterdrückte ein Grinsen, als er sich vorstellte, wie die Mehrheit des Ravenclawhauses Pomfrey nach dem Gegentrank fragte. Stattdessen widmete er seiner Aufmerksamkeit wieder dem Unterricht, in welchem er versuchen sollte, die Sprüche zu erlernen, die es ihm ermöglichten Englisch [1] zu sprechen und zu verstehen. Irgendwann war Harrys letzte Stunde der Woche vorbei und das Wochenende lag vor ihm. Seine einzige Verpflichtung, neben dem Berg an Hausaufgaben, war das Gryffindorquidditchtraining, das für Samstagnachmittag anstand. Als Harry mit Remus und Lily das Klassenzimmer verließ, guckte er über die Schulter zurück. Dicht hinter einem bleichgesichtigen Snape sah Harry James und Sirius, die langsam gingen, ihre Köpfe über einer kleinen Box. "Hey Remus!" grüßte das einzige Mitglied der Rumtreiber, der nicht Zauberkunst hatte. Pettigrew stand vor der Klassenraumtür. "Ist James schon weg?" fragte er besorgt. Remus lächelte den kleineren Jungen an. "Nein, ich denke nicht. Er und Sirius müssten hinter uns sein." "Okay", antwortete Pettigrew mit einem Ausdruck der Erleichterung. "Ich denke, wir treffen uns dann in einer Minute oder so." Remus zog eine Augenbraue hoch, schüttelte dann aber den Kopf. Er lächelte Peter an, bevor er Lily und Harry andeutete, weiterzugehen. "Ich hab mich was gefragt", begann Harry. "Sprechen alle ausländischen Zauberer Englisch?" fragte er, seine Gedanken glitten zu dem Triwizard-Turnier in seinem vierten Jahr. "Oder benutzen sie Sprachzauber?" "Ich weiß es nicht", erwiderte Lily nachdenklich. "Ich persönlich kann ein bisschen Französisch und genug Deutsch und Italienisch, um damit durchzukommen, aber das ist alles aus dem Familienurlaub oder der Grundschule. Ich vermute, ich könnte es so schaffen, aber ich würde mich dann doch auf die Zauber verlassen, würde ich mal sagen." "Die meisten hochrangigen und wichtigen Zauberer, besonders die, die mit uns zu tun haben, sprechen Englisch", erklärte Remus. "Die Briten sind eine der wichtigsten Zauberergesellschaften. Ich glaube, es gibt nur ein paar, wie zum Beispiel die Ägypter, die eine ältere Geschichte haben." "Heißt das, britische Zauberer erwarten von den ausländischen Zauberern, dass sie Englisch sprechen?" fragte Harry, das ganze Konzept hatte seien Neugier erweckt. Remus schnaubte. "Auf jeden Fall, würde ich sagen." "Aber was ist mit den Sprüchen? Wie funktioniert das mit den anderen Sprachen?" fragte Harry. "Das macht nichts. Alle Sprüche basieren auf dem Lateinischen. Ursprungswort und Ableitungen. Die meisten westlichen Sprachen basieren auch auf Latein, also macht es nichts", antwortete Lily. "Nicht alle Sprüche basieren auf dem Lateinischen. Der ,Weise mir die Richtung' Spruch ist naja, in Englisch", argumentierte Harry. "Von der Seite betrachtet", erwiderte Remus. "Ich denke, ich muss das in der Bibliothek nachgucken", sagte Lily. "Das ist jetzt nur ne Vermutung, aber der ,Weise mir die Richtung' Spruch ist noch ziemlich neu. Ich vermute, dass diese Art von Spruch in verschiedene Sprachen übernommen werden kann, so dass du es in jeder Sprache sagen kannst und es würde dasselbe passieren, als wenn du es in Englisch gesagt hättest." Eine unerwartete Stimme kam von hinter den drei Gryffindors. Der schnarrende Ton identifizierte die Person sogleich als Snape. "Es war so eine Schande, dass nur die Ravenclaws Unsinn geredet haben, aufgrund von Black und Potter", spie er aus. "Es ist eine Schande, dass es nicht allen Schlammblütern gegeben wurde", sagte er und sah Harry und Lily mit großer Abscheu an. "Wenn man mal davon ausgeht, dass Schlammblüter sowieso nichts zu sagen haben, was es wert wäre zuzuhören oder sogar wert wäre, dass sie es aussprechen. Es wäre ja nicht so, als würde irgendwer merken, dass was fehlt." Harry, der sich, zusammen mit Remus und Lily, zu Snape umgedreht hatte, fühlte wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Er konnte den Hass, den Snape offensichtlich auf Muggelgeborene hatte, nicht verstehen. Nicht jetzt bei Snape, noch in seiner Zeit bei Malfoy. Er wusste, dass Voldemort einen großen Anteil daran hatte, aber der ganze Standpunkt von den Vorurteilen und der Auseinandersetzung entzog sich ihm. Harry war sich nicht sicher, was er tun wollte, trotzdem trat er einen Schritt vor. Er wurde aber von Remus Hand auf seinem rechten Arm gestoppt. Aus dem Mundwinkel zischte der Junge mit den bernsteinfarbenen Augen: "Nicht. Du kriegst nur Ärger. Lily kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Es hat was mit ihren roten Haaren zu tun!" Doch bevor Lily Snape etwas auf seine abfälligen Kommentare erwidern oder Harry auf den Ratschlag antworten konnte, erhob James, dicht gefolgt von Sirius und Pettigrew, seine Stimme. "Hast du deine Lektion letztes Mal nicht gelernt, Snivellus?" "Vielleicht braucht er eine kleine Erinnerung", schlug Sirius vor, seine blauen Augen verengten sich zu Schlitzen, als er die Szene sorgfältig beobachtete. Neben ihm guckte Pettigrew, sehr zu Harrys Missfallen, zwischen James und Snape mit einem Leuchten in seinen sonst so wässerigen Augen hin und her. Ein kleines Grinsen umspielte seine Mundwinkel, als wenn er gleich Zeuge etwas sehr amüsantem wäre. Ein unangenehmes Gefühl formte sich in Harrys Magen. Von dem Gefühl der Vorfreude, dass von Pettigrew ausging, bis zu der Spannung, die zwischen seinem Vater und Snape in der Luft hing. Die Szene war so vertraut und es machte Harry krank, dass diese Leute, die er so lange bewundert hatte, mit Ausnahme von Snape und Wurmschwanz, bereit waren eine Party zu feiern wegen dem, was gleich passieren würde. Remus sah zwischen Snape und seinen Freunden hin und her und Harry konnte sehen, dass die jüngere Version seines Freundes innerlich zerrissen war. Er stimmte offensichtlich nicht mit James und Sirius überein, aber war darüber besorgt, dass er ihre Freundschaft verlieren könnte, wenn er nicht mit ihnen übereinstimmte. Harry wusste von seinen Unterhaltungen mit Remus, dass es dem Werwolf Erfurcht eingeflößt hatte, dass James und Sirius ihn ohne zu Zögern akzeptiert hatten - auch nach der Aufdeckung seiner Verfassung. Harry wandte seine Aufmerksamkeit zu Lily, dessen grüne Augen vor Enttäuschung und Ärger aufleuchteten. "Potter, Black, Snape. Hört mit diesem Schwachsinn auf oder ich hole einen Professor. Es gibt nichts, worüber es zu argumentieren gibt, da ich nichts darauf gebe, was er sagt und es mir total egal ist!" schnappt sie, ihr Vertrauensschülerabzeichen leuchtete. Die anderen funkelten sich weiterhin an, hörten Lilys Worte offensichtlich nicht. Das unruhige Gefühl in Harrys Magen wuchs, als James zu sprechen begann. "Entschuldige dich, Snivellus", drohte er. "Oder ich verhexe dich!" "Tu's doch", forderte Snape ihn heraus und blickte sich mit wachsamen Augen um, als Black knurrte. "Diesmal wird es nicht so leicht werden", schnarrte er. "Oder was! Wirst du mich mit einem Spruch der Dunklen Künste verfluchen, den Daddy dir beigebracht hat?" höhnte Sirius. Harry sah geschockt, wie sich Snape gewöhnlich blasses Gesicht tiefrot verfärbte. Er konnte sich nur vorstellen, was durch den Kopf des Slytherins ging. Harry war hin und her gerissen zwischen seiner Abneigung gegenüber Snape und seinem Verhalten Lily gegenüber und Mitleid hinsichtlich dessen, was Snape letzten Sommer passiert war und seiner offensichtlich unglücklichen Kindheit. Ein anderer Teil von ihm war auch noch beschämt, als er Zeuge von Sirius und James Schikane wurde. "Wenigstens hab ich etwas Würde bei meinem Status. Ich beflecke mich nicht mit der Gegenwart von Schlammblütern und Blutsverrätern!" gab Snape in samtigen Ton zurück. Aus dem Augenwinkel konnte Harry sehen, dass Snape genauso in die Duellierpose gegangen war. Er wusste, dass er das irgendwie stoppen musste. Ohne Plan trat er einige Schritte vor, bis er in der Schusslinie stand. "Hört auf", rief er und überraschte die Rumtreiber und Lily mit seiner Aktion. Snape andererseits funkelte Harry an. Dies erinnerte ihn an die Blicke, die er oft während seiner Zaubertrankstunden erhielt. Harry war bereits daran gewöhnt und ignorierte es. ,Na ja, immerhin fühlt sich dieser Blick noch nicht so an, als würde er das ganze Blut aus meinem Körper ziehen. Er muss in den nächsten 20 Jahren dran gearbeitet haben oder so was', mutmaßte Harry. "Hört auf!" rief er und streckte seine Hände aus, als wenn er die so die Sprüche aufhalten könnte. "Ihr benehmt euch alle lächerlich und idiotisch! Ein Professor könnte jeden Moment vorbeikommen und ihr kriegt alle Schwierigkeiten. Lily macht es nicht aus, also vergesst es einfach!" Bevor James, Sirius und Snape auf Harrys Forderung reagieren konnte, näherte sich Flitwick ihnen. Er sah die größeren Schüler an und fragte in seiner quiekenden Stimme: "Jungs, alles klar hier?" Snape blitzte Harry und die drei Rumtreibern, die hinter diesem standen, ein weiteres Mal an, bevor er in Richtung Kerker davon stapfte. James und Sirius sahen erst sich an, dann Harry, bevor sie antworteten: "Alles in Ordnung, Professor. Wir hatten nur eine lebhafte Diskussion", beruhigte ihn James. "Sehr gut, Jungs", erwiderte Flitwick, bevor er weiter den Korridor runter ging. "Ich würde vorschlagen, dass ihr in euren Gemeinschaftsraum zurückkehrt. Kein Grund durch die Korridore zu wandern." James und Sirius warteten, bis Flitwick aus ihrem Blickfeld verschwunden war, bevor sie die anderen in einen leeren Korridor trieben. "Was bei Merlin sollte das eben?! Das war Snivellus, den du beschützt hast!" rief Sirius aus. Harry sah die anderen, die ebenfalls in dem unbenutzten Klassenzimmer standen. Lily sah ihn mit einem kleinen Lächeln der Anerkennung an, während sich in Remus Augen eine Kombination von Vorsicht und Bewunderung spiegelte. Pettigrew sah verärgert aus, als wenn man ihm sein Lieblingsspielzeug weggenommen hätte. James und Sirius waren offensichtlich verwirrt von dem, was gerade passiert war und ihr Ärger richtete sich gegen Harry. "Das ist derselbe fettige Idiot, der dich die letzten beiden Wochen schikaniert hat. Warum hast du uns aufgehalten? Er hat dich und Lily beleidigt!" fuhr James fort. Harry zuckte mit den Schultern. Er fühlte sich leicht unbehaglich unter den musternden Blicken seiner Eltern, seinem Paten und engem Freund. Die Erkenntnis, dass er James und Lily kaum kannte, brachte ihn zurück in die Wirklichkeit. "Lily hat gesagt, ihr macht es nichts aus, was Snape gesagt hat und na ja, ich... es macht wirklich nicht, denn ich bin ja kein Muggelgeborener. Wo liegt der Grund?" "W-Wo der Grund liegt?" stotterte Pettigrew und klinkte sich in die Unterhaltung ein. "Es ist Snape! Das war seine Rache. Er ist immerhin ein fettiger Schleimbeutel und kennt die dunklen Künste!" Harry runzelte die Stirn. "Also was! Du kannst ihn nicht verfluchen, nur weil er ein Schleimbeutel ist!" "Du würdest ihn nicht verfluchen, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?" fragte Sirius ungläubig. Harry schüttelte den Kopf. "Ich würde es lieben, ihn in die Hölle und zurück zu hexen, aber nicht ohne Grund. Das tun, nur weil man die Person nicht mag, ist falsch. Wenn er mich zu einem Duell herausfordert, dann ja, das ist in Ordnung. Findest du es schön, Menschen zu demütigen?" fragte er. "Warum macht das was? Es- es st nur Snape!" fuhr Pettigrew fort, seine Worte kamen nur stotternd heraus. "Er wird wahrscheinlich e ein T-To-Todesser, wenn er nicht schon einer ist." Harry blitzte den kleineren Jungen an, bevor er seine Augen zu James, Sirius und Remus gleiten ließ. "Wenn ihr so weiter macht, andere Leute zu verhexen, ohne einen Grund dafür zu haben, so wie ihr es letztes Jahr nach eurer schriftlichen Verteidigungsprüfung gemacht habt, dann seid ihr nicht besser als die Todesser", stellte Harry in einem traurigen Ton fest. James und Sirius sahen bei Harrys Kommentar wütend aus, während Pettigrew zitternd an ihrer Seite stand. Harry drehte seinen Kopf weit genug, um die geschockten Ausdrücke auf Lily und Remus Gesicht zu sehen. Sirius schaffte es als erstes, aus ihrem kollektiven Erstarren zu kommen. "Was zur Hölle noch mal!" rief er. "Welches Recht hast du, zu sagen, dass wir auch nur irgendwie wie diese... dieses Menschenmordenden, reinblütigen Bastarde sind!" Harry zuckte leicht zusammen, als er sich daran erinnerte, wie Sirius hinsichtlich seiner Familie und ihren reinblütigen Ansichten stand. Doch wusste er, dass er einen treffenden Punkt hatte und öffnete seinen Mund, bereit den Rumtreibern den Grund zu nennen. "Todesser, wenn sie nicht unterwegs sind, um Muggel und Zauberer zu töten, lieben nichts mehr als ihre Opfer zu quälen und demütigen... jeden, von dem sie meinen, dass er unter ihnen steht. Streiche sind lustig, ich bin da nicht anderer Meinung, aber was ihr da getan habt... das ist nicht besser, als was oder wen ihr zu hassen behauptet. Es macht nichts, ob das Opfer ein zukünftiger Todesser ist oder ein Muggel. Wenn ihr denkt, dass es richtig ist und weitermacht wie bisher, dann seid ihr nicht die Freunde, die ich dachte, dass ihr sie seid." Damit verließ Harry die fünf Gryffindors, damit sie über seine Worte nachdenken konnten. Lily sandte einen abwertenden Blick in Richtung James, Sirius und Peter, bevor sie Harry folgte. Remus sah seine Freunde traurig an. Er öffnete den Mund, als wenn er etwas sagen wollte, aber keine Worte kamen über seine Lippen. Er schüttelte einmal den Kopf, bevor er seinen Gryffindormitschülern folgte und ließ seine drei Freunde mit offenem Mund stehen. ++++++++++ Etwas später kamen Sirius, James und ein leicht irritierter Peter in den Schlafsaal der Sechstklässler, mit der Absicht, sich bei Harry zu entschuldigen, fanden aber stattdessen nur einen außer sich seienden Remus vor. "Was ist los?" fragte Sirius. "Was los ist!" rief Remus aus. "Nach eurer kleinen Vorstellung und Konfrontation mit Harry, muss er hierhin zurück gerannt sein. Ich habe den Raum in dem Moment betreten, als er aus dem Fenster gesprungen ist..." "Halt mal, Moony!" rief James, als Sirius erbleichte. "Hast du gerade gesagt, dass er aus dem Fenster GESPRUNGEN ist? Aus dieser Höhe? Was zur Hölle hat er sich dabei gedacht? Hat er überhaupt gedacht?" "Es ging alles so schnell, ich hatte noch nicht mal die Zeit, meinen Zauberstab zu ziehen", fuhr Remus fort und ignorierte James Gelabere. "Ich bin zum Fenster gerannt und sah, wie er in einem freien Fall war, bevor er seinen Besen unter sich herzog und Richtung Quidditchfeld davonflog. Ich schwöre euch, ich werde ihm den Hals umdrehen, dass er mich so erschreckt hat", sagte Remus in Erregung. Ein blasser Sirius nickte zustimmend seinen Kopf, während James über Harrys Flugkünste grübelte. Sie wurden durch Remus Murmeln zurückgebracht. "Ich hoffe, ihr habt alle darüber nachgedacht, was Harry gesagt hat. Er hat da einen richtigen Punkt getroffen wegen eurem Benehmen, besonders Snape gegenüber", sagte er. "Wisst ihr was?" fragte Peter und verdrehte seine Hände. Woher wusste er, was wir mit Snivellus letzten Sommer am See gemacht haben?" "Hat ihm wahrscheinlich jemand gesagt", erwiderte Sirius. "Es gab eine Menge Zeugen, die gesehen haben, was mit Snape passiert ist", sagte er, ein kleines Zeichen von Scham konnte man aus seiner Stimme heraushören, als er sich an die Konfrontation erinnerte. Remus nickte. "Ich muss zugeben, dass ich etwas hätte tun müssen, um euch aufzuhalten und ich hab es nicht aus Angst, dass ich eure Freundschaft verliere, aber Harry hat mich die Dinge auf andere Weise sehen lassen." James hatte einen bescheidenen Ausdruck auf seinem Gesicht. "Wir wollten uns bei Harry für das entschuldigen, was wir fast wieder getan haben. Wir wissen, dass er Recht hat, aber trotzdem... es wird schwer werden, etwas so schnell zu ändern, aber wir werden es versuchen. Wir wissen, dass das, was wir getan haben, nicht fair war, aber das heißt auch nicht, dass wir Snape alles mit uns machen lassen. Wir machen nur klar, dass wir unsere Rache auf Gryffindorart durchführen." Remus zog fragend seine Augenbraue hoch. "Gryffindorart?" "Okay", gestand James ein. "In einem würdigeren Weg. Weißt du, nicht auf den ,Todesser im Training' Weg." Remus schüttelte seinen Kopf und kämpfte gegen ein Lächeln auf seinem Gesicht an. Er beruhigte seine Emotionen, bevor er antwortete: "Es ist wahrscheinlich eine gute Idee, dass Harry fliegen ist. Es gibt ihm einige Zeit, um sich zu beruhigen. Er schien richtig sauer zu sein, ähnlich wie wenn Lily dich anschreit, James!" +++++++++++ Am nächsten Morgen wachte Harry bereits auf, als gerade die Sonne aufging. Er war erst sehr spät zum Gryffindorturm zurückgekommen, hatte ein weiteres Abendessen verpasst, als er über die Konfrontation nachgedacht hatte. Harry lag eine Weile auf seinem Bett, seine Gedanken waren gefüllt mit Zweifel und Besorgnis. ,Ist mein Vater wirklich so ein Tyrann?' fragte er sich selbst. Harry war immer noch von seinem eigenen Benehmen geschockt; die Art, wie er James und Sirius angeschrieen hatte und wie er für Snape eingestanden war. Er hatte eher erwartet, dass Voldemort einem Zirkus beitreten oder Hagrid ein harmloses, kleines Tier adoptieren würde, bevor er Snape verteidigen würde. Er wollte nicht im Schlafsaal bleiben, damit er die Rumtreiber nicht aufweckte, noch wollte er in dem ruhigen und leeren Gemeinschaftsraum rum sitzen, also entschloss er sich, runter in die Große Halle zu gehen, um ein frühes Frühstück zu essen. Er ging durch die spärlich beleuchteten Korridore, bis er die prunkvolle Halle betrat. Um diese Uhrzeit saßen dort nur eine Handvoll von Schülern und Professoren. Kettleburn saß am Lehrertisch und drei Ravenclaws an ihrem Haustisch. Harry erinnerte sich wage daran, dass man ihm gesagt hatte, dass sie in der fünften Klasse waren. Harry bewegte seinen Blick zu seinem eigenen Haustisch, wo der noch letzte Schüler saß und sein Frühstück aß. Einige Tage nach seiner Ankunft im Jahr 1976 hatte er andere bekannte Schüler bemerkt, die ebenso Hogwarts besuchten zu dieser Zeit. Er hatte es auf seinem Schock und sein Unglauben geschoben, den er gehabt hatte, als er seine Eltern im Teenageralter getroffen und Remus und Sirius gesund und lebendig gesehen hatte, dass er sie nicht eher bemerkt hatte. Harry hatte einen bestimmten Gryffindorerstklässler bemerkt, aber bisher noch nicht die Chance gehabt, sich dem jungen Zauberer vorzustellen. Ohne andere Leute ihn ablenkten oder seinen Weg blockieren, konnte Harry deutlich die Familienähnlichkeit erkennen. Von dem dünnen Körper bis hin zu dem feuerroten Haar... Weasley-Haar. Bill Weasley im Alter von 11 Jahren war weit entfernt von dem freundlichen, gutaussehenden Frauentypen, an den sich Harry erinnerte. Trotzdem konnte Harry klar den älteren Bill in dem Jungen erkennen. Sein Haar war kürzer, etwas das Mrs. Weasley offensichtlich lieber mochte und er hatte nicht den Zahnohrring, den Harry gewohnt war zu sehen, aber seine hellen wissbegierigen Augen waren dieselben. "Macht es dir was aus, wenn ich mir hierhin setzte?" fragte Harry und guckte den ältesten Weasleyjungen an. Der junge Zauberer, der in den nächsten zwanzig Jahren zu einem vertrauenswürdigen Fluchbrecher für Gringotts werden würde, sah überrascht auf. "Klar", erwiderte er. Harry setzte sich gegenüber Bill an den Tisch. Er suchte nach einem angebrachten Gesprächsthema, das keine Verdächtigungen hochkommen ließ. Immerhin konnte er nicht zeigen, was er bereits über die Weasleyfamilie wusste, besonders hinsichtlich der Tatsache, dass Ron, Ginny und wahrscheinlich auch Fred und George noch nicht geboren worden waren. Harry entschloss sich erst mal vorzustellen. "Ich bin Harry Granger", sagte er. Bill sah ihn an. "Ich weiß. Ich bin Bill", erwiderte er. "Bill Weasley." "Hallo Bill", sagte Harry mit einem warmen Lächeln. "Wie gefällt dir Hogwarts bisher?" "Es ist klasse", rief Bill aus. "Ich wollte schon immer zaubern können, seit ich klein war. Natürlich haben wir noch nichts Großartiges bisher getan, aber es ist trotzdem klasse. Dad hat mir ganz viele Geschichten aus seiner Zeit in Hogwarts erzählt." "Dad?" fragte Harry. "Arthur Weasley, mein Vater", erklärte Bill. "Er arbeitet im Ministerium, in der Abteilung für den Missbrauch von Muggelartefakten. Obwohl jetzt mit Du-weißt-schon-wem und so muss er mehr hinter den Dunklen Malen und Muggelattacken aufräumen, als den Job zu machen. Er liebt es, mit Muggelkram rumzuspielen." Harry fühlte einen Schlag wegen dem was draußen passierte. Es war völlig neu für ihn, aber zur gleichen Zeit war es ein Teil der Geschichte... seiner Vergangenheit. Harry hatte sich ein paar Mal gewundert, warum seine Narbe denn noch überhaupt nicht geschmerzt hatte. Es schien, als wüsste er rein gar nicht, was Voldemort fühlte oder machte. Er wünschte, dass er jemanden fragen könnte, Hermine oder Dumbledore zum Beispiel, aber Hermine war Jahre in der Zukunft und Harry vertraute Dumbledore nicht genug, um ihm von seiner Verbindung mit Voldemort zu erzählen. "Gibt es nur dich, deinen Dad und deine Mum?" fragte Harry und unterdrückte ein Lächeln, immerhin wusste er die Antwort schon. "Nein", erwiderte Bill. "Da ist noch Charlie, er fängt nächstes Jahr in Hogwarts an. Dann letzte Woche hat meine Mm noch ein Baby bekommen. Meine Eltern haben ihn Percival genannt, aber wir sagen Percy zu ihm. Charlie hat mir ein paar Bilder per Eulenpost geschickt, sie sind im Turm, falls du sie sehen willst." Harry war leicht überrascht bei den Nachrichten. Er war sich nicht sicher wegen Percy, besonders da er seine Familie verlassen hatte in Harrys Zeit, aber trotzdem freute er sich für den Jüngeren. "Klar, gerne", erwiderte Harry. "Ich wette, du kannst es kaum erwarten, ihn zu treffen." "Nein, kann ich nicht. Aber trotzdem bin ich froh, dass ich das Füttern mitten in der Nacht verpasse und das Gejammer von morgens bis abends." "So schlimm?" "Weiß ich bisher nicht. Charlie hat gesagt, dass Percy sehr still ist, aber man weiß ja nie bei Babys", bemerkte Bill. "Er könnte sich als richtiges Ärgernis herausstellen!" Harry musste bei der Ironie lachen. "Habt ihr schon mit den Flugstunden angefangen?" Bill runzelte die Stirn. "Nein. Es ist echt schade, dass wir nicht unsere eigenen Besen mitbringen dürfen oder der Hausmannschaft im ersten Schuljahr beitreten dürfen. Ich bezweifele, dass ich in irgendeiner Art und Weise besonders gut bin, aber ich bin schon ein anständiger Jäger", sagte er. "Charlie andererseits ist ein fantastischer Sucher. Ein Naturtalent!" "Wirklich?" erwiderte Harry und versuchte sich überrascht zu geben. "Ich kann nicht darauf warten, ihn zu treffen und gegen ihn zu fliegen." "Du bist der Sucher für die Mannschaft dieses Jahr, oder? James Potter ist der Kapitän, ne?" "Ja, stimmt", bestätigte Harry. "Ich erzähle dir ein Geheimnis, aber du darfst es niemandem sagen." Harry wartete darauf, dass Bill nickt, bevor er sagte: "Ich habe es geschafft in meinem ersten Jahr in die Quidditchmannschaft meiner Schule zu kommen." "Wow!" sagte Bill flüsternd. "Du musst wirklich gut sein!" "Nicht wirklich", sagte Harry etwas beschämt. "Ich habe auch nur ein Match innerhalb der letzten beiden Jahre gespielt, also bin ich ein bisschen eingerostet. Hey! Warum kommst du dir nicht mal runter zum Feld und guckst dir unser Training an? Ich versuche für dich einen Besen mitzubringen, dann kannst du auch mal ein bisschen fliegen." "Wirklich? Das wäre klasse!" "Ich bin mir sicher, dass es James und der restlichen Mannschaft nichts ausmachen würde", sagte Harry. "Weißt du, du und James, ihr seht euch ziemlich ähnlich", erwähnte Bill und sah in Harrys Gesicht. Harry wich den Augen des Jungen aus. "Ja, das haben mir schon viele gesagt. Das ist einfach nur Zufall", sagte er. "Ich kann es kaum glauben, dass du mit James Potter und Sirius Black befreundet bist! Ich hab soviel von den beiden gehört. Immerhin sind es die beiden, die die anderen Häuser und sogar die Professoren veräppeln!" sagte Bill mit einem breiten Grinsen. Harry lächelte über den Enthusiasmus des Jungen. "Wirklich, sie haben ein paar Dinge erwähnt, was sie gemacht haben, aber ich habe noch nichts davon gehört, was die anderen über sie sagen. Also, was hast du gehört?" +++++++++++++ Die nächsten paar Wochen glitten dahin, alle fielen in ihren gewöhnlichen Stundenplan zurück, gingen zum Unterricht, machten ihre Hausaufgaben und ruhten sich aus. Zusammen damit kam das Quidditchtraining und gelegentliche Strafarbeiten. James und Sirius hatten sich stark zurückgehalten und spielten keine riesigen Streiche mehr, sie hatten immer noch an Harrys Rede zu knabbern. Im Großen und Ganzen war das Leben in Hogwarts und den Gryffindorturm im Besonderen halbwegs ruhig und normal. Wenigstens für alle außer Harry und denen, mit denen er zu tun hatte. Sirius rutschte auf seinem Besen hin und her und fühlte den Polsterzauber bei seiner Bewegung. Sirius wurde mehr und mehr in das Geheimnis, das Harry Granger darstellte, hineingezogen. Er ertappte sich selbst dabei, wie er den schlanken, grünäugigen Jungen anstarrte, aber guckte weg, wenn es irgendwer bemerkte. Sirius hatte den Verdacht, dass James ihn ein-, zweimal dabei erwischt hatte und war seinem besten Freund dankbar, dass er sich nicht eingemischt hatte... zumindest noch nicht. Je mehr er über den neuesten Sechstklässler gelernt hatte, desto mehr bemerkte er, wie wenig er doch über ihn wusste. Er sprach fast nie über seine Familie - seine Adoptivfamilie - noch hatte er seine Freunde in seiner Heimat bisher erwähnt... zumindest nicht ihm gegenüber. Sirius wusste von Remus, dass Harry mit ihm über seine beiden besten Freunde gesprochen hatte: Ron und Hermine. Er hatte bemerkt, dass Harry sehr an Lily und James Familien interessiert war, vielleicht zu interessiert. Und er konnte auch die Tatsache, dass James und Harry sich sehr ähnlich sahen, nicht unbeachtet lassen. Außerdem hatte er erkannt, dass Harry gelegentlich sehr unüberrascht war, über Dinge die ihn oder auch Remus betrafen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass Harry ihn irgendwie kannte. Natürlich konnte er diese Dinge nicht beweisen, es war nur sein Instinkt. Sirius sah, wie ein Klatscher auf einen der Jäger zuflog und flog auf sie zu, seinen Schläger bereit, den Klatscher ans andere Ende des Feldes zu schicken. Klatsch! Er sah zufrieden hinter dem Klatscher her und ignorierte den genervten Blick, den James ihm zuwarf. Er wusste, dass sein bester Freund und Quidditchkapitän wütend darüber war, dass er während des Trainings so abgelenkt war. Es wäre beinahe schon mal ins Auge gegangen an diesem Abend, nur weil Sirius sich nicht richtig konzentrieren konnte. Auch hatte Sirius festgestellt, dass sich Harry erstaunlich schnell in Hogwarts mit seinen vielen Passagen und Korridoren zu Recht gefunden hatte. Tatsächlich hatte Harry einen verwirrten Bill Weasley gefunden und ihn zu seiner Stunde Geschichte der Zauberei gebracht. Einen Unterricht, den Harry noch nicht einmal gewählt hatte! Auch hatte Sirius festgestellt, dass der Direktor und McGonagall sehr über Harry wachten und während des Essens nach ihm fragten, zumindest in den ersten paar Wochen des Jahres. Und dann gab es da den Vorfall, als Harry am meditieren war. Diese rohe Kraft... die wilde Magie, die Harry umgeben hatte. Das war etwas, was Sirius niemals vorher erfahren hatte. Es war wie ein Magnet, der ihn anzog, ihn faszinierte. Dieses Talent... diese Gabe von Harry war etwas, wovon er keinem der anderen erzählt hatte. Sirius schwebte über der Ravenclawtribühne und beobachtete Harry, wie der faul zwischen den verschiedenen Bällen und Spielern herflog und nach dem Goldenen Schnatz suchte. Er lächelte sanft, als Harry an der kleinen Gruppe von Gryffindorschülern vorbei flog, die zum Zuschauen gekommen waren und Remus, Lily und diesem Weasleyjungen zuwinkte. Sirius hatte einen merkwürdig ausgeprägten Beschützerinstinkt gegenüber Harry. Sicher, er passte auf alle seine Freunde auf, am meisten vielleicht auf Peter, aber auch auf Remus wegen seinem Status als Werwolf. Es war aber nicht das gleiche... Harrys Wohlbefinden stand bei ihm an erster Stelle. Offen gesagt vermutete Sirius, dass er sich in Harry verknallt hatte und er wusste nicht, was er deshalb tun sollte. Er wusste zwar sehr gut, wie man am besten eine Verabredung bekam, aber das war Harry. Instinktiv wusste er, dass dieser Fall anders war. Sirius war so in Gedanken versunken, dass er nicht bemerkte, wie sich ein Klatscher Harry näherte. Es gab einen Krach und einen lauten Schmerzensschrei. Sirius kam wieder zurück in die Gegenwart und sah, dass Harry auf den Boden gefallen war. Sein Herz klopfte in seinen Ohren und sein Mund wurde trocken, als er in Richtung des gestürzten Suchers flog. Harry war unnatürlich still, als er auf dem Boden lag, sein intakter Besen nur ein paar Meter neben ihm. Schuldgefühle flossen durch Sirius Adern und er erkannte, dass er aufmerksamer hätte sein müssen und nicht nur über Harry hätte nachdenken dürfen. Er erreichte den Boden direkt nachdem Lily und Remus Harry erreicht hatten. James war Sirius einen funkelnden Blick zu und deutete damit an, dass er später am Abend deswegen noch getadelt werden würde, bevor er Harry Richtung Schloss und direkt in den Krankenflügel schweben ließ. Remus sandte Sirius einen mitleidigen Blick zu, bevor er dem bewusstlosen Jungen folgte. Sirius konnte das leichte Eifersuchtsgefühl, dass er wegen einem seiner engsten Freunde fühlte, jemandem, der Harry näher zu stehen schien als er selbst, nicht ganz beiseite schieben. Ein wütender Rotschopf stoppte Sirius, als er dem bewusstlosen Zauberer folgen wollte. Er starrte die temperamentvolle Hexe an, versuchte an ihr vorbei zugehen, aber Evans platzierte ihren dünnen Körper vor ihm und hielt ihn so davon ab, an ihr vorbeizugehen. "Wo zur Hölle warst du Black?" schrie sie aus, "und was hast du gemacht, als der Klatscher Harry getroffen hat?" Sirius Augen wurden größer, als Evans Gesicht rot vor Wut wurde. "Ich... ich..." "Ich schwöre dir, Black", fuhr Evans fort und ignorierte Sirius Stottern. "Wenn Harry schwer verletzt ist, dann wirst du es doppelt bereuten für jeden Tag, den er im Krankenflügel verbringen muss!" schnappte sie, bevor sie Richtung Schloss stapfte. Später am Abend, als Pomfrey die besorgten Gryffindors aus dem Krankenflügel gezwungen hatte, nachdem sie ihnen erklärt hatte, dass es Harry gut ging und in einen natürlichen Schlaf gefallen war, schlich sich Sirius noch einem zurück. Er identifizierte sofort Harrys Bett und schloss die Vorhänge hinter sich. Er sah in das schlafende Gesicht und fragte sich, wie Harry so unschuldig in seinem Schlaf aussehen konnte. Sirius erinnerte sich an den ernsten und gedankenvollen Ausdruck, der sich manchmal auf Harrys Gesicht widerspiegelte. Die Spannung und die Sorge, die verschwand, wenn der Teenager mit den unordentlichen Haaren schlief. "Harry", flüsterte Sirius. "Es tut mir Leid, dass ich zugelassen habe, dass du verletzt wirst, nur weil ich meinen Job als Treiber nicht richtig erledigt habe. Ironischerweise habe ich gerade an dich gedacht, als ich abgelenkt war... nicht, dass es deine Schuld ist. Ich wollte nicht, dass du verletzt wirst. Lily ist bereit, meine Eier abzureißen, wenn du nicht bald aufwachst und James funkelt mich die ganze Zeit wütend an. Und ich habe dieses merkwürdige Gefühl, dass Moony mir das alles zurückzahlt während des nächsten Vollmondes. Nicht, dass du weißt, worüber ich hier gerade rede oder dass du mich überhaupt hören kannst. "Na ja. Ich wollte mich entschuldigen, ohne dass jeder mich anblitzt. Das und ich wollte das hier wirklich nicht tun, wenn die anderen zugucken. Sie sind wirklich von dir eingenommen... wie ich, denke ich. Und sie sind genauso beschützerisch dir gegenüber, also ist es besser, wenn sie das hier nicht sehen." Damit strich Sirius das schwarze Haar beiseite und drückte seine Lippen auf Harrys Stirn. Er richtete sich wieder auf, lächelte den schlafenden Harry sanft an, bevor er leise den Krankenflügel verließ und in den Gryffindorturm zurückkehrte. TBC @Juline: Also... wenn du Snape wirklich so sehr hasst, dann kannst du dich schon mal auf Kapitel 9 freuen ^^... Da gibt es wieder ne Auseinandersetzung zwischen Harry und Snape ^^... Aber mehr verrate ich dazu noch nicht ^^... Uuupsss, hab ich das... dann wird das wohl irgendwie falsch sein ^^ Entweder ist es Harry oder aber es ist Sirius, der Harrys Feuerblitz mit sich rumträgt ^^ @Mangacat201: DANKE!!! Du weißt gar nicht, wie lange ich nach diesem scheiß Wort gesucht habe... Ich wusste, dass es da nen Wort gibt (also für Beherrschung verlieren), aber mir ist es NICHT eingefallen... Also, danke, dass du mich drauf hingewiesen hast ^^ @Dax: Wieso wusste ich, was du mir in deinem Kommi schreiben würdest?!? @kuschelmaus: Vielleicht wird Harry das - das weiß ich selbst noch nicht ^^... Die Autorin braucht im Moment etwas mit dem Updaten... @silberstreif: Harry hat mit Sicherheit viel Potenzial... aber ich weiß nicht, ob es dafür einen Lehrer gibt ^^ @Herzgirl008: Mal wieder superlieben Danke für deinen Kommi ^^ @Saphir: Das ist jetzt ja noch nicht das Ende vom Lied ^^... Es kommt noch schlimmer *ggg* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)