Amulet of Time III von Kernchen (Der Wolf und der Pelikan) ================================================================================ Kapitel 25: Reaktionen ---------------------- Sev lag auf seinem Rücken und starrte ausdruckslos in den schnell dunkler werdenden Himmel. Der Vollmond schien hell zu seiner Linken und erzeugte einen passenden Abwechslung Kontrast. James saß schwer atmend auf der Seite und beobachtete die Peitschende Weide genau. Für lange Zeit bewegte sich keiner, da sie in ihre Gedanken vertieft waren. Sie wurden durch schwere Flügelschläge aufgeschreckt, als ein großer Leopard neben ihnen landete. Beide beobachteten wie Harry sich in seine menschliche Form zurück verwandelte und zu ihnen rüber rannte. „James! Severus! Seid ihr in Ordnung?“ „Mir geht es gut, Harry“, sagte James, „aber ich bin mir bei Snape nicht sicher. Er hat einen ziemlich großen Schock erlitten.“ „Sirius hat mir erzählt was er getan hat. Vertrau mir er wird so etwas dummes nicht wieder tun.“ „Woher weißt du das? Ich meine Sirius durchdenkt die Dinge nur nicht richtig.“ „James, ich kann nicht glauben dass du ihn so leicht davon kommen lässt.“ „Harry, beruhig dich. Es ist nichts Schlimmes passiert. Sirius hat nur einen Streich gespielt.“ „Wie kannst du ihn verteidigen? Sirius mag unreif sein, aber er ist nicht ganz dumm. Er hat es absichtlich gemacht. Vielleicht hat er die Konsequenzen nicht ganz durchdacht, aber jemanden blind an einen Ort mit einem lebenden Werwolf zu schicken, ist offensichtlich gefährlich. Sev hätte gebissen werden können. Oder übel zugerichtet. Was wäre mit Sirius passiert, wenn Sev getötet worden wäre?“ „Er hat nicht nachgedacht…“ „Du hast Recht. Er nicht nachgedacht. Und wenn er mir oder Sev zu nahe kommt, wird er für Lange Zeit nicht in der Lage sein zu denken. James, weißt du wie lange es dauert aus einem magisch verursachten Koma aufzuwachen?“ „Nein…“ „Nun, du kannst Sirius von mir sagen, dass wenn er mehr Streiche wie diesen spielt, er es aus erster Hand erfährt.“ „Du würdest nicht…“ „Einen Jahreskameraden in den Tod schicken, ist etwas was ich nicht tun würde, aber Rache zu üben, ist etwas anderes. Sag ihm er soll sich von mir und meinen Freunden fern halten.“ „Aber, Harry…“ „Ich will es nicht hören, James. Ich bin dir nicht böse, nur enttäuscht, dass du auf Sirius Seite stehst. Ich weiß dass er wie ein Bruder für dich ist, aber er hat mein Vertrauen verloren. Du hast mich letzten Monat gefragt warum Sirius nicht ausgewählt wurde dem Orden des Phönix beizutreten. Dies ist ein Paradebeispiel dafür. Wie denkst du würde der Rest des Ordens reagieren, wenn eines ihrer jüngsten Mitglieder unseren einzigen Spion in Voldemorts Reihen getötet hätte? Denkst du sie wären erfreut? Er wäre an Ort und Stelle für Verrat hingerichtet worden. Du magst denken, er wäre verantwortungsbewusst genug um so einer wichtigen Organisation beizutreten, aber wie du heute Abend gesehen hast, wird er noch für eine ganze Weile nicht bereit sein.“ „Ich verstehe deinen Standpunkt. Unseren Spion zu töten, wäre schlecht….“ „Es wäre schlimmer als schlecht. Es wäre katastrophal. Stell dir vor wie viele Leben Sev über die Jahre retten wird. Wenn das weggenommen würde, wäre Sirius für mehr als Sevs Tod verantwortlich, sondern auch für die Tode die er hätte verhindern können. Unschuldige Leute die nur ihr Leben retten wollen.“ „Ich werde mit ihm sprechen.“ „Gut. Danke dass du Sev gerettet hast, ich wünschte ich hätte hier sein können um es selbst zu tun, aber es hat nicht geklappt. Ich weiß Sev wird es dir übel nehmen, aber es gibt nichts was ich dagegen tun kann und es wird gutes in der Zukunft bringen. Für jetzt denke ich, wäre es das Beste wenn du gehst.“ „Sicher Harry, wenn es das ist was du willst.“ „Bitte.“ James drehte sich um und ging zurück ins Schloss, sein Körper begann zu zittern als der Schock einsetzte. Er hatte nicht erwartet dass alles so läuft. Er wusste das Sirius das falsche getan hatte, selbst wenn es ein Slytherin war. Wenn der Spion getötet worden wäre, hätte es ziemlich schwere Konsequenzen haben können. Als er die Haupttür erreichte und sie aufstieß, entschied er direkt ins Bett zu gehen. Es war ein ereignisreicher Abend gewesen und er wollte nur noch schlafen. Er würde am Morgen mit Sirius sprechen. OoOoOoOo Harry beobachtete wie die schattenhafte Figur seines Vaters in der Schule verschwand, ehe er hinüber zu der Stelle ging an der sein Freund ausgestreckt auf dem Boden lag. Sev reagierte nicht als Harry sich neben ihm fallen ließ und eine tröstende Hand auf seine Schulter legte. Besorgt schüttelte Harry den jüngeren leicht. „Severus, bist du in Ordnung?“ Der Fünftklässler drehte seinen Kopf zu seinem Freund und sah ihn emotionslos an. „Ich war so verängstigt, Harry. Und du warst nicht hier um mich zu retten.“ Harry stieß einen langen Seufzer aus. Er war erleichtert das Sev klar genug war, um mit ihm zu sprechen, aber er machte sich auch Sorgen um den leeren Ausdruck in den Augen des Jungen. Selbst in der Zukunft, als Harrys Zaubertranklehrer, hatte Sev nie so leer ausgesehen. „Es tut mir Leid, Sev. Ich wäre gekommen wenn ich es gewusst hätte. Du weißt das.“ „Hast du es nicht?“ „Habe ich was nicht?“ „Es Gewusst.“ „Natürlich nicht!“, rief Harry geschockt, „was lässt dich denken ich hätte es gewusst? Ich würde nie etwas tun um dir weh zu tun. Du bist mein Freund. Das weißt du doch.“ „Nicht so gut wie Black.“ „Ich rede im Moment nicht mal mit Sirius. Ich habe ihm direkt gesagt, dass wenn er etwas tut, um dir Schaden zuzufügen, er es bereuen wird. Was hat dir den Eindruck gegeben ich wäre mit ihm besser befreundet als mit dir?“ „Er hat mir gesagt ihr wärt eng befreundet. Das du nicht mein Freund wärst.“ „Ich kann nicht glauben, dass er das gesagt hat. Waren das seine genauen Worte?“ „Nein…“ „Nun denn.“ „Aber er hat angedeutet, du wärst enger mit ihm und seinen Gryffindors befreundet, als mit mir. Ich weiß dass du mit ihnen befreundet bist, aber ich hasse es, dass du vor mir Geheimnisse hast, aber nicht vor ihnen. Zum Beispiel woher du kommst oder wo du alles gelernt hast was du weißt. Black hat angedeutet, dass du solche Dinge mit ihnen teilst. Aber du hast es mir nie erzählt. Nie.“ „Sev, ich habe niemandem von diesen Dingen erzählt. Nur Dumbledore und einigen Ordensmitgliedern. Aber nicht den Rumtreibern. Es ist etwas das heftige Konsequenzen haben könnte, wenn es je heraus käme und das kann ich nicht zu lassen. Die Information kann nicht leichtfertig heraus gegeben werden. Und das Remus ein Werwolf ist, das ich habe ich dir nicht erzählt, weil es nicht mein Geheimnis war. Ich wurde gebeten es geheim zu halten und das habe ich getan. ich versuche mein Wort nicht zu brechen wenn es geht. Sev, wenn es dir so viel bedeutet, wenn es dich mir mehr vertrauen lässt, dann erzähl ich dir war du wissen willst. Ich sage dir woher ich komme und was ich in meinem Leben getan habe.“ „Nein, ist schon in Ordnung, Harry. Allein die Tatsache dass du bereit bist es mir zu sagen, reicht mir. Ich will nichts Wichtiges gefährden.“ „Das ist schön, Sev. Aber ich versichere dir, eines Tages wirst du es wissen. Und wenn dieser Tag kommt, hoffe ich dass du mich nicht hasst.“ „Ich könnte dich nie hassen, Harry.“ „Mach keine Versprechen die du nicht halten kannst.“ „Hast du gemacht. Du hast gesagt, du würdest auf mich aufpassen. Stattdessen finde ich heraus, das Potter derjenige ist, der mich vor dem Werwolf gerettet hat.“ „Es tut mir Leid, Sev. Wie ich gesagt habe, hätte ich es gewusst, hätte ich es verhindert. Aber du musst lernen selbst auf dich aufzupassen, Sev. Ich werde nicht immer da sein um dich zu beschützen. Genau genommen werde ich nicht viel länger hier sein. Ich werde mein bestes tun, in der Zeit die ich noch habe, aber du musst akzeptieren das Dinge geschehen und ich nicht alles lösen kann.“ Harry fühlte sich schlecht Sev zu sagen, dass er von dem Peitschenden Weide Vorfall nichts wusste. Er wusste davon, aber er durfte sich nicht einmischen. Er musste die Dinge so laufen lassen, wie sie sein sollten und durfte keins der Details verändern. Der Vorfall hatte auch einen Keil zwischen ihn und Sirius getrieben, von dem er bezweifelte, dass er jemals gelöst würde. Obwohl er ein wenig gewusste hatte, was passierte, hatte ihn die Realität von Sirius Böswilligkeit geschockt. Ehe er alle Einzelheiten kannte, dachte er es wäre ein Unfall, aber er hatte es mit eigenen Augen gesehen und es war etwas, was er nie vergeben würde. Wenn er in seine eigene Zeit kam, würde er ein kleines Gespräch mit seinem Paten führen. Das Paar saß für einige Minuten auf dem Rasen, ehe Harry schließlich aufstand und Sev auf seine Füße zog. Er warf einen Blick auf die Peitschende Weide, hinter der Remus sein Verwandlung allein durchstand. Aber Harry wusste, dass der Werwolf für eine Nacht ohne sie auskommen konnte. Sev war im Moment die Hauptsorge und das war alles was zählte. Sev, lass uns zurück zum Schloss gehen. Ich denke wir beide brauchen Schlaf. Du fühlst dich am Morgen besser.“ „Sicher, wenn du meinst.“ Harry sah den jüngeren besorgt an als er ihm zum Schloss folge. Sev schien zu weit entfernt um getröstet zu werden, mehr wie der Zaubertranklehrer aus der Zukunft, als der schüchterne Jüngling auf den Harry zählen konnte. OoOoOoOo Am nächsten Morgen kam Harry in den Gemeinschaftsraum hinunter und fand Severus vor wie er starr ins Feuer blickte. Der Fünftklässler wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Harry ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Sev, kommst du mit zum Frühstück?“ „Ich schätze mal.“ „Hast du letzte Nacht überhaupt geschlafen?“ „Nein.“ „Bist du hier gewesen, seit wir zurückgekommen sind?“ „Hab keinen Sinn darin gesehen ins Bett zu gehen. Ich wusste ich würde nicht schlafen können. Und hier fühl ich mich wenigstens sicher.“ „Du hättest es mir sagen sollen. Ich hätte dir einen Schlaftrank gebraut.“ „Ich bezweifle dass es funktioniert hätte.“ „Ich mach dir einen Trank der Lebenden Toten.“ „Was ist das?“ „Ein Trank.“ „Das hab ich kapiert“, sagte Sev mit gerunzelter Stirn. „Es ist der stärkste, bekannte Schlaftrank. Sehr wirksam. Man benutzt ihn nur im Notfall.“ „Was ist drin?“ Harry lächelte und dachte an seine allererste Zaubertrankstunde zurück. „Nun, Asphodel und Wermut spielen eine große Rolle.“ „Oh. Das muss ich mir merken.“ „Wirst du.“ „Gehen wir nun zum Frühstück?“ „Sicher“, sagte Harry, zog Sev hoch und ging zur Tür. OoOoOoOo Die Große Halle war wie immer voller Schüler, als das Paar zum Slytherintisch ging. Am anderen Ende der Halle entdeckte Harry, wie die Rumtreiber zusammen in einer Gruppe am Ende des Gryffindortisch saßen. Sie sahen auf, als die beiden Slytherins eintraten und Harry warf einen bösen Blick in Sirius Richtung. Die Augen des Jungen weiteten sich und er sah auf den Tisch hinab. Harry sah zu den anderen die neben ihm saßen. James blickte verzweifelt zwischen den beiden hin und her. Peter sah gleichgültig drein, Lily sah wütend aus und durchbohrte Sirius mit ihrem Blick und Remus sah einfach nur vernichtet aus. Sev bemerkte dass sein Freund langsamer wurde und folgte seinem Blick. Sobald er Remus sah, fing er an zu zittern. Glücklicherweise bemerkte Harry es schnell, führte ihn zum anderen Ende der Großen Halle und setzte sie mit dem Rücken zum Gryffindortisch. „Geht’s dir gut, Sev?“ „Ja. Er sieht so harmlos aus. Du würdest nie erraten was er ist.“ „Er ist harmlos so wie er jetzt ist. Du magst das vielleicht nicht wissen, aber dies bringt ihn um. Sein ganzes Leben war er darauf bedacht niemandem weh zu tun und jetzt ist genau das passiert, weil er einen Freund mit seinem Geheimnis betraut hat und dieser sein Vertrauen missbrauchte. Er fühlt sich schrecklich, vertrau mir. Was du verstehen musst, Sev, ist das es nicht seine Schuld ist. Wenn er in Wolfsform ist, hat er keine Macht mehr über seinen Körper. Du solltest ihm nicht die Schuld für etwas geben worüber er keine Kontrolle hat. Wenn du jemandem die Schuld geben willst, gib sie Sirius.“ „Ich tue es, ich tue es wirklich, aber ich kann nicht anders als es Potter ebenfalls übel zu nehmen. Ich meine, wir hassen uns gegenseitig und haben es immer getan und jetzt hat er etwas, was er mir für den Rest meines Lebens vorhalten kann.“ „Es wird nicht so lange sein“, murmelte Harry. „Was?“ „Nichts“, sagte er, „wenigstens bist du am Leben. Und ich weiß dass es bedeutet dass du in James Schuld stehst, aber wenigstens weißt du, dass er sich kümmert. Er hat dich vielleicht nicht gern, aber er war bereit sein Leben zu riskieren um deines zu retten. Und er hat nichts als Gegenleistung verlangt. Merk dir das.“ „Ich mag es nur nicht ihm etwas schuldig zu sein.“ „Warum hasst du James überhaupt so? Und Remus. Du hast sie nie gemocht und ich habe mich gefragt wie das begonnen hat.“ „Wir sind seit ich mich erinnern kann verfeindet. Die Snapes und Potters haben sich schon immer bekämpft. So weit die Familie zurückverfolgt werden kann, waren alle Potters Lichtzauberer. Die Snapes andererseits waren schon immer Dunkel.“ „Aber ich dachte ich hätte dir gesagt, Licht und Dunkel wäre irrelevant.“ „Hast du, du hast mir gezeigt dass die Absicht böse ist und nicht die Magie. Aber die Potters verstehen das nicht. Jeder Potter der gelebt hat, ist ein überzeugter Lichtmagier. Sie sind nie abgewichen und ein Potter der Dunkle Magie benutzt, ist unerhört. In meiner Familie ist jeder Dunkel gewesen. Nicht gleich böse wie mein Vater, aber alle waren Dunkel. Darum sind wir bestimmt nie miteinander ausgekommen.“ „Sev, wenn du je einen Dunklen Potter triffst, würdest du ihm eine Chance geben?“ „Das wird nie geschehen.“ „Aber wenn es geschieht…“ „Wenn ich jemals einen Dunklen Potter treffe, einen ohne Vorurteile wie der Rest der Familie, gebe ich ihm eine Chance.“ „Gut. Das ist alles was ich hören wollte.“ „Warum fragst du? Gibt es etwas was ich nicht weiß?“ „Es gibt viele Dinge die du nicht weißt. Doch du bist noch nicht soweit, um alle Einzelheiten zu erfahren.“ „Wenn du es sagst.“ „Tu ich. Nun, du hast mir gesagt warum du nicht mit James auskommst, aber was ist mit den anderen?“ „Nun, es ist mir nicht gestattet mit Lily Evans zu sprechen, weil mein Vater es nicht gutheißen würde, wenn ich mich mit Muggelgeborenen abgebe. Und Pettigrew ist ein Trottel. Meiner Zeit nicht wert. Lupin ist ein Freund von Potter, also mögen wir uns deshalb nicht. Black ist eine andere Sache. Weißt du, die Hälfte der Black Familie ist Dunkel und die andere Hälfte Licht. Sirius Black ist auf der Lichtseite und will dass alle es wissen. Er hat immer behauptet Lichtzauberer zu sein. Und wenn er freundlich zu mir wäre, würde es bedeuteten, er würde öffentlich Schwarzmagier akzeptieren. Das will er mit allen Mitteln verhindern. Die Sache ist, für jemanden der behauptet gut und weiß zu sein, zieht er ganz schön Dunkle Streiche ab. Ich denke die Ermordung eines Klassenkameraden könnte als böse bezeichnet werden.“ „Ich versteh deinen Standpunkt. Er hat mein Vertrauen verloren und ich bezweifle das er es je wieder erlangt. Dafür ist es zu spät. Ich hätte nie gedacht, das er so böswillig sein könnte.“ Ihre Unterhaltung wurde durch ein höfliches Hüsteln hinter ihnen unterbrochen. Harry drehte sich um und sah in das Angesicht ihrer Unterhaltung. „Kann ich mit dir sprechen, Harry?“ „Ich habe dir nichts zu sagen, Sirius.“ „Bitte. Ich habe einige Dinge zu sagen.“ „Leg los.“ Sirius blickte flüchtig auf die umher sitzenden Slytherins, die den Austausch interessiert belauschten. „Können wir an einen privaten Ort gehen?“ „Nein. Ich denke das ist etwas, was der Rest meines Haus hören sollte.“ „Harry…“ „Nein. Wenn du etwas zu sagen hast, kannst du es hier sagen.“ Sirius blickte schnell in die interessierten Gesichter. Lucius sah besonders aufmerksam aus. „Ich bin gekommen um mich bei dir zu entschuldigen, Harry.“ „Warum entschuldigst du dich bei mir? Du solltest Sev sagen, dass es dir Leid tut. Schließlich war er es den du versucht hast zu töten.“ Die nahe sitzenden Slytherins keuchten auf und gaben die Nachricht den Tisch entlang weiter. Bald spekulierte ein Viertel der Halle was geschehen war. Schnell sprang das Wort zum Hufflepufftisch über und dann zum Ravenclawtisch. Minuten später nahmen auch die Gryffindors an der Diskussion teil. Die Lehrer hatten es auch gehört und lauschten den weiteren Worten von Sirius und Harry. „Ich habe nicht versucht ihn zu töten….“ „Ihn in eine Situation zu schicken, in der er schutzlos einem wilden Tier gegenüber steht, ist nicht die Art, die ich harmlos nennen würde. Er hätte getötet werden können und das hätte dich zum Mörder gemacht.“ „Ich bin kein Mörder!“ „Aber du hättest es sein können. Leicht. Was dich nicht besser macht als einen Todesser.“ Einige der älteren Schüler sandten Harry giftige Blicke, aber sie waren zu interessiert um das Gespräch zu unterbrechen. Sirius sah den grünäugigen Jungen geschockt an und schüttelte langsam den Kopf. „Ich bin kein Todesser.“ „Nein? Sie töten ohne zu denken. Du hast fast das gleiche getan. Sag mir, was ist der Unterschied?“ Glücklicherweise nutzte Dumbledore die Gelegenheit um diese Unterhaltung zu unterbrechen. Er hob beschwichtigend die Hände und trat an den Tisch. „Jungs, ich glaube wir sollten diese Debatte in mein Büro verlegen.“ Harry, Severus und Sirius nickten und folgten dem Schulleiter zögerlich aus der Großen Halle und ließen lautes Flüstern hinter sich zurück. OoOoOoOo „Was ist passiert?“, fragte Dumbledore, als sich die vier im Büro des Schulleiters nieder ließen. „Black hat versucht mich zu töten“, verkündete Sev. Dumbledore hob eine Augenbraue und sah zu dem sich windenden Sirius. „Würden Sie das bitte erklären, Mr. Black?“ Sirius ließ seinen Kopf hängen und sah Harry an, von dem er sich Unterstützung erhoffte.. Er war enttäuscht als seine Augen den kalten Blick des anderen trafen. Er würde keine Hilfe von Harry bekommen. „Es war als Streich gedacht, Sir“, begann er, „Snape hatte dort herum geschnüffelt wo er nicht sollte und ich dachte ich sollte ihm eine Lektion erteilen.“ „Das ist alles schön und gut, Mr. Black, aber das sagt mir noch nicht was Sie getan haben.“ „Ich habe ihm gesagt dass wenn er wissen will was vor sich geht er am Vollmond unter der Peitschenden Weide nachsehen sollte.“ Dumbledore erbleichte und seine Augen verloren das Funkeln. Ein Stirnrunzeln zierte seine weisen Züge, als er Sirius enttäuscht ansah. „Mr. Black, Sie wissen was dort bei Vollmond haust und dennoch haben Sie mutwillig einen schutzlosen Mitschüler dorthin geschickt?“ „Ja.“ „Sie verstehen, dass ich das Recht hätte Sie der Schule zu verweisen.“ „Ja, Sir.“, antwortete er still. „Ich denke da Mr. Snape Opfer dieses gefährlichen und sinnlosen Streiches ist, sollte er über Ihre Bestrafung entscheiden.“ Sirius war von diesem Vorschlag geschockt, aber Sev sah nur nachdenklich aus. Er hatte seit Jahren einen Weg gesucht um Sirius loszuwerden, ihn und seine Gruppe von Freunden. Jetzt hatte er endlich die Gelegenheit die Schande auszugleichen. Rauswurf. Er warf einen flüchtigen Blick auf den verblüfften Gryffindor. Er konnte so eine große Entscheidung nicht alleine treffen. Er sah zu der Person hinüber, die ihm eine faire Antwort geben würde. Als sein Blick zu dem anderen Slytherin schweifte, sah er wie Harry leicht den Kopf schüttelte. Die Nachricht empfangen, sah er zurück zum Schulleiter. „Ich will nicht dass Sie ihn der Schule verweisen.“ Dumbledore sah ein wenig überrascht aus und Sirius war so geschockt, dass er es nicht glauben konnte. Er war sprachlos. Der Junge den er fast getötet hätte, wollte ihn nicht rauswerfen. „Und warum ist das so, Mr. Snape?“ fragte ihn der Schulleiter. „Es gibt schlimmere Strafen.“ „Sind Sie sicher?“ „Ja, ich möchte dass Sie ihm einen Monat Strafarbeiten mit Filch geben, genug Punkte von Gryffindor abziehen damit sie den Hauspokal nicht gewinnen und ihm verbieten bis zum Ende des Jahres jegliche Streiche zu spielen.“ Wenn die ersten zwei Bestrafungen Sirius erschreckt hatten so versetzte ihn die letzte in staunende Verwunderung. „Die Bedingungen kann ich Ihnen garantieren“, sagte Dumbledore, „es scheint nur fair wenn Sie ihm die Verweisung ersparen. Was soll die Strafe sein wenn er dieses Jahr noch einen Streich spielt?“ „Rauswurf.“ „Ich verstehe.“ „Nennen Sie es Haftbedingungen. Wenn er sie bricht, erhält er eine schlimmere Bestrafung.“ „So sei es. Sirius Black, hiermit verurteile ich Sie zu einem Monat Strafarbeit mit Mr. Filch, den Abzug von 250 Hauspunkten und das Verbot bis zum 1. September keinen Streich mehr zu spielen.“ OoOoOoOo Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)