Amulet of Time III von Kernchen (Der Wolf und der Pelikan) ================================================================================ Kapitel 12: Sevs Problem ------------------------ Die Weihnachtsferien schienen in einem Wirbelwind aus Streichen, Geschenken und Nachforschungen zu vergehen. Harry fand sogar Zeit sein Buch das er schrieb auf den neuesten Stand zu bringen. Er war nach dem Kampf in Rückstand geraten und er nutzte nun jede Chance um daran zu arbeiten. Hermine und Ginny ging es genauso, was Ron übrig ließ Pläne mit den Rumtreibern zu schmieden den Lehrern Streich zu spielen. Allzu bald fuhr der Hogwartsexpress in den Bahnhof von Hogsmeade und die drei nicht Gryffindors mussten in ihre eigenen Häuser zurückziehen. In der ersten Nacht zurück in Slytherin konnte Harry nicht schlafen. Um zwei Uhr hatte er genug und stand auf. Vielleicht kann ich für eine Weile im Gemeinschaftsraum lesen, dachte er, wenn ich nicht schlafen kann, kann ich auch etwas lernen. Jedoch als er den Gemeinschaftsraum erreichte, hielt er inne, denn am Kamin kauerte bereits eine Person. "Sev? Warum bist du noch auf?" Der dunkelhaarige Junge erschrak und wirbelte herum und nahm Harry auf der Treppe wahr. "Ich könnte dich das gleiche fragen." "Ich konnte nicht schlafen, was ist deine Ausrede?" "Das Gleiche." Harry bemerkte wie sein Freund unbewusst die Innenseite seines Unterarms rieb. Ich weiß was los ist, dachte Harry. "Sev, ich kann sehen dass dich etwas bedrückt. Du weißt du kannst mir alles sagen. Ich werde es nicht weitersagen." Severus sah zu seinem Freund hoch der ihm gegenüber saß. Er wusste er konnte Harry alles sagen zumindest fast alles... "Ich kann nicht. Das ist etwas was ein Lichtzauberer nicht versteht." "Wer hat denn bitteschön gesagt ich wäre ein Lichtzauberer?" Der jüngere sah seinen Freund geschockt an. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Er wusste was sein Freund andeutete, aber er dachte nicht dass es wahr sein könnte. "Aber ... aber ... du kannst kein Dunkelmagier sein!" "Warum nicht?" "Du bekämpfst du-weißt-schon-wen so oft du kannst. Du hasst alle Todesser und alles wofür sie stehen. Und du bist nicht böse!" Harry seufzte tief auf. Darum geht es also, dachte er, ich muss wohl einiges erklären, aber wie fange ich an? "Sev, was macht einen Dunkelmagier aus?" "Was meinst du?", fragte dieser verwirrt von der anscheinend ziellosen Frage. "Ich will dass du mir eine Definition gibst. Sag mir die Kennzeichen eines Dunkelmagiers." "Öhm ... nun, sie sind böse, sie benutzen Dunkle Magie um zu verletzen und zu töten und sie sind Anhänger von du-weißt-schon-wem." "Nun, weißt du? Da liegst du ganz falsch." Severus sah Harry erstaunt an. "Aber ... das ist was mein Vater mir gesagt hat..." "Und ich sage dir was anderes. Satanus Snape weiß nicht soviel wie er denkt zu wissen. Per Definition ist ein Lichtzauberer jemand der ausschließlich Lichtmagie benutzt und nur im letzten Ausweg auf Dunkle Magie zurück greift zum Beispiel in mitten eines Kampfes um Leben und Tod. Professor Dumbledore ist ein gutes Beispiel dafür. Ein Schwarzmagier ist jemand der beides im täglichen Leben einsetzt: Licht und Dunkle Magie. An was du denken musst, ist, dass Dunkel und Licht Begriffe für die gleiche Sache sind. Es ist alles Magie und kann benutzt werden um irgendwie Schaden anzurichten. Ein einfacher Schwebezauber kann tödlich sein wenn jemand dich auf dem Astronomieturm schweben und dann fallen lässt. Dunkle Magie ist nicht böse, es ist die Absicht die böse ist. Ich bin per Definition ein Dunkelmagier. Ich kenne mehr Dunkle Magie als selbst Voldemort, aber das macht mich nicht böse." "Nun, ich habe es nie zuvor auf diese Weise gehört", erwiderte der verwirrte Teen. "Sev, einmal hat mir Voldemort selbst gesagt das es weder gut noch böse gibt, sondern nur Macht und die die zu schwach sind sie zu suchen. Das ist komplett falsch. Es gibt gut und böse und der Schlüssel zu allem ist die Absicht. Es gibt einige Dinge die ich an der Zaubererwelt ändern möchte, aber das bedeutet nicht dass die Folter von Muggeln die Antwort ist. Voldemort ist böse, weil er entschieden hat Schaden anzurichten, ich bin es nicht weil ich beschlossen habe zu helfen. Verstehst du?" Severus konnte nur nicken. Dann kam etwas zurück was Harry gesagt hatte. "Was hast du, du-weißt-schon-wen getroffen? Ich meine ich weiß dass du mit ihm gekämpft hast, aber das lässt nicht viel Zeit für eine Unterhaltung." Harry seufzte und dachte verzweifelt darüber nach was er sagen sollte. Er konnte ihm nicht zuviel sagen, weil es die Zukunft verändern könnte. "Er hat einmal versucht mich zu rekrutieren. Das war der Satz den er benutzt hat um mich zu gewinnen. Es hat nicht geklappt und ich habe abgelehnt" "Und er hat dich gehen lassen?!" "Nein, ich bin entkommen. Darüber war er nicht erfreut, das kann ich dir sagen!" "Ich bin nicht überrascht!" "Jetzt will ich dass du mir sagst was dir auf der Seele liegt." "Ich kann nicht, ich bin böse und du bist gut, also kann ich einfach nicht." Zu dem Zeitpunkt hatte Severus die Maske der Gleichgültigkeit ganz fallen gelassen. Harry war überrasch so viele Gefühle bei dem jungen Mann zu sehen. "Sev, du bist nicht böse, egal was du sagst. Ich werde dir nichts antun. Du bist mein Freund und ich betrüge meine Freunde nicht. Jetzt sag es mir." Der junge Zaubertränkemeister sah Harry an. Als er die Aufrichtigkeit in seinen Augen sah, hob er seinen Ärmel und zeigt ein vor kurzem eingebranntes Dunkles Mal. Er sah auf und war überrascht zu sehen dass Harry, anstatt entsetzt und angeekelt zu sein, Akzeptanz zeigte. "Ich habe schon gedacht dass es so etwas ist. War es deine Entscheidung?" "Nein. Mein Vater hat mich gezwungen. Ich will den Leuten nicht wehtun, trotzdem was die Leute denken. Aber mein Vater ist von Beginn an Todesser und er ließ es nicht zu dass ich keiner werde." Zu dem Zeitpunkt liefen ihm stille Tränen das Gesicht hinab. Harry hatte Severus Snape nie so verletzlich gesehen. "Sev, ich kann dir helfen wenn du willst. Willst du ernstlich helfen Leute zu retten?" "Natürlich, ich würde alles tun. Wenn das was du sagst stimmt, dann bin ich nicht böse. Ich will du-weißt-schon-wen aufhalten." "Nun, für den Anfang hör auf ihn Du-weißt-schon-wer zu nennen. Sein Name ist Voldemort. Angst vor einem Namen steigert nur die Angst vor der Sache an sich. Wenn du ihn nicht Voldemort nennen willst, nenn ihn anders. Gib ihm wenigstens einen Namen! Nenn ihn meinetwegen Shirley." "Du willst dass ich den Dunklen Lord Shirley nenne?" fragte Sev erstaunt. "Sicher, warum nicht. Nicht zu ihm aber privat. Es macht dich weniger ängstlich vor ihm. Jetzt habe ich einen Vorschlag für dich. Dir ist bewusst das Shirley dich tötet wenn du die Todesser verlässt?" Sev konnte nicht anders als lachend zu schnauben, wie das klang. "Ja, das verstehe ich." "Wärst du bereit ein Spion für Dumbledore zu werden?" "Daran habe ich nie gedacht. Es wäre eine gute Möglichkeit. Ich könnte Leuten helfen und nicht von Du-.... Shirley getötet werden." "Willst du es tun?" "Ja." "Gut, dann habe ich etwas für dich." "Hast du?" "Nenn es ein verspätetes Weihnachtsgeschenk." Harry rannte zurück in seinen Schlafraum und durchwühlte seinen Koffer. Schließlich fand er das wonach er suchte in die rechte Ecke gequetscht. Er nahm es heraus und ging zurück in den Gemeinschaftsraum. Er ging zu seinem Freund, nahm sein Geschenk und legte es um seinen Hals. Severus sah überrascht auf den schwach leuchtenden Kristall hinab. "Harry, du hast einen von diesen. Warum gibst du mir eine Halskette?" "Sev, vertraust du mir?" "Natürlich." "CRUCIO!" Sev zuckte zusammen als Harry ihm mit dem Cruciatus Fluch traf. Von seiner Aufnahme wusste er dass der Fluch schmerzhaft war und er zuckte zusammen und wartete darauf getroffen zu werden. Er war erstaunt nur ein leichtes kitzeln zu spüren. Aufsehend, stellte er fest dass Harry lächelte und den Fluch lüftete. "Hast du gerade den Cruciatus Fluch auf mich angewandt?" "Jupp!" "Aber es hat nicht wehgetan!" "Das ist der Sinn. Die Kette die ich dir gegeben habe, ist eine Immunitätskette. Sie schützt dich vor allen Unverzeihlichen. Es ist die gleiche wie meine und kann nur von der Person abgenommen werden, die sie umgelegt hat. Darum, habe ich sie um gemacht. Wenn Shirley sie bemerkt und will dass du sie abnimmst, wirst du es nicht können. Ich dachte es wäre gut dass du sie hast, wenn man bedenkt wie oft Shirley seine Anhänger foltert. Denk nur daran so zu tun als hättest du Schmerzen, wenn er den Fluch auf dich legt, ansonsten verdächtigt er was." "Danke, Harry. Ich wusste nicht dass so etwas existiert...." "Es gibt auf der Welt nur noch fünf und wir haben zwei davon. Du darfst es niemandem sagen, nicht einmal Dumbledore. Wo wir gerade von ihm sprechen, ich will dass du mit in sein Büro kommst, sodass wir dies klären können." Severus nickte nur und die beiden verließen den Gemeinschaftsraum und gingen zum Büro des Schulleiters. OoOoOoOo Als sie den Wasserspeier, der Dumbledores Büro beschützte, erreichten, stand Harry da und versuchte das Passwort zu raten. Nach einigen Minuten in denen er verschieden Süßigkeiten und Kekse aufzählte, sah er zu seinem Freund hinüber, der verwirrt zurück schaute. "Harry, warum zählst du das ganze Inventar vom Honigtopf auf?" "Dumbledores Passwörter sind immer Süßigkeiten. Ich muss sie nur durcharbeiten bis ich das richtige finde. Du könntest mir helfen, weißt du. Das ganze beschleunigen." Einige Minuten später durch die Zusammenarbeit sprang der Speier zur Seite und die zwei Schüler gingen hinauf zum Büro des Schulleiters. Sie klopften an die Tür und warteten auf die Erlaubnis eintreten zu dürfen, ehe sie sich vor den riesigen Schreibtisch setzten. Dumbledore sah sie mit funkelnden Augen an. "Harry, Severus was bringt mir die Freude? Zitronenbonbon?" "Nein danke, Sir. Wir sind nur gekommen weil Sev etwas mit Ihnen besprechen möchte." "Natürlich. Was möchtest du mir erzählen?" Sev sah Harry zur Bestätigung an. Als sein Freund ihm zustimmend zu nickte, wandte er sich dem Schulleiter zu und holte tief Luft. "Professor Dumbledore, Harry hat mich überzeugt mit Ihnen über eine ernste Angelegenheit zu sprechen, die sich während der Weihnachtsferien ereignet hat." Er zögerte kurz, unsicher wie er fort fahren sollte. Dumbledore führte das Gespräch fort. "Es ist in Ordnung, Severus. Ich bin hier um zu zuhören nicht um zu richten." Harry konnte nicht anders und grunzte amüsiert. Dumbledore sah ihn neugierig an. "Ist etwas, Harry?" "Entschuldigung, Sir. Ich habe gerade nur an unser Gespräch nach ... nach Percys Tod gedacht. Wenn das nicht gerichtet war, dann weiß ich nicht was es wäre." "Harry, du weißt dass es mir deswegen Leid tut. Nun, ich glaube der junge Severus ist hergekommen um mir etwas zu sagen und du lässt ihn nicht zu Wort kommen." "Entschuldigung. Leg los Sev, ich erklär später worum es ging." "Nun, ich glaube es wäre einfacher wenn ich es Ihnen zeige, Schulleiter." "Wenn es das ist was du für das Beste hälst, dann leg los." Zur Antwort tat Sev genau das was er mit Harry getan hatte. Er zog seinen Ärmel hoch und enthüllte das Dunkle Mal, das in das weiche Fleisch seines linken Unterarms gebrannt war. Dumbledore atmete scharf ein ehe er sich mit traurigen Augen dem Fünftklässler zuwendete. "Würden Sie das bitte erklären, Mr. Snape?" Zu dem Zeitpunkt ließ Sev allen Gefühlen, die sich während der Weihnachtsferien angestaut hatten, freien Lauf. Während er seine Geschichte ausschluchzte, legte Harry ihm einen Arm um die Schulter und zog ihn in eine brüderliche Umarmung. Als Sev geendet hatte, hielt Harry es für das Beste sein Pläne zu umreißen. "Professor, ich will dass er dem Orden beitritt." "Bist du sicher, dass es weise ist, Harry?" "Ja, bin ich. Sev wollte dies nie, aber was geschehen ist ist nun mal geschehen. Wir können die Vergangenheit nicht ändern, obwohl ich bei Merlin wünschte dass es nicht wahr wäre. Ich weiß wie es ist die Schmerzen der Vergangenheit weg zu wünschen, aber was ich vor kurzem gelernt habe, kann man entweder in Selbstmitleid ertrinken oder das Beste aus einer schlechten Situation machen. Sev wurde von seinem Vater dazu gezwungen das Dunkle Mal zu nehmen. Er hat nie darum gebeten sich den Todessern anzuschließen. Er will dem fiesen Bastard nicht dienen, aber es gibt nichts was er tun könnte um es zu ändern. Stattdessen habe ich ihm ein besseres Angebot gemacht. Das geringere der beiden Übel, wenn Sie so wollen. Ich habe ihn gebeten unser Spion in Voldemorts Reihen z werden. Er kann wichtige Informationen über die Pläne des Dunklen Lords sammeln und an den Orden weitergeben. Wenn er dazu gezwungen ist Gräueltaten im Namen Voldemorts zu begehen, dann lässt es sich gut machen indem er Leben rettet. Sie wissen genau wie ich wie viel der Orden helfen könnte um die Leute zu retten wenn sie wüssten wann die Angriffe stattfinden. Es könnte klappen und ich denke es wäre das Beste für Sev. Ich bitte Sie, Schulleiter. Nein, ich flehe Sie an. Lassen Sie ihn beitreten! Bitte!" Dumbledore überdachte Harrys Worte, ehe er langsam nickte. "Wenn du ihm vertraust, Harry, dann werde ich es auch tun. Es ist dein Ruf, aber du kannst die Formalitäten erledigen." Harry nickte dankbar ehe er sich einem jetzt ruhigeren aber ziemlich verwirrten Sev zuwendete. "Sev, was ich dich fragen möchte, ist, ob du bereit bist dem Orden des Phönix beizutreten. Es ist eine geheime Organisation die von Professor Dumbledore geführt wird und Voldemort bekämpft. Wir würden dich bitten unser Spion in seinen Reihen zu sein, eine Rolle die dir erlaubt alle Handlungen die du in seinem Namen begehst, auszugleichen. Akzeptierst du?" "Tue ich", sagte Sev ohne zu zögern. "Gut." 'Fawkes, würdest du die Ehre haben?', fragte Harry den Phönix in der Ecke. Fawkes stieß eine Phönixmelodie aus, ehe er schwer auf Sevs Schulter landete. Nach einem Moment begann er stark zu singen während Harry die Sicherheitszauber, die auf alle Ordensmitglieder angewandt wurden, ausführte. Er verband dann das Dunkle Mal auf Sevs Arm mit dem Ordensmal. "Sev, as ich getan habe, war einen Sicherheitszauber auf dich zu legen so dass du unsere Geheimnisse nicht verraten kannst, nicht einmal unter Einfluss von Veritaserum. Der Orden hat sogar seine eigene Rufmethode, die eine leicht veränderte Version des Dunklen Mals ist. Jeder hat ein Tattoo oder Geburtsmal oder etwas ähnliches, das mit dem Ordensführer verbunden ist. So wirst du zum Treffen gerufen. Im Gegensatz zu Shirleys Mal tut es nicht weh, es kitzelt nur und sie sind alle unterschiedlich sodass die Ordensmitglieder nicht so leicht erkannt werden können. Ich habe dein Dunkles Mal als Basis für dies benutzt um zu verhindern dass du ein auffälliges neues Mal hast. Merk dir nur, dass wenn es weh tut Shirley ruft und wenn es kitzelt Professor Dumbledore. In Ordnung?" "Ja." "Gut." "Darf ich fragen wer Shirley ist?", sagte Dumbledore, seine Augen glitzerten wie verrückt. Harry errötete. "So lass ich Sev den alten Voldie nennen. Ich habe ihm gesagt, dass Angst vor einem Namen nur die Angst vor der Sache an sich erhöht. Ich dachte wenn er nicht 'Voldemort' sagt, könnte er ihn wenigstens bei einem anderen Namen nennen, nur um ihm einen Namen zu geben. Also sind wir zu Shirley gekommen. Ich dachte es würde es für ihn leichter machen die Todessertreffen zu überstehen." "Das macht Sinn, Harry. Ich mag es." Harry lächelte und drehte sich wieder zu seinem Freund um. "Nun, Sev. Willkommen im Orden des Phönix!" OoOoOoOo A/N Zwei kurze Kapitel anstatt eines langen. Ich hoffe ihr mögt sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)