Kuroi Niji von Ahega (:: Chapter four : female Kyoto complex ::) ================================================================================ Kapitel 1: farewell ------------------- Oh Gott... oh - mein - Gott! Das ist ja echt nicht zum Aushalten. Kuso, könnte ich die Augen aufmachen, würde ich mich jetzt nach Hilfe umsehen... Aber nein! Ich Baka musste ja genau jetzt aufwachen. Wär ich nicht in dieser scheiß Situation, würd ich mir selber mit Freuden nen Arschtritt geben. Diese scheiß Situation, wie Kyo sie gedanklich betitelte, war eigentlich ein ganz normaler Videoabend mit Toshiya und Die. Nun gut, normal bis zu dem Moment, in dem Kyo eingeschlafen war. Die beiden hatten angefangen aneinander rumzufummeln. Hach, war Liebe nicht schön? Vor Allem bei Frischverliebten? Die Antwort lautete definitiv: nein! Nicht, dass Kyo sich nicht für die beiden freuen würde, ganz im Gegenteil, aber er konnte es nun mal nicht ab, wenn sie sich genau neben ihm gegenseitig erfreuten. Und nun wollte er die Augen nicht öffnen, um ihnen allen eine verdammt peinliche Situation zu ersparen. Falls sie es aber doch drauf haben sollten, sich hier flachzulegen, dann... Halleluja. Dann endlich das erlösende Klingeln. Ein Glück! Ich frag mich, wann ich mich das letzte Mal so dermaßen gefreut hab, dass es an der Tür klingelt. Verschlafen setzte er sich auf und blinzelte die nicht vorhandene Müdigkeit weg. "Ausgeschlafen?", grinste Dai ihn an. Kyo verbiss sich eine scharfe Antwort und nickte nur mürrisch. Keine 10 Sekunden später betrat Toshiya, gefolgt von Kaoru und Shinya, das Wohnzimmer. "Tut uns leid, dass wir zu spät sind.", entschuldigte der Leader sich. "Kein Problem." Dieses Tausend-Watt-Strahlen, mit dem Die diesen eigentlich harmlosen Ausspruch verkündete, machte den Vokalisten nur noch wütender, und bevor er wirklich die Geduld verlor, tat er das, in seinen Augen, einzig richtige, nämlich Flucht. Schlurfend machte er sich auf den Weg in die Küche. Das konnte ja ein toller Abend werden... Aber wenigstens waren jetzt der Chibi und Kaoru da. Zwei Menschen, die momentan nicht auf dem rosaroten Planeten hausten und somit sogar für ein normales Gespräch jenseits von "stimmt's nicht, Schatz?" und "natürlich, Süßer" zu haben waren. Seufzend ließ Kyo vor dem geöffneten Kühlschrank nieder und begab sich auf die Suche nach etwas Annehmbaren. Außer einer Colaflasche gab es allerdings nichts nennenswertes zu plündern. Die zwei schienen doch echt nur von Luft und Liebe zu leben. Der kleine Blonde ließ sich auf einem Stuhl am Küchenfenster nieder und trank einen Schluck, während er hinausspähte. Es musste wohl geregnet haben, da die Straßen noch glänzten. Kyo ließ seinen Blick über den Himmel schweifen. Die Sonne schien wieder und es war ein Regenbogen entstanden. Regenbögen, die Symbole der Hoffnung. Ob es für mich auch noch welche gibt? Wohl kaum. Warum denk ich überhaupt noch über dieses hohle Wort nach? Hoffung... das wohl tückischste Gefühl, das ich kenne. Es manipuliert dich... hält dir Illusionen vor. Wie kann man sich an so was nur klammern? Es heißt, am Ende des Regenbogens soll es einen Schatz geben. Wenn man es überträgt, dann am Ende aller Hoffnung. Komisch, von einem Schatz habe ich noch nichts gemerkt. "Kyo?!" Der Angesprochene zuckte unwillkürlich zusammen und drehte sich um. Natürlich, wer sollte es auch sonst sein? Kaoru hatte sich mit sorgenvollem Blick neben Kyo aufgebaut. "Ich hab dich schon vier mal gerufen..." Kaoru war immer derjenige, der einem nachgekrochen kam, wenn man mal seinen Gedanken nachhängen wollte. "Und das fünfte Mal hat dich auch nicht umgebracht.", entgegnete der Sänger nüchtern. Eigentlich war es genau das, was ihn an Kaoru so beeindruckte. Dieses wahnsinnig feine Gespür für andere. Er selbst besaß so was nicht. Keine Sensibilität, kein ausgeglichenes Wesen, kein Geschick zu diplomatischen Verhandlungen oder dergleichen. Kao schaffte es auf ungeahnte Weise ihm immer wieder vorzuführen, was er alles nicht war, und auch nie sein würde. Ein Seufzen von dem Leader. Er wusste genau, dass Kyo ihm nicht sagen würde, was los war. "Was machst du hier?", fragte er unnötigerweise. "Cola trinken.", meinte Kyo mit einem Fingerzeig auf die Flasche in seiner Hand. Kaoru hob eine Augenbraue. "Davon steht drüben massig auf dem Tisch..." Sein Misstrauen war ihm deutlich anzusehen. Kein Wunder, bei der schlechten Ausflucht, die er geliefert hatte. Warum eigentlich? War er normalerweise nicht offen und direkt? "Ano... ich wollte sie aber kalt." Stimmte sogar. Also doch keine Ausflucht. "Ahja..." Er glaubte ihm nicht. "Gehen wir rüber?" Der Jüngere nickte und stand auf um sich wieder ins Wohnzimmer zu begeben. Kyo setzte sich zu Shin, der das Pech hatte, auf der anderen Seite von den zwei Turteltauben belagert zu werden. Kaoru setzte sich in den Sessel, der schräg neben Kyo stand. "Mit welchem Film wollen wir den anfangen?", rief der schwarzhaarige Bassist fröhlich in die Runde. "Wie wär's mit ,Passion'? Das Harte zu erst.", schlug Kyo vor. "Aber das ist doch mit Untertiteln!" "Kein Gezeter! Das schadet dir auch nichts Daidai!", grinste Toshiya und verpasste seinem Koi eine Kopfnuss. "Mir nicht, aber was, wenn unserem Warumono wieder die Augen zufallen?" "Tu mal zur Abwechslung was Nützliches und leg den Film ein...", konterte Kyo, woraufhin Shinya lächeln musste. Er freute sich immer, wenn mal jemand gegen Die feuerte. Dem war allerdings Shins schadenfrohe Miene nicht entgangen. "Oh mein Gott! Es kann lächeln!" Er bildete mit seinen Händen einen Kameraausschnitt nach. "Noch mal fürs Familienalbum bitte!" "Die!", schmollte Shinya und lehnte sich mit verschränkten Armen ins Polster der Couch zurück, woraufhin er ein Lachen des Rothaarigen erntete. Nach ein paar weiteren Wortgefechten war der Film endlich eingelegt und die fünf starrten ausgiebig auf das, was ihnen auf dem Bildschirm dargeboten wurde. Toshiya, der so nah am Wasser gebaut sein konnte wie ein Steg, begann schon in der Mitte des Filmes ein wenig zu schluchzen und rutschte etwas näher zu Die, welcher ihm tröstend über den Kopf tätschelte. Shinya verzog wie immer keine Miene und Kaoru... nun, er schaute sehr ernst, was bei ihm aber auch öfters der Fall war. Es war nicht die außergewöhnliche Gewalt, die Kyo berührte, sondern die Vorstellung, dass es tatsächlich Menschen gab, die solch eine Gewalt ausüben. Auch wenn er ab und zu ganz gerne über solche Dinge schrieb, wäre er nicht in der Lage jemand anderen mit Genuss zu verletzen. Zumindest konnte er es sich im Moment nicht ernsthaft vorstellen. Man sollte ja niemals nie sagen... auch so ein sinniger Spruch, aber egal. Toshiya hatte inzwischen aufgehört seine Wohnung zu wässern und fragte nun, welche Pizza er in den Ofen schieben sollte. Am Ende nahm er einfach von jeder Sorte eine. Während sein Koi abwesen war, hatte Dai es sich zur Aufgabe gemacht, Shinya zu ärgern. "Ich dachte du bist endlich aus den Flegeljahren raus!", moserte er. "Oh~ ich seh schon, hab dich heute zu sehr vernachlässigt." Als Antwort bekam der Gitarrist ein empörtes Schnaufen und ein Kissen an den Kopf, woraufhin er sich sofort mit einer Gegenattacke rächte. Kaoru fiel dazu nur eins ein: Kindergarten live! Bestenfalls noch Jugendherberge. "Spar dir deine Kraft lieber, um auf deine Drums einzudreschen.", kicherte Dai hinter seiner Deckung. "Glaub mir, es reicht locker für dich UND die Drums! Ich hoffe, du beanspruchst Totchi mehr als mich...", grinste der Jüngste. Was waren denn das für Töne vom Chibi? Selbst Kaoru musste lachen. Nur Kyo saß unbeteiligt an seinem Platz, obwohl ihn ab und an auch mal ein Kissen am Kopf traf. Kaoru lehnte sich ein ganzes Stück nach vorne uns stupste den Sänger freundschaftlich an. "Hey, noch anwesend?" Kyo blickte verwirrt in die Augen seines lächelnden Gegenübers. "Was?.. Hai, bin noch da. Hab nur nachgedacht." "Wie immer, ne?" Ein verlegenes Lächeln von Kyo. "Du hast sogar einen anzüglichen Spruch vom Chibi verpasst..." "Was?!" Kyo wandte den Kopf um. Sein Gesicht sah dermaßen perplex aus, dass Dai und Shin in Gelächter ausbrachen. Kyo lächelte ebenfalls. Ja, lacht nur über mich. Ich weiß, ihr macht es nicht um mir weh zu tun... um überhaupt wen zu verletzen... aber mir tut es weh... sehr sogar... Aber wenn ich das jetzt sage, haltet ihr mich nur für launisch und seid am Ende irgendwann genervt von mir... und das will ich doch nicht. Toshiya kam schwerbeladen wieder. Eine Schnute ziehend wandte er sich an Die. "Du könntest mir ruhig mal helfen, anstatt dich mit Shin-chan zu vergnügen!" "Hai~" Daisuke stand auf und kam wenige Sekunden später nicht minder beladen, als Toshiya vor ihm, herein. Alle versammelten sich um den kleinen Tisch und begannen das Essen wegzuputzen. So schnell wie die einzelnen Stücken verschwanden, konnte man gar nicht schauen. Nur Kyo hielt sich, wie in allem, was diesen Abend betraf, zurück. Kaoru warf ihm zwar einen prüfenden Seitenblick zu, beließ es dann aber dabei, schließlich wollte er keine schlafenden Hunde wecken. Was schaust du immer so? Machst du dir Sorgen? Ja... was würde denn nur aus Dir en grey werden, ohne Sänger? Nein... ich weiß ja, dass du nicht so denkst... oder? Da sie den anspruchvollsten Film und die antinahrhafte Mahlzeit hinter sich hatten, wurde es Zeit für die ,Komödien' mit soviel Tiefgang wie der Nordsee bei Ebbe. Man konnte sagen, nachdem auch noch eine Runde Partyspiele gelaufen und keiner mehr so wirklich klar war, dass es ein gelungener Abend war. Am nächsten Morgen erwachte Kyo... auf Totchis Couch. Och nee... nicht auch noch ein rosaroter Morgen! Warum hatte er auch soviel getrunken, obwohl er es eigentlich verabscheute? Ach ja, Realitätsflucht. Nur zu dumm, dass besagte Realität, wenn sie einen wieder einholte, annähernd doppelt so grausam und unerbittlich zuschlug. Wenigstens hatte er jetzt Gewissheit, dass er mit seiner negativen Einstellung zu Alkohol richtig lag. Blieb also nur noch zu hoffen, aus auch bei rosarot zu belassen und nicht in blutrot zu wechseln. Dunkel erinnerte Kyo sich, dass Kaoru uns Shinya irgendwann abgezogen waren. Vielleicht war es am besten, wenn er jetzt einfach seine wenigen Sachen zusammenpackte und heim ging. "Ohayou.", wurde er angenuschelt. Soviel also zu Plan A. Der Vokalist setzte sich auf und blickte in Dies verschlafenes Gesicht. Mehr als ein Murren brachte er allerdings nicht als Gegendruß zustande. Auch gut. Die wusste ja, wie er Kyo und sein Verhalten zu nehmen hatte. Also schlurfte er ohne weitere Worte in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Das Die nicht ewig herumhantierte verriet, dass der Gitarrist sich schon gut in der Wohnung von Toshiya auskannte. Wie lange waren sie jetzt eigentlich schon zusammen? Einen Monat? Egal, sosehr interessierte ihn ihre Beziehung nicht. Das einzige, worüber Kyo sich Gedanken gemacht hatte, war, was wohl passieren würde, wenn die beiden sich trennen würden. Niemand konnte garantieren, dass sie sich nicht total zerstreiten würden. Andererseits wäre es auch dumm gewesen, wenn sie ihre Gefühle unterdrückt hätten. Das wäre nie im Leben gut gegangen! Und wie hieß es doch in einem Sprichwort so schön: der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach. Wie wahr... ein bisschen mehr Geist würde einigen Menschen nicht schaden. Inzwischen war auch Toshiya aus dem Bett gekrochen und betrachtete sich das Schlachtfeld, was einmal seine Wohnung war. "Hilfe...", jammerte der hochgewachsene Bassist an der Tür und zog eine Schnute. "Na viel Spaß euch beiden.", tönte Kyo schadenfroh. "Was heißt hier ,uns beiden'? Du hilfst gefälligst mit, wenn du dich schon hier durchfrisst!" Kyo hob eine Augenbraue. "Habe ich je darum gebeten?" "Ja, gestern abend!" "Totchi... ich war betrunken, nicht geistesgestört...", grinste der kleine Blonde und machte somit klar, was er davon hielt, wenn Toshiya versuchte ihm etwas aufzuschwatzen, was nicht stimmte. "Schon gut, schon gut... dann mach's halt, weil wir Freunde sind!" Ein triumphierendes Grinsen. Damit konnte man Kyo des öfteren rumkriegen. "Okay... gewonnen...", gab Kyo seufzend zu und ließ sich wieder auf die Couch zurücksinken. Wenig später saßen sie gemeinsam in der Küche am Frühstückstisch. Das es inzwischen fast Mittag war störte keinen. Toshiya und Die saßen sich gegenüber und Kyo, wenn man es so wollte, zwischen ihnen. Solange sie noch am Essen waren, war alles okay. Kyo war als erster fertig und lehnte sich auf der Sitzbank zurück. Die und Toshiya schauten sich an und da es Kyo zu blöd war sich da, und selbst wenn es nur Blicke waren, einzumischen, suchte er sich irgendeinen Punkt, der vielleicht interessant erscheinen konnte. Zu seinem Pech wurde er nicht wirklich fündig und schaute sich daher die Details an, die es zu entdecken gab. "Ich werd dann mal wieder schlafen gehen.", brach Dai sie Stille, allerdings stieß er mit dieser Aussage nicht gerade auf Gegenliebe von seinem Koi. "Mou~ ich dachte, wir spielen dann unser lieblings Computergame." Toshiya hatte seinen wirkungsvollsten Bambiblick aufgesetzt, den er hatte. "Du hast es mir versprochen." "Aber ich bin halt müde. Hab immerhin fast die ganze Nacht durchgemacht." Toshiya bedachte ihn mit einem Blick, der soviel aussagte wie ,ich doch auch'. So verharrten die beiden, wie Kyo es schien, minutenlang und lieferten sich einen Krieg ohne Worte. Langsam wurde es dem Sänger echt zu blöd. Was machte Toshiya denn da für ein Drama draus? Wenn Die schlafen will, kann er doch mal Rücksicht darauf nehmen. Der Tag war ja lang genug und sie konnten ja später noch dieses dämliche Computerspiel spielen. Endlich erhob der Bassist sich und räumte das Geschirr notdürftig weg. Das würde in dem sowieso schon viel zu gegenwärtigem Chaos eh nicht ins Auge fallen. "Am besten wir fangen im Wohnzimmer mit Aufräumen an." "Daijobu." Kyo folgte Toshiya. Sofort machten sie sich an die Arbeit und rollten das Zimmer von einer Seite her auf. Dai hatte sich nicht mehr zu ihnen gesellt, sondern war tatsächlich im Bett verschwunden. Sie schafften es aber auch allein ganz gut, obwohl die Putzaktion annähernd zwei Stunden in Anspruch nahm. Als nächstes folgte die Küche und der Rest der Wohnung war eigentlich ganz brauchbar geblieben. Danach verabschiedete Kyo sich. Allerdings nicht für lange Zeit, da sie heut Nachmittag wieder proben würden. Langsam schlurfte der Sänger durch die Straßen und beobachtete die vorbeihastenden Menschenmassen. Was für ein erbärmliches Bild. Alle in ihren Einheitsanzügen hetzen durch dieses Gewirr von grauen Einheitshäusern. Wie kann man hier nur gerne leben? Ich will weg. An einen Ort, wo ich den Wind spüren kann, der Himmel blau ist und man nachts die Sterne nicht zählen kann, weil es so viele sind. Aber hier bin ich wenigstens nicht allein... na ja... eigentlich schon. Im Prinzip ist es gleich, wo ich hingehe. In diesem Moment wurde Kyo von jemanden angerempelt, beziehungsweise war er derjenige, der nicht aufgepasst hatte. Seufzend versuchte der kleine Vokalist sich vom Boden aufzurichten, auf dm er gelandet war. "Sumimasen!", sagte der Fremde und streckte ihm seine Hand entgegen. Das war also der erste Teil von Kuroi Niji...wie viele er haben wird weiß ich noch nicht, aber ich bin heftig am schreiben...ano~ ich hoffe es hat denen gefallen, die es gelesen haben...würd mich über Kommis freun, ne Mata ne~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)