Abgründe von abgemeldet (Dunkle Geheimnisse wiegen schwer ->Kurz mal Kurzbeschreibung lesen, wenn ihr Zeit habt!) ================================================================================ Kapitel 12: Herkunft -------------------- Kapitel 12: Herkunft Ja.. da bin ich wieder.. ganz froh, dass meiner einer nicht vom wütenden Mob gelyncht worden ist. Was mich, neben der Tatsache, dass ich es nicht glauben kann die dreihundert gesprengt zu haben, ganz besonders amüsiert hat, waren die vielen Spekulationen eurerseits... aber das wird ja jetzt zum Teil geklärt werden, in diesem Kapitel, das den Auftakt für die Enthüllung sämtlicher ungeklärter Fragen und schockierender Tatsachen sein wird. Na ja.. ich bin ja immer noch der Meinung, dass es ganz so spektakulär noch gar nicht ist, aber überzeugt euch selbst und versorgt mich bitte wieder so nett mit Kommis, ja? Ich hoffe, das wird euch gnädig stimmen +zwinker+ Ja.. ich mach ja schon! Was zuletzt geschah: "Wir dachten, du willst vielleicht mit ihm reden." Dafür erntete sie nur ein verächtliches Schnauben. "Und warum... bitte schön, sollte ich das tun wollen?" Hermine sah ihm mit traurigem, resigniertem Blick in die Augen, bevor sie die verhängnisvollen Worte sprach. "Er stirbt." ------------------------------------------------------ Als Beobachter, der den Charakter und die Attitüde von Draco Malfoy kannte, hätte wohl mal erwartet, dass selbiger nur eine Reaktion darauf zu bieten habe.. nämlich gar keine, außer vielleicht gesteigerter Gleichgültigkeit. Doch wieder einmal überzeugte der Prinz von Slytherin durch seine Unberechenbarkeit und überraschte alle Umstehenden. Er zuckte zusammen und die lässige Haltung war im Nu verschwunden. Mit weit aufgerissenen Augen brachte er nur stammelnd, ein: "W.. Was, wie bitte?", heraus. Hermine erwiderte seinen fragenden Blick fest und ernst. "Das ist ein Scherz, oder?" "Wären wir sonst hier?? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!", warf Ron nach langer Stille ein. "Was ist jetzt??" Draco hatte sich natürlich sofort wieder gefangen, aber diese Nachricht hatte ihn doch tatsächlich für Sekunden aus dem Konzept gebracht! Wie konnte es dieser Bastard wagen, nur ein paar Stunden, nachdem er ihn so genüsslich heruntergemacht hatte, im Sterben zu liegen? Das war überaus unfair, da hatte er ja gar keine Zeit sich an dem am Boden liegenden zu ergötzen. (ähem.. jep, das sind seine Gedanken, jedenfalls denkt er das.. öh, ich weiß ich bin mal wieder unverständlich!) Draco fuhr sich durch die Haare und schloss kurz die Augen um etwas Zeit zu gewinnen. Er musste nachdenken, was er jetzt tun wollte. Irgendetwas sagte ihm, dass er mit Potter reden wollte, und sei es nur um zu erfahren, was eigentlich los war. Denn auch wenn er es sich nicht gern eingestand, er hatte sich in all den Jahren an Potter gewöhnt, dass dieser immer auf seine Sticheleien eingegangen war, damit sie sich einmal wieder einen leidenschaftlichen Streit liefern können, es war eine Abwechslung im langweiligen Hogwartsalltag. Und dass dieser leidenschaftliche Schlagabtausch sich kürzlich in eine ganz andere Richtung verlagert hatte, war schließlich auch nicht zu verachten gewesen. Und jetzt sollte das so schnell einfach vorbei sein?? Nein, das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.. und außerdem plagte ihn auf einmal wirklich die schiere Neugier. Es konnte jedenfalls kein Zufall sein, dass diese höchst unerwartete Entwicklung genau zu diesem Zeitpunkt eintrat, nach dieser Nacht, nein, dem musste er auf den Grund gehen! "Also, ... gut, ja ich komme mit!" Granger erwiderte seinen Blick gelassen, oder sah er da sogar einen Funken.. Erleichterung? Doch dann wandte sich die Schulsprecherin überraschenderweise an einen ganz anderen Slytherin. "Zabini, du bist stellvertretender Vertrauensschüler. Prof. Snape wird in Kürze vorbeikommen, dann erwartet er, dass das gesamte Haus vollzählig im Gemeinschaftsraum versammelt ist. Alle Klassen! Und die Älteren sollen sich dann um die Jüngeren kümmern, die Hauslehrer werden alles weitere erklären!" Das war wiederum äußerst seltsam, aber weder Blaise noch Draco hatten annähernd genug Zeit ernsthaft darüber nachzudenken. Da stand er nun, vor dieser großen mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Holztür. Natürlich betrat er den Krankenflügel beileibe nicht zum ersten Mal, aber wenn er als Besucher gekommen war, dann hatte seine Aufmerksamkeit normalerweise am allerwenigsten der Tür gegolten. Nun, da er sich immer noch nicht klar war, ob er da wirklich hineingehen sollte, war die Tür plötzlich ziemlich interessant. Granger stand noch immer hinter ihm und er fühlte ihren forschenden Blick in seinem Rücken. Allerdings hatte Draco keinen blassen Schimmer, in welche Richtung ihre Gedanken wohl gehen mochten. Sie war in Sorge, sicherlich, aber was hielt sie davon, ihn hierher zu bringen? War sie geschickt worden? Nun, Draco konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass die beiden freiwillig zu ihm hinunter in den Kerker gekommen wären, um ihn um etwas zu bitten, schon gar nicht, wenn es mit Potter zusammenhing. Die Stimme der Schulsprecherin riss ihn abrupt aus seinen Überlegungen. "Ron und ich werden jetzt in die Bibliothek gehen, um noch etwas zu erledigen. Die Hauslehrer bereiten die Schüler vor, wenn das geschehen ist, werden wir wieder hierher zurückkommen, damit Harry die ganze Sache erklären kann. So lang wir unterwegs sind, habt ihr Zeit. Überanstreng ihn aber bitte nicht!" Potter hatte also diesen ganzen Schlammassel noch nicht aufgeklärt.. ließ er sie also immer noch in ihrem eigenen Saft schmoren, was für ein Schlitzohr. Die Sache mit den Lehrern konnte Draco irgendwie nicht so recht zuordnen, aber er behielt sie im Kopf, bis er eine Erklärung finden würde. Granger und Weasley machten sich auf den Weg, ohne ihn noch einmal anzusehen und Draco kam zu dem Schluss, dass er diesem Mysterium um Potter jetzt endlich auf den Grund gehen musste, denn auch wenn er es nie zugegeben hätte, die Neugier fraß ihn schier auf. Entschlossen öffnete er die große Eichentür und trat in den Raum. Das Licht war dämmrig, der Tag draußen am Schwinden, aber noch nicht besiegt, und noch hatte die Schwester keine Lampen angezündet. Die Atmosphäre wirkte, als wollte sie Potters Verfassung widerspiegeln. Es war sehr ruhig im Krankenflügel, anscheinend befand sich kein anderer Schüler hier, was höchst ungewöhnlich war. Draco hatte also keine Mühe das einzige besetzte Bett ausfindig zu machen, das ganz hinten, vor den großen Bogenfenstern stand und noch von den letzten matten Sonnenstrahlen beleuchtet wurde. Draco trat leise heran und auch wenn er es sich nicht eingestand, was er sah, erschreckte ihn. In der letzten Nacht hatte der junge Mann noch vor Kraft und Leidenschaft gestrotzt, jetzt wirkte die magere Gestalt klein und eingefallen in dem riesigen weißen Bett. So als würde die Decke ihn zerdrücken, wenn sie nur ein paar Federn schwerer wäre. Das dichte schwarze Haar immer noch vollkommen durcheinander, aber nicht mehr glänzend, sondern stumpf und leblos. Dunkle Schatten lagen unter den geschlossenen Augen und plötzlich traten aus der vorher makellosen Haut nun die Furchen des Alltags hervor. Würde man nicht ganz genau auf das leichte Heben und Senken des Brustkorbs achten, könnte man glauben, er wäre bereits tot. Draco konnte sich nicht vorstellen, dass dieses Wrack und der lebendige, geschmeidige Körper, den er in der letzten Nacht in den Armen gehalten hatte, ein und dieselbe Person sein sollten. War das wirklich gestern Nacht gewesen, als sie sich so ausgiebig geliebt hatten? Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Und zu seinem eigenen Entsetzen, regte sich so etwas wie Mitleid in Draco, für diese jämmerliche Gestalt, die nur auf eine Art zu beschreiben war: "Potter, du siehst echt beschissen aus!" Einige Sekunden geschah nichts, dann ertönte ein belustigtes Schnauben und die Lieder hoben sich langsam, um funkelnde grüne Augen frei zu lassen. Die Augen schienen als einziges an Potters Erscheinungsbild ungetrübte Kraft und Lebendigkeit auszustrahlen. Seine melodische Stimme jedoch war brüchig, als er antwortete. "Und du bist der einzige, der es wagen würde mir das zu sagen, nicht wahr, Draco?" Draco starrte ihn einen Moment lang stumm an. So eine schnelle Antwort hatte er nicht erwartet. "Scheint so, als hättest du auch als Scheintoter nichts von deiner Schlagfertigkeit eingebüßt. Wie beeindruckend." Der Ton war wie immer derselbe, scharf und provokant, so wie sie es liebten. "Mich wundert nur noch, dass du überhaupt hier bist, doch sicher nicht, um mir das zu sagen, oder?" "Nun, sagen wir so, deine hochgeschätzte Schulsprecherfreundin ist auf höchst dramatische Weise bei uns in den Kerker geschneit, um mir mitzuteilen, dass du bald nicht mehr unter den Lebenden zu weilen gedenkst, da hat mich doch glatt die Neugier gepackt. Und die Wut!" Das war heraus, bevor er eingehender darüber nachdenken konnte, die Worte waren zu flink aus seinem Mund geschlüpft. Harry ließ ein kleines Lachen hören, dann stutze er. "So, so, hat sie das getan, ja? Hätte ich ihr nie zugetraut... aber Hermine hatte schon immer einen Hang dazu, das richtige zu tun. Aber sag mir, warum hättest du einen Grund wütend zu werden, nur weil ich sterbe? Schließlich kannst du mich ,nicht einmal leiden'!" Draco setzte sich zuerst einmal lässig auf den Stuhl neben dem Bett. Granger war tatsächlich selbst auf diese verrückte Idee gekommen, ja, wer hätte das gedacht? Dann wandten sich seine Gedanken wieder der Unterhaltung zu. "Na ja.. du bist mein Streitobjekt, der einzig würdige Gegner auf diesem ganzen verdammten Schloss, du hast mich immer herausgefordert, gereizt bis aufs Äußerste... und jetzt wagst du es einfach sterben zu wollen, da liegt es doch wohl nahe, dass ich mich aufrege, oder? Wenn du nicht mehr da bist, wen soll ich denn dann auf die Palme bringen, wer gibt mir mal einen ordentlichen Konter, so wie du? Und sag jetzt ja nicht, dass du diesen ganzen Mist nur getrieben hast, um mich ins Bett zu kriegen!" Die Augen unverwandt auf ihn gerichtet, hatte Harry zugehört, doch jetzt rang schallendes Lachen durch den Krankenflügel, wenn auch nicht so ausdauernd, wie früher einmal. "So ist das also, ich darf nicht sterben, weil du jemandem zum zanken brauchst, ja? Das solltest du mal dem Dunklen Lord unterbreiten, er wäre sicher begeistert. Aber auch auf die Gefahr hin, dich maßlos zu enttäuschen, die Welt dreht sich nicht nur um dich! Um dich an den Haken zu kriegen, benötigte ich keine lebensgefährlichen Hilfsmittel, du kannst beruhigt sein." Empörung ließ Draco die Backen aufpusten und brachte Harry grade noch mehr zum Lachen. Das erwies sich aber als nicht besonders angenehm, da sich das Lachen in einen ausgewachsenen Hustenanfall verwandelte, der den ganzen Körper erbeben ließ. Und zum ersten Mal seit langer Zeit verspürte Draco ein eigenartiges Gefühl... Angst. Nachdem Harry blass und mit fest geschlossenen Augen kraftlos in das Kissen zurückgesunken war, drängte sich Draco die Erkenntnis auf, dass das hier kein Spaß, sondern bitterer Ernst war. Der Junge, der lebte - er starb. Und so sehr sie es auch versuchen mochten, die Menschen um ihn herum konnten diesmal absolut nichts dagegen tun. Dies wusste der Blonde plötzlich mit beklemmender Sicherheit und es machte ihm Angst. Draco beobachtete den zähen, aber regelmäßigen Atem des anderen und bemerkte erst dann, wie fahle Finger sich leicht hoben, um nach seiner Hand zu tasten. Zögerlich griff er nach der tastenden Hand und fühlte die kalte, klamme Haut unangenehm auf seiner. Dennoch schien die Berührung den anderen zu trösten, während Draco sich fragte, was er hier eigentlich tat. Wie war er nur in diesen Strudel aus Ereignissen gerutscht, die ihn nun nicht wieder loslassen wollten? Die ihn sogar zu Handlungen trieben, die seinem Charakter so gar nicht entsprachen? Fragen, auf die er keine Antwort fand und deren Erörterung durch die leise flüsternde Stimme des Liegenden unterbrochen wurde. "Es freut mich wirklich, dass du gekommen bist. Wenn auch aus einem anderen Grund, als ich mir erhofft hätte, aber du bist da. Deine Anwesenheit ist tröstlich und beruhigend für mich, sie nimmt mir meine Angst... und die habe ich, wenn du es vielleicht auch nicht glaubst. Ich habe nicht mehr viel Zeit, das spürst du auch... Könnt... Könnten wir, nur ein bisschen... einfach so tun, als würden wir uns verstehen? Als wäre meine Liebe, von mir aus auch nur positive Gefühle... nicht einseitig? Würdest du das für mich tun, nur dieses eine Mal?" Außer den Lippen, die sich leicht bewegten, wirkte sein ganzer Körper totenstill. Aus irgendeinem Grund, der sich Draco in keinster Weise erschloss, rührten dieses Bild und die Worte sein Herz. Und dieses war nicht kalt, auch wenn das schon so oft behauptet worden war, dass Draco fast selbst daran glaubte. Da er wusste, dass niemand je davon erfahren würde, entschloss er sich, einmal die Wahrheit zu sagen, was seine Gefühle betraf. Langsam nahm er die Hand hoch und hauchte einen leisen Kuss auf die Fingerspitzen. "Ich werde dich vermissen." Ein kurzes Lächeln war seine einzige Antwort, dann schien es ihm, als wäre der Schwarzhaarige vor Erschöpfung einfach eingeschlafen. Gefangen in der Atmosphäre des Moments verharrte Draco einfach regungslos wie er war und wartete. Severus machte sich Sorgen, er machte sich sogar sehr große Sorgen. Gerade war er auf dem Weg zu den Schülern seines Hauses und er hoffte, dass Zabini genug Grips besessen hatte, um Hermines Weisung sofort auszuführen. Nebenbei, ja ganz recht, Hermine. Die momentane und vorangegangene Situation erlaubte es einfach nicht, sich mit solchen kindischen Wortklaubereien aufzuhalten. Diese junge Dame war schätzungsweise die talentierteste Schülerin, die diese Schule im Moment zu bieten hatte, sah man mal von Harry ab, der ja sowieso in einer ganz anderen Liga spielte, wie Severus schon seit geraumer Zeit vermutete. Und nun war eingetreten, was der Tränkemeister am meisten gefürchtet hatte, dass Harry etwas herausgefunden hatte, was sehr wichtig war. Und dass er, wie immer, versucht hatte es im Alleingang zu lösen. Das war jedoch bei weitem nicht der beunruhigendste Gedanke, der Severus auf Trapp hielt, als er vor den Eingängen zum Kerker stand. Das Unheimlichste war, dass er das dumpfe Gefühl hatte, dass kein anderer außer Harry überhaupt die Fähigkeiten besessen hätte, um etwas auszurichten. Und dann war da noch diese unselige Affäre mit einem seiner liebsten Schüler... irgendwas war zwischen den beiden abgelaufen, dessen war Severus sich sicher, aber er wollte nicht wirklich näher darauf eingehen, wenn die Art dieses Verhältnisses bewirkte, dass Hermine Granger darauf bestand, dass Draco Malfoy die Möglichkeit erhielt, allein mit Harry zu sprechen. Der Tränkemeister konnte .. wollte sich nichts, aber auch gar nichts vorstellen, was die Schulsprecherin zu so einer vehement vertretenen Überzeugung gebracht hatte. An diesem Punkt wurden seine Gedanken jedoch Dankenswerterweise unterbrochen, da er vorm Zugang zum Slytheringemeinschaftsraum angelangt war. Nun kam der schwierigere Teil seiner Aufgabe. Mit dem höchsten Maß an Autorität betrat Severus Snape den Gemeinschaftsraum seines Hauses und stellte mit großem Wohlwollen fest, dass alle anwesenden Schüler auf der Stelle verstummten und ihn erwartungsvoll ansahen. Noch glomm nur leichte Unsicherheit in ihren Augen, aber er fürchtete schon den Moment, in dem seine Eröffnungen soweit gehen würden, dass daraus Angst wurde. Sekunden nach seinem Eintreten erschien eine Reihe Hogwartshauselfen mitten im Raum und ein verwirrtes Murmeln breitete sich aus. "Schülerinnen und Schüler des Hauses Slytherin, ich hoffe, es sind wirklich alle anwesend?" Zaghaft meldete sich Zabini, um zu melden, dass alle Klassen durchgezählt worden seien, um zu überprüfen, ob jemand fehlte und dass man diesbezüglich zum Ergebnis gekommen sei, dass das Haus vollständig war. Severus fuhr mit Erleichterung fort, es wäre seinen Nerven wirklich kein Gutes gewesen jetzt noch Spürhund für verloren gegangene Schäfchen spielen zu müssen. "Gut, dann bleibt bitte in den Stufen zusammen und haltet euch von den Zimmertüren fern, damit die Hauselfen ihre Arbeit verrichten können. Währendessen werde ich ihnen erklären, was der Grund für diese ungewöhnliche Maßnahme ist. Die Hauselfen werden nun feinsäuberlich ihrer aller Gepäck packen und nach draußen in die Hogwartskutschen verfrachten. Wenn das erledigt ist, werden wir alle komplett nach draußen gehen, Stufe um Stufe, die Jüngsten zuerst, und dass mir ja keiner aus der Reihe tanzt oder es gar wagt auf Abenteuersuche zu verschwinden. Wer bei der zweiten Zählung in Hogsmeade, wo unser Weg uns hinführen wird, nicht anwesend ist, kann mit einem sofortigen Schulausschluss rechnen!" < Sofern er den dann erlebt...>, aber diesen Gedanken behielt Severus für sich. Die Worte zogen allerorts erschrecktes Einatmen nach sich, und Zabini bewies einmal mehr die Schärfe seines Verstandes. "Professor, entschuldigen sie, geschieht mit den anderen Häusern dasselbe?" Severus sah den Jungen einen Moment lang an, bevor er tatsächlich mit der Wahrheit rausrückte. "Ganz genau, Mister Zabini." "Aber das bedeutet ja..." "... ganz richtig, Zabini, die Schule wird evakuiert." Draco wusste nicht, wie lange er schon an dem Bett saß, aber der andere hatte keine Regung mehr von sich gegeben, außer dem flachen, angestrengten Atmen. Er merkte nicht, wie draußen auf den Gängen die Schüler von Hogwarts in stiller Unsicherheit, statt wie sonst albern schwatzend, dem großen Tor zustrebten. Sie waren so still, weil niemand sich erklären konnte, warum die Schule aus heiterem Himmel evakuiert werden sollte und außerdem spürten sie etwas im Schloss rumoren, wie in einem riesigen Ungetüm. Magie schien aus allen Ritzen zu sickern und als sich die zwei obersten Klassen von der Eingangshalle aus nach draußen aufmachten, hörten sie plötzlich ein rumpelndes Grollen, dass den Boden unter ihren Füssen leicht zum erzittern brachte. In Windeseile verließen die letzten die Schule und ein schwarzhaariger Slytherin blickte mit besorgten Augen zurück. Irgendetwas ging da vor... Auch Draco spürte das Zittern unter seinen Fußsohlen, aber in diesem Moment war es eher nebensächlich für ihn, ob der Tatsache, dass ihm der Schwarzhaarige gerade seine Hand zerquetschte. In derselben Sekunde, als das Grollen anfing, hatte Harry die Augen weit aufgerissen, sein Körper bäumte sich auf, um dann mit einem qualvollen Stöhnen wieder in sich zusammenzufallen. Seine Brust hob sich im Sekundentakt und ein feines Rinnsaal Blut floss aus seinem Mundwinkel. Draco saß da wie vor Schreck erstarrt. Er war sich im Klaren darüber, dass irgendetwas im Körper seines Gegenübers fürchterlich schief laufen musste, doch er bekam nur am Rande mit, wie Madame Pomfrey alarmiert aus ihrem Büro stürmte, um sogleich um Potter herumzuwuseln. Erst als er seinen Namen hörte nahm Draco sie wahr. "Mr. Malfoy, was haben sie mit ihm angestellt, dass er in so einer Verfassung ist?" Empörung machte sich in Draco breit, er war doch verdammt noch mal nicht an allem Schuld, was mit Potter nicht stimmte, warum dachten alle das nur immer? "Gar nichts! Wir haben geredet, dann ist er eingeschlafen. Das muss etwas mit dem Chaos hier im Schloss zu tun haben!" "Ach papperlapapp, hat Miss Granger ihnen nicht überdeutlich gesagt, dass sie ihn nicht überanstrengen dürfen?", brauste die Heilerin auf. "Natür..." "Poppy, beruhig dich", wurde Draco von einer flüsternden Stimme unterbrochen. "Diesmal hat er wirklich nichts damit zu tun! Würdest du so nett sein und den Herrn Direktor hereinbitten? Er wartet schon vor der Tür! Und lass diese Prozeduren, du weißt, dass es nichts bringt." Draco war überrascht, in welch familiärem Ton Potter mit der Krankenschwester sprach... allerdings hatte er ja auch wahrscheinlich so viel Zeit in ihrer Obhut verbracht, wie kein anderer Schüler zuvor. Viel überraschender war allerdings, dass sich tatsächlich in diesem Moment die Tür öffnete um dem Schulleiter von Hogwarts Einlass zu gewähren, hinter welchen sofort Professor Severus Snape mit einem überaus besorgten Gesichtsausdruck hereintrat. Kaum waren sie am Bett angekommen, öffnete sich die schwere Holztür gleich ein zweites Mal um Ron und Hermine hastig hereinstolpern zu lassen, selbige seltsamerweise wie immer - mit einem großen Wälzer unter dem Arm. "Professor Dumbledore, ähm.. ja Prof. McGonagall lässt Ihnen ausrichten, dass alle Schüler sicher auf dem Weg nach Hogsmeade sind... bis auf drei, wie sie verstimmt angemerkt hat." Dabei warf sie einen flüchtigen Blick auf Draco, der immer noch am Bett saß und Harrys Hand unbewusster Weise nicht losgelassen hatte. Dumbledore lächelte leicht verschmitzt. "Sie weiß, dass sie drei eine Sonderaufenthaltserlaubnis haben, weil wir sie hier noch brauchen. Es sei denn, Mr. Malfoy, sie entscheiden sich, den anderen noch zu folgen, um sich in Sicherheit zu bringen." Draco war zunächst ein weiteres Mal perplex, das schien heute aber auch wirklich unangenehm häufig zu passieren, als er eröffnet bekam, dass alle Schüler das Schloss verlassen hatten. Aber die Entscheidung war dennoch leicht zu fällen. "Sie haben mich bereits eingespannt und mein Interesse geweckt, da will ich jetzt aber auch erfahren, was hier eigentlich die ganze Zeit los ist." Er hörte ein belustigtes Kichern aus Harrys Richtung, überging das aber, als er den leichten Druck an seiner Hand spürte. Nachdem Madame Pomfrey endlich einigermaßen beruhigt von dem Bett zurückgetreten war und die Versammelten ihm ihre ungeteilte Aufmerksamkeit schenken konnten, räusperte sich Harry kurz. "Nun, da die Zeit schon relativ knapp wird, sollte ich mich vielleicht ein wenig damit beeilen, diese ganze Sache zu erklären." Seine Stimme war leise, brüchig, und doch schien sie ohne Schwierigkeiten jeden Winkel des weiten Raumes zu füllen. Keiner wagte zu unterbrechen, oder Harry gar voranzutreiben, nun würde sowieso jedes Geheimnis gelüftet. "Vielleicht sollte ich damit beginnen, was ich in diesem Sommer und noch viel mehr in diesen denkwürdigen Weihnachtsferien über mich und einige andere Menschen herausgefunden habe. Wenn nun gleich alles erfahren werdet, ist es vielleicht leichter zu verstehen, warum ich so lange gezögert habe, diese Wahrheiten mit jemandem zu teilen. Am wichtigsten ist jedoch, dass ich mir sicher war und bin, dass der Dunkle Lord einen Plan verfolgte, der sich vollkommen unserer Kenntnis entzog, schon als er sich im Sommer nach seiner Wiederherstellung so unauffällig verhielt. Dies veranlasste mich, meine Nachforschungen diesbezüglich zu intensivieren, wobei es mir leider aus bestimmten Gründen nicht möglich war, vor meinem siebzehnten Geburtstag diesen Sommer einen Durchbruch zu erlangen. Zunächst jedoch möchte ich noch ein paar Irrtümer aufklären, die unter anderem auch aus ihrer Schmiede stammen, Professor", worauf er dem Direktor einen langen Blick zuwarf. "Das soll sie aber nicht grämen, sie konnten es gar nicht besser wissen." Kurz schweiften seine Augen über die Anwesenden hinweg, blieben ein wenig zu lange an Draco hängen und fixierten dann das Mädchen mit dem Buch. "Hermine, wenn du so nett wärst uns Kapitel vierundsechzig aufzuschlagen?" Auf einmal lag alle Aufmerksamkeit auf dem Buch, das sich sogleich als die Schulausgabe von ,Geschichte Hogwarts'' entpuppte. Während die Schülerin konzentriert in dem Buch blätterte, fragten sich alle anderen, was in Kapitel viersechzig stehen mochte, das so wichtig war. Hermine schlug Seite um Seite um, bis sie auf die Überschrift zu Kapitel dreiundsechzig stieß. Erleichtert das richtige so schnell gefunden zu haben, blätterte sie rasch weiter zum nächsten Kapitel, um dann sogleich zu stutzen und verwirrt die Stirn zu runzeln. Ein kurzer Blick zu Harry, dann blätterte sie die Seiten wieder zurück und nochmals nach vorne, das Ergebnis blieb dasselbe. "Es... es gibt kein Kapitel vierundsechzig. Nach dreiundsechzig folgt fünfundsechzig, ohne dass es einen Hinweis darauf gibt, dass hier Seiten entfernt worden wären. Aber ich habe dieses Buch doch gelesen wie kann das sein? Die können doch nicht einfach ein Kapitel auslassen!" Völlig verwirrt blickte sie Harry an in der Hoffnung von ihm eine Antwort zu erhalten. Dieser schmunzelte. "Nun, dass das noch niemandem aufgefallen ist, liegt daran, dass es dieses Kapitel nur in einer einzigen Ausgabe dieses Buches gibt - diesem hier. Wenn man keinen Inhalt darin vermutet, dann sucht man auch nicht nach einem Kapitel, oder? Und der Teil des Buches auf den ich mich beziehen will, ist so gut versteckt, dass er nur ganz bestimmten Menschen zugänglich ist. Eines der vielen Geheimnisse, das ich in den letzten Monaten interessanter Weise entdeckt habe. Gib mir das Buch und ich zeige dir, wie man es richtig öffnet." Langsam schob sich der Schwarzhaarige in eine halb sitzende Position nach oben. Hermine legte ihm den schweren Wälzer vorsichtig auf den Schoß. Harry legte eine Hand mitten auf die Seiten und zischte ein, zwei Wörter auf Parsel. Er nahm die Hand weg und einige Sekunden geschah gar nichts, bis plötzlich ein grünes Glühen die Seiten einhüllte und wie aus dem Nichts zwei oder drei neue Blätter erschienen, die handschriftlich beschrieben worden waren. Doch nur Draco schien zu bemerken, dass sich das Glühen auch auf den Arm ausbreitete, dessen Hand er hielt und er glaubte zu wissen, was nun unter dem Ärmel verborgen, beziehungsweise sichtbar geworden war. Der Verdacht, der ihn schon beim Frühstück so unvermittelt gepackt hatte, begann in seinem Kopf die Puzzelteile zusammenzusetzen und langsam machte die Sache immer mehr Sinn. Derweil schlug Harry eine Seite auf, die mit einer gleichmäßigen, mädchenhaften Handschrift bedeckt war, ganz anders als die trockene, leicht nach links gelehnte, vornehme Schrift, die die anderen füllte. Kurz strichen seine Finger über die Zeilen und sein Blick schien wehmütig. "Was diese Seiten mitteilen gehört zu den bestgehütetesten Geheimnissen unserer Zeit, die jetzt gelüftet werden. Hermine, würdest du lesen?" Die junge Frau nahm das Buch wieder an sich, im Bewusstsein der forschenden Blicke und warf einen kurzen Blick auf das Geschriebene. Was sie sah ließ sie keuchend zusammenzucken, aber als der Direktor sich setzte ihr einen ermunternden Blick zuwarf, begann sie mit leicht zitternder Stimme zu lesen: Hallo, ... ähm, mein Name ist Lilly Evans und ich warte immer noch darauf, dass mich gleich irgendein Fluch trifft, weil ich es wage, diesem altehrwürdigen Werk mein Gekritzel hinzuzufügen. Aber die Enthüllungen die ich gerade erfahren durfte und mein Gefühl sagen mir, dass ich diese Informationen an jemanden weitergeben muss und da nur meine Kinder und deren Kinder dies lesen werden, kann ich darauf vertrauen, dass sie immer geschützt bleiben. Natürlich denkt man mit siebzehn noch nicht wirklich an solche Sachen, aber wo wir gerade bei meinem Geburtstag sind.. ein Tag der noch nicht weit zurückliegt und mich sehr aufgewühlt hat. Außerdem hat er mich zu diesem Buch geführt, das für mich, wie für die meisten anderen Schüler, nie von besonderem Interesse war, bis ich herausfand, dass es mehr enthält, als das Auge sieht. Doch an diesem Tag wurde mir nicht nur das Geheimnis meiner Familie anvertraut, wie jedem meines Blutes, sondern auch die Erinnerung an meine Herkunft zurückgegeben, die bis zu diesem Zeitpunkt verschlossen war. Und sie hat mir enthüllt, dass ich alles mögliche bin, aber keine Evans. Zum Anfang... aufgrund der Brisanz der Informationen halte ich es für richtig, sie keinem lebenden Menschen anzuvertrauen, vor allem nicht aufgrund der fürchterlichen Bedrohung, mit der wir alle leben. Aber meine Kinder sollen irgendwie erfahren können, wer sie sind, sofern ich es ihnen nicht selbst sagen kann, wenn sie alt genug sind. Die Erinnerung, die ich hatte, als ich dieses Buch öffnete, war nicht meine eigene, sondern die meiner Mutter, meiner leiblichen Mutter, wie sich mich auf der Schwelle einer von ihr sorgfältig ausgewählten, gutmütigen Muggelfamilie ablegte. Versteckt beobachtete sie, wie die Eltern mich vor ihrer Haustür fanden und den Brief lasen, aus dem sie erfuhren, dass ich unbedingt ein Zuhause brauchte, um mich zu schützen und zu verstecken. Die Bitte schloss ein, mich aufzuziehen ohne Wissen um die Tatsache, dass ich ein Findelkind war und mir erst an meinem siebzehnten Geburtstag die Geschichte zu erzählen und mir meinen wahren Namen und den meiner Mutter zu verraten. Die Evans nahmen mich gnädig auf und ich wuchs auf, wie ihr eigenes Kind. Meine Mutter konnte schließlich nicht wissen, ob ich in dieser Zeit überhaupt zur Schule gehen würde oder nicht. Sie hatte mich geboren und versteckt, ohne das Wissen meines Vaters, vor dem sich mich zu schützen gedachte. Und nun vertraue ich ihr Geheimnis diesen Seiten an, damit es mich überlebt, denn ich habe nicht vor, das Erbe meines Vaters anzutreten. Der Name meiner leiblichen Mutter war Alexandra Alderan und mir gab sie den Namen Lilliana Lamia Riddle. Denn ich bin Tom Riddles einziges Kind. Lord Voldemorts Tochter. Oh, ups, hier ist Ende... nun ja, bis zum nächsten Kapitel! Und wie fandet ihr es? Keine wirkliche Überraschung mehr, oder? Aber meiner Meinung nach schon noch schockierend. Seid ihr auch schon so gespannt darauf wie ich, was die anderen dazu sagen werden? Dann lest auch das nächste Kapitel wieder genauso eifrig, denn dort werdet ihr nicht nur das erfahren, sondern auch, wer die restlichen Seiten des ,verwunschenen Kapitels' geschrieben hat und warum. Dann gehen wir auch langsam aber sicher schon auf den Endspurt zu, ich wünsche euch viel Spaß und dass ihr mir auch weiterhin so treu bleibt, ich freue mich wirklich sehr über jeden einzelnen Kommentar! Oh, und ich hoffe, es war nicht zu pathetisch, aber sowohl Draco als auch Harry haben nun mal einen Hang zu großen Auftritten, und ich liebe das, verzeiht mir diese kleine Schwäche! Cat PS: Wow, das ist das längste Kapitel, das ich je geschrieben habe! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)