Liebe wider Willen von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Ein Schicksalsschlag folgt dem anderem ------------------------------------------------- 1.Ein Schicksalsschlag folgt dem anderen Mein Name ist Rumi Kiritani, und ich gehe zur High School, im Moment höre ich mir einen Vortrag an, was mich nicht sonderlich interessiert. Wer interessiert sich schon für Wirtschaft und Recht? Ich habe im zur Zeit ein grösseres Problem. Mein Freund und ich hatten gestern am Telefon einen heftigen Streit, schon vorher lief es nicht mehr so glatt, das kam allerdings ab und zu schon vor, aber so einen Streit hatten wir noch nie. Keiner von uns beiden konnte sich am Schluss beherrschen, wir schrieen nur noch in den Hörer. Er versteht mich auch überhaupt nicht, und ich ihn genau so wenig. Ich hätte niemals gedacht das Kim jemals so von mir denken könnte. Damit ihr es besser versteht noch ein paar hintergründliche Informationen. Ich gehe in eine Privat Schule zuvor gingen Kim und ich auf die selbe Schule. Ich frage mich was er wohl gerade so tut, ehrlich gesagt, wenn ihr glaubt es täte mir leid was ich gesagt habe dann täuscht ihr euch, mir tut es höchstens leid, dass es soweit gekommen ist. Wenn er glaubt ich nicke jetzt wieder einmal ganz brav mit dem Kopf und sage zu allem was er sagt Ja und Amen, dann hat auch er sich getäuscht, ich kann ja wohl meine Ansichten vertreten und wenn es heisst das wir auseinander gehen, so wie bis jetzt geht es nicht mehr weiter, ich habe keine Lust mehr für etwas zu kämpfen, was keinen Sinn hat. Eigentlich läuft alles schon schief seit ich hier in der High School bin, er war nämlich dagegen das ich auf die High School gehe . Mein Argument war, er müsste ja dann keine Angst haben, ich laufe wegen jemand anderem ihm weg. Sein Problem ist jetzt, ich werde zu einer Schickimicki Tussi wie die anderen Mädchen, dabei empfinde ich das gar nicht so. Klar ich habe mich verändert, aber ich finde es positiv, ich fühle mich in meinem Auftreten sicherer, ich fühl mich einfach nur wohl in meiner Haut, und ich habe auch wirklich gute Freundinnen gefunden auf die ich mich jeder Zeit verlassen kann. Diese langweilige Stunde ist jetzt endlich vorbei, hab mal wieder kein bisschen Aufgepasst ist ja auch zu blöd das ganze!! Ich gehe nach Hause und hoffe mir begegnet auf dem Heimweg nur niemand, heute bin ich nicht in der Stimmung mit jemandem zu reden. Als ich daheim bin wird mein Wunsch nicht mehr erfüllt. "Rumi, könntest du bitte mal kommen!" hmpf, "Ja. Mama ich komme!" Ich gehe durch den Flur und in die Küche wo meine Mutter schon auf mich wartet, sie ist Deutsche, nur sieht man das ihr gar nicht an, vor allem spricht sie fliessend Japanisch, sie selbst sagt ihre Muttersprache sei Japanisch, weil sie doch schon von ganz Klein an hier in Japan ist. Manchmal gehen wir nach Deutschland um meine Grosseltern und Tante zu besuchen. "Ja, Mama, was ist denn?" Sie schaut mich mit besorgten Augen an, kein Wunder ich muss auch bestimmt beschiessen aussehen, letzte Nacht konnte ich immerhin kein bisschen schlafen. "Kim hat angerufen, er meinte es sei sehr dringend, er müsste dich unbedingt sprechen und dir gleich Bescheid sagen wenn du kommst." Ich nicke betrübt mit dem Kopf, "Ich werde ihn gleich einmal anrufen." "Rumi-Chan, ist was passiert? Du kannst es mir ruhig sagen wenn du willst!" Ich versuche zu lächeln, "Nichts wichtiges was dir Sorgen bereiten könnte, Mama." Ich gehe wieder hinaus aus den Flur und zum Telefon, Mama habe ich ganz schön angelogen, aber sie macht sich immer so viel Sorgen. Mittlerweile läutet es auf der anderen Seite, "Hier Kim!" "Hi, Kim!" er schweigt für einen Augenblick, "Du Rumi- Chan, ich muss dir was sagen!" ich seufze leise vor mich hin "Ja, was denn? Wenn es wegen gestern ist, ich bleibe bei meiner Meinung, daran wird sich nichts ändern." Es herrscht wieder schweigen, "Wenn das so ist," sagt Kim, "dann wird es besser sein wenn wir uns trennen, weil ich bin damit nicht einverstanden, ich wüsste nicht wie lange es so noch gut gehen könnte." Ich schlucke leer, damit habe ich nicht gerechnet, bis jetzt war doch immer alles ganz OK, wegen eines Streites haben wir noch nie das Ende angekündigt. Auf einmal, werde ich wütend, "So wenn du meinst, Ciao!" Ich knalle den Hörer auf die Gabel und renne ins Zimmer. Meine Wut hat sich in Trauer umgewandelt! Ich werfe eine CD ein, lege mich aufs Bett und versuche mich zu beruhigen, ich kann es aber nicht verhindern, mir kommen die Tränen hoch. Nach einer Weile habe ich mich beruhigt, so musste es ja kommen. Es waren drei schöne Jahre und jetzt ist halt Schluss, ich werde es ja wohl überleben. Vor allem kann ich meiner Familie doch keinen Kummer bereiten. Es muss so weiter gehen wie bisher. Am Samstag gehe ich weg, jetzt halt vielleicht mit einer Freundin und Sonntags bleibe ich zu Hause und koche, putze und was sonst auch immer. Wir sind nicht gerade Reich, aber auch nicht Arm, meine Mutter geht Arbeiten damit wir besser durch kommen. So ist sie ziemlich oft weg und dann natürlich froh wenn wir ihr ein bisschen zur Hand gehen. Manchmal schätzt sie es nur nicht, oder sieht es als so selbstverständlich an, dass sie sagt wir würden ihr nie helfen. Wenn ich da von meinen Freundinnen höre, sie wüssten mit ihrer Zeit nichts an zufangen, könnte ich fast neidisch werden, weil ich als ältestes Kind eine Menge Verantwortungen zu tragen habe. Zu Hause muss ich ein wenig Geld abgeben für die Schule, weil die ja wirklich nicht gerade billig ist, dafür muss ich zwei mal in der Woche Arbeiten gehen. Eigentlich habe ich es gar nicht so leicht, ich versuche trotz allem, das positive in allem zu sehen. Jetzt kommt mir Kim wieder in den Sinn, ich habe so herum gegrübelt, warum ich eigentlich fast keine Zeit für mich und meine Freundinnen habe, dass ich Kim völlig vergessen habe, jetzt denke ich wieder an ihn, weil er ja auch einer der Gründe ist warum ich fast keine Zeit habe, weil er mich immer für sich beanspruchen wollte. Jetzt habe ich wenigstens diesen Zeitraum frei. Ziemlich fies was ich da gerade denke, aber wenn ich mir so lange einrede es mache mir nichts aus, dass er mich verlassen hat, dann werde ich schneller über ihn hin weg kommen. Ich habe nämlich keine Lust irgendwann einmal zu sagen, meine Kindheit war so traurig und mein Teenagerleben so hart und ich hätte nie lachen können usw. Darum möchte ich in allem das positive sehen und immer daran denken wie gut ich es habe und das viele es doch viel schlechter haben weder ich. Aber alles, schaff ich auch nicht alleine, obwohl ich stark sein will bin ich schwach. Als kleines Kind wünschte ich mir immer einen grossen Bruder der auf mich auf passe und mich vor den Hänselein der andern beschütze, aber ich bin nun mal als erste auf die Welt gekommen, ich kann ja nicht plötzlich einen älteren Bruder haben, geht ja gar nicht. Ich bin ja auch froh das ich meine beide Geschwister habe, Siojiama und Kenjin, meine kleine Schwester die 14 ist und mein kleiner Bruder der 7 ist. Ich war so froh, als ich Kim traf, endlich musste ich nicht mehr stark sein, ich konnte ihm alles sagen was mich bedrückte, ich konnte mich in seine Arme fallen lassen und alles um mich vergessen, das ist jetzt auch vorbei. Ich werde wieder die selbe werden wie vorher, ich werde mich alleine durchs Leben kämpfen wie ich es früher getan habe, oder doch nicht? Jetzt habe ich ja Freundinnen auf die ich zählen kann, früher hatte ich keine wirklichen Freunde, aber jetzt, das ist mir geblieben, ich kann mich immer noch bei ihnen geborgen und sicher fühlen, war es denn nicht auch so, dass ich mich in letzter Zeit sowieso lieber bei meinen Freundinnen war als bei Kim? Ich muss also gar nicht traurig sein (Rumi versucht sich davon zu überzeugen nicht traurig sein zu müssen). Ich wische mir also die Tränen weg und gehe wieder zum Telefon, diesmal wähle ich die Nummer von Sumi-Chan (Natsumi), meiner besten Freundin. "Hallo Rumi-Chan! Wie geht es?" (Natsumi hat zu Hause ein Telefon, wo man auf dem Display sieht wer anruft) "Hi, Sumi-Chan, nicht besonders, Kim hat vorhin angerufen. Er hat Schluss gemacht." Zuerst ist es ganz still auf der anderen Seite der Leitung dann: "WAS? WAS FÄLLT DEM ARROGANTEN TYP EIN? NUR WEIL ES NICHT GERADE SO TOLL LÄUFT MACHT MAN DOCH NICHT GLEICH SCHLUSS! MIT IHM RECHNE ICH NOCH AB, WAS FÄLLT DEM TYP EIN DICH EINFACH SO FALLEN ZU LASSEN, WEISS DER EIGNTLICH NICHT WIE SEHR DU IHN BRAUCHST? MIT DEM MACH ICH KURZEN PROZESS! DIR EINFACH SO WEH ZU TUN!" - "Sumi-Chan, Sumi-Chan!" Versuche ich sie zu beruhigen, "Nicht jetzt ich gehe jetzt zu ihm und dreh ihm den Hals um!" ich seufze und hole tief Luft, "Darum geht es ja, das musst du nicht machen, deswegen wird er auch nicht mehr zu mir zurück kommen. Ehrlich gesagt, bin ich gar nicht so traurig darüber, ich glaube auch ich hatte ihn gar nicht mehr so lieb wie am Anfang. Du und Mika-Chan (Minako), seid mir die liebsten Freundinnen." Uh, das klingt ja fast so als wäre ich in sie verliebt, hoffentlich nimmt sie es nicht falsch auf. "Ach Rumi, ich habe dich doch genau so lieb und Minako doch genau so, wir sind immer für dich da versprochen!" Am Sonntag bin ich mit der Familie zusammen, das macht mir jedes mal Spass. "Onee-Chan, kannst du mir da bitte schnell helfen? Ich schaff es einfach nicht." Ich lächle, Kenshin kann manchmal so süss sein und manchmal ist er so ein kleines Biest. Als ich ganz frisch mit Kim zusammen war, da hat er eine gemeine Attacke nach der anderen gestartet um Kim zu vergraulen, Kenjin war ganz schön Eifersüchtig. Als ich merkte warum er so gemein zu Kim war, habe ich Kenjin gesagt, er müsse nicht eifersüchtig sein, oder Angst haben mich zu verlieren, egal wer an meiner Seite sei, ich bleibe immer seine Onee-Chan und ich werde ihn immer gleich fest lieb haben. "Klar helfe ich dir, zeig mal, was muss ich tun?" Kenjin spielt Game Boy und schafft es wieder einmal nicht, wie oft habe ich ihm schon geholfen. "Schau Onee-Chan, siehst du diese Klippe, ich kapier nicht wie ich jetzt auf die andere Seite gelangen sollte." - "OK, dann versuch ich es jetzt!" Ich fange an herum zu probieren wie dieser Mario, dort an die andere Seite gelangen könnte. Dabei fällt mir aus den Augenwinkeln auf, dass Sio-Chan schon fast so gross ist wie ich, wir sind ja auch nur zwei Jahre auseinander, aber trotzdem, bald werde ich bei ihr die Beschützerrolle abgeben. Früher haben wir uns die ganze Zeit gestritten, aber jetzt nicht mehr, sie leiht sich sogar schon die Klamotten von mir aus. Wie ich sie doch alle lieb hab. Auch Mama und Papa, auch wenn sie einem manchmal ganz schön auf den Wecker gehen können. Nächste Woche werde ich sie ganz schön vermissen, ich mache ein Studium Lehrgang in Osaka für drei Wochen, nicht einmal am Wochenende sehe ich meine Familie, ich werde es wohl oder übel überleben müssen. Endlich habe ich diese blöde Klippe überwunden, war eigentlich ganz logisch, aber nun ja was soll's, manchmal sind die logisten Sachen die schwierigsten. Ich gebe den Game Boy Kenjin zurück, "Danke Onee-Chan!" - "Schon..." - "Onee-Chan!! Was hast du gemacht? Ich habe ja nur noch ein Leben von 13!" Uups, hähä! Das passiert halt wen man Nachdenkt und eigentlich sich auf etwas anderes konzentrieren sollte. Ich packe gerade meine Sachen, die ich für die drei Wochen brauche, als Sio-Chan ins Zimmer kommt, "Onee-Chan, brauchst die hellblaue Bluse? Ich würde sie gerne nächsten Samstag an einem Schulfest tragen." Ich denke kurz nach ob ich sie schon ein gepackt habe, "Ja du kannst sie haben, sie ist noch im Schrank." - "Vielen Dank, Onee-Chan!" So ich habe mein Zeug gepackt und bin Start klar. Ich werde mit dem Zug nach Osaka fahren. Sie haben sich rührend bei mir verabschiedet, ich werde sie vermissen, wie viel mal ich das wohl schon gedacht habe? Ich sitze jetzt schon im Zug, wie meine Gastfamilie wohl so sein wird? So viele Gedanken gehen mir durch den kopf, manchmal lese ich ein bisschen, die Fahrt scheint mir fast endlos lang, bis ich von weitem die Lichter von Osaka sehe, es ist ein wunderschöner Anblick. Auf dem Bahnsteig angelangt, sehe ich gleich wer die Leuten sind bei denen ich die nächsten vier Wochen verbringen werde, so auffällig sie sich doch benehmen. Sie haben ein grosses Plakat gemalt, darauf steht: Willkommen in Osaka Rumi-Chan. Irgendwie niedlich, die ganze Familie steht auf den Zehenspitzen um mich aus findig zu machen, ich halt es nicht mehr aus und winke ihnen entgegen. Als ich vor ihnen stehe, verbeuge ich mich wie es sich gehört und stelle mich vor, "Mein Name ist Rumi Kiritani, freut mich Sie kennen zu lernen und vielen Dank das ich bei Ihnen wohnen darf." Das kleine Mädchen macht einen Hofknicks und meint: "Ich bin Saki-Chan und bin eine Prinzessin!" wie süss die kleine ist. Dann stellt sich ihr Bruder vor: "Ich bin Haku-Kun, und im Gegensatz zu meiner Schwester normal!" ich kann mir ein kleines kichern nicht verkneifen. Der Vater stellt sich und seine Frau nur mit dem Nachnamen vor, weil das so üblich ist. "Ich bin Zawasa, wir sind ebenfalls sehr erfreut dich kennen zu lernen." Unterdessen bin ich schon eine Woche hier bei den Zawasa's und es geht mir echt gut, meine Familie hat mich schon einige Male angerufen. Heute ist Samstag, am Wochenende habe ich immer frei, ich kann mir die Stadt an sehen oder etwas mit Leuten unternehmen die ich kennen gelernt habe. Besonders mit Misa-Chan habe ich mich sehr schnell angefreundet, sie ist die Nachbarin von den Zawasa's, ihre Eltern machen gerade Urlaub. Eigentlich müsste ich am Wochenende nichts tun, aber ich trockne im Moment trotzdem das Geschirr ab und helfe aufräumen. Das mache ich eigentlich schon die ganze Woche durch, aber im Laden helfen ist noch anstrengender. Fertig mit abtrocknen und ich sehe auch sonst nichts was ich tun könnte, "Zawasa-San, kann ich Ihnen noch irgendwie helfen?" - "Nein, danke Rumi-Chan, geh du nur raus, es ist so ein schöner Tag!" - "Mhm, mach ich, auf Wiedersehnen Frau Zawasa." - "Einen schönen Tag Rumi-Chan!" Es war wirklich ein schöner Tag ich und Misa waren Inlienern im Park, wir sind ziemlich schnell und ich kann auch jumpen. Mach ich aber nicht, weil Misa nicht kann und so hänseln uns die Jungs weil sie denken sie wären besser, wir fahren ihnen immer davon wenn sie sich rächen wollen wenn wir sie einmal hänselten. Ich komme jetzt total Fertig und KO zu Hause an, lustig ich sage schon zu Hause, ich denke zu Hause ist man dann wenn man sich wohl fühlt und das tue ich hundertprozentig. Ich war Duschen und habe mich frisch Angezogen als: "Rumi-Chan, deine Mutter ist am Telefon sie möchte dich sprechen!" - "Ja, komme sofort!" Ich merkte zwar das Zawasa-San besorgt schaute, aber ich kümmerte mich nicht weiter darum, ich bin immer unglaublich glücklich wenn meine Familie mir anruft. Ich hole mir das schnurlose Telefon, "Hi, Mum, du glaubst nicht was Misa und mir heute passiert ist..." meine Mutter unterbricht mich, "Rumi, hör mir gut zu, es ist was passiert!" schlagartig ist meine ganz Fröhlichkeit verflogen, an der Stimme meiner Mutter kann ich hören, dass sie geweint hat. "Mama, was ist passiert?" - "Hör zu, ich und Kenjin werden nach Deutschland gehen..." diesmal unterbreche ich meine Mutter, "Aber warum denn?" - "Rumi, unterbrich mich nicht, es ist so schon schwer genug. Ich werde dein Vater verlassen, ich komme nie wieder zurück nach Tokyo. Er hatte ein Verhältnis, es ist zwar schon Jahre her, sogar bevor wir geheiratet hatten, aber diese Frau, hat ein Kind von deinem Vater bekommen, er heisst Yuki und ist ein Jahre älter wie du, er geht zur High School, genau wie du und später will er zur Uni." Ich unterbreche meine Mutter wieder, "Aber Mama, das hat doch nichts mit uns zu tun, Papa hat die doch sicher schon vorher unterstützt, ich weiss nicht warum jetzt..." - "RUMI! Hör mir zu! Ich versuche dir gerade etwas zu erklären. Natürlich hat Papa die beiden unterstützt, das Problem ist jetzt, das diese Frau bei einem Unfall ums Leben kam und dein Vater ist nun der gesetzliche Vormund, er muss Yuki bei sich auf nehmen, Yuki ist noch nicht Volljährig deshalb kann er noch nicht über das Vermögen seiner Mutter verfügen und sich so selbst über Wasser halten. Dein Vater ist verpflichtet sich um Yuki zu kümmern. Aber ohne mich, mein Stolz erlaubt es mir nicht mit diesem Kind unter einem Dach zu Leben." Ich höre immer noch die Worte meiner Mutter in meinen Ohren, mir wird langsam klar was meine Mutter da gesagt hat, sie und Kenjin werde ich nie wieder sehen, weil ich aus heiterem Himmel einen älteren Bruder habe, weil ich einen älteren Bruder habe, wird Mama und Kenjin mich verlassen. "Ich kann dich verstehen, Mama, ich könnte auch nicht mehr bei Papa bleiben, wenn ich an deiner Stelle wäre, aber wir werden in Kontakt bleiben, ja?" - "Tut mir leid, Rumi, ich mache dir grossen Kummer, ich hoffe dein Vater wird jetzt nicht den ganzen Haushalt dir überlassen. Tut mir leid, das ich dich nicht mitnehmen kann, aber Kenjin ist nun mal der einzige, der sich schnell an seiner neuen Umgebung gewöhnen kann." - "Mama, ich verstehe dich, ich kann dich verstehen. Ich werde dich und Kenjin vermissen." Mir rollen dicke Tränen das Gesicht runter, ich kann mich nicht länger beherrschen. "Wir bleiben in Kontakt Rumi-Chan, ich vermisse dich auch. Ich gebe dir noch Kenjin, wir werden nämlich heute noch zum Flughafen gehen." Bevor ich noch was sagen konnte hörte ich schon Kenjin's Stimme: "Onee-Chan, hast du schon gehört ich und Mama gehen nach Deutschland zur Oma. Ich werde unsere Cousine kennen lernen die soll genau gleich alt sein wie ich und ich werde Deutsch lernen!" - "Wie schön für dich Kenjin, ich werde dich aber jede Woche anrufen damit du nicht vergisst wie man Japanisch spricht. Wäre ja schlimm wenn wir uns wieder sehen würden und wir kein einziges Wort miteinander wechseln könnten." - "Stimmt Onee - Chan, das wäre nicht so doll! Sag mal Onee-Chan weinst du?" Klar, Kenjin versteht noch gar nicht das wir uns sehr lange nicht mehr sehen werden, er weiss noch gar nicht wie weit weg er von Japan sein wird, irgendwann wird er es verstehen. "Nein, ich weine nicht, ich habe nur einen kleinen Schnupfen!" - "Einen Schnupfen? Im schönsten und heissesten Sommer? Was hast du denn gemacht?" - "Ich war mit den Kleidern im Parksee schwimmen und als ich merkte das ich ja gar keine Ersatzkleider dabei habe, musste ich alles in den nassen Kleidern nach Hause laufen!" - "Onee-Chan, du machst vielleicht für merkwürdige Sachen. Ich muss jetzt zum Flughafen, ich werde dich vermissen Onee-Chan!" - "Ich dich auch kleiner Bruder und ruf mich an wenn du bei Omi gelandet bist!" - "Klar mach ich, Tschühüss!" schon hat er aufgelegt, ich konnte ihm gar nicht Auf Wiedersehen sagen! Kapitel 2: Die erste Begegnung ------------------------------ 2.Die erste Begegnung Ich sitze im Zug, zurück nach Tokyo, die letzte Woche, wo ich bei den Zawasa's war, gingen unglaublich schnell vorbei. Es waren schöne Wochen gewesen bei ihnen, fast wollte ich nicht mehr zurück nach Hause, nicht nur weil sie mir so sehr ans Herz gewachsen sind, sondern auch weil ich nicht weiss was mich zu Hause erwarten wird. Sio-Chan, hat sehr oft angerufen und geweint, Papa hat Kenjin's Zimmer ausgeräumt und viele Sachen und Möbel nach Deutschland geschickt. Sio-Chan sagte immer am Telefon sie verfluche Yuki, sie habe Kenshin viel lieber und sie hasse es jetzt schon, dass Yuki bei uns zu Hause einziehen werde. Seit dem Yuki aber bei uns zu Hause eingezogen ist, hat Sio nur noch einmal angerufen, damals sagte sie Yuki sähe nicht übel aus, man müsse sich nicht schämen wenn man mit ihm in die Öffentlichkeit gehe, mehr habe ich nicht aus ihr herausbekommen. Irgendwann letzte Woche erinnerte ich mich auf einmal das ich früher als ich klein war immer einen grossen Bruder wollte und später fiel mir ein, dass ich diesen Wunsch von einem grossen Bruder nie aufgegeben habe. Einerseits bin ich neugierig auf Yuki, und auf der anderen Seite möchte ich ihn niemals sehen, verabscheue ihn und würde ihn am liebsten zum Teufel wünschen, weil er es im Grunde ja der ist, der unsere fröhliche Familie zerstört hat. Ich denke wieder an Kenjin, wie glücklich er doch gestern am Telefon klang. Er erzählte er habe schon viele Wörter auf Deutsch gelernt, als er das sagte hatte er gleich einmal alle Wörter die er gelernt hat mir aufgezählt, es war sehr lustig zu hören wie er mit mühe versuchte die Wörter auszusprechen. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich erst merkte das ich in Tokyo bin, als der Lautsprecher knackte und eine tiefe Männerstimme die Endstation ankündigte. Ich sammle meine Sachen zusammen und warte auf dem Gang bis ich aussteigen kann. Draussen angekommen halte ich gleich einmal Ausschau nach meinen Vater der mich abholen sollte, doch ich fand ihn nirgends, nirgends war er zu entdecken. Ich setzte mich hin, er könnte ja nur verspätet kommen. Eine halbe Stunde später: Ich gebe es auf, ich gehe mit meinem ganzem Gepäck zur Bushaltestelle löse mir ein Billet und nehme denn nächsten Bus zu mir nach Hause. Ich frage mich warum er nicht gekommen ist, ich bin sowieso völlig durcheinander, wie ich reagieren soll, wenn ich Yuki sehe? Ich denke, ich werde einfach höflich bleiben und mich anständig benehmen. Meine Gedanken schwirren um alles mögliche herum während der Fahrt. Als ich zu Hause ankomme war ich noch mehr durcheinander als bevor ich in den Bus stieg. Vor unserem Haus drehe ich den Schlüssel um und trete ein ohne irgendetwas bestimmtes zu denken. Schon von weitem konnte ich hören wie meine Schwester und mein Vater wie verrückt lachten, auch eine mir noch völlig unbekannte Stimme lachte wie verrückt. Ich machte keinen Mucks um der Sache auf den Grund zu gehen. Als ich um die Ecke ging blieb ich abrupt stehen, was ich sehe, lässt mich erstarren und auf einmal geht mir ein Licht auf. Ich sehe meine Schwester die vergnügt lacht und mein Vater und Yuki die anscheinend versuchen unsere Katze einige Kunststücke bei zu bringen. Darum konnte mein Vater mich nicht abholen, weil er mich nicht holen wollte. Ich lasse meine Reisetasche auf den Boden knallen, alle fahren zusammen und blicken mich mit erschrockenen Augen an, genau das was ich wollte. Die Tatsache das ich sie erschreckt habe entlockt mir ein fieses hämisches Lächeln. Ich gehe zurück zur Garderobe und hänge meine Jacke auf. Dabei lasse ich mir Zeit, ich höre wie sie flüstern. Als ich wieder komme um meine Tasche zu holen stehen mein Vater und Yuki im Türrahmen, von dort ich sie eben beobachtet habe. "Rumi-Chan, es tut mir so Leid, wir hatten es so lustig, deshalb habe ich dich total vergessen!" Ich antworte nicht, ich hebe meine Tasche auf, als ich mich aufrichte streckt mir Yuki seine Hand entgegen. "Ich heisse Yuki, wie du bestimmt schon weißt." Sogar jetzt kann ich nichts antworten, alle meine guten Vorsätze kommen mir in Sinn, aber ich bin nur noch eine Puppe der Wut und Enttäuschung. Demonstrativ wende ich mich der Treppe entgegen und gehe rauf in mein Zimmer. Oben angelangt schmeisse ich die Tasche in die Ecke. Entledige mich der unbequemen Jeans und dem neuen Shirt und ziehe dafür meine Lieblingsklamotten an fürs Kickboxen. Ich bin nicht sehr gut darin, aber schon vor dem Kindergarten habe ich damit angefangen um meine überschüssige Energie und meine Wut los zu werden, dabei schmeisse ich eine meiner schrecklichsten CDs ein, das heisst mein Dad nennt sie so, ich sage absoluter E-Gitarren Sound. Die Musik dröhnt in meinen Ohren und das Blut kocht in mir vor Wut, immer wieder höre ich mich sagen, "Wegen Yuki hat Mum dich verlassen, wegen Yuki hat Sio-Chan nicht mehr angerufen, Wegen Yuki siehst du Kenjin nie wieder, wegen Yuki hat Papa dich verlassen!!!! Alles ist allein die Schuld von Yuki!!!!!!!!!!!!" Die CD ist zu Ende und meine Kraft auch, völlig verschwitzt gehe ich ins Bad, ein Glück, dass ich ein Badezimmer für mich ganz alleine habe, nur durch mein Zimmer gelangt man zum dritten Badezimmer in unserem Haus. Ich gönne mir eine kräftige Dusche, danach lege ich mich aufs Bett, fast hoffe ich das jemand kommt und fragt wie es mir gehe, am liebsten Sio oder Papa der sich nochmals entschuldigt, aber niemand kommt und ich weiss auch warum, wenn sie hören dass ich mich austobe ist es besser man lässt mich für den Rest des Abends alleine. Erst nach einer Weile rapple ich mich auf und verräume meine Sachen aus der Reisetasche. Eigentlich wollte ich noch Sumi-Chan anrufen, aber jetzt als ich auf die Uhr schaue merke ich das es schon 8 Uhr ist. Ich bin schon seit 4 Stunden zu Hause, und gerade mal drei Minuten lang habe ich meine neu formatierte Familie gesehen. Ein schlechtes Gewissen habe ich nicht, ich will sie auch nicht sehen, ich warte so lange bis sie schlafen gegangen sind, hab nämlich Hunger! Es ist jetzt halb zwölf, ich habe verschlafen, ich wollte gleich nachdem die andern zu Bett sind was zu Essen holen, aber ich bin ein geschlafen und erst jetzt bin ich wieder auf gewacht. Leise stehe ich auf und schleich aus dem Zimmer runter in die Küche. Keiner soll merken dass ich mächtig Hunger habe. Erst in der Küche mache ich Licht, leise mache ich mir ein Sandwich und hole mir was zu trinken. Ich öffne eines der Fenster und lasse die kühle Nachtluft hinein strömen, merkwürdige Laute dringen an mein Ohr, manche würden Angst bekommen, aber ich nicht, es ist sogar richtig beruhigend. Mein Sandwich habe ich schon lange gegessen, jetzt nehme ich mir meinen Saft, gehe zum Fenster und betrachte die dunkle Nacht mit all seinen vielen Lichter. Plötzlich ohne das ich genau weiss warum schaue ich zur Küchentür, Auf einmal taucht ein muskulöser Oberkörper auf, mit einem Schreck wird mir klar das Yuki das sein muss. Er schaut mich ein wenig verwirrt an, " Hattest wohl Hunger was?" Mein Schreck ist schon wieder verflogen, "Hättest du auch wenn du seit Mittag nichts gegessen hättest!" Er grinst jetzt breit, "Oh, du kannst ja sprechen, sogar mit mir!" Das macht mich so richtig sauer, ich würde ihm am liebsten eine rein hauen, aber ich halte mich zurück und grinse nur breit, "Freu dich nicht zu früh. Bewahr diese nächtliche Begegnung gut in deinem Herzen auf..." ich mache eine künstlerische Pause um zu schauen wie er meine Worte auf nimmt, er fängt mehr an zu grinsen und seine Augen leuchten auf, "Ich bin doch dein Halbbruder!" ich grinse noch breiter und beende meinen Satz, "...denn heute Nacht, wirst du wohl die netteste Begegnung mit mir gehabt haben." Sein Grinsen vergeht ihm augenblicklich verdattert darüber das er mir auf den Leim gegangen ist starrt er mich an. Mein leeres Glas Saft stelle ich auf der Anrichte ab, mit einem bösem Lächeln gehe ich an ihm vorbei und nach oben in mein Zimmer. Am nächste Morgen stehe ich sichtlich vergnügt auf, wie ich es gestern Yuki gezeigt habe hat mir richtig, wie soll ich sagen, aufgestellt? Keine Ahnung ich bin jetzt jedenfalls vergnügt und voller böser Taten, ich mache Yuki das Leben zur Hölle! Ich zahle ihm zurück was er mir angetan hat, jeden Tag soll er spüren wie sehr ich ihn hasse. Nachdem ich mich angezogen habe, gehe ich runter, es ist mucks Mäuschen still, aber es ist doch schon zehn Uhr? Auf dem Küchentisch entdecke ich eine Nachricht von meinem Vater, sie seien alle ausser mir Einkaufen gegangen, klar jetzt wo Mama das nicht mehr macht muss es Dad tun und weil er keinen Bock hat alleine zu gehen nimmt er alle die gleich auch noch da sind mit, sieht ihm ähnlich. Ich gehe ins Wohnzimmer und bekomme einen Riesen Schock, alles sieht anderes aus, andere Fotos sind in den Bilderrahmen und nur noch die Cautch und der Fernseher erinnern mich an die alte Einrichtung. Ich betrachte die Fotos näher, es sind ganz neue Bilder, einige Bilder zeigen Sio-Chan, Dad und Yuki zusammen glücklich, als wären sie schon immer eine Familie gewesen. Ein Bild wo Yuki Sio in den Armen hält und ein Bild wo Dad stolz seine Hand auf Yuki's Schultern legt. Kein Bild von Mama oder Kenjin und keins von mir. Mir wird von einer Sekunde auf die andere schlecht, ich kehre ohne auch nur noch ein Blick in das Wohnzimmer zu werfen gehe ich in Kenjin's ehemaliges Zimmer, nur ein Blick genügte, alles anders, nichts erinnert mehr an Kenjin, absolut gar nichts, ausser die Unordnung. Ich renne in Papa und Mama's Zimmer, doch auch hier kein Anzeichen dass hier mal jemand anderes auch mal gewohnt hat ausser Papa, nicht einmal ein einziges Bild von ihr steht im Zimmer. Ich bin den Tränen nahe, ohne zu zögern gehe ich in das Zimmer meiner Schwester, mir fällt ein Stein vom Herzen, alles genau gleich, sogar ein Foto von unserer Familie steht auf ihrem Tisch, ein Foto auf dem Kenjin und Mama und Ich drauf sind, aber auch ein Bild von Sio und Yuki, das selbe Bild wie unten im Wohnzimmer. Ich gehe ohne gross nach zu denken auf den Dachboden, dort suche ich eine Kiste die am wenigsten verstaubt ist und siehe da, ein Bild von Mum und Kenjin, auch einige andere Sachen von ihnen ist noch in der Kiste, aber ich nehme nur das Bild und gehe runter in mein Zimmer, beim im Flur sehe ich das Schnurlose Telefon und im vorbeigehen schnappe ich es mir und schliesse mich anschliessend im Zimmer ein. Ohne gross und überlegen Tippe ich eine Nummer ein, es läutet und eine bekannte Stimme meldet sich, zuerst weiss ich nicht was antworten doch dann, "Hi Kim, ich bin es nur!" ich hatte doch tatsächlich die Nummer von meinem Ex-Freund gewählt. "Rumi? Was für eine Überraschung, wie geht's was machst du so?" - "Eigentlich geht's mir ganz gut und sonst, ich habe morgen wieder Schule habe jetzt die drei Wochen Praktikum hinter mir." Einen kurzen Augenblick herrscht Stille, "Stimmt, hatte ich völlig vergessen, ist es wegen deinem neuem Bruder?" Ich hole sichtlich tief Luft, "Du weißt es? Du hör mal, ich hatte deine Nummer aus versehen gewählt ist wohl besser wenn ich wieder auflege!" - "Ha, Rumi, ich kenne dich zu gut, es ist wegen deinem neuen Bruder, hast wohl einige Probleme mit ihm, sonst wärst du ja nicht gleich so von der Rolle!" mein ganzer Ärger kommt auf, "Klar habe ich ein Problem mit ihm, hättest du auch wenn du nach drei Wochen nach Hause kommst die hälfte deiner Familie nicht mehr zu Hause wäre und die ganze Einrichtung sich völlig verändert hätte, dazu kommt noch das ein wild Fremder Typ sich hier einquartiert hat und schon der absolute Liebling ist und ich genau wie Mama und Kenjin irgendwie nicht wirklich existiert im Haus abgesehen von meinem Zimmer! Du wärst auch völlig von der Rolle!" - "Ich kann dich verstehen, du machst gerade eine sehr harte Zeit durch, wenn du jemand brauchst zum Reden, dann ruf mich ruhig wieder an, ich bin für dich da, auch wenn wir nicht mehr zusammen sind, aber jetzt ruf besser Sumi-San an ich denke die wolltest du bestimmt sprechen!" - "Ja!" gebe ich klein laut zu, "Also dann Tschüss!" und bevor ich noch was sagen konnte hatte er aufgelegt. Ja, klar Sumi, ich ruf sie nicht mehr an sondern schick ihr stattdessen eine SMS darin steht ich wolle sie um zwei Uhr bei den Skaterbahnen treffen. Ich gehe ins Bad und wasche mir das Gesicht mit kaltem Wasser um mich zu beruhigen, das kalte Wasser tut meinem überhitztem Gesicht gut. Von unten dröhnt lautes Gelächter nach oben. Die Wut kocht in mir hoch, ich stürme zur Tür und drehe den Schlüssel um, obwohl ich weiss das schon abgeschlossen ist. Ich werfe mich aufs Bett und betrachte die Decke. Nach einer Weile verstummt das Gelächter, leise Schritte nähern sich meiner Tür. Es klopft, doch ich mache keine Anstalt mich zu melden oder gar die Tür zu öffnen. "Onee-Chan, ich bin's Sio." Ich springe auf und schliesse die Tür auf, drehe mich aber so gleich wieder um und wende mich dem Fenster zu das ich nun weit öffne. Ich lehne ans Fenstersims und schaue raus, hinter mir höre ich wie meine Schwester die Tür wieder hinter sich schliesst. Sie kommt zu mir ans Fenster und guckt auch nur raus so wie ich. "Ein ganz schön schlechter Anfang für dich gestern!" fängt sie an, eine Weile sage ich nichts, "War es von Anfang an!" meine Schwester blickt mich ratlos an, "Wie meinst du das?", ich grinse nur wieder, genau so wie gestern Nacht, "Du hast es gut, du konntest dich noch von Mama und Kenjin richtig verabschieden und du hast jede Veränderung in diesem Haus mit gekriegt. Du Papa und dieser Yuki, ihr habt euch an diese neue Situation gewöhnt. Ich meine ihr habt schon gelernt miteinander aus zu kommen und zusammen zu leben." Meine Schwester sieht mich Verständnis los an, ich hatte auch nicht erwartet das sie es kapiert. Ihr Blick wandert durch mein Zimmer und bleibt dann auf meinem Schreibtisch kleben, ich weiss genau was sie entdeckt hat, "Ich habe es gleich geholt, nachdem ich bemerkt habe das sonst Nirgends ein Bild von den Beiden hängt." Sio nickt nur. Es klopft schon wieder an der Tür, Sio-Chan ruft herein statt meiner, was mich ziemlich auf die Palme bringt. Yuki öffnet langsam die Tür und blickt hinein, "Wow, ich hatte dein Zimmer noch nie gesehen, stör ich gerade?" Ich würdige Yuki keines Blickes und meine nur noch so zu meiner Schwester, "Ich treffe mich mit Sumi, Sio-Chan. Ich esse sonst wo was." Ich packe meine Inlinern, gehe an Yuki vorbei und nach unten. Auf der Treppe höre ich Yuki und Sio-Chan miteinander reden. "Sie wird mich niemals leiden können so wie es letzte Nacht klang!" - "Ach was, lass ihr Zeit sich an alles zu gewöhnen!" Schön gesagt denke ich als ich meine Inlinern anziehe, nur wenn Yuki unsere Unterhaltung nicht unterbrochen hätte, dann wüsstest du auch meine liebe Schwester, dass ich Yuki hasse, weil alles seine Schuld ist. "Nicht einmal in tausend Jahren werde ich ihn auch nur ein bisschen mögen können!" Sage ich Sumi nachdem ich drei geschlagene Stunden auf sie gewartet habe und ihr meinen ganzen Kummer vom Herzen gesprochen habe, jetzt fühle ich mich besser, aber ich bin immer noch verdammt sauer auf Yuki. "Oje, Rumi, ich wünschte ich könnte dir helfen, aber du, ich hab keine Ahnung wie ich dir da helfen kann. Bis jetzt scheint dieser Yuki ja ein netter Typ zu sein!" Ich grinse schon wieder ganz böse, "Bis jetzt haben wir auch nur zwei Sätze miteinander gewechselt, da kann noch das grösste Arschloch super nett sein!" - "Du liebe Zeit, Rumi-Chan, ich wusste ja gar nicht das du so gemein lächeln kannst, so richtig kalt!" ich schaue überrascht, "Bei blossem Gedanke an ihm kocht mir die Wut hoch, jetzt stell dir mal vor wie ich reagiere wenn ich ihn sehe!" Meine beste Freundin fängt an zu lachen, "Komm, drehen wir ein paar Runden damit du müde wirst und nicht mehr so schnell sauer wirst wenn du ihn siehst!" schon ist sie weg und ich fahre so schnell wie ich kann hinter ihr her. Wieder zu Hause bin ich völlig fertig. Ich realisiere die absolute Stille und Finsternis im Haus erst als auf mein lautes Hallo, keine Antwort folgte. Ich mache im Untergeschoss gleich mal fast überall Licht, auf dem Küchentisch entdecke ich wieder einen Notizzettel: Hi Rumi, wir sind ins Kino gegangen, leider warst du nicht da, damit wir dich mitnehmen konnten. Das war alles sonst nichts? Ich bin drauf und dran wütend zu werden, schon wieder ich, warum konnten sie nicht in eine Abend Vorstellung gehen? Gereizt mache ich mir schnell was zu Essen und sitze dann vor den Fernseher, gelangweilt zappe ich durch das Programm. Eine halbe Stunde später höre ich wie jemand kommt, ein flüchtiger Blick zeigt mir das es Yuki ist. "So warst du nicht im Kino?" frage ich ihn sehr herausfordernd. Ich schaue ihn nicht an, merke aber wie er mich anschaut, "Doch, Dad und Sio-Chan sind noch was besorgen gegangen!" Das er Dad sagt, stört mich ungemein, wie kann er einen Mann Dad nennen den er erst seit einigen Wochen kennt? Ich lasse mir aber nichts anmerken und schaue gespannt auf den Bildschirm des Fernsehers, ohne genau zu wissen was auf der Mattscheibe eigentlich genau abläuft. Lässig setzt Yuki sich neben mich und schaut mit mir Fern, ich erstarre wie auf Kommando zu einer Salzsäule, alle Nerven und Muskeln sind aufs höchste gespannt und ich atme nur noch so flach wie möglich. Yuki scheint davon nichts mit zu kriegen, besser so. "Na heute wieder gereizt?!" Diese Frage kam so plötzlich das sich meine Erstarrung löste und ich mich zu ihm hindrehte. "Sag mal? Kannst du nicht einfach deine Klappe halten? Wie kommst du eigentlich darauf?" sage ich völlig entnervt, aber immer noch viel zu nett, für meinen Geschmack. Er deutet auf den Fernseher, bevor ich fragen konnte sagte er, "Ich dachte nur weil es eine Sendung für oft gereizte Menschen ist." Ein bisschen ratlos schaue ich zum Fernseher und er hatte recht, ich war so im grübeln dass ich mich gar nicht achtete was für ein Blödsinn ich schaue, "Ich bin erst gereizt seitdem du in mein Leben getreten bist!" an diesem Konter muss er erst mal rum kauen und ich behielt recht, während ich mir jetzt einen Action Film anschaue sagte er nichts mehr, doch dann: "So viel schlimmer wie du mir gestern Abend gedroht hast bist du ja gar nicht!" Ich bin jetzt sauer, richtig wütend, gerade als ich so richtig zurück geben wollte kamen meine Schwester und mein Dad mit einem fröhlichem Lächeln auf dem Gesicht zur Tür hinein. Vor meinem Vater will ich nicht gerade Yuki eins so richtig auswischen, deshalb halte ich den Mund. "So ihr zwei, läuft was gutes? Tut uns Leid das es länger gedauert hat, aber wir merkten auf einmal, dass uns noch einiges im Kühlschrank fehlt!" Ich stehe vom Sofa auf und fange an aus zu packen, "Macht nichts!" Sage ich nur in einem leisem Ton, damit Dad nicht merkt wie sehr wütend ich doch in Wirklichkeit bin. Ich packe aus, stelle alles in den Kühlschrank und verziehe mich ohne ein weiteres Wort in mein Zimmer. Sollen die drei sich doch einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher machen, ohne mich!! Keine zehn Pferden bringen mich dazu auch nur einen Augenblick mich auf das Sofa zu setzen! Für keine Million Yen würde ich mich auch nur in die Nähe von diesem, diesem eingebildetem Kerl hinsetzten!!! Entnervt laufe ich in meinem Zimmer auf und ab, bis ich entschliesse zu Duschen. Als ich mit Duschen fertig war, habe ich mich wieder beruhigt. Morgen ist Montag, ich sollte noch mein Schulzeug ein packen. Nachdem ich eine Stunde lang nach meinen Sachen für die Schule gesucht habe, man sieht wieder was für eine Unordnung ich habe, gehe ich früh ins Bett damit ich morgen einigermassen erträglich bin. Kapitel 3: Männer sind Schweine ------------------------------- 3. Männer sind Schweine! Am Morgen stehe ich auf mache mich fertig und als ich unten in der Küche ankomme merke ich, dass ausser mir noch gar Keiner auf ist. Vor nicht all zu langer Zeit war Mama immer in der Küche und hat mir meinen Lunch gemacht und Kaffe den ich trank während wir zusammen gemütlich am Küchentisch sassen. Ich mache mir schnell eine Tasse Kaffee und während es auskühlt mache ich mir rasch einen Lunch. Von nun an werde ich immer mein Lunch selber machen müssen, ich werde keinen Morgen mehr haben an dem ich gemütlich am Küchentisch sitzen kann, denke ich als ich völlig gestresst aus dem Haus gehe. Ich fühle mich in der Schuluniform immer total ätzend, ich mag die Röcke einfach nicht, ja, warum können wir Mädchen nicht ebenfalls in Hosen rumlaufen so wie die Jungs? "Rumi! Warte auf mich!" Ich drehe mich um und sehe Minako, meine super tolle Freundin die gewagte Spielchen mag. "Oh, Hallo Mina-Chan! Wie geht es dir?" Minako verzieht das Gesicht, "Ich sollte eher Fragen wie es dir geht! Sumi hat mir alles erzählt." - "Ja, war logisch das sie dir es erzählt und was meinst du dazu?" Mina-Chan, schweigt für einen Augenblick, "Gib ihm eine einzige Chance, ja? Versuch dich nicht gleich wegen jeder Kleinigkeit auf hundertachtzig rauf zu schnellen." Genervt verdrehe ich die Augen, "Hör mir doch zu! Ihr hattet einen unglücklichen Start, du weißt schon von wegen dich abholen und vergessen haben usw. Was ich meine, er weiss ja nicht was dich stört und was nicht, gib ihm eine Chance, eine einzige winzige Chance." Ich denke kurz nach und finde dann, "Gut, sonst bin ich ja am Schluss noch die böse!" Minako grinst zu Frieden, "Aber nur eine einzige!" werfe ich noch ein. Minako konnte nichts antworten, weil wir gerade an der Schule angekommen sind und es geläutet hat. Schnell rennen wir in Richtung Schulzimmer. Als ich gerade um eine Ecke will stosse ich mit jemandem zusammen der es ebenfalls ganz schön eilig hat. Als ich sehe mit wem ich da auf dem Boden gelandet bin stockt mir der Atem. "Yuki was machst den du hier?" platzt es aus mir heraus, wobei kein Fünkchen Zorn in diesen Worten steckt nur reine Neugierde. Yuki schaut mich ebenfalls nur überrascht und erstaunt an. "Ich habe verschlafen, normalerweise hat immer meine Mutter mich..." Er hat seinen Satz einfach nicht zu Ende gesprochen. Er verabschiedet sich hastig und geht weiter so als wäre er von etwas ungemütlichem auf der Flucht. Ich mache auch das ich in mein Klassenzimmer komme, gerade rechtzeitig erreiche ich meinen Platz. Auf die Fragen von Minako wo ich den abgeblieben bin gehe ich nicht ein, zuerst muss ich mir im Klaren werden was den da genau passiert ist. Kaum hatte der Lehrer den Mund auf gemacht dachte ich darüber nach was gerade passiert war. Ich stiess gegen Yuki, war überrascht ihn zu sehen und fragte ihn in einem erstaunten Tonfall was er hier mache. Er reagierte Überrascht, ja warum den eigentlich? Er wusste doch dass ich hier zur Schule gehe! War er erstaunt weil ich einen nicht ab stossenden und distanzierten Tonfall hatte? Warum war er einfach so abgehauen? Er hatte von seiner Mutter gesprochen... ob das der Grund war? Ich bin auch zu blöd, seine Mutter ist gestorben und ich? Ich habe meine Mutter in gewisser massen auch verloren, nicht nur sie sondern auch meinen kleinen Bruder! Zuhause bin ich der totale Aussenseiter! Nein, Mitleid muss ich mit ihm nicht haben ich bin viel ärmer dran als er!! Bemitleide ich mich gerade selbst? Wie doof! Vielleicht sollte ich nicht weiter darüber nachdenken, die Eindrücke einfach mit nach Hause nehmen und Yuki eine Chance geben! Mist, Minako hat mir ein Versprechen abgeluchst! Jetzt werde ich ihm wohl oder übel eine Chance geben müssen! Nur eine einzige Chance! Merkwürdiger weise werde ich das Gefühl nicht los, ihr wisst schon es tut einem Leid wie gemein man war und das nur wegen seiner Reaktion vorhin! Ich werde ihn einfach Fragen was war, dann muss ich mich jetzt nicht länger herum Quälen. Ja, das mache ich, ich frage ihn gleich in der Mittagspause. Wo steckt dieser Idiot! Ich laufe jetzt schon seit 10 Minuten in der Gegend herum und suche diesen Mistkerl von einem Bruder, ne von einem Halbbruder! Nachdem ich noch eine Runde um den ganzen Pausenplatz gedreht habe entdecke ich ihn auf dem Fussball Feld. Ich kann gerade zuschauen wie er ein Tor schiesst, seine Mannschaft stürzt sich auf ihn und umarmt ihn so sehr dass er auf dem Boden landet. Fast tut er mir Leid als ich sehe wie zehn Leute auf ihm liegen, doch als er lachend wieder auf steht hasse ich ihn irgendwie noch mehr! Ich bleibe auf dem Rasen sitzen und schaue ihm zu wie er zusammen mit seinen neuen Schulkameraden auf dem Feld herum flitzt! Irgendwann kann ich mir nicht mehr vorenthalten, dass er ein guter Spieler ist. Schon seit einer Weile rege ich mich über eine Gruppe Mädchen auf, die ich und Sio-Chan Yankees nennen, wie wild kreisch und irgend jemand anhimmeln. Weil die Mannschaften gerade mit zusammen gestreckten Köpfen über das weitere Vorgehen diskutieren und sonst nichts interessantes läuft höre ich den Mädchen eine Weile lang zu. "Och, ist er nicht süss?" - "Ja, und wie! Ich hätte niemals gedacht das es so einen hübschen Jungen gibt!" nach diesen Bemerkungen schaue ich interessiert zu den Jungs rüber um zu schauen wen sie wohl meinen. Irgendwie habe ich keine Ahnung mehr ob es interessante Jungs an unserer Schule gibt. Ich war mit Kim zusammen, er war für mich der einzige und wahre! Für ihn tat ich einfach alles. Die Erinnerungen an ihn schmerzen immer noch. Das merke ich erst jetzt, hatte ja nie wirklich Zeit um ihm nach zu trauern, so viel war geschehen. Das Spiel läuft wieder und die Mädchen kreischen so laut auf das ich abrupt aus meinen Gedanken gerissen werde. Anscheinend hatte ihr Schwarm ein Tor geschossen. Interessiert wer es wohl ist hebe ich meinen Kopf um im nächsten Augenblick zu erkennen das Yuki der Schwarm ist. Irgendwie ärgert mich das grausam, der Typ den ich am wenigsten leiden kann hat schon nach einer Woche ein ganzer Fanclub, obwohl es ja kein schlimmerer Fanclub gibt als die, wie ich mit einem missbilligendem Blick zu dem Haufen Mädchen feststellen muss. Ich blicke wieder aufs Spielfeld und stelle fest dass das Spiel zu Ende ist. Ein Blick auf meine Uhr verrät mir das in 15 Minuten der Unterricht anfängt. Ich hole mein Mittagessen heraus und frage mich warum ich es noch nicht gegessen habe. Nachdem ich es zur Hälfte gegessen habe und Yuki sehe wie er das Spielfeld überquert erinnere ich mich das ich ihn ja eigentlich was Fragen wollte. Ich beobachte ihn wie er die Mädchen an lächelt und einige Worte mit ihnen austauscht die ihm die ganze Zeit zu jubelten. Als er mich schliesslich sieht nimmt sein Gesicht ein Ausdruck von lauter Fragezeichen an, dann kommt er mit einem breitem hämischen Grinsen auf mich zu. Ich esse weiter und tu so als würde ich mich gar nicht dafür interessieren dass er mich gesehen hat, dabei bereite ich mich innerlich auf das vor was jetzt kommen wird. "Was machst den du hier?" Ich blicke auf und sehe das er über das ganze Gesicht grinst. "Siehst du doch ich esse!" an seinem Gesichtsausdruck erkenne ich das er mir nicht glaubt und deshalb Füge ich noch hinzu "Oder was glaubst du denn was ich hier mache?" er grinst noch breiter, "Interessiert zu schauen wie ich spiele!" mir wird klar das ich das wirklich getan habe aber das gebe ich niemals zu! "Ha, glaubst du wirklich nur weil du einen Riesen Fanclub hast muss ich mich automatisch auch für dich interessieren? Ne, es gibt auch noch andere gute Spieler die gut aussehen und obendrein noch nett sind! Letzteres fehlt dir und darum habe ich sicher nicht dir zu geschaut!" Sein lächeln erstarb mit jedem Wort das ich ihm an den Kopf werfe, klar ich hatte es auch in einem zu aggressiven und unglaublichen giftigen Tonfall gesagt. "So, wer ist den der arme Tropf wo so eine Giftschlange als Fan hat?" Seinen giftigen Tonfall versuche ich einfach zu überhören, "Sag mal, warum bist du heute Morgen einfach abgehauen?" jetzt sieht er wirklich wütend aus. "Weil ich Verfolgungswahn von dir hatte!" Damit steht er auf und geht, kann gar nichts mehr sagen! Ich stehe auch auf und gehe zurück zur Schule! Auf halbem Weg entscheide ich mich heute blau zu machen, den ich spüre wie ich wütend werde! Warum schreit er mich so an? Ich hatte ihn doch ganz lieb gefragt? Ich habe mir wirklich mühe gegeben nett zu ihm zu sein! Ausser natürlich das ich nicht zugeben wollte das ich wegen ihm dort war. Ich werde so sauer! Von weitem sehe ich Minako und Natsumi auf mich zu kommen! Als sie vor mir stehen sage ich bevor sie irgendetwas sagen können: "Ich mache Blau! Und dieser Arroganter, Eingebildeter und Verfluchter Yuki hat seine Chance vertan und ich werde ihn niemals wieder auch nur meinen Halbbruder nennen!" Bevor sie fragen was den geschehen ist gehe ich nach Hause! Zu Hause schmeisse ich die Schultasche in eine Ecke meines Zimmers und fange an mit all meiner Kraft und Wut in den Boxsack zu schlagen! Nach einer Stunde mache ich die Hausaufgaben und erarbeite den Stoff den ich höchst wahrscheinlich jetzt verpasst habe. Dann nach einem Bad setze ich mich vor den Fernseher. Als die Sonne durchs Fenster scheint und nichts schlaues im Fernseher läuft, beschliesse ich zu Inlinen. Nach dem ich lange in der Gegend herum gefahren war, komme ich zum Jump Park. Einige Jungs die heute auch kein Bock auf Schule hatten sind auch hier. Ihre Bemerkungen wie: "Heute auch am Schwänzen!" Ignoriere ich einfach. Meine Laune ist immer noch Mies! Meine Wut auf Yuki ist immer noch vorhanden. Der Typ schnauzt mich einfach an ohne jeden Grund! OK, ich war ein bisschen giftig zu ihm, aber mit gutem Grund und er? Versuche ich einmal freundlich zu sein, dann schreit er mich einfach an! Unterdessen bin ich oben auf einer Half -Piep angelangt, hole einmal tief Luft und rausche dann durch den Park. Die Wow und zu Jubel rufe höre ich nur mit halbem Ohr. Ich denke immer noch an Yuki wie sehr ich doch alles an ihm hasse! Seine Chance hatte er, ich gab sie ihm und er hat sich nun mal vertan. Wenn er einfach nur nett gewesen wäre, dann hätte ich irgendwann ein schlechtes Gewissen gehabt, weil er ja im Grunde nicht der Böse wäre sondern ich ihn einfach als Böser abgestempelt hätte. Aber jetzt ist er wirklich der Böse! Demnach muss ich mir nicht Sorgen darüber machen ob ich vielleicht ungerecht zu ihm bin. Mir kommt auch in den Sinn, dass ich ja schon immer einen grossen Bruder haben wollte, jetzt habe ich ihn und ich hasse ihn! Mist, ich versuche nicht einmal das Beste aus dieser Situation zu machen. Immer machte ich das Beste aus einer miesen Situation und jetzt strenge ich mich nicht einmal mehr an. Warum? Habe ich mich so sehr verändert? Einfach so? Habe ich mich durch die neue Situation verändert? Kann sein muss aber nicht. Nein, es ist nicht so! Ich habe den Willen schon, einfach die Kraft dazu fehlt mir! Kim, fehlt mir! Er war mir immer eine Stütze wenn ich keine Kraft mehr hatte. Wenn ich seelisch einfach am Boden war, war Kim derjenige der mich verstanden hatte und mir über die schwere Zeit hinweg half! Ich machte gerade meine dritte Runde fertig, als ich, und ich war nicht verrückt, Kim sah! Ich dachte zuerst ich sähe eine Wunschillusion, aber er war wirklich real! Wen man vom Teufel spricht geht mir durch den Kopf als Kim auf mich zu kommt. "Hi Rumi! Wie geht es dir so?" am liebsten hätte ich ihn ja wirklich voll abweisend behandelt, aber sein süsses Lächeln, da waren all meine gemeinen Vorsätze verschwunden. "Hi, Rumi-Chan!" sein Lächeln steckt mich richtig an und ich muss auch lächeln. "Hi, Kim-Kun! Wie geht's so?" er nickt kurz und meint: "Gut! Und dir?" so ehrlich ich nun mal bin zucke ich nur mit den Schultern. "Wegen deiner Mutter und Kenjin?" nun bin ich ganz schön erstaunt, "Woher weißt du den das?" er lächelt nur, "Du hattest vergessen deiner Familie zu sagen dass wir nicht mehr zusammen sind. So hat deine Mutter nichts ahnend bei mir angerufen weil sie mich davon unterrichten wollte. Sie hoffte ich würde dir beistehen!" - "Ach so ist das! Stimmt ich hatte gar nichts gesagt. Ich wollte die ganze Sache einfach so schnell wie möglich vergessen und dann kam noch das Praktikum... ja es hat sich alles irgendwie angehäuft!" er macht einen Schmollmund, "So schnell wolltest mich also vergessen?" - "Ja, glaubst du ich möchte lange dir nachtrauern? Ich kann mir in meinem Leben auch besseres Vorstellen!" er schaut ein bisschen traurig und meint: "Unter besseres Verstehst du vielleicht deinen Halbbruder?" - "Spinnst du? Der ist der absolutre Albtraum noch schlimmer als du, dagegen bist ja richtig heilig!" - "Ach ja, wie heilig den?" - "Heilig im Sinne eines Ekel, Arschloch, Mistkerl. Irgendeine Mischung davon!" - "Ah...gut, wen du mich im Vergleich zu deinem Halbbruder heilig nennst, dann wirst du sicher nichts mit ihm Anfangen!" - "Sag mal hast du total einer an der Klatsche! Er ist mit mir Verwand nie werde ich mit ihm was haben nie! Du spinnst doch, Vollidiot!" Kim schaut mich an als würde er nicht verstehen warum ich mich Aufrege, "Na ja, ich dachte nur! Ich machte mir nur so Gedanken, könnte ja sein. Ich hatte mal ein guter Freund der hatte was mit seiner Halbschwester, darum wahrscheinlich diese Bemerkung." Einen blöden Augenblick schauen wir uns blöd an, dann lachen wir laut los. Keine Ahnung warum wir lachen es tut einfach gut und so gelacht hatte ich schon lange nicht mehr. Wir klatschen uns gegenseitig auf die Schultern und er verstrubbelt mein Haar als wäre ich ein besonders guter Kumpel von ihm! Ich beruhige mich wieder, "Machst du dir Sorgen um mich?" er lächelt schüchtern, "Na ja, immerhin warst du meine Freundin!" ich bin sprachlos, ich habe im Moment keine Ahnung was ich sagen soll. Es vergehen auch nur ein paar Sekunden als ein Freund von ihm ihn ruft! "Ja ich sollte gehen. Auf Wiedersehen Rumi-Chan." - "Ja, Auf Wiedersehen!" ich stehe immer noch verdattert da! Was war da eben passiert? Empfindet er noch was für mich? Oder ich etwa für ihn? Wird wohl so sein, ich vermisse ihn, vor allem jetzt in dieser schweren Zeit! Total verwirrt wie ich jetzt nun mal bin, gehe ich zu Sumi-Chan. Dort ist auch Minako. Wir verstehen uns ohne grosse Worten, darum mussten sie mich nur ansehen um zu verstehen dass ich sie jetzt brauche. Ich erzähle ihnen wie Yuki mich ohne Grund anschrie und wie ich Kim begegnet bin. "Es war so merkwürdig! Ich hatte so viel um die Ohren, dass ich gar nicht merkte wie sehr er mir fehlte. Dann verunsicherte Kim mich noch in dem er mir quasi sagt ich bedeute ihm noch etwas. Aber was bedeute ich ihm den noch? Ich brauche ihn doch so sehr, warum haben wir unsere Beziehung aufgegeben? Nur weil es nicht so doll lief? Was war genau der Grund? Ich verstehe es einfach nicht." Nach diesen Abschliessende Worte schauen sich Mina-Chan und Sumi-Chan lange an. Ich merke gleich das da irgendetwas nicht stimmt. Irgendwas haben sie mir bewusst vorenthalten und jetzt scheinen sie stumm darüber abzustimmen ob sie es mir nun sagen oder nicht! "Was? Was habt ihr mir nicht erzählt? Betrifft es Kim?" Beide nicken langsam und Natsumi beginnt: "Rumi-Chan, ich und Minako wollten es dir zuerst nicht sagen aber jetzt wo du sagst wie sehr du Kim eigentlich vermisst, wäre es besser wenn du davon erfährst!" ich habe einen richtigen Schreck, was meinen die Beiden den nur? "Was ist den, sagt schon!" verlange ich ungeduldig. "Also es ist so," beginnt Minako, "Kim hatte..." Hilfe suchend schaut sie zu Natsumi, "...eine Affäre während ihr beide zusammen waren." Ergänzt Natsumi. "Um Genau zu sein zwei, beide so Schicki - Micki Tussis die glaubten die grössten zu sein." Sagt, dann noch Minako. Eine Weile lang sass ich nach dieser Nachricht wie vom Donnergerührt da. Plötzlich fing ich an zu lachen: "Ich war so blöd! Hihihihi!" Schon nach Sekunden war aus dem hysterischen lachen ein bitteres weinen geworden. Minako und Natsumi trösteten mich rührend! Als ich so in den Armen der Beiden liege denke ich nach, was damals schief gelaufen war, warum wir überhaupt Schluss gemacht hatten. Viele Dinge die geschahen verstehe ich jetzt viel besser. Warum er manchmal keine Zeit hatte, warum er mit keine klaren Antworten auf Fragen gab wie: Was hast du so gemacht? Wie war es mit deinen Kumpeln im Kino? Warum ich nicht mehr mit ihm zusammen sein konnte. Ich spürte doch damals das was nicht stimmte, ich nahm das irgendwie unbewusst wahr. Sein Verhalten mir gegenüber. Ich dachte es läge an mir! Weil ich immerzu an andere Jungs dachte und sehr selten an ihn, ich dachte wir sitzen einfach viel zu sehr aufeinander und darum die ganzen Auseinandersetzungen. Jetzt weiss ich das unsere Beziehung gescheitert ist nicht weil wir uns verleideten sondern weil er schon lange was anderes hatte, vielleicht wollte es ja mit mir zusammen sein aber seine Schuldgefühle liessen dies einfach nicht zu und ich? Ich spürte doch das mit ihm was nicht stimmt. Wie oft hatte ich irgendwelche Gerüchte gehört, ich wollte sie einfach nie wahr haben, wollte die Wahrheit nicht erkennen. Selber Schuld, denke ich jetzt. Klar war er eben nett und besorgt um mich, sein schlechtes Gewissen trieb ihn dazu. Als er dann merkte dass ich nichts von seinen Affären weiss konnte er unbetrübt abziehen, weil er nicht der Grund ist warum es mir schlecht geht. Jetzt ist er aber einer der Gründe warum es mir richtig dreckig geht. Männer sind Schweine! Ich summe die Melodie von diesem deutschem Lied, bald sangen Natsumi, Minako und ich zusammen dieses Lied! Ich komme gerade so rechtzeitig auf das Abendessen nach Hause. Als ich zur Haustüre reinkomme überleg ich wie ich den eigentlich nach Hause gekommen bin. Nichts habe ich wahr genommen beim Heimfahren. Erst nachdem ich meine Sachen oben in mein Zimmer gestellt habe und mich umzog, merke ich das es ganz schön lecker im ganzen Haus riecht. Ich gehe nach unten und denke, meine sogenannte Familie hat eh nicht auf mich gewartet, als an mein Ohr eine bekannte Musik drang. Sie kam aus dem Esszimmer und ob ich es glauben wollte oder nicht, es war meine Lieblings CD. Zögernd gehe ich in Richtung Musik, ich spähte langsam um die Ecke und sah, wie alle drei fröhlich gemeinsam um den Tisch sitzen. Yuki sagte irgendwas was ich nicht verstand, aber Sio-Chan und Papa lachen laut los. Sie sind alle so glücklich zusammen, ich existiere irgendwie gar nicht. Als ich noch mal genauer hinschaue sehe ich wie Yuki meinen Stammplatz am Tisch eingenommen hat. ER beanspruchte meinen Platz. Ich lehne mich an die Wand, mir wurde irgendwie schwindelig. Alles dreht sich und meine Wut auf Yuki nimmt noch mehr zu. Noch ein flüchtiger Blick werfe ich auf diese glückliche Familie. Ja, es ist wirklich so als hätte Yuki meinen Platz in dieser Familie eingenommen, er wo doch erst seit kurzem hier lebt gehört mehr zu dieser Familie und ich bin die Aussenseiterin geworden in meiner eigenen Familie in der ich von Anfang an war. Mein Magen knurrt laut. Schnell gehe ich ins Esszimmer und tu so als wäre ich erst gerade gekommen. "Hallo, Onee-Chan! Wir haben dich gar nicht kommen hören!" natürlich nicht denke ich verbittert, wenn man deprimiert ist und sich wie ein ausgesogener Schwamm fühlt ist man auch nicht laut und macht einen Riesen Radau! "Na ja, nicht alle sind halt so laut wie du, wenn man heim kommt!" Ich sage das in einem Tonfall der verrät das ich es als Spass gesagt habe. Sio und Papa sitzen an ihren Stammplätze, an der hinteren langen Seite des Tisches. Yuki sitzt an meinem ursprünglich Platz der sich am unteren Ende des Tisches befindet. Genau neben ihm, gegenüber von Papa ist für mich Gedeckt. "Hey, Sio ich muss dir was erzählen!" sage ich und schiebe das Gedeck soweit weg von Yuki bis ich gegenüber von Sio Platz nehmen kann. Meine Schwester schaut nervös zu Papa und Yuki. Aus ihrem Blick kann ich die Frage ,Was jetzt?' lesen, ich verstehe das sie sich absichtlich so hingesetzt hatten damit ich unweigerlich neben Yuki sitzen muss und ihn immer im Augenwinkel habe. Anscheinend wollten sie, dass ich mich an ihn gewöhne. Der Schuss ging nach hinten los. "Also, was gibt es denn?" Fragt sie nachdem ich mich hingesetzt habe. "Also, heute war ich auf dem Fussball Feld und du glaubst es nicht, da waren doch tatsächlich einige Fussballspieler die mit den Yankees gesprochen haben!" meine Schwester macht grosse Augen, "Echt? Wer war den das? Jeder Junge weiss doch das man die nicht ernst nehmen kann und das man in die absolute Hölle reingerät wenn man auch nur ein freundliches Wort mit denen Spricht. Die drehen dann völlig durch und verfolgen einen dann auf Schritt und Tritt!" ich zucke leicht mit den Schultern, "Keine Ahnung, jedenfalls kenne ich den Typen nicht wirklich nur vom sehen!" ich sage besser nicht das es Yuki war, sonst warnt Sio-Chan noch diesen Obermistkerl vor den Yankees und ich verpasse wie sie ihn auf Schritt und Tritt verfolgen, alles über ihn herausfinden und ihn so in den Wahnsinn treiben. Ne, diese Erfahrung muss er machen. Ich schmunzle bei der Vorstellung wie er von diesen hässlichen Kühen verfolgt wird. "Du hast die Schule geschwänzt heute Nachmittag?" fragt mich Papa. Ich nicke, "Ja, die Gefahr auf Todesfälle war sehr, sehr hoch. Darum dachte ich, ich arbeite besser zu Hause wo niemand ist dessen Leben ich gefährden könnte!" Als ich Klein wahr, wusste ich nie wohin mit meiner ganzen Energie, immer war ich zappelig und konnte nie ruhig an einem Ort sitzen. Sicher jeden Tag habe ich einen Jungen verprügelt auf den ich Sauer war und im Kindergarten habe ich nur noch mit allem um mich geschmissen. Meine Mutter meinte ich bräuchte eine Therapie, als das nicht funktionierte und immer noch regelmässig jemand blaue Flecken und Nasenbluten von mir davon trug beschaffte mir mein Vater meinen ersten Boxsack, er gab ihn mir und sagte: "Wenn du merkst du möchtest jemand verprügeln auf dem du wütend bist dann stell dir vor dieser Sack sei der Typ und schlage ihn!" - "Aber was mache ich wenn ich in der Schule bin?" fragte ich ihn dann und mein Vater sagte ich solle dann eben nach Hause kommen und die Arbeiten dann später machen wenn ich mich ausgetobt hatte. Diese Regelung gilt bis heute. Darum nickt mein Vater nur verständnisvoll, als ich Papa ansah, tauchte unweigerlich Yuki in meinem Augwinkel auf, der so wie ich sehe ein unverständlichres Gesicht macht. Klar, er hat keine Ahnung von der speziellen Regel. Bis jetzt habe ich das ganze Essen nur so in mich hinein gegessen ohne genau zu achten was es den ist. "Schmeckt es dir Onee-Chan?" fragt mich Sio-Chan. Einen Moment lang überlege ich, wenn es nicht lecker wäre hätte ich es bestimmt gemerkt, "Ja, denk schon." Sage ich ohne weiter zu überlegen. Ein Riesen grosses Lächeln erscheint auf dem Gesicht meiner Schwester. Sie strahlt richtig. "Yuki kann doch toll kochen! Fast besser als Mama!" Jede Faser meines Körpers erstarrt und alle Augen sind auf mich gerichtet. Siojiama strahlt nicht mehr, sie hat gemerkt das sie etwas gesagt hat das nicht gut war. Ich versuch weiter zu essen und die bohrenden und gespannten Blicke um mich zu ignorieren. Jeder weitere Biss, lässt mich merken wie Schlecht es mir doch in Wirklichkeit ist. Nach ein paar Minuten starren sie mich immer noch an, als wäre ich besonders spannend. Es ist so still, dass ich fast durch drehe! Ich knalle die Stäbchen auf den Tisch, alle zucken zusammen wegen dem plötzlichem lautem Knall. "Nein, ich kann bestimmt nicht besser kochen als eure Mutter, Sio-Chan!" Sagt Yuki, jetzt nachdem ich es nicht mehr aushalten konnte, ich stehe demonstrativ auf werfe einen flüchtigen, vernichtenden Blick zu Yuki und verlasse den Raum ohne ein weiteres Wort. Nett, er wollte die Situation retten, nur war er ein bisschen spät damit! Denke ich 10 Minuten später auf meinem Zimmer als ich aus dem Fenster lehne um aufs Dach zu klettern. Die Situation hätte er mit diesen Worten retten können wenn er das gleich gesagt hätte, nicht noch Minuten lang mich anstarren und zu gucken wie die Situation mich erdrückt bis ich mich selbst daraus befreie! Sein Timing war schlecht, dieser Idiot und Lügen kann er auch nicht. ER hätte seine blöde Bemerkung besser für sich behaltet, als sie im falschen Moment los zu lassen. Mama, kann tausend mal besser kochen als dieser möchte gern Bruder! Und Siojiama, bedeutet ihr den Mama gar nichts mehr? Ist es ihr egal dass sie weg ist und Kenjin? Ich denke an Kenjin und beschliesse gleich Morgen ihn anzurufen, besser gesagt heute in der Nacht. Dieser blöde Yuki brauche ich nicht, von mir aus kann er zum Mond fliegen! Vermissen werde ich diesen Obertrottel von Mensch bestimmt nicht. Langsam und leise beginne ich das Lied wieder zu summen und immer lauter singe ich: Männer sind Schweine! Kapitel 4: Halbbruder ist nicht gleich Bruder --------------------------------------------- 4. Halbbruder ist nicht gleich Bruder Schon der erste Tag lief schief! Denkt Yuki als er später nachdem Rumi wieder einmal den Tisch verlassen hatte, weil sie wütend war. Sie versucht ja nicht einmal mit mir klar zu kommen. Zuerst dachte ich ja, damals wäre sie sauer gewesen weil ihr Vater sie vergessen hatte abzuholen, weil er mit uns herum geblödelt hatte. Heute denke ich das sie von Anfang an mit mir nicht klar kommen wollte. Sio-Chan meinte, Rumi würde immer das Beste aus einer Situation machen, anscheinend muss ich Sio-Chan aufklären, dass Rumi auf Bezug meiner Person niemals das Beste aus einer Situation machen wird. Sio-Chan konnte mich am Anfang auch nicht leiden, aber nachdem sie mich erwischt hatte wie ich um meine verstorbene Mutter geweint habe, wusste sie das es für mich auch nicht leicht ist. Nachdem wir eine Nacht lang uns ausgesprochen haben und einige Tränen flossen verstanden wir uns super gut! Ich weiss nicht warum, aber ich stellte mich total blöd an! In der Nacht, nachdem Rumi wieder nach Hause gekommen ist, bin ich ihr wie ein Vollidiot auf den Leim gegangen! Diese Schmach wollte ich ihr zurück zahlen und schlussendlich habe ich alles noch schlimmer gemacht. Wenn ich einfach nett geblieben wäre und so tat als würde ich nicht merken wie sehr ich ihr missfalle, dann hätte sie früher oder später ein schlechtes Gewissen bekommen, weil alle Angriffe von ihr aus gekommen wären und ich mich nicht provoziert lassen hätte. Ja, Yuki, im Nachhinein weißt du immer alles besser! Und das sie nicht einmal versucht hatte freundlich zu mir zu sein ist auch nicht wahr! Heute Morgen war sie nett, ich musste nur beim Gedanken an meiner Mutter abhauen, weil ich mich nicht in der Schule offenbaren wollte. Klar verstand sie mein Verhalten nicht und sie dachte bestimmt ich wäre vor ihr geflüchtet! Als ich sie dann am Fussballplatz sah, wollte ich mich zuerst entschuldigen, aber nein, Yuki, der in Siegesstimmung ist muss blöde Andeutungen machen wie: Na bist du wegen mir hier? Das du ein Fan von mir bist? Klar, wird sie dann wieder ungemütlich, ich Holzkopf provoziere sie dann auch noch weiter. Dann erwähnt sie in einem so lieben und höflichen Ton der Vorfall am Morgen das ich fast ausraste! Ausgerechnet bei dem Thema kann sie nett sein, dann wenn es um meine Mutter geht, aber sonst nicht! Ob sie das mit Absicht macht? Ob Sio ihr erzählt hat wie sehr ich unter dem Tod meiner Mutter leide, obwohl Sio und ich eine Abmachung hatten? Mist, ich kann Rumi nicht ausstehen! Sie ist so eingebildet und glaubt nur sie sei die ärmste und nur sie hätte Grund wütend zu sein! Dabei kann ich genauso wütend auf sie sein, weil sie nicht einmal versucht hat ein normales freundliches Gespräch mit mir zu beginnen. Sie hasst mich, obwohl sie mich gar nicht kennt! Das macht mich wütend. Was noch schlimmer ist, mit ihrem Ex, der sie zweimal betrogen hatte, kann sie lachen und fröhlich sein, ihn behandeln wie ein guter Kumpel! Aber ich, der ihr im Grunde nichts angetan habe, mich hasst sie! Sio-Chan hat mir das erzählt! Wir hatten die beiden heute Nachmittag gesehen als wir auf dem Weg nach Hause waren, als ich Rumi und diesen Kim sah, das tat mir weh, ich wollte der jenige sein der Rumi zum lachen bringt und freundschaftlich auf die Schultern klopft. Ja, ich war eifersüchtig auf diesen Kim und ich kann sie nicht leiden! Weil sie diesem Arsch, der ihr wirklich was getan hat verziehen hat und sie mich ohne jeden Grund hassen konnte. Wie blöd muss man auch sein! Ich werde ihr nicht mehr freundschaftlich die Hand entgegenstrecken damit Rumi sie mir abreissen kann. Sie kann sich auch einmal Mühe geben und ein Festmahl für mich kochen! Ich hatte nur für sie gekocht um mich so bei ihr zu Entschuldigen, jetzt kann sie einmal was machen sich Mühe geben! Ich werde sie ignorieren, vielleicht wecke ich so ihr Interesse an mir. Vielleicht ist das der richtige Weg um an sie ran zu kommen. Völlig erschöpft erhebe ich mich aus meinem Bett, in dem ich lag während ich nachdachte. Ich lasse ein wenig frische Luft ins Zimmer. Draussen ist es schon richtig Dunkel und nur ab und zu fährt ein Auto vorbei. Ein Kater singt irgendwo für eine hübsche Katze, denke ich als ich lautes Miauen von irgendeinem Nachbarhaus wahrnehme. Es ist Mitternacht, irgend ein Geräusch hat mich geweckt. Gespannt horche ich, ob ich noch mal was höre, aber es bleibt still. Nach dem ich einige Minuten lang liegen bleibe, merkte ich das ich nicht mehr einschlafen kann. Völlig verspannt stehe ich auf um etwas zu trinken. Als ich meine Tür öffne höre ich eine Stimme flüstern. Auf Zehenspitze gehe ich der leisen Stimme nach. In der Küche brennt eine kleine Lampe auf der Anrichte, obwohl ich nicht in die Küche hineinsehe, weiss ich das, weil nur ein schwaches Licht aus der Tür herauskommt und ich diese Lampe schon oft nächtlich in Betrieb genommen hatte. Ein kurzer Blick in die Küche verriet mir das Rumi telephoniert. "..Ach ja? Und was kannst du sonst noch so?...Dann hast du so viel schon in so kurzer Zeit gelernt? Du bist ja ein richtiges Sprachgenie!... Warum ich die ganze Zeit flüstere? Weißt du, wegen der Zeitverschiebung haben wir jetzt Nacht und ich will die anderen doch nicht wecken!" jetzt wird mir klar das sie mit ihrem kleinen Bruder redet, Kenjin heisst er, glaube ich. "Ist ja interessant, das sie in Deutschland die Mangas im originalem Abdrucken! Dann müssen die Deutschen die Mangas von sich aus gesehen von hinten nach vorn lesen!... Nein, die Deutschen lesen und schreiben von links nach rechts und wenn die Mangas wie in Japan abgedruckt werden dann müssen sie von rechts nach links lesen, also verkehrt herum!" ihre Stimme klingt so zart und weich wenn sie mit ihrem Bruder spricht, so viel wärme geht von ihrem Klang aus. Sio-Chan hatte gesagt sie hätte was beruhigendes, aber nachdem Rumi mich so oft angefaucht hat, glaubte ich nicht dass das wahr ist. "...Ich vermisse dich auch ganz doll und Mama natürlich auch! Natürlich komme ich euch im Sommer besuchen! Nein, mit Mama muss ich nicht noch mal reden, ich sollte ins Bett gehen sonst schlafe ich im Unterricht nur..." ihre letzte Worte habe ich nicht mehr gehört. Als ich merkte das sie sich verabschiedete schlich ich schnell zurück ins Zimmer und zog die Tür zu. Jetzt lehne ich an der Tür und lausche wie sie nach oben geht. Nach heute Abend hätte ich niemals gedacht dass ich ihre Stimme auch nur einmal in einem freundlichem Ton hören würde und jetzt habe ich selber gehört wie lieb sie zu ihrem Bruder ist. Ich bin halt eben doch nur der Halbbruder, den muss man ja nicht mögen, aber der Bruder schon. Was ich gerade denke ist ungerecht! Aber ein Gefühl lässt mich nicht mehr in Ruhe, dass ich nämlich anfange diesen Kenjin zu hassen, obwohl ich ihn nicht kenne. Ich hasse ihn, weil er diese fröhliche und liebe Rumi hat und ich das kleine Biest! Ja, als hätte sie zwei Persönlichkeiten und mir zeigt sie nur Devil Rumi! Ich bin doch immerhin ihr Halbbruder, wieso kann sie mich dann nicht einmal ein bisschen lieb haben? Wenn sie mir egal wäre, dann würde es mir nichts ausmachen! Sie ist mir aber nicht egal, weil sie meine Schwester ist. Irgendwie werde ich schon klar kommen, es ist halt nicht einfach, aber irgendwann werden wir uns verstehen auch wenn wir nur Halbgeschwister sind. Aber wahrscheinlich werde ich ihr niemals so viel bedeutet, dass sie um Mitternacht aufsteht um mit mir telefonieren zu können. Ich halte mich an die neue Strategie und wer weiss, vielleicht klappt es oder auch nicht, wir werden es sehen. Am Morgen bin ich rechtzeitig wach geworden, besser gesagt Sio-Chan ist meinetwegen früher aufgestanden um mich zu wecken. Als ich mich anziehe höre ich wie die beiden Schwester sich streiten, es geht bestimmt wieder um mich. Ich gehe in die Küche. Die Sio und Rumi sitzen stumm nebeneinander und schauen in verschiedene Ecken. Sio gähnt ab und zu und ihre Augen verraten das sie noch sehr müde ist, doch Rumi, die noch um Mitternacht wach war, sieht völlig fit aus. Ich mache mir Kaffe und beobachte die beiden. Als ich die Küche betrat konnte ich ihnen ins Gesicht schauen, jetzt beim Kaffe machen, habe ich nur noch ihre Rücken im Blickfeld. Sie sprechen immer noch nicht miteinander, jede für sich denkt an irgendetwas. Ich gähne, meine Haare stehen in alle Richtungen ab, Rumi macht so einen frischen Eindruck und ich sehe aus wie der aller grösste Volltrottel vom Mond. Wahrscheinlich denkt sie auch genau das von mir. Rumi steht auf nimmt ihre Tasche und will gehen. "Rumi-Chan, du gehst schon ist doch viel zu früh!" sagt Sio in einem überraschten und eigentlich lieben Tonfall. Rumi lächelt kurz und meint: "Ja, ich hole Mina-Chan ab und dann sollte ich sie noch fragen was genau wir gestern noch so alles hatten." - "Ach so. Tschüss!" - "Tschüss!" Ich kapier gar nichts mehr! Zuerst streiten sie sich und reden kein Wort miteinander und dann unterhalten sie sich so als ob nichts gewesen wäre. Mein Kaffe ist fertig und ich setzte mich gegenüber von Sio-Chan! "Sio-Chan! Ehrlich eure Beziehung versteh ich nicht! Zuerst streitet ihr und sprecht kein Wort miteinander und dann könnt ihr auf einmal ganz normal miteinander sprechen als ob nichts gewesen wäre!" fragend schaue ich sie an. Unruhig rutscht sie auf ihrem Stuhl hin und her, "Also, weißt du, bei uns ist das so, wir müssen uns nicht entschuldigen wenn wir uns gestritten haben. Wir wissen ohne miteinander zu sprechen dass es uns gegenseitig Leid tut. Bei Geschwistern die durch dick und dünn gehen ist das nun mal so. Du hattest noch nie Geschwister, deshalb kannst du das auch nicht wirklich begreifen." Ich nicke langsam, "Aber jetzt habe ich doch Geschwister, dich und na ja Rumi auch, obwohl wir uns kein bisschen Leiden können." Sio-Chan kaut auf ihrer Unterlippe rum bis sie mir etwas gar nicht tolles klar macht, "Schon, ich kann dich ja gut Leide und ich sehe dich als meinen grossen Bruder, aber so eine Beziehung wie ich und Rumi sie haben, kann bei uns nicht einfach so schnell entstehen. Es braucht seine Zeit." Ich nicke betrübt. Klar, sie kann mich leiden, aber bin ich eben doch nur der Halbbruder mit dem sie kein besonderes Verhältnis hat. Mir wird klar, bis ich wirklich zu dieser Familie gehöre, wird noch sehr viel Zeit verstreichen. "Yuki!" - "Ja?" vor lauter Nachdenken habe ich nicht gehört wie Sio-Chan mit mir sprach! "Du musst jetzt gehen, damit du den Bus noch erwischen kannst! Der nächste Bus weißt du ja wann er fährt und dann hast du nur wieder Stress!" ich lächle, "Klar, Schwesterchen! Ich gehe sofort!" meine Tasche liegt in meinem Zimmer, ich hole sie und Sio folgt mir. "Warte! Vielleicht solltest du noch schnell deine Harre in Ordnung bringen!" nochmals lächle ich. Klar, hatte ich vergessen. Schnell habe ich mich noch frisiert. Ein Blick auf die Uhr verrät mir das ich mich beeilen muss. "Also, Tschüss Schwesterchen!" sag ich zu Sio an der Haustür, "Machs gut, Onji-Kun!" mir bleibt der Atem stocken, das ist das erste mal, das sie mich so nennt. Nachdem ich mich nochmals zu ihr umgedreht habe, um auf ihrem Gesicht ein grosses Lächeln zu erhaschen, mache ich mich ziemlich fröhlich und glücklich auf den Weg zur Schule, mein Kummer über Rumi habe ich fast vergessen. "Ah! Yuki-Kun! Isst du heute bei uns am Tisch?" Mich trifft der Schlag, die Mädchen von gestern die mich beim Fussball spielen so angefeuert hatten, warteten vor dem Schultor auf mich und winkten mir schon von weitem. Als ich vor ihnen stehe schauen sie mich so begeistert und fragend an, "Und, isst du heute bei uns am Tisch?" Sagt eines der Mädchen. Sie hat lange schwarze Haare und grüne Augen, eine Kombination die sie hinreissend aussehen lässt. Lächelnd antworte ich, "Ja, wieso auch nicht. Wenn mir nichts dazwischen kommt!" mit einem Riesen lächeln verschwinden die Girls in die Schule. Ich laufe zum Fussballfeld, um meine neue Freunde zu suchen. Ich fühle mich in dieser Schule immer noch Fremd und wie ein Aussenseiter, meine Unsicherheit lasse ich mir aber nicht anmerken. Von meinem besten Freund, den ich seit meiner Kindheit kenne, habe ich schon lange nichts mehr gehört. Als ich vom Tod meiner Mutter erfahren habe, rief ich ihn sofort an. Yuu, war sofort zur Stelle. Er ist mir beigestanden, hat mich getröstet! Meine Grosseltern übergaben mir noch am selben Tag einen Brief von meiner Mutter. In dem stand ihr Wunsch das ich mindestens bis zum meinem 18. Geburtstag bei meinem Vater leben solle. Im Brief stand seine Telefon Nummer. Ich konnte Papa damals nicht anrufen, Yuu machte das für mich und erklärte meinem Dad die Situation. Mein Vater stand eine halbe Stunde später mir gegenüber. Er erzählte was damals geschah, warum er bis jetzt nie bei mir war. Er wollte damals eine Deutsche heiraten, die Hochzeit lag kurz bevor als er meine Mutter auf einer Party kennen lernte. Sie hatten beide viel getrunken und landeten dann zusammen im Bett. Beide waren sich einig das es ein Fehler war und Dad heiratete dann die Deutsche. Zwei Monaten später erhielt er ein Anruf von Mum, sie sei schwanger von ihm. Mein Vater stand ihr bei der Geburt bei, ein Vaterschaftstest bestätigte Mums Vermutung. Dad versprach Mum dass er Unterhalt zahlen werde und im Falle ihres Todes mich aufnehmen werde. Danach sahen sie sich nur noch einmal auf einer Party, sie sprachen nicht miteinander, weil Dads Frau dabei war. Danach ging alles ganz schnell. Er war bei der Beerdigung dabei und half mir in allem, er stand mir bei genau wie Yuu. Auf einmal hatte ich einen Vater und zwei Wochen nach der Beerdigung sogar noch Geschwister. Bei diesem Gedanke entdecke ich Rumi mit zwei Mädchen die ich noch nie zuvor gesehen habe. Rumi erzählt irgendwas, ihre Freundinnen nehmen sie dann in den Arm als sie nichts mehr sagte. Was sie wohl erzählt hat? Ich gehe schnell weiter, wenn ich die drei so sehe muss ich wieder an Yuu denken. Ich sollte ihn vielleicht anrufen und mit ihm über die ganze Sache reden, wird mir bestimmt gut tun. Meine Mutter sagte oft, sie müsste Yuu bald Adoptieren so oft wie er bei uns zu Hause sei und wir verstünden uns ja besser als manch andere Brüder. Im Grunde genommen ist Yuu auch mein Bruder, wir kennen uns so lange, sind zusammen in der gleichen Strasse aufgewachsen, waren immer zusammen. Als ich Yuzuki, einer aus meiner Klasse, sehe mit dem ich recht gut zurecht komme, denke ich nur noch ich sollte Yuu mal anrufen. Die Schulglocke läutet zur Pause, ich packe mein Schulzeug zusammen, als die Mädchen von heute Morgen in der Tür stehen, frage ich mich ob Angst hatten das ich sie vergessen könnte, vor allem woher wissen sie das ich hier Schule hatte. "Hallo, Yuki-Kun! Wir dachten, wir holen dich ab! Du weißt ja nicht wo unser Tisch ist!" Ich nicke nur schnell mit dem Kopf und laufe den Mädchen hinterher die, die ganze Zeit über irgendetwas belang loses Diskutieren. Ab und zu kicherten sie wieder, aber nie liessen sie mich aus den Augen, immer wieder schauten sie ob ich auch wirklich noch hinter ihnen her laufe. Irgendwie nervte mich das, aber auch die neugierigen Blicke die mir von anderen zu geworfen werden beunruhigen mich. An dem Tisch angekommen möchte ich mich auf einen Stuhl setzten, doch als ich den Stuhl vom Tisch weg schiebe, sitzt gleich eines der Mädchen drauf. Es sah so aus als ob ich ihr den Diener oder so was spielte. Das schlimmste ist, bei jedem der Mädchen lief genau das gleiche, sie bedankten sich aber so höflich und nett bei mir das ich nichts dagegen sagen konnte. Als wir assen fing die schwarz Haarige mit den grünen Augen an, alle Mädchen vorzustellen. "Mein Name ist Yukirin, das ist Miri, die neben dir ist Run, und links ist Kaori! Und du bist Yuki Tezuka, stimmt es?" ich nicke beherzt in die Runde. Ich fühle mich wie in einem Zoo ausgestellt, alle starren mich an, sogar die Leute im Umkreis. Was die wohl alle haben? "Du bist ein uneheliches Kind, alleine bei deiner Mutter aufgewachsen, die jetzt vor drei Wochen gestorben ist. Darum lebst du jetzt bei deinem Vater!" Baff schaue ich diese Kaori an, die das alles gesagt hat, obwohl ich niemandem von meiner Geschichte erzählt habe. "Eigentlich ein riesen Glück für uns das deine Mutter gestorben ist bei diesem tragischen Autounfall, denn wenn nicht, wärst du niemals auf diese Schule gekommen!" sagt jetzt auch noch diese Yukirin! "Was soll der Scheiss!!" schreie ich, "Seit ihr alle total verrückt oder was? Verdammt noch mal, meine Mutter ist tot, der einzige Mensch der immer für mich da war und ihr könnt sagen was für ein Glück das es ist?!" ich bin so sauer das ich auf stehe, "Nein, wir sagten nicht das es ein Glück für dich ist, sondern für uns und für niemand anderem!" Yukirin sagt das in einer leisen, schüchterner Stimme. Es tut ihr Leid, wahrscheinlich hatte sie nur so vor sich hin geredet und dabei vergessen wie es auf mich wirken könnte. Ich setzte mich langsam wieder. "Tut uns Leid, dein Vater, ist er lieb zu dir? Hast du jetzt Geschwister?" fragt Run. Mein Zorn ebbt noch nicht ab, "Ja, ich habe Geschwister, auch wenn nur Halbgeschwister! Und eine ist überhaupt nicht lieb zu mir!" Alle Mädchen schauen mich überrascht an, "Was? Dabei bist du doch so ein süsser, lieber Schatz!" meint Miri, die bis jetzt noch nichts gesagt hat. Yukirin schaltet sich ins Gespräch: "Sag uns wer es ist und wir machen ihr das Leben zur Hölle!" Langsam dämmert es mir, Rumi hatte doch mit Sio-Chan darüber geredet. Sie meinte mich! Gestern Abend sagte sie doch, ein Fussballspieler habe mit Yankees gesprochen, ein Typ den sie nicht wirklich kennt, nur vom sehen! Das war eine Anspielung auf mich! Sie wusste es genau das ich Schwierigkeiten kriege wenn ich mich mit denen abgebe, wollte sie mir so jetzt helfen oder mein Leben zur Hölle machen mit denen! Ich schaue mich um, ich suche Rumi! Dann sehe ich sie. Sie lacht sich krumm mit einigen Freundinnen, dann erhebt sie ihren Blick und schaut mich direkt an. Automatisch stehe ich auf und packe mein Zeug ein. Die Worte von den Mädchen oder besser gesagt Yankees ignoriere ich einfach vollkommen. Ich gehe auf Rumi zu, die nur 100 Meter von mir entfernt ist. Sie spricht mit ihren Freundinnen, doch sie dreht sich um und sieht mich kommen. Ihr Blick wirkt zuerst Fragend doch dann sagt sie was zu ihren Freundinnen und rennt dann davon. Ich automatisch hinterher! Sie sich mit mir nicht messen! Ganz bestimmt werde ich sie einholen. Wir rennen über den ganzen Platz und ich behalte recht ich komme ihr sehr schnell näher. Völlig rasend vor Zorn hole ich sie ein und werfe Rumi zu Boden! Erst jetzt sehe ich das wir hinter dem Schulgebäude sind, auf einem Rasen. Geschickt windet Rumi sich aus meiner um Klammerung, was mich sehr überrascht, denn ich habe sie von hinten mit voller Wucht umgehauen. Obwohl ich sie umklammerte und auf ihr lag konnte sie sich befreien mit wenigen Bewegungen. "Was soll der Shit, Yuki!" Sagt sie zwischen zwei Atemstössen. Ich drücke sie an die Wand und schreie sie an, "Das weißt du ganz genau! Du hast das mit Absicht gemacht! Stimmt doch, deine Geschichte von den Yankees, damit hattest du mich gemeint, oder? Der Typ den du nicht kennst, damit meintest du mich!" Sie versucht sich zu befreien, aber ich packe sie an den Handgelenken und drücke sie über ihren Kopf an die Wand! "Ja, ich hatte damit dich gemeint! Es ist doch wahr ich kenne dich wirklich nicht! Deine Erfahrungen musst du auch selber machen! Kann doch nicht sein, das ich auf dich auf passe und sage von wem du dich fernhalten sollst und von wem nicht! Dazu habe ich echt keinen Bock!" Mit einem Geständnis von ihr hatte ich nicht gerechnet, aber ich lasse mich nicht um stimmen! "Ach ja, eigene Erfahrungen sammeln! Von wegen, ich habe gesehen wie du über mich gelacht hast! Gib es zu! Es hat dir richtig Spass gemacht wie ich unter diesen Ziegen leide!" sie grinst, "Ach, hatten sie dich genervt?" Die Wut in mir kocht über und ich konnte mich nicht mehr halten! Meine Hand zeichnet sich scharlachrot in ihrem Gesicht ab. Es tut mir richtig Leid was ich getan habe. Ihr Gesicht hat sie von mir abgewandt, sie weint bestimmt. Kein Wunder, ich hatte sie auch mit voller Wucht geschlagen. Ich möchte mich gerade bei ihr entschuldige als sie anfängt zu sprechen: "So, fühlst du dich besser?" Sie fixiert mich direkt mit ihren blauen Augen. Keine einzige Träne ist in ihrem Gesicht zu sehen nicht ein mal wässrige Augen hat sie. Es scheint so als hätte sie den Schlag nicht gespürt. Ich antworte nicht. "Ich hoffe du bist jetzt zu Frieden! Soll ich dir sagen warum ich gelacht hatte?" wieder antworte ich nicht, ich spüre diesen Kloss im Hals der mir das Sprechen verweigert, "Wir hatten gelacht, weil wir uns vorstellten wie wir ein verdammtes Arschloch alles zurück zahlen was er mir an getan hat. Damit meine ich jetzt nicht dich! Diese Mühe bist du gar nicht wert. Du warst für mich sogar noch weniger abscheulich weder er, jetzt muss ich es mir aber nochmals überlegen!" Mir diesen Worten ging sie. Zuerst dachte ich sie würde lügen, doch dann war mir klar das sie die Wahrheit gesagt hat. Die bittere Wahrheit das ich im Unrecht war. Kapitel 5: Freunde für immer ---------------------------- 5. Freunde für immer Rumi hatte früher aus als ich, so konnte ich sie nicht erwischen um mich bei ihr zu entschuldigen. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich mich so mies gefühlt! Ich war total ungerecht ihr gegenüber, habe sie verurteilt, geschlagen. Warum rannte sie dann weg von mir, wenn sie sich doch keiner Schuld bewusst war? Trotz allem bin ich wütend auf sie, weil sie mich nicht vor diesen Zicken gewarnt hatte! Dabei hatte sie ja recht, niemals hätte ich gewollt das sie mir sagt von wem ich mich in Acht nehmen muss und vor wem nicht, hätte ihr dann ja eh nicht geglaubt, hätte dann doch noch am eigenen Leibe erfahren wollen was so schlimm an diesen Personen ist. Ich habe Angst davor Rumi jetzt zu begegnen. Ich bin so ein Vollidiot! Bestimmt hat Rumi Sio-Chan und bestimmt auch Dad davon erzählt was ich gemacht habe. Sio-Chan nennt mich bestimmt nie mehr Onij-Kun und mein Vater? O Gott, mir wird schlecht. Erleichtert stelle ich fest das niemand zu Hause ist. Wo wohl Rumi steckt? Ziemlich neugierig noch mal ein Blick in ihr Zimmer zu werfen gehe ich nach oben. Als ich die Tür öffnen will halte ich inne. Was wenn sie in ihrem Zimmer ist und nur nichts gesagt hat, als ich kam und "Hallo!" rief? Ich ergreife die Flucht! Nichts und niemand hält mich jetzt noch. Yuu! Auf einmal denke ich wieder an ihn. Spontan renne ich in die Küche zum Telefon. Die Nummer kenn ich immer noch auswendig, obwohl ich schon so lange nichts mehr von ihm gehört habe! Mein Herz klopft wie verrückt, schlimmer als bei meinem ersten Date. "Oasari!" diese Stimme kenne ich nur zu gut, Yuu's Mum. "Hallo, Mako-San! Hier ist Yuki Tezuka!" - "Ah! Yuki! Wie geht es dir? Hab schon lange nichts mehr von dir gehört!" ich lächle in mich hinein, irgendwie habe ich diese Reaktion erwartet. "Ja, es ist auch viel geschehen in letzter Zeit!" an der anderen Leitung bleibt es einen Moment lang still, "Ja, wie geht es dir den jetzt? Hast du es schon verkraftet? Kommst du auch klar mit deinem Vater?" sie macht sich Sorgen, wie immer. "Mach dir nicht zuviel Gedanken Mako-San! Mir geht es wirklich gut und mit meinem Vater habe ich auch keine Probleme! Ist Yuu da?" das ich Probleme mit einer meiner Halbschwestern habe erzähle ich ihr besser nicht, sonst kommt Mako-San noch und redet Rumi ins Gewissen. "Also Yuki, bevor ich dir deine Frage beantworte, wann lernst du endlich das du das San weg lassen kannst? Du bist für mich so was wie mein eigener Sohn, dann musst du mich nicht mehr Siezen. Ja, Yuu ist da, ich hole ihn gleich!" schon hört man wie sie nach ihm schreit! "Mako! Danke!" - "Yuu kommt gleich, wofür war denn das Danke?" - "Dafür das du immer für mich da warst!" - "Oh, Yuki! Das ist so süss von dir! Ich gib dir jetzt Yuu!" für einen kurzen Moment bleibt es still in der Leitung, "Hey, Yuki alter Kumpel! Wie geht es dir? Alles klar?" "Hey, Yuu! Wie immer total aufgestellt! Mir geht es ziemlich gut und dir?" "Mir Mann, geht es besser denn je. Bin jetzt diese Zimtzicke von einer Freundin los! Hätte nie gedacht das es mir ohne sie so viel besser geht!" "Meinst du Caroline? Ich dachte sie wäre deine Traumfrau ? Warst schliesslich über ein Jahr mit ihr zusammen!" "Yuki! Du hast die letzten Wochen nicht erlebt! Die ganze Zeit meckerte sie nur rum und meinte sie könne mich rumkommandieren und solcher Shit!" ich lache in mich hinein! "Yuu! Können wir uns treffen? Hab gelogen als ich sagte mir ginge es rund um gut!" einen Moment lang bleibt es still, "Klar Alter, wusste doch das was ist. Wann?" ich fange an zu lachen, "Ich gehe jetzt sofort, hab nur keine Ahnung wie lange es dauert bis ich bei dir bin!" Yuu lacht nun auch, "Kein Problem, komm einfach zu mir ich warte so lange auf dich!" ich lache immer noch still in mich hinein, "Ach, kannst du überhaupt warten? Diese Eigenschaft kenne ich nämlich gar nicht von dir!" Yuu lacht nicht mehr sondern antwortet empört, "Na hör mal! Du bist mein bester Freund für dich würde ich diese Eigenschaft noch hundertmal in meinem Leben lernen!" nach kurzer Pause meint er, "Na los jetzt mach dich endlich auf die Socken oder solle ich vor Neugier elendlicht verrecken?" ich lache schon wieder, wegen Yuu muss ich immer lachen, egal wie schlecht es mir geht. "Komme! Möchte ja nicht das mein bester Kumpel stirbt wegen mir! Bis gleich!" Yuu lacht jetzt auch wieder. "Tschüss!" Ich schnappe mir meine Jeans-Jacke, schreibe meinem Vater schnell eine Notiz das ich bei einem Freund bin und gehe. Meine Laune hat sich deutlich gehebt! Vor fünfzehn Minuten wäre ich noch am liebsten gestorben und jetzt schaue ich pfeifend wann der nächste Bus in mein altes Stadtviertel fährt. Gut in zehn Minuten kommt der nächste Bus! Gemütlich fahre ich durch Stadtteile die ich noch nie zuvor gesehen habe, bis ich auf einmal feststelle das ich die Gegend wieder erkenne, Noch zwei Haltestellen und ich bin wieder zu Hause! Das letzte Stück zu Yuu renne ich! Noch nie war ich so froh dieses Haus und die ganze Strasse überhaupt zu sehen! Ich muss schon seit zehn Jahren nicht mehr klingeln bei Yuu, sondern kann einfach eintreten, doch heute klingle ich ausnahmsweise mal! Kaum klingelte ich öffnete auch schon Mako die Tür. "Yuki! Seit wann klingelst du denn?" ich lache, "Nur heute Ausnahmsweise!" auf einmal knallt etwas gegen mich und wirft mich auf den Boden. Yuu! Dieser Mistkerl hat sich auf mich geworfen! "Yuu! Du bringst mich um, wenn du so weiter machst!" er steht auf und hilft mir wieder auf die Füssen, "Selber Schuld, Kumpel! Hast mich zu lange warten lassen!" ein Blick auf die Uhr verrät mir das erst 40 Minuten vergangen sind, "Hey! Kann auch nichts dafür das der Bus so lahm war!" lachend gehen wir in die Küche! Es sieht immer noch genau gleich aus, es ist fast so als wäre ich erst gestern hier gewesen. Mako gibt uns Kuchen und Kaffe und lässt uns dann alleine. "Also! Sag schon, was ist passiert? Was mit deinem Vater?" ich nehme einen Schluck von dem schwarzem Gebräu, ich schüttle den Kopf, "Nein, mit meinem Vater ist alles in Ordnung! Du hast ihn ja kennen gelernt er ist voll in Ordnung. Er kümmert sich noch viel um mich." Er runzelt die Stirn, "Deine Geschwister?" fragt er vorsichtig. "Ja, aber nur die ältere. Siojiama konnte mich zwar am Anfang auch nicht leiden, aber mit der Zeit ging es. Aber die andere... Sie ist nur ein Jahr jünger weder ich, sie hatte den ganzen Wechsel nicht mitbekommen, hatte ein Praktikum oder so. Keine Ahnung, jedenfalls kam sie nach Hause nachdem ich mich schon eingelebt hatte. Sie konnte sich nicht einmal von ihrer Mutter verabschieden." "Ach komm! Du konntest dich von deiner Mutter auch nicht verabschieden. Damit hat es bestimmt nichts zu tun, oder?" "Lass mich doch Ausreden! Also... Wir hatten einen echt schlechten Start und ich zog sie auch noch auf. Das war ein Fehler, jedenfalls kann sie mich auf den Tod nicht ausstehen. Hassen wäre noch ein passender Ausdruck. Dabei kenne ich sie erst seit vier Tagen! Und heute ist mir die Hand ausgerutscht, dabei hatte sie gar nichts gemacht!" "Was du hast sie geschlagen?" fragt Yuu mit einem überraschten Gesichtsausdruck. "So kenne ich dich ja gar nicht. Noch nie hast eine Schlägerei begonnen! Was ist den genau geschehen, das du so aus gerastet bist. Nein warte, erzähl mir alles von Anfang an." Und so beginne ich zu erzählen was alles geschehen ist. Nachdem ich Yuu alles erzählt habe, blickt Yuu schon besser durch. "Die Kleine ist ja ein ganz schönes Energiebündel. Ich denke sie kam mit gemischten Gefühlen von diesem Praktikum nach Hause, wusste nicht was sie von dir halten soll. Tja, der miese Start machte einen schlechten Eindruck auf dich . Diese Geschichte mit den Yankees, das war schon beabsichtigt, sie wollte dich leiden sehen und hat nur so getan als ob das nicht stimmt." Kopf schüttelnd antworte ich, "Ne, ich denke nicht das sie gelogen hat. Oder doch? Meinst du ein Mensch kann so gut lügen das ich es nicht bemerke?" Yuu nickt mit dem Kopf, "Bestimmt kann sie das! Yuki, mir kommt da so ein Gedanke. Morgen habe ich den ganzen Tag frei, weil die Lehrer Fortbildung haben, soll ich bei euch übernachten und mir selbst ein Bild über sie machen?" Ich gucke ganz schön blöd aus der Wäsche, "Interessierst du dich zu fälliger weise für sie?" - "Yuki! Spinn nicht rum, ich meine es ernst. So kann ich mir ein bessere Bild über sie machen. Ich könnte vielleicht mit ihr sprechen und dann würde ich sie besser verstehen und..." - "Wart mal," unterbreche ich Yuu, "bist du irgendwie zu einem Psychiater mutiert?" wir lachen uns zu Tode. "Yuki, ich übernachte bei dir um dich vor ihr zu beschützen, OK?" - "Ja in Ordnung, aber wehe du bereust es im Nachhinein. Sie ist nämlich wirklich ein kleines Biest!" Ein Telefon Gespräch mit meinem Dad und schon war alles geregelt. Mit dem nächsten Bus gingen wir zu meinem neuen zu Hause zurück. Mittlerweile hat es begonnen zu Regnen, während der Fahrt erzählte Yuu mir was in der Zwischenzeit so alles aufregendes geschehen ist. Wir lachten viel, doch in Wirklichkeit machte ich mir Gedanken was wohl Rumi so sagen oder machen wird, wenn sie Yuu sieht. Wird sie ihn Leiden können? Oder ihn hassen weil er mein bester Freund ist? "Arsch geile Hütte!" war Yuu's Kommentar als wir bei mir zu Hause völlig durch nässt an kamen. "Dad, wir sind da!" - "Ja, ich komme gleich runter!" Sio-Chan schaut um die Ecke, "Ihr braucht wohl ein Handtuch!" und schon flitzte sie ins Bad um Handtücher zu holen. "Vielen dank, Siojiama- San." Yuu musste es mal wieder übertreiben, Sio-Chan läuft ganz rot an stottert etwas von bitte nur Sio und husch ging sie in den Oberen Stock in ihr Zimmer. "Yuu, da hast du ganz schön übertrieben! Du kannst doch nicht einfach meine Schwester anmachen!" ganz empört antwortet er mir, "Wieso? Ich wollte doch nur höflich sein! Aber süss ist sie schon, wie alt ist sie den?" ich grinse, "Vierzehn!" nun macht Yuu ganz grosse Augen, "Nur? Sie sieht viel älter aus! Übrigens, wie heisst dein kleines Biest? Du hast es doch tatsächlich fertig gebracht ihren Namen nicht einmal zu erwähnen!" - "Echt? Sie heisst Rumi!" Wir trocknen uns noch fertig ab und weil mein Vater immer noch nicht gekommen ist gehen wir nach oben. Oben an der Treppe sehe ich das die Türe zu Rumis Zimmer offen steht. "...ich wollte dich zuerst ja nicht fragen, aber woher hast du diese Schrammen im Gesicht, Schatz?" hörte ich wie mein Vater fragt. Ich halte die Luft an, jetzt wird sie es gleich sagen, "Ach weißt du! Mir war klar das ich nicht immer austeilen kann sondern eines Tages auch einstecken muss! So ein Typ hatte schlechte Laune und meinte ich hätte ihm was getan!" sagt Rumi. Total überrascht lausche ich weiter. "Du hast ihn nicht verprügelt, nach dem er dich geschlagen hat? Sieht dir gar nicht ähnlich!" ich dachte Rumi würde mich verpetzen, damit ich schlecht da stehe und jetzt! "Keine Ahnung warum ich nicht zurück Schlug, irgendwie hatte ich viel zu gute Laune! Minako, Natsumi und ich machen einen Schlachtplan wie ich es diesem Aasgeier heimzahlen kann!" meint sie mich? "Mach das! So kenne ich dich! Wenn ihr es nicht machen würdet würde ich mich wundern! Solange du für Yuki-Kun keinen Schlachtplan ausheckst!" sie meint nicht mich. Jemand zerrt an meinem Hemd, als ich mich umdrehe geht Yuu langsam und möglichst leise die Treppe runter, leise folge ich ihm. Unten gehen wir in mein Zimmer und ziehen uns trockene Sachen an. "Das war ein edler Schachzug von Rumi, das sie dich nicht verriet." Sagt Yuu, während er sich ein frisches Hemd über den Kopf zog. "Ehrlich gesagt, ich dachte sie würde es ihm sagen. Damit ich schlecht da stehe. Sie überrascht mich immer wieder! Nie tut sie das was ich erwarte." Yuu klopft mir auf die Schulter, "Hey, lass den Kopf nicht hängen, das wird schon! Zu mindest wissen wir das sie eine interessante Person ist, oder?" ich nicke. Es klopft an der Tür und mein Vater tritt ein, "Hey Jungs! Sorry, hat ein bisschen länger gedauert als ich gedacht hatte. Rumi geht es eben nicht besonders gut." - "Was hat sie den?" fragt Yuu in einem sehr besorgten Ton. "Schreckliche Kopfschmerzen. Sieht so aus als ob sie heute nicht mit uns Essen wird. Sie meint es werde ihr schlecht wenn sie nur schon ans Essen denke. Also los Tisch decken!" wir trotten Dad hinter her und tun wie befohlen. "Schade, jetzt wollte ich doch sehen wie sie so ist! Sieht so aus als ob ich sie nicht zu Gesicht bekomme." Meint Yuu als wir ins später in meinem Zimmer verschanzten und Play Station spielten, "Bis jetzt habe ich nur einmal erlebt wie sie mit uns gegessen hat. Sonst war sie entweder bei einer Freundin oder schlecht gelaunt. Je nach dem!" Yuu gewann drei mal hintereinander und nach dem ich ihn endlich einmal schlagen konnte im Rennen gingen wir zu Bett. Ich bin ja nicht der Glückliche der Morgen keine Schule hat. "Hey, Yuki! Glaubst du wir sollten deiner geliebten Rumi einen Besuch abstatten?" war ziemlich klar das Yuu niemals Ruhe geben würde, "Was? Warum denn das? Was willst du den dort oben machen, hä?" Yuu der auf einer Matzratze am Boden liegt richtet sich auf damit er mich besser sehen kann, "Wir könnten ihr einen streich spielen! Zum Beispiel sie in ihrem Zimmer einschliessen damit sie zu spät zur Schule kommt. Oder ihre Schultasche verstecken!" - "Yuu, du bist verrückt!" "Meine Güte! Seid ihr Schlafmützen! Aufstehen, Yuki du musst zur Schule!" schon Morgen, ich kann es kaum glauben. Am liebsten würde ich mich um drehen und weiter schlafen, aber Yuu ist schon auf. Paff! Yuu hat sein Kissen nach mir geworfen! "Da hast du's zurück!" sage ich noch völlig verschlafen und schmeisse ihm das Kissen nach! Ich will mich gerade auf rappeln als das blöde Kissen schon wieder auf meinem Kopf gelandet ist. "Banzai!" schreie ich und werfe zwei Kissen nach ihm die natürlich auch gleich wieder zurück kommen. Als Sio-Chan nochmals kommt um zu schauen was wir so lange machen, liegen wir beide auf den Boden und rangeln miteinander. "Hey, Sio-Chan! Es tut mir leid wenn ich dich gestern so erschreckt habe." Sagt Yuu zu meiner Lieblings Schwester. "Mach dir keine Gedanken! Ich habe mittlerweile begriffen das man bei dir siebzehn minus acht rechnen muss um dein wahres Alter heraus zu finden!" ich lache laut los und Yuu guckt nur noch dumm aus der Wäsche, "Ganz schön frech für dein Alter!" ich lache immer noch, "Im vergleich zu dir bin ich ja noch älter als du Kindskopf!" kein einziges Wort sagt Yuu noch, aber ich kann mich nicht mehr halten vor lachen, Yuu zeigt auf Sio-Chan, "Hey! Deine Schwester flirtet mit mir!" augenblicklich läuft Sio-Chan rot an! "Du bist total verrückt!" lautet die Antwort meiner Schwester. Ich kann mich nicht länger halten, ich sinke auf den Boden und lache was das Zeug hält. Bei meinem Anblick müssen Sio-Chan und Yuu auch anfangen zu lachen! "Wo bleibt den deine böse Schwester?" meint Yuu plötzlich zu Sio. "Die steht später auf, weil sie später Schule hat als sonst. Pech für dich was?" Yuu macht ein enttäuschtes Gesicht, "Ja, Pech! Jetzt wollte ich das Monster doch auch mal kennen lernen!" Witzbold denke ich, "Witzbold!" sagt meine Halbschwester Sio. Ich schaue verdutzt, sie sagt das was ich denke? Wir scheinen uns demnach doch noch ähnlich zu sein. "Hey grosser Bruder was grinst du so?" ich lächle, "Du hast das gesagt was ich gedacht habe!" Sio versteht es nicht, dafür Yuu, "He! Das ist nicht nett! Mein bester Freund fällt mir in den Rücken, na warte!" sagt Yuu ganz empört und tut jetzt so als ob er mit mir Boxen möchte, spielerisch gehen wir aufeinander los und verpassen uns ab und zu einen Hieb. "Also, Rumi kann das besser! Gegen die solltet ihr niemals kämpfen wollen." Yuu und ich schauen uns interessiert an, "Los! Erzähl mir was von deiner Schwester! Klingt ja richtig interessant!" meint Yuu schlussendlich, "Mir auch! Ich wusste ja gar nicht das sie boxt." - "Sie macht Kick-Boxen! Normalerweise nur mit ihrem Boxsack, allerdings hat sie auch schon Jungs verdroschen, aber das ist lange her. Jetzt getraut sich kein Typ in der Gegend mehr etwas gegen Rumi zu sagen. Die haben so Schiess vor ihr, obwohl diese Jungs schon längstens stärker sind als sie. Tja, Rumi respektieren noch sehr viele. Sie ist kein Mensch der sich so schnell nicht zu Frieden gibt mit einer Sache, sie probiert alles aus und gibt solange nicht auf bis sie es einigermassen beherrscht." Yuu guckt mich mit grossen Augen an, "Wow, eine Frau die ein Junge sein könnte!" Meine Schwester gibt Yuu für diese Bemerkung einen rechten Hacken in die Schulter, "Spinnst du! Du kennst sie gar nicht! Sie ist sehr weiblich, einfach gut im Sport, aber deswegen kann man sie noch lange nicht mit einem Jungen vergleichen. Sie hat sehr viel Feingefühl und eine sehr gute Beobachtungsgabe für Menschen. Wenn sie nicht gerade sauer auf diese Person ist." - "Ach so, ich wollte dir schon widersprechen, aber so ist mir klar warum ich von diesen Begabungen nichts bemerkt habe." sage ich mit einem leicht bissigen Unterton. Der Yuu und Sio-Chan nicht entging. "Hey, Kopf hoch! Du hörst, sie ist ja nicht durch und durch ein Monster! Gebt euch einander Zeit und dann wird das schon!" das sagt Yuu so einfach, er hat doch keine Ahnung, "Hey, Yuu! Ist das irgendwie dein Lieblings Satz?" frage ich mit einem leichten grinsen, "Was welcher Satz denn?" - "Na dieser: Lass den Kopf nicht hängen das wird schon! Hast ihn gestern schon benutzt!" Yuu spielt den Ahnungslosen, "Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Weißt du, mir fällt halt kein besserer Satz ein um dich auf zu bauen!" Ich stürze auf ihn, "Nichts besseres? Ich dachte ich wäre dein bester Kumpel? Hä?" meine Schwester schüttelt verächtlich den Kopf! "Und ihr wollt wirklich siebzehn sein? Männer, also wirklich!" sagt sie als wir los lachen! "Yuki! Ich weiss ja nicht wann du zur Schule willst! Aber jetzt solltest du dich wirklich beeilen!" überrascht schaue ich auf die Uhr, "Mist, Yuu willst du mit zur Schule?" frage ich und renne in mein Zimmer um meine Sachen zu packen, "Klar! Warum denn nicht, hab heute sowieso nichts besseres zu tun! Wenn du mir ein paar heisse Schnecken zeigst!" ich werfe einen Blick zur Tür wo Yuu sich ganz lässig an den Türrahmen anlehnt. "Alter Casanova!" war mein Kommentar, aber eigentlich musste ich mir im stillen zugeben, das mein bester Kumpel echt gut aus und auch Stil hat. Jetzt wird mir auch klar, warum er mir immer meine heisse Lieben bekam! Er spannte sie mir nicht aus, sie machten immer nur ihm Liebeserklärungen und nicht mir. Auch wenn ich einem Mädchen eine Liebeserklärung machte, war sie dann nur zusammen um Yuu näher zu sein. Das hat mich in der Vergangenheit echt belastet. Als er dann seine Caroline hatte, war es ganz anders, dann bekam ich auch mal ein paar Freundinnen. "Also Sio! Wir sind dann weg, OK!" - "Ja, in Ordnung grosser Bruder! Tschüss Yuu! Du kannst gerne mal wieder kommen wenn du magst, aber lass die blöden Sprüche klar!" - "Klar! Schatz!" ich muss schon wieder lachen, "Raus! Komm ja nie wieder! Blödmann!" ich weiss das Sio das nicht ernst meint, genau so wenig wie Yuu das ernst gemeint hat, von wegen Schatz, er wollte sie nur auf ziehen. Ich denke, Sio-Chan weiss das auch! Kapitel 6: ----------- 6.Die Rache! Als ich hörte das sie gegangen sind stehe ich auf und ziehe mich an. Yuki hat irgendein Typ mit zu uns genommen. Die ganze Zeit haben sie wie blöd gelacht, gestern Abend und heute Morgen, dabei hätte ich aus schlafen können. Klar habe ich auch mitgekriegt das sie über mich sprachen, was genau aber nicht. Ist mir auch egal, sollen sie doch reden über wen und was sie wollen! Neugierig war ich ja schon auf diesen Typen, aber ich konnte Yuki, nachdem er mich geschlagen hat nicht mehr ansehen. Ich konnte wieder einmal die halbe Nacht nicht schlafen. Ich war hell wach, darum bin ich aufgestanden und habe versucht einen Blick auf diesen Typen zu werfen, leider konnte ich nichts weiter sehen als ein Büschel seiner Haare. Danach ging ich wieder aufs Zimmer weil ich mich einfach blöd vor kam. Ich hoffe ich werde Yuki noch lange nicht sehen, der Typ nervt. Nur wenn ich an ihn denke wird mir sau schlecht. Unten höre ich noch wie Sio in der Küche hantiert und später auch das Haus verlässt. Erst jetzt gehe ich nach Unten um zu frühstücken. Ich überlege noch ob es das Richtige ist was ich und meine Freundinnen heute vor haben. Aber, er hat es verdient, dieses Arschloch! Er wird leiden sehr lange, weil wir lange nicht aufhören werden es ihm heim zu zahlen. Ich suche jetzt schon seit fünf Minuten meine Schultasche. Ich finde sie einfach nicht! Ich weiss ich hatte sie am Abend unter meinen Tisch im Zimmer gestellt, doch dort ist sie einfach nicht, sowie im ganzen Zimmer! Als ich auch im In der Küche und im Flur nicht fündig wurde ging mir ein Licht auf. "Dieser verdammte Yuki! Er hat mir meine Tasche geklaut! Es reicht nicht mir ohne wirklichen Grund eine zu scheuern, er muss mir auch noch meine Tasche klauen. Weiss der Teufel wo sie jetzt ist! Warum tut er so was? Ich habe ihm doch nichts getan!" Nach dem ich unseren Goldfisch angeschrieen habe geht es mir wieder besser. Ich nehme mir halt einen Rucksack und stopfe das Schulzeug das auf dem Tisch liegt dort hinein. Schnell suche ich nach Schreibzeug schmeisse dieses auch hinein. Danach konnte ich zum Schulbus rennen, wie verrückt. "Rumi! Wieso hast du nicht deine Schultasche dabei? Du kriegst noch Ärger!" sagt Minako. "Der einzige der noch Ärger kriegt ist dieses Arschloch Yuki! Er hat mir die Tasche geklaut mit der hälfte meiner Schulsachen!" Sumi-Chan die sich vorher nicht für meinen Rucksack interessiert hat schaut mich mit grossen Augen an, "Der hat was? Bist du dir sicher?" ich nicke, "Vollkommen, wer hätte es denn sonst tun sollen? Ich schwöre euch, das zahle ich ihm heim. Wenn ich nicht gerade was anderes grosses vor hätte würde ich mir gleich was gemeines ein fallen lassen!" ein Junge der hinter uns auf der Bank sitzt lehnt sich vor und fragt: "Was ist das denn für eine grosse Sache?" ich funkle ihn böse an, "Halt dich gefälligst aus fremden Angelegenheiten raus oder du wirst es eines Tages noch bitter büssen müssen!" ziemlich entsetzt und erschrocken zieht er sich zurück. "Yuki will sich wohl mit dir anlegen was? Zuerst scheuert er dir einfach eine und dann klaut er dir deine Tasche. Wenn du willst knöpfe ich ihn mir mal vor." Sumi-Chan ist ein Biker-Girl, sie ist sehr sportlich, spielt gerne Streiche und ist eine Meisterin darin jemanden verbal zur Schnecke zu machen. "Ne, lass mal! Heute haben wir eh keine Zeit um uns um den zu kümmern. Heute muss jemand anders daran glauben. Hehe, der wird sich wundern." Gestern nach der Schule haben wir uns zusammen gesetzt und alle Informationen zusammen gesucht die wir benötigen um es, meinem Ex-Freund Kim gehörig heim zu zahlen! In der Schule passe ich heute fast nicht wirklich auf. Heute haben wir ziemlich früh aus, an einem anderen Tag können wir die Aktion nicht durch führen. Wenn die Schulglocke läutet haben wir fünf Minuten Zeit um den entsprechenden Bus zu erwischen, der zur Kims Schule fährt. Dann haben wir zehn Minuten Zeit um unsere Schuluniforme gegen die der Kims Schule aus zu tauschen. Der Rest sollte kein Problem mehr sein. Am Mittag gingen wir gemeinsam nochmals den Plan durch. Die Schulglocke läutet. Wie der Blitz packe ich meine Sachen zusammen, stürme aus der Klassenzimmertür und renne wie der Blitz durch die Gänge, nach draussen. Minako und Natsumi folgen dicht hinter mir. Auf die anderen Schüler die ich an remple achte ich mich nicht, nur weiter hinter mir höre ich wie jemand die ganze Zeit ruft: "'tschuldigung!" Klar, Minako ist einfach nur gutmütig. Sie sieht nur das gute in einem Menschen egal wie viel Blödsinn dieser angestellt hat. Sie ist ein Mensch der die Hoffnung in das gute niemals aufgeben wird. Sie bekommt auch immer ein schlechtes Gewissen wenn sie was ausfrisst. Diesmal aber nicht. Es war nämlich ihre Idee, Kim so richtig zu verarschen. Manchmal muss auch eine Rose seine Stacheln zeigen. Ja, Minako ist eine Rose wunderschön und lieblich und manchmal sticht sie. "Huff...huff...geschafft!" - "Huff...die grösste Hürde haben wir geschafft! Wo bleibt denn Minako?" wir schauen uns um, was gar nicht nötig war weil Minako schon da ist. "Menno! Ich bin nicht so schnell wie ihr! Nehmt das Nächste mal mehr Rücksicht!" - "Wir hätten den Bus verpasst wenn wir gewartet hätten!" sage ich und steige so gleich in den Bus der angekommen ist. "Ich meine ja nicht mich. Sondern all die Leute die ihr über den Haufen geworfen habt!" sagt Minako beleidigt als wir Platz nehmen. "Wir konnten nicht anders das weißt du. Hast du Uniformen dabei?" fragt Sumi-Chan Mina-Chan. "Klar bin ja nicht blöd! Ich laufe doch nicht um sonst wie blöde rum!" - "Sei nicht beleidigt! Wir hätten es halt ohne Verkleidung versucht." Natsumi und Minako zanken sich andauernd. Dabei müsste man meinen das ich und Natsumi die Streithähnen sind und Minako der Streitschlichter. Sachen gibt's. "Hört auf euch darüber zu zanken. Wir haben alles dabei was wir brauchen! An der nächsten Haltestelle müssen wir umsteigen!" versuche ich sie von ihrem aufkeimenden Streit ab zu lenken. An der nächsten Haltestelle steigen wir aus und machen uns auf den Weg. In zehn Minuten werden sie Pause haben. Schnell hatten wir uns hinter dem Schulhaus versteckt und in ein paar Minuten waren wir auch um gezogen, die letzten Vorbereitungen waren getroffen. Jetzt kann es los gehen. Die Schulglocke läutet und wenige Minuten später laufen die Schüler aus dem Gebäude heraus. Ich stehe alleine irgendwo und versuch dieses Arschloch von Kim zu finden. Minako und Natsumi sind auf ihren Posten und warten nur noch bis alles bereit ist. Einmal drehe ich mich um zu den Bäumen dort wo bald meine Rache stattfindet, Kim steht schon dort, lässig an seinem Lieblings Baum gelehnt und spricht ein Mädchen das vorbei geht an. Das ist typisch Kim, Mädchen auf reissen. Als ich mich weiter um Blicke sehe ich auch das andere Opfer. Es ist eine Lehrerin, sie sieht absolut hässlich aus und Kim hasst sie wie keine andere. Tut mir Leid Frau Lehrein, aber sie sind einfach ideal für meine Rache. Mit zügigen Schritten gehe ich auf sie zu. "Entschuldigung Frau Lehrerin! Ich soll Ihnen das hier von Kim geben." Mit einem süssen lächeln überreiche ich ihr einen Brief. Sie schaut mich perplex an, murmelt danke und liest den Brief den ich ihr gegeben habe. Ich mache mich schnell auf zum Schultor, laufe so schnell ich kann um Schulhaus herum und zu dem Platz an dem Natsumi auf den Posten ist. Aus unserem Versteck können wir Kim sehr gut sehen Er steht immer noch an seinem Platz. Minako ist nicht all zu weit weg Postiert. Sie ist dafür verantwortlich das Kim auch ja an seinem Platz bleibt und das wenn es passiert ganz bestimmt viele zuschauen. Die Lehrerin kommt und mein Herz schlägt schneller vor Aufregung. Sie bleibt einige Schritte von ihm entfernt stehen und spricht ihn an. Mist, denke ich, sie steht viel zu weit weg. Minako hat das auch bemerkt und läuft schon langsam auf die Beiden zu, doch dann geht die Lehrerin noch näher ran an Kim und spricht weiter heftig auf ihn ein, der zuckt mit den Achseln und bleibt völlig cool. Plötzlich hört man einen Schrei und ich und Natsumi ziehen automatisch mit einem heftigen Ruck an einem Nylonfaden. Kim fällt und reisst die Lehrerin mit zu Boden. Minako hatte geschrieen so das alle zu ihr her sahen und mit bekamen wie der Obermacho Kim über seine Lehrerin her fiel. Alle lachen sich tot und ich sehe auch warum, beim Sturz ist der Rock von der Lehrerin hoch gerutscht und man konnte nun ihren Slip sehen und Kim hat wohl beim Sturz die Bluse von der Lehrerin zerrissen. Man konnte nämlich deren BH sehen. Kim ist hoch rot angelaufen, man sieht er schämt sich in den Boden. Seine versuche zu erklären das es nicht so ist wie es aussieht glaubt ihm Keiner. Die Lehrerin heult und andere der Lehrer versuchen sie zu beruhigen und führen sie in einem Mantel gehüllt ins Schulgebäude gefolgt von Kim der von zwei Lehrern wie ein Schwerverbrecher abgeführt wird. Ein Typ den ich vorher nicht bemerkte beugt sich ins Gras und nimmt etwas in die Hand. Mir wird schlagartig klar das er den Faden fand. Ich gebe Natsumi ein Zeichen das wir abhauen sollen. Ich blicke nochmals zu dem Typ der die Bäume absucht und mich in den Blättern entdeckte. Ich grinse und halte mir den Zeigefinger vor den Mund. Der Junge grinst zurück und dann verschwand ich mit Natsumi in unserem Versteck wo unsere Kleider sind. Minako wartet dort schon auf uns. "Ein Typ hat mich gesehen, aber ich denke nicht das er eine Gefahr darstellen könnte und uns verpetzt!" sage ich nach dem wir uns um gezogen haben. "Trotzdem lass uns schnell von hier verschwinden. Die Pause ist jetzt zu Ende." Meint Minako. Auf dem selben Weg wie wir gekommen sind kehren wir zurück zur Bushaltestelle. Wir diskutierten noch lange im Bus über das doofe Gesicht welches Kim gemacht hatte und das er jetzt bestimmt einen Verweis von der Schule bekommt. "Was machst du jetzt mit dem anderem Arschloch?" ich schaue Natsumi erstaunt an, "Ach du meinst Yuki!" fiel es mir wie Schuppen von den Augen, "Ja, der hat immer noch meine Tasche mit der Hälft meines Schulsachen. Der kann warten. Den Sieg über Kim muss ich jetzt noch voll auskosten." Ich grinse in mich hin ein als ich mir nochmals das Gesicht von Kim vorstelle wie er über seine verhasste Lehrerin herfiel. Vergnügt und pfeifend gehe ich nach Hause. "Hallo!!" rufe ich als ich die Türe auf mache. "ganz schön vergnügt heute!" - "Oh Papa, du bist schon zu Hause?" mein Vater nickt. "ist ja schon Freitag, da dachte ich, ich mache mal früher Schluss! Aber was ist mit dir? Du scheinst ja richtig glücklich zu sein?" ich nicke "Ja, Rache ist bekanntlich süss und das war sie wirklich." - "Schön dich mal wieder fröhlich zu sehen. Los mach deine Hausaufgaben und dann machen wir einen Fernsehabend!" - "Ich lächle. Du, ich glaube ich könnte es ertragen in der Nähe von Yuki zu sein. Aber nur heute!" mit diesen Worte gehe ich nach Oben ins Zimmer um meine Hausaufgaben zu machen. Ich tausche meine Schulsachen gegen T-Shirt und Trainerhose aus und mache mich an die Arbeit. Nach einer weile kommt Siojiama ins Zimmer. "Ich habe von Papa gehört du willst heute Abend einmal bei uns sein?" ich nicke, "Ja, heute kann ich ausnahmsweise mal Yuki ertragen!" - Ja, angeblich hattest du eine süsse Rache an Kim?" - "Yeah! War wirklich lustig. Wenn ich nicht so gute Laune hätte würde ich mir gerade mal überlegen wie ich es Yuki heimzahlen könnte!" - "Onee-Chan, jetzt sei doch nicht so hart zu ihm! Seine Mutter ist tot! Er kann sie nie wieder sehen, wir können Mum jedoch noch sehen." - "Das weiss ich auch! Ich hatte ja versucht freundlich zu sein. Aber wie kann ich das wenn er mir aus einem Vorurteil eine Scheuert?" wütend bin ich aufgesprungen und als ich merkte das ich mich verplappert habe setzte ich mich wieder hin. "Vergiss was ich gerade gesagt habe." Meine Schwester sieht mich Verständnis los an, "Was? Soll ich wirklich vergessen das mein Bruder meine Schwester geschlagen hat? Wieso? Papa sagte doch das wäre irgendein Typ gewesen den du geärgert hättest. Warum sagtest du nicht das es Yuki war?" - "Einfach so! Ich habe keine Lust lange Erklärungen zu liefern warum er mich geschlagen hat. Ausserdem ist es nicht weiter schlimm, für dich kann er der liebe und gute Bruder bleiben!" - "Nein, wenn er meine Schwester schlägt..." - "Was dann? Er hat sich ja nicht geändert nur weil er die Beherrschung verlor. Du kannst ihn genauso gut leiden wie vorher! Deshalb nützt es nichts wenn ich was gesagt hätte! Du sollst merken das er von Natur aus einfach ein Arschloch ist, die Beherrschung verlieren kann jeder." Siojiama hat den Mund offen. Ich lächle sie lieb an und sie macht den Mund wieder zu. "OK, Papa werde ich nichts sagen. Kommst du heute trotzdem Fernsehn schauen?" - "Klar, hatte ich doch schon gesagt." Sio- Chan verlässt mein Zimmer. Ich atme tief durch und berühre mit meiner Hand die linke Wange. Der Handabdruck ist verschwunden, was noch zu sehen ist, sind die feinen Krusten die sich gebildet haben. Dort wo Yuki mit seinen Fingernägel die Haut aufgerissen hat. Das ein wenig blutete merkte ich erst als ich zu Hause war und mich ausgetobt hatte. "So hier haben wir noch ein paar Chips. Jetzt müssen wir nur noch wissen welchen Film wir schauen wollen!" Papa hatte vergessen den Video zu besorgen den er sehen wollte und jetzt müssen wir uns durchs Fernsehprogramm wühlen um einen geeigneten Ersatz zu finden. Papa und Sio-Chan wollten mich und Yuki wieder einmal nebeneinander setzten zu aller Überraschung war es Yuki der nicht darauf ein ging. Er sagte einfach schlicht, "Sio-Chan ich will neben dir sitzen!" und pflanzte sich zwischen Papa und Sio-Chan, mir ist es ja recht. Papa und Sio-Chan hatten ganz schön geschmollt. Ihnen ist jetzt völlig egal was wir schauen. Yuki liest vor was so kommt und ich sage was ich davon halte. "Wie wäre es mit Titanic?" - "Ne! Zu langweilig und ausserdem haben wir alle ihn schon x-mal gesehen!" toll Yuki und Rumi unterhalten sich müssten Papa und Sio-Chan jetzt eigentlich denken, aber irgendwie haben sie was dagegen das ich jeder Film kritisiere den Yuki vorschlägt. Das ärgert ihn ganz schön mit der Zeit, darum fragt er nach meinem Senf immer Papa oder Sio-Chan was sie denn dazu sagen wollen! "Uns egal!" lautet jedes Mal die Antwort. "Gib mal her! Die ganze Zeit kommst du mit dämlichen Schnulzen. Die guten Filme liest du uns nicht vor." - "Ach! Ich lese nur vor was dich interessieren könnte und was ich unter Qualen auch noch an schauen könnte!" - "Gut!" sage ich und reisse ihm das Programm aus den Händen, "Dann such ich mir jetzt einen Film aus bei dem du stirbst, weil die Qualen einfach zu gross sind!" - "Rumi! Yuki! Jetzt hört auf euch zu zanken und versucht euch zu beherrschen!" mischt sich Papa ein. Darauf hin sage ich nichts mehr und Yuki auch nicht. "He, auf Kanal 8 läuft ein Jackie Chan Film, denn haben wir noch nicht gesehen! Sio-Chan, Papa! Was meint ihr wollen wir den sehen?" Sio-Chan hebt interessiert den Kopf und Papas Wut von vorhin verflüchtet sich ganz. "In welchem Jahr wurde er gedreht?" fragt Sio-Chan und Papa schaltet schon einmal den richtigen Kanal ein. "OK für dich wenn wir uns einen Jackie Chan Film anschauen, Yuki?" - " Ja, ja! Kommt von irgendwo die Antwort, ich schaue schon gespannt den Vorspann an. "Rumi, kannst du das vielleicht auch?" fragt mich Sio-Chan, als Jackie in einer Ecke von zwei Mauren hoch klettert in dem er sich mit den Füssen abwechslungsweise von den Mauern abstösst. In zwei Sprüngen war er oben. "Weiss nicht, habe ich noch nie ausprobiert." War meine Antwort, als ich merke das Yuki nicht mehr in den Fernseher guckt sondern zu mir, linse ich ebenfalls zu ihm. Der schaut mich Verständnis los an. Was hat der schon wieder? Kann mir auch egal sein und so schaue ich den Film zu Ende ohne noch ein weiteres mal auf ihn zu Achten. "OK! Gute Nacht ich gehe jetzt ins Bett!" - "So? Jetzt schon Rumi?" ich nicke. Der Film ist jetzt zu Ende, ich habe gehalten was ich gesagt habe. Allen eine Gute Nacht wünsche ich Papa und Sio-Chan. Das ich Yuki nicht damit gemeint habe erwähne ich nicht, als er mir eine Gute Nacht wünscht. Durch einen langen Finsteren Tunnel renne ich. Vor irgendetwas renne ich davon. Nur was? Vor was laufe ich davon? Am Ende des Tunnels sehe ich Licht und als ich draussen bin sehe ich Mama und Kenjin, sie fliegen davon und ich möchte mit aber ich kann nicht. Tränen laufen mir die Wangen hinunter. Hinter mir höre ich Schritte, jemand kommt aus dem Tunnel, der, der mich verfolgt hat. Ich drehe mich um und erblicke Yuki, er nimmt mich in die Arme und trocknet meine Tränen. Ich will aber nicht! Weg, weg! Höre ich in meinem Kopf und stosse ihn beiseite, renne weg und er folgt mir nicht mehr. Langsam öffne ich meine Augen. Ich kann mich noch Haargenau an den Traum erinnern, der mich erwachen lies. So ein Quatsch, warum träume ich von diesem Obertrottel Yuki? Ich bin tot müde, drehe mich auf die andere Seite und schlafe weiter. Irgendwo läutet das Telefon. Ich hebe kurz meinen Kopf und als ich sehe das echt miserables Wetter draussen ist, lasse ich den Kopf wieder in mein Kissen fallen. An der Tür klopft es und jemand kommt rein. "Rumi! Steh auf es ist schon halb elf!" - "Mir doch egal." Antworte ich meiner Schwester. "Jetzt steh doch auf! Natsu-Chan hat angerufen!" langsam hebe ich den Kopf und schaue verschlafen zu meiner Schwester, "Was wollte sie denn?" - "Weiss nicht, wollte sie nicht sagen." Meint meine Schwester Achselzuckend. "Ach ne, was will den der?" sage ich mit einem Blick zur Tür, total müde verkrieche ich mich unter der Bettdecke. Ich höre ein leises kichern von Yuki den ich vorhin in der Tür erblickt hatte. "Verschwinde aus meinem Zimmer!" mit einem Sprung stehe ich im Bett und werfe ihm das Kissen voll ins Gesicht! Yuki will es mir zurück werfen aber meine Schwester reisst es ihm aus der Hand und stosst ihm aus dem Zimmer bevor er noch irgendwas sagen kann. "Immer noch so feindselig gegen Yuki?" - "Hey, es ist erst ne Woche um! Ich darf ihn jetzt sicher noch ein paar Wochen lang hassen oder nicht mögen! Der Typ nervt einfach nur!" - "Gib ihm doch ne Chance oder versuch wenigstens ein bisschen nett zu sein!" - "Du hast keine Ahnung, Schwesterherz! Ich gab ihm eine Chance, ich wollte nett zu ihm sein, aber er hat es leider verbockt!" mein sarkastischer Unterton war nicht zu über hören. Meine Schwester schüttelt den Kopf und geht hinaus. Später rief ich Natsumi an um zu fragen was sie wollte. Sie wollte mit mir zusammen eine Rache Aktion starten gegen Yuki wegen meiner Tasche. Irgendwie hatte ich keine Lust und sagte ab, ich sagte zu ihr ich wolle eine Woche warten, dann würde ich es ihm schon heimzahlen wegen der Tasche. Das Wochenende ist voll öde. Papa und Yuki unternehmen irgendwas zusammen und Sio-Chan ist mit ihren Freundinnen unterwegs. Natsumi und Minako unternehmen was mit ihrer Familie und so bin ich ganz alleine zu Hause, was mir ziemlich egal ist. Mit dem Schulstoff bin ich nicht nach, habe zuviel geschwänzt, so dass ich viel Zeit damit verbringe zu lernen. Der Jackie Chan Film hat mich inspiriert und so übe ich auch eine neue Angriffstechnik. Ansonsten schaue ich Fernseher und esse was. Am Sonntag als alle weg sind, fiel mir auf das ich noch nie Einkaufen war oder half zu putzen. Wegen dem schlechten gewissen putze ich gleich mal das ganze Haus auf Hochglanz und kaufe noch ein paar Sachen ein. Papa und Sio-Chan machten ganz schön grosse Augen als sie nach Hause kamen, Yuki sagte nichts. Sein Zimmer liess ich nämlich so wie es ist auch seine Wäsche mache ich nicht. Die ganze nächste Woche regnete es! Kein einziges mal habe ich geschwänzt und kein einziges mal hat mich Yuki genervt. Er ging mir genau so aus dem Weg wie ich ihm. Von einer Schülerin aus meiner Klasse erfuhr ich am Mittwoch, dass Kim einen Schulverweis bekommen hatte. Ich konnte nicht anders und musste den ganzen Tag lächeln. Tja, so ergeht es diesen miesen Schweinen! Meine neue Technik übte ich tag täglich und kann nun einige Fortschritte vorweisen. Heute ist Freitagabend und es regnet endlich nicht mehr. Schon zum dritten mal in dieser Woche durchsuche ich unser ganzes Haus nach meiner Tasche. Der Schulrektor pfiff mich heute zu ihm und fragte warum ich nicht mit der offiziellen Schultasche herumlaufe. Ich sagte ihm ich hätte sie verlegt und ich würde übers Wochenende nach ihr suchen und wenn ich sie nicht fände würde ich mir eine neue besorgen. Damit gab sich der Trottel zu Frieden. Zum fünften mal bin ich nun im Wohnzimmer und mache alle Schränke auf und schaue in alle möglichen Spalten, Yuki schaut mich nur die ganze Zeit blöd an, so als wüsste er nicht was meine Aktion soll. "Suchst du was bestimmtes?" fragt er mich als ich zum dritten mal in den Kasten neben ihm schaue. Natürlich antwortete ich ihm nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)