Messaya von Nhia ================================================================================ Kapitel 13: Amulette -------------------- So, hier ist endlich Kapitel 13. Es gefällt mir nicht, ich kann echt keine Kämpfe beschreiben... Außerdem war da noch die Frage: Wie werde ich den Oktopus relativ logisch los? Denn 1. Er ist riesig, 2. Er ist mächtig und 3. Hatte ich schon erwähnt, dass er riesig ist? Aber das nächste Kapitel wird besser (zumindest mag ich es ganz gerne^^) Viel Spaß^^ Kapitel 13 Amulette "Aber was ist denn eben los gewesen?", fragte Chris und sah Mallory gespannt an. "Ich weiß es nicht", antwortete sie. "Es kam mir so vor als wäre ich in ein tiefes, schwarzes Loch gefallen kurz nachdem ich das Gefühl gehabt hatte, dass mich jemand berührt hatte." "Das war sicher ein Trick des Oktopus", meinte Coralie traurig. "Er weiß sicher schon längst, dass wir hier sind." Bronwyn und Chris nickten. "Dann können wir ja auch reingehen, schließlich werden wir ja erwartet", sagte Chris und seine Augen funkelten entschlossen. "Ihr könnt immer noch umkehren", meinte Coralie ernst. "Ihr habt ja gesehen, wozu der Oktopus fähig ist!" "Hör schon auf!", rief Chris schroff, doch dann grinste er. "Ich will doch nicht mein Leben lang ein Meermensch sein." Bronwyn nickte zustimmend und Mallory zuckte nur mit den Schultern. Sie würde dahin gehen wo auch Chris hinging, egal wo das auch sein würde. "Dann lasst uns gehen!", meinte Chris entschlossen. "Wir wollen unseren Gastgeber ja nicht warten lassen." Und mit den Worten schwamm die kleine Gruppe los, hinein in die Höhle des Oktopus." "Hat der Oktopus denn irgendwelche Schwächen?", fragte Bronwyn und sah Coralie fragend an. Es war komisch, aber obwohl sie in einer Höhle waren konnte sie noch alles in ihrer Umgebung gut erkennen. Coralie schüttelte den Kopf. "Nicht das ich wüsste...", meinte sie und überlegte. "Er hat nur immer eine Kette um einen seiner Arme gewickelt." Sie zuckte mit den Schultern, aber Bronwyn überlegte. "Ein Amulett!", rief sie aus. Chris, Mallory und Coralie sahen sie verständnislos an. Bronwyn seufzte. "Zauberer und Magier bewahren ihre magischen Kräfte in einem Gegenstand auf, den sie immer bei sich tragen. Geht dieser Gegenstand verloren und kaputt, so wird der Zauberer oder Magier wieder zu einem Wesen ohne jeweilige Kräfte", erklärte sie. "Woher weißt du das?", fragte Mallory misstrauisch. Bronwyn wurde rot. "Ist doch egal", murmelte sie und blickte zur Seite. Chris sah sie verwundert an. Warum wusste sie soviel über Dämonen und Zauberer? Es war komisch. Warum verheimlichte sie es ihnen? "Wir müssen diese Kette zerstören", unterbrach Bronwyn seine Gedanken. "Denn wenn wir sein "Amulett" zerstören, verliert er auch alle seine Zauberkräfte." Coralie nickte. Chris sah sie noch einen Moment fragend an, doch dann zuckte er mit den Schultern. "Es ist unsere einzige Chance", meinte er. Später, wenn dies alles vorbei war würde er sich erstmal gründlich mit Bronwyn unterhalten müssen, doch nicht jetzt. Jetzt gab es Wichtigeres zu tun. "Alles klar, Mallory? Einverstanden?", fragte er noch. Mallory nickte. Es war ihr egal, zumindest glaubte sie das. Aber tief in ihr gab es noch andere Gefühle, die sie versuchte zu ignorieren. "Wann ist dieser Gang denn zu Ende?", fragte Chris etwas nervös. Plötzlich waren sie in einer Höhle. "Jetzt", war Coralies trockene Antwort. Sie zitterte leicht, als sie den sah, der sie bereits erwartete. Auch die Anderen hatten ihn nun entdeckt. Den Oktopus. Bronwyn fröstelte und fragte sich warum der Oktopus viel größer wirkte als bei ihrem ersten Treffen. "Es liegt daran, dass wir jetzt in seinem Gebiet sind", murmelte Chris. Bronwyn erschrak. Hatte sie das grade etwa laut gedacht? "Willkommen", erklang nun die eisige Stimme des Oktopus und seine Augen glänzten kalt. "Ich habe euch schon erwartet." Er begann zu lachen und Bronwyn zitterte. Chris und Mallory jedoch blieben unbeeindruckt. Coralies Augen suchten die Arme des Oktopus ab. "Die Kette...", flüsterte sie leise. "... ist an dem hinteren rechten Arm." Bronwyn und Chris sahen dorthin und entdeckten die Kette, genau wie Coralie gesagt hatte. Die Kette, die sie zerstören mussten. "Wo sind Hannah und Rocky?", rief Bronwyn aufgebracht und hoffte, dass sie noch am Leben waren. Der Oktopus lachte wieder, doch diesmal zitterte Bronwyn nicht. "Sie sind dort", meinte der Oktopus und zeigte mit einem seiner Arme nach rechts. Bronwyn sah zu der Stelle und tatsächlich, dort waren Hannah und Rocky, eingeschlossen in einer gelben Blase. Schnell schwamm Bronwyn dorthin, doch auf halben Weg holte der Oktopus mit einem seiner Arme aus und schlug ihn ihr vor die Brust. Ein Schmerz durchzuckte sie während sie zurück geschleudert wurde. Sanft fing Chris sie auf. Bronwyn krümmte sich vor Schmerzen nach vorne. Der Oktopus grinste. "Keine Sorge", höhnte er. "Sie leben noch. In der Blase ist Luft zum Atmen. Ihr Glück, dass ich sie noch brauche, sonst wären sie schon längst tot." "Sie ist noch ein Kind!", stöhnte Bronwyn unter Schmerzen. "Wozu brauchst du sie? Lass sie doch gehen!" Tränen liefen über ihre Wangen, doch man sah es nicht, denn sie vermischten sich sofort mit dem Meer, das ebenso salzig war wie Tränen. Das Grinsen des Oktopus wurde noch breiter. "Ich kann sie nicht gehen lassen, ich brauche sie noch. Genau wie euch!", rief der Oktopus. "Ihr gehört jetzt mir!" "Niemals!", schrie Chris und zog einen Dolch heraus. Auch Mallory zuckte ihre Waffe, es war eine Spiegelscherbe mit einem kunstvoll verzierten Griff Bronwyn hatte so eine Waffe noch nie gesehen, doch sie fragte auch nicht, jetzt war keine Zeit. Obwohl sie immer noch Schmerzen hatte, holte sie ihre Tasche hervor und zog flink den kleinen Dolch, den sie von Darken hatte. Sie wunderte sich nicht darüber, dass der Dolch wieder in ihrer Tasche war und fragte sich auch nicht, wie er da wieder hingekommen war, nachdem sie ihn bei ihren ersten Treffen auf den Oktopus geworfen hatte und er danach zu Boden gefallen war. Wiedergeholt hatte sie ihn nicht. Sie drehte ihn in ihrer Hand und er glitzerte ihr silbern entgegen. Ja, dieser Dolch gehörte zu ihr, er war ein Teil von ihr. Er nahm ihre Schmerzen in sich auf und machte sie zu einem Teil von sich. Bronwyn fühlte, wie ihre Kraft wuchs und ihre Schmerzen verflogen. Sie war bereit. Der Oktopus lachte und sah sich die kleine Truppe an, die sich ihm in den Weg stellt. Die hatten keine Chance, diese Winzlinge. Und dann würde sein genialer Plan endlich wahr werden. Chris blickte zu Mallory und Bronwyn und als Beide nickten, stieß er nach vorne, schwamm auf den Oktopus zu, immer die Kette beobachtend. Bronwyn und Mallory folgten. Keinem von ihnen fiel auf, dass Coralie nicht mitkämpfte. Sie rührte sich nicht von der Stelle. Als der Oktopus seine Angreifer ansah musste er lachen. Er holte mit seinen Armen aus und schlug nach ihnen. Geschickt versuchten sie ihm auszuweichen, doch dann eine kleine Unaufmerksamkeit und ein Arm traf sie hart, sodass sie zurückgeschleudert wurden. Bronwyn keuchte. Ihr Bauch tat so weh, doch sie wusste, dass es den Anderen auch nicht besser ging, also riss sie sich zusammen. "Noch mal?", fragte Chris mit zusammengepressten Zähnen. Bronwyn und Mallory nickten, doch diesmal blieben sie nicht beisammen, sondern schwammen alle in eine andere Richtung. Bronwyn tauchte ab bis zum Grund der Höhle und musste immer wieder den Armen des Oktopus ausweichen. Doch er zielte nicht mehr so genau, weil er sie nicht alle im Auge behalten konnte, er hatte schließlich nur zwei. Bronwyn spürte, wie die Wut des Oktopus immer mehr stieg und erschrak, als sie plötzlich bunte, handgroße, leuchtende Kugeln auf sich zurasen sah. Schnell wich sie ihnen aus und eine verfehlte sie nur knapp. Bronwyn fragte sich was das wohl sei. Plötzlich krachte es. Bronwyn erschrak. Es waren die Blasen, die die Wände der Höhle berührt hatten und explodiert waren. Bronwyn wich einer weiteren Ladung Kugeln aus und suchte nach Mallory und Chris, doch sie konnte sich nirgends entdecken. Hoffentlich waren sie nicht von einer dieser Kugeln erwischt worden! Da plötzlich sah Bronwyn etwas auffunkeln. Es war die Kette, genau an dem Arm, dem sie am nächsten war. Sie schwamm hoch, doch sie hatte Pech. Der Oktopus entdeckte sie und sah sie wütend an. Dann lies er noch mehr Kugeln auf sie regnen. Sie versuchte auszuweichen, doch eine traf sie am linken Arm. Sie explodierte sofort und das Wasser um sie herum färbte sich rot, rot von ihrem Blut, trotzdem schwamm sie weiter. Sie hatte die Kette schon fast erreicht, als plötzlich einer der Arme des Oktopus auf sie zuraste. Sie wusste, dass sie nicht mehr ausweichen könnte. "Jetzt Chris", schrie sie laut und kniff ihre Augen zusammen. Chris hörte ihre Stimme und sah zu ihr. Im selben Augeblick färbten sich seine Augen grün, wie immer, wenn er seine Kraft gebrauchte und konzentrierte sich auf den Oktopus. Bronwyn wartete, doch der Schmerz blieb aus. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und blinzelte. Der Arm des Oktopus war nur eine Stück von ihrem Gesicht entfernt. Doch sie konnte jetzt noch nicht aufatmen. Schnell schwamm sie zu der Kette und stieß ihren Dolch darauf. Nichts geschah. Bronwyn versuchte es noch einmal, doch ihr Dolch rutschte nur ab. Nicht mal ein Kratzer war zu sehen. "Was sollen wir denn jetzt machen", fragte Bronwyn leise. "Lass es uns zusammen versuchen!", rief Mallory, die grade gekommen war, erschöpft. Bronwyn nickte und in diesem Moment begann der Oktopus sich wieder zu bewegen. Chris Kräfte waren erschöpft. Schnell hoben Bronwyn und Mallory ihre Dolche und stachen gemeinsam auf die Kette. Es fing an zu leuchten und ein kleiner Riss begann sich auszubreiten. Die beiden Mädchen stießen noch fester zu, bis die Kette schließlich zerbrach. Erschöpft rangen sie nach Luft, als sie plötzlich den Oktopus lachen hörten. Bronwyn und Mallory schrieen vor Schmerz auf als sie ein Arm des Oktopus traf und wegschleuderte, genau zu Chris und Coralie. "Was ist los?", hauchte Bronwyn entsetzt und hielt sich ihren Bauch. Auch die Wunde an ihrem linken Arm schmerzte und rotes Blut vermischte sich mit dem Wasser. Chris schüttelte entsetzt den Kopf. "Ich weiß es nicht", meinte er nur. Warum war nichts passiert. Hatten sie denn nicht sein "Amulett" zerstört? "Vielleicht gibt es ja gar keine Amulette", sagte Mallory trocken und starrte Bronwyn an. "Vielleicht hat sie uns belogen, wie schon so oft." "Nein!", rief Bronwyn entsetzt. "Warum sollte ich lügen?" Der Oktopus begann wieder zu lachen. Er amüsierte sich köstlich. Bronwyn überlegte. Warum war nichts geschehen? War ihre Kette etwa nicht sein "Amulett"? Warum hatte Coralie es ihnen dann gesagt? Was, wenn....Blitzschnell drehte sie sich um und sah die Meerjungfrau an. Bronwyn zuckte zusammen. Coralies Augen waren so leer wie die von Mallory, als der Oktopus sie manipulierte. "Du!", rief Bronwyn. Chris und Mallory drehten sich um und sahen sie verständnislos an. Der Oktopus grinste. "Du hast Recht, kleines Mädchen. Sehr clever, nur zu spät", höhnte der Oktopus und seine Augen funkelten. "Komm jetzt her, Coralie." Coralie schwamm auf ihn zu. Chris und Mallory stand der Mund offen, Bronwyn jedoch zog nur ihre Brauen zusammen. Als die kleine blauhaarige Meerjungfrau vor ihrem Meister stoppte, verbeugte sie sich. Ein spöttisches Grinsen umspielte die Lippen des Oktopus. "Du hast mir gut gedient. Alles lief nach Plan", meinte der Oktopus. "Aber jetzt brauche ich dich nicht mehr." Sein Arm traf den zarten Körper der Meerjungfrau und schleuderte sie gegen die Höhlenwand. Coralie schrie kurz auf, doch dann wurde sie ohnmächtig und sank zum Boden wo sie dann liegen blieb. "Sie hat uns die ganze Zeit belogen", flüsterte Chris. Er war sauer. Auch Mallory war verärgert. "Dann war auch der Kampf damals im See nur gespielt!", rief sie aus und ballte ihre Hände zu Fäusten. "Verräterin!" Chris nickte zustimmend, doch Bronwyn schüttelte den Kopf. "Sie wollte uns nicht hintergehen. Sie stand unter dem Bann des Oktopus. Ich habe den Schmerz in ihren Augen gesehen. Sie gehörte nicht zu den Bösen, sie wurde nur manipuliert, genau wie du, Mallory." "Meinst du?", fragte Chris zweifelnd. Bronwyn nickte und ihre grünen Augen leuchteten. Chris seufzte und Mallory zuckte mit den Schultern. "Das alles hilft uns jetzt auch nicht weiter, die Frage ist, wie besiegen wir jetzt den Oktopus?", meinte Mallory. "Wir sind nicht stark genug für ihn!" Chris nickte. "Wir müssen uns was einfallen lassen!" Bronwyn überlegte. "Er muss ein "Amulett" besitzen!", rief sie verzweifelt. "Nur wo?" Der Oktopus lachte auf. "Ein kluges Mädchen", meinte er grinsend. "Doch egal wie sehr ihr euch anstrengt, ihr werdet es nie finden. Und wenn euer Wille dann erst gebrochen ist, gehören eure magischen Kräfte mir. Dann habe ich genug Kräfte gesammelt um das gesamte Meer zu unterwerfen!" "Und danach willst du dir die Menschen unterwerfen?", fragte Mallory wenig beeindruckt. Der Oktopus schäumte vor Wut. "Euch werde ich es zeigen", rief er und griff sie an. Es schleuderte wieder bunte Blasen, die explodierten, wenn man sie berührte. Bronwyn, Chris und Mallory wichen aus, jeder in eine andere Richtung. "Sucht das "Amulett"!", schrie Bronwyn noch bevor sie ihre Freunde aus den Augen verlor und sich nur noch auf das Ausweichen konzentrieren konnte. Für einen kurzen Moment erhaschte sie einen Blick auf Hannah in der orangenen Blase. Sie sah so friedlich aus wie sie da schlief zusammen mit Rocky. Dann versperrte der Oktopus ihr wieder die Sicht, aber Bronwyn hatte sich entschieden. Sie würde so lange kämpfen, bis sie nicht mehr konnte. Für Hannah und für die Zukunft. Sie mussten den Messaya finden und ohne sie würden Chris und seine Mannschaft scheitern. Schließlich war sie die Einzige, die die Menschen, die magische Kräfte besaßen, aufzuspüren vermochte. Und einen Ersatz für sie gab es nicht, denn sie war die Letzte, die letzte , die es noch in dieser Welt gab. Sie musste überleben! Und irgendwann würde sie es ihnen erzählen müssen. Irgendwann. Die Wahrheit. Während sie den Blasen und den Armen des Oktopus auswich, sah sie sich den Oktopus genauer an. Die Wunde an ihrem Arm schmerzte, sodass sie ihren linken Arm gar nicht mehr bewegen konnte, doch das ignorierte sie. Sie musste unbedingt das Amulett des Oktopus finden. Plötzlich wurde ihr leicht schwindelig und alles begann zu flimmern. Wütend schüttelte sie den Kopf und konnte nur mit Mühe einer grünen Blase ausweichen. Sie wusste, sie musste sich beeilen. Lange würde sie nicht mehr durchhalten. Sie wich den Blasen und den Armen des Oktopus aus und suchte verzweifelt nach seinem Amulett, doch sie fand keines. Auch die Suche von Chris und Mallory war vergeblich. Was, wenn es tatsächlich gar kein Amulett gab? Ein riesiger Arm des Oktopus kam plötzlich von hinten auf sie zu und umschlang ihren zarten Körper. Vor Schreck keuchte Bronwyn auf. Der Oktopus lachte und drückte seinen Arm fester um sie. Bronwyn schrie auf. Er würde ihr alle Knochen brechen! Verzweifelt stöhnte sie auf und wieder begann alles zu flimmern. "Helft mir doch, bitte", flehte sie stumm während ihre Tränen sich mit dem Meer vermischten. "Bitte, Chris, hilf mir!" Doch niemand kam, keiner half ihr. Sie war allein. Der Oktopus drückte noch weiter zu und wieder schrie Bronwyn auf. Für einen kurzen Moment bemerkte sie ein Blitzen in einem Auge des Oktopus und zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er ein grünes und ein schwarzes Auge hatte. Mit letzter Kraft versuchte sie an ihren Dolch heran zu kommen, doch es ging nicht. Ein Arm war zwar frei, doch der Dolch war in ihrer anderen Hand. Wie sollte sie ihn nur bekommen? Wieder gerieten ihre salzigen Tränen ins Meerwasser. Wo waren nur Chris und Mallory? Warum half ihr keiner? Warum war sie immer allein? Sie wollte aufgeben, doch sie konnte nicht. Sie wollte nicht. Denn es gab etwas, wofür es sich zu kämpfen lohnte. Sie konnte nicht. Sie gab niemals auf. Plötzlich begann sie zu leuchten und der Dolch erschien in ihrer freien Hand. Ohne zu überlegen, wie der Dolch dorthin gelangen konnte, warf sie ihn mit all ihrer Kraft und hoffte, dass es reichen würde. Der Dolch raste genau auf das Auge des Oktopus zu. Auf das schwarze Auge. Schwarz wie die Dunkelheit, schwarz wie die Nacht. Mit einem lauten Knacken traf der Dolch das Auge, doch es zersprang nicht. Bronwyn dachte schon, sie hätte verloren, doch dann begann der Dolch zu leuchten. Er leuchtete hell wie die Sonne und durchströmte die kalte, finstere Höhle. Mit einem lauten Klirren zerbrach das Auge in tausend winzige Teilchen, das Amulett wurde zerstört. Entsetzt schrie der Oktopus auf und begann zu schrumpfen. Der Arm um Bronwyn lockerte sich und erleichtert atmete sie auf. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und sie sank bewusstlos zum Grund. Doch sie würde nie dort ankommen. Zwei starke Arme schlossen sich um sie und hielten sie fest. "Bronwyn, wach auf!", rief Chris und schüttelte sie sanft. Vorsichtig öffnete sie ihre Augen und sah in zwei blaue, die sie besorgt anschauten. >Wie zwei Seen in denen man versinken kann<, dachte Bronwyn und schüttelte leicht ihren Kopf. Was dachte sie da? "Wo sind Hannah und Rocky?", fragte sie nervös und sah sich in der Höhle um, doch sie war leer. "Keine Sorge", meinte Chris und lächelte sie beruhigend an. Nachdem du den Oktopus besiegt hattest ist die Blase in der sie eingesperrt gewesen waren geplatzt. Mallory hat sie in eine Höhle gebracht, wo es auch Sauerstoff gibt." Erleichtert sah Bronwyn ihn an, doch dann entdeckte sie Coralie, die auf dem Boden der Höhle lag. Ihr blaues Haar lag wie eine Decke über ihrem Körper. Bronwyn zögerte nicht lange und schwamm zu der Meerjungfrau. "Coralie!", rief sie, als sie ankam und begann sie zu schütteln wie es auch Chris zuvor bei ihr gemacht hatte. Doch Coralie rührte sich nicht. Vorsichtig kam jetzt auch Chris angeschwommen. Er vertraute der Meerjungfrau nicht mehr. Bronwyn schüttelte sie noch mal, diesmal aber fester. Coralie stöhnte und öffnete vorsichtig ihre Augen. Bronwyn lächelte. "Geht es dir gut?", fragte sie. "Es tut mit Leid", murmelte die Meerjungfrau nur. Chris machte schon den Mund auf um etwas zu sagen, doch ein Blick von Bronwyn genügte und er schloss ihn wieder. Bronwyn lächelte Coralie sanft an. "Es war nicht deine Schuld", meinte sie und damit war die Sache für sie erledigt. "Kannst du aufstehen?" Coralie nickte und versuchte es, doch es klappte nicht so ganz. Lächelnd nahm Bronwyn Coralies Hand und half ihr. "Wo geht es zu der Höhle?", fragte Bronwyn Chris. Gemeinsam schwammen sie los und Bronwyn lies Coralies Hand nicht los. Sie sah zu Chris und fragte sich warum er so unglücklich aussah. "Was hast du Chris?", fragte sie so leise, das Chris es fast nicht gehört hätte. Fast. Er sah zu Boden, doch dann seufzte er und blickte in Bronwyns grüne, sanfte Augen. "Es tut mir Leid", murmelte er. Bronwyn sah ihn mit großen Augen an. Warum entschuldigte er sich bei ihr? Was hatte er denn getan? Chris verstand ihre unausgesprochene Frage und seine Augen lächelten traurig. "Es tut mir Leid, dass ich dir nicht helfen konnte, als der Oktopus dich festhielt, aber auch ich war gefangen, genau wie Mallory." Bronwyn verstand und lächelte. "Du musst dich nicht entschuldigen", meinte sie nur, doch Chris beruhigte das nicht. "Aber ich hatte doch versprochen dich zu beschützen", meinte er verzweifelt. Bronwyn sah ihn verwundert an. "Wem?", fragte sie. Warum wollte er sie beschützen? Doch Chris schüttelte nur den Kopf. "Später", meinte er. "Sag, wo ist eigentlich dein Dolch? Sollen wir ihn nicht suchen?" "Nein", sagte Bronwyn lächelnd. "Nicht nötig. Er ist in meiner Tasche." "Aber wie?", fragte Chris geschockt, doch Bronwyn schüttelte nur den Kopf. "Später." Und sie verließen die große Höhle, die nicht mehr kalt und grau, sondern warm und farbenfroh war. Keiner war mehr dort, doch sie irrten sich. Die Höhle war nicht leer. Hinter einem Stein war es kalt, genau dort war der Oktopus und hielt sich versteckt. Er keuchte und ein grünes Auge funkelte hasserfüllt. Er war zwar jetzt nicht mehr so riesig wie früher, sondern nur so groß wie ein Arm, doch er schwor Rache. Dem Mädchen mit den goldenen Haaren und den grünen Augen. Sie sollte leiden. "Hüte dich", zischte der Oktopus wütend. "Dafür wirst du noch bezahlen." "Bronwyn!", rief Hannah erfreut als ihre Freundin aus dem Meer auftauchte und sprang ihr in die Arme. Mit einem lauten Platsch landete das kleine Mädchen im Wasser und umarmte Bronwyn. "Geht es dir gut?", fragte Bronwyn besorgt, doch Hannah lachte nur und das reichte als Antwort. Sie setzte das braunhaarige Mädchen wieder auf den Vorsprung, auf dem sie schon vorher gesessen hatte. Lächelnd sah sie zu Rocky, ihrem kleinen sandfarbenen Marder, der ihr auf den Kopf sprang und ihre Haare zerstrubbelte. "Ich habe gut auf sie aufgepasst", meinte er, doch nur Bronwyn verstand ihn. "Das hast du wirklich, danke." Rocky grinste, doch das konnte Bronwyn nicht sehen, da er ja auf ihrem Kopf saß. Flink sprang er wieder zu Hannah, die ihn liebevoll auf den Arm nahm und streichelte. Zufrieden keckerte er. Beruhigt drehte sich Bronwyn wieder zu Chris, Mallory und Coralie und erschrak. Da war noch jemand anderes, ein Junge mit grünen Haaren, die ihm bis zu seinen Schultern reichten und blauen Augen, so blau wie das Meer. Sie sah wie Chris ihn argwöhnisch ansah und auch Mallory schien sich zu fragen, wer das sei. Bronwyn zitterte. Hoffentlich keiner, der ihnen Böses wollte, denn ich linker Arm pochte und blutete immer noch. "Wer bist du?", fragte Chris feindselig und seine Augen funkelten kalt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)