Hochzeit, und dann? von NordseeStrand (Alles begann in Las Vegas (LilyxJames)) ================================================================================ Der Verlust eines Freundes und eine ungewöhnliche Anziehungskraft ----------------------------------------------------------------- Hi!!! DarcAngel und Prinzess of Light Productions melden sich mit einem nagelneuen Kapitel zurück! Abermals 'Sorry', dass das soo lange gedauert hat! Naja, als Entschädugung ist dieses Kapitel x-tra lang *g* Eigentlich hatte DarcAngel ja ein Kapitel mit etwa ein drittel der jetztigen Länge angepeilt, aber dann hat die Inspiration sie 'gebissen'. Kapitel vier ist lediglich, für alle 18-Jährigen, das komplette Flashback aus diesem Teil. Nun viel Spaß beim Lesen *g* Disclaimer: Der Storyverlauf ist uns *yeah*, nur die Personen haben wir uns geliehen. Widmung: allen, schließlich musstet ihr alle so unglaublich lange warte hegdl, DarcAngel und Vanilla Prinzess 3. Der Verlust eines Freundes und eine ungewöhnliche Anziehungskraft Lily blieb den ganzen Tag in ihrem Zimmer. Sie traute sich nicht die Tür aufzuschließen, weil ihr die Situation so schrecklich peinlich war. Ihr war peinlich, dass sie es gewesen war, die angefangen, die ihn zuerst geküsst, ihn zuerst ausgezogen und ihn danach dann doch rausgeschmissen hatte. ,Das sieht ja aus, als hätte ich ihn nur zum Miteinanderschlafen missbraucht, als hätte ich ihn bloß ausgenutzt! Dann wäre ich eine Art weiblicher Playboy, ein Playgirl, also auch nicht besser als er früher! Aber das bin ich verflucht noch mal nicht! Warum habe ich dann mit ihm geschlafen? Ich hätte jeder Zeit aufhören können, okay zumindest zu Beginn! Doch warum habe ich es nicht getan?! Warum nur? Ich habe alles zerstört, wirklich alles! Wir hatten so was wie eine richtig gute Freundschaft, wir haben schon über so viel gesprochen, so viel Spaß zusammen gehabt, so viel zusammen erlebt, geheiratet! Und jetzt? Jetzt wird das alles nichts mehr wert sein! Ich kann ihm ja nicht mal mehr in die Augen sehen! Schrecklich. Was wird er bloß von mir denken?! Irgendwas Schlimmes, oh bitte nicht! Kann man das Geschehene nicht vielleicht irgendwie verhindern, rückgängig machen?! Jetzt müssen wir noch mal ganz von vorne anfangen und es wird doch nie wieder so werden, wie es einmal war! Nie wieder, wird es so sein! Ich habe alles zerstört! Vielleicht können wir auch gar nicht mehr von vorne anfangen vielleicht will er es gar nicht mehr, jetzt wo er denkt, ich wäre eine Schlampe?! Bei Merlin, er denkt, ich wäre ein Schlampe....' Lily zog die Luft tief ein und schluchzte daraufhin laut. Ihre Augen waren schon wieder nass und schnell liefen ihre hellgrünen "Ozeane" über, die Tränen rannen in Bächen ihre errötete, leicht aufgequollene Haut hinunter und durchnässten ihr Kopfkissen. Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, wollte nichts mehr sehen, wollte für immer alleine sein! ,Ich werde nie mehr James ansehen können, ohne mich daran zu erinnern, was wir, was ich getan habe! Welche Schande ich über mich gebracht habe! Ich werde mich selbst nicht mehr anschauen können! Jeder wird sagen: "Das ist die Schlampe, wegen der James Potter unglücklich verheiratet ist, denn sie ist seine Frau!" Keiner wird an mir vorbei gehen können ohne mir anzusehen, was ich getan habe! Wie schrecklich! Ich will das alles nicht! Ich will einfach nur zurück, aufwachen aus diesem schrecklichen Alptraum und alleine in meinem Hotelbett in Las Vegas liegen. Meinetwegen kann ich auch einen starken Affen haben, Hauptsache, das alles ist nicht passiert! Bitte Merlin, mach es ungeschehen!' Sie schloss die Augen und wünschte es sich von ganzem Herzen! Jedoch hatte sich nichts verändert, als sie die Augen wieder öffnete: sie saß noch immer heulend auf ihrem Bett und bereute die Tat. ,Warum hilft mir denn niemand? Warum nur bin ich so alleine?' James hingegen saß unten am Küchentisch und rührte geistesabwesend in seinem längst kalt gewordenen Kaffee rum. Seine Augen waren schon seit vielen, vielen Minuten auf die Treppe gerichtet und seine Ohren lauschten nach jedem noch so kleinen Geräusch im Haus, er hoffte, dass sich oben ein Schlüssel umdrehte und sie runter kam. Aber er hatte schon seit einigen Stunden vergebens gehofft. Er war zu ihrer Tür geschlichen und hatte eine geschlagene Stunde davor gesessen und auf sie gewartet. Doch sie war nicht gekommen. Manchmal war sie in ihrem Zimmer umher gegangen. Allerdings hatte sie das Schlüsselloch zugehängt, sodass er absolut gar nichts sehen konnte. Also hatte er einfach nur da gesessen und gewartet und gehofft. Aber das einzige, das er von ihr gesehen hatte, war das schwarze Seidentuch, das vor dem Schlüsselloch hing. Gehört hatte er viel. Doch eigentlich hatte er das nicht hören wollen, jedes Mal war er zusammen gezuckt, denn diese Geräusche taten ihm im Herzen weh. Sie weinte, sie schien sich die Seele aus dem Leib zu heulen. Er hörte sie schluchzen, husten und prusten. Er wollte sie in den Arm nehmen und trösten, wollte sie wie ein kleines Kind hin und her schaukeln und beruhigen, wollte ihr alles mögliche erzählen, er hätte sogar gesungen, damit sie nicht mehr geweint hätte. Aber er riss sich zusammen, denn er spürte, dass er die Tür nicht auf brechen konnte, von der Kraft her schon, aber es würde sie nur noch mehr verletzten und wenn sie seine Anwesenheit gewollt hätte, dann hätte sie das gesagt oder wäre zu ihm gekommen. Doch so hatte er einfach nur da gesessen und sie schluchzen gehört. Er konnte Mädchen, die er mochte, und Lily mochte er sehr, einfach nicht weinen sehen. Es verletzte ihn. Früher hatte es ihm nicht viel ausgemacht, denn als Playboy durfte er nicht so weich sein - das hätte seinem Ruf geschadet. Außerdem hätte er dann manchmal mit einem Mädchen nicht Schluss machen können, weil viele dabei zu weinen angefangen hatten... Doch heute unterdrückte er seine Gefühle nicht mehr, er konnte es gar nicht. Der Tod seiner Eltern, die gefährliche Zeit: das alles hatte ihm gezeigt, wie wichtig die Gefühle für Menschen waren! Eingesperrt in einem recht kleinen Haus und nur Bezug zu einer einzigen Person, - einer Frau, und von Frauen hieß es ja nun immer, dass sie gefühlvoll waren, was er zumindest für die meisten bestätigen konnte - da hielt man es nicht lange aus ohne Gefühle. Bald hatte er begriffen, dass er sie mochte und er hatte es ihr gesagt. Aber Gefühle brachte auch immer eine Gefahr mit sich, die Gefahr jemanden zu verletzen und das war nun offensichtlich passiert! ,Ich wollte sie gar nicht verletzen, warum nur habe ich es dann getan? Ich weiß es nicht, ich weiß noch nicht mal wirklich, was sie so verletzt hat, ich weiß nur, dass ich Schuld bin!' Er seufzte. ,Mädchen können echt kompliziert sein!' Daraufhin hob der Schwarzhaarige die Kaffeetasse an und setzte sie an seine Lippen, noch immer in Gedanken trank er einen Schluck. Doch schnell verzog er sein Gesicht und spuckte das eklige Zeug wieder aus. ,Igitt, das schmeckt ja scheußlich!' Er kippte den Rest ins Spülbecken und wischte schnell die braune Flüssigkeit vom Küchentisch, bevor er sich wieder an diesen setzte. ,Verdammt! Was kann ich nur tun? Ich glaube, es war falsch mit ihr zu schlafen, auch wenn sie angefangen hat! Wir haben uns nur einmal vor heute geküsst und da hat sie den Kuss abgebrochen! Ich hätte nicht sofort mit ihr ins Bett steigen dürfen, ich hätte besser nachdenken sollen! Ich hatte mir doch fest vorgenommen sie nicht zu verletzen! Aber mein Gehirn hat einfach ausgeschaltet, als ich ihre weichen Lippen auf meinen spürte, ihre Hände unter meinem Shirt, ihre Wärme und ihren Duft roch! Ich kann nichts dafür, dass sie mich verrückt macht! Andererseits hatte ich mir ja bei der Kissenschlacht oder spätestens bei dem Kuss im Türrahmen geschworen, sie auf Abstand zu halten, damit ich nicht in Versuchung kam und doch konnte ich es nicht, verflucht! Warum nur macht Lily mich so heiß? Schon bloß ihr Anblick, ihr Lächeln, ihre Schnute, wenn sie sauer ist. Ich krieg zu viel. Für die Mädchen, mit denen ich früher immer was hatte, habe ich höchstens Zuneigung gefühlt, doch bei ihr ist es anders, ich mag sie sehr! Gerade das macht es so schwer. Ich will nicht mehr eine Affäre nach der anderen, aber ich befürchte, ich habe mich schon wieder in eine rein katapultiert und noch dazu in eine äußerst komplizierte! Warum muss mir nur so etwas immer, und immer wieder passieren? Ich will Lily zur Freundin, ich bin nun mal mit ihr verheiratet und dann ist eine super Freundschaft doch echt wichtig, wenn schon keine Liebe im Spiel ist. Zwischen uns hätte so eine gute Freundschaft sein können, wäre da nur nicht diese verfluchte Anziehungskraft!!!! Ich brauche Abstand und Ruhe, doch die kann ich hier nicht finden, außerdem geht es ihr nur noch viel schlechter! Als Freund könnte ich hier helfen, sie unterstützen, alles wäre so viel einfacher! Warum nur kann ich dann im Moment nicht der Freund sein, den sie braucht??' Die Stunden vergingen, doch Lily kam nicht aus ihrem Zimmer. Sie hörte Musik, dachte nach und weinte. Die Musik brauchte sie zum Ablenken, zum einen von ihren traurigen, sich selbst verfluchenden Gedanken und zum anderen, um das Knurren ihres Magens nicht zu hören, schließlich hatte sie heute noch gar nichts gegessen! James hingegen saß im Wohnzimmer und schaute Fernsehen, doch er verstand nicht einen Satz, sah nicht ein Bild, denn mit seinen Gedanken war er bei ihr. Er zwang sich unten zu bleiben, egal wie groß die Sorgen waren, die er sich um sie machte. Und so verging der Tag. Die beiden saßen in unterschiedlichen Räumen und dachten sowohl über das Geschehene, als auch über das, was sie tun konnten und was der andere nun von ihnen dachte, nach. Aber niemand kam auf eine Lösung. Mitten in der Nacht hielt die Rothaarige es dann nicht mehr aus. Sie hatte schreckliche Bauchschmerzen, solchen Hunger hatte sie, und ihre Gedanken liefen immer wieder auf das Essen hinaus, egal, ob sie an James, an Joanna und Nicky, Remus und Tatze, Dumbledore, ihre Eltern, Hogwarts, selbst wenn sie an Snape dachte, alles lief aufs Essen hinaus. So hielt sie es nicht mehr aus, nahm die Stöpsel aus ihren Ohren und bemühte sich vom Bett. Ihre Beine waren eingeschlafen und sie war total müde, doch schlafen konnte sie nicht, da ihr Magen ihr keine Ruhe ließ. Also schüttelte sie sich und ging dann zum Spiegel. Langsam hob sie ihren Blick. Doch was sie sah, war schrecklich! Es war nicht so schlimm wie nach der Nacht in Las Vegas, aber es war einfach nur schrecklich.... Die Adern in ihren Augen waren geplatzt und alles war rot, ihre Haut wirkte sehr blass und irgendwie fahl, ihr Gesicht sah aufgequollen und stark errötet aus. Ihre Haare waren verstrubbelt und fettig und aus ihren Lippen schien jedes bisschen Farbe gewichen zu sein. Alles in allem sah sie ... ihr fiel kein Begriff ein, der dieses Scheusal im Spiegel beschrieb. ,Bitte, lass James schon schlafen!', bettelte sie in Gedanken und schlich auf Zehenspitzen durch den Flur, die Knarrstellen gekonnt umgehend. Leise rutschte sie das Geländer der Treppe runter und krabbelte an dessen Ende mucksmäuschenstill auf den Boden zurück. Danach tapste sie in die Küche, zielstrebig auf den Kühlschrank zu. Mit vorfreudig knurrendem Magen schaute sie hinein und kühle Luft kam ihr entgegen. Ihre Augen glänzten und mit wenigen Handgriffen hatte sie fast den halben Kühlschrank entleert und auf den Küchentisch gestellt. Gierig öffnete sie einen großen Yoghurtpott und steckte einen ebenfalls großen Löffel in den Schokopudding. Schnell hob sie diesen zu ihrem Mund und führte ihn hinein. Sie schloss die Augen und genoss diesen leckeren Geschmack. Doch ihr Magen verlangte nach mehr und so war der Becher nach weniger als zehn Minuten bereits leer und sie langte nach einer Eiscremepackung. Irgendwie brauchte sie jetzt etwas Süßes! Nach einer Flasche Sprudel, einer Packung Kekse, und einer kalten Pizza fiel ihr Blick zufällig auf die Tür. Sofort verschluckte sie sich an einem Pils von der Pizza und begann heftig zu husten. Denn dort im Türrahmen stand er. Aber er wirkte nicht so selbstbewusst und ruhig wie sonst. Er trug eine hautenge Jeans, weiße Tennissocken und ein schwarzes, ärmelloses Shirt. Sein Haar war noch verwuschelter als sonst, so als ob er es sich ständig gerauft hätte, seine Haut war blass, seine Augen matt und seine Arme hatte er ernst vor seiner Brust überkreuzt. Besorgt und traurig sah er sie an. Lily trank einen großen Schluck Saft und spülte den Pils endgültig runter. Danach starrte sie ihn peinlich berührt an. ,Warum schläft er noch nicht?' "Stehst du schon lange da?", wollte sie beschämt wissen, sie sah jedoch nicht ihn dabei an, sondern die ganzen leeren Packungen auf dem Tisch und lief nur noch roter an. "Schon einige Zeit, ja!", war seine ungenaue Antwort. ************************************************* Die Frau mit dem kurzen, schwarzen Haar und den vollkommen schwarzen Klamotten - womit sie aussah, wie ein Meisterdieb oder Verbrecher oder Spion - legte ihre Hände an das Gesicht des am Boden liegenden Mannes. Seine Haut wurde langsam blass, war aber noch warm. Heiße Tränen rannen ihr aus den Augen, tropften auf ihn runter und verschleierten ihr die Sicht. "Warum, warum tust du mir das an?", schluchzte sie, "lass mich nicht allein, bitte, geh nicht, lass mich nicht allein! Bitte, Sirius!" Ihre Stimme zitterte, genau wie sie. Der Himmel über ihr und den anderen zweien war pechschwarz und eine unheimliche Stille hatte sich über sie gelegt. Auch die Blondine zitterte. Lupin strich ihr die nassen Haare aus dem Gesicht und wischte ihr die Tränen von den Wangen. "Weine nicht, Nicky!", flüsterte er, "dazu haben wir jetzt keine Zeit!" Verständnislos schaute sie ihn an. "Tatze hätte nicht gewollt, dass wir auch noch sterben! Wir müssen hier weg und zwar schnell!", erklärte er ihr leise. "Lass Joanna noch ein paar Minuten!", sagte sie leise und erneut rann eine Träne aus ihrem Auge. Der Braunhaarige guckte über das Mädchen in seinen Armen hinweg zu der jungen Frau, die neben seinem Freund auf dem Boden kniete, langsam nickte er. "Aber nicht viel, es ist gefährlich hier!", stimmte er traurig zu. Sie nickte dankbar und vergrub ihr Gesicht in seinem Shirt ihn feste umarmend. "Sirius, nein, nicht Sirius! Bleib hier!", schluchzte sie immer wieder, "warum lässt du mich alleine? Ich brauchte dich doch, Sirius. Ich liebe dich! Hörst du, ich liebe dich! Verdammt, lass mich nicht alleine!" Sie beugte sich zu ihm runter und drückte ihre Lippen auf die seinen. Als er dem Kuss nichts entgegen setzte, löste sie sich von ihm, nur noch mehr Tränen rannen ihr über die Wangen, als sie ihn traurig und entsetzt anstarrte. Dann fiel sie bewusstlos auf den leblosen Körper. Remus reagierte sofort, er löste sich von Nicole und eilte auf Joanna zu. Mit wenigen Griffen hatte er sie hoch gehoben. "Leb wohl, Tatze!", hauchte er traurig, nahm seinen Zauberstab und ließ die Leiche per Zauber in Staub zerfallen, welcher dann mit dem Wind wegwehte. Traurig sah er diesem für wenige Sekunden nach. Dann eilte er in ebenfalls komplett schwarzem Outfit zu Nicole, packte diese bei der Hand und riss sie damit aus ihrer Starre. "Komm schnell, wir müssen weg!", flüsterte er ihr zu und zog sie schon mit sich, während er Joanna über die Schulter gelegt trug, "die Todesser werden bald hier sein!" *************************************************************************** Bedrückende Stille erfüllte in dem Raum, keiner sagte auch nur ein Wort. Lily betrachtete das Essen, ihre Fingernägel, die Decke - nur ihn würdigte sie keines Blickes. James hingegen starrte betrübt den Fußboden an. Einige Minuten verweilten sie so, bevor die Rothaarige fragte: "Willst du auch was essen?" Langsam hob der Schwarzhaarige seinen Kopf und schüttelte diesen, darauf nickte sie wiederum nur. Und wieder Stille! "Mist, so kann das nicht weitergehen! Sonst stehen wir morgen früh noch hier!", platzte es plötzlich aus dem jungen Mann heraus. Verwundert starrte sie seinen Hals an, sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. "Tut mir leid!", sagte er leise. "Was?", fragte sie automatisch, ärgerte sich wenige Sekunden später aber schon wieder darüber. Doch nun war die Frage eben gestellt, sie konnte sie schlecht wieder zurück nehmen. James überlegte. "Alles!", sagte er schließlich, "dass ich in dein Zimmer gekommen bin, dass ich nicht sofort wieder gegangen bin, dass ich dich geküsst, dich verführt habe, dass ich dich nicht in Ruhe lasse, wie du es willst!" Er sah zu Boden. Lily schwieg. "Tut dir das wirklich alles leid?", wollte sie wissen. "Ja, alles, wirklich!", antwortete er noch immer auf seine Füße starrend. "Okay!", sagte sie mit seltsam belegter Stimme. Wieder Stille. "Wie kommst du darauf, dass ich will, dass du mich in Ruhe lässt?", fragte sie irgendwann. "Na, weil wir uns immer streiten und du mich schon einige Male ausgesperrt hast!", erklärte er nachdenklich und sah sie an. Sie wich seinem Blick aus. "Ich will nicht, dass du mir aus dem Weg gehst! Ich mag es mit dir zu streiten! Du bist mein bester Freund geworden!", gestand sie leise, während sie den Kühlschrank interessiert musterte. "Meinst du das ernst?", fragte er, die Hoffnung in seiner Stimme konnte er nicht verbergen. "Ja!", sagte sie traurig und trotzdem mit der Spur eines Lächelns auf ihren Lippen. "Lily, du bist ..., du bist die beste beste Freundin, die ich je hatte!", strahlte er und piekste ihr in die Seite. "Hey, lass das!" Sie schaute ihm endlich in die Augen und grinste, genau wie er. "Lass uns jetzt nicht mehr weiter reden, wir sind beide müde, gehen wir schlafen!", gähnte er und sie konnte ihm nur ebenfalls gähnend zustimmen. "Du bist ansteckend!", grinste sie wieder besser gelaunt, obwohl sie es immer noch genug bedrückte, dass sie nicht zuließ, dass sie sich allzu sehr über das Kompliment von James freuen konnte. Über das, was an jenem Morgen passiert war, redeten die beiden nicht mehr. Es belastete Lily, doch sie wollte nicht darüber reden, aus Angst, dass ihre Freundschaft diesen Streit nicht aushalten würde und das fände sie schrecklich. Also sagte sie nichts. Lily und James alberten herum, redeten über die Außenwelt, denn sie sahen sich jeden Tag die "Muggel" Nachrichten an, strichen das Haus zu Ende an, stellten die Möbel um und vieles mehr, sie mussten sich ja irgendwie beschäftigen. Die Rothaarige probierte neue Gerichte, James schnitzte kleine, schöne Muster in die Möbel und malte sie nachher in hellen Tönen an. Das Haus wurde somit immer schöner und sogar richtig gemütlich. Gerade, als Lily die Küche in einem hellen Blau strich, wanderten ihre Gedanken woanders hin, schließlich hatte sie dabei ja auch genug Zeit zum Nachdenken. Doch das waren nicht wirklich ihre Gedanken, es waren eher Eingebungen oder Illusionen oder was auch immer, man könnte so viele Namen für das nennen, was geschah. Sie stand also vor der mittlerweile zur Hälfte hellblauen Wand und strich mit dem Pinsel weiter. Sie lächelte vor sich hin und summte dabei recht fröhlich vor sich hin. Denn das Radio war leider kaputt gegangen. Doch plötzlich überkam sie ein Bild. Ein Bild erschien in ihrem Kopf, sie konnte es vor ihren Augen sehen, so real war es. Die Umrisse waren scharf und Lily glaubte, die Szene als Außenstehende mit anzusehen, so nah war sie am Geschehen. Sie blickte in zwei haselnussbraune Augen und versank beinahe in ihnen, sie waren so unendlich tief und voller Wärme. Lily konnte sich kaum satt sehen an ihnen. Sie spürte seine warmen Hände auf ihrem Körper, sein schwarzes Haar klebte ihm nass an der Stirn und er lächelte sie an. Sie spürte, wie sie zurück lächelte und ihn streichelte. Sie bemerkte seine Muskeln und seine Kraft. Sie schmiegte sich an ihn. Erschreckt riss sie die Augen auf, sie erkannte die Szene. Ihr fiel der Mund entsetzt auf, als sie wieder die hellblaue Wand anstarrte. Das Bild war wieder weg und doch schien es sich in ihrem Kopf festgenagelt zu haben, sie wollte es wegwischen, doch das war sinnlos. Es ließ sich nicht entfernen. Und so erinnerte sie sich immer wieder an James wunderbaren Körper, - ihr wurde warm. ,Nein, das darf ich nicht. Ich darf nicht an die eine Nacht oben im Zimmer denken! Es war ein Fehler, ein großer Fehler! Warum muss ich mich gerade jetzt wieder daran erinnern? Warum? Wie soll ich das denn so vergessen? Das ist doch gemein!' Sie unterdrückte, dass ihre Augen feucht wurden und konzentrierte sich wieder vollkommen auf ihre Arbeit. Aber sie konnte das Bild einfach nicht vergessen! Eines Abends, zwei Tage später, sahen die beiden auf dem Sofa sitzend sich eine Comedy an. Beide lachten lauthals über die Witze, welche die Komiker erzählten und wie sie ihre Gesichter dabei perfekt verzogen. Lily standen vor Lachen bereits die Tränen in den grünen Augen. "Hey, du sollst nicht weinen! Heulsusen gehören um diese Zeit schon ins Bett!", zog James sie grinsend auf. "Ich weine gar nicht!", verteidigte sich die Rothaarige und wischte sich mit dem Handrücken eine Lachträne weg. Daraufhin knuffte der Schwarzhaarige sie in die Seite. "Man lügt andere nicht an!", tadelte er sie gespielt. "Du bist ganz schön dick geworden?!", stellte er dann nachdenklich und leicht grinsend fest, während er ihr Becken und ihr Bein betastete. "TU DEINE FINGER DA WEG!", keifte sie ihn laut an, und fegte seine Hand mit einer schnellen Bewegung ihrer Hand von sich runter, "Ich habe kein Pfund zugenommen! Und außerdem bist du derjenige, der letztes Schuljahr beim Quidditchspiel von seinem Besen gefallen ist, weil du dein eigenes Gewicht nicht mehr halten konntest! "Da konnte ich überhaupt nichts für!", verteidigte er sich und hielt unschuldig die Arme in die Luft, "wäre ich sitzen geblieben, hätte mich der Quaffel getroffen! Außerdem habe ich den Schnatz ja auch trotzdem gefangen und so den Gryffindors mal wieder zum Sieg verholfen!" Jetzt grinste er wieder total von sich selbst überzeugt. Die Rothaarige schüttelte nur den Kopf. "Ich dachte, du hättest dich verändert!", meinte sie eine Spur traurig, "Doch anscheinend bist du noch genauso von dir selbst überzeugt wie früher!" Damit stand sie auf und ging an ihm vorbei. Entsetzt sprang der 17-Jährige auf und eilte ihr nach. Mit nur wenigen Schritten hatte er sie überholt und versperrte ihr den Weg. "Was ist noch?", fauchte sie genervt. "Tut mir leid. Das war nicht so gemeint!", sagte James unsicher über ihre Reaktion, "Ich wollte dich nur ein bisschen auf die Palme bringen. Du siehst süß aus, wenn du schmollst!" Er sah sie abwartend und unschuldig aus seinen haselnussbraunen Augen an. Lily schmunzelte, während ihre Wangen von einem Hauch rot bedeckt wurden. "Du hast echt eine tolle Art, mir Kompliment zu machen!", erwiderte sie, ein Grinsen verkneifend. Er lächelte leicht und nickte dann. "Du siehst auch sonst wunderschön aus! Und dick bist du auch überhaupt nicht!", sagte er ernst und musterte sie kritisch. Nun hatte er es tatsächlich geschafft, dass sie komplett rot anlief. "Halt deinen Mund, James. Du meinst das ja doch nicht so!", warf sie leicht verletzt ein und wollte an ihm vorbei gehen, doch wieder sprang er ihr in den Weg. "Ich schwöre, dass das mein vollkommener Ernst ist!", nickte er bestätigend, "du bist wunderschön, Lily Evans! Und die Rote Farbe im Gesicht steht dir echt super!" Er grinste frech. Sie holte aus und wollte ihm eine knallen. Jedoch fing er ihre Hand gekonnt ab. "Aber nicht doch, Lily-Schätzchen! Du willst mich doch nicht wirklich schlagen!", er schüttelte den Kopf. "Und ob! Du hast es nicht besser verdient!", meckerte sie wütend. "Komm, wir setzen uns wieder aufs Sofa und weinen ein bisschen zusammen!", neckte er sie weiter, bevor er sie schnell hoch hob und mit ihr zurück ins Wohnzimmer ging. "Hey, du Casanova! Lass mich sofort runter!", rief Lily jedoch mehr überrascht als böse. Ihr ganzes Gezappel half ihr auch überhaupt nichts, schließlich saß sie wieder neben ihm auf dem bequemen Sofa. Gerade als sie ihn ankeifen wollte, zuckte James plötzlich zusammen. "Was ist los?", fragte die Rothaarige verwundert und sah ihn neugierig an, ihre Wut besorgt vergessend. "Eine Nachricht vom Orden!", sagte er leise und nachdenklich. "Oh je, es ist doch wohl nichts passiert!?!", wollte die 17-Jährige entsetzt wissen. "Das werden wir gleich erfahren!", flüsterte er besorgt, "gib mir deine Hand!" Schnell stellte Lily den Fernseher auf lautlos, bevor sie seiner Bitte nachkam. James und Lily legten ihre beiden rechten Handflächen aneinander und schlossen dann die Augen. "Phoenix Orden contra tenebrae et niger magicus!", hauchte der Schwarzhaarige mit leiser Stimme. Dann zogen sie langsam ihre Hände auseinander und öffneten wieder ihre Augen. Zwischen ihren Handflächen war eine Art Telegrammfeld entstanden, es knisterte leise und schon bald erschien Remus Gesicht. "Hi Moony! Wie geht's? Du siehst blass aus, ist denn schon wieder bald Vollmond?", fragte James seine Aufregung unterdrückend. "Hi ihr beiden. Nein, bis zum Vollmond dauert es noch! Ich denke, ihr wisst, dass etwas passiert ist?!", sagte der Braunhaarige traurig und schniefte leise. "Jetzt sag schon, was ist passiert!", forderte Lily ihn ungeduldig auf. Aber Remus schaute nur auf den Boden. James ahnte schlimmes und schluckte, er sollte nicht so negativ denken. "Remus, erzähl's ihnen schon!", schluchzte eine weibliche Stimme im Hintergrund und kurz darauf erschien Nicole neben ihm im Bild. Lily zog entsetzt die Luft ein. Ihre Freundin sah schrecklich aus, sie war genauso blass wie der Rumtreiber, unter ihren Augen waren schwarze Ringe, ihre Haut war leicht aufgeschwollen von den Tränen und ihre sonst so strahlenden Augen hatten ihr Strahlen verloren und waren rot unterlaufen. "Nicky!", rief sie entsetzt aus. Die Angesprochene sah traurig ihre Freundin an. "Hi Lily!", brachte sie traurig über ihre Lippen, bevor sie ihr Gesicht in Remus Hemd versteckte. Er legte seine Arme um sie und eine Träne rann über sein Gesicht. Lily und James starrten sich mit weit aufgerissenen Augen an. Der 17-Jährige nahm ihre freie Hand in seine und drückte sie aufmunternd. Dann sahen beide wieder zu ihren Freunden! "Was ist so Schreckliches passiert, Moony, jetzt sag schon!", drängte James, seine Hand war eiskalt, genau wie Lilys. "Ja,... es ist etwas Schreckliches passiert!", erzählte er stockend, "Wir sind in den Orden eingetreten ... alle ...., doch bei unserem zweiten Auftrag... da wurden wir .... Wurden wir von den To...to...Tod...Essern überrascht ... und!", er brach ab, seine Stimme versagte ihm und er konnte die Tränen nicht länger zurückhalten . "Verdammt, Moony, was ist passiert?! Sag es mir!", James verkrampfte sich und wurde lauter. Da trat Joanna ins Bild. Sie sah noch schlimmer als Nicole aus, ihr Haar klebte ihr förmlich am Kopf, ihre Haut war so weiß, dass sie zu einem Toten hätte gehören können, und auch aus ihren Lippen war jedes bisschen Farbe verschwunden, ihre Augen wirkten feuerrot und lagen tief in ihren Augenhöhlen. "Joanna, bei Merlin, was ist mit dir passiert?", stieß Lily den Ruf erschreckt aus. "Mit mir leider nichts!", schniefte sie, "aber mit ihm!". Die beiden in dem Haus schluckten, von wem redete sie bloß? "Was ist mit wem passiert?", hakte James ebenfalls käsebleich nach. "Diese ... verdammten ... Arschlöcher .... haben .... ! Er ... er ... ist .... ER IST ... TOD!", schrie sie und sank zu Boden. Wieder sahen James und Lily sich an, beide bleich und leicht am zittern. Sie schluckte und in seinen Augen stand Angst und Schrecken geschrieben, er ahnte wohl, von wem sie redete. Kurz blickte Peters rattenförmiger Kopf hinein, bevor er schnell wieder verschwand. "Wo ... wooooo ?", fragte der Schwarzhaarige mit zittriger Stimme, "woo, woo ... istttt..... Ttttaaatzzze?????" Doch Remus sah nur zu Boden und sagte keinen Ton. Dann trat jemand weiterer ins Bild, es war Albus Dumbledore, er schob Remus und Nicole bei Seite und schaute die zwei traurig an. "Es tut mir leid, James!", meinte er traurig, "aber die Todesser haben Sirius erwischt! Er ist letzte Nacht an dem Todesfluch gestorben!", gab er das Geschehen traurig wieder. James schüttelte erst langsam und dann immer schneller den Kopf. "Nein, NEIN! Das kann nicht sein! NEIN, nicht Tatze! Tatze ist stark!", schrie der Schwarzhaarige entsetzt. Seine Augen wurden nass, doch er starrte Dumbledore wie versteinert an. "Ich weiß, James, ich weiß! Aber Sirius wollte immer im Kampf sterben!", erklärte er langsam. Doch der verheiratete Mann unterbrach ihn sofort sauer. "Ja, aber doch nicht jetzt. Er war doch noch viel zu jung! Wieso hast du das geschehen lassen, WIESO?" "Ich war nicht dabei, James! Ich konnte es nicht verhindern, es tut mir so unendlich leid!" "Du hast sie alleine eine Aufgabe für den Orden erfüllen lassen?! Bist du denn völlig übergeschnappt???? Sie sind doch alle noch viel zu jung und unerfahren! Du bist Schuld, dass er tot ist!", schrie der Schwarzhaarige, sprang auf und rannte die Treppe hoch. "Lily, schnell stell das Telegrammfel- mi- dein- link- Ha- wied- herrrrrrr!", sagte Dumbledore und seine Stimme verzog sich bereits durch die Beendung des Gesprächs. Lily ersetzt James' Hand durch ihre linke und kurz darauf war alles wieder wie zuvor. "Versprich mir, Lily, dass du auf James achtest?!", begann der Schuldirektor von Hogwarts erneut. Sie nickte stark, während sie weinte. "Ja, ich verspreche es!", schluchzte sie. "Und jetzt hör mir zu, ich muss dir die Einzelheiten, so wie ich es von den anderen erfahren habe und die Folgen noch dringend erzählen, denn wenn wir nicht schnellstens einen neuen Plan entwickeln, könnte es äußerst gefährlich für euch werden!", erklärte Albus ihr die Situation, das einzige, was sie wieder zustande kriegte, war ein schwaches Nicken. Nach dem Gespräch mit Dumbledore blieb die Rothaarige auf dem Sofa kauernd zurück, sie hatte ihre Beine angezogen, ihre Arme um diese geschlungen und ihren Kopf auf ihre Knie gelegt. Sie weinte bitterlich, die Tränen rannen ihr ununterbrochen aus ihren erröteten Augen und sie zitterte am ganzen Körper. ,Wieso ausgerechnet einer von uns? Wieso gerade Sirius? Er war wohl so ziemlich der Lebenslustigste, mit James zusammen... Das Leben von beiden war hart genug, musste so was nun auch noch geschehen? Warum nur? Warum?! Vielleicht war Tatze ein Frauenheld, vielleicht hat er wirklich oft nur mit den Mädchen gespielt, doch trotzdem habe ich ihn gemocht. Er konnte einen immer zum Lachen bringen und die Streiche, die er und James immer gemacht haben - da konnte ich mir ein Lachen oft kaum verkneifen. Und das alles soll jetzt plötzlich der Vergangenheit angehören?? Nein, nein, das kann doch nicht sein!! Darf ein Zauberer so viel Macht haben, dass er das Leben so vielen Menschen nimmt, dass er so viele Familien zerstört und gegeneinander aufhetzt, dass er für Angst und Schrecken sorgt und man nirgendwo in Frieden und Ruhe leben kann?! Eigentlich nicht, nein. Nur warum hat Voldemort dann trotzdem diese Macht? Das ist doch nicht fair, einfach nicht fair. Arme Joanna, ich bin mir absolut sicher, dass sie in ihn verliebt war und jetzt ist sie ganz alleine. Sie sah so fertig aus und ich kann nicht für sie da sein - alles seine Schuld. Und James geht es auch miserabel, ich glaube, es hat ihn sehr, sehr hart getroffen, die Wunde ist noch viel tiefer, als er zugeben wird. Sein bester Freund! Die beiden haben so viel zusammen erlebt und durchgestanden, alleine in der letzten Zeit, ist das der Dank dafür? Das darf und kann doch einfach nicht wahr sein! Warum ist das nicht nur ein böser Alptraum? Warum muss die Realität so grausam sein, warum?' Langsam hob sie ihren Kopf und sah zur Decke. ,Soll ich zu James gehen? Oder will er wohl nur alleine sein? Ich weiß nicht. Ich weiß so gut wie nie, was in diesem Dickschädel vorgeht! So'n Mist! Es ist nicht gut, wenn er jetzt so lange alleine ist! Doch manchmal will man einfach alleine sein! Verdammt, was soll ich bloß tun?!' Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und stand entschlossen auf. ,Ich werde ihn trösten! Zu zweit kann man so etwas leichter durchstehen!', dachte sie schniefend. Leise ging sie die alte Treppen hoch und blieb zögernd vor seiner Tür stehen. ,Soll ich wirklich?' überlegte sie. Doch dann nickte sie mutig, er würde sie auch trösten, wenn eine ihrer besten Freundinnen umgebracht worden wäre. Also öffnete sie langsam die Tür und spähte hinein. Der Schwarzhaarige lag auf dem Bauch auf seinem Bett, den Kopf im Kissen versteckt. Sie hörte seinen ungleichmäßigen Atem, sein Schniefen. Ihr Herz tat ihr weh, es stach richtig. James, James Potter, der begehrteste Teenager von ganz Hogwarts, der, der immer stark und am grinsen war, lag hier auf seinem Bett und weinte. Er zeigte seine Gefühle, auch er war zerbrechlich. Diese Feststellung trieb Lily erneut die Tränen in die Augen, allerdings vor Trauer und Rührung. Weinend ging sie zu ihm und setzte sich neben ihn aufs Bett. Er hielt inne und schniefte möglichst leise. Doch sie legte ihren Kopf schon auf seinen Rücken und ihre Arme um ihn, bevor er auch nur ein Wort hatte sagen können. "Ich bin bei dir, James!", hauchte sie mit dünner, verweinter Stimme. Er zitterte unter ihr. "Danke!", räusperte er sich. Sie grinste leicht und kurz, er versuchte vor ihr zu verbergen, dass er weinte, doch der Versuch scheiterte kläglich. Sie streichelte ihn sanft, massierte seinen Nacken und kuschelte sich ein wenig an ihn. Unter ihrem Kopf war sein Shirt bereits von ihren Tränen durchnässt, aber das störte sie nicht. Sie wollte nur, dass er nicht alleine war, dass sie nicht alleine war. Denn rückgängig machen konnte sie dieses leider auch nicht. Sie zitterte und weinte. James genoss ihre Wärme, sie brachte ihm etwas Ruhe und er fühlte sich geborgen. Doch er weinte und weinte, er konnte nichts dafür, aber er wollte die Tränen auch gar nicht aufhalten! Schon der bloße Gedanken an den Namen "Tatze" ließ ihn zittern. Er verband alles mit ihm, hatte so viel mit ihm erlebt und durch gestanden, das würde er niemals vergessen, nie! ,Warum Tatze? Warum hast du diese Arschlöcher nicht gehört und getötet? Warum haben sie dich getroffen, warum?? Oh lass mich nicht allein, Bruder!' Seine Trauer war so unendlich groß, dass er nicht wusste, ob er je wieder aufhören konnte zu weinen. Nach ein paar Minuten rutschte Lily von seinem Rücken runter und legte sich neben ihn. ,Das Bett ist richtig unbequem und viel zu hart!', bemerkte sie entsetzt. Bevor sie seinen Kopf in ihre Hände nahm und ihn vorsichtig zu sich drehte. Langsam drehte er sich komplett auf die Seite. Zwei haselnussbraune Augen glänzten matt, als das leichte Licht der Lampe auf die Feuchtigkeit, welche sie bedeckte, traf. Seine Wangen und seine Augen waren errötet und noch immer rannen ihm heiße Tränen aus letzteren. Einige, kurze, pechschwarze Haare klebten ihm nass an der Stirn. Verschüchtert, verletzt und voller Trauer war sein Blick, welcher sie so tief in ihrem Inneren berührte, dass er ihr Herz fast zum Schmelzen brachte. Unweigerlich schlang sie ihre Arme um ihn und drückte ihn feste und zugleich tröstend an sich. Wieder kullerten ihr dicke Tränen über ihr fein gebautes Gesicht und sie streichelte ihm wie einem kleinen Kind über den Rücken, rauf und wieder runter, aber langsam und zärtlich. Verwundert fand er sich in einer Umarmung wieder, sein Herz machte einen kleinen Sprung, denn er war nicht allein, Lily mochte ihn, sie hatte nichts gegen weinende Männer! Zaghaft legte auch er seine Arme um ihren schlanken Körper und legte seinen Kopf an ihre Schulter. Mit der Zeit entspannte er sich und ließ sich von ihren Streicheleinheiten beruhigen. Er heulte noch immer, doch der Schmerz war so unvorstellbar groß! Er hätte schreien können vor Wut, als auch vor Trauer. Es war, als wäre ein Teil von ihm verschwunden, so als wäre er nicht mehr er selbst. Etwas sehr wichtiges fehlte, denn sein bester Freund und ,Bruder' war für immer aus seinem Leben, von dieser Welt, verschwunden! James fühlte sich entzweit und nie wieder würde es so sein wie vorher, er würde nie wieder ganz sein! Der Gedanke belastete, zerstörte ihn förmlich. Er zitterte. So unvorbereitet war das alles gewesen. Doch gerade dieser plötzliche Schlag hatte ihm sein Herz aus der Brust gerissen. Sein Blutsbruder, sein Seelenverwandter, seine zweite Hälfte war weg, für immer! Er schniefte. Er konnte und wollte es nicht glauben. Seit er Sirius damals, am Bahnhof von Kings Cross in London vor ihrer ersten Fahrt nach Hogwarts das erste Mal gesehen und mit den älteren Schülern kleine Streiche gespielt hatte, waren sie die besten Freunde gewesen, unzertrennlich! Sie waren im selben Haus, im gleichen Schlafsaal, saßen überall nebeneinander, machten absolut alles zusammen, spielten zusammen Quidditch und baggerten selbst zusammen Mädchen an! Sie waren Seelenverwandte gewesen! Und nun? Nun sollte das alles für immer und ewig der Vergangenheit angehören? Das konnte nicht wahr sein, nein! Er wollte aufwachen aus diesem Traum! Doch es war kein Traum, es war real und so weinte er weiter in ihren Armen, dort wo er sich geborgen und wohl fühlte. Irgendwann schliefen die beiden so ein und erwachten erst spät am nächsten Morgen wieder, immer noch in inniger Umarmung, mit Rücken- und bei Lily auch noch mit Bauchschmerzen. "Morgen!", lächelte sie etwas. Ihm war immer noch ganz eindeutig anzusehen, dass er geheult hatte und sie ahnte, dass auch sie nicht besser aussah, aber das störte sie im Moment nicht. "Morgen!", entgegnete er mit einem traurigen Lächeln. Die Rothaarige streckte sich und ihre Wirbelsäule knackte unangenehm. "Komm mit!", lächelte sie noch immer und streckte ihm ihre Hand entgegen. Verwirrt starrte er sie skeptisch an, doch sie lächelte nur weiter und deshalb setzte er sich hin, griff nach ihrer schmalen, warmen Hand und stand auf. Ein angenehmes Gefühl durchströmte ihn, als er mit ihr Hand in Hand zur Tür ging und diese Wärme, welche ihn von Kopf bis Fuß durchströmte und seine Sinne seltsam benebelte, ging von seiner Hand aus. Er merkte gar nicht, wie sich der Ansatz eines Lächelns auf seine Lippen schlich, als er neben ihr barfuß her tapste. Noch irritierter bemerkte er, dass sie ihr Zimmer anpeilte. ,Was will sie denn da?' wunderte er sich, sagte jedoch keinen Ton. Die Rothaarige ging lächelnd zielstrebig auf ihre Zimmertür zu und öffnete diese. Dann tapste sie zu dem großen Bett und setzte sich darauf, womit sie den Schwarzhaarigen gleich hinterher zog, sodass er auf die Matratze fiel. Immer noch sah er sie fragend an. "Leg dich hin, ich mach uns Frühstück!", lächelte sie und löste ihre Hand widerwillig aus der seinen. Sofort fehlte ihr etwas und sie bereute seine Hand los gelassen zu haben, doch wie sehe es denn aus, hätte sie diese weiter fest gehalten?! "Du hattest Recht, dein Bett ist absolut schrecklich, davon kriegt man ja Schmerzen! Also leg dich hin und mach es dir bequem!", beantwortete sie seine unausgesprochene Frage, drehte sich dann schnell um und ging den Flur entlang auf die Treppe zu. Nachdenklich starrte der 17-Jährige ihr hinterher, wobei sein Blick auf ihrem runden Po saß. Ein Grinsen konnte er sich nicht verkneifen. Eins musste er wirklich zugeben, seine Frau sah verdammt gut aus! Wäre sie nicht seine Frau, beste Freundin, und hätte er nicht einen neuen Vorsatz gefasst, könnte er für absolut gar nichts garantieren. Als er sich dann jedoch hinlegte und die Ruhe über ihn kam, fielen die ganzen Gedanken vom vorigen Tag wie eine Herde hungriger Tiere über ihn her. Die Trauer erfasste ihn von neuem, sein Herz schlug schwer und jeder Schlag tat entsetzlich weh. Er spürte, wie seine Augen erneut nass wurden, er wollte nicht schon wieder weinen, doch es ließ sich nicht vermeiden, denn er konnte die vielen Tränen einfach nicht zurück halten und so rannen sie einfach über seine Wangen, während er starr zur Deckte schaute. So fand Lily ihn einige Minuten später vor. Ebenfalls traurig stellte sie den kleinen Tisch, welchen sie in der Abstellkammer gefunden hatte und der extra für Frühstück im Bett geschaffen worden war, auf dem Fußboden ab und setzte sich neben ihn. Mit feuchten Augen streichelte sie ihm kurz mit einer Hand über die Backe. James sah ihr tief in die hellgrünen Augen und erblickte ebenfalls großen Schmerz. Da wusste er, dass auch sie Tatze sehr gemocht hatte und wie sehr sie ihn vermisste. Er setzte sich hin und umarmte sie. Dieses Wissen ermöglichte ihm mit ihr darüber zu reden. "Ich vermisse ihn so sehr!", flüsterte er mit zittriger Stimme. Sie lächelte leicht, was er nicht sehen konnte. "Ich weiß!", flüsterte sie genauso leise und traurig, "Ich vermisse Tatze auch sehr!" Er drückte sie an sich. "Wieso musste er sterben? Ist er nicht schon genug mit seiner Familie bestraft worden?!", schniefte der junge Mann. Beruhigend streichelte Lily im über den Kopf. "Niemand kann so etwas erklären! Es ist unfair, ich weiß! Doch was ist schon fair? Man kann sich nicht aussuchen, wie das Leben verläuft, leider! Sirius wird immer dein bester Freund bleiben und wir werden ihn nie vergessen, denn er wird immer da sein und uns beschützen!", hauchte sie leise. Aber James verstand jedes Wort und nickte. "Es wird nie mehr so sein wie früher!", flüsterte er in ihr Ohr, "ich werde immer alleine sein!" "Nein, ich werde bei dir sein!", hauchte sie in sein Ohr, "vergiss unseren Hochzeitsschwur nicht - bis das der Tod uns scheide!" Sie spürte, dass er schmunzelte und freute sich darüber. "Danke!", das Wort kam so leise aus seinem Mund, das nur es kaum hörbar war. "Das ist doch selbstverständlich! Freunde sind schließlich immer für einander da!", hauchte sie, während eine Träne ihre Wange runter lief. Wieder nickte er nur, denn er war nicht im Stande etwas zu sagen, nur die salzige Flüssigkeit rann ihm aus den nassen Augen und tropfte auf ihr Shirt. Nach dem Essen saßen beide satt auf dem Bett. "Ich habe noch weiter mit Albus geredet!", begann sie zu erzählen. "Hm!", war das einzige, was er dazu zu sagen hatte, denn er war alles andere als gut auf Albus Dumbledore zu sprechen, um genauer zu sein, gab er ihm die Schuld für den Tod seines Freundes! "James, Albus kann nichts dafür, dass Tatze gestorben ist. Auch wenn du es nicht glauben willst, es ist wahr!", versuchte sie ihm zu erklären, doch er wandte sich nur von ihr ab und sie ließ es vorerst dabei bleiben. "Auf jeden Fall meldet er sich morgen noch mal, denn du weißt ja, wir brauchen einen neuen Geheimniswahrer! Außerdem hat er extra noch mal betont, dass wir das Haus unter keinen Umständen verlassen sollen!", berichtete die 17-Jährige. Aber James nickte wieder nur und sie verdrehte leicht genervt die Augen. Seit dieser Nacht schliefen sie immer gemeinsam in dem großen Doppelbett. Als Lily James das am nächsten Abend vorgeschlagen hatte, war dieser mehr als überrascht. Denn seit dem Morgen, als sie in dem Bett miteinander geschlafen hatten, hatte er eigentlich die Hoffnung aufgegeben, jemals in dem bequemen Bett schlafen zu können. Doch nun, ganz plötzlich und unerwartet, hatte Lily ihm gerade dies vorgeschlagen. Er konnte es kaum fassen. Am liebsten hätte er sie durch die Luft gewirbelt, er freute sich so sehr. Aber dann war ihm etwas eingefallen, etwas Wichtiges. Es war gefährlich, sehr gefährlich, mit Lily in einem Bett zu schlafen! Es konnten jede Menge schlaflose Nächte werden, weil er in ihrer Anwesenheit nicht ruhig schlafen konnte, denn anfassen war absolut tabu! Er grübelte. Doch seine Rückenschmerzen ließen ihn dann doch glücklich zustimmen und so stellte er sich der Herausforderung. *************************************************************************************************** Als es am nächsten Morgen an der Haustür schellte, war ihr leicht schwummerig, doch sie trank den letzten Schluck von James' himmlischen Schokotee und raffte sich auf, um zur Tür zu gehen. "Bleib sitzen, ich geh schon!", lächelte der Schwarzhaarige ihr kurz aufmunternd zu, ging an ihr vorbei und öffnete vorsichtig die Tür einen Spalt breit. "Hallo! Kommt rein!", sagte er fast tonlos und machte die Tür ganz auf, sodass die Gäste rein treten konnten. Allen voran Albus Dumbledore. Das Lächeln und die Ruhe waren aus seinen Zügen verschwunden, stattdessen war er blass, seine Augen schimmerten matt und er sah müde aus. Hinter ihm kamen Remus und Nicole, Arm in Arm, durch die Holztür. Beide waren genau wie der Schulleiter von Hogwarts komplett in schwarz gekleidet. Ihre Haut war blass, unter ihren rot unterlaufenen Augen hatten sich große, dunkle Ringe gebildet, aus ihnen schien jedes bisschen Lebensfreude verschwunden zu sein, so wie sie ins Haus schlurften und ihre Köpfe hängen ließen. Der Letzte im Bunde war ein kleiner Mann. Sein Haar war dunkel, an manchen Stellen trotz seines jungen Alters schon ausgefallen, er schien verängstigt zu sein, seine Haut war aschfahl und seine grauen Augen stachen wie die eines Tieres hervor. Schnell tapste er hinein sich nach allen Seiten verschreckt umsehend. "Hallo James. Wie geht es dir?", wollte Albus besorgt wissen und umarmte den jüngeren Freund. Der 17-Jährige überhörte die Frage und erwiderte die Umarmung mit Absicht nicht. So wandte sich der Ältere traurig von ihm ab und ging schon mal vor ins Wohnzimmer, um Lily zu begrüßen. Remus nickte dem anderen Rumtreiber nur zu, bevor sie sich in die Arme fielen und länger als gewöhnlich so verweilten. Schließlich klopfte der Braunhaarige seinem Freund leicht aufmunternd auf die Schultern und wartete dann neben ihm, währen die Blonde ihm mit Tränen in den Augen um den Hals fiel. Etwas erstaunt legte auch der Schwarzhaarige seine Arme um die junge Frau und drückte sie kurz an sich. Dann ging diese zu Moony, welcher zu Krones großer Überraschung ihre Hand in seine nahm und mit ihr so nun ebenfalls ins Wohnzimmer schritt. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den zweien nach. Er blinzelte. Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Die leicht draufgängerische Nicole schien mit dem eher zurückhaltenden Moony zusammen zu sein. Das musste ein Trugbild sein! Sollte sie es wirklich geschafft haben ihn hinter seinen Büchern hervor gelockt zu haben?! Unglaublich! Er musste den beiden unbedingt gratulieren! Nie hätte er gedacht, dass Moony eher eine Freundin fände als er... Plötzlich fühlte er etwas Komisches an sich. Er sah runter. Peter hatte seine kurzen, dicken Arme um ihn geschlungen und umarmte ihn. James grinste kurz auf ihn runter, der Kerl war echt zu komisch, na ja, was solltest. Er klopfte ihm also auch auf die Schultern und ging dann vor ihm her zu den anderen! Nicole und Lily saßen noch immer sich umarmend auf dem Sofa, Remus neben Nicole und Albus mit etwas Abstand neben der Rothaarigen. "Wo ist eigentlich Joanna?", fragte James neugierig und setzte sich selbstverständlich neben seine Frau. "Wir konnten sie leider nicht dazu bringen mit uns zu kommen!", erzählte der Direktor der Schule traurig, "sie sitzt seit Tagen traurig auf ihrem Zimmer, redet und isst so gut wie gar nichts. Das einzige, das sie macht, ist weinen. Das arme Mädchen hatte sich in Sirius verliebt!" James nickte. "Und Tatze hatte sich in sie verliebt!", berichtete er traurig und leicht in Gedanken, "sie wären ein so schönes Pärchen gewesen!" Die anderen konnten ihm nur nickend zustimmen. "Apropos Pärchen!", grinste James und blickte zwei bestimmte Personen an, welche auch sofort rot anliefen, "wie kommt es, dass ihr beiden zusammen seid?" "Das hat sich einfach so ergeben!", meinte Nicole und lächelte Remus an, "er hat mich nach dem tragischen Tod von Sirius getröstet und ich ihn, irgendwann haben wir uns dann halt geküsst und dann waren wir ein Paar!" Die Blonde grinste und küsste den verlegenen Braunhaarigen auf die Lippen. Lily lächelte die beiden glücklich an. "Ihr seid ein schönes Pärchen!", grinste sie. "Hey, das wollte ich gerade sagen!", warf James ein und grinste seine drei Nachbarn ebenfalls eine Spur glücklich an. Das junge Paar grinste verliebt zurück. "Wir müssen leider schnell auf den Punkt kommen! Es wird immer gefährlicher, je länger ihr keinen Geheimniswahrer habt!", meinte Dumbledore bald. "Wir haben uns entschieden!", sagte Lily mit schwacher Stimme und hielt ihre Freundin weiterhin an der Hand fest. Der Schwarzhaarige nickte. "Ja, das haben wir! Wir wollen Tatzes Vorschlag in die Tat umsetzen...", begann er zu erklären. "Das hätten wir geschafft! Ich wünsche euch viel Glück!", sagte Dumbledore und erhob sich, "wir müssen leider schon gehen. Ich habe noch etwas zu erledigen!" James und Lily nickten, während alle anderen ebenfalls aufstanden. "Sag Joanna, alles Gute von mir und dass ich sie sofort trösten käme, wenn ich nur könnte! Pass bitte auf sie auf, ja?", flüsterte Lily Nicole beim Abschied ins Ohr. "Ja, das mach ich! Ich verspreche es dir!", sagte sie ebenso leise, während sie sich wieder umarmten. "Sorg mir ja für die drei und seid vorsichtig!", warnte James Remus flüsternd, denn er selbst hätte nie gedacht, dass er so was je sagen würde. Sein Freund nickte. "Du kannst dich auf mich verlassen!", sagte er traurig aber sicher. "Tschüss!", piepte Pettygrew aufgeregt und winkte den zweien, bevor er vor Remus und Nicole das Haus verließ. "Nehmt euch in Acht!", mahnte Albus die zwei Zurückgebliebenen, "Ich habe das schreckliche Gefühl, dass sich in unseren Reihen ein Verräter aufhält. Ich weiß noch nicht wer, aber ich werde es hoffentlich bald herausfinden. Seid also wachsam, man ist nirgendwo 100%-ig sicher, erst recht nicht vor Voldemort!" "Wir werden aufpassen, keine Angst! Pass du lieber auf die anderen auf!", meinte James noch immer sauer auf den Erwachsenen. "Hör mir zu, James!", sagte er und legte seine beiden Hände auf die Schultern des anderen, "es tut mir unendlich leid, dass Sirius tot ist und ich weiß, dass ich ihnen zu viel zugetraut habe, dass sein Tod meine Schuld ist. Doch ich kann meinen Fehler leider nicht rückgängig machen, egal wie gerne ich es auch tun würde, ich kann es nicht! Ich kann also verstehen, dass du wütend bist und du hast auch alles Recht der Welt dazu. Nur leider ist im Moment ein schlechter Zeitpunkt dazu. Wut macht blind, und du musst im Moment wachsam sein! Du bist der Mann hier und du musst nicht nur eine Person beschützen! Halte die Augen also offen. Bitte!!!" Danach umarmte der weise Zauberer beide kurz, ging dann hinaus und schloss die Tür leise hinter sich. Leicht verwundert starrte das junge Ehepaar ihnen hinterher. "Glaubst du Albus hat Recht?", fragte Lily leicht verängstigt und sah ihn fragend an. "Ich weiß es nicht, Lily!", gab der Schwarzhaarige zu, "aber wenn Albus es befürchtet, muss etwas Wahres dran sein!" Beide sahen sich traurig und leicht entsetzt an. Dann ging der 17-Jährige einen Schritt auf sie zu und nahm sie vorsichtig in den Arm. Sofort legte auch sie ihre Arme um ihn und fühlte sich geborgen und sicher in seinen starken Armen. Er strich ihr übers Haar. "Hab keine Angst! Wir sind hier sicher und ich werde auf uns aufpassen!", erklärte James mit ruhiger Stimme. Sie nickte ihm glaubend. Sie mussten jetzt nur noch den letzten Raum im ganzen Haus streichen und zwar das Wohnzimmer. Sämtliche Möbel standen bereits in der Mitte des Raumes, Steckdosen waren abgeklebt, auf dem Boden lag Folie, Gardinen wurden gerade in der Waschmaschine gewaschen und die Farbeimer standen bereit. James und Lily, welche beide weiße Gewänder an hatten, nickten sich zu. Dann beugte die Rothaarige sich runter und tauchte ihren Pinsel in das helle Gelb. Der junge Mann beobachtete sie leicht lächelnd. Sie sah aus wie ein Engel. Ihr rotes Haar fiel ihr geschmeidig auf das perlweiße Gewand. Ihre blasse Haut sah schön und glatt aus. Ihr Haar und ihre Brüste wippten leicht, als sie barfuß zu Wand ging und diese lächelnd anstrich. Sie war wirklich ein Engel Gottes. James lächelte. Er ging dann jedoch ebenfalls zu dem Eimer, steckte seinen Pinsel in die Farbe, stellte sich neben den rothaarigen Engel und übermalte das dunkle Grau der Wand. Nach einigen Stunden brauchten sie nur noch eine kleine Ecke zu streichen, dann würde der ganze große Raum fröhlich und hell erstrahlen. Lily sah sich lächelnd um, sie war mehr als zufrieden mit ihrem Kunstwerk. Es sah hier jetzt richtig gemütlich aus. Sie streckte die Arme und gähnte leise. Dann beobachtete sie den Schwarzhaarigen, wie er konzentriert und mit ernster Miene jeden Millimeter der Wand färbte. Sie lächelte amüsiert. Einige Zeit lang sah sie ihm zu, bis sie eine Idee hatte. Sie nahm ihren Pinsel und malte ihm eine Sonne mit wenigen Strichen auf den Rücken. Irritiert drehte der Schwarzhaarige sich um und sah Lily hinter sich stehen. "Was hast du gemacht?", fragte er skeptisch. "Gar nichts, ich guck dir nur zu!", lächelte sie unschuldig. James zog eine Augenbraue fragend nach oben, wandte sich dann jedoch wieder seiner Arbeit zu. Die 17-Jährige wartete einige Zeit lang, bevor sie der Sonne auch noch ein Gesicht malte. Wieder drehte der Schwarzhaarige sich zu ihr um. "Ich habe genau gemerkt, dass du was gemacht hast!", meinte er und schaute ihr ernst in die Augen. Sie grinste. "Du hattest Dreck auf deinem Gewand!", erklärte sie immer noch grinsend. Doch er glaubte ihr nicht. Deswegen drehte er sich wieder um, konzentrierte sich jedoch nicht auf das Malen, sondern auf seinen Rücken. Lily, die dachte, dass er wieder in seine Arbeit vertieft war, ließ die Sonne die Zunge rausstrecken. Blitzartig drehte James sich um und entdeckte, wie die Rothaarige ihm aus Versehen einen gelben Strich vom Rücken bis zum Bauch gemalt hatte, da sie den Pinsel nicht schnell genug wieder hinter ihrem Rücken versteckt hatte. Sie grinste frech, bevor sie schnell wegrannte. Der Schwarzhaarige eilte ihr hinterher. Bald hatte er sie eingeholt, legte seine Arme um ihre Taille und stoppte. Anschließend drehte er Lily in seinen Armen um. "Hallo! Wie geht's?", fragte sie freundlich lächelnd. "Du willst mir nicht erzählen, dass du wieder nichts gemacht hast?!", grinste er hinterhältig. Sie schüttelte nur ihren Kopf und ihr dunkelrotes Haar wehte herrlich. Aber James ließ sich weder davon noch von dem unschuldigen Ausdruck auf ihrem Gesicht ablenken. ,Ob Frauen sich eigentlich immer ihrer ganzen Tricks im Klaren sind? Wenn ja, wäre das wirklich sehr unfair!' überlegte er und konzentrierte sich auf ihren Pinsel, der bald tropfen würde. "Also, was hast du auf meinen Rücken gemalt?", fragte er sauer. "Eine Sonne?", fragte Lily leise. "Eine Sonne?", wollte James entsetzt wissen. Sie nickte noch immer dieses unschuldige Engelslächeln auf den Lippen. Doch er versuchte auch das zu übersehen und grinste hinterhältig. Sie ahnte schlimmes, als er sie in seinen Armen umdrehte und ihren Oberkörper leicht nach unten beugte. Was hatte er vor? Kurz darauf spürte sie seinen Pinsel auf ihrem Rücken. Innerlich seufzte sie. ,Hoffentlich ist seiner Fantasie nicht mal wieder irgendetwas Perverses entsprungen!', flehte sie in Gedanken und wartete ab, bis er mit seinem gelben Kunstwerk fertig war. "So, jetzt sind wir quitt!", griente er mit frech blitzenden Augen und ließ sie wieder frei. "Was hast du gemalt? Los sag es mir!", forderte sie ihn wütend auf und versuchte ihren Kopf aussichtslos nach hinten zu drehen. "Hör auf, Schätzchen. So tust du dir doch nur weh!", mahnte er sie die Arme hinter dem Kopf verschränkt. "Das müsste ich nicht tun, wenn du es mir sagen würdest!", meinte sie verärgert. "Es gibt auch noch andere Möglichkeiten es herauszufinden!", meinte er und hätte sich fast an die Wand gelehnt, doch ihm fiel noch rechtzeitig ein, dass die frisch gestrichen war, deswegen blieb er stehen. Lily verdrehte die Augen und dachte nach. Schließlich beugte sie sich runter und griff nach dem Ende ihres Gewandes. James sah ihr interessiert zu. Wollte sie jetzt etwa ihren Kopf zwischen ihren Beinen durchstecken und so versuchen sein Gemälde zu sehen? Frauen hatten echt absolut hirnrissige Ideen. Und das weibliche Geschlecht sollte schlauer sein? Er schüttelte den Kopf. Die Rothaarige zog den weißen Stoff immer höher. Der Schwarzhaarige erblickte fasziniert ihre schlanken Beine, die straffe, helle Haut. Wie gefesselt starrte er sie an. Immer mehr der wunderschönen Haut wurde frei. Er schluckte. Seine Nackenhaare stellten sich auf und sein Herz begann schneller zu schlagen. Was hatte sie vor? Sie wollte sich das Teil doch wohl nicht wirklich ausziehen? Nein, nein. Bitte nicht! Das würde er nicht ertragen können. Er kämpfte mit sich selbst. Er öffnete den Mund, um ihr zu sagen, dass sie das lassen sollte, aber seine Stimmbänder machten nicht mit. Lily grinste ihr Gewand an. Sie zog es Millimeter um Millimeter weiter hoch und entblößte ihre Haut. Sie ahnte, was in James vorging, wie er sie jetzt in diesem Moment anstarrte, ihre Bewegungen genau verfolgte. Allein die Vorstellung ließ sie zufrieden grinsen. Sie mochte es ihn zu ärgern, ihn zu necken, ihn zu quälen. Und das hier musste einfach eine Qual für einen Mann sein, und die hatte er wirklich verdient. Der weiche Stoff war nun schon einige Zentimeter über ihren Knien und sie fragte sich, wie lange James wohl noch aushalten würde. Denn sie traute ihm nicht zu so gemein zu sein, nein. Und sie sollte Recht behalten. "Lilllly!", seine Stimme zitterte leicht. Sie verkniff sich das Grinsen und blickte unschuldig zu ihm auf. Wie eine Statue stand er dort vor ihr und versuchte seinen Blick von ihren Beinen zu lassen. Innerlich grinste sie, Männer waren wirklich schwach! "Ja?", fragte sie ebenso scheinheilig. Der Schwarzhaarige schluckte, sie zog ich Gewand noch immer höher. "Bitte! Bitte, lass das Gewand wieder runter! Ich sag dir, was du auf dem Rücken hast, ja? Du musst es dir dafür nicht ausziehen!", erklärte James ihr leise und beunruhigt. Lily grinste innerlich, blickte ihn aber traurig an. Das Spiel machte ihr mittlerweile Spaß. Doch sie konnte James flehenden und doch gequälten Blick nicht ertragen. Sie hatte ihn da, wo sie ihn haben wollte. Also ließ sie das Gewand wieder fallen. James atmete erleichtert aus. "Also?", fragte sie grinsend. "Ich habe dir einen Engel mit Teufelshörnchen und Teufelsschwänzchen auf den Rücken gemalt!", gestand er leise. Verwirrt blickte sie ihn an, darauf wäre sie nicht gekommen! "Du denkst also, ich wäre ein Teufel?", fragt sie mit kaum hörbarer Stimme, "dann wirst du jetzt erleben, wozu ein Teufel so alles in der Lage ist!" Damit stürzte sie sich auf ihn, noch bevor er reagieren konnte, hat er gelbe Flecken im Gesicht. Doch das war erst der Anfang der Farbenschlacht. ***************************************************************************************************** Eines Abends, Mitte November saß Lily erschöpft neben James auf dem Sofa, naschte Knabberzeug und guckte Fernsehen, aber plötzlich tauchte wieder das ihr bekannte Bild vor ihren Augen auf, das sie seit geraumer Zeit verfolgte. James nackter Körper auf ihrem, seine Muskeln, die braune Haut, sein Lächeln. Sie spürte die weiche Decke geradezu unter ihrem nackten Körper und seine Hitze über ihr, sie roch seinen Duft und fuhr mit ihrer Hand durch sein weiches Haar. Sie öffnete ihre Augen und blickte in seine Haselnussbraunen, die irgendwie verschleiert und trotzdem tief wirkten. Sie lächelte und fühlte wenige Sekunden später seine Lippen auf den ihren. Erschreckt riss die Rothaarige ihre Augen auf. Was sollte das nun schon wieder? Sie saß hier neben diesem Mann, ihren Kopf an seiner Schulter und sah mit ihm eine Musikshow. Warum überrollten sie gerade jetzt diese Gedanken. Ihr Herz schlug schnell und innerlich kochte sie. Aber sie durfte sich nichts anmerken lassen, nein. James durfte auf keinen Fall erfahren, dass sie noch immer an jene Nacht dachte. ,Warum nur kann ich die Nacht oben im Bett nicht vergessen? Okay, es war mein erstes Mal. Aber ist es normal, dass man sich an den unmöglichsten Orten, in den unmöglichsten Situationen wieder daran erinnert? Und dann ist es auch noch, als würde ich das alles noch mal erleben! Das kann doch nicht so weiter gehen, dass ich Tagträume davon habe. Ich muss irgendwas dagegen unternehmen, nur was?', grübelte Lily. Plötzlich fühlte sie sich komisch, so als ob sie beobachtet wurde. Sie hielt inne. Dann wanderten ihre Pupillen langsam in die äußersten Augenwinkel und sie starrte möglichst unauffällig zu dem Schwarzhaarigen neben ihr. Doch der sah wie gebannt dem Fußballspiel zu, das in der Flimmerkiste lief. ,Seltsam!', dachte Lily irritierte und konzentrierte sich ebenfalls wieder auf den Sport. Aber nach kurzer Zeit überkam sie dieses Kribbeln erneut. Ihre Nackenhärchen stellten sich angespannt auf. Wieder starrte sie James von der Seite her an, jedoch sah der 17-Jährige noch immer dem Geschehen im TV zu. Die Rothaarige schluckte. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht! Doch sie wollte James nicht beunruhigen, nur weil sie so ein komisches Gefühl in der Magengegend hatte. Sie befürchtete, dass er ihr nicht glauben und es auf falsche, weibliche Intuition schieben würde. Also sah sie sich gezwungen das Gefühl zu ignorieren, doch vorher warf sie noch einen kurzen Blick durch das Fenster nach draußen in die Dunkelheit. Hier, außerhalb des kleinen Dorfes, standen keine Straßenlaternen mehr, sodass es stockdunkel war, denn der Himmel war verdeckt mit grauen Wolken. Kein einziger Stern und auch nicht der Mond konnte mit seinem Licht die dicke Schicht durchbrechen! Sie hätte also eigentlich gar nichts erkennen müssen, außer vielleicht die Grenze von Landschaft und Himmel, doch da war noch etwas, das sie erschaudern ließ. Zwei leuchtende, rote, kleine Bälle zerstörten die Dunkelheit und blendeten sie fast schon. Sie riss die Augen weit auf. Das, was dort draußen war, starrte sie an. Sie hielt die Luft an und wurde blass. Es waren zwei rote Augen, die dort in der Dunkelheit blitzten. Nur wenige Meter vor der Fensterscheibe stand das Wesen, keine fünf Meter waren zwischen ihm und Lily. Eigentlich hätte die Rothaarige sich nicht fürchten brauchen, denn durch diese Fensterscheiben konnte man normalerweise nur von innen nach außen gucken und nicht andersrum und doch hatte sie das Gefühl, dass dieses Wesen sie direkt anblickte, ja ihr geradezu in die Augen sah. Sie drückte sich feste an James dran immer noch aus dem Fenster starrend und begann zu zittern. Doch genauso plötzlich, wie sie die Augen gesehen hatte, waren diese auch schon wieder in der Dunkelheit verschwunden. Der Blickkontakt hatte nur wenige Sekunden gedauert und doch raste Lilys Herz vor Angst. "Was ist los, Lily?", fragte James irritiert, denn die Rothaarige saß auf seinem Schoß. Diese starrte noch immer aus dem Fenster und hob nun auch den Finger, um dorthin zu zeigen. "Da ... da draußen, waren ... rote Augen! .... Sie haben mich angestarrt!", stotterte Lily verängstigt. Der Schwarzhaarige folgte mit seinen Augen ihrem Finger, doch dort war nichts mehr. Er sah sich genau um. "Das war mit Sicherheit nur ein Tier!", meinte er, als er nichts Auffälliges erkannte. Sie zuckte zusammen. "Aber es hat mich angestarrt!", behaarte sie noch immer geschockt. "Durch die Scheiben können weder Tiere noch Menschen von draußen hier rein gucken! Mach dir keine Sorgen! Nur der Geheimniswahrer könnte uns sehen und der hat jawohl kaum rote Augen, das weißt du!", erklärte er ihr ruhig. Sie nickte. "Ich weiß!", sagte sie leise und rutschte dann langsam wieder neben ihn auf die Couch, doch auf das Spiel konnte sie sich an diesem Abend nicht mehr konzentrieren. *************************************************************************************************** Mittlerweile war es bereits seit wenigen Tagen Dezember. Eisige Kälte ließ die Fensterscheiben beschlagen und längst standen die Heizungsdreher auf den höchsten Zahlen, damit es auch schön kuschelig warm war. Die Lampen leuchteten fast den ganzen Tag über und das Feuer knisterte leise im Kamin vor sich hin helle und dunkle Schatten in den Raum werfend. Draußen war längst der erste Schnee gefallen und natürlich auch wieder weggetaut, da es, wie so oft in England, mal wieder geregnet hatte. An diesem Morgen schien jedoch die Sonne frech durch das Fenster ins Schlafzimmer und ihre schwachen Strahlen schafften es Lily aus dem Schlaf zu kitzeln. Müde streckte sie sich und begutachtete den noch immer ruhig schlafenden James neben sich, irgendwie sah er so friedlich und unschuldig aus, und auch süß, das musste sie schon zugeben, Doch sie riss sich von seinem Anblick los, stand leise auf und schlich runter in die Küche um ein gemeinsames Frühstück für sie beide vorzubereiten, was sie dann im gemütlichen Bett genießen konnten. Nach dem Frühstück verweilten sie noch schweigend in dem gemeinsamen Schlafzimmer. Das kleine Frühstückstischchen hatte James neben sich auf den Fußboden gestellt, damit es sie nicht störte oder wohl möglich noch was runter fiel. Plötzlich jedoch sprang Lily aus dem Bett und rannte, wie von der Tarantel gestochen, aus dem großen Zimmer. Verwundert starrte der Schwarzhaarige ihr hinterher. Was war denn jetzt los? Die Rothaarige eilte durch den Flur, rutschte beim Anhalten mit ihren Socken noch ein Stück weiter über den Boden, gelangte anschließend aber doch ins Bad. Drinnen knallte sie die Tür hinter sich zu und stürzte zur Toilette. Mit einem Griff war der Klodeckel oben und ihre Haare am Hinterkopf hoch gesteckt, erst danach spuckte sie ihren Mageninhalt wieder aus. Angeekelt versuchte sie so gut es eben ging weg zu schauen. Doch das Gelb des Frühstückseis strahlte ihr geradezu entgegen, so wurde sie noch blasser und musste erneut kotzen. Irgendwann war sie sich sicher, dass ihr Magen absolut leer war und so schwankte sie schwach zum Spiegel. Ihre Haut war schrecklich blass und ihr Mund nicht sauber. Schnell drehte sie den Hahn auf und wusch sich das Gesicht. Sie kräuselte ihre Nase, ihr Atem stank. Also spülte sie sich auch noch den Mund aus. Danach tapste sie schwach wieder zurück zu ihrem Zimmer. Besorgt sahen sie zwei braune Augen an. "Geht's wieder? Soll ich dir helfen?", fragte James besorgt, als sie durch die Tür kam, und stand auf. "Nein, danke! Es geht schon!", antwortete sie leise und war erleichtert, als sie endlich auf ihrem Bett saß und sich sofort hinlegen konnte. "Was ist los? Bist du krank?", wollte der Schwarzhaarige wissen und legte sich seitlich neben sie, während er die Temperatur ihrer Stirn fühlte. "Nein!", meinte Lily, "ich glaub, es lag an den Eiern, sie waren nicht mehr gut!" Ihre Haut war nicht heiß und sonst schien es der Jüngeren auch gut zu gehen, also glaubte der 17-Jährige dennoch irritiert ihr. "Soll ich dir einen Tee machen?", fragte er dann weiter. "Soll ich wieder kotzen?", fauchte sie ihn leise an. "Nein! Aber meine Mutter ... sagte immer, dass Tee das Beste gegen Übelkeit ist!", erzählte er traurig und besorgt. Sie lächelte leicht. "Na, wenn das so ist! Ja, es wäre nett....", begann sie. Doch James war sofort aufgesprungen und rannte den Flur runter. Lily schmunzelte. Sie lernte immer neue Seite an diesem außergewöhnlichen Zauberer kennen. Zu Beginn hatte sie ihn für einen eingebildeten, arroganten, in sich selbst verliebten, von sich selbst überzeugten, leider super aussehenden Faulpelz gehalten, der nichts als Flausen im Kopf hatte und dem alle Mädchen hinterher rannten. Selbst Joanna und Nicole hatten eine Zeit lang auf ihn gestanden. Sie schüttelte bei dem Gedanken den Kopf. Damals hatte sie ihnen jedoch gezeigt, dass James ein auf anderen herumhackender, absolut jedes Mädchen anbagernder Volltrottel war. Sie grinste, wie falsch sie damit lag, wusste sie heute. James hatte so viele Seiten. Man konnte perfekt mit ihm streiten, sogar so, dass es richtig Spaß machte. Er war verletzbar, hatte sogar in ihrer Anwesenheit geweint und sich von ihr trösten lassen. Er hatte Humor, mit ihm konnte man alle möglichen Dinge machen, denn er war für fast alles zu begeistern. In gewisser Hinsicht war er ein großes, verspieltes Kind. Er war fair und wusste, was wahre Freundschaft ist und wie man sie pflegt. Er war intelligent, auch wenn man dies oft nicht bemerkte, aber Lily ahnte irgendwie, dass er seine Klugheit mit Absicht überspielte. Er war lernfähig und hatte nichts gegen Muggel, schließlich hatte er den Fußball mittlerweile fast so gern, wie Quidditch, auch wenn er es vielleicht nie zugeben würde. Denn er war verdammt stolz und auch ehrgeizig, hatte er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt, zog er es auch bis zum Schluss durch. Denn wäre es nach ihr gegangen, hätten sie, nachdem das halbe Haus sauber war, auch aufhören können, sie hatte schlichtweg keine Lust mehr auf den blöden Hausputz gehabt, aber er hatte sie sogar wieder motiviert und ihr gezeigt, wie man mit ein bisschen Fantasie auch daran Freude haben konnte. Also hatte er auch noch die Fähigkeit andere Leute zu motivieren und er gehörte zu den wenigen Menschen, die sich selbst an kleinen Dingen, wie einer einzigen Schokopraline, welche er übrigens noch mit ihr geteilt hatte, freuten. Denn er hatte, seit sie dort wohnten, doch seltsamerweise angefangen seine Gefühle zu zeigen, wahrscheinlich hatte sich auch nur deswegen eine Freundschaft bilden können. Manchmal war er allerdings ein furchtbarer Chaot und überall lagen seine Sachen rum. Und er war sehr launisch. Doch genauso schnell wie seine schlechte Laune gekommen war, verschwand sie auch meistens wieder. Dann war er noch ein schrecklicher Langschläfer, wenigstens schnarchte er nicht! Allerdings wusste sie bei ihm oft nicht, woran sie denn nun war. Ob er das Kompliment zum Beispiel ernst gemeint hatte, oder ob er sie wieder nur necken wollte, was sie natürlich stark ärgerte. Außerdem schien er sich Sorgen um sie zu machen und zwar nicht nur jetzt. Er konnte wirklich absolut hilfsbereit, umsorgend und nett sein, manchmal zumindest, denn oft war er einfach nur faul und ließ sich von hinten bis vorne bedienen. Sie seufzte. Aber er küsste einfach nur himmlisch! Erschreckt riss sie die Augen auf. Was dachte sie denn da schon wieder? Sie spürte, wie ihr die Wärme ins Gesicht stieg und sie mit Sicherheit rot anlief. Da hörte sie James auch schon den Flur entlang kommen. Schnell fing sie an zu husten - irgendwoher musste ja die rote Farbe in ihrem Gesicht kommen! Als der Schwarzhaarige ihr lautes Husten hörte, näherte er sich ihr mit schnellen Schritten. Sie saß aufrecht im Bett und kröchelte. Denn irgendwie hatte sie es geschafft sich tatsächlich an einem Krümel zu verschlucken, der ihr wahrscheinlich noch am Zahn oder so gehangen hatte und nun steckte er in der Luftröhre. Der 17-Jährige stellte die Tasse auf den kleinen Tisch und setzte sich neben sie auf das Bett. Eine Hand legte er auf ihre Schulter und mit der anderen schlug er ihr leicht auf den Rücken. Die Rothaarige lief immer roter an und James wusste nicht mehr, was er machen sollte, bis ihm etwas einfiel, was er letztens in einem Film im Fernsehen gesehen hatte. Er stand schnell auf und zog auch seine Frau vom Bett runter zu sich. Er stellte sich dich hinter sie und zog ihre Arme hinter seinen Rücken. Verwundert hustete sie noch immer. Was hatte er vor? Plötzlich verlor sie den Boden unter den Füßen, er hatte sie leicht angehoben und nun rammte er seinen gesamten Oberkörper gegen ihren Rücken. Erschreckt riss sie die Augen auf und wollte schon protestieren, als er erneut mit seiner breiten Brust gegen ihr Rückrat knalle. Da merkte sie erleichtert, das, was auch immer in ihrem Hals gesteckt hatte, auf dem Weg nach oben war. James rammte sich noch zweimal gegen sie, bevor sie eine ganze Himbeere ausspuckte, welche im hohen Bogen durch das Zimmer flog. Lilys Füße wollten sie nicht tragen und so wäre sie zusammengesackt, hätte James sie nicht noch gehalten. Er rang nach Atem, während sie erleichtert tief ein- und ausatmete. In seinen Armen drehte der Mann sie um und blickte sie an. Seine Brust hob sich schnell und ihr Gesicht war noch immer rötlich gefärbt. "Danke!", hüstelte sie. Noch immer hielt der Schwarzhaarige sie fest an sich gedrückt, was eigentlich gedacht war, damit sie nicht umfiel, doch das schien er schon wieder ganz vergessen zu haben, denn er blickte ihr nur tief in ihre wunderschönen, glänzenden Augen. Sie lächelte ihn fragend an. "Wo hast du denn diese ... ähm seltsame Technik gelernt?", fragte sie und wollte damit von der peinlich Situation ablenken, was jedoch kläglich versagte, da sie ihm ebenfalls in die leuchtenden haselnussbraunen Augen blickte. "Habe ich im Fernsehen gesehen!", erklärte er ruhig und lächelte sie an. Sie nickte nur. Denn sie konnte ihre Augen einfach nicht von seinen lassen, sie waren so wunderschön, geheimnisvoll und tief. Ob sie wohl jemals bis auf den Grund seiner Seele sehen würde? Eine Zeit lang standen sie so eng umschlungen da und hatten nur Augen für den anderen, bis Lily ihre Lage klar wurde und sie sich mehr widerwillig von seinem Gesicht los riss. "Der Tee wird kalt!", ließ sie tonlos verlauten und blickte auf die kaum noch qualmende Flüssigkeit runter. "Oh Mist!", entfuhr es James und er ließ sie los. Lily schwankte bedrohlich, ihre Beine wollten ihr Gewicht einfach nicht tragen, denn ihre Knie schienen nur noch aus Pudding zu bestehen, so weich fühlten sie sich an. Sie wäre erneut glatt umgekippt, hätte James sie nicht elegant aufgefangen, bevor sie sich wehtun konnte. Danach trug er sie zum Bett, legte sie hinein und ließ sie schnell wieder los. "Hier, dein Tee, Spezialrezept meiner Mutter!", berichtete er monoton, "ist er noch warm genug?" Sie nickte. "Gut, ich muss ... dann mal runter... Abwaschen!", sagte er grübelnd, stand dann jedoch schnell auf und verließ mit dem Tablett mit dem Geschirr drauf den Raum. Noch immer raste sein Puls und sein Atem ging schwer. Er glühte da, wo er noch ihren Körper zu spüren glaubte. Entsetzt schüttelte er den Kopf. Er musste noch mehr aufpassen, sich von ihr fernhalten. Wie nur sollte das weiter gehen? **************************************************************************************************** Lily sah auf den Kalender, heute war der sechste Dezember - Nikolaus. Sie lächelte nachdenklich und erinnerte sich an die Zeit, als sie noch auf die Grundschule gegangen war und mit ihren Eltern gemeinsam das Fest gefeiert hatte. Es war immer schön und gemütlich abgelaufen, mal die Tatsache ausgenommen, dass ihre Schwester anwesend gewesen war. Nie hatte es große Geschenke gegeben, doch besonders die kleinen Dinge kamen von Herzen und die Rothaarige hatte sich jedes Mal sehr darüber gefreut. Oder wenn der Nikolaus persönlich bei ihnen vorbei gekommen war... sie lächelte. Noch immer lag sie im Bett und ließ sich von ihrem Mann verwöhnen. Alles was sie aß, kotzte sie wieder raus. Am Anfang hatte James sie noch gezwungen etwas zu essen, doch mittlerweile hatte auch er eingesehen, dass das keinen Sinn hatte. So ernährte sie sich von seinem köstlichen Tee und selten mal ein bisschen Zwieback. Sonst lag sie ihm Bett oder auf dem Sofa, weil sie einfach so schrecklich schwach war. ,Wie nur konnte ich mir so einen Infekt holen?', überlegte sie zum zigsten Mal, ,hier drinnen dürften keine Bakterien sein und angesteckt haben kann ich mich auch bei niemandem, außer bei James, der aber überhaupt nicht krank war und es eigentlich genauso wenig wie ich sein kann. Das ist schon alles seltsam, denn die Eier, von denen ich beim ersten Mal dachte, dass sie schlecht gewesen wären, können auch gar nicht schlecht gewesen sein, da es ja Zaubereier sind, die sich immer wieder selbst herstellen und kein Verfallsdatum haben. Wirklich seltsam, so als wäre es "verhext"!' Sie starrte völlig in Gedanken versunken an die Decke aus dunkel braunen Balken über ihr und dachte über alles Mögliche nach, denn irgendwie musste sie sich ja die Zeit vertreiben. Nur im Bett liegen war zu langweilig, die wenigen CDs, die sie mit hatte, hingen ihr mittlerweile zum Halse raus, da sie die mindestens schon 1000 Mal gehört hatte und jeden einzelnen Song auswendig singen konnte. ,Oh Gott! Nein, daran habe ich ja überhaupt nicht mehr gedacht. Dabei ist es doch so selbst verständlich, seit Jahren! Ich habe sie total in dem ganzen Stress vergessen, ich hatte so schrecklich viel zu tun und immer andere Sorgen, dass es mir gar nicht aufgefallen ist! Scheiße! Ich bin doch wohl nicht deswegen krank? Ob wohl in der Abstellkammer...?' Noch bevor sie den Gedanken zu Ende gedacht hatte, kletterte sie aus dem Bett und ging so schnell sie eben konnte sich an den Wänden abstützend den Flur entlang und schließlich leise die Treppe runter. James sollte sie nicht unbedingt hören, denn er arbeitete gerade entweder in der Küche oder im Wohnzimmer. Was genau er machte, wusste sie nicht, sie wusste nur, dass er irgendwas Holzartiges bearbeitete. Aber im Moment war ihre Neugier dafür zu schwach, sie schlich durch den Flur direkt in die Abstellkammer und machte sich mit wenig Hoffnung daran diese zu durchsuchen! ,Juhu! Das ist ja wie ein Wunder, hier sind tatsächlich welche!', freute sie sich und hätte am liebsten laut gejubelt. Doch dann war ihre gute Laune auch schon wieder verschwunden und ehrfürchtig steckte sie die kleinen Packungen in ihre große Hosentasche. Leise verließ sie den Raum und schloss die Tür, als sie sich umdrehte, stand James jedoch vor ihr. "Was machst du hier unten?", fragte er eine Spur vorwurfsvoll, "du musst dich ausruhen, um schnell wieder gesund zu werden!" "Ich weiß!", sie nickte schwach, "ich wollte nur Salzstangen haben!" Sie zeigte ihm unschuldig lächelnd die Packung, welche sie zum Glück vorsichtshalber mitgenommen hatte. Er nickte. "Die hätte ich dir doch bringen können!", meinte er dann. Sie schüttelte den Kopf. "Und wie hätte ich dir das sagen sollen? Ich habe keine Kraft zum Rufen!", widersprach sie ihm leise. Langsam stimmte er ihr nickend zu. "Da hast du wohl Recht! Dann komm ich am besten regelmäßig zu dir hoch und frage, ob du was brauchst?!", schlug er vor. Sie schüttelte den Kopf. "Nein, nein. Das brauchst du nicht! Du tust schon so viel für mich, James!", lächelte sie fröhlich. "Ich tue das aber gerne!", lächelte er zurück, "Und das hier auch!" Damit hob er sie mit zwei schnellen Griffen hoch, seinen einen Arm hatte er unter ihre Kniekehlen gelegt und den anderen um ihre Taille geschlungen. Noch bevor sie realisierte, was da mit ihr geschah, hatte er sich auch schon in Bewegung gesetzt und trug sie die Treppe wieder hoch. "Hey! Lass mich runter. Ich bin dir doch fiel zu schwer, außerdem kann ich selber gehen!", meckerte sie und legte einen Arm um seinen Hals um sich festzuhalten. "Kommt gar nicht in Frage. Du bist viel zu schwach, außerdem bist du federleicht!", grinste er und ging wirklich mit ihr auf den Armen die Treppe hoch, als hätte er nur eine Feder im Arm und keine ausgewachsene Frau. "Trotzdem, lass mich bitte runter!", beschwerte sie sich weiter. "Erst wenn wir am Ziel angekommen sind!", grinste er und hatte das Ende der Treppe bereits erreicht. "James!", nörgelte sie, doch er schüttelte nur lachend den Kopf. Schließlich legte er sie vorsichtig auf die Matratze und zog langsam seine Arme unter ihrem Körper hervor. Dabei jedoch sah er tief in ihre Augen und hielt einen winzigen Moment inne, denn auch sie lächelte ihn an. Wie sie so unter ihm lag und ihn anlächelte, brachte ihn schon wieder fast aus der Fassung. Er war ihr so nah - aber er durfte es nicht. Schnell stellte er sich wieder gerade hin und machte bereits einen Schritt Richtung Tür. "Brauchst du noch was?", fragte er sich noch einmal nach ihr umdrehend. "Nein, danke!", antwortete sie kurz, das Lächeln auf ihren Lippen war wieder verschwunden und irgendwie starrte sie ihn verträumt an. "Gut - dann... komme ich in einer Stunde wieder, ja?", er starrte ihr in die blitzenden, grünen Augen, welche ihn so faszinierten und anzogen. "Ja!", entgegnete sie. Er stand noch einige Sekunden da und sah nur sie an. Dann wurde ihm klar, was er da machte, drehte sich abrupt um und gingen mit großen Schritten den Flur entlang und wieder runter. Lily lächelte ihm hinterher, James konnte wirklich süß sein, besonders wenn ihm etwas peinlich war. Sie wartete einige Minuten, riss die Salzstangentüte auf und nahm sich eine. Langsam knabberte sie das Salz ab, denn ihr Hunger war noch lange nicht wieder gekommen. Als sie diese dann aufgegessen hatte, schlich sie auf Zehenspitzen ins Bad und zog zwei kleine Packungen aus ihrer Hosentasche. Die eine legte sie zur Seite und die andere öffnete sie, das Teil, das da drinnen war, holte sie raus. *************************************************************************************************** Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen auf das Teil in ihrer Hand, ihr Mund war ihr offen gefallen und sie zitterte am ganzen Körper. Langsam begann sie den Kopf zu schütteln, doch die Bewegungen wurden immer schneller, sodass schließlich ihr Haar wehte. Tränen waren ihr in die hellgrünen Augen gestiegen und jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ihre Hände waren eiskalt und zitterten. "Nein, nein, nein, nein... das kann doch nicht sein, nein, das kann nicht sein! Kann nicht sein, nein! Das Teil muss kaputt sein. Ja, defekt, ja, ja, es ist defekt! Am besten probier ich das zweite auch noch, das wird wohl kaum das Selbe anzeigen!", murmelte sie leise vor sich hin und nahm mit noch immer zitternden Händen die zweite Packung... Leise rannen ihr die Tränen aus den Augen und erschöpft saß sie auf dem Klodeckel. Ihre Eine Hand hatte sie sich vor die Augen gelegt und blinzelte immer mal wieder durch die Lücken zwischen ihren Fingern hindurch auf das Teil in ihrer anderen Hand. Denn zu ihrem Pech zeigte es genau das gleiche an, wie das Teil auf dem Fußboden. ,Nein, nein, nein! Das kann doch nicht wahr sein. Nein, bitte nicht! Ich bin doch erst 17, noch viel zu jung dafür. Ich wollte noch so viel erleben, noch Karriere machen, auf Partys gehen - schließlich fängt das Leben nach der Schule ja erst richtig an. Und ich glaube, dass ich noch gar nicht reif genug für ein Baby bin! Ich habe nicht die Ruhe es zu erziehen! Und was wird James erst dazu sagen? Wohl möglich wird er mich verlassen, sobald das hier vorbei ist! Ich will nicht! Ich will nicht schwanger sein!!! Doch wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Geräte kaputt sind? Minimal! Verdammt!' Sie schluchzte und schluchzte und schluchzte.... Irgendwann fiel ihr ein, dass James ja gleich wieder kommen würde und so stand sie traurig auf und schwankte auf Zehenspitzen mit den beiden positiven Schwangerschaftstesten in der Hand zurück in ihr Schlafzimmer. Sie versteckte die beiden Geräte unter die Matratze, bevor sie sich auf diese legte und zu deckte. Sie wischte die Tränen weg und hoffte, dass die roten Spuren, bis er kam, auch verschwunden waren. ,Soll ich es ihm sagen? Ich muss eigentlich. Er hat ein Recht darauf es zu erfahren, immerhin ist er der Vater des Kindes! Mist verdammter, wo habe ich mich da nur wieder rein gestürzt? Warum muss so was immer mit passieren? Warum? Womit habe ich das alles verdient? Ich will doch gar nicht viel, nur ein einfaches, glückliches Leben! Wieso dann das hier? Ich würde auf all das verzichten, wirklich!' Sie putzte sich so leise wie möglich unter der Bettdecke, damit diese das Geräusch dämpfte, die Nase und wartete darauf, dass der Schwarzhaarige kam und sie ihm die "frohe" Botschaft mitteilen konnte. Als James dann jedoch kam, verschlug es ihr die Sprache. Er hatte einen roten Mantel von ihr und, ebenfalls von ihr, schwarze, hochhakige Stiefel an. Darunter schien er allerdings gar nichts zu tragen, denn der Anblick seiner breiten, nackten Brust fesselte sie. Doch sie riss ihre Augen schnell davon, um sein komplettes Erscheinungsbild auszuwerten. Auf seinem Kopf hatte er einen braunen Cowboyhut, sein Gesicht zierte ein kurzer, schwarzer Stoppelbart und seine Nase war rot, es sah jedoch so aus, als hätte er sie mit ihrem roten Lippenstift angemalt. Dazu kamen noch der rote Mantel, der sich über seine breiten Schultern spannte, seine Armmuskeln zum Vorschein brachte und ebenfalls sein schmales Becken betonte, und die schwarzen Stiefel, die ihm eng über den muskulösen Waden legten. In seiner einen Hand trug er einen angemalten Müllbeutel und in der anderen eine aus Holz geschnitzte Blume. Zum zweiten Mal an diesem Tag fiel ihr der Mund auf, diesmal jedoch vor Erstaunen. Dann fing sie mit vollem Herzen an zu lachen und sie konnte gar nicht mehr aufhören. James sah echt zum Schießen aus! Gekränkt senkte der den Kopf, er hätte gedacht, dass er ihr so eine Freude machen konnte, schließlich hatte er in diesem Buch über Muggelbräuche gelesen, dass heute ein Festtag war, an dem der Nikolaus kam. Beleidigt setzte er sich auf einen Stuhl, den Kopf und die Schultern runter hängen lassend, den Blick auf den Boden gerichtet. Ihr Lachen schallte ihm in verdoppelter Lautstärke immer wieder durch den Kopf und es tat ihm weh, dass sie ihn auslachte, doch er sagte nichts. Dann hob er den Blick und sah sie gefühllos an, sich nichts anmerkend. Aber Lily kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass sie ihn mit ihrem Lachen verletzt hatte. Sie versuchte aufzuhören und bald gelang ihr das auch. Als sie schließlich wieder ganz ruhig war, sah sie ihn an. "Nikolaus, schön, dass du mich besuchen kommst!", lächelte sie ihn lieb wie ein kleines Kind an. "Eigentlich wollte ich ja zu James Potter, denn der war dieses Jahr besonders lieb, aber anscheinend ist er nicht da!", murmelte der Mann mit tiefer Stimme, "dann kann ich ja auch wieder gehen!" Dann stand er auf und ging tatsächlich die Tür raus. "Nein, lieber Nikolaus! Bitte geh nicht, lass mich doch nicht alleine an diesem besonderen Tag!", sagte sie traurig und hatte sich im Bett aufgesetzt. Der Mann blieb stehen und drehte sich mit fragendem Blick nach ihr um. "Wenn die Dame gedenkt sich nicht mehr über mich lustig zu machen, könnte ich es mir vielleicht noch mal überlegen!", gab er zu bedenken. Sie nickte heftig. "Ich verspreche es, nicht mehr über euer außergewöhnliches Kostüm zu lachen!", schwor sie mit erhobener Hand, "Doch es war auch nicht böse gemeint!" Er nickte und näherte er sich wieder. "Das ist dieses Jahr neuste Mode am Nordpol!", erzählte er und knickte leicht um, fing sich allerdings wieder und stolzierte weiter. Man sah ihm jedoch an, dass er erleichtert war, als er endlich auf dem Bettrand neben Lily saß. "Oh. Das wusste ich nicht, tut mir leid!", sagte sie reuevoll, "Kannst du mir noch mal verzeihen?", fragte sie leise und ihre Augen glitzerten ängstlich. Er überlegte und nickte dann. "Ja, junge Dame!", meinte er endlich. Erleichtert stahl sich ein Lächeln auf Lilys Gesicht und sie strahlte glücklich. "Danke, danke!", jubelte sie und schmiss sich ihm glücklich um den Hals. Erst als sie dies getan hatte, bemerkte sie, was sie da tat. Sie hatte sich so sehr in das Spiel hinein gesteigert, dass sie ganz vergessen hatte, wie stark es bei solchen Umarmungen zwischen den beiden knisterte. Der Schwarzhaarige legte zögernd seine Arme um die junge Frau, während sein Herz schneller schlug, als er ihre Wärme spürte und den Duft ihres Haares tief einzog. Lange weilten sie so, Arm in Arm. Doch James nackte Brust und sein schneller Herzschlag machten sie beinahe verrückt. Sie spürte seine Haut, die geradezu heiß brannte. Ihr Blut raste durch ihren Körper und sie glaubte zu verglühen, wenn das so weiter gehen würde. Sie spürte seine Wärme, aber dazwischen war Stoff, sie wollte seine Haut fühlen. Doch sie riss sich zusammen und ließ ihren Kopf auf seiner Schulter liegen. Sein Atem strich an ihrem Ohr vorbei und kribbelte sie. Sie hätte schreien können. Alles schien verrückt zu spielen, ihr Herz, ihr Blut, ihr trockener Mund, ja ihr ganzer Körper. Doch sie widerstand der Versuchung sich an ihn zu drücken, ihre Hand in sein Haar zu krallen, ihr zu küssen. Sie zitterte leicht, doch nicht weil ihr kalt war. James ging es nicht besser. Er spürte ihre Jeans auf seinen nackten Beinen, auf welchen sie saß, und durch den Stoff ihre Wärme. Ihr feines, langes Haar kitzelte ihn ein wenig und lag so verlockend vor seinen Augen. Er spürte ihre Brüste durch die Stoffe, fühlte ihren schnellen Herzschlag und hörte ihren Atem. Sein Mund war trocken, seine Hände feucht und er hätte sie fast in ihren Rücken gekrallt, damit sie nicht weiter wanderten, denn sie schienen plötzlich ein Eigenleben zu führen. Ihr Duft, der ihm in die Nase stieg, benebelte seine Sinne und er schloss die Augen, um sich wieder zu beruhigen, aber es half absolut gar nichts. Er wollte ihre Lippen auf seinen spüren, ihr himmlisches Lächeln sehen, ihre glänzenden Augen, doch er hielt inne. Sie war zum einen schwach und zum anderen wusste er nicht, wie sie reagieren würde. So atmete er zwar unregelmäßig, doch er konzentrierte sich auf das Fenster, gegen das der Regen prasselte, um sich irgendwie abzulenken, denn sonst würde er sich nicht mehr halten können und über sie herfallen. Nach einigen Minuten löste sie sich von ihm, saß jedoch noch immer auf seinem Schoß. "Wie kommst du denn dazu dich als Nikolaus zu verkleiden?", fragte sie neugierig und sah ihm direkt in die Augen. "Ich wollte dich überraschen und dir eine Freude machen!", gestand er lächelnd und überreichte ihr die Holzrose. Sie lächelte und nahm diese glücklich entgegen. Schnell gab sie ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Daraufhin sah er sie fragend an. Sie lächelte nur verlegen. Er zitterte innerlich, als wäre er am Nordpol, doch äußerlich war er die Ruhe selbst. Nur seine Augen glänzten gefährlich, was perfekt zu seinem wilden Aussehen passte, doch er hielt sich zurück. Am liebsten hätte er sie geküsst, doch einen kleinen Kuss auf die Wange gab man sich unter Freunden, genau wie sie welche waren. Und unter Freunde tauschte man normalerweise keine intensiven Küsse aus, also unterdrückte er das Verlangen weiter. "Und das hier ist auch noch für dich!", lächelte er und gab ihr den bunten Müllbeutel. Sie nahm ihn interessiert entgegen und sah hinein. Strahlend holte sie einen Brief heraus, einen Brief von ihren Eltern. "Wo hast du den denn her?", wollte sie völlig perplex wissen. "Den hat Albus mir letztens mitgebracht! Eigentlich wollte ich ihn dir ja erst Weihnachten geben, aber als ich letztens in einem Buch las und so das Fest des heiligen Nikolaus entdeckt habe, dachte ich, dass ich ihn dir ja auch schon jetzt geben kann und da hast du ihn!", erzählte er sich für sie freuend. "Oh James, du bist ein Schatz!", strahlte sie und die Tränen stiegen ihr in die Augen. "Hey, nicht weinen, Süße! Ich wollte dich zum Lachen bringen und nicht zum Weinen!", versuchte er sie aufzuheitern. "Du hast mich schon zum Lachen gebracht, mit deinem Kostüm! Außerdem weine ich, weil ich glücklich bin!", sagte sie und eine Träne rollte ihr die Wange runter. Er wischte diese zärtlich mit dem Zeigefinger weg. "In dem Buch stand beschrieben, dass ein Nikolaus, einen Hut aufhat, einen Sack mit Geschenken mitbringt, einen roten Mantel und schwarze Stiefel trägt und einen Bart hat!", verteidigte er sein Kostüm. Lily nickte lächelnd. "Ja, aber der Nikolaus sieht trotzdem anders aus...." Sie beschrieb ihm sein normales Aussehen. "Ups!", meinte James daraufhin nur, "dann seh ich wohl doch nicht wie der Nikolaus aus!" "Doch", sie nickte bestimmt, "du bist mein persönlicher Nikolaus!", lächelte sie glücklich und strich ihm mit ihrem Zeigefinger über den schwarzen Flaum auf seiner Brust. Zu spät bemerkte sie, was sie dort tat. Schnell zog sie ihre Hand zurück und sah hinauf in James haselnussbraune Augen. Dieser sah sie erstaunt an. Sie schämte sich dafür, dass sie sich nicht hatte zusammenreißen können und senkte den Kopf. Doch der junge Mann hob ihn mit zwei Fingern am Kinn wieder an und schüttelte lächelnd den Kopf. Diesmal war sie es, die ihn fragend ansah. Dann beugte er sich nach vorne und versiegelte ihren Mund mit seinen Lippen. Sofort schlang Lily ihre Arme um den Hals des Schwarzhaarigen und schubste den Cowboyhut mit ihrer Stirn ein Stück zurück, während sie den Kuss leidenschaftlich erwiderte. Auch er legte seine Arme um sie und drückte sie endlich wieder an sich. Ihre Lippen verschmolzen miteinander in diesem zärtlichen und doch wilden Kuss. Denn beide hatten ihre Augen geschlossen und genossen den Augenblick mit allen Sinnen. Ihre Zungen jagten und neckten sich, verwöhnten und liebkosten sich, abwechselnd und doch ungeordnet. Endlich war sie wieder da, wo sie hin gehörte, in seinen Armen und nach einer schier endlosen Ewigkeit berührten sich ihre Lippen wieder. Es war wie eine Erlösung dieser innige Kuss, der soviel Leidenschaft und Gier ausdrückte. Aber irgendwann mussten sie Luft holen und trennten sich. Die Rothaarige schaute zur Seite, sah ihn nicht an. "Das dürfen wir nicht!", sagte sie leise und er verstand es, traurig. Vorsichtig hob er sie von ihrem Schoß. "Verdammt, James!", rief diese, als der 17-Jährige aufstand um zu gehen, "mach es dir doch nicht so einfach!" Er drehte sich um und sah sie irritiert an. "Wieso mache ich es mir einfach? Das versteh ich nicht! Erst küsst du mich und dann weist du mich doch wieder zurück. Ich versteh das nicht, Lily! Ich denke eher, dass du es dir so einfach machst!", widersprach er ihr. Sie schüttelte traurig den Kopf. "Ich glaube, wir reden an einander vorbei!", meinte sie und deutete ihm an, sich neben sie auf die andere Seite des Bettes zu setzen. Er folgte ihrer Bitte. "Ich mache es mir nicht einfach!", fing sie an, "ich kann nur nicht einfach so küssen, ohne dabei irgendwas zu denken, zu fühlen. Das geht halt nicht. Mein Herz macht dabei nicht mit, egal wie stark die Anziehungskraft unserer Körper, unseres Blutes oder wessen Anziehungskraft auch immer ist! Es geht nicht ohne Gefühle." "Ich kann dich ja verstehen, einerseits, aber andererseits auch eben nicht!", sagte er ebenfalls nicht sie ansehend. Sie nickte, was er natürlich nicht sah. "Du hattest schon viele Freundinnen, ich keinen Freund vor dir. Das ist ein riesiger Unterschied! Für mich ist das alles neu und unbekannt. Die Hochzeit, du mein Ehemann,..." "Aber für mich ist das doch auch neu! Ich war vorher auch noch nie verheiratet!" "Das meine ich doch gar nicht! Wir haben durch die Ehe eigentlich eine Beziehung und ich weiß, dass da eben küssen, kuscheln und Sex zu gehört, aber ohne Liebe kann ich das halt nicht! Tut mir leid!" "Verflucht, Lily! Das muss dir nicht Leid tun! Das verlange ich doch alles gar nicht von dir. Ich kann doch auch nichts dafür, dass zwischen uns diese Anziehung besteht. Ich hab mir das nicht ausgesucht!" "Was machen wir jetzt?" "Am besten auf Abstand gehen!" Sie nickte. "Ist wohl besser!" Er nickte auch. Dann legte sie sich wieder hin, um sich auszuruhen. "Ruh dich ein bisschen aus und ließ den Brief in Ruhe! Ich mach uns was zum Abendessen!" Sie nickte und öffnete den Umschlag! Lily lächelte glücklich. Ihren Eltern ging es gut, sie vermissten sie und wünschten ihr ein schönes Nikolaus- und später Weihnachtsfest, falls sie sie bis dahin nicht sehen würden. Sie waren besorgt, wie es ihr ging, und hofften sie bald wieder zu sehen. Glücklich legte sie sich hin und presste den Brief an ihre Brust. Der Duft ihrer Mutter ging noch von ihrem Briefpapier aus und sie zog ihn tief ein. Sie vermisste ihre Eltern sehr. Zu gerne hätte sie ihren Eltern geantwortet, doch sie wusste, dass das nicht möglich war und so besuchte sie diese nur in ihren Träumen. Sie schloss die Augen und war bald eingeschlafen. ~Flashback~ Zu viert eierten sie durch die Glasstür des hohen Gebäudes und sangen leise vor sich hin. "Da warn Nacht!", lallte der Größte von ihnen, während der Braunhaarige kicherte und die Blondine in seinem Arm fast einnickte. "De Wette wa ech ne supa Ideeeeee!", gähnte eine schwarzhaarige Frau. "Wette? Ah jaaa, de Wette! Wi konta nu so viiiiil drinken?!", grölte wieder der Größte von ihnen. "Uf unsr fisch vermaltes Ähepaaaaar!", rief die Blonde plötzlich wieder hellwach und hielt ihr imaginäres Glas in die Luft. Die anderen Fünf stießen mit ihr an. "Da wa ne toll Hochzeit!", grinste der schwarzhaarige Ehemann. Die Rothaarige in seinen Armen nickte. "Du saht bezaubert us!", lächelte ihr Mann und gab ihr einen dicken Kuss auf ihr Ohr. Sie lachte. "Du wat richtik elekand!", schwärmte seine Frau. Er lief rot an. "Nu für disch!", lächelte er. Die beiden küssten sich nach einigem Suchen, wobei James ihre Nase traf, leidenschaftlich und ihre Freunde jubelten laut. "Habe ich richtig gehört? Ihr habt gerade geheiratet?", fragte das junge Mädchen hinter der Rezeption. "Ja. Mei Freund da, is grad Ähämannnnnn gewordn!", erzählte Sirius dem hübschen Mädchen, "wills du nisch auch heiradn? Das is escht sooooo romandisch!" Joanna verzog beleidigt eine Miene. "Nein, ich warte lieber noch!", sagte die Angestellte lächelnd und wandte sich an das junge Ehepaar. "Dann gebe ich euch wohl die Hochzeitssuite, wie es sich so gehört!", sie lächelte, "ist auch umsonst für euch, ihr seid ein süßes Paar und außerdem bezahlt ihr ja die anderen Zimmer!" "Si sin supar!", freuten sich Lily und James und tanzten durch den Saal. "Kim, bring die beiden bitte in die Hochzeitssuite Nummer 666!", sagte sie zu dem Portiert und überreichte ihm die Schlüssel. Er nickte gehorsam. "Kommen Sie bitte!" James trug Lily durch den langen Gang. Er schwankte bedenklich hin und her, während beide laut am lachen waren und gar nicht wieder aufhören konnten. Fast wäre er über seine eigenen Füße gestolpert, doch er fing sich nach wenigen Schritten wieder und ging dem Portier hinterher, welcher sie durch das große Haus direkt zu ihrem Zimmer führte. Besorgt sah sie der ältere Mann immer mal wieder nach ihnen um. Er verzog eine Miene, wie sieben Tage Regenwetter, aber es war sein Job nett und freundlich zu den Gästen zu sein, also behielt er seinen Kommentar für sich und ermahnte sie auch nicht leiser zu sein, obwohl hier überall auch noch andere Gäste schliefen. Doch er war froh, als er endlich Nummer 666 erreicht hatte und die Tür öffnete. "Hier ist ihre Suite für diese Nacht!", sagte er möglichst freundlich und gab der Rothaarigen nur widerwillig die Karte, welche zum Öffnen der Tür benutzt wurde. Diese nickte dankend, während ihr Mann sie über die Türschwelle trug. Der Portier schüttelte nur den Kopf und verschwand wieder. "Dar wa aba unfreuntlisch!", stellte Lily giggelnd fest. James nickte empört. Vorsichtig ließ er seine Frau auf das große Bett fallen und plumpste kurz darauf neben sie. Dann legte er seine Brille auf den Nachtisch neben dem Doppelbett. "Ab isch dir eigendlisch scho gesagd, dass duuuuu wündarschon biss!", lächelte er und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du Schmeischeler!", grinste sie errötet und streichelte seine Wange. "Nee, da is warr!", meinte er zur Bestätigung nickend. Sie lächelte ihn an, bevor sie sich vorbeugte und ihn küsste. Sie spürte seine weichen Lippen auf ihren und seine Zunge neckte ihre Unterlippe, er spielte mit ihr. Lilys Herz schlug schnell und ihr war selbst in ihren dünnen Partysachen zu warm. Am liebsten hätte sie sich diese vom Leib gerissen, doch im Moment war dieser Kuss wichtiger. Sie öffnete ebenfalls ihren Mund und begegnete seiner Zunge mit der ihren an ihren Lippen. Wild streichelte sie diese, umschlang sie, bevor diese ihr wieder entwischte und sie ihr in James heiße Mundhöhle folgte. Der Schwarzhaarige schlang seine muskulösen Arme um ihren schlanken Körper und zog sie noch näher an sich. Er roch ihren Duft, den Duft ihres Haares und hätte am liebsten für immer so mit ihr auf dem Bett gelegen. Aber sie machte ihn verrückt. Er spürte ihren schnellen Herzschlag und ihre Hitze, welche sein Herz ebenfalls zum rasen brachte. Er strich mit seinen Händen über ihrem Rücken, fuhr die Schulterblätter nach und anschließend ihre Wirbelsäule runter, bis seine Hände auf ihrem runden Po liegen blieben. Sanft massierte er diesen, woraufhin die 17-Jährige sich noch fest an ihn drückte. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und spielte mit seinem erstaunlich weichen Haaren, sie hatte gedacht, dass diese hart waren, da er sie mit Gel oder ähnlichem hochstylte, doch sie hatte sich geirrt, sie waren sehr weich. Sie duellierte sich mit seiner Zunge. Seine großen Hände auf ihrem Po und sein heißer Atem, der ihre Haut streifte, ließen sie erschaudern. Ihr ganzer Körper prickelte voller Erwartungen und sie wollte mehr, viel mehr. Sie schmiegte sich noch enger an ihn dran und genoss seine Wärme und das Gefühl der Geborgenheit, das sie seit Kurzem überkam, wenn sie in seinen Armen lag. Vielleicht war "seit Kurzem" etwas untertrieben, es ging schon seit der sechsten Klasse so, immer wenn ihr sie mal wieder ungefragt umarmte, fühlte sie sich wohl und es war äußerst schwer gewesen, sich immer wieder zu befreien und ihn wütend anzukeifen, obwohl sie am liebsten Stunden so verbracht hätte. Doch jetzt konnte sie das tun, sie kuschelte sich an ihn und ließ sich von ihm streicheln und verwöhnen. Ihre eh schon vom Alkohol benebelten Sinne reagierten sensibler denn je auf seine Berührungen und gerade in dem Augenblick schob er eine seiner großen, warmen Hände zwischen ihre Körper und legte sie auf ihre Brust. Sie seufzte leise, als er begann sie auch noch zu massieren, das tat so gut. James massierte ihre pralle Brust und spürte wie weich sie war. Zufrieden stellte er fest, dass es ihr gefiel und so schob er vorsichtig seine Hand unter ihr jadegrünes Spaghettiträgertop. Sofort fühlte er unter seinen Fingerkoppen ihre warme, glatte und dennoch sanfte Haut. Er streichelte kurz ihren dünnen Bauch und fuhr mit seinem Zeigefinger in ihren Bauchnabel hinein, wobei sie leicht zuckte. Danach wanderte seine Hand langsam aufwärts und erreichte schließlich den von Seide bedeckten Busen. Zärtlich streichelte er diesen, bevor er mit der kieselharten Brustwarze zu spielen begann. Lily atmete hörbar ein, als ihr Mann ihre linke Brustwarze zwischen Zeigefinger und Daumen drehte und dann auch die andere Hand unter ihr Top schob. Sie spürte seine warmen Hände auf ihrer Haut. Plötzlich fühlte sie sich untätig, also rutschten ihre Hände ebenfalls unter sein Hemd und erfühlten seine sehenswerten Bauchmuskeln. Vor ihrem inneren Augen stellte sie sich diese vor und seinen braun gebrannten Bauch, er musste einfach himmlisch aussehen. Schließlich hielt sie es einfach nicht mehr aus und riss ihm die ganze Reihe von Knöpfen auf. Sie löste sich widerwillig von seinen Lippen und starrte auf seinen Oberkörper. Der Ausblick war einfach göttlich. Seine breite, braungebrannte Brust wurde von einem leichten, dunkeln Flaum bedeckt, darunter folgte sein Waschbrettbauch. Das Sixpack war genau in der richtigen Stärke ausgebildet, man sah alle Muskeln, doch sie waren nicht zu stark und groß. Lächelnd fuhr sie die Spuren nach. Die beiden bekamen so gar nicht mit, wie Sirius durch die offen stehende Tür ins Zimmer kam und die zwei kurz angrinste, bevor er ins Bad schlich, wo er James Waschutensilien u.a. ein Kondom hinstellte. Nach einem kurzen Blick durch die Suite verließ er diese wieder und zog diesmal die Tür lautlos hinter sich zu. James grinste. "Kann et dir ma wieda nich schnell genu gehen?", schmunzelte er und gab ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, bevor er sich des Seidenhemdes entledigte und es einfach irgendwo ins Zimmer schmiss. Sie grinste nur kurz zurück, bevor sie sich vorbeugte und eine seiner harten, runden Brustwarzen zwischen die Lippen nahm. James kniff die Augen zu und stöhnte leise, als er spürte, wie sie an seiner empfindlichen Brustwarze saugte. Bald hatte er sich wieder gefangen, mehr oder weniger, den sein Puls jagte das Blut immer noch durch seine Adern und sein Herz hämmerte ihm feste gegen die Brust, sodass er glaubte, seine Rippen müssten brechen. Seine Haut brannte vor Hitze unter ihren Lippen und er konnte nicht länger so langsam vorgehen. Deswegen packte er ihr Top an seinen Enden und zog es möglichst vorsichtig hoch. Kurz löste die Rothaarige sich von ihm, damit er ihr das Kleidungsstück über den Kopf ziehen konnte, danach machte sie jedoch da weiter, wo sie kurz zuvor aufgehört hatte. James warf das Ding weg und musterte ihren Körper, ihre schmalen Schultern, das deutlich sichtbare Schlüsselbein, ihre Brüste, welche noch von dem schwarzen Spitzen-BH gehalten wurden, ihren dünnen Bauch, den kleinen Bauchnabel und das rundliche Becken. Langsam berührten seine Hände alle die Stellen, streichelten und verwöhnten sie. Lily seufzte und saugte noch fester, während sie mit ihrer einen Hand seine andere Brustwarze neckte und mit der anderen ihn streichelte. Sie löste sich von seiner erröteten Brustwarze und sah ihm in die strahlenden haselnussbraunen Augen. Er legte seine Hände an ihr Gesicht und küsste sie voller Leidenschaft und Gier. Sie erwiderte den Kuss ebenso stürmisch wie er. Seine Hände wanderten in der Zeit unter ihren knielangen, dunkelblauen Jeansrock und zogen diesen damit hoch. Ein Schauer rann ihr den Rücken runter, als seine Finger über den dünnen Stoff ihres Tangas strichen. Sie saugte feste an seiner Zunge und drückte sich an ihn. Ihre Haut traf auf seine und es war, als würden elektrische Blitze von dort ausgehen und durch ihre beiden Körper jagten. Auf der Seite liegend massierte sie während des intensiven Kuss seinen Rücken und spielte mit seinem kurzen, schwarzen Haar. Dann lösten sich ihre Lippen erneut von einander und beide schnappten nach Luft. Lange Zeit sahen sie sich nur in die Augen und lächelten außer Atem. Ihre hellgrünen Augen strahlten und glänzten, außerdem waren sie so unendlich tief, doch genau in jenem Moment, glaubte er, bis auf den Grund ihrer Seele sehen zu können, so viel Wärme und Gefühl lag in ihrem Blick, welcher ihn völlig fesselte. Dann jedoch rutschte er ein Stück weiter runter und bedeckte ihren Hals mit Küssen. Immer weiter runter wanderte er, mit seiner Zunge fuhr er langsam ihr Schlüsselbein nach, bevor sich diese ihrem Brustansatz näherte und zwischen ihnen über das Brustbein soweit strich, bis der dünne Stoff ich den Weg verweigerte. Also übersprang er ihren BH und bedeckte nun ihren Bauch mit kleinen Küssen. Sie zuckte unter ihm, da er sie kitzelte. Langsam fuhr er dann mit seiner Zunge in ihren Bauchnabel rein und ließ sie kurz unter ihm zittern. Geschickt öffnete er ihren Rock und zog ihn langsam runter. Neugierig begutachtete er sie und strich mit zwei Fingern über das kleine Dreieck schwarzen Stoffs zwischen ihren Beinen. Sie erschauderte bei den zarten Berührungen und krallte ihre Hände in sein Haar, er sollte weiter machen. Aber er kam wieder zu ihr hoch und schüttelte nur den Kopf, bevor er sie erneut küsste. Sie lag unter ihm und spürte sein ganzes Gewicht auf sich, doch es machte ihr überhaupt nichts aus, sie fühlte nur seine Wärme und seinen schnellen Herzschlag, so wusste sie, dass es richtig sein musste. Sie nahm all ihre Kraft zusammen und schaffte es mit ihm zu drehen, sodass sie nun auf ihm lag. Sie kniete sich mit einem hinterhältigen Grinsen im Gesicht über den perplexen James. Sanft streichelte sie seine Wange und er kuschelte sich an ihre zarte Hand. Doch sie wollte ihm nun all das heimzahlen, was er ihr gerade angetan hatte, ihn genauso quälen, also zog sie ihre Hand weg und zwirbelte stattdessen eine seiner rötlichen Brustwarzen zwischen ihren Fingern. Langsam rutschte sie auf seinem Körper runter und beugte sich vorne rüber. Ihr heißer Atem strich über seine Haut und er erschauderte bei diesem Gefühl. Sie pustete gegen die krausen, schwarzen Härchen auf seiner Brust, welche sich daraufhin im "Wind" krümmten. Sie verteilte Küsse über seine Brust keinen Zentimeter seiner reinen Haut auslassend. Sie ging zu seinem Hals hoch und saugte kurz an der empfindsamen Haut, welche so lecker schmeckte, bevor sie wieder runter glitt. Der Schwarzhaarige unter ihr hatte seine schönen Augen geschlossen und ließ sich von ihr verführen. Genüsslich nahm er ihre Liebkosungen hin, auch die Tatsache, dass sie ihm wahrscheinlich gerade einen Knutschfleck auf seine Schulter setzte. Seine Hände glitten von ihrem Kopf über ihren langen, schlanken Hals, ihre kleinen Schulterblätter, das deutlich spürbare Rückrad, ihren kleinen, runden Po bis zu ihren strammen Oberschenkeln, welche er kurz streichelte, bevor er weiter vor zu ihren Knien, welche neben seinem Bauch waren, und schließlich runter zu ihren kleinen Füßen wanderte. Dann legte er den gleichen Weg wieder zurück, allerdings an der Innenseite ihrer Beine entlang und je höher er kam, desto wilder saugte und mehr zitterte sie. Auf Höhe ihrer Oberschenkel hob er seine Hände dann an und legte sie auf ihren Po, wo sie im Ruhezustand erstmal verweilten. Die Rothaarige bestrafte ihm mit einem bösen Blick und biss ihm leicht in die Haut, woraufhin er leicht zuckte und die Stellte nur noch mehr errötete. Dann kümmerte sie sich um seine rechte Brustwarze. Sie begann Kreise mit ihrer Zunge um diese zu ziehen und sich nur ganz allmählich dem eigentlichen Mittelpunkt zu nähern. Der Schwarzhaarige unter ihr drückte den Kopf ins Kissen, die Augen geschlossen, und drückte seine Hände auf ihren Po. Er spürte die Hitze zwischen ihren Beinen, da sie schließlich auf seinem Bauch saß, und es machte ihn verrückt. Wieso nur waren ihre Bewegungen so langsam, womit hatte er diese schreckliche Qual verdient? Seine Brust hob sich schnell und unregelmäßig, ihr heißer Atem und ihre Haut auf seiner spornten das seit langem in ihm entfachte Feuer nur noch mehr an. Er konnte bald nicht mehr. Seine Sinne waren schon genug benebelt, doch das hier war gar nichts im Vergleich zu dem Alkoholeinfluss. Sie bemerkte natürlich, dass er unter ihr anfing zu zittern, und sie grinste zufrieden. Immer kleiner wurden die Kreise um seine Brustwarze und irgendwann, ihm kam es vor wie eine Ewigkeit später, hatte sie diese erreicht und nahm sie zwischen die Lippen, in ihren heißen Mund. Er stöhnte leicht auf, als die Hitze sich in seinem ganzen Körper ausbreitete und das Feuer in ihm immer größer und stärker wurde. Sein ganzer Körper zitterte unkontrolliert und die Hose wurde langsam viel zu eng. Aber Lily gab nicht nach, noch immer verweilte ihr Mund an seiner Brust ohne irgendwas zu tun. Doch dann begann sie zu saugen und sie saugte immer kräftiger, so stark, wie sie eben konnte, wofür James ihr abermals ein Stöhnen schenkte.... ~Flashback End~ Lily riss die Augen auf und saß kerzengerade im Bett. Entsetzt starrte sie wie hypnotisiert geradeaus. ,Ein Traum?!', dachte sie erleichtert, war sich da jedoch nicht so ganz sicher, alles schien so real, so echt und es war genau das Gleiche passiert, wie in den Erinnerungsfetzen, die sie in letzter Zeit immer wieder einholten. ,Das war meine Hochzeitsnacht!', verstand die Rothaarige entsetzt, ,ich hatte mein erstes Mal in meiner Hochzeitsnacht mit meinem Ehemann und kann mich nur wegen diesem Traum daran erinnern, weil ich dabei besoffen war?! Wie schrecklich!' Sie drehte sich zur Seite und blickte neben sich. Doch unter der gewölbten Decke blickten nur schwarze, kurze, strubbelige Haare hervor. ,Genau, wie am Morgen nach der Nacht! Das muss ein Zeichen sein!', fuhr es ihr durch den Kopf und sie wich ein bisschen von James weg. Dadurch jedoch rutschte sie über den Rand des Bettes hinaus, verlor den Halt und landete PLUMS mit ihrem Po auf dem harten Fußboden. "Au!", meckerte sie und rieb sich ihr Hinterteil. Durch das Geräusch des Aufpralls war James wach geworden und öffnete verschlafen die Augen. Verwundert blickte er zu ihr runter. "Was machst du denn da unten?", fragte er irritiert und blinzelte gegen das Licht. "Ich bin aus dem Bett gefallen!", gab Lily wahrheitsgemäß zu. James grinste nur, bot ihr dann jedoch seine Hand an, um ihr wieder hoch zu helfen. ******************************************************************************************************* Wie immer verging die Adventszeit viel zu schnell und schon bald war der 24. Dezember. Als Lily morgens aus dem Fenster blickte, entdeckte sie eine trübe, graue Landschaft. Das Gras auf den Felder war vor Kälte verdorrt, an den Bäumen hingen schon lange keine Blätter mehr und sie ließen ihre Äste trübe hängen, der Himmel war grau, kein Sonnenstrahl brach durch die dicke Wolkendecke hindurch, ein kalter, lauter Wind wehte umher und rüttelte an ihren Fensterläden, sodass es nur so klapperte. Traurig wandte sie ihre Augen von dieser tristen Gegend. Wie sehr hatte sie sich weiße, fröhliche Weihnachten gewünscht. Stattdessen hockte sie gefangen in diesem Haus, durfte nicht raus an die frische Luft und einen Spaziergang machen, konnte keinen Tannenbaum schmücken oder das Haus irgendwie anders weihnachtlich dekorieren, wie sie es Zuhause seit klein auf jedes Jahr gemeinsam mit ihrer Mutter gemacht hatte. Sie schloss die Augen und roch den Duft der frischen Tannennadeln förmlich. Sie sah die bunten Kugeln, Kerzen und Anhänger überall hängen und liegen. An den Fenstern hingen Weihnachtsbilder und Schneespuren, welche sie mit einer Sprühdose dort hin gesprüht hatten. Es roch ganz herrlich nach Weihnachtsplätzchen und dem Braten, den es am Abend geben würde, wenn die ganze Familie friedlich zusammen saß, später Geschenkte verteilte, alle miteinander singen und lachen. Sie freute sich jedes Jahr von neuem wie ein kleines Kind auf das Fest der Liebe. Sie lauschte gerne ihrer Mutter, wenn sie vor sich hin summte beim Backen oder ihr Weihnachtsgeschichten vorlas. Ein Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegt, das jedoch wieder verschwand, als sie die Augen öffnete und in diesem Schlafzimmer stand. Zwar waren die Wände frisch gestrichen und leuchteten fröhlich und warm, der alte Holzfußboden war geschruppt und glänzte etwas, es roch frisch und auch das alte, romantische Bett mit den schönen, samtweichen, nachtblauen Bezügen passte in das Bild. Es sah wunderschön aus, sogar die Fensterscheiben waren von Innen geputzt worden, trotzdem fühlte sich Lily nicht wohl. Sie ging zu dem alten Schrank, der wohl in der gleichen Zeit, wie das Bett, hergestellt worden war, denn es war derselbe, stark verzierte Stil. Sie öffnete die Tür lautlos und zog sich eine braune Cordhose und einen muckeligenwarmen, hellblauen Wollpulli heraus, bevor sie mit all ihren Klamotten ihm Nachthemd ins Bad schlenderte, noch immer schlecht gelaunt. Als sie einige Minuten später wieder raus kam, ging es ihr auch nicht besser, denn sie hatte die Verpackung des einen Schwangerschaftstestes im Mülleimer gefunden und sich wieder an alles erinnert, auch an die Tatsache, dass sie James noch immer nichts erzählt hatte. Sie seufzte und brachte ihren Kram zurück ins Schlafzimmer. Anschließend trottete sie langsam und mit hängenden Schultern und hängendem Kopf runter. Doch noch bevor sie die Treppe erreicht hatte, wehte ihr ein herrlicher Geruch entgegen und verwundert hob sie die Nase an. Es roch irgendwie, irgendwie lecker! Aber woher sollte das kommen? Mit geweckter Neugierde eilte sie die Treppen runter und lief direkt in die Küche, wo das reine Durcheinander herrschte. Eine Mehlwolke schwebte in der Luft und brachte sie zum Husten, wodurch der Bäcker sie bemerkte. "Morgen Schlafmütze!", lächelte er und strich sich einen schwarze Strähne aus der Stirn, womit er dort einen von vielen weißen Klecksen hinterließ. "Morgen!", brachte sie nur erstaunt heraus. "Hier, probier mal!", lächelte der Schwarzhaarige stolz und reichte ihr ein sternförmiges Plätzchen. Stumm nahm sie das kleine Präsent entgegen und steckte es sich langsam in den Mund. Genüsslich aß sie es und stellte fest, dass es wunderbar schmeckte. Sie ließ sich das Plätzchen auf der Zunge zergehen und schluckte schließlich. "Lecker!", lächelte sie und nahm sich frech grinsend noch eins. James schüttelte glücklich grinsend den Kopf. "Wo hast du den gelernt so zu backen?", wollte die Rothaarige mit vollem Mund wissen. Er zuckte nur mit den Schultern, doch noch, bevor er es verstecken konnte, hatte sie schon das Backbuch entdeckt und nickte grinsend. Er grinste nur mit den Schultern zuckend. "Macht doch nichts!", sagte sie lächelnd, "Die Plätzchen schmecken himmlisch." "Danke!", lächelte er stolz, "willst du mir vielleicht helfen?" "Gerne!", schon war sie losgerannt und holte sich eine Schürze aus der Abstellkammer. Sie ging wie gewohnt zum Radio und stellte dieses an. Dann fiel er ein, dass das Gerät ja kaputt war, und sie wollte es wieder ausstellen, doch plötzlich ertönte Musik, deutlicher und lauter als je zuvor. Lily konnte es kaum fassen. Lauthals sang sie mit und wirbelte in der Küche herum, sie tanzte glücklich lachend und James sah ihr dabei zufrieden zu. "Du bist einfach super!", lachte Lily und rannte auf ihn zu, sie bremste vor ihm, gab ihm einen Kuss auf die Wange und rannte dann schon wieder zum anderen Ende der Küche. Als sie zurück gehopst kam, griff sie nach seinen Händen und riss den völlig überraschten Mann einfach mit, sodass sie schon bald zusammen durch die weiße Küche wirbelte und ihren Spaß hatten - eigentlich hätte man ihr Lachen bis ins nächste Dorf hören müssen! Nachmittags saßen beide erschöpft auf dem Fußboden und starrten in den Backofen, wo ihre sechste Portion Plätzchen, diesmal Vanillekipferl, sich gerade bräunte. Völlig k.o. legte Lily ihren Kopf auf seine Schulter und beobachtete müde die noch hellen Plätzchen in der Hitze schmoren. "Danke!", lächelte Lily. "Wofür?", fragte James seinen Kopf auf ihren legend. "Du hast mir den Tag gerettet! Als ich heute Morgen aufstand, da hatte ich noch schlechte Laune, weil hier so wenig weihnachtliche Stimmung war und ich mich immer so auf Weihnachten freue, und hier dann überhaupt nichts war. Aber du hast das ja geändert, danke! Du hast mir mein Fest gerettet! Wie ein Engel!", erzählte sie mit geschlossenen Augen. Er drehte seinen Kopf zu ihre und lächelte sie an. Doch sie konnte ihn nicht sehen. ,Nein, nicht ich bin der Engel, der Engel, der bist du!' Irgendwann stellte James fest, dass Lily an seiner Schulter eingeschlafen war. Also stand er auf und hob sie vorsichtig hoch. Er ging mit ihr nach oben und legte sie wieder in das große Bett. Anschließend deckte er sie zu und brachte ihr etwas zum Mittagessen, denn sie hatte ja noch gar nichts gegessen. Lily wachte erst wieder auf, als es bereits acht Uhr abends war, wie sie auf ihrer Armbanduhr feststellte. Erschreckt sprang sie geradezu aus dem Bett, als sie das sah. Sie hätte fast Weihnachten verschlafen. Danach sah sie einen kleinen Yoghurt neben sich stehen. Verwundert und lächelnd hob sie diese hoch. Vorsichtig probierte sie das Essen. Es war lecker und sie hatte wirklich Hunger! Nach dem Essen stand sie auf und sah aus dem Fenster. Verwundert und überrascht stellte sie fest, dass draußen alles weiß war. Überall lag eine Schneeschicht von mindestens fünf Zentimetern. Wie wunderbar! Sie freute sich riesig. Denn sie liebte Weihnachten. Glücklich ging sie runter, das Geschirr in der Hand, als sie jedoch das Treppengeländer erblickte, wäre ihr dieses fast hingefallen. Doch den Teller konnte sie auffangen, nur das Geschirr polterte laut die Treppe runter. Lächelnd kam James aus dem Wohnzimmer. "Gut geschlafen?", fragte er freundlich. Sie nickte nur, nicht fähig etwas zu sagen. Sie konnte sich nur gucken mit großen Augen und offenem Mund. Um das Geländer drehte sich eine lange Girlande aus grünen Fichtenzweigen, in die etwas golden schimmernder Glitzer gelegt worden war. Um die Haustür war ebenfalls ein Kranz aus Zweigen gemacht worden, in denen allerdings hingen Bänder in Dunkelblau, Silber und Gold. Oben an der hohen Decke hingen einen Meter große silber-goldene Engel mit kleinen Flügelchen, die zu singen schienen, da nämlich Weihnachtsmusik von überall her erschallte. Es war herrlich warm und roch nach Plätzchen und Abendessen. Erstaunt ging die Rothaarige langsam die Treppe runter, unten das Geschirr wieder aufhebend. Vor James blieb sie kurz stehen und starrte ihn einfach nur sprachlos an. Er lächelte, nahm ihr die Sachen aus der Hand und stellte sie in die Waschmaschine in der Küche. Nachdem er das erledigt hatte, kehrte er wieder zurück und fand Lily gerade das Wohnzimmer bestaunend vor. Stolz auf sein Werk stellte er sich lächelnd in die Tür, an deren Rahmen gelehnt, und sah ihr zu. Sie gaffte den großen Weihnachtsbaum an, welcher in einer Ecke stand und einen herrlich naturellen Duft ausströmte. An ihm hingen ebenfalls goldene und silberne Kugeln, sowie Lametta in denselben Farben, kleine Figürchen baumelten an den Zweigen, helle Lämpchen leuchteten prachtvoll und die Spitze zierte ein goldener Stern. Im Kamin knisterte ein warmes Feuer und auf den Ablagen lagen Christbaumkugeln zwischen grünen Zweigen und Nüssen. Auf einem kleinen Tisch standen jede Menge Kerze und zwischen ihnen lagen ebenfalls alle möglichen Nüsse verteilt. Von der Lampe baumelten ebenfalls Engel hinunter und auf dem Wohnzimmertisch lagen eine weiße, festliche Tischdecke, auf der ein Weihnachtsgedeck stand und direkt daneben ein riesiger Teller voller Süßigkeiten. Es war wunderbar warm, die Kissen waren stramm gezogen und in die Ecken gestellt und es roch absolut weihnachtlich. Lily konnte sich gar nicht satt sehen. "Das ist ... himmlisch! Woher hast du die ganzen Sachen! Das sieht so echt und wunderschön aus!", sagte sie noch immer gebannt von der Aussicht und drehte sich langsam zu dem Schwarzhaarigen um. Er trug eine schwarze, mittel enge Hose und ein perlweißes Hemd - anscheinend hatte er sich schick gemacht. War er im Zimmer gewesen, während sie geschlafen hatte und hatte sich ausgezogen? "Die ganzen Sachen hab ich schon vor langem in der Abstellkammer gefunden und versteckt!", erzählte James lächelnd, "und jetzt geh nach oben und mach dich fein, das Essen ist gleich fertig!" sie nickte, quetschte sich neben ihm durch die Tür und eilte die Treppe herauf. Er lächelte ihr hinterher, bevor er wieder in die Küche ging, um nach dem Essen zu gucken. Noch nie hatte sie sich so schnell umgezogen. Blitzschnell ging sie auf Socken wieder die Treppe runter und beeilte sich, um in die Küche zu kommen, aus der ihr ein köstlicher Geruch entgegen wehte. Doch vorher schlich sie noch ins Wohnzimmer, aus dem sie schleunigst zurückkam. Schnell öffnete sie die Tür und der Duft schwebte ihr entgegen. Sie amtete tief ein und freute sich bereits auf das Essen. James kam ihr bereits entgegen und bot ihr seinen Arm. Fröhlich nickend harkte sie sich bei ihm ein und ließ sich von ihm auf ihren Platz bringen, bevor er die Tür schloss und das Essen servierte. Er brachte einen großen, seltsamen Topf und stellte ihn in die Mitte des Tisches, auf dem sonst noch zwei Kerzen, Servierten, ein Tannenzweig, eine Tischdecke und das beste Besteck des Hauses lag. Neugierig schaute sie ihm zu und dann das Essen an. Es gab Fleisch, sämtliche Sorten, dazu verschiedene Soßen und kleine Beilagen. "Fondue!", erklärte der Chefkoch ihr und setzte sich schließlich ihr gegenüber. "Das riecht köstlich und sieht genauso aus.", schwärmte sie. "Gleich wirst du merken, dass es auch so schmeckt!", lächelte er sie an und füllte ihr etwas auf. *************************************************************************************************** Beide hatten jede Menge gegessen, denn das Essen hatte unglaublich gut geschmeckt. Lily hätte James nie zugetraut, dass er so gut kochen und backen konnte. Aber er hatte sie schließlich schon oft genug überrascht, sie war gespannt darauf, was noch alles passieren würde. Nachdem sie das schmutzige Geschirr einfach in die Spüle gestellt hatten, gingen sie ins Wohnzimmer, um die Geschenke zu verteilen und zu reden. Unter dem Weihnachtsbaum lagen einige Geschenkte. Neugierig setzten die beiden sich vor diese und grinsten erwartungsvoll wie kleine Kinder an diesem Fest. "Fang an!", bot der Schwarzhaarige ihr den Vortritt. Sie lächelte glücklich und nahm sich ein kleines Geschenk. Sie machte vorsichtig das Geschenkpapier ab und fand eine kleine Dose vor. Neugierig öffnete sie diese und staunte nicht schlecht, als sie eine silberne Kette darin vorfand. "Wow!", entfuhr es ihr. "Gefällt sie dir?", fragte James und nahm das Schmuckstück aus der Schatulle. "Sie ist wunderschön!", hauchte sie und betrachtete die Kette genauer. Sie bestand aus zwei silbernen, runden, harten, dickeren "Fäden", welche sich um einander drehten und in deren Zwischenräumen blitzten dunkelblaue Diamanten hervor. "Sie gehörte meiner Mutter!", erzählte James, während er Lily das Schmuckstück vorsichtig um den Hals legte, "es ist ein Familienerbstück, seit vielen Generationen schenken die Erstgeborenen es ihren Frauen! Jetzt gehört diese Kette dir, Lily!" Staunend tastete sie ihren Hals ab und drehte sich zu dem 17-Jährigen um. "Ich kann das Geschenk unmöglich annehmen!", sagte sie dann leise und wollte die Kette wieder abnehmen. Aber er hielt ihre Hände fest und schüttelte enttäuscht den Kopf. "Du musst sie sogar annehmen! Sie gehört in unsere Familie und ich möchte, dass du sie trägst!", erklärte er ihr leicht verletzt und nahm ihre Hände wieder nach vorne. Erstaunt sah sie ihn an, er meinte das wirklich absolut ernst, das sah sie in seinen haselnussbraunen, glitzernden Augen, welche im Licht des Baumes herrlich strahlten. Sie blickten sich an. Aber plötzlich spürte Lily wieder dieses Gefühl, dass sie beobachtet wurde, schnell drehte sie sich von James weg und blickte aus dem Fenster, jedoch sah sie überhaupt nichts. Kurz darauf erschallte einmal ein schauriges Bellen und die Rothaarige zuckte zusammen. Doch irgendwie spürte sie seltsamerweise jetzt, dass sie die Kette behalten sollte, außerdem gefiel sie ihr sehr gut. "Danke! Ich behalte sie liebend gerne!", lächelte sie glücklich. Er lächelte mindestens genauso glücklich zurück. "Jetzt bist du dran!", meinte die 17-Jährige daraufhin. Er nickte und nahm sich ebenfalls ein Päckchen. So saßen sie noch einige Minuten dort unter dem Baum. James bekam von Lily eine Art verzaubertes Taschenmesser. In ihm war ein normales Messer, ein Flaschenöffner, eine Nadel und ein Dolch, doch diese Gegenstände waren alle verzaubert. Man konnte mit dem Messer verzauberte Schlösser knacken, der Flaschenöffner öffnete nur Flaschen, in die Gift rein gemischt war, mit der Nadel konnte man alles flicken und der Dolch war ein großes Geheimnis, noch niemand hatte heraus gefunden, was seine besondere Fähigkeit war. Außerdem bekam James noch einen Ohrring von ihr und zwar eine kleine, goldene Kreole. Mit der Nadel stach Lily ihm vorsichtig ein kleines Loch ins Ohr und steckte das Schmuckstück hindurch. James war begeistert, wenn auch nicht von dem leichten Schmerz, den die Nadel hinterlassen hatte. Lily erhielt von ihm eine aus Holz geschnitzte Spieluhr mit zwei Personen, welche auf Besen Kunststücke flogen, dazu ertönte eine wunderschöne Melodie. Eine feuerrote Kerze packte sie auch noch aus, sie musste wohl früher mal gerade gewesen sein, doch jetzt war fein eine Figur hineingeschnitzt worden und zwar ein kleiner Engel mit Pfeil und Bogen - Amor. Wusste er überhaupt, was er da tat? Was er mit ihren Gefühlen anstellte? Ihr Herz schlug schnell, viel zu schnell, ihr war Warm und ihre Wangen glühten rot vor Glück. "Danke!", lächelte sie und fiel ihm in die Arme. Er schlang wie selbstverständlich seine Arme um sie und drückte sie leicht an sich. "Danke gleichfalls!", freute er sich. Sie löste sich aus seinen Armen und setzte sich auf das Sofa. James stand ebenfalls auf und setzte sich neben sie. Lily musterte ihn aus dem Augenwinkel, während er an seinem Ohrring rum spielte. Er sah so unverschämt gut aus, dass er göttlich wirkte. Sie spürte ihren Herzschlag ganz deutlich und hörte ihn auch, sie hatte Angst, dass auch er ihn hörte und ihre Aufregung dadurch verraten war. Sie wusste gar nicht, was mit ihr los war, das war doch früher auch nicht so gewesen. Eben als er sie umarmt hatte, wäre sie fast vor Glück explodiert. Und jetzt fühlte sie sich so seltsam. Sein Arm, der auf der Lehne hinter ihr lag, machte sie ganz nervös, jedes Mal, wenn er sie aus Versehen berührte, jagte es einen Schock durch ihren ganzen Körper und ihr wurde verdammt warm. Am liebsten würde sie die ganze Zeit nur in seinen Armen liegen, seinen Duft riechen, mit ihm Musik hören und vor sich hin träumen. ,Was ist das? Warum fühle ich mich so seltsam?! Das hatte ich doch sonst auch nicht, die Anziehungskraft ist das hier nicht, nein! Dann hätte ich das Verlangen ihn zu küssen, mit ihm zu schlafen, von ihm gestreichelt zu werden, aber das hier ist etwas anderes. Warum spielen meine Gefühle so verrückt? Soll mir das irgendwas sagen, oder was ist hier verflucht noch mal los?! Ich mag James, aber das ist doch noch lange keinen Grund für meine Reaktion auf ihn, nein! Es muss etwas anderes sein! Nur was?' James begann in Gedanken versunken mit einer Hand ihren Nacken zu massieren. Lily schloss die Augen und genoss es, während ihr Herz einen Sprint hinlegte, was die junge Frau beunruhigte. Plötzlich zuckte James zusammen. "Was ist los? Eine Nachricht?", fragte die Rothaarige aufgeregt. Der andere nickte. "Ja!", antwortete er abgehackt und ebenso unruhig. Wie abgesprochen legten sie ihre beiden rechten Handflächen in der Luft aneinander und schlossen die Augen, erst dann murmelte James die Worte: "Phoenix Orden contra tenebrae et niger magicus!" Anschließend zogen sie vorsichtig ihre Hände auseinander. Als die zwei wieder hinsahen, hatte sich das Telegrammfeld bereits gebildet und fünf Menschen mit Weihnachtsmützen sahen sie mehr oder weniger lächelnd an. "Fröhliche Weihnachten!", flötete Albus und pfiff in seine Tröte. "Wünschen wir euch auch!", lächelte Lily ihre Freunde an. "Ist was passiert?", wollte James wieder schlechter gelaunt wissen, "Oder warum meldet ihr euch bei uns?" Dafür bekam er den Ellebogen der Rothaarigen in die Seite gehauen und ihre Freunde grinsten. "Hey, was soll das? Ich darf doch wohl noch fragen, was sie von uns wollen!", fauchte er seine Nachbarin an. "Ja, aber nicht in dem Ton und so unfreundlich!", meckerte sie zurück, bevor sie wieder lächelte, "Schließlich ist Weihnachten, das Fest der Liebe!" Remus nickte grinsend und zog Nicole noch etwas näher an sich, diese schaute ihn verliebt an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Joanna verdrehte die Augen - das musste ihre Art sein mit dem Schmerz fertig zu werden, denn Lily sah in den Augen der Freundin, wie sehr sie noch immer litt und wie sehr Sirius ihr fehlte. Es musste hart sein dann ständig Remus und Nicole um sich zu haben. Wie gerne wäre sie jetzt bei ihr, um ihr Beistand zu geben, obwohl Nicky ihr ja versprochen hatte, sich um die Schwarzhaarige zu kümmern! Hoffentlich tat sie das auch. James grummelte nur. "Also, was wollt ihr am Fest der Liebe?", fragte er zuckersüß. Lily seufzte. Albus hingegen gluckste vergnügt. "Eigentlich nur euch ein schönes Fest wünschen, Krone!", berichtete der Braunhaarige lächelnd. Der Angesprochene murrte. "Ich dachte schon, ihr hättet schon wieder eine schlechte Nachricht für uns!", meinte James, doch es klang eher erleichtert als vorwurfsvoll. "Die haben wir auch!", warf Joanna ein und lenkte somit alle Blicke auf sich, " Professor Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore hält uns hier gefangen und lässt uns nicht raus!" Der Älteste hielt den verwunderten Blicken von James und Lily stand und sagte gelassen: "Es ist besser, wenn ihr hier bleibt. Draußen ist es so gefährlich und der Moment, an dem es Zeit ist raus zu kommen, wird noch früh genug kommen!" "Ich will aber Sirius rächen!", zischte Joanna wütend und ballte ihre Hände zu Fäusten. "Dazu wirst du noch die Möglichkeit bekommen!", warf der Direktor ein. "Ich will aber jetzt!", ihre Stimme wurde lauter. # "Joanna!", sagte Lily leise, "sich den Todessern stellen und sie vielleicht sogar zu töten, macht Tatze auch nicht wieder lebendig!" Die Augen der Schwarzhaarigen wurden feucht. "Außerdem hätte Tatze nicht gewollt, dass du dich in Gefahr bringst, Joanna!", ergänzte James sie, "Er wollte immer nur, dass es dir gut geht und du in Sicherheit bist! Glaubst du nicht, dass er es besser fände, wenn du gesund bist und lebst?!" Sie nickte kurz und rannte dann weg. Nicole sah ihr traurig hinterher und seufzte leise. "Die Arme! Ständig weint sie sich die Augen aus dem Kopf und will mit keinem reden, geschweige denn etwas essen!", erzählte sie. "Lass ihr Zeit!", meinte Lily traurig, "Wir alle leiden noch unter Tatzes Tod. Aber stell dir mal vor - jetzt nicht persönlich nehmen, ja - Moony wäre an seiner statt gestorben! Und selbst wenn du dir das vorstellen würdest, würdest du noch lange nicht so leiden, wie Joanna es tut. Die Realität ist schlimmer als die Vorstellungskraft!" Die anderen nickten und schwiegen nachdenklich daraufhin. Lily hörte nur noch mit einem Ohr den weiteren Verlauf des Gespräches, stattdessen dachte sie weiter nach. ,Was wäre, wenn James anstatt Tatze gestorben wäre? Oh Gott, das wäre einfach nur schrecklich gewesen, dann wäre ich so allein. Niemand würde mich mehr so in den Armen nehmen, mich trösten und für mich sorgen, mich überraschen und ärgern, ich könnte mich mit keinem mehr streiten. Kaum vorstellbar! Ich wäre durch und durch unglücklich! Gut, dass James hier ist! Ohne ihn wäre es alleine in diesem Haus viel zu langweilig. Bei Merlin, ich kann mir ein Leben ohne James Potter nicht mehr vorstellen!! Ein Leben ohne ihn? Nein, das geht überhaupt nicht, ich weiß gar nicht, was ich vor Hogwarts gemacht habe und jetzt danach tun würde, hätten wir die Rumtreiber nicht in Las Vegas getroffen! Ich fass es nicht, heißt das etwa ... dass ich, Lily Evans, nein, Lily Potter ... in Jjjjames Potter, verliebt bin? In den größten Playboy unserer Schule? Explayboy! Aber trotzdem. Oh Gott, oh Gott, oh Gott! Ich habe mich tatsächlich in meinen Mann verliebt! Was für ein Mist! As wird alles nur noch schwerer machen! Ich darf dieses gut aussehende Arschloch nicht lieben - nein, ich darf es nicht! Aber ich tue es! Verdammt! Ich kann keine Minute länger hier sitzen bleiben, so nah neben ihm! Ich muss hier weg!' Damit stand Lily auf und rannte so schnell sie konnte aus dem Wohnzimmer und die Treppe hoch. Oben warf sie sich ins Bett und fing an zu weinen. Die Schwangerschaftsteste unter ihren Füßen machten ihr ebenfalls zu schaffen. Eigentlich hatte sie es ihm heute sagen wollen, so unter dem Motto als Weihnachtsgeschenk, aber jetzt! Nein, das konnte sie nun nicht mehr, nicht in der Verfassung, in der sie sich befand! Einige Minuten später kam James in das Zimmer, sie hatte vergessen abzuschließen, worüber sie sich nun ärgerte. "Hey, Lily-Süße, was ist los?", fragte er und setzte sich neben sie. Als sie nicht antwortete, sondern nur weiter schluchzte, strich er ihr zärtlich über den Kopf. Doch die Rothaarige zuckte zusammen und rutschte ein Stück von ihm weg. Verwundert sah er sie an. "Was ist passiert? Habe ich dir was getan?", fragte er leise und besorgt. Sie schüttelte den Kopf - er hatte ihr ja nichts getan, er konnte ja nichts dafür! "Du weißt, dass du mir alles sagen kannst!", flüsterte er. Aber sie reagierte nicht darauf. Also rutschte er noch ein Stück näher zu ihr und hob ihren Kopf auf seinen Schoß. Doch dadurch machte er alles nur noch schlimmer, denn nun hämmerte ihr Herz wieder wie verrückt und Farbe schoss ihr ins Gesicht. Deswegen hob sie schnell ihren Kopf von seinen Beinen und versteckte ihr errötetes, verweintes Gesicht im Kopfkissen. James wusste nicht, was sie hatte, doch er wusste, dass sie nicht darüber reden wollte. So blieb er einfach nur neben ihr sitzen und strich ihr über den Kopf. Aber diesmal würde er es nicht schaffen sie zu trösten und zu beruhigen, diesmal saß der Schmerz zu tief, denn sie wusste, dass James sie nicht liebte und Kinder ihm mit Sicherheit nur lästig waren, denn er war gerne unterwegs und würde, wenn sie hier raus waren, mit Sicherheit wieder von einer Party zur anderen gehen und sich voll laufen lassen! So einen Vater sollte ihr Kind nicht bekommen! Sie würde es alleine großziehen und mit Hilfe ihrer Eltern, denn sie hatte gerade den Entschluss gefasst, dass sie das kleine, süße Baby in ihrem Bauch behalten würde. Es war doch schon etwas Besonderes und sie hatte gehört, dass man das Baby auch spüren würde und sie war schon ganz gespannt auf das Gefühl. ********************************************************************************************************* Bis Sylvester blieb die Stimmung bei. Lily und James redeten kaum noch mit einander, und wenn dann nur belanglosen Small Talk. Der 17-Jährige wusste überhaupt nicht, was los war. Doch er würde auch nicht nachfragen, wenn sie es ihm nicht erzählen wollte, ihm nicht vertraute, hatte sie eben Pech gehabt! Und Lily würde nichts auf der Welt dazu bringen ihm zu sagen, dass sie sich in ihn verliebt hatte! Denn dann würde er entweder gar nichts mehr mit ihr zu tun haben wollen - was schrecklich wäre - oder aber er würde behaupten, er liebe sie auch und würde sie nur ausnutzen und mit ihren Gefühlen spielen, wie bei den ganzen anderen Mädchen - was ebenfalls schrecklich wäre! Deswegen hatte sie sich dazu entschlossen gar nichts zu sagen und nun schwieg sie eben. Doch als Lily und James am 31. Dezember des Jahres gemeinsam am Abendstisch saßen, hielt der Schwarzhaarige es nicht mehr aus. "Was soll das eigentlich werden, Lily? Du redest nicht mehr mit mir, hast schlechte Laune und scheinst traurig zu sein! Was soll das alles? Was ist passiert?", fragte er lauter, als er es eigentlich vorgehabt hatte. "Was das soll? Gar nichts! Ich weiß überhaupt nicht, was du hast! Man kann doch wohl mal schlechte Laune haben!", fauchte sie zurück. "Mal? Ja, man kann mal schlechte Laune haben, aber nicht jeden Tag und jede Minute, so wie du! Ich habe dich seit einer Woche nicht mal mehr lächeln gesehen und soweit ich es mitbekommen habe, ist überhaupt nichts Schlimmes passiert! Also was verdammt ist mit dir los?! Rede mit mir, Lily!", er flehte und meckerte sie gleichzeitig an. "Ich habe doch schon gesagt, dass gar nichts mit mir los ist! Mir geht's gut!", entgegnete sie mit düsterer Miene. "Lüg mich nicht an! Es sieht doch ein Blinder mit 'nem Krückstock, dass du leidest! Aber warum verflucht? Sag es mir, ich will dir doch nur helfen!" "Du kannst mir aber nicht helfen, James!" "Also, ist doch etwas!" "Nein!" "Du hast dich gerade schon verraten, es hat keinen Sinn das Gegenteil zu behaupten!" "Vielleicht solltest du dir mal deine Ohren waschen, dann würdest du auch alles richtig hören!" "Jetzt wird nicht unverschämt! Ich habe eben noch geduscht und höre perfekt!" "Das kann ja anscheinend nicht sein!" "Doch! Ich weiß, was ich gehört habe! Warum streitest du es ab, dass du leidest!?! Ich versteh das nicht! Ich dachte, wir wären Freunde!?" "DAS dachte ich auch!" "Was hat sich denn verändert? Ich habe überhaupt nichts getan! Oder siehst du das anders?" "Nein, verdammt, du hast auch nichts getan!" "Wo liegt dann das Problem?" "Das geht dich nichts an!" James seufzte und verdrehte die Augen. "Also bei mir reden beste Freunde immer über alles!" "Tun sie ja normalerweise auch!" "Normalerweise? Ist das hier unnormal oder was?", langsam wurde er wütend, denn er war enttäuscht. "Weiß ich nicht!", warf sie so leicht dahin. "Ja, siehste! Dann kannst du es mir ja auch erzählen!" "Nein!", entgegnete sie stur. "Aber ich dachte, es geht nicht um mich!" ... "Es geht doch um mich?" "Ich sagte schon, dass ich nichts sage!" "Also geht es um mich! Aber was habe ich getan? Du hast doch schon bestätigt, dass ich nichts getan habe!" "Lass mich einfach in Ruhe, ja?" "Nein, das tue ich nicht! Bedrückt dich die Kette, willst du sie nicht tragen?" "Das ist es nicht!" "Gefällt dir die Kette nicht?" "Doch sie ist wunderschön!" "Soll ich wieder in dem anderen Bett schlafen?" "Mir egal!" "Ist es wegen der Anziehungskraft zwischen uns? Ich kann dir aus dem Weg gehen, wenn du das willst. Aber ich glaub nicht, dass das etwas hilft! Wenn unser Blut oder unsere Körper oder was auch immer es ist, den anderen anziehend findet, was ja nun mal von beiden Seiten der Fall ist, dann wird sich das wohl auch nie ändern! Und somit hat es in diesem kleinen Haus keinen Sinn, wenn man sich aus dem Weg geht. Denn man sieht sich eh irgendwann! Und Menschen, die ganz alleine sind und nicht mit einander kommunizieren sterben bald! Und...!" "Ich bin schwanger!", unterbrach sie ihn wütend. "Und außerdem müssen wir uns doch gegenseitig helfen. Du kennst dich in der Muggelwelt.... Moment mal! Du bist SCHWANGER?" "Ja, ich bin schwanger!" "Von wem?" Sie schüttelte fassungslos den Kopf. "Sag mal bist du so blöd?", schrie sie und sprang auf, "Von dir natürlich! Du Idiot!" "Von mir?", fragte er mit hoher Stimme und zeigte überflüssiger Weise auch noch mit dem Finger auf sich. "Von wem auch sonst?! Du hast mich schließlich in unserer Hochzeitsnacht entjungfert!" "Ich habe dich ENTJUNGFERT in UNSERER HOCHZEITSNACHT?", fragte er fassungslos. "Ja und wir waren beide vollkommen besoffen! Was glaubst du, warum wir sonst am nächsten Morgen nackt im Bett lagen?! Du bist echt so blöd! Außerdem haben mich ein paar Erinnerungen eingeholt!" "Du kriegst ein Kind von mir aus unserer Hochzeitsnacht? Sag, dass das ist nicht wahr, bitte!?!" "Nein, es ist nicht wahr!" "Da bin ich aber beruhigt!" "Ich kriege ein Kind von dir, von unserem zweiten Mal hier im Haus!" "Nicht wirklich?" "Doch, wirklich! Ich bin schwanger und du bist der Vater!" "Aber wir sind doch noch so jung und..." "Was soll das heißen?" "Äh, ich weiß nicht! Ich fühl mich nicht wie ein Vater!" "Glaubst du, ich bin bereit für ein Kind? Ich habe mir das schließlich nicht ausgesucht! Zu einer schwangeren Frau gehören immer noch zwei! Du und ich!" "Ich weiß!" "Aber du willst kein Kind?" "Das habe ICH nicht gesagt!" "Aber gedacht hast du es! Gib es doch zu!" "Ich habe schon gesagt, dass ich mich noch nicht reif genug dafür fühle! Guck mal, wir sind noch so jung! Wir haben doch noch das halbe Leben vor uns! Bei den Muggeln gibt es doch diese Möglichkeit, wie heißt es denn gleich?" "Du meinst Abtreiben?" "Ja, genau! Abtreiben!" Lily ging um den Tisch herum und gab ihm eine gehörige Ohrfeige. "Wie kannst du auch nur daran denken unser Baby zu töten?! Du bist auch nicht besser als die ganzen Todesser! Schließ dich doch Voldemort an, dann kannst du viele unschuldige, ungeborene Babys töten! Aber unseres wirst du nicht töten! Ich werde alles dafür tun, dass es gesund zur Welt kommt, denn ich werde es bekommen. Egal wie! Es ist mein Kind!" "Ich bin kein Todesser! Ich töte keine Menschen! Was unterstellst du mir da! Ich dachte, du würdest mich besser kennen! Ich bin enttäuscht von dir!" "Das bin ICH auch von dir! Nie hätte ich gedacht, dass du so grausam bist! Lass ja deine Finger von meinem Kind!" "Unserem Kind!" "Nein, mein Kind! Ich bin die Mutter! Es wächst in mir und ich werde es gebären! Also mein Kind!" "Laber nicht so einen Stuss! Setz dich am besten hin und beruhig dich!" "Ich soll mich hinsetzen und mich beruhigen?!? Ich glaube, ich träume! Du bist so bescheuert und gefühllos! Ich will dich nie wieder sehen!" Damit rannte sie aus der Küche, schnappte sich ihren Zauberstab aus der Schublade im Wohnzimmer, öffnete dann dort die Terrassentür und lief hinaus in die Dunkelheit. Sie bemerkte in ihrer Wut jedoch nicht die zwei roten Augen, welche sie wie ein Schatten verfolgten. Als James das Klacken der Tür hörte, sprang er auf und rannte ins Wohnzimmer. Doch er kam zu spät, die Glastür war bereits offen und draußen war niemand mehr zu sehen! ,Nein! Das darf nicht wahr sein! Bitte, lass das nicht wahr sein!' Doch es war wahr. So legte er schnell beide Hände an einander und sagte die Worte schnell runter: "Phoenix Orden contra tenebrae et niger magicus!" Er konnte es kaum abwarten, bis die Personen im Fenster erschienen dauerte ihm viel zu lange, er wippte ungeduldig mit dem Fuß. Jetzt zählte jede Sekunde! Draußen war es gefährlich, besonders für eine Potter und erstrecht für eine schwangere Frau, auch wenn sie erst Anfang des dritten Monats war, wie er errechnet hatte. "Ah, hallo James! Was gibt's?", wollte Dumbledore gut gelaunt wissen. "Alarm Stufe Rot!", verkündete der Schwarzhaarige, "Lily ist gerade aus dem Haus gelaufen!" "Wir kommen sofort!", gab Albus kreidebleich zurück und verschwand. Es dauerte zehn Minuten, in denen James die Wohnzimmertür geschlossen hatte und anschließend unruhig im Flur auf und ab ging, seinen Zauberstab in der Hand, und auf die anderen wartete, bis es endlich schellte. So schnell wie der Blitz öffnete der Schwarzhaarige die Tür und herein strömten mindestens 15 Zauberer, allen voran Peter, der sie schließlich als Geheimniswahrer hatte hier hin bringen müssen. Kein bisschen beeindruckt musterte er beängstigt die ganzen Leute, die an ihm vorbei gingen, teilweise wirklich gute Freunde von ihm. Alice und Frank Longbottom, Moony und Nicole, Joanna, Wurmschwanz, Albus, Minerva McGonagall, Mad Eye Moody, Hagrid usw.! Doch er nahm kaum einen von ihnen war. Seine Gedanken kreisten um Lily, die jetzt irgendwo da draußen in der Dunkelheit sein musste, ganz alleine und hilflos. Schrecklich! Seine Haare stellten sich zu Berge bei dem Gedanken, dass er sie wohlmöglich nie wieder sehen würde! Schnell erzählte er den anderen in Kurzform, was passiert war. Sie nickten nachdenklich. "Wir müssen sie sofort suchen!", äußerte Albus den weisen Auftrag, wieder nickten die anderen nur. "Am besten wir teilen uns auf!", schlug Minerva vor. "Sehr gut!", meinte Frank, "Ich werde mit Hagrid gehen, komm schnell. Jede Sekunde zählt, wir haben keine Zeit!" Und schon waren die beiden wieder gegangen. Auch die anderen wurden in Gruppen von je zwei aufgeteilt und verließen das Haus. Zuletzt blieb noch Albus übrig. "James, versprich mir, dass du keinen Blödsinn anstellst! Bleib im Haus! Wir werden Lily finden und sie dir gesund zurück bringen!", erklärte der Mann ihm ruhig. "Jetzt geh schon! Lily ist in Gefahr!", meckerte James ihn an, sauer darüber, dass er hier untätig zurück bleiben sollte. "Ja. Versprich es mir!" "Ja, ja!" "Ich hoffe doch sehr, dass du dein Versprechen hältst und wir heute Nacht nicht drei Potters suchen müssen!" Der Schwarzhaarige nickte und sah zu, wie auch Albus das Haus verließ und verschwand. Zehn Minuten lang irrte der 17-Jährige durch das ganze Haus, welches ihm plötzlich noch kleiner als sonst vorkam. Er machte sich solche Vorwürfe, denn schließlich hatte er sich mit ihr gestritten und nur weil er so gefühllos gewesen war, brachte Lily sich gerade in große Gefahr. Er konnte einfach nicht still sitzen bleiben. Er musste einfach irgendwas tun. Er hatte noch nie still bleiben können, während irgendwer in Gefahr war. Das lag einfach nicht in seiner Natur. Er war mutig und er konnte sehr gut kämpfen, warum auch sonst wäre er in Gryffindor gewesen!?! Außerdem war Lily seine Frau und es war seine Aufgabe auf sie aufzupassen! Doch er hatte versagt - obwohl Dumbledore ihm bei seinem letzten Besuch noch gesagt hatte, dass er auf sie aufpassen musste! Aber er wollte es wieder gut machen! Er würde sie finden und sicher wieder hier her bringen! Er nahm sich seinen Zauberstab aus der Schublade, griff im Vorbeirennen nach seinem Mantel und rannte aus der Tür in die klare, kalte Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)