Hochzeit, und dann? von NordseeStrand (Alles begann in Las Vegas (LilyxJames)) ================================================================================ Ärger vorprogrammiert --------------------- HI! Hier ist das zweite Kapitel von unserer FF! Diesmal ist es von DarcAngel geschrieben. Das nächste wird leider etwas länger auf sich warten lassen, da ich (PrinzessofLight)erst noch an Cil und ObG schreiben muss. Aber dafür ist dieses Kapitel extralang. Also dann, viel Spaß beim Lesen Disclaimer: Uns gehören die Personen leider nicht. Das Geld, dass durch sie verdient wird, könnten wir zwar gut brauchen, aber zu unserem Leidwesen, bekommt das J.K Rowling. Widmung: DarcAngels Sis Sue Black und cathy02 Kiss DarcAngel und Vanilla Prinzess Sein dunkler Mantel flatterte, als er schnellen Schrittes den Raum betrat und direkt auf die sechs verdatterten Schulabsolventen zueilte. Seine Schritte waren das einzige, was die Ruhe, die sonst wegen ihm, in dem Moment, in dem Speisesaal herrschte, zerstörten. Genau wie er das Bild störte, alles sah aus wie bei normalen Muggel nur er nicht. Seinen Zauberstab in der rechten Hand haltend, dem immer noch wehendem, pechschwarzem Umhang und den restlichen Zauberklamotten, die er am Leib hatte, passten nicht hier her. Alle sechs starrten ihn mit geöffneten Mündern und aus weit aufgerissenen Augen an. Sie waren zu entsetzt und überrascht, als dass sie auch nur einen Satz hervor bringen konnten. Den Mann hätten sie nun wirklich nicht hier, in Las Vegas, der Stadt, von der das Glück und das Pech eines jeden Menschen bestimmt werden konnte, wenn der es denn herausforderte, erwartet. Doch er war hier und stand nun direkt vor ihnen, in einem Hotel voll von Muggeln, ziemlich außer Atem. Gleich würden vielleicht schon die ersten Menschen zum Kaffee trinken oder einfach die Bedienung kommen und er stand da, groß, wie er war, vor den sechs Teenagern. Seine Augen glänzten gefährlich und seinen Mund hatte er zu einer gerade Linie verzogen. "Professor Dumbledore?", fragte Joanna überrascht, die sich als erste wieder einigermaßen gefasst hatte. "Ihr müsst hier weg!", begann der Schulleiter von Hogwarts auch sogleich. Immer noch nichts verstehend sahen ihn die sechs an. "James, er weiß, wo du bist!", zischte Albus und versuchte sie zur Eile zu drängen. "Was?", sofort war der Angesprochene auf den Beinen. "Aber wie? Peter ist in Europa, wir ham nicht gezaubert, woher?", er war vollkommen verwirrt. Allerdings waren die Catz noch viel verwirrter, sie schauten immer wieder zwischen den Jungs und Dumbledore hin und her. "Eure Heirat!", antwortete der Zauberer knapp. "Aber wie?", fragten James und Sirius wie aus einem Mund. "Er hat es genau wie ich gespürt!", entgegnete Dumbledore schnell, "ihr müsst hier weg. Er wird bald da sein!" Schnell waren auch die anderen Rumtreiber auf den Beinen. "Wohin?", fragte Remus, der wie sooft einen kühlen Kopf bewahrte. Der Mann winkte alle sechs zu sich und flüsterte: "James und Miss Potter werden sich mit einem Geheimniswahrer verstecken!" James, Sirius und Remus wussten sofort, was er damit meinte, die Mädchen nicht. Doch Lilys Ehemann war trotzdem der erste, der etwas sagte: "Warum Lily und ich?" Er wirkte sichtlich irritiert. "Man, ihr seid verheiratet. Du willst sie doch nicht im Stich lassen, Krone?!", fragte Sirius mit enttäuschter Stimme. "Aber wir werden sie doch annullieren, oder Lily?", fragte James und die Rothaarige stimmte ihm nickend und noch immer sprachlos zu. Albus schüttelte fest entschlossen den Kopf: "Das geht nicht!" "Warum?", fragte Lily leise. "Ihr habt durch eure Ehe einen unzerstörbaren Bund geschlossen. Den könnt ihr nicht wieder lösen!", erklärte er und sah sich unwohl um. "Aber...!", versuchte es auch James. Doch Dumbledore unter brach ihn: "Nein, nicht möglich. Ich habe jetzt keine Zeit euch das zu erklären!" Entsetzt starrte Lily James an und der wiederum starrte sie an. ,Das kann doch nicht wahr sein! Ich soll für immer mit James verheiratet bleiben? Mit diesem dämlichen, bescheuerten, angeberischen, wenn auch super aussehenden Arschloch? Das darf einfach nicht sein. Wieso nur? Womit zum Merlin hab ich das verdient, womit? Ich kann mir zwar weitaus schlimmere Männer vorstellen, aber trotzdem. Ich hatte keine wunderschöne Hochzeitsnacht und an meine Hochzeit kann ich mich nicht mal erinnern! Das ist alles nur schrecklich. Warum muss jetzt auch noch Voldemort hinter uns her sein? Ich und James, alleine in einem Haus?! Das kann unmöglich gut gehen. Ich seh das Chaos schon förmlich auf mich zu kommen! Dabei hatte der Urlaub doch gerade erst angefangen! Das ist alles zu viel für mich!' Lily ließ sich erst mal wieder auf einen der Stühle fallen, weil sie Angst hatte, dass ihre Beine nach geben und sie auf dem Boden landen würden. ,Was soll ich nur tun?' James sah Lily besorgt an. ,Ich mag sie wirklich, aber ich sehe doch wie sie leidet. Sie hat das alles nicht verdient! Wieso habe ich sie nur mit da rein gezogen? Wir hätten uns zu so einer gefährlichen Zeit nicht besaufen dürfen! Voldemort hätte genauso gut schon gestern Abend auftauchen können und dann wären wir jetzt alle tot! Verflixt, warum können wir diese Ehe nur nicht annullieren?! Ich will Lily nicht in Gefahr bringen! Und ich will auch nicht wirklich mit ihr verheiratet sein. Wenn dann will ich sie zur Freundin, zur normalen Freundin, aber doch nicht zu Frau! Wie konnte das alles nur so aus den Fugen geraten? Wie konnte das nur alles passieren?' "Und was ist mit uns?", fragte Nicky, die genau wie alle anderen natürlich begriffen hatte, dass Voldemort und seine Leute im Anmarsch waren. Dumbledore murmelte ein paar Formeln und keine Sekunde später erschienen vor jedem der sechs Teenager seine gepackten Sachen. "Ihr müsst euch bis heute Abend einen Geheimniswahrer einfallen lassen!", flüsterte Dumbledore und ließ ein altes Pergament aus seiner Hosentasche schweben. "Portschlüssel!", formte er dann mit den Lippen das Wort. "Quäl sie nicht zu sehr, Krone!", grinste Sirius spitzbübisch und umarmte seinen besten Freund kurz brüderlich. "Ich dachte, sie ist meine Frau, Tatze!", spielte James den Entrüsteten und beiden grinsten sich kurz an. "Du schaffst das schon, James ist gar nicht so schlimm!", flüsterte Joanna der Rothaarigen ins Ohr, während sie diese fest an sich drückte, sie nickte nur schwach. Remus und James schlugen sich kurz in die Hände, während auch Nicky Lily umarmte: "Wir sehen uns bald wieder!" "Viel Glück!", sagte Dumbledore. Die zwei nickten. James und Lily packten mit einer Hand ihre Sachen und berührten dann gleichzeitig das Stück altes Pergament. Sofort spürten sie ein Kribbeln im ganzen Körper und ein Ziehen an den Füßen, dass sich immer weiter ausbreitete. Schließlich verschwamm alles und sie verschwanden mit einem Mal. "Wir apparieren uns zum Versteck!", flüsterte Albus den vier anderen zu. "Zu was?", fragte Joanna und sah fragend in die Runde. Auch ihre Freundin Nicky verstand nur Spinnenmist (AN: "Spinnenmist" = "Bahnhof"). Sirius verdrehte die Augen und zog die völlig überrumpelte Joanna in seine Arme, während der schüchterne Remus Nicky zu sich winkte. Diese war schnell bei ihm und schlang ihre Arme um ihn, während er seine stark errötet, vorsichtig um sie legte. Joanna in der Zeit funkelte den grinsenden Sirius aus ihren gefährlich blitzenden, dunkelblauen Augen böse an. "Wenn wir da sind, scheuer ich dir dafür eine!", zischte sie so leise, dass es nur er hören konnte. Doch er grinste immer noch, da sie wohl oder übel in seinen Armen bleiben musste, wenn sie gerettet werden wollte. "Nicht doch, Darling! Dabei würdest du dir nur weh tun!", lächelte er und sie funkelte noch böser. Dann sog er ihren Duft tief ein, sie roch nach wilder Rose und es verschlug ihm fast den Atem. Lange hatte er sich so einen Augenblick erwünscht, doch er hätte nicht gedacht, dass es sich gerade jetzt unter diesen schrecklichen Umständen ergeben würde. Aber war sollte er anderes machen, als das Glück nutzen?! Er drückte sie noch ein bisschen näher an sich und spürte ihre angenehme Wärme, doch auch ihre Verkrampftheit. "Können wir?", fragte Dumbledore besorgt drängelnd. Alle nickten und sofort waren sie aus der Halle mit ihren Koffern disappariert. "Wo sind wir?", fragte Lily neugierig, nachdem sie unsanft auf ihren Füßen gelandet waren. "In einem Haus, das siehst du doch, Süße!", grinste James etwas schlecht gelaunt. "So schlau war ich noch nicht, Mr. Neunmalklug!", fauchte sie, ließ ihren Koffer einfach achtlos auf dem Boden liegen und sah sich um. Sie waren ganz eindeutig in einem alten Haus. Vorsichtig sah die Rothaarige durch die schmutzigen Fenster nach draußen. Hier war der Himmel mit Regenwolken bedeckt, nur vereinzelnd blickte die Sonne, welche schon kurz vorm Untergehen war, zwischen ihnen hervor und spiegelte sich in den Pfützen auf der Straße. Anscheinend war es hier schon einige Stunden später. Sie waren in einer Art Diele gelandet. Es gab einen alten, mit Staub bedeckten Holzboden, eine kleine uralte Theke mit Vitrinen. Die Wände waren in einem veralterten, ergrauten Weiß. Kein einziges Bild schmückte sie, alles war leer und trostlos. Sie verließ den Raum und kam in ein Wohnzimmer. Wieder gab es keine Bilder. Ein kleiner Fernseher stand auf einer Holzkiste, ihm gegenüber stand ein braunes, verkratztes Sofa, das so aussah, als würde es jeden Augenblick zusammen brechen. Davor stand ein winziger schwarzer Holztisch und an der Wand stand ein langer, mit Spinnenweben bedeckter Wandschrank. ,Sehr einladend sieht das hier aber nicht aus! Hier scheinen schon lange keine Muggel gelebt haben und ich soll hier jetzt auch noch mit Mr. James Ich - bin - der - Größte - und - weiß - alles Potter leben!' Sie seufzte und ging in den nächsten Raum. Eine kleine Küche mit tropfendem Wasserhahn und sonst genauso alten Möbeln wie in den anderen Räumen auch. ,Das kann doch nicht wahr sein!' Lily stürzte durch den Flur in ein weiteres Zimmer, ein Bad. Es gab eine alte, beige Wanne, die voller Dreck war, die Fensterscheiben der Dusche waren alle mit Staub bedeckt und undurchsichtig. Auf dem Boden sah sie angeekelt kleine Tiere herum rennen, die Handtuchhalter hingen nur noch an einem Harken, der Spiegel bestand aus vielen kleinen, verschmutzten Splittern und das Waschbecken war klein und pechschwarz, wenigstens schien der Wasserhahn in Ordnung zu sein. Das Klo sah schrecklich aus und es stank. Sofort riss Lily das Fenster auf, doch es ging zu ihrem Pech nur auf Kippe. Schnell rannte sie aus dem Raum, knallte die Tür hinter sich zu und stürmte die knarrende, wie sollte es auch anders sein, Holztreppe hoch. Hier oben roch es verfallen und muffig. Sie betrat den ersten Raum zu ihrer linken. Es war eine kleine Kammer voller faul aussehendem Essen, schnell schlug sie die fast aus den Angeln fallende Tür wieder zu und eilte ins Zimmer gegenüber. Dies war ein kleines Bad, mit Klo und Waschbecken. Hier roch es etwas besser, doch auch hier gab es Ungeziefer und schnell verließ sie das Badezimmer. Zwei Türen bleiben noch übrig. Sie betrat zu erst die neben dem Bad. Es gab ein kleines Bett, aus dem schon Federn rausschauten, es schien schief zu sein, es gab kein Kissen und die Decke war nichts als ein zerfressener Lumpen. ,Bitte nicht! Wie soll ich denn darin schlafen? Ich will hier weg!' Es gab noch einen zweitürigen Schrank und einen kleinen Tisch mit einem dreibeinigen Stuhl. Mit dem letzten bisschen Hoffnung, das sie noch besaß, ging sie durch den ebenfalls knarrenden Flur zum Ende des Gangs. Langsam drückte sie die verstaubte Klinke runter und öffnete mit Kraft die klemmende Tür. Noch ein Schlafzimmer, immerhin etwas, das Bett war breiter, sah aber sonst genauso mitgenommen wie das im andern Zimmer aus. Der Schrank war verziert mit Mustern, aber schmutzig und in seinem Inneren stank es nach Mottenkugeln. Es gab einen alten Schreibtisch mit zerschlitzter Oberfläche und zwei uralten, runden Stühlen davor. Lily sank auf ihre Knie und schlug die Hände entsetzt vors Gesicht. Das kann doch nicht wahr sein. ,Bitte, lass das alles nur ein Traum sein! Ich will aufwachen!' Sie kniff sich in den Arm und verwarf wegen dem Schmerz den Gedanken. Das alles war real! Könnte sie irgendwie die letzten 24 Stunden rückgängig machen, sie würde es sofort tun. Tränen stiegen ihr in die Augen. Das wollte ich alles nicht, ich wollte nicht in diesem Haus sein, nicht James zum Ehemann, nicht von Voldemort aus keine Ahnung welchem Grund gejagt werden! Ich hatte doch nur einen kleinen Urlaub und ein bisschen Spaß zum Schulabschluss mit ihren Freundinnen haben wollen und jetzt das! Als sie ein Geräusch hörte fuhr sie zusammen und blinzelte schnell die Tränen weg. So sollte Potter sie nicht sehen. Sie stand auf und klopfte sich den Dreck von ihrem Jeansrock. Dann drehte sie sich um und ging ohne ein Wort zu sagen oder ihn anzusehen an dem im Flur stehenden Mann vorbei, die Treppe runter und zur Tür hin. Sie wollte die Tür gerade öffnen, als sie zwei Hände auf ihren Schultern spürte. Sofort wirbelte sie herum und erhob ihre Faust zum Zuschlagen. Ein paar Zenitmeter vor seinem Gesicht erkannte sie ihren Mann und ließ die Faust sinken. "Was sollte DAS?", schrie sie ihn äußerst schlecht gestimmt an. "Wir dürfen nicht raus!", erklärte James ihr locker, mittlerweile die Arme hinter dem Kopf verschränkt und auf sie mit einem kleinen Grinsen herab blickend. Ich könnte verrückt werden! Wie kann dieser Trottel in so einer Situation noch grinsen?! "Und warum nicht?", fragte sie noch immer laut und wütend. "Zu gefährlich!", sagte der Schwarzhaarige knapp und drehte sich um. Ich glaub das nicht! Sie eilte ihm hinterher und hatte ihn mit ein paar Schritten überholt und stellte sich vor ihn. "Kannst du mir vielleicht mal erklären, was die ganze Tour hier soll!?! Warum müssen wir uns hier verstecken, in dieser Bruchbude und können noch nicht mal raus? Was ist ein Geheimniswahrer und wo sind meine Freundinnen?", überhäufte sie ihn außer Atem und stinksauer mit Fragen. Wieder grinste er. "Reg dich ab, Süße!", grinste er und die Röte stieg ihr vor Wut ins Gesicht, was ihn jedoch nicht weiter störte. "Alles mit der Zeit!", sagte er locker und ging um sie rum in die Küche. Lily glaubte zu qualmen, so fuchsteufelswild war sie, sie stürmte ihm hinterher und sah ihn entsetzt, wie er gerade irgendwas aus einer verstaubten Flasche aus einem übel riechenden Kühlschrank trank. Sie verzog ihr Gesicht. "Sag mir, dass du dieses Zeug nicht getrunken hast!", verlangte sie ihr Wut erst mal verdrängend und angewidert auf James und die Pule starrend. "Das ist echt lecker!", sagte er die Flasche absetzend, um sie ihr entgegen zu halten, "Hier, willst du auch mal?" "Das ist doch nicht dein Ernst!", erwiderte sie wieder sauer werdend. Sie riss ihm die Flasche aus der Hand und schüttete eine klare Flüssigkeit in das Spülbecken. Aber die Flasche wurde und wurde nicht leer. Verwundert starrte sie sie an. Als wieder aufsah, stand James an den Schrank gelehnt hinter ihr und sah ihr bei dem Versuch die Flasche zu leeren zu. "Die Pulle ist verzaubert, Lily-Maus!", klärte er sie mit besserwisserischer Miene auf. Sofort drehte sie den Deckel wieder drauf und ließ sie auf dem Schrank stehen, während sie ihn völlig irritiert ansah. Er schüttelte noch den Kopf. "Glaubst du wirklich, Albus würde uns in eine Hütte ohne essbare Nahrung schicken? Wir sollen hier nicht sterben, sondern am leben bleiben!", belehrte er sie und verließ die Küche. Kurz blieb sie stehen. ,Wie konnte ich nur denken, dass er irgendeine Brühe trinken würde, denn Verstand hat er ja, wenn man es auch auf den ersten Blick nicht erkennt!' Sie seufzte leise. ,Das wird was werden.' Dann ging sie ihm wieder sauer hinterher, sauer auf sich selbst, weil sie so dumm gewesen war, sauer auf ihn, weil er ihr einfach nur grinsend zugesehen hatte und... "Bleib stehen, Potter!", fauchte sie. "Meinst du mich oder dich?", fragte er grinsend und ließ sich auf das Sofa nieder, das noch nicht mal zusammenbrach, auch wenn sie es ihm gewünscht hätte und es danach aussah. Irritiert blieb sie stehen. ,Was meint er? Ach ja, ich heiße ja auch Potter, so'n Mist!' Die Peinlichkeit nicht weiter beachtend baute sie sich, die Arme in die Hüfte gesetzt, vor ihm auf und funkelte ihn an. "Du hast mir meine Fragen noch nicht beantwortet!", sagte sie laut und wütend. "Dazu haben wir noch genug Zeit. Ich denke mal, wir müssen noch länger hier bleiben!", sagte er ohne irgendein Gefühl in der Stimme, "Kannst du mir erklären, wie das Gerät da funktioniert!", fragte er dann so neugierig wie ein kleines Kind. Aus diesem Mann, oder besser gesagt Kind, kann doch keiner schlau werden! "NEIN!", schrie sie, dass er sogar ein bisschen zusammen zuckte und sie überrascht ansah, "Ich will wissen, wo wir sind, wo meine Freundinnen sind, warum wir hier sind, wie lange wir hier bleiben werden und was ein Geheimniswahrer ist!?!" Aus großen Augen sah er sie an. "Okay, wenn du dann endlich ruhig bist!", grinste er und zog sie auf seinen Schoß. Überrumpelt blieb sie eine Sekunde dort sitzen, bevor sie sich aus seinem Griff befreite und sie neben ihn setzte. "Ich höre!", sie sah ihn eindringlich an. Er seufzte. "Wo die anderen sind, weiß ich nicht. Wir sind in einem verfallen aussehenden Haus, keine Ahnung wo, was du eigentlich selber wissen solltest, du hast dir ja schließlich schon alles angesehen! Wir sind hier, um uns zu verstecken! Wie lange wir hier bleiben, hängt mal wieder von Voldemort ab und wir werden uns hier anhand eines Geheimniswahrers verstecken. Das ist jemand, in dessen Gedächtnis man mit einem Zauberspruch den Aufenthaltsort, in diesem Fall, von uns versteckt und wir können nur gefunden werden, wenn der Geheimniswahrer sein Geheimnis preisgibt!", erklärte er und sah sie abwartend an. Sie überlegte kurz und fragte dann: "Und warum müssen nur wir uns hier verstecken?" Er wandte sich von ihr ab und sagte leicht kalt: "Ich leg mich hin, ich bin noch müde!" Dann stand er auf und ging schnellen Schrittes die knarrenden Treppe hoch. ,Was war das denn? Ich muss ihn irgendwie verletzt haben! Aber wodurch? Ich habe doch nichts gesagt! Nur gefragt, warum wir nur hier sind und nicht die anderen?! Damit muss irgendwas Wichtiges, vielleicht sogar Gefühlvolles für ihn zusammenhängen! Nur was? Ich sollte ihn erst mal in Ruhe lassen und später noch mal fragen!' Als ihr Magen knurrte stand sie auf und ging in die Küche, um nach was gut schmeckendem zu suchen. Als es dann in den frühen Morgenstunden an der Tür klopfte, zuckte Lily zusammen. Sie saß im Wohnzimmer vor dem Fernseher, der nicht mehr funktionierte, und starrte mit leeren Augen auf den schwarzen Bildschirm. Das Klopfen hatte sie aus ihren Gedanken gerissen und entsetzt fiel ihr wieder ein, warum sie hier waren. Ist das vielleicht Voldemort oder einer seiner Todesser? Verdammt, wo ist mein Zauberstab? Was soll ich tun? Ich kann doch nicht einfach die Tür öffnen und das auch noch ohne Zauberstab! Wo ist dieser Trottel nur wieder, wenn man ihn braucht? Sie wollte gerade nach ihm rufen, als ihr einfiel, dass er sie an diesem Tag schon oft genug gedemütigt hatte und oben ja den Beleidigten spielte. Also stand sie mutig auf und schritt vorsichtig und leise zu einem der Fenster. Aber die Scheibe war so schmutzig, dass sie niemanden erkennen konnte. Sie atmete tief ein, versuchte sich zu beruhigen und ging langsam zu der Tür. Soll ich sie öffnen? Sie kämpfte mit sich und ihrer Angst, schließlich siegte ihr Stolz. James hielt sie schon für ein dummes, einfältiges Huhn, sollte er sie nicht auch noch für ängstlich halten. Lebensmüde öffnete sie die Tür einen Spalt breit und wäre fast schreiend zu Boden gefallen, als sie einen Mann mit einer Kapuze im Gesicht sah. Ihr Herz raste. Sie ham uns entdeckt! Stattdessen knallte sie jedoch die Tür wieder zu, die Tatsache, dass Todesser im Gegenteil zu ihr Zauberstäbe besaßen, vergaß sie in der Eile und Angst. Allerdings war die Person vor der Tür ziemlich schnell, denn rechtzeitig hatte sie seinen Fuß zwischen die Tür und den Rahmen gestellt, so das Zuknallen verhindernd. Die Rothaarige stolperte rückwärts, jetzt war es zu spät. Wo sollte sie hin? Sie hatte keinen zweiten Ausgang entdeckt und wahrscheinlich hatten diese Schurken schon das ganze Haus umstellt. Hektisch sah sie sich um. Wo zum Donnerwetter noch mal ist James und mein Zauberstab? Als sich die Tür dann langsam wieder öffnete, grinste sie ein ihr bekanntes Gesicht sie an. Sofort stand sie wieder gerade und ihr Gesicht wurde dunkelrot vor Weißglut. "Lily? WAS MACHST DU DA? DU SOLLST DIE TÜR NICHT ÖFFNEN!", schrie er entsetzt und beängstigt und war meine einem Sprung übers Treppengeländer die ganzen Meter runter gesprungen, Beim Aufprall knarrte es laut und drohend, und zwei großen, schnellen Schritten und zwei Sekunden später stand er neben ihr. Die Rothaarige starrte immer noch entsetzt und stillschweigend den Mann in der Tür an. Dieser grinste und sagte fröhlich: "Hey, Krone, ich glaub, deine Frau ist von meinem perfekten Aussehen so begeistert, dass es ihr glatt die Sprache verschlagen hat!" "Das könnte natürlich auch sein!", überlegte der anderen Schwarzhaarige, "aber ich dachte eher, dass sie so fasziniert von meiner perfekten Körperbewegungen und Sportlichkeit ist!" Lily begann, nachdem die beiden aufgehört hatten grinsend von sich selbst zu schwärmen, mit einer Schreiorgie: "Ihr habt sie jawohl nicht mehr alle! Alle beide! Ihr eingebildeten, selbstverliebten Dummköpfe!", dann ging sie einen Schritt auf Sirius zu und zeigte unverfroren auf ihn, "Und du?! DU bist doch vollkommen verrückt! Du hast mich zu Tode erschreckt, ist dir das eigentlich klar?! Guck nicht wie ein unschuldiges Lamm, Sirius Black! Du verdammter Volltrottel, du elendiges Arschloch! Ich hätte einen Herzanfall kriegen können oder noch schlimmer!..." Die Miene des schwarzhaarigen Teenagers, der langsam das Haus betrat, wirkte andächtig und reuevoll. Als sie endlich geendet hatte, sagte er mit geschlossenen Augen und ernster Miene: "So soll es sein! Amen!" Es wirkte allerdings nicht ganz so echt, wie sonst, da Sirius einen rot leuchtenden Handabdruck auf seiner linken Wange hatte. James musste sich trotzdem ein Lachen verkneifen: "Was hast du denn auf der Backe, Krone?" "Joanna konnte ihre Finger nicht von mir lassen!", grinste der. "WAS?", schrie diese und drohte ihm schon wieder mit der Faust. "Lily hat Recht, du bist ein selbstverliebter Trottel!", fauchte sie und drängelte sich an ihm vorbei, um ihre Freundin zu umarmen. Während Sirius kurz schmollte, bevor auch er überglücklich ihn wieder zu sehen James umarmte, was dann auch Remus tat, der diesem und Joanna mit Nicky und Professor Dumbledore folgte. Lily regte sich etwas kaum ab, als ihre behutsam lächelnde Freundin Nicky sie danach umarmten. Diese Rumtreiber brachten sie noch irgendwann in den Wahnsinn! Und sie war auch noch mit einem verheiratet. Konnte es noch schlimmer kommen? "Warum sind wir nicht gleich mit dem Portschlüssel mit den zweien hier hin?", fragte Nicky leicht ärgerlich und sah sich interessiert in dem Zimmer um. "Zu auffällig!", belehrte Joanna sie und wirkte ebenfalls schockiert von dem Aussehen dieses Hauses, falls man es noch so nennen konnte. "Außerdem macht fliegen in einem Flugzeug doch auch Spaß!", grinste Sirius vergnügt. "Und wir mussten noch zum Versteck!", fügte Remus sich ebenfalls neugierig umschauend hinzu. "Und habt ihr euch schon eingelebt?", fragte Albus lächelnd. "Wie soll man sich hier einleben?", fuhr Lily nun ihn an. Der Mann zuckte mit den Schultern: "Na, es ist ein Haus mit Betten, was zum Essen und Trinken, ihr seid ein frischverheiratetes Ehepaar. Was wollt ihr mehr?" Wobei auch er eine ernst Miene behielt. Während Lily kurz vorm Durchdrehen war und die ganze Mannschaft über den schrecklichen Zustand des sogenannten Hauses hier aufklärte. Ihre beiden Freundinnen waren allerdings die einzigen, die schockiert waren, die anderen schienen das alles auf die leichte Schulter zu nehmen. "Ich krieg die Krise! Ich muss hier raus! Sofort!", Lily stapfte auf die Tür zu, doch Sirius sprang im letzten Moment vor sie und schnappte sie sich. "Hier, ich habe gehört, das ist deine!", lächelte der Schwarzhaarige und überreichte James Lily, die er bis gerade über die Schulter gelegt getragen hatte, während sie verzweifelt um sich schlug. "Am besten setzen wir uns ins Wohnzimmer und klären die Angelegenheiten kurz!", sagte Dumbledore ruhig und führte sie in den besagten Raum. Alle ließen sich auf die Sitzmöbel nieder, welche immer noch nicht zusammenfielen. James zwang Lily sich auf seinen Schoß zu setzen, da er Angst hatte, sie würde sonst wieder weglaufen, und sie deswegen festhalten musste. Sirius nahm natürlich Lily rotes Gesicht wahr, doch war er sich nicht sicher, ob ihr die Situation einfach nur peinlich war (Nach einigen Versuchen sich zu befreien, hatte sie schließlich verzweifelt aufgegeben und lag ohne einen Ton zu sagen in James' Armen.) oder ob sie immer noch wütend war. Doch er sparte sich einen Kommentar, da Dumbledore gerade den Mund öffnete, um endlich aufzuklären, was genau los war. "Da ihr euch ja schon eingewohnt habt," Lily schnaubte. "können wir ja jetzt schnell die wichtigen Dinge besprechen! Wenn wollt ihr als Geheimniswahrer haben? Ich selbst stelle mich auch gerne zur Verfügung!", sagte er und lächelte leicht. "Was ist überhaupt ein Geheimniswahrer?", fragte Joanna, während sie eine Haarsträhne um ihren Finger wickelte. Remus war so freundlich es den zwei Mädchen zu erklären, bevor die Rothaarige muffig meinte: "Wir haben noch nicht darüber gesprochen, da jemand Gewisses es vorsah, sich nach oben zu verziehen!" Alle sahen James an, der zuckte nur mit den Schultern. "Lily und ich haben uns geeinigt auf...!", sagte er ruhig. "Wir haben uns geeinigt?", fragte sie ungläubig, "da muss ich wohl geschlafen haben, mein Schatz, denn Ich Kann Mich AbSoLut NICHT Daran Erinnern MIT DIR SEIT HEUTE MORGEN EIN WORT GEWECHSELT ZU HABEN!" Sie war immer lauter geworden und hatte sich schließlich aus seinen Armen befreit, doch wieder war es Sirius, der sie festhielt und in seinen muskulösen Armen versuchte zu bändigen. "Lily, ich darf dich doch so nennen?!", erhob Albus die Stimme, "wir haben jetzt keine Zeit für eure Streiterein. Es wirklich wichtig und wir können nicht allzu lange hier bleiben! Also, wen wollt ihr als Geheimniswahrer?" "Gut, da das jetzt geklärt wäre!", sagte Dumbledore und erhob sich, " können wir jetzt alle wieder gehen und euch beiden allein lassen!" Er gähnte kurz. "Aber...", begann Lily, die von James und Sirius, zwischen den beiden hatte sie das ganze Gespräch über festgehalten gesessen, losgelassen worden war und nun aufsprang, "Was ist mit dem Haus? Hier kann man doch nicht bei dem ganzen Dreck und Ungeziefer leben?! Und was ist mit Essen und Trinken? Und dürfen wir zaubern?" Hoffnung schwang in ihren Augen mit und sie hatte sich endlich wieder abgeregt. "Ihr könnt die kleinen Lebewesen ja verscheuchen, die passenden Mittelchen findet ihr in der Abstellkammer. Den Dreck könnt ihr wegputzen. Essen und Trinken sind in Packungen und Flaschen, die niemals leer werden in Abstellkammer und Kühlschrank! Zaubern dürft ihr nicht! Nur im äußersten Notfall! Ihr schafft das schon!", Albus lächelte schon wieder, auch wenn nicht wirklich glücklich, "Kommt ihr?" Nun standen auch die vier anderen Teenager auf. "Wie können wir dich erreichen?", fragte James und stand ebenfalls auf. "Auf die Art und Weise wie du alle Mitglieder des Ordens erreichen kannst!", sagte Dumbledore und zog seinen Mantel wieder an. "Was für ein Orden?", fragte Joanna neugierig. "Ach ja, gut dass du mich dran erinnerst!", sagte der Mann und wandte sich an die Rothaarige, "Jetzt, wo du mit James verheiratet und somit eine Potter bist, hast du mehr als nur ein Recht dem Orden beizutreten. Wir haben eine Organisation gegründet, die sich Orden des Phönix nennt und Voldemort bekämpft! Willst du vielleicht eintreten?" Lily sah ihn etwas überrascht an, nickte dann aber: "Ja, gerne!" "Gut, dann bist du hiermit aufgenommen!", sagte Dumbledore und schüttelte ihr heftig die Hand, "Die Zeremonie ist damit beendet, wir haben nämlich keine Zeit mehr!", grinste er schelmisch. Als dann alle vor der Tür standen, um das Haus zu verlassen, umarmten sich wirklich alle und mit Tränen in den Augen, zumindest Joanna und Nicky, gingen die fünf und Lily und James waren wieder alleine. Während es fast schon wieder draußen hell wurde. Seufzend sank die Rothaarige in der Küche auf einen Stuhl. Ihr Mann drehte sich einen Stuhl ihr gegenüber um und setzte sich breitbeinig darauf, die Arme auf den Tisch gestützt, schaute er sie fragend und leicht grinsend an. "Was ist denn los, Kleine? Du siehst so betrübt aus!", fragte er und sah sie tatsächlich etwas besorgt an, das änderte sich allerdings schlagartig, als er grinsend fragte, "Wie wär's mit ner kleinen Ablenkung? Nur wir beiden oben im Schlafzimmer?!" Lily verdrehte die Augen. Und ich habe wirklich gedacht, der hätte sich geändert! "Vergiss es, Potter!", fauchte sie mit vor Wut funkelnden Augen. Genüsslich beobachtete er sie. "Jetzt nicht? Okay, wann wollen wir denn dann unsere Sachen in den Schrank im Schlafzimmer packen?", fragte er unschuldig. Sie stand auf, stützte ihre Hände auf den Tisch und beugte sich weit nach vorne, zu ihm. "Wir werden niemals gemeinsam unsere Klamotten in einen Schrank in ein gemeinsames Schlafzimmer packen!", sagte sie sauer. Der Schwarzhaarige starrte ihr jedoch ausnahmsweise mal nicht in ihre vor Wut leuchtenden Augen, sondern ganz woanders hin. Als sie seinem Blick folgte, merkte sie, dass er ihr genau in den Ausschnitt starren konnte, weil sich ihr Tanktop durch das nach vorne Bücken gewölbt und den Blick freigegeben hatte. Ihr Gesicht begann die Farbe ihrer Haare anzunehmen und sofort stellte sie sich wieder gerade hin, die Hände auf ihren Ausschnitt drückend. James grinste nur frech. Sie funkelte ihn böse an. "Hey, ich darf das!", sagte er ruhig und hob entschuldigend die Arme, "ich bin schließlich dein Ehemann!" Daraufhin lief er Gesicht noch roter an. "DAS gibt dir noch lange kein Recht darauf mich zu begaffen!", fauchte sie laut. "Reg dich nicht auf, Süße! Ich habe dich doch schon nackt gesehen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass du unser kleines Zusammentreffen heute Morgen vergessen hast!", schon wieder grinste er siegessicher und sie wurde noch roter. Ihr Gesicht war roter als eine reife Kirsche und sie schien gleich vor Scham und Wut zu explodieren. Bevor das jedoch geschehen konnte, ging sie vor Wut stampfend aus dem Raum und die Treppe hoch. Einige Minuten später, die der Schwarzhaarige ihr zum Abreagieren gegeben hatte, ging er selbst bemüht leise die Treppe hoch und dann den Flur entlang. Das Knarren der Schlafzimmertür konnte er jedoch nicht vermeiden. Vorsichtig schaute er in das Zimmer, denn er war sich sehr sicher, dass Lily hier war. Als er sie allerdings mit Anziehsachen, auf dem Bauch liegend und schluchzende Geräusche von sich gebend auf dem Bett vorfand, war er erschreckt. ,Ist es wirklich so schlimm für sie?' Er stürzte sofort nach vorne zu ihr und setzte sich sanft auf die Bettkante. Als er ihr vorsichtig über den Rücken fuhr, um sie zu beruhigen, zuckte sie merklich zusammen und hob ihren Kopf leicht, um zu sehen wer da war, bevor sie ihn schnell wieder Richtung Kopfkissen drehte und darin versteckte. "Hey, es wird schon wieder alles gut, Lily!", sagte James leise. Sie sagte nichts, sondern versuchte die letzten Tränen abzuschütteln und aufhören zu schluchzen. So sollte er sie nicht sehen! Er streichelte ihr weiter über den Rücken. Er kam sich so hilflos vor. ,Was kann ich nur tun, um sie wieder aufzuheitern?' Doch ausnahmsweise fiel ihm gar nichts ein, kein einziger flotter Spruch, der passend gewesen und sie zum Lachen gebracht hätte. Schließlich wischte sie sich die nassen Tränenspuren vom Gesicht und setzte sich hin. Er lächelte sie an, nahm ein sauberes Taschentuch aus seiner Hosentasche und wischte ihr eine Träne weg. "Danke!", flüsterte sie leise. "Wofür?", fragte er immer noch lächelnd. Sie zuckte mit den Schultern und er grinste kurz. "Ich... muss mich bei dir entschuldigen!", sagte sie dann langsam und sah dabei runter zu ihren Schuhen. Er sah sie fragend an. "Ich habe mich scheußlich benommen, es tut mir leid! Du hast dir das ganze ja auch nicht ausgesucht! Außerdem bin ich immer viel zu schnell ausgerastet!", erklärte sie noch immer mit leiser, schwacher Stimme. Dann sah sie auf und sah ihn aus ihren noch nassen Augen an. "Ist schon in Ordnung!", sagte er grinsend, "Das bin ich schon von dir gewöhnt!" Bei den Worten war er allerdings schon aufgesprungen, denn ihr "WAS?!", hatte er genau wie ihr Aufspringen sehr wohl erahnt. "Na, Warte!", schrie sie ihm nach, doch James war schon bei der Zimmertür und knallte diese hinter sich zu. Grinsend verriegelte Lily sie von innen. Keine zehn Sekunden später klopfte es von der anderen Seite. "Ja?", fragte sie unschuldig. "Machst du bitte die Tür auf, Schätzchen?", hörte sie James höfliche Stimme. "Nein, das geht grad nicht, Schatz! Ich ziehe mich gerade um!", sagte sie genauso lieb und höflich. "Und danach?" "Danach? Danach gehe ich schlafen!" "Kannst du mir dann nicht die Tür aufmachen?" "Nein, tut mir leid, ich will heute lieber alleine schlafen. Der Tag hat mich doch ziemlich geschafft!" "Wenn du mir die Tür aufmachst, sehe ich auch über die Tatsache hinweg, dass du mich gerade angelogen hast!", sagte er und sie war sich sicher, dass er schon wieder grinste. "Woher willst du das denn wissen? Guckst du böser Lümmel etwa durchs Schlüsselloch?", fragte sie noch immer höflich. "Aber nicht doch, Schätzchen! Das würde ich niemals tun! Aber dein Koffer steht da unten so allein mitten in der Diele, wenn du ihn dir holst, kannst du dich erst umziehen!", erklärte er sachlich. Sie schluckte, dass hatte sie vollkommen vergessen. ,Ich will eigentlich nicht in den nach Rauch und Alkohol stinkenden Klamotten von gestern schlafen. Da ich aber nicht zaubern darf, müsste ich mir welche von unten holen und dann könnte James ungehindert hier rein kommen! Und das darf nicht passieren! Aber was soll ich tun?' "Soll ich dir deinen Koffer bringen, Liebes?", hörte sie James da schon wieder von der anderen Seite der Tür flöten. "Ja, das wäre sehr nett, Schatz!", sagte sie fies grinsend, aber höflich. Sie hörte ihn die Treppe erst runter und anschließend etwas lauter wieder hoch poltern. Bis er erneut die Klinke runter drückte. "Machst du mir auf, Schätzchen? Ich habe auch deinen Koffer dabei!", sagte er nett. Sie schritt auf die Tür zu, schubste den unvorbereiteten James feste nach hinten, schnappte sich ihren Koffer, pfefferte ihn ins Zimmer und schaffte es noch so gerade James die Tür vor der Nase zu zuschmeißen und zu verriegeln. "HEY! So ham wir nicht abgemacht!", schnauzte er von der anderen Seite. "Wir haben gar nichts abgemacht! Das war ganz allein dein Vorschlag. Und jetzt gute Nacht, Potter!", sagte sie fies lächelnd und machte sich daran ihr Nachthemd zu suchen. Erst war es ruhig im Flur, was auf nichts Gutes schließen lassen konnte, doch schließlich hörte sie, wie James Richtung Gästezimmer marschierte. Erleichtert zog sie sich das Hemdchen an und schlüpfte in das, wie sie festgestellt hatte, bequeme Bett. ,Hoffentlich geht das nicht so weiter?! Sonst weiß ich echt nicht, was ich machen soll! Mit James Potter verheiratet zu sein, ist eine Sache, aber auch noch mit ihm für unbestimmte Zeit alleine in einem Haus zu wohnen, ohne dies verlassen zu dürfen oder Besuch zu bekommen, ist ganz eindeutig eine andere Sache!!! Ich will hier raus. Da bin ich gerade von Hogwarts und will meine Freizeit genießen. Und prompt werde ich eingesperrt mit dem größten Volltrottel meiner alten Klasse, weil der böseste und mächtigste dunkle Zauberer seit hundert Jahren hinter uns her ist, aus einem mir unerklärlichen Grund, denn ich kenn ihn nicht. Das ist echt zum Verrückt werden. Ich habe ein recht darauf zu erfahren, warum Voldemort hinter James und jetzt auch hinter mir her ist?! Warum will dieses Arschloch von meinem Mann mir das nur nicht sagen? Es muss irgendwas Schlimmes sein, sonst würde er sich nicht so anstellen! Schließlich macht er normalerweise nichts lieber, als mit mir zu reden, falls man das so nennen kann, und jetzt hält er auf einmal die Klappe?! Das ist nicht normal. Und dann entschuldigt man sich auch noch bei dem für sein schlechtes Benehmen, weil das blöde schlechte Gewissen einen plagt, und was bekommt man dafür? Nichts als schon wieder irgendwelche provozierende Scheiße an den Kopf geschmissen. Kann dieser Mann, leider mein Mann, nicht wenigstens gescheit sein oder werden, und seine Intelligenz, die er offensichtlich besitzt, benutzen? Bitte! Aber ich glaub, da kann ich noch so lange flehen, der Mann ist unbelehrbar und wird sich nicht in 200 Jahren ändern!' Sie seufzte und kuschelte sich in die gemütliche Decke, bevor ihr schließlich trotz der ersten Sonnenstrahlen, die ins Zimmer drangen, vor Müdigkeit die Augen zufielen. Die nächsten paar Tage ging es jedoch nicht besser weiter. Ständig kamen die beiden sich in die Wolle und zofften sich wirklich ernst wegen belanglosen Zeug. Sie gingen sich aus dem Weg, redeten kaum miteinander und wenn, dann endete es nie gut. James schlief nachts im Gäste- und Lily im Schlafzimmer. Er kümmerte sich um die obere Etage und brachte diese zum Glänzen, während sie die gleiche Aufgabe mit der unteren hatte. Es war harte Arbeit, aber es lenkte beide von ihren wirklichen Problemen und vor allem, dem jeweils anderen ab. Nach einer Woche, wo kaum ein Wort gewechselt worden war, putzte Lily gerade das Wohnzimmer. Die drei Zentimeter dicke Staubschicht hatte sie schon von dem Boden entfernt und es herrschte auch angenehme Luft in dem Raum. Die Fenster ließ sie vorerst verstaubt, da sie nicht so genau wusste, ob das nicht sicherer war, wenn keiner von draußen rein gucken konnte und die Muggel in dem kleinen Dorf sich nicht wunderten, dass hier plötzlich Licht drin an war und so. Nachdem sie die Möbel ebenfalls abgestaubt und gewischt, die Sofakissen gewaschen, den Fernseher wieder zum Laufen gebracht und das Geschirr in den Vitrinen des Schranks gewaschen und poliert hatte, näherte sie sich nun den langen, schwer aussehenden, dicken Gardinen, welche neben den Fenstern mit Spinnenweben bedeckt waren. Mit einem Spinnenwebentfernwedel und einem Eimer mit Wasser plus Tuch gerüstet ging sie fest entschlossen auf die übel riechenden Dinger zu. Sicherheitshalber hatte sie sich auch noch einen Stock mit genommen, falls darin irgendwas Lebendiges lebte, außer kleinen, harmlosen Tierchen. Vorsichtig zog sie an einer Falte, aus der es plötzlich anfing seltsam zu summen. Nicht so wie das Summen von Bienen, auch nicht wie das von Hubschraubern, sondern irgendwie unangenehm und seltsam, zumindest für Lily. Langsam wich sie zurück. Was ist darin? Als sie dann einen kleinen schwarzbehaarten Kopf, mit Fühlern und spitzen, weißen Zähnchen sah, lief sie schreiend zur Tür. "AHHHHHHH!" Dort stand allerdings James, sie rannte fast in ihn rein, schlang ihre Arme dann aber lieber um ihn und versteckte ihr Gesicht in seinem Shirt. "Da ist ein ekliges Vieh mit spitzen Zähnen, da komisch summt!", sagte sie schnell und krallte ihre Hände in den Stoff seines Shirts. Vorsichtig legte der Mann einen Arm um sie und sah in die Richtung, in die sie zeigte. Tatsächlich schaute dort aus der Gardinenfalte ein kleiner Kopf mit grünleuchtenden Käferaugen und spitzen Zähnchen hervor. Der Schwarzhaarige nahm sie das Schweißband, das er um den Kopf trug, von der Stirn und legte es über die Nase, dann löste er sich von der Rothaarigen, welche sich verängstigt an den Türrahmen stellte und scheu um die Ecke schaute, während er extra mit einer Sprühdose in der Hand, welche er von oben mit gebracht hatte, auf den Vorhang zu ging und das Wesen mit schwarzem Spray einsprühte. Sofort flog dieses zu Boden. James zupfte ein paar Mal kräftig an jeder Gardine, sprayte jedem Wesen etwas der Flüssigkeit ins Gesicht, sodass dies bewusstlos zu Boden fiel. Nachdem er den Raum fertig hatte, packte er die Viecher, welche einen feenartigen Körper hatten, an den dünnen Beinen und schleppte sie an ihr vorbei aus dem Raum. Immer noch erschreckt ließ Lily sich auf das Sofa fallen. Ihr Herz schlug noch schnell. Was war das denn? "Doxys!", erklärte James ihr, der sich locker an den Türrahmen gelehnt und das Schweißband wieder um den Kopf hatte, "Kleine, fiese Biester mit spitze Zähnen! Die beste Möglichkeit sie unschädlich zu machen, ist Doxyzid!" Er warf ihr die Dose zu. "Hier, falls du noch mal welchen begegnest!", sagte er leicht lächelnd, bevor er wieder langsam die Treppe hoch ging. "Sind da noch welche drin?", rief Lily ihm ängstlich nach. "Nein!", entgegnete er von oben fröhlich und machte sich wieder an die Arbeit. Langsam und auf Zehenspitzen schlich die Rothaarige zu der Unterkunft des Feindes. Sie band sich ein Halstuch vor Mund und Nase und streckte die Spraydose aus. Vorsichtig fasste sie sich einen Zipfel des Gardinen und zog ganz sanft daran. Sie sprang einen Schritt zurück, doch es rührte sich nichts. Schließlich zog sie den Vorhang ganz auf und dort war wirklich kein einziges Doxy mehr. Erleichtert atmete sie aus und machte sich daran den Dreck, welchen die Doxys und anderes Kleintier hinterlassen hatte, zu entfernen. Abends saßen Lily und James ausnahmsweise mal gemeinsam in der Küche am Tisch und aßen zu Abend. "Danke, für deine Hilfe!", lächelte sie leicht, nachdem sie einen großen Schluck Milch getrunken hatte. Er zuckte nur lässig mit den Schultern. "Mach ich immer gerne wieder!", grinste er mit vollem Mund. Überhörend, was er mal wieder angespielt hatte, fragte sie lächelnd: "Wie wär's, wenn wir einen Waffenstillstand schließen? Natürlich nur vorrübergehend!" "Okay, vorrübergehend!", stimmte James, nachdem er sich erst mal verschluckt hatte, immer noch überrascht zu und die zwei schlugen sich kurz in die Hände, um den Packt zu besiedeln. Es dauerte mehr als einen halben Monat, bis die zwei das ganze Haus auf Vordermann gebracht, alles gewaschen, geputzt, repariert und von Tierchen befreit hatten. Das Haus sah zwar immer noch alt aus, denn die Möbel waren immerhin alle alt. Doch recht gemütlich war es mittlerweile schon und sie hatten sich wenigstens schon an das Haus und auch an einander gewöhnt. Der Waffenstillstand hielt weiterhin an, aber das war eigentlich auch alles. Es herrschte keine Spannung mehr, aber fröhliche Stimmung eben auch nicht. Sie aßen zusammen und redeten schon mal, aber nur über belanglose Dinge. Jetzt saßen sie erschöpft und glücklich endlich alles fertig zu haben am Essenstisch und aßen selbstgemachte Pfannekuchen. James schmatze vergnüglich und Lily sah ebenfalls schmatzend darüber hinweg, wie schlecht sie sich benahmen. Ich hätte nie gedacht, dass Schmatzen und andere Sachen so viel Spaß machen. Sie grinste ihrem Gegenüber fröhlich zu und der grinste mit Erdbeermarmelade am Mund zurück. Innerlich schüttelte sie den Kopf, das war alles so unmöglich und schien so unecht, doch es war real. Langsam begann sie sogar wieder Spaß am Leben zu finden und das nur wegen James Potter - unglaublich! "Du? Kann ich nicht doch im Schlafzimmer schlafen? Das Bett im Gästezimmer ist so unbequem!", fragte James, während seine Augen vor Schalk und Hoffnung blitzten. "James!", ermahnte sie ihn laut und er konzentrierte sich wieder aufs Essen. "Du gibst niemals auf, nicht?", fragte sie dann wieder grinsend und fröhlich. "Nö, niemals!", grinste er zurück, "du hingegen hast dich ziemlich verändert! So ist das Leben doch viel leichter nicht?" Und damit beförderte er per Löffel ein bisschen des roten Brotaufstrichs in ihr Gesicht. "Hey!", beschwerte sie sich lachend und warf ihm ein Stück fettigen Pfannekuchen entgegen, doch er wich rechtzeitig aus und das Essen rutschte an dem sauberen Küchenschrank runter. Als James sich verwundert den Schrank und Lilys Miene, die sagte, dass ihr das ganz egal war, anschaute, war er mehr als verwundert und passte nicht auf, sodass er eine Sekunde später Schokosirup im Haar hatte, der ihm in dunklen Bahnen übers Gesicht lief. Die Rothaarige lachte, während er sich die Schokolade genüsslich mit der Zunge vom Mund leckte. Bevor er mit Sahne schmiss... Die nächsten paar Tage relaxten sie. Sie faulenzten, lagen auf dem Sofa, James schaute begeistert Fernsehen und beide sahen sich regelmäßig die Nachrichten an, um über die neusten Ereignisse informiert zu bleiben. Es wurde immer mal wieder Morde an Muggeln erwähnt, das Wetter war oft schlecht, es gewitterte meistens und die Nachrichtensprecher verkündigten immer wieder, dass sehr gefährliche Mörder aus einem Gefängnis ausgebrochen waren (=Notlüge), alle sich in Achtnehmen und ihre Kinder nirgendwo alleine hingehen lassen sollten. Viel erfuhren die zwei dadurch allerdings auch nicht. Schließlich, als sie einmal, am Anfang des zweiten Monats, den sie nun hier verbrachten, wie jeden Abend auf dem Sofa saßen, fragte Lily unschuldig: "Warum ist Peter denn in Europa?" James sah sie zuerst überrascht und dann nachdenklich an, schließlich sagte er: "Er sollte Voldemort ablenken und ihn denken lassen, wir seien auch in Europa!" Lily nickte, das leuchtete ihr ein. Aber sie spürte auch, dass der Schwarzhaarige nicht gerne darüber redete und so ließ sie die Frage mal wieder weg, die ihr auf der Zunge lag, sondern fragte: "Wie lange werden wir hier bleiben?" "Wird's dir schon zu langweilig mit mir?", fragte er gekränkt. "Aber nicht doch!", sagte sie entsetzt und strich ihm kurz behutsam über den Arm, bevor sie ihre Hand schnell wieder wegzog, da ein warmes, elektrisierendes Kribbeln von ihrer Hand durch ihren ganzen Körper gejagt war, was sie überspielte mit: "Ich wollte es eigentlich einfach nur wissen! Denn ich bin schrecklich neugierig!" Sie grinste leicht. "Ich weiß nicht! Spätestens wenn Voldemort besiegt ist!! Aber Albus wird uns Bescheid geben!", sagte er auch nicht wirklich überzeugt. Sie seufzte. "Das kann noch ewig dauern, oder?", fragte sie ziemlich hoffnungslos. Er nickte. "Lass uns nicht darüber reden, sondern fernsehen!", schlug er vor und sah sie fragend an. "Okay!", stimmte sie ihm zu und schaltete das Gerät an. James gähnte. Es war schon nach Mitternacht! Vorsichtig schaltete er den TV aus und sah auf seine Schulter runter. Lily hatte im Schlaf ihren Kopf darauf gelegt und schlief nun so seelenruhig. Er lächelte leicht. Wenn man sie so sieht, sie süß und ruhig, würde man niemals darauf kommen, wie temperamentvoll und stur sie sein kann! Schon seltsam. Dann packte er sie mit sich selbst kämpfend und trug sie vorsichtig die Treppen rauf ins Schlafzimmer. Er legte sie aufs Bett und war froh, als er sie endlich wieder los lassen konnte. Vorsichtig deckte er sie zu und schaute auf sie nieder. Sie sah so sexy, süß und friedlich aus. Eine Strähne ihres feuerroten Haares war ihr ins Gesicht gefallen und sie lächelte leicht. Er blieb noch kurz auf dem Bett sitzen und überlegte, was er nun machen sollte. Das Bett ihr war viel weicher und bequemer als seins. Doch er konnte sich doch nicht einfach zu ihr ins Bett legen, oder?! ,Ich habe schon mal mit ihr in einem Bett geschlafen, da kann es doch nicht so schlimm sein, es noch mal zu tun. Aber wir verstehen uns gerade so gut, hier mit würde ich ihr voll in den Rücken fallen und wir könnten noch mal von vorne anfangen! Na und? Ich mag sie, ich will sie nicht verletzen! Verdammt, was soll ich nur tun? Sie sieht aus wie ein wunderschöner Engel!' Er streckte seinen Arm aus und wollte ihr die Haare aus dem Gesicht tun, doch mitten in der Bewegung hielt er inne. Dann zog er seine Hand schnell zurück und ging mit großen Schritten aus dem Raum. Wieder leise schloss er die Tür und verzog sich müde und seufzend ins Gästezimmer. Als Lily aufstand, war es schon reichlich spät. Sie streckte sich genüsslich, gähnte herzhaft und verschwand dann zum Duschen ins gemeinsame Bad. Als wieder raus kam, entdeckte sie James mal wieder im Wohnzimmer vorm Fernseher. Sie betrat leise den Raum und sah ihm grinsend zu. Auf dem Bildschirm zeigten sie gerade ein Fußballspiel, das der Schwarzhaarige aufmerksam, mit großen, interessierten Augen und vor Spannung ernster Miene verfolgte. Er gab auch ständig irgendwelche Kommentare von sich, wie "Hey! Das war jawohl ganz eindeutig ein Faul!" "Warum hat der jetzt schon wieder gepfiffen, bei so einem kleinen Schupser!" "Abseitsfalle? Was soll das denn sein? So'n Blödsinn!" Die Rothaarige musste grinsend. Einerseits hörte er sich an wie ihr Vater und andererseits hatte er nicht die geringste Ahnung von dem Sport, für den er sich schon ziemlich begeisterte. ,Was meine Eltern wohl hierzu sagen werde, wenn sie es erfahren?! Ob sie geschockt sind? Sie kennen schließlich noch nicht mal meinen Ehemann! Dabei hat mein Vater schon immer großen Wert darauf gelegt, dass ich nur mit den richtigen Männern, früher eher Jungen, zusammen bin. Sie seufzte leise. Würden sie das doch nur sehen können!! Ich vermisse sie! Schließlich habe ich sie in den Weihnachtsferien zu letzt gesehen. Lange ist es her!' Als sie wieder aus ihren Gedanken auftauchte, starrte James sie grinsend an und meinte dann wie ein kleines Kind lächelnd: "Fußball, oder wie ihr es nennt, ist echt toll! Aber Quidditch ist tausend Mal besser! Ein Ball ist doch echt langweilig!" Dann starrte er wieder auf den Bildschirm. Plötzlich hatte Lily eine Idee. Leise schlich sie sich nach oben, obwohl er sie wahrscheinlich eh nicht gehört hätte, und kam kurz darauf vollbeladen wieder nach unten. Sie nahm sich eines der mitgebrachten Sachen und warf es Richtung James. Der war nicht darauf vorbereitet gewesen und bekam das weiche ding genau gegen den Kopf. Verwundert blickte er in die Richtung aus der es kam und sah gerade noch wie Lily ein weiteres Kissen warf und ihn noch knapp am Oberkörper streifte. "Hey. Schon mal was von keine Störungen während des Sports gehört?", fragte er gespielt gereizt und warf beide Kissen gleichzeitig nach ihr. Eins davon traf sie mitten in den Bauch, das andere flog knapp an ihrem Gesicht vorbei. "Nein, noch nie!", sagte sie ebenfalls grinsend und setzte die Kissenschlacht fort. Völlig aus der Puste ließ Lily sich eine halbe Stunde später auf das kleinere Sofa fallen, um zu verschnaufen. Diesen Gefallen tat James ihr allerdings nicht. Er kam auf sie zu, während sie die Augen geschlossen hatte. Dann drückte er sie runter, indem er ihr ein Kissen aufs Gesicht drückte. Sofort zappelte sie mit den Armen und versuchte ihn mit den Händen zu packen und sich von dem Kissen zu befreien. Doch der junge Mann wich ihr gekonnt aus, während er sich auf die Sofa kannte setzte, und ließ das weiche Etwas auf ihrem Gesicht, bis er dachte, dass es genug ist. Sie rang nach Luft. "Willst du mich umbringen?", fragte sie ihre Hände auf ihr Herz pressend. "Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist!", sagte er und besah sie sich, "du bist weder blass, noch blau angelaufen. Und atmen und reden tust du auch noch!" "Ob mein Herz nicht vor Schreck stehen geblieben ist, weißt du aber nicht!", meinte sie ernst. "Das kann man aber testen!", sagte er grinsend, nahm ihr Hände vorsichtig von ihrem dunkelblauem T-Shirt und legte stattdessen seine recht Hand vorsichtig über ihr Herz. Ihr Brustkorb hob und senkte sich schnell, und das lebenswichtige Organ funktionierte mehr als gut. Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie ihm in die himmelblauen Augen sah und er ihr in die ihren, welche hellgrünen leuchteten. Sie hielt kurz den Atem ab, als sie feststellte, dass er sie langsam zu ihr runter beugte. Was soll ich tun? Was will er von mir? Was hat der vor? Der will mich doch nicht etwa....? "James!", sagte sie leise, aber entrüstet. Er lächelte nur und näherte sich ihr noch mehr. "James!", sie wurde lauter, "nicht. Lass das bitte!" ,Flehe ich ihn gerade an? Das kann es jawohl auch nicht sein. Ich flehe keinen James Potter an, nein, niemals.' Seine Lippen waren nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt. Ihr Atem ging schnell und ihr wurde warm, sehr warm. Sie roch seinen herben Duft und es vernebelte ihr fast die Sinne. ,Diese Lippen, ob sie wohl genauso schön schmecken wie sie aussehen? Sie sind einfach wundervoll! Und ihre Augen erst! Sie drücken etwas Angst, Ungewissheit, diese flackernde Wut aus und leuchten doch anziehend. Diese Frau macht mich einfach verrückt. Aber soll ich sie wirklich küssen? Ich mag sie und bei uns hatte sich so was wie Freundschaft eingestellt. Soll ich die riskieren? Ich kann doch jetzt auch nicht einfach aufhören! Sie würde mich für einen Feigling halten! Und jetzt bin ich schon einmal so kurz davor, zu wissen, wie Lily schmeckt. Ich kann und will nicht zurück. Ich muss es jetzt einfach wissen. Egal, was später sein wird. Denn ihr Herz schlägt so schnell, ich muss ihr mehr bedeuten, als nichts, das spüre ich ganz deutlich. Ich muss es einfach riskieren! Sie macht mich verrückt!' Sie spürte seinen warmen Atem schon auf ihrer Haut, als sie seine Hand von sich fegte, vom Sofa und somit unter ihm weg rutschte und in die Küche rannte. "Ich habe plötzlich schrecklichen Hunger! Du nicht?", rief sie ihm zu und stellte sich vor den Herd. James seufzte sich im Wohnzimmer aufsetzend. ,Ich habe auch Hunger, aber nicht nach dem Essen, was du jetzt wieder vollbringen wirst!' "Ja, mach was für mich mit!", rief er trotzdem in Richtung Küche und versuchte seinen Blutkreislauf wieder in den richtigen Lauf zu bringen, indem er weiter Fußball sah und sich ablenkte. Die nächsten Tage ging Lily ihm vorsorglich aus dem Weg, damit sich eine solche Situation nicht wiederholen konnte, denn sie bekam immer noch eine leichte Gänsehaut, wenn sie daran dachte. Aber sie war sich mittlerweile sicher, dass es falsch wäre, sich auf James einzulassen. ,Da habe ich doch ganz vergessen, was James für einen Ruf in Hogwarts hatte. Wie konnte mir das nur passieren? Ich habe mir doch schon in der Schule vorgenommen, mich nicht mit dem Playboy der Rumtreiber einzulassen! Ich will nicht eine seiner vielen Freundin sein. Dann wüsste ich nie, woran ich nun wirklich bin, was dieser Kerl wirklich für mich empfindet. Egal, ob ich ihn mag oder nicht. Okay, egal, ob ich ihn mag. Dabei war er die ganze Zeit so nett, aber wahrscheinlich ist er das bei seinen Eroberungszügen immer!' Sie seufzte schwer. ,Warum muss alles immer nur so kompliziert sein? Manchmal wünsche ich mir echt, dass ich kein Zauberer wäre, jetzt frei mit meinen normalen Freundinnen feiern und Spaß mit den Männern haben würde oder eine schöne Beziehung mit einem normalen, netten, mich respektierenden, treuen, fürsorglichen, jungen, gut verdienenden Mann, der nicht wie James jedem Wesen mit Brüsten hinterher starrt! Warum bin ich nur mit diesem Kerl bestraft worden, WARUM?' Schließlich hatten sie beide sich wieder eingekriegt und redeten, aßen und machten auch alles andere auch wieder zusammen. Beide versuchten sich selbst klar zu machen, dass es so das Beste ist und sie das, was geschehen war, schon wieder vergessen hatte. Wochenlang saßen sie jeden Abend vorm Fernseher, neben einander, knabberten Süßes und tranken schon mal Muggelbier, das sie noch gefunden hatten. Eines Mittags ging Lily an James Tür vorbei, auf dem Weg in ihr Zimmer, und blieb dann jedoch fasziniert stehen. Der Schwarzhaarige stand nur mit einer Jeans bekleidet vor seinem mittelgroßen Spiegel und fuhr sich nachdenklich durch die strubbeligen, schwarzen Haare. Seine Augen waren noch etwas klein und er gähnte gerade herzhaft. Grinsend und geradezu gefesselt von seinem perfekten Körper starrte sie ihn in der Tür stehend an. Da stand er noch immer braungebrannt, obwohl sie nun schon seit über zwei Monaten hier in dem Haus gefangen waren und er unmöglich in der Sonne gewesen sein konnte, mit freiem Oberkörper. Sie sah seinen schönen Rücken und die breite Brust, die mit einem leichten, schwarzen Flaum bedeckt war, dann den kleinen Waschbrettbauch im Spiegel. Seine Oberarme waren nicht zu muskulös und er musterte gerade sein Kinn, anscheinend hatte er sich vorher auch auf Muggelart rasiert (Lily hatte ihm zeigen müssen, wie das geht!) und wollte sich nun zum zigsten Mal davon überzeugen, dass es mit dem Zauberstab nicht gründlicher ging. Ein paar Haarsträhnen fielen ihm in die Augen, während seine Brille noch auf einem kleinen Tischchen lag. "Na, macht's Spannen Spaß?", fragte James grinsend und setzte sich seine Brille auf. Sofort schoss ihr Röte ins Gesicht. ,Nanu, ihrer sonst so kessen Klappe scheint es die Sprache verschlagen zu haben! Das ist ja sehr ungewöhnlich.' Noch immer grinsend ging der Mann auf sie zu und blieb schließlich kurz vor ihr stehen. Sie sah rauf zu ihm in seine strahlenden Augen, bevor sie den Blick beschämt senkte und nun direkt auf seine Brust starrte - auch nicht besser. Aber sie konnte schließlich nicht noch tiefer gucken.... "Willst du mal wissen, wie sich das anfühlt?", fragte er dann sanft und nahm vorsichtig ihre zarte Hand in seine, bevor er sie auf seine Brust legte. Die Rothaarige sah ihm erstaunt und mit weit geöffneten Augen dabei zu, sie ließ alles über sich geschehen. Dann lag ihr Hart auf seiner warmen Haut, während sich sein Brustkorb bewegte und sie seinen schnellen Herzschlag spürte, und auch James eine Hand, die er auf ihre gelegt hatte. "Spürt du es? Spürst du wie es schlägt? Bam-bam... bam-bam... bam-bam!", sagte er leise und klopfte mit zwei Fingern mit. Sie starrte weiterhin schweigsam und mit ebenfalls schnell schlagendem Herz auf ihre Hand. Sein Aussehen und sein männlicher Duft verschlugen ihr dem Atem. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte, nicht mehr was sie sagen, was sie denken sollte! Sie konnte ihn nur noch ansehen. Vorsichtig umfasste James mit seiner freien Hand ihr Kinn und hob es an, sodass sie ihm direkt in die Augen sehen musste. Ihre waren leicht verschleiert und glänzten stark. Einige Zeit lang sahen sie sich beide nur an, schauten tief in die Augen des anderen, in deren Tiefen und spürten die Wärme. Irgendwann beugte er sich langsam und vorsichtig zu ihr runter. Sie merkte es und verkrampfte sich leicht, doch sie blieb stehen und sah ihm weiterhin in die warmen Augen, die wie Saphire leuchteten. Dann berührten seine Lippen zärtlich die ihren und sie schloss die Augen. James nahm ihre andere Hand und legte sie ebenfalls auf seine Brust, während er sie immer wieder zärtlich, aber bestimmt, küsste. Danach schlang er seine beiden Arme um sie und zog sie noch näher zu sich, um ihre Wärme besser spüren und ihren Duft tiefer einatmen zu können. Als sie ihre weichen, rosigen Lippen einen Spalt breit öffnete, nahm er die Einladung nur zu gerne, aber überrascht entgegen. Vorsichtig rutschte seine Zunge in ihren Mund und erkundigte die warme Höhle. Dann schloss auch er die Augen und wurde leidenschaftlicher als begann den Kuss zu erwidern. ,Erbarme dich meiner! Ich hätte niemals gedacht, dass sie so gut schmeckt! Nach so wild und doch süß, einfach unglaublich. Noch dazu küsste sie wie eine leibhaftige Göttin und fühlte sich auch so an.' Sie genoss jede Sekunde dieses Kusses. So was hatte sie noch nie erlebt! ,Es ist wirklich atemberaubend und diese Zärtlichkeit hatte ich James gar nicht zugetraut. Aber wie man sich irren kann! Andererseits muss er ja gut küssen, so viele Freundinnen, wie er schon hatte! Nein, daran darf ich jetzt nicht denken! Doch ich muss, es ist falsch!' Und damit schupste sie den verwunderten James von sich weg, rannte zu ihrem Zimmer und schloss sich dort ein. Es dauerte ein bisschen, bis er sich wieder gefasst hatte. ,Was ist los?' Dann rannte er zur Tür und hämmerte gegen diese. "Was ist los, Lily?", rief er ihr zu, "Hab ich was falsch gemacht!" Er hörte sie auf der anderen Seite schluchzen. ,Warum müssen Frauen nur immer weinen, wenn irgendwas schief gelaufen ist?!' "Das ist es ja gerade!", stieß sie wütend hervor, "Nein, du hast nichts falsch gemacht!" Verwundert starrte er die Holztür an. "Das versteh ich nicht! Mach bitte die Tür auf!", sagte er laut aber freundlich, "ich habe nichts falsch gemacht und trotzdem weinst du?!" Und schon wieder überraschte sie ihn, als sie tatsächlich die Tür aufschloss und ihn rein ließ. Er wollte sie in seine Arme schließen, um sie zu trösten, doch sie drehte sich von ihm weg. "Erklär es mir!", bat er leise und stellte sich hinter sie. Erst sagte sie nichts und dann war es auch nur mehr als ein Flüstern: "Warum jagt Voldemort dich?" "Weil ich der letzte...", er brach ab, "Hey, das war eine Falle. Es wird wohl kaum der Grund gewesen sein, dass du jetzt weinst?!" Er packte sie an den Schultern und drahte sie vorsichtig zu sich. Sie schüttelte leicht den Kopf. "Aber ich kann das nicht!", brachte sie kurz gebunden hervor, "Ich weiß so vieles von dir nicht. Du willst es mir noch nicht mal sagen! Und dann die Tatsache, dass du schon so viele Freundinnen hattest!" "Du hast Angst, dass ich zuviel Erfahrung hab?", fragte er. "Nein, du Dummkopf!", sie schlug ihm eine ihrer Fäuste auf die Brust. "Ich weiß nicht, ob ich nicht wieder nur eine von vielen bin! Ob dir das alles hier überhaupt ernst ist!", sagte sie schluchzend und sah auf den Boden. Er sagte ebenso leise: "Du kannst nicht eine von vielen sein, du bist meine Frau, meine einzige Frau und das wird immer so bleiben!" "Das ist noch ein Grund!", sagte sie schon eine Spur wütend, "Wir haben geheiratet, als wir besoffen waren! Du hast mich wohl kaum geheiratet, weil du mich liebst!" Darauf entgegnete er nichts und so drehte sie sich wieder von ihm ab, ihrem Kleiderschrank zu. "Siehst du!", sagte sie anscheinend sauer. "Ich mag dich wirklich, Lily!", sagte er dann kleinlaut. "Ich mag dich auch, James! Aber mögen ist nicht lieben und ich steige für gewöhnlich nicht mit Freunden ins Bett!", sagte sie kälter und härter, als sie eigentlich wollte. "Ich habe nicht vor mit dir ins Bett zu steigen!", antwortete er ernst. "Ach, bin ich dir nicht gut genug, du Playboy?!", fauchte sie ihn an, drehte sich um und sah ihn mit tränenüberfüllten, nassen Augen an. Er schüttelte den Kopf: "Sag so was nicht. Du bist wunderschön und ich sagte doch schon, dass ich dich sehr mag!" Vorsichtig packte er sie wieder am Kinn, doch sie drehte ihren Kopf zur Seite. "Geh und lass mich in Ruhe!" Es klang so leise und traurig, dass James, wenn auch widerwillig, das Zimmer verließ und hinter sich die Tür schloss, bevor er eine eiskalte Dusche nahm, um sich abzukühlen. Lily stand weinend vor ihrem Spiegel und erinnerte sich unter vieler, nasser Tränen an diesen wunderbaren, erst zärtlichen und dann leidenschaftlichen Kuss. Noch nie, hatte sie etwas so schönes gespürt und irgendwie wünschte sie sich, dass sie ihn nicht abgebrochen hätte und jetzt immer noch in James starken Armen lag. Doch sie wusste, dass sie das nicht könnte. Er war ihr gegenüber einfach zu verschlossen, als das sie sein Image komplett vergessen konnte, leider! ***************************************************************************************** "Das Versteck kennt ihr ja nun schon!", sagte Dumbledore und sank auf einen der Stühle, "Ihr wisst, dass es gefährlich ist in den Orden einzutreten. Dass ihr schwierige Aufgaben meistern, gegen Regeln verstoßen (Sirius grinste: "Das wird nicht das Problem sein!"), kämpfen und andere Sachen für den Orden tun müsst. Es ist gefährlich und keiner kann euch euer Leben garantieren! Wollt ihr trotzdem beitreten?" "Gerade deswegen!", grinste Sirius und auch die anderen stimmten zu. "Okay, wie ihr wollte. Die nächste Sitzung ist gleich, ich werde ich den anderen Mitgliedern dann vorstellen! Ihr könnt euch schon mal darauf einstellen, dass ihr bald euren ersten Auftrag haben werdet! Denn im Moment gibt es wirklich genug davon!", erklärte Dumbledore, stand auf und winkte den vier ihm zu folgen. ***************************************************************************************** "Du willst was über mich wissen?!", sagte James am Abend, nachdem sie nun schon die Hälfte des Hauses gestrichen hatten - ihre neue Aufgabe -, auf dem Sofa (Der Abstand zwischen den beiden war größer als sonst!). Sie nickte überrascht und sah ihn neugierig an. "Es kann sein, dass ich einige Freundinnen auf Hogwarts hatte und dass es mir am Anfang Spaß gemacht hat, mit ihnen zu spielen, aber das ist lange her! Ich bin kein Herzensbrecher mehr, wie du vielleicht denkst! Ich habe mich wirklich verändert, seit ich dich zum ersten Mal richtig wahrgenommen habe!", erzählte er und sah ihr dabei in die Augen, "Okay, ich habe mich erst verändert, als du mich ständig hast abblitzen lassen und ich schließlich nur noch dich wollte! Und seit ich mit dir verheiratet bin, habe ich keiner anderen Frau mehr hinterher geguckt. Aber ich bin auch nicht mehr drauf aus, dich flachzulegen, da du mir mittlerweile wirklich was bedeutest, und ich dich mag!" Sie nickte, nachdem sie am Anfang wütend und entsetzt gewesen war, leicht lächelnd, sah ihn aber weiterhin fragend an. "Noch mehr?", fragte er schwerfällig "Aber sicher doch!", grinste sie. "Wie du willst!", sagte er und seine Stimme wurde irgendwie traurig, "Ich hasse Voldemort mit jeder Faser meines Körper und mein Ziel ist es ihn zu töten, egal was ich dafür tun muss! Er hat so viele Unschuldige umgebracht, Kinder zu Waisen gemacht und Familien auseinander gebracht! Dafür muss er bezahlen!", er machte kurz eine Pause und sah sie dann eindringlich an, "Letzte Weihnachtsferien waren Tatze und ich wie immer bei meinen Eltern! Am Vorabend sind wir beiden noch ein bisschen durch die Stadt gegangen, um uns zu vergnügen, jetzt nicht so wie du denkst, wir waren in Discos tanzen und ein bisschen flirten, aber eben harmlos. Als wir mitten in der Nacht wieder nach Hause kamen, hatten wir beide ein ungutes Gefühl. Wir zogen unsere Zauberstäbe und schlichen uns zu dem Haus meiner Eltern. Wir spürten ganz deutlich die Gefahr in der Luft und einige schwarze Auren. Leise gingen wir unter meinem Tarnumhang versteckt zu dem Fenster des Wohnzimmers und sahen hinein. Dort stand er, Voldemort höchstpersönlich den Zauberstab noch auf den Boden gerichtet, einige Todesser im Raum verteilt. Und unten, auf dem Boden, dort.., dort lagen meine Mutter und mein Vater dicht bei einander, regungslos, sie waren beide tot! Dieses Arschloch hatte sie umgebracht! Obwohl sie nichts getan hatten! Sie waren zwar nicht auf seiner Seite, aber sie haben auch nichts gegen ihn unternommen - noch nicht. Ich sehe sein selbstgefälliges Lachen noch heute vor mir und seine rot leuchtenden Augen. Wären Albus und Frank und Alice Longbottom nicht gekommen und hätten uns mit starken Fesselzaubern belegt und in Sicherheit gebracht, wären Sirius und ich in das Haus rein gerannt und... und hätten diesem verdammten, abtrünnigen, ekelerregenden, egoistischen Mistkerl gezeigt, was es heißt, die besten Eltern der ganzen Welt zu töten!" Traurig und erzürnt zugleich sah James zu Boden, die Erinnerungen waren noch so verflixt frisch. Plötzlich spürte er ihre zarte Hand an seiner Schulter und kurz darauf umarmte sie ihn tröstend. Er genoss ihre Wärme und schlang seine Arme vorsichtig um sie. Er war froh, dass sie da war. Sie strich ihm beruhigend über den Rücken (Er trug wieder ein Shirt.). "Das habe ich nicht gewusst!", sagte sie reuevoll, "Verzeih mir!" "Schon gut! Du konntest es ja nicht wissen!", sagte er noch immer leise. "Es muss hart für euch gewesen sein!", redete Lily weiter, "Also für dich und ... äh, Tatze!" James grinste kurz, als sie seinen besten Freund so nannte, bevor er wieder bedröppelt hinter ihrem Kopf antwortete: "Ja. Meine Eltern haben ihn adoptiert, es waren also auch seine! Sie waren beide noch fit und woher hätten wir wissen sollen, dass Voldemort hinter ihnen her war?!", seine Stimme klang zornig und sie beruhigte ihn langsam wieder durch ihre Streicheleinheiten. "Danke, dass du mir das erzählt hast!", lächelte sie später, nahm die Fernbedienung, schaltete das Gerät ein und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Verwundert sah er auf sie runter, dann schlang er vorsichtig einen Arm um ihre Taille und wartete. Als sie sich nicht dagegen wehrte, ließ er ihn da liegen und schaute wieder leicht lächelnd mit ihr den Abend über fern. Es war genau der Tag, an dem sie drei Monate dort wohnen, als James sie am Morgen wecken wollte. Er klopfte gut gelaunt und betrat, als keiner antwortete das Zimmer. Lily stand summend vor dem Spiegel, sie hatte komische, kleine, schwarze Teilchen, die mit Schnüren ein rundes Gerät verbanden, in den Ohren und schloss gerade ihren BH. Als sie ihn sah erstarrte sie genau wie er. Sie nahm sie die Stöpsel aus den Ohre, drehte sich um und fauchte ihn an: "Kannst du nicht anklopfen?" "Hab ich doch!", sagte er irritiert, "als du nicht geantwortet hast, dachte ich du schläfst und wollte dich wecken!" Er stand noch immer wie versteinert in der Tür und starrte sie an. Sie fühlte seine heißen Blicke auf ihrem Körper. Sie hatte ihr dünnes, kurzes Nachthemd nur noch als ne Art Rock auf den Hüften sitzen und trug oben rum einen spitzenbesetzten, nachtschwarzen BH. Eine leicht Röte schoss ihr in die Wangen, als ihr das klar wurde und ihr wurde warm. Sie sah ihn an, erkannte seinen gut gemeißelten Körper unter seiner Kleidung, sah sein wildes Haar, die Augen, in den wilde Flammen peitschten und die leicht geöffneten Lippen. Ein Schauder lief ihr durch den ganzen Körper und ihr kleinen Nackenhärchen stellten sich auf. Es kribbelte in ihrem ganzen Körper und sie spürte plötzlich ein unzubändigendes Verlangen in sich aufsteigen, das sie noch nie gefühlt hatte. Plötzlich stand sie nur noch wenige Zentimeter vor ihm, hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen und lächelte den völlig überraschten James an. Und es war ebenfalls sie, die sich Zenitmeter für Zentimeter seinen Lippen näherte und sie dann mit ihrem Mund umfing, sie mit den Zähnen und der Zunge leicht neckte und schließlich in seine warme, feuchte höhle vordrang. Er schlang seine arme um ihre Taille und drückte sie an sich. Mit einer Hand fuhr er ihr den nackten Rücken hoch und krallte sich in ihre schönes, langes Haar. Den Druck auf ihre Lippen verstärkte er etwas und die andere Hand ließ er auf ihrer warmen Haut liegen. Die Rothaarige fuhr ebenfalls mit einer ihrer Hände in sein Haar, das sich weich anfühlte, was sie nicht erwartet hatte. Beiden wurde sehr warm und trotzdem drückte Lily sich noch mehr an ihn, drückte ihre nur durch einen BH leicht verhüllten Brüste an sein Shirt und spürte seinen schnellen Herzschlag durch die Stoffe. Sie stellte sich leicht auf Zehenspitzen und winkelte das eine Bein nach hinten. Der Kuss war innig und leidenschaftlich. In James Körper schien alles zu glühen und zu flattern, als er ihre prallen Brüste an seinem Oberkörper spürte, ihm wurde heiß und fuhr mit einer Hand immer wieder ihren schönen Rücken rauf und runter, die zarte Haut unter seinen Fingern spürend. Lilys frei Hand bahnte sich in der Zeit ebenfalls einen Weg seinen Rücken runter und schob sich dann von unten unter sein Shirt, wo sie zuerst den Bauch betastete und dann immer höher wandte. Kurz darauf lag das Shirt auf dem Boden und sie konnte mit beiden Händen seine harten Brustwarzen verwöhnen und mit ihnen spielen. Der Schwarzhaarig fuhr mit seiner Zunge ihren Unterkieferknochen entlang hoch zu ihrem Ohr und knabberte kurz an dem kleinen Ohrläppchen, bevor ihre Oberlippe neckte. Seine Hände wanderte zu ihrem BH Verschluss und spielten ein bisschen mit ihm, bevor sie ihn öffneten und der dünne Stoff nun nur noch durch ihre beiden Körper gehalten wurde. Was beide nervte, sie wollte die heiße Haut des anderen spüren, so trennten sie sich kurz, drohten in den Augen des anderen zu versinken, während das Stück Stoff zu Boden fiel und ihre Hände den Körper des anderen verwöhnten. Kurz senkten beiden den Blick, um den anderen zu begutachten. Keine halbe Minute später küssten sie sich wieder gierig und reizten gegenseitig ihre kieselsteingroßen, harten Brustwarzen. James Hände setzten sich an ihrer Hüfte ab und hielten sie fest, während er sie weiter küssend zum rückwärts gehen verleitete. Langsam ging sie voran. Lily fummelte an dem Verschluss seiner Jeans rum und zog ihm schließlich den Reifverschluss runter. Schnell und geschickt schlüpfte er aus seiner Hose und ging nur noch mit einer dunkelblauen Boxershorts bekleidet weiter. Als die Rothaarige stolperte, brachte er ihr Seidenhemd endgültig zum Runterrutschen und landete dann mit ihr auf dem Bett. Vorsichtig kletterten sie richtig drauf, immer darauf bedacht, den Kuss bloß nicht zu unterbrechen. James kniete sich vorgebeugt über ihr und küsste sie voller Leidenschaft.... Erschöpft öffnete Lily ihre Augen. Über sich sah sie wie immer die Holzdecke. Doch etwas war anders als sonst. Es war nicht die Tatsache, dass sie nackt war, sie schlief im Sommer oft so, weil es ihr sonst zu warm war. Es war eher die Tatsache, dass sie nicht alleine im Bett lag, sondern in James Armen. In James Armen? Erschreckt riss sie die Augen auf und entriss sich unsanft aus seiner Umarmung. ,Ach du Scheiße! Wir haben es wirklich getan! Ich habe es wirklich getan! Oh mein Gott! Ich habe mein erstes Mal mit James Potter verbracht! Ich fass es nicht.' Sie sah auf ihn runter. Er hatte seine bezaubernden Augen noch geschlossen und wirkte einfach nur perfekt, wie ein Meisterwerk Gottes. Er schien noch nicht wirklich wieder zu sich gekommen zu sein, wie sie erleichtert feststellte, denn so hatte sie noch etwas Zeit zum Nachdenken. ,Was habe ich bloß getan? Wieso nur habe ich das getan? Okay, es war schön und fantastisch und atemberaubend und... und..., und es hat überhaupt nicht weh getan! Aber trotzdem! Wie konnte ich mich nur mit ihm einlassen? Wieso hat er nicht einfach abgebrochen? Wieso hat er mich das machen lassen? Wieso verdammt noch mal nur? Er sagt doch selbst, dass er nicht mehr nur diese Scheiße macht! Was zum Merlin war dann das hier? Warum hat er dann das hier gemacht? Wie soll ich ihm je glauben könne? Wie soll ich mir je wieder glauben können?' Sie war verzweifelt. ,Ich bin nicht so. Ich steige nicht mit jedem ins Bett, nur weil er mir gefällt!! Und ich war noch nicht mal besoffen! Also warum, warum verdammt noch mal haben wir das getan? Es war körperliche Anziehung! Genau, das muss es gewesen sein. Anders ist es unmöglich. Wir haben schon zu lange gemeinsam zu dicht bei einander gelebt ohne andere. Das ist die Lösung. Unsere Körper haben sich gegenseitig angezogen!' Sie seufzte erleichtert, bevor ihr etwas anderes einfiel. ,Aber, was ist, wenn das wieder passiert?! Das darf es nicht! Es darf nie wieder geschehen, niemals!' Damit schmiss sie den gerade aufwachenden James unsanft aus dem Bett. "Hey, was soll das?", fragte er noch halb neben sich. Das nutzte sie aus, um ihn, mit der Bettdecke um sich gewickelt, aus dem Zimmer zu schupsen und die Tür zu verriegeln. "Hey!", rief er entsetzt, als er wahrnahm, was sie da gerade gemacht hatte. "Was soll das, Lily? Ich habe doch nicht schon wieder nichts falsch gemacht oder doch was falsch gemacht?", fragte er sich selber verwirrend, "Verdammt, Lily! Mach die Tür auf!" Aber sie antwortete auch nicht, als er noch einige weiter Male gegen die Tür hämmerte und nach ihr brüllte. Stattdessen hatte sie sich wieder die Kopfhörer aufgesetzt und hörte laut Musik, um ihn zu überhören! Sie wollte ihn weder sehen, noch hören, noch fühlen oder riechen. ,Er sieht super aus, er riecht verflixt gut und fühlt sich einfach nur himmlisch an. Es muss eine Sünde sein ihn zum Mann zu haben! Was denke ich da! Hilfe, Lily, hast du dich verändert! Allerdings der Kerl macht mich krank und seine beschissene Anziehungskraft und sein Charme noch dazu bringen mich entgültig um den Verstand. Würde er doch nur nicht so gut aussehen, dann wäre das heute alles nicht passiert und ich wäre immer noch Jungfrau!' Sie seufzte wieder vernehmlich und fragte sich mal wieder: ,Womit habe ich das nur verdient, womit? Denn immer noch wusste sie keine Antwort darauf, warum das Schicksal sie so bestrafte und auf Probe setzte, die sie jetzt wahrscheinlich nicht bestanden hatte. Warum nur habe ich mich mit diesem Kerl eingelassen, warum? Wie konnte mein Körper nur stärker sein als mein Verstand? Alle haben immer gesagt, ich sei schlau. Aber das, was ich hier getan hab, war nun wirklich nicht schlau. Die ganzen Menschen können mich nicht kennen, denn sie irren sich, ich bin dumm, ein einfältiges, dummes Ding! Mist, verdammter!!!' Tränen stiegen ihr in die Augen und sie kuschelte sich in Decke, ihr Gesicht im Kopfkissen versteckend und weiter "Say it isn't so" hörend... ***************************************************************************************** "NEIN, SIRIUS!", schrie eine Frauenstimme und die Person rannte zu dem auf dem Boden liegenden, jungen, schwarzhaarigen Mann. "Komm schon, wach auf!", flehte sie leise und schüttelte ihn. Doch er rührte sich kein bisschen. "Bitte, mach schon! Du kannst mich doch jetzt nicht alleine lassen! Wach doch endlich auf!", Tränen stiegen ihr in die Augen. Ein braunhaarige Mann trat hinter sie und zog sie in seine Arme, um sie zu trösten. "Warum, warum nur?", schluchzte sie. "Warum hat er das getan?", fragte eine andere weibliche Stimme. Die Frau ließ sich auf die Knie neben dem leblosen Körper fallen. Tränen rann ihr ununterbrochen über das Gesicht, während ihr rechter Arm schlaff an ihrem Körper runter fiel. "Todesser töten ohne Reue! Für ihn war Tatze nur einer von vielen!", flüsterte Remus traurig und drückte die Frau in seinen Armen noch etwas fester an sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)