Hochzeit, und dann? von NordseeStrand (Alles begann in Las Vegas (LilyxJames)) ================================================================================ Ein Morgen voller Schrecken --------------------------- HI! Hier ist das erste Kapitel unserer ersten zusammen geschriebenen FF! Die Art und Weise, wie wir diese FF schreiben, ist eigentlich ganz einfach: Wir schreiben abwechselnd die Kapitel, ich (Vanilla Prinzess) fange jetzt hier mit an, nachdem wir besprochen hatten, was passieren sollte. Der Andere betat anschließend, dann besprechen wir den Teil gemeinsam, nehmen eventuell nötige Änderungen im Verlauf des Geschehens vor und das wars eigentlich auch schon. Dann bekommt ihr sie zum Lesen und dabei nun viel Spaß! Disclaimer: Uns gehören nur Joanna und Nicole und der Storyverlauf, der Rest J.K. Rowling! Widmung: Allen Lily-James-Fans, aqualight und Mirumy kleine Bitte: Schreibt uns Kommis!!!! Damit wir wissen, ob wir so gut zusammenarbeiten, dass sich ein nächster Teil lohnt! Anmerkung: Alle in dieser FF genannte Bars/Kneipen, Discos gibt es wirklich! *knuddel* Vanilla Prinzess und Darc Angel Über die Updates von 2011: Ich hab ein paar übersehene Rechtschreibfehler korrigiert, aber hauptsächlich habe ich Absätze eingefügt, um die Story lesbarer zu machen. Ich hoffe es ist mir gelungen: Viel Spaß! *~*~*~*~*~*~ Lily wachte auf und stöhnte. Alles tat ihr weh. Ihre Muskeln fühlten sich an, als ob sie bei einem Marathon mitgemacht hätte, jeder einzelne ihrer Knochen schmerzte, als ob er gerade Dank eines kräftigen Schlucks Skelewachs neu wachsen würde, und in ihrem Kopf schienen ein Presslufthammer und ein Specht ein Stelldichein (= ne Art Date) zu haben. Das Einzige, was sie in diesem Moment spüren konnte, war den Schmerz, sie konnte keinen klaren Gedanken fassen. Selbst ihre Haut war überempfindlich, denn sogar die sonst so sanfte Seidenbettwäsche, in die sie gerade eingekuschelt war, schien zu scheuern. Vorsichtig versuchte sie ihre Augen zu öffnen, kniff sie aber gleich wieder zusammen, weil das Licht, dass durch die großen Fenster hereinfiel, noch greller zu sein schien als sonst. Langsam und darauf bedacht sich nur so viel wie nötig zu bewegen, drehte sich Lily in eine angenehme Lage. Kaum hatte sie diese erreicht, versuchte sie so still wie möglich zu liegen, um den Schmerz loszuwerden, was sogar funktionierte. Ihre Muskeln entspannten sich, die Knochen schienen ausgewachsen zu sein und das Pochen und Ticken in ihrem Kopf wurde weniger. Der Schmerz ebbte ab, und sie konnte sich auf andere Dinge konzentrieren. Was war passiert, warum fühlte sie sich so Elend? Hatte Voldemort sie doch gefunden und sie hatten gegen ihn kämpfen müssen? Hatte er sie etwa mit dem gefürchteten Cruciatus-Fluch belegt? Lily versuchte angestrengt, sich daran zu erinnern, was in der gestrigen Nacht vorgefallen war, aber so sehr sie es auch versuchte, sie konnte sich nicht erinnern. Sie war sich noch nicht einmal sicher, wo sie überhaupt war. War sie in einer Art Kerker, oder war sie im Hotel? Sie und ihr besten Freundinnen Joanna und Nicky, die eigentlich Nicole hieß, aber nur dann so genannt wurde, wenn man ernsthaft über wichtige Angelegenheiten mit ihr redete, hatten auf Muggelart einen Urlaub in Las Vegas gebucht. Sie hatten schon lange vorgehabt alleine zu verreisen und ihr Abschluss von Hogwarts war der beste Grund dazu gewesen. Amerika war die erste Wahl gewesen, da Voldemort hauptsächlich in Europa, besonders in England sein Unwesen trieb. Zwar wussten sie nicht, wie lange das noch so bleiben würde, aber vorerst waren sie hier sicher. Sie hatten extra alles auf Muggelart gemacht, damit Voldemort nicht sofort bemerkte, dass sie verreist waren. Zwar war Besenfliegen bei den Mitgliedern des Ordens noch erlaubt, im Gegensatz zu zaubern, weil der-dessen-Name-nicht-genannt-werden-durfte sie Dank eines von ihm erfundenen Dauer-Zauberspruch-Radar-System-Fluchs (AN: was für ein Wort) jeder Zeit ausfindig machen konnte - aber sicher war sicher. Gestern waren sie dann in einem Flugzeug hierher geflogen, hatten ihre Zimmer in Beschlag genommen und waren auf die Piste gegangen, um zu feiern, dass sie Hogwarts hinter sich gebracht und Voldemort ausgetrickst hatten. Daran konnte sie sich noch erinnern. Sie waren durch die Discos und Kneipen gezogen, hatten alles mögliche getrunken, von Cola am Anfang, über Mageritas bis zu doppelten Whiskys. Je später es an dem Abend geworden war, desto weniger konnte Lily sich daran erinnern, was passiert war, und nach dem eben genannten doppelten Whisky in der dritten Kneipe war ihr Gedächtnis ganz weg. Sie hatte einen totalen Filmriss, weshalb sie diese Schmerzen wohl auch in Zusammenhang mit einem dicken, fetten Kater stellen musste. Aber so schlecht konnte es ihr doch nicht nur wegen Alkohol gehen, oder? Sie seufzte. Jetzt wusste sie zwar wieder, was sie gestern Abend gemacht hatte und woher ein Großteil ihrer Schmerzen herkommen musste, aber das beantwortete immer noch nicht ihre Frage, wo sie denn jetzt war! Ihr blieb wohl nichts anderes übrig, als doch die Augen zu öffnen und zu sehen, ob sie denn in Voldemorts Gefangenschaft war oder nicht. Langsam schlug sie die Augen auf. Das Licht blendete zwar immer noch, aber ihre Augen schmerzten deshalb lange nicht mehr so wie vorhin. Sie sah nach oben an die weißgetünchte Decke mit schicker Lampe. Von dort ließ sie ihren Blick nach links wandern. Die Wand, die sie daraufhin in Augenschein nehmen konnte, war ebenfalls nett und gemütlich. Sie war in einem warmen und freundlichen gelborange gestrichen und eine mit roten Rosen bedruckte Borte war etwa 15 Zentimeter vor der Decke angebracht. An der Wand hingen zwei wunderschöne Bilder, das eine von einem Liebespaar, den Kleidern nach ein Lord oder Ähnliches mit seiner Frau oder Freundin. Er hatte seine Hand um ihre Taille gelegt, während sie ihren Kopf an seine breite Schulter lehnte und sich ihm gleichzeitig für einen Kuss entgegen streckte, den er ihr anscheinend auch geben wollte, denn auch er beugte sich ihr entgegen. Lily seufzte sanft, was für ein schönes und romantisches Bild. Das zweite Bild war weniger romantisch, strahlte aber eine unglaubliche Harmonie aus; es zeigte eine Familie beim Picknick im Park. Zwischen den beiden Bildern hing ein Spiegel und davor stand ein kleines Tischchen. Rechts neben dem Bild des Paares war eine hölzerne Tür, auf der mit großen Buchstaben WC stand. Lily atmete erleichtert aus, sie war im Hotel. Zwar nicht in ihrem Zimmer, denn ihres sah ganz anders aus, aber 100%ig im Hotel, die Badezimmer Tür bewies es. Jetzt musste sie nur noch herausfinden, in welchem Hotelzimmer sie dann war? Plötzlich bewegte sich die Bettdecke rechts neben ihr und ein leises Stöhnen war zu hören. Erschrocken drehte sich Lily blitzschnell auf die rechte Seite - was ihrem Kreislauf und ihrem Körper gar nicht gefiel. Augenblick tat ihr wieder alles weh, nicht mehr ganz so schlimm wie vorher, aber immer noch schlimm genug. Gleichzeitig wurde ihr schwindlig, sodass sie einen Moment die Augen schließen musste. Als sie sie einen Moment später wieder öffnete, erblickte sie kurzes, schwarzes und sehr strubbeliges Haar, das zu dem weißen Seidenbezug des Kissens einen unglaublich starken Kontrast darstellte. Der Rest der Person, die da neben ihr lag, war verdeckt, aber Lily wusste auch so, wer da neben ihr lag. Anscheinend hatte sie es gestern spät Abend (oder heute Morgen) irgendwie, wahrscheinlich mit Joannas Hilfe in deren Zimmer geschafft - und von da nicht mehr allein in ihres. Joanna hatte bestimmt nichts dagegen gehabt, dass sie hier schlief, warum sollte sie auch? Sie und Joanna waren schließlich schon seit der ersten Klasse auf Hogwarts die besten Freundinnen gewesen. Für sie war es normal, auch mal mit einer ihrer Freundinnen das Bett zu teilen, vor allen, wenn in den Ferien mal eine bei ihr zu Hause übernachtete. Ihren Eltern war es natürlich sehr peinlich gewesen, dass das Haus nicht groß genug für ein Gästezimmer war, aber Lily war das von jeher egal gewesen. Das sie jetzt bei Joanna aufwachte, würde auch erklären, warum ihr das Zimmer nicht bekannt vorkam, sie war schließlich gestern nicht drin gewesen. Die Mädels und sie hatten lediglich ihr Gepäck abgestellt, sich in Schale geworfen und waren losgezogen. Sie selbst hatte noch nicht mal ausgepackt, nur ihre Discoklamotten hingen relativ ordentlich im Schrank. Lily drehte sich wieder auf die andere Seite und kuschelte sich wieder in ihre Decke, sie war hundemüde. Jetzt, da sie sicher war, dass sie nicht Voldemort zum Opfer gefallen war, würde sie beruhigt schlafen können. Dann wurden ihre strahlend grünen Augen von ihren Lidern verdeckt. Keine fünf Minuten später schlug sie die Augen jedoch wieder auf, sie musste aufs Klo, dringend - sehr dringend! Schnell schlug sie die Decke zurück und stand auf. Im nächsten Moment drehte sich alles, die Bilder verschwammen mit ihrem Spiegelbild an der Wand zu einem einzigen Brei. Jetzt musste sie noch dringender aufs Klo. So schnell sie konnte wankte Lily auf die Tür zu, ihre schmerzenden Knochen und die protestierenden Muskeln ignorierte sie einfach. Im Bad angekommen eilte sie zum Klo und riß den Deckel auf, aber anstatt ihre übel drückende Blase zu entleeren, kniete sie keine Sekunde später vor der Toilette und würgte den Inhalt eines etwas höher gelegenen Organs raus. *~*~*~*~*~*~ Eine Viertelstunde später ging es Lily schon wesentlich besser. Ihr Körper hatte sich an die Belastung gewohnt und war viel geschmeidiger geworden, ihre Blase war leer, und all der Alkohol, der noch in ihrem Magen gewesen war, würde jetzt nicht mehr ihre Leber belasten. Der schreckliche Geschmack in ihrem Mund war dank Joannas Zahnbürste und ihrer Zahnpasta verschwunden ( auch wenn sich Lily wunderte, warum Joanna die Zahnpastamarke gewechselt hatte, mit der alten war sie immer sehr zufrieden gewesen). Fast die ganze Zeit hatte sie bei diesen Taten die Augen zu gehabt, es war ihr einfach viel zu anstrengend gewesen, ihre schweren Augenlider die ganze Zeit offen zu halten. Bevor sie jetzt wieder in das warme Bett kriechen würde, warf sie noch einen schnellen Blick in den Spiegel, um sicher zu gehen, dass sie nichts mehr im Gesicht hatte, was da nicht hingehörte. Der Schrei, den sie bei ihrem Anblick ausstieß, konnte man noch im Schlafzimmer hören. Lily sah das Spiegelbild entsetzt an. Das konnte doch nicht sie sein! Das, was sie da aus dem Spiegel so ungläubig ansah, war ein Monster! Die feuerroten Haare standen wirr ab, viele Strähnen waren verknotet. Ihre Lippen waren geschwollen und rau und der zu ihren Haaren passende Lippenstift war überall um ihren Mund herum, nur Dank dem Handtuch, das sie gerade benutzt hatte, nicht mehr da, wo er hingehörte. Ihre Augen - oh Gott. Das sonst so schöne Grün war ganz trüb, die Maskara verlaufen, der Eyeshadow verwischt und unter ihren sonstigen Highlights im Gesicht waren Säcke von solcher Größe, dass man meinen könnte, sie habe nicht eine Nacht, sondern eine ganze Woche durchgetanzt. Mit einem Schlag war Lily hellwach. An diesem Aussehen musste sie was ändern, so konnte sie nicht wieder zurück ins Schlafzimmer! Wenn sie so noch mal einschlafen würde, bräuchte sie anschließend einen Friseur für einen Militärschnitt und einen Schönheitschirurg. Aber wo sollte sie anfangen? Die Haarknoten würde sie mit einer Bürste nicht rausbekommen, höchstens mit einem guten Zauber, aber den konnte sie ja nicht anwenden! Auf Joannas Shampoo konnte sie auch nicht wirklich zählen, da ihr so was nie passieren könnte, weshalb sie auch kein Shampoo für solche Fälle besaß. Sie seufzte. Sie würde sich noch überlegen, wie sie ihre Haare wieder in Ordnung bekam, jetzt würde sie sich erst mal ihrem Gesicht zuwenden. Sie öffnete eine der Spiegelschranktüren. Joanna würde hier bestimmt irgendwo ihr Make-up und dessen Entferner aufbewahren. Aber in dem Schrank war nichts drin, also schloss Lily ihn wieder und öffnete den andern Schrank, diesmal fest in der Annahme, dass das Gesuchte dort drin war. Sie überflog die Reihen. Nichts, absolut nichts. Sie zog die Stirn kraus. Das passte so gar nicht zu Joanna, sie war zwar sonst nicht sehr ordentlich, aber ihr Make-up bewahrte sie immer im Schrank auf, oben Rouge, Maskara, Puder und Co., unten alles, was zum Entfernen dieser Dinge nötig war. Dann zuckte sie mit die Schultern. Vielleicht hatte Joanna ihre Sachen gestern in der Eile auch einfach nur wieder in ihren Kulturbeutel getan, aber sie hatte jetzt keine Lust danach zu suchen. Ausnahmsweise müssten mal nur Wasser und Seife zum Saubermachen reichen. Als Lily fünf Minuten später wieder in den Spiegel sah, war aus dem gruseligen Frankensteinmonster schon fast wieder sie geworden - nur noch die Haare waren zum Fürchten. Und auch dieses Makel ließ sich hoffentlich mit einer Dusche, einer Bürste und einem Föhn beheben. Lily nahm eines der großen Badetücher vom Haken, drehte sich zur Dusche und machte das Wasser an, damit es warm wurde. Dabei bemerkte sie zum ersten Mal die große Jacuzzi Eckbadewanne, die regelrecht zu einem ausgedehnten Bad einlud. Sie seufzte geschlagen. Irgendwie war das nicht fair, Joanna hatte ein viel größeres und viel schöneres Bad als sie! Und dann auch noch mit der Badewanne ihrer Träume, die sich perfekt für ein gemütliches Bad zu zweit eignete, weshalb sie später, wenn sie mal verheiratet war unbedingt so eine Wanne haben wollte. Wie gerne würde sie diese Badewanne jetzt in Beschlag nehmen, aber sie wusste, dass das unmöglich war. Nicht wegen der Rechnung, nein, da hätte sie zugezahlt, und auch nicht wegen Joanna, die hätte bestimmt nichts dagegen, aber ein Bad war für ihre Haare jetzt Gift. Vielleicht könnte sie sich die Wanne morgen Abend, wenn ihre Haare wieder vollends in Ordnung waren, ausleihen. Bei diesem Gedanken besserte sich ihre Laune etwas und sie stieg unter die Dusche. Das warme Wasser floss über ihren Körper und lockerte ihre Muskeln noch mehr, was ihr ein genießerisches Stöhnen entlockte. Als sie nach unten auf die weiße Duschmatte sah, wurde dieses Stöhnen allerdings genervt. Das Wasser hatte einen leicht gelblichen Ton, den es nur aus einem Einzigen Grund haben konnte. Lily sah auf ihre wohlgeformten Oberschenkel, an der Innenseite klebte Blut. "Verdammt seist du, Voldemort!", dachte sie gehässig. Dieser Typ, beziehungsweise der Stress, den sie wegen ihm hatte, brachte ihren ganzen Hormonhaushalt durcheinander, was sich wunderbar an dem Abstand und der Stärke ihrer Tage belegen ließ. Mal fielen sie einen Monat aus, dann kamen sie wie jetzt nach zwei Wochen schon wieder, mal dauerten sie über eine Woche, mal nur einen Tag, dann hatte sie starke Bauchschmerzen und Brechreiz, dann spürte sie wieder gar nichts - kurz, in dieser Hinsicht war gar nichts sicher. Sie konnte sich nicht mehr drauf vorbereiten, oder wenigstens ahnen, wann etwa sie kommen würden, sie kamen einfach irgendwann, und sei es mitten im Zaubertränkeunterricht von Professor Rudd. Schaudernd und zugleich grinsend erinnerte sie sich an den Vorfall. ~Flashback~ Die meist gefürchtetste Stunde an der ganzen Schule, es sei denn, man hatte den Hausnamen Slytherin, hatte vor keinen zehn Minuten angefangen und schon stand dem Gryffindorteil der Klasse der Schweiß auf der Stirn. Lily hatte gerade angefangen, den Zaubertrank, dessen Zutaten an der Tafel standen, zu mischen, als sie plötzlich merkte, wie eine zähe, warme Flüssigkeit zwischen ihren Beinen hervor floss und einen kleinen Teil des grauen Rocks ihrer Schuluniform durchtränkte. Sie wusste, dass, wenn sie nicht möglichst schnell auf die Toilette durfte, bald aus diesem kleinen unauffälligen Fleck ein riesiger, sehr auffälliger Fleck werden würde, also hob sie zitternd die Hand um Professor Rudd zu bitten, die Toilette aufsuchen zu dürfen. Als der parteiische Hauslehrer von Slytherin die Hand erblickte, polterte er durch die ganze Klasse: "Evans!" Lily schluckte, eigentlich hatte sie gehofft, das der Lehrer zu ihr kommen würde und sie nicht laut vor der ganzen Klasse fragen müsste, aber ihr blieb wohl nichts anderes übrig. "Könnte ich eben auf die Toilette, Herr Professor?", fragte sie mittellaut. Der Lehrer, der die Frage sehr wohl verstanden hatte, fing an hämisch zu grinsen und sagte: "Ich habe Sie nicht verstanden, Evans, was haben Sie gesagt?" Lily atmete tief ein und wiederholte lauter: "Könnte ich eben auf die Toilette, Herr Professor?" "Was?", kam es wieder von dem fies grinsenden Mr. Rudd. Lily platzte der Kragen, sie musste aufs Klo, und das sehr schnell, sonst würde es sehr peinlich für sie werden, noch peinlicher als die Situation jetzt. "Könnte ich eben auf die Toilette, Herr Professor?", schrie sie entnervt durch die Klasse. Professor Rudd stand auf, der Kopf rot vor Wut, aber auf dem Gesicht immer noch dieses gemeine Lächeln. "Nicht in diesem Ton, Evans, und nicht so laut, ich bin nicht taub; zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor. Und ,Nein!' sie können nicht auf die Toilette, wenn sie müssen, hätten sie vor der Stunde gehen können! Außerdem ist es nicht gestattet, diesen gefährlichen Zaubertrank ohne Aufsicht kochen zu lassen!" Lily stiegen die Tränen in die Augen, warum musste er so gemein sein? "Aber vor der Stunde wusste ich das doch noch gar nicht.", flüsterte sie so leise, sodass nur Joanna, die neben ihr saß, James, der rechts neben ihr an einem anderen Tisch saß, Sirius, der hinter ihr saß (Prof. Rudd hatte Sirius mit Remus tauschen lassen) und Snape, der vor ihr saß, es mitbekamen. Joanna und die beiden Rumtreiber verstanden sofort, was mit Lily los war, denn sie hatten mitbekommen, wie sich Lily bei Nicky über das Problem mit ihren Tagen beschwert hatte. Leider schien aber auch Snape zu ahnen, was mit ihr los war, also fragte er gehässig und so laut, dass alles es mitbekamen: "Hast du etwa deine Tage gekriegt, Evans? Das würde auch deine Stimmungsschwankung erklären!" Daraufhin hatte natürlich die ganze Slytherinseite und Mr. Rudd angefangen zu lachen, während Lilys Wangen von einem leichten Rosa überzogen wurden. Jetzt würde sie nie hieraus kommen, ohne zum Gespött der Schule zu werden. Sie sah es schon vor sich; nachdem es zum Stundenende geschellt hatte, würden alle Slytherins nur darauf warten, dass sie aufstand und den Raum verließ. Dann würden sie natürlich den bis dahin stark gewachsenen Fleck sehen, der sich auf der Rückseite ihres Rockes bildete. Und dann würde sie damit noch wochenlang aufgezogen, ausgelacht und gedemütigt werden. Während sie so in sich versunken an das Elend, das ihr bevorstand, dachte, war der Unterricht weitergegangen und Joanna hatte unauffällig auch Lilys Trank weitergebraut. Lily übernahm wieder und hatte gerade die gefährlichste Stelle hinter sich gebracht; man musste ganz genau nur 3 Mäusehaare hineingeben, als plötzlich der Kessel von Damon und Lester, den zwei besten Zaubertrankbrauern aus Slytherin, explodierte und der Trank auf die beiden spritzte. Entsetzt und überrascht aufschreiend sprangen die beiden Jungen auf und die Stühle hinter ihnen fielen dank des Trankes auseinander, sodass ihnen keine andere Möglichkeit blieb, als weiter stehen zu bleiben und so von allen angestarrt zu werden. Die Klamotten der beiden fingen sich an aufzulösen, als ob nicht Zaubertrank sondern Salzsäure draufgespritzt wäre. Die Körperstellen, auf die der Trank gekommen war, wurden runzelig und grau und schienen zu schrumpfen. Professor Rudd sprang fluchend von seinem Stuhl auf und rannte zu seinem Schrank neben dem ersten Tisch rechts. In diesem Moment stupste James Potter, der arroganteste, eingebildetste und einfach schlimmste der Rumtreiber Lily an. Sie wollte ihm schon die Meinung sagen, als er ihr zuzischte: "Jetzt geh' schon aufs Klo! Remus und ich werden diesen Pimpf schon in Schach halten, bis du wiederkommst!" Sie war total überrumpelt, die Probleme machenden Rumtreiber wollten ihr helfen?! Stotternd erwiderte Lily: "A..aber er sieht mich doch!" James verdrehte die Augen. "Ich würde dich nicht schicken, wenn du dafür Ärger bekommen würdest, schließlich bist du eine Gryffindor! Die Säule links hinter dem Tisch versperrt die Sicht auf diesen Tisch und die Tür, also geh!" Blitzschnell sprang sie auf und überließ ihren Trank wieder in der Obhut von Joanna. Leise schlüpfte sie durch die Tür und war keine drei Minuten später wieder da. Wie sich allerdings herausstellte, hätte Lily sich nicht so beeilen müssen, da Rudd immer noch nach dem passenden Rückzaubertrank suchte. In der Zwischenzeit hatten sich die Umhänge, Hosen und Shirts der beiden schon fast ganz aufgelöst, dem kläglichen Rest versuchten sie mit ihren auf Kleinkindergröße zurück geschrumpften, faulig aussehenden Händen zusammen zu halten, was nicht so ganz klappte. Die Köpfe von Damon und Lester sahen wie eine Mischung aus uraltem Schrumpfkopf und normalen Teenagergesicht aus. Als Professor Rudd endlich das Gegenmittel gefunden hatte und sich umdrehte, waren die Kleider ganz weg und der gefährliche Trank hatte auch dort die Haut angegriffen. Und so wurde nicht Lily sondern Damon und Lester das Gespött der Schule - für das ganze restliche Jahr wurden sie mit der Größe ihres ,Teils' aufgezogen, das, weil keine Knochen in es hinein führten nur langsam wieder von Mini-Mini-Format auf Normal zurück wuchs. ~Flashback End~ Grinsend stellte Lily den Wasserhahn aus. Es war das erste Mal gewesen, dass sie einen Mann (Jungen) ganz nackt gesehen hatte, und es war ein lachhafter Anblick gewesen, vor allen diese zwei Bleistiftstummel, die zwischen den Beinen der beiden hervor geblitzt hatten. Sie war froh, dass normale Jungs anders aussehen würden, sonst hätte sie sich vielleicht noch überlegt, ob sie jemals heiraten würde oder nicht. Während der Erinnerung hatte sie sich mit dem Hotelshampoo zweimal die Haare gewaschen und auch ihren restlichen Körper gereinigt. Sie stieg aus der Dusche und schlang das strahlend weiße Handtuch um sich. Dann guckte sie nach einer Bürste, fand aber nur einen Kamm. Sie seufzte, eine Bürste wäre ihr wesentlich lieber gewesen. Als sie auch keinen Föhn fand, wurde sie sauer und trotzig. "Na dann eben nicht!", dachte sie und fing mit der langwierigen Prozedur an, ihre Haare wieder in Ordnung zu bringen. *********************************** Das schwarzhaarige Etwas, das neben Lily in dem großen, mit weißer Seide überzogenen Bett gelegen hatte, wurde von einem lauten Aufschrei geweckt. Erschrocken riss es die Augen auf und setzte sich auf. War etwa Voldemort in diesem Raum? Aber bevor das Etwas umgucken konnte, um sicher zu gehen, dass du-weißt-schon-wer nicht da war, fiel es stöhnend zurück in die Kissen und hielt sich die Hände vors Gesicht. James drehte sich auf die Seite. Das Pochen in seinem Kopf war ja kaum auszuhalten und die Schmerzen seines restlichen Körpers waren auch nicht gerade zu unterschätzen. Gott, er hatte wirklich zu viel getrunken; so einen Kater hatte er nicht mehr gehabt, seit er zum ersten Mal mit Sirius an dessen sechszehnten Geburtstag durch die Kneipen gezogen war. Wie war er überhaupt wieder in sein Zimmer gekommen? James seufzte, er sollte den vorigen Gedanken streichen und ersetzten mit: So einen schlimmen Kater hatte er noch nie gehabt, schließlich hatte er auch noch nie einen Filmriss gehabt. Er konnte sich nur noch daran erinnern, dass Evans und ihre zwei Freundinnen in die Bar gekommen waren - weiß der Teufel, wie die überhaupt nach Las Vegas kamen - und daran, dass sie mal wieder 'ne Trinkwette abgeschlossen hatten. Dann war Schluss. Vorsichtig öffnete James wieder die Augen und sah sich um. Das war nicht sein Zimmer, aber es war eindeutig eines vom Hotel. Welches wusste er aber nicht, auf jeden Fall keines der Rumtreiber. In seinem Zimmer, und auch in denen seiner Freunde waren die Wände weiß, es gab keine(!) Rosenborte und es hingen keine kitschigen Bilder von einer Hochzeit und einem jungen Paar, das sich am Kamin aneinander kuschelten, darin rum. Wo war er also? Er seufzte, das würde er nur rausfinden, wenn er aufstand und Sirius fragte, der es gerade gewesen sein musste, der geschrien hatte. Bestimmt sah sein Haar mal wieder schrecklich aus, denn darüber beschwerte er sich immer nach vielen Disconächten. Das würde auch das Geräusch des Duschwassers erklären. Warum er und Sirius aber in einem fremden Zimmer zusammen in einem Bett geschlafen hatten (ihm war schon aufgefallen, dass das Bett sehr groß und die linke Seite ebenfalls zerwühlt war), wusste er zwar nicht, aber er würde es schon noch rausbekommen. Leicht schwankend stand er auf und guckte sich nach seinen Kleidern um. Nach kurzem Suchen hatte er sie auf einem Stuhl des kleinen Tisches vor der Fensterfront entdeckt. Splitternackt ging er darauf zu und wollte grade nach seinen Boxershorts greifen, als die Badezimmer Tür aufging und ein rothaariger Engel, der nur in ein wolkig weißes Badetuch gehüllt war, den Raum betrat. Wie angewurzelt blieb er stehen und sah zu wie das Mädchen, das er am allerliebsten ärgerte, weil sie so süß aussah, wenn sie einen Flunsch zog, langsam die Tür zuzog. Dann drehte sie sich um, erblickte ihn und blieb ebenfalls wie angewurzelt stehen. Erschrocken, geschockt und mit roten Wangen schlug sie die Hände vor ihren Mund. *********************************** Nach zehn Minuten waren Lilys Haare wundersamerweise schon knotenfrei, aber leider waren sie noch klatschnass. Naja, würden sie halt so trocknen müssen. Lily legte den benutzen Kamm zurück und sah in den Spiegel. Aus dem gruseligen Ungeheuer war wieder sie geworden, die Haare fielen in sanften Wellen über die Schulter, die Säcke unter den Augen waren fast ganz verschwunden, zusammen mit dem verschmierten Make-up. So konnte sie sich wieder der Öffentlichkeit zeigen. Lächelnd trat sie durch die Badezimmer Tür um sich anzuziehen. Leise machte sie die Tür zu um ihre Freundin nicht zu wecken und drehte sich um. Auf den Anblick, der sich ihr in diesem Moment bot, war sie nicht gefasst gewesen! Drei Meter von ihr entfernt stand James Potter, DER James Potter, mit absolut nichts am Leib und sah sie erstaunt an. Lily merkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoß und schlug die Hände vors Gesicht. Dann musterte sie so unauffällig wie möglich das sonst so wortgewandte und einfallsreiche, männliche Wesen vor sich. Er war ziemlich braun gebrannt, als ober er ein paar Wochen nur in der Sonne gelegen hätte. Seine Schultern waren breit und er hatte kräftige Oberarme, aber sie waren nicht zu Muskel überladen, seine Brust war leicht behaart und an seinem Bauch deutete sich ein leichtes Six-pack an. Er hatte schöne Beine, genau passend zu ihm, nicht spindeldürr, nicht nur Muskeln, aber auch nicht nur Fett - einfach perfekt halt. Und das ... das ,Ding' zwischen seinen Beinen, Lily traute sich noch nicht mal den Namen zu denken, war ganz und gar nicht so wie die, die sie schon gesehen hatte. Er war nicht mit einem kleinen grauen Stummel ausgestattet, sondern mit einem gut gewachsenen, gesund aussehen Monsterteil gesegnet. (Ihr war schon klar, dass Damon und Lester nicht so minderbemittelt waren, wie sie sie in Erinnerung hatte, aber sie hatte halt nichts anderes zum Vergleichen.) Lily wurde noch etwas roter im Gesicht, als sie ihn so begutachtete, und war froh, dass sie wenigstens ein Badetuch umgeschlungen hatte, damit er nicht ihre Problemzonen sehen konnte. Genau in dem Moment, als sie das dachte, merkte sie plötzlich, wie sich das Tuch löste und ehe sie zugreifen konnte, lag es zu ihren Füßen. Sie erstarrte vor Schreck. James hatte natürlich bemerkt, dass sie seinen Körper begutachtet hatte, er hatte ihren heißen Blick über seinen Körper gleiten spüren. Gerade, als er sie damit ärgern wollte, rutschte ihr das Badetuch weg und sie stand vor ihm wie Gott sie geschaffen hatte. Statt etwas zu sagen, zog er scharf die Luft ein und sah die junge Frau vor ihm genau an. Von ihren schmalen Schultern führten schlanke Arme zu ihren schönen Händen. Ihre sonst so blasse Haut war leicht gebräunt. Ihr Busen war größer, als er gedacht hatte und jede einzelne Brust hatte eine schöne Rundung. Ihre Brustwarzen waren hart, ob vor Kälte oder Erregung wusste er nicht (AN: Erregung???). Sie hatte eine unglaublich schmale Taille, einen flachen Bauch und einen süßen kleinen Bauchnabel, um den sich ein kleines, anscheinend aufgeklebtes Tattoo schlängelte. Ihre Hüften passten einfach super zu ihr und zwischen ihren langen schlanken Beinen lag ihr mit rotem Flaum bedeckter Venushügel, bei dessen Anblick seine Körpertemperatur gehörig anstieg. Mit anderen Worten: Sie war einfach perfekt! Gerade als James mit seiner Begutachtung fertig war, erwachte sie aus der Schockstarre, bückte sich rasend schnell und hatte im nächsten Moment wieder ihr Badetuch umgeschlungen. Das erinnerte ihn daran, dass auch er nackt war und er schnappte sich seine Boxershorts vom Stuhl, in die er praktisch hinein sprang. Sie beide waren von dem Anblick des anderen so eingenommen gewesen, dass ihnen erst jetzt wieder einfiel, wen sie da eigentlich vor sich hatten. Und auch wenn sie zugeben mussten, dass ihnen der Anblick gefallen hatte, konnten sie nicht einfach ihr altes Image aufgeben. James und Lily holten tief Luft und brüllten gleichzeitig sauer: "Was machst du hier?" Lily rief weiter: "Was hast du mit Joanna gemacht?" James hob die Augenbrauen. "Joanna? Was soll ich mit Joanna gemacht haben? Schließlich war sie gar nicht hier! Die Frage ist, was du mit Sirius gemacht hast?! Hast du ihn etwa im Badezimmer ertränkt?" Jetzt guckte sie verwirrt. "Sirius? Wie soll Sirius denn hier reingekommen sein? Tatsache ist, dass ich heute morgen." Sie sah auf die Uhr, es war ein Uhr nachmittags. "Okay, heute mittag mit einem unglaublichen Kater neben Joanna aufgewacht bin! Ich werde die Frisur meiner Freundin wohl noch von hinten erkennen!" James überlegte, wie konnte das möglich sein?! Er hatte keinen Beweis, dass Sirius hier gewesen war und sie hatte den Kopf ihrer besten Freundin aus den Federn ragen sehen... Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Süße, ist dir schon mal aufgefallen, dass Joanna und ich die gleiche Haarfarbe und fast die selbe Frisur haben?", fragte er mit einem spitzbübischen Grinsen. Lily wurde blass. War das etwa echt James gewesen, der da neben ihr im Bett gelegen hatte? Dann war es klar, dass Joanna nicht hier war. Aber warum ... ? "Und warum sollten wir zwei zusammen in einem Bett schlafen, kannst du mir das mal erklären? Ich weiß noch nicht mal, wie ich hier her gekommen bin! Gott, ich kann mich noch nicht mal daran erinnern, dich gestern getroffen zu haben!" Allmählich wurde ihr das Gespräch unangenehm, im Grunde wollte sie gar nicht wissen, was dabei herum kam. Außerdem wollte sie sich langsam mal anziehen, sie kam sich in diesem Tuch so ausgeliefert und hilflos vor. James wiederum musste grinsen, sie konnte sich also nicht mehr an den Abend erinnern? Jetzt hatte er noch mehr, womit er sie aufziehen konnte. "Da hast du wohl etwas zu tief ins Glas geschaut, Evans. Wir haben dich und deine Freunde so gegen Mitternacht im ,Sky Lounge' getroffen, dann sind wir zusammen ins ,Baby's' gegangen und haben die Tanzfläche unsicher gemacht, später dann auch noch im ,Late Night' und dann haben wir im ,Olio!' noch 'ne Saufwette abgeschlossen, bei der du dich rege beteiligt hast!" Lily wurde rot, das hatte sie alles gemacht? Oh, Gott! Aber das erklärte immer noch nicht, wie sie in dieses Hotelzimmer gekommen waren und wessen Zimmer das überhaupt war. "Und wie sind wir hier hingekommen, Potter?", fragte sie sarkastisch. Jetzt wurde James verlegen. "Daran ... kann ich mich auch nicht erinnern." Sie grinste hämisch und wiederholte seine Worte: "Da hast du wohl etwas zu tief ins Glas geschaut, was?" Dann seufzte sie geschlagen. "Weißt du wenigstens, welches Zimmer das hier ist?" Er schüttelte nur den Kopf. Am liebsten hätte Lily ihre Schläfen massiert, denn ihre Kopfschmerzen kamen wieder, aber das wagte sie nicht, hinterher hatte sich ihr Badetuch vielleicht wieder selbstständig gemacht. Was sollten sie jetzt machen? Dann kam ihr die rettende Idee. "Ich mache dir einen Vorschlag, James; wir ziehen uns jetzt an." Bei dem Gedanken daran, Lily wieder nackt sehen zu können, fingen James Augen an zu strahlen, was Lily natürlich auffiel, deshalb ergänzte sie schnell: "Du im Bad, weil du sicher noch ein bisschen Körperpflege betreiben willst, was ich schon hinter mir habe; und ich hier drin. Danach gehen wir nach unten und gucken, ob wir die anderen finden können, es könnte schließlich sein, dass sie sich noch an den gestrigen Abend erinnern. Also schnapp dir deine Klamotten und verzieh dich." Geschlagen nahm James seine Kleider vom Stuhl und ging Richtung Bad. Dann ereilte ihn ein Geistesblitz und er drehte sich noch mal zu der Rothaarigen um, die ihn herum kommandiert hatte. "Vielleicht haben wir auch irgend 'ne Wette verloren.", sagte er und Lily sah ihn verwirrt an. "Ich meine, wir haben diese Saufwette gemacht, wo's darum ging, wer am meisten kippen kann. Wir wissen beide nicht mehr, was danach kommt, es könnte also sein, das wir noch weitere Wetten abgeschlossen haben und du oder ich eine verloren haben. Oder aber Sirius und die anderen haben sich einfach nur einen Spaß erlaubt. Zuzutrauen wäre es ihnen." Lily nickte erst sanft, dann immer stärker. "Du hast Recht, es ist sogar sehr wahrscheinlich, dass sie uns reingelegt haben. Denen sollten wir den Kopf waschen! Und jetzt sieh zu, dass du deine Klamotten an bekommst! Und wehe du guckst!" Keine Sekunde später war James im Bad verschwunden und Lily began sich auf die Suche nach ihren Klamotten zu machen. Schließlich fand sie sie auf dem anderen Stuhl und began sich anzukleiden. Sie stöhnte, sie hasste es Klamotten von einer durchfeierten Nacht wieder anzuziehen, sie rochen so schrecklich nach Rauch, Schweiß und Alk, aber ihr blieb wohl nichts anderes übrig. Für den Fall, dass dieser nervige Rumtreiber, der gerade das Bad unsicher machte, entgegen ihrer Warnung es doch wagen sollte zu gucken, zog sie sich blitzschnell an. Nachdem sie ihren schwarzen Tanga, den passenden mit Spitze besetzten BH, den dunkelblauen, mittel langen Jeansrock und ihre hochhackigen Sandalen anhatte, musste sie sich erneut auf die Suche machen, diesmal nach ihrem verschwundenen Top. Sie konnte nur hoffen, dass James noch so lange im Bad bleiben würde, bis sie das Gesuchte gefunden hatte. Kurze Zeit später hatte sie das ganze Zimmer auf den Kopf gestellt; sie hatte den Schrank durchwühlt, in der Schublade unter dem Tischchen vor dem Spiegel geguckt, ja, sie hatte selbst das Bett auseinander genommen, aber es half alles nichts - ihr Top blieb verschwunden. Geschlagen setzte sie sich auf den Stuhl, auf dem ihre Wäsche gelegen hatte. Wo konnte ihr Top sonst abgeblieben sein? In diesem Moment betrat James Potter den Raum. Er trug schwarze Jeans, die knapp über die schwarzen Turnschuhe fielen, und ein weites silbernes Hemd aus Seide, das locker über der Hose hing und dessen Knöpfe an den Ärmeln und teilweise vorne offen waren, wodurch man einen Blick auf seine gut gebaute Brust erhaschen konnte. Seine Haare waren verstrubbelt wie eh und je, aber Lily hätte schwören können, dass er noch nie so sexy ausgesehen hatte. James hielt plötzlich ein jadegrünes Spagettiträgertop hoch und grinste sie an. "Vermisst du was?" Mit diesen Worten holte er Lily aus ihrer Traumwelt zurück. Wütend stand sie auf, ging schnell auf ihn zu und riss ihm das Top aus den Händen. Wie konnte er es wagen? Warum hatte er das Shirt so lange behalten? Hätte er es ihr nicht einfach schnell geben können, als er es entdeckt hatte? Schnell schlüpfte Lily in das Top, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und eilte zur Tür hinaus. James ging gelassener hinter ihr her und schnappte sich noch schnell die Karte, die man zum Öffnen brauchte. Im Aufzug auf dem Weg nach unten sprachen sie kein Wort; Lily nicht, weil sie noch immer sauer auf ihn war, und er nicht, weil er zu sehr damit beschäftigt war, sie in diesem süßen Outfit zu betrachten. Die Farben standen ihr einfach, der Rock hätte zwar etwas kürzer sein können, aber Lily war nicht so, hmm, ,modern'. Das Top war einige Nuancen heller als ihre Augen und ließen diese dadurch noch tiefer und geheimnisvoller wirken und auf diesem Top stand ein aufreizender Spruch (,Can you feel me?'); das hätte er Lily gar nicht zugetraut. Schließlich ging der Aufzug mit einem lauten ,Ping' auf und die beiden machten sich schnellen Schrittes auf den Weg in den Speisesaal, wo ihre ,Freunde' mit 99%iger Wahrscheinlichkeit schon waren. Gemeinsam stießen sie die Doppeltür auf und Lily wollte grade mit einer Schimpftriade loslegen, als sie je ein Glas Sekt in die Hand gedrückt bekamen, während sich Sirius, Joanna, Nicky und Remus auch jeweils mit je einem Glas Sekt erhoben und ihnen zu prosteten. Verwirrt sahen sie die vier an und Sirius ließ einen Toast hören: "Auf das frisch gebackene Ehepaar!" Daraufhin tranken die Rumtreiber und Lilys Freundinnen einen großen Schluck, während das Ehepaar leichenblass wurde. Lily ließ sich mit zitternden Knien auf einen Stuhl sinken und auch James sah zu, dass er nicht umkippte. Dann fiel ihm aber wieder ein, dass seine Freunde ihm einen Streich gespielt hatten und sie anscheinend auch Joanna und Nicky dazu überredet hatten, mitzuspielen. "Sehr, sehr witzig. Aber jetzt mal im Ernst: WAS HABT IHR EUCH DABEI GEDACHT, UNS SO EINEN GEMEINEN STREICH ZU SPIELEN!??! Wie habt ihr das überhaupt mit dem neuen Zimmer gemanagt?" Alle, die am Tisch saßen mit Ausnahme von Lily, sahen ihn verwirrt an. Dann ergriff Remus das Wort. "Erinnerst du dich etwa nicht daran?" Der Angesprochene verdrehte die Augen. "Woran soll ich mich groß erinnern? Ich weiß nur, dass ich heute morgen in einem fremden Zimmer aufgewacht bin und plötzlich Lily aus dem Badezimmer hereinspaziert ist! Es ist mir schleierhaft, wie ihr diesen Streich hinbekommen habt, aber eins kann ich euch sagen: Es ist nicht sehr witzig!" Sirius räusperte sich: "Kannst du dich an gestern Abend erinnern?" "Nur bis zu dieser bescheuerten Trinkwette, dann ist Schluss, warum?", erwiderte James genervt. Jetzt wurden die vier Freunde blass. Joanna schluckte. "Und du, Lily, wie weit kannst du dich erinnern?" Lily lachte bitter auf. "Ich kann mich nicht mal mehr daran erinnern, die drei getroffen zu haben." Joanna, Remus und die anderen sahen sich bestürzt an, dann ergriff wieder Sirius das Wort. "Okay, ihr zwei, setzt euch, ich erzähl euch jetzt, was vorgefallen ist..." ~Flashback~ Lily, Joanna und Nicky betraten schon recht angetrunken die ,Sky Lounge'. Der Abend war einfach nur klasse. Sie hatten darauf getrunken, die Schule hinter sich zu haben, wahrscheinlich ungestört Urlaub machen zu können und darauf, dass sie sich jetzt mal um den ,Ernst des Lebens', sprich Jungs, kümmern konnten. Bis jetzt hatten sie schon mit vielen geflirtet, hatten schon mehrere Drinks ausgegeben bekommen und auf der Tanzfläche waren sie nie lange allein gewesen. Lachend machten sich die Mädchen auf dem Weg zu Tresen, wobei Joanna ziemlich grob von einem jungen Mann angerempelt wurde. Das konnte sie natürlich nicht unkommentiert lassen, also schrie sie: "Hey, du Pfeife, bist du schon so zu, dass du nicht mehr sehen kannst, wo du hingehst?" Daraufhin fuhr der Mann herum und starrte sie an, als ob er sie kennen würde, aber sie hier nie und nimmer erwartet hätte. Das konnten die Mädchen nicht verstehen, schließlich kannten sie den Typ nicht. Dann aber kam er aus dem schlechten Licht heraus, zeigte ein strahlendes Lächeln und meinte: "Wenn ich gewusst hätte, dass ich dich nur anrempeln muss, damit du mit mir sprichst, hätte ich das schon vor Jahren getan." Jetzt erkannten sie ihn, vor ihnen stand Sirius Black, seines Zeichens Rumtreiber, Vize-Obermacho hinter James Potter und seit Jahren in Joanna verliebt, die aber nur mit ihm sprach, wenn es absolut nötig war, und was ihn nicht davon abhielt hemmungslos mit anderen zu flirten. Joanna wurde rot, ob vor Wut oder Verlegenheit ließ sich nicht sagen, Nicky war kurz davor loszulachen und Lily war in ihren Gedanken versunken. Sirius war hier, das ließ nur einen Schluss zu - der Rest der Rumtreiber war nicht weit und somit auch nicht ihr ärgster Feind, James Potter. Kaum hatte sie das gedacht, kam dieser auch schon auf sie zu und fragte den einzigen Mann in der Runde: "Sirius, wo bleibst du? Wir warten schon auf dich." Dann erblickte er Lily und ihre Freundinnen. "Evans, was machst du denn hier? So ein unschuldiges Mädchen wie du passt doch gar nicht in so eine böse, gefährliche Stadt wie Las Vegas! Oder haben dich Patil und Moon etwa gegen deinen Willen hierhin geschleppt?" Das konnte Lily nicht auf sich sitzen lassen. "Zu deiner Information, du aufgeblasener Angeber, ich bin aus freien Stücken hier - ich hab diesen Urlaubsort sogar vorgeschlagen, damit wir gebührend unseren Abschluss feiern können!" "Feiern? DU weißt doch gar nicht, was feiern heißt! Und du verträgst noch lange nicht genug um Party zu machen. Erinnerst du dich noch an diesen Vorfall auf der Klassenparty? Du hast keine drei Butterbier mit Feuerwhiskey vertragen!" Oh ja, wie sie sich daran erinnerte. James und Sirius hatten irgendwoher Feuerwhiskey aufgetrieben, vom Butterbier ein Drittel weggeschüttet und es dann mit dem Hochprozentigen ersetzt - und dann hatten sie ihr drei Flaschen hintereinander angedreht. Am nächsten Morgen hatte sie eine leichte Alkoholvergiftung und durfte die nächste Woche im Krankenflügel verbringen. Damals war ihr das peinlich gewesen, jetzt aber sah sie James fest in die Augen. "Da waren wir im dritten Jahr! Mittlerweile vertrage ich viel mehr!" Auf dem Gesicht des Rumtreibers breitete sich ein Grinsen aus. "Das will ich sehen!" Dann rief er nach hinten zu Remus und Sirius, der sich wieder an den Tisch gesetzt hatte: "Hey, was haltet ihr davon, wenn wir zusammen mit den Mädels Las Vegas unsicher machen? In weiblicher Begleitung wird's bestimmt viel mehr Spaß machen und außerdem will ich sehen, ob Evans wirklich neuerdings Alkohol verträgt!" Sirius hatte natürlich sofort begeistert zugestimmt, schließlich war er dann den ganzen Abend mit Joanna zusammen. Remus hatte ebenfalls zugestimmt, wenn er schon in Bars sein musste, dann konnten wenigstens auch ein paar Mädchen dabei sein. Also setzten sich die drei Urlauberinnen zu ihnen. Nach einer Stunde wurde es ihnen aber allmählich langweilig, auch wenn es immer noch witzig war, zuzusehen, wie James mit jedem Drink, den Lily schaffte, die Augen weiter aufriss. Also standen sie auf und machten die Discos unsicher, erst das ,Baby's', dann das ,Late Night'. Die Mädels flirteten die ganze Zeit mit allen möglichen Jungs, was Sirius ganz und gar nicht gefiel, immer wieder verscheuchte er die Angehörigen seines Geschlechts, die sich an Joanna ranmachten, was diese natürlich zur Weißglut brachte. James dagegen flirtete hemmungslos alles an, was weiblich war, egal ob vergeben oder nicht und tanzte mit ihnen. In seinen ,Pausen' kam er dann zu Lily und flirtete mit ihr, was sie lachend mitmachte, schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass James Potter sich ihr gegenüber genauso verhielt wie gegenüber allen anderen Frauen. Remus, der nicht all zu gut tanzen konnte und auch zu schüchtern war um zu flirten, versuchte vergeblich seinen Tanzstil in einer der leeren, fahl beleuchteten Ecken zu verbessern. Nicky, die durch ihr Aussehen allein schon die größte Aufmerksamkeit der männlichen Spezies bekam, tanzte mit x Typen schnell und eng, auch wenn es nicht zur Musik passte. Was kein Wunder war, aber Alkohol, die Uhrzeit und die Stimmung hatten es noch verstärkt. Lily hatte im Gegensatz zu den anderen auch hier ziemlich oft am Tresen gesessen, was aber nicht hieß, das sie nicht flirtete. Sie bekam mehr ausgegeben, als sie trinken konnte, genoss es mit den ,Trunkenbolden' ziemlich zweideutig zu reden und leistete sich sogar eine heiße Knutscherei mit einem braungebrannten Latino (was James jedoch nicht bemerkte). Schließlich wollte der Barkeeper ihr nichts mehr geben, was die Sechs veranlasste mal wieder die Lokation zu wechseln. Also wankten sie über den Bürgersteig ins ,Olio!', wo James endgültig sehen wollte, wie viel Lily noch vertrug und deshalb alle zu einem Trinkwettbewerb aufforderte. Das ganze lief so ab, dass der hiesige Barkeeper vor jeden ein Glas stellte, das sie alle gleichzeitig ansetzten und auf Ex kippten. Jeder musste solange mitmachen, bis er sich keinen Alk mehr zumutete. Auf diese Weise tranken sie sich quer durch das gesamte Repertoire an Schnaps und Co. Zum Schluss waren nur noch James und Lily dabei, und dann gab Lily auf; nicht, weil sie keinen Alk mehr vertragen würde, sondern weil ihr Magen einfach voll war. Mittlerweile war es kurz vor Fünf in der Früh, sie waren allesamt hundemüde und betrunken, und so beschlossen sie, ins Hotel zurückzukehren, in dem sie alle wohnten, was sich während des Abend... nein, Morgens herausgestellt hatte. Da sie kein Taxi bekamen, beschlossen sie zu Fuß zu gehen, vorbei an noch mehr Bars, Discos und Kasinos. Einen Block vor dem Hotel fiel James Blick zufällig auf eine kleine weiße Kirche am Straßenrand. In diesem Moment formte sich eine Idee in seinem Kopf. Während des gesamten Abends waren er und seine Lily sich immer näher gekommen, je mehr er getrunken hatte, desto mehr traute er sich, mit ihr umzugehen wie mit jedem anderen Mädchen auch und er meinte gemerkt zu haben, dass das Lily alles andere als unrecht zu sein schien. Vielleicht war das mit ihr ja so wie bei ihm. Eigentlich hatte er nichts gegen Lily. Was hätte er auch gegen sie haben sollen?! Ob ihr Blut rein war oder nicht interessierte ihn nicht die Bohne, so was war ihm schon immer egal gewesen. Sie sah super sexy aus, konnte umwerfend lächeln und selbst zu ihm nett sein, wie sich eben herausgestellt hatte. Es machte ihm riesigen Spaß sich mit ihr zu streiten oder sie anderweitig zu necken, was ihr anscheinend genauso ging, auch wenn sie manchmal ziemlich wütend auf ihn sein konnte. Aber das hieß ja nicht, dass sie dann schlechter aussah! Ihr Schmollmund war einfach herrlich. Sie war also vollkommen sein Typ, warum sollte er sie also nicht heiraten? Die ganzen Jahre in Hogwarts waren eigentlich teilweise nur wegen ihr so lustig gewesen, wie sie eben gewesen waren. Denn die kleinen und großen Streitereien mit ihr waren wirklich mehr als nur amüsant gewesen, er hatte sich manchmal sogar richtig darauf gefreut sie mal wieder zu ärgern. Während ihre Laune dabei anscheinend immer fiel, zumindest tat sie so, als wäre das der Fall, stieg seine dabei grundsätzlich, was er natürlich genau wie sie überspielte, sonst machte es ja weniger Spaß. Sie spielte die Beleidigte sogar so gut, dass ihre grünen Augen blitzten, sich ihr Gesicht verzog und wenn schließlich ihre Haare wehten, wenn sie sich wütend umdrehte und davon stapfte, war die Show perfekt. Der Anblick war einfach köstlich und er glaubte, dass er genauso gut schauspielerte, schließlich hatten alle anderen, mit Ausnahme der Rumtreiber und der Catz, wie sich die drei Mädels selbst nannten, ihnen abgekauft, dass sie sich hassten. Aber das taten sie nicht, oder? Also er war sich nach diesem Abend sicher, dass er Lily nicht hasste, nein, im Gegenteil, er mochte sie sogar. Aber war das mit ihr genauso? Es wäre einen Versuch wert, überlegte er. Was hatte er schon zu verlieren? Eigentlich nur eine ihrer Abfuhren, die er so liebte, und dann könnte er sich immer noch damit rausreden, es wäre nur ein Joke gewesen, um sie mal wieder zu reizen. Ihm war klar, dass die Süße sich nie und nimmer im nüchternen Zustand mit ihm einlassen würde, aber jetzt zeigte sie, dass sie ihn mochte. Wenn er sie jetzt bat, ihn zu heiraten würde sie wahrscheinlich ja sagen und dann wären sie halt verheiratet, was solltet daran schon schlimm sein? Er fasste einen Entschluss. Mitten auf dem Bürgersteig sank er auf die Knie und im nächsten Moment standen alle um ihn rum, weil sie dachten ihm ginge es schlecht. Von seiner Position aus schaut er hinauf in Lilys Augen und fragte. "Lily Evans, Engel, willst du meine Frau werden?" Durch diese Aussage hatte er alle geschockt und als sie sich davon erholt hatten sahen sie Lily interessiert an, was würde sie sagen?! Lily hatte genauso überrascht geguckt wie die anderen. Sollte sie? Sollte sie sich James Potter für immer anschließen? Was sprach dagegen? Er war den ganzen Abend super nett gewesen, genauso wie er mit seinen Freunden umging, wenn er mit ihnen ,allein' war, er war cool, er war sexy und sie schwärmte für ihn schon seit Ewigkeiten, auch wenn ihr Stolz niemals zulassen würde, dass sie das zugab. Wenn er sie heiraten wollte, musste er etwas für sie fühlen, und wenn sie ihn geheiratet hatte, würde er bestimmt ein netter und fürsorglicher Ehemann sein. Genauso, wie er heute fast die ganze Zeit mit ihr umgegangen war, was wollte sie mehr? Also... "Ja!" James stand auf und strahlte sie an, dann zog er sie in Richtung Kirche. Vor dem Eingang der Kirche stand der Name der Kirche ,Littel White Chapel' und die Kosten für Hochzeiten mit unterschiedlichen Angeboten. Sie entschieden sich schließlich für eine einfache Trauung ohne viel Drumrum mit einfachen Goldringen, nach der sie mit allen Gästen nach Hause gefahren wurden. Sie liehen sich die Hochzeitskleider und standen schließlich vor dem Altar, ihre Freunde saßen erwartungsvoll in der ersten Reihe. Von der Rede des Pfarrers bekamen sie kaum etwas mit, sie hätten sogar fast die Stelle verpasst, an der sie "Ja, ich will!" sagen mussten. Der anschließende Kuss schmeckte ihr eigentlich nicht; viel mehr nach Schnaps als nach dem Gegenüber, trotzdem dauerte er fünf Minuten. Anschließend zogen sie sich wieder um, alle setzten sie sich in die schwarze Limousine und brausten los. ~Flashback End~ "Als wir im Hotel ankamen, hast du dann laut und deutlich vernehmen lassen, dass ihr zwei jetzt Mann und Frau seit. Durch dein Gelärme ist der Nachtportier geweckt worden und der hat euch dann eine Hochzeitssuit zugewiesen, dass gehört hier für alle frisch Verheirateten zum Service, schließlich sollen sie ihre Hochzeitsnacht gut in Erinnerung behalten. Wir haben euch dann alle noch zur Tür gebracht und sind dann auf unsere Zimmer verschwunden, nachdem James Lily über die Schwelle getragen hat. Und dann ist mir noch eingefallen, dass ihr da oben ja gar keine privaten Sachen habt, deshalb hab ich James noch schnell seine Zahnbürste, Pasta ect. gebracht.", endete Sirius den Bericht. Lily schluckte, das war James Zahnbürste gewesen, die sie eben benutzt hatte?! Außerdem konnte sie es immer noch nicht glauben: Was hatte sie sich nur dabei gedacht ihn zu heiraten? James hingegen beäugte das ganze immer noch kritisch; stimmte es wirklich, was seine Mitrumtreiber ihm da erzählten? Also fragte er: "Habt ihr dafür auch einen Beweis? Oder führt ihr uns immer noch an der Nase herum?" Jetzt sprach Nicky: "Nun ja, zum einen sind da die Eheringe an euren Händen, falls ihr sie nicht bemerkt habt." Die beiden sahen hinunter. Tatsächlich, jeder hatte am Ringfinder der linken Hand einen einfachen Goldring. Jetzt wurde James immer blasser. "Und zum anderen hab ich hier noch eure Heiratsurkunde und die Fotos, die ihr gestern, ähm, heute fast vergessen hättet." Bei diesen Worten zog sie ein Stück Papier und ein paar Fotos hervor, welche ihr augenblicklich von Lily und James entrissen wurden. Entgeistert starrten die beiden die Urkunde an, da stand es schwarz auf weiß - sie waren verheiratet! Auf den Fotos waren sie ganz eindeutig zu erkennen. Lily ließ sich wieder zurück auf ihren Stuhl fallen, oh Gott!!! Sie hatte geheiratet und sie konnte sich nicht daran erinnern! Dabei sollte es der schönste und erinnerungswürdigste Tag ihres ganzen Lebens sein! Das einzige, was sie hatte, waren einige unscharfe, teils schiefe Bilder. Es war zum Heulen! James hingegen überlegte, wie er das Schlamassel wieder rückgängig machen konnte. Er verstand nicht, was ihn da geritten hatte. Klar, er musste zugeben, dass es schön war, dieses sexy Mädchen die Seine nennen zu dürfen, aber wie sollte er sich ihr gegenüber jetzt verhalten? Er hatte so eine schwache Ahnung, dass er sich gestern oft so benommen hatte, wie er es eigentlich wollte und sollte, aber daran konnte sie sich nicht erinnern, sie würde es komisch finden, wenn er sich so plötzlich ganz anders benehmen würde. Vielleicht würde sie die Sticheleien vermissen? Außerdem konnte er sein Image nicht flöten gehen lassen! Was sollte er machen, Lily würde kreuzunglücklich mit ihm sein, das konnte er ihr doch nicht antun, schließlich mochte er sie doch nur und sie verdiente einen Mann, der sie liebte!!! Sie guckte jetzt schon traurig, was jawohl auch hieß, dass sie ihn ebenfalls nicht liebte. Außerdem konnte sie sich nicht an ihre Hochzeit erinnern, und er wusste, dass sie eine große, tolle Hochzeit geträumt hatte, an die sie sich bis an ihr Lebensende erinnert würde und sie selbst vor ihren Urenkeln noch von schwärmen würde. Schließlich hatte er sie belauscht! Dann fiel ihm die Lösung ein. Lily hingegen machte sich erst mal ganz andere Gedanken. Sie konnte sich nicht an ihre Hochzeit erinnern und - was noch schlimmer war - sie konnte sich nicht an ihre Hochzeitsnacht erinnern. Was hatten sie gemacht? Da war das Blut heute morgen an ihren Oberschenkeln, hatte sie etwa... Bevor sie den Gedanken beenden konnte gab James mit fester Stimme seine Problemlösung bekannt: "Wir können die Ehe ja genauso schnell annullieren lassen, wie wir sie geschlossen haben! Schließlich sind wir in Las Vegas" Kaum hatte er den Satz beendet flogen die Doppeltüren des Speisesaals, in dem sie mittlerweile allein waren, auf und der mächtigste Zauberer ihrer Zeit betrat den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)