Cinderella von abgemeldet (Eine Liebe, wie einem Märchen entsprungen) ================================================================================ Kapitel 5: Leben oder Liebe? ---------------------------- So, habe endlich das nächste Kapitel fertig. Jetzt, wo ich Ferien habe, habe ich Gott sei Dank den ganzen tag Zeit, meine Fanfics zu schreiben. *freu* Ich danke allen für die lieben Kommis und hoffe, euch gefällt auch dieser Teil. HEAL, Sarah-Li Kapitel 5: Liebe oder Leben? Am nächsten Morgen erwachte Jolina sehr früh. Das Blut war mittlerweile geronnen, doch sie fühlte sich noch immer sehr schwach. Sie verband den Schnitt und hoffte, niemand würde sie darauf ansprechen. Denn würde sie Angela verraten, drohten ihr sicherlich noch mehr Wutausbrüche ihrerseits. Sie versuchte sich so normal wie immer zu geben und achtete den ganzen Tag darauf, John nicht zu begegnen. Als sie am Abend mit Helen spülte, musste sie erschrocken feststellen, dass diese sie beobachtete. Sie lächelte gequält und trocknete weiter ab. "Was hast du denn da mit deiner Hand gemacht?", fragte sie zum Entsetzen Jolinas, die nicht auf diese Frage vorbereitet war. "Ich hab mich geschnitten.", antwortete sie knapp und versuchte möglichst unverbindlich zu klingen. "Woran denn?", fragte Helen weiter, griff nach Jolinas Hand und nahm den Verband ab. "Weiß...weiß ich nicht mehr...", stotterte Jolina und versuchte sich Helens Griff zu entziehen. Doch Helen ließ sie bereitwillig wieder los und wusch weiter das Geschirr ab. Jolina glaubte schon, sie habe es aufgegeben, doch sie hatte sich geirrt, denn Helen fragte weiter: "Willst du mir nicht die Wahrheit sagen?" "Wie...wie meinst du das?" Jolina hatte ihre Stimme nicht mehr unter Kontrolle. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte Helen unmöglich erzählen, was passiert war. "Wer hat dir den Schnitt zugefügt?" Als Jolina weiter schwieg musterte sie sie traurig und legte Spültuch und Teller bei Seite. "Jolina, sag es mir bitte." "Aber du musst mir versprechen, dass du es niemandem verrätst!", flehte Jolina und massierte sich die pochende Hand. "In Ordnung." "Es war Angela." "Angela?", fragte Helen ungläubig und sah sie durchdringend an. Doch Jolina hielt den Kopf gesenkt, damit sie ihre Tränen nicht sah. "Ja, sie hat gesehen, wie ich mit John auf dem Baumstamm am See gesessen habe und sie hat mich gewarnt, ich solle ihn nie wieder alleine treffen. Sonst würde sie mir noch Schlimmeres antun." Rückte Jolina schließlich mit der Sprache heraus und ließ sich kraftlos auf einen der Küchenstühle fallen. "Aber, Kind! Das musst du doch melden! So darf sie nicht mit dir umspringen! Ich werde es sofort Lady Worshester sagen.", meinte Helen und wollte sich gerade auf den Weg machen, als sie von Jolina zurückgehalten wurde. "Nein! Du hast mir dein Wort gegeben. Niemand darf etwas davon erfahren, sonst...wir sie noch ganz andere Sachen mit mir machen. Sie ist in John verliebt, dass habe ich ihren Augen gesehen! Sie wird ihn niemals aufgeben!", rief Jolina und klammerte sich ängstlich an die Haushälterin, die sie nun schützend in ihre Arme schloss. Schließlich schob sie sie eine Armlänge von sich und sah ihr tief in die Augen. "Und weißt du was ich in deinen Augen sehe?" Jolina konnte nur den Kopf schütteln. "Da ist die Liebe zu John, aber du hast auch Angst vor ihm. Willst du mir nicht erzählen, warum du dich fürchtest?", fragte die alte Dame sanft und ließ sich neben Jolina auf einem der Stühle sinken. Diese nickte und atmete einmal tief durch, ehe sie anfing zu erzählen. "Früher waren wir eine glückliche Familie. Mein Vater, meine Mutter und ich. Wir lebten in einem schönen Haus mitten in London und mein Vater verdiente sein Geld damit, Dächer zu decken oder zu reparieren. Das Geschäft lief immer gut, doch dann kam der Absturz. Plötzlich war keine Arbeit mehr da und dann wurde meine Mutter auch noch unheilbar krank. Sie starb, als ich acht war. Ihr Vater bestand darauf, die Mitgift zurückzuerhalten und so mussten wir uns eine kleine Hütte zimmern, in der wir bis vor kurzem lebten. Ich arbeitete abends in einer Kneipe. Dort traf ich zum ersten Mal den Dukesohn. Er bot mir diese Stelle an und ich verliebte mich sofort in ihn. Er war so anders als die anderen Männer. Er schien hinter meine Fassade blicken zu können, sah in mir ein Lebewesen, eine Frau und kein Stück Fleisch, das zur Stelle ist, wenn man es gerade nötig hat. Mein Vater war von dieser Stelle begeistert. Doch es war noch nicht genug. Er bat mich, mich als Adlige auszugeben und den Duke zu verführen. Am Abend des Verlobungsballs ging ich ebenfalls hin und John verliebte sich tatsächlich in mich. Ich gab mich als Joanna McFleur aus. Er fragte mich, ob ich ihn heiraten wolle, doch ich konnte nicht zustimmen. Ich lief weg, weil ich wollte, dass er mich auch noch als Küchenmagd liebt. Doch ich habe mich getäuscht. Er jagt meinem zweiten Ich hinterher, das dir gerade gegenüber sitzt, Helen. Ich habe Angst, dass alles herauskommt. Ich habe Angst, dass er mich dann nicht mehr will. Ich würde alles für ihn tun, würde ihm alles geben, was ich habe, auch wenn es noch so wenig ist. Ich würde für ihn mein Leben geben, aber ich darf es ihm nicht zeigen..." Es tat so gut, sich endlich alles von der Seele zu reden. Ihr Vater hatte sicher kein Verständnis dafür. Er würde sie nicht verstehen. Aber Helen...Helen hatte ihre Angst und ihre Verzweiflung gesehen. Hatte hinter ihre Fassade geblickt, die langsam zu bröckeln drohte. "Ich verstehe.", sagte sie nur und sah Jolina traurig an. "Du wirst mich doch nicht verraten?", fragte Jolina ängstlich und klammerte sich wieder an die alte Dame. "Natürlich nicht, Kind. Du hast richtig gehandelt, als du den Heiratsantrag abgelehnt hast, aber bist du dir über die Folgen im Klaren? John ist in Joanna McFleur verliebt und er wird sie suchen. Wenn er sie nicht findet, wird es ihm das Herz brechen. Wenn du ihm nicht die Wahrheit sagst, machst du einen gebrochenen Mann aus ihm. Ich will nur, dass du das weißt. Wenn du ihm die Wahrheit sagst, verzeiht er dir vielleicht. Eher, als wenn er es auf anderem Wege erfährt. Geh jetzt, Jolina, John macht sich gleich auf den Weg, um Joanna zu suchen." Helen lächelte ihr noch einmal wohlwollend zu, ehe Jolina die Küche verließ. Sie hatte Recht. An Johns Gefühle hatte sie gar nicht gedacht. Ihr war nicht bewusst gewesen, was sie durch ihr Handeln anrichtete. Sie musste es ihm sagen, jetzt gleich, sonst würde er niemals glücklich werden und das war alles, was Jolina wollte. Er sollte glücklich sein, sollte lachen, auch wenn er sie dann hasste, sie musste die Courage besitzen, ihm alles zu beichten. Doch sie war zu spät. John und sein Gefolge waren bereits los geritten. Sie spürte die Tränen wieder in sich aufsteigen. "Du bist zu spät, Jolina. Hast du es nicht mehr geschafft, deinem Schatz einen Abschiedskuss zu geben? Wie schade. Aber das macht nichts, ich habe diesen Part für dich übernommen." Angela lachte gehässig und lief zur Burg zurück, ohne Jolina die Chance zu lassen, etwas zu erwidern. Am nächsten Tag kamen sie wieder. John hatte sich eine leichte Lungenentzündung eingefangen, hatte aber nicht genug Kraft, um weiter an der Suche teilzunehmen. Außerdem konnte sich sein Zustand dadurch verschlimmern. Jolina wurde zu ihrem Entsetzen ausgewählt, den Dukesohn wieder gesund zu pflegen. Wie wollte sie ihm in die Augen sehen, nachdem, was sie erst im Nachhinein erfahren hatte? Und was würde Angela dazu sagen? Sicher würde es ihr eine Freunde sein, sie sowohl seelisch, als auch körperlich zu verletzen. Jolina fühlte sich mehr als unwohl bei dem Gedanken, John wieder gesund pflegen zu müssen. "Hallo, Jolina.", freute John sich, als er sie als seine Krankenschwester erkannte. Er freute sich mehr denn je sie zu sehen. Ihre Anwesenheit tat ihm einfach gut und war wie Medizin für seine geschundene Lunge. Er hatte es nicht geschafft, Joanna zu finden. Zwar waren sie erst einen Tag unterwegs gewesen, aber dennoch hatte er gehofft, sie möglichst bald zu finden. Er musste sie einfach finden. Er liebte sie und wenn sie seiner Bitte, ihn zu heiraten nicht zustimmte, würden seine Eltern ihn mit Angela verheiraten... "Guten Tag, Sir. Wie geht es ihnen?", fragte Jolina und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. "Naja, nicht so besonders, aber das wird schon wieder. Spätestens morgen will ich wieder fit sein, um weiter nach Joanna zu suchen.", gab John zu und spürte den Tatendrang in sich aufsteigen, aber da waren noch mehr Gefühle. Plötzlich hatte er das starke Bedürfnis, Jolina zu küssen. Ihre weichen Lippen, von denen er schon einmal hatte kosten dürfen, waren so verführerisch und süß, dass er nicht genug davon bekommen konnte. Schnell verbannte er diese Gedanken. Von so etwas durfte er nicht einmal träumen! Er war in Joanna verliebt! Hinzu kam noch, dass Jolina ein Küchenmädchen war. Er durfte eine solche Verbindung nicht eingehen. "Ich werde mein bestes geben, damit sie schnell wieder auf den Beinen sind.", versprach Jolina lächelnd, doch ihm fiel auf, dass sie ihm nicht in die Augen sah. John konnte sich keinen Reim darauf machen, aber er hatte keine Gelegenheit mehr, darüber nachzudenken, denn im nächsten Moment war er eingeschlafen. Jolina verfluchte sich, wie schon so oft in den letzten Tagen, selbst. Wieso hatte sie es ihm nicht einfach gesagt? Er war kein Unmensch und würde sie sicher verstehen. Am nächsten Tag war John noch immer zu schwach, um das Bett zu verlassen. Jolina wusste, dass sie die Zeit und die Gelegenheit hatte, John die Wahrheit zu sagen, doch sobald sie ihm alles beichten wollte, sprach er wieder von Joanna und war so glücklich, dass Jolina es nicht übers Herz brachte, ihn so zu verletzen. "Was ist denn mit dir los, Jolina? Du redest in letzter Zeit sehr wenig und mir ist aufgefallen, dass du dich in meiner Gegenwart immer mehr zurückziehst. Habe ich dir Unrecht angetan?", fragte John an diesem verregneten Morgen und sah Jolina fest in die Augen. Doch sie konnte seinem durchdringenden Blick nicht standhalten, und blickte schnell zur Seite. Wie sollte sie ihm nur möglichst schmerzfrei beibringen, dass es keine Joanna McFleur gab? "Tut mir Leid, Sir. Wir können uns später darüber unterhalten. Aber jetzt muss ich noch den Kam...", versuchte sie sich herauszureden und bemerkte erst jetzt, wie feige und hinterhältig sie war. Wieso ließ sie John so lange leiden? War es nicht besser, es ihm gleich zu sagen, als zu warten, bis er einer nicht existierenden Frau völlig verfallen war und es ihm das Herz in der Brust zerreißen würde? "Halt. Jolina, ich will jetzt wissen, wieso du mir aus dem Weg gehst!", herrschte John sie an. Er schien wirklich wütend, doch Jolina konnte sich nicht dazu durchringen, einfach gerade heraus zu sagen, dass sie Angst vor Angelas Zorn und vor seiner Zurückweisung hatte. "Es geht nicht. Es tut mir Leid!", rief sie und stürmte aus dem Zimmer. John musste sich eingestehen, dass Jolina viel Ähnlichkeit mit seiner Joanna hatte...aber was dachte er da schon wieder? Er schüttelte verzweifelt den Kopf und hoffte, die Gedanken so bei Seite zu schieben. Aber er konnte sich nicht mehr länger vor ihnen verstecken. Er musste sich ihnen stellen und sich ernsthaft fragen, wer ihm wichtiger war. Angela war mit ihrer Tat Jolina gegenüber sehr zufrieden. Sie schien wirklich Angst bekommen zu haben und hatte sich nicht mehr an John herangetraut. Zu dumm, dass ausgerechnet sie zu seiner Krankenpflegerin gemacht wurde, aber sie dachte sich nur: "Was soll's! Wenn sie ihm noch einmal zu nahe kommt, wird sie ihres Lebens nicht mehr froh..." Gemütlich schlenderte sie zu John ins Zimmer und kam ohne zu klopfen herein. Sie hatte Glück, denn Jolina war gerade nicht da. "Was willst du denn hier?", fragte John erschrocken und ärgerlich, Angela war die letzte, die er hier sehen wollte. "Ich wollte dich besuchen, mein Zukünftiger.", sie lächelte anzüglich und setzte sich zu ihm aufs Bett, wo sie nach seiner Hand griff, um sie zu streicheln. Schnell entzog er sich ihr und sah sie nur aus wütenden Augen an. "Ich werde dich nicht heiraten, Angela! Sieh das endlich ein. Ich weiß, ich habe Joanna noch nicht gefunden, aber das werde ich sicher!", beharrte er und versuchte sich aufzusetzen, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen. Leider endete es mit starken Schmerzen und er musste sich kraftlos zurück in die Federkissen fallen lassen. Sofort tat Angela erschrocken und kam ihm verdächtig nah. Ihr schwarzes Haar bedeckte sein Gesicht, als sie sich ihm näherte. Sie wusste, was Männern gefiel und wie zu ihrem Ziel kam. Sie bekam immer was sie wollte und bei John würde es nicht anders sein. Er versuchte sich gegen dien Angriff zu wehren, was aber schlimme Schmerzen zur Folge hatte. Er wollte sich nicht von ihr küssen lassen. Seine Lippen spürten noch immer den leidenschaftlichen Kuss Joannas und er wollte nicht, dass dieses herrlich kribbelnde Gefühl verschwand. Doch das würde es zwangsläufig, wenn sie ihn jetzt küsste. Gerade als sie ihre Lippen auf seine presste, wurde die Tür aufgeschoben und Jolina stand im Türrahmen. Als er ihr trauriges und enttäuschtes Gesicht sah, wäre er am liebsten aufgesprungen, um ihr alles zu erklären, doch die Schmerzen hinderten ihn daran. Es versetzte ihm einen schmerzenden Stich in der Brust, als er sie so traurig sah. All die Schmerzen die seine Lungenentzündung verursachten, waren nicht zu diesem Schmerz, die ihn nun ausfüllten. Diese Schmerzen erfüllten Mark und Bein, krochen in jede Zelle seines Körpers und ließen ihn erzittern. "Jolina!", rief er, doch sie war schon aus der Tür, die sie heftig hinter sich zugeschlagen hatte. Die Tränen waren nicht mehr aufzuhalten. Sie liefen ihr die Wangen entlang und verschleierten die Sicht. Sie wusste nicht, wohin sie lief, aber sie wusste, dass sie weg wollte. Weit fort von diesem Ort. Sie war zurückgekommen, um John alles zu beichten. Sie hatte stark sein wollen, doch als sie John und Angela, vertieft in ihren Kuss, angetroffen hatte, war es ihr egal gewesen. Sie war nur noch enttäuscht. Doch weswegen? Weil er Angela küsste? Weil er die Suche nach der zweiten Jolina aufgegeben hatte? Oder weil nicht sie es war, die in seinen Armen lag? Sie war froh, dass sie John nun nichts mehr beichten musste. Wenn er nun Angela hatte, interessierte ihn Joanna McFleur wahrscheinlich gar nicht mehr. Jetzt musste sie ihm nur noch die Bücher zurückgeben, dann war er vollkommen aus ihrem Leben verschwunden. Zwar wollte sie nicht, dass er verschwand, dass er Angela heiratete, aber was blieb ihr anderes übrig, wenn sie nicht wollte, dass ihr Herz vor Kummer zerbrach? Sie packte die Bücher zusammen, die sie in den letzten zwei Tagen komplett durchgelesen hatte und ging in die Burg. Vor seinem Zimmer angekommen, legte sie das Ohr an die Tür, um zu hören, ob Angela noch immer anwesend war, doch schien mittlerweile gegangen zu sein. Ohne Zögern klopfte sie an und trat ein. "Danke, dass sie mir die Bücher geliehen haben.", sagte sie bloß, ließ die Bücher auf den Nachtschrank fallen und wollte gerade auf dem Absatz kehrt machen, als er nach ihrer Hand griff und sie festhielt. "Was soll das?", fragte sie verärgert. Wieso hinderte sie der Duke daran, ihn zu vergessen? "Lass mich das erklären, Jolina.", flehte und sie bemerkte seine traurigen Augen. In Gedanken schüttelte sie den Kopf. Nein, sie wollte sich nicht von ihm täuschen lassen. "Ich weiß nicht, was sie meinen.", log Jolina und spielte die Unwissende. "Doch, das weißt du sehr wohl. Angela hat mich geküsst.", sagte er sah sie weiter unentwegt an. "Das war nicht zu übersehen." Jolina wollte ihre Stimme unverbindlich klingen lassen, doch die aufsteigenden Tränen ließen das nicht zu. "Sie hat mich einfach geküsst. Ich konnte mich nicht wehren. Ich wollte das nicht. Wirklich, Jolina, das musst du mir glauben." "Muss ich das?", fragte sie und war erfreut, als sie feststellte, dass sich ihre Stimme beruhigt hatte. Er sollte ruhig zappeln. Er hatte sie verletzt. Vielleicht unwissend, aber er hatte es getan. Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen, verließ sie das Zimmer und nahm sich fest vor, dieses nie wieder zu betreten. Natürlich war es seine Entscheidung, wen er heiratete, aber doch fühlte sie sich hintergangen, weil er die Frau küsste, die sie am meisten verabscheute. Angela versteckte sich schnell hinter einem Vorhang, als sich Jolinas Schritte der Tür näherten. Sie sah, wie Jolina die Treppe hinunter ging und war sich sicher, sie würde in ihr Zimmer gehen. Sie hatte es doch tatsächlich gewagt, John noch einmal unter die Augen zu treten. Zwar hatte sie nicht versucht ihn zu verführen, aber ihre bloße Anwesenheit, war Grund genug, sie zu hassen. Wenige Minuten später, als sie sicher war, dass es unauffällig war, ihr zu folgen, kam sie wieder hinter dem Vorhang hervor und machte sich auf den Weg zu Jolinas Zimmer in der Scheune. Doch als sie die Tür aufstieß fand sie nur ein leeres Zimmer vor. Sie hatte sich also geirrt. Sie wollte gerade wieder gehen und Jolina wo anders suchen, als sie einen hübschen Koffer unter dem Bett fand. Angela war von Natur aus neugierig und so zögerte sie nicht lange, zog den Koffer unter Bett hervor und legte ihn aufs Bett, wo sie ihn öffnete. Angela staunte nicht schlecht, als sie ein rotes Kleid mit goldenen Fäden durchzogen darin fand. "Hat nicht genau dieses Kleid das Mädchen auf dem Ball angehabt?", ging es ihr plötzlich durch den Kopf und jetzt schien sie, Angela, endlich wieder eine Chance zu haben, Jolina loszuwerden. Anschienend hatte sie der Frau auf dem Ball das Kleid gestohlen. Vielleicht hatte sie sie sogar umgebracht, um an dieses teure Kleid zu kommen... Angela war sehr stolz auf sich, als sie die einzelnen Puzzelstücke zusammengesetzt hatte. "Unsere kleine Jolina ist also eine Diebin und John wird sicher ganz begeistert sein, wenn er erfährt, was sie mit seiner großen Liebe gemacht hat." Tja, meine Lieben. Die Geschichte neigt sich dem Ende zu aber ich verspreche euch, dass ihr nicht allzu lange auf den letzten Teil zu warten habt. Werde mich nämlich gleich ransetzen und weiter schreibseln. Schön, dass ihr so lange durchgehalten habt! HEAl, eure Sarah-Li Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)