Bottom of the death valley von Fukai (+Epilog up+ COMPLETE) ================================================================================ Kapitel 1: 転校生 -------------- Bottom of the death valley by Fukai Disclaimer: Die crappy Story is auf meinen Mist gewachsen, die Leute gehören sich selbst.. wär auch schlimm wenn nicht -__-;; Anmerkung: Ich hab die Story seit Ewigkeiten mal wieder durchgelesen und erschauderte bei meinen wahnsinnig tollen Japanischkünsten *hust* Ich hab den ganzen nervigen Hey-schaut-her-ich-kann-japanisch Kinderscheiß mal rausgekickt und das ganze ein wenig editiert. Chapter 1 転校生 (Der neue Schüler) Montagmorgen, acht Uhr zehn. Gähnend ließ Die seinen Kopf auf die harte Schulbank sinken. Was war einschläfernder als ein trockener Geschichtsunterricht in unbarmherziger Frühe? Was interessierten ihn die Leute vor hunderten von Jahren? Wozu musste er Kriegszüge oder Anlass und Ursache bestimmter Ereignisse analysieren? Weil sie aus der Geschichte lernen sollten? Was gab es da zu lernen? Er war doch auch nur ein Fragment der heutigen uninteressierten Null-Bock-Generationen, welche die Werte und Tugenden des traditionellen Japans in Verruf brachten, indem sie sich die Haare knallbunt färbten oder in zerrissenen Klamotten herumliefen und nur Unsinn im Kopf hatten. Wer würde denn heute noch Selbstmord begehen, um seine Ehre wieder herzustellen? Wer lebte denn heutzutage überhaupt noch ein ehrwürdiges Leben? Die Welt, wie er sie kannte, war doch längst ein Sündenpfuhl aus Neid, Habgier, Wollust und Völlerei. Er hielt nichts von Lehrern, die großspurig den Moralapostel heraushängen ließen und von Ethik predigten, während sie in Wahrheit der letzte Loser waren und ihren Feierabend in Pachinkohallen und Massagetempeln verlebten. Ein weiteres Gähnen bemächtigte sich seiner. In Gedanken befand er sich bereits an einem weit entfernten Ort. Er bevorzugte es vor sich hin zu träumen und der langweiligen Realität zu entfliehen, die seinen Alltag ausmachte. Manchmal kam ihm sein Leben viel zu ereignislos vor. Wie gern würde er endlich mal etwas Aufregendes erleben, sich in Gefahr begeben und am Ende als strahlender Held hervorgehen. Doch das alles waren nur Wunschträume eines frustrierten, unzufriedenen Achtzehnjährigen, der nichts mit sich anzufangen wusste und dessen spannendstes Ereignis der Woche die Proben seiner kleinen, eher erfolglosen Band waren. Er seufzte resigniert und strich sich abwesend eine Strähne seines feurig roten Haares aus den Augen, welches sich mal wieder selbstständig zu machen schien. Träge schlossen sich seine dunkel geschminkten Augen und er war dem Einschlafen nahe, als plötzlich die Tür aufschwang und laut krachend mit der Wand kollidierte. Erschrocken fuhr er aus seinem Halbschlaf. Sein Blick fixierte alarmiert die Tür. Hingegen aller Erwartungen stand dort weder ein Lehrer, noch der Direktor. Irritiert hob er eine Augenbraue. Ein Raunen ging durch die Menge. Wer war denn das? Neugierig musterte er den Eindringling. Er, sofern der Rotschopf ihn als ein männliches Geschöpf identifizieren konnte, war von geringer Statur; er konnte unmöglich über 1,60m groß sein. Doch so klein er auch war, so auffällig war sein äußeres Erscheinungsbild. Zuerst ins Auge stachen wohl seine blonden Haare, die schon fast gelblich anmuteten, und welche ihm wirr ins Gesicht hingen. Mehrere Piercings und Sicherheitsnadeln durchlöcherten seine blasse Haut, welche die extrem dunkelgeschminkten Augen umso deutlicher hervorstechen ließ. Er trug ein enganliegendes, schwarzes, ärmelloses Shirt, welches hier und da von einigen Sicherheitsnadeln zusammengehalten wurde. Die zerrissene, tief hängende Jeans, der nietenbesetzte Gürtel mit Totenkopfschnalle und die schweren Dr. Martens machten sein rebellisches Outfit schließlich komplett. Daisuke schüttelte den Kopf. Was war denn das für ein Straßenpunk? Mit dem war sicher nicht gut Kirschen essen. Der Lehrer schien sich jetzt auch endlich aus seiner Starre gerissen zu haben. „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ sprach er den Gelbschopf vorsichtig an, als hätte er Angst, der Kleine könnte ihn jeden Moment anspringen und die Augen mit seinen schwarzen Fingernägeln auskratzen. Der Angesprochene drehte gelangweilt seinen Kopf und maß den Lehrer kurz abschätzend ehe er seine kleinen weißen Zähne bleckte. „Ich bin neu hier. Hab den scheiß Raum nicht schneller gefunden. Wo soll ich sitzen?“ Der Lehrer schien für einen Moment mit einem Herzinfarkt zu ringen, als die Worte des Neuen eingesickert waren. Noch so ein abnormer Schüler, der ihn an den Rande des Nervenzusammenbruchs treiben würde. Er fasste sich jedoch relativ schnell wieder und räusperte sich verlegen. „Ach, du bist der neue Transferstudent. Ich hab schon gar nicht mehr mit dir gerechnet. Die erste Stunde ist schon fast vorbei“, meinte er leicht anklagend. Als er jedoch den giftigen Blick des Kleineren auffing, fügte er hastig noch hinzu. „Aber das ist ja nicht schlimm. Möchtest du dich vielleicht kurz vorstellen? Wie ist denn dein Name und was verschlägt dich auf unsere Schule?“ Der Angesprochene verdrehte genervt die Augen, als ihm das Wort „Kindergarten“ durch den Kopf schoss, doch er antwortete trotzdem gehorsam. „Kyo, mein Name ist Kyo und das hier ist die einzige Schule, von der ich in diesem Bezirk noch nicht runtergeflogen bin. Ist aber auch grad mal mein erster Tag, ne. Also mal sehn wie lang ich bleibe.“ Er grinste spöttisch und ließ sein Lippenpiercing gegen seine weißen Zähne klacken. Der Lehrer warf ihm einen erleichterten Blick zu, als würde er mit der Idee, dass dieser Kyo nicht allzu lange bleiben würde, durchaus sympathisieren. Die stöhnte lautlos. Das konnte ja heiter werden. Als ob es nicht schon genug zwielichtige Gestalten an dieser Penne gab. „Und wo soll ich mich nun hinpflanzen?“ durchbrach Kyo die Gedankengänge und schaurigen Zukunftsvisionen aller. „Oder soll ich einfach wen vom Stuhl kanten?“ schlug der Blondschopf grinsend vor. Der Lehrer schien diesen Vorschlag ernst aufzunehmen, denn er schaute einen Moment geradezu empört. Hastig wanderte sein Blick durch die Schülerreihen ehe er verkündete: „Setz dich neben Daisuke Andou, die vorletzte Reihe links.“ Die stöhnte gequält auf, verstummte aber sofort, als Kyo neben ihn trat und sich auf seinem Stuhl niederließ. „Hast du irgendein Problem mit mir?“ zischte er gefährlich leise. Die warf ihm einen eisigen Blick zu. „Wie kommst du darauf?“ fragte er ebenso leise zurück und versuchte die Ironie in seiner Stimme nicht allzu stark durchschauen zu lassen. Kyos Antwort beschränkte sich lediglich auf die Darbietung seines schlanken Mittelfingers. //Oh, wie überaus wortgewandt// dachte sich Die und beschloss Kyo, mit dessen Intelligenz es nicht so weit her zu sein schien, einfach zu ignorieren. Und so verfiel er die restliche Stunde wieder in seinen Dämmerschlaf. *** „Ich sag dir, der hat echt ein Rad ab!“ Die verschränkte schlecht gelaunt die Arme vor der Brust. „Ich hab den echt in jedem gottverdammten Kurs und was macht der Arsch? Setzt der sich doch, extra um mich zu provozieren, dauernd neben mich. Ich krieg ne Krise. Das überleb ich nicht“, jammerte er eifrig weiter, während Kaoru ihm beruhigend die Schulter tätschelte. „So schlimm kann’s doch gar nicht sein“, meinte er beruhigend. Er, als Dies bester Freund, kannte seine Ausbrüche schon zur Genüge und wusste, dass er sich meist in Dinge hineinsteigerte, die genauer betrachtet gar nicht so schlimm waren. „Dooooch“, jammerte Die, wurde aber kurz darauf von dem Älteren unterbrochen. „Ist er das“, fragte dieser nämlich gerade neugierig und deutete auf eine kleine blondhaarige Gestalt, die soeben den Pausenhof betreten hatte. Die folgte Kaorus Fingerzeig und stöhnte gequält auf, als wäre gerade der Weltuntergang eingeleitet worden. „Ja, das ist er. Der größte Vollspacko der gesamten Schule in all seiner Pracht.“ „Sieht doch eigentlich ganz nett aus“, meinte der Ältere mit purpurnen Haaren nach längerem Betrachten. „Nett??!!“ ächzte Die. „Hast du nen Knick in der Pupille oder haben dir die vielen Haarfärbungen langsam aufs Gehirn geschlagen?“ Kao grinste leicht. „Okay, vielleicht sieht er ein bisschen rebellisch aus, aber er hat auch irgendwie was attraktives an sich, findest du nicht?“ Die verdrehte genervt die Augen. „Tut er nicht“, widersprach er trotzig, vermied es jedoch einen weiteren Blick auf Kyo zu werfen, der seine Meinung nur unnötig ins Wanken gebracht hätte. „Wer sieht attraktiv aus?“ mischte sich Toshiya ins Gespräch. Hinter ihm war Shinya schmollend zum Stehen gekommen. Toshiya hatte es mal wieder geschafft ihn entgegen seines Willens zur Raucherecke zu schleifen. „Er sieht NICHT attraktiv aus“, antwortete Die ohne auf Toshiyas Frage einzugehen. „NICHT! Hörst du? Die Betonung liegt auf NICHT attraktiv.“ Der Blauhaarige wirkte verwirrt, wusste er doch überhaupt nicht, um wen es eigentlich ging. „Unser Die hat sich in diesen heißen Kerl da drüben verschossen“, stichelte er, während er wieder auf Kyo deutete, der fernab der Massen in Ruhe eine Kippe drehte, den Filter lässig zwischen die Lippen geklemmt. „Wooaah heiß“, meinte nun auch Toshiya und schlug Die anerkennend auf die Schulter. „Hast nen guten Geschmack, Alter.“ Die ließ sich resigniert auf einen kleinen Mauervorsprung sinken und stöhnte gequält. *** Kaoru ließ seufzend seine Gitarre sinken. „Boah Kei, das klingt grausam. Du hast aber auch schon mal besser gesungen.“ Die nickte gequält und massierte seine schmerzenden Schläfen. Wieso bekam er immer Kopfschmerzen, sobald Keisuke, der Vokalist ihrer kleinen Band, den Mund öffnete? „So geht das nicht weiter“, meinte Kaoru ernst, als er wenig später mit Die und Toshiya den Heimweg antrat. „Willst du Kei aus der Band kanten oder was?“ fragte Toshiya, der völlig erschöpft und übermüdet mehr hinter den älteren Beiden herkrauchte als lief. „Wenn’s sein muss ja“, meinte Kaoru knallhart. „Ich mein, so kommen wir nie voran. Er singt wie… wie...“ „Ne Kuh?“ half Die nach. Ein flüchtiges Lächeln schlich sich auf Kaorus Lippen. „Ja, so ungefähr.“ „Aber dann stehen wir ja schon wieder ohne Sänger da“, warf Toshiya von der Seite ein. „Und besser als Die oder du singt Kei allemal.“ „Das ist ja auch nicht schwer“, meinte Die und grinste schief, als er sich an den letzten Karaokeabend bei Toshiya erinnerte. Der schien in ähnlichen Erinnerungen zu schwelgen, denn sein hübsches Gesicht verzog sich, als würde er unter Schmerzen leiden. „Ich sag dir Die, niemand singt grausamer als du.“ Dieser gab ihm einen kleinen Klaps in die Seite. „Ey, es war deine Idee einen Karaoke-Abend zu machen. Jetzt gib nicht mir die Schuld.“ „Hättest du mich vorgewarnt wär ich nie mit dieser schwachsinnigen Idee gekommen“, konterte der Blauschopf trotzig, woraufhin Die ihm seinen Mittelfinger präsentierte. Kaoru verdrehte amüsiert die Augen. „Kindergarten“, brummelte er. „Wie wärs wenn wir einfach einen Aushang ans schwarze Brett hängen, in dem wir verkünden, dass wir einen Vokalisten suchen. Wir lassen alle Bewerber vorsingen und suchen uns dann den Besten raus.“ „Guter Plan“, meinte Toshiya, als er plötzlich bestens gelaunt über den Bürgersteig hüpfte. Die jedoch rollte nur gequält mit den Augen, denn er wusste, dass ihre Schule weitaus schlechtere Sänger als ihn beherbergte. Er war sich jedoch nicht sicher, ob seine Ohren dieser Folter lange standhalten würden. *** Die letzten schiefen Klänge des Liedes Crucify my Love von X-Japan verklangen. Die wagte es langsam wieder seine Augen zu öffnen, die er bei den ersten schiefen Tönen krampfhaft zusammengekniffen hatte, als würden all die daneben geratenen Noten in seinen Netzhäuten brennen. Kaoru stand etwas hilflos vor dem stolz grinsenden Vokalistenanwärter. „Also... das war... ganz nett... aber... also...wir melden uns bei dir, ne?“ redete Kaoru, freundlich wie er war, um den heißen Brei herum. Die atmete nur erleichtert auf und dankte der vorrübergehenden Stille, während er einen Blick zu seinen Bandkollegen Toshiya und Shinya hinüberwarf, die beide mehr als entsetzt Richtung Kaoru schauten. Sie hatten ja heute schon viele „Gesangstalente“ erleben müssen, aber das eben war die Spitze des Eisberges von absoluter, unbestreitbarer, unanfechtbarer Talentlosigkeit gewesen. Shinya massierte sich soeben die schmerzenden Ohren als Kaoru sich schwer auf einen Stuhl plumpsen ließ und laut seufzte. „Das gibt es doch nicht. Ist diese ganze verdammte Schule wirklich so unmusikalisch??“ beschwerte er sich völlig am Ende seiner Kräfte. Die ließ sich neben ihm nieder und legte seinen Kopf in den Nacken. „Scheint so“, gab er überflüssigerweise zum Besten, doch er war schon berühmt berüchtigt dafür auf rhetorische Fragen zu antworten. „Dann muss wohl doch ich ans Mikro“, meinte er mit einem fetten Grinsen auf den Lippen. „NEEEIIIIIINNN!“ schrie Toshiya entsetzt und alle im Raum brachen in schallendes Gelächter aus. „Oi!“ unterbrach sie nach einiger Zeit eine gereizte Stimme. Alle Köpfe fuhren erstaunt herum. „Scheiße, was willst du denn hier?“, kam es sofort von Die. „Seid ihr die Spinner, die nen Sänger suchen?“ //Spinner?!?// hallte es in Dies Kopf wieder. „Du-!!!“ Angepisst sprang er auf die Beine und wollte sich schon auf ihn stürzen, als Kao ihn am Kragen packte und zurückhielt. „Ganz ruhig, Die!“ In seiner Bewegungsfreiheit nun immens eingeschränkt begnügte sich der Gitarrist damit Kyo mörderische Blicke zuzuwerfen. Kaoru, als Leader ihrer kleinen Band, ergriff erneut das Wort. „Du bist Kyo, ne? Wir haben schon viel von dir gehört.“ Der Kleine legte abschätzend seinen Kopf schief und musterte Die. „Nur schlechtes hoffe ich.“ „Na darauf kannst du Gift nehmen“, knurrte Die, der sich auf Kyos kleinen Starrwettstreit einließ. Kyos Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. „Du willst also vorsingen?“, unterbrach Kaoru die Beiden unbeeindruckt. Kyo nickte nur. „Als ob DU singen könntest“, warf Die gehässig ein und musterte den Kleinen eingehend von oben bis unten, als würde seine Körpergröße oder sein Aussehen etwas über die Fähigkeiten seiner Stimmbänder aussagen. Kaoru beschloss Die einfach den Mund zuzuhalten, um das Ganze nicht unnötig in die Länge zu ziehen. „Hmmmpf Kwo wsch schul dsch?“ beschwerte sich der Rotschopf empört, doch seine Worte gingen unbeachtet unter. „Ich KANN singen“, verteidigte sich der Kleine schließlich, nachdem er Die einen weiteren herablassenden Blick zugeworfen hatte. Dieser Andou schien ihn nicht ernst zu nehmen. Dabei hasste er es immer nur nach seinem Äußeren beurteilt zu werden, insbesondere wenn alle immer nur auf seine geringe Körpergröße anspielten. „Okay, das werden wir ja gleich sehen“, meinte Kao, als er mit nur einer Hand zwischen den Songlyrics wühlte, auf der Suche nach einem geeigneten Lied, welches Kyo vortragen konnte. Schließlich hielt er Kyo ein Blatt entgegen. Sein gegenüber griff danach und vertiefte sich augenblicklich in die Lyrics, doch schon wenige Sekunden später hob sich eine seiner feingeschwungenen Augenbrauen fragend an. „X-Japan ‚Endless Rain’? Das ist eine Ballade!“ Er blickte zweifelnd auf. „Schreibt ihr nur so’n langsames Zeug?“ Diesmal war es Toshiya, der sich zu Wort meldete. „Wir schreiben alles Mögliche. Aber vor allem Lieder, wo man schön kreischen kann.“ Er grinste frech. „Also genau das Richtige für dich, ne?“ Er zwinkerte ihm anzüglich zu. Nun gesellte sich auch Kyos zweite Augenbraue zu der anderen. Irritiert schüttelte er den Kopf. Wo war er denn hierhin geraten? „Also gut“, er wandte sich wieder den Lyrics zu. „Soll ich a cappella singen oder gibt’s irgend ne Instrumentalbegleitung?“ „Singst du etwa so schief, dass du dich hinter den Instrumenten verstecken musst?“ reizte der Rotschopf ihn weiter, als er sich endlich aus Kaorus eisernem Griff befreit hatte. Kyo, der es allmählich müde war ständig mörderische Blicke Richtung Die zu schicken, verdrehte genervt die Augen und schnaubte leise. Dieser Typ kotzte ihn tierisch an. Aber dem würde er es schon zeigen. Er warf einen weiteren Blick auf die Lyrics und beschloss einfach loszusingen. Langsam und sanft klangen die ersten Töne an und jeder im Raum verstummte. Selbst Dies nächster Spruch blieb ihm vor Erstaunen im Hals stecken. I'm walking in the rain 行くあてもなく 傷ついた身体濡らし Kyo war wie verändert, wenn er sang. Es schien, als würden sich seine stets angespannten verbitterten Gesichtszüge glätten, als würde sein ewig währender, sich hoch auftürmender Schutzwall zusammenbrechen und endlich den Kyo offenbaren, der hinter der Fassade lag. 絡みつく 凍りのざわめき 殺し続けて 彷徨う いつまでも Until I can forget your love Die war wie gebannt, als seine Augen über den kleinen Rebellen wanderten, der, wenn er sang, auf einmal viel größer wirkte. 眠りは麻薬 途方にくれた  心を静かに溶かす 舞い上がる 愛を踊らせて Er ließ sich von Kyos Stimme forttragen, fühlte sich, als würde er auf den Noten des Liedes schweben, als würden die Töne ihn davon schwemmen. Kyo ergriff jeden Einzelnen im Raum. ふるえる身体を記憶の薔薇につつむ I keep my love for you to myself Als er schließlich beim ersten Refrain angekommen war und noch mehr Energie in seine Stimme legte war auch der letzte überzeugt. Kyo war ihr Mann! Endless rain, fall on my heart 心の傷に Let me forget all of the hate, all of the sadness Die ließ seinen Blick verwirrt über diesen kleinen Mann wandern, in dem so viel Kraft und Ausdrucksstärke steckte. I awake from my dream I can't find my way without you Aber wieso nur, sah er so traurig aus, wenn er sang? Lag es am Lied? Oder konnte er sich einfach gut dem Thema anpassen und die richtigen Emotionen in seine Gesichtszüge legen? The dream is over 声にならない 言葉を繰り返しても 高すぎる 灰色の壁は 過ぎ去った日の思いを夢に写す Until I can forget your love Dies Gedanken drehten sich im Kreis. War der Kyo, der sich offenbarte, wenn er sang, der echte Kyo? Oder war es dieser eiskalte, rebellische Kyo? „-ie?....Die? HEY DIE!!!“ Der Rotschopf machte vor Überraschung einen kleinen Hüpfer, als Kaoru ihm direkt ins Ohr brüllte. Er warf seinem besten Freund einen irritierten Blick zu. „Was is denn?“ fragte er gereizt. Der Violetthaarige verdrehte die Augen und wiederholte seine Frage nun schon zum dritten Mal. „Ich hab dich gefragt, was du von Kyos Gesang hältst.“ Die drehte seinen Kopf wieder zu Kyo und sah ihm tief in die Augen. Augen, in denen man sich verlieren konnte. Seine Stimme war so perfekt, so gefühlvoll und energisch zugleich. Wenn er sich vorstellte, wie der kleine Rebell mit aller Kraft ins Mikro brüllte, lief es ihm schaurig den Rücken hinab. Aber das war noch immer Kyo. Null Chance, dass er ihm das je ins Gesicht sagen würde. Das würde sein aufgeblasenes Ego nur unnötig zum Platzen bringen. Also zuckte er nur gleichgültig mit den Schultern. „War okay. Aber deine englische Aussprache is der absolute Abturner. Das klingt wie polnisch!“ Mit diesen Worten verließ er fast fluchtartig den Raum, um sich draußen abzukühlen, ehe ihn die Hitze in seinen Wangen noch zum Überkochen brachte. Kaos traurigen Blick bemerkte er gar nicht. ~o~oOo~o~oOo~o~ END Chapter 1 Hosted by Animexx e.V. 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