Mist and moonlight von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: II. Morgendämmerung ------------------------------ Kapitel 2 Morgendämmerung Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich auf ihr riesiges Bett fallen und vergrub ihr Gesicht in den Federkissen. Das Haus ihrer bereits seit zwei Jahren toten Eltern war riesig und sie fühlte sich nicht zum ersten Mal einsam. Schließlich zog sie die Decke über ihren Kopf und rollte sich wie eine Katze darunter zusammen. Wie gern hätte sie jetzt Antonin neben sich, doch das war ein Wunsch, der immer mehr in die Ferne zu rücken schien. Ihr Leben schien wieder genauso leer zu werden, wie es schon vor Antonins Erscheinen gewesen war. Doch das würde sie nicht zulassen. Niemals würde sie sich von ihm trennen. *** Ein Jahr früher Erschrocken wirbelte die junge Hexe herum und starrte auf die Gestalt, die jetzt aus dem Schatten trat. Blaise zog zischend die Luft ein, als sie den Mann erkannte. Unruhig huschten ihre Augen von seinem Gesicht zu dem Zauberstab, den er auf ihr Herz gerichtet hatte. Sie war so gut wie erledigt. Dolohov würde wohl kaum riskieren, dass sie irgendjemanden erzählte, dass sie ihn gesehen hatte. Doch momentan passierte gar nichts und Blaise fragte sich bereits ob sie nicht einfach disapperieren sollte. "Denk nicht mal dran.", zischte er ihr zu und Blaise wurde aus ihren Gedanken geholt, nur um in den nächsten zu versinken. Sie starrte direkt in seine Augen, die, wie sie fasziniert feststellte ein wunderschönes Grün hatten. Doch noch viel fesselnder fand sie die feinen silbernen Fäden die sich durch die leuchtend grünen Iriden zogen. So abgelenkt bemerkte sie gar nicht wie er leicht den Zauberstab hob und leise etwas murmelte. Der Lichtstrahl traf sie und sie fühlte sich augenblicklich schwindlig. Antonin nutzte die Zeit um zu disapperieren, auch wenn eine Frage in seinem Kopf herum spukte. Warum hatte er sie nicht gleich getötet? Blaise währenddessen, war wieder in Hogwarts angekommen. Noch immer tanzten einige Lichter vor ihrem inneren Auge und sie fragte sich wovon das kam. Sie war doch nur in dieser Kapelle gewesen um nachzudenken. Doch dann hatte sie für einen kurzen Zeitraum einen Blackout. Was war bloß passiert? Je mehr sie sich zu erinnern versuchte, desto mehr schien alles in eine nicht greifbare Ferne zu rücken. Immer noch grübelnd schlich sie durch die Schlosstore. Die Sonne ging am Horizont bereits auf und tauchte das Schloss und seine Ländereien in ein sanftes rötliches Licht, als Blaise die Treppen hinunter in den Kerker schlich. *** "Zehn Punkte Abzug für Slytherin, Miss Zabini. Ich hoffe für Sie, dass sie sich demnächst besser konzentrieren können.", fauchte Minerva McGonagall streng und Blaise nickte. Schuldbewusst ließ sie den Kopf hängen und schloss sich den Leuten ihres Hauses an. Warum konnte dieser verdammte Gryffindorhausdrachen eigentlich immer nur meckern? Ein paar Meter vor ihr lagen sich Harry Potter und Draco Malfoy mal wieder in den Haaren. Das Erscheinen des kleinen Professor Flitwick ließ sie allerdings von einander ablassen und sie mussten sich damit begnügen, sich mit mörderischen Blicken gegenseitig aufzuspießen. "Aus dem Weg, Potter.", zischte Millicent neben ihr und Harry drehte sich wütend funkelnd zu ihnen um. Blaise sah ihm direkt in die verblüffend grünen Augen. Sie erinnerten sie an etwas. Fehlen bloß die silbernen Fäden, die sich durch die Iris ziehen, dachte sie, als sie ihren Weg fortsetzte. Dann blieb sie angewurzelt stehen. Die Erinnerung hatte sie wie ein Schlag in den Magen getroffen. Blaise ging nicht in die große Halle, um mit den anderen Mittag zu essen. Ihr war kotzübel. Allein der Gedanke daran, wie nah sie eigentlich am Nirwana vorbei geschrammt sein musste, immerhin hätte Dolohov sie auch einfach in Stücke schießen können, ließ einen Brechreiz ihre Kehle empor kriechen. Und dennoch war ihre Neugier stärker, als die Angst. Warum hatte er sie nicht getötet, sondern nur ihr Gedächtnis gelöscht? Ihre Leiche hätte man dort nie gefunden, wahrscheinlich wäre erst nach Jahren dort jemand aufgetaucht und selbst dann hätte man niemals ermitteln können, wer ihr Mörder war. *** Unruhig lief sie in der Kapelle auf und ab. Sie wusste, dass es ein Fehler gewesen war hierher zu kommen. Sie wusste es ganz genau. Doch wiedereinmal hatte die Neugier über die Furcht gesiegt. Sie wollte wissen warum Dolohov sie nicht getötet hatte. Vor einer Woche hatte er ihr das Gedächtnis gelöscht, seitdem war sie jede Nacht hierher gekommen, nur um zu sehen, ob er sich auch noch einmal hierher wagte. Ein leises Rascheln ließ sie herum fahren. Ein Zauberstab zielte direkt auf ihr Herz. "Ich hätte Sie damals gleich töten sollen, Miss Zabini.", meinte Antonin leise. Blaise war wie erstarrt, ihre Dummheit wurde ihr bewusst. Natürlich würde er sie jetzt töten. Sie hatte ihn schon zum zweiten Mal hier gesehen. Fieberhaft überlegte sie ob es einen Ausweg aus dieser Situation gab. Beinahe hätte sie gelacht. Sicher es gab einen, doch der war nicht ausführbar. Dann stutzte sie. Woher kannte er ihren Namen? "Wieso wissen Sie wie ich heiße?", fragte sie verwirrt und Antonin unterdrückte ein Grinsen. Was für ein naives Kind. Wenn auch ein ausgesprochen hübsches. "Ich habe in der Zeitung von Ihren verstorbenen Eltern gelesen. Schade, dass Sie ihnen jetzt schon folgen müssen." *** Und damit wären wir schon am Ende von Kapitel zwei! *rumhops* Kommis in den vorgegebenen Spalten hinterlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)