Pandora - A World full of Secrets von Malinalda (~KaiXRay~ and others) ================================================================================ Kapitel 78: Rebuilding ---------------------- Disclaimer: Name: Pandora - A World full of Secrets Autor: Malinalda Genre: Romantik, Drama, Fantasy, Shounen-Ai Warnung: AU, OOC Widmung dieses Kapitels: Katzengirl - für das tausendundzweihundertste Kommi ^__^ Zeichenerklärung: „…“ – Sprechen ‚…’ – Gedanken ~*~*~*~ - Erinnerungen, Erzählungen (in der Art von Flashbacks) ~~~ - Träume ***~*** - Visionen (Vergangenes sowie auch Zukünftiges) Kursives – widerhallende Sätze im Bewusstsein, Auszüge aus Schriften, Briefe ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 78: Rebuilding (dt. Wiederaufbau) Lächelnd tätschelte der Silberhaarige den Hals seines Pferdes, welches daraufhin schnaubte. Er konnte ihr Ziel bereits erkennen. Sie hatten nun knapp zwei Wochen für ihre Reise gebraucht und alle hofften darauf, schnell wieder in einem richtigen Zimmer mit richtigem Bett übernachten zu können. Neben ihm seufzte der Lilahaarige erleichtert auf. „Na endlich, ich dachte schon, wir kämen nie mehr an.“, meinte er genervt, was ihren rothaarigen Begleiter zum Kichern brachte. „Aber Bryanchen, du solltest solche langen Ausflüge nun langsam echt gewöhnt sein.“ „Ach, halt doch die Klappe, du.“, erwiderte er und verdrehte die Augen. „Ich will nur noch ein Bett sehen und schlafen.“ Kai nickte auf diese Aussage hin und trieb Roteiro noch einmal an schneller zu werden. ‚Irgendwie habe ich das hier doch vermisst.’, schoss es ihm durch den Kopf. ‚Dennoch sind sehr viele schmerzhafte Erinnerungen an diesen Ort geknüpft.’ Ein Lächeln glitt über seine Züge, als er daran dachte, dass sie darüber gesprochen hatten, wo sie in Zukunft wohnen wollten. Ray und er hatten sich schließlich aus verschiedenen Gründen für Albion entschieden. Bonaguil war erstens zu nahe an Etania gelegen, als dass man einen Kontinent gut regieren konnte, und zweitens wollte der Silberhaarige selbst nicht mehr dorthin zurückkehren. Jede Ecke, jeder Flur, alles in diesem Schloss würde Erinnerungen wachrufen, die er eigentlich verdrängen wollte. „Juhu!“, erschallte es neben ihm, als Tala an ihm vorbeiritt. Dabei drehte er sich leicht um und grinste Kai an. „Wetten, du holst mich nicht ein?!“ Das brauchte er nicht zweimal zu sagen, schon setzte Kai ihm nach und ließ Roteiro in den Galopp fallen. Staub aufwirbelnd und Kopf an Kopf entfernten sie sich immer mehr von ihren beiden Begleitern, die nur den Kopf schütteln konnten. „Also ehrlich, man könnte fast meinen, dass die beiden ihre Kindheit nochmals durchleben.“, meinte Bryan sarkastisch, was Judy zum Lachen brachte. „Schon möglich. Doch wir sollten es ihnen gönnen.“ Ihre blauen Augen ruhten auf der Staubwolke, welche schon fast das Schloss erreicht hatte. „Ich gönne es ihnen auch, aber seit die beiden beschlossen haben, dass sie sich verbünden und mich auf die Palme bringen wollen.“, seufzte der Lilahaarige etwas genervt, lächelte jedoch. Die Blonde kicherte. „Ab morgen bist du mit Kai alleine, dann kann Tala dich nicht mehr nerven.“ „Oh Himmel.“ „Du hast mein Mitgefühl.“, lachte Judy weiter. „Aber ich bin sehr froh, dass wir heute Nacht in einem Bett schlafen können, ehe Tala und ich morgen weiterreiten.“ Bryan nickte nur und grinste dann. „Ein kleines Wettrennen, Judy? So die letzten paar Meter?“ „Zu gerne.“ Und mit diesen Worten trieben die beiden ihre Pferde auch nochmals an. Im Schlosshof warteten bereits Kai und Tala auf die Nachzügler, die nun hereingeprescht kamen. Die blonde Frau lächelte breit, als ihr Pferd zum Stillstand kam, sagte jedoch kein Wort des Triumphes. Bryan hingegen grummelte leicht, als er vom Sattel herunterstieg und sein Pferd an einen Stallburschen übergab. Sein rothaariger Freund konnte es jedoch nicht lassen ihn zu sticheln. „Jetzt lässt du dich schon von einer Frau schlagen, also schäm dich.“, meinte er mit gespielt autoritärer Stimme. Jede Erwiderung wurde im Keim erstickt, als eine Frauenstimme erklang. „Kai, wie schön Euch wieder zu sehen!“ Eine braunhaarige korpulente Frau eilte auf sie zu und drückte den verdutzten Silberhaarigen in einer festen Umarmung an sich. Nun musste auch der Lilahaarige sich ein Grinsen verkneifen. „Kathrin, lass mich los, ich krieg keine Luft!“, rang Kai sich aus der Umarmung der Frau, erwiderte jedoch deren Lächeln. „Es ist auch schön, dich wieder zu sehen.“ Dann wandte er sich seinen Freunden zu. „Judy, das ist Kathrin, sie ist die Frau des Hausvorstandes und somit die Hausmaid. Zudem war sie auch meine Betreuerin.“ Die blonde Frau konnte in seinen Worten deutlich die Wärme heraushören, die Kai mit dieser Frau verband. „Kathrin, das ist Judy, eine gute Freundin. Tala und Bryan kennst du ja.“ Natürlich wusste die Braunhaarige bereits, dass der Disput zwischen Kai und Tala Geschichte war und bedachte die beiden jungen Männer, die sie früher genauso verabscheut hatte wie Lord Voltaire, mit einem warmen Lächeln. „Kommt, ihr habt sicher Hunger.“, meinte die Frau lächelnd und führte die vier ins Innere des Schlosses. *** Nach dem Essen teilten sich ihre Wege und Tala, Bryan und Judy wurden je ein Zimmer für die Nacht zugewiesen. Kai hingegen stand momentan vor seinem Zimmer und lehnte die Stirn an das Holz der Tür. ‚Wovor habe ich Angst?!’ Seufzend schloss er die Augen und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Dieses Schloss rief viele Erinnerungen wieder hervor, Erinnerungen an Voltaire, an seine Kindheit, an sein gefühlloses Ich von damals. „Es sind unsere Entscheidungen, die uns zu dem machen, was wir sind.“ Erschrocken fuhr der Silberhaarige herum und sah jemanden nicht weit von ihm entfernt an die Wand gelehnt stehen. Blaue Augen schienen im Dunkeln zu glühen und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen. „Dieser Ort steckt voller Erinnerungen und Qualen, es ist nur normal, dass dir das nahe geht.“ Mit leicht gesenktem Kopf lauschte Kai den Worten des anderen. „Selbst mir fällt es schwer hier zu sein.“, fuhr Tala leise fort, senkte ebenfalls seinen Blick gegen Boden. „Eine weise Frau sagte mir vor einiger Zeit, dass unsere eigenen Entscheidungen es sind, die bestimmen, wer wir sind. Weder Orte noch Erinnerungen können uns zu etwas machen, was wir nicht wollen. Dennoch ist die Angst da, nicht wahr? Die Angst, dass er noch immer da ist, uns manipulieren kann, dass wir wieder zu denen werden, die wir einmal waren.“ Kai blickte den Rothaarigen lange an, bevor er seufzte und sich ihm vollends zuwandte. „Ich will und werde hier nicht länger bleiben als nötig. Dieser Ort ist mir fremd und unheimlich geworden, er ist nicht mehr mein Zuhause.“ Tala lächelte bitter. „Was dieses Schloss für dich ist, ist Sîl für mich. Ich werde nie wieder einen Fuß in diese Festung setzen.“ Eine Weile herrschte Stille. „Danke.“ Ein einziges Wort sagend und ohne auf eine Antwort zu warten, öffnete Kai die Tür zu seinem Zimmer und verschwand in diesem. Auch Tala drehte sich nun um und ging den Weg zu seinem Schlafgemach zurück. Sie hatten beide die gleichen Ängste in sich gehabt hierher zurückzukehren, an den Ort ihrer Vergangenheiten. Sie wussten beide nicht, wie sie damit umgehen sollten, doch die Worte Judys hatten des Rothaarigen Verstand erleichtert. Heute Abend während des Essens hatte er gesehen, dass Kai sich hier auch nicht wirklich wohl fühlte, dass er die gleichen Ängste zu haben schien wie er. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er an das letzte Wort des Silberhaarigen dachte. ‚Gern geschehen. Dafür sind Freunde doch da.’ *** Seufzend lehnte er sich an die Brüstung des Balkons und blickte in die Ferne hinaus. Dunkle Wolken hingen am Himmel und kündigten heftigen Regen an, Wind wehte und ließ die Bäume schwanken. Seine silbernen Haare wehten hin und her, aber das störte ihn genauso wenig wie die einzelnen Regentropfen, die bereits vom Himmel fielen. ‚So weit weg, so weit.’ Sein Herz schmerzte, wenn er an die Person dachte, die er nun liebend gerne an seiner Seite wissen würde, die aber unglaublich weit weg war. Dennoch geisterte sein Lachen durch seinen Kopf, er sah die goldenen Augen und ein wundervolles Lächeln, die ihm Kraft gaben. „Du sollst doch nicht im Regen stehen.“, erklang es leicht amüsiert hinter ihm. Kai drehte sich um und grinste schief, begab sich wieder in sein Arbeitszimmer, wobei ihm der Lilahaarige ein Handtuch reichte. Sich in einen Sessel vor dem großen Tisch werfend sah Bryan dem Silberhaarigen zu, wie er sich die Haare leicht abtrocknete und sich dann das Handtuch um die Schultern legte. „Das ist so typisch du, Kai, dass du nicht einmal merkst, wie ein Gewitter über dir hereinbricht.“ Angesprochener zog eine Augenbraue nach oben und setzte sich in seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch, auf welchem sich Dokumente stapelten. „Kathrin hätte wieder einen Anfall bekommen.“, fuhr der Lilahaarige fort, schwieg dann für eine Weile. „Wir alle vermissen sie, doch je schneller wir das alles hier geregelt bekommen, desto schneller sind wir wieder an ihrer Seite.“ Kai seufzte und blickte in die grünen Augen des anderen. „Ich weiß. Doch wir haben uns erst vor so kurzer Zeit wieder gefunden und nun schon wieder getrennt zu sein, es-“ Frustriert unterbrach er sich selbst und zauberte durch seinen Ausdruck ein kleines Lächeln auf das Gesicht Bryans. „Es tut in der Seele weh, als würde einem ein Stück von sich selbst fehlen.“, führte er den Satz Kais zu Ende, welcher nur nickte. „Ich hoffe Tala und Judy sind gut angekommen, mit dem ganzen Unwetter in den letzten Tagen.“ Seit einer Woche befanden sich die beiden jungen Männer nun in Bonaguil. Tala und Judy waren am Tag nach ihrer gemeinsamen Ankunft in diesem Schloss schon wieder aufgebrochen, um nach Etania zu reiten. Durch das Unwetter der letzten Tage würde der Ritt durch Aventurra erschwert sein. „Sie werden sicher heil ankommen.“, beschwichtige Kai. „Immerhin weiß Tala, was er tut, und Judy ist auch keine schlechte Reiterin. Aber du wolltest sicher was von mir, außer mir zu sagen, dass ich nicht wieder im Regen stehen soll.“, grinste er und Bryan schüttelte den Kopf. „Es geht immer noch um die Sache mit Sîl. Ich werde morgen, falls das Wetter besser wird, mit ein paar Soldaten hinreiten und sehen, was wir machen können, aber solange wir nicht wissen, wie es vor Ort aussieht, können wir nichts tun.“ Verstehend nickte der Silberhaarige. Die Beriahner hatten ihnen ein Schreiben zukommen lassen, in dem sie zu verstehen gaben, dass es ihnen lieber wäre, wenn Sîl nicht mehr stehen würde. Zu viele schlechte Erinnerungen hingen in den Köpfen aller fest und zu wissen, dass die Festung, in der so viel Böses geschah, noch stand, half nicht gerade dabei, dass man vergessen konnte. Auch Kai und Bryan mussten diesen Gedanken zustimmen und hatten beschlossen, sich die Festung und vor allem deren Inhalte erst einmal anzusehen und gegebenenfalls noch Dinge herauszuholen, bevor sie entscheiden würden, wie sie sie zu Fall bringen wollten. „Wenn du morgen in Sîl bist, dann-“ „-werde ich vorsichtig sein, keine Sorge.“, unterbrach der Lilahaarige seinen Freund. „Ich kenne diese Festung nur zu gut, Kai, es wird uns schon nichts passieren.“ „Ich weiß, dennoch traue ich dem Alten viel zu.“ Seufzend ließ der Silberhaarige sich wieder in seinen Stuhl zurückfallen. „Du machst dich gut in der Rolle eines Führers, Kai.“, lachte Bryan und erhob sich wieder. „Ich schick dir Kathrin noch vorbei, sie wollte dir so oder so noch Tee bringen, damit du dir keine Erkältung einfängst, wenn du andauernd im Regen stehst.“ Als er schon die Türklinke in der Hand hatte, erhob Kai noch einmal das Wort. „Bryan, nimm dir so viele Männer, wie du brauchst. Auch wenn es dutzende sein sollten.“ Lächelnd öffnete der Angesprochene die Tür. „Das werde ich, keine Sorge. Danke.“ Und mit einem letzten Blick trat er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dass Kai ihm die Wahl an der Zahl der Soldaten, die er mitnehmen sollte, überließ, zeigte, dass der Silberhaarige großes Vertrauen in ihn hatte. Ein Vertrauen, das er nicht enttäuschen würde. *** „Mist aber auch.“, fluchte der Rothaarige und zog die Kapuze des Mantels noch tiefer ins Gesicht. „Ach was, das bisschen Regen macht uns doch nichts.“, lachte seine Begleiterin aufgrund seines Verhaltens, doch zog auch sie das schützende Material enger an sich. Der Regen an sich war nicht das Schlimme, der stärker werdende Wind bereitete ihr mehr Sorgen. „Wie weit ist es noch, Tala?“, rief sie laut nach vorne. Der Angesprochene ließ sein Pferd innehalten und drehte sich zu ihr um. „Wir sollten eigentlich bald da sein, noch ein paar Meter schätze ich, jedoch kann ich nicht allzu weit sehen. Wir sollten uns beeilen, der Wind und der Regen werden immer stärker.“ Dies gesagt, drehte er sich wieder nach vorne und bückte sich tiefer in den Sattel. Sie kamen nur langsam voran, die Sicht wurde zunehmend schlechter, doch konnten sie bald schwache Lichter erkennen, die eindeutig zu einem sehr großen Gebäude gehörten. „Endlich.“, seufzte der junge Mann, als sie durch das Tor Etanias ritten. Ihre Ankunft blieb nicht lange unbemerkt. Stallburschen traten in den Hof und nahmen ihnen die Pferde ab, woraufhin die beiden sich beeilten endlich ins Trockene zu kommen. Im Innern traten ihnen auch schon gleich Soldaten entgegen, die sich kurz verbeugten. „Willkommen, Euer Hoheit. Wir haben Eure Ankunft schon erwartet und für Euch und Eure Begleitung ein Essen angeordnet.“ Tala nickte. „Danke. Könntet ihr uns zuerst zu unseren Zimmern führen? Wir würden uns gerne umziehen.“ „Natürlich.“ Erneut verbeugten sich die beiden Soldaten und führten Tala und Judy die Gänge entlang. *** Erschöpfte legte er sich aufs Bett. Die heiße Dusche hatte gut getan, dennoch könnte er nun auf der Stelle einschlafen. Ein Klopfen an seiner Tür ließ ihn die Augen jedoch wieder öffnen. Auf sein gerufenes „Ja?“ hin öffnete jemand die Tür und ein lächelnder blonder Schopf erschien. „Kommst du?“ Grinsend richtete Tala sich wieder auf. „Verhungerst du sonst?“ „Oh ja und wie, ich fall dann auf der Stelle um.“, ging sie auf seine Stichelei ein. „Das kann ich aber nicht verantworten.“ Lächelnd hielt er ihr den Arm hin, an welchem sie sich auch sogleich einhakte. „Kommt, My Lady, gehen wir dinieren.“ „So förmlich, mein Herr.“, grinste Judy und ließ sich vom Rothaarigen in den Speisesaal führen. Die Tage auf Etania schienen wie im Flug zu vergehen und ein paar Tage nach ihrer Ankunft reiste Judy auch schon wieder ab. Sie wollte bei sich zu Hause nach dem Rechten sehen und vor allem auch wieder Zeit mit ihrem Mann verbringen, den sie so lange nicht gesehen hatte. Sie versprach Tala nach spätestens einer Woche wiederzukommen und ihm zu helfen. In dieser Zeit wollte sich der Rothaarige um Etania selbst kümmern und alle Überbleibsel des einstigen Bischofs entfernen und das Schloss wieder zu dem machen, was es einmal gewesen war. Und so kam es, dass er öfters genervt durch die Gänge lief, da etwas nicht so lief, wie er es gerne gehabt hätte. Gerade wieder hatte man nach ihm gesandt, da sie anscheinend irgendwelche Dinge gefunden hatten, bei denen sie nicht wussten, was sie mit ihnen machen sollten. ‚Kann eigentlich nichts ohne Probleme ablaufen?!’ Grummelnd betrat er das betreffende Zimmer. „Nun?“ Fragend zog er eine Augenbraue nach oben. „Euer Hoheit, diese Schriften und Tränke.“ Damit deutete der Soldat auf die auf dem Tisch ausgebreiteten Gegenstände. Tala trat näher heran und überflog die Schriftstücke, seine Augen weiteten sich dabei. „Verbrennt alles!“, sagte er schließlich und begab sich zurück in sein Arbeitszimmer. ‚So kann nie jemand an diese Aufzeichnungen herankommen. Ich muss Kai schreiben.’ Die Schriften und Tränke, die nun verbrannt wurden, waren im Geheimen gebraute und gemischte Eigenwerke des Bischofs, die in den falschen Händen Schreckliches anrichten könnten. *** „Was wurde aus der einen Woche, huh?“ Lächelnd drehte die Blonde sich auf diese Frage hin um. „Na ja.“ Sie zuckte die Schultern. „Das Leben lässt sich nun einmal nicht so wirklich planen.“ Grinsend trat Tala auf sie zu und zog sie in eine liebevolle Umarmung. „Ich war fast schon soweit dir zu schreiben, weil ich mir Sorgen gemacht habe.“ Kichernd hakte sie sich bei ihm unter und ließ sich von ihm ins Innere des Schlosses führen. Die Zeit war nur so an ihnen vorbeigezogen und ehe sie sich versah, waren schon zwei Wochen vergangen. Doppelt so lange, wie sie eigentlich hatte wegbleiben wollen. „Du ahnst gar nicht, was alles zu Hause anfiel. Ich dachte nicht, dass ich so lange weg war.“, seufzte sie, woraufhin der Rothaarige grinste. „Oh doch, das kann ich nur zu gut verstehen. Du weißt nicht, was hier los war.“, klagte er und fuhr auf ihren fragenden Blick hin erklärend fort. „Wir haben eine private Giftmischerkammer Boris’ gefunden.“ „Du meinst ein Tränkelabor.“ „Giftmischer.“, meinte er nachdrücklich. „Die Tränke und dazugehörigen Aufzeichnungen waren wirklich das Grauen pur. Ich hoffe nur, dass wir nun wirklich alles losgeworden sind. Mir läuft ein Schauer über den Rücken, wenn ich daran denke, dass das irgendwo an irgendwen angewendet werden könnte.“ Die blonde Frau seufzte. „Ich bin mir sicher, dass du das alles so handhabst, wie es das Beste ist. Aber hast du was von Kai und Bryan gehört?“ Der Rothaarige grinste ab dem abrupten Themenwechsel. „Ja. Ich hatte Kai auch darüber geschrieben und wir haben über ein paar Dinge diskutiert. Zudem habe ich ihm einen Vorschlag gemacht.“ Sie erreichten das Arbeitszimmer Talas und setzten sich in diesem in zwei gemütliche Sessel. „Was für einen Vorschlag?“, behaarte Judy auf das vorhin Gesagte. „Du bist überhaupt nicht neugierig, was?“, lachte er. „Na ja, er braucht ja einen Verwalter für Beriah. Als beriahnischer Prinz ist es seine Aufgabe einen zu ernennen und da habe ich ihm nur einen Vorschlag gemacht, wen er nehmen könnte.“ „Oh, ich verstehe.“, lachte nun auch sie. „Das Schloss sieht schon viel besser aus als vor zwei Wochen.“ „Ich weiß, dennoch gibt es noch so viel zu tun und Dokumente scheinen irgendwie aus dem Nichts aufzutauchen und sich zu vermehren.“, grummelte der Rothaarige. Judy lächelte und erhob sich. „Dann gib mir einen Teil davon, den ich genauso gut machen könnte oder eine andere Arbeit, die ich dir abnehmen kann.“ „Hat dir eigentlich schon einmal jemand gesagt, dass du ein Engel bist?“, seufzte Tala, was ein Kichern der Blonden zur Folge hatte. „Nein, aber ich höre es gerne wieder.“, zwinkerte sie ihm zu, ehe sie sich beide daran machten, die Arbeiten im Schloss und den Wiederaufbau Kronos’ schnell abschließen zu können. *** Die Wochen zogen immer mehr und mehr an ihnen vorbei. Aus der Zeit, die zu Beginn nur sehr schwer zu vergehen schien, wurde mehr und mehr ein Rennen gegen sie, da sie an ihnen vorbeirennen wollte. Aus Anfangs fünf Wochen wurden schnell dreieinhalb Monate, in denen der Wiederaufbau jedoch gut voran ging, und womit die Zeit immer näher kam, dass sie bald nach Albion aufbrechen würden. Die Probleme, die in beider Schlösser angefallen waren, konnten zur Freude deren Herrscher schnell und ohne weitere Komplikationen gelöst werden. So war es nun, dass Sîl nicht mehr stand, sondern komplett abgerissen, und die Giftmischerei Boris’ – wie Tala sie gerne nannte – vollständig vernichtet worden war. In Beriah warteten zwei junge Männer auf die Ankunft ihrer Freunde aus Etania, mit welchen sie am nächsten Tag ihre Reise nach Rhaya antreten würden. Sie hatten es sich auf einer Bank im Hof gemütlich gemacht und ließen die Augustsonne auf sich scheinen. Der Silberhaarige seufzte nach einer Weile auf und öffnete seine Augen, zog durch diesen Laut die Aufmerksamkeit seines Nachbars auf sich. Er hatte sich in den letzten Wochen viele Gedanken gemacht und sogar mit Tala per Briefe darüber gesprochen; auch hatte der Lilahaarige bewiesen, dass man ihm vertrauen konnte und zu was er fähig war. Dennoch fühlte Kai ein paar Zweifel in sich, doch schüttelte er diese ab. ‚Irgendwie werde ich wohl immer zweifeln.’ Ein Grinsen stahl sich auf seine Lippen, woraufhin der andere junge Mann eine Augenbraue nach oben zog. Er hatte den Silberhaarigen seit seinem Seufzen nicht aus den Augen gelassen und wartete nun darauf, was er sagen wollte. Dass ihm etwas auf der Seele brannte, war wohl klar, das konnte beinahe jeder sehen. Er musste auch nicht allzu lange warten, bis Kai das Wort ergriff. „Ich habe lange darüber nachgedacht und sogar Tala um Rat gefragt.“, fing er zu erklären an, was den anderen erneut eine Augenbraue anheben ließ. „Und ich habe nun eine Entscheidung gefällt.“ Nun erst wandte er seine Augen dem Lilahaarigen an seiner Seite zu. „Bryan, ich möchte dich zum Verwalter Beriahs machen.“ Dem Angesprochenen klappte der Kiefer nach unten und seine Augen weiteten sich. „Kai, was... Bist du sicher?“ Der Silberhaarige nickte grinsend. „Ja. Du hast mir gezeigt, dass ich dir vertrauen kann und dass du auch großen Aufgaben gewachsen bist und nicht die Nerven verlierst. Ich würde Beriah wohl keinem anderen anvertrauen können.“ Ein Lächeln legte sich auf Bryans Züge und er zog den verdutzten Silberhaarigen in eine kurze Umarmung. „Danke, ich werde dich nicht enttäuschen.“ „Das hoffe ich.“, lachte Kai, ihre Unterhaltung wurde jedoch unterbrochen, als eine Laute Stimme hörbar wurde, die sie beide nur zu gut kannten. Bryan lachte los. „Dass er auch immer so einen Krach machen muss, wenn er wohin kommt.“ Und wie aufs Stichwort preschte ein Schimmel durchs Tor des Schlosses und kam schlitternd nicht weit von ihnen entfernt zum Stillstand. Hinter ihm folgte eine braune Stute mit einer blonden Reiterin, die nicht ganz so dramatisch zum Halten kamen. Schnell sprangen die beiden aus den Sätteln und begrüßten ihre Freunde, welche daraufhin mit ihnen im Schloss verschwanden. Die Pferde überließen sie den fähigen Händen der Stallburschen. An diesem Abend lachte und scherzte die Gruppe und eine gewisse braunhaarige Frau sorgte dafür, dass sie trotzdem früh ins Bett kamen, da sie ja morgen schon weiterziehen wollten und dafür mussten sie ausgeschlafen sein. Vor allem würde sie sie nicht reiten lassen, wenn sie ihren leicht angetrunkenen Zustand über Nacht nicht loswürden. Doch brauchte sie nur anzudeuten, dass ihre Liebsten auf sie warten würden und schon verschwanden die jungen Männer brav ins Bett. In den letzten Tagen hatten sie und Kai beschlossen, dass sie mit ihnen nach Rhaya reisen und bei der Hochzeit dabei sein würde. Das würde eine Überraschung für Christine und Maresa geben, worauf sie sich schon freute, diese wieder zu sehen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Da wieder mal die Frage nach der endgültigen Kapitelanzahl aufkam - die sich irgendwie immer wieder verändert hat oo“ – hier noch einmal die nun wirklich endgültige Anzahl: Pandora wird mit 81 Kapitel plus Prolog und einem Epilog enden ^^v @kara: *lachz* An weisse Tauben hab ich bisher gar nicht gedacht oo Vielleicht bau ich das aber noch ein x3 @BlackSilverLady: *Sabberlätzchen reich* XD Oy, das Bild hatte ich mir noch gar nicht vorgestellt, aber du hast Recht, das wär ein Bild wert, oh ja *lachz* Nivis? Das ist mal knapp erwähnt worden, aber auf das bin ich dann nie wieder eingegangen oo“ Schön, dass du nun an die Süsse gedacht hast x3 Also, als Ray und Kai damals Chrissy hinterher nach Etania ritten, hatten sie ja zwei Pferde von Judy bekommen, Nivis und Roteiro blieben bei Judy. Als sie dann geschnappt wurden, liefen diese beiden Pferde einfach nach Hause xD Geflohen sind sie mit zwei Pferde des Schlosses, die ihnen Chrissy verschafft hatte. Kai, der ja einige Zeit bei Judy blieb, ritt danach alleine weiter du liess Nivis bei Judy. Diese hat die Stute noch immer und ich dachte mir, dass sie sie behalten wird. Es wurde nicht direkt erwähnt, aber hier in diesem Kapitel ist auch eine Anspielung darauf, dass es Nivis ist, die Judy reitet ^^ Mal sehen, vielleicht bau ich das in einem Kapitel noch ein, dass Kai sie endgültig Judy schenkt, je nachdem, ob es noch irgendwo reinpasst x3v Kathrin wird in Bonaguil bleiben o,ov Sie ist verheiratet und ihr Mann ist dort der Hausvorstand. Kai müsste beide freigeben, aber ich denke eher, dass das nicht so passt (vom Plot und auch, dass Christine vielleicht zu abhängig von ihr werden könnte oo Kathrin ist ja doch sehr beschützend und nimmt jedem jede Arbeit ab, wenn sie kann ^^“). Aber sie und Chrissy sind nicht so weit auseinander, sie werden sich also sicher öfters sehen können x3v *lachz* Du willst auch von ihm gesittet werden xD? Na los, stellt was an, dann lass ich ihn kommen und gönn mir n’ heisses Bad zur Beruhigung xDv Deshalb hilft ja Bernardo Ray XD Damit dieser später nicht in Arbeit erstickt, wenn Anne ihn davon abhält *lachz* xDv Danke auch an: lunalinn, black_ray-jack, MuckSpuck, Katzengirl und KeiraX ^___^ Bis zum nächsten Kapi *winkz* x3 Mali Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)