Lust und Frust von DerdunkleEngel ================================================================================ Kapitel 1: Szene1 ----------------- KURZE ANMERKUNG: hallo hallo, da bin ich mal wieder und wieder mit neuem geschwafel, wofür ich bis her immer nette kommis bekommen habe, diesmal wieder was von YU-GI-OH! leider, leider, leider ist erst das erste kap fertig und ich kann mir vorstellen es wimmelt von tipp und zeichenfehlern, wie alles von mir. meine betalerinnen (ich danke ihnen das sie sich dafür zeit genommen haben, das zweite kap is halb fertig^.^)waren begeistert, aber was hatte ich anderes erwarten/erhofft. nun ich hoffe dass das bei euch, liebe leser, ebenso gut ankommt und bitte, bitte! achtet nicht auch die ganzen fehler, verbessert es einfach schweigen und kopfschüttelnd an eurem pc danke und los! dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Yami will was von Seto, doch der ist(noch)nicht interessiert Warning: es zieht sich teils in die Länge, außerdem hab ich bis her das Kartenspiel raus gestrichen Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) ,Es gibt Dinge im Leben die einem einfach wichtig sind. Das können große Dinge sein wie Geld und das Wissen reich zu sein, oder kleine Dinge die einen einfach nur glücklich machen, wie: ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. Es gibt viele Dinge die mir wichtig sind, aber etwas ganz besonders: du- mit dir zusammen zu sein und wenn ich dich einfach nur aus der Ferne beobachte oder wir uns belangloses Zeug erzählen. Das ist das was mich glücklich macht. Wenn ich dich nicht erreichen kann, niemals erreichen kann weil du in deiner Art so unendlich weit weg erscheinst, was mach ich dann?' Szene1 Der Freitag war gekommen und Yami Muto war auf den Friedhof gegangen und hatte Blumen auf eines der Gräber gelegt- rote Tulpen. Seine Schulfreundin Sarah Jason lag hier seit fast einem Jahr, sie war gerade mal neunzehn geworden und hatte die letzten fünf Jahre zum größten Teil im Krankenhaus verbracht. Der achtzehnjährige war nicht oft da, aber wenn dann am Freitag. Freitag sei der beste Tag der Woche, hatte sie immer behauptet, es war für sie der erste von zwei Tagen wo man durchsaufen UND ausschlafen konnte- sie hatte ihren Humor nie verloren; er hätte es irgendwann. Nachdenklich zog er einen Zettel aus der Tasche- eine Zeichnung. "Das erste Kapitel is fertig, war ziemlich viel- sind bestimmt zwei Bände geworden," sagte er, "zehn hab ich jetzt noch vor mir- schade das du es nicht mehr siehst." Murmelte er weiter und steckte sie wieder ein. Das Comic war ein Traum von den beiden gewesen, stundenlang hatten sie zusammengesessen und sich die Geschichte überlegt- Sarah hatte jede noch so dumme Idee aufgeschrieben- und er wollte es dann zeichnen. Alles hatte so lange gedauert das sie gerade das Ende der Geschichte geschrieben hatten, als nichts mehr nützte und es mit ihr zu ende gegangen war- das er anfing mit zeichnen hatte sie nicht mehr erfahren. Mit einem Seufzen verließ er den Friedhof, es war schon spät und er wollte noch ausgehen- schließlich war Freitag. Vor ein paar Wochen hatte ein neuer Laden in der Stadt aufgemacht und er hatte sich tatsächlich dazu überreden lassen mal rein zu schauen. Eigentlich hatte er keine große Lust dazu, aber gerade dann hatte er immer den größten Spaß gehabt- und viele neue Leute kennengelernt. So hatte er auch Sarahs Bruder Kyle kennengelernt, mit dem er für einige Zeit so etwas ähnliches wie eine Beziehung geführt hatte- vor einiger Zeit hatte er die Stadt verlassen. Er vermisste die beiden, er vermisste sie sogar sehr, es war einfach nicht mehr das selbe ohne die beiden; die Truppe war auseinander gebrochen. Er, Mai, ihr Freund Joey und halt Sarah und Kyle, alle samt waren sie die reinsten Spinner- das war die schönste Zeit seines Lebens gewesen. Jetzt wo sie nur noch zu dritt waren hatte sich einiges verändert. Mai hatte schon öfter mal zu ihm gesagt das er sich nicht so gehen lassen soll, auch wenn er nicht so recht wusste was sie damit meinte. Vielleicht, NEIN- höchst wahrscheinlich- lag es daran das er nicht in der Lage war Beziehungen einzugehen ohne anderen das Herz zu brechen und sich gerne auf einen ONS (One Night Stand) einließ. Abgeschaut hatte er sich dieses Verhalten zum größten Teil von Kyle: er war vier Jahre älter als Yami und hatte ihm schnell gezeigt wie man in der Szene "überlebte". Er verstand darunter allerdings nichts anderes als sich "munter durchs Leben zu vögeln" und nichts weiter als seinen Spaß zu haben. Er hatte nie an eine festere Beziehung gedacht und es war ihm egal wen er mit dieser Einstellung verletzte, außer wenn es Yami war. Es war zwar nie mehr als eine gute Freundschaft und das Körperliche zwischen den beiden gewesen aber trotzdem hatte er immer ein schlechtes Gewissen gehabt wenn sie sich wegen irgend etwas gestritten hatten. Anders herum war es allerdings nicht sehr viel anders und Yami fehlte die gemeinsame Zeit mit ihm: sie waren jeden Morgen joggen und viel mit dem Rad gefahren, sie hatten allgemein viel Sport getrieben, wenn er Probleme hatte konnte er mit ihm darüber ganz offen reden und er war auch ein Comic Fan gewesen......er fehlte ihm sehr. Die Parkavenue runter, vorbei am Stadtpark und durch die Arlingtonroad am Haus der Jasons lang, seit einem halben Jahr war er nicht mehr da gewesen. Links runter durch die Lange Straße, über den Fluss in die Innenstadt, nach Hause. Als er zwischendurch auf die Uhr sah merkte er das es bereits acht war. Fast drei Stunden war er also unterwegs gewesen und hatte es nicht einmal bemerkt. Wie schnell doch die Zeit verging wenn man an alte Freunde dachte. * Genau um halb elf wurde bei Mutos geläutet. Oben in seinem Zimmer suchte Yami hektisch nach seinen silbernen Skater-Schuhen, er musste sie doch irgendwo hingeworfen haben. Von unten wurde sein Name hoch gerufen. Es war klar gewesen das er nicht fertig war wenn Mai kam, das war schon immer so. Die Treppe eher runter stolpernd, fast fallend, als gehend kam er unten an- Mai wartete schon ungeduldig. "Ich möchte nur einmal her kommen und feststellen das du schon auf mich wartest." Meinte sie trocken mit dem für sie typischen Lächeln im Gesicht. "Und ich möchte einmal das du kommst ohne zu meckern." Meinte er darauf und nahm sie zur Begrüßung in den Arm. Mit einem: "Warte nicht, ich komm später.", verabschiedete er sich und schloß die Tür. "Ach bevor ich es vergesse," meinte sie auf dem Weg zum Auto zu ihm, "Joey wollte auch noch mit, also wollte er uns da treffen." "Du, dein Freund und ich," überlegte er laut, "bin ich da nicht zu viel?" "Wenn du glaubst das du lange allein bleibst träumst du- ich weiß das die Bräute auf dich fliegen." Meinte sie und beide stiegen ein- Yami lächelte. "Nur schade das die alle keine Chance haben." Da stimmte ihm das Mädchen nickend zu und fuhr los. Es war keine weite Fahrt in die Innenstadt und da es auch schon relativ spät war waren die Straßen zum größten Teil auch frei. Einen Parkplatz zu finden, auch wenn es für Club- und Diskobesuche noch relativ früh war, bot da schon ein größeres Problem, aber für jedes Problem gab es eine Lösung. Nachdem das also erfolgreich erledigt war und auch Mai auf ihren Hochhackigen in den Club gefunden hatte machte man sich auf die Suche nach Joey. Man sah das der Laden neu war. Die Bar, die Tanzfläche, die Lichter- alles war noch so unverbraucht. Eine Go-Go-Tänzerin tanzte in einem Käfig der von der Decke hing, ein anderes Mädchen auf einer der großen Boxen beim DJ, am hintersten Ende ging eine Metalltreppe hoch zu einem Raum den man von außen nicht weiter beobachten konnte- die großen Fenster waren verspiegelt. Ein Gang führte nach hinten, man konnte nicht sehen wo man hinkam wenn man da weiterging. Ein "Uh" kam bei diesem Anblick von den beiden. "Schicker Laden." Meinte Mai auch noch und Yami nickte zustimmend. "Und teuer." Ergänzte er und die zwei begaben sich auf den Weg über die Tanzfläche und somit durch das größte Gedränge, das Ziel der beiden waren allerdings erst einmal die Sitzecken im hinteren Bereich, in der Nähe der Treppe. Und als hätte er es gewusst, wartete da auch schon Joey, der, wie sollte es auch anders sein, sofort seine Freundin in Beschlag nahm. Wer solche Situationen kennt, kann sich bestimmt denken was für den Dritten im Bunde nach nicht all zu kurzer Zeit klar war: ich bin überflüssig. Daher war es nicht verwunderlich das er die Flucht an die Bar ansetzte um sich einfach nur zu betrinken, wie er es manchmal tat wenn er sich alleine fühlte. Ihn von oben bis unten beobachtend schob einer der beiden Barkeeper ihm seinen bestellten Bacardi-pur rüber. "Alleine hier?" Wurde er gefragt und sah in das helle Gesicht eines Mädchens. "Und wenn?" Fragte er gegen und nahm sein Getränk an- das Mädchen lächelte und bediente jemand anderen. "Ob du's glaubst oder nicht mir fällt an einem Abend ne Menge auf, auch das du mit 'nem Mädchen reingekommen bist und," sie schaute auf, "das die beiden Mädels da drüben dich mit den Augen ausziehen." Sie zeigte unauffällig zu den beiden rüber und Yami schaute kurz hin, dann wieder weg. Ein "Aha", mehr kam nicht von ihm und das Mädchen hinter der Theke wunderte sich einen Moment. "Etwas mehr Begeisterung hätte ich ja erwartet," meinte sie darauf, "jeder andere wäre mit ihnen ins Hinterzimmer gegangen." "Hier gibt's ein "Hinterzimmer"?" Fragte er nach um sicher zu gehen ob er sich nicht verhört hatte und bekam ein Nicken. "Was ist das hier, ein Puff?" Ein Schulterzucken ihrerseits. "Eine Disse, eine Bar, ein Club, ein Puff- ein Bisschen was von allen, aber wer weiß was es genau ist." Kam es darauf von ihr. "Du erzählst Scheiße." Mischte sich ein Typ ein, der an die Theke gestolpert kam und die Blicke der beiden fielen auf ihn. "Ach bist du auch mal wieder hier? Ich hatte schon gehofft das du so etwas ähnliches wie arbeiten musst und keine Zeit hast her zu kommen." "Begrüßte" sie ihn. "Anders als du arbeite ich überhaupt." War sein Konter darauf und ein höhnisches Lächeln zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Während sich beiden sich einen leicht bissigen Wortwechsel boten musterte Yami den Neuankömmling von oben bis unten. Er gefiel ihm. Genau wie sein Auftritt an diesem Abend in Silber war, waren die Sachen des anderen dunkelblau fast schwarz, sein Haar war braun. "Würdest du vielleicht auch mal das tun wofür du bezahlt wirst?" Fragte der in schwarz und das Mädchen lächelte frech. "Mach ich doch: ich werd auch fürs streiten bezahlt." Da konnte Yami sich ein leises Lachen nicht verkneifen- sofort ruhten zwei Blicke auf ihm. "Du findest das wohl sehr komisch, oder?" Fragte der Junge, Yami nickte. "Warum denn nicht?" Fragte er trocken gegen und die Barkeeperin kicherte, der andere seufzte, dann lächelte er herablassend. "Ihr könnt mich mal." Meinte er darauf und verschwand wieder in der Menge aus der er gekommen war. Mit einem genervten Gesichtsausdruck holte das Mädchen einen Mixer und Eis unter der Theke hervor, so wie auch eine Flasche Bulls Blue aus dem hinteren Regal. "Was machst du denn jetzt?" Fragte Yami sie, als sie begann das blaufarbene Eis, wie den Alkohol in den Mixer zu füllen. "Er hat seinen Drink vergessen, er will immer das selbe- in zwei Minuten ist er wieder da." War ihre Antwort und sie drückte auf den Einschaltknopf. "Freu dich das er heute schlecht drauf ist, normal sind seine Sprüche besser. Und es hätte mich nicht gewundert wenn er dich bösartig angemacht hätte. Manchmal denk ich es is eines seiner liebsten Hobbys andere fertig zu machen." Sie schaltete den Mixer wieder aus und holte von hinten ein Glas in das sie die blaue Flüssigkeit füllte. "Du lässt dich davon aber nicht beeindrucken, oder täuscht das?" Ein Kopfschütteln war die Antwort darauf. "Ich lass mich doch von dem nicht runter machen," sagte sie noch dazu und steckte einen Strohhalm ins Glas- jetzt musste sie nur noch warten, "auch wenn er mein Boss ist hat er nicht das Recht mich runter zu machen, ohne zu erwarten das ich nicht konter." Sie lies das Glas stehen und wandte sich dann wieder ihrer eigentlichen Tätigkeit zu. Yami stutzte kurz. Ihr Boss? Dann musste der Kerl bestimmt über dreißig sein, was ein Problem darstellte, aber Probleme waren ja bekanntlich kein Hindernis- und er schaute aufs Glas. Er hatte vorher noch nie so ein Schlumpf-blaues Getränk gesehen und er überlegte sich ob er sich nicht auch eins davon bestellen sollte, einfach nur um zu sehen wie, oder ob es überhaupt schmeckt. In diesem Moment griff eine Hand an ihm vorbei nach dem Glas und der Typ war wieder aufgetaucht. Sich wieder auf den Hocker neben Yami setzend rührte er mit seinem Strohhalm kurz im Glas herum, bevor er daran nippte; Yami beobachtete das. Er überlegte wie alt der Typ sein musste und er kam zu dem Schluß: der war unmöglich dreißig, eher fünfundzwanzig, sechsundzwanzig, niemals älter, und er überlegte ob er ihn ansprechen sollte. Nach einem längeren Hin und Her im Kopf stand er auf und ging zurück zu den Sitzecken- was war nur los mit ihm? Er hatte doch sonst noch nie ein Problem damit gehabt irgendeinen Typen der ihm gefiel schräg von der Seite anzuquatschen, also warum den nicht? Er schaute zurück zur Bar, er hatte sein Glas vergessen. Kein wichtiger, aber zumindest überhaupt ein Grund zurückzugehen- und er ging zurück. Der Andere saß immer noch da, wie hypnotisiert auf sein jetzt nur noch halb volles Glas starrend und mit dem Strohhalm drin rum stochernd. Diese Gestalt wirkte auf Yami recht traurig und er setzte sich wieder auf den Hocker neben ihn. "Hy." Begann er mit seiner Standart Anmache und er wurde angesehen. "Hy." Kam es zurück und Yami versuchte nicht zu lächeln, weil er wusste das ihn das verraten würde. Aber warum wollte er dieses mal nicht das sein Gesprächspartner es in irgend einer Art und Weise merkte das er einen Anmacheversuch startete? "Du wirkst ein Bisschen down, ist was passiert?" Er wusste nicht einmal warum er das fragte, aber irgendwie interessierte es ihn wirklich. "Das würdest du nicht verstehen." Wurde zurück gemurmelt und er wandte sich seinen Glas zu. Yami überlegte ob er ihn ausfragen sollte und am Ende dieser Überlegung war ein JA. "Erklärs mir doch, vielleicht versteh ich es ja doch." Ein Murren war die Antwort, aber zumindest wurde es jetzt wieder beachtet- sein Gesprächspartner drehte sich auf dem Hocker so hin, dass er Yami gerade ins Gesicht sehen konnte. "Also," begann er, "für neugierige Würmer gibt's die kurze Fassung... ." "...seine Freundin hat ihn verlassen." Mischte die Barkeeperin sich dazwischen und wischte kurz verschüttetes Bier auf, nebenbei schob die Yami einen neuen Bacardi rüber. "Hast du nichts zu tun?" Wurde sie gleich darauf angeschrien, sie blieb aber ruhig. "Ich tue doch was: ich bediene." War ihre trockene Antwort und gleich darauf hörte sie wie ein Glas zerschepperte- er hatte es einfach wütend auf den Boden geworfen. Mit funkelnden Blick drückte sie ihm den Lappen die Hand. "Das wischt du selber wieder auf Seto Kaiba, ich bin nicht deine Putze!" Zischte sie wütend und ging wieder. Seto sah etwas ungläubig auf den Lappen. "Co...Conny!" Rief er ihr hinterher, aber sie reagierte nicht, allerdings dachte er genauso wenig wie sie daran das weg zu wischen. Yami überlegte: Seto Kaiba...Seto Kaiba...irgendwoher kannte er doch den Namen, er war sich ganz sicher das er ihn schon mal gehört hatte, aber wahrscheinlich war das nur Zufall, es gab sicher mehrere Menschen die so hießen. "Vielleicht solltest du dich bei ihr entschuldigen, das war schließlich nicht nett." Mischte Yami sich vorsichtig mit ein und ein undeutliches Gebrabbel war die erste und zunächst einzige Reaktion darauf. Ein paar Minuten später kam dann auch eine richtige Antwort, die man aber selbst bei einer normalen Zimmerlautstärke nicht wirklich verstanden hätte. "Nicht bei der." Nuschelte er in sich hinein und Yami überlegt zuerst ob er nach fragen sollte, da er nur die Hälfte dieses doch so kurzen Satzes verstanden hatte. Seufzend stand er auf, ging die paar Meter zu Conny rüber, sprach sie kurz an. Seto konnte nicht verstehen über sie sprachen, das hätte er auf der Entfernung nicht einmal bei vollkommener Stille mitbekommen. Mit einem kleinen blauen Eimer kam er wieder und fing darauf an erst einmal die Scherben aufzusammeln. Seto beobachtete das. "Warum machst du das?" Fragte er leicht verwirrt, er selbst hatte schließlich keinen Gedanken daran verschwendet. "Damit sie es nicht machen muss." War die sofortige Antwort und ein zweites Augenpaar begann ihm zuzuschauen. "Komm Junge lass stecken, ich mach es selber weg- wozu bin ich denn sonst da?" Meinte sie als er sich mit einer Scherbe in den Finger geschnitten hatte- sie klang resignierend, Widerworte schienen in diesem Laden nicht lange vorzuhalten. "Nicht zum putzen. Frauen sollten verwöhnt und nicht beschimpft werden; lass dir so was nicht einreden." Ein klein wenig rot um die Nase verschwand Conny, so was hätte sie nicht erwartet, vor allem nicht von jemanden dem sie erst fünf Minuten kannte. Seto war darüber ebenso überrascht wie das Mädchen. "Wo hast du denn den dämlichen Spruch her?" Fragte er nach einer Weile und Yami stand auf, Conny reichte ihm ein Pflaster, er ihr den Eimer, sie verschwand darauf sofort wieder, und Yami setzte sich wieder neben Seto. "Von einer alten Freundin, nur hat sie diesen Spruch immer auf sich selbst bezogen." Antwortete er und widmete sich wieder seinem Glas. Der Spruch war von Sarah und irgendwann hatte Mai ihm einfach adoptiert- schließlich war das in den meisten Fällen die reine Wahrheit. Ein: "Pa.", kam darauf von Seto und kurz darauf folgte ein leicht höhnisches Grinsen. "Deine Freundin muss ja ziemlich dämlich sein." Meinte er darauf und Yami hielt in seiner Bewegung inne. "Sie ist tot." War seine Reaktion darauf und ein: "Oh.", kam von Seto, er war in ein Fettnäpfchen getreten in ein ziemlich großes sogar, das bekam auch Conny mit. "Du bist so dämlich." Schimpfte sie und stellte eine Flasche Baileys auf den Tresen. "Warum kannst du nicht einmal deine vorlaute Klappe halten?" Fragte sie während sie zwei Gläser eingoss- eins für sich und eins für Yami. Seto sagte nichts dazu. Er hatte keine Lust sich mit ihr darüber zu streiten, nicht an diesem Abend. Er ging, ohne einen dummen Spruch, was Conny doch wirklich sehr wunderte. "Er ist wirklich schlecht drauf." Sagte sie darauf und wandte sich ihrem Glas zu, die anderen Leute an der Bar waren sowieso zu betrunken um sich darüber zu beschweren- wer das nicht war konnte sich ja an ihren Kollegen richten. Ein schweres Seufzen kam daraufhin vom Jungen, er hatte sich besser gefühlt als er nicht mit Conny allein war. "Ich geb dir die Flasche aus." War das letzte was sie an diesem Abend zu ihm sagte- sie musste zumindest so tun als würde sie was tun- und ging darauf wieder. Yami selbst machte sich mit der Flasche und drei kleinen Gläsern auf den Rückweg zu den Sitzecken. Seine gesamten Gedanken kreisten um den Typen an der Bar, Seto- ja so hieß er, da war er sich ziemlich sicher. "Schlecht drauf", hatte die Barkeeperin gesagt- ihren Namen hatte er wieder vergessen- nicht "Sauer". Aber er hatte teilweise ziemlich wütend gewirkt, was man weniger an seinen Worten als an seiner Körpersprache, auch wenn er diese zu unterdrücken versucht hatte. Es wurmte ihn das er nicht einen aufmunternden Spruch gebracht hatte, aber nicht diese: wird schon alles wieder gut- Scheiße, bei Liebeskummer gab es schließlich zwei Möglichkeiten alles für mindestens eine Nacht zu vergessen: ONS und saufen. Natürlich hätte er in diesem Fall die zweite der beiden Möglichkeiten empfohlen, das Erstere ergab sich durch das zweite meist automatisch- wie gesagt: meistens. Völlig in Gedanken versunken lief er dabei sogar fast der Person in die Arme um die sich alles kreiste. "Hey," sprach er ihn noch mal kurz an, er musste einfach noch irgendwas sagen, "das mit deiner Freundin: gib nicht auf wenn sie dir wichtig ist." Sagte er einfach noch und erntete darauf ein einfaches Nicken. Weiter sagte er nichts, ging einfach stumm weiter. Jetzt musste er erst einmal mit dem was er dachte und was er liebend gern tun würde klar werden. Und saufen war das bekanntlich beste Mittel um etwas zu verdrängen! Am nächsten Morgen, Yami wusste kaum noch wann und wie er nach Hause gekommen war, stand er zwischen zwölf und eins auf. Er hätte fast vergessen das er heute noch ein paar Wohnungsbesichtigungen hatte und die erste war um drei. Natürlich machte sich, während er sich aus dem Bett quälte, unter die Dusche zwang und sich in seine Klamotten pulte, Gedanken welcher Mensch schon an einem Samstag eine Besichtigung machten. Wahrscheinlich nur er, und andere Freitags-Feierer und Die-Nacht-durch-Säufer, die für so etwas entweder dumm genug sind oder spontan irgendwo hin hingen. Drei Termine standen an, alle drei in Battle City, zwei in Vorbrück, der dritte in der Altstadt. Aber schon beim ersten hatte er gar nicht weiter suchen wollen: vier Zimmer, Küche und Bad, zweiter Stock, Balkon mit Aussicht auf den Fluss, vierhundert im Monat. Großartig nachgedacht ob er sie nehmen sollte oder nicht, weil es mit dem Ausbildungsgeld, der kleinen Stütze von Mama und Opa(sein Vater wusste davon nichts)und dem Geld von der gelegentlichen Arbeit doch etwas knapp werden könnte(er wollte schließlich auch noch leben), brauchte er seiner Meinung nach nicht. Wie sollte er auch- er hatte sich auf den ersten Blick in sie verliebt und ebenso in die Gegend in der sie lag, die Wohnsiedlung, die Kinder die in den Gärten spielten, die ältere Dame die am Straßenende auf den Bus wartete, alles war für ihn so harmonisch und das einzige was ihm in seinem Glück noch fehlen würden war, wie sollte es anders sein, ein Partner! "Sind sie sicher das sie die Wohnung haben wollen?" Fragte ihn der Vermieter und Yami nickte apathisch, während er aus dem großen Fenster in den Hof sah- er hatte schon beschlossen dass das Schlafzimmer werden sollte. "Wann kann ich einziehen?" War seine erste Frage und ein: "Wenn sie wollen sofort.", die Antwort, was er sich nicht zwei mal sagen lies. Und das erste was er tat nachdem er den Schlüssel in Besitz genommen und wieder nach Hause gefahren war, war sich das Telefon zu schnappen und einmal die ersten beiden Leute aus seinem Speicher anzurufen(Joey,Mai), damit sie ihm beim Umzug halfen. "Findest du nicht dass das alles ein Bisschen überstürzt ist?" Fragte ihn Salomon, sein Großvater, als er schon dabei war seine Koffer zu packen und er seufzte. "Ich bin dir lange genug zur Last gefallen." Sagte er darauf und machte die erste Tasche zu. "Ach was," kam es darauf, "du bist doch keine Last für mich, ich hab mich gefreut als du mich gefragt hast ob du hier wohnen darfst." Antwortete er und Yami lächelte. Ob er da wohnen darf, sein Großvater manchmal zu Scherzen aufgelegt, wo hätte er denn anders hin gesollt, nachdem sein Vater ihn acht Kant vor die Tür gesetzt hatte? "Ich weiß," dankte er ihm, "aber trotzdem: vier Jahre sind ein Bisschen lang." Sprach er weiter und begann die zweite Tasche in Angriff zu nehmen. "Bist du wirklich sicher das du ausziehen willst?" Wurde er erneut von Salomon gefragt und Yami bestätigte erneut. "So sicher wie Papa, als er gesagt hat das ich gehen soll und wie Mama, als sie weinte deswegen." Erinnerte er sich selbst daran und bekam ein bestätigendes Nicken als Antwort- es war kein schöner Tag gewesen. Leicht traurig half Salomon darauf seinem Enkel den ersten Karton mit Kleinkram zu packen. Er fand es wirklich überaus bedauerlich das er nun wieder allein leben musste. Er erinnerte sich noch an den Tag an dem Yami mit seiner Mutter im Laden gestanden hatte, Yami vollkommen verheult seine Mutter mit einer großen Tasche neben ihm. ,Kann er bei dir bleiben?', hatte sie ihn gefragt und hatte sich schwer beherrschen müssen nicht auch in Tränen auszubrechen. Wie hätte er in diesem Moment zu den beiden NEIN sagen können? Gefragt was nun genau bei ihnen passiert war hatte er allerdings nie und Yami hatte er ihm auch nie erzählt. Unten wurde geläutet und beide sahen auf, schauten sich stumm an. "Das muss Joey sein," meinte Yami darauf und stand auf, "er hilft mir meine Sachen rüber zu bringen." Und er ging runter. "Na Alter, alles klar?" Kam gleich Joeys Standardbegrüßung und er klatschte mit Yami ab. "Klar doch," war seine Antwort und zeigte nach oben, "du kannst gleich mit schleppen helfen." Sagte er und ging vor. Joey seufzte, er hätte ja nicht gedacht dass das alles so schnell gehen würde und das er so schnell als Umzugsfahrer mißbraucht werden würde- aber was tat man nicht alles für seine Freunde? Ohne langes hin und her wurde Joey also als Packesel missbraucht und fuhr seine Sachen zur genannten Adresse. Yami war wie immer nicht mit gefahren. Er fuhr ungern Auto und dann auch nur mit Leuten die er gut kannte. Selbst bei Joey, der nun schon seit fast sechs Monaten ein Auto hatte und den er schon seit Jahren kannte, fuhr er daher selten mit. Weswegen das so war hatte Joey ihn schon öfter gefragt, aber nie eine richtige Antwort bekommen. Daher hatte er irgendwann aufgehört ihn deswegen zu nerven, er war ja doch zu stur gewesen um auch nur eine Andeutung zu machen weswegen es so war wie es war. Gerade als er weg war klingelte Mai bei Mutos- bei ihr fuhr Yami mit als alles bei ihr verstaut war. Er wusste selbst das es krank war Joey in dieser Beziehung nicht zu vertrauen weil er ein Kerl war- sie waren schließlich Freunde- aber an dem Punkt hörte die Freundschaft auf. Ja, das war krank, aber im nächsten Moment in gewisser Weise verständlich. Genau wie ihr Freund hatte Mai ihn auch schon öfters gefragt weswegen das so war und hatte es auch genauso oft aufgeben müssen da Yami da doch ziemlich stur war. Fast eine Stunde hatte Joey vor dem Haus auf die andern beiden warten müssen. Da es allerdings ein schöner Tag war und die Hecken nicht all zu hoch, hatte er ab und an einen Blick auf die Dame im Garten riskiert und die Nacktsonnenbaderin beobachtet- Mai würde davon nie etwas erfahren. Als die beiden anderen dann endlich die Auffahrt hochfuhren schaute er etwas "genervt" auf die Uhr, um so zu tun als hätte er sich beim warten gelangweilt. "Ihr habt aber lange gebraucht." Führte er dieses Tun nun mit Worten fort und bekam dafür stumm ein Küsschen auf die Lippen von seiner Freundin, welches ihn sofort den entblößten Körper vergessen ließ. "Helfen." Lenkte Yami ein bevor daraus mehr werden könnte, bei so etwas bekam er immer Sehnsucht ganz nach dem Motto: ich will auch jemanden dafür haben- und die beiden lösten sich voneinander. Es hatte dann ungefähr drei oder dreieinhalb Stunden gedauert bis alles hoch geschleppt und ausgepackt war und die drei sich vollkommen erschöpft auf den Boden im jetzigen Wohnzimmer nieder ließen- im selben Moment beschloss Yami das er unbedingt ein Sofa und einen Sessel bräuchte und plante im Kopf wo er so was her bekommen könnte was nicht so teuer war. Mit einer Flasche Sekt stießen sie dann auf den(überstürzten)Einzug an. "Danke das ihr mir geholfen habt." Bedankte er sich als erstes bevor er irgendeinen anderen Gedanken dachte und die anderen beiden nickten. "Nichts zu danken." Sagten sie beinahe gleichzeitig und Yami nickte noch einmal dankend. "Trotzdem." Kam es darauf, die zwei hätten schließlich auch nein sagen können. Und er überlegte kurz. "Was haltet ihr davon wenn ich euch für getane Arbeit ins "Blue Dragon" einlade?" Und kollektives Kopfschütteln war die Antwort. "Nicht zwei Tage hintereinander." Kam die Antwort von Mai, sie hatte ziemlich viel Geld in Alkohol investiert, und Joey stimmte ihr zu, er hatte sein Monatsgeld schon versoffen. Das er dann am Abend allein da hin musste störte Yami allerdings weniger: vielleicht würde er ja Seto wieder treffen. * Als Yami den Club betrat führte sein Weg ihn gleich an die Bar, er wusste selber nicht warum er wieder gekommen war, warum er die ganze Woche jeden Abend wieder gekommen war. Es ging ihm nicht gut, um ehrlich zu sein fühlte er sich scheiße, aber natürlich hatte er sich gehütet das jemanden zu erzählen- vor allem da er selber nicht wusste warum er sich so fühlte. Ein Glas Bacardi-pur wurde zu ihm rüber geschoben und er lächelte. "Hatte ich etwa schon was gesagt?" Fragte er und versuchte nicht zu lachen, er lächelte nur selten ein Mädchen an. "Bei auffälligen Leuten merk ich mir was sie trinken- oder möchtest du was anderes als die letzten neun male wo du hier warst?" Er verneinte und nippte am Glas. Der Laden war nicht so voll wie das letzte mal, lag mit größter Wahrscheinlichkeit daran das Sonntag war. Wer ging schon auch Sonntags aus, außer ihm natürlich oder anderen Leuten die sich einfach nur mies fühlten......damit hatte er sich seine Frage selbst beantwortet. Ein neuer Song wurde eingespielt, das Licht gedämmt und während andere Leute sich mit ihren Partner auf die Tanzfläche begaben, mussten zwei andere schwer stöhnen. "Auch wieder allein?" Wurde Yami gefragt und er nickte. "Singel." Meinte er darauf und drehte mit seiner Hand sein Glas auf der Theke hin und her, er hasste das Singel-Dasein, besser gesagt das Dasein ohne Partner für gewisse Stunden. "Auf der Suche?" Wurde er von seinem Gegenüber gefragt und sie lächelte ihn an, er lächelte zurück. "Ich kenn nicht mal deinen Namen." Meinte er darauf und ein schüchternes, aber zugleich strahlendes und erfreutes Lächeln kam zurück. "Du warst schon so oft hier und hast noch nicht mitbekommen wie ich heiße?" Fragte sie und Yami verneinte, worauf sie mit dem Kopf schüttelte. "Cornelia Winter," sagte sie darauf, "aber solltest du mich jemals mit einem anderen Namen als Conny ansprechen, bring ich dich um." Sie grinste gehässig und er nickte. "Yami Muto." Stellte er sich nun auch ihr vor und sie schenkte sich einen Sauren ein um mit ihm anzustoßen. "Also Yami Muto," sie lächelte und hob das Glas, "bist du nun auf der Suche?" Fragte sie ein weiteres mal und er nickte. Ein scheues Lächeln spiegelte sich in ihrem zarten Gesicht und er wusste das er das gleich zerschlagen musste. "Sorry aber," er stoppte kurz, "ich bin schwul." Ein gequältes Stöhnen und ein Schlag mit der flachen Hand an den Kopf waren ihre Reaktionen darauf- er hatte keinen anderen erwartet. "Ich wusste es," fluchte sie, "ich hab's gewusst: alle netten Männer sind entweder schwul oder vergeben." Ihre Aufregung war berechtigt, zumindest empfand er das so, schließlich hatte er diesen Spruch nicht zum ersten mal gehört. Mit einem Zug kippte sie sich ihren Kurzen runter, sie hatte nicht mal angestoßen, und goß sich einen neuen Drink ein. "Enttäuscht?" Fragte Yami vorsichtig nachdem sie sich nun auch einen Bacardi-pur eingoss, aber sie verneinte. "Nö, ich fühle mich nur in meinem Weltbild bestätigt," seufzte sie als Antwort, "alle netten Kerle sind schwul und alle gutaussehenden haben ne Schlampe an der Hand." Sie nickte in Richtung Tanzfläche und Yami drehte sich. Ihm wäre fast das Herz stehen geblieben: Seto, eng umschlungen tanzend, mit einer Tussi die er letztens noch mit einem anderem in der Stadt gesehen hatte. "Jessika Wolf und Seto Kaiba, DAS Traumpaar schlechthin," sagte sie ironisch, "es ist erbärmlich das er sie wiederhaben wollte nachdem sie ihn wie Scheiße behandelt hat- auch wenn ich ihn nicht mag: so was hatte er defensive nicht verdient." Schimpfte sie und mit einem unterdrücken: "Oh Scheiße.", hielt er sich die Hände vors Gesicht. "Is DAS seine Freundin?" Fragte er nach und schämte sich beinahe. "Ich hoffe nicht mehr lange, es wird Zeit das er sie in den Wind schießt." Man merkte eindeutig das Conny Jessika nicht leiden konnte- und Yami seufzte erneut. "Weißt du noch Freitag, er war so fertig?" Sie nickte zögernd, musste sich erst einmal den Freitag Abend in den Kopf rufen. "Ich hab zu ihm gemeint er sollte sie nich aufgeben, hätte ich gewusst das die das ist hätte ich schön meine Klappe gehalten- ich hab das Mädchen neulich in der Stadt gesehen: und sie war die ganze Zeit mit 'nem anderen Kerl am rummachen." Sagte er leicht schuldbewußt, als hätte er etwas schlimmes angestellt und das Mädchen stöhnte schmerzend. "Okay," meinte sie und versuchte ruhig zu bleiben, "ich meine: ich kenn dich nich, aber: wie kann man nur so blöd sein und einem Typen einreden zu seiner Ex zurückzugehen? Vor allem zu so einem Biest?" Fragte sie scharf. "Na ja," meinte der Junge darauf, "ich mag ihn und er hat mir irgendwie leid getan. Außerdem: woher hätte ich wissen sollen das die so ist, sie hätte ja auch kein Vamp sein können." War seine Antwort und sie schaute ihn einen Moment fragend an- er schien das ernst zu meinen. "Du magst ihn?" Fragte sie nach, sie hatte den restlichen Teil seiner Worte sowieso nicht so recht mitbekommen, da sie erst einmal über den ersten Satz hinweg kommen musste. "Aber du kennst ihn doch gar nicht, wie kannst du ihn dann mögen?" Fragte sie und er zuckte mit den Schultern. "Braucht es dazu einen Grund? Ich mag ihn einfach und das ich ihn nicht gut kenne ist ein Problem, aber kein Hindernis." Antwortete er darauf und sie kicherte, das war einer der wenigen Sprüche den sie noch nicht kannte. Wenn das also seine einzige Sorge sein sollte, dann wollte sie ihn dabei doch ein klein wenig unterstützen. Mit einem Pfiff winkte sie zum DJ rüber und machte eine, für unwissende, viel sagende Handbewegung, die er aber genau zu verstehen schien. "Na dann wollen wir doch mal sehen was wir für dich tun können." Murmelte sie noch und ein schneller Remix wurde aufgelegt- sie hingegen machte sich, mal wieder, am anderen Ende der Theke an die Arbeit. Als wäre das Anspielen des Techno ein Zeichen gewesen kam Seto an die Bar, setzte sich allerdings nichts, er wartete einfach nur. Und ebenso wartete Yami darauf das er etwas sagte. "Conny!" Kam es einfach nur ungeduldig von Seto und sie kam zu ihm rüber geschlichen. "Auch wieder hier?" Fragte sie und tat so als wenn sie ihn vorher noch nicht gesehen hätte. "Eine Flasche Feigling." Bat er, er schien wirklich gute Laune zu haben. Ohne große Widerworte und ohne Gemecker griff sie nach hinten und stellte ihm die Flasche und zwei kleine Gläser hin. "Sag nur nicht du willst mit ihr eine "Feiglingrunde" machen," sagte sie dann doch noch etwas um ihn vom vorschnellen Gehen abzuhalten- er würde ja doch wieder kommen, "und das ohne mich; so ne Sauerei." Worauf ein unterdrücktes Seufzen von Seto kam. "Du bist hier zum arbeiten, nicht um mit mir zu saufen." War die klare und recht unbetonte Antwort, und er setzte sich, was weder Conny noch Yami so ganz verstanden in diesem Moment. "Musst du nicht zu deiner Freundin zurück?" Fragte Yami vorsichtig als Seto den beiden einen Feigling eingoss und ein Kopfschütteln war die Antwort darauf. "Erst der Kurze, dann das Vergnügen." Sagte er darauf und hielt das Glas zum Anstoßen hoch. Es hatte weniger als eine Sekunde gedauert das Yami sich durch diesen Satz selbst etwas klar gemacht hatte, was ihm in seinem Leben vorher nur einmal genauso passiert war. Daher trank er das kleine Glas schneller aus als sein Gastgeber, wartete die halbe Sekunde bis auch dieser sein Glas auf den Tisch geschlagen hatte und nahm darauf seinen ganzen Mut zusammen, wegen etwas das für ihn so normal war wie atmen: er gab Seto einen Kuss. Ganz vorsichtig, ganz sachte, als hätte er zum ersten mal jemanden geküsst- du genauso war es ihm in diesem Moment auch vorgekommen. Und da die Tatsache das der andere gerade, an einen Vamp, vergeben war machte die ganze momentane Situation noch peinlicher als sie es ohnehin schon war. Das war wahrscheinlich auch der Hauptgrund weswegen er sich darauf ganz schnell aus dem Staub machte, ohne ein weiteres Wort oder sich noch einmal umzudrehen, während die anderen immer noch nicht ganz über das gerade passierte hinweg waren. Conny musste sich das schallende Lachen verkneifen, während Seto ein klein wenig geschockt da saß, mit verwunderten Blick ins Leere starrte und nicht genau wusste wie er jetzt weiter reagieren sollte, schließlich war er vorher noch nie von einem Jungen geküsst worden. KURZE ANMERKUNG: falls jemand genau so dumm ist wie ich und mit meinem stadtbild ebenso wenig zurecht gekommen ist: ich habe mir eine skizze gemacht die ich ohne kommentar gerne verschicke wenn es gewünscht wird, mein denken wird ja noch komplizierter und: ich werde dieses kap mit garantie noch etwas überarbeiten, da manche sachen irgendwie falsch oder voll unlogisch sind(tippfehler mit eingeschlossen) danke fürs lesen und bis zum nächsten mal dde Kapitel 2: Szene2 ----------------- Kurze Anmerkung: man bin ich stolz auf mich, ich hab das zweite kap fertig vor dem ersten schneefall, ^.^ aber das dritte \/.\/ ......bei dem hab ich momentan ne schreibblockade obwohl ich ganz genau weiß was da rein soll, das schlimmste is aber: die darauffolgenden sind schon auf dem papier, ich könnte heulen und sollte vielleicht mal anfangen nicht das pferd von hinten aufzuzäumen, denn, wie eigentlich immer, stand das ende fest bevor ich auch nur einen satz geschrieben hatte, ebenso mit den mittleren teilen und beim anfang schleppst, wie immer \/.\/ lange rede kurzer sinn: mit dem nächsten kap wird's etwas dauern \/.\/ und achtet nicht auf die ganzen fehler im text, es geht ja um die story Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Yami will was von Seto, der wird langsam...ihr wisst schon! Warning: jetzt hab ich das ganze gestrafft, da mir nicht mehr eingefallen ist was auch nicht nötig und ich habe das Kartenspiel rausgestrichen! Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene2 Als Yami an diesem Abend nach Hause kam fühlte er sich irgendwie schuldig. Irgend etwas in ihm sagte ihm das er das nicht hätte tun sollen, aber weswegen? "Niemanden der vergeben ist," sagte er zu sich selbst und wiederholte es sogleich wieder, "niemanden der vergeben ist, niemanden der vergeben ist. Schon gar nich an ein Mädchen." War sein letzter Gedanke an diese Sache, zumindest hätte er das sein sollen. Doch gerade in dem Moment in dem beschlossen hatte an etwas anderes zu denken kam der nächste Gedankengang der sich, wie der vorherige, um Seto drehte. "Was er wohl gerade macht?" Fragte er sich, worauf er sich gleich selbst befahl an etwas anderes zu denken, sich aber beinahe im selben Moment Gedanken darüber machte was Seto und auch Conny, auch wenn sie schon drei Minuten länger gewusst hatte dass er etwas von Seto wollte, jetzt über ihn denken würden. Diese drei Fragen machten ihm noch die ganze restliche Nacht zu schaffen und er war am nächsten Morgen auch erst aufgestanden als der dritte Wecker klingelte und er aufstehen musste um ihn auszumachen. In der Schule hatte er auch nicht viel besser ausgesehen als er sich fühlte: müde und vollkommen beschissen- und auf jede Frage seines Lehrers hatte er einfach nur genickt. Dass das auch ganz gewaltig nach hinten los gehen kann weiß jeder. Denn die letzte Frage, auf die der Lehrer einfach nur: "Dann haben wir ja die Gruppe zusammen.", gesagt hat, war: "Die sechs Besten von euch haben die Chance für eine Woche in der Zeichenabteilung der Kaiba Corporation zu arbeiten und dort den Angestellten über die Schulter zu schauen. Herr Muto, sie als Klassenbester, was hallten sie davon?" Da Yami ja einfach nur genickt hatte, hatte der verehrte Herr Lehrer das als JA verstanden. Ein interessantes Eigentor was Yami da gemacht hatte, schließlich konnte er ja kaum an etwas anderes als Seto denken und eventuell würde er diesen dann eine Woche lang jeden Tag sehen. Wirklich drauf freuen tat er sich nicht, er war eher geschockt. "Wirklich drüber zu freuen scheinst du dich ja nicht." Stellte Joey intelligent fest, als er mit Yami in der Pause zusammensaß und rauchte. "Nicht wirklich," war die gequälte Antwort, "und die Kacke fängt auch schon morgen an." Ihm war als müsste er sich jeden Moment übergeben- im Hinterkopf fragte er sich ob das eine Nachwirkung des Vorabends war oder wegen der eben verkündeten Nachricht. "Zumindest bist du da nicht allein." Meinte Joey darauf und rauchte, Yami nickte stumm- er musste sich überlegen wie er diese Woche überstehen sollte ohne in noch peinlichere Situationen hinein stolperte als am Vortag. Wenn er allerdings allein dort gewesen wäre, wäre ihm das eventuell nicht ganz so peinlich gewesen: er hätte all das was ihm momentan durch den Kopf ging aussprechen können, vom: ich mag dich- bis zum: was hältst du davon mal mit mir auszugehen? Aber wenn er sich vorstellte das irgendwer seiner Freunde das mitbekommen könnte wurde ihm schon fast schlecht. Wie hätte er das auch erklären können? Nicht das er schwul war, das wussten alle er ging damit ziemlich locker um, sondern das er sich in jemanden wie Seto Kaiba ver... hatte? Er wusste ja noch nicht mal warum: Seto war nicht Kyle, er war nicht wie Kyle, der Junge war nicht mal schwul und für kein Geld der Welt würde Yami Gefühle vortäuschen geschweige denn haben. Die Glocke ertönte zum Pausenende und Joey schnippte seinen Stummel weg. "Komm wir haben Mathe, wir müssen hoch." Sagte er zu seinem Freund und reichte ihm die Hand um beim Aufstehen behilflich zu sein. Ein Kopfschütteln und ein gequältes: "Nein", war die Antwort darauf, worauf Joey ihn einfach ruckartig vom Boden zog. "Ich hab keine Lust wegen dir schon wieder nach sitzen zu müssen." "Dann geh doch allein." Kam es von Yami darauf und diese Reaktion lies Joey erneut stutzen. "Okay Alter was ist mit dir los?" Kopfschütteln und Joey fragte erneut. "Was ist los?" Im Hinterkopf machte er sich schon wirklich Sorgen und parallel dazu ging Yami im Sekundenbruchteil alle ihm passend erscheinenden Ausreden durch. "Ich vermisse Kyle." Sagte er darauf, was nicht einmal gelogen war, den vermisste er schon seit einem Jahr- und es war eine der wenigen Antworten bei denen Joey es sich wahrlich verkniff weiter nach zu fragen. Somit gingen die zwei schweigend neben einander die Treppen hoch zum Klassenraum. Es hatte bereits das zweite Mal zum Pausenende geklingelt und beide hofften das der doch so überaus nette und Menschen freundliche Mathelehrer noch nich da war- und was ein Wunder: sie hatten Glück!(Glück der Dummen) Und sie waren gerade drinnen, hatten sich gerade hingesetzt und Luft geholt um ins Klassengespräch mit ein zu stimmen, als der Lehrer mit einem Gesichtsausdruck zum Eier abschrecken in den Raum kam, seine Sachen aufs Pult fallen lies, stumm eine Aufgabe anschrieb und sagte: "Lösen bis zum Ende der Stunde.", sich dann setzte und ein Buch lies. Ein Raunen ging durch die Reihen und alle kramten ihre Sachen raus. Yami hatte, ganz anders als die anderen, nicht im geringsten vor diese Atomphysiker Aufgabe zu rechnen und kramte statt dessen lediglich seine Zeichenmappe aus dem Rucksack. Sein Tischnachbar schien eine ähnliche Idee gehabt zu haben und porträtierte sein Freundin aus der Erinnerung heraus in sein Heft. Am Ende des Tages, zumindest des Schultages für die beiden, standen sie noch kurz auf dem Parkplatz bei Joey Auto. Dieser Yami die ganze Zeit beim Zeichnen beobachtet und wollte jetzt unbedingt wissen wie es weiter ging, besser gesagt: wie er die Geschichte weiter in Bilder verfasst hatte. Ein Kopfschütteln war die Erste Reaktion als er die Mappe wieder zuklappte. "So schlimm?" Fragte Yami leicht entsetzt, aber Joey verneinte. "Es ist schade das du das nur als Hobby machst und nicht professionell, ich wäre dein erster Kunde." Sagte er darauf und Yami grinste. Nicht nur Joey würde sich das Comic dann kaufen, jeder seiner Freunde würde es, vielleicht hätten es sogar seine Eltern- und er nickte. "Bist du eigentlich schon fertig eingerichtet?" Wechselte Joey das Thema als er einstieg und Yami schüttelte mit dem Kopf. "Nö, es fehlen noch," und er überlegte kurz, "ein Sofa, ich bräuchte ein größeres Bücherregal, einen Couchtisch und sobald ich genug Geschirr habe lad ich alle zur Einweihung ein." Meinte er darauf und Joey lachte. "Du wohnst da schon ne Woche." Grinste er darauf und Yami zuckte mit den Schultern. "Das brauchen die anderen nicht wissen." Sagte er darauf und bekam ein zustimmendes Nicken. Sich noch verabschiedend fuhr Joey daraufhin los und Yami stand noch kurz alleine da. Seufzend fing er an zu rechnen. Joeys Frage hatte ihm wieder klar gemacht was er wirklich bräuchte und was er gerne haben wollte. Was für ein Glück das er schon ein Bett, einen Sessel, einen Fernseher, ein Regal und einen Schrank mitgebracht hatte. Auch das er einen spendablen Gönner hatte der ihm mit Freuden seine komplette Küche eingerichtet hatte und nur zu gerne mit ihm das Schlafzimmer einweihen würde- er war immer wieder schön Liebhaber zu haben die blind alles für einen taten, auch wenn der Kerl ihm ab und an auf die Nerven ging. Aber im selben Moment als er das dachte überlegte er ob er ihn nicht anrufen sollte, vielleicht würde er ihm dann ja noch was kaufen, eine Waschmaschine wäre nicht schlecht, dann müsste er nicht immer aus dieser Tatsache heraus zu seinem Opa fahren, im Anschluss an diesen Gedanken war ihm plötzlich wieder klar das er auch mal wieder waschen müsste. Dann philosophierte er weiter, dachte an eine Spülmaschine, bis ihm klar war das seine Küche dafür zu klein war und blieb bei dem Gedanken an eine Couchgarnitur und einer Kommode hängen. Im Hinterkopf war ihm natürlich vollkommen klar das es nicht richtig war einen Menschen auszunutzen dem man etwas bedeutet, aber wenn er sich in so einem Punkt ausnutzen lies, hatte er selbst Schuld. Außerdem würde ihn das von Seto ablenken und dem was er gerne mit ihm machen würde und ein kurzes Telefonat mit der Frage: "Hast du Lust vorbeizukommen.", und darauffolgender Sex, waren immer noch billiger als sich irgendwo sinnlos zu besaufen. Am nächsten Tag musste Yami bereits um sechs aufstehen um pünktlich zu "Arbeitsbeginn" um sieben in der Firma zu sein. Er hatte absolut und überhaupt gar keine Lust dazu. Okay: hätte man ihn vor drei Wochen gefragt ob er das wollte, wäre er vor Freude im Karree gesprungen, schließlich war es die Kaiba Corp. Ein Geschenk war ihm von seinem nächtlichen Begleiter auch versprochen worden und während der morgendlichen Prozedur aus duschen, anziehen, frühstücken, überlegte er sich schon wo er es unterbringen sollte. Und während dieser Überlegung dachte er darüber nach was er eigentlich tat. Wenn man genauer darüber nachdachte erkannte man sofort das er sich an diesen anderen Menschen verkaufte, dass er das gerne tat und das er dabei nicht das geringste fühlte. Dass er spielte, mit den Gefühlen anderer spielte und dass es ihm egal war was der Andere dabei fühlte. ,Man spielt nicht offensichtlich mit den Gefühlen anderer, das haben wir doch beide gelernt.', hatte Kyle einmal zu ihm gesagt und damit eigentlich Recht, das wusste Yami und er hatte aus diesem Einen Fehler mehr gelernt als bei allem anderem was davor oder danach gewesen war. Es war nicht weit bis in die Innerstadt und anders als die meisten anderen Firmen war die Kaiba Corp. nicht im Industriegebiet. Und als er das erste Mal vor dem hohen Gebäude stand hatte er wieder dieses Kotzgefühl. Neben der Tatsache das er schon wieder die Nacht durch gemacht hatte kam nun auch noch der Gedanke an Seto dazu und dass ihm eventuell noch ein peinliches Erlebnis bevor stand, oder schlimmer: das Seto Kaiba ihn sehen würde und dann drauf ansprechen würde- ihm eine unheimliche Vorstellung. Da er kaum eine andere Wahl hatte als das durchzuziehen oder die ganze Woche zu schwänzen, was sich nicht gut in der Ausbildung machen würde, betrat er das Gebäude und meldete seine Anwesenheit. Mit etwas Glück könnte er so bald wie möglich wieder gehen ohne Seto über den Weg zu laufen. Sich auf den Weg in die Zeichenabteilung noch drei Mal verlaufend kam er eine viertel Stunde zu spät an und wurde vom Abteilungsleiter erst einmal deswegen getadelt. Allerdings schaltete er nach den ersten drei Worten auf Durchzug und nickte einfach nur reumütig- er hatte anderes im Kopf. Trotzdem war er noch so konzentriert das er einen der Mitarbeiter so gut nerven konnte bis dieser seine Arbeit unterbrach und Yami gerne alles lang und breit erklärte, damit er ihn in Ruhe lies. Das Gleiche tat er dann bei einem der drei Grafikdesigner, der allerdings anders als sein Kollege sich gerne mit Yami unterhielt. Die anderen fünf Schüler aus seiner Klasse waren nicht ganz so frech und neugierig. Daher war Yami auch der einzige dem angeboten wurde mit an dem Monsterdesign der Karte zu hantieren an denen der Angestellte gerade arbeitete. Da es nicht anders war als Comic zeichnen fiel es Yami nicht besonders schwer mit dem Kollegen zusammen an einer Idee zu arbeiten und beide hatten den ganzen Tag aneinander gehockt. Sie hatten schon beinahe bedauert das Feierabend war und zum ersten Mal seit dem Morgen dachte Yami wieder an Seto und war traurig, aber doch auch froh darüber ihn nicht getroffen zu haben. Als er im Anschluss daran dachte am nächsten Tag wieder kommen zu dürfen, nicht nur um Seto eventuell zu sehen, hüpfte sein Herz bis in den Himmel. * Am Montagnachmittag hatten Yami und der Herr Takaharra, Yami hatte am zweiten Tag endlich nach dem Namen gefragt, das Kartendesign so weit fertig das es dem Chef vorgestellt werden konnte. Da Takaharra gesagt hatte das Yami mitkommen sollte, da er, wie er gesagt hatte: "Ein großartiges Talent dazu hatte und wunderbare Mithilfe geleistet hatte.", war ihm das Herz ziemlich in die Hose gerutscht. Seto. Wenn er ihn sehen würde, was wäre dann? Und diese Frage stellte er sich die gesamte Zeit im Fahrstuhl nach oben, wie auch im Vorraum bei der Sekretärin und als Takaharra an der Tür zum Büro klopfte hatte er das Gefühl sein Herz würde sofort stehen bleiben. Beim: "Herein.", schien es einen Schlag auszusetzen und er wurde langsam mit den Worten: "Keine Sorge, der hat heute gute Laune.", in den Raum hinein geschoben. Bei ,gute Laune' und der Erinnerung an den Klang der Stimme fragte er sich wie er sich anhörte wenn er schlechte Laune hatte. Im Raum stehend sah er zu Seto rüber, versuchte allerdings eher durch ihn durch zu schauen. Stumm musterte Seto das neue Kartenmodell, erkannte es für gut und bat Takaharra mit mahnend klingender Stimme hinaus. Yamis Herz setzte einen weiteren Schlag aus als die Tür ins Schloss fiel und er sich bewusst war das er mit Seto im selben Raum allein war- die Situation über die er die letzten Tage nachgedacht hatte und die er hatte vermeiden wollen. "Du bist ein Künstler." Sagte er trocken und zündete sich eine Zigarette an. Yami schluckte. "Es ist nicht anders als wenn man ein Graffiti zeichnet." Er zitterte leicht beim sprechen, er dachte an den Abend in der Bar- er hätte das nicht machen sollen. Und der Firmenchef sah ihn an. "Du denkst das ist einfach?" Fragte er und Yami zuckte mit den Schultern. "Es ist für mich nicht schwerer als jemanden zu küssen." Antwortete er und machte einen kleinen Kussmund worauf ein gehässiges Grinsen folgte, er hoffte die Aktion so als einen Scherz zu tarnen, hätte sein Gegenüber allerdings Gedanken lesen können hätte er ein Problem gehabt. "Besonders lustig fand ich das nicht," sagte er darauf und bat Yami mit einer Geste dass er sich doch setzen möge, "zumindest bin ich sie durch diese Aktion endlich losgeworden." Fügte er hinzu und schaute sich noch einmal den Entwurf an- Yami verstand das nicht so recht. "Das Mädchen?" Fragte er scheu und bekam ein Nicken. "Oh," machte er darauf, "das war nicht beabsichtigt." "Scheiß drauf," war die darauffolgende Reaktion, "zurück zu dir." Sagte er und schaute Yami gerade an, der war leicht rot um die Nase- sollte das etwa eine Anspielung sein? "Wie... ?" "Wie gesagt," unterbrach Seto ihn und schob die Zeichnung zu ihm rüber, "du hast Talent und so etwas sollte man nicht vergeuden." Er aschte ab und stand auf. "Ich habe einige unfähig Leute die ich gerne ersetzen würde durch jemanden mit deinem Können," er stellte sich ans Fenster und schaute hinab auf die Stadt, "nur leider sind solche Leute schwer zu finden, daher diese Aktion für die Schulen: um eventuell Personal anzuwerben." Und jetzt machte es bei Yami klick. "Wollen Sie mir einen Job anbieten?" Ein Nicken war die Antwort. Und während Yamis Herz hüpfte- was gab es denn auch besseres als in der Zeichenabteilung der Kaiba Corp. zu arbeiten- protestierte sein Kopf. "Tut mir leid," sagte er darauf und Seto drehte sich langsam und verwundert um, "ich hab keine Zeit für so etwas." "Man könnte sich welche einrichten." Und bei diesem Satz verfiel der Jungunternehmer in einen fordernden und befehlenden Tonfall, den Yami zu letzt bei seinem Vater gehört hatte und die Erinnerung daran gefiel ihm gar nicht. "Tut mir leid," wiederholte er sich mit anderen Worten, "ich habe keine." Und erntete darauf ein leichtes Seufzen- er wollte Yami nicht nur wegen seines Talents in der Firma haben. "Weswegen, wenn man fragen darf?" Er musste irgendwie eine Lücke finden, woraus man einen Grund machen konnte Yami doch noch dazu zu überreden. "Nun, ich muss zur Schule, jobbe nebenbei, bin gerade umgezogen und muss mich noch zu ende einrichten- da fällt mir ein: ich schulde jemandem auch noch was dafür das er mir ne Küchengarnitur gekauft hat... ." Und plötzlich machte es bei ihm KLICK. "Wie viel würden Sie mir zahlen?" Fragte er gerade heraus und Seto stutzte. "Unverschämter ging es nicht, oder?" Fragte er gegen, wäre das ein richtiges Vorstellungsgespräch hätte er ihn spätestens da rausgeworfen, und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. Yami zuckte unschuldig tuend mit den Schulter. "Sie haben mir ein Angebot gemacht." Sagte er und Seto nickte, dann sollte es so sein, er würde sich keinen Nagel dabei abbrechen. "Sechshundert." Schlug er vor, der Vorschlag sollte der Erste und der Letzte sein. "Nein," lehnte Yami ab, "eins vier." Jetzt wurde er frech, sehr sogar das wusste er und Seto auch. "Das ist nicht dein Ernst," lehnte er darauf ab, "so viel bekommt jemand nicht in der Ausbildung und du bist nicht einmal fertig mit deiner Schule," lehnte er ab, "sechshundert." Und das sollte sein letzter Vorschlag sein, den allerdings Yami ablehnte- er könnte das Geld echt gut gebrauchen. Kopfschüttelnd stand Yami auf und zuckte mit den Schultern. "Dann tut es mir leid." Sagte er darauf, er würde da ja gerne anfangen, aber da bekam er bei der Schwarzarbeit genau so viel, ohne das Steuern abgezogen wurden- und er ging in Richtung Tür. "Tausend einhundert Netto." Yami blieb schlagartig stehen als Seto das gesagt hatte und drehte sich langsam um. "Tausend einhundert Netto?" Wiederholte er. "Ich bekomme das bar auf die Hand?" Er meinte damit zwar das Konto, aber statt eines Dummen Spruchs für diesen Patzer bekam er nur ein bestätigendes Nicken- und sein Gesicht strahlte vor Freude, er hätte nicht gedacht dass er trotz dieser Unverschämtheit vorher noch so ein Angebot bekommt. "Dafür könnte ich dich küssen." Sagte er darauf und erntete ein Kopfschütteln. "DAS hatten wir bereits," kam es leicht verächtlich, "ich erwarte dich morgen in der Zeichenabteilung." Yami nickte einfach nur und verschwand, sich in sich hinein freuend aus der Tür. Seto fragte sich in diesem Moment weswegen er so ein vollkommen überzogenes Angebot gemacht hatte, lag es etwa an mehr als diesem großartigen Talent welches gefördert werden musste? Unterbewußt hatte er sich diese Frage schon längst beantwortet. * Gelangweilt lehnte Yami sich in seinem Stuhl zurück. Er hatte drei verschiedene Vorschläge vor sich liegen und musste aus einem davon mehr machen- er hatte nur keine Ahnung was! Seinen Ausbildungsjob im anderem Betrieb hatte er hier für aufgeben müssen und in diesem Moment bedauerte er dass er das getan hatte, dass er das für Geld, oder sonst etwas getan hatte! Die Atmosphäre war anders als bei der anderen Arbeit, kälter, unpersönlicher. Sich wieder nach vorne lehnend schaute er sich wieder seine Entwürfe an, schaute dann zum Papierkorb, sah wieder zu den Entwürfen, knüllte sie zusammen, warf sie in den Papierkorb und fing noch mal von vorne an. Das war schon der achte Versuch den er startete und jeden hatte er halbfertig in den Müll geworfen, so wie er auch diesen wohl bald dazu tun würde. "Immer noch beim Ersten Eigenentwurf?" Wurde er von der Seite gefragt und sah in die Richtung aus der die Stimme kam. "Herr Takaharra," meinte er nachdenklich und wandte sich gleich wieder dem Papier zu, "es ist Mist." Fluchte er und gerade als er auch diese Zeichnung zu den anderen in den Müll tun wollte wurde es ihm vor der Nase weg geklaut. Streng betrachtete er die Zeichnung. "Gut." Murmelte er in sich hinein und Yami seufzte, er selbst fand es kacke. "Warum bist du eigentlich so streng mit dir?" Fragte er den Jüngeren und dieser seufzte erneut. "Es ist scheiße." Fluchte er erneut und setzte zu einem neuen Entwurf an, worauf ihm der Stift aus der Hand genommen wurde. "Siehst du das Mädchen da hinten?" Fragte er und deutete auf eine junge Dame dessen Mülleimer bereits überfüllt war und die sich gerade die Haare raufte. Yami nickte bestätigend. "DIE hat Grund zum fluchen, nicht du. Also: entwerfe es zu ende, mal es aus und lege es dem Abteilungsleiter als Entwurf vor, ich bin sicher das er ihn annimmt." Yami nickte leicht gelangweilt und arbeitete weiter. Wenn er das jetzt so betrachtete hatte Takaharra recht: er setzte seine Erwartungen in sich selbst zu hoch an. Somit zeichnete er den Entwurf fertig, ärgerte sich noch stillschweigend weiter darüber das es scheiße aussah und lies es seinem Vorgesetzten zukommen. Dieser war, anders als Yami selbst, schwer beeindruckt- er sah selten so gute Zeichnungen und das auch noch von einem so jungen Mitarbeiter- und er bat Yami sich doch(bitte)gleich an einen neuen Entwurf für dieses Monster zu machen. Keine schwere Aufgabe für den Jungen und er fischte eine Zeichnung aus dem Papierkorb. Wenn ihm seine Entwürfe gefielen dann würde er eben eine "schlechte" abzeichnen und mehr daraus machen. So lief das schon seit knapp zwei Wochen. Ideen hatte er genug im Kopf, er konnte diese auch umsetzen, aber das Ergebnis gefiel ihm selten, während alle anderen schwer begeistert davon waren- er war froh als er nach Hause konnte. Es war zwar nicht all zu weit von der Firma bis zu sich aber der Tag hatte ihm im allgemein die Kraft geraubt- er ärgerte sich viel zu sehr mit allem! Das war nicht gut, brachte einem nur graue Haare. Und als er sich dann lediglich in voller Klamotte auf sein Bett fallen lies und sich bis zum Klingeln des Weckers nicht wieder bewegen wollte, klingelte sein Telefon. Gequält blickte er zur Seite. Es war ja schön und gut das er sich diesen Luxus jetzt leisten konnte, auch das er sich zwei davon leisten konnte, aber weswegen hatte er eine Station im Schlafzimmer...damit er nicht immer in den Flur rennen musste wenn es klingelte. Und somit musste er auch nur mühsam den Arm heben- er wollte am liebsten nur noch schlafen! "Muto." Meldete er sich mit einer Mischung aus genervt und verpennt. "Hast du Lust dich mich mit mir zu treffen?" Wurde er gefragt. Er kannte diese Stimme das wusste er ganz genau, er wusste in diesem Moment nur nicht zu wem sie gehörte und somit kommentierte er diese Frage lediglich mit einem: "Hä?", und ein Seufzen war am anderem Ende der Leitung zu hören. "Ob du Lust hast dich mit mir zu treffen?" Wurde die Frage leicht anders wiederholt und Yamis kleine, grauen Zellen mussten einen Moment schwer ackern, trotzdem konnte er die Stimme immer noch nicht zuordnen. "Wer ist da?" Fragte er(langsam)leicht genervt und ein: "Seto.", war die Antwort, bei der er sofort wider vollkommen wach war. "Kaiba?" Fragte er hektisch nach um zu vergewissern, sein Herz schlug plötzlich schneller. "Wer sollte es sonst sein, kennst du mehrere mit diesem Namen?" Kam eine Gegenfrage und Yami blieb das NEIN im Hals stecken, wie auch beinahe der Atem. "Was ist nun," setzte er zur alten Frage an, "willst du dich mit mir treffen oder nicht?" Und Yami musste tief Luft zur Antwort holen. "Warum?" Fragte er leicht verwirrt, sie hatten sich die ganze Zeit weder gesehen noch gesprochen, warum also so plötzlich? "Weil mir gerade danach war. Also: JA oder NEIN!" Verlangte Seto eine Antwort und Yami überlegte schnell was er sagen wollt. "Nun...ich meine...wann und wo?" Fragte er direkt heraus, ihm war selbst klar gewesen dass er so oder so nichts anderes als JA geantwortet hätte. "Blue Dragon, Theke, in einer Stunde?!" Schlug Seto vor und Yami nickte bestätigend dem Hörer zu. "Ich werde auf dich warten." Sagte er noch und legte dann auf. Yami hüpfte vor Freude aus dem Bett und packte sich dabei fast auf die Fresse- er musste duschen und sich umziehen, und dann auch noch die Strecke in die Stadt zurücklegen, zu Fuß oder mit dem Rad. Seto selbst war schon längst im Club, er hatte in seinem Büro telefoniert und atmete ein paar mal tief ein. Was hatte er sich dabei gedacht? Er wusste selber kaum weswegen er Yami angerufen und nach einem Treffen gefragt hatte, er hatte ihn schließlich fast jeden Tag gesehen, obwohl......gesehen war vielleicht der falsche Ausdruck. Er hatte ihn ab und an, wenn er mal genug Zeit hatte das Büro zu verlassen, im Treppenhaus gesehen, oder in einem der Korridore, aber jedes Mal hatte er ihn nichtssagend beobachtet, genau wie im Club. Nach dem ersten Abend, an dem sie an der Bar gesessen hatten, hatte er Yami am Tag danach ja wieder gesehen- allerdings war er da, wie jetzt auch, in seinem Büro gewesen und hatte ihn nur durch die verspiegelten Fenster betrachtet, er hatte sich selbst nicht erklären können weswegen das so gewesen war. Und jetzt? Jetzt würde er ihn gleich wieder sehen, mit ihm reden und vielleicht...wer weiß...eventuell... . Fünf Minuten kam Yami zu spät im Club an, fünf Minuten in denen Seto gezweifelt hatte das er kommen würde obwohl er sein Wort gegeben hatte. Er hatte die ganze Zeit in der er gewartet hatte aus den Fenstern geschaut um ihn ja nicht zu verpassen und jetzt traute er sich nicht runter. "Na du, auch mal wieder da?" Wurde er von Conny begrüßt als er sich setzte und er nickte. "Ich wollte mich mit jemandem treffen, er scheint nur noch nicht da zu sein." Antwortete er und schaute sich im selben Augenblick suchend nach Seto um. Conny seufzte schwer. " "ER"," murmelte sie und holte mal wieder die Flasche Buls Blue aus dem Regal, "warum sind nur alle netten Männer schwul?!" Murmelte sie weiter vor sich hin und klang dabei vom Leben selbst enttäuscht- hatten die beiden dieses Szenario nicht schon mal? Nichts weiter dazu sagend schaute er ihr zu wie sie wieder dieses blaufarbene Getränk zusammenstellte und fragte sich im gleichen Augenblick ob das wohl wieder für Seto war, ob sie ihn wohl schon gesehen hatte. Dieser Verdacht zerschlug sich allerdings als sie das Glas zu ihm selbst rüber schob. "Mit Empfehlung vom Chef." War ihr Kommentar dazu und Yami schaute leicht verwundert auf das Glas, dann zu dem Mädchen. "War er etwa schon da?" Fragte er mit leicht deprimierter Stimme und ärgerte sich innerlich mehr als jemals zuvor das er zu spät gekommen war, auch wenn es nur fünf Minuten waren, fünf lächerliche Minuten... ! Conny seufzte "Siehst du meinen glücklichen Gesichtsausdruck?" Fragte sie ironisch und spielte damit auf ihre genervte Laune an, Yami nickte. "Glaubst du Chef is da?" Stellte sie eine neue Frage und Yami lachte innerlich. "Du hättest auch einfach NEIN sagen können." Antwortete er darauf und beide hörten von hinten ein gestresstes: "Conny!", worauf die Gerufene einen NICHT DER SCHON WIEDER Lächeln aufsetzte und Yami sich schlagartig umdrehte, er hatte die Stimme erkannt! Seto stand oben auf dem Geländer, leicht genervt tuend als wenn er überhaupt gar keine Zeit mehr hätte, so wie immer, und Yami sackte das Herz in die Hose. Ein ebenso genervtes: "Was?", kam von Conny als Antwort und Seto machte eine eindeutige Geste das sie ihm einen Drink bringen sollte. "Bin ich deine Kellnerin?!" Patzte sie darauf, sollte er gefälligst doch selber seinen Arsch den halben Meter zu ihr rüber bewegen wenn er etwas von ihr wollte; und ein grinsendes: "Ja!", kam noch von ihm bevor er wieder in dem Büro verschwand. Dem Mädchen blieb der Mund offen stehen. "Nun," unterstützte Yami diese Behauptung, "wo er recht hat... ." Er wollte lieber nicht zu viel dazu sagen, ihre Laune war schon bei Null und sie hatte einen Gesichtsausdruck drauf der vermuten lies das sie gleich einen Heulkrampf bekam. "Gib mir noch nenn Bacardi und ich bring's ihm." Schlug er vor und sie sah ihn recht dankend an. "Es ist eine Schande das du schwul bist." Sagte sie noch als sie ihm das volle Glas gab, aber Yami sagte nichts weiter dazu, was denn auch? Es war halt nur noch ein Mädchen das den Tag verfluchte an dem er sich die Homosexualität eingestanden hatte. Somit schlängelte er sich durch den Raum, es war zwar nicht so voll wie am Wochenende- es war ja auch erst Dienstag- aber es war immer was los und unten an der Treppe stehend und hinauf zum Raum schauend fühlte er sich wieder wie mit vierzehn. Diesen Gedanken musste er ganz schnell abschütteln! Er war nicht mehr vierzehn, er war achtzehn, NICHT vierzehn und das war NICHT Kyle...weswegen musste er gerade jetzt an ihn denken? Vielleicht wegen der beruhigenden Art die er immer hatte und er immer wenn er nervös oder aufgeregt war daran dachte wie Kyles Worte, eine Gäste, oder einfach nur ein Blick ihn immer beruhigte und in diesem Moment dachte er daran. Und in dem Moment als er die Tür öffnete ebenso. "Hy," meinte er und schoß mit dem Fuß vorsichtig die Glastür, "ich hab dir was mitgebracht." Sagte er vorsichtig und kam einen leicht kritischen Blick von dem er nicht so recht wusste was er davon halten sollte. "Hätte Conny das nicht machen können?" "Vielleicht hast du es noch nicht bemerkt aber sie ist überarbeitet, vielleicht solltest du ihr Urlaub geben, oder sie einfach mal in Ruhe lassen, du scheinst sie zu nerven." Meinte Yami darauf und bekam darauf ein: "Dann soll sie doch kündigen.", von Seto zurück und er deutete mit einer Geste auf den freien Stuhl gegenüber von ihm und Yami setzte sich hin. "Vielleicht sollte ich auch kündigen, wenn du so mit deinem Personal umspringst." Sagte Yami daraufhin mit vollkommen ernsten Klang und stellte Seto das Glas vor die Nase. Der sagte dazu nichts, denn egal was er sagen würde hätte ihn nur in ein Fettnäpfen treten lassen. Schweigen trat in den Raum, ein recht unangenehmes Schweigen für beide. Es waren diese Momente in denen man etwas sagen wollte es aber nicht konnte weil alles was man sagt falsch, beleidigend, oder einfach nur unfein sein könnte. "Warum ist es hier drin eigentlich so ruhig?" Durchbrach Yami die Stille und sprach darauf an das es trotz des Lärms im Club dort oben keineswegs laut war. "Isoliertes Sicherheitsglas, wird auch zum Teil in Panzern verwendet- kommt nicht einmal ein Scharfschütze durch." Antwortete Seto und Yami grinste kurz verlachend. "Du weißt das zwei Schnitte und ein Schlag reichen um Panzerglas kaputt zu machen?" Fragte er gegen und ein überlegtes: "Nein.", war die Antwort, das hatte er echt nicht gewusst. Yami lächelte wieder und nippte an seinem Glas. "Darf ich dich was fragen?" Fragte er vorsichtig und sein Gegenüber nickte, ebenfalls an seinem Glas nippend. "Weswegen hast du mich angerufen?" Fragte er weiter und Seto lächelte. "Ich weiß es nicht," antwortete er darauf, "einfach so." Und Yami wusste in diesem Moment nur wenig damit anzufangen. Ein paar Stunden später, die beiden hatten über alles und doch nichts geredet und die Sonne ging langsam auf, war Schließung, so wie immer im Morgengrauen. Die letzten Leute wurden rausgeworfen und alles aufgeräumt und abgewaschen. Während dieser Prozedur klopfte Conny oben an der Tür, die beiden hatten anscheinend gar nichts mitbekommen. "Es ist fünf, wir schließen." War ihr einziges Kommentar beim Reinschauen und sie ging dann auch gleich wieder. Seto sah mit einem irritierten: "Wirklich schon so spät?", auf die Uhr, dann zu Yami. "Soll ich dich fahren?" Fragte er und Yami schluckte, hatte ein JA im Kopf jedoch ein NEIN auf den Lippen. "Muss nich, ich kann das Stück auch laufen, is nich weit." Antwortete er und Seto zuckte mit den Schultern. "Wenn du meinst," sagte er aufstehend, "wo musst du denn hin?" Fragte er als sie beide den Raum verließen. "Vorbrück." Antwortete Yami und ein halb erschrockenes: "Bist du verrückt, weißt du wie weit das ist?", war die darauf folgende Reaktion und er zuckte mit den Schultern. "Wieso weit, was meinst du wie ich hergekommen bin?" Stellte er eine Gegenfrage und verabschiedete sich im gleichen Augenblick von Conny. "Du bist die Strecke doch nicht wirklich gelaufen?!" Fragte Seto erneut in anderer Form nach, Yami nickte allerdings und erntete ein: "Sportlich.", gefolgt von einem erneuten: "Willst du wirklich laufen?", als sie auf dem Parkplatz standen. Wieder ein JA im Kopf und einem NEIN auf den Lippen sah Yami zum Auto. Seine Autoangst kam wieder durch, es war auch so ein Abend gewesen und da hatte er JA gesagt. "Also...ich...ich," er konnte keinen richtigen Gedanken fassen, "...ich weiß nich, ist es für dich denn nich ein Umweg?" Er musste langsam wieder anfangen klar zu denken, es würde nicht noch einmal passieren, das würde er nicht zulassen! "Nö." War die Antwort auf die Frage und ihm wurde die Tür aufgehalten. Nur leicht zögernd stieg er ein, er brauchte sich nicht so zu fühlen wie er sich fühlte das wusste sein Bauch, aber sein Kopf riet ihm die ganze Zeit zur Vorsicht! Aber schon als sie vom Parkplatz in die Straßen fuhren und aus der Innenstadt in die Addenburg bogen fing Yami unwillkürlich an zu zittern. Er hörte immer auf seinen Bauch immer, aber...dieses eine Mal, dieses eine Mal im Sommer hätte er auf seinen Kopf hören sollen, und das war ihm plötzlich klar! Und genauso plötzlich wie dieser Gedanke da war hielt Seto an. Tief einatmend lehnte er sich in den Sitz zurück, holte Luft um etwas zu sagen und Yamis Herz war noch eine Etage tiefer gerutscht: es hatte bereits die Straße erreicht. "Steig aus!" War allerdings das Einzige was er zu hören bekam. "Ich weiß nicht was du hast, vielleicht will ich es auch nicht wissen, aber da ich nicht vollkommen bescheuert bin," er sah ihn an, "du fährst nicht gern Auto, oder?" Fragte er und Yami nickte. "Nein tu ich nicht, ich hab...schlechte Erfahrungen damit gemacht." Antwortete er und versuchte das Zittern seiner Hände zu unterdrücken, was ihm nur schwer gelang. Beruhigend nahm Seto seine Hand und schaute ihn an. "Wenn du es willst dann solltest du besser laufen." Sagte er und das Zittern verwandelte sich langsam in ein Frösteln. "Man sieht sich." Meinte er die Tür öffnend, hielt aber kurz vor dem Aussteigen noch mal in seiner Bewegung inne. "Seto," wandte er sich noch einmal an den Anderen, "danke für die Einladung." Sagte er und ging. Seto sah ihm hinterher. Irgendwie fand er es schade das Yami ihn nicht, wie das letzte Mal, geküsst hatte, fragte sich aber gleichzeitig weswegen er daran dachte. * Es war endlich Wochenende, das hieß endlich zwei freie Tage und die brauchte Yami, auch wenn es ein verregneter Start ins Wochenende war und er an der Bushaltestelle saß- er wollte bei dem Wetter nicht laufen. Der Abend im Club war der einzige an dem er Seto in dieser Woche gesehen hatte und das störte ihn, das störte ihn sehr. Er vermisste diesen anderen Menschen aus einem Grund heraus den er sich nicht erklären konnte, noch nicht. "Hallo." Wurde er von der Seite angesprochen und verjagte sich- er war vollkommen in Gedanken gewesen. Und, als seihe es eine seltsame Fügung des Schicksals, stand der um den diese gerade kreisten neben ihm. "Was machst du denn hier?" Fragte er tief durchatmend, er hatte sich wirklich erschrocken. "Was soll ich groß hier machen? Ich hatte dich gesehen und gedacht ich setz mich kurz zu dir." Antwortete er und setzte sich. "Hast du nichts zu tun?" Fragte Yami als Seto sich zu ihm gesetzt hatte und der schüttelte mit dem Kopf. "Nich mehr als du. Nicht all meine Mitarbeiter sind Stümper." Sagte er darauf und lehnte sich ein wenig zurück. "Du fährst Bus?" Fragte er und Yami nickte. "Es ist kein Auto." War die lächelnde Antwort. "Darf ich dich was fragen?" Setzte er nach einigen Momenten erneut an und Yami nickte- er hatte wieder dieses seltsame Gefühl im Bauch. "Woher kommt das mit dem Auto?" Fragte er und Yami holte Luft um zu antworten. "Weil... ." Er stoppte und sprach auch nicht weiter, man merkte das er ungern darüber sprach. Seto nickte verstehend als Yami traurig auf seine Tasche starrte, in der er seine Zeichnungen mit sich herumschleppte. Er war zwar ab und an ein Arschloch aber selbst er merkte es wenn er in einer Wunde stocherte. "Darf man fragen was du in der Tasche hast?" Stellte er eine neue Frage um diesen Gedanken aus dem Kopf des Anderen zu bekommen, an was auch immer er gerade dachte- und tatsächlich riss er Yami mit dieser Frage aus seinen Gedanken. "Ich," fragte er vorsichtig nach, ihm war nicht sofort klar gewesen das er gemeint war, obwohl sie da alleine saßen, und er sah den Anderen an, "Zeichnungen." "Sag nur nicht du arbeitest auch zu Hause, hast du sonst keine Hobbys?" Fragte Seto darauf und Yami verneinte. "Doch," antwortete er, "ich jogge viel, treffe mich mit Freunden, gehe aus und, "er lächelte kurz verlegen, "zeichne halt." Antwortete er, was sollte er denn sonst noch großartig anderes machen? Von seinen Liebschaften konnte er ihm wohl schlecht erzählen. "Also hast du dein Hobby zum Beruf gemacht." Stellte Seto fest und Yami nickte. "Darf man fragen was?" Fragte er weiter. "Na ja," drückte der Jüngere, "mal für Geld, mal einfach so- seit einiger Zeit zeichne ich selber an einem Comic." Für den letzten Teil dieses Satzes bekam ein anerkanntes Nicken. "Ist das nicht viel Arbeit?" Wurde er weiter gefragt und ein leicht skeptisches: "Ja.", kam von ihm. "Darf ich es sehen?" Fragte Seto weiter und Yami überlegte kurz. Er müsste es nur aus seiner Tasche holen, aber er wusste nicht ob er es ihm wirklich zeigen sollte/wollte. Der Bus fuhr um die Ecke, er hatte nicht mehr viel Zeit zum überlegen und er zog die Mappe mit den Zeichnungen aus der Tasche. Nur kurz blätterte Seto es durch und überflog ein paar Bilder. Er war beeindruckt von seinen Zeichnungen, noch mehr als sonst, sie sahen aus wie von Kentaro Muira oder Kaori Yuki, es hatte genau so viel Liebe zum Detail. "Das ist großartig," lobte er darauf, "willst du es veröffentlichen wenn es fertig ist?" Schulterzucken. "Vielleicht, das heißt wenn mich jemand nehmen würde, aber da glaube ich nicht so recht dran." Antwortete er und beobachtete wie sich der Bus langsam durch den dichten Verkehr schob. "Du weißt, ich würde dich sofort annehmen," meinte Seto darauf und klappte die Mappe wieder zu, "kann ich es mitnehmen?" Der Bus hielt an der Haltestelle. Yami nickte bejahend. "Bring es mir vorbei wenn du fertig bist." Mit diesem Satz stieg er in den Bus ein und war somit so gut wie weg. Yami grüßte noch kurz und wurde auch zurück grüßte, dann wandte Seto sich noch einmal der Mappe zu und fing an zu lesen. Schon nach den ersten Seiten hatte die Geschichte ihn gefesselt und er konnte es nur schwer weglegen um sich seinerseits wieder auf den Weg zu machen. Er fand es schade das Yami es sich nicht zutraute seinen Comic an einen Verlag zu schicken überhaupt das er so kritisch mit seinen Zeichnungen und Skizzen umging. Die ganze Zeit musste er darüber nachdenken wie er ihn dazu bringen könnte es doch zu tun, aber in welche Richtung er auch dachte, er kam immer nur zu einem Ergebnis... . Eine Woche später, sie hatten sich beide seither(mal wieder)nicht mehr gesehen, da einer immer was zu tun hatte wenn der andere Zeit hatte(der eine war übrigens immer Seto), bekam Yami ein Paket. Da er weder etwas bestellt hatte, noch ein Absender auf dem Paket zu sehen war, beachtete er es nicht all zu sehr- es hatte sicher noch Zeit. Außerdem wollte er auch ausgehen, sich einfach entspannen um von den Gedanken an Seto loszukommen. Es hatte ihn ziemlich traurig gemacht wenn Seto ihn vertröstet hatte, meistens mit den Worten: "Heute nicht, wie wär's morgen?", aber er hatte nach dem vierten Mal nicht mehr so recht gedacht das Seto es ernst meinte. Am nächsten Morgen, es war schon elf, hatte er sich dann auch endlich aus dem Bett gequält und in die Küche bemüht. Das Paket das auf seinem Tisch lag fing er jetzt wieder deutlicher an zu beachten. Er machte es vorsichtig auf, schließlich wusste er nicht was drin war und als er es sah war er mehr als überrascht: sein Comic! Sein Herz schlug schneller als er über den Einband des ersten von drei Banden strich und sich plötzlich klar wurde von wem das Paket war. Alles war noch völlig frei von Abstoßungen, Kratzern, oder Flecken, als hätte er es eben gerade gekauft, die Druckerschwärze am Papier roch immer noch wie frisch aus der Presse. Ganz langsam, ganz vorsichtig und voller erhabenen Staunen schlug er die ersten Seiten auf, er fühlte sich als würde er träumen, dabei war ein Traum wahr geworden und er hätte vor Freude anfangen können zu weinen. Ein Zettel lag unter einem der Bände, den er sogleich in Beschlag nahm und danach auf die Uhr schaute: halb zwölf- er musste sich beeilen wenn er es noch zu Seto schaffen wollte. Sich seine Jacke im Flur vom Haken reißend und den ersten Band in die Tasche steckend lief er raus aus der Wohnung und raus aus dem Haus. Im Kopf die Route überschlagend lief er die Straße runter. Wenn er von der Quinusstraße in die Brückstraße einbiegen würde und von dort aus querfeldein durchs Firmengebiet und durch die Addenburg lief, konnte er in einer Viertelstunde da sein; allerdings nur wenn er rannte und es waren mehr als drei Kilometer. Ihm war es egal! Er musste unbedingt zu Seto. Aus der Wohnsiedlung raus bog er in die Quinusstraße ein und dachte dabei immer noch an den Brief: Ich habe mir erlaubt dein Comic an einen Verlag zu schicken. Auf meine Frage ob sie es drucken würden wurde mir sofort mit JA geantwortet und der Verlagsleiter bietet dir auf meine Anfrage ein Zeichenteam. Die Geschichte hat ihm so gut gefallen das er es kaum aus der Hand gelegt hatte, sagte er zumindest. Er meinte das sie viel Müll geschickt bekommen, aber es gebe ja noch Lichtblicke. Von der Quinus bog er in die Brückstraße ein. Bis jetzt gibt es nur diese drei Bände, du kannst dir nicht vorstellen wie lange ich reden musste bis er sein Okay dazu gab und ich musste es fast alles selbst bezahlen, aber ich denke es hat sich gelohnt. Du hast ein großes Talent und das sollte nicht unbeachtet bleiben. Von der Brückstraße einmal durch sämtliche Häuserreihen, Firmenparkplätze und überwindbare Zäune. Falls du also Interesse haben solltest mit einem Team im Studio zu arbeiten sag mir bescheid damit ich mich beim Verlagsliter melden kann. Von den Häuserreihen, Parkplätzen und sonstigem Hindernis, wieder auf eine der Hauptstraßen: die Addenburg. Ich bin noch bis Freitag Mittag um zwölf in der Stadt, dann für die nächsten drei Wochen erst einmal unerreichbar. Ruf mich an, oder komm vorbei um mir bescheid zu sagen. Du findest mich im "Cäsars Palast", frag unten einfach nach. Und beim "Cäsars Palast" in die Lobby. Mit freundlichen Grüßen Seto Kaiba Keuchend hielt er am Empfang an, er konnte kaum auf den Beinen stehen und musste mehrere Male tief Luft holen bevor er auch nur ein Wort raus bekam. "Seto...Kaiba... ." Mehr bekam er nicht raus, aber er schien erwartet zu sein. Man hatte ihn gleich in den obersten Stock, ins Penthouse geschickt- ein hektischer Blick auf die Uhr verriet ihm das es bereits kurz vor zwölf war, als er mit dem Fahrstuhl nach oben fuhr. Und er hatte gerade klopfen wollen als die Tür aufging und Seto ihm entgegen kam. "Du bist da?" Fragte er überrascht, er hätte nicht mehr gedacht ihn zu treffen. Yami nickte tief Luft holend und lehnte sich in den Türrahmen, er wollte sich am liebsten nur noch hinsetzen, hinlegen wäre natürlich noch besser, jetzt hier gleich auf den kurzen Flur, der lediglich die Aufgabe der Dekoration hatte- zumindest dachte er das bis er sah es auch noch eine Treppe runter ging, und die gab es höchstwahrscheinlich nur wegen der Brandgefahr. Mit einer typischen Komm-doch-rein-Geste bat Seto ihn dann auch rein, er merkte schließlich das Yami ziemlich außer Atem war. "Ich hätte nicht gedacht dich noch zu sehen." Sagte Seto darauf, voran in die Küche gehend und reichte Yami eine Flasche Wasser. "Ich hab das Paket erst vor ner halben Stunde aufgemacht und bin gelaufen." War die keuchende Antwort und Seto setzte seinen BITTE WAS? Blick auf. "Du bist von Vorbrück aus gelaufen?" Fragte er leicht überrascht, aber eigentlich hielt er das für ziemlich bescheuert- sportlich, süß, aber bescheuert. Yami nickte und gab ihm das Comic. "Ich wollte dir danken, du bist der Größte." Sagte er und strahlte über beide Wangen wie ein Kind dem man seinem ersten Lutscher geschenkt hatte. Seto nickte, ihm war dieses Lächeln Dank genug. "Ich weiß," sagte er und versuchte dabei genauso trocken zu klingen wie sonst auch, "brauchst mir nicht zu danken. Was ist mit dem Team, bist du interessiert?" Er konnte allerdings nicht ganz so trocken klingen wie er es wollte, das merkte er. "Interessiert?" Fragte Yami mit großen violetten Augen. "Das war schon immer mein Traum, du kannst dir nicht vorstellen wie glücklich mich das macht." Freute er sich weiter und schaute auf das Comic was auf dem Tisch lag. "So etwas hat noch nie jemand für mich getan," sprach er leise weiter, "das ist echt super von dir gewesen." Und er lies seinen Blick wieder auf Seto fallen. Nicht einmal eine ganze Sekunde schaute er ihn an, dann umarmte er ihn dankend- sein Herz schlug ihm dabei bis zum Hals. Und auch Seto fühlte sich unsagbar wohl in dieser Umarmung. Einen Moment standen die beiden so da, genossen einander, aber dann fielen die Blicke von beiden unwillentlich auf die Uhr: fast zehn nach zwölf- Seto musste los. Nur schwer konnten sich die beiden voneinander trennen und beide, Seto mehr als Yami, versuchten sich nicht so deutlich anzusehen- man erinnerte sich noch an den Abend im Club, der Seto ziemlich peinlich gewesen war. "Also, ich muss dann los." Sagte er darauf und Yami nickte betrübt, er hätte noch den ganzen restlichen Tag so da stehen können. "Rufst du mich an, wenn du wieder da bist? Dann zeig ich dir was ich weiter gezeichnet hab." Darauf folgte ein erfreutes, bestätigendes Nicken Seitens des Älteren. "Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht." Sagte er darauf und ging zwei Schritte in Richtung Tür, aber noch als er die Wohnung in Richtung Flurstück und Fahrstuhl verließ drehte er sich noch einmal kurz um. "Fährst du noch mit runter?" Fragte er und ein kurzes Lächeln war die Antwort darauf. Seto lächelte zurück. Es war erstaunlich wie anders er in der Gegenwart dieses Menschen war, wie glücklich er ihn machte. Sein Herz schlug ihm fast bis zum Hals als sie beide die zwanzig Stockwerke runter fuhren und er konnte kaum atmen. Die Anzeige zeigte vierter Stock an, wenn er jetzt nichts sagte dann würde er niemals etwas zu ihm sagen und das würde er sehr schnell bedauern. "Yami," sein Herz schlug schneller als der Jüngere ihn mit seinen leuchtenden Augen ansah, "kann ich dir etwas ganz wichtiges sagen?" Fragte er, worauf ein trockenes: "Na klar.", die Antwort war und Seto holte einmal tief Luft. Daraufhin gab er ihm einen Kuss, genau wie Yami ihm damals im Club und nach dem ersten kleinen Schreck über diese Überraschung erwiderte Yami diesen- er fühlte sich in den Himmel versetzt. Erster Stock, die beiden ließen voneinander ab. Seufzend strich Seto dem anderen über die Wange. "In drei Wochen." Sagte er und Yami nickte verstehend. "In drei Wochen." Wiederholte er bestätigend und bekam von Seto noch einen Kuss auf die Stirn bevor der Fahrstuhl hielt, sich die Türen öffneten und er gehen musste. Yami sah ihm kurz hinterher. Drei Wochen, hatte er gesagt und er hatte es bestätigt, er wusste zwar nicht was sie nach diesen drei Wochen tun würde, aber Hauptsache Seto war dann wieder da. Das Hotel verlassend sah er die Straße runter. Es waren nur acht Blocks bis zum Murphy Krankenhaus, an der Ecke Woodwert und Lancaster und von da aus ungefähr ein halber Kilometer bis zum Friedhof. Auch wenn es jetzt zu spät war, erzählen musste er es ihr- und er lief los, die Straße runter, am Krankenhaus vorbei und durch den kleinen Wald zum Friedhof. Unterwegs dachte er an Sarah und daran dass sie die Einzige war der er nicht erzählen konnte das er sich tatsächlich verliebt hatte. KURZE ANMERKUNG: sollte jemand jetzt nicht mehr mit meinen straßen zurecht kommen: mein angebot vom letzten mal gilt immer noch. fragen und anmerkungen, wie etwa zu dem auto, bitte im kommi oder warten was auf euch zu kommt, fertig geplant is es. Und Zwas ich noch sagen wollte: das mit der zeichenabteilung hab ich aus einer anderen story, heiß "DANN TU MIT MIR WAS IMMER DU WILLST" von einer anderen seite, super geschichte es hat lange gedauert bis ich mich davon loseisen konnte, sollte man echt lese (zu finden auf www.yaoi.de, ein seitentipp für alle shounen-ai fans) dde Kapitel 3: Szene3 ----------------- KURZE ANMERKUNG: wow, es schneit nicht und ich bin fertig, mit körper, geist und seele, \/.\/ ach und auch mit dem dritten kapitel ^.^. ich habe ja wochen da dran gesessen und hab nicht mal halb so viel geschrieben wie ich es hätte tun können, oh man ich hatte echt keine lust mehr, vor allem da ich bei diesem kap nicht wusste was ich genau schreiben will. gut eine sache schon und auch die genaue darstellung aber der rest \/.\/ ich könnte heulen! nun gut, ich hoffe dass das nicht alles zu hob hob geht, das nächste kap is besser, denke ich. warum rede ich mich eigentlich immer schlecht... ach: bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Seto kommt wieder in die Stadt und trifft sich mit Yami Warning: diesmal keine Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene3 Die ganzen drei Wochen hatte Yami kaum geschlafen, kaum gegessen, nur viel gezeichnet. Er hatte zwar im puncto Quantität nicht so viel geschafft wie erwünscht, aber die Qualität war besser geworden- wenn eine Steigerung überhaupt möglich gewesen war. Zumindest wartete er schon seit zwei Tagen vor dem Telefon- er hätte nie angenommen das ihm jemals so etwas passieren würde: Verliebtsein. So was war für ihn immer nur etwas für kleine vierzehnjährige Mädchen, die von einem älteren Jungen schwärmten und träumten das er derjenige sei von dem sie ihren ersten Kuss bekommen. Wobei er sich bei diesem Gedanken auch eingestehen musste das es bei ihm nicht sehr viel anders war als er vierzehn gewesen war. Obwohl...doch es war etwas anderes gewesen, zumindest in gewisser Weise. Aber das wesentliche war das er sich und anderen erst zum zweiten Mal in seinem jungen Leben eingestanden hatte das er sich verliebt hatte- und dieses Gefühl wurde scheinbar erwidert. Und als das Telefon zum ersten Mal an diesem Tag klingelte schlug sein Herz mit jedem Millimeter dem seine Hand sich dem Hörer näherte schneller. "Muto." Meldete er sich so wie immer und einen Moment war alles still. Alles in ihm betete das es Seto war. "Hallo?" Fragte er noch einmal nach um sich zu vergewissern dass das Gerät wirklich geklingelt und er es sich nicht nur eingebildet hatte- er hörte am anderem Ende jemanden atmen. "Yami," wurde er gefragt und war sich im Hinterkopf schon ganz sicher das es Seto war, "ich wollte mich nur melden und sagen dass ich wieder da bin- kannst ja vorbeikommen, wenn du Lust hast." Dann legte er auf. Yami schlug das Herz bis zum Hals. Zwar hatte Seto nicht gesagt das er es war, aber er hatte auf keinen sonstigen Anruf gewartet. Natürlich wollte er vorbeikommen, natürlich wollte er diesen anderen Jungen wieder sehen, dessen Stimme hören und ihn riechen, einfach wissen dass er da war. Innerlich jubelnd hüpfte er ins Bad, er musste, besser gesagt: wollte- sich noch fertig machen, schließlich konnte/wollte er nicht so wie er jetzt aussah bei Seto aufschlagen. Und als er dann aus der Dusche kommend vor dem Spiegel stand begutachtete er das Trivial auf seiner rechten Schulter. Es war ein recht breiter Schnörkel der sich vom Schulterblatt, über die Schulter selbst, bis knapp unters Schlüsselbein erstreckte. Jedes Mal wenn er vor dem Spiegel stand musste er es einfach anschauen und jedes Mal erinnerte er sich an den Grund weswegen er sich dazu hatte überreden lassen und an Kyle- ob er es nun wollte oder nicht. Aber diesmal verwarf er diesen Gedanken ganz schnell wieder und dachte an etwas fröhlicheres: Seto... . * Etwa eine Stunde war Yami zum "Cäsars Palast" unterwegs gewesen- er hatte diesmal schließlich nicht unter Zeitdruck gestanden, wurde allerdings, wie beim letzten Besuch auch, gleich nach oben in den zwanzigsten Stock geschickt. Und genau wie das letzte Mal schlug sein Herz schneller als er im Fahrstuhl stand, diesmal allerdings vor Aufregung und nicht vor Anstrengung und, als hätte man seine Gedanken lesen können, wurde ihm wieder die Tür geöffnet als er gerade klopfen wollte. "Oh," bekam er als erstes von Seto zu hören, der recht überrascht war ihn jetzt zu sehen, er hatte noch nicht mal ausgepackt, "ich hätte nicht erwartet das du... ," er stoppte kurz, er hatte Angst(wieder)in ein Fettnäpfchen zu treten, "...schön das zu kommen konntest." Yami nickte zufrieden- am liebsten hätte er Seto jetzt sofort besprungen. Und der Ältere machte wieder diese Komm-doch-rein-Geste, die Yami ohne große Worte befolgte. Anders als das erste Mal schaute Yami sich dieses Mal um: nach der Eingangstür ging es nach gut drei Metern links ab ins Wohnzimmer in das seines mindestens zwei Mal hinein gepaßt hätte, schräg gegenüber dazu in die Küche- die kannte er ja schon, am Ende des Flurs ging noch mal eine Tür rechts ab in einen Raum und am Flurende direkt: eine Treppe nach oben. "Wohin führt die Treppe?" War seine erste Frage da er so etwas noch nie gesehen hatte. "Nach oben." Bekam er die einzig logische Antwort und er seufzte, das hatte er selbst erkannt. "Schlafräume, Büro, Gästezimmer, zweites Bad." Erklärte Seto und Yami nickte verstehend- jetzt war ihm der Gesprächsstoff ausgegangen. "Kann ich dir was anbieten?" Fragte Seto, an Yami vorbei in die Küche gehend, und visierte sogleich die Kaffeemaschine an. "Ja gerne; hast du auch was anderes als Kaffee?" Fragte der Jüngere gegen, er war ziemlich nervös. Seto nickte und ging zum Kühlschrank. Er was sich sicher das er auch etwas Nichtkoffeinhaltiges da hatte, schließlich lebte er nicht allein. "Ich brauch nicht unbedingt was trinken, wenn du nichts findest macht das nichts." Unterbrach Yami seine Suche und lugte seinerseits in den Kühlschrank. "Du müsstest mal wieder jemanden einkaufen lassen." War sein seufzender Kommentar dazu. "Tja, keine Zeit." Meinte Seto darauf, die Tür wieder schließend und sich seinem Kaffee widmend. "Wieso?" Fragte Yami verwundert. "Hast du niemanden der das für dich macht?" Er fragte rein aus der Tatsache heraus das Seto mit Geld die Wände tapezieren könnte. Dieser schüttelte lediglich mit dem Kopf. "Nich hier." Antwortete er. "Wie nich hier, wo denn dann?" Fragte Yami weiter, das wollte er jetzt wissen. Seto seufzte. "Wenn ich in der Stadt bin, bin ich mit meinem Bruder allein hier." "Aha," machte Yami darauf, "also bist du viel auf Reisen?" Stellte er fragend fest und bekam ein: "Nein, in letzter Zeit eher weniger.", zurück. "Ich hab aber ein Landhaus und da hab ich dann auch Personal." Folgte die Erklärung und Yami nickte verstehend, das war logisch. "Und wo ist dein Bruder jetzt?" Fragte er weiter, er wollte diese "Gespräch" aufrecht erhalten. Seto überlegte kurz, schaute zum Kalender und dann zur Uhr. "Nun, es ist Mittwoch, halb vier: vermutlich beim Fußballtraining. Er ist genau so ein Sportler wie du." Antwortete er und Yami nickte wieder. "Keine Freundin?" Fragte dieser weiter und erntete ein: "OH nein, der ist erst vierzehn.", und Yami lachte leise. "In dem Alter war ich das erste Mal verliebt und hatte auch erste "Erfahrungen"." Meinte er darauf und Seto schluckte schwer- diese Aussage machte ihm doch ein klein wenig Angst. "Nun ich glaube nicht das er schon so weit ist." Versuchte er seinen eigenen Zweifel über diese Überlegung zu zerschlagen und trank zur Beruhigung einen Schluck Kaffee. "Das hat der Typ damals auch gemeint- am nächsten Morgen war er anderer Meinung." Und Seto verschluckte sich an seinem Heißgetränk. "Ich glaub wenn er mich fragen würde, würde ich auch jeder Zeit wieder mit ihm schlafen," schwelgte er weiter, "ich kann mich nicht daran erinnern das ich die ganzen Male danach so guten Sex hatte. Kennst du das Gefühl?" Er lächelte beim Gedanken an diesem Jemand. Seto nickte, hustender Weiße. "Wenn ich Jessika noch mal treffen würde, würde ich sie vermutlich auch flach legen." Sagte er, nachdem er sich wieder von seinem leichten Erstickungsanfall erholt hatte und Yami schaute irritiert auf. Meinte er das ernst? Seinem Gesichtsausdruck zur Folge war es ein Scherz und er atmete innerlich auf. "Darf man fragen wer es war?" Fragte Seto weiter "Kyle Jason- er hatte ein Zungenpircing ." War die leicht verträumte Antwort bei seiner Erwähnung des Namens und ein Grinsen die Reaktion auf die Erinnerung an das Piercing. "War er der Erste mit dem du geschlafen hast?" Bei der darauffolgenden verneinten Antwort strich Yami sich vorsichtig mit der linken Hand über die rechte Schulter. "Nein, war er nicht, aber wäre er es gewesen wäre es sicher schöner gewesen." Yamis Handbewegung genaustens beobachtend fragte Seto daraufhin was er da habe. "Oh, ein Trivial- es juckt." Sagte er darauf, obwohl es keineswegs so war. "Du bist tätowiert?" Yami nickte. "Neu?" Yami verneinte. "Nein, ich hab's schon seit...schon etwas länger- ich hab's mir mit Kyle zusammen stechen lassen." Seto nickte verstehend und fragte darauf weiter. "Seht ihr euch noch?" Fragte er und Yami schüttelte mit dem Kopf. "Er hat vor ungefähr einem Jahr die Stadt verlassen." Und bei diesem Satz klang er plötzlich ein klein wenig traurig. "Warum, wenn man fragen darf?" Fragte Seto darauf und Yami seufzte, eine noch weniger schöne Erinnerung. "Seine Schwester ist gestorben und er brauchte Abstand, von allem hier." Sagte er darauf und der letzte Teil des Satzes hätte eigentlich: von uns- heißen sollen, vielleicht aber auch einfach: von mir. "Du vermisst die beiden, oder?" Stellte Seto eine letzte Frage zu diesem Thema. "Die zwei haben mir viel bedeutet, wie gesagt: ich war ziemlich verliebt in Kyle- und auch wenn ich es jetzt nicht mehr bin bedeutet er mir sehr viel, er hat... ." Seufzend brach er den Satz ab und klang noch trauriger als bei dem Satz davor und Seto holte Luft um eine weitere Frage zu stellen, verkniff es sich dann aber, da er vorher beschlossen hatte keine weitere Frage zu diesem Thema zu stellen, auch wenn es ihn interessierte. "Wie war deine Reise?" Fragte Yami um sich selbst endlich von diesem Thema loszureißen. "Wie soll es schon gewesen sein: Langeweile, viel Arbeit, unsympathische Menschen die versuchen einem das Geld aus der Tasche zu ziehen- das Übliche halt." "Klingt ja sehr spannend." Lautete die ironische Antwort darauf und es wurde zurück genickt. "Apropos spannend: hast du weiter gezeichnet?" Schnitt er sofort ein neues Thema an und Yami grinste, er hatte sich schon gedacht das die Frage früher oder später kommen würde. "Ja hab ich, aber es ist nicht viel und es ist auch nicht gut geworden." Seto schüttelte daraufhin mit dem Kopf, wie gesagt: er fand es toll! "Hast du es mit? Du weißt das ich mich die ganze Zeit nur darauf gefreut hab." Yami lächelte bei dieser freudigen Bitte, er selbst hatte schließlich auch darauf gewartet es ihm endlich zeigen zu können- aber in der Eile hatte er es vergessen. "Nein, es liegt bei mir zu Hause, aber ich kann dir erzählen wie die Geschichte ausgeht." Antwortete er darauf und bekam ein verwundertes: "Hast du etwa schon alles im Kopf?", zurück, worauf er verneinte. "Nein, aber auf dem Papier," er schaute zum Fenster, "eine Freundin von mir hat eine Story geschrieben und das ist die die ich gerade zeichne." Diese Antwort klang genauso bedrückt wie die als er gefragt worden war ob er Kyle vermisste. "Ich hab in einem Lokal ein Mädchen mit dem Comic gesehen, hast du einer Auflage zugestimmt?" Fragte er weiter und Yami lächelte. "Ja hab ich." Antwortete er darauf. "Und ich weiß eigentlich auch das ich nicht mehr so detailliert zeichnen brauch weil das zwanzig andere Leute für mich machen, aber ich hab so lange alleine daran gesessen das ich mir das nicht mehr abgewöhnen will." "Das liegt an deinem Ehrgeiz." Meinte Seto darauf und Yami nickte- in diesem Punkt war der Jüngere ihm recht gleich. Wieder nippte Seto an seinem Becher und Schweigen trat in den Raum, wieder. Keiner wusste mehr so recht was sie noch zum Anderem sagen sollten. Ein paar Sekunden war wieder dieses unangenehme Schweigen im Raum, dann stellte Seto seine Tasse ab und ging das kurze Stück zu Yami rüber und gab ihm recht zaghaft einen Kuss- darauf hatte er schon die ganzen Wochen gewartet und beide genossen diesen Moment. Ein Räuspern war hinter den beiden zu hören und beide sahen in die Richtung aus der das Geräusch kam: ein Junge und ein Mädchen standen im Türrahmen. "Dein Bruder ist schwul." Meinte das Mädchen und hielt lächelnd die Hand auf, worauf Mokuba schwer seufzend in seiner Hosentasche Kramte. Unter den leicht verwirrten Blicken der anderen beiden Jungs drückte er ihr einen Zehndollerschein in die Hand und nach einer kurzen Überlegung weswegen er das tat musste Yami lachen, Seto hingegen war das verdammt peinlich- das hätte er von seinem Bruder nicht erwartet. "Hi," meinte der Jüngere darauf, "ich bin Yami und du musst Setos Bruder sein." Und bekam darauf ein Nicken. "Ich bin Mokuba, das ist Jaqueline Schneider." Sie grüßte kurz. "Hi. Ähm...Jungs, darf ich euch was fragen?" Yami nickte während Seto mit dem Kopf schüttelte, er kannte Jaquelines Fragen und wusste das er sie nicht mochte. "Habt ihr schon miteinander geschlafen?" Fragte sie, trotz Setos Protest, frech heraus und zwei blauen Augenpaare sahen sie leicht erzürnt an, so etwas fragte man schließlich nicht! "Wenn ich jetzt NEIN sage, musst du dann deinen Zehner wieder abgeben?" Fragte er worauf sie nickte. "Es ist aber so." Meinte er darauf und sie drückte Mokuba den Schein zurück in die Hand, Seto schüttelte nur viel sagend mit dem Kopf- das hätte er von seinem Bruder wirklich nicht erwartet! "Das nächste Mal komm ich zu dir." Murmelte er vor sich hin und hatte dadurch sofort wieder Yamis Aufmerksamkeit. ,Das nächste Mal', ein inoffizielles Versprechen dafür das sie sich unter Garantie wieder treffen würden. Dem Mädchen am Ärmel zupfend verabschiedete Mokuba sich dann von den beiden in der Küche und die beiden tappten vor sich hin kichernd die Treppe hoch. Yamis erster Gedanke dabei war: "Oh, doch ein Mädchen.", und Setos erster Gedanke war den beiden hinterher zu gehen, worauf Yami ihn wieder zu sich runter zog und küsste. "Was für eine gemeine Art mich am Gehen zu hindern." Nuschelte er vor sich hin und Yami zuckte unschuldig mit den Schultern. "Wenn es funktioniert." Nuschelte er zurück und beide genossen diesen Moment in dem sie endlich wieder alleine waren, er sollte nie enden! * Vollkommen zufrieden saß Yami in seinem Sessel und dachte nach. Wenn er jetzt so darüber nachdachte: er hatte jetzt alles was er brauchte: endlich ein Sofa, ein neues Bücherregal, einen Couchtisch, eine Waschmaschine- endlich!, und jemandem mit dem er den Tag teilen könnte, jemanden den er jeden Tag sehen könnte ohne das es auffiel und er überlegte das alles zu ändern! Er wollte kündigen! Nun gut, nicht wirklich, aber er kam mit der Arbeit nicht hinterher. Für den Verlag zeichnen, die Arbeiten der Anderen kontrollieren und dann auch noch für Seto arbeiten war nicht gut, es war zu viel. Aber wenn er ihm das sagen würde... . Er konnte es ihm nicht sagen, es war noch nichts Halbes und nichts Ganzes und es war fraglich ob es überhaupt etwas Ernstes werden würde, auch wenn er nichts weiter wollte. Er hatte noch nie Angst davor gehabt das es mit einem anderem nicht klappen könnte, außer...außer bei Kyle. Kyle... . Bei dem hatte er die Hoffnung aufgeben müssen, weil dieser keine feste Beziehung wollte, außer mit einem den er seit er sechzehn war nicht mehr gesehen hatte. Musste es nicht schön sein wenn man der Einzige für jemanden war? Noch vor kurzem hatte Yami gewollt das er dieser Jemand war, aber jetzt? Jetzt wünschte er sich das er mit Kyle darüber reden könnte, darüber was er tun sollte, tun könnte, müsste. Er sollte endlich damit aufhören sich immer an Kyle wenden zu wollen wenn es ihm schlecht ging, die Zeiten waren vorbei! Das Klingeln an der Wohnungstür lies ihn aus seinen Gedanken hoch schrecken. Sich fragend wer das sein könnte, dabei hoffend das es Seto sei, das dieser lediglich wusste das er in Vorbrück wohnte bedachte er dabei nicht, wankte er zur Tür, wo ihm ein freudestrahlendes Pärchen entgegen kam: Joey und Mai. "Was macht ihr hier?" Fragte er beinahe empört die beiden zu sehen, als sie rein kamen und Joey meinte darauf lediglich: "Ich freu mich auch dich zu sehen." Schwer seufzend schloss Yami hinter den beiden die Tür- er hatte keine Ahnung was die beiden jetzt schon wieder vor hatten. "Also." Fing Joey an und setzte sich in die neue Couchgarnitur, seine Freundin sich bei ihm auf den Schoß. "Also?" Fragte Yami nach und wurde von zwei großen Augenpaaren angeblinzelt, dessen Besitzer seufzten auf einmal schwer. "Wann ist endlich deine Einweihungsfeier?" Wurde darauf vom Mädchen gefragt und Yami schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn- das hatte er voll vergessen. Vier Wochen! Vier Wochen und er hatte bis her noch keine Party geschmissen und, wohl bemerkt, Joey und Mai waren nicht die Einzigen die ihn deswegen nervten. "Also," forderte diese, "was ist jetzt damit?" Fragte sie und man konnte förmlich sehen wie Yami der Kopf rauchte. "Samstag?" Schlug er vor und die anderen beiden überlegten ob sie das so kurzfristig schaffen würden und dann kam ein gemeinschaftliches: "Kein Problem." Am nächsten Tag- Yami war erst einmal zehn Minuten zu spät zur Arbeit gekommen und hatte auch mehr dumm rum gesessen als gearbeitet und war früher gegangen- machte er seine Partyplanung. Er musste so viele Leute einladen! Von der Arbeit, ein paar Jungs die vom Skaterpark kannte, welche aus der Schule und......er wusste nicht ob er ihn fragen sollte. Aber wenn er ihn fragen würde, fragen ob er auch vorbei komme und dann zu seinen Freunden sagen würde das er nun was mit ihm hatte...hatten die beiden überhaupt was? Hatten sie mehr als einen Kuss und dem Gedanken im Kopf und dem Gefühl im Bauch das mehr war, ist, sein sollte? Er wusste es nicht. Irgendwann im Laufe des Tages war auch Herr Takaharra noch zu ihm gekommen, hatte gefragt was mit ihm los sei, da er vorher noch nie gesehen hatte dass Yami so unkonzentriert arbeitete. Er hatte es ihm nicht gesagt, hatte es lediglich irgendwie komisch umschrieben bis sein Gegenüber, und er selbst, so verwirrt waren das nicht weiter gefragt worden war. Zumindest war er jetzt endlich zu Hause, saß in der Wanne und genoss seinen erschlichenen Feierabend- er musste noch einkaufen und Seto sagen das er kün... . Wollte er das wirklich? Er konnte Seto so fast jeden Tag sehen, aber sein Comic...er hatte immer geträumt dieses Comic zu zeichnen! Im Wohnzimmer lag noch ein Stapel Zeichnungen die er kontrollieren musste bevor sie in den Druck kommen konnten, daneben war ein Stapel den er endlich mal zu ende zeichnen musste und noch einer den er eigentlich schon vor drei Tagen im Verlag hätte abgeben sollen- aber er hatte einfach keine richtige Lust. Das Klingeln des Telefons lies ihn aus seinen Überlegungen zurück ins Jetzt gleiten. Wer war das? Sich schmerzhaft aus der Wanne quälend bemühte er sich in den Flur- das war näher als das im Schlafzimmer. "Muto." Man hörte das er genervt war. "Was hältst du von einem Treffen?" Er lächelte, kannte die Stimme und jeder andere hätte sich vorgestellt! "Ich hab zu tun." Er klang immer noch genervt, aber in Wahrheit hätte er nichts dagegen, dann könnte er auch endlich reinen Tisch machen. "Was hältst du vom Tropical Land, Samstag, nur du und ich." Schlug Seto vor und Yami seufzte. Er liebte dieses Schwimmbad! Therme plus Sole, Saunen, drei Sprungbecken wo eines sogar mit zehn Meter Turm ausgestattet war, eine Außenanlage, Massageräume mit Solarien und, was für ihn immer noch das größte war: eine riesige Rutsche von fast einem Kilometer Länge. "Ich kann Samstag nicht." Er könnte schreien das er sich zu dieser Party hatte nötigen lassen! "Freitag?" Seufzen. "Ich muss das noch vorbereiten." "Und was?" Welch einseitiges Gespräch und wenn Yami ihn jetzt nicht fragen würde ob er kommen wollte würde er es gar nicht mehr tun. "Eine Party, wenn du willst kannst du auch kommen, ich würde mich freuen." Sein Pulsschlag erhöhte sich als er die Frage gestellt hatte und er hoffte das seine ersehnte Antwort kommen würde. "Besser nicht, ich glaube nicht dass das so gut wär'." Jetzt hatte er klirr gemacht, beide hatten das Herz des Jüngeren zerscheppern hören. "Oh," man merkte das er leicht enttäuscht darüber war, "okay. Sonntag?" "Ich hol dich ab." Und es wurde aufgelegt. Was wollte Yami eigentlich mit diesem Menschen? Was machte ihn so glücklich wenn Seto da war, er dessen Stimme hörte, an ihn dachte? Und weswegen überwog die Vorfreude über die Enttäuschung? Bei der Überlegung fielen ihm sofort wieder die Vorbereitungen ein. Wenn er einen Party Planer hätte müsste er nicht alles alleine machen...da viel ihm ein: hatte die hektische Alte von unten, die über alles meckern konnte, ihm nicht erzählt dass das Mädchen von gegenüber so was ähnliches war? Wie hatte sie sich ausgedrückt: ,Dieses freizügige Flittchen...da gehen die Männer ein und aus...und sie so einen komischen Service hat sie auch noch, mit dem sie nichts verdient...bla bla bla!'. Vielleicht sollte er drüben mal fragen. Sich schnell etwas überziehend verließ er die Wohnung und ging einmal über den Flur. Zögerlich klingelte er gegenüber, ob sie wohl da war? Er hatte sie ja schon öfter im Flur gesehen und auch in der Mittagszeit unten im Garten in der Sonne liegend, auch wenn die restliche Nachbarschaft es nicht gerne sah wenn sie nackt auf ihrer Liege lag- ihn störte das wenig. Die Tür ging auf und ein rothaariges, nur in Unterwäsche bekleidetes Mädchen stand ihm gegenüber. "Hi." Wurde er recht nett begrüßt, man merkte das sie wohl kaum Besuch erwartet hatte. "Hi," begrüßte er sie ebenso, "du hast doch einen Partyservice... ." Und ein fragender Blick traf ihn. "Ja." Antwortete sie und in ihrer Antwort klang die Frage mit: "Woher weißt du das?" "...dann wollte ich eine Bestellung machen." Führte er seinen vorherigen Satz zu ende und sie nickte bejahend, so was hatte sie sich gedacht. Da er sowieso schon da war bat sie ihn rein um gleich die Bestellung aufzunehmen und um, was sie nicht erwartet hätte, eine recht freundliche Einladung zu bekommen doch auch zu erscheinen. Die Feier an sich... . Nun...wie sollte man es sagen...? Es war gut, die Leute waren alle zu ertragen, fraßen ihm fast die Haare vom Kopf, eine neue Bekanntschaft geknüpft mit dem Mädchen von gegenüber: Lisa Godrow- die sich wirklich ziemlich gut mit Cindy und Monika, zwei Freunde aus "Dem Club" (heißt eigentlich nur: "Der Club"), verstanden hatte und erst nach einer beinahe nicht enden wollenden Diskussion über Schuhe, Kleider und Make-up erkannte dass das zwei Typen waren. Nach dem ersten Schrecken musste sie allerdings drüber lachen und die Tatsache das Yami schwul war...nach einem verwunderten: "Oh mein Gott.", hatte sie es doch gut aufgenommen. Nur das Seto nicht da gewesen war hatte ihn gestört, mehr noch: es hatte ihn traurig gemacht; aber vielleicht... . Wenn er überlegte was er für Freunde hatte...vielleicht NEIN wahrscheinlich war es besser so. * Leicht nervös wartete Yami im Wohnzimmer und starrte nach unten auf die Straße, ob Seto ihn wohl finden würde? Er hatte ihm das genau beschrieben wo er lang musste: die Addenurg runter bis in die Quinusstraße, dann links und rechts ab nach Vorbrück, geradeaus bis rechts eine Straße abgeht, es war die einzige Sackgasse wenn man da lang fuhr. Schattenweg, hieß die Straße in der er wohnte, Schatteweg16. Hatte er auch wirklich die richtige Straße genannt? Ein Motorrad parkte vor dem Haus und sein erster Gedanke...vermutlich dachte er falsch, Seto fuhr Auto...Auto...ob er die Strecke wohl durchhalten würde ohne einen Nervenkoller zu kriegen? Es klingelte und er schreckte hoch, wer war das? Sich schmerzend vom Fenster lösend verließ er den Raum und ging durch den Flur zur Tür. Wer auch immer das war, er würde ihn wegschicken! "Fertig?" Kam es ihm gleich entgegen und er war mehr als überrascht das der Motorradfahrer den er unten gesehen hatte doch tatsächlich seine Verabredung war. Doch statt ihm um den Hals zu fallen, was er ursprünglich vor gehabt hatte, kam von Yami ein ledigliches: "Wie bist du unten rein gekommen?" "Zufall." Antwortete Seto und Yami bekam einen Helm in die Hand gedrückt. "Hier, zieh ne Jacke an und lass uns los fahren." Leicht verwundert sah Yami ihn mit großen violetten Augen an. Gut Seto konnte sich einen Honda Civic2 und ein...was war das womit er vorgefahren war?...eine Yamaha?...egal...zumindest konnte er sich beides und noch mehr leisten, und...wenn er ehrlich sein sollte fuhr er gerne Motorrad. Sich unauffällig an Seto kuscheln, vollkommen genießend und dabei hatte er eine gute Ausrede ihn ganz fest zu umarmen. Mit einem Handgriff schnappte er sich eine Jacke vom Harken, hoffte das da auch seine Schlüssel drin waren und stand im Flur. Seto nickte und drehte sich auf dem Absatz. "Dann können wir ja los." War sein Kommentar darauf, man muss dazu allerdings auch sagen das er beim ersten Schritt die Treppe runter beinahe runtergefallen wäre, da er die erste Stufe übersehen hatte. Und obwohl er sich bei einem Sturz etwas hätte brechen können, musste Yami lachen als er sich gerade so hatte halten können- ihm selbst war das die ersten paar male auch passiert, der Treppenabsatz war zirka zehn Zentimeter neben der Tür. "Ich folge dir auf dem Fuße." Scherzte er, anders als Seto stolperte er nicht. Die Fahrt an sich verging schneller als Yami es sich gedacht hatte und, was ihn erstaunt hatte, Seto war ein guter Fahrer. Obwohl...um ehrlich zu sein: ein klein Wenig Angst hatte er dabei schon- aber es war tausendmal besser als Auto fahren. Und noch eine Überraschung erwartete ihn: der Parkplatz war leer. "Warum ist hier keiner, ist doch sieben Tage die Woche geöffnet." Fragte er als die beiden abstiegen und zum Haupteingang gingen, worauf Seto ihn anlächelte. "Ich sagte doch: nur du und ich." Und Yami lächelte zurück, so hatte er sich das nicht gedacht. Und als die beiden hinein gingen wurden sie auch entsprechend kriechend begrüßt, mit JA und AMEN und viel NATÜRLICH MR KAIBA...ALLES WAS SIE WOLLEN MR KAIBA...ES WIRD SIE AUCH NIEMAND BELÄSTIGEN MR KAIBA, das übliche Gekrieche wie gesagt. "Ist das bei dir immer so?" Fragte Yami bevor einer links und der andere rechts in eine Umkleide ging. "Es ist immer so wenn man Geld hat." Lautete seine trockene Antwort und ein verstehendes Nicken die Reaktion. Und dann als beide kurz alleine waren, waren sie wieder nervös wie Kinder vor dem ersten Schultag und beide, der Achtzehn wie der Zwanzigjährige, mussten sich diese Nervosität ausreden! Mit einem trockenen: "Wow.", betrat Yami die große Schwimmhalle, es war alles vollkommen ruhig, nicht hektisch, nicht laut, einfach wunderbar. Und das Beste: er war allein mit Seto, vollkommen alleine. Bei dem Gedanken horchte er noch mal in sich hinein. Was sagte sein Bauch, was sein Kopf? Zum ersten mal nach langem waren sich beide einig. "Und was hältst du davon?" Hörte er Setos Stimme und schaute sich um. Er schüttelte innerlich mit dem Kopf als er ihn oben auf dem zehn Meter Brett sitzen sah, was für ein Angeber. "Wovon?" War seine Gegenfrage und er musste erneut lächeln als er sah wie Seto zum Sprung ansetzte. Die Frage ob er den Sprung gemeint hatte schlich sich unwillkürlich in Yamis Gedanken. "Das wir zwei alleine sind." Lautete die Antwort als er wieder aufgetaucht war und ein kurzes: "Gut.", war Yamis Antwort, worauf er sich an den Beckenrand setzte. Es war wirklich schön, gleichzeitig fragte er sich allerdings auch wie teuer das wohl gewesen sein musste. Gut, Seto konnte sich das zehn mal leisten, trotzdem... . Wieder schlich sich der Gedanke des käuflich Seins in seinen Kopf. Bis zu einem gewissen Grad war er käuflich, das wusste er und das hatte er schon bei seiner einen lediglichen Bettbekanntschaft gemerkt, aber es war anders als das hier. Jetzt, wo sie da im Schwimmbad saßen, war es mehr eine nette Geste um vollkommen ungestört von Anderen, ihren Blicken, Getuschel und Fragen zu sein; ein schönes Gefühl, denn irgendwann war man es leid. "Woran denkst du?" Wurde er aus seinen Gedanken gerissen und lächelte Seto an, der sich neben ihn auf den Rand gestützt hatte. Er sah niedlich aus wenn er lächelte, Seto fragte sich von wem er das wohl hatte. "Nicht wichtig." Meinte er darauf, aufstehend und gesellte sich ebenso ins Wasser- wenn er sich vorher abgeduscht hätte wäre der Sprung bestimmt nicht so kalt gewesen. "Ich wüsste es trotzdem gerne." Wurde er gleich wieder vom Älteren in Beschlag genommen und in den Arm geschlossen. Sollte er es ihm sagen? "Wie viel hat dich das hier gekostet?" Fragte er und Seto seufzte, darum ging es also, als wenn er es nicht hätte. "Etwas mehr als die Tageseinnahmen, aber alles in allem nicht viel." Achttausend Doller, spuckte er in seinem Kopf herum, aber was waren schon Acht Riesen wenn man dafür einen Tag ungestört war(und noch weitere sechzig Milliarden auf dem Privatkonto hatte?)? Ein ziemlich verdutztes: "Aber sonst geht's dir gut, oder?", war Yamis erste Reaktion darauf, er erinnerte sich das er noch fast zehntausend Doller Schulden für die Küche hatte, die er zwar nicht zahlen musste es aber wollte. Seto zuckte mit den Schultern. "Und? Glaubst du mich stört die halbe Null weniger auf dem Konto?" Nein, natürlich würde es ihn nicht stören, es war ihm scheiß egal, er müsste sowieso drei Mal leben um pleite zu gehen, das wussten alle Anwesenden. "Eher weniger, trotzdem hättest du das nicht machen müssen." Er klang als fände er das leicht übertrieben, obwohl es insgeheim keineswegs so war. "Sag mal," begann er eine Frage und löste sich sachte vom Anderem, "hast du wirklich für alles bezahlt?" Seto nickte bestätigend. Außer etwas was man sich verdienen musste war alles All Inklusive, was hätte Yami auch anderes erwarten sollen? Als dieser sich dann wieder bemühte das Becken zu verlassen, er würde Seto mal einen richtigen Sprung zeigen, beobachte er Yamis Tätoo, dieses große Trivial. Er kannte so etwas von Frauen, seine Ex etwa hatte auch eins, dann allerdings auf dem Steißbein, die Frage weswegen er es sich hatte stechen lassen schlich sich bei ihm ein. Diese Frage war allerdings raus aus seinem Kopf als vom Zehner runter gepfiffen wurde und er hoch sah. Und mit einer dreifachen Schraube und einem Salto kam Yami wieder unten an, wobei sich Seto ein: "Angeber.", nicht verkneifen konnte als er wieder auftauchte. "Selber." Neckte der Jüngere darauf, Seto sagte nichts weiter dazu, er hatte ja Recht. Und ganz langsam hob er seine Hand und strich Yami über die Tätowierung, worauf er zusammenzuckte. "Bitte nicht anfassen." Seine Stimme klang flehend und Seto zog seine Hand weg. Genau wie die Sache mit dem Auto wollte er hier ebensowenig fragen weswegen, er würde es irgendwann vielleicht erfahren. Beim Klang seiner Stimme war Yami von sich selbst erschrocken, er brauchte nicht so reagieren, er brauchte es nicht, da war er sich sicher. Trotzdem! Er mochte es nicht wenn es jemand anfasste, er hatte seine Gründe weswegen. Seto entschuldigte sich kurz dafür, er wollte wie gesagt nicht weiter fragen. "Kann ich mit dir über etwas reden?" Fragte er nach ein paar schweigenden Sekunden und Bekam als Antwort ein Nicken. Schwer seufzend hievte er sich wieder auf den Beckenrand, jetzt würde er endlich mit ihm über das reden wollen worüber er schon so lange nachgedacht hatte: seine Kündigung. Seto nickte darauf und Yami seufzte. Ob er immer noch so ruhig bleiben würde wenn er ihm das erzählte? "Ich kündige." Rügte er schneller und leichter mit der Sprache raus als er gedacht hatte und hatte gleich die von Seto erwartete Reaktion abbekommen, die da lautete: "Vergiss es!", was aber auch nur leicht wütend klang da es eine Antwort im Affekt war- er wollte das nicht. "Was soll heißen ,vergiss es'? Ich hab keine Zeit dafür, das hab ich dir schon vorher gesagt und jetzt mit dem Verlag...ich komm mit der Arbeit nicht hinterher." Sagte er leise, flüsterte es beinahe nur, da er nicht genau wusste wie Seto weiter reagieren würde. "Wenn du meinst." Kam es darauf ganz ruhig von Seto und Yami schaute ihn fragend an,(so viel)Verständnis hätte ja er nicht erwartet. "Aber... ." Jetzt kam das Wörtchen vor dem Yami sich die ganze Zeit gefürchtet hatte. "...ich würde mich freuen wenn wir uns trotzdem öfter sehen." Da dieser Satz anders war als Yami es sich gedacht hatte musste er lächeln, schließlich war in dieser Antwort ein verstecktes: ich will dich wieder sehen- und was wollte er mehr? "Du willst mich wiedersehen?" Harkte er noch mal nach, da er es gerne wieder hören würde. "Jeden Tag." Lautete die Bestätigung. "Und es stört dich nicht das ich kündige?" Zögerndes Kopfschütteln. "Irgendwie werd ich dich schon erreichen, ansonsten komm ich irgendwann vorbei, muss dir sowieso noch dein Geschenk zum Einzug geben." Yami nickte lächelnd darauf, er freute sich schon jetzt darauf und noch mehr freute er sich als er von Seto einen ganz sachten Kuss bekam. * Leicht müde schlich Yami die Treppe runter zum Briefkasten. Wenn er nicht drei viertel der Nacht über den vorherigen Tag nachgedacht hätte wäre er jetzt auch nicht so müde. Weswegen hatte er darüber überhaupt so lange nachgedacht? Ein einziger Brief lag im Kasten, ohne Absender, Stempel, Umschlag hatte einen Adressenaufkleber mit seiner Anschrift drauf, genau wie vor einem Monat das Paket: der musste von Seto sein! Zitternd öffnete er das Siegel, er hatte Angst vor dem was drin stehen könnte. Zwei Zettel...einer davon ein Scheck über sechstausend Doller...mit der Notiz: Da ich dir kein Geschenk zum Einzug gemacht habe hier eine kleine Starthilfe. Ich hoffe das du mit deinem Comic ordentlich Geld machst, ansonsten kannst du auch jeder Zeit wieder bei mir anfangen, das weißt du. Und falls du das Geld nicht haben willst zerreiß den Scheck, ich will es nicht zurück. Mit freundlichen Grüßen Seto Kaiba Nicht wirklich wissend was er jetzt tun sollte steckte er den Scheck zurück ins Kuvert. Natürlich konnte er das gebrauchen, natürlich war das ein Geschenk, es war nur die Frage ob er das wirklich annehmen konnte. Die meisten von den Anderen hatten im ja auch irgendwelche Geldgeschenke zum bestandenen Umzug gemacht, aber keine im vierstelligen Bereich. Lies er sich jetzt eigentlich kaufen, oder war er voll und ganz dabei Seto wie einen Fisch auszunehmen? Obwohl...wenn er so darüber nach dachte, Seto hatte wahrscheinlich schon die selbe Überlegung gehabt: kauf ich ihn, oder lass ich mich verarschen?-, wenn der Eine etwas dagegen hätte, würde er es dem Anderem sagen. Vielleicht sollte er Seto anrufen und sich dafür bedanken, NEIN, nicht vielleicht, er sollte es einfach tun. KURZE ANMERKUNG: wisst ihr wie leicht man Seto Kaiba out of character geraten lassen kann? falls das hier irgendwo besonders deutlich werden sollte bitte ich flehend um entschuldigung, und falls das irgendwen stören sollte möge er mir bitte ein kommi schreiben oder für immer schweigen. bis zum nächsten mal dde Kapitel 4: Szene4 ----------------- KURZE ANMERKUNG: ich erlaube mir auch gleich das nächste hinterher zu schicken. das hier ist eines meiner hasskaps °~°! ich hab gedacht ich wer bescheuert, vor allem da addystellen so schwer zu schreiben sind! ich weiß ja das ich das hier noch verschicken muss hoffe aber das es trotzdem jemand über achtzehn liest, zum beispiel eine meine lieblingskommischreiber: casandra! hoffe du liest nicht nur immer wieder "Es gibt Momente..." lange rede kurzer sinn: lest es selbst und ihr wisst was ich meine. bitte nicht auf tipp und rechtschreibfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Yami will mit Seto schlafen, der aber nicht wirklich Warning: irgendwann fang ich an mich zu wiederholen, was daran liegt das ich nicht so ins Detail gehe wie bei meiner anderen Yu-Gi-Oh! Story Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene4 Zärtlich strich Yami Seto durch die Haare, dieser hatte seinen Kopf in dessen Schoß gelegt und genoss- es war ein harter Tag gewesen. Zwei Monate hatten die beiden nun schon etwas festes, zwei Monate in denen beide sich nicht erinnern konnten je glücklicher gewesen zu sein; aber etwas fehlte ihnen. Beide wussten auch was, aber keiner traute sich es dem Anderem zu sagen, obwohl es keineswegs etwas schlimmes, oder besonderes war und es auch die Bindung und das Vertrauen zueinander stärken würde. "Seto," fing er an und der Gefragte schaute hoch, "darf ich dich was fragen?" Fragte er und Seto nickte. "Würdest du... ." Er druckste ein wenig, auch wenn es eine normale Frage war, auch wenn man es selten fragte sondern einfach tat. Lächelnd strich Seto Yami über die Wange. "Was denn?" Versuchte er nun Yami aus der Reserve zu locken und der holte Luft. "Du weißt das ich dich lieb hab?" Druckste er weiter, sie waren noch nicht beim "Ich liebe dich" angekommen, aber das tat es auch es sagte das gleiche- und Seto nickte wissend. "Und weißt du was ich deswegen gerne mit dir machen würde?" Fragte Yami weiter und Seto zuckte mit den Schultern. Er konnte es sich zwar denken, aber genau wissen tat er es doch nicht. "Sag's mir." Bat er und Yami lächelte. "Ich möchte mit dir schlafen." Brachte er es nun auf den Punkt. Seto holte Luft um darauf etwas zu sagen, aber anstatt eines Wortes kam nur Luft raus, nicht ein Ton- und Yami wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Seto holte erneut Luft und startete einen erneuten Antwortversuch. "Ich...," er stoppte erneut um über seine Antwort nachzudenken, er wollte seinen Liebsten schließlich nicht verletzen, "...nicht heute, lass uns das nicht planen, okay?" Fragte er liebevoll und hoffte Yami nicht zu sehr enttäuscht hatte. Doch der lächelte leicht, kein Anzeichen von Enttäuschung im Gesicht. "Okay." Antwortete er darauf, spontan war es meist sowieso schöner. * "Ich glaub's nich," fauchte Conny ihn an, "wie kann man nur so blöd sein?" Fragte sie ihn und stellte ihm sein Glas vor die Nase. Seto war nach dem: "Okay.", seines Freundes nur eine halbe Stunde geblieben, dann hatte er sich verabschiedet und war gegangen und da er nicht genau gewusst hatte wo er hin sollte war er in den Club gegangen- und war, oh Gott wer hätt's gedacht, auf Conny gestoßen. Diese setzte sich ihm an seinem Schreibtisch gegenüber. "Ich weiß, ich weiß." Bestätigte Seto und lehnte seinen Kopf über die Stuhllehne. "Müsstest du nicht arbeiten?" Fragte er weiter, er wollte jetzt lieber allein sein. "Schau auf die Uhr Schatz: es ist erst elf und es ist Dienstag." Grinste sie, mit der Anspielung darauf das sie somit an diesem Tag frei hatte. "Und was machst du dann hier?" Fragte er weiter und klang wie immer künstlich genervt. "Was ich hier mache, was soll ich groß hier machen? Hier sitzen, mir deine Klagen anhören und dich bedienen- wie immer. Obwohl ich mir ja eigentlich nur meine Jacke holen wollte die ich gestern vergessen hatte." Er nickte und dachte erst jetzt darüber nach das sie ihn "Schatz" genannt hatte. "Soll ich dir was erzählen?" Fragte Conny weiter und Seto sah sie darauf wieder an. "Was willst du mir schon erzählen?" Fragte er patzig und das Mädchen sah ihn gerade an. "Wenn ich du gewesen wäre und der Mann meiner Träume sagt mir er möchte mit mir schlafen, hätte ich ihn besprungen." Sagte sie vollkommen ernst und Seto wendete sich nickend seinem Glas zu. "Das ist es ja," meinte er darauf, "ich bin kein Mädchen." Sagte er und Conny stockte einem Moment der Atem. "Was?" Fragte sie, schon beinahe empört klingend. "Weißt du überhaupt was du da sagst? Wenn ich du wäre hätte ich ihm das Hirn raus gevögelt!" Dabei klang sie lachend. "Bin ich du?" Fragte Seto bereits Wut schluckend nach und sie schüttelte mit dem Kopf. "Nein, leider nicht. Denk mal mit dem Herzen, oder mit dem Schritt, aber vertröste so einen Menschen wie ihn nicht bei dem Thema." Sagte sie noch und stand auf, drehte sich aber in der Tür noch mal zu ihm um. "Weißt du, ich wusste schon nach meinem ersten Tag das du ein streitsüchtiger Idiot bist und ich glaube deswegen arbeite ich wohl noch hier; ich würde liebend gern mit dir tauschen und hätte dann jemanden wie ihn der mich einfach liebt. Ich hab sowieso nie verstanden was er an dir findet." Mit diesem Satz ging sie und murmelte hinter der verschlossenen Tür ein: "Ob er mir das abkauft?", und dachte kurz darüber nach. "Ich würd's nicht." Nuschelte sie weiter und ging. Aber ganz anders ihrer Erwartung dachte Seto tatsächlich darüber nach, denn, auch wenn er es ungern zugab: hatte sie recht! Aber...weswegen hatte er ihr das eigentlich erzählt, weswegen hatte er sich ihr Gezeter angehört und nichts weiter dazu gesagt? Bei weiterem Nachdenken wurde ihm allerdings klar das er damit nicht zu recht kam, er kam mit dieser Situation, dieser Tatsache nicht zu recht in einen Jungen verliebt zu sein... . Nachdem Seto gegangen war hatte Yami sich zu Mai begeben, er hatte irgendwie keine Ahnung weswegen sein Freund so plötzlich gegangen war und das machte ihn traurig. Mit dem Kommentar: "Komm, das beruhigt.", hatte sie ihm darauf einen Liter Eis und einen großen Löffel vor die Nase stellend und sich ihm gegenüber an den Stubentisch gesetzt. "Ich hab aber keinen Liebeskummer und ich bin auch nicht unglücklich verliebt." Sagte er darauf und sie setzte ihr typisches Lächeln auf. "Man braucht nicht immer traurig sein um einen Becher Eis zu vertilgen- ich persönlich esse jeden Monat einen." "Ich weiß, ich weiß," meinte Yami darauf und machte den Deckel auf, "es gibt Tage an denen du dich nur von Eis ernährst." Und sie nickte darauf. "Also dann: erzähl mal was los ist." Bat sie und beide fingen an aus dem Eiseimer zu löffeln. "Es ist nichts Wichtiges." Meinte er darauf und, wie immer wenn er so was sagte, glaubte sie ihm kein Wort. "Ich sehe an deinen Augen das du lügst, du weißt doch: ein Blick sagt mehr als tausend Worte- und: Augen können nicht lügen." Sagte sie darauf und er lächelte leicht traurig. "Was würdest du zu Joey sagen wenn er zu dir sagt dass er mit dir schlafen möchte?" "Gar nichts," sagte sie sofort, "ich würde über ihn herfallen." Sie klang dabei todernst und meinte es so wie sie es sagte, Yami nickte dazu(traurig). "Weswegen fragst du mich so was?...hast du...habt ihr?" Fragte sie darauf und Yami schüttelte mit dem Kopf. "Nein," antwortete er, "ich hab ihm gesagt das ich es möchte und er hat freundlich Nein gesagt. Ne halbe Stunde später ist er gegangen, er hatte wohl noch was zu erledigen. Meiner Meinung nach wollte er einfach nich mehr in meiner Nähe sein." Betrübt sah er darauf auf den Tisch, er wusste gar nicht weswegen es ihn plötzlich so traurig machte. Beruhigend strich Mai ihm über die Wange, sie konnte sich denken woran Setos Reaktion gelegen hatte. "Weil er... ." Begann sie vorsichtig und hielt selbst inne als er sie direkt ansah. "...vorher immer mit einem Mädchen zusammen war, ja." Beendete er für sie diesen Satz und es war genau das was sie hatte sagen wollen. Die Bestätigung für ihren Gedanken zu kommen war keineswegs etwas schönes. Stumm löffelten beide in ihrem Eis. "Dräng ihn nicht dazu," meinte sie leise weiter, "du weißt das es früher oder später dazu kommen wird." "Ich glaube eher später." Murmelte er darauf und stellte leicht säuerlich den schon beinahe leeren Becher auf den Tisch. "Ich will mit ihm schlafen, das er mir die Seele aus dem Leib fickt," er schlug die Hände vors Gesicht, "warum ist es nur so schwer mit dem Menschen den man liebt Sex zu haben?" Fragte er mehr sich selbst als das Mädchen und lies seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Eine Antwort auf diese Frage konnte sie ihm allerdings keinesfalls geben. Nach knapp einer Minute erhob er den Kopf dann wieder, versuchte nicht so verletzt zu wirken wie er es war und holte bedrückt Luft. "Ich glaub ich geh morgen joggen." Überlegte er laut und Mai nickte zustimmend. "Und danach fahren wir zum Skatboartplatz in den Skaterparkur." Worauf nun Yami nickte- genau wie früher. Nein! Es war nicht wie früher, sie waren nicht alle beieinander dazu fehlten zwei, oder drei. "Glaubst du Seto würde mitkommen?" Und ein unterdrücktes Lachen war die erste Reaktion darauf, für die sie sich erst einmal entschuldigte. "Seto, joggen, deine Strecke: durch Vorbrück, die Plattenbauten, am Fluss entlang, in den Park, zum Skatboartplatz und von da aus wieder nach Hause?" Zählte sie ungläubig auf, sie hielt die Strecke selber nur mit Mühe durch und erneut nickte ihr Gegenüber mit den Worten: "Warum denn nicht, wird ihm sicher gut tun.", und bekam ein: "Ich glaub kaum das dein Bürohengst das durchhält, er ist nicht Kyle.", zurück. Worauf ein leicht trauriges: "Man muss nicht Kyle Jason sein um das durchzuhalten.", folgte und das Thema so gut wie durch war. Zirka zwei Stunden war Yami noch bei Mai gewesen, zwei Stunden in denen sie über alles aber nicht mehr über das Thema weswegen er gekommen war geredet hatten. Und dann? Dann hatte er zu Hause gesessen, das Telefon angestarrt, Setos Nummer gewählt und dann doch wieder aufgelegt bevor es geklingelt hatte- er wusste ja nicht was der gerade machte. Er hätte es aber zu gerne gewusst. Am nächsten Tag machte er sich schon recht früh auf den Weg zu Seto. Er war sich sicher das nicht einmal Seto um diese unmenschliche Zeit schon arbeiten würde, es gerade mal sechs Uhr morgens, daher war er sich sicher ihn im Hotel anzutreffen. Ganz gegen seine Erwartungen hörte er allerdings schon die Kaffeemaschine, was er kaum glauben konnte. "Oh, was machst du denn hier?" War Setos Reaktion als er die Treppe runter stolperte und dabei beinahe seinen Freund über den Haufen rannte. "Ich wollte dich überraschen." War die leicht irritierte Antwort, die Überraschung war eigentlich anders herum geplant, aber er hatte schon so vieles anders geplant. Im Vorbeigehen gab Seto Yami einen kurzen Kuss. "Tut mir leid." Lautete sein Kommentar darauf, während er in der Küche verschwand und "frühstückte"(er ernährt sich morgens von Kaffee). "Wo willst du eigentlich hin?" Fragte Yami jetzt gerade heraus und Seto setzte seine Tasse ab, dann deutete er auf seinen silbernen Aktenkoffer und Yami seufzte schwer. "Ich dachte du musst erst nächste Woche los." Kopfschütteln und Yami seufzte schwer. Er hatte wirklich vergessen das Seto an diesem Tag auf Geschäftsreise fuhr, besser gesagt hatte er es einfach verdrängt, da er jetzt wieder alleine schlafen müsste. "Also," meinte Seto dann nach einer schweigenden Minute und schloss seinen Liebsten in die Arme, "ich bin dann nächste Woche wieder da, wartest du so lange auf mich?" Yami nickte, wenn es sein musste würde er den Rest seines Lebens auf ihn warten. "Immer." War seine Antwort und bekam einen Kuss, den beide am liebsten nie beendet hätten. Dann ging Seto und Yami blieb leicht enttäuscht zurück. Enttäuscht das Seto einfach so gegangen war, das er ihn nicht überredet hatte noch zu bleiben, weswegen hatte er ihn am Vorabend nicht angerufen?! Er könnte sich dafür jetzt selber in den Hintern treten! Somit musste er mit Mai alleine zum joggen- zum ersten Mal machte ihm das keinen Spaß. Sie liefen auch nur die halbe Strecke, Mai musste arbeiten und Yami hatte auch nicht wirklich Lust dazu, er fühlte sich so alleine, wirklich SEHR alleine und lustlos. Nicht einmal zum zeichnen hatte er Lust, die Woche würde sich sicher quälend lange hinziehen, so wie immer. Auf seinem Bett liegend vor sich hin existierend fragte er sich was er wohl gerade machen würde, ob er an ihn dachte, oder würde er wieder stur vor sich hin arbeiten und nichts anderes an sich rann lassen. Wieso zum Teufel gab es für Seto denn so oft nichts wichtigeres als die Arbeit? Wenn er nur einmal genauso viel Wirbel um ihn wie um seine Arbeit machen würde...und wenn sie diese Momente dann auch noch zusammen im Bett verbringen würden... . Er lächelte bei dem Gedanken was er gerne mit seinem Freund machen und erleben würde, was er jetzt gerne mit ihm machen würde, was er wollte was Seto jetzt mit ihm machen würde. Bei diesen Gedanken begann er langsam seine Hände über seinen Körper wandern zu lassen, sie zitterten ein wenig...wie lange was es her...? Leicht zögernd strich er mit seinen Fingern über seinen Bauch in Richtung Hose- sollte er es tun? Die Augen schließend öffnete er langsam seine Hose, wand sich heraus und warf sie auf den Boden, ebenso die Shorts- beides war überflüssig. Und nun? Nun stellte er sich ganz genau Seto vor, wie er neben ihm lag und das es seine Hand war die behutsam an der Innenseite seiner Oberschenkel entlang strich und langsam höher fuhr. Ein lustvolles Aufseufzen konnte er sich in diesem Moment nicht verkneifen und vorsichtig strich er mit den Fingern über seinen Penis, nur ganz leicht, ganz zart, so wie es ihm gefiel, und...er brach ab. Wie war er eigentlich auf die Idee gekommen? Vollkommen gelangweilt saß Seto in seinem Flieger nach New York. Wenn er so recht darüber nachdachte hatte er absolut und überhaupt gar keine Lust dazu eine Woche ohne seinen Schatz zu verbringen. Und wenn er noch mehr nachdachte fragte er sich immer und immer wieder weswegen er sich eingestanden hatte das Conny recht hatte? Was bildete sie sich eigentlich ein das sie ihm irgendwelche Ratschläge geben wollte in Sachen Liebe...hatte er sie deswegen eingestellt und noch nicht rausgeworfen? Weil sie immer einen dummen Spruch, oder Widerworte, oder eine patzige Antwort ihm gegenüber gab obwohl all seine restlichen Angestellten immer vor ihm kuschten? Dieser Gedanke beschäftigte ihn auch noch zwei Stunden später, als er nach der Landung in seinem Hotelzimmer saß. Weswegen?! Hatte er das nötig? Aber das was er jetzt nötig hatte war ein Drink, auch wenn er seine Sonderbestellung nicht bekäme, oder vielleicht doch? Er hatte keine Lust es lang erklären zu müssen und dann doch ein: "Nein, das führen wir nicht.", zu bekommen, da bestellte er sich doch lieber gleich einen Baileys. Was Yami wohl gerade machte? "Einen Batida de Coco Kirsch." Hörte er die helle Stimme eines Mädchens neben sich, eine ihm doch recht vertraute Stimme und er hätte nicht gedacht das er sie so schnell wieder hören würde, oder war sie es doch nicht? Als er seinen Blick zur schwenkte wurde sein Verdacht allerdings bestätigt: blond, weißes tief ausgeschnittenes Kleid und einen Blick der die Sahara zu Eis gefrieren ließe. "Jessika?" Fragte er das Mädchen und sie schaute ihn an. Ein leises Seufzen kam von beiden als sie den anderen sahen. "Seto Kaiba, gibt es dich also auch noch." Seufzte sie und bekam ein bestätigendes Nicken. "Und was macht die Kunst, immer noch schwer am schuften um die Miete zahlen zu können?" Neckte sie ihn und bekam im selben Moment ihre Bestellung, ebenso Seto. "Zumindest arbeite ich im Gegensatz zu anderen, du Sozialschnorrer." Konterte er und ein verlachendes Grinsen spiegelte sich im Gesicht des Mädchens. "Zu viel Arbeit ist aber auch nicht gut, was meinst du weswegen du nicht Imstande bist Beziehungen zu führen? Du vernachlässigst andere Menschen immer." Mit diesem Satz wand sie sich ihrem Glas zu und Seto dachte wahrhaftig über ihren Satz nach, er wusste nicht warum. Stimmte das etwa, oder war es nur eine weitere ihrer unbedeutenden Aussagen um ihn zu ärgern? "Und was machst du sonst so?" Stellte sie eine neue Frage. "Arbeiten, was soll ich sonst groß machen." Er sah nicht ein weswegen er ihr auch nur Ansatzweise erzählen sollte das er wieder jemanden hatte. "Und selbst? Was verschlägt dich hier her?" "Arbeit," lächelte sie, "wozu sollte ich sonst in diese verlotterte Stadt kommen?" Verlottert. Ihre Art einen Ort zu bezeichnen der nicht "ihr Niveau" hatte, so wie er angeblich nicht ihr Niveau hatte, wie eigentlich gar nichts so toll war wie sie- und manche Leute sagten er sei von sich selbst überzeugt. Ob das wohl so sein musste wenn man in der Modelbranche arbeitete? Wahrscheinlich. "Vielleicht um jemanden zu besuchen, um neue Kunden zu finden die mehr zahlen als die in Domeno, wer weiß." Trotz dieser sehr nett und gut umschriebenen Anspielung darauf das sie eine Hure war lächelte sie, leicht gehässig aber sie lächelte. "Danke." War ihre ironische Antwort darauf und sie lächelte freundlich weiter um den Ärger in sich zu schlucken. Seto beobachtete das. Weswegen hatte er dieses Mädchen damals gehen lassen? In diesem Moment erinnerte er sich daran was er zu ihr gesagt hatte als sie damals gegangen war, was er Yami an ihrem ersten(richtig)gemeinsamen Abend gesagt hatte und seit dem nicht mehr dran gedacht hatte. "Sag mal, was machst du heute den restlichen Tag noch?" Diese Frage sollte Ausschlag gebend sein ob er sich noch langweilen oder amüsieren würde. Ein kurzes Schulterzucken war die Antwort. "Keine Ahnung. Wer weiß: vielleicht belaste ich meine Kreditkarte, oder ich gehe ins Theater, oder mache sonst was, habe ja vor Morgen früh nichts zu tun." "Und wenn du den restlichen Tag mit mir verbringst, oben in meiner Suite, in meinem Bett, auf meine Rechnung?" Fragte er und ein selbstsicheres und zugleich verführerisches: "Warum nicht?", war ihre Antwort. Am nächsten Tag, es war schon fast Mittag was Seto allerdings nur am Stand der Sonne erkannte, saß dieser aufrecht auf seiner Bettkante und dachte nach. DAFÜR! würde Yami ihn umbringen! Was machte der wohl gerade im Moment? Vermutlich zeichnen, oder quer durch die Stadt laufen, oder sich mit Freunden treffen, oder an ihn denken. Ein schlanker Körper regte sich neben ihm und er wandte sich um. Das ganze Bett roch nach ihrem Parfum, sein Körper, der Raum, alles! Früher mochte er diesen Geruch: ganz leicht nach Mandelöl und Vanille- er hatte Stundenlang an ihren Haaren gerochen, mit ihnen gespielt und sich jedes mal geschworen das er es das nächste mal nicht wieder machen würde. Yami roch nach Milch und Honig, manchmal auch einfach nur nach süßlichen Früchten, oder waren es Blumen...er vermisste jetzt diesen Geruch neben sich. Mit einem Griff zur Seite schnappte er sich den Telefonhörer und wählte die Nummer seines Freundes- er wünschte sich wirklich nichts sehnlichster als seine Stimme zu hören, seinen Geruch einzuatmen, überhaupt bei ihm sein zu können. "Muto." Seto lächelte als er Yamis Stimme hörte, es gab ihm ein beruhigendes Gefühl. "Was machst du gerade?" Fragte er und Yami seufzte, allerdings so das Seto erkannte das er dabei grinsen musste. "Hab gerade meine Zeichnungen für diesen Monat fertig gestellt und wollte sie gerade wegbringen- kann ich nebenbei auch joggen gehen. Und du? Wie war der erste Tag?" Seto schluckte innerlich. Wenn er ihm auch nur Ansatzweise die Wahrheit sagen würde konnte er sicher sein das Yami seine Sachen von Seto geholt hätte. "Ach du weißt schon: viel Arbeit und unsympathische Menschen." Er brauchte ihm ja nicht sagen was er gearbeitet hatte, geschweige denn wer dieser unsympathische Mensch war. "Also das Übliche, wie immer." Wieder atmete Seto innerlich auf- das Mädchen neben ihm wurde langsam wach. "Du Seto, wann kommst du wieder?" Fragte Yami, so lieb wie es sonst immer kleine Kinder machten wenn sie die Eltern vermißten, was Seto doch sehr belächelte. "Freitag." Und ein erstauntes, aber doch glückliches: "Oh.", war Yamis erste Reaktion, er hätte später mit ihm gerechnet. "Gut, dann bis Freitag, mach dir nicht so viel Stress." Seto nickte und beide legten auf ohne "Tschüs" zu sagen. "Wer war das denn?" Hörte er es neben sich und er seufzte. "Nicht wichtig." Sie nickte, wenn er etwas nicht sagen wollte würde sie es nicht einmal mit Erpressung aus ihm raus bekommen; sie war nicht Yami. "Du bleibst also noch vier Tage?" Fragte sie und er nickte. "Was hältst du denn dann davon das wir noch ein, zwei Tage zusammen verbringen?" Ein kurzes, genießendes Grinsen zeichnete sich in sein Gesicht. Wenn er ehrlich war... . * Am Samstag Morgen machte Yami sich genau wie am Anfang der Woche auf den Weg zu seinem Freund, er hatte mitten in der Nacht einen Anruf bekommen der da lautete: "Ich bin wieder zu Hause.", also konnte er ihn auch besuchen. Das Seto ihn dafür am liebsten erschießen würde war ihm noch nicht ganz klar, als er oben einfach in die Wohnung ging. Wie vermutet, es war mal wieder erst sechs, war alles still, nicht einmal die Kaffeemaschine lief und er schlich die Treppe hoch. Vierte Tür links, Setos Schlafzimmer und Yami machte leise die Tür auf, wie erwartet schlief Seto noch. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlich er zum Bett rüber, hockte sich zu ihm runter und beobachtete wie er ein und ausatmete und sich wie immer kaum auch nur einen Zentimeter bewegte. Und wie immer, wenn ein Schlafender beobachtet wurde, blinzelte Seto nach einigen Minuten. "Was machst du hier?" Murmelte er mehr als das er sprach und drehte sich auf die andere Seite, es war keine Zeit zum Aufstehen und selbst wenn hatte er dazu keine Lust. "Komm steh auf, ich hab eine Überraschung für dich." Die Stimme des Anderen klang vollkommen fröhlich und hellwach, was für den Jetlag seines Freundes keineswegs nützlich war- es fühlte sich an als wenn gleich sein Schädel zersprang. Mit dem Arm nach dem Wecker tastend schaute er so gleich wie spät es war. "Bist du irre, es ist zehn nach sechs." Er versuchte dabei nicht ganz so schlecht gelaunt zu klingen wie er es war und "stellte" den Wecker wieder zurück(es war verwunderlich dass das Ding nicht kaputt gegangen war). "Komm schon, ich wollte mit dir Joggen gehen." Und Seto sich wieder so hin das er den Anderen genau an sah. "Aber sonst geht's dir gut, oder? Ich bin seit drei Stunden zu Hause und würde gerne schlafen!" War die etwas lautere Antwort darauf und Yami nickte, typisch Seto, und setzte sich auf die Bettkante. "Ja aber weißt du: Joggen ist gut für den Körper, es hält gesund und fit." Fing Yami damit an seinen Freund überreden zu wollen. "Dann wünsch ich dir viel Spaß, aber lass mich in Ruhe- wie bist du eigentlich rein gekommen?" Ein Versuch das Thema zu wechseln. "Ich hab nenn Schlüssel- weswegen kommst du nicht mit?" Schnitt er das alte Thema wieder an und bekam ein: "Weswegen sollte ich?!", zurück wobei man zugeben musste das Seto bei diesem Satz wütend und genervt klang und Yami einen winzigen Moment zusammenzuckte. "Und wenn ich dich ganz lieb bitte?" Lächelte er seinen Liebsten an und der zog sich mit einem gequältem: "Vergiss es.", die Decke über den Kopf. "Und," Yami überlegte kurz, "wenn ich dir ein Angebot mache das du nicht abschlagen kannst?" Worauf Seto seufzte. "Bestechung ist strafbar." Murmelte er und spürte eine Bewegung auf dem Laken, die zu bedeuten hatte das Yami sich vermutlich zu ihm legte. Sein Verdacht bestätigte sich als er spürte wie Yami sich an ihn schmiegte. "Ich glaube kaum das du mich dafür anzeigen würdest, du würdest es genießen." War seine Einzige Andeutung für das was folgen würde/könnte. "Und das wäre?" Fragte er etwas gelangweilt und immer noch leicht genervt, worauf Yami lächelte. "Mich, nackt, willig und wollend auf deinem Schoß." Antwortete er und Seto tauchte wieder unter der Decke hervor, sah das Lächeln im Gesicht des Liebsten, das Strahlen in dessen Augen und ihm war klar das dieser es mit diesem Satz vollkommen ernst meinte. "Wenn du aufhörst mich zu nerven komm ich auch so mit." Und so versuchte er das Thema "Freund nackt vor ihm" zu zerschlagen, er wollte gar nicht daran denken, er wollte es tu...totschweigen. Das Seto sich nun doch geschlagen gab war schön, das man(n) ihn nicht für etwas anderes hatte begeistern können war weniger freudig. Da die Strecke sowieso schon weit genug war, wenn Yami allein gewesen wäre wäre er die Strecke auch zurückgelaufen, fuhren die beiden mit dem Auto zurück zu Yami, wo Mai auch schon wartete, wie jedes mal. Sie fand es überaus verwunderlich das Yami Seto dazu überredet hatte und wahrlich erstaunlich das es ohne Pause bis in den Park geschafft hatte. Das er beim vorgegebenem Tempo und der Streckenweite bei Ankunft in der Quinusstraße fast zusammenbrach war kein größeres Wunder, sie war auch am Ende- anders als gewisse Andere Leute, die nicht zeigen wollten das sie auch voll fertig waren. "Und jetzt durch den Park." Sagte Yami, besser: keuchte- und wurde von zwei, noch schwerer keuchenden Gestalten angesehen. "Durch den Park? Spinnst du?" War Setos erste Reaktion und Mai seufzte. "Ich muss in 'ner halben Stunde zu Joey, ich verzieh mich gleich." War ihre Reaktion darauf und ein bar Atemzüge später verabschiedete sie sich dann auch wieder, anders als sie konnte Seto sich allerdings nicht verdrücken. Aber anders als geplant joggten die beiden nicht, sondern gingen einfach durch den Park, und dann auch nicht zum Skaterpark sondern verließen irgendwann den Hauptweg. Yami schien genau zu wissen wo er hin wollte, und da Seto sich sowieso gerne von seinem Freund überraschen lies ging er neben ihm her, unterhalten hatten sie sich den Morgen über wenig. Vor einem Gestrüpp, einer der kleineren Wege ging daran vorbei, blieb der Jüngere stehen und schaute sich mehrmals um, erst als niemand mehr zu sehen war nahm er Seto Hand und zog ihn mit dem eiligen Wörtchen: "Komm.", hinter sich her. Und gerade als Seto fragen wollte was das sollte, musste er staunen: ein kleiner See, mit einer einzigen kleinen verlorenen Bank davor, kein Mensch war da, kein Weg führte an diesen Ort und der einzige Weg der da durch ging war von Unkraut überwuchert- die beiden waren vollkommen alleine. "Wo sind wir hier?" Fragte er darauf und Yami setzte sich an den Stamm eines Baumes. "Alleine." War Yamis Antwort und bat Seto sich doch zu ihm zu setzen. Ein Lächeln deutete sich im Gesicht des Anderen ab und er setzte sich ganz dicht neben ihn. "Wie hast du das gefunden?" Fragte er, es war eine angenehme Ruhe dort und das beste daran war das sie alleine dort waren. "Zufall," war die Antwort und er fing an seinem Freund über den Kopf zu streichen, dieser lehnte sich an seine Schulter, "ich bin beim Joggen ausgerutscht, im Busch gelandet und hab's gesehen- ich glaub keiner weiß mehr was hier von, außer Pärchen." "Und die verraten das sicher nicht weiter." Vermutete Seto und fing an diesen Moment noch mehr zu genießen als er es ohne hin schon tat. "Du Seto, kann ich dich was fragen?" Begann der Jüngere nach einer Weile erneut und wurde angesehen. "Sicher." Bekam er die Antwort und holte tief Luft. "Warum willst du nicht mit mir schlafen?" Fragte er und Seto stöhnte; weswegen hatte er überhaupt gefragt? "Müssen wir das jetzt bereden?" Fragte er, er hatte gehofft das Thema nicht wieder anschneiden zu müssen und Yami nickte. "Ja, ich bitte darum," Seto seufzte erneut, "beantworte mir die Frage." Und die Antwort war ein Schulterzucken. "Ich weiß es nicht." War die gesprochene Antwort und nun seufzte Yami. Er hatte eine Ahnung woran es liegen konnte, woran es höchst wahrscheinlich lag, und darauf war er nicht erst durch Mai gekommen. Langsam setzte er sich vor seinen Freund in den Schneidersitz und schaute ihn an, strich ihm zart über die Wange und setzte einen traurigen Blick auf. "Wenn ich jetzt vollkommen nackt vor dir sitzen würde, was würdest du machen?" Fragte er ebenso behutsam wie es auch seine Berührung war- worauf Seto ein Lächeln ansetzte, er erinnerte sich an Connys Worte: "Ich hätte ihm das Hirn raus gevögelt.", aber so schnell wie dieser Gedanke da gewesen war schüttelte er ihn auch wieder von sich ab, es ging nicht! "Seto," Yami schaute ihn wieder gerade an, forderte ihn somit stumm auf ihm ebenso in die Augen zu sehen, Blicke konnten nicht lügen, "was würdest du dann machen?" Fragte er noch einmal energischer nach. "Ich weiß es nicht," lautete die Antwort und er blickte zur Seite, "ich bin nicht in der Situation. Vielleicht über dich herfallen." Ergänzte er leise und Yami lächelte. "Wie ein wildes Tier?" Fragte er leicht abwertend obwohl er diese Handlung sehr begrüßen würde. Seto seufzte abermals. "Wie gesagt ich weiß es nicht." Wiederholte er sich. Er hätte ja gerne: "Sofort.", geantwortet, aber durch Yamis Tonfall war sein Unwohlsein nur noch schlimmer als ohnehin schon. "Soll ich dich in diese Situation bringen?" Fragte Yami darauf, womit Seto erst einmal gar nichts anfangen konnte, bis Yami sich das Shirt auszog. "Das wagst du nicht." Sagte er darauf, aber Yami nickte. "Und was erhoffst du dir davon?" Fragte er weiter und sein Gegenüber grinste erneut. "Dich erpressen, mal sehen wie lange du durchhältst." Antwortete er und gab Seto sachte einen Kuss auf den Mundwinkel, dieser war sich klar das er dieses Spiel keineswegs in die Länge ziehen wollte^.^. "Wir könnten erwischt werden." Nuschelte er in den Kuss hinein und Yami zuckte mit den Schultern. "Es ist doch nur ein Kuss." Nuschelte er zurück, aber beiden war klar das es nicht länger dabei bleiben sollte. Langsam strich Seto Yami über die freien Schultern, doch in diesem Moment hielt der Jüngere inne und löste sich von seinem Freund. "Nicht das Tätoo." Bat er die Hand des Anderen fest haltend und dieser nickte- wie immer wollte er nicht weiter fragen und schweigend lehnte er seine Stirn an die des Anderen. Einen Moment saßen sie da so, sie waren immer noch alleine und so wie es aussah würde auch in nächster Zeit niemand dort aufkreuzen. Erneut gab Yami Seto ein Küsschen und küsste sich ganz langsam den Hals entlang, knöpfte dabei langsam sein Hemd auf. "Was machst du da?" Fragte er vollkommen genießend und lehnte sich ein Stück weiter nach hinten. "Das wirst du sehen." Wurde geantwortet und ihm somit zu verstehen gegeben das er sich einfach entspannen sollte. Doch als Yamis Lippen an seinem Bauchnabel angekommen waren setzte wieder die Anspannung bei ihm wieder ein. "Was machst du da?" Stellte er die selbe Frage erneut und Yami schaute auf, er lächelte wieder. "Über dich herfallen." Flüsterte er und bei Seto zauberte sich unwillkürlich ein Lächeln ins Gesicht, er wollte nicht wieder NEIN sagen, nicht JA sagen, seinen Freund einfach machen und sich überraschen lassen was kommen würde. Somit lies er seinen Freund weiter hantieren, spürte wie er die Knöpfe seiner Hose öffnete, wie er sachte am Bund der Shorts zog und plötzlich......seine Lippen; woraufhin Seto mit einem erschrockenem: "Oh.", gerade am Baum saß. Röte stieg ihm in den Kopf als er Yamis Lippen spürte und er atmete sogleich etwas schneller, zog aber in dem Augenblick die Luft ein in dem er nicht mehr nur mehr Yamis Lippen, sondern auch seine Zunge spürte. Hektisch sah er zu den Seiten ob auch wirklich niemand den Weg entlang kommen würde, so wie Yami gesagt hatte, und bis her hatte er Recht. Seinem Atem regulierend, trotzdem schwer atmend schloss er die Augen, genoss voll und ganz die Zungen und Lippenbewegung seines Freundes, spürte genau wie dieser seinen Kopf auf und ab bewegte. Yami begann seine Bewegungen zu verlangsamen, hörte sogar einen Moment auf nur um darauf ein gekeuchtes: "Mach weiter.", zu ernten was schon beinahe flehend klang. Doch gerade als er wieder ansetzen wollte hielt Seto ihn an, stützte seinen Kopf hoch um ihm wieder direkt ansehen zu können- er hatte immer noch einen leichten Rotstich im Gesicht. Tief Luft holend schaute er in die violetten Augen. "Nicht g... ?" Doch seine Frage wurde durch einen leidenschaftlichen und nach Mehr verlangenden Kuss unterbrochen und im Grunde auch beantwortet. Mit leichter Hektik pulten im selben Augenblick auch an Yamis Hose, allerdings wurde die auch nur so weit entfernt das sie nicht mehr weiter störte. Und in diesem Moment zog Seto Yami ganz langsam auf seinen Schoß, drang ganz langsam in ihn vor, jetzt war es egal, sie waren allein- und nur ein leises: "Hm.", von seinem Freund lies ihn kurz inne halten. "Tu ich dir weh?" Fragte er sachte und strich ihm zart durchs Gesicht. "Nein." Antwortete er und bewegte sich das erste mal sachte, was Seto kurz auf keuchen lies. Es waren nur langsame Bewegungen die Yami ausübte aber es reichte um den Anderen nun auch leicht gequält aufstöhnen zu lassen. Und selbst musste er sich auch zurückhalten nicht laut aufzustöhnen während Seto ihn an sich zog. Es war schon länger her das er uke war, doch es gefiel ihm! Es gefiel ihm Seto in sich zu spüren, seine Hände auf seinem Körper zu spüren und jedesmal ein Stöhnen von ihm zu hören wenn er seinen Körper auf und ab bewegte. Seto selber konnte kaum mehr. Er hatte noch nie so eine Enge gespürt, noch nie hatte sich jemand so sachte auf seinem Schoß bewegt und ihn vorher durch Fellatio aufgegeilt, noch nie war er vorher so liebevoll oder leidenschaftlich geküsst worden- noch nie hatte er so viel Freude daran. Sachte begann er sich Yami entgegen zu bewegen- im Hinterkopf war schließlich immer noch die Angst da ihn zu verletzen. Doch im selben Moment als er das dachte fing Yami an seine Bewegungen zu intensivieren, rhythmischer, fester, ebenso wurde auch seine Atmung flacher. Durch einen innigen Kuss verstummten dann beide ineinander und mit einem leisen Hineinstöhnen in den Kuss entluden sich die beiden und hielten jeweils kurz inne. Erst nach mehreren male tiefen ein und ausatmen sahen sich die beiden wieder in die Augen. "Soll ich dir was sagen," fing Yami an, seinen Kopf an Setos Brust lehnend und seinem Herzschlag lauschend, "ich könnte den ganzen Tag so hier mit dir sitzen." Sagte er darauf und Seto gab ihm einen Kuss in die Halsbeuge. "Nicht hier," flüsterte er ihm ins Ohr, "ich hab ein Bett und du doch auch." Und Yami lächelte darauf. "Du weißt das ich dich jeder Zeit von der Bettkante schubsen würde?" Flüsterte er zurück und küsste sich langsam an Setos Wange entlang. "Auf dem Boden ist mehr Platz." Lächelte er ihn an und küssten sich noch einmal. * Schwer ein und ausatmend lag Yami neben Seto im Bett. Es wurde langsam dunkel draußen und beide waren vollkommen am Ende. Yami lag mit dem Rücken zu Seto und schaute in den Raum hinein, ihm tat alles weh. Aber er hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl dabei wenn er ihm das sagen würde. Ganz zart strichen die Finger des anderen über seinen Rücken hoch bis zur Schulter, machte aber um das Tätoo einen kleinen Bogen, schließlich sollte er es nicht anfassen, weswegen würde er wohl kaum erfahren. "Du Yami." Wandte Seto sich an ihn und Yami schaute über seine Schulter zu ihm rüber. Wenn er nun wieder über ihn herfallen würde, auch wenn er keinerlei Problem damit hätte, noch mal könnte er das nicht. "Du blutest." Sagte er darauf und deutete auf das Laken, Yami drehte sich um. "Oh," meinte er darauf, "ist nicht das erste Mal." Meinte er darauf und rieb sich die rechte Schulter. Etwas schuldbewußt nahm Seto Yamis Hand, spielte kurz mit dessen Fingern und traute sich kaum ihn anzuschauen. "Tuts weh?" Yami schüttelte mit dem Kopf und wandte sich ganz zu Seto. "Nö." Das er damit log konnte Seto sich denken, aber wirklich etwas sagen wollte er darauf nicht, er hatte kein gutes Gefühl dabei wenn er dazu was sagen würde. Seufzend gab Seto Yami einen Kuss und stützte sein Gewicht dabei so auf den Anderen das dieser wieder auf dem Rücken lag, bereit und wollend für alles was nun folgen würde. Doch es geschah nicht unbedingt das was er erwartet hatte. "Das nächste mal sagst du's mir wenn ich dir weh tue, verstanden?" Verlangte er und Yami nickte, innerlich grinsend beim Gedanken ans "nächste mal" und küsste seinen Liebsten. "Und wo machen wir's dann?" Fragte er leicht zögerlich und vorsichtig, mehr nuschelnd da er seine Lippen nicht wirklich von denen des anderen lösen wollte. "Wo immer du willst." War die ebenso undeutliche Antwort darauf und ein Lächeln die Antwort- ihm würden noch mehr Orte einfallen an denen man "ungestört" war. Das die Uhr bereits zwölf anzeigte war den beiden vollkommen entgangen und im selben Moment in dem sich der große Zeiger auf die sechs bewegte wanderte Yami mit seiner Hand zwischen Setos Beine. Wieder spürte Seto wie er durch diese Berührung leicht errötete und sich sachte auf den Rücken legte, doch egal wie peinlich es ihm war es sich von ihm besorgen zu lassen, dieses Lustvolle Gefühl in seinem Körper war zu stark als das er sich dagegen hätte wären wollen. Yami hatte wieder die Führung übernommen, er war wieder die Herr der Lage und hätte er nur eine Sekunde länger so da unter seinem Freund gelegen hätte er ihm erneut erlaubt alles mit ihm zu tun was er wollte. Vollkommen genießend schloss Seto die Augen, wodurch er nun nur noch deutlicher jede Berührung seines Freundes spürte. Spürte wie seine Finger langsam in seiner Lendengegend auf und abstrichen und mit jedem weiterem Herzschlag mehr und mehr sich etwas unter fer Hand regte. Stillschweigend bestaunte Yami wie sich Seto unter seinen Bewegungen sachte hin und her wand und leise gequält aufstöhnte als er es wagte kurz mit seinen Bewegungen inne zu halten um zu sehen was er dann tun würde. Ganz sachte setzte er sich ein Stück auf und setze sich ebenso sachte auf Setos Oberschenkel um einen besseren Blick zu haben. Und so wie er jetzt da saß konnte er nicht anders als die andere Hand auch noch zur Hilfe zu nehmen und ein genießendes und gleichzeitig gequältes Aufstöhnen war die Reaktion darauf. Yami fühlte wie Seto bei der seichten Berührung seiner Beine auf dessen nackter Haut erzitterte und sah wie er nur ganz leicht die Augen öffnete um den Anblick der sich ihm bot zu genießen. Sein Gewicht etwas nach vorne verlagert gab er Seto einen Kuss, mehr als verlangend und beinahe mechanisch hob der unter ihm Liegende sein Becken etwas an um nach oben zu stoßen, so wie vorherigen male auch- doch er wurde energisch zurück aufs Laken gedrückt und spürte darauf wie Yamis Lippen sich wieder seinen Körper hinunter küssten; was Seto genaustens zu beobachten versuchte. Er beobachtete wie der Andere mit Lippen und eine Sekunde darauf auch mit einer Hand sanft über die verschiedenen Regionen seines Körpers strich. Nach und nach verstärkte Yami den Druck seiner Oberschenkel, so das er fest an den Anderen gepreßt saß und dieser Druck ihn nur noch mehr aufgeilte als Yamis Bewegungen es ohnehin schon taten. Bewegungslos lag er da, so als traute er sich kaum zu atmen. Yami war überwältigt von der Wirkung die er auf ihn hatte, er konzentrierte sich ganz auf das was er tat. Sanft bewegte er seine Hand nach oben und dann wieder nach unten, genoss zu sehen wie Seto schneller begann zu atmen, es bereits ins Keuchen überging- und gegeben dieses Verhaltens beschleunigte er die Bewegung seiner Hand. Dies hatte zur Folge das Setos Keuchen lauter wurde, bereits in Stöhnen übergegangen war und plötzlich, leicht peinlich berührt, bot er Yamis Händen Einhalt, doch...zu spät. Mit einem erleichterten Stöhnen ejakulierte er, genau in Yamis Hände und entspannte sich danach vollkommen. Wo seine Produktion gelandet war hatte er nicht mehr wirklich mitbekommen. Yami hingegen erhob sich vom Bett. Egal wie sehr er sich jetzt auch zu seinem Schatz legen würde, er musste sich dringend die Hände waschen- erst dann legte er sich wieder hin und schaute Seto einfach nur an. Dieser schaute ebenso zurück, entspannt und vollkommen zufrieden. "Darf ich dir was sagen?" Fragte Seto darauf und rückte den Zentimeter Platz der zwischen den beiden frei war auf. "Sag's mir, egal was." Bestand er drauf und Seto holte tief Luft. Er wusste dass das jetzt wahrscheinlich kein guter Zeitpunkt war, aber er musste/wollte es ihm jetzt sofort sagen, ansonsten würde er es sich nicht verzeihen. "Ich hab mich in dich verliebt." Vollkommen ungläubig sah Yami daraufhin Seto an, musste diesen Satz einen Moment Revue passieren lassen und dann wirklich wahrnehmen das er gerade das kleine Sätzlein: Ich liebe dich- umschrieben hatte. In diesem Moment in dem Yami überlegte schaute Seto leicht enttäuscht aufs Laken. Er hatte das Gefühl das es doch falsch gewesen war das gerade in diesem Moment zu sagen, nachdem was gerade gewesen war, oder das er sich falsch ausgedrückt hatte, oder: das Yami das NICHT hatte hören wollen. Sich klar bewusst das sein Gegenüber eine Antwort, eine Geste, oder sonst eine Reaktion darauf erwartete, lächelte Yami. Er strahlte förmlich wie ein Kind das zum ersten mal Schnee sah, die aufgehende Sonne schien neben ihm zu verblassen und ganz vorsichtig, ganz sachte und zart küsste er Seto- die wohl schönste Antwort die er ihm geben konnte. KURZE ANMERKUNG: ich weiß, ich weiß ich hab Seto wieder zum Arschloch gestempelt, aber ich kanns ja auch anders, wie man weiß, wie ich es noch merken lassen werde, ansonsten brauch ich wohl wenig dazu sagen^.^ dde Kapitel 5: Szene5 ----------------- KURZE ANMERKUNG: auflösung! mein persönlicher einfall(in der story)weswegen Yami bei seinem opa wohnt, und hier jetzt auch alleine. eigentlich sollte das ja später kommen, aber da ist mir das hier gerade so eingefallen als fingerübung für zwischendurch bitte nicht auf tipp und rechtschreibfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: was könnte Seto Yami schöneres zu Weihnachten schenken als...? Warning: Seto is irgendwie ziemlich ooc, oder täuscht das? Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene5 Schweigend saß Yami in Setos Wohnzimmer vorm großen Fenster und beobachtete die großen Schneeflocken hinunter auf die bereits verschneite Stadt fielen. Es war der zweiundzwanzigste Dezember und wie jedes Jahr um diese Zeit machte er sich darüber Gedanken mit wem, oder wo er die Feiertage verbringen sollte. Mit Seto! Das war klar, aber wie immer hatte er auch den Wunsch mit seinen Eltern diese Zeit zu verbringen, ihnen Seto vorzustellen- seine Mutter würde sich mit Sicherheit freuen, aber sein Vater? Ja sein Vater, dieser hatte ja keinerlei Interesse mehr ihn wieder zu sehen und das tat jedes Mal wenn er an ihn dachte sehr weh. "Du Schatz," Yami wendete den Kopf in die Richtung aus der Setos Stimme kam, "du hast mir immer noch nicht gesagt was du geschenkt haben möchtest." Fing er schon wieder mit dem selben Thema wie schon seit Anfang des Monats: was willst du zu Weihnachten? Und Yami belächelte diese Frage wie bereits die vorherigen Male, Seto setzte sich zu ihm. "Yami was möchtest du?" Stellte er die gleiche Frage wieder anders formuliert und der Gefragte lächelte erneut. "Du weißt das du mir nichts schenken brauchst." Gab er die selbe Antwort wie immer und erntete wie schon so oft ein Seufzen. "Ich will dir aber etwas schenken, das weißt du." Kam wieder die gleiche Antwort von Seto wie schon so oft und Yami überlegte, so wie immer. Das was er sich mehr als alles anderes wünschen würde konnte Seto ihm nicht schenken, aber er würde sich freuen wenn er dazu einwilligen würde. "Ich will das du meine Eltern kennenlernst." Sagte er, mehr wollte er nicht und Seto nickte darauf. Wenn das Yamis Wunsch war dann sollte es auch so sein. "Dann lass uns gehen." Sagte er weiter und stand auf, Seto sah ihm etwas verwirrt hinterher. "Jetzt?" Er hatte schließlich gedacht das sie Heiligabend da hin fahren würden. "Ja," bekam er eine Bestätigung, "bevor mein Vater wieder kommt- glaub mir er wird dich nicht mögen." Und er verließ den Raum und nahm seine Jacke im Flur vom Harken. Seto folgte seinem Freund schweigend, er sollte schon erfahren weswegen sie gleich und nicht erst vier Tage später gefahren waren. Es war auch keine weite Fahrt, Yamis Eltern wohnten immer noch in der Parkavenue37, und anders als zu Anfang ihres Kennenlernens hatte Yami keinerlei Problem mehr mit Seto Auto zu fahren. Trotzdem merkte er das Yami sich leicht unwohl als sie vor dem Haus hielten- er konnte den Wagen seines Vaters nicht sehen, ein gutes Zeichen! Leicht zögerlich stieg er aus und ging ebenso zögerlich zur Tür- er war seit knapp einem Jahr nicht mehr da gewesen und er klingelte. Und als seine Mutter ihm die Tür aufgemacht hatte, war sie ihm vor Freude um den Hals gefallen- sie hätte nicht erwartet ihn in diesem Jahr noch zu sehen. "Schön das du endlich mal gekommen bist." Begrüßte sie ihn dann auch mit Worten, nachdem sie ihn fast eine Minute geknuddelt hatte. "Ich muss doch ab und zu vorbeischauen, damit ich nicht vergesse wie du aussiehst," lächelte er sie an und deutete dann auf Seto, "darf ich dir noch jemandem vor stellen?" Fragte er höflich und sie reichte Seto die Hand. "Yukarie Muto." Stellte sie sich vor. "Seto Kaiba." Stellte er sich ebenso vor und sie nickte bestätigend- sie kannte den Namen, wusste in diesem Moment nur nicht mehr wo her. Leicht erschrocken bat sie die beiden dann rein, es schneite schließlich immer noch und war etwas kalt. "Wie geht's dir? Du hast dich ja kaum gemeldet und vorbeigekommen bist du auch nicht, was machst du denn so?" Nahm seine Mutter ihn gleich in Beschlag und hatte beim ersten Wort schon auf die Uhr geschaut. "Ich hab's endlich geschafft mein Comic an nenn Verlag zu schicken," fing Yami an und schaute in diesem Moment ebenso unscheinbar auf die Uhr wie seine Mutter es getan hatte, "und das macht viel Arbeit." Antwortete er und lehnte sich an Setos Schulter. Seine Mutter belächelte das, sie fand es schön das ihr Sohn einfach glücklich darüber war. "Und was machst du?" Wandte sie sich an Seto, ihn kannte sie schließlich nicht und Seto überlegte einen Moment ob er ehrlich sein sollte. "Ich leite eine Firma." Antwortete er dann und ein überraschtes: "Oh.", war Yukaries Reaktion- daher kannte sie den Namen. "Das macht bestimmt viel Arbeit und ich kann mir vorstellen das es abends zu Hause nicht sehr viel ruhiger zugeht." Meinte sie darauf und strich ihm Sohn vielsagend über den Kopf- die Anspielung hatten beide ganz genau verstanden. Daraufhin folgte die typische Gastgeber Frage: "Möchtet ihr was trinken?", und von beiden kam ein zögerliches: "Ja.", war die darauffolgende Antwort von beiden und sie folgten in die Küche. Beide fühlten sich wohl. Yami freute sich sehr seine Mutter mal wieder zu sehen und umgekehrt war es ebenso- und sie mochte Seto. Yami hatte ihr vorher noch niemanden vorgestellt, was entweder daran lag das er nicht mehr da wohnte, oder das es vorher nur einmal jemanden gegeben hatte der ihm etwas bedeutete: Kyle. Trotz dieser recht lockeren Atmosphäre sahen beide beinahe im Fünfminutentakt auf die Uhr- es war schon fast sechs. "Nun aber zu dem weswegen wir gekommen sind." Unterbrach Yami sich selbst und seine Mutter setzte ein bezauberndes Lächeln auf, welches Seto sehr an das seines Freundes erinnerte- er hatte sich schon länger gefragt von wem er das hatte. "Ich dachte du wärst gekommen damit ich dich mal wiedersehe." Lächelte sie und bekam ein eben solches zurück. "Ja aber," das war ihm irgendwie peinlich, "ich wollte dich fragen ob wir...ich meine...können wir Weihnachten zusammen feiern?" Fragte er schüchtern und mit großen Augen. Seufzend strich seine Mutter ihm über die Wange, sah mit ebenso großen Augen zurück und atmete tief durch. "Von mir aus liebend gerne." Und im selben Moment schlug die Uhr sechs. "Du solltest besser gehen." Meinte sie beim zweiten Schlag, mit einer Träne im Augenwinkel und Yami nickte zustimmend, es war wirklich Zeit. Im selben Moment fuhr ein Auto in die Einfahrt und beide sahen sich leicht erschrocken an. Mit einem hektischen: "Komm lass uns gehen.", stand er auf und zog Seto leicht hinter sich her. Dieser brachte noch ein kurzes: "Danke für den Kaffe.", hervor und folgte seinem Freund recht sprachlos, er hatte ja auch keine Ahnung was los war. Im Haustürrahmen blieb er ruckartig stehen- er stand recht ungläubig seinem Vater gegenüber, beide hatten sich seit seinem "Auszug" nicht mehr gesehen und er hatte in diesem Moment wirklich Angst vor seiner Reaktion. "Was machst du hier?" Wurde er gefragt und musste in seinem Kopf wirklich nach einer Antwort suchen. "Ich...wollte... ." Er konnte nicht antwortet, egal wie sehr er es wollte und unwillkürlich drückte er Setos Hand etwas fester. Dieser sagte aus Unsicherheit in dieser Situation lieber gar nichts. "Geh," war die Reaktion seines Vaters an Yami, "und komm nicht wieder." Die Betonung lag auf NICHT, genau wie damals und genau wie damals kommentierte Yami das lediglich mit einem: "Okay.", und ging, konnte aber beinahe von weitem hören wie seine Mama ihnen ein: "Tschüs.", hinterher flüsterte. "Und was war das jetzt für eine Aktion?" Fragte Seto seinen Freund als sie wieder im Auto saßen und ein zitterndes Seufzen kam als Antwort. "Schatz?" Seto war leicht irritiert als er sah das Yami mit den Tränen kämpfte, er hatte ihn noch nie weinen sehen. "Genau wie damals." Murmelte er vor sich hin und die erste Träne landete auf seiner Jacke und in diesem Moment schloss Seto ihn in den Arm. Er sagte nichts weiter, er hätte auch nicht gewusst was er sagen sollte, aber schon in der Sekunde als Yami sich an ihn an kuschelte wusste er das er nichts sagen brauchte. * Erneut saß Yami vor dem Fenster und schaute in die Nacht. Er dachte immer noch an den Kurzbesuch bei seinen Eltern und der Gedanke machte ihn traurig, sehr traurig sogar. Seto beobachtete ihn. Er hatte ihn bis her nicht gefragt was los gewesen war, weswegen sie so schnell wieder gegangen waren und er wollte ihn nicht fragen da er sich denken konnte wie weh das tun musste. "Seto, kommst du mal her?" Bat er traurig. "Ich telefoniere." Kam es wieder zurück und Yami seufzte ein deprimiertes: "Ach so.", im Hintergrund hörte er von Seto noch ein: "Ja okay, ich warte.", erst dann sah er wie er den Raum betrat und Yami war es recht egal mit wem er telefoniert hatte und auch das er jetzt erst gekommen war, Hauptsache er war da. Ganz dicht kuschelte er sich an den anderen als dieser sich gesetzt hatte und seufzte schwer, er fühlte sich einfach mies. "Yami," begann Seto und strich dem Anderem durch die Haare, "darf ich dich was fragen?" Und ein scheues Nicken war die Antwort. "Was ist los mit dir und deinem Vater?" Fragte er, darauf bedacht nicht fordernd zu klingen, er erwartete keine Antwort. "Er," er schluckte, "er hat mich vor ein paar Jahren vor die Tür gesetzt." Antwortete er. "Warum?" Fragte Seto ein paar Sekunden später und Yami lächelte schmerzlich. "Weil ich ihm gesagt hab das ich schwul bin und darauf hat er mich angesehen und gesagt: Geh und komm nicht wieder. Ich musste gehen und er will mich nicht sehen und er will auch nicht das ich wieder komme." Und er kuschelte sich noch enger an seinen Liebsten, er brauchte das jetzt. Der Türsummer im Flur biepte und Seto löste sich sachte von seinem Liebsten um an den Hörer zu gehen; der Empfang war dran, es wartete jemand in der Halle und Seto wies an das hoch geschickt werden sollte. Die Wohnungstür lehnte er an. "Wer war dran?" Fragte Yami als Seto sich wieder zu ihm setzte. "Die Lobby, nichts wichtiges." Sagte er obwohl es keines Falls wahr war, es war wichtig. Ein fragendes: "Hallo?", war im Flur zu hören, eine Frauenstimme und Yami kannte diese Stimme ganz genau. "Mama?" Fragte er aufstehend und sie lugte ins Wohnzimmer. "Hallo; wisst ihr wie schwer es war euch trotz der Beschreibung zu finden?" Fragte sie und Yami schloss sie sofort in den Arm, er freute sich das sie da war, sie konnte ihn immer nur so selten besucht und dann auch noch bei Seto... . "Was ist... ?" "...mit deinem Vater?" Unterbrach sie ihn. "Der weiß nichts davon und er wird es nicht erfahren." Sie ließen sich los und sie strich ihm liebevoll durchs Gesicht. "Ich wollte dir nur sagen: ich komme gerne zu eurer Weihnachtsfeier." Sagte sie und Yami lehnte dankend seinen Kopf an ihre Schulter, dann sah er kurz zu Seto. Der hatte ein: "Fröhliche Weihnachten.", auf den Lippen. KURZE ANMERKUNG: gut das war's bis hier hin. und es ist wirklich eine gute frage was Seto Yami besseres hätte schenken können? nun okay. ich wurde von jemandem gefragt weswegen Yami nicht gerne auto fährt, also @Akani: das erfährst du später, noch zwei kaps und ich fang an meine aufklärungen alle auf einmal aufzulösen- hoffe das geschieht bevor die blätter fallen. dde Kapitel 6: Szene6 ----------------- Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Seto hat einen Unfall Warning: Seto is irgendwie ziemlich ooc, oder täuscht das? Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene6 Nach dem Weihnachtsfest und dem bestandenen Neujahrsanfang war es zum ersten Mal in diesem Winter wirklich kalt draußen. Seto und Mokuba hatten das Fest mit Yami, seinem Opa und seiner Mutter verbracht, Silvester war der jüngere der beiden Kaiba Brüder zu seiner Freundin Jaqueline gefahren. Anders als Seto machte Yami sich keinerlei Sorgen was die beiden miteinander treiben könnten(,treiben' nicht im Sinne von Beckenbodentraining)und es hatte länger gedauert bis Yami seinen Schatz auf andere Gedanken gebracht hatte und das mal nicht mit Sex. Trotzdem lagen die beiden am dritten zusammen im Bett, ein gekuschelt in eine große Decke und der Jüngere schlief. Es schneite nicht mehr draußen, dafür war es jetzt glatt draußen, die Bäume waren von einer leichten Eisschicht bedeckt, von weitem sah das wunderschön aus. Es nieselte seit zwei oder drei Tagen ohne(große)Unterbrechung und die Wassertropfen gefroren gleich an den Zweigen der Bäume. Vollkommen zufrieden schaute Seto Yami an, wie er da lag, atmete und sich eigentlich nicht rührte. Er schlief auf dem Bauch, das war Seto schon mal aufgefallen, genauso das er sich immer auf die Seite drehte wenn er wach war. Es war einfach immer wieder schön ihm beim Schlafen zuzuschauen, aber er sollte es nicht......trotzdem. Es war das erste Mal das die beiden in gemeinsam in der Villa waren, zirka dreißig Kilometer von der Stadt entfernt, weit weg vom Autolärm, Stadtleben, Hetze, Arbeit und allen kriechenden Menschen die nur JA und AMEN sagen. Einfach nur sie beide, das Haus, das Bett, der Garten- er hatte es noch nie so sehr genossen mit jemanden alleine zu sein. Langsam drehte Yami sich auf die Seite, weg von Seto- er hatte keine Orientierung wenn er aufwachte, daher versuchte er auch in die Richtung zu robben in die er sah: die falsche. Kurz bevor er darauf aus dem Bett fiel strich Seto ihm sanft über die Hüfte, worauf Yami sich leicht erschrocken umdrehte. "Du bist wach?" Murmelte er müde, man konnte hören und sehen das er wenig geschlafen hatte, die Nacht war, obwohl sie sich nur unterhalten hatten, irgendwie kurz gewesen. Seto nickte. "Ich hab dir beim schlafen zugeschaut." Gab er zu, er sollte es nicht, Yami wurde nicht gerne beobachtet, das war ihm unheimlich, keiner wusste warum. Genießend schmiegte Seto sich an seinen Liebsten, dieser fühlte sich irgendwie unwohl, er fühlte sich dabei immer unwohl wenn jemand hinter ihm lag; und ganz sachte rollte er sich weg. "Ist was?" Fragte er vorsichtig nach. Yami seufzte, drehte sich mit dem Gesicht zu Seto und schaute ihn gerade an, schaute in diese blauen Augen die von ihm alles wissen wollten, denen er aber nicht alles erzählen wollte/konnte. Er schüttelte mit dem Kopf. "Nichts weiter." Sagte er darauf und kuschelte sich zurück ins Laken, er konnte es ihm auf keinen Fall sagen, er würde es ihm niemals sagen. "Aber es kommt mir so vor." Er überlegte. "Alles was ich habe, für das was du denkst." Bat er und Yami lächelte, trotzdem würde er es ihm nicht erzählen. "Nichts," antwortete er, da er wusste das Seto auf irgendeine Antwort bestand, "nur das wir morgen schon wieder los müssen, dann müssen wir wieder arbeiten." Seufzte er und Seto nickte darauf, es gab wenige Momente in denen er auf Arbeit verzichten konnte und das war gerade einer. Er könnte noch eine Woche einfach so neben diesem einem Menschen im Bett liegen, nichts tun, reden, kuscheln(vögeln). "Sonst nichts." Eine feststellende Frage von Seto und ein Nicken als eindeutige Antwort. Erneut strich Seto Yami über den Rücken und die Schultern, er liebte das, anders als sein Freund. "Seto," murmelte er und hielt sachte dessen Hände fest, "lass es." Bat er, was allerdings schon recht verlangend kam, weswegen konnte sein Freund nicht akzeptieren das er das so ziemlich hasste. Trotz seines mahnenden Tons lächelte sein Gegenüber. "Was hältst du davon wenn wir beide die Arbeit sausen lassen und noch... ?" Er hatte nicht einmal zu ende sprechen können und Yami hatte gerade Luft zum JA sagen geholt, als Setos Handy surrte. Beide fluchten und ebenso gelaunt ging Seto auch rann; er fand es selbst ein Ärgernis das er immer erreichbar sein musste. Yami stand auf. Er musste nicht unbedingt mit hören und um ehrlich zu sein interessierte ihn das ach so ziemlich einen Scheißdreck was Setos Geschäfte anging. Und er nutzte seine jetzt verbleibende Zeit um zu duschen und sich anzuziehen. In dem Moment in dem er unter der Dusche stand dachte er darüber nach ob...ob...es wusste doch keiner und er wusste nicht wie er darauf reagieren würde. Vielleicht, vielleicht irgendwann einmal, wenn es sich nicht vermeiden ließe. Nur in Shorts kam er dann gut eine drei viertel Stunde später wieder ins Schlafzimmer und was er sah gefiel ihm gar nicht: Seto packte. "Was ist denn jetzt los?" Fragte er und Seto seufzte. "Die Leute in der Firma sind unfähig," fing er gleich an, das kannte Yami ja, "wenn ich mir schon mal Zeit für was wichtiges nehme... ." Er beendete den Satz nicht, er würde sich nur weiter aufregen. Yami lächelte bei der Bemerkung: ... Zeit für was wichtiges ... - und er konnte sich denken wie sehr Seto sich darüber ärgerte das es in der Firma wieder Stress gab, was, oh was ein Wunder, er selbst beheben musste. Zwangsweise musste er dann ja auch mit fahren, er konnte ja schlecht die Strecke laufen. * Es hatte fast drei Stunden gedauert bis die beiden wieder in der Stadt waren, es war eine beschissene Fahrt gewesen: die Landstraße war an einigen Stellen ziemlich vereist gewesen und schneller als zwanzig wollte Seto nicht wirklich fahren. In der Stadt hingegen war es nicht all zu glatt, der Streudienst war so ziemlich die ganze Zeit im Einsatz, besonders an den Hauptstraßen. Es war schon Nachmittag als er Yami zu Hause absetzte und dann gleich weiter fuhr. Es war schön wieder zu Hause zu sein, aber alleine...er sollte erst mal was essen, dazu war er ja noch nicht gekommen. Die bekannte Stille und die Situation allein zu sein gefiel ihm gar nich, doch jetzt pendelte sich wieder der Alltag ein: der eine arbeitete und der andere arbeitete etwas weniger, aber beide tuns. Kein gemeinschaftliches Aufstehen, Frühstück, keine Stundenlange Gespräche/Sex, Kuscheln, oder einfach nur im Bett liegen und sich schweigend anschauen. Das war für ihn das schönste: kuscheln und Seto einfach anschauen- sie brauchten nicht einmal miteinander reden, es reichte einfach da zu sein. Seufzend schaute er auf die Uhr: halb vier. Und mit eben dem gleichen Seufzend ging er ins Wohnzimmer und betrachtete den Stapel Zeichnungen auf seinem Couchtisch: voll mit Zeichnungen, er hätte kotzen können. Zumindest hatte er das meiste was da lag schon fertig und musste es nur noch wegbringen, aber das machte er Freitags, jeden ersten Freitag im Monat. Trotzdem musste er sich rann setzen, nahm sein Skript, Zeichenunterlagen und musste anfangen. Es wurde schon langsam dunkel draußen, es war ja auch Winter. Es war Winter, es war kalt, er war alleine...zumindest hatte er einen Tee- er konnte sich auch den ganzen Tag davon ernähren, auch wenn es nur den Magen füllte und nicht besonders nahrhaft war. Und zum ersten Mal das er sich erinnern konnte warf er seine Tasse runter, die zerschepperte...... ** Als Seto aus Vorbrück raus und auf die Quinus fuhr war es schon merkbar dass Eis auf der Straße war. Besonders an der Kreuzung Quinus Addenburg war es deutlich das man wirklich sehr vorsichtig bremsen musste. Er hatte wirklich und absolut keine Lust zum arbeiten, ganz neben der Tatsache das er nicht so recht verstanden hatte was bei der Technik schief gelaufen sein konnte. Seine größte Sorge war allerdings das er doch wirklich aus seinem Urlaub zurück kommen musste... . Urlaub. Er konnte sich nicht daran erinnern das er vorher auch nur einmal wirklich daran gedacht hatte mal die Firma und alles was damit zu tun hatte sausen zu lassen...es hatte gut getan. Es war erstaunlich was für eine Wirkung Yami auf ihn hatte. Auf ihn und alles was mit ihm zu tun hatte. Die Ampel an der Kreuzung sprang auf grün- es wurde langsam dunkel draußen. Er bog nach rechts in die Addenburg in Richtung Innenstadt, was er dabei nicht beachtete war der von links kommende BMW-Fahrer der an der Ampel nicht mehr bremsen konnte...... ** Seufzend sammelte Yami die Scherben auf, zumindest war es nicht seine Lieblingstasse gewesen. Aber irgendwie hatte er jetzt ein schlechtes Gefühl, er wusste selbst nicht warum. Es fing draußen wieder an zu regnen, diesmal richtig und er fragte sich ob der Regen wohl wieder gleich gefrieren würde. Weswegen dachte er darüber nach? Er musste sich wieder an die Arbeit machen- er hatte absolut keine Lust, vielleicht sollte er sich davon ablenken und erst wieder einen klaren Kopf bekommen bevor er weiter machte. Er schaute auf die Uhr: halb fünf- was hatte er die ganze Zeit getrieben? Und gerade bei der Überlegung ob er nicht doch zu einem der anderen gehen sollte klingelte sein Telefon...... ** Beinahe ungebremst rutschte der BMW ziemlich genau in die Fahrerseite und es krachte, es krachte recht laut sogar. Man konnte sehen dass das erste Auto sich zwei mal überschlug eher es auf dem Dach wieder zum Stehen kam, beim anderen Auto war der komplette Motorblock eingedrückt- beide Wagen hatten Totalschaden. Einen kurzen Moment war alles ruhig am Unfallort, dann sah man die ersten Helfer, eine Frau die leicht hektisch etwas in ihr Handy brabbelte; bei dem Wetter würde es etwas länger dauern bis der Krankenwagen da wäre. Die Fahrer waren beide bewusstlos und auf den ersten Blick und dem Aussehen der Fahrzeuge zu muten entweder schwer verletzt wenn nicht sogar tot. Es hatte bestimmt zehn Minuten gedauert bis Krankenwagen und Feuerwehr am Unfallort waren und man beide Autoinsassen regelrecht aus den Fahrzeugen schneiden musste und es war bereits vier als man sich auf den Weg ins Krankenhaus machte- Angehörige wurden so schnell wie möglich informiert...... ** Als Yami den Hörer abnahm, er wäre fast aufs Telefontischchen gefallen weil er unbedingt über den Teppich stolpern musste, hatte er Mokuba am anderem Ende. Und nach längerem Gestammel, Rumgedruckse und mehrerem: "Jetzt hol Luft und beruhige dich erst mal.", von Yami brachte Mokuba es auf den Punkt. "Seto hatte einen Unfall und liegt im Krankenhaus." Sagte er ganz schnell und Yami hätte fast den Hörer fallen lassen...... Trotz des schlechten Wetters hatte Yami nur zehn Minuten durch die halbe Stadt gebraucht. Es war wohl nicht so schlimm wie man gedacht hatte: trotz des Zustandes des Autos(die Fahrerseite war vollkommen eingedrückt und der Wagen hatte Totalschaden)hatte er nicht so schwerwiegende Verletzungen wie erwartet. Trotzdem: ein Milzriß, leichte Nierenquetschung, verschiedene Brüche unter anderem der des Beckens und eine Rückenmarkverletzung waren alles andere als: "Keineswegs gravierend; leicht; unkompliziert- oder was die Ärzte sonst noch zu Yami und Mokuba gemeint hatten- für beide war es eine Glückssache das Seto das überlebt hatte. Recht verschwiegen, wartend, bangend saßen die beiden im Wartebereich vor den Operationssälen, sie saßen schon seit fast zwei Stunden da. Das Warten war für beide beinahe unerträglich und beide beobachteten akribisch die Schwingtür. Jedes Mal wenn jemand durch die Scheiben zu sehen war, waren beide kurz davor aufzuspringen und zu fragen wie es Seto ginge, aber die Schwester, der Arzt, oder wer es sonst auch immer war, hatte anderes zu tun als den beiden etwas zu erzählen, oder er musste anderen Leuten eine schlechte Nachricht bringen, oder es gab Komplikationen, oder, oder, oder...es gab nichts schrecklicheres als Warten. Dann aber endlich kam jemand zu den beiden rüber brachte ihnen die lang erwartete Nachricht: es ging Seto so weit gut, besser als erwartet und einer, wirklich nur EINER von beiden durfte zu ihm. Bevor Mokuba dazu etwas sagen konnte, war er von Yami mit den Worten: "Du bist sein Bruder, du solltest als Erster gehen.", vorgeschoben worden. Da sich beide mehr als Sorgen um Seto gemacht hatten sah Mokuba es als große Geste an, er hätte schwerer verzichtet. Wo Mokuba nun nach seinem Bruder sah musste Yami irgendwas machen. Er hätte heulen können. Ihm war ein Stein vom Herzen gefallen und obwohl er es sich gut überlegt hatte auf den ersten Besuch zu verzichten, wenn man eine Sekunde eine gute Überlegungsfrist nennen durfte, wünschte er sich jetzt er hätte es nicht getan. Sich wirklich sehr zusammenreißen fiel er erneut auf seinen Platz. Er musste weiter warten, ob er es wollte oder nicht, aber trotzdem wünschte er sich das er momentan nicht da wäre. Mit einem Mal hörte er das Klacken von Stiefeln, nur deswegen ungewöhnlich und auffällig deswegen weil niemand im Krankenhaus arbeitender Mensch trug hohe Schuhe. "Was machst du denn hier?" Wurde er von einer vertrauten Stimme gefragt und schaute auf. Conny stand vor ihm mit einem kleinen Kind auf dem Arm, welches höchstens zwei war. ohne ihr eine Antwort zu geben schaute er wieder runter, aber wenn er gedacht hatte dass er ihr eine Antwort verweigern könnte hatte er unrecht. Schweigend setzte sie sich zu ihm, wenn er es ihr erzählen wollte würde sie ihm zuhören. Und so schweigend wie sie da saß wurde er neugierig von dem Jungen/Mädchen beobachtet. Es war seltsam für Yami das Conny jetzt neben ihm saß: er hätte sich so gerne bei ihr angelehnt und sich ausgeheult, aber er weinte nicht in der Gegenwart anderer; nur Seto und EINER seiner Freunde hatte ihn bisher weinen sehen. Und obwohl er es nicht wollte kam ihm eine Träne hoch als er sie etwas fragen wollte um sich von seinem jetzigen Gedanken abzubringen. Mit großen Augen sah das Kind ihn an, hob langsam den Arm, tippte Yami Zeitlupenartig mit dem Finger die Träne von der Wange und gab ihm ein kleines Küsschen. "Jenny." Lächelte Conny und auch Yami musste darauf leise lachen, es war zu niedlich gewesen. "Deine Schwester?" Fragte er, er musste unbedingt von der Sorge an Seto abkommen. "Meine Tochter," sagte Conny stolz, "sie wird zwei im Sommer." Yami nickte. "Darf man eine Dame fragen wie alt sie ist?" Fragte er vorsichtig und wurde von der Kleinen weiter begutachtet, die einfach bei ihm auf den Schoß kletterte. "Ich werde zweiundzwanzig." Erklärte sie und beobachtete wie ihre Tochter versuchte Yami auszuziehen, was ihm aber nicht all zu sehr zu stören schien. "Jenniffer!" Mahnte Conny leise wurde aber nur mit großen Augen von der Ermahnten angesehen, die dann sofort weiter machte, vielleicht bemerkte es ja niemand. "Lass sie doch- kleine Kinder beruhigen, ich hätte auch gerne welche." Meinte er darauf und strich der Kleinen einmal über den Kopf, die darauf freudestrahlend einmal kurz aufhüpfte; und Yami zuckte leicht schmerzend zusammen. "Außer wenn sie so was machen." Und Conny wusste in diesem Moment nicht ob sie lachen oder schimpfen sollte, daher nahm sie als erstes mal lieber ihr Kind an sich. "Geht's?" Fragte sie leicht besorgt, so was konnte wirklich echt weh tun, aber er nickte- er war von einem Mädchen schon mal schlimmer an der Stelle verletzt worden. "Weißt du Kleine: wenn du nicht zwei sondern zwanzig werden würdest, hätte ich dir dafür eine geballert." Worauf Conny erst einmal lachen musste, Yami allerdings auch. "Was macht ihr eigentlich hier, wenn man fragen darf?" Fragte er und Conny seufzte. "Wir haben Opa besucht, nicht wahr Jenny? Weil...mein Vater hat Krebs, wurde heute, mal wieder, operiert. Er hat nicht mehr lange und will halt seine Enkelin so oft es geht noch sehen." Erklärte sie und kuschelte seufzend mit ihrer Tochter. "Verständlich." Meinte Yami darauf. "Und du, wenn ich fragen darf?" Jetzt hatte er doch unwillkürlich das Thema angeschnitten was er hatte vermeiden wollen. "Seto hatte einen Unfall." War die Antwort und beide wünschten sich das man diese Frage nicht gestellt hätte. * Still saß Yami bei Seto am Bett. Er hatte die Nacht über nicht geschlafen und recht lange die Oberschwester bequatschen müssen da bleiben zu dürfen, besonders da Mokuba auch noch da war. Dieser saß zusammengerollt auf einem anderem Stuhl, eingewickelt in eine Decke. Er war so müde, genau wie Yami. Aber wenn er einschlafen würde, würde er nicht mitbekommen wenn Seto aufwachte und das wollte er unbedingt. Trotzdem...er war müde, wirklich sehr müde sogar und nur zögerlich, gegen seinen Willen, schlief er ein. Es war bereits Mittag als die beiden immer noch im Zimmer saßen und schliefen. Seto wachte langsam auf. Das erste was er realisierte war, nach dem er die Konturen des Raumes sehen konnte, war das gleichmäßige Piepen von EKG und EEG- es störte ihn und er wusste absolut und überhaupt nicht was los war oder wo er sich befand. Ziemlich verwirrt schaute er sich um- er konnte sich weder daran erinnern was passiert war das er da lag, geschweige denn wie er da hin gekommen war. Was er als zweites bemerkte war, neben ziemlichen Schmerzen und der Tatsache das er eine/mehrere Nadel/n im Arm/in der Hand hatte, Yami. Langsam kam die Erinnerung zurück: der Wagen, das Krachen, das es sich überschlagen hatte..., er hatte einen Unfall gehabt,...Folge dessen musste er im Krankenhaus sein, aber weswegen...weswegen...er hatte unglaublich, fürchterliche Kopfschmerzen und er konnte sich nicht rühren. Im Augenwinkel konnte er erkennen das Mokuba etwa zwei Meter weiter sich in einem Stuhl zusammengerollt hatte. Wenn er es gekonnt hätte, hätte er gelächelt und als er wieder zu Yami sah versuchte er die Hand zu heben um ihm durch die Haare zu streichen, es kostete ihn wirklich Kraft und Konzentration, trotzdem schaffte er es nach einiger Zeit. Da er nicht die Kraft hatte sich weiter zu bewegen lies er seine Hand in Yamis Nacken liegen, wenn er an Mokuba rann gekommen wäre hätte er ihn auch umarmt. Von dieser ungewohnten Berührung wurde Yami langsam wach, blinzelnd schaute er auf und sah das Seto ihn anschaute, recht angestrengt wohl bemerkt. Schweigend kuschelte er sich an ihn, versuchte nicht zu weinen, was er am liebsten laut und hemmungslos wollte. Aber das war jetzt genau das falsche was er machen konnte: er musste jetzt Stärke zeigen für sich und für Seto, aber wie sagte einst Adorno: Geliebt wirst du einzig, wo schwach du dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren. Beide holten zu gleich Luft, aber anders als Seto konnte Yami etwas sagen. "Bleib still, du hattest eine ziemlich schwere Operation." Erklärte er und musste im Hinterkopf gleich an die Worte des Arztes denken: "Er hat eine Schwellung die aufs Rückenmark drückt, es braucht seine Zeit bis es wieder zurück geht und dazu der Bruch des Beckens...wir können wohl erst in zwei, drei Monaten mit der Physiotherapie anfangen. Dann auch noch der Bluterguß am Gehirn...er wird eine Weile nicht sprechen können.", daran glauben wollte er nicht und es ihm sagen...nicht gleich, am besten gar nicht. "Du solltest schlafen," riet er und gab seinem Liebsten einen Kuss auf die Stirn, "du musst dich erholen." Seto nickte darauf, zumindest sollte man es als ein Nicken verstehen. Yami seufzte innerlich. Im Kopf sagte er sich das es noch gut war das Seto noch am Beatmungsgerät hing, so würde er erst recht spät merken das mit seinem Sprachmodus etwas nicht stimmte. Erneut legte er seinen Kopf auf Setos Oberarm. Beiden tat diese Nähe gut, es hatte etwas beruhigendes und am liebsten wollte keiner das sich das änderte. Dennoch wurden er und Mokuba am Abend rausgeworfen, auch wenn es höflicher klang wenn man sagte das sie zum Gehen aufgefordert worden waren, es war ein Rauswurf. Irgendwie hatten die beiden keine Lust zu gar nichts und es lag nicht einmal an der Tatsache das Seto knapp dem Tod entgangen war, die Hauptsache war das er noch lebte. Vielleicht die Tatsache das keiner meckerte, schimpfte, kein herum hacken auf der Tastatur, es nicht nach Kaffe roch, nicht nach Zigarettenrauch ect. . Es war einfach das er momentan nicht da war. Die nächsten Tage verbrachte Yami größten Teil im Krankenhaus, ebenso Mokuba, es störte ihn schon das er zur Schule gehen musste. Wenn er geschwänzt hätte um seinen Bruder zu besuchen, hätte das ihn nur aufgeregt und es wäre nicht gut für seinen Genesungszustand gewesen. Es war schon erschreckend diesen sonst so starken und einflußreichen Menschen so zu sehen und nicht zu wissen wie man ihm helfen konnte- man verzweifelte daran, zumindest tat Yami es. Noch mehr schmerzte es ihn allerdings zu sehen das der Heilungsprozess langsam voran zu schreiten schien, besonders das Sprechen. Von der Lähmung hatte ihm, wohl bewusst, keiner erzählt, er konnte wegen des Bruches die Beine eh nicht bewegen, weswegen ihn also wegen etwas verrückt machen das von heute auf morgen wieder weg sein konnte? Schließlich konnte es dann gut sein das er darauf hin in eine Depression verfallen würde die der Genesung keineswegs gut tun würde. Und jeden Tag an dem er da war traf er auch irgendwann mal auf Conny und ihre Kleine, ab und an auch die anderen: Joey, Mai, Jaqueline und noch zwei drei andere von ihren Bekannten/Freunden. Ungefähr eine Woche später hatte Yami das erste mal das Krankenhaus verlassen ohne entweder rausgeschmissen zu werden, oder um Klamotten zu holen. Es war Freitag und er war schon lange nicht mehr da gewesen wo er sich vorgenommen hatte hin zu gehen an diesem Tag: zum Friedhof. Es war schon ein komisches Gefühl da zu sein, vor allem da es leicht hätte sein können das er nicht nur Sarah sondern auch Seto dort besuchen würde, eine furchtbare Vorstellung! Und ganz unscheinbar sah er eine in schwarz gekleidete Person stand einige Meter weiter von dem Grab entfernt was er besuchen wollte. Es war immer wieder traurig so etwas zu sehen, vermutlich war die Beerdigung erst ein paar Stunden her. Ein furchtbares Gefühl vor einem frischen Grab zu stehen, besonders wenn man die Person kannte. Daher konnte er es nicht verstehen das es wirklich Menschen gab die aus Spaß zu Beerdigungen gingen, es gab doch wirklich spannendere Hobbys als anderer Leute Trauer! Aber...einen Moment...kannte er das Mädchen nicht? "Conny?" Stellte er fragend fest und sie schaute ihn recht verheult an. Er hatte sie vorher noch nie so gehen, wie denn auch? "Was machst du...? Oh." Er erinnerte sich an ihr kurzes Treffen im Krankenhaus und sie senkte bedrückt den Blick. "Mein Vater...na ja er hat es nicht geschafft und...und...." Sie brachte fast kein Wort raus und das was sie sagte war recht unverständlich. Schweigend schloss Yami sie darauf in den Arm, er kannte das Gefühl wenn ein geliebter Mensch aus dem Leben trat und wie scheiße man sich daraufhin fühlte und, auch wenn er es in diesem Moment nicht zugeben würde, war er heil froh das es Seto so weit gut ging. Aber das sollte er in ihrer Gegenwart besser nicht erwähnen, er war nicht der Mensch der Salz in eine Wunde streute, auch wenn es manchmal vollkommen unbeabsichtigt war. "Darf ich dich auf einen Kaffee einladen, oder willst du lieber zur Trauergesellschaft?" Fragte er vorsichtig und sie wischte sich, von ihm lösend über die Augen, er brauchte nicht sehen das sie weinte! "Ich...ich weiß nich, obwohl...," sie überlegte etwas länger was sie sagen sollte, "wo gehen wir hin?" Wenn sie ehrlich war hatte sie jetzt wirklich nicht den Nerv dafür mit ihrer Familie darüber zu reden was für ein guter Mensch ihr Vater war, eine erstaunliche Tatsache das man über Verstorbene besonders gut/schlecht sprach wenn sie zwei Tage zuvor noch gelebt hatten und sie nach ein paar Wochen vergessen hatte. "Was hältst du vom Daysis? Die Leute da sind echt nett." Sie nickte stumm, besser als die Verwandtschaft zu ertragen. "Für wen sind eigentlich die Blumen?" Fragte sie nach einigen Metern Weg, es wurde schon genug geschwiegen an diesem Tag. Yami wunderte sich, er hatte den Strauß fast vergessen, ebenso den Grund weswegen er hier her gekommen war. "Oh, ähm," er war kurz perplex, "für eine Freundin, sie liegt da vorne." Und deutete auf einen Liegeplatz einige Meter weiter. "Ich besuche sie jeden Freitag- für sie war der Freitag der beste Tag der Woche." Mit dieser Bemerkung entlockte er Conny tatsächlich ein kurzes Lächeln. "Wie war sie?" Fragte sie darauf. "Eines der coolsten Mädchen die ich je gekannt habe." Antwortete er. "Erzählst du mir von ihr?" Fragte sie bittend, ihr war jedes Thema recht was sie ihrem momentanen Gedanken abbrachte. Am nächsten Tag saß Yami wieder bei Seto im Krankenhaus. Der Vortag machte ihm noch etwas zu schaffen: es war schlimm so starke Menschen wie Seto, oder Conny vollkommen verzweifelt und am Ende zu sehen. Das schlimmste war allerdings das man lediglich für diese Menschen da sein konnte, einfach da sein, was meistens mehr als alles andere half, trotzdem fühlte man sich irgendwie unnütz. Am Tag zuvor hatte Seto mit der Sprachtherapie begonnen, eine deprimierende Aufgabe. Noch deprimierender war die Tatsache das er erfahren hatte das er nicht laufen konnte. "Sie müssen Geduld haben, wir müssen erst sehen wie der Bruch verheilt um weiter sehen zu können." Hatte der Arzt zu ihm gesagt und wie hätte es anders sein sollen wenn man schlecht drauf war und es einem eh dreckig ging: beides steigerte sich ins Quadrat. Leichte Depressionen als mögliche Folge. Die beiden redeten kaum miteinander, nicht das es nicht möglich gewesen wäre, es war anstrengend für Seto aber es ging, er hatte in der kurzen Zeit große Fortschritte gemacht. Für ihn war die Devise: nichts hören, nichts wissen; beinahe Lebensaufgabe, er konnte nicht mal arbeiten und schon der Gedanke daran seiner Sekretärin etwas aufzuschreiben entlockte ihm ein Kotzgefühl. "Wie geht's dir heute?" Fragte Yami vorsichtig und strich seinem Freund über die rechte Wange, dieser hob einfach nur den Daumen am nicht im Gips steckenden Arm. Sollte er ihm das glauben? "Hat der Arzt dir erzählt das du, wenn du willst, mit der Krankengymnastik anfangen könntest?" Fragte er weiter und Seto nickte, so weit es möglich war, er wirkte recht desinteressiert. "Interessiert dich das eigentlich?" Yami hatte es auch bemerkt. Seto rührte sich nicht darauf und Yami sah sich darauf hin bestätigt. "Interessiert es dich was wir in letzter Zeit gemacht habe?" Darauf nickte sein Gegenüber. Seufzend strich Yami sich durch die Haare. "Mokuba ist jetzt mit Jaqueline zusammen, du solltest dir also doch Sorgen um das Sexualleben deines Bruders machen." Begann er und Seto nickte darauf, so etwas hatte er sich schon irgendwie gedacht. "Und er macht sich Sorgen um dich." "S...ch...ul...e?" Es hatte Konzentration gebraucht um das Wort rauszubekommen und es war sehr leise gewesen. "Alles bestens, er macht so weit weiter," er brauchte ihm nicht sagen das es anders war, "und ich war gestern bei Conny, ihr Vater ist gestorben und sie brauchte etwas Abstand von allem, sie arbeitet demnächst auch nicht." Verständliches Nicken, wer wollte dann schon etwas anderes als trauern und an den Verstorbenen gedenken? "Und was ist mit dir? Wie geht's dir?" Fragte er erneut und Seto seufzte. "G...eh...t." War die Antwort, was so viel hieß wie: den Umständen entsprechend. "Darf ich dich fragen ob du nicht doch eventuell die Physio in Betracht ziehen würdest?" Schulterzucken. "Ist das ein "vielleicht"?" Wurde er weiter gefragt und gab darauf ein Nicken zurück. "Wenn du es machst, stört es dich wenn ich dir dann helfe? Dann musst du nicht mehr ganz so viel Zeit hier verbringen, der Heilungsprozess soll auch nicht so langwierig sein wenn man ein Ziel hat." Sagte er und wieder nickte der Ältere leicht lächelnd. "D...ic...h." Sagte er darauf und auch wenn er es nicht so ausdrücken konnte wie er wollte wollte er damit sagen das es sein Ziel war einfach wieder bei Yami sein zu können, stehend NICHT sitzend. KURZE ANMERKUNG: ich liebe offene enden, wer mich kennt weiß das, nicht etwa das jemand sterben würde wie es doch öfter so ist. der grund weswegen das hier offen ist ist der das mit diesem kap der erste teil meiner story beendet ist. wer jetzt nicht versteht wie ich das meine sollte mir ein kommentar schreiben, weiter lesen und mir noch ein kommi schreiben. dde Kapitel 7: Szene7 ----------------- WICHTIG KURZE ANMERKUNG: also, ohne langes, belangloses geschwafel: ich mache hier einen zeitsprung, das müsste eigentlich innerhalb der ersten seiten klar werden, trotzdem erwähne ich es noch mal. daher vor dem (aller)ersten kapietel auch ANFANG, man wird mich irgendwann verstehen ansonsten NACHFRAGEN und kommis schreiben wenn ich bitten darf und das tue ich hiermit. lange rede kurzer sinn: nicht wundern ZEITSPRUNG bitte nicht auf tipp und rechtschreibfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Yamis Exfreund Kyle taucht auf Warning: Seto is irgendwie ziemlich ooc, oder täuscht das? Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Mitte ,Es gibt Dinge im Leben die einem einfach wichtig sind. Das können große Dinge sein wie Geld und das Wissen reich zu sein, oder kleine Dinge die einen einfach nur glücklich machen, wie: ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. So gesehen sind wir die reichsten Menschen der Welt und die unglücklichsten zugleich: denn alles ist bedingungslos geworden- Vertrauen ist das was wir dem Anderen blind schenken, aber verwandelt sich das schnell in Enttäuschung. Doch wenn ich dich verlieren würde, für immer verlieren würde weil ich dich verletzt habe, was würde ich dann machen?' Szene7 Sich auf den Bauch drehend wachte Yami auf und tastete mit der rechten Hand über die zweite Betthälfte, noch warm. Das hieß das Seto noch nicht lange auf war. Sich aufrichtend sah er auf den Wecker: halb eins- es war ihm unheimlich das er immer nur dann so lange schlief wenn Seto bei ihm war. Langsam stand er auf, die Sonne schien ins Zimmer, der Himmel war vollkommen klar. Sein erster Weg führte ihn die Treppe runter in die Küche- es roch noch nach Kaffee, die Maschine war noch an. Aber keine Spur von Seto. Es war schon nach Mittag, würde er wohl noch in der Firma sein, oder doch nicht? Wenn dann musste er gerade losgefahren sein. Ein Fluchen war aus dem Wohnzimmer zu hören und Yami trottete dem Geräusch hinterher. Seto saß im Sessel vor dem großen Fenster und hackte wütend auf der Tastatur seines Laptops herum- wie schon so oft in der letzten Woche, es war immer noch ein Wurm drin. Seufzend schaute Yami aus dem Fenster, es war perfektes Inliner-und-Rad-Fahr-Wetter und sie saßen in der Wohnung, außerdem könnte Seto sich so gut abregen. "Du Seto," begann er eine Frage und sein Freund schaute einen Moment auf, "hast du Lust mit mir in den Park zu gehen und wir fahren in den Skaterparkur?" Seto seufzte und stellte seinen Laptop bei Seite, er musste unbedingt sein Virenprogramm überarbeiten. "Müssen wir?" Fragte er, er hatte dazu wie immer keine Lust, er hätte unverständlicher Weise lieber seinen Computer anschreieen. Yami nickte und Seto seufzte erneut. "Wirklich?" Yami nickte wieder. "Ich bin doch letzte Woche erst die Schlinge los geworden, können wir das nicht verschieben?" Sein Freund schüttelte mit dem Kopf und schlenderte zu ihm rüber. "Bitte," bat er und hockte sich zu ihm, "bitte- du fällst doch nicht immer die Half Pipe runter, es ist doch nur das eine mal passiert." "Ein mal ist ein mal zu viel wenn man danach nicht mehr richtig arbeiten kann." Meinte er darauf und Yami seufzte. Arbeit, das war das einzige was Seto kannte und die einzige Beschäftigung außerhalb dieser Räume die ihm irgendwie Freude bereitete. Manchmal fühlte Yami sich in gewisser Weise von seinem Freund verarscht: war es normal das die beiden eigentlich keine gemeinsamen Hobbys hatten und es kaum Dinge gab die sie beide mochten? "Okay," meinte Seto darauf, als Yami ihn bittend mit seinen großen violetten Augen ansah, "wenn's dich glücklich macht." Seufzte er und bekam als dankende Antwort darauf einen Kuss. Mit Inlinern fuhren die beiden dann auch gleich zehn Minuten später in Richtung Stadtpark zum Skatboartplatz. Yami sah es als erstaunlich an das er seinen Freund so schnell dazu überredet hatte mit zu kommen, schließlich kannte er keinen größeren Sportmuffel als Seto. Diesen zog er dann an der Hand leicht hinter sich her, schließlich war er im Schnitt der Schnellere von beiden, und versuchte gleichzeitig noch keinen Unfall zu bauen. Über die Addenburg und durch die Fußgängerzone, die Brückstraße und dem damit verbundenen Fluss vom Süden in den Park. Natürlich hätten sie auch über die Langcastor und am Murphy vorbeifahren können, aber das währe genau so weit gewesen und nicht so schön von der Gegend. "Erinnere mich daran das ich das nächste mal wieder mit dem Rad fahre." Beschwerte sich Seto, der anders als sein Freund ziemlich außer Atem war, Sportmuffel eben. Allerdings waren Inliner auch nicht ganz so sein Fall: das Fahrrad, wenn schon ein Fortbewegungsmittel bei dem man sich selbst anstrengen musste- das allerdings mochte Yami nicht so gerne. Aber die zwei fanden zum Glück immer irgendeine Einigung die beiden gerecht wurde. Anders als sein Freund, der sich so gleich an den Hindernisparkur machte, versuchte Seto sich, mal wieder, an Feindin Half Pipe- möglichst ohne sich diesmal gekonnt aufs Mett zu packen. Bei seinem letzten Sturz vor drei Wochen hatte er sich die Schulter ausgerenkt und wäre er schneller gefahren, oder tiefer gefallen, hätte er sie sich eventuell auch gebrochen. Neben ihm fuhr einer mit einem Olli in die Pipe und lag schneller als man gucken konnte auch schon lang auf dem Boden. "Los gib auf, das schaffst du in diesem Leben nicht mehr." Rief ihm einer seiner noch oben stehenden Kumpeln zu und der am Boden liegende rappelte sich auf und klopfte den staub von seiner Hose. "Dann übe ich halt schon fürs nächste." Meinte er darauf und klemmte das Skateboart unter den Arm. "Meine Schwester konnte das auch, also bekomm ich das schon hin." "Deine Schwester war aber ein paar Kilo leichter als du: das Mädel war ein Engel." Darauf kam keine Antwort, er schien traurig gestimmt zu sein und er setzte sich an den Rand der Pipe, zündete sich eine Zigarette an. Aber plötzlich schien etwas seine Aufmerksamkeit erfasst zu haben: Yami. Mit einem überraschten: "Das glaub ich jetzt nicht.", auf den Lippen pfiff er einmal auf den Findern und stand auf. "Muto!" Brüllte er einmal quer über das Gelände und zwei Leute drehten sich zu ihm um- anders als Seto setzte Yami gleich ein Lächeln auf: schwarze Haare, Schulter lang, Skateboard, zirka 1,80m, etwas auf Punk gestylt mit einem Hauch von Skater(weil es sonst nicht cool genug aussah)- kein Zweifel! Er wusste genau wer das war! Und er fuhr zu dem der ihn gerufen hatte rüber. Seto beobachtete das ganz genau. Beobachtete wie die beiden in dieser stürmischen Umarmung beinahe auf dem Boden gelandet waren und er fuhr ganz langsam zu den beiden rüber. Yami strich seinem Gegenüber über die Wangen, legte seine Stirn an die des anderen- für Seto sah es so aus als wenn sich die beiden die beiden jeden Moment küssen würden. "Was machst du hier, ich dachte du wolltest nicht mehr wieder kommen." Sagte Yami und er hätte vor Freude zu heulen anfangen können und er wurde noch mal in den Arm genommen. "War ich dir nicht lange genug weg?" Yami verneinte, er war seiner Meinung nach zu lange weg gewesen. "Du weißt doch das meine Eltern mir das Haus vermachen wollten- aber nur wenn ich wieder hier wohne." "Hier?" Fragte der Jüngere und hatte bei jedem Wort des Anderen vorsichtig den silbernen Stecker in der Mitte dessen Zunge beobachte- Erinnerungen wurden wach. "Ja," bekam er die Bestätigung und er trat einen Schritt zurück um Yami anzusehen, "in Vorbrück." Yami nickte scheu, sein Herz schlug bei jedem Wort seines Gegenübers schneller, dieser stützte sein Kinn, setzte zu einem Kuss an. "Seto." Wandte Yami sich an seinen Freund- er war Kyles Lippen noch gerade so ausgewichen, hätte er eine Sekunde später gerufen hätte er es getan, er hätte den anderen geküsst! Mit einem leicht Besitz ergreifenden Blick nahm Seto seinen Freund in den Arm, was er in der Öffentlichkeit höchst selten machte. "Kyle, das ist Seto, Seto, Kyle Jason." Seto nickte begrüßend, seine Augen funkelten leicht wütend, den größten Teil seiner Wut schluckte er. Kyle kratzte sich kurz verlegen am Hals. "Freund?" Fragte er verlegen und Yami und Seto nickten- ein SCHEIßE kam darauf von Kyle. "Sorry," entschuldigte er sich, "ernst?" Die Frage war mehr an Yami als an Seto gerichtet. Yami nickte erfreut und lehnte seinen Kopf an Setos Schulter- ein: "Oh.", kam von Kyle. Er hätte nicht gedacht das Yami nicken würde. Schulterzucken, Kopfschütteln JA, aber ein Nicken...? Er zündete sich eine neue Zigarette an. "Na dann," er zog an der Zigarette und pustete den Rauch aus, "wenn du Lust hast komm doch mal vorbei: Vorbrück23, ich freu mich drauf." Sagte er noch und ging mit seinem Skateboart unter dem Arm zurück zur Rampe. Yami sah ihm hinterher. "Vorbrück23." Wiederholte er leise und überschlug im Kopf den Weg von sich aus zur Vorbrücker Straße 23: das war vielleicht ein Kilometer, nicht mehr, eher weniger. Gleich darauf wurde er von seinem Freund in die Seite gepikt. "Kyle?" Fragte er ungläubig. " "Kyle" Kyle, der: ach so tolle ,Ich glaub wenn er mich fragen würde, würde ich jeder Zeit wieder mit ihm schlafen, weil ich mich nicht daran erinnern kann das ich jemals so guten Sex hatte' Kyle?" Fragte er weiter und man konnte die Eifersucht in seiner Stimme heraus hören, es war ein kleines Wunder das er es nicht durch den ganzen Park gebrüllt hatte. Yami sah ihn an und nickte leicht. "Und?" War seine Antwort, was eigentlich nichts weiter als JA, UND JETZT REG DICH AB heißen sollte- er hatte keine Lust sich mit Seto über so eine Scheiße zu streiten, nicht um Kyle! Seto nickte teilnahmslos. "Und was wollt ihr machen, wenn ihr allein seit?" Yami stöhnte. Diese Eifersucht in seiner Stimme ging ihm ja ziemlich auf die Nerven. Natürlich war es schön wenn Seto mal ein Bisschen eifersüchtig war, das zeugte immer von Liebe- zumindest wenn die Eifersucht kein krankhaftes Maß annahm- aber seiner Meinung nach bestand kein Grund sich deswegen so anzustellen. "Keine Ahnung," meinte der Jüngere darauf, "was würdest du denn wollen was wir machen?" Fragte er gegen und verschränkte die Arme vor der Brust. Wenn Seto es darauf anlegen würde, würde er auch mit streiten und es ohne zu zögern auf die Spitze treiben. Und diese Frage war ein guter Anfang. Sofort setzte Seto seinen BITTE WAS? Ausdruck auf und bekam als Gegenreaktion ein Schulterzucken. "Ja, keine Ahnung. Willst du dass ich ihn bespringe, oder vielleicht dass ich mich von ihm bespringen lasse?" Fragte Yami, verständlicherweise, recht gereizt. Seto schüttelte mit dem Kopf und strich seinem Gegenüber über die Schultern. "Nein." War das Einzige was Seto darauf sagte und gleich darauf den Skaterpark verließ. Yami fand das traurig. Er fand es traurig das Seto nicht einsehen, oder besser: nicht verstehen konnte/wollte dass Kyle für ihn immer noch jemand sehr wichtiger im Leben war. Und aus diesem Grund, aber auch aus Protest und als Trotzreaktion auf Seto fuhr Yami zu Kyle rüber, sollte Seto doch bleiben wo der Pfeffer wuchs! Die zwei hatten danach Stunden, beinahe den ganzen restlichen Tag zusammen verbracht, was eigentlich keiner von beiden so geplant hatte. Sie hatten geredet, sie hatten SEHR viel geredet, über die letzten drei Jahre und was in ihrem Leben neu war. Yami erzählte munter und freudestrahlend von Seto und wie toll es mit ihm war und so weiter und so weiter und sofort. Und er erwähnte, ganz nebenbei ohne es wirklich selber wahr zu nehmen, den einzigen Knackpunkt in ihrer Beziehung: "...nur scheiße das er es noch nicht bekannt gemacht hat.", hatte er nach einem: "Er tut zwar gerne wie ein Arschloch, aber das ist nur Show. Wenn ich mit ihm zusammen bin ist er plötzlich ganz anders, dann ist er so ähnlich wie du... .", gesagt und sich gleich darauf wieder seinem Eis zugewendet. "Kannst du mit ihm etwa auch über alles reden?" Fragte der Ältere scherzhaft und Yami nickte, auch wen das nicht in allen Fällen der Wahrheit entsprach, denn wie gesagt: was das ausleben ihrer Beziehung in der Öffentlichkeit betraf war Seto das Schweigen im Walde. Es gab keine Umarmung, kein Hand in Hand, ein Kuss war total verboten; aber diese Tatsache war Yami auch erst später aufgefallen, als sie schon halbwegs etwas hatten und die ersten Male ausgegangen waren. Jetzt wo sie schon fast zwei Jahre zusammen waren, war ihm das immer deutlicher geworden und das machte ihn wirklich verdammt traurig. Fragend sah Kyle sein Gegenüber kurz schweigend an, dann holte er Luft zu einer sehr schweren Frage. "Auch über das?" Lautete sie und Yami hörte kurz auf in seiner letzten Eiskugel zu stochern. Diese Frage hatte er nicht erwartet, eigentlich hatte er gedacht dass das Thema sowieso nicht mehr besprochen werden würde- nie wieder! "Nein," seine Stimme klang ehrlich, aber zitternd, "hab ich nicht, ich glaub das könnte ich auch gar nicht." Enttäuschung hatte sich im letzten Teil des Satzes breit gemacht, er wusste selbst nicht einmal weswegen, aber er war sich(beinahe)sicher das Seto das nicht verstehen würde. "Was meinst du damit?" Der Jüngere seufzte. "Das...,"er schluckte kurz, am liebsten hätte er geheult, "...das ich es zum Beispiel nicht erklären könnte weswegen ich nicht mag wenn jemand dicht hinter mir steht, selbst wenn er mich nur in den Arm nehmen will, das ich es nicht mag wenn jemand in irgendeiner Art und Weise mein Tätoo anfässt, selbst wenn er mir nur tröstend die Hand auf die Schulter legt und das ich nicht gerne bei jemandem im Auto mit fahre, selbst wenn er es ist. Alles Sachen die ich dir nicht mehr erklären muss." Hängte er noch seufzend dran und bekam ein doch recht Schuldbewußtes Nicken. "Du weißt das es mir leid tut?" Diese Frage hatte Kyle nicht zum ersten Mal an ihn gestellt und wie auch die ganzen vorherigen Male lächelte er zufrieden und halbwegs glücklich wenn es um dieses brisante Thema ging und sagte darauf: "Wieso denn? Du hast doch nichts gemacht.", so wie immer. Da Kyle nicht weiter in dieser doch sehr entzündbaren Wunde bohren wollte fragte er auch nicht weiter nach, hatte eine weitere Frage dazu allerdings schon im Hinterkopf gehabt. Manchmal war es halt einfach besser zu schweigen, als große Reden zu schwingen, sich zu entschuldigen, oder Mitleid vorzutäuschen, egal ob man irgendwie mittrauerte oder nicht, das hatte er durch Yami gelernt- er was ja lange anders gewesen. Ganz lange waren ihm die Menschen um ihn herum egal gewesen- dann hatte er Yami kennengelernt. Und alles hatte sich von einem Tag auf den anderen geändert. Auf die Frage: "Und was machst du noch so? Hast du jemanden?", kam ein gelangweiltes Schulterzucken. "Du kennst mich doch: mal ja, mal nein, kommt immer drauf an." War seine folgende Antwort und Yami lächelte. Das war Kyle, so wie er ihn kennengelernt, so wie er ihn lieben gelernt hatte, auch wenn er das nie hatte aussprechen dürfen. "Oh," kam es plötzlich von diesem als er auf die Uhr blickte, "es ist schon nach acht, ich muss los." Sagte er und kramte seine Sachen zusammen. "Musst du wirklich los?" Kam sofort umschriebener Protest und ein Nicken war die Antwort. "Sorry, aber: ja, ich hab noch ein Date. Soll ich dich noch nach Hause bringen?" Eine Frage die Yami nur schwer abschlagen konnte und gab ein Nicken als Antwort. "Allerdings," jetzt kam das Aber, "bin ich mit dem Auto da, ist das okay?" Fragte er vorsichtig und Yami schluckte innerlich kurz, aber dann verneinte er. "Nein," sagte er, "es ist dein Auto." Schließlich vertraute er ihm und er wusste das dieses Vertrauen auch bestätigt wurde. * Ein: "Wow.", war die erste Reaktion von Kyle als er vor dem "Cäsars Palast" hielt und das hohe Gebäude hinauf sah. "Hier wohnst du?" Fragte er ungläubig und stieg aus. "Nö, aber Seto- zumindest wenn er in der Stadt ist." Fügte er noch hinzu und Kyle zündete sich, immer noch schwer beeindruckt- er würde sich das niemals leisten können- eine Zigarette an- er brauchte Beruhigung. "Wenn er in der Stadt ist? Wo wohnt er denn sonst? Villa auf dem Land?" Scherzte er und war leicht erschrocken als er ein bestätigendes Nicken bekam und er setzte einen BITTE WAS Blick auf. "Oh man," seufzte er darauf, "du suchst dir auch immer nur die Rosinen aus dem Kuchen, was?" Kopfschütteln. "Glaub mir: wenn ich Seto nicht lieben würde, würde ich ihn nicht mal für Geld ertragen." Lächelte er darauf, klang aber vollkommen ernst und erntete ein Lachen. "War das ein Kompliment?" Wurde er gefragt und zuckte vielsagend mit den Schultern. "Immer so wie man es sehen will." War die Antwort darauf und sie verabschiedeten sich von einander- der eine ging hoch, der andere zu seiner Verabredung. Yami freute sich so sehr als er nach oben fuhr. Es hatte so gut getan mit Kyle zu reden und zu wissen mit ihm über alles reden zu können, mit Seto konnte er das nicht. Es gab Dinge die er einfach nicht verstehen würde und die man nicht einfach so erklären konnte, zumindest konnte er das nicht. Und Kyle hatte das von Anfang an mitbekommen. Zwanzigster Stock, Penthouse, aussteigen. Es war noch dunkel im Vorflur, aber in der Wohnung brannte Licht und er schloss leise die Tür auf, warf seine Jacke und seine Inliner neben die Kommode und ging in die Küche- ein Fluchen war aus dem Wohnzimmer zu hören. Irgendwie hatte er jetzt Lust auf einen Bacardi. Erneut kam ein Fluchen aus dem Wohnzimmer und Yami trottete langsam in die Richtung. Seto saß mal wieder im Sessel und hackte auf seiner Tastatur rum, er hatte das Vierenprogramm immer noch nicht fertig. "Immer noch dabei?" Fragte Yami und nippte an seinem Glas, Seto nickte, sah seinen Freund aber nicht an. "Schlechte Laune, oder was?" Fragte er und Seto sah kurz auf, dann aber wieder runter. Das war ein JA. "Ist es wegen dem Programm, oder wegen mir?" "Wegen dem Programm." Fluchte Seto, in Wahrheit regte ihn beides auf. Und das merkte Yami. Seufzend schlenderte er zu Seto rüber legte ihm einen Arm um die Schulter und sah im kurz zu. "Willst du das nicht weglegen und wir machen noch was zusammen?" Fragte er vorsichtig und erntete ein: "Gleich, bin sofort fertig.", was fast soviel wie NEIN bedeutete, da "gleich" bei Seto doch ein stark dehnbarer Begriff war. "Dann also nicht." Sagte Yami feststellend, nippte noch einmal an seinem Glas und war drauf und dran zu gehen als Seto ihn am Arm festhielt und zu sich zurückzog. "Hier bleiben, ich bin sofort fertig, muss den Laptop nur noch mal hochfahren und dann kann ich ausmachen." Kommentierte er sein Tun und Yami setzte sich leicht gelangweilt auf die Sessellehne, er verstand von dem was sein Schatz machte eh nicht viel. "Verdammt!" Fluchte Seto und ein neugieriges: "Was ist denn?", kam darauf von Yami der kurz auf den Bildschirm lugte. "Alle meine Programme sind weg, wegen dem Virus sind sie alle gelöscht!" Schimpfte er und hätte den Computer dafür am liebsten verprügelt. "Hast du keine Sicherheitskopien?" Fragte Yami sachte, er merkte das Seto deswegen ziemlich geladen war, es war ja auch ärgerlich. "In der Firma!" Murmelte Seto darauf wütend vor sich hin. Er hatte jetzt keineswegs vor deswegen da hin zu fahren, das würde er machen wenn er einen Tag Zeit hätte um all seine Daten wieder auf die Festplatte zu laden, oder am nächsten Tag, wenn der Ich-werde-wieder-anfangen-zu-arbeiten Lustpegel gestiegen war. Somit schaltete er das Gerät aus, stellte es zur Seite und nahm seinem Freund das Glas aus der Hand- auf den Ärger brauchte er einen Schluck. "Geht's?" Fragte Yami seinen Freund, schließlich war dieser kein Freund des Bacardi-pur; dieser nickte. "Das regt mich auf." War die Antwort und er zog Yami zu sich auf seinen Schoß, diesem lag wieder die Frage: "Ich, oder das Programm?", auf den Lippen, worauf Seto mit Sicherheit wieder: "Das Programm.", antworten würde. Zur Beruhigung gab er ihm daher erst einmal ein Küsschen und ein Lächeln deutete sich in Setos Gesicht an. "Mehr?" Fragte er und bat und forderte mit diesem Wort zugleich. Yami lächelte als Antwort und gab Seto ein Küsschen auf die andere Wange. "Und was wenn dein Bruder kommt und uns erwischt." Meinte Yami darauf und gab Seto einen kurzen Kuss auf die Stirn. "Die kommen doch erst am achtzehnten, das ist erst morgen." Murmelte er und suchte mit seinen Lippen nach Yamis. Dieser hielt kurz inne. "Morgen ist der achtzehnte Juni?" Nuschelte er in den Kuss hinein, er hatte keine gute Erinnerung an dieses Datum. "Ja, wieso?" Fragte Seto und fuhr mit seinen Händen unter das Shirt seines Freundes. Es kam aber keine Antwort, schließlich war Yami nicht der Überzeugung weswegen er es Seto erzählen sollte, es ging ihn ja nichts an. Daher schüttelte er einfach nur leicht mit dem Kopf und begann erneut den Kuss zu erwidern. Ganz sachte setzte er sich breitbeinig auf den Schoß seines Liebsten, dieser zog ihm das Shirt aus, strich ihm erneut über Rücken und Brust. Vollkommen genießend legte Yami den Kopf in den Nacken während Seto mit den Lippen über dessen Halsbeuge fuhr. Sich wieder nach vorne beugend knöpfte Yami Setos Hemd auf und streifte es ihm von den Schultern. Sanft strich er ihm über den Brustkorb und fuhr mit den Händen tiefer in die Richtung von Setos Hose hinab. Langsam öffnete er den Knopf, zog den Reißverschluss hinunter und fuhr mit einer Hand hinein. Ein lustvolles Seufzen kam vom Älteren als Yami begann die Hand langsam auf und ab zu bewegen und gleichzeitig seinen Hals küsste. Nur einen Moment ließ Yami von Seto ab, nur kurz um sich seiner eigenen Hose zu entledigen, dann setzte er seine Bewegungen fort. Seto strich ihm währenddessen über die Schenkel. Eine sanfte und doch insgeheim fordernde Bewegung von den Oberschenkeln, zum Becken und zum Steiß und von dort wieder zurück. Natürlich erkannte Yami diese Stille, von zärtlichen Küssen begleitete, Aufforderung, genoss jedoch lieber diese wundervollen Berührungen. Bis zu dem Moment in dem Seto sachte das Becken seines Liebsten anhob und behutsam in ihn eindrang. Keuchend schlug Yami den Kopf in den Nacken, während er begann seine Hüfte langsam auf und ab und ebenso hin und her zu bewegen. Sich leise stöhnend aufbäumend genoss er die kleinen Küsse die Seto auf seinem Hals und seiner Brust hinterließ und strich ihm mit den Händen sachte über den Rücken um sich an seinen Freund zu drücken. Sich ebenso an den Liebsten drückend erhob sich der Ältere langsam aus dieser Position und sank mit Yami auf dem Schoß auf den Boden- nun konnte er sich besser bewegen. Beide stöhnten leise auf, Yami bewegte sein Becken schneller gegen das von Seto, drückte mit seinen Händen das von Seto stärken an sich, damit er tiefer in ihn eindringen konnte. Seto genoss diese Enge. Sachte stieß er tiefer vor, so tief er nur konnte, spürte bereits wie sein Herz schneller schlug, so wie auch Yamis Atmung und er bewegte sich rhythmisch entgegen Yamis Bewegungen. Dieser klammerte den Liebsten an sich, zitterte in vollkommener Ekstase und bewegte sich schneller. Stürmisch tauschten die beiden einen wollenden und ebenso verlangenden Kuss aus, in beiden Körpern stieg ein warmer Schauer auf. Nun wurden Setos Bewegungen langsamer, dafür aber intensiver und er krallte sich in die Haare des unter ihm Liegenden, der erneut erzitterte und mit einem lauten auf keuchenden Stöhnen und einem Aufbäumen kam. Die plötzliche Verengung in Yamis Körper erregte Seto nur noch mehr, wenn das überhaupt noch möglich war. Nur zwei mal drang er noch in ihn vor, dann ergoss er sich in Yami und sank keuchend auf ihn herab, horchte an seinem Herzen: es raste! Ganz zärtlich strich Yami Seto über den Rücken und küsste ihn sachte über die Stirn, Seto tat es ihm gleich. So könnten die beiden noch die ganze Nacht da liegen. KURZE ANMERKUNG: das zur einleitung es kommt aber noch mehr auf euch meine lieben leser zu und ich hoffe das man weiter liest, sollte es irgendwann langweilig werden möge man mir das bitte sagen. dde Kapitel 8: Szene8 ----------------- KURZE ANMERKUNG: kommen wir nun zu meiner problemlösung nummer 2: das Auto/das tätoo. weswegen fährt Yami nicht gerne auto... mh...ich weiß es ^.^ und ihr wisst es innerhalb von ein paar minuten/stunden/tagen(das letzte geht an lange/seeehr faule leser wie mich). ich liebe dieses kapitel, es war das an dem ich am längsten geschrieben hab und für das ich mich recht überwinden musste, besonders eine stelle, man wird merken welche. falls jemand meine ständigen wiederholungen im satzbau auf die nerven geht sollte er das nicht beachten und sich überlegen wie er es selbst hätte besser machen können, das is halt mein stiel für dieses kap. bitte nicht auf tipp und rechtschreibfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Yami erinnert sich daran wie er Kyle kennengelernt hatte Warning: Ich wiederhole mich mit "hatte, hatte gehabt" Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene8 Als Seto aufwachte, den Weg ins Bett hatten beide irgendwann in der Nacht doch noch gefunden, fiel sein erster Blick auf Yami wie er ruhig da lag und leise atmete, sein zweiter aus dem Fenster. Es war Freitag und es regnete draußen in Strömen, kein guter Start ins Wochenende und wenn es so weiter gehen würde auch kein guter in die Woche. Seinen Blick wieder seinem schlafenden Freund widmend begann er ihn zu beobachten. Er wusste zwar das er Yami nicht beobachten sollte wenn er schlief, er wurde immer wach davon, aber es war wie immer zu verlockend. Somit dauerte es auch nicht lange bis dieser anfing sich vom Bauch auf die Seite zu drehen, ein Zeichen dafür das er wach war. "Morgen." Murmelte er und schaute zum Fenster. Murrend drehte er sich auf die andere Seite- er mochte keinen Regen, das trübte seine Stimmung. Seto seufzte und rutschte zu ihm rüber. "Schatz," begann er und strich mit seinen Lippen vorsichtig über Yamis rechte Schulter, "was hältst du davon wenn wir raus aus der Stadt ins Grüne fahren?" Ohne weitere Reaktion darauf drehte Yami sich in Setos Armen und strich ihm über die Wange. "Nur wenn du endlich mein Tätoo in Ruhe lässt." War seine Antwort darauf und er hätte in dieser Umarmung gleich wieder einschlafen können, so wohl fühlte er sich- Seto sah das als JA an. Erneut strich er ihm mit den Lippen über die Tätowierung, Yami murrte. "Seto." Murmelte er, er mochte das wirklich nicht, und drehte sich auf die andere Seite, so das er seinem Freund ins Gesicht schauen konnte. Zärtlich strich Seto ihm eine Strähne aus dem Gesicht und wieder kam ein Murren. "Lass mich schlafen." Murmelte er wieder und Seto kraulte ihm durch den Nacken. "Seto...!" Murmelte der Jüngere erneut. "Hab ich dir heute schon gesagt das ich dich liebe?" Fragte er und Yami lächelte. "Sag es noch mal." Bat er und strich Seto durchs Haar. "Ich liebe dich." Wiederholte er und sie kuschelten sich aneinander. Sachte schmiegte der Jüngere seinen Kopf an der Brust des Älteren, so könnte er den ganzen Tag verbringen: einfach da liegen, sich wohl fühlen, mit einem geliebten Menschen an der Seite, seiner Wärme, seinem Geruch...aber irgendwas stimmte trotzdem nicht. "Du, Seto, was für ein Tag ist heute?" Fragte er. "Freitag." War die Antwort, worauf Yami sich ziemlich schnell aus der Umarmung seines Liebsten löste. Seto setzte sich auf und beobachtete wie Yami im Zimmer umher wuselte. "Weißt du eigentlich wie spät es ist?" Fragte er und zeigte, während er in seine Hose hüpfte auf den Wecker: es war fast elf und er hätte zur Arbeit gemusst. Seto lies seinen Kopf wieder seufzend ins Kissen fallen. "Es ist Freitag." Schimpfte er und bekam gleich darauf Bestätigung. "Ja Freitag, nicht Samstag," betonte er, "anders als du hab ich noch einen Chef, der erwartet das ich meine Arbeit abliefere, ich schleif schon hinterher." Bei dem Wort Chef wurde Seto wieder hellhörig und richtete sich erneut auf. "Soll ich ihn anrufen?" Fragte er und sein Freund seufzte. Diese Frage bedeutete schließlich nichts anderes als das er doch noch blau machen würde. "Nein, ich muss das endlich abgeben." Kam die gequälte Antwort, natürlich würde er lieber bei ihm bleiben, aber man musste ja ab und zu was für seinen Lebensunterhalt arbeiten- Seto kannte ja so etwas nicht. Dieser setzte seinen BITTE BLICK auf, dem Yami nur schwer widerstehen konnte (funktionierte auch immer umgekehrt). "Nein, ich muss es abgeben." Wiederholte er darauf und wendete seinen Blick ab, konnte aber nicht lange widerstehen wieder hinzusehen. "Schon gut, schon gut, ich schick einen Kurier." Gab er sich darauf geschlagen und Seto triumphierte. Seinem Schatz die Arme entgegenstreckend kuschelte er sich wieder in die Kissen. Er würde im Studio und in der Firma anrufen, sobald er Zeit hätte- jetzt waren andere Dinge wichtiger. Etwa zwei stunden später, Seto hatte immer noch nicht in der Firma oder bei Yamis Arbeit angerufen und es regnete immer noch in Strömen, machten die beiden sich auf den Weg. Raus aus der Stadt, weg vom Lärm der Straßen, von den grauen Hochhäusern und vom Regen, der kalt auf sie runter prasselte, irgendwohin wo die Sonne noch schien, oder, falls es überall regnen sollte, es zumindest ein warmer Regen war. * Eine Stunde waren sie unterwegs, vielleicht auch ein Bisschen mehr, über die Addenburg und die Quinusstraße am Fluss entlang, bis dieser ins Meer mündete. Somit fuhren die beiden an der Küste entlang. Obwohl, oder vielleicht gerade wegen des Regens, wirkte das Wasser idyllisch, jeder Tropfen wie eine kleine ins Meer fallende Perle. Die ganze Zeit als die beiden da lang fuhren beobachtete Yami das und mit der Zeit wurde der Regen weniger, bis schließlich nur noch graue Wolken über ihnen waren, die langsam aber sicher die Sonne durchließen und die triste Eintönigkeit der Stadt hinter ihnen lag. "Würdest du anhalten?" Fragte er vorsichtig, aber wendete dabei nicht einmal seinen Blick vom wie Seide glänzenden Wasser ab. Und wenige Meter weiter fuhr Seto von der Straße auf den Seitenstreifen und hielt an. Yami stieg aus. Langsam ging er rüber zur Leitplanke und schaute hinaus aufs Meer- der Morgen hatte ihn irgendwie recht deprimiert, er wusste aber nicht warum. Vielleicht weil sich ein ganz besonderer Tag jährte- kein besonders schöner Tag, aber einer an den er sich trotzdem immer wieder erinnerte. Ganz behutsam strich Seto seinem Liebsten über die Schulter und dieser lehnte seinen Kopf bei ihm an. Sie schwiegen. Seto merkte ganz genau das mit Yami etwas nicht stimmte, das dieser sonst immer so fröhliche und aufgebrachte junge Mensch keineswegs genauso unbeschwert in den Tag hinein ging wie sonst immer. "Was hast du?" Fragte er als der Jüngere sich nicht mehr nur bei ihm an kuschelte sondern sich nun auch bei ihm ein hakte. Yami sagte nichts dazu, genoss einfach nur schweigend die Tatsache das sein Freund bei ihm war, in diesem Moment in dem er sich so verdammt elend fühlte, wegen etwas das schon sechs Jahre zurück lag. "Nichts," war die darauf folgende Antwort, "du bist da." Sagte er einfach und atmete den Geruch seines Freundes ein. Es wirkte so beruhigend, eine Ruhe die er vor einem Jahr nicht gespürt hatte und sich alles eher in einen beinahigen Heulkrampf umgeschlagen hätte. Warum musste er gerade jetzt daran denken, jetzt da alles so wundervoll war? Vielleicht weil es damals auch einfach nur ein bis dahin toller Abend gewesen war. Der jetzige Moment des Wohlfühlens und des einfachen Abspannen endete allerdings in der Sekunde als Seto seinen Arm von Yamis Schulter nahm und ihn direkt ansah. "Was ist los mit dir?" Fragte er erneut und ein erneutes: "Nichts.", war die wiederholte Antwort darauf. Aber an dem Ausdruck in den Augen, schließlich verrieten Yamis Augen immer mehr als seine Worte es zuließen, erkannte Seto das diese Antwort keineswegs ehrlich war. Liebevoll strich er seinem Liebsten über die Wange und ganz zart über den Hals. Er wollte ihn nicht drängen und beließ es für den Moment bei: Nichts. Auch wenn das mehr zu bedeuten hatte als Yami zugeben wollte. "Du Seto," fing er eine Frage an, "fahren wir weiter?" Und ein Nicken war die Antwort. Sich aus der Umarmung seines Freundes lösend ging Yami zurück zum Auto- auch wenn er nicht an diesen Tag im Sommer denken wollte, er tat es jedes Jahr. Seto ging ihm einfach schweigend hinterher, er hatte keine Ahnung was mit Yami los war. Dieser setzte sich schweigend auf die Rückbank des Autos- der Gedanke bedrückte ihn. Seto setzte sich nach vorne und schaute seinen Freund an, beobachtete jede seiner Bewegungen, auch wenn es nur das Atmen war. "Yami," sprach er ihn an und wurde angesehen, "was hast du?" Fragte er und Yami lächelte. Immer noch schweigend breitete er die Arme aus und machte eine Komm-mal-her-Geste, was Seto sich nicht zwei Mal sagen lies. Nach hinten krabbelnd schloss er Yami in den Arm und dieser fühlte sich, obwohl sie im Auto saßen, einfach nur wohl als Seto dem Schlagen seines Herzens zuhörte. Kurz saßen die beiden so da, dann richtete Seto sich auf und schaute seinen Liebsten gerade an, er hatte Lust nach ein wenig mehr. "Yami." Stöhnte er leise und küsste ihn zart auf die Stirn, tastete sich mit seinen Lippen weiter in Richtung Mund, dort blieb er hängen und ohne lang zu zögern erwiderte Yami diesen Kuss so liebevoll wie er ihm gegeben worden war. Langsam strich Seto ihm sein Shirt über den Kopf, küsste sich Yamis Hals entlang bis zu seinem Brustkorb und von dort aus ganz langsam bis zum Bauchnabel. Ihn mit der Zunge um spielend wandte er sich er mit den Händen erst an Yamis, dann an seine eigenen Hose- in diesem Moment schreckte der Jüngere auf. "Warte," bat er und schob den anderen zurück, "einen Moment, bitte." Vorsichtig setzte er sich ein Stück von ihm weg, Seto seufzte leise. "Was ist?" Fragte er gefühlvoll und strich Yami durch die Haare. "Zu schnell?" Der Jüngere verneinte und schloss Seto erneut in den Arm. "Nein," sagte er leise, "ich kann das nicht." Sprach er weiter und Seto nahm etwas verwundert Yamis Arme von seinem Hals, er verstand das nicht. "Was kannst du nicht?" Fragte er darauf nach und Yami sah zur Seite, beide schwiegen kurz. Einen Moment dachte er darüber nach ob er seinem Gegenüber erzählen sollte warum. Aber sein erster Gedanke bei dieser Überlegung war: "Was würde er dazu sagen, wie würde er darauf reagieren? Würde er mich wegstoßen?", und er hatte Angst vor dieser Reaktion. Seufzend sah er auf seine Hände, sie zitterten ein wenig- er hatte Angst vor seiner Reaktion. "Nicht im Auto." Antwortete er leise und Seto seufzte, er hatte gedacht das sie dieses Thema hinter sich gelassen hatten. "Ich dachte das wäre erledigt, weswegen also plötzlich wieder so schüchtern?" Seufzend lehnte Yami sich darauf in den Sitz und schaute aus dem Fenster- der Regen würde sie bald wider einholen und er seufzte erneut. "Das hier ist was anderes." Murmelte er darauf vor sich hin und klang sehr traurig. Vorsichtig rutschte Seto darauf zu seinem Freund rüber und schloss ihn in den Arm, wurde aber beinahe im selben Augenblick weggeschoben. "Bitte lass das." Bat Yami darauf, er hatte es keineswegs als tröstende Geste verständen wie es eigentlich gemeint war, und Seto rutschte wieder weg. "Warum nicht?" Kam wieder die gleiche Frage wie auch einmal zuvor. "Ich will's wissen." Verlangte er und Yami schüttelte mit dem Kopf, immer noch sah er aus dem Fenster. "Egal was es ist, ich will es wissen!" "Das willst du nicht." Meinte Yami darauf, im Gegensatz zu seinem Freund war er ganz ruhig. "Oh doch, das will ich." Kam es zurück und Yami seufzte- er hätte heulen können. Weswegen konnte er nicht einfach ein Geheimnis haben, so wie jeder andere Mensch auch? Es hatte doch die anderen Jahre auch funktioniert. "Bitte nötige mich nicht dazu." Bat er erneut und stützte das Gesicht in die Hände. "Doch." Sagte Seto darauf verlangend. Es war nur eine kurze und deutliche Antwort, aber sie tat irgendwie weh, verdammt weh sogar. Den Tränen recht nahe setzte er sich rücklings zu Seto, er fühlte sich unwohl in dieser Position, und fuhr mit der linken Hand langsam über das rechte Schulterblatt und seine Tätowierung. "Du willst es wissen," wiederholte er feststellend und kämpfte innerlich mit den Tränen, lies sich aber äußerlich nichts anmerken, "ich hatte mein erstes Mal im Auto." Rückte er zögernd mit der Sprache raus und Seto strich seinem Freund ebenfalls kurz über die andere Schulter. "Kyle?" Fragte er feststellend, aber Yami verneinte. "Nein," sagte er, "und das weißt du- er hat immer gesagt ich solle mir vorstellen er wäre es gewesen, und wenn er es wirklich gewesen wäre, wäre alles anders gekommen." Und er lehnte sich zurück in die Arme seines Freundes. "Und...weiter?" Diesmal klang Seto bittend, er merkte ganz genau das es Yami mehr als traurig gemacht hatte, das er darauf bestanden hatte dieses Thema anzuschneiden, auch wenn sie es schon mal angeschnitten gehabt hatten, allerdings auch nur kurz und undeutlich. "Es war einer...nein," berichtigte Yami sich gleich, "es war Kyles momentaner Freund," erinnerte er sich, "und es war in seinem Auto und... ." Er stoppte und holte mehrere male tiefer Luft. "...ich...," er stoppte erneut kurz, "...ich hatte es nicht gewollt." Schniefte er mehr als das er sprach und kuschelte sich bei Seto an. Ganz vorsichtig führte er dessen Finger über seine Tätowierung- kleine Narben waren darauf zu spüren, die Seto vorher noch nie so deutlich bemerkt hatte. Und mit einem mal verstand Seto weswegen Yami es nie gemocht hatte wenn ihm jemand übers Tätoo gefahren war: man hätte sie bemerken und ihn danach fragen können. "Ich weiß nicht wie es passiert war, nicht einmal wann, aber irgendwie hab ich mich dabei an der Schulter verletzt, oder er war's, ich weiß es nicht mehr." Sprach er nach einer kurzen Weile weiter, er sprach langsam und darauf bedacht nicht zu weinen. Seto schmiegte ihn noch mehr an sich- es tat ihm wirklich leid das er dieses Thema unbedingt hatte ausbauen wollen. "Hast du...," er unterbrach sich selbst kurz um seine Gedanken zu ordnen, "ich meine...hast du?" Er konnte es nicht richtig ausdrücken, aber Yami konnte sich ganz genau denken was er fragen wollte. Ein Kopfschütteln war die Antwort darauf. "Nein," sagte er, "ich bin zu 'nem Freund gegangen, der hat mich ins Krankenhaus gefahren und er hat dem Arzt gesagt das er es gewesen sei." Setos Augen weiteten sich, er verstand das nicht. "Warum?" Fragte er vorsichtig nach, er bestand nicht darauf eine Antwort zu bekommen, aber er bekam sie. "Ich weiß es nicht," war die bedrückte Antwort, "aber er hat es getan und ich bin ihm sehr dankbar dafür, das werde ich immer sein, weil es so niemand erfahren hat- und er hat diesen anderen Typen grün und blau geschlagen." Erzählte er weiter und sprach wie in Trance- es war eine wirklich sehr schmerzende Erinnerung. "Dafür kam er wegen Körperverletzung ein halbes Jahr ins Gefängnis." Er lächelte schwach- erste Regentropfen tropften aufs Auto, jetzt hatte das schlechte Wetter der Stadt sie erreicht. "Versteht ihr euch noch?" Fragte Seto weiter nach und Yami nickte und wischte sich eine aufkommende Träne aus dem Augenwinkel. "Ich kann mit ihm über alles reden, das konnte ich schon immer und ich werde es immer tun können- er bedeutet mir viel." Sagte er und legte seinen Kopf auf die Schulter seines Freundes, so fühlte er sich wieder wohl. Eine Ewigkeit schienen die beiden Arm in Arm im Auto zu sitzen, keiner sagte mehr etwas- der Regen wurde stärker und es schüttete wie am Morgen als sie noch im Bett gelegen hatten. Eine weitere Frage bereits auf den Lippen, schluckte Seto sie. Er konnte sich denken das egal was er jetzt sagen würde Nichts helfen könnte und er konnte nichts weiter tun als da sein. "Seto," Yami starrte dabei immer noch zum Fenster, hinein in den Regen, "fahren wir wieder nach Hause?" Fragte er bedrückt, Seto nickte. Wieder auf den Vordersitz kletternd startete er den Motor und beobachtete im Rückspiegel seinen Freund. Dieser starrte in den Regen hinein und schien sehr in Gedanken zu sein. Seto hätte alles gegeben um zu erfahren an was er gerade dachte. ** Alles hatte im Sommer vor sechs Jahren angefangen. Es war ein Tag nach Sarahs sechzehntem Geburtstag gewesen. Anders als die anderen seiner Freunde hatte er von seinen Eltern aus nicht auf die vor abendliche Fete gedurft, obwohl Ferien gewesen waren- was er recht schade fand. Das war auch der Grund weswegen er sie eingeladen hatte und weswegen er das erste mal bei ihr zu Hause gewesen war. Nebenbei hatte er noch mitbekommen wie Kyle sich mit einem anderen Kerl gestritten hatte, aber etwas dabei gedacht hatte er sich nicht. Er hatte dann noch gesehen das Kyle ins Haus und der andere einfach gegangen war. Drinnen hatte er ihn nicht mehr gesehen und als er Sarah gefragt hatte was los gewesen war hatte sie nur: "Beziehungsstress.", geantwortet. Zwar hatte er sich über diese Antwort Gedanken gemacht, aber nicht großartig weiter nachgefragt. Die zwei wollten dann auch gleich losgehen, sie hatten zwar noch keinen genauen Plan was sie speziell machen wollten, aber das war ja meistens so: sie entschieden spontan wohin sie gingen- immer der Nase nach. Sie waren nicht ganz aus der Tür raus als Kyle den beiden hinterher rief. "Sarah!" Hatte er ihnen von oben zugerufen und kam gleich darauf die Treppe runter gelaufen. Ziemlich genervt hatte Sarah sich darauf noch mal zu ihm umgedreht und: "Herr Gott was willst du?", geantwortet. Darauf war er zu den beiden rüber gekommen, hatte einen links, einen rechts den Arm umgelegt und meinte: "Ich fahr ins Cheers und ihr beide kommt mit.", Widerworte waren Zwecklos gewesen, er hätte die beiden so oder so mit geschleppt. Yami war vorher noch nie im Cheers gewesen. Er hatte es sehr interessant gefunden was da für Leute rum liefen und wie viele von denen Kyle und Sarah kannten- sie schienen öfter da zu sein, was man vor allem bei Kyle merkte. Selbst das Personal grüßte ihn beim Namen, wussten gleich was er trinken wollte und machten ihnen drei einen Tisch frei. Es hatte nicht lange gedauert bis Sarah ihn dann ausgefragt hatte, was mit ihm und diesem anderen Kerl los gewesen war. "Jun," hat er darauf geantwortet, "hat sich aufgeregt das ich nicht zu ihm stehe- dabei hab ich ihm von Anfang an gesagt dass ich nur meinen Spaß will." Hat er geantwortet und sich kurz darauf ein volles Glas Bacardi-pur runter geschüttet. In diesem Moment hatte Yami sich die Frage die er schon vorher auf den Lippen gehabt hatte nicht länger verkneifen können. "Bist du echt schwul?" Hatte er sehr direkt gefragt und Kyle wäre fast an seinem Bacardi erstickt, Sarah musste sich ein lautes Lachen spärlich verkneifen. Und nach einem, vom Drink verursachten, Hustenanfall kam dann auch die lockere Antwort. "Ja, weswegen?" Hatte er darauf gegen gefragt und hatte diesen typischen: hast du was dagegen?- Unterton in der Stimme gehabt, worauf Yami verneint hatte. "Nein," hatte er geantwortet, "es hat mich nur interessiert." Hat er darauf gemeint und sich seiner Cola zugewendet. Darauf trat Schweigen in die Runde, was nur von Sarahs leisem Gekicher untermalt worden war. Von dieser Frage ausgehend hatte es wahrscheinlich fünf Minuten gedauert bis Kyle das Schweigen gebrochen hatte und endlich seinen Blick vom Jüngeren abgewandt hatte. "Willst du nichts richtiges trinken?" Hatte er gefragt und in den Raum rein starrend an seinem Glas genippt. Sarahs Lachen war genau in diesem Moment verstummt. "Du willst ihm doch wohl keinen Alkohol andrehen, er ist vierzehn?!" Hatte sie sich strafend an ihren Bruder gewandt und der hat mit den Schultern gezuckt. "Wenn er es will." Hat er darauf gesagt und Yami hat einfach nur genickt- er merkte es nicht mal richtig. Darauf hat Kyle sein Glas genommen und einen Schluck Bacardi rein geschüttet, Sarah hatte bei den Anblick schon aufgegeben etwas dagegen zu sagen, sie konnte es nur tolerieren. Nur zögerlich hatte Yami darauf angefangen zu trinken, er kannte diesen Geschmack ja nicht. Kyle hat ihn dabei beobachtet- vorsichtig angestarrt wäre aber treffender. Jede Bewegung des Jüngeren hatte er gemustert und in sich aufgenommen, so lange bis seine Schwester ihn an geknufft hatte, mit ihrem typischen: lass das- Blick. "Was ist jetzt eigentlich mit dir und Jun," hatte sie dann wieder das vorherige Thema angeschnitten, "wird das noch was?" Hatte sie gefragt und Kyle hat mit den Schultern gezuckt. "Keine Ahnung," hat er darauf geantwortet, "von mir aus ist das sowieso nie was gewesen." Und er hat sich weiter seinem Glas zugewendet. "Ist das nicht ziemlich unfair?" Hatte Yami noch dazwischen gefragt und Kyle hatte mit dem Kopf geschüttelt. "Wie gesagt," war seine Antwort darauf, "ich will nichts festes, das ist mir zu anstrengend. Wenn du ich wärst würdest du das verstehen." Hat er gesagt und Yami hatte das unbewusst ziemlich genau in sich aufgenommen. Kyle hingegen hatte von Sarah gleich eine auf den Schädel bekommen. "Erzähl ihm nicht so dummes Zeug," hatte sie geschimpft, "wenn er du wäre, wäre er auch so ein Hurenbock der sich einen Dreck darum schert was andere fühlen!" Allerdings hatte das ihm und ein paar Sekunden darauf auch Yami und ihr selbst, lediglich ein Lachen entlockt- er war halt so, das konnte keiner ändern. Allerdings hatte dieser Moment ein Ende gefunden, als Kyle Jun auf ihren Tisch zu kommen sah. Er hatte allein mit Kyle sprechen wollen, hatte wohl gehofft das dieser jetzt bessere Laune hatte- aber das Gegenteil war wohl eher der Fall gewesen. Die beiden am Tisch hatten das einfach nur beobachtet und sich denken können um was es ging. Und als Kyle zu den beiden rüber nickte und Jun einfach abgehauen war, hatten sie sich nichts weiter dabei gedacht- zumindest Sarah nicht. Es war halt das Übliche gewesen: ihr Bruder lernte jemanden kennen, fing was mit dem an und brach ihm dann meistens das Herz; so war er. Yami hatte das anders gesehen. Er hatte es als ziemlich traurig empfunden das Kyle mit anderen Menschen so umsprang. Er hatte ihn da zwar erst ein paar Minuten gekannt, aber diese Art war ihm sofort unsympathisch gewesen. Trotzdem hatte Kyle für ihn sofort etwas anziehendes an sich gehabt, er wusste nur nicht genau was es war. Als Kyle wieder zu den beiden an den Tisch kam war das einzige was er noch gesagt hatte: "Tschüs, ich geh dann.", seine Laune war schon wieder gleich Null gewesen und er hatte Sarah ohne groß nachzudenken dreißig Dollar in die Hand gedrückt mit der sie machen sollte was sie wollte. Yami hatte ihm beim gehen hinterher geschaut. Er war von einem einzelnen Menschen noch nie so fasziniert gewesen. Er war mit Sarah dann noch im Cheers sitzen geblieben, sie hatten schließlich keinen Grund gesehen weswegen sie jetzt noch extra woanders hätten hin gehen sollen. Später, als ihnen die anderen Leute zu aufdringlich geworden waren- es war auch schon recht spät gewesen- hatte Sarah ihn noch gefragt ob er nicht Lust hatte bei ihr zu übernachten. Da sein Vater an dem Abend nicht da gewesen war und seine Mutter sowieso nichts dagegen hatte, sie kannte ja Sarah, hatte sie ohne lange Überredungskunst JA gesagt. Joey und Mai waren auch noch da gewesen uns sie hatten sich einen schönen Abend gemacht und sie hatten fast die ganze Nacht durch gequatscht. Die Sonne war bereits länger aufgegangen als sie sich einigten doch endlich mal zu schlafen und um elf waren sie schon wieder auf den Beinen und hatten die Küche unsicher gemacht. Wie jeden Tag hatten sie sich dann auf in den Park zum Skatbortplatz und in den dortigen Hindernisparkur begeben: Die Jungs auf Inlinern, Mai mit ihren geliebten Rollschuhen und Sarah hatte sich das Skatboart ihres Bruders unter den Nagel gerissen. Den hatten sie dann auch im Park getroffen, er war joggen, so wie jeden Morgen. Er hatte sich auch endlich abgeregt, zumindest hatten die anderen den Eindruck, da er sich nichts anmerken lies. Als er dann vorgeschlagen hatte am Abend eine Party steigen zu lassen war selbst Sarah davon überzeugt das es ihrem Bruder wieder "gut" ging. Vom Park aus hatten sie sich dann auch gleich in die Innenstadt bemüht und alles mögliche an Getränken und Sonstigem für den Abend besorgt. Yami war mit Kyle unterwegs gewesen. Die beiden hatten zwar auf dem Weg kaum miteinander gesprochen, trotzdem hatte Kyle für ihn immer noch diese faszinierende Art wie am Vortag. Er hatte lange gebraucht bis er sich getraut hatte ihn auch nur kurz anzusprechen und da er nicht so recht gewusst hatte worüber sie sich unterhalten konnten, hatte er das alte Thema wieder angesprochen. "Du Kyle," hatte er angefangen und klang für seine Verhältnisse etwas eingeschüchtert, "wissen das deine Eltern?" Hatte er gefragt und Kyle hatte im ersten Moment angenommen das er die Party meinte. "Die werden nicht gefragt," hatte er geantwortet, "wenn sie nicht da sind wird gefeiert, das kennen die schon." "Nein," hatte Yami darauf gesagt, "das mein ich nicht. Ich meine das du schwul bist." Jetzt war diese anfängliche schüchterne Art wieder verschwunden und er hatte direkt gefragt. Um ehrlich zu sein hatte er darauf keine Antwort erwartet und er sah es als erstaunlich an dass darauf ein gequältes: "Ja, nach dem ersten Schock haben sie's akzeptiert.", kam. Darauf hatte Yami noch mal kurz überlegt und gerade in dem Moment wo der Luft für seine nächste Frage geholt hatte fing Kyle an. "Warum fragst du mich so was eigentlich?" Hat er darauf gefragt und Yami schluckte kurz. Ein Schulterzucken und ein Blick auf den Boden war seine erste Reaktion darauf gewesen. "Keine Ahnung," kam eine Sekunde später darauf auch die gesprochene Antwort, "er interessiert mich einfach nur." Hatte er gesagt und Kyle hatte mit seinem ihm typischen Aha-Nicken genickt und sich eine Zigarette angezündet. "Du solltest nicht so viel rauchen als Sportler." Hatte er weiter geredet, einfach nur um mit Kyle zu reden. Aber ein ziemlich genervtes: "Ich kann so viel rauchen, vögeln und Sport treiben wie ich will.", war die Antwort darauf und Yami hatte sich jedes weitere Wort verkniffen- er hatte sowieso nicht gewusst was er weiter sagen sollte. Sie hatten dann den ganzen Krempel irgendwie zu den Jasons geschleppt und das Haus "Plünder sicher", wie Kyle es immer genannt hatte, gemacht. Das bedeutete das Räume wie Büro oder Schlafzimmer dicht gemacht worden und sämtliche(wertvolle)zerbrechliche Gegenstände würden in eben diese verschlossenen Räume gebracht. Anders als die anderen die da gewesen waren, fühlte Yami sich ziemlich ausgeschlossen. Nicht nur das er der Jüngste da gewesen war er hatte ja außer den Jasons, Mai und Joey niemanden gekannt- und alle vier waren anderseits beschäftigt. Andererseits hatte er somit die Gelegenheit sich mit den ganzen Leuten die da sonst so rum liefen bekannt zu machen und war von ein paar Jungs tatsächlich zu einer Runde eingeladen worden. Das war das erste Mal das er etwas härteres getrunken hatte und das er nicht wusste was er getrunken hatte. Das war auch der Grund gewesen weswegen er schon nach drei Stunden aufgehört und sich einfach irgendwo hingesetzt hatte, es war ihm erst später klar geworden dass das die Treppe nach oben gewesen war. Seine Wahrnehmung und sein Reaktionsvermögen hatte sich verlangsamt und er hatte sich einfach nur noch scheiße gefühlt. Nach einer Weile, vielleicht hatte er auch schon eine Stunde da gesessen, hatte Kyle sich zu ihm gesetzt. "Du solltest dich hinlegen wenn du durch bist." Hatte er zu Yami gesagt und sich eine Zigarette angezündet, der Jüngere hatte das kaum mitbekommen und sich eigentlich nur noch auf das noch volle mit Bacardi gefüllte Glas in der Hand des Anderen konzentriert- er brauchte einen Fixpunkt. "Und du," hatte er kurz darauf gegen gefragt, "müsstest du nicht auch bald am Ende sein?" Jedes Wort hatte ihn Konzentration gekostet und er musste nach jedem darüber nachdenken ob er nun wirklich das gesagt hatte, was er hatte sagen wollen. Kyle hatte daraufhin mit dem Kopf geschüttelt und gemeint: "Ich bin trinkfest, Sarah und ich sind Kampftrinker.", womit er genau das erreicht hatte, was er hatte erreichen wollen: Yami hatte gelächelt. Ein überaus niedliches Lächeln wie er fand und er hatte dann noch weiter gemeint das sie ja noch weiter trinken könnten, nur um zu sehen wie viel der Magen verträgt. Der einzige Grund weswegen Yami darauf mit: "Kein Problem, können wir gerne machen.", geantwortet hatte war die Tatsache das Kyle ihn gefragt hatte, schließlich hätte er zu den Jungs am Tisch noch NEIN sagen können- er hatte schon da seine Leber protestieren gehört und sah seinen Magen streiken. Aber anders als er es sich gedacht hatte, waren sie nur bis zum ersten Glas gekommen. Yami hatte gerade seinen ersten Schluck Bacardi-pur getrunken, hatte sich wegen des bitter scharfen Geschmackes im Hals fast die Seele aus dem Leib gehustet, als Jun auf Kyle zu getreten war und ihm nur ganz kurz etwas ins Ohr geflüstert hatte. Die einzige Reaktion die Kyle darauf gebracht hatte war das er Yami bei Seite geschoben und ihm sein Glas in die Hand gedrückt hatte. Danach waren die beiden hoch gegangen und Yami hatte Kyle mit einem KOMMST DU WIEDER? Blick hinterher gesehen und Kyle hatte genickt, ganz nach dem Motto: "Na logisch.", er hatte ja auch nicht vor gehabt lange oben zu bleiben, wenn unten doch etwas viel verlockenderes auf ihn gewartet hatte- und das Jun ihn noch einmal angesehen hatte, sogar verachtend angesehen hatte, hatte er nicht mehr bewusst wahr genommen. Es hatte auch nur weniger als eine Stunde gedauert bis Kyle wieder runter gekommen war, allein. Er hatte ziemlich schlechte Laune, man hatte es ihm zwar nicht gleich ansehen können, aber spätestens wenn man ihn angesprochen hatte, hatte man es gewusst. Und als man dann Jun ungefähr fünf Minuten später runter kommen gesehen hatte, hatte man gewusst um was es gegangen war. Das Thema war allerdings schon so durchgekaut und alt gewesen das die Anderen nicht der Meinung gewesen waren sich mit diesem Thema noch länger auseinander setzen zu müssen. Der Einzige der das an dieser Stelle noch nicht gewusst hatte war Yami. Der war schon immer der Meinung gewesen man dürfte sich nicht im Streit trennen, allerdings wäre es besser gewesen wenn er die Schnauze gehalten hätte! Aber NEIN! er hatte Jun ja unbedingt hinterher gehen/torkeln/schleichen(nenne man es wie man wolle)müssen und fragen was gewesen war. Die sofortige Antwort auf die Frage: "Was war los?", war: ".", "Verpiss dich Kleiner." und Yami hatte darauf ziemlich schwer schlucken müssen. Irgendwie hatte er plötzlich ein schlechtes Gewissen gehabt, etwas in Juns Stimme hatte ihn dazu veranlasst das zu denken, aber er hatte sich keinen Reim darauf machen können warum. "Scheiß drauf." Hatte der Ältere darauf noch vor sich hin geflucht und war aus dem Haus runter zur Straße zu seinem Auto gegangen- er hatte von da einfach weg gemusst. Und in diesem Moment, wo er das Haus verlassen hatte, hatte Yami einen Fehler begangen den er für den Rest seines Lebens bedauern würde: er hatte ihn gefragt ob er ihn nach Hause fährt! Es war ihm in der kurzen Zeit in der er da gewesen war und auch die vorherigen male als er Jun gesehen hatte nicht klar geworden das ER der Grund gewesen war das die zwei sich gestritten hatten. Es war nicht weit gewesen von der Arlingtonroad bis zu Yami, einen Kilometer, eineinhalb vielleicht und anders als heute gingen dort die Lichter bereits um zwölf aus, ein Jahr später war es anders. Vollkommen fertig mit sich und der Welt hatte Yami sich im Sitz zusammengekauert und war kurz davor gewesen weck zu pennen, er war so verdammt müde gewesen. "Weswegen habt ihr euch gestritten?" Hatte er gefragt, eigentlich nur aus der Tatsache heraus damit er nicht gleich einschlief und daher nicht wirklich bemerkt das Jun angehalten hatte. "Wegen ihm: er hat gesagt das er gerne mit jemand andrem schlafen würde, es gerne wieder würde." War die Antwort darauf gewesen und Yami hatte im Halbschlaf genickt. Das Jun ihn dabei provokant angesehen hatte, hatte er nicht wirklich gemerkt. Daher hatte er ihn auch gefragt wer es sei den Kyle gemeint hatte und Jun hatte: "Dich.", gesagt, worauf Yami ihn leicht verwundert angesehen hatte. "Mich?" Hatte er gefragt und ein Nicken geerntet. "Und ich wüsste zu gerne was du an dir hast was ich nicht habe." Hatte Jun eine Antwort gegeben und sich zum Jüngerem rüber gebeugt. "Was ist es?" Und Yami hatte mit den Schultern gezuckt. "Keine Ahnung, was sollte es sein?" Die Nähe des Anderem war ihm leicht unbehaglich gewesen und er hatte mit einer Hand nach dem Türgriff gesucht. Ein leichtes Schulterzucken war die Antwort auf seine Frage gewesen und nach einem netten Lächeln war auch ein: "Vielleicht weil du jünger bist als er, er und ich sind gleich alt.", von ihm gekommen. Und bei diesem Satz hatte sich Yamis Gewicht noch ein weiteres Stück zur Tür verlagert, erst da hatte er gemerkt das der Knopf unten gewesen war und das unbehaglich sein wurde stärker. "Aber was sollte er mit einem jüngeren anfangen, wenn er jemanden hat der schon Erfahrungen hat?" Hatte er weiter gefragt und auch weiter versucht die Tür auf zu bekommen. "Vielleicht liegt es ja gerade da dran: es ist doch immer schöner etwas zu ficken wo man weiß das man ihm noch was beibringen kann." Und bei diesem Satz hatte er sich leicht auf Yami gelehnt, ihn runter in den Sitz gedrückt und man hatte schon jetzt einen leicht verwirrten/verängstigten Ausdruck in seinen Augen erkennen können. "Was tust du da?" Hatte er gefragt, die letzte Frage die er ihm an diesem Abend noch gestellt hatte, und hatte ein: "Das wirst du gleich merken.", zurück bekommen. Was er da nicht gemerkt hatte war das Jun bereits angefangen hatte ihn und sich auszuziehen, zumindest so weit es nötig war. Und wieder war da die Frage von Yami: "Was tust du da?", worauf Jun sich aufgesetzt und den Jüngeren auf den Bauch gedreht hatte, erst ganz sachte und dann mit Gewalt! Jeglicher Widerstand war sofort im Keim erstickt worden und selbst als Yami mit flehender Stimme: "Nein, bitte tu das nicht, ich will nicht. Hör auf!", gesagt hatte, hatte er weiter gemacht und war schonungslos in ihn vorgedrungen. Ein weinerlicher Aufschrei war daraufhin vom Jüngerem gekommen und nach einem weiterem kläglichen Versuch sich dagegen zu wehren hatte er resigniert und dies alles über sich ergehen lassen. Schon nach ein paar Minuten hatte er abgeschaltet, den Schmerz und die Bewegungen in sich ausgeklinkt und war in Gedanken an einen anderen Ort geflüchtet. Trotzdem hatte er geweint, gehört wie Jun schneller geatmet hatte und als dieser begann noch schneller und härter vorzustoßen und sich zu bewegen war er plötzlich wieder in der realen Welt gewesen, hatte wieder alles mitbekommen was um ihn herum geschah. Er hatte gespürt wie Jun vor und zurückstieß und ebenso wie er angefangen hatte zu bluten, wie das Blut langsam an seinen Schenkeln runter gelaufen war und hatte gewusst dass das Jun einen Scheißdreck interessiert hatte! Den gesamten Körper angespannt hatte er versucht sich möglichst gar nicht zu bewegen um sich nicht auch noch selbst Schmerzen zuzufügen, auch da er gedacht hatte das Jun aufhören würde wenn er sich nicht rührten. Allerdings war genau das Gegenteil der Fall gewesen: denn durch diese Anspannung hatte er sich lediglich weiter verengt gehabt und damit bloß dessen Lustfaktor gesteigert. Für Yami war es eine Ewigkeit gewesen bis Jun noch zwei mal zugestoßen hatte, stärker als die anderen Male zugestoßen und von ihm abgelassen hatte. Vollkommen verheult hatte Yami sich im Zusammengerollt, hatte seine Beine ganz fest an den Körper gezogen und sich klein gemacht. Er hatte sich furchtbar gefühlt, dreckig, elend und hatte sich einfach irgendwo verkriechen wollen, ganz weit weg von diesem anderem Menschen. Sich eine Zigarette anzündend hatte Jun sich noch einmal über ihn gebeugt und Yami hatte, in vollkommener Erwartung das dieser noch nicht genug hatte, sich enger zusammengekauert und zu zittern begonnen. Doch ein leises Klick und das Öffnen der Tür waren das Einzige was er in diesem Moment wahr genommen hatte. "Verschwinde." Hatte er darauf zu Yami gesagt und geraucht, friedlich geraucht, so als wäre nichts gewesen. Und sich die Hose zurück auf die Hüfte ziehend war Yami darauf hin mehr vom Auto aus auf den Bürgersteig gefallen als wirklich ausgestiegen und hatte dort gelegen. Sein ganzer Körper war eine große brennende Wunde gewesen, ein winziger kleiner Klumpen aus dem Blut und Tränen flossen und er hatte sich gewünscht das dieser Abend nie geschehen wäre, das er nie eingestiegen wäre... . Am nächsten Morgen, es war gegen Mittag gewesen, hatte er bei Jasons Sturm geklingelt. Fast zwei Minuten hatte er gewartet bis aufgemacht worden war: von Kyle. Seine erste Reaktion war ein: "Was machst du denn hier?", er hatte noch einen ziemlichen Kater. Yami hatte recht aufgelöst ausgesehen und wäre ihm am liebsten weinend um den Hals gefallen. "Ist Sarah da?" Hatte er gefragt und sich dabei zusammenreißen müssen nicht zu heulen. "Ich hab's schon bei Joey und Mai versucht, aber die sind nicht da und ich weiß nicht wo ich sonst noch hin soll." Hatte er gesagt und Kyle hatte ihn darauf rein gebeten und gesagt er solle sich erst einmal beruhigen- das hatte er aber nicht gekonnt und eigentlich auch nicht gewollt. Und erst auf Drängen von Kyle hin war er mit der Sprache raus gerückt: "Ich bin gestern mit Jun mitgefahren," hatte er vorsichtig angefangen und dann doch wieder angefangen zu heulen, es war sie so verdammt dreckig gegangen, "und wir...," er hatte ganz schnell mit dem Kopf geschüttelt, "...er...." Er hatte erneut gestoppt und sich die Augen ausgewischt, es war ihm nicht möglich gewesen es auszusprechen und ein leises: "Ich wollte es nicht.", war alles andere was er sonst noch hervor gebracht hatte, was Kyle aber genug Information gewesen war- er hatte sich seine eigenen Gedanken gemacht. "Komm mit, ich fahr dich ins Krankenhaus." War das Erste und Einzige was er dazu gesagt hatte und auch nur der Gedanke daran etwas anderes zu sagen hätte in einem Wutanfall geendet, es waren andere Dinge in diesem Moment einfach wichtiger gewesen. Ein: "Ich will nicht.", war genau wie am Vorabend dezent überhört worden und Kyle hatte ihn in die Notaufnahme geschleppt. Auf die Frage der Ärztin wie das passiert sei, es war eine recht schlimm aussehende Verletzung, hatte Kyle statt Yami geantwortet. "Mein Fehler," hatte er vollkommen ruhig gesagt und jedes Gefühl in sich geschluckt, "ich war zu schnell." Hatte er gesagt und Yami hatte das erste und einzige mal während dieser, ihm wirklich sehr peinlichen Rektaluntersuchung hoch geschaut. Trotzdem hatte er nichts dazu gesagt, hatte erst einmal diesen Moment über sich ergehen lassen und sich darüber klar werden müssen was gerade und am Vorabend passiert war- beides war ihm peinlich, das zweite mehr als das erste. Im Endeffekt war er ihm für diesen Satz überaus dankbar. Danach hatten die beiden das Krankenhaus verlassen, obwohl Yami geraten worden war das er doch noch lieber einen Tag hätte bleiben sollen. Und als die beiden bei Kyle im Auto gesessen hatten, Yami hatte sich schon auf dem Hinweg überwinden müssen einzusteigen und auf dem Rückweg noch mal, hatte er den Älteren noch mal angesehen- Kyle sah so verdammt wütend aus, und leise: "Danke.", gesagt. Darauf hatte Kyle ihn angesehen und gelächelt, alle Wut war plötzlich aus seinem Gesicht verschwunden, und: "Kein Problem.", gesagt. Dann hatte er sich eine Zigarette angezündet und ihn noch mal kurz angesehen. "Willst du sonst noch was, was möchtest du machen?" Hatte er dann noch gefragt und das Fenster runter gekurbelt, was er nur aus der Tatsache heraus getan hatte weil er einen Nichtrauchen neben sich sitzen hatte. "Fährst du mich nach Hause?" Hatte Yami darauf vorsichtig gefragt, er hatte irgendwie Angst vor der Reaktion gehabt, und Kyle hatte genickt. "Alles was du willst." War die Antwort darauf gewesen und er war losgefahren. In der viertel Stunde die sie vom Murphy aus unterwegs gewesen waren hatte Yami über alles was am Vortag und an diesem Vormittag passiert war nachgedacht und kurz bevor er aussteigen musste hatte er sich noch mal an Kyle gewandt. "Bitte erzähl es niemandem." Hatte er ihn gebeten und Kyle hatte ihn leicht verwirrt angesehen. "Was soll ich nicht erzählen, ist denn etwas passiert was ich wissen sollte?" Hatte er gefragt und Yami hatte erst eine halbe Sekunde nachdenken müssen was damit gemeint gewesen war, aber dann hatte er gelächelt, zum ersten Mal an diesem Tag. "Danke." Hatte er darauf geflüstert er und ein Lächeln bekommen. "Schlaf dich aus." War das letzte was Kyle an diesem Tag zu ihm gesagt hatte und auch das letzte für die nächsten sechs Monate: Sarah war am späten Nachmittag ganz außer Rand und Band bei Mutos angekommen und hatte als erstes Yami angeschrien- er hätte ihr gefälligst erzählen sollen was los sei! Er hatte natürlich kein Wort verstanden und erst als sie beruhigend tief Luft geholt hatte, hatte sie gesagt: "Kyle hat Jun grün und blau geprügelt.", gesagt. Ganz aus Reflex hatte darauf: "Wieso das denn?", gefragt, aber gerade nachdem die Frage seinen Mund verlassen hatte kannte er die Antwort. "Ich weiß es nicht und er will es mir auch nicht sagen. Ich hab dich heute morgen noch mit ihm weg fahren sehen, weißt du was darüber?" Hatte Sarah als nächstes gefragt und Yami hatte bereits Luft zum Antworten in der Lunge, die er dann doch lieber wieder ausatmete. "Das ist eine Sache zwischen ihm und deinem Bruder," hatte er darauf gesagt, "das geht sonst keinen was an." Hatte er gesagt und sie mit einer sachten Gäste gebeten zu gehen. Sarah hatte ihn nur skeptisch angesehen. "Ich glaube doch das es mich was angeht, wenn er wegen "seinen Angelegenheiten" in U-Haft sitzt und vielleicht ins Gefängnis kommt." Hatte sie darauf gesagt, sich auf dem Absatz umgedreht und war gegangen- er hatte nicht einmal nach fragen können was jetzt wird, oder ob Kyle tatsächlich angezeigt und verurteilt werden würde. Er hatte gleich zu Kyle gehen wollen, er hatte sich einfach nur gewünscht mit ihm darüber zu reden, aber das ging nicht. Nicht an diesem Tag, nicht vor oder nach seiner Verhandlung und auch nicht die restlichen hundertneunzig Tage in denen er inhaftiert gewesen war. An jedem dieser Tage hatte Yami sich unwohl gefühlt- Schuldgefühle. Dabei hatte er nichts dafür gekonnt, nicht für das was ihm passiert war, nicht für das was Kyle getan hatte und auch nicht das er dieses seltsame Gefühl im Magen hatte wenn er an ihn dachte. Immer wenn er Zeit gehabt hatte- er hatte sich so ziemlich jeden Tag Zeit genommen- war er zum Gefängnis gegangen und hatte Kyle besuchen wollen; jedesmal hat der ihn wieder weggeschickt. Aber am Tag der Entlassung, er hatte nicht mit fahren dürfen um Kyle abzuholen, hatte er ganz lange, ganz geduldig vor dem Haus der Jasons gewartet bis alle wieder da waren, was bei fast zehn Grad unter Null ein wahrer Kraftakt gewesen war. Und das Erste was er nach erfolgreichem Warten von Kyle zu hören bekommen hatte war ein: "Was machst du denn hier?," und ein: "Du bist ja wieder gut drauf.", von dessen Mutter- die anderen beiden schüttelten vielsagend mit den Köpfen. "Komm mit hoch." Hatte er zu Yami gesagt und ihn am Ärmel ins Haus, die Treppe hoch in sein Zimmer geschleppt. "Verdammt was willst du hier?" Hatte er etwas geladen gefragt- er hatte auf den Kleinen absolut keinen Bock gehabt, nicht an diesem Tag und auch nicht nach dieser ganzen Geschichte die an beiden nicht spurlos vorbeigegangen war. "Dich sehen," hatte Yami darauf gesagt, "dich einfach nur sehen." Und er hatte kleiner und verschüchterter geklungen als in seinem ganzen Leben zuvor. Darauf hatte Kyle erst einmal gestutzt. So etwas hatte er a.) nicht erwartet und b.) hatte er vor einiger Zeit jemandem das Herz gebrochen und das war nicht gerade gut ausgegangen. "Noch was?" Hatte er gefragt und dabei sehr kalt geklungen, worauf Yami einfach nur: "Nichts.", geantwortet hatte und gehen wollte. Eine Masche die immer zog und Kyle hatte ihn gebeten doch zu bleiben wenn er es wollte- was der Kleine sich nicht zwei mal hatte sagen lassen. Sie hatten sich die halbe Nacht unterhalten, über alles mögliche Unwichtiges Zeug, auch wie es Yami nach dem Tag gegangen war. Kyle hatte es sich schmerzhaft verkniffen nach der Verletzung zu fragen und ob diese gut verheilt sei- damit meinte er allerdings nicht nur die körperlichen Wunden. Ziemlich lange hatte er bitten müssen bis Kyle zugestimmt hatte das er bei ihm übernachten durfte und an diesem Abend hatte er an Yamis rechter Schulter auch etwas bemerkt das er vorher nicht gesehen hatte: drei oder vier kleine Narben- nicht sehr deutlich, aber ihm war es selbst auf drei Meter Entfernung aufgefallen. Ein: "Wo hast du die her?", hatte er sich nicht verkneifen können und hatte recht schnell gemerkt dass das Yami recht peinlich gewesen war. "Jun." Hatte er kaum hörbar gesagt und Kyle hatte mit einem AHA Nicken genickt, es hatte ihm leid getan das der Name jetzt gefallen war, das er überhaupt genannt worden war. "Ich wüsste einen Weg wie man es nicht mehr sehen würde." Hatte er darauf vorgeschlagen und war wie ein kaputtes Auto angesehen worden. "Wie?" War die schnelle Frage darauf gewesen und Kyle hatte ihn einfach frech angegrinst. "Das wirst du schon sehen." Hatte er darauf gesagt und die darauffolgende Nacht auf dem Sofa verbracht. Er hatte schon genug damit angerichtet als er behauptet hatte das er mehr mit ihm gemacht hatte als anschauen(oder reden). Und am nächsten Tag, wohl bemerkt: beide hätten zur Schule gemusst- hatte Kyle Yami mit in die Stadt geschleppt. Präziser: ins Tätoostudio- und wohl bemerkt: nicht nur Yami hatte diese Idee für bekloppt gehalten, sondern auch der Tätoovierer! Aber mit viel: "Du schuldest mir was und das braucht keiner erfahren.", gefolgt von: "Ich darf nicht auf Narben tätowieren.", und: "Der Junge ist noch nicht achtzehn.", wie auch: "Wenn mein Vater das sieht erschlägt er mich.", und: "Wenn du bezahlst.", hatte Kyle dann wirklich beide dazu überredet. An dem Tag hatte Yami sein Trivial auf die Schulter bekommen und gemerkt das Kyle Recht hatte: man konnte die Narben danach nicht mehr sehen- und zu beider Glück hatte sich danach nichts entzündet. Zwei Tage später hatte sein Vater ihn vor die Tür gesetzt, ganz kalt mit den Worten: "Geh und komm nicht wieder.", nachdem Yami ihm offenbart hatte, NEIN ihm und sich selbst eingestanden hatte, in einen Jungen verliebt zu sein. Und am Abend, nachdem er sich halbwegs bei seinem Opa einquartiert hatte, hatte er mit Kyle noch kurz zusammen gesessen und sich bei ihm aus geheult. Dieser hatte auch schweigend mit gehört bis Yami zu dem Satz: "Ich hab mich in dich verliebt.", Luft geholt hatte. Stumm hatte der Ältere ihm den Finger auf den Mund gelegt und gesagt: "Wenn du diesen Satz je aussprichst, verprügle ich dich.", darauf hatte er ihm lediglich einen Kuss gegeben und es war für kurze Zeit einfach(nur)dabei geblieben... . ** "Yami," fragte Seto und wurde von seinem Freund angesehen der die ganze Zeit hinaus in den Regen gestarrt hatte, "ist alles okay?" Und ein lächelndes Nicken war die darauf folgende Antwort- er wollte sich nicht länger daran erinnern! "Alles okay." Bestätigte er darauf und lehnte sich an Seto- es regnete draußen immer noch. "Danke das wir kurz raus gefahren sind." Sagte er und Seto nickte leicht. "Kein Problem." Antwortete er, er hatte schließlich keine Ahnung was er sagen sollte. Nur zu gerne hätte er erfahren an was Yami dachte, aber er verkniff sich die Frage da er sich denken konnte das es kein besonders schöner Gedanke war. Sich an den Liebsten kuschelnd döste Yami langsam weg; er fühlte sich, trotz der Bedrücktheit in seinem Inneren, sehr wohl. KURZE ANMERKUNG: kurze frage: wer außer mir würde darauf hin auch nicht mehr auto fahren, außer bei menschen die man schon jahre kennt und dann auch nur ungern? sehr gefühlvoll war das hier glaub ich nich, ich persönlich finde es auch erschreckend das es wirklich menschen gibt die so reagieren wenn es nebenbuler gibt, es kann auch ins quadrat gehen und man versucht jemanden umzubringen, ganz so weit wollte ich es nicht gehen lassen, das ist weit genug. ich hoffe doch das man mir trotz dieses Anfalls von "kreativität" treu bleibt. dde Kapitel 9: Szene9 ----------------- KURZE ANMERKUNG: tara tara bin wieder da ^.^ mit einem neuen schönen stück aus meiner, nur für spinner zugelassenen, aus einem verrückten hirn stammenden, mit schachtelsätzen gespickten, von komplizierten ausdrücken wimmelnden "kurzgeschichte". ja es sollte eigentlich kurz sein und jetzt sinds über 100seiten, was ich nicht schlimm finde es hat spaß gemacht das alles zu schreiben und macht immer mehr spaß da mir immer mehr zum eigentlich geplanten einfällt, aber es dauert und dauert und dauert. da ist es gut das ich gleich 2kaps rein stelle und beide nicht kurz sind. ich muss ja sagen: ich habe Yu-Gi-Oh! der film gesehen und ärgere mich ja darüber das da erwähnt wurde wo in den usa domeno liegen soll, da ich das unbedingt mit einbauen musste! \/.\/ aber gut wir, das heißt ich und mein hauskobold isch hu, haben das alles geregelt und jetzt ist alles aufgeschrieben und fertig und, das beste: es schneit noch nicht, es fallen erst die blätter! somit: lesen, kommi schreiben, warten aufs nächste kap, lesen, kommi schreiben und mich weiter empfehlen. bitte nicht auf tipp und rechtschreibfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Yami findet etwas raus was Seto ihm verheimlicht hat Warning: Neben der Tatsache das Seto ooc is und ein Idiot(zumindest meine ich das)denke ich das ihr oft genug mit dem Kopf schütteln werdet, es würde zu lange dauern alles aufzulisten Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene9 Ungefähr eine Woche später, es hatte die ganzen Tage geregnet, war Yami zum ersten mal bei Kyle gewesen. Es war von ihm aus schließlich nicht weit und Seto brauchte ja auch nicht alles wissen. Denn- für Yami vollkommen unverständlich- dieser hatte sich jedes mal aufgeregt wenn Yami Kyle auch nur in einem Nebensatz erwähnt hatte. Daher hatte er es für besser gefunden ihm am Besten nichts davon zu sagen. Zum ersten mal in dieser Woche war das Wetter wieder halbwegs schön: kein Regen, keine grauen Wolken, aber die Luft war trotzdem noch recht abgekühlt, und die beiden hatten zusammen auf dem Balkon gesessen. "Es ist schön hier." Meinte Yami als er auf den Fluss sah, wenn er sich dann noch die Baumreihen und die Häuser hinterm anderem Flussufer weg dachte konnte er gerade zu seiner Wohnung sehen. "Was meinst du warum ich hier her gezogen bin?" Fragte Kyle darauf und stellte Yami einen Becher Tee vor die Nase- der Jüngere lächelte, es gab selten etwas anderes wenn die beiden zusammen hockten; ihr Rekord waren zehn Kannen in vierundzwanzig Stunden. "Ich dachte du bekommst das Haus." Erinnerte sich selbst und nickte dankend für das Getränk. "Bekomm ich auch, aber, falls du es vergessen hast: meine Eltern wohnen da noch!" Betonte er und Yami zuckte innerlich kurz vor diesem deutlich von verständnisvoll zu schroff wechselnden Ton zusammen. "Das hatte ich gerade vergessen," entschuldigte er sich, "wann wolltest du denn umziehen?" Fragte er und Kyle zündete sich überlegend eine Zigarette an. "Noch dieses Jahr," fing er an und atmete den Rauch aus, "sie wollen raus aus Battle, am besten auch aus Domeno- noch länger ertragen die das hier wohl nicht, drei Jahre sind ihnen zu viel." Antwortete leicht deprimiert auf die Frage. "Wegen Sarah?" Stellte Yami eine neue Frage und bekam ein einfaches Nicken womit das Thema "Schwester" beendet war. "Hilfst du mir dann mit beim Umzug?" Wechselte er das Thema und Yami nickte lächelnd. Kyle nickte ebenso und gab Yami ein DANKE-Küsschen auf den Mundwinkel. "Kyle," setzte Yami an, er musste sich beherrschen dass er aus dieser Gäste, was es lediglich gewesen war, nicht mehr zu machen, "bitte tu das nicht, sonst tue ich etwas was ich später bereuen werden." Bat er und Kyle lächelte leicht höhnisch, als wenn er sagen wollte dass er das noch nie bereut hatte. "Was?" Fragte er mit beruhigender Stimme und Yami seufzte. "Wegen Seto." Antwortete er und Kyle setzte einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck auf. "Wirklich so ernst? Du hattest doch sonst nie irgendwas wirklich festes." Und Yami schluckte. Er hatte in der letzten Zeit schon so viel über Seto mit Kyle geredet, aber darüber wie lange die beiden schon zusammen waren hatten sie noch nicht ein Wort verloren. "Ich bin seit zwei Jahren mit ihm zusammen, JA es ist was festes." Sagte er darauf und Kyle schluckte. "Dann vergiss was ich gesagt habe," entschuldigte er sich und nippte an seiner Tasse, dessen Inhalt schon fast kalt war, "du hast jemanden und ich hab nicht vor dich ihm weg zu nehmen." Yami nickte- das war der Kyle in den er sich vor Jahren einmal verliebt hatte, seine erste große Liebe und der einzige Mensch der ihm wahrscheinlich genau so viel bedeutete wie Seto, obwohl er nicht mehr als Freundschaft für ihn empfand. War es denn "nur" Freundschaft, war vielleicht doch noch was ganz tief hinten in seinem Kopf? Es musste, sonst müsste er sich nicht immer so beherrschen, oder war es nur die Erinnerung an das was zwischen ihnen mal gewesen war? Was war es eigentlich gewesen? Eine Beziehung schon mal nicht...war das zwischen den beiden eine Affäre gewesen, oder doch nur lediglich ein Zeitvertreib für zwischendurch, zumindest für Kyle- Yami selbst war mehr für den Gedanken eine Affäre gehabt zu haben, obwohl man das in dem Alter eigentlich gar nicht hätte sagen durfte, aber jetzt... . Er sollte/wollte nicht daran denken! "Hörst du mir eigentlich zu?" Würde er plötzlich aus seinen Gedanken gerissen und ein leicht verwundertes: "Hä?", war die Reaktion darauf und ein schwer geseufztes: "Also NEIN.", die Antwort. "Was wolltest du denn?" Fragte Yami nach, es war ihm leicht peinlich das er sich diese ganzen unnötigen Fragen gestellt hatte und sogar eine Sekunde mit dem Gedanken gespielt Seto zu be... . "Mit dir und der "Verrückten" Truppe dieses Wochenende nach Chicago zum CSD." Seufzte er mit einem wiederholendem Klang der Stimme und ein Lächeln spiegelte sich in Yamis Gesicht. Gut es war eine fast tausend Kilometer weite Fahrt aber sie waren mal wieder alle zusammen...zusammen...zusammen! Sein Lächeln verstummte so schnell wie es aufgetaucht war, als er daran dachte das er mit seinen verrückten, teilweise tuckigen Freunden(denen er Seto bewusst noch nie vorgestellt hatte), Mai und Kyle ein ganzes Wochenende OHNE Partner verbrachten(Seto würde sich niemals! dazu überreden lassen). Er konnte seinen Freund jetzt schon protestieren hören. "Ich kann nicht mitkommen." Sagte er leicht deprimiert, er hatte keine Lust sich schon wieder mit seinem Freund über irgendwelchen Mist zu streiten. Kyle seufzte. "Jetzt erzähl mir nicht das du keine Lust hast. Ich wüsste sogar schon auf was für nenn Wagen wir uns schleichen können und Cindy, will dir sein Kostüm zeigen." Yami nickte bestätigend- er fand es super das Kyle nach drei Jahren immer noch mit den anderen in Kontakt gestanden hatte, schön zu wissen. "Ich weiß. Ich hab das von ,Monika' gesehen, er hat sich noch mehr Mühe gegeben als letztes Jahr, sieht echt toll aus- keine Panik: ich hab ihm noch nicht erzählt das du wieder da bist." Kyle seufzte erleichtert. Nicht das er etwas gegen ,Monika' hatte, er fand ihn echt nett, mit der Ausnahme das er vor ,Monikas' Tucken Art ab und an Angst bekam: er versuchte ihn ab und an zu einer Dread-Queen um zu stylen. Beim bloßen Gedanken daran überkam ihn Panik, auch wenn er schwul war, das lies er nicht mit sich anstellen! "Wer würde denn sonst noch mitkommen?" Fragte er weiter nach und Kyle überlegte einen Moment. "Halt ,Cindy' und ,Monika', Jakob, Maria und Charlotte, Mai und wir beide," zählte er auf, "und...wer weiß...vielleicht... ." Er schwieg darauf und Yami schaute ihn musternd an. Der bedrückte Schimmer in den tief braunen Augen des Anderen sagte ihm beinahe alles. "Ruf ihn doch an und frag ob er auch kommt." Schlug Yami vor, im genauen Wissen an wen Kyle dachte, auch wenn er diesen Jemand nicht kannte. Allerdings schüttelte er mit den Kopf. "Lieber nicht," seufzte er, "vielleicht treff ich ihn da ja." Er glaubte selbst nicht an das was er sagte, es wäre ein Wunder wenn sie sich in dieser Masse treffen sollten, aber vielleicht war das Glück ja auf seiner Seite. Mit einem langen Zug leerte Yami seine Tasse. Ob Kyle wohl auch so verträumt ausgesehen hatte wenn er an...warum machte er sich darüber eigentlich Gedanken?! "Wie war er?" Fragte er, erst nachdem er die Frage gestellt hatte war ihm wirklich was er wissen wollte- er hatte noch nie danach gefragt. Und genau so ein Gesicht zog Kyle darauf, er konnte sich nicht erklären weswegen Yami das wissen wollte. "Unbeschreiblich." War sein schon gegebenes Kommentar, während er eigentlich noch darüber nachgedacht hatte ob er ihm wirklich antworten sollte, aber wenn er schon angefangen hatte... . "Wir haben das selbe Alter, die gleiche Größe, er ist Raver," er grinste, wusste er doch dass das zu einem Punker nicht passte, "witzig, ein Motorsport Freak...für mich ist er das...was... ." "...du früher für mich warst?" Unterbrach Yami ihn und ein Schweigen war die einzige Antwort, was so gut wie JA bedeutete. "Also, was ist los: willst du mitkommen oder nicht?" Brach er wieder das ursprüngliche Thema an und nach einer halben Sekunde überlegen nickte Yami mit dem Satz: "Klar, kein Problem.", und fragte sich immer noch weswegen er Kyle diese Frage gestellt hatte. Er hatte nie etwas von diesem anderem Kerl wissen wollen, nicht wie er aussah, wie er war, was für Interessen er hatte, oder was er Kyle bedeutete. Weswegen war er eigentlich so gereizt wenn er daran dachte, das grenzte ja schon beinahe an Eifersucht- er sollte nicht auf jemandem eifersüchtig sein den er nicht kannte und der Kyle wirklich etwas bedeutete, er hatte Seto, er hatte Seto! Oh Gott wie sollte er dem nur erklären das er ein Wochenende mit Kyle weg fuhr? Wahrscheinlich war es besser wenn er ihm nur erzählen würde das er mit ein paar Freunden die Zeit verbrachte, irgendwohin unterwegs war und sich später melden würde. Nicht das Kyle dabei war und erst recht nicht das er mit ihnen zum Christopher Street Day fuhr, ganz zu schweigen der Tatsache das er Seto gerne fragen würde ob er mitkäme- er konnte ihn jetzt schon in seinem wütenden Tonfall NEIN sagen hören. * "Wo warst du?" War der Erste Satz den er zu hören bekam als er bei Seto durch die Tür trat und Yami schluckte einen dummen Spruch, sagte nichts dazu. "Ich wollte nur ein paar Sachen holen und dann auch wieder gehen." Sagte er als Einziges als er am Wohnzimmer vorbei die Treppe hoch huschte und seinen dort sitzenden Freund nicht beachtete- Seto fluchte in sich hinein. Ihm war wohl bewusst das Yami nicht den weiten Weg machen würde nur um "ein paar Sachen" zu holen und im selben Moment war er sich wohl bewusst das er seinen Freund vergrault hatte, da er sonst nie so reagierte. Daraufhin stand er aus seinem Sessel auf und ging seinem Liebsten hinterher. "Yami." Suchte er ihn als er oben angekommen war und dieser kam ihm mit einer kleinen Tasche entgegen. "Ich hatte meine Zeichenmappe vergessen." Gab er bekannt und versuchte an Seto vorbei zu gehen- dieser hielt ihn an. "Seto." Seufzte er und bekam im gleichen Augenblick einen liebevollen Kuss auf gehaucht. "Seto ich muss wieder los." Nuschelte er vorsichtig in den Kuss hinein- was für eine gemeine Art ihn zum Bleiben zu überreden. "Wohin?" Fragte Seto ebenso nuschelnd dagegen und Yami seufzte. "Ich muss arbeiten." Er sprach leise und bereits recht genießend, so könnte er auch den restlichen Abend verbringen. "Das kannst du doch auch hier." Konterte Seto darauf und Yami schüttelte leicht mit dem Kopf. "Ich wollte Kyle noch zeigen was ich weiter gezeichnet habe." Und als wäre der Name des Anderen ein Zeichen gewesen setzte Seto ab und war/tat leicht beleidigt. "Weswegen zeigst du es ihm nicht morgen?" Schlug er vor und erntete ein: "Nein, warum sollte ich?", worauf er selbst mit den Schultern zuckte. "Weil ich gerne den Abend mit dir verbringen würde." Meinte Seto darauf und klang/war leicht beleidigt. "Ich hab dir gesagt dass ich heute bei Kyle bin." Und das er mit dieser Aussage log war beiden klar, aber es hätte ja auch wieder sein können dass Seto einfach nicht hingehört hatte als Yami ihm davon erzählt hatte, allerdings war Seto sich sicher das es keineswegs so gewesen war! "Lüg mich nicht an." Obwohl seine Stimme ruhig klang hörte man schon ein bestimmtes Verlangen darin und Yami zuckte ganz unschuldig mit den Schultern. "Wenn du meinst das ich das tue, dann glaub es." Meinte er darauf und konnte fast schon sehen wie Setos schlechte Laune stieg. "Ich will nicht das du dich mit ihm triffst!" Verlangte er erneut etwas von seinem Freund in einer recht ruhigen Tonlage und dieser setzte einen recht entsetzten Gesichtsausdruck auf. "Bitte was?" War die zum Blick gehörige Frage und er musste sich selbst erst einmal über diesen Satz hinweghelfen. "Du hast mir nicht zu verbieten mit wem ich mich treffe oder nicht, das ist ganz allein meine Entscheidung!" Und er versuchte dabei eben so ruhig zu bleiben wie sein Gegenüber. Als auf diese Antwort nichts weiter als ein wütend, genervtes Seufzen kam ging er, ohne ein weiteres Wort und ohne Seto noch einmal anzublicken, auf so was hatte er jetzt absolut keine Lust... . Am Donnerstag in der Woche trafen sich dann alle bei Kyle vorm Haus. Es war eine Weite Fahrt und sie hatten daher beschlossen sich mit dem Fahren abzuwechseln- am Montag wollten sie dann wieder da sein. Yami hatte dort zuvor genächtigt und sah auch dem entsprechend aus: voll verkatert. Aber was tat man nicht alles dafür um sich mal richtig gehen zu lassen? Und, wie hätte es anders sein sollen, hatte er Seto gegenüber nicht in einer Silbe erwähnt wo er(nun genau)am Wochenende hin wollte, was ihm doch leicht an die Nieren ging. Er fand es scheiße das er seinen Freund in so einem Punkt belügen musste, überhaupt das er ihn wegen irgend etwas belügen musste. "Hast du Seto jetzt eigentlich gefragt ob er mit will?" Wurde er von Kyle gefragt, während sie darauf warteten das ,Cindy' und ,Monika'(zwei chronische Zuspätkommer)auch endlich kommen würden. "Nein, er hätte mich nur davon abhalten wollen, außerdem... ." "Hu, hu Kyli Schätzchen!" Das war ,Monika' und beide hatten keine Lust die eben angefangene Unterhaltung fort zu führen. "Weswegen," seufzte der Ältere, "weswegen hab ich die beiden nur eingeladen?" "Weil es ohne die beiden nur halb so lustig ist." Kicherte Yami darauf als er sah wie ,Monika' sich Kyle an den Hals warf. Nach einer fast dreistündigen Fahrt hatten sie dann auch die Stadt erreicht und das Hotel. Sie hatten wirklich Glück gehabt, wenn sie auch nur einen Tag später gebucht hätten, hätten sie nichts mehr bekommen und da erst Freitag war hatten sie auch noch Zeit sich in der Stadt umzuschauen, die Vorbereitungen für das Straßenfest zu beobachten. Somit waren alle außer ,Cindy' und ,Monika' unterwegs, schließlich mussten die beiden noch ihre Kostüme für den nächsten Tag vorbereiten. Yami war mit Kyle in Richtung Stadtrand unterwegs, auf dem Weg zum Missouri, der größte Fluss in der Gegend, beide hatten sich das schon länger mal ansehen wollen, es war trotz der Stadt als Hintergrund ein schönes Bild, aber wie oft kamen die beiden schon in die Stadt? Und beide blieben wie auf Kommando vor einem Geschäft stehen: ein Brautgeschäft. "Und hast du daran gedacht dich zu verheiraten?" Fragte Kyle den Jüngeren und der lächelte kurz. "Wer weiß, vielleicht sollte ich Seto ja einen Anzug mitbringen, vielleicht denkt er dann ja drüber nach, ich würde mich freuen. Und du?" Fragte er Kyle und der überlegte seufzend. "Ich glaube nicht das ich heiraten will, wen überhaupt?" Er konnte sich sowieso nur vorstellen mit einem alt zu werden aber der... "Kyle!" Hörte er seinen Namen rufen. Er kannte die Stimme, sie hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt, auch wenn er sie fast drei Jahre nicht gehört hatte und sein Herz hüpfte, schließlich hatte er gerade an ihn gedacht und er drehte sich ganz langsam um. "Andrew Donavan." Flüsterte er und Yamis Blick verwandelte sich in einen Schreck. "Ich hätte nicht gedacht das ich dich hier treffe." Er war wie benebelt von dem Anblick des Einzigen der je sein Herz erobert hatte, das er kaum bemerkte das Yami sich förmlich an ihn klammerte und das Andrew jemand anderen an der Hand hielt. "Tja die Welt ist klein, das ist... ." "...Jun Katzugie." Unterbrach Kyle ihn und bekam darauf ein leicht höhnisches Nicken, er hätte ihm am liebsten gleich wieder verprügelt! "Hallo Yami." Meinte er und schaute den kleinen Jungen an der Yami plötzlich wieder geworden war, er wollte sich am liebsten sofort irgendwo verkriechen. "Lass ihn in Ruhe." Kam es von Kyle wie aus Reflex, er musste sich ziemlich zusammenreißen und nur zu gerne hätte er diesem Menschen welche reingehauen. Ein sich wunderndes: "Ihr kennt euch?", kam darauf von Andrew, worauf Kyle beinahe angewidert: "Flüchtig.", antwortete Kyle, noch bevor Jun auch nur Luft holen konnte um was dazu zu sagen. "Na ja," meinte Andrew darauf, als er sah wie doch kleine Blitze zwischen Kyle und Jun zuckten, "vielleicht sieht man sich wieder." "Ja vielleicht." Und die beiden gingen. Erst als sie in der Masse verschwunden waren, war Kyle klar geworden das er es gerade versäumt hatte Andrew nach Telefonnummer, Adresse, sonst was, zu fragen- er hätte heulen können! "Kyle," er schaute ganz langsam zu Yami, "willst du ihm nicht hinterher gehen? Vielleicht erwischt du ihn noch." Er lächelte, auch wenn er Jun die Fresse polieren würde wenn dieser auch nur noch ein Wort an ihn richten würde. "Kann ich dich denn hier allein lassen?" Ein Nicken war die Antwort und mit einem kurzen: "Okay.", machte Kyle sich auf den Weg, vielleicht würde er ihn tatsächlich noch erwischen. Leicht bedeppert blieb Yami vor dem Schaufenster stehen. Unwillkürlich zitterte er leicht. Er hätte nicht erwartet Jun je wieder zusehen und das er ihn angesprochen hatte, das er sich das getraut hatte...das war unheimlich gewesen. Er musste telefonieren, er musste Seto anrufen, einfach aus dem Verlangen heraus jetzt dessen Stimme zu hören. Am Abend, als sie alle wieder zusammen saßen, hatte Yami das kurze Treffen in der Stadt erfolgreich verdrängt, anders als Kyle. Der hatte die anderen beiden tatsächlich noch erwischt und es tat ihm in der Seele weh das Andrew etwas mit Jun hatte. Vielleicht würde er sie ja am nächsten Tag noch mal treffen und irgendwie...wenn die anderen ihn so ansahen...er sah aus als hätte er Kummer... . * Es war ein wunderbares Wochenende gewesen und das erste was Yami machte als sie wieder in Battle waren war seinen Freund besuchen, der hatte allerdings jede menge Arbeit am Hals und obwohl er es wollte keine Zeit für ihn. Da kam ihm die Einladung von Mai doch ganz recht. "In der Stadt hat ein neuer Laden aufgemacht, hast du Lust mit uns hin zu gehen?" Fragte Mai und Yami überlegte. "Ich weiß nich," drückte er, "was ist das denn für ein Laden?" Ein Seufzen kam vom Mädchen. "Na ja," jetzt drückte sie sich vor der Antwort, "ein Strippschuppen." Sprach sie es leise aus und Yami seufzte, abgrundtief. "Und was soll ich da bitte anstellen? Sitzen und mich langweilen?" Lächelnd schüttelte sie mit dem Kopf und verkniff sich ein Lachen. "Wenn ich da mit Conny Winter und Lisa hingehen will, glaubst du echt wir gehen da hin wo Weiber strippen? Das ,Baby Girl' ist ein Laden wo Männer strippen." Versuchte sie ihm diesen Vorschlag angenehmer zu machen. "Du gehst mit Conny, der Bedienung aus Setos Club, und Lisa, meiner Nachbarin, in einen Strippclub wo Männer strippen und willst mich mitnehmen?" Faßte er noch mal alles für sich zusammen und bekam bei jedem Satzteil ein Nicken und er grinste vielsagend. "Also, wenn das so ist: wann fahren wir?" "Sobald du fertig bist." Sagte sie und hüpfte über den Flur nach gegenüber, sie würden klingeln wenn sie los wollten. Yami nickte und schloss die Tür. Die Tatsache das er die letzten drei Tage mit ihr verbracht hatte war nicht interessieren, außerdem: wenn sie Kyle auch mitnahmen konnte man ihn so vielleicht auf andere Gedanken bringen... . Und am Ende dieses Abends war er noch bei Kyle geblieben, dem ging es einfach nicht gut. Um ehrlich zu sein hatte er ziemlichen Liebeskummer und es war immer gut wenn jemand dann einfach da war. Das Seto dafür wenig Verständnis haben würde dachte Yami sich schon irgendwie. Am nächsten Tag wurde ihm das bestätigt, die Tage darauf ebenso. Es war keine gute Woche gewesen, für keinen von den dreien. Nicht das jeder Stress bei der Arbeit hatte, jeder hatte irgendwie Stress in seiner Beziehung, besonders Yami: Als er am Freitag dieser Woche endlich mal wieder bei Seto gewesen war hatte dieser nach einer Weile wieder einen künstlichen Streit anfangen müssen... "Wo warst du eigentlich letztes Wochenende?" Fing er an mit einer ganz normalen Frage. "Nun...mit Mai unterwegs." Lautete die Antwort, was ja auch nicht gelogen war. "Das weiß ich, aber wo seit ihr genau gewesen? Du hast ja nicht viel erzählt als du mich angerufen hattest." Yami nickte, es war ja seit gutes Recht zu fragen wo sie gewesen waren. "Na ja, in Chicago, beim...." Er hatte er ihm vor einer Woche schon nicht gesagt, konnte er es jetzt tun? "...,Christopher Street Day'." Jetzt hatte er es gesagt und schon an Setos Gesichtsausdruck wusste er was gleich kommen würde. "Du bist mit Mai zum ,Christopher Street Day' gefahren?" Ging er die Antwort noch ein mal laut durch. "Und nur mit ihr?" Die Frage die Yami nicht unbedingt hatte beantworten wollen. "Na ja, noch ein paar Leute die du nicht kennst und Kyle." "Kyle?!" Erst als Yami Setos strafende Stimme gehört hatte war ihm klar geworden das er doch Kyle erwähnt hatte ohne es zu wollen. Trotzdem nickte er. "Du bist mit Kyle zum ,Christopher Street Day' gefahren?" Lies er das noch ein mal Revue passieren und Yami nickte noch einmal. "Und du hast auch die halbe letzte Woche mit ihm verbracht." Wieder ein Nicken und wieder war Yami erst danach klar was er gerade gemacht hatte. "Es geht ihm nicht gut." Rechtfertigte er sich und fragte sich weswegen er das machen musste. "Und deswegen bist du so oft da?" Streng klingende Frage, sehr tadelnd. "Er ist auch immer für mich da, ich kann ihm alles erzählen." Eine klare, aber doch sehr eindeutige Antwort, die bei genauerer Überlegung sehr weh tat. "Kannst du das mit mir nicht?" Fragte Seto darauf, da er eine Minute darüber nachgedacht hatte und leicht verletzt war. "Nein, kann ich nicht." Antwortete Yami im Affekt und erst eine Sekunde danach bemerkte er was er eigentlich gesagt hatte. "Wenn du der Meinung bist, gut. Macht ihr eigentlich sonst noch was außer reden?" Jetzt war er zu weit gegangen! Ein Bisschen Eifersucht zeugte ja immer von Liebe, aber das er und Kyle...auch wenn er nicht unbedingt abgeneigt wär, war es lächerlich! "Du redest Scheiße," sagte Yami darauf und musste sich bemühen nicht empört zu lachen, "weswegen sollte ich etwas mit Kyle haben, wenn ich dich hab?" Berechtigte Frage, aber Seto entlockte das lediglich ein Schulterzucken. "Wer weiß...du hattest doch gesagt das du dir vorstellen könntest noch mal was mit ihm zu haben." "Jetzt wirst du unfair. Wie oft soll ich dir noch sagen das ich nie noch mal was mit ihm haben wollte, wir sind Freunde, nicht mehr." Seto nickte vielsagend. "Natürlich." Sagte er darauf und es klang mehr als ironisch. "Wenn du meinst," wenn Seto zicken wollte konnte Yami das auch, "dann geh ich besser mal zu ihm, ich bin sicher das er etwas anderem dem Streiten vor zieht." Und er klang dabei wütend und enttäuscht, sehr enttäuscht sogar und er ging. Seto fluchte wütend als er die Tür zuschlagen hörte, was sollte er jetzt machen? Ablenkung! Ja das war jetzt das Beste und bei weiterer Überlegung entschied er sich für den Club, auch wenn Conny ihn wieder nerven würde. Und, wie sollte es anders sein, legte diese auch einen leicht genervten Blick auf als sie ihn sich an die Bar setzen saß. "Das Gleiche wie immer?" Fragte sie ihn und er nickte schweigend, was ihr doch Spanisch vor kam. "Was ist los, du meckerst ja gar nicht." Meinte sie weiter als sie ihm seine Standart Bestellung machte. "Beziehungsstress." Antwortete er darauf und sie kommentierte das mit einem einfachen: "Oh, schlimm?", und er nickte. Eine halbe Sekunde darauf rollte sie genervt mit den Augen und er fragte sich was das sollte. "Einen Batida de Coco Kirsch." Hörte er eine ihm vertraute Stimme neben sich, auch wenn er nicht mehr genau wusste wem diese Stimme gehörte- und er schaute zur Seite. Eine blonde Schönheit im roten Kleid setzte sich neben ihn und plötzlich war er sich ganz sicher wer das war, wer es nur sein konnte. "Jessika?" Fragte er das Mädchen und sie schaute ihn an. "Seto?" Fragte sie um sicher zu gehen das er es auch war. Conny seufzte schwer als er nickend bestätigte- sie konnte sich denken wie es jetzt weiter gehen würde. "Mensch das ich dich mal wieder sehe, is lange her." Meinte sie und reichte ihm zur Begrüßung die Hand, er wunderte sich das sie plötzlich so freundlich war, vermutlich hatte sie sich auch verändert, so wie er selbst. "Zwei Jahre- hast dich gut gemacht." Sagte er darauf und sie nickte, sie war ebenso überrascht das er so nett(zu ihr)sein konnte- Conny stellte ihr ihren Drink hin. Die Beine übereinander schlagend setzte Jessika sich quer auf ihren Hocker um sich besser mit ihm unterhalten zu können. "Danke." War ihre Antwort darauf und sie lächelte freundlich. Seto beobachtete das. Er hatte schon beinahe vergessen wie schön ihr Lächeln war, überhaupt was für eine schöne und bezaubernde Frau sie war und dass er einmal sehr in dieses Mädchen verliebt gewesen war. "Und was machst du jetzt so, oder hast du immer noch deine Arbeit und nichts als Arbeit?" Fragte sie ihn und er kratzte sich nachdenklich am Kopf. "Ob du's glaubst oder nicht es gibt etwas in meinem Leben das mir wichtiger ist als die Arbeit." Ein recht überraschtes: "Oh", wurde ihr mit diesem Satz entlockt und sie lachte kurz. Es war immer noch dieses helle und klare leise lachen wie zwei Jahre zuvor und wie immer hielt sie sich leicht die Hand vor den Mund damit man es nicht sah, er hatte sich schon immer gefragt warum sie das tat wo sie doch schon immer so ein schönes Lachen hatte. "Jetzt fehlt nur noch das du mir sagst das du pleite bist und tatsächlich für die Miete schuften musst. Da hast du ja tatsächlich angefangen zu leben- ich gratuliere." Er nickte leicht und sah sie dann grade an. "Und," sie überlegte eine Sekunde ob sie ihn das fragen konnte ohne gleich ein Streitgespräch daraus zu machen, dazu hatte sie absolut keine Lust, "wie läuft es sonst so," sie stoppte kurz, "privat, wenn man fragen darf." Ein: "Gut, es könnte nicht besser laufen.", lag ihm bereits auf der Zunge, aber...als er sie da so sitzen sah...so wunderbar wie sie immer aussah... . In diesem Moment erinnerte er sich wieder an die eine Reise nach New York, was für ein wunderbarer Abend es mit ihr gewesen war, auch wenn er deswegen immer noch ein schlechtes Gewissen hatte. Yami hatte nie etwas davon erfahren, er sollte es auch nie- und plötzlich wollte Seto so eine Nacht wie in NY noch mal erleben! "Jessika was hältst du davon wenn wir den Laden verlassen und zu mir fahren?" Fragte er, sein Herz schlug ihm bis zum Hals, und zwei verwunderte Blicke trafen ihn, von denen sich einer in ein Lächeln verwandelte. "Okay," war ihre Antwort und sie trank ihr Glas mit einem Schluck aus, "ich hol nur meine Jacke." Sagte sie und drückte Conny das Glas in die Hand. Seto nickte und sie ging. Er, wie auch Conny sahen ihr hinterher. Nur eine Sekunde dachte er nach, dann blickte er zu Conny, machte eine leichte nur für sie erkennbare Seitwärtsbewegung mit dem Kopf und ging ebenfalls, er sollte seine Ablenkung kriegen. Wütend schmiss sie das Glas in ihrer Hand auf den Boden und ein paar Leute an der Theke zuckten zusammen- sie hätte heulen können bei dem Gedanken was er mit Jessika machen würde. Gleichzeitig fragte sie sich auch was er jetzt dachte. Dachte er auch nur einen Moment an seinen Freund und das er ihm damit sehr verletzen würde? In dieser Situation kam es ihr nicht so vor. Am nächsten Morgen wachte Seto alleine auf- er hatte nichts anderes erwartet. Langsam drehte er sich auf den Bauch- er fühlte sich nicht wohl. Jetzt kam das schlechte Gewissen ganz durch und er fragte sich wie er das seinem Freund beibringen sollte, ob er es ihm beibringen sollte. Mit einem seufzen richtete er sich auf, sah sich um, sah sich selbst an: keine Klamotten, keine Bisse, Kratzer, blauen Flecken; keine Spuren- so weit also alles bestens. Sich dieser Tatsache bewusst fiel er zurück ins Kissen und plötzlich verspürte er einen leichten, brennenden Schmerz an der Schulter. Sich wieder aufrichtend sah er sich die Stelle an: drei Kratzer- drei längere Kratzer, die, so vermutete er es zumindest, mit höchster Wahrscheinlichkeit von Jessikas Fingernägeln stammten. Kratzer von ihren Nägeln...genau wie ihr Lächeln hatte er vergessen wie das war. "Scheiße." Fluchte er unterdrückt und stand auf. Bei näherer Betrachtung erkannte er das die Kratzer schon leicht Schorf angesetzt hatten, sie mussten also leicht geblutet haben. Er fluchte erneut. Wenn Yami das sehen würde, was sollte er ihm dann sagen? Wahrscheinlich alles aber nicht die Wahrheit, das könnte er nicht, denn er hatte Angst vor der Reaktion. Yami selbst starrte auf dem Rücken liegend an seine Schlafzimmerdecke. Er hatte die halbe Nacht wach gelegen und über seinen Kurzstreit mit Seto nachgedacht. Natürlich war es verständlich das er Kyle nicht mochte- besser gesagt: nicht einmal Ansatzweise leiden konnte- aber musste er deswegen gleich so ein künstliches Theater um die Sache veranstalten? Das plötzliche Klingeln des Telefons lies ihn einen Moment aufschrecken, warum hatte er noch mal ein Telefon im Schlafzimmer? Aus Faulheit! "Muto." Meldete er sich genervt. "Morgen," kam es vom anderen Ende und er hörte gleich das es Kyle war, kein anderer Mensch konnte am frühen Morgen konnte so gut gelaunt sein, "hab ich dich etwa geweckt?" Seufzend schaute Yami auf den Wecker: Samstag, halb neun- natürlich hätte er ihn geweckt wenn er geschlafen hätte! "Nein, diesmal nicht." Sagte er, betont auf ,diesmal' und hörte ein leises Lachen am anderen Ende der Leitung. "Dann ist ja gut," meinte er erleichtert, "hast du Lust dich mit mir zu treffen?" Fragte er und Yami richtete sich auf. "Treffen," überlegte er laut, "weswegen denn?" Fragte er. "Na ja, es ist Samstag Morgen, weißt du noch was wir früher Samstags immer gemacht haben- da hast du um neun nicht mehr geschlafen. Ist zwar schon ne Weile her aber ich hatte gerade Lust drauf." Yami lachte, daran hätte er zwar nicht gedacht, aber wenn er weiter darüber nachdachte...warum eigentlich nicht? "Warte zehn Minuten, ich komm zu dir rüber." Mit diesem Satz legte er auf und sprang aus dem Bett. Das war jetzt genau das richtige, vor allem da er sich am Vortag noch mit Seto gestritten hatte, jetzt konnte er sich ein wenig abreagieren. * Keuchend hielt Yami an und ging in die Knie, Kyle hockte sich zu ihm. "Na, aus der Puste?" Fragte er gehässig, aber ebenfalls erschöpft, und Yami nickte. "Aus der Form, mit Seto kann ich das nicht machen, der hält nicht so lange durch." Japste er und Kyle lachte. "Da sieht man es mal wieder," meinte er darauf und stand wieder auf, "dein Kerl hat keine Kondition- scheiß Bürohocker- ich könnte noch Stunden lang so weiter machen." "Jetzt lügst du," kam es darauf von Yami und er richtete sich wieder auf, "du hast das mit mir noch nie länger als drei Stunden am Stück ohne Pause ausgehalten, also tu jetzt nicht so als hättest du eine wer weiß wie gute Kondition!" Sagte er scharf worauf sein Gegenüber sich geschlagen gab. Schließlich hatte es keinen Sinn mit Yami über solche Dinge zu streiten, er würde sich eh nicht geschlagen geben und auf seiner Meinung bestehen, er war eben ein Sturkopf. "Aber soll ich dir was sagen," sprach er nach einigen Sekunden Pause weiter, "ich hab mich echt gefreut als du mich gefragt hast ob wir's mal wieder machen wollen." "Echt?" Grinste Kyle, Yami nickte. "Und warum?" Fragte er weiter und Yami kratzte sich leicht verlegen am Kopf. "Nun ja wie gesagt: mit Seto kann ich das nicht machen und, nun ja," druckste er, "ich hab dich drei Jahre nicht gesehen und du, ich...mit den anderen ist es nicht das selbe als wenn ich mit dir zusammen bin." Er lächelte verlegen. Ihm war so etwas noch nie so schwer gefallen wie in diesem Moment, das musste daran liegen das es Kyle war mit dem er gerade redete. Und wie er es schon von seinem Gegenüber kannte lächelte dieser nur und legte seinen Arm um ihn. "Über was willst du reden?" Fragte er ihn leicht an sich drückend. Yami lächelte, wie immer wusste Kyle genau was er brauchte und wollte- so wie immer. "Kann ich mit dir über Seto reden?" Kyle nickte stumm und Yami seufzte leicht. "Er hasst dich und das drückt auf die Beziehung." Sagte er, aber das schien für seinen Gesprächspartner nichts Neues zu sein. "Das hab ich schon beim ersten Treff gemerkt, da hat er mich schon so giftig angeguckt, aber das interessiert mich nicht. Denn wie gesagt: du hast jemanden und ich hab nicht vor dich ihm weg zu nehmen. Oder hast du ihm etwa mal was über uns erzählt?" Fragte er ihn loslassend- ein Nicken war die Antwort und er lächelte schüchtern. "Ich hab ihm mal erzählt dass, wenn ich nicht mit ihm zusammen wäre, ich wahrscheinlich was mit dir hätte- zumindest vermute ich das." Fügte er noch leise hinzu und Kyle bestätigte diesen Verdacht mit einem leisen: "Könnte sein.", worauf beide kurz lachten. Er hatte sich überhaupt nicht verändert. Er hatte immer noch diese Dein-Leben-gehört-dir-und-nur-wenn-du-es-willst-gehöre-ich-dazu und seine Scheiß-egal-was-andere-denken Haltung von früher. Es gab eine Zeit da hatte Yami ihn für das was er dachte bewundert, vor Allem dass es ihm egal war was andere Menschen von ihm dachten, weil er selbst das nicht gekonnt hatte- im Laufe der Jahre war das aber anders geworden, da hatte er mehr Selbstvertrauen entwickelt. Allerdings verlor er dieses Selbstvertrauen in Kyles Gegenwart, das war ihm schon lange bewusst geworden, und auch wenn Seto bei ihm war, war er nicht mehr so stark wie er es immer sein wollte. "Wollen wir weiter machen?" Wurde der Jüngere gefragt und nickte darauf. "Was meinst du, wie lange noch?" Schulterzucken des Älteren. "Schätze es sind noch drei, dreieinhalb Kilometer," überlegte er laut und schwieg kurz, "halbe Stunde wenn's hoch kommt- also komm lass uns weiter." Yami stimmte zu und sie liefen weiter. Joggen. Im Alter von vierzehn bis siebzehn hatte er das mit ihm zusammen jeden Tag gemacht. Sie waren Stundenlang ohne Pause durch die Gegend gelaufen- aber nachdem Kyle von heute auf morgen einfach abgehauen war hatte sich dieses Ritual langsam im Sand verlaufen, und wie er vorher ja schon gesagt hatte: mit Seto konnte er so was nicht machen. Ihm war vorher nie so klar gewesen wie sehr er solche Dinge vermisst hatte. Natürlich hatte er Kyle vermisst, natürlich hatte es ihm gefehlt mit ihm zu reden und Sport zu treiben, trotzdem war es ihm noch nie so deutlich geworden. Nach gut einer Viertelstunde bergauf und noch zirka einem Kilometer bis zu Kyles Wohnung, erreichten sie den Stadtpark von der Quinusstraße aus, die parallel zur Parkavenue verlief, an dessen Ende der Friedhof lag. Beide blieben kurz stehen und schauten den Weg entlang der irgendwann in einer Kurve hinter ein paar Bäumen verschwand. "Durch den Park?" Fragte Kyle. "Mal bei meiner Schwester vorbei schauen?" "Wann bist du das letzte mal da gewesen?" Fragte Yami mitfühlend gegen und der Ältere überlegte. "Bei ihrer Beerdigung," war die bedrückte Antwort, "und du?" Fragte er weiter und Yami lächelte kurz. "Freitag." Antwortete er und Kyle musste seinerseits lächeln. "Freitag ist... ." "...der beste Tag der Woche." Beendete der Jüngere den Satz und mit einem schüchternen: "Komm.", liefen sie einmal quer durch den Park und die Parkavenue hoch. Als der Arzt damals gesagt hatte dass es nur noch eine Frage der Zeit sei bis Sarah sterben würde war das für ihn eine unmögliche Tatsache und er hatte sich nie damit abgefunden. Anders als seine Eltern hatte er seine Schwester nicht plötzlich schonender behandelt, sondern immer noch genauso wie vorher auch und ihr somit das Gefühl gegeben nicht krank zu sein, egal wie schlecht es ihr ging. Es war vielleicht eine Woche nach ihrer Beerdigung, das er sich verabschiedet hatte und sagte das er erst einmal darüber hinweg kommen müsste. Aber als Yami seinen Freund zum ersten mal nach langem dort stehen sah wusste er das er es noch immer nicht verkraftet hatte und es wahrscheinlich auch nie tun würde... . Nach dem Besuch auf dem Friedhof, sie waren etwas länger da gewesen, hatten sich die beiden an der Kreuzung Quinus-Addenburg getrennt und einer war links der andere rechts die Straße runter und nach Hause gegangen. Es hatte so gut getan mit Kyle zu joggen, mit ihm eigentlich über nichts zu reden und trotzdem über irgendwas- jetzt konnte er sich auch wieder mit Seto treffen ohne ihm am liebsten den Hals umdrehen zu wollen. Passend zu diesem Gedanken sah er auch Setos Auto vor dem Haus stehen, als er die Straße hoch kam und in der Tasche nach seinem Schlüssel suchte. "Wieder beruhigt?" War sein erster Kommentar als Seto ausstieg und mit zur Haustür kam. "Wo warst du?" Wich dieser der Antwort aus und Yami fluchte innerlich- äußerlich seufzte er einfach nur laut. Dann schloss er auf, hielt Seto noch kurz die Tür auf, obwohl er sie ihm am liebsten vor der Nase zugeschlagen hatte. "Ich hab über eine Stunde auf dich gewartet." Beide gingen die erste Treppe hoch. "Ich war joggen." Sie gingen die zweite Treppe hoch. "Allein?" Dritte Treppe. "Nein mit Kyle." Vierte Treppe. "Mit Kyle?" Beide hielten vor der Tür und Yami suchte am Schlüsselbund nach seinem Haustürschlüssel. "Ja und? Hast du was dagegen?" Fragte er und drehte den Schlüssel im Schloß, Seto schwieg in diesem Moment und ging zusammen mit Yami in die Wohnung. Dieser warf seinen Schlüssel auf die Kommode und ging direkt ins Bad- er war total durchgeschwitzt und musste erst einmal duschen. Seto saß währenddessen im Wohnzimmer. Seine Schulter tat weh und er pulte kurz an den kleinen Schorfkrümeln- was hatte er sich dabei gedacht jetzt hier zu sein? Seufzend zog er seine Zigaretten aus der Tasche und nahm eine raus. "Draußen!" Hörte er nur kurz Yamis mahnende Stimme als dieser an der Wohnzimmertür vorbei ging in Richtung Schlafzimmer- er hatte, oh was ein Wunder, seine Klamotten vergessen. "Küche?" Schlug Seto einen Kompromiß vor und verließ das Wohnzimmer. Im Türrahmen zum Flur stehend wartete auf Antwort. "Draußen," lautete die gleiche Antwort wie vorher auch, "ich hab nichts dagegen wenn ich bei dir bin und du rauchst, aber bei mir nicht in der Wohnung." War die Begründung des Nichtrauchers, was auch der einzige Grund war weswegen er das Seto(immer noch)nicht erlaubte. Da Seto allerdings nicht die geringste Lust hatte raus zu gehen steckte er lieber wieder alles ein. Yami beobachtete das leicht grinsend und ging die paar Schritte zu Seto rüber in den Flur. Lächelnd strich er seinem Freund den Hals entlang und von dort aus auf die Schulter und unbewusst auch über die Kratzer an der Schulter, die er auf der sonst so feinen Haut natürlich bemerkte. "Was hast du auf dem Rücken? Fühlt sich an wie ein Kratzer." Meinte er darauf und fuhr weiter ganz vorsichtig daran entlang. Kurz weiteten sich Setos Augen, es nutzte wohl kaum etwas ihn zu belügen, er würde es ihm sowieso nicht glauben. Mit einem traurigen Lächeln schob er seinen Freund ein Stück von sich weg um ihn in die Augen blicken zu können, diese wunderschönen violetten Augen die gleich nicht mehr so fragend strahlend, wahrscheinlich überhaupt nicht mehr strahlen würden. Dann küsste er Yami auf die Stirn und seufzte. "Erinnerst du dich an Jessika?" Fragte er und Yami überlegte. Er musste für seine Verhältnisse etwas länger nachdenken bis es ihm einfiel. "Was ist mit der?" Fragte er gegen und der Ältere seufzte. Einen weiteren Moment musste Yami überlegen und dann war ihm plötzlich klar was sein Freund ihm höchst wahrscheinlich zu sagen versuchte. Mit einem enttäuschten und zugleich entsetzten "Nein" ging er einen Schritt zurück. "Yami... ." Seto klang nicht weniger traurig als sein Gegenüber, der hob abwehrend die Hände. "Nein," sagte er und wiederholte es so gleich, "nein, nein, nein- das hast du nicht wirklich getan." Er sprach mehr zu sich selbst als zu seinem Freund und entfernte sich noch einen Schritt von ihm. "Yami...ich...ich... ." Er wusste nicht was er sagen sollte, was er sagen konnte, durfte- ohne ihn noch weiter zu verletzen; und er nickte einfach nur. Eine einfachere Antwort hätte er nicht geben können, ebensowenig eine eindeutigere. Yami konnte hören wie sein Herz auf dem Boden in Scherben zersprang. Es war ein Scherz gewesen- damals zumindest- an diesem Tag war er es nicht mehr gewesen, in keinsterweise und plötzlich war für ihn alles...es war alles...er wusste es in diesem Moment selbst nicht; er hätte nie gedacht das ihm mal so etwas passieren würde. Und jetzt wusste er wie sich andere gefühlt haben mussten als er damals selber noch mit den Gefühlen anderer gespielt hatte, weil er nichts weiter als seinen Spaß wollte. Auf dem Absatz drehte er sich um, ging zurück in den Raum aus dem er gerade gekommen war: das Schlafzimmer- und er schlug die Tür ins Schloss. "Yami...?" Seto ging die vier Schritte rüber zur Tür und klopfte leise. "Yami...bitte... ." Er sagte nichts und klopfte erneut, noch leiser als vorher, kratzte eigentlich nur noch an der Tür. Von drinnen war kein Laut zu hören, nicht einmal ein Weinen. "Okay," meinte Seto nach einer Weile des Schweigen, "ich will eigentlich," er schluckte, er wusste nicht was er sagen sollte, "ich denke ich gehe." Entschied er schließlich und verließ die Wohnung. Als Yami das Zuschlagen der Wohnungstür hörte sackte er an der Zimmertür zusammen. Das Gesicht in den Händen vergrabend fing er erst jetzt an zu weinen. Stumm flossen ihm die Tränen die Wangen runter, er war traurig, verletzt und fühlte sich ziemlich verarscht. KURZE ANMERKUNG: hat mal jemand versucht eine großstadt zu finden, in der nähe von kansas zu finden wo es einen csd gibt? es ist nicht deutschland wo es um diese zeit in jeder großstadt einen gibt. falls sich jemand fragt wie ich darauf gekommen bin, nicht das ich damit verbildlichen wollte was schwule in ihrer freizeit treiben, nein: ich liebe den csd, wollte dieses jahr hin hab aber den termin verpasst und hatte auch kein geld, aber nächstes jahr, nächstes jahr! ganz nebenbei: wer gedacht hatte das ich das yami nicht raus finden lasse, das mit jessika, und nur auf ihn und kyle eingehe kennt mich nicht(gut). es wird aber noch besser/schlimmer, die beiden müssen sich jetzt ja wieder zusammen raufen und das kann dauern. Bleibt mir treu dde Kapitel 10: Szene10 ------------------- KURZE ANMERKUNG: kommen wir nun zu verrücktesten teil:.........(überraschen lassen!)...... . ich finde manche sachen ziemlich süß, andere sind einfach verrückt, ganz nach mir kommend- kaum jemand anderer kann sich so was bescheuertes ausdenken, aber es gibt süße sachen. wie doch so oft konnte ich nicht widerstehen neue leute einzubauen, die früher oder später eine rolle spielen/gespielt haben, wie es meistens bei mir ist, sagen wir lieber immer. es gibt wenig was keine rolle bei mir spielt, manchmal sind das auch nur einfache kleine sätze, oder vereinzelte wörter die irgendwann größeres gewicht bekommen, achtet mal drauf. bitte nicht auf tipp und rechtschreibfehler achten namen und personen sind(zum grossteil nur)ausgedacht dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Alles mögliche: Seto arbeitet nicht, Yami besucht seine Mutter, beide sprechen mit ihren Freunden über den anderen............ Warning: Seto is wirklich ooc! was mich selbst erschreckt, aber ich find's niedlich Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) SZENE10 Es hatte einige Stunde gedauert bis Yami sich halbwegs beruhigt hatte- er hatte einfach nicht länger die Kraft zum heulen gehabt und nun einfach nur noch Kopfschmerzen. Sich auf die andere Seite wälzend starrte er zum Telefon auf seinem Nachtschrank, er wollte jetzt nicht länger allein sein, er brauchte einfach jemanden zum an kuscheln, zum weiteren aus heulen, eventuell auch zum reden. Der Erste der ihm dabei einfiel war, wie sollte es nach diesem Tag anders sein, Kyle. Zitternd seine Nummer wählend wartete er darauf das abgenommen wurde- und es klingelte und klingelte, Yami würde es so lange klingeln lassen bis der AB an ging. Ein leicht genervtes: "Ja?", kam als erste Reaktion nach dem zirka zwölften Klingeln. "Kann ich vorbei kommen?" Fragte Yami recht leise, beinahe flüsternd in den Hörer, er war immer noch ziemlich fertig und das zu recht. "Yami?" Fragte Kyle leicht verwundert, er hatte ihn nur ein Mal so fertig gehört und fragte sich daher ob er es wirklich war. "Kann ich vorbei kommen?" Fragte Yami noch einmal und Kyle seufzte innerlich. Er wusste zwar nicht was los war, aber bei dieser Frage fühlte er sich wie damals als der Kleine heulend vor ihm gestanden und nach seiner Schwester gefragt hatte. "Kein Problem." Dann legte er auf, Yami ebenso und bemühte sich aus dem Zimmer, wie auch aus der Wohnung- er fühlte sich schon gleich etwas besser und nicht ganz fünf Minuten später klingelte es bei Kyle, worauf dieser doch leicht verpennt zur Tür wankte. Er hatte Yami nicht einmal eine Sekunde lang angesehen und gerade Luft geholt um ihn zu fragen was los sein, als dieser ihm vollkommen verheult um den Hals fiel und er ich jegliche Frage verkniff. Schweigend saßen die beiden im Wohnzimmer auf dem Sofa. Yami hatte seinen Kopf auf Kyles Oberschenkel gelegt und dem Jüngerem wurde vom Älterem über den Rücken gekrault- er hatte immer noch nicht erfahren was mit Yami los war. "Kyle," das erste Wort nach über einer Stunde, "weswegen hast du nie danach gefragt was an dem Abend damals gewesen ist?" Und der Gefragte schluckte. "Weswegen fragst du mich so was?" Kam eine Gegenfrage, er wollte nicht über dieses Thema reden, schließlich hatte es beide verletzt und beide hatten es von jenem Tag bis zu diesem Moment einfach totgeschwiegen. "Weil ich es wissen will," antwortete der Jüngere, "du hast auch nie etwas von dem erzählt was das halbe im Gefängnis gewesen ist. Warum nicht?" Fragte er erneut und wieder musste Kyle schwer seufzen. "Lass uns nicht darüber reden." Bat er doch Yami schüttelte mit dem Kopf. "Wir haben sechs Jahre nicht darüber geredet," sagte er, sich aufrichtend und die letzten trockenen Tränen aus den Augenwinkeln wischend, "lass es uns jetzt tun." Und wieder kam ein schweres Seufzen. "Jeder Tag im Gefängnis ist gleich: aufstehen, essen, irgendwie den Tag verstreichen lassen- ich hab dann meistens gezeichnet, oder geschrieben, auch wenn ich es nicht so gut kann wie du oder Sarah es konnte-, zwei oder drei Stunden Hofgang und dann war irgendwann Nachtruhe. Am nächsten Tag ging das Gleiche von vorne los, am Tag danach wieder und das hundertneunzig Tage hintereinander- und die Tage im Gefängnis können sehr lang werden." "Warum durfte ich dich nicht besuchen?" Fragte Yami darauf mit großen, immer noch leicht glasigen Augen- ihm war wieder bewusst geworden dass das seine Schuld gewesen war. "Weil ich das nicht gewollt hab. Auch keiner von den anderen sollte mich besuchen, ich hab alle wieder weggeschickt. Schließlich hattet ihr sicherlich besseres zu tun als sich um einen Knacki zu kümmern." Sagte er sich in die Sofakissen zurücklehnend und zündete sich eine Zigarette an. "Ich hatte jeden Tag Zeit für dich, du weißt das ich dich unbedingt sehen wollte, warum hast du auch mich immer wieder weggeschickt?" Fragte er mit einer ebenso traurigen und verletzten Stimme wie die ganze Zeit vorher auch und Kyle strich ihm mit seiner beruhigenden Art durchs Gesicht. "Weil ich nicht wollte das du kommst," sagte er, "ich wollte nicht das du mich da sitzen siehst- es hätte dir und mir nicht gut getan wenn du gekommen wärst." Er sprach eben so ruhig und beruhigend wie er auch Yami berührte und der Jüngere schmiegte sich sehnsüchtig in die Hand des Älteren- es war eine sehr vertraute Berührung. "Kyle... ." Er sprach langsam und genießend, schmiegte sich noch mehr in die Hand und dem dazugehörigen Körper. "Darf ich dir etwas sagen?" Fragte er sachte und ein nachdenkliches: "Kommt drauf an.", war die verzögerte Antwort, er konnte sich nicht denken was der Andere von ihm wollte, er wusste ja noch nicht mal was mit ihm los war. "Ich hab dich lieb." Flüsterte er und gab dem Älteren einen sehr zarten Kuss auf den Mund, dieser war im ersten Moment verwundert. "Was soll das?" Fragte er mit einem Hauch Wut in der Stimme und Yami machte weiter- sachte schob er ihn bei Seite. "Was soll das?" Fragte er erneut und Yami sackte an dessen Schulter zusammen- er hatte eines seiner eigenen Tabus gebrochen, aber sollte ihm das wirklich etwas bedeuten? "Ich will mit dir schlafen." Brachte er es auf den Punkt und Kyle antwortete mit einem recht wütendem: "Und ich will dir gleich eine scheuern." "Es muss doch nichts bedeuten, so wie früher." Sprach Yami weiter und schaute bei Seite. Er hasste es wenn Kyle wütend war, das war immer ein schlechtes Zeichen. Dieser wandte sich leicht verärgert seiner Zigarette zu, die sich bereits zur Hälfte selbst geraucht hatte. Es stimmte nicht das es beiden früher nichts bedeutet hatte wenn sie miteinander geschlafen hatten: Yami war damals noch recht in Kyle verliebt gewesen und für Kyle war Yami bis her der Einzige gewesen bei dem er wirklich etwas gefühlt hatte, auch wenn es nicht Liebe war. "Du hast jemanden." Brachte er seine Bedenken zur Sprache, Yami sah immer noch auf den Boden. "Und wes... ?" "Weil du jemanden hast!" Unterbrach er Yami beinahe brüllend. "Dir mag das ja aus irgendeinem Grund plötzlich egal sein, aber du kennst meine Grenze!" "Seit wann hast du Grenzen?" Fragte Yami und Kyle sah ihn einen Moment gerade an- dann scheuerte er ihm wirklich eine und wandte sich wieder seiner Zigarette zu die er ausdrückte sich aber gleich eine neue anzündete. Mit einer Träne in jedem Augenwinkel sah Yami wieder zu Kyle, der war wirklich mehr als wütend. "Entschuldige." Bat er nach einem kurzen Schweigen, Kyle rührte sich nicht. "Bitte, es tut mir leid, es ist mir...einfach raus gerutscht." Entschuldigte er sich ein zweites Mal und klang ehrlich reumütig, Kyle tat immer noch nichts anderes als regungslos rauchen. Yami rieb sich kurz die Wange, er hätte gleich wieder anfangen können zu heulen. Er hatte nur ein mal gesehen das Kyle aus Wut geschwiegen hatte, beinahe den ganzen Tag geschwiegen hatte, auch mit ihm. "Kyle," wandte er sich erneut an ihn, "bitte sei nicht böse." Und plötzlich war der Zwanzigjährige wieder vierzehn, unerfahren und hatte Scheiße gebaut, es war ihm ja klar das er gerade in ein ziemliches Fettnäpfen getreten war und das es nicht stimmte was er gerade gesagt hatte- denn das "Vergeben sein" war die einzige Grenze die Kyle bei der "Partnersuche" hatte! Immer noch schweigend strich Kyle ihm darauf über den Kopf und nach einem weiteren kurzem Schweigen sagte er: "Is schon gut.", und lehnte den Kopf des Jüngeren an seine Schulter. Ein erneutes: "Tut mir leid.", kam wieder von Yami, er wusste dass Kyle, ganz im Gegensatz zu seinen Worten, noch etwas länger auf ihn sauer sein würde. * Mit einem Unsicheren Gefühl im Bauch bog Seto in den Schattenweg ein. Er hatte jetzt seit über einer Woche nicht mehr mit Yami gesprochen und er fühlte sich unwohl, noch unwohler als in dem Moment als er seinem Liebsten in die Augen gesehen und ihm gesagt hatte das er fremd gegangen war. Schwer seufzend sah er zur Hauptstraße. Wenn Yami nicht noch in die Stadt gegangen war, dann würde er mit Sicherheit innerhalb der nächsten paar Minuten in die Straße einbiegen. Er sah am Haus hoch. Er würde nicht rein kommen wenn ihm keiner die Tür unten aufmachen würde. Als sei es eine glückliche Fügung kam gerade in diesem Moment eine junge Dame aus dem Gebäude und Seto huschte durch die Tür. Zweiter Stock, das hieß vier Treppen, aber das kannte er ja schon, es war ja nicht das erste mal, aber vielleicht das letzte. Sich Yamis Wohnungstür gegenüber auf den Treppenabsatz setzend schaute er auf seine Uhr. Wenn er pünktlich Schluß gemacht hätte müsste er in ein paar Minuten die Treppe hoch kommen. Er zitterte. Noch nie zuvor in seinem Leben war er so nervös gewesen wie in diesem kurzen Moment als er da saß und wartete. Es schien ihm wie Stunden vorzukommen bis er jemanden hochkommen hörte und es tatsächlich Yami war. Beide sahen sich nur an. Sie waren nur ungefähr einen halben Meter von einander entfernt und trotzdem wirkte der eine auf den anderen so unerreichbar weit weg. Schweren Herzens wandte Yami seinen Blick von Seto ab und suchte in der Tasche nach seinem Schlüssel. "Ich gehe erst wieder wenn wir miteinander geredet haben." Sagte Seto darauf leise. Yami nickte teilnahmslos und suchte weiter in seinen Taschen- sein Herz schlug ihm bis zum Hals. "Dann bleib da sitzen." Antwortete er trocken und Seto stand auf- als er sich zu ihm an den Türrahmen stellte konnte er kaum atmen. "Ich WILL mit dir darüber reden." Betonte er und Yami sah ihn direkt an. "Und ich will es nicht," konterte er leise und sah wieder weg, "ich...ich," er hielt kurz inne, dieser Satz kostete Kraft, "ich will das erst einmal verdauen- lass uns ein andermal darüber reden, okay?" Sagte er weiter und kämpfe innerlich mit den Tränen, auch wenn man ihm das äußerlich nicht ansah. "Bitte geh." Bat er und Seto schaute schwer seufzend auf den Boden. Er wollte nicht gehen, auch wenn er einsah wie schlecht und dreckig sein Schatz sich in seiner Gegenwart fühlen musste. "Ein andermal?" Fragte er sich laut. "Ein andermal." Bestätigte er sich selbst und wendete sich auf den Hacken. Was er dabei(wie des öfteren)nicht beachtete war die erste Treppenstufe- und er krachte einmal, beinahe Kopfüber, die erste Treppe runter; es war zu schnell gegangen als das Yami ihn irgendwie hätte fest halten können, er hatte ins Leere gegriffen. "Ist dir was passiert?" Fragte Yami besorgt und stürzte zu ihm runter. Seinen linken Arm an den Oberkörper pressend schüttelte Seto mit dem Kopf, aber der Jüngere merkte sofort das er log. So wie er da saß hatte er sich mit höchster Wahrscheinlichkeit den Arm gebrochen und Yami fluchte- aber gleichzeitig war er heil froh das ihm nichts schlimmeres passiert war. "Das sieht nicht gut aus," sagte er, "komm ich bring dich zum Arzt." Ein Kopfschütteln war die Antwort darauf. "Ich geh nicht zum Arzt." Kam es von Seto und Yami war kurz ziemlich erschrocken. "Was heißt das: du gehst nicht zum Arzt?" Fragte er beinahe entsetzt nach. Ein Schock spiegelte sich in seinen Augen, er musste immer noch verarbeiten was gerade passiert war. "Ich geh nicht zum Arzt heißt: ich geh nicht zum Arzt." Wiederholte Seto und eine Träne kullerte Yamis Wange hinunter, er hatte einen kleinen Schock. "Bitte," flüsterte er, "wenn du zum Arzt gehst ist jetzt "ein andermal". Und wir reden über alles was du willst- aber nur wenn du jetzt gehst." * Ungeduldig wartend ging Yami vor dem OP auf und ab- Seto hatte sich den Arm nicht nur ein mal gebrochen: es hatte gleich drei mal geknackt und das ziemlich heftig. Das Innengelenk war gebrochen und sie mussten zwei Nägel rein setzen- es würde bestimmt zwei Monate dauern bis sie wieder raus konnten. Erst als er einen der Ärzte aus dem Raum kamen sah und die Bestätigung bekam das er in den Aufwachraum gehen könnte. Eigentlich hatte er nicht dort sitzen und sich weiter Sorgen machen wollen, aber er konnte nicht anders. Stumm am Bett sitzend wartete er darauf das Seto aufwachte und betrachtete ihn dabei. Der Arm war beinahe bis zur Schulter hoch im Gips, er würde die nächsten Woche den Arm in der Schlinge tragen müssen. "Du bist da?" Fragte Seto noch müde von der Narkose als er aufwachte. "Nur bist du wach bist," war Yamis trockene Antwort, "ich werde gleich gehen." Er glaubte seinen eigenen Worten nicht, sein Verstand riet ihm jetzt sofort aufzustehen und zu gehen, aber sein Herz schrie NEIN!- er wusste im Moment nicht wem er glauben sollte. "Und was jetzt?" Fragte Seto und setzte sich leicht auf, sein ganzer Arm war noch vollkommen taub. Als Antwort bekam er ein angedeutetes Schulterzucken, was ihm nicht sehr viel Auskunft gab und er senkte den Kopf. "Wie geht es dir?" Wurde er gefragt, eine Frage an die er nicht zu denken gewagt hatte und die er keineswegs erwartet hatte. Die Tonlage in der er gefragt worden war hatte etwas von einer Szene aus einem Film an sich, ebenso diese Situation, in die keiner von beiden je hatte kommen wollen- und er schaute seinen(hoffentlich immer noch)Freund wieder an. "Gut." War die kurze Antwort, er wusste nicht was er Yami sagen sollte, was er sich anmaßen durfte zu sagen. "Gut." Bekam er die darauffige Bestätigung und er schaute weg. "Der Arzt meinte dein Blutdruck sei zu hoch, weil du vermutlich zu viel Stress hast- du solltest weniger Arbeiten." Fügte er noch hinzu und sah Seto wieder direkt an. "Wusstest du das?" Fragte er und bekam ein Kopfschütteln. "Das ich zu viel arbeite? Ja," kam nun auch die gesprochene Antwort, "aber das interessiert mich nicht... ." "Was interessiert dich das nicht?!" Unterbrach Yami ihn beinahe wütend, er wollte sich nicht so anhören wie er sich fühlte. "Es interessiert mich nicht, weil ich mit dir reden will." Antwortete er und Yami nickte. Ein Nicken ganz nach dem Motto: Na dann fang mal an. "Ich hab scheiße gebaut." Fing er an und bekam dafür ein anerkennendes Nicken. Schließlich waren die Momente in denen ER zu gab einen Fehler gemacht zu haben so selten wie Schnee im Juni. "Weiter." Verlangte Yami, er wollte jetzt zumindest eine Entschuldigung hören, egal wie Seto es ausdrücken würde. "Ich hab scheiße gebaut," wiederholte er, "und ich hab dich verletzt," tat er den nächsten Schritt, "und ich vermute ich weiß wie du dich fühlst." Einen Moment darauf war Stille. "Kannst du das?" Brach Yami diese Stille nach einer ihm zu scheinenden Ewigkeit- Seto schaute ihn an. "Wie gesagt: ich vermute es, ob es so ist weiß ich nicht." Und da war er wieder: der kalte und herrische Mensch, der in diesem Moment mal ganz schnell wieder die Klappe halten sollte. "Gut," kam es darauf vom Jüngeren, der jede patzige Antwort, jeden dummen Spruch schlucken und sich verkneifen musste- er hätte Seto am liebsten geschlagen, "ich werde dann gehen." Er musste sich wirklich zusammen reizen jetzt überlegt zu handeln. "Und wohin?" Wurde er noch gefragt. Seto hatte allerdings nur aus der Tatsache heraus gefragt noch Yamis Stimme zu hören und vom gehen abzuhalten, auch wenn es nur ein Moment war, interessiert hatte es ihn nicht wirklich. "Nach Hause." War die Antwort und Yami hatte genau gemerkt das es Seto scheiß egal war wo er jetzt noch hingehen würde, denn er war nicht bei ihm- was für ein Egoist. "Und da werde ich über ein paar Dinge nachdenken." Fügte er hinzu und stand auf. "Über uns?" Fragte Seto weiter und das war eine Frage dessen Antwort ihn wirklich sehr interessierte. Yami seufzte und drehte sich noch einmal zu seinem Freund um. "Darüber ob es noch ein "uns" gibt." Antwortete er und drehte sich erneut zur Tür. "Yami," dieser stoppte in seiner Bewegung die Klinke runter zu drücken, "es tut mir leid." "Ich denk drüber nach." War das einzige was er darauf sagte und das ohne sich noch einmal umzudrehen. Er hatte in diesem Augenblick genauso kalt geklungen wie sonst immer nur Seto. Erst als er draußen war, hatten beide einen Gefühlsausbruch... . Seit fast drei Wochen war Funkstille zwischen den beiden. Seto ging es von Tag zu Tag schlechter und er schleifte mit seiner Arbeit ziemlich hinterher, er konnte sich nicht konzentrieren. Die Akten türmte sich seit ein paar Tagen auf seinem Schreibtisch, obwohl er die meiste eigentlich nur abharken oder unterschreiben musste. Er starrte fast die ganze Zeit auf das Bild was gegenüber von seinem Schreibtisch hing, es machte ihn traurig. Es machte ihn traurig dieses Bild zu sehen wo er Yami in den Arm geschlossen hatte und auch die Tatsache das Yami es damals für ihn gezeichnet hatte. Weswegen hatte er es eigentlich jetzt erst aufgehängt? Es war doch schon fast ein Jahr her das er es bekommen hatte und er hatte ja immer wieder versprochen das er es bei Gelegenheit aufhängen würde und jetzt? Jetzt hatte er es getan, aus irgendeinem unerfindlichen Grund, obwohl es ihn nur noch mehr betrübte. Seinen gesamten Krempel auf einen Haufen packend verließ er sein Büro, schloss es ab, wies seine Sekretärin an alle seine Termine für die nächste Woche zu streichen/verschieben und ging, es brauchte keinen zu interessieren. Von der Firma ging er in den Park, er wusste nicht so recht was er machen sollte, zu allem Überfluss tat der Bruch weh, aber der tat immer weh. Er hatte den Arm jetzt immer in einer Schlinge, das schlimmste war aber immer noch Nachts: er konnte auf dem Arm nicht liegen und wachte daher immer auf wenn er sich auf die Seite drehte, auch wenn das selten vorkam. An einer Biegung blieb er stehen. Rechts ab ging es durch das Gestrüpp zu dem kleinem See an dem er das erste Mal mit Yami geschlafen hatte, was hatten sich die beiden dabei nur gedacht?......Wenn er jetzt darüber nach dachte: NICHTS, es war einfach passiert, so wie es beide hatten haben wollen; und jetzt? Jetzt war es einfach nur eine Erinnerung! Trotzdem ging er durch. Wie schon damals war auf den ersten Blick niemand da, aber als er sich umsah erblickte er doch eine einsame Gestalt die rauchend auf der einen kleinen Bank saß. Seto kannte diesen Jemand, da war er sich vollkommen sicher. "Kyle?" Ging er fragend auf die Bank zu und wurde angesehen: er hatte recht gehabt. "Oh, hi." Sagte er und wandte sich wieder seiner Zigarette zu. "Kann ich mich zu dir setzen?" Fragte Seto weiter und wurde erneut angesehen. Den Strauß mit Blumen neben sich auf seinen Schoß legend rauchte er weiter und Seto setzte sich. "Was hast du mit deinem Arm gemacht?" Spielte er auf den Bruch an und Seto lächelte kurz selbstkritisch. "Bin bei Yami die Treppe runtergefallen und dann hat es knack gemacht," erklärte er, "und für wen sind die Blumen?" Kyle atmete den letzten Rauch aus. "Es ist Freitag," sagte er und trat den Stummel aus, "da besuche ich immer ein Mädchen- das einzige Mädchen was mir je etwas bedeutet hat." Und Seto sah ihn leicht verwundert an. "Ein Mädchen?" Fragte er, leise schwang dabei auch ein leicht erschrocken angewidert klingender Ton dabei mit. Ein Mädchen? War nicht schon genug Scheiße passiert wegen des anderem Geschlechts? Vor allem: gehörte Kyle nicht eigentlich zu denen die sich nichts aus Frauen machten, so wie Yami, oder zu denen die von einem für sie einzigartigen Menschen dazu gebracht worden waren, wie er selbst? Auf Setos Nachfrage, wo er hin wollte, nickte der gefragte einfach stumm. "Ich hab nie jemanden so sehr geliebt wie sie und werde es vermutlich auch nie tun." Sagte er und stand auf, für Seto war das ein ziemlich klares Anzeichen dafür das seine Vermutung stimmte. "Möchtest du mitkommen?" Fragte er weiter und obwohl Seto bereits ein: "Nein.", auf den Lippen hatte war seine Antwort ein Nicken- er hatte eh nichts besseres zu tun und wusste sowieso nichts mit sich anzufangen. Diesen stillen Ort verlassend und dem Hauptweg folgend gingen die beiden durch den Park bis hin zur Parkavenue und dort weiter die Straße entlang nach Osten. "Und wo wohnt deine Freundin?" Fragte Seto als die schon beinahe das Ende der Straße erreicht hatte und Kyle zeigte nach geradeaus. "Da hinten." Sagte er und deutete auf ein Portal. "Das ist der Friedhof." War Setos darauffolgende Reaktion und Kyle stimmte ihm mit den Worten: "Ich weiß.", zu. Und tatsächlich blieb er vor einem der Gräber stehen und legte die Blumen ab- rote Tulpen. Und in dieser ruhigen Minute in der Kyle da hockte las Seto kurz die Inschrift auf dem Stein: Sarah Jason- unsere geliebte Tochter, Schwester und Freundin; geboren...gestorben...- sie war nur neunzehn geworden und er schluckte kurz, er kannte diesen Namen. "Darf man fragen woran sie gestorben ist?" Erst als er die Frage gestellt hatte war ihm dessen Bedeutung klar geworden: er stocherte schon wieder in Wunden! "Akute lymphatische Leukämie. Zu ihr hatte man gesagt das sie noch höchstens ein Jahr hätte, aber es waren tatsächlich noch fünf. An dem Morgen," er deutete auf das Todesdatum, "ist sie einfach nicht mehr aufgewacht." Darauf sah er wieder zu Seto. "Hast du Geschwister?" Fragte er und Seto nickte. "Einen Bruder, er ist sechzehn." Antwortete er und Kyle nickte darauf, es mit dem Satz: "Genieße es.", kommentierend und schaute wieder zum Stein. "Das Einzige was sie gestört hatte war dass ihr durch die Chemo die Haare ausgefallen sind, sie war blond, genau wie meine Mutter, alles andere war für sie okay. Sie hat alles mehr genossen als vorher, weil für sie klar war das jeder Tag ihr letzter sein könnte." Er klang verdammt traurig als er in dieser Erinnerung schwelgte. "Warum erzählst du mir das?" Fragte Seto darauf, er wusste wie es war jemanden zu verlieren den man liebte und Kyle stand wieder auf. "Du hattest doch gefragt." Antwortete er darauf und Seto nickte, JA, er hatte gefragt und fragte sich in diesem Moment was dieser Mensch Yami so sehr bedeutete das er dann kaum einen Wert mehr hatte. "Warum bedeutet jemand wie du ihm so viel?" Dachte er laut darüber nach und hatte sogleich wieder die Aufmerksamkeit des Anderen. "Was meinst du mit: jemand wie ich? Hast du dein erstes Mädchen vergessen?" Spielte er auf die Bedeutung der Frage an, er hatte das genau verstanden! "Du warst nicht der Erste für ihn, das hat er mir erzählt und kennen tut ihr euch auch erst sechs Jahre. Und auch wenn er mich liebt glaube ich das da noch was ist zwischen euch." Kyle nickte, er hatte bereits bei: ...nicht der Erste...- aufgehört zuzuhören und somit war es nicht besonders schwer das Seto das kommende falsch versehen würde. "Er hat es dir erzählt?" Er meinte damit keineswegs das die zwei noch etwas miteinander hatten aber wenn man sowieso schon dabei war etwas falsch zu verstehen... . "Mir hat er es nur ganz zögerlich erzählt." Und bei diesem Satz stoppte Seto in seinen wütenden und vor sich hin fluchenden Gedankenzügen. "Was hat er dir erzählt? Das er ver... ?" "Ja," unterbrach Kyle ihn sofort, er wollte das nicht hören, "und wie versprochen hab ich es nie jemandem erzählt." Genau in diesem Moment war Seto plötzlich klar welche Rolle der Ältere in diesem Stück spielte und beinahe benommen sagte er: "Du warst der Freund der ihn ins Krankenhaus gefahren hat?!", mehr feststellend als fragend und bekam darauf ein Nicken. "Der Einzige außer dir mit dem er je darüber geredet hat," er sah ihn wieder an, "sonst weiß es keiner- sprich ihn nicht drauf an!" "Du bist für ihn ins Gefängnis gegangen." Dachte Seto weiter laut und Kyle nickte bestätigend. "Wir sind Freunde," er holte Luft um sich zu korrigieren, "okay ich kannte ihn erst zwei Tage aber da ich so sauer war...hättest du es nicht auch getan?" Und ein: "Nein.", war die kurze Antwort und Kyle nickte wieder. "Da sieht man doch mal wieder wie du und ich sich unterscheiden." Mit diesem Satz verließ er das Grab und ebenso auch das Gelände und wenn Seto weiter darüber nachdachte: wenn er Yami wäre...... . Er fragte sich was der wohl gerade machte, vielleicht hätte er Kyle fragen sollen, der hätte es bestimmt gewusst. Was sollte er eigentlich den restlichen Tag machen? "Jenniffer Winter, komm sofort hier her!" Hörte er plötzlich eine ihm doch recht vertraute, strenge Stimme und schaute sich um: eine Mutter mit einem kleinerem Kind kam von einem der Gräber. "Aber Mama... ." Protestierte das Mädchen und lief förmlich in die Arme. Die Mutter fluchte und ebenso fluchender Weise ging sie zu den beiden rüber. "Entschuldigung." Bat sie und Seto stutzte. "Conny?" Fragte er feststellend und gleich darauf kam ein: "Mama wer ist das?", vom Mädchen. "Seit wann hast du ein Kind?" Fragte Seto gleich darauf, wirklich sehr irritiert und wieder zupfte die Kleine ihrer Mutter am Ärmel mit der gleichen Frage wie vorher auch. "Mein Chef," meinte sie doch leicht verwirrt zu dem Kind und schaute sie danach gerade an, "aber keine Sorge du musst nicht Zwangsweise nett zu ihm sein." Das Mädchen nickte zustimmend mit einem leisen, aber doch deutlichem: "Okay.", worauf Seto seufzte, die zwei waren sich auf den ersten Blick irgendwie ähnlich. "Und seit wann hast du ein Kind?" Wiederholte er seine Frage und beide Winters seufzten, wieder eine deutliche Ähnlichkeit, genau wie die langen dunkel blonden Haare, der recht zarten Person und der Mimik. "Ich bin schon vier." Erklärte die Tochter stolz und Seto nickte leicht fasziniert, er hatte wirklich nicht gewusst das Conny eine Tochter hatte- Yami liebte Kinder, ihm hätte die Kleine gefallen, irgendwie war sie cool, genau wie ihre Mutter. "Und was machst du hier?" Fragte diese und zog ihre Tochter(endlich)von ihrem Chef weg, das hatte sie schon die ganze Zeit nervös gemacht. "Jemanden besucht, Sarah...Sarah," er überlegte, "Sarah J...Jason." Conny nickte zustimmend. "Kyles Schwester," stellte sie fest, "war ein schönes Mädchen und nach dem was Yami mir erzählt hat," sie machte sich kurz ihre eigenen Gedanken und nickte anerkannt, "ich hätte die gerne mal kennengelernt." Seto stutzte. Er hatte ihr davon erzählt, gerade Conny! Ihm selbst hatte er nie viel erzählt...um ehrlich zu sein hatte er auch nie viel davon wissen wollen. Weswegen eigentlich nicht? Und wenn er weiter darüber nachdachte: es war traurig das Yami ihm nicht so recht vertraute, aber es war richtig! Weder konnte Seto damit umgehen, was man bereits an ihrem ersten Weihnachten gemerkt hatte(er hatte Stunden darüber nachgedacht was er machen könnte um ihn zu trösten). Mit dem Gedanken was Yami vor sechs Jahren passiert war kam er auch nicht zurecht und er konnte ihm nicht helfen damit umzugehen und es zu verarbeiten, anders als Kyle es konnte. Mochte er ihn deswegen nicht? Weil Kyle für Yami viel, sehr viel sogar, riskiert hatte und er es höchstwahrscheinlich nicht tun würde?! "Was ist mit dir, du siehst so blass aus." Fragte Conny darauf und strich ihrer Tochter über den Kopf. "Ich...ähm...," er musste erst einmal kurz die Fassung wieder gewinnen, "wieso erzählt er dir so was?" Brachte er es gleich auf den Punkt, so wie er es immer machte, er war kein Mensch vieler Worte, das wussten alle. "Weil er es mir erzählt hat, damals als mein Vater gestorben ist, seit dem besuchen wir die beiden, nich wahr Jenny?" Fragte sie und Jenny nickte eifrig. Seto war es doch leicht unheimlich zu sehen wie vertraut seine Lieblingsangestellte mit einem NEIN mit ihrem Kind umging. Normalerweise was dieses Mädchen schließlich auf Streit und Beschimpfungen aus und in den knapp drei Jahren in denen sie jetzt schon für ihn arbeitete hatten sich die beiden wenig nette Worte gesagt, aber es ging ja auch anders. "Woher kommt es eigentlich das du als Mutter alles anmachst was dir vor die Nase kommt? Hast du niemanden?" Fragte er darauf, er erinnerte sich daran das sie nicht einmal aufgehört hatte Yami an zu graben nachdem sie wusste das er schwul und vergeben war und das ihre Tochter bestimmt nicht vom Himmel gefallen war, worauf sie allerdings nur müde lächeln konnte. "Doch, aber ich darf: meine Beziehung ist im Gegensatz zu deiner offen." Da war wieder eine leicht böse Anmerkung, so wie er sie kannte und vermutlich hatte er sie aus dem Grund noch nicht gefeuert! "Wie kann man nur offene Beziehungen haben?" Murmelte Seto vorwurfsvoll vor sich hin, verstehen konnte er das nicht. "Papa kann nicht laufen." Erklärte Jenny leise, nicht wirklich merkend das sie erwähnt hatte und Conny sah leicht verärgert auf sie runter. "Jenniffer Winter," mahnte ihre Mutter dann darauf, "du redest zu viel." Und die Kleine war sofort ganz still, sie sollte nicht solche privaten Sachen raus posaunen, es gehörte sich nicht und es ging auch niemanden etwas an. Ziemlich perplex sah Seto die beiden an. Connys Freund, der Vater ihres Kindes konnte nicht laufen?! Er hatte selbst die Erfahrung gemacht wie es war wenn man nicht aufstehen konnte, etwas das für ihn nun wieder vollkommen selbstverständlich war, oder was einem alles fehlte wenn man kein Gefühl in den Beinen hatte, besonders das EINE. "Sag mal Mädchen fehlt dir dann nicht was?" Fragte er nach und klang, ganz gegen seine Gewohnheit ihr gegenüber mal nicht gestresst, genervt oder bösartig- ihm hatte es sehr gefehlt und sie schüttelte mit dem Kopf. "Es sind jetzt fünf Jahre und er...," sie schüttelte kurz mit dem Kopf, "wir," verbesserte sie sich, "haben gelernt das es anderes gibt was man statt dessen tun kann... ." Das Verbessern hatte etwas gedauert, ein Zeichen das sie es doch schlimmer fand als sie zugeben wollte. "Mama was meint er?" "...deswegen sieht er das mit dem baggern nicht so schlimm. Er meinte wenn ich es mir bei jemand anderen holen wollen würde, würde er es verstehen- er kann ja nicht mehr." "Findest du das nicht ganz schön hart ihm gegenüber?" "Wovon redet ihr?" "Wieso? Er hat es vorgeschlagen, aber ich tue es nicht. Es gibt keinen anderen Menschen bei dem ich mir das holen könnte was ich an ihm hab. Außerdem gibt es manche Sachen die er für mich tut bei denen ich mich von jetzt auf gleich wieder neu in ihn verliebe und dass das Körperliche fehlt keineswegs gravierend ist. Für heute hat er mich zum Beispiel ins Theater ein...ge...la...den.........verdammt!" Fluchte sie plötzlich, sich die Hand gegen die Stirn schlagend und wurde von ihrer Tochter mit skeptischem Blick angesehen- es erinnerte Seto sehr an ihre Mutter. "Was hast du vergessen?" Nahm er der Kleine höchst wahrscheinlich die Worte aus dem Mund, ihr Blick sagte alles, worauf er von Conny beinahe übertrieben freundlich angelächelt wurde. "Du hast nicht zufällig Lust für heute Abend auf Jenny aufzupassen?" Fragte sie leicht überdreht, sie konnte die Kleine noch nicht alleine lassen und hatte den Babysitter wirklich vollkommen vergessen. "Ich?" Fragte er leicht entsetzt und wurde weiter angelächelt. "Keine Sorge: sie ist pflegeleicht und isst nicht viel. Ich würde ja einen von den andern fragen, aber es ist Wochenende die sind hundert pro nich da." Bat sie und klang plötzlich wieder wie der nette Mensch den Seto gerade erst kennengelernt hatte und der seiner Meinung nicht die Cornelia Winter war die mal bei ihm eingestellt worden war. Seufzend zuckte Seto mit den Schultern und Conny hörte ihn schon NEIN sagen. "Warum nicht." Hatte sie sich gerade verhört? "Ich hab ja nichts besseres zu tun." Sie hatte sich doch nicht verhört und wäre ihm fast dankbar um den Hals gefallen, bis ihr der Gips eingefallen war. Daher reichte sie ihm nur die Hand. "Oh danke, dafür werd ich das nächste mal auch die Klappe halten und schlucken wenn du mich dumm anmachst." Doch es war die Cornelia Winter die er mal eingestellt hatte und diese war ihm viel lieber als die fürsorgliche und verstehende Mutter, die ab und an strafend sprach. * "Wow." Kam der kurze Kommentar der Kleinen als sie in der Lobby stand und sich das viele Porzellan ansah. "Gehört das alles dir?" Fragte sie weiter und Seto musste innerlich seufzen. Er erinnerte sich daran das Yami ein oder zwei mal erwähnt hatte das ,Jenny' kommen würde. Wer ,Jenny' war hatte Seto vorher nie wirklich interessiert, aber wenn er zu sah wie sie sich so ziemlich neugierig alles mögliche ansah konnte er ahnen weswegen Yami Kinder wollte und weswegen er selbst keine wollte- sie waren in diesem Punkt einfach zu unterschiedlich. "Du, Seto," sprach sie ihn vorsichtig am Ärmel zupfend an, "was machen wir jetzt?" Fragte sie ganz lieb, schließlich musste man zu anderen Leuten immer höflich sein. Seto hingegen schien mit dieser Frage leicht überfordert zu sein, er hatte noch nie auf ein anderes kleines Kind als seinen Bruder aufgepasst und das war auch schon lange her. Mokuba hatte auch ganz andere Interessen, er war schließlich ein Junge, was machte man(n) also mit dem Mädchen? "Keine Ahnung, was möchtest du denn machen?" Besser er fragte nach bevor er sich mit der Kleinen langweilte. "In den Park zum Skatboartplatz in den Skaterparkur." Sagte sie und Seto seufzte, weswegen hatte er sich schon so etwas ähnliches gedacht? Wenn er Yami wäre hätte er sich wohl eher damit anfreunden können, der machte Sport sowieso weil es ihm Spaß machte! Seto hingegen musste seit seinem Unfall irgendwelche sportlichen Betätigungen machen, am besten jeden Tag und am besten den Rest seines Lebens. Apropos Yami: was der wohl gerade machte? Am anderem Ende der Stadt: Yami langweilte sich. Obwohl Freitag war hatte er es bisher versäumt zum Friedhof zu gehen, er wusste selbst nicht warum. Seit Kyle wieder da war waren die beiden eigentlich jeden Freitag hin gegangen, aber an diesem Tag...vielleicht lag es daran das er sich so alleine fühlte. Er schaute zum Telefon. Er hatte das Bedürfnis jemanden anzurufen, einfach mit jemanden zu reden egal wer es war. Die anderen machten sich schon Sorgen um ihn. Aber wenn er so darüber nachdachte hatte er keinesfalls Lust sich aus seiner Wohnung zu begeben...war sein Bett eigentlich schon immer so groß gewesen? War es schon immer so still überall gewesen? Dabei war doch alles so wie immer: die Nachbarskinder von unten liefen auf dem Flur rum und er hatte Lust dazu die Treppe so stark zu wienern das sie der Länge nach runter krachten, die Lady von der anderen Straßenseite hatte nichts besseres zu tun als vorsichtig mit ihrem Fernglas die drei(farbigen)Jugendlichen vor dem Haus zu beobachten, die sich wie jeden Freitag dort trafen, um irgendwo hin zu gehen, und hatte schon das Telefon in der Hand falls die mal auffällig husten sollten und irgendwer oben hatte ein paar Leute eingeladen. Alles so wie immer: die Kinder nervten...keiner meckerte darüber..., die Alte beobachtete alles und jeden...keiner schimpfte darüber..., keiner hackte auf einer Tastatur herum..., keiner beschwerte sich das es keinen Kaffe gab, das hier nicht geraucht wurde.........Moment, war das wirklich normal? Es war schon so lange her dass er das alles nicht gehabt hatte, das letzte mal vor zwei Jahren, Silvester rum, aber da war nach nicht ganz zwei Monaten schon die Gewissheit da gewesen das Seto wieder nach Hause konnte, das er wieder da war, aber diesmal...er wusste nicht wie lange es dauern würde bis er sich wieder mit ihm vertragen würde, ob er das überhaupt würde. Nicht dass er das nicht wollte, es war nur die Frage ob er das auch könnte. Seinen gesamten Mut zusammen nehmend ergriff er dann doch das Telefon. Es gab nur einen Menschen mit dem er jetzt darüber reden wollte, bei der er sich so lange ausheulen konnte bis er nicht mehr die Kraft hatte um weiter zu weinen, der einzige Mensch der ihm immer hatte trösten können und der ihn nur mit großen strahlenden Augen ansehen musste damit er sich verstanden und geborgen fühlte. Es läutete, und läute noch mal- ob überhaupt jemand da war? "Muto." Er legte auf. Das war nicht ihre Stimme gewesen...natürlich es war ja auch Freitag, da war er immer da- sollte er es noch mal versuchen? Leicht zitternd drückte er die Wahlwiederholungstaste, er hatte Angst davor wieder diese Stimme zu hören und zu wissen das aufgelegt werden würde wenn er noch mal dran war. "Muto." Diesmal war es die erhoffte Stimme und er atmete auf. "Mama, ich bin's: Yami- hättest du Zeit?" Fragte er und der traurige Klang in seiner Stimme fiel ihr sofort auf. "Sicher, aber...willst du kommen oder soll ich zu dir?" Es war sonst nicht üblich das er anrief wenn sein Vater zu Hause sein könnte, das wusste sie und auch das er so etwas nicht fragen würde, wenn es nicht wirklich wichtig war. Yami lächelte, das war seine Mutter: immer verständnisvoll für ihr Kind- und er dachte über ihre Frage nach. "Kann ich es wagen zu kommen, ich dachte Papa is da." Fragte er vorsichtig. Seufzen war am anderem Ende zu hören. "Dein Vater," seufzte sie, "der ist gerade zu seiner Kartenrunde gefahren, das heißt vor ein ist der nicht wieder da, kennst doch ihren Männerabend." Schimpfte sie leise in den Hörer und Yami lächelte darauf. Ein: "So wie früher.", konnte er sich einfach nicht verkneifen und er hörte seine Mutter seufzen. "Nicht ganz: du bist nicht da und regst dich darüber auf das ich bei dir im Bett geschlafen hab, weil dein Vater mir mit seiner Fahne den letzten Nerv raubt." Meckerte sie weiter und Yami musste lächeln. Das war wirklich seine Mutter. Nachdem er "ausgezogen" war hatte er es wirklich vermisst dass wenn er sich an manchen Tagen morgens umdreht er in ihr Gesicht gesehen hatte. Als er klein gewesen war hatte sie das fast jeden Tag gemacht, besonders in der Zeit in der er sein erstes eigenes Zimmer bekommen hatte. Er konnte sich daran erinnern das er wenn er wach geworden war mit ihren Haaren gespielt hatte, so lange bis sie selbst davon aufgewacht war, dann hatte er die Augen zu gemacht und so getan als ob er schlafen würde, natürlich hatte sie ihm das nie abgenommen, aber man wollte halt nichts weiter dazu sagen. "Ist es immer noch so schlimm mit ihm?" Fragte er vorsichtig nach, auch wenn er wusste das er mit seiner Mutter ein wenig über seinen Vater herziehen konnte, nicht viel aber im gewissen Maße. "Ja," kam die Bestätigung und Yami machte sich schon daran seine Klamotten im Zimmer zusammen zu suchen, "manchmal frage ich mich wirklich was ich an deinem Vater gefunden habe, aber irgendwas muss es ja gewesen sein, sonst hätte ich ihn nicht geheiratet." Vermutete sie und Yami musste kurz leise kichern. "Okay, wir reden gleich weiter, ich bin in ner halben Stunde da." Verabschiedete er sich und beide legten auf. Genau dreißig Minuten später klingelte Yami bei seinen Eltern und es war ein kleines Wunder dass er das Gleichgewicht hatte halten können, als seine Mutter ihn in den Arm geschlossen hatte- wie immer eine stürmische Begrüßung. Mit den Worten: "Komm rein, komm rein, ich hab schon auf dich gewartet.", zog sie ihn dann hinter sich her in die Küche, sie konnten schließlich nicht viel Zeit miteinander verbringen und jede Minute musste ausgekostet werden. "Setz dich, ich mach dir was zu Essen, wie ich dich kenne isst du zu wenig." Sagte sie darauf und fing an in der Küche zu rotieren, worauf Yami seufzte. "Du brauchst mir nichts zu machen." "Oh doch, oh doch," widersprach sie ihm, "du brauchst dich nicht immer bei deinem Freund durch futtern, das gehört sich nicht." Unwissentlich hatte sie gerade das Thema angeschnitten weswegen er sie angerufen hatte und weswegen er mit ihr reden wollte. Etwas traurig senkte er den Blick. "Deswegen hab ich dich angerufen: Seto und ich, wir haben eine Beziehungspause und ich glaub dass das noch etwas länger andauert." Sagte er bedrückt und Yukarie hielt in ihrer Bewegung inne. Dann nahm sie ihren Sohn in den Arm. Etwas anderes hätte er von ihr auch nicht erwartet und es tat sehr viel besser als alles andere was sie hätte tun oder sagen können. "Weißt du was," fing sie an und strich ihm liebevoll über die Wangen, "ich mach uns nenn Tee, wir setzen uns ins Wohnzimmer und du erzählst mir was passiert ist und wenn du nicht willst reden wir über was anderes, egal was, okay?" Fragte sie und er nickte. Mit wem konnte er besser darüber reden wie er sich fühlte als mit jemanden der, egal was er sagen würde, unparteiisch war? Es war schon recht spät als die beiden immer noch zusammen saßen und jeder von ihnen vollkommen die Zeit vergessen hatte. Es tat Yami so gut offen reden zu können und es tat gut das seine Mutter ihn nicht unterbrach um nachzufragen oder etwas richtig zu stellen, weil sie das anders mitbekommen hatte- anders als seine Freunde es tun würden. Nicht einmal das Zuschlagen der Haustür hatte die beiden irgendwie aufschrecken können, anders als das Aufgehen der Wohnzimmertür und die Tatsache das Yamis Vater im Raum stand, vollkommen unerwartet. "Was machst du hier?" Fragte er leicht verärgert und Yami schaute Hilfe suchend zu seiner Mutter die ihn immer noch am Ärmel fest hielt. "Geh." Verdeutlichte er das Yami immer noch nicht erwünscht war, zumindest seiner Meinung nach nicht. Tief einatmend stand Yukarie darauf hin auf, schnappte sich ihren Mann und schob ihn raus aus dem Raum, was sie zu sagen hatte wollte sie nicht vor Yami sagen. "Er wird nicht gehen!" Fuhr sie ihn gleich an und einen Augenblick war er sprachlos, er war es nicht gewohnt bei diesem Thema Widerworte zu bekommen, nicht mehr gewohnt bei diesem Thema Widerworte zu bekommen. "Yukarie... !" "Er wird nicht gehen!" Unterbrach sie ihn bissig. "Unser Sohn... ." "DEIN Sohn," unterbrach er sie betonend, "er ist DEIN Sohn," betonte er erneut, "oder hab ich ihn zu einer Schwuchtel erzogen. Das liegt alles nur daran das du ihn so verhätschelt hast!" Anders als seine Mutter, die ihrem Mann nach dieser Behauptung am liebsten welche gezogen hätte, und das nicht nur ein mal, musste Yami darauf wirklich sehr schwer schlucken. Es war nicht das erste mal das er diesen Satz von seinem Vater gehört hatte: vor sechs Jahren schon einmal und genau wie damals meinte er es sehr ernst. Und? Er war halt Einzelkind und seine Mutter hatte ihn immer wie ihren größten Schatz behandelt, er war es ja auch- aber das hatte keineswegs etwas damit zu tun das er schwul war. Das lag nur an ihm selbst und an niemand anderen- weswegen gab es nur immer Menschen die das nicht verstehen wollten und sich Gründe suchten warum das und das so und so war? "Wenn du willst das er jetzt geht werde ich mit gehen und nicht wiederkommen." Hörte er seine Mutter drohen und schluckte. Wenn sie das jetzt wirklich machen würde, würde sein Vater ihn noch dafür verantwortlich machen! Aber anders als erwartet schien die Drohung zu wirken. "Dann soll er doch bleiben," gab sein Vater mit fluchenden Ton nach, "aber ich gehe." Drohte er gegen und sie nickte, beleidigt über diesen Versuch der bei ihr bestimmt nicht so gut ziehen würde wie bei ihm: ihr Kind war ihr dann doch wichtiger als ihr Mann. "Gut, wir sehen uns morgen." Verabschiedete sie ihn und er ging, ohne ein weiteres Wort. Am anderem Ende der Stadt: Es war schon gegen zwei, als Conny den Weg zu Seto gefunden hatte, auch wenn sie immer nur der Addenburg in Richtung Osten folgen musste: es gab so viele Hotels in der Gegend. "Wie hast du sie zum schlafen gebracht?" Fragte sie flüsternder weise, als sie ihre Kleine friedlich zusammen gekuschelt auf dem Sofa liegen sah. "Wir waren den ganzen Tag im Park. Du hattest nicht gesagt das sie so lebhaft ist." Antwortete er ihr ebenso leise und sie lächelte kurz. "War sie sehr anstrengend?" Fragte sie weiter worauf ein: "Nein.", die Antwort war und wieder musste die junge Mutter lächeln. "Bestimmt nicht anstrengender als du." "Oder du." Konterte er darauf und beide lächelten sich mit einem für beide typischen DU KANNST MICH MAL- Lächeln an. "Möchtest du nenn Kaffee?" "Nein, mein Mann wartet unten und wir wollen nach Hause." Trotz der Ablehnung seines Angebotes, welches bestimmt nicht noch mal vorkommen würde und bestimmt nicht so freundlich klingend, klang sie dankend, dankend für den ganzen Tag. "Wie war eigentlich das Stück?" Brachte er ein anderes Thema an, während Conny Jenny sachte aufhob um sie nicht zu wecken. "Toll: wir haben uns Shakespeares Henry der fünfte angesehen, nicht so viele Details wie der Film aber trotzdem sehr gut. Solltest du dir auch mal ansehen: handelt von Machenschaften, wie so vieles vom großen Theatermeister." Schwärmte sie und beide gingen in Richtung Wohnungstür. "Ich wusste gar nicht das du dich für so etwas interessierst." Zu diesem Satz lächelte sie lediglich. "Und? So lange Sascha es weiß bin ich glücklich." Und sie verabschiedete sich von ihm mit dem Satz: "Noch mal danke.", auch etwas sich höchst wahrscheinlich nicht wiederholen würde. Nachdem die beiden dann weg waren musste Seto unwillkürlich über den vergangenen Tag nachdenken und auch über das was er vorher gedacht hatte. Der Grund weswegen er und Yami so unterschiedlich in der Kinderfrage waren. Es war zwar ab und an anstrengend und es war ab und an nervig gewesen aber es hatte auch Spaß gemacht. Der nächste Tag war ähnlich wie der vorherige: eintönig und langweilend! Wunderbares Wetter zum joggen, radfahren, wie so viele Tage im August. Und an so vielen Tagen im diesjährigen Sommer hockte Seto vor seinem Computer, allerdings hatte er diesmal keine Ahnung was er genau machen sollte. Ein Blick aus dem Fenster lies ihn erinnern: ,Hast du Lust mit mir in den Park zu gehen und wir fahren in den Skaterparkur?', er würde jetzt gerne mit seinem (Ex)Freund irgendwo hingehen und wenn es seine, seit Monaten vernachlässigte, Rückengymnastik war. Eine Überlegung trat auf. Mit einem schnellen Handgriff und ein paar Ähm's und Em's hatte er dann auch das Gesuchte gefunden: Angestelltenliste- er war sich sicher das er mal eine angelegt hatte, auch wenn er sie weder gebrauchte, das machte seine Tippse, noch einen genaueren Überblick darüber hatte; etwas das selten vorkam bei ihm. "W...W...," überlegte er laut und rauchte nebenbei, "...Winter, Cornelia, East Wally87, 37106Duel Village/Domeno, 928876- Winter, Cornelia, Parkavenue3, 37104Battle City/Domeno, 82444- Winter, Cornelia, Altstadt121, 37104Battle City/Domeno, 7281. War das jetzt Parkavenue oder Altstadt?" Dachte er weiter nach, er wusste gar nicht das er mehr als eine Cornelia Winter angestellt hatte, bewusst konnte er sich nur an Conny erinnern. Altstadt oder Parkavenue, Parkavenue oder Altstadt, er meinte es war Altstadt, wenn nicht hatte er Pech. "Winter- wehe es ist nicht wichtig." Doch das klang sehr nach Conny: genervter Ton, dazu passender Spruch- er konnte sich schon vorstellen wie sie auf und ab lief und dabei irgendwas erledigte. "Ich denke doch dass ich wichtig genug bin das du mir ein wenig deiner ach so teuren Zeit opferst." Lautete seine Gegenbemerkung und er hörte sie seufzen, wirklich sehr schwer seufzen. "Was hab ich verbrochen das du anrufst? Wo hast du eigentlich meine Nummer her?" Jetzt war ihr Ton nicht nur genervt: angekotzt war der bessere Ausdruck. "Meine Sache," bissige Antwort, "hättest du heute Zeit für einen Kaffee?" Stellte er die selbe Frage wie am Abend zuvor und sie stutzte kurz, nebenbei hörte er sie wuseln. "Okay Schatz, was ist der Harken dabei?" Fragte sie recht skeptisch und wieder einmal versuchte er über dieses S-Wort hinweg zu hören. "Keiner, ich wollte nur mit dir reden." Erklärte er, ganz ruhig, er wollte sich nicht aufregen. "Ähm...du weißt das ich meine Ruhe haben wollte da ich heute Abend noch arbeiten muss?" Versuchte sie, recht höflich, seine Einladung abzulehnen- sie konnte sich nicht vorstellen was er vor ihr wollte. "Dann nimm dir das Wochenende frei, scheinst sowieso leicht überarbeitet." "Okay, wer sind sie? Sie klangen zuerst wie mein Großkotz von Chef, aber der würde mir nie frei geben." Bei dieser doch recht bösen Frage, so schlimm war er nun auch wieder nicht, wusste er nicht genau ob er lachen oder sie wütend zu Sau machen sollte, aber man suchte ja keinen Streit. "Du kannst es mir glauben, ich bin's wirklich. Also: schwing dich ins Café Vivaldi, ich zahle." Und er legte auf. "Wer war das?" Fragte Connys Freund Sascha der die Hälfte des Anrufs mitbekommen hatte. "Mein Chef," sagte sie immer noch nicht so recht glaubend was er gerade gesagt hatte und legte den Hörer wieder auf die Station, "hat mich auf nenn Kaffe ins Vivaldi eingeladen- ich glaub er hat Probleme, sonst würde er das nicht tun." Schlussfolgerte sie daraus und suchte ihre Jacke. "Dein Chef? Sollte ich mir sorgen machen? Der Typ ist reich." Fragte er sie erneut und sie lächelte ihn stumm an. Es war süß wenn er sich darüber Sorgen machte ob sie ihn eventuell verlassen könnte. "Er ist ein Arschloch...und...schwul." Erklärte sie, ihn einen Kuss auf die Stirn gebend. "Ich bin spätestens um acht wieder da und dann machen wir uns einen schönen Abend: hab nämlich überraschend frei bekommen." Verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg in die Fußgängerzone zum Café. Nachdem sie dann allerdings schon fast eine halbe Stunde allein da saß fühlte sie sich ein klein Wenig verarscht und war(zu Recht)etwas angekatzt als er dann doch an kam. "Musstest du lange warten?" Fragte er, für seine Verhältnisse ihr gegenüber wirklich freundlich, und setzte sich ihr gegenüber. "Wenn du vierzig Minuten lang nennst: nein." Laute ihre Antwort und sie rührte in der Tasse vor sich. "War so frei mir schon was zu bestellen, du sagtest ja das du zahlst. Also: was ist so außergewöhnlich das du unsere Zeit verschwendest?" Fragte sie weiter und er seufzte. "Yami und ich sind seit 'nem Monat auseinander- seit dem Abend wo ich mit Jessika mit gegangen bin." Conny sah ihn an, holte Luft, seufzte, holte wieder Luft und schlug einfach nur stumm die Hand gegen die Stirn. Was sollte sie dazu jetzt noch sagen? "Okay...," sie musste kurz ihre Fassung wiedergewinnen und musste sich beherrschen ihn nicht welche zu scheuern, "wir kann man nur so grenzenlos bescheuert sein?!" Fragte sie, sehr wütend aber trotzdem noch Herrin über ihre Stimmlage. "Hast du gedacht er würde das nicht mitbekommen?" "Vermutlich, ich weiß es nicht, ich weiß nich was ich denken soll, ich weiß nur das ich Scheiße gebaut hab und kein Recht habe etwas von ihm zu verlangen. Ich würde auf den Knien vor ihm rutschen damit er mit mir reden würde, ich glaube nur dass das nichts nützen würde." "So viel Einsicht kenne ich von dir ja gar nicht, woher kommt das?" "Na ja, vielleicht stimmt es ja das ein Mensch einen anderen ändern und zu einem besseren machen kann......... . Er hat dir doch von dieser Jason erzählt... ." "Wieso?" Sie musste erst einmal über den Satz davor hinweg kommen, noch mehr solcher Sprüche seinerseits und sie würde die Jungs in weiß rufen. "Was hat er dir noch erzählt? Ich hab nämlich das Gefühl dass er über so was nicht mit mir sprechen möchte, will, du weißt schon." Jetzt fühlte sie sich im ersten Moment wirklich von ihm verarscht. Er konnte ihr doch nicht wirklich erzählen das sie mehr über Yami wissen sollte als er selbst, schließlich waren die beiden seit zwei Jahren zusammen. "Also...na ja...von Sarah, von Kyle, davon das sich die drei schon wer weiß wie lange kennen, tschuldigung: kannten-, seine Arbeit, dich; das Übliche. Müsstest du das nicht eigentlich besser wissen als ich?" Stellte sie eine wichtige Frage, worauf zu beider Bedauern eine Verneinung kam. Es war traurig das von ihm zu hören. * An diesem Morgen hatte Yami zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder zu Hause geschlafen und mit seiner Mutter zusammen gefrühstückt hatte, im Elternhaus und ohne irgendwelche Eile. Natürlich hatte das seinem Vater ganz und gar nicht gepasst und er war lieber essen gegangen, aber was interessierte das die beiden? Erst gegen Mittag war er gegangen und hatte, kaum das er zu Hause gewesen war, einen Anruf von Kyle bekommen und eine Anfrage zum Laufen, wie jeden Samstag und wie jeden Samstag war seine Antwort: "Warte zehn Minuten, ich komm zu dir rüber." "Du bist zu spät." War sein Begrüßungskommentar, als er rein kam und: "Und du nicht fertig, wir sind quitt.", sein Gegenargument, da es aussah als sei Kyle gerade erst aus dem Bett gefallen. "Wo warst du den ganzen Morgen? Ich hab dich drei Mal angerufen um zu fragen ob du unser Date vergessen hast." Yami lächelte zufrieden und lies sich mit eben diesem Ausdruck aufs Sofa fallen. "Ich bin bei meiner Mama gewesen, wir haben die halbe Nacht geredet." Kyle setzte sich zu ihm, schließlich war das ein interessantes Thema. "Und dein Vater? Nicht da gewesen?" Fragte er, es war eine verständliche Frage gewesen. "Nein, er hatte gesagt das ich bleiben kann, aber er ist darauf gegangen." "Und... ." Das Telefon klingelte und Kyle seufzte. "Und... ." Auch der zweite Ansatz wurde durch das Läuten unterbrochen und er stand seufzend auf um rann zu gehen. Er hätte es ja klingeln lassen wenn es nicht hätte wichtig sein können- und wenn das Klingeln nicht nerven würde. "Was hast du?" Fragte Yami als Kyle sich wieder zu ihm setzte, er sah irgendwie nicht gut aus. "Das war Andrew, er hat gefragt ob er nicht kurz vorbeikommen kann." Er beendete seine Erklärung kurz, Yami wusste nicht was er davon halten sollte. "Und?!" Harkte er nach und Kyle seufzte sehr schwer. "Ich hab JA gesagt und er sagte darauf: "Gut dann sind wir in einer halben Stunde da." Yami schluckte darauf, er wusste was mit WIR gemeint war und wenn er ehrlich sein sollte gefiel ihm das wirklich sehr wenig. "Also kommt er auch mit?" Nicken. "Soll ich zurückrufen das ich doch keine Zeit hab, oder willst du gehen?" Das letztere fragte er sehr vorsichtig, irgendwie hatte er Schuldgefühle weil er zugesagt hatte, aber woher hätte er das wissen sollen? Er war so froh das Andrew mal so fiel Zeit hatte vorbeizukommen das er erst nach dem Auflegen darüber nachgedacht hatte das dieser wir und nicht ich gesagt hatte. "Nein, du hast schon so viel über Andrew erzählt das ich ihn mal kennenlernen möchte- da kann...Jun...auch nichts dran ändern, das ist...schon lange her." Gab er darauf zurück und wusste weder ob Kyle, noch ob er es selber glaubte; es war furchtbar in der Gegenwart dieses anderen Menschen. Sachte strich Kyle dem neben ihm sitzenden über die Wange, natürlich hatte er bemerkt das dieses Thema Yami wahrscheinlich noch in zwanzig Jahren an die Nieren gehen würde- er wünschte er hätte Jun damals nicht diese Scheiße erzählt. Aber was passiert war war passiert, er konnte es nicht mehr rückgängig machen, ungeschehen und es würde ihm immer leid tun. Sachte schmiegte Yami sich in diese Berührung, so wie immer- aber sollte sie noch länger andauern würde er ohne lange zu zögern anfangen zu heulen wie ein kleines Mädchen. "Willst du dir das wirklich antun? Andi ist verrückter als wir beide zusammen und solltest du dich auf eine Diskussionen mit ihm einlassen, besonders über Sport, kannst du dir sicher sein das er dich zu seinem nächsten Xcross Rennen mitschleppt." Meinte er darauf und versuchte somit die ganze Situation von dem Gedanken Jun abzuwenden, was ihm wohl auch gelang da Yami daraufhin kurz lächelte. "Er fährt wirklich selbst? Wenn er ein Cross Bike hat würde ich wirklich gerne mal mitfahren, ich liebe diese Dinger." Die Ablenkung hatte gut geklappt, beide wollten nicht mehr über das eine Thema reden. "Dann musst du ihn fragen, er kann den ganzen Tag davon reden." "Und ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören." Bestätigte Yami darauf und bekam ein sehr wissendes Nicken darauf, was wohl so viel wie: "Das musst du dann auch, er kann den ganzen Tag reden.", bedeuten sollte. Keine halbe Stunde hatte es darauf gedauert das geklingelt wurde und beiden war klar wer es war. Kyle wusste nicht ganz genau ob er sich jetzt darüber freuen oder deswegen schreien sollte das er seinen heiß erwarteten Besuch bekam, nur das Anhängsel störte! Aber schon als er Andrew ins Gesicht sah war dieser Gedanke verflogen. "Kyle!" Freute dieser sich und musste ihm einfach stürmisch um den Hals fallen; hätte Kyles Herz aus seiner Brust springen könnte, es hätte es getan! "Schön das du angerufen hast." Sagte er darauf und wurde auch losgelassen, jetzt ging es ihm besser. "Für meine Freunde hab ich immer Zeit, außer wenn ich was zu tun habe." Fügte er hinzu, typisch er! Beide rein bittend, den einen mehr als den anderen, aber darüber wollte man nicht sprechen. "Schicke Wohnung, größer als meine, wie kannst du dir das leisten?" Fragte er während er sich alles ansah und erntete ein selbstsicheres Nicken vom Anderem. "Alles durch Arbeit, du würdest dich wundern was man alles schaffen kann wenn man nicht den ganzen Tag Motorrad fährt." War seine trockene Antwort und Andrew seufzte. "Und du würdest dich wundern wie viel ich bei einem Rennen verdiene. Wer außer dir will schon Wochenende vorm Herd stehen und arbeiten?" "Ich kenn auch noch andere Leute die am Wochenende arbeiten," warf Jun dazwischen, "auch wenn sie als arbeitsunfähig eingestuft sind." Und suchte nach der Küche. "Nicht jeder von uns arbeitet schwarz, es gibt auch Menschen mit einer Lohnsteuerkarte." Scherzte Andrew darauf und schmuste darauf mit seinem Freund, worauf Kyle sich ganz schnell wieder ins Wohnzimmer begab, das musste er sich nicht antun. "Schlimm?" Wurde er von Yami gefragt und hob einfach nur stumm den Daumen, eine stille Aussage das es ihm sehr viel schlechter ging als er zugeben wollte. Ein freundliches: "Hallo.", lies die beiden dann wieder aufsehen. "Es war irgendwas mit Y und es klang Japanisch, richtig oder?" Fragte Andrew leicht unsicher, er wusste wirklich nicht mehr ob das richtig war, er hatte Kyle nicht genau verstanden als er sagte: "Ich hab schon Besuch, wenn es dich nicht stört Y... ." Yami nickte darauf bestätigend. "Yami- wir haben uns in Chicago gesehen, wahrscheinlich erinnerst du dich aber nicht mehr." Jetzt hatte der Ältere ein Aha-Erlebnis. "Doch, doch: Kyle hat von dir erzählt. Du bist Punker...- übrigens: tolle Farben, hättest du deinem Freund mal empfehlen sollen, anstatt seinen Iro auf zehn Millimeter zu rasieren; hast du ihn überhaupt so gehen, oder kennst du ihn nur mit langen Haaren? Ich find es sowieso erstaunlich das er sich die doch hat lang wachsen lassen, war wegen 'nem Kerl, oder? Aber deine Freunde hatten eh immer irgendeinen komischen Geschmack und ich find's komisch das du dich so für die verändert hast. Wenn man sich dann selber nicht leiden kann sollte man es lassen, ich würde das nicht wollen." Es war ein kleines Wunder das er sich während dieses Wortschwalls hingesetzt hatte, zwar ankuschelnder Weise auf Juns Schoß aber er saß. "Nein und: wir sind nicht zusammen, er hat jemanden." Gab Kyle darauf hin kund und ein verwundertes: "Oh, das wundert mich jetzt.", war die Reaktion von seinem Exfreund, es wunderte ihn wirklich, Kyle war doch sonst jemand der nichts anbrennen lies. "Wieso?" Fragte sein Freund darauf und gab Andrew einen Kuss in den Nacken. "Es war doch schon immer klar das er Beziehungsunfähig ist, oder hat das jemand hier noch nicht mitbekommen?" "Wenn du meinst." Kyle sagte das ganz ruhig, aber jeder im Raum merkte das er einen(leichten)Wutanfall, oder jede ebenbürtige Bemerkung zurückhalten musste, eins zu null. "Zumindest leide ich nicht unter krankhafter Eifersucht in Beziehungen die keine sind." Machte er eine Andeutung zum gleichen Thema und wurde von Yami ganz dezent in die Rippen gestoßen- er sollte das Thema nicht anschneiden, egal wie! Andrew schüttelte dazu nur leicht seufzend den Kopf. Wenn er gewusst hätte um was es geht hätte er vermutlich auch anders reagiert, aber woher hätte er es wissen sollen? "Sag mal Kyle, du hast nicht zufällig was zu saufen? Bacardi, Whisky." "Weswegen fragst du ihn noch? Du müsstest wissen dass das Erste immer im Haus is, oder Kleiner?" Mischte sich Andrew auch gleich mit ein, man merkte das er gerne redete/sich einmischte/seine Stimme hörte(das letztere war am abwegigsten). "Ich? Eigentlich nicht." Meinte Yami darauf, er war sich nicht ganz sicher ob nun er gemeint war oder Kyle, aber den hätte Andrew nicht mit "Kleiner" angeredet, nicht in Juns Gegenwart. "Du müsstest wissen das ich immer was habe, das hat sich nicht geändert- in der Küche." Sachte schob Jun Andrew von seinem Schoß und folgte Kyle. Yami atmete durch als die beiden den Raum verließen und unwillkürlich musste er sich wieder an der Schulter kratzen, an den Narben, die zwar klein aber immer noch da waren und mit jedem Moment größer und tiefer werden zu schien. "Ist was mit dir, du siehst so irritiert aus." Brach Andrew die Stille, er war kein Mensch des Schweigens. "Meine Tätowierung juckt." Gab er seine doch immer gleiche Antwort, es brauchte keiner wissen an was er wirklich dachte. "Du bist tätowiert?" Fragte Andrew darauf und Yami nickte. "Kann ich es sehen?" Fragte er weiter und Yami zog seinen Kragen so weit runter das der andere seine Schulter sehen konnte. "Du warst bei ,Hardi's' stimmt's?" Fragte Andrew feststellend und Yami nickte darauf. "Da war ich auch hin." Sagte er schon fast begeistert darüber das er das festgestellt hatte und zog sein T-Shirt aus. Yami stutzte als er die beiden Tätowierungen sah die den Körper des Älteren zierten: die eine zwischen den Schulterblättern: ein recht großer blauer, chinesischer Drache- die andere an der Hüfte ungefähr Nierenhöhe: ein Name, einfach geschrieben und in schwarz: Kyle. "Du hast dir nicht wirklich seinen Namen auf den Rücken tätowiert, oder?" Fragte er darauf und Andrew musste kurz gucken was er damit meinte, er hatte das schon fast vergessen. "Oh...doch. Ich wollte es wegmachen lassen, aber irgendwie häng ich dran- Jun hasst es." Gab er leicht nachdenklich zu- es war damals ein dämlicher Tag gewesen, aber die beiden hatten es nie bereut. "Kann ich mir denken." Vermutete Yami darauf, es musste nicht gerade ein gutes Gefühl sein den Namen seines Exfreundes auf dem Körper seines Jetztfreundes zu lesen und daran erinnert zu werden was mal gewesen war, Gefühlsmäßig und alles andere. "Heißt das KA auf Kyles Schulter eigentlich "Kyle und Andrew"?" Weswegen hatte er das überhaupt gefragt? Es war klar gewesen das Andrew darauf einfach stumm nickte. "Und das Zeichen dazwischen ist das Zeichen für Liebe, stimmt's?" Ein erneutes Nicken war die Antwort darauf und Yamis Gesprächspartner setzte sich wieder. "Er war wohl der Meinung das es damals gut gepasst hat und er stand mal auf diese chinesischen Zeichen, so wie ich auf Drachen: wir waren sechzehn, dicht und bescheuert- is seine Sache." Erklärte er darauf, was Yami irgendwie verstand: Kyle konnte wirklich auf bescheuerte Ideen kommen. "Sag mal Kleiner was haben Kyle und du eigentlich gegen Jun? Es kommt mir so vor das er nur mitgekommen ist damit ihr euch gegenseitig wahnsinnig machen könnt." Wechselte er abrupt das Thema als er Kyles doch definitiv lautere Stimme gegenüber Jun aus der Küche hallen hörte. Yami schwieg darauf einen Moment, um ehrlich zu sein hatte er gehofft das er es nicht bemerkt hätte. "Na ja, die beiden hatten vor ein paar Jahren eine "Meinungsverschiedenheit". Kyle hat ihn damals...scheintot geschlagen...und...na ja: er hasst ihn." Antwortete er ihm und es brauchte etwas bis das beim Fragenden zum Gehirn gesagt war und dann wurde dieser wütend. "Er hat was?" Fing er an und klang wirklich Wut unterdrückend. "Weißt du das Jun deswegen unter anderem ein zerstörtes Innenohr hat, dass er deshalb kaum was hört, keinen Gleichgewichtssinn hat, das er nicht mal auf einem Bein stehen kann?! Wegen irgend ner dämlichen Lappalie haben sich die beiden in der Wolle gehabt und dann entsteht daraus so ne Scheiße, kann der Junge nicht irgendwann mal erwachsen werden?!" Schimpfte er und regte sich innerlich weiter darüber auf. Bei dem Wort Lappalie musste Yami sich zusammenreißen nicht in Tränen auszubrechen. Natürlich war es klar das Andrew dachte das es irgendwas unwichtiges und vollkommen banales gewesen war, so musste Jun es ihm erzählt haben und wenn er ehrlich war hätte er das auch so oder zumindest so ähnlich erzählt. Zu dieser Anmerkung konnte er allerdings nur eines sagen: "Er hat es verdient.", war sein Kommentar darauf, was sein Gegenüber, wie nicht anders zu erwarten, falsch verstand. "Wie kommst du auf so ne dämliche Behauptung?" Fragte er schon beinahe zickig klingend. "So wie ich es gesagt habe: er hat es verdient- wenn du wissen willst warum dann frag ihn." Gab Yami ebenso zickig klingend zurück und verabschiedete sich darauf, das musste er sich definitiv NICHT weiter antun! KURZE ANMERKUNG: habe ich zu viel versprochen? die vorstellung das seto auf ein kind aufpasst, außer sich selbst, fand ich ganz nett, fragt nicht wie ich darauf gekommen bin ich glaub ich hab da zu wenig geschlafen. und auf das ganze andere zeug?.........ich sollte nicht immer zwischen 20u2uhr schreiben, was eigentlich die beste zeit is. falls sich jemand(wieder) wegen irgend einer ungereimtheit, die er sich mit drei sätzen logischen nachdenkens selber denken könnte(ja ich spreche vor dir!)weil ich zu faul war sie das 1000mal aufzuschreiben, bitte, BITTE! schreibt es nicht ins kommi, schreibt mich an, ich bin es leid alles ausführlich und dann noch ausführlicher auszuschreiben nur weil manche das nicht mitbekommen. ich will niemanden beleidigen aber es nervt, nicht böse sein. dde Kapitel 11: Szene11 ------------------- KURZE ANMERKUNG: ich sitze auf meinem stuhl und ich starre aus dem fenster und ich stell mir immer wieder die gleichen fragen: was soll sie tun, wo gehen sie hin und was sollen sie sagen?......manchmal weiß ich es wirklich nicht, aber das hier muss jetzt reichen. wie immer gibt es dinge die nicht hätten sein müssen aber die ich einfach reinbringe weil sie einen späteren verlauf abrunden. und, um ehrlich zu sein: brauch ich einen seitenfüller, aber das nur ganz am rande erwähnt. sollte jemand sich wundern wie meine grammatikfehler zu stande kommen: ich schreibe meistens zwischen 20u2uhr und dann ist die tippfähigkeit nicht mehr so gut, auch wenn ich gerade dann die meisten einfälle hab. das es mit dem kap und dem nächsten so lange dauert tut mir leid, ich war zwischendurch noch im krankenhaus. bin zwar noch nicht gesund, aber an meinem pc geht's mir 1000mal so gut wie in einem winzigen bett in einem weißen, sterilen raum. hoffe doch es ist nicht zu eigenartig ausgefallen und ihr schreibt mir kommenmtare bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: der dunkle Engel Inhalt: Die verschiedenen Parteien kommen endlich mal einen Schritt voran Warning: es ist alles irgendwie so komisch- die ganze Situation unter den Jungs Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) SZENE11 Es war wieder einer dieser furchtbaren stupiden und eintönigen Tage, an denen man sich wünschte der einzige Mensch auf dem Planeten zu sein, oder sich irgendwo verkriechen zu können um weder etwas zu sehen, noch zu hören. Es waren schon zwei Monate das die beiden jeweils allein in einem großen Bett lagen, wahrhaftig grauenhaft. Beide waren nicht mehr daran gewohnt so lange allein zu schlafen und beide vermissten das vertraute ruhige Atmen neben sich, das ihnen nun fehlte zum Einschlafen, ebenso den anderen einfach an zu sehen wenn man aufwachte- es fehlte so viel. Wenn die beiden aufwachten, dreieinhalb Kilometer von einander entfernt, war es bedrückend Stille zu hören, Stille neben sich, im Raum, in der Wohnung, in sich selbst. Seto hatte sich wieder in seine Arbeit vertieft, das einzige was ihm momentan von dem Gedanken an Yami abbrachte, wenn es überhaupt etwas gab was ihn davon ablenkte. Das er Conny alles erzählt hatte hatte ihm gut getan und er hatte lange über die Bemerkung: ...das sich die drei wer weiß wie lange kennen... .", nachgedacht. Wenn diese Behauptung stimmte war es wahr was Kyle gesagt hatte und es nur zwei Leute wussten...weswegen wunderte ihn das jetzt? Weswegen machte er sich darüber Gedanken wie viele Leute das wissen könnten, es war wohl selbstverständlich das Yami damit nicht hausieren ging und es ihm am liebsten gewesen wäre wenn es keiner erfahren hätte! Aber zeugte es nicht von Vertrauen das er ihm das erzählt hatte? Das er ihm wirklich vertraut hatte? Es tat weh daran zu denken wie sehr man diesen Menschen enttäuscht hatte. Yami hatte am Vortag einen Anruf von Joey bekommen bei dem es doch endlich mal um etwas erfreuliches ging, wenn man es erfreulich nennen konnte: Mr. und Mrs. Jason hatten vor ein paar Tagen ihre Sachen zu ende gepackt und die Stadt verlassen, was für Kyle einen Umzug bedeutete und eine Renovierung und das somit seine Freunde mehrere Tage, mehrere Stunden bei ihm verbringen würden und eine riesige Einzugsparty- kurz gesagt: Arbeit und noch mehr Arbeit, aber bestimmt auch Spaß! Wie auch immer: es wurde beschlossen sich am Wochenende zu treffen und jeder von dem man dachte das er/sie Zeit hätte wurde angerufen damit er/sie sich nichts weitere vornahm. Somit verbrachte Yami die Woche so ziemlich damit mit Kyle einzukaufen: Teppich, Tapeten, Paket/Kork, Fliesen und wofür man sonst noch das Geld seiner Eltern und das eigene ausgeben konnte wenn man umzog. Und am Freitag der Woche waren zusammen mit Yami Joey und Mai eingetrudelt, wobei das Mädchen gar keinen so schlechten Eindruck vom Haus hatte, so wie immer. "Also eigentlich muss ich sagen das es gar nicht so schlimm aus sieht," meinte Mai darauf, "deine Mutter war ja sehr pfleglich." Stellte sie fest und Kyle nickte. "Ja, aber: ich hasse die Tapeten, die Möbel, Gardinen... ." "Okay, okay, du hast gewonnen, du hast gewonnen," gab Mai nach, er würde ihr sowieso weiter widersprechen, "es gehört dir, du kannst damit machen was du willst." "Kyle," klinkte Joey sich jetzt auch dazu, "was ist mit euren Zimmern?" Und plötzlich waren alle still. Es war eine gute Frage. Mit einem unguten Gefühl im Bauch und einem leicht schneller schlagendem Herzen schloss Kyle oben das(ehemalige)Zimmer seiner Schwester auf. Nach ihrem Tot hatten ihre Eltern es verschlossen und eigentlich hatte er nicht vor gehabt es je wieder zu betreten. Und als hätte er es sich nicht gleich denken können sah es so ziemlich so aus als würde da drin noch jemand wohnen. "Deine Mutter hat geputzt." Stellte Joey fest, eigentlich hatte er nur was gesagt um die peinliche Stille zu durchbrechen. "Und das anscheinend jeden Tag." Fügte seine Freundin hinzu. "Und das wunderst euch?" Fragte Kyle gegen, die anderen kannten schließlich seine Mutter. Ein kollektives: "Nein, eigentlich nicht.", war die einzige Antwort darauf und alle lachten kurz, somit hatte Joey auch, irgendwie, erreicht was er wollte. "Und?" Fragte jetzt der Jüngste der vier momentan Anwesenden und Kyle verschloss die Tür wieder. "Als letztes." War die Antwort, was alle verstanden und es war selbstverständlich das sie ihn das allein erledigen lassen würden- er würde wohl auch kaum zulassen das die Anderen mit halfen. * "Kyle!" ,Monika' fiel ihm regelrecht um den Hals als er die Tür aufgemacht hatte und ihm war klar das er ihn besser nicht hätte bescheid sagen sollen. "Freut mich auch dich zu sehen." Sagte Kyle darauf und schob den anderen Menschen sachte von sich, er fühlte sich doch leicht bedrängt von dieser Anhänglichkeit. Und kaum das er die erste "Tucke" von sich gelotst und zu den Anderen dirigiert hatte hatte er schon den nächsten am Hals: ,Cindy'- zumindest löste der sich von allein. Das die beiden wie immer zu spät dran war sollte man besser nicht erwähnen, es waren ja sonst so ziemlich alle da die zugesagt hatten: Jakob, Maria und Charlotte, Joey und Mai, Yami, Lisa, die beiden "Jungs" eben auch- es wäre allerdings noch schön wenn noch ein Geladener kommen würde, was er allerdings bezweifelte. Somit verging der erste, man möchte doch gerne sagen, Arbeitstag damit das drei Leute in der Küche, vier Leute im Wohnzimmer und noch drei andere im Flur sich um die Tapete kümmerten. Das erste schwere Unterfangen, besonders wenn man nur mit Menschen arbeitete die noch nie zuvor Tapetenkleister gesehen hatten! Es war(zum Teil)das reiste Trauerspiel. Aber gut was sollte man weiter dazu sagen, wenn man zwar keine besonders fähigen Arbeitskräfte bekam die dafür aber umsonst was taten und man sehr viel Spaß hatte? Am besten: Hurra das ihr mir helft! Und nach einer schier nicht enden wollenden Diskussion der vier Damen, ob man sich zum essen besser Indisch oder Griechisch bestellen sollte, war der halbe untere Bereich des Hauses ein Chaos! Aber wie sollte man schon "aufräumen" wenn man es nicht vorher noch schlimmer aussehen lies als es vorher war? Zumindest: es war fast vier, man saß zwischen Tapetenresten im Wohnzimmer auf ner alten Decke und redete über Vergangenes, als es doch, wieder erwarten, noch mal klingelte. "Ich hatte zwar nicht vor zu kommen, aber ich hoffe doch das du noch eine helfende Hand brauchst." Schallte es ihm gleich entgegen und Kyle wäre Andrew am liebsten um den Hals gefallen- es kam ihm noch gar nicht so lange her vor das beide es mit Freuden getan hätten. "Ja klar, hatte dich gar nicht erwartet," löste Kyle sich aus seiner Perplexibilität und bat ihn rein, "wo hast du dein Anhängsel gelassen?" Fragte er leicht herablassend und Andrew seufzte. "Halbjahresuntersuchung, wegen seinem Gehör. Du weißt schon: Hören, Gleichgewicht- läuft bei ihm ja alles nicht so gut und man hofft auf Besserung, auch wenn sie nur minimal ist. Er bekommt jetzt wohl auch wieder ein Hörgerät." Erklärte er und folgte ins Wohnzimmer. Bevor die beiden allerdings den Raum betreten hatten waren schon fünf der Anwesenden aufgesprungen und hatten Andrew fast über den Haufen geknuddelt. Natürlich freute er sich die anderen alle zu sehen, war ja schon so lange her, und auch das er noch was zu essen abstauben konnte. In der Beziehung war er ja genau so eigen wie die anderen: Essen war das Größte und Fressfreundschaften waren bei den Leuten auch allseits bekannt. So hatten Kyle und Andrew sich auch kennengelernt: in einer Dönerbude- und die beiden hatten sich danach so ziemlich jede Woche getroffen, zum futtern natürlich, nur zum futtern. Und irgendwann waren sie auch, mehr durch Zufall, auf das Thema Homosexualität gekommen und nur zögernd hatten die zwei angefangen darüber zu reden das sie schwul waren. Von da an hatten sie sich öfter gesehen, was für ein verblüffender Zufall, und mit der Zeit hatte sich auch etwas entwickelt. Allerdings nur kurz, dann war Andrew zu einer Cross Meisterschaft gefahren und der Kontakt war immer weniger geworden, bis zum CSD. Jetzt sah es so aus als wenn ihre Freundschaft sich wieder mit diesem Anfang neu entwickeln würde, auch wenn ein kleiner Keil zwischen den beiden steckte und das war Jun und das was er einmal getan hatte. Ungefähr zwei Wochen war es ziemlich so wie an diesem Freitag nur mit dem Unterschied das nicht jeden Tag alle da waren- nur Yami kam jeden Tag. Er arbeitete sowieso zu Hause und hatte seinen nächsten Abgabetermin bereits drei mal verschoben da er seine Zeichenunterlagen in der letzten Zeit eh nich angesehen hatte- wie gut das sein Verleger ein gutmütiger Mensch war und sich daran erinnerte das Yami mit Seto Kaiba "befreundet" war. Andrew war auch nur das einzige Mal da gewesen und hatte mit angepackt, schließlich hatte er noch was anderes zu tun: es war wohl irgendein Cross Wettbewerb, das hatte Kyle am Rande mitbekommen und war irgendwie innerlich enttäuscht das er ihm das nicht gesagt hatte. Und, wie sollte es auch anders sein, MUSSTE Andrew da mit machen. So wie Kyle es Yami prophezeit hatte, hatte dieser ihn am nächsten Sonntag mit zu seinem nächsten Rennen gezerrt. Okay nicht wirklich gezerrt und auch nicht genervt bis er JA gesagt hatte, aber er hatte mehr als ein mal gefragt ob er und Kyle eventuell kommen würden. "Warst du schon mal mit zu einem Rennen?" Fragte Yami als sie auf dem Fahrgelände rum irrten und nicht so genau wussten wo sie eigentlich hin mussten. "Ein Mal." Antwortete er darauf und suchte mit den Augen nach einem recht häßlichen orange farbenen Trailer, wo drei Bike's vor standen und groß Vaneti drauf stand. Daran konnte er sich noch erinnern: an diesen häßlichen großen Kasten und den ätzenden Teamleader, der gute Herr Luduvico Vaneti, der jedem mißtraute der nicht zum Team gehörte und überall Saboteure sah. Ob der Mann wohl(wirklich)unter Verfolgungswahn litt? "Wieso das denn? Ich könnte öfter zu so 'nem Event gehen- vor allem da ich nicht nur an der Stecke stehen muss und mir das alles ansehen kann." Er schwärmte fast und Kyle seufzte. Er kannte ja Sätze in solcher Art und das er Stunden um Stunden auf irgendwelchen Motorradmessen rum rennen konnte wie ein Kind im Bonbonladen, aber musste Yami das jetzt auch machen? Vom weitem sah er dann auch das wohl häßlichste Teamcar der ganzen Welt. Yami hektisch hinter sich her ziehend und versuchend ihm nicht zuzuhören, er redete ihm zu viel, ging er dann auch in die Richtung, wo er doch, wie irgendwie erwartet, nicht besonders glücklich begrüßt wurde vom Chef; konnte man die Fragen: "Du lebst ja auch noch?", und: "Was willst du hier?", wirklich als Begrüßung zählen? "Sorry, ich hatte sie eingeladen." Mischte Andrew sich dazu, kaum das Herr Vaneti angefangen hatte zu meckern und meckernder Weise weiter machte die Konkurrenz aus zu spionieren, was die meisten Teamleader machten, schließlich war das hier nicht einfach nur ein Rennen, es war für alle da DAS Rennen und jeder wollte der Beste sein! "Stress?" Fragte Kyle darauf und setzte sich. "Das ist der harmloseste Ausdruck," seufzte Andrew darauf und stützte das Kinn auf die Hände, "der Alte macht mich wahnsinnig und alle anderen hier auch: das Geschnüffel und das jeder Angst davor hat Zucker in den Tank geschüttet zu bekommen. Wenn ich nicht so viel Spaß am Fahren hätte wäre ich glaub ich schon gegangen." Die beiden Neuankömmlinge stutzten. So etwas aus seinem Mund? Es musste wirklich zum kotzen sein momentan. "Bist du eigentlich schon gefahren heute?" Fragte Yami darauf und schon schien Andrew bessere Laune zu haben. "Vorhin; war aber leider nur vierter. Trotzdem gut, auch wenn Vaneti sagt das meine Fahrkünste in dem Lauf miserabel waren und ich mir doch mal ein Beispiel an meiner Teamkollegin Lara nehmen sollte, da sie im Lauf davor ja dritte war. Oh Gott wie schlimm. Ich meine es ist doch nicht schlimm das ich mal nenn schlechten Tag hab, auch wenn das nicht unbedingt hier sein müsste, das sollte ich mir nicht leisten. Und dann sagt mir unser Mechaniker heute Morgen auch noch das ich gestern den Motor überdreht hab. Du weißt wie sehr ich an meiner Lady hänge und ich hab kein Geld mir ein neues zu leisten, auch wenn es gebraucht wäre, und wenn der Motor auch noch während einem Lauf verrecken würde dann kann ich das alles hier vergessen." Okay...das war die Antwort auf eine einfache Frage gewesen, die man mit JA oder NEIN hätte beantworten können, aber er hatte ja gefragt und auch, irgendwann zwischendurch, eine Antwort bekommen. "Und sonst?" Fragte Yami weiter und erntete ein Seufzen von Kyle- weswegen hatte er ihn mitgenommen? "Alles im grünen Bereich." War die, für seine Verhältnisse, wirklich kurze Antwort, was beide doch sehr wunderte. "Wirklich? Du klingst ein Bisschen deprimiert und ich bin sicher das liegt nicht an den Leuten hier." Stellte Kyle fest und Andrew nickte. "Es ist wegen Jun." Erklärte er und Kyle seufzte, weswegen hatte er noch mal gefragt? Ach ja: er war besorgt um seinen Exfreund gewesen und stand immer noch auf ihn. "Ich hab das Gefühl er ist nicht so gut drauf seit dem Tag an dem wir bei dir waren," begann er gleich weiter zu reden und Yami und Kyle sahen sich kurz unauffällig an, "und es ist ein Bisschen die Lust raus, auch im Bett." Sagte er leicht verträumt und wieder sahen die anderen beiden sich an- sollten sie was dazu sagen oder dachten sie das gleiche? Anscheinend JA, das konnte man im Gesicht des anderen ablesen. "Ich weiß das ihr Stress habt und das euch beide das wohl kaum interessiert, aber mir geht's deswegen halt ein Bisschen beschissen." Sprach er weiter und seufzte bedrückt. Was sollten die anderen beiden dazu noch sagen? "Danavan! Du bist dran!" Hörte er seinen Namen von einem Teammitglied und griff sich seufzend seinen Helm. "Tja, das war's mit der Pause. Ihr kommt doch mit zur Strecke, oder? Ich sag euch auch besten Platz, da müssten auch nicht so viele Leute stehen, wenn ich das noch richtig in Erinnerung hab." Sagte er darauf und die beiden Besucher nickten, worauf sie auch gleich die Stelle erklärt bekamen. Erstaunlicher Weise hatten sie dann auch noch einen Platz erhascht wo man etwas sehen konnte, saßen doch schon einige Leute auf der kleinen Anhöhe. Zumindest hatte Andrew in einem Punkt Recht gehabt: man konnte(fast)die ganze Strecke überblicken- wenn er ihnen das nicht gesagt hätte, hätten sie sich irgendwo anders hin gesellt. "Welche Nummer hat er, weißt du das?" Fragte Yami und lehnte sich an Kyles Schulter. "Neunundneunzig, das müsste die blaugrüne da hinten sein- außer er hat sie schon wieder neu lackiert. Warst du eigentlich schon mal auf so 'ner Veranstaltung?" Fragte er und Yami löste sich wieder von seinem warmen Körper. "Nein, aber ich wollte es schon länger mal." Erklärte er und bekam von Kyle gleich mal eine kurze Einweisung in den(wahrscheinlichen)Tagesablauf der noch stattfinden würde. Da er auch eigentlich auch nur auf die Regeln der Rennen einging und darauf dass das Gewinnerteam am Abend tüchtig einen heben würden, dauerte es nicht einmal bis zum Start bis er mit dem Erzählen fertig war. Da es in der Nacht zuvor geregnet hatte war die Strecke recht schlammig, ein Paradies für Geländefreaks, das konnte man schon beim Start sehen, trotzdem musste der durchweichte Boden ein ziemliches Hindernis sein, zusätzlich zu den üblichen Schikanen. Wenn er sich das so ansah hatte er nicht schlecht Lust auch mal zu fahren. Fahren. Er hätte so oder so kein Geld um einen Führerschein zu machen, von den Unkosten für ein Auto, oder ein Motorrad wollte er gar nicht denken, es wäre einfach zu viel. Außerdem...ein eigener fahrbarer Untersatz, wenn er darüber nachdachte, weswegen dachte er überhaupt jetzt daran? Er war zwanzig Jahre alt, wenn er es gewollt hätte, hätte er schon vor vier Jahren damit anfangen können, nicht das er sich das nicht zutraute es war nur...es war einfach wegen der Tatsache des Autos, egal wie gerne er es tun würden könnte, aber ein Zweirad? Das war eher eine Überlegung wert. "ENDE DES SECHSTEN DURCHLAUF DRITTER: JULIANA ANETTI, VOM TEAM VINCENT. ZWEITER: JUAN GORDO, VOM WEST TEAM. SIEGER DES SECHSTEN LAUFES: JAMES ADAMS, VOM ADAMS TEAM." Kam die Durchsage. "Er ist schon wieder nur vierter," stellte Kyle fest, "das wird heute nichts mehr, wenn das so weiter geht." Yami darauf hin bei der Hand schnappend ging er zurück zum Teamplatz und hörte gleich Luduvicos zornige Stimme, irgendwas auf Italienisch vor sich hin schimpfen- zumindest schlußfolgerte er aus der Tonlage das er schimpfte. Andrew saß ein wenig uninteressiert daneben, zu dumm das er die Hälfte von dem was sein Chef sagte verstand aber nicht darauf antworten konnte da er ihn eh nicht zu Wort kommen lies. "Wir sollten besser warten bis der Alte mit seiner Standpauke fertig ist, ich bin nicht gerade scharf darauf das er uns auch noch anmacht- dann kann ich auch noch eine Rauchen." Riet Kyle und zündete sich sogleich eine Zigarette an. Yami nickte darauf, der Stimme des Herrn Vaneti zur Folge war der ziemlich mies drauf. "Verdammt noch mal, ich hätte auf dich hören sollen." Hörte Yami mit einem Ohr einen Mann neben sich fluchen. "Ich sagte doch du solltest nicht auf das Vaneti Team setzen, die haben hier zwar einen der besten Fahrer, aber bei den Meisterschaften in zwei Wochen sind die Chancen auf einen Platz unter den ersten zehn bei so viel guter Konkurrenz geringer. Setzt deine Hoffnungen besser auf Vincents." Antwortete ihm ein anderer und die beiden waren in der Masse verschwunden. Meisterschaften? Nächste Woche? Andrew hatte gar nichts davon erwähnt, hatte er das etwa bei der ganzen Hektik die im Moment herrschte vergessen? Wütend stapfte Vaneti davon, vermutlich um weiter die Konkurrenz auszuschnüffeln, und Andrew kam ziemlich angenervt zu den beiden rüber. "Sorry, der Mensch nervt. Wie gesagt: ich hab keinen guten Tag, gestern war ich besser. Ich hoffe nur das meine Zeit reicht damit ich auch noch morgen mitfahren kann. Wenn ich am vorletzten Tag raus fliege spring ich von 'ner Brücke- oder Ludovico schubst mich." Seufzte er, es klang nicht so als wenn das ein Scherz sei. "So schlimm kann es doch gar nicht gewesen sein." "Du warst toll, zumindest so weit ich das beurteilen kann." Fügte Yami hinzu und Andrew nickte. "Ich weiß das ich eigentlich gar nicht so furchtbar war, aber das ich Juliana Anetti nicht überholt habe macht uns ja beide irre. Sie hat mir ein mal die Batterie geklaut und Lara ihr Zucker in den Tank geschüttet weil sie bei ihr die Reifen gelockert hatte." "Übertreibst du da nicht etwas?" Fragte Yami darauf, so viel Gemeinheit konnte er sich nicht einmal unter Frauen vorstellen, allerdings bekam er darauf hin nur ein: "Nein. Lara lag wegen dem darauffolgenden Unfall fast einen Monat im Krankenhaus." . "Klingt berauschend. Hat er dir jetzt gesagt wie deine Zeit war?" Fragte Kyle darauf und rauchte weiter. "Nein, bis her... ." "Vier sieben- das reicht gerade so!" Hörte er die doch jetzt wieder sehr erfreute Stimme seines Teamchefs und fiel Kyle spontan um den Hals. "Ich bin im Endlauf, ich bin im Endlauf!" Freute er sich. Kyle war darauf die Röte in den Kopf gestiegen als er Andrews Körper an seinem spürte, nur schade das es lediglich ein Freudentaumel war. Yami musste sich beherrschen nicht zu lachen als er das sah, es war so ein schönes Bild von zwei Menschen die so vollkommen verschieden in ihrer Art waren- so wie er und Seto- aber was sagte man doch immer: Gegensätze ziehen sich an. "Wisst ihr was: das müssen wir unbedingt feiern." Schlug er, sich von Kyle trennend, vollkommen begeistert vor, worauf Kyle(leider)ablehnte bevor Yami auch etwas dazu hatte sagen können. "Schade. Aber zum Finale kommst du doch, oder?" Fragte er weiter, mit der Frage hatte er allerdings nur Kyle angesprochen, der allerdings wieder verneinte. "Ich muss arbeiten diese Woche," sagte er und versuchte Andrew nicht all zu genau anzusehen, da dieser sonst hätte sehen können wie verlegen er in diesem Moment war, "kann sogar kaum etwas zu Hause machen." Erklärte er zu Ende und sein Gegenüber seufzte. "Schade," jetzt klang er leicht enttäuscht, was die beiden anderen irgendwie erwartet hatten, "na ja, kann man nichts machen- arbeite dich nicht kaputt, man sieht sich." Mit diesen Worten ging er dann zu den restlichen Mitgliedern seines Teams. "Kyle," griff Yami noch mal das vorher eigentlich beendete Thema auf, "du hast diese Woche frei." Vorauf er stumm nickte und seine Kippe austrat. "Ich weiß, aber das weiß er ja nicht." Und er zündete sich eine neue Zigarette an. "Und es ist dir egal das er enttäuscht ist das du nicht kommst?" Fragte Yami darauf und sie verließen langsam das Gelände. "Ich bin nicht scharf darauf ihm beim im Kreis fahren zu zu schauen und dann auch noch mitzubekommen wie er sich mit Jun irgendwann aus dem Staub macht, darauf kann ich gut und gerne verzichten." * Ziemlich bedrückt saß Kyle ein paar Tage später oben im(ehemaligen)Zimmer seiner Schwester auf dem Boden. Er hatte sich die ganzen vorherigen Tage vorgenommen es auszuräumen, aber jetzt wo es so weit war konnte/wollte er es nicht. Er hätte doch Andrews Einladung zum Finale annehmen sollen, wie weit er's wohl geschafft hatte? Yami stand hinter ihm im Türrahmen und schaute ihn einfach nur stumm an. Er erinnerte sich wie schwer es war als er sein eigenes Zimmer damals räumen sollte, wie schwer ihm das gefallen war und er wollte sich gar nicht so recht vorstellen wie schwer es sein musste wenn man das eigentlich für einen Verstorbenen machen musste. Auch wenn sie jetzt schon seit fast vier Jahren tot war. "Weißt du das ich das Gefühl hab das sie gleich nach Hause kommt? Ich möchte am liebsten hier sitzen und warten bis sie wieder da ist." Sagte Kyle darauf und lehnte seinen Kopf an die Bettkante. Yami verstand was er meinte. Vermutlich hatte seine Mutter den Raum deswegen so gelassen. Es war einer der seltenen Momente in seinem Leben, wo er seinem Freund nicht helfen konnte, egal wie sehr er es wollte und er wolle das jetzt mehr denn je. Seufzend setzte er sich zu ihm und lehnte sich an. Diese Geste schien Kyle besser zu tun als alles was er hätte sagen können. In dieser Position verharrten die beiden eine ziemlich lange Weile und zum ersten und einzigen Mal hatte Yami gesehen das Kyle kurz davor war zu weinen, sogar auf ihrer Beerdigung hatte er sich zusammen reizen müssen, aber das übertraf alles. "Willst du nicht erst mal dein altes Zimmer ausräumen, ich helf dir dabei auch gerne." Schlug Yami vor und Kyle nickte seufzend. Mit eben so einem Seufzen stand er auch auf und zog Yami zu sich hoch. Es war besser als da rum zu sitzen, nichts zu tun und vor sich hin zu philosophieren, so konnte er den weiteren Abend zumindest sinnvoll verbringen. Als sie die Tür öffneten mussten sie etwas feststellen: "Deine Mutter hat geputzt, und das anscheinend jeden Tag." "Wenn dich jetzt das wundert, fang ich an zu lachen." War Kyles Reaktion auf diese Feststellung und sie betraten den Raum- es sah noch ziemlich so aus wie bei seinem Auszug, verdammt was hatte er sich nur bei dieser Einrichtung gedacht?! Jetzt könnte er schreien deswegen, das Einzige was er(immer noch)gut fand war das Bett. Er hatte es sich aussuchen dürfen, er hatte sehr viel darin erlebt; es hingen einfach viele Erinnerungen daran. Etwa wie sein Vater ihn ein mal mit Andrew erwischt hatte, beinahe verprügelt hätte und ihn drei Tage an schwieg deswegen. Erst später hatte er mit Kyle über die Sache geredet und es mit der Zeit akzeptiert, in der Sache war er immer tolerant gewesen- und hatte gelernt anzuklopfen wenn sein Sohn Besuch hatte, egal wer es war; anders als Yamis Vater- was er nie verstanden hatte, er war doch deswegen kein anderer Mensch. "Erinnerst du dich noch was wir hier alles gemacht haben?" Fragte Yami ihn und setzte sich auf die Bettkante. Er hatte selten so ein großes Bett gesehen, eine Spielwiese wie es nur wenige gab und das war beiden klar- eigentlich der einzige wichtige Grund weswegen Kyle es hatte haben wollen, unbedingt! "Natürlich," bekam er die Bestätigung, "nicht nur wir." Seiner Tonlage zu Folge dachte er wieder an Andrew, was ja eigentlich ganz schön war aber um ehrlich zu sein hatte Yami gehofft das er(wirklich)an sie denken würde. "Wollen wir nicht lieber anfangen?" Fragte er daher um Kyle von dem gerade gedachten abzubringen und der nickte- besser als an vergangenes zu denken. Trotzdem mussten beide unwillkürlich daran denken was einmal gewesen war, miteinander und mit anderen, was beide sich erhofft und gewünscht hatten, vom anderen und von sich selbst- nur wenig davon war wahr geworden. Weswegen dachte man eigentlich immer erst in solchen Situationen an solche Sachen und fragte sich warum es nicht geklappt hatte? Und gerade als sie beide über solche Dinge nachdachten klingelte unten das Telefon. Überlegend ob er die Treppe runter springen, oder doch laufen sollte, stürzte Kyle runter. Er hatte nur wenigen Leuten gesagt das er umzog und eine neue Nummer hatte, also musste es etwas wichtiges sein. "Jason." Meldete er sich und hörte am anderem Ende im Hintergrund ein Motorengeräusch. "Gut das du da bist, ich hatte schon befürchtet ich erreiche dich nicht- ich hab's schon drei Mal versucht und es war keiner dran. Was hast du die ganze Zeit gemacht? Warst du weg, oder beschäftigt?" Das war Andrew, da wunderte Kyle sich auch nicht mehr über das Motorengeräusch, es passte wie die Faust aufs Auge. "Moment mal," er hatte ihn fast unterbrechen müssen, sonst hätte er noch weiter Fragen gestellt, "du hast angerufen? Wann denn?" "In den letzten zwei Stunden- schau mal auf dein Handy! Wozu hast du das eigentlich wenn du eh nie rann gehst oder drauf schaust? Benutzt du es überhaupt?" "Jetzt red nicht über solchen Quatsch, sondern sag mir weswegen du anrufst." Forderte Kyle. Er konnte sich zwar Stunden mit Andrew unterhalten, aber irgendwann sollte er doch bitte auf den Punkt kommen! "Okay," jetzt wurde er ernst, "ich wollte dir nur mitteilen das, und jetzt hallt dich fest: ich zu den Motor Cross World Champion Ships nach Japan fliege. Weißt du wie lange ich schon gegen die Weltmeister fahren wollte? Ich weiß nicht ob ihr es mitbekommen habt als ihr da wart, wohl eher nicht, aber das Turnier war ja die Landes Auswahlen, ansonsten wäre es mir auch nicht so wichtig gewesen und ich glaube auch kaum das ich dann in die Stadt gekommen wäre- und ich bin unter den ersten fünf! Die ersten fünf! Ich hätte mich ja schon überhaupt über einen Platz unter den ersten zehn gefreut, wäre ja auch super gewesen, aber so ist es ja noch besser. Vor allem da eh nur zehn Leute zu den Meisterschaften mit durften und ich bin dabei......Kyle?" Der hatte nach: ...nach Japan fliege.", nicht mehr zugehört und Andrew hatte auch nur nachgefragt ob er noch da war da er nicht von ihm unterbrochen worden war. "Ja...ich bin noch da." Bestätigte er seine Anwesenheit, wirkte aber trotzdem ein wenig geistesabwesend. "Und was sagst du? Das ist riesig, oder?" Fragte er das selbe wie vorher auch mit der selben Begeisterung, allerdings mit weniger Worten. "Ja, wirklich, toll," er wollte nicht sehr viel mehr dazu sagen, "können wir ein anderes mal das nachfeiern? Ich bin gerade erst zu Hause und wollte noch oben die Zimmer ausräumen und das möglichst bis zum Wochenende schaffen." Er konnte jetzt wirklich nicht hören wie sehr Andrew sich darüber freute nach Asien zu reisen, es tat weh es zu hören. "Klar kein Problem, aber," das Wörtchen was Kyle nicht gehofft hatte zu hören, "die ersten regulären Flüge dahin sind für morgen geplant. Ich kann natürlich auch Mittwoch, oder Donnerstag fliegen, aber ich wollte da gerne hin bevor die ganzen Idioten da sind. Kann ich dich morgen noch mal anrufen, oder...ach was ich komm morgen einfach irgendwann vorbei, Nachmittags, einverstanden?" Erklärte er fragend und Kyle brachte eigentlich nur noch ein: "Kein Problem.", raus bevor er auflegte, schweren Herzens auflegte. Natürlich war es toll das Andrew sein Hobby zum Beruf gemacht hatte, natürlich war es toll das er es an die Spitze des Landes gebracht hatte und es war großartig das er bei der Weltmeisterschaft mit der Elite fahren konnte, aber hätte er ihm das nicht ein ganz kleines Bisschen eher sagen können?! Er freute sich für seinen Freund, aber gleichzeitig war er tot traurig das er wieder weg musste/wollte. Gleichzeitig fragte er sich wie lange er da bleiben wollte, es war bestimmt länger als die Meisterschaft andauerte, da konnte er Gift drauf nehmen. Dieser Gedanke daran lies ihn niedersinken. Wenn er eh nur wegen der Auswahl in der Stadt gewesen war, weswegen hatte er sich dann gemeldet, war vorbeigekommen und alles so wie früher wirken lassen?! Vermutlich wusste er nicht wie sehr er Kyle verletzte mit diesem Verhalten, das vollkommen normal für ihre Verhältnisse gewesen war und hatte, anders als andere gewisse Leute, nicht gehofft das es wieder wie vor acht Jahren sein konnte. Er musste sich bemühen wegen dieses Gedanken nicht in Tränen auszubrechen, das stand ihm nicht und er hatte(seiner Meinung nach)zu viel Stolz um das zu tun. "Kyle?" Sprach Yami ihn an und löste ihn somit endlich aus dem Gedanken der in seinem Kopf herum spuckte: Andrew! "Ist alles mit dir in Ordnung, du siehst ziemlich fertig aus." Stellte er fest und bekam als Antwort ein einfaches Nicken. "Ja." Wurde einige Sekunden später darauf bestätigt und er legte den Hörer aus der Hand. "Das war Andi...stell dir vor er fährt zu den Motor Cross World Champion Ships und das schon morgen, das wollte er mir nur kurz sagen." Sagte er und Yami war in einem Augenblick kurz erschrocken. Er konnte sich nur an einen Moment erinnern in dem Kyle ähnlich traurig und bedrückt geklungen hatte und in dem ihm nichts hätte helfen können: der Todestag seiner Schwester. Es mussten also mehr als aufgeflammte Gefühle sein und die Erinnerung an das was einmal gewesen war was Kyle für ihn empfand, das erkannte Yami jetzt als er diesen Menschen, der ihn als einer der wenigen auf dieser Welt immer hatte trösten können, deprimiert dort sitzen sah als sei(wieder)jemand gestorben. Wie musste es sich für ihn anfühlen wenn er jetzt auch erkannte das der Mensch den er liebte nicht auch ihn liebte und er "nur" etwas für zwischendurch, oder "einfach nur" ein guter Freund war? Fühlte er sich so wie Yami sich drei Jahre gefühlt hatte und würde sich auch weiter so fühlen wenn alles schon verjährt war und keiner von beiden mehr wirklich daran dachte? Stumm setzte er sich zu ihm und hatte gleich seinen Kopf auf der Schulter. Es war das erste Mal für ihn das er diesen Mann so Nähe suchend gesehen hatte, aber wie hieß es doch: eine liebevolle Umarmung gibt dem Körper mehr Kraft als zwei Stunden Schlaf- und das brauchte Kyle anscheinend mal. Yami erinnerte es sehr daran wie umgekehrt es früher gewesen war, wer wen damals immer getröstet hatte- und wie er ihn einfach nur anschauen und/oder die Wange zu streichen brauchte um ihm das Gefühl zu geben das alles nicht so schlimm war wie er dachte, manchmal hatte auch nur ein Lächeln gereicht. Er hatte nie verstanden was genau Kyle eigentlich tat um ihm Mut zu machen...war es doch einfach "nur" das er da war/zuhörte? Seufzend stand Kyle nach einer Weile auf. "Wo willst du hin?" Fragte Yami darauf und ging ihm hinterher. "Hoch, ich wollte doch noch was tun und ich glaube jetzt ist der beste Zeitpunkt dafür." Sagte er und Yami hatte noch nie so eine traurige Tonlage bei Kyle gehört, bei ihm so leere glanzlose Augen gesehen...hatte er ihn überhaupt je so gesehen? "Ich komm mit." Meinte er darauf, er wollte ihn mit der momentanen Laune nicht wirklich alleine lassen, das könnte schlimm enden. "Ach was, du solltest besser gehen. Es ist spät, es regnet und du solltest mal wieder was tun für dein Geld, wenn du deinen Verleger noch länger warten lässt bekommt der noch nenn Anfall." Antwortete er darauf und klang von jetzt auf gleich wieder vollkommen unbeschwert. Der Glanz war bis zu einem gewissen Grad wieder in seine Augen zurückgekehrt und seine Stimmlage hatte sich gebessert- er schien das was er fühlte einfach zu schlucken, so als wäre nichts gewesen, als hätte man ihm nicht gerade das Herz gebrochen. Wie konnte er so etwas einfach so wegstecken? Gewohnheit, oder hatte er sich bereits so etwas ähnliches gedacht, als er Andrew in Chicago nach seiner Nummer gefragt hatte? "Es regnet? Dann sollte ich besser bleiben, ich bin nicht so scharf darauf durch den Regen nach Hause zu latschen." Sagte Yami darauf und ging mit nach oben. Kyle sagte nichts weiter dazu, wozu denn auch? Yami würde sowieso nichts davon abbringen zu bleiben wenn er es unbedingt wollte- sollte er doch bleiben, dann konnte er sich zumindest irgendwie beschäftigen und würde nicht Trübsal blasen...... Als Yami am nächsten Tag aufwachte, es war bereits zwei durch, war er allein. Toll! Und das nach dem was in der Nacht gewesen war. Weswegen war das noch mal so verlaufen wie es verlaufen war? Er wusste es nicht mehr genau. Aber trotzdem: es war...es war...welches Wort konnte es am besten Beschreiben? Großartig, phänomenal? Übertrieb er mit dieser Annahme nicht ein wenig? Wenn er ehrlich war...... . Seufzend stand er auf und ging ins Bad, nicht das er sich nicht gut fühlte aber er musste unbedingt duschen. Ob Seto sich wohl auch so gefühlt hatte wie er jetzt? Gut, so gut wie schon lange nicht mehr, ohne es(wirklich)zu bereuen und nur mit dem Gedanken im Hinterkopf wie man es vor den anderen geheim halten konnte? Wollte er es geheim halten? Kyle würde ihn dafür erschießen, außer...nein er würde es nicht zulassen. Als er wieder ins Zimmer kam saß Kyle rauchend auf dem Bett und wirkte nicht gerade erfreut. "Hunger?" Fragte er, Yami verneinte, worauf er dann weiter rauchte. "Hast du...," Kyle sah ihn an und plötzlich hatte Yami für einen Moment die Sprache verloren, "...hast du was zum Anziehen für mich?" Er fragte sehr vorsichtig nach etwas was er schon früher ab und an gefragt hatte und Kyle überlegte kurz. Irgendwo hatte er doch schon was eingeräumt. "Klar kein Problem." Lautete die Antwort und er stand auf um was zu suchen. "Darf ich dich was fragen?" Fragte Yami während die beiden sich(richtig)anzogen und wurde wieder von Kyle mit seinem für ihn typischen WAS WILLST DU VON MIR Ausdruck. "Die letzte Nacht... ." "Was war mit der? Wenn ich dir... ." "Nein, nicht wegen so was." Weswegen unterbrachen sie sich eigentlich die ganze Zeit gegenseitig? Hatte Kyle wirklich auch nur einen Moment gedacht/befürchtet ihn verletzt zu haben, im welchen Sinne auch immer? "Ich wollte dich nur fragen ob...na ja... ." Er konnte es nicht wirklich sagen, aber der Gefragte schien zu verstehen was er meinte. "Ob es mir was bedeutet hat, gestern Nacht? Was denkst du?" Fragte er gegen und die Antwort war schon in der Frage mit enthalten: NEIN. "Nein," wiederholte er laut seinen Gedanken, "die Antwort ist NEIN und es ist dir egal, es ist dir immer egal gewesen." Spielte er wie schon einmal darauf an das Kyle öfter unmerklich seine selbst gesteckten Grenzen überschritt. "Das es mir egal ist? Wie kommst du darauf das es mir egal ist?" Stellte er eine, seiner Meinung nach, berechtigte Frage, auch wenn er wusste das Yami Recht hatte. Dieser seufzte schwer. "Denk an das vor zwei Monaten: du sagtest ICH bräche die Regeln- und jetzt hast DU sie gebrochen." Sagte er darauf und beide wussten das er Recht hatte. Aber bevor Kyle etwas darauf antwortete läutete es und er ging ohne ein weiteres Wort an Yami zu richten runter. Wie war die Situation da noch mal gewesen? Als sie zusammengesessen und er sich bei ihm ausgeheult? Kyle hatte so liebevoll mit ihm geredet, wie immer, so verständnisvoll. Er war ihm über die Wange gestrichen und Yami hatte ihm etwas sagen wollen, das selbe wie bereits vor Jahren, aber er hatte es nur noch schwerer und nicht so wie gedacht heraus bekommen. Er hatte ihn sachte geküsst, ganz sachte und dafür, genau wie früher, hatte er wütend reagiert. Es war eine Regel die Kyle für sich selber nach der Geschichte mit Jun aufgestellt hatte, wohl bemerkt neben der Tatsache das er bevor er mit jemandem etwas anfing klar stellte das es nichts Festes wäre: er küsste und lies sich auch von niemandem auf den Mund küssen den er nicht liebte! Etwas das Yami sich auch angewöhnt hatte und er, gerade er hatte dieses Tabu gebrochen! Es war genau wie früher: es hatte ihm nichts bedeutet, so wie er es ihm in damals diesem Moment in dem er unendlich verzweifelt war gewollt hatte! Aber weswegen tat das was er unbedingt gewollt und auch bekommen hatte jetzt so weh und weswegen tat es jetzt so weh das Kyle nicht da war und sich weiter mit ihm damit auseinander setzte? "Yami! Komm runter, Joey und Mai sind da!" Brachte ihn Kyles Stimme aus diesem Gedanken heraus und machte ihn zugleich auch trauriger. Es wirkte so selbstverständlich und alltäglich- wie früher: sie schliefen miteinander und am nächsten Morgen ging alles seinen gewohnten Gang, ohne das sie irgend etwas deswegen zueinander sagten. Sich noch einmal über die Augen wischend verließ er langsam den Raum. Der Geruch der beiden hing noch in der Luft, die Kleidung an seinem Leib roch noch nach Kyle und das Gefühl des Steckers in seiner Zunge war immer noch an seinem Körper spürbar. Weswegen machte er immer wieder so was, weswegen hing er so an diesen Sachen die ihn nur verletzten und(noch)nie(wirklich)glücklich gemacht hatten? Er verstand es nicht, er hatte es nicht damals verstanden und er verstand es auch heute nicht. War er wirklich gerade im Begriff zu bereuen das er es mit seinem Ex wild und hemmungslos getrieben hatte?...warum?! Unten steuerte er gleich in Richtung Wohnzimmer, er hatte nur Mais Stimme gehört und folgte ihr einfach. Diese saß, Freude strahlend, auf dem Schoß ihres Freundes und winkte ihn zu sich rüber. "Komm her, komm her, ich muss wir was sagen." "Eigentlich: wir." Berichtigte Joey seine Freundin und die nickte strahlend. Yami setzte sich einfach dazu und versuchte den Hausbesitzer nicht groß zu beachten. Wenn er jetzt etwas zu ihm sagen würde, würde er nur auf eine Aussprache bestehen und das sie ihre Diskussion von vorher weiter führten. "Dann erzählt mal, was gibt's neues bei euch beiden?" Fragte er nach und Mai hielt vollkommen stolz ihre linke Hand hoch, die jetzt von einem goldenen Ring verziert wurde. "Joey und ich wollen heiraten." Verkündete sie und den anderen beiden fielen die Kinnladen runter. Die beiden wollten heiraten, wirklich heiraten und ihr restliches Leben miteinander verbringen? Okay, die beiden kannten sich schon seit der High school und eigentlich war es ja schon längst an der Zeit das die beiden sich das JA-Wort geben sollten. Natürlich würden die beiden sofort von den anderen beiden sofort in Beschlag genommen und mit Glückwünschen überhäuft. "Ich das wahr?" Nicken. "Wissen es die anderen, oder eure Eltern?" Nicken. "Wann ist der Termin?" "Wir haben momentan noch keinen, aber wir dachten ans Frühjahr- am besten im Mai." Meinte Joey und seine VERLOBTE lächelte stumm in sich hinein. Unverständlicher Weise fand sie diesen Vorschlag im Mai zu heiraten ungeheuer süß von ihm und freute sich jetzt schon darauf mit den Mädchen und ,Cindy' und ,Monika' auf Brautkleid Suche zu gehen und ihren Zukünftigen damit zu überraschen. Es klingelte. "Erwartest du noch jemanden?" Fragte Mai darauf und Kyle verneinte- er hatte nicht einmal die beiden erwartet, weswegen also noch jemand anderen. Langsam schlenderte er zur Tür und als er öffnete traf ihn fast der Schlag: Andrew! "Was machst du denn hier?" Fragte er verwundert und sein Besucher musste erst einmal tief durchatmen. "Ich wollte dir was sagen." Kam die fast lautlose Antwort und er bat ihn als erstes mal rein. Die beiden gingen darauf hin in Richtung Wohnzimmer zu den anderen. "Was wolltest du denn noch, ich dachte du musst zu deinem Cross Rennen." Fragte Kyle, auch wenn er sich freute das es nicht so war und Andrew nickte. "Ich fahr morgen, oder übermorgen...keine Ahnung, ist auch egal. Ist Yami da? Ich muss mit ihm reden." Brachte er den Grund seines Kommen an und Kyle stand plötzlich ganz stumm da. "Ja, aber was willst du von ihm?" Fragte er nachdem er seine Sprache wiedergefunden hatte, und wieder musste der Andere seufzen. "Ich...Jun hat... ." Er stoppte und begann neu gesammelt noch mal von vorn. "Ich hab mit Jun mal über dich geredet, was gewesen ist das ihr euch nicht leiden könnt und er hat mir das erzählt," kam es bei ihm raus und Kyles Augen wurden von Sekunde von Sekunde größer und größer, "er hat mir die Story erzählt als wäre er selbst nicht dabei gewesen und... ." Kyle hielt ihm den Mund zu. Wohl das einzige Mittel um ihn zum Schweigen zu bringen ohne ihn zu küssen. "Solltest du das vor Yami erwähnen, verprügle ich dich, okay?" Drohte er ihm flüsternder Weise und Andrew nickte. Was sollte er auch anderes machen? Er hatte ja eigentlich vor gehabt sich für das was er zu Yami gesagt hatte zu entschuldigen, auch das er immer so patzig reagiert hatte, wenn sie sich irgendwo gesehen hatten, wegen eines Themas wo er ganz recht hatte: Jun hatte es verdient! Nachdem Kyle sich daraufhin die Bestätigung geholt hatte lies er ihn auch los, er konnte sicher sein das Andrew sein Wort hielt wenn er es versprach, und sie stießen zu den anderen. "Andrew!" Freute sich Mai und fiel ihm recht glücklich ihn wieder zu sehen um den Hals! "Ich freu mich auch dich wieder zu sehen." Sagte er leicht verunsichert über diese recht stürmische Begrüßung dieses doch eher ernsten Menschen und gab Joey irgendwie die Hand. "Denk dir nichts dabei," meinte Joey darauf und nahm seine VERLOBTE(nicht mehr Freundin)wieder an sich, "du kommst gerade richtig: wir haben den beiden gerade gesagt das wir heiraten wollen." Sagte er stolz und stahl sich von Mai sogleich einen Kuss. "Echt?! Is ja toll, aber wie sehr ich jetzt mit euch hier sitzen und anstoßen würde: ich muss wieder los, Sachen packen, muss ja bald wieder fliegen." Erklärte er den Grund weswegen er nicht bleiben wollte, was allerdings nicht ganz stimmte: der eigentliche Grund war Yami und die Tatsache das er ihm nicht wirklich ins Gesicht sehen konnte/wollte- es tat ihm leid was er letztens zu ihm gesagt hatte und er bedauerte die Tatsache das er sich nicht dafür entschuldigen konnte ohne zu verraten das er von der ganzen Sache wusste. "Ach stimmt ja. Du fliegst ja zur Cross Meisterschaft nach Japan, wir drücken dir die Daumen das du da auch unter die ersten zehn kommst." Sagte Mai darauf und Andrew seufzte. "Die ersten zwanzig wären schon toll, aber die ersten zehn sind noch besser." Seufzte er seinen Satz zu ende. Er kannte seine Fähigkeiten, aber ganz so gut war er nun auch wieder nicht, oder vielleicht doch und er konnte es da nicht zeigen, oder, oder, oder- es gab so viele Variablen. "Japan?" Fragte Yami, Kyle hatte ihm nicht richtig erzählst wo die Meisterschaft war. "Wie lange bist du denn dann weg?" Fragte er weiter und Andrew überlegte kurz. "Zwei, vielleicht drei Monate, will mir noch die Städte ansehen wenn alles vorbei ist. Aber ich weiß nicht ob ich zurückkomme, mich hält hier nichts mehr. Zu eurer Hochzeit möchte ich trotzdem kommen, habt ihr schon einen Termin?" Kopfschütteln, es war ja erst seit zwei Tagen beschlossen das sie überhaupt heiraten wollten. Bei der Anmerkung: "...ich weiß nicht ob ich zurückkomme, mich hält hier nichts mehr... - musste Kyle innerlich ziemlich schlucken. Andrew war keine sechs Wochen in der Stadt und schon packte ihn wieder das Fernweh und er wollte wieder wo anders sein Glück suchen und hoffte es da zu finde wo er noch nie gewesen war, wie schon so oft- typisch er! Und typisch das er dabei andere Menschen vergaß an die nicht unbedingt er hing, aber die an ihm hingen! "Willst du wirklich allein nach Japan?" Fragte Joey ihn weiter aus und Andrew zuckte mit den Schultern. "Mir egal. Ich kann neben meinem Team so viele Leute mitnehmen wie ich will." Antwortete er und überlegte gleichzeitig weiter wen er zu dieser Reise mitschleppen könnte, damit er sich nicht nur mit Cross Freaks unterhalten musste die den ganzen Tag von ihrem Bike redeten als sei es ihre Freundin. "Nimmst du mich mit?" Schoss es gleich aus Kyle heraus und vier wundernde Blicke landeten auf ihm. "Wenn du mit willst," lächelte Andrew darauf, "aber sei pünktlich. Ich ruf dich noch mal an wann ich dich abhole. Ich muss jetzt aber wirklich los. Man sieht sich." Verabschiedete er sich und ging darauf auch gleich. Die anderen sahen Kyle mit einem ziemlichen WAS-Blick an. "Willst du wirklich auch weg?" Fragte Yami leicht deprimiert und Kyle sah ihn einfach nur stumm an. Er wusste nicht was er darauf sagen sollte, aber sein Blick sagte mehr als er in diesem Moment hätte sagen können. "Ich vermute das du dann auch da bleibst wenn er bleibt, hab ich Recht?" Fragte Mai das was sich die Jungs nicht zu fragen trauten und genau wie er Yami angesehen hatte, sah er nun auch sie an. "Ich weiß es nicht, aber ich vermute JA. Ob ihr's glaubt oder nicht: ich will mit diesem Menschen zusammen sein, er war die einzige Beziehung die mir je etwas bedeutet hat." Auf diese Aussage hin stand Yami auf und verließ das Haus noch eher ihn einer der anderen davon abhalten konnte. "Das hättest du nicht sagen dürfen," sagte Joey dazu, "falls es dir nicht aufgefallen ist bist du einer der beiden Menschen die ihm mehr bedeuten als alles andere auf der Welt." "Vielleicht sogar der Einzige, jetzt wo das alles hier passiert ist." Fügte Mai noch hinzu und der Älteste der Runde nickte stillschweigend. Mehr konnte er momentan wirklich nicht tun, würde er Yami hinterher laufen würde das alles nur noch verschlimmern. * Als Yami zu Hause ankam war er ziemlich den Tränen nahe. Kyle wollte weg, ausgerechnet Kyle! Er war erst seit ein paar Monaten wieder da und jetzt wollte er eventuell für immer weg und das nach dem was vorher gewesen war?! Trotzdem konnte er in diesem Moment in dem er so überaus traurig war verstehen warum er das tat: er würde sich nur selbst unglücklich machen wenn er bliebe. Wenn er es jetzt nüchterner betrachtete war das gar nicht so egoistisch wie er es noch vor einer halben Stunde gedacht hatte. Er gönnte ihm das, er gönnte seinem Freund das er glücklich darüber war das er mit dem Menschen den er liebte zusammen sein konnte, auch wenn er selbst es nicht war, was allerdings auch an ihm selbst lag. Das Klingeln des Telefons holte ihn dann aus seinen Gedanken und nur widerwillig ging er rann, wenn er ehrlich war hatte er keine Lust mit irgend jemanden zu reden, egal wer es war. "Muto?" Meldete er sich Standart gemäß, mit etwas Glück war es ja eine gute Nachricht, die ihn wieder aufheiterte. Schweigen war am anderem Ende zu hören und er fragte noch mal nach ob wirklich jemand dran war. "Yami," er zuckte fast zusammen als er Setos Stimme hörte, "hast du Lust dich mit mir zu treffen?" Ein begeistertes: "Ja.", lag ihm auf den Lippen, er wollte kaum etwas mehr. "Ich weiß nich." Antwortete er darauf. "Und wenn ich dich bitte?" Fragte Seto, worauf Yami schwer seufzen musste. "Weswegen sollte ich?" Stellte er eine berechtigte Frage, schließlich hatte Seto ihn verletzt. "Bitte," ein Wort das Seto höchst selten benutzte, "bitte lass uns uns irgendwo treffen, egal wo, ich will dich nur sehen." Seine Stimme klang flehend so als wenn er jeden Moment anfangen würde zu weinen. "Was hältst du vom Daisys, das ist an... ." "An der Ecke Woodwert und Lancaster, gegenüber vom Krankenhaus," unterbrach Seto, Yami fand es erstaunlich das er das wusste, "oder meintest du ein anderes?" "Nein, ich bin in ner halben Stunde da." Er legte auf. Er wusste zwar nicht was Seto von ihm wollte, aber wenn er ehrlich war: er freute sich ihn wieder zu sehen. Eine halbe Stunde später saß Seto im Daisys, er hatte nie gewusst was Yami an diesem Schuppen so toll fand, für ihn selbst war es nur ein besserer Burgerladen, ein 24open, gut dafür wenn die Angestellten vom Krankenhaus eine Minipause einlegen wollten. Schon beinahe die Hoffnung das er noch kommen würde aufgebend, es war jetzt schon fast eine viertel Stunde her das sie sich hatten treffen wollen, sah er ihn dann. Yami seufzte schwer als er seinen(Noch)Freund sah, er wusste nicht was er sagen sollte, wie er reagieren sollte, was er tun sollte, allgemein war diese momentane Situation ziemlich beschissen! Schweigend setzte er sich Seto gegenüber, für beide ein unheimlicher Augenblick. "Tut mir leid das ich zu spät bin." Entschuldigte er sich, es war überaus unnormal das er mal nicht pünktlich war. "Macht nichts, hab ja nicht lange gewartet. Möchtest du was... ." Eine mit einem Teller auf Yami zukommende Kellnerin unterbrach ihn in seiner Frage. Und mit dem Kommentar: "Das gleiche wie immer und für dich einen Kaffe schwarz.", stellte sie den beiden was unter die Nase, Yami bedankte sich. "Jaqueline, seit wann arbeitest du hier?" Fragte Seto darauf, da er sie mit einem mal erkannt hatte und sie stutzte kurz. "Ähm...seit gut einem Jahr, wundert mich dass du das nicht mitbekommen hast, Mokuba beschwert sich ständig darüber das ich deswegen nicht so viel Zeit hab, was er gerade sagen muss: hat auch genug zu tun im Hotel, muss er von dir haben. Na ja, ich muss weiter arbeiten- Yami wir treffen uns dann Sonntag vergiss das nicht." "Hab ich das je?" Ein gelächeltes: "Nein, aber einmal kann's immer passieren.", war ihre darauffolgende Antwort. Darauf ging sie und Seto sah recht verwirrt deswegen aus: er hatte weder gewusst das Jaqueline dort arbeitete, überhaupt das sie was machte neben der Schule, genau wie Mokuba! Auch das er noch mit ihr zusammen war hatte Seto irgendwie verdrängt: seine gesamten Aktivitäten, Hobbys, Freunde, die Freundin...was hatte er überhaupt von seinem Bruder mitbekommen? Wann hatte er eigentlich das letzte mal mit ihm geredet, richtig geredet so wie früher? "Was hast du, du siehst so nachdenklich aus." Meinte Yami darauf. "Weißt du seit wann Mokuba einen Job hat?" Fragte der Ältere leicht abwesend und Yami dachte kurz nach. "Ich glaube die beiden haben sich parallel zueinander was gesucht, genau weiß ich das aber nicht. Wusstest du das nicht?" Seto verneinte und Yami senkte den Blick. "Das ist traurig," war das erste was er darauf sagte und er hatte Recht, "ich vermute das du dann auch nicht mitbekommen hast das Jaque und ich Sonntags in den Skaterpark oder Joggen gehe und das schon seit eineinhalb Jahren. Oder das ich so gut wie fertig mit meinem Comic bin, das Joey und Mai heiraten wollen was du wahrscheinlich nicht mitbekommen hast weil du immer arbeiten musst, das Lisa Geburtstag hatte und du nicht mal abgesagt hast weil du nicht kommen konntest und das dein Bruder sich tätowiert hat." Ein wahrer Vorwurf und Seto schwieg erst einmal darüber- das mit der Tätowierung hatte er gar nicht so recht aufgefasst. "Ja, das hatte ich nicht mitbekommen, ich musste... ." "...arbeiten, du musst immer arbeiten, fragt sich nur unter wen. Ich finde es erstaunlich das ich trotzdem immer Zeit für die anderen habe, egal wie fiel ich zu tun hab. Ich hab teilweise das Gefühl du kennst mich nicht, oder du willst mich nicht kennen." Seufzte er und fing langsam an zu essen. "Ich kenn dich aber." Erwiderte Seto darauf, er war mit dieser letzteren Behauptung schließlich nicht all zu erfreut. "Du kennst mich nicht." Wiederholte Yami darauf und wieder gab Seto die vorherige Antwort: "Ich kenn dich," und ging noch etwas weiter, "nenn mir eine Sache die ich nicht von dir weiß, als das was du mir gerade gesagt hast." Kurz sah Yami Seto an, seufzend. "Ich hab mit Kyle geschlafen." Darauf war Seto still, so etwas hätte er ehrlich nicht erwartet, nicht in diesem Moment, nicht an diesem Tag, nicht in diesem Leben! Aber er hatte nicht das Recht sich darüber aufzuregen, überhaupt etwas dazu zu sagen...wollte er dazu etwas sagen? Sein Gegenüber schien irgend etwas von ihm zu erwartet: eine Tat, ein Blick, ein Wort, was auch immer! "Du...," er wusste nicht was er dazu sagen sollte, "...was?!" Momentan war er wirklich entsetzt! "Kannst du dir denken wie ich mich gefühlt hatte als du Jessika erwähnt hast? Weswegen wolltest du mich sehen?" Erneut musste Seto stutzen, er war zu perplex um darauf noch etwas zu antworten und ein anderer Gedanke als der der geplant war kam ihm in den Sinn. "Willst du mit mir in den Urlaub fahren?" Fragte er vollkommen ab von dem was er eigentlich vorgehabt hatte. "Weswegen fragst du mich so was, wie kommst du eigentlich darauf?" Fragte Yami leicht verwirrt darüber, was sollte das? "Keine Ahnung, einfach so," Seto lächelte darauf kurz freundlich, so wie er damals an ihrem Kennenlernen gelächelt hatte, "weil ich dich kennenlernen möchte." Antwortete er darauf und Yami musste kurz leise kichern, er war wirklich ein Spinner und er hatte seit damals nichts dazugelernt- aber wenn er darüber einen Moment nachdachte musste er feststellen das es irgendwie ziemlich süß war. "Du bist verrückte," was er sagte sollte nicht mahnend klingend, aber das tat es ein klein wenig, "du willst mich nicht wirklich in den Urlaub einladen." Aber Seto nickte darauf, so wie damals er ihn ins Schwimmbad eingeladen hatte. "Warum nicht? Wir können zusammen sitzen und reden, so wie früher, und wir vergessen diese beschissene Sache." "Du willst also mit mir darüber reden?" Stellte Yami fest und wieder nickte Seto, es war langsam an der Zeit das sie darüber redeten. "Wenn du's auch willst." Wie erwartet kam darauf ein Nicken, es gab nichts das er sich mehr wünschte. "Dann musst du mir nur noch sagen wo du hin willst." "Ich darf es mir aussuchen?" Wieder kam darauf ein Nicken, es war egal wo sie hin fahren würden, Hauptsache sie waren zusammen, das war beiden klar, aber es gab doch etwas das Yami sich ganz besonders wünschte. "Dann möchte ich nach Europa, nach Italien." Seto lachte darauf kurz leise, nicht das er es sich nicht leisten könnte, aber... "Ich kann kein Wort italienisch." Sagte er darauf, das wusste Yami. "Ich auch nicht, ist das denn wichtig?" Seto verneinte, mit englisch kam man auch überall irgendwie durch und er konnte auch noch zwei drei Sätze spanisch. "Morgen kommt der Gips ab, was hältst du davon wenn wir Freitag fahren?" "Freitag? Bist du irre? Das ist übermorgen." "Dann musst du dich mit dem Packen beeilen- das heißt wenn du es willst." Fügte er noch hin zu. Auch wenn Yami schon beinahe JA gesagt und sich ein Ziel ausgesucht hatte war er sich immer noch nicht sicher ob er wirklich mitfahren würde. "Okay," meinte Yami nach einem weiteren Moment des Schweigens, "ich garantiere für nichts, aber ich werd's versuchen." Sagte er darauf und ging dann auch. Wohl bemerkt: er musste sich nicht mehr überlegen ob er mitkommen würde oder nicht: mit Seto, nach Europa, mit Seto nach Europa. Die ganze Sache erinnerte ihn ans Schwimmbad, an den Verlag, an all das worüber er schon vor zwei Jahren nachgedacht hatte: käuflich, unverkäuflich- noch vor ein paar Wochen hätte er sich darüber keine Gedanken gemacht, nicht MEHR gemacht. War etwa alles zwischen den beiden so selbstverständlich geworden? So selbstverständlich das sie sich blind vertrauten und aus diesem Vertrauen schnell Enttäuschung wurde, weil es fiel zu leicht war den anderen in diesem Punkt auszunutzen? Irgendwie kam es ihm so vor. * Freitag, morgens halb zehn in Domeno: Yami saß in seinem Wohnzimmer, zwei große Reisetaschen vor sich und er überlegte ob er fahren sollte. Die Frage weswegen er sich diese Frage gerade jetzt stellte stand unbeantwortet im Raum und er wusste absolut nicht weswegen er das gerade jetzt tat. Aber er konnte nicht mehr absagen, er wollte es auch nicht! Seine Taschen schnappend verließ er das Haus. Seine erste Überlegung war darauf ob er laufen, oder sich ein Taxi rufen sollte, worauf er sich zwei Sekunden später fürs Laufen entschied, scheiß auf die Strecke. Als er darauf die Straße verließ dauerte es gar nicht lange bis ein silbergrauer Mazda RX8 neben ihm hielt und das Fenster der Beifahrertür wurde runter gekurbelt. "Sag nicht das du zum Flughafen laufen willst, für so verrückt halt ich nicht mal dich." Wurde er angesprochen und musste innerlich lächeln, äußerlich sich bemühen streng zu wirken, er hätte sich denken müssen das Seto ihn abholen wollen würde. "Neues Auto?" Fragte er einsteigend und Seto nickte nur. Es war der einzige Satz der auf den zehn Kilometern zum Flugplatz gesprochen worden. Am Airport angelangt, stellte Yami sich bereits die warme Sonne und das tiefe blau des Mittelmeeres vor und wie er mit Seto in einem großen Bett lang...warum dachte er gerade jetzt daran? Vermutlich weil diese Reise zu nichts anderem eigentlich gut war: es ging im Endeffekt darum sich irgendwie wer weiß wie zu vertragen, zumindest auf das Level zu kommen das man wieder miteinander redete, sich ansah und eventuell noch mal ganz von vorne anzufing um das was einmal gewesen war zu retten, neu aufzubauen.........war das nicht Andrew da drüben am Schalter? Natürlich! Und ganz automatisch, weil es schon immer so zwischen den beiden gewesen war, griff er nach Setos Hand um mit ihm zu Andrew rüber zu gehen, schließlich war dann auch Kyle nicht weit- er hätte nicht gedacht die beiden noch zu erwischen. "Kyle?" Sprach er ihn seufzend an und ein Lächeln wie Gold setzte sich in das Gesicht des Angesprochenen als dieser sich umdrehte. "Yami, Seto, super das ich euch noch treffe, die andern sind schon weg." Sagte er beiden die Hand schüttelnd. "Wir dachten schon wir sehen dich nicht mehr." Wandte sich auch Andrew an Yami und stellte sich Seto vor. "Eigentlich nur Zufall," erklärte Yami, "ich dachte ihr wärt schon weg, eigentlich wollten wir ja auch weg." Gab er zu das er die beiden nicht wirklich hatte treffen wollen, was allerdings nicht all zu enge gesehen wurde, es war irgendwie verständlich. "Und wo wollt ihr hin?" Fragte Kyle darauf und suchte hektisch etwas in seiner Tasche. "Italien, wollte ich schon immer mal hin." Erzählte Yami und zwei Leute seufzten. Sie hätten sich denken können das es irgendwas mit ihrer Versöhnung zu tun hatte. "Dann wünsch ich euch viel Spaß, ach," er hatte endlich gefunden was er gesucht hatte, "der ist für dich." Wünschte Kyle und drückte Yami einen Schlüssel in die Hand. Nicht so recht wissend was das sollte schaute er ihn leicht verwirrt an, dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Das Haus?! Aber...das ist doch ein Geschenk von deinen Eltern an dich." Kyle nickt und strich ihm sanft über den Kopf. "Ich bin doch bestimmt länger weg als ihr beide und da will ich das Haus in guten Händen wissen, gib ihn mir wieder wenn ich zurück bin. Wenn du willst kannst du auch einziehen, ich hab nichts dagegen." Erklärte er seine Absicht und Yami vertraute darauf das er wirklich wiederkommen würde, er hatte ihm noch nie ein Versprechen gegeben das er nicht gehalten hatte. Daraufhin verabschiedeten sich die beiden, ihr Flug war schon zum zweiten mal aufgerufen worden und sie mussten sich beeilen- wie gut das Yami und Seto privat flogen. Es tat weh die beiden so zu sehen, aber auch nur einen Moment dann erkannte Yami endlich das, egal wie sehr er es gewollt hätte, Kyle nie so glücklich hätte machen können und das er mit seiner einen Behauptung recht gehabt hatte: Andrew war für Kyle das was er für ihn war, einer der besten Menschen der Welt. "Wo wir gerade bei Geschenken sind: darf ich dir auch eins machen?" Riss Seto ihn aus seinen Gedanken und ein leicht irritiert/verwirrt klingendes: "Mach doch.", die Antwort, worauf Seto ihm eine Schachtel unter die Nase hielt. "Was ist das?" Er hatte nicht wirklich gedacht das Seto es mit dem Schenken ernst gemeint hatte und war daher doch immer noch leicht verwirrt. "Mach es auch, dann siehst du's." War Setos Antwort und Yami seufzte. Er hätte sich eigentlich schon längst daran gewöhnen müssen das Seto bei solchen Fragen immer eine blöde Antwort? Er erinnerte sich an die Frage: "Wohin führt die Treppe?", als er das erste mal bei Seto war und seine darauffolgende Antwort: "Nach oben." . Weswegen konnte er nicht einfach "richtig" antworten? Den Schlüssel wegsteckend machte er die Schachtel auf und bekam gleich große Augen. "Das ist nicht dein Ernst." Betonte er leichte Empörung mit der Betonung auf nicht. "Wieso? Du wolltest es haben, ich hatte dir doch gesagt das ich es dir kaufe." Sagte Seto darauf und Yami schüttelte mit dem Kopf. Es war vielleicht ein halbes Jahr her das sie beide in der Stadt an einem neuen Esoterikladen vorgegangen waren und Yami dieses Lederhalsband gesehen hatte. Er hatte nur kurz erwähnt das er es sich kaufen würde wenn es nicht fast zweihundert Doller gekostet hätte, nur weil es aus italienischem Leder war, worauf Seto ihn gefragt hatte ob er ihm die Summe auslegen sollte. Natürlicher Weise hatte Yami darauf NEIN gesagt, die Zeit in der er sich von seinem Freund mit irgendwelchen Geschenken überhäufen lies war schon länger vorbei gewesen. Als er darauf weitergegangen war, hatte Seto ihm noch: "Dann schenke ich es dir zu irgendeiner besonderen Gelegenheit.", hinterher gerufen und seufzend hatte Yami einfach nur: "Mach was du willst.", zurückgegeben, er hatte es für einen Scherz gehalten; aber wie oft scherzte Seto in solchen Sachen? Nichts weiter dazu sagend legte Yami es an, es kam ihm vor wie am Anfang: er lies sich irgendwie ködern- aber gleichzeitig dachte er daran das es nicht selbstverständlich war das Seto sich nach so langer Zeit daran erinnert hat. "Darf ich noch was, es ist gerade so verlockend?" Fragte er noch was und Yami zuckte still schweigend mit den Schultern, er hatte keine Ahnung was sein Gegenüber vor hatte. Die Hand hebend zog Seto Yami an seinem Neuerwerb ein Stück zu sich und gab ihm sachte einen Kuss auf den Mundwinkel. Er hatte ihn kaum berührt und doch schlugen die Herzen der schneller und stärker als bei ihrem ersten Kuss, besonders in Anbetracht der Tatsache das sie mal nicht in privaten Räumen zusammen waren. "Los?" Fragte Seto darauf und Yami nickte leicht errötet, es war ihm beinahe unheimlich wie seltsam die Tussi am Schalter ihn ansah, ihn und besonders Seto- er wollte gar nicht erst wissen was für eine Gerüchteküche sich aufbauen würde wenn sie zurück waren...zum Glück waren Europäer nicht so prüde wie Amerikaner. "Warum hast du ihm das Haus gegeben?" Fragte Andrew Kyle als sie den Korridor lang gingen und dieser lächelte ihn an. "Ganz einfach: ich dachte mir wenn du nicht wieder herkommst bleib ich bei dir und ich kann das Grundstück nicht einfach verscheuern, es gehörte meinen Eltern." "Und warum gerade ihm?" Fragte Andrew weiter, er konnte es sich nicht denken. "Weil er dann ganz fest daran glaubt das ich wiederkomme." Erklärte er und erhielt darauf ein weiteres Lächeln seines Exfreundes. "Kennst du den Spruch: Was ich habe, will ich nicht verlieren, aber wo ich bin, will ich nicht bleiben, aber die ich liebe, will ich nicht verlassen, aber... ." "...die ich kenne, will ich nicht mehr sehen, aber wo ich lebe, will ich nicht sterben, aber wo ich sterbe, da will ich nicht hin. Bleiben will ich da, wo ich nie gewesen bin." Führte Kyle den Satz fort und Andrew nickte. "Thomas Brasch- Sarah hat solche Sprüche geliebt." Schwelgte er wieder in einer traurigen Erinnerung und beide betraten die Gangway. "Nicht nur sie... . Glaubst du die beiden packen das? Ich meine du und Yami, Seto und diese Tussi- meinst du die hatten genug Abstand voneinander?" Wechselte er das Thema zu einem Punkt der nicht tabu war und der beide gleichermaßen interessierte, sie waren ja Freunde. "Vielleicht. Es wirkte auf mich gerade sehr alltäglich zwischen den beiden, als wär nie was gewesen. Wer weiß: vielleicht wollen sie die Sache auch totschweigen." Vermutete Kyle und war sich beinahe sicher das er mit seiner Vermutung recht hatte, ansonsten hätte Yami wohl nicht JA gesagt- die beiden mussten sich sehr vermisst haben. "Und wir?" Fragte er darauf weiter und Andrew blieb kurz stehen, er wusste nicht wie er das aufnehmen sollte. "Was soll mit uns sein?" Harkte er nach und Kyle seufzte schwer. Dann gab er ihm ganz sachte ein Bussi auf die Wange und lehnte seinen Kopf an die Stirn des anderen. "Nichts," schwindelte er, "es ist einfach nur schön das du da bist." Gab er zu und Andrew seufzte. Ihm durchs Gesicht streichend erkannte er das diese kleinen Buchstaben auf den Rücken der zwei immer noch ihre ursprüngliche Bedeutung zu haben schienen, egal wie viel Zeit auch vergangen war. KURZE ANMERKUNG: hat wirklich einer gedacht ich lasse das mit Yami und Seto, oder Kyle und Andrew offen und keiner bekommt irgendwie das was er will? wer das gedacht hat kennt mich nicht, oder zumindest nicht gut, ich rede gerne um den heißen brei zum bevor ich zur sache komme und so wie manche schon gemeint hatten: so wie ich es beschrieben hatte war es klar das Yami früher oder später noch mal was mit Kyle haben musste und so wie ich Seto ein kap vorher beschrieben hab war es klar das der noch irgendwas unternehmen würde um sich mit Yami auszusprechen. danke fürs lesen und ich hoffe das zumindest ihr treu bleibt, mir als leser und euren liebsten als partnern dde Kapitel 12: Szene12 ------------------- SZENE12 KURZE ANMERKUNG: ich bin wieder da! ich hatte in letzter zeit nicht viel gelegenheit zum schreiben, war ja weihnachtsfeiertagefressorgienhorror und ich hatte eine op hinter mir, alles schrecklich. aber heute am letzten tag des jahres kommt auch das letzte kap des jahres. keine agst/falsche hoffnungen es geht weiter, ich musste doch mit alten problemen neue schaffen und es ist erst vorbei wenn das wort ENDE drunter steht, was noch etwas dauert. was wohl keinen hier stört, außer mir da ich nicht so schnell schreibe wie gewollt und es daher etwas schleppend läuft. aber: scheiß drauf! also, es ist fast zwei und ich bin doch irgendwie erschöpft. ich habe bewusst meistens die Namen verwandt und nicht so etwas wie "Freund", "Älterer" usw um die innere distanz zu zeigen und ich will doch hoffen das ich eine ausführliche meinung zum schlusssatz bekomme, vor allem von Elekgirl, ich genieße ihre langen kommis und jetzt viel spaß beim lesen. bitte nicht auf rechtsreib und tippfehler achten Sie fliegen Freitag morgen um 10 Sie fliegen 10stunden Dann ist es acht uhr morgens Minus sechst stunden zeitunterschied Das macht zwei uhr morgens am samstag Rom 22:05=New York 16:07= Chicago 15:07=Tokio 06:07 dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: Derdunkleengel Inhalt: Yami und Seto sind in Italien Warning: fällt mir nicht zu ein Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Der Flug war lang gewesen, zehn Stunden und ungefähr acht davon hatten sie sich angeschwiegen. In der Zeit in der sie miteinander geredet hatten hatten sie das eine Thema bewusst außen vor gelassen. Auch nach dem Einscheck in die Präsidentensuite hatten die beiden kaum miteinander geredet. "Die Aussicht ist toll." Die ersten Worte von Yami zu Seto seit Stunden. "Ich kann sogar das Coloseum von hier sehen." "Möchtest du es dir ansehen? Man kann nicht nach Rom fahren ohne es gesehen zu haben." Schlug Seto darauf vor und Yami zuckte mit den Schultern. Über das Halsband streichend sah er weiter aus dem Fenster. "Warum hast du mir das gekauft? Ich bezweifle das es mehr als eine nette Geste is." "Sollte es mehr sein?" Fing Seto mit einer Gegenfrage jetzt an ihn zu verwirren. "Es ist eine Geste und das ich mit dir weg wollte ein Mittel um mich mit dir auszusprechen, ohne Blicke, ohne dumme Sprüche. Wir sind in Europa." "Was meinst du damit?" Jetzt stand die Frage im Raum ob Seto den selben Gedanken hatte wie er als sie am Flughafen standen. "Nun...," er musste kurz überlegen wie er sich ausdrücken sollte, "du warst beim CSD, weil du zu dem stehst wie du bist. Du konntest mich nicht fragen ob ich mitkomme weil du wusstest wie ich reagiere und ich muss dir sagen: scheiß drauf was andere Leute denken, ich will mit dir zusammen sein und ich will das offiziell." Noch bevor er zu ende gesprochen hatte, hätte Yami ihm um den Hals fallen können, aber so einfach wollte er es Seto nicht machen! "Und was willst du mir damit sagen?" Fragte er trocken, zumindest versuchte er genau so trocken zu klingen wie er es wollte, was ihm auch relativ gelang. "Erhoffst du dir irgendwas dabei, wenn du mir das sagst?" Ein Hintergedanke spiegelte sich dabei in seinem Kopf. Sollte Seto jetzt noch etwas in der Art sagen wie bereits die ganze Zeit vorher hätte er verloren und würde ihm um den Hals fallen, froh und glücklich darüber das er endlich zu ihm stehen wollen würde. Aber konnte er das verantworten? Konnte er es zulassen das Seto wirklich so plump gewinnen würde- weswegen hatte er wieder diesen Gedanken daran? Schließlich war er selbst Derjenige der verletzt worden war, den man beschissen und belogen hatte! Also weswegen sollte er so schnell nachgeben, auch wenn er es wollte? Es ging doch schon seit Jahren so! Seto hatte immer das bekommen was er wollte und das meistens mit Geld, auch ihn......Moment mal. Hatte er sich nicht für Seto interessiert bevor er überhaupt wusste wer er war und hätte auch was mit ihm angefangen wenn er nicht wer weiß wie viele Nullen auf dem Konto hätte?...JA! Mit einem fragenden Gesichtsausdruck zuckte Seto mit den Schulter. "Keine Ahnung, vielleicht wollte ich nur mit dir über irgendwas reden." Antwortete er darauf und Yami fluchte innerlich. Weswegen hatte er auf diesen einen Satz nur so ganz anders reagiert als erwartet: halbwegs positiv?! Seufzend setzte er sich aufs Bett. Es war ein Doppelbett, genau so eins wie er zu Hause hatte und in diesem Bett würde er mit Seto schlafen, wieder schlafen. Auch wenn er es nur ungern zu gab freute er sich darauf wieder mit Seto zusammen im selben Raum, im selben Bett zu schlafen, ihn zu sehen wenn er aufwachte, seinen Geruch einzuatmen wenn sie ganz nah beieinander lagen, seinen Körper am eigenen zu spüren und zu wissen das dieser Moment nur ihnen ganz alleine hörte. Es gab kaum etwas was ihm so sehr gefehlt hatte wie diese Momente. Um ehrlich zu sein hatte er sich einsam gefühlt, alleine, besonders nachts. "Was hältst du davon wenn wir beide nachher in die Stadt gehen? Wir sind in Rom da ist es ein Muss das wir uns zumindest einen Tag die Stadt ansehen." Sagte Yami leicht in Gedanken versunken, während er weiter auspackte. "Einen Tag? Was willst du denn den die ganzen anderen Tage machen?" Fragte Seto gegen und beide sahen sich kurz an. Ja das war eine gute Frage: Was machten sie die restliche Zeit? Wenn jetzt nicht diese Geschichte gewesen wäre wüsste er schon was er ein zwei Tage mit ihm machen würde, aber so... . "Na ja: ich hab mir was zu zeichnen mit genommen und ich dachte mir, da die Landschaften und die Städte einfach super sind, das ich ein paar Skizzen mache." Sagte er darauf und packte seine Zeichenmappe aus. Seto lächelte leicht und holte seinen silbernen Aktenkoffer raus. "Nicht nur du hast dir was mitgenommen: du müsstest wissen das ich nur selten ohne meinen Computer aus dem Haus gehe, vor allem nicht auf größere Reisen, oder wenn ich länger nicht im Büro bin." Yami erinnerte sich. In dem Koffer waren der Laptop und eine seltsame Mischung aus Fax, Drucker und Scanner enthalten- praktisch für unterwegs, aber wofür brauchte er das? Waren sie nicht weg um Arbeit und Alltag zu entfliehen und sich wieder näher zu kommen?...ach ja, das Problem näher kommen, deswegen waren sie nicht ohne "das Übliche" geflogen. "Wenn du das Zeug mitgeschleppt hast hast du sicher viel zu tun." Dachte Yami darauf laut, wo er vom Anderem ein: "Nein, eigentlich nicht. Nur falls ich im Notfall erreichbar sein muss.", als Erklärung, worauf er allerdings gleich das kleine Gerät einschaltete. Das war wieder typisch: er musste ständig zu erreichen sein und hatte selten für etwas anderes Zeit- schon Scheiße wenn man sein eigener Boss war! "Okay, aber wir gehen trotzdem in die Stadt." Beschloss er mehr für sich in stiller Hoffnung mit Seto irgendwas zu unternehmen statt der Festlegung eines Programmablaufes- es war eher ein Wink mit dem Zaunpfahl. Über diesen Satz weiter nachdenkend ging Yami darauf raus auf die Terasse und schaute sich die leuchtende Stadt an. Battle sah bei Tag wie bei Nacht gleich grau aus, oder lag es einfach daran das er gerade in einer der schönsten Städte der Welt war zusammen mit dem Menschen den er(eigentlich immer noch)liebte? "Ist dir nicht kalt am Fenster?" Wurde er von Seto gefragt und wandte seinen Kopf von der Fassade der Stadt ab. Seto saß auf dem Bett und tippte irgend etwas in die Tastatur seines Laptops. Er hatte Yami während der Frage gerade ansehen und aufgehört zu tippen, aber gerade wieder angefangen, anscheinend schien es wichtig. "Nein, es ist draußen sogar wärmer als drinnen." Erklärte er und kam zurück in den Raum. "Kann ich kurz eine E-mail schreiben? Es kostet dich eh kaum was." Stumm aufblickend sah Seto ihn gerade an und ebenso stumm rutschte er ein Stück zur Seite, so das Yami ebenfalls vor dem kleinen schwarzen Kasten Platz nehmen konnte. Ein wenig verträumt sah Seto Yami zu wie dieser doch ein klein wenig nachdenklich die Buchstaben auf der Tastatur suchte, er hatte nie sehr viel mit Computern zu tun gehabt. "Soll ich für dich schreiben?" Fragte er beinahe lachend und wurde angesehen. "Würdest du...?" Fragte Yami gegen und Seto nickte lächelnd. Er hätte nicht gefragt wenn er es nicht hatte tun wollen. Vorsichtig lehnte er sich an ihm vorbei, begann einen neuen Brief und lies sich etwas diktieren. Es war schon eine komische Situation: beide schienen sich wieder so nah und doch redeten sie kaum ein Wort miteinander, als sei alles was zwischen ihnen jetzt geschehen könnte und sei es nur eine winzige Berührung verboten. "An wen willst du das eigentlich schicken?" Fragte Seto irgendwann zwischendurch und Yami seufzte kurz. "Andrew und Kyle. Die müssten gerade aus dem Bett gefallen sein, bei denen ist es ungefähr halb zehn. Ich muss sie doch fragen wie der erste Tag war." Erklärte er mit einem winzigen Hauch von rot im Gesicht, er wusste schließlich nicht wie Seto darauf reagieren würde. Doch wieder Erwarten wurde er einfach nur angesehen und nach der Adresse gefragt. Er hatte bis her noch nie erlebt das Seto so ruhig geblieben war bei der Erwähnung des Namens seines Exfreundes, war er krank oder gab es plötzlich Dinge die ihm egal waren? Gerade als er darauf die Nachricht abschickte kam auch schon parallel dazu eine an: von Kyle. Anscheinend hatte ihm ein Ort noch nie so sehr gefallen wie Tokio- und sie hatten ebenso einen anstrengenden ersten Tag gehabt wie die beiden in Europa verweilenden. Aber anders als sie beide hatten sie sich schon mit ein paar anderen Leuten angefreundet: mit dem deutschen und dem russischen Team- und angefeindet: mit den Italienern- den bösen Italienern, gesponsert von Yamaha- okay sie selbst hatten einen Werbevertrag mit einer der großen Firmen, genau wie die Russen, aber man musste doch immer etwas gegen den Weltmeister...Exweltmeister...ach was die hatten einfach nur mal Glück gehabt und gingen den drei Teams ziemlich auf die Nerven! Yami musste doch ab und an leise lachen als er das las. Er hätte Kyle ja gerne etwas anderes geschrieben wenn, ja wenn, Seto es nicht für ihn geschrieben hätte- aber er würde ihm sicher noch mal schreiben. Es war schon ein schwer verdaulicher Gedanke das er die beiden wohl nie wieder sehen würde, er hatte gerade Gefallen daran gefunden sich mit Andrew zu unterhalten, auch wenn der eigentlich mehr selbst geredet hatte als andere zu Wort kommen zu lassen. Es war immer lustig ihm zu zuhören wenn er vom einem Thema zum anderen gewechselt und dabei den eigentlichen Faden verloren hatte. Was Kyle wohl an ihm fand?...weswegen, weswegen verdammt noch mal dachte er jetzt schon wieder an ihn?! Bei diesem Gedanken hängen bleibend schaltete er das Netzwerk wieder aus und kurz darauf auch das ganze Gerät. Wenn es noch länger an bleiben würde würde er nur selber eine Antwort schreiben. "Hättest du Lust dir morgen mit mir den Vatikan anzuschauen, die Architektur ist atemberaubend- und es gibt auf dem Platz viele Straßenmaler, und... ." "Sei mal still und hol zwischendurch Luft," unterbrach Seto ihn beruhigend, er hatte Yami noch nie so aufgeregt erlebt, "wir bleiben doch noch und du musst dich nicht überschlagen um dir alles anzuschauen...woher weißt du eigentlich was es hier alles gibt?" Stellte er noch eine Frage hinterher und Yami lächelte, so wie immer wenn er sich über etwas freute. Seto war noch nie so sehr aufgefallen das er dieses Lächeln so vermisst hatte, dieses warme was damit vermittelt wurde und er erinnerte sich an Yamis Gesichtszug als er ihm das erste mal gesagt hatte das er ihn liebte. "Nein, ich liebe Europa, das weißt du, und ich liebe Städte, und ich liebe Rom, Paris, Berlin, Prag- alles Orte zu denen ich irgendwann einmal hin will, sobald ich es mir leisten kann." Diesen Zusatz hatte er nur hinten dran gehängt damit Seto nicht auf den Gedanken kam ihm das anzubieten, er würde sich nur schwer überwinden dazu NEIN zu sagen. "Sicher," bestätigte Seto darauf und packte seinen Krempel vom Bett, "wenn du das willst musst du es irgendwann mal machen." Fügte er hinterher, was doch für ein klitzeklein wenig Verwirrung sorgte. Lag es jetzt an dem Satz der vorher genannt worden war, oder war das nicht der Seto Kaiba den er einmal kennengelernt hatte? Es wirkte sehr unnormal das er sich nicht über bestimmte Sachen aufregte und auch nicht versuchte ihn zu bestechen- es wirkte schon beinahe gefühlvoll und normal. "Ich weiß," bestätigte Yami etwas perplex darauf, die Überlegung schwirrte immer noch in seinem Kopf herum, "willst du nun mit hin, oder soll ich alleine gehen?" Fragte er erneut und Seto nickte dazu. "Klar, aber weck mich nicht eher es sein muss. Ich hab endlich mal wieder Urlaub und da werde ich nicht eher aufstehen wie es sein muss." Hatte Yami sich gerade verhört? Ausschlafen, keine Widerworte, keine Bestechung- wenn er jetzt auch noch anfing morgens keine schlechte Laune mehr zu haben und keinen Kaffee zu trinken, würde er sich wirklich Sorgen um ihn machen. Aber: als sie ihr erstes Weihnachten miteinander verbracht hatten war es ähnlich: nur sie selbst und alles andere war egal gewesen- es gab keine Widerworte, keinen Streit, es war einfach nur Entspannung. Hatte Seto das jetzt auch vor: das sie einfach nur beieinander waren, es musste nicht einmal was passieren und es war das Wichtigste das der andere einfach da war, dass man dessen Anwesenheit spürte? Wenn er ehrlich war würde er ja auch gerne noch etwas anderes spüren. War das hier alles wirklich so etwas wie ein Neuanfang? Es war spät, Yami war erschöpft vom Tag und wenn er ehrlich war hatte er sich nach der Nacht gesehnt. Wieder mit Seto in einem Bett zu schlafen...es war besser als alles andere auf der Welt und er fühlte sich wie damals, als sie sich kennengelernt hatten: er hatte Schmetterlinge im Bauch. Als Yami am nächsten Tag aufwachte, es war eine furchtbare Nacht gewesen, war er alleine. Er hatte selten so schlecht geschlafen und das nur weil er Angst gehabt hatte sich, vollkommen automatisch, an Seto zu kuscheln- so wie sonst immer. Müde stand er auf und ging ins Bad um sich fertig zu machen. Eigentlich war er ja schon fertig, mit Körper, Geist und Seele und eine halbe Stunde später auch mit der Dusche. Er hatte wirklich noch nie so einen grauenerregenden Morgen erlebt, besonders nicht nach einer Nacht mit Seto. Die Frage ob es dem momentan genau so ging stand im Raum, aber es musste ja irgendwie, sonst hätte er diesen ganzen Zirkus hier nicht veranstalten wollen. Wie viel war ihm ihre Beziehung wohl wert? Er erinnerte sich daran wie Seto immer wenn er einen geheimen Gedanken von ihm hatte wissen wollen, das er gesagt hatte das er alles was er hatte geben würde für das an was er gerade dachte. Eigentlich ein schöner Satz und Seto hatte viel, viel mehr als alle anderen und das Einzige was er wollte war eine Woche, eine Woche und das sie sich ein Bett teilten. Es waren Kleinigkeiten, noch vor ein Paar Monaten waren das Selbstverständlichkeiten, jetzt ein Luxus den sich beide leisteten, etwas was einem glücklicher machte als alles was man sich sonst kaufen konnte. ...kaufen...dieses Wort schwirrte ihm die ganze Zeit im Kopf herum und trotzdem kam er immer wieder zum selben Entschluss: wenn JA dann tat er es gerne, wenn NEIN dann sollte er ganz schnell selber zu Potte kommen und Seto animieren...sollte er nicht erst einmal besser sich selber in den Hintern treten?! Vielleicht sollte man(n)es mit der Patentlösung Sex versuchen...waren dadurch nicht all ihre Probleme miteinander entstanden? Es war wohl doch besser dieses Thema nicht anzuschneiden. Als er in die Küche kam sah er Seto an der Theke stehen, mit einem Kaffe in der Hand und studierte irgendwelche gefaxten Unterlagen. Ein bekanntes Bild. Es war eine seiner typischen Eigenschaften nach dem Aufstehen einen Kaffee zu trinken und irgend welche Akten oder Zeitung zu lesen, nur um sich dann doch nur darüber zu ärgern. Dann würde er noch einen Kaffee trinken, eine Zigarette rauchen und dann könnte man ihn ansprechen- zumindest war es immer so wenn er etwas las. Wirklich sehr genervt wirkend unterschrieb er eines der Blätter, legte alles bei Seite und goss sich einen neuen Kaffee ein, jetzt kam langsam die Zeit das man mit ihm reden durfte. "Morgen." Wünschte Yami und wurde angesehen, anscheinend war er vorher nicht einmal richtig bemerkt worden. "Morgen," wünschte er gegen und schien gleich bessere Laune zu haben, "gut geschlafen?" Fragte er weiter und Yami nickte. Auch wenn er dabei log, Seto konnte schließlich nicht sehen was er dachte und das war in diesem Moment auch gut so. "Haben wir auch noch etwas anderes da als die Kanne Kaffee?" Fragte Yami weiter und setzte sich zu ihm. Es war ein seltsames Gefühl wieder neben ihm am Frühstückstisch zu sitzen...okay eigentlich war schon mittag aber das tat nichts zur Sache...es war einfach... einfach etwas von diesen kleinen Dingen die jetzt so viel Bedeutung hatten. "Nein, ich hab den auch nur vom Zimmerservice, oder hätten wir heute morgen um drei noch einkaufen sollen? Wenn du willst kann ich dir noch was kommen lassen." Schlug er vor und Yami überlegte kurz und dann war ihm mit einem mal das klar geworden was er sich schon die ganze Zeit überlegt hatte. Und genauso, als sei es wieder das erste Mal für beide, küsste er Seto, so sachte und unschuldig wie damals im Club, und genau wie damals ging er darauf- diesmal allerdings mit einer Verabschiedung. Seto sah ihm hinterher, genau wie damals. Aber anders als damals war es für ihn nicht mehr etwas verwunderndes oder abstoßendes sondern etwas sehr erfreuliches und zeigte ihm das Yami mehr Mut hatte als er in solchen Dingen, denn er hatte das getan was er sich nicht wirklich getraut hatte: er hatte ihn richtig geküsst! Yami verbrachte den Mittag und den Nachmittag zusammen mit seinem Zeichenblock auf einem Platz vor dem Coloseum, neben anderen Zeichnern und Straßenmalern. Zu Hause gab es so was nicht. Es gab nicht diese Harmonie auf der Straße, diese Unbefangenheit zwischen den Menschen und nur selten diese offene und herzliche Art. Vielleicht lag es aber auch nur daran das er noch nicht vielen solcher Menschen begegnet war und es nur wenige gab die er kannte so sehr das liebten was sie taten- so wie dieser Kreidezeichner der das Bild der "Venus" auf den Stein malte und sich bei jedem bedankte der das Bild bewunderte, obwohl es doch eine Arbeit war die nicht lange halten würde und von Regen und Fußspuren zerstört und fort gewaschen werden würde. "Ich hätte wissen müssen das ich dich hier finde." Wurde er plötzlich von hinten angesprochen und wäre fast von der Bank auf der er saß gefallen. "Musst du mich erschrecken?" Fragte er und setzte sich richtig hin. Er hätte nicht gedacht das Seto nachkommen würde, aber welchen Grund hätte er haben sollen nicht in die Stadt zu gehen und zu ihm zu kommen? "Tut mir leid, war nicht meine Absicht gewesen. Zeichnest du das Coloseum- darf ich es sehen?" Stellte er zwei Fragen hintereinander und Yami fragte sich weswegen Seto überhaupt fragte was er zeichnete wenn er es eh schon zu wissen schien. Diese zweite Frage verneinend zeichnete er etwas weiter, wobei Seto ihn beobachtete. Die Zeichnung sah aus wie fotografiert und er musste an die ersten Entwürfe für das Comic denken: die Zeichnungen hatten sich so sehr weiter entwickelt und er hatte diese Entwicklung nicht mitbekommen, wie bedauerlich. "Was hältst du eigentlich davon wenn wir beide raus aus der Stadt fahren und ein paar alte Ruinen anschauen, die du zeichnen könntest?" Fragte er weiter und Yami schlug gleich nach der Beendung des Satzes seinen Zeichenblock zu. "Wann fahren wir?" Fragte er aufstehend und Seto gab eine Schulter zuckende Gegenfrage: "Sofort?", und sein Gegenüber nickte. Zusammen machten sie sich auf den Platz zu verlassen und achteten dabei sich nicht all zu nah zu kommen, es war schließlich immer noch ein Keil zwischen ihnen der nur langsam gezogen wurde. "Hab ich dir erzählt das ich überlegt hab mir ein Motorrad anzuschaffen?" Fing Yami neuen Gesprächsstoff an um die Stille zwischen ihnen beiden zu brechen und Seto verneinte. "Wann denn? Wir haben in der letzten Zeit nicht viel miteinander geredet. Wie bist du zu diesem Entschluss gekommen?" Fragte Seto und Yami lächelte, wobei er ein klein wenig näher an Seto rann schritt. "Ich war bei einem von Andrews Cross Rennen und bei dir bin ich auch immer gerne mitgefahren, deswegen." Lautete seine Antwort und er musste schwer dem Drang widerstehen seinen Kopf auf Setos Schulter zu legen, so nah wollte er ihm wieder sein und so wenig fehlte um es zu tun. "Warum gerade ein Motorrad und kein Auto? Es ist sicherer und du kannst damit mehr Sachen transportieren." Meinte Seto darauf und legte seinen Arm um Yamis Hüfte um ihn noch ein Stück näher an ihn heranzuziehen. "Weil es ein Auto ist, deswegen will ich keins." Antwortete er darauf und sah mit einem kleinen Rotschimmer auf der Nase auf den Boden, das hätte er sich nicht getraut und er sah sich kurz um: es schaute keiner, aber trotzdem fühlte er sich momentan nicht besonders gut, er könnte Seto damit in Schwierigkeiten zu bringen. "Was machst du eigentlich wenn uns jemand sieht und es morgen in der Zeitung steht?" Fragte er darauf und Seto seufzte leise. "Kannst du italienisch?" Stellte er eine Gegenfrage, dessen Sinn Yami nicht ganz verstand und fragend ansah. "Ich kann es nicht und deswegen reg ich mich nicht über mögliche Sachen auf die in der Zeitung stehen könnten." Gab er eine Erklärung und Yami nickte verstehend- das gefiel ihm. "Des weiteren: mir ist es momentan scheiß egal was andere Leute denken, sollen sie doch über mich reden- oder was sagst du dazu?" Nichts, Yami sagte nichts dazu und lehnte sich einfach nur still an die Schulter des Anderen. Es war eigentlich nichts weiter als ein Teil von Setos kalter und zum Teil recht harten Ader mit denen er anderen vermittelte das sie ihn mal kreuzweise konnten, aber in diesem Punkt gefiel es Yami, es gefiel ihm sehr und erinnerte ihn an Kyles altbekannte Scheiß-egal-was-andere-denken Haltung. "Und was für eine Maschine würdest du dir anschaffen wollen?" Fragte Seto weiter und Yami überlegte kurz, dann sagte er lächelnd: "Eine Ducati, schwarz metallic." * Es war ein toller Tag gewesen und jetzt wo er vorbei war wünschte Yami er hätte nie geendet. Wie am Vorabend schaute er auf die Stadt und dachte nach. Seine Gedanken kreisten die ganze Seit um eine Sache, aber...konnte er das? Konnte er das obwohl er es so sehr wollte nach all dem was passiert war? Oder besser: konnte/wollte Seto das? Er hatte sich nichts anmerken lassen, er hatte keine Andeutungen, keine Geste, keine Berührung zu oft gebraucht, hatte sich so benommen wie als sie die ersten Male zusammen weg waren und hatte öfter lediglich nur Blicke als alles andere gebraucht. Es war irgendwie seltsam das er ihn so behandelte, was vermutlich auf Gegenseitigkeit beruhte. Er war Seto gegenüber nicht sehr viel anders, egal was beide wollten, es wurde nicht ausgesprochen. Seinen Zeichenblock noch einmal durchblätternd dachte er daran wie Seto ihn beim zeichnen beobachtet hatte. Er hatte einfach nur ganz ruhig da gesessen, mit einer Zigarette in der Hand, hatte Sonne und Ruhe genossen und kaum ein Wort dazu gesagt das Yami mehr Augen für die Ruinen als für ihn hatte. Warum so viel Verständnis dafür? Den Block zuschlagend ging er von der Küche ins Schlafzimmer und sah Seto auf dem Bett liegen, seinen Computer vor sich und rauchend- auch etwas bekanntes, was ihm doch gefehlt hatte. Seufzend setzte er sich zu ihm auf die Bettkante. Noch eine Nacht, noch eine in diesem großen Bett zusammen mit Seto und er hatte immer noch Angst davor sich an ihn zu schmiegen- weswegen eigentlich?! Den ganzen Tag waren sie sich so nah gewesen wie nur selten und das ohne das etwas körperliches zwischen den beiden gewesen war und jetzt hatte er Angst davor das es so weiter gehen könnte? Warum eigentlich? War er bescheuert oder weswegen wollte er das nicht, er hatte schließlich so lange davon geträumt, sich gesehnt...weswegen machte er sich eigentlich die ganze Zeit die selben Gedanken? Egal wie oft er dieses Szenario noch innerlich abspielen würde würde er immer wieder auf das gleiche Ergebnis kommen: er wollte es und er wollte diesen Menschen und er liebte diesen Menschen, sehr sogar! "Musst du jetzt eigentlich noch was tun?" Fragte er um sich auf andere Gedanken zu bringen und setzte sich im Schneidersitz neben Seto. Dieser schien anscheinend mal nicht so vertieft bei der Sache wie sonst immer denn er hatte sofort aufgehört zu tippen als Yami ihn ansprach. "Leider," lautete die Antwort und er schrieb weiter, "ich hab das heute morgen nicht durchgesehen und abgeschickt, es ist aber das letzte was ich diese Woche bekomme- hab deswegen extra in der Firma angerufen." Fügte er noch hinterher und Yami schaute ihm lächelnd weiter zu. Seto Kaiba, Großkonzernbesitzer Seto Kaiba hatte zu seiner Chefsekretärin gesagt sie solle ihm keine weiteren Dokumente schicken, was zu bedeuten hatte das er dann zu Hause einen schönen Stapel Unterlagen nacharbeiten durfte. Nicht dass das nicht beide kannten, aber es war das erste mal das Yami erlebt hatte das Seto bewusst zu seiner Sekretärin gesagt hatte das sie alles auf dem Schreibtisch liegen lassen sollte- als sie Weihnachten weg waren hatte er auch alles geschickt bekommen, aber nur die Hälfte gleich bearbeitet und zurück geschickt, wie gesagt: die Hälfte- und jetzt wollte er erst gar nichts mehr bekommen. "Wieso machst du das?" Fragte er darauf halb laut und wurde dieser angesehen. "Weil die Leute in der Firma zum größten Teil unfähig sind- das sagte ich schon mal." "Nein, das meinte ich nicht. Ich meine das hier: du sitzt hier, hast gesagt du willst nicht arbeiten, machst mit mir Urlaub in Europa- du schickst mir seit dem ich gekündigt hab immer noch Gehaltschecks, obwohl du weißt das ich sie eh nich einlöse. Was erwartest du von mir?" Fragte er ernst und Seto setzte sich auf. Es war eine gute Frage und es gab nur eine Antwort, die seiner Meinung nach richtig war. "Erwarten tu ich nichts, ich möchte einfach nur das es dir gefällt. Und das Geld kannst du vielleicht irgendwann mal gebrauchen- du hattest es mal nötig und es war dir egal das ich es dir weiter geschickt hab." Sagte er und Yami schaute kurz beschämt aufs Laken. Er hatte ja recht: er hatte damals das Geld gebraucht um seine Schulden zu bezahlen, etwas für die Miete um sich noch was dazu zu kaufen und es hatte ihn nie gestört. Und erst seit einem halben Jahr lies er alle Schecks verfallen und sich von Seto auch eigentlich nichts mehr schenken was zu teuer war- bei diesem Gedanken tastete er nach dem Halsband. Es hatte so viel gekostet das er es nicht hatte haben wollen, sich aber doch sehr darüber gefreut hatte. "Ja stimmt," gab er zu, "aber du weißt das du es nicht machen musst- ich brauch es nicht. Ich jobbe, ich zeichne, ich tue, ich mache, damit ich das alles selber schaffe; das weißt du. Und trotzdem machst du das. Im Gegensatz zu dir kann ich nicht mit Geld um mich werfen und du solltest mich nicht immer dazu verführen." Meinte er darauf und dachte an all die Dinge zu denen Seto ihn bereits eingeladen hatte, besonders an all die teuren Dinge- worauf Seto einfach müde lächelte. "Okay, dann fahren wir morgen wieder nach Hause und du machst dein Ding und ich meins." War seine darauffolgende Reaktion und der Gesichtsausdruck des anderen veränderte sich sogleich in einen Schreck. Verlassen? Rom und ihn verlassen?! Oh nein, keines von beiden sollte so schnell beendet werden. "Nein, nein, nein, nein, nein, so meinte ich das doch gar nicht. Ich liebe Rom und ich l... ." Er unterbrach sich selber in seinem Satz und wurde gleich darauf fragend angesehen. Er sollte doch bitte seinen Satz beendet, aber er wusste selber dass wenn er das tat er ihm im selben Moment alles was gewesen war verzieh. "Ja?" Forderte Seto und sein Gegenüber schluckte. Konnte er ihm das sagen, konnte er ihm das wieder sagen obwohl es wahr war und er es sagen wollte? Verdammt er wollte nicht nachgeben! "Ich... ." Er schwieg noch einmal einen Moment und plötzlich war es ihm egal was der andere danach von ihm halten würde und das er nachgegeben hatte, er musst es einfach sagen. "Ich liebe Rom und ich liebe dich." Gestand er und es war ihm ein Stein vom Herzen gefallen als Seto sich darauf näher zu ihm setzte und seine Stirn an die des anderen lehnte. "Weißt du dass das das Schönste ist was du zu mir sagen konntest?" Fragte er gegen und hörte darauf ein recht beleidigtes: "Oh, ich hasse dich!", vom Anderem und wurde sachte zurück gestoßen. "Ich dachte du liebst mich." Kam gleich darauf vom Abgewiesenen und Yami legte sich zu ihm. "Ja das hab ich gesagt- aber weswegen sagst du mir dann so was, von wegen das wir getrennte Wege gehen?" Beschwerte er sich. Es war allerdings berechtigt, schließlich hatten sie zwei Monate fast kein Wort zueinander gesagt und sich auch kaum, besser gesagt gar nicht gesehen- und jetzt war ein Satz gefallen zum Zeichen das es eventuell ganz aus sein sollte zwischen den beiden. Das hatte nach dieser inneren Nähe des Tages doch irgendwie weh getan. "Ich musste doch testen ob ich überhaupt noch mal eine zweite Chance bei dir bekomme. Ich hab doch ziemlichen Mist gebaut." War die reumütige Antwort darauf und Yami seufzte. "Glaubst du auch nur einen Moment ich hätte zu dieser ganzen Aktion hier JA gesagt wenn ich nicht auch wollte das wir es noch mal versuchen? Du hast mich verletzt, ich hab dich verletzt mit der Sache mit Kyle... . Ich bin dafür das wir das nicht mehr in den Vordergrund stellen, aber ich werde es nicht totschweigen." Gab er zu und Seto nickte. Yami hatte Recht: wenn sie es totschwiegen würden sie sich trotzdem daran erinnern und nur unweigerlich weiter verletzen und das musste nicht unbedingt sein. Sachte küsste er Yami, diesmal richtig, das was sich beide schon länger vom anderem gewünscht hatten und bei beiden war der Gedanke mehr daraus zu machen, aber dafür war es zu früh. "Reden wir darüber?" Fragte Yami, sich aus diesem Kuss lösend, was ihm etwas schwer gefallen war- hätte er länger angedauert, hätte er wirklich mehr daraus gemacht. "Warum du es getan hast, warum ich es getan hab, wir haben die ganze Nacht." "Nein." Meinte Seto darauf Kopfschüttelnd und Yami holte bereits Luft um sich darüber zu beschweren als der Andere jedoch weiter redete: "Wir haben die ganze Woche." Aber mit der Nacht fingen die beiden erst einmal an und es war bereits recht früh als sie beiden eingeschlafen waren. Es hatte sich eigentlich nichts weiter raus gestellt als das es eine Tat aus Lust und Frust heraus gewesen war und man hatte eigentlich nicht vorgehabt das der Andere es jemals heraus fand. Hatte dieses Gespräch überhaupt einen Sinn gehabt? Für jeden anderen der das Mitbekommen hatte bestimmt nicht, aber für die beiden war es sehr bedeutend. Schließlich hatten beide danach wieder den Mut richtig zu schlafen: der Eine in den Armen des Anderen- und keiner machte sich Gedanken darüber was passieren könnte, wenn er dem Anderen aus Gewohnheit zu nah kam. Irgendwann am Morgen wachte Yami auf, tief durchatmend und schwitzend, er hatte nicht gut geträumt. Schwer atmend setzte er sich auf, erst da bemerkte er weswegen er wohl nicht gut geschlafen hatte: er hatte mit dem Rücken zu Seto gelegen, er hatte mit dem Rücken zu Seto gelegen, dessen Körper an seinem gespürt und sich unwohl gefühlt. Es war immer das Gleiche: er konnte das nicht, auch wenn er es wollte. Es war genau wie beim Auto fahren, da hatte er auch über seinen eigenen Schatten springen müssen, das hatte er auch als er es Seto erzählt hatte. Er stand auf, er musste unbedingt an die Luft. Warum war alles in seinem Leben nur so kompliziert? Er war ja zum Teil auch selbst schuld daran das alles so war wie es war und das manches so gekommen war wie es war, und das er es vom Kopf her nicht so ändern konnte wie er wollte. Warum hatte er sich nur diese Barriere im Kopf aufgebaut, um sich selbst zu schützen, oder weil er niemandem nahe kommen wollte? Wahrscheinlich das erste und genau wie bei vielen anderen Sachen würde er daran arbeiten und es wirklich wollen. Ein Plingen erlangte seine Aufmerksamkeit und er schaute sich um. Seto hatte doch wirklich vergessen seinen Computer aus zu machen, er hatte ihn nur halb zu geklappt und weg gestellt. Er sollte ihn ausschalten, er konnte Seto schon fluchen hören das der Akku alle war und sah ihn dich neben der Steckdose sitzen da das Steckerkabel nicht so lang war. Als er den Laptop ganz auf klappte sah er ein E-mail Zeichen. Er war der Letzte der sich von dem Gerät ins Netz eingeloggt hatte, als er sich am Vortag die Nachricht von Kyle durchgelesen hatte und Seto hatte lediglich Dokumente bearbeitet. Falls doch nicht an ihn gerichtet sein sollte würde er es eh nicht lesen, er war nicht neugierig und interessierte sich nicht für Setos Geschäfte. Aber, oh vola, sie war für ihn und, wie sollte es anders sein, von Kyle. Es war bei den beiden halb sieben und der Tag war grausam gewesen: er hatte sich von einer der deutschen Fahrer, ihr Name war Julia, zu einem Trinkwettbewerb überreden lassen, bevor sie ihm erzählt hatte das sie vom Dorf kam- und Dörfler waren schon immer trinkfester als Städter. Aber das coolste an ihr, und der eigentliche Grund weswegen er schrieb: sie war zum Teil Punk und hatte einen riesigen Stapel mit CDs von allen möglichen deutschen Punkbands, von den meisten hatte er zwar noch nie was gehört und er verstand auch kein Wort aber er fand es toll! Er hatte sich auch schon drei Stück brennen lassen, aber es waren immer noch so viele das er kaum wusste welche er als nächste haben wollte. Und er musste auch unbedingt sagen das er sich eine Webcam besorgt hatte und hoffte das Seto auch eine mit hätte, er wollte sich mal aktiv mit ihm unterhalten und nicht nur interaktiv. Wenn JA und er vermutete stark das es ein JA war, schließlich redete er von Seto, könnten sich die beiden doch ab zehn im "Spin" treffen könnten, zum Chatten mit Cam, üblicher Name, üblicher Raum. Mit zehn meinte er allerdings europäische Zeit, dann war es bei ihm zwar sieben Uhr morgens, aber er wurde eh spätestens um acht aus dem Bett geworfen da um neun die ersten Rennen anfingen und er zu Andrew ja nicht NEIN sagen konnte, wenn er fragte ob er mit kommt. Als Schlußwort wünschte er noch einen schönen Tag, das er sich nicht von Seto ärgern lassen solle und das er hoffte das er am Abend Zeit hätte. Tja was sollte man dazu noch sagen? NATÜRLICH hatte er Zeit für Kyle, er hatte immer Zeit für Kyle da der auch immer Zeit für ihn hatte, auch wenn sie vielleicht nie wieder miteinander reden oder sich sehen würden. Er schaute auf die Uhr: es war noch früh, er fühlte sich unwohl, ihm war kalt- er sollte wieder ins Bett. Also schaltete er das Gerät aus und legte sich wieder zu Seto. Sein Körper war so warm im Gegensatz zu seinem eigenen und er kuschelte sich an. Erstaunlich, es war bereits nach sechs und Seto schlief, etwas was er noch nie erlebt hatte und er genoss es. Er genoss es mal ihn beim Schlafen zu beobachten anstatt beobachtet zu werden und so geweckt zu werden. Nicht das er etwas dagegen hätte, er würde zwar lieber jeden Morgen mit einem Kuss geweckt werden aber dann nicht um sechs Uhr morgens damit Seto sich verabschieden konnte bevor er in die Firma fuhr, aber irgendwann fühlte man sich unsicher wenn man beobachtet wurde. Er hatte schon beinahe vergessen wie still Seto schlief, er rührte sich eigentlich so gut wie überhaupt nicht und hatte eine ganz ruhige Atmung und dafür das er einen leicht unregelmäßigen Herzschlag hatte war es doch irgendwie beruhigend. Genau wie dieser vertraute Geruch um ihn, der in Laken und Bettwäsche hing und den er einfach nur genoss, so wie den Anblick des Körpers der Person der dieser Geruch gehörte. Dieser legte vorsichtig seinen Arm um ihn und zog ihn sachte an sich. "Guten Morgen." Lächelte er Yami an und hauchte ihm so sanft einen Kuss auf die Lippen als wenn er ihn gar nicht richtig hätte berühren wollen und es doch tat- Yami hatte nicht mal die Möglichkeit gehabt das zu vertiefen. "Hab ich dich geweckt?" Fragte Yami darauf und erntete ein leises NEIN. "Ich bin nur aufgewacht weil mir plötzlich eine Wärmequelle fehlte," erklärte er und strich Yami ganz sachte über die Wange, "wer hat geschrieben?" Fragte er weiter und Yami musste kurz schallten. "Kyle, er hat gefragt ob wir chatten wollen heute Abend und ob du ne Webcam hast." "Natürlich." Lautete seine Antwort und es war nicht ganz klar ob es jetzt aufs chatten oder die Kamera bezogen war. Allerdings war die Vermutung groß dass das Letzte gemeint war, er hasste Kyle, auch wenn er das sicher nie offen zu gab. "Um wie viel Uhr?" Fragte er gleich weiter und jetzt war einsichtig das er beides gemeint hatte, worüber Yami sich ja freute und zu gleich wunderte. Das war doch nicht normal! "Seit wann hast du eigentlich nichts mehr gegen Kyle? Sonst hast du dich immer aufgeregt wenn ich ihn nur erwähnt hab. Woher dieser plötzliche Sinneswandel?" Stellte er eine berechtigte Frage und Seto öffnete zum ersten Mal richtig die Augen um Yami anzusehen. "Weil er eigentlich ganz nett ist. Ich hab ihn an einem Tag im Park getroffen, wir waren bei seiner Schwester und in der nächsten Woche hab ich ihn wieder da gesehen." "Willst du mir echt erzählen das DU dich mit Kyle getroffen und das DU dich mit ihm unterhalten hast?" Faste Yami das noch einmal kurz zusammen und bekam ein erneutes Nicken dazu. Er war erstaunt, er war wirklich erstaunt darüber und freute sich über so viel...Gefühl, Einsicht? Wie auch immer man es nennen konnte er freute sich darüber, er freute sich so sehr darüber wie nur selten über etwas. "Ab zehn sollen wir im Chat sein, oder willst du nicht dabei sein?" "Doch, könnte lustig werden- außerdem tippe ich schneller als du." Darauf musste Yami kurz lachen. Das war wohl eine unbestreitbare Tatsache und er konnte ihm ja sagen wa er senden solle- es war schön das er das nicht als ersten Grund genannt hatte. "Und was machen wir bis da hin? Ich bin ja immer noch dafür das wir uns den Vatikan anschauen und da Vincis berühmte Deckengemälde... ." "...bewundern," unterbrach Seto ein winzig klein wenig genervt klingend, "ich weiß. Aber warum heute? Es ist Sonntag und ich würde mir wünschen das du den Tag mit mir verbringst, in diesem Raum, in diesem Bett- einfach nur ganz dicht neben mir." Bat er und um ehrlich zu sein musste Yami nicht unbedingt wieder in die Stadt, sie waren ja noch etwas länger da. Genießend seufzend schmiegte er sich enger an den anderen Körper, versank insgeheim ganz in dieser leichten Umarmung- es war so vertraut. Genau wie für Seto. Er hatte sich so lange gewünscht sich endlich wieder mit Yami in einem Bett zu liegen und sich da nicht einen Zentimeter von zu entfernen, was gab es schließlich schöneres auf der Welt? Kurz vor zehn bemühten sich die beiden zum ersten mal weiter aus dem Bett als zur Toilette und saßen in der Küche um doch mal was zu essen. Beide hatten nichts weiter gemacht als im Bett zu liegen, zu reden, kuscheln und alles was darüber hinaus gewesen war war ein Kuss. Keine Berührung war weiter gegangen als man es selber wollte, oder dachte das der Andere es wollte. Darauf kommen das alles was daraus entstehen könnte wohl von beiden Seiten gewollt und sehr erwünscht wäre taten beide nicht so recht- schließlich war immer noch diese eine Sache zwischen ihnen, die Unsicherheit brachte. Sie waren dann pünktlich um zehn wieder im Schlafzimmer und im Chatroom und Yami schaute die Namen durch ob die beiden wirklich da waren. "Denkst du wirklich das sich die beiden jetzt aus dem Bett bemühen?" Fragte Seto, nachdem er aus Yamis traurigen Gesichtsausdruck geschlossen hatte das die beiden noch nicht da waren. "Wenn die so viel Spaß haben wie behauptet, haben die eh nicht geschlafen, sondern es einfach vergessen." Meinte er darauf und setzte gleich ein Lächeln auf. Er hatte sie gefunden! Sie begrüßten sich gegenseitig, während sich das Bild aufbaute. Es würde zwar nicht besonders gut sein, aber er konnte ihn sehen. Die beiden saßen zusammen an einem Tisch, nur so dicht neben einander um zusammen von der Kamera erfasst zu werden und weit genug auseinander um sich nicht mehr als nötig zu berühren. Irgendwie ein bekanntes Bild zwischen den beiden, zumindest für Yami. Ein: ,Wie geht es euch?', plinkte auf den Schirm und nach einem kurzen Blickaustausch war ein erhobener Daumen Yamis kurze Antwort. ,Und wie geht es euch?'. War die Gegenfrage und es gab so ziemlich die Gleiche Reaktion von den beiden Asienbesuchern, worauf man doch alle vier lachen sah. Und Kyle sah wie Yami etwas zu Seto sagte. Er konnte es ja nicht verstehen, anders als Seto konnte er sich keine Cam mit Mikro und Gegenmikro leisten, ansonsten wäre das ganze auch noch einfacher. ,Was macht ihr so den ganzen Tag könnt doch nicht die ganze Zeit an der Stecke verbringen' . Wieder konnten Seto und Yami die anderen beiden lachen sehen, worauf kurz danach ein Oh-doch-Nicken von Andrew kam und Kyle schneller tippte. ,Er vielleicht ich kann den ganzen Tag mit Julia rum hängen sie flucht viel kenne jetzt auch deutsche Schimpfwörter'. Und auch wenn er kein Wort hörte konnte er sich denken was Seto in diesem Augenblick zu Yami sagte und was der darauf vermutlich antworten würde. ,Und was macht ihr so wie ist es in Italien soll schön sein hoffe ihr schaut euch den Vatikan an'. Kam eine Frage von Andrew, worauf Seto einfach nur mit dem Kopf schüttelte. Was sollte am Vatikan bitte so toll sein das alle der Meinung waren das man ihn unbedingt sehen musste? ,Nein ist aber geplant und ihr beide habt ihr schon die Stadt erkundet'. Wurde eine gleichgestellte Frage von Seto gestellt und als Antwort seufzend mit den Köpfen geschüttelt. ,Keine Zeit hatten besseres zu tun ist aber auch geplant will schließlich einen oder zwei von diesen riesigen Comicläden leer kaufen'. ,Hoffe das du mir welche mitbringst wenn du wieder kommst'. Seto seufzte darauf nur in sich hinein, während man Kyle schwer seufzen sah. Er hatte ihm doch gesagt das er nicht wusste ob er wiederkommen würde, aber wenn er an seiner Stelle wäre würde er wohl genau so hoffen. ,Werd dran denken und wie geht's euch sonst was ist jetzt zwischen euch beiden redet ihr wieder richtig miteinander'. Eine interessante Frage, die beiden waren ja nicht da, woher sollten sie also wissen das es so weit wieder lief. Aber was hieß schon laufen? Sie waren seit nicht ganz zwei Tage in Europa und schon hatte Yami sich ganz neu in diesen anderen Menschen verliebt "Was wollen wir es den beiden sagen?" Fragte Yami darauf, er wusste wirklich nicht was man auf diese Frage antworten könnte, aber Seto hatte genau das richtige dafür bereit: er küsste ihn einfach! Kyle und Andrew lachten darauf einfach- die beiden waren weiter gekommen in zwei Tagen als sie selber, irgendwie deprimierend für sie. Aber egal, man wollte die beiden nicht weiter belästigen, nicht bei dem was sie sahen und sie beendeten das Programm mit einem: ,Angenehmen Abend'. "Sie haben ausgemacht." Meinte Yami darauf und bekam noch einen sachten Kuss. "Wir können morgen doch wieder schreiben." Antwortete er darauf und sein Gegenüber nickte einfach nur. "Und was machen wir jetzt noch? Es ist spät, wir könnten höchsten ausgehen." Nuschelte Yami in Setos Lippen hinein, wenn er ehrlich war wollte er eigentlich gar nicht von da weg und machte auch keine Anstalten sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. "Wir könnten aber auf hier bleiben und machen uns so einen schönen Abend." Kam eine ebenso leicht unverständliche Antwort und drückte beim Computer auf den Ausknopf und schob ihn vom Bett auf den Boden. "Geht er davon nicht kaputt?" Fragte Yami und sang während dieser Frage bereits ins Laken zurück, eigentlich war es ja egal und das war auch Setos Antwort: "Egal." * Am Morgen wachte Seto als erstes auf und beobachtete Yami. Diese Nacht...noch nie hatte er etwas so sehr gewollt, noch nie hatte er etwas so sehr genossen und in die Länge gezogen- und dafür gehasst das er selber keine Power mehr gehabt hatte! Aber egal. Er hatte das bekommen was er am meisten haben wollte und es hoffentlich weiter halten konnte, am besten für immer. Der Beobachtete blinzelte kurz und lächelte. "Morgen." Wurde gemurmelt und er bekam ein Guten-Morgen-Küsschen, was doch sehr erfreulich war, sehr sogar. "Wie geht's dir?" Fragte Seto und spielte damit auf mögliche Schmerzen an, aber so wie jedes Mal wenn er fragte war die Antwort ein NEIN und Yami setzte sich auf. "Aber ich glaub ich geh duschen, hab ich gestern ja nicht. Kommst du mit?" Fragte er und Seto setzte sich so zu ihm das er ihn sachte umarmen konnte, wobei er ihm liebevoll über die Schultern strich, allerdings wohl bewusst eine bestimmte Stelle ausließ. "Ich komm gleich nach, okay? Ich such mir erst noch was zum anziehen." "Von mir aus kannst du den ganzen Tag so bleiben." Hauchte Yami ihm ins Ohr, was doch eine ziemlich eindeutige Aussage war und er stand auf um ins Bad zu schleichen. Seufzend lies Seto sich aufs Bett fallen. Es hatte alles so gut getan, der vorherige Tag, diese Nacht. Sein einziger Gedanke kreiste darum das Yami endlich wieder mit ihm redete, mit ihm redete, ihm in die Augen sah und...na ja... . Das Piepen seines Faxgerätes war der einzige Grund weswegen er wieder aufstand. Warum wurde ihm jetzt was geschickt?! Er hatte doch ganz deutlich gesagt das er nicht weiter gestört werden wollte und man ihm NICHTS mehr rüber senden sollte. Na ja, vielleicht war es wirklich wichtig und es hatte nicht warten können- vielleicht war er pleite. ".........vorladen?!" Schneller als man gucken konnte hatte er das Telefon in der Hand, das würde sie ihm büßen! "Jessika Wolf?" Wurde sich gemeldet. "Ich hab grade dein Fax bekommen!" "Oh, Seto. Freut mich auch von dir zu hören." Grüßte sie ihn freundlich und so zuckersüß das man davon Karies bekam. "Spar deine netten Worte, du miese Schlange. Was soll das heißen: Vorladung?! Willst du mich deswegen verklagen, oder was soll das?!" Er musste sich bemühen sie nicht anzuschreien, Yami könnte ihn hören. Ein leises Lachen war am anderen Ende zu hören, er konnte sie förmlich grinsen sehen. "Das habe ich keineswegs vor, aber ich mache dir einen Vorschlag." Erklärte sie und er konnte schon sehen wie sie mit ihrem ätzenden kleinen Notizblock spielte, da sie sich das alles bestimmt genau aufgeschrieben hatte. "Was für ein Vorschlag, erzähls mir." Verlangte Seto und hörte sie Luft holen. "Wir machen einen Test." "Einen Test?" Wiederholte er sich aufregend. "Was für einen Test, wozu?" "Eine Fruchtwasseruntersuchung, Dummerchen, für einen Vaterschaftstest. Dazu müsstest du allerdings... ." "Kalt einen Moment die Klappe. Willst du mich über den Tisch ziehen, oder ist das dein Ernst?" Fragte er sie und war zum ersten mal in diesem Gespräch ruhig. "Was hätte ich davon? Ich brauche weder dich, noch dein Geld- und trotzdem könnte ich es gebrauchen um mir etwas mehr Luxus zu erlauben... ." "Wozu? Du hast Geld! Du bist reich, du musst beruflich um die ganze Welt reisen und zahlst keinen Cent dafür, du hast zwei Villen und die Männer liegen dir zu Füßen, was willst du mehr? Wozu raubst du mir dann noch meine wertvolle Zeit?" "Einfach weil es mein Recht ist. Ich habe das Recht dich deswegen zu behelligen und auch weiter zu behelligen falls es stimmen sollte." Gab sie ein berechtigtes Kommentare dazu und er seufzte schwer. "Ich bin nächste Woche wieder da und wenn du Zeit hast treffen wir uns." Gab er nach. "Gut. Ich freue mich darauf dich wieder zu sehen." Sagte sie und legte auf, er selbst nur ganz zögerlich. Wütend knüllte er das Blatt zusammen. Er konnte sich freuen dass sie das ganz gegen ihre Gewohnheit nicht im großen Stiel regeln wollte. Was wohl ihr Manager dazu gesagt hatte? Aber alle großen Models konnten sich so etwas leisten, so fern sie danach wieder ihre vorherige Figur bekamen. Wenn Yami das auch nur in einer Silbe mitbekommen sollte würde er ihn ganz verlieren und sie hatte Recht: wenn es seins war konnte sie ihn so oft damit belästigen wie sie wollte und er dürfte zahlen. KURZE ANMERKUNG: frohes neues jahr, das nächste kap wir erfreulicher. feiert schön und sauft nicht so viel dde Kapitel 13: Szene13 ------------------- KURZE ANMERKUNG: endlich hab ich es geschafft etwas neues zu bringen und glaubt mir: es ist lang und nicht gerade leicht verständlich(zumindest an mancher stelle). ich hätte es natürlich auch kürzer gestalten können, aber dafür hat mir die lust gefehlt und ich hätte nicht gewusst wo ich trennen soll. zumindest sind jetzt alle unsere lieben wieder da und besonders meiner lieben FinelFreak wird das ende gefallen, ihr liebling ist dabei. und wie immer bin ich für eine überraschung gut, also: viel spaß beim lesen bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: zu komplex zum aufschreiben Warning: es ist viel viel länger als die anderen Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene13 Der Frühling war wieder im Land und es herrschte Hektik im Freundeskreis von Yami und Seto, schließlich stand in zwei Wochen ein großes Event an. Mai war mit Lisa, Conny und ,Cindy' und ,Monika' schon seit ein paar Tagen auf Dauermodenshow, wo Joey mittlerweile auch drunter leiden musste. Zwar war er(noch)nicht gezwungen mitzukommen aber es gab auch noch jede Menge anderer Vorbereitungen: Einladungen schreiben, Dekoration aussuchen die seiner Zukünftigen auch gefiel, ein Lokal zum feiern usw. ; aber zum Glück hatte er Freunde die ihm halfen. Geplant war alles für den dreizehnten Mai: Standesamt, Kirche, Feier- wobei das Letzte wohl am anstrengendsten sein würde, besonders mit Dreien oder Vieren Trinkern die mit Gewissheit mindesten ein langes Trinkspiel veranstalten würden und das dann nur mit "härteren Sachen" und er wollte wirklich nicht wissen was sich seine Freunde für die Feier und den Junggesellenabend ausgedacht hatten. Seine Freunde wussten es allerdings schon ganz genau und da für die Hälfte Stripperinnen langweilig waren konnte er sich auf etwas gefasst machen. Yami hatte an diesem Tag seine Führerscheinprüfung. Er hatte ja auch den Fehler gemacht es den anderen zu erzählen und die hatten mit ihm Fahren geübt- dazu kam auch noch das er sich von den anderen dazu hatte überreden lassen gleich das Motorrad ans Auto dran zu hängen... Er war ja froh das Seto zu wenig Zeit gehabt hatte um auch noch mit ihm Fahren zu üben. Yami liebte Seto, aber wenn er daran dachte ihn als Beifahrer zu haben, besonders da er(sehr oft)ein(sehr)ungeduldiger Mensch war und er sich davor gruselte beim Anfahren gehetzt werden konnte und dann sowieso keine Lust mehr haben würde je wieder zu fahren. Aber anders hätte er Seto gerne als Sozius auf dessen Silbernen Yamaha, seinem geliebtem Motorrad- aber er wollte ja eine Ducati und war sich sicher das er sich irgendwann eine leisten könnte. Aber wann schon? Er hatte kaum die zweihundert Doller für die beiden Prüfungen zusammenbekommen, und hatte seinen Freund des öfteren ermahnen müssen ihm kein Geld dafür zu leihen. Fast ein halbes Jahr hatte er sich dafür eine extra Stelle gesucht und alles was er da verdient hatte nur für den Schein gebrauchen wollen, wenn er durchfallen würde könnte er sich das nicht so schnell noch mal leisten. Auch wenn es nicht viel war, wenn man für jeden Cent hart arbeiten musste war es zu teuer. Daher war er an diesem Morgen noch nervöser als ohne hin schon, wozu er eigentlich keinen Grund hatte: er konnte alles was er eventuell können musste. Worüber er sich am meisten freute war das Andrew und Kyle am Nachmittag wiederkommen wollten und er hatte beschlossen das er sie abholen kommen würde, und das er ein Geschenk von Seto bekommen würde, wenn er bestand. Er wollte zwar nicht wissen was genau er ihm besorgen, oder wohin er ihn einladen würde aber er konnte sicher sein das es teuer war und ihm gefallen würde, sehr gefallen sogar. Während Yami also bei seiner Prüfung zu leiden hatte, hatte sein Freund eine viel schwierigere Aufgabe: er musste etwas finden wo er mit Yami und Andrew und Kyle hingehen konnte, weil er ja Yami versprochen hatte die beiden einzuladen. Die Frage war nur wohin würden die beiden gerne gehen? Er kannte die doch nicht...gut er kannte sie schon, aber er kannte sie nicht so gut wie die anderen und er hatte ja auch unbedingt einen der Gestressten fragen müssen, wobei die beiden ihn an jemand anderen verwiesen hatten, wo er wieder zu jemand anderen geschickt wurde und, wie immer, doch wieder an Conny hängengeblieben war. Egal, sie war zumindest nicht mit ihm durch die Gegend gerannt um was für ihn zu suchen sondern hatte ihm einen Rat gegeben: "Tu dir selbst einen Gefallen und geh mit ihnen ins Theater, oder sonst wo hin, damit Andrew die Klappe hält. Er ist nett, aber er redet so viel und kommt nicht auf den Punkt.", warum also nicht das was sie gesagt hatte beherzen? Sie könnte ja recht haben. Aber ins Theater? Er war weder ein Theatermensch, noch ein Operngänger, er hasste Musicals, Konzerte und alles was sonst noch in diese Richtung ging, aber wie gesagt: er hatte es versprochen- und er pflegte seine Versprechen zu halten, besonders Yami gegenüber. Yami...wenn der wüsste das er ihn immer noch nach Strich und Faden anlog, anlügen musste, könnte er ihn vergessen. Es hatte sich raus gestellt das Jessika ihn wirklich nicht angeschissen hatte, zumindest hatte das der erste Test ergeben und beim zweiten, den er ein paar Tage nach der Geburt hatte machen lassen, war es bestätigt worden. Aber, wie sollte es auch anders sein, hatte sie trotz ihres langen Ausfalls in der Schwangerschaft und auch jetzt wo ihr kleines Goldstück da war genug Angebote und hatte selbst aus ihrem runden Bauch Kapital schlagen können- allerdings erst nachdem sie zu einer anderen Agentur gewechselt hatte. Nicht das er ihr das nicht gegönnt hatte, das Baby wie auch das sie weiterhin Erfolg hatte, aber er war froh das sie immer noch selber in ihrem ihr ach so wichtigen Luxus leben konnte und sie "nichts" brauchte. Auch wenn ihr "Nichts" jährlich mindestens sechzehn Millionen Doller betrug, von denen sie die Hälfte für Kleidung ausgab; von denen er hoffentlich nie was mit anschaffen müsste. Er hasste sich dafür dass das alles passiert war und das er jetzt nichts mehr daran ändern konnte! Sollte einer der Anderen jemals davon erfahren hätte er komplett verschissen. Sie hatte ihm erzählt das es ein Junge geworden war, das es gesund war, mit zehn Fingern, zehn Zehen und das sie ihn Harold getauft hatte. Auch wie viel er gewogen hatte und wie groß er war, hatte sie erzählt- aber das waren Dinge die Seto wenig interessierten. Er hatte den Jungen nicht einmal beim zweiten Vaterschaftstest gesehen und er wollte ihn nicht sehen. Auch wenn es sein Kind war, er wollte nichts damit zu tun haben. Sein Handy klingelte, mit etwas Glück bekam er auch die Nachricht auf die er gewartet hatte. "Ich bin fertig, du kannst mich abholen." Hörte er gleich nach dem Abnehmen Yamis doch leicht deprimiert wirkende Stimme und seufzte innerlich. "Wie ist es gelaufen?" Fragte er gegen und bekam ein Seufzen. "Ganz okay. Besser gesagt hab ich bestanden!" Kam nach dem schwer klingenden Anfang eine helle Begeisterung und seine Stimme war so laut das Seto das Telefon ein Stück weg hielt. Natürlich würde er das mit ihm feiern wollen. Yami wartete vor der Fahrschule auf einer kleinen Gartenmauer. Innerlich rätselte er schon was er von Seto dafür bekommen würde, und was Kyle sagen würde wenn er sah das er Auto fahren würde. Er hatte einmal so eine innere Panik davor gehabt das er der Überzeugung gewesen war das er niemals selber fahren könnte und jetzt? Jetzt hatte er einen Führerschein und mit Glück würde er auch noch einen günstigen Wagen finden, der nicht all zu viele Kilometer runter und noch TÜV hatte. Als er bei diesem Gedanken Seto in seinem BMW vorfahren sah reagierte er doch ein wenig neidisch. Es war schon das fünfte Auto was er hatte, neben einem Slr Mclaren Mercedes, einem Mazda MX5, einen RX8 und einem 77er Shelbi Mustang- und irgendwie war es verwunderlich für Yami das der, wohl bemerkt: Werk frische- BMW "nur" ein M5er war. Der Mercedes war das neueste Modell, der Shelbi eine Rarität und die Mazdas einfach nur teuer. Wozu um alles in der Welt brauchte er also noch einen Fünften, wenn er eh immer nur einen zur Zeit fahren konnte? Weil er es sich's leisten konnte?! "Alles Gute zur bestandenen Prüfung." War seine Begrüßung und schloss ihn in den Arm. "Hattest du etwa angenommen das ich es nicht schaffe?" Fragte der Jüngere mit lachenden Unterton gegen und ein: "Nein", war die Antwort darauf. So viel wie er geübt, getan und gemacht hatte wäre es eine Katastrophe gewesen wenn er durchgefallen wäre- das wussten alle und um ehrlich zu sein hatte keiner angenommen das er es nicht schaffen würde. Ein sachte auf gehauchter Kuss folgte darauf, nur ganz leicht, man(n)arbeitete schließlich immer noch daran. Es waren so kleine Sachen die früher an Gewicht verloren und jetzt wieder immer wichtiger geworden waren- genau wie der Sonntag. Seit ihrer Woche in Italien war es für die beiden einfach ein Tag nur für sie alleine, ohne Telefon, Besuch, Computer, Arbeit- nur sie beide und ein Bett. "Und was wolltest du mir schenken?" Fragte Yami vorsichtig und Seto drückte ihm lächelnd den Schlüssel in die Hand. Leicht irritiert starrte Yami den Schlüssel an. Seto lies ihn mit seinem Auto fahren, war er bescheuert oder einfach nur gut drauf, schließlich konnte er den BMW ganz leicht in den Graben setzen. "Das ist jetzt deiner, fahr ihn aber nicht gegen 'nen Baum." Ja, er war bescheuert. "Du schenkst mir ein Auto, dieses Auto, zur bestandenen Prüfung?" Fasste Yami das noch mal kurz zusammen und bekam darauf ein bestätigendes Nicken. "Seto das geht nicht, du kannst mir nicht ein Auto schenken, schon gar nicht so ein teures- ich kann mir das nicht leisten." Lehnte er ab und reichte Seto den Schlüssel zurück, dieser wollte den aber keineswegs zurück. "Wenn du es nicht haben willst verkauf ich es weiter. Ich brauch kein weiteres. Ich hab's gekauft um es dir zu schenken wenn du bestehst... ." "Aber das geht nicht, ich hab kein Geld dafür. Allein das Benzin ist zu teuer, dann will ich an Versicherung und Steuern gar nicht denken." Unterbrach er seinen Freund und Seto seufzte schwer. "Ich hab's gekauft," betonte Seto erneut, "es ist auf meinen Namen angemeldet, ich bin privat versichert- du müsstest nur tanken. Es ist ein Diesel, der Liter kostet einen Doller und er braucht keine zehn auf Hundert Kilometer." Versuchte er weiter Yami davon zu überzeugen das er das Auto behalten sollte und Yami schaute sich den Schlüssel noch einmal ganz genau an. "Du willst wirklich das ich ihn behalte." Seufzte er beherzt und bekam darauf ein erneutes Nicken. "Wenn ich dir was zu den Unkosten zuzahle kann ich dir den Kaufpreis aber nicht zurückzahlen." Überlegte er laut. "Wozu?" Fragte Seto. "Aber wenn du drauf besteht kannst du es machen, mir ist es egal." War der letzte Satz zur Einigung, zumindest von Setos Seite, Yami hingegen stammelte beim Einsteigen noch etwas von wegen ob Seto wirklich keine Angst davor hatte einem Fahranfänger einen Neuwagen anzuvertrauen- er könnte einen Unfall bauen, das Getriebe kaputt machen, den Motor hoch jagen. Alles Dinge um die sich Seto wohl keine Sorgen machte. Er war zwar vorher noch nicht mit ihm gefahren, aber was er so gehört hatte war alles im positiven Bereich. Und nach dreimaligen abwürgen beim Anfahren- er hatte den Motor tatsächlich hoch gejagt- konnte Yami dann auch fahren und erwartete bei jedem Abbiegen, Abbremsen, Anfahren, oder Beschleunigen das Seto einen seiner typischen Komm-geh-weg-ich-mach-es-selber Aussetzer hatte, in denen es ihm niemand recht machen konnte und alle alles falsch machten. Da das allerdings nicht der Fall war irritierte ihn das noch mehr als wenn Seto die ganze Zeit nur gemeckert hätte, schließlich wusste man nie genau was dieser Mensch dachte, oder vor hatte wenn er einfach nur stumm da saß und akribisch beobachtete. Yami hasste es wenn Seto einen auf Beobachter machte, er fühlte sich dann immer verunsichert und in dieser Situation noch mehr als sonst. Er fuhr auf graden Weg zu sich nach Hause und erst als er anhielt richtete Seto einen Satz an ihn: "Warum durfte ich nicht eher bei dir mitfahren? Ich hätte gerne mit dir Fahren geübt.", wobei sich bei Yami schon bei dem Gedanken daran die Haare sträubten. "Meinst du echt das du genug Geduld mit mir gehabt hättest? Um ehrlich zu sein hätte es mich wahnsinnig gemacht wenn du neben mit gesessen und mich angeschwiegen hättest, so wie eben. Wenn du nichts sagst denk ich das du der Meinung bist das ich was falsch mache." Gab er zu und war der festen Überzeugung das Seto sich gleich darauf gleich über diese Kritik an seiner Person aufregen würde. "Ich hab gedacht das ich dich eher nervös mache wenn ich was sage." War die ganz andere Antwort darauf als erwartet, aber sie war besser und etwas von den kleinen Dingen die wichtig waren. Mit einem breiten Lächeln stieg er darauf aus, er brauchte wohl nichts weiter dazu sagen, der Satz hatte ihm einfach gut getan. "Kommst du, ich wollte mich fertig machen." Trieb Yami Seto an und der steig mit einem leicht verwirrten Blick aus. "Fertig? Wofür?" Fragte er und lies sich bereitwillig mit zur Haustür führen. "Hast du es vergessen? Andrew und Kyle kommen in vier Stunden an und ich muss mich noch ausruhen, duschen und anziehen." Erklärte Yami und zog seinen Freund mit rein. "Du bist erst vor drei Stunden aufgestanden und hast bis her nichts weiter gemacht als Autofahren, erzähl mir nicht das du erschöpft bist." "Ich hab auch nicht gesagt das ich erschöpft bin, nur das ich mich ausruhen will, zirka in zwei Stunden, oder vielleicht drei, soll mir auch recht sein." Sagte er mit einem zweideutigen Lächeln und schmiegte sich mit dem ganzen Körper an den seines Freundes, bei dem sofort der Groschen fiel. "Drei wären mir lieber." War seine Antwort darauf und gab seinem Freund einen innigen Kuss. "Drei? Sicher das du das aushältst, es ist Montag, noch Kraft?" Stellte er eine Scherzfrage, schließlich konnte die Antwort darauf nur ein: "Natürlich.", sein. Zusammen gingen die beiden nach oben, keiner die Hand vom anderen lösend. Und kaum das sie oben angekommen waren verzogen sie sich ins Schlafzimmer. So sehr wie die beiden sich schon befummelt hatten bevor die Wohnungstür geöffnet war war es ein Wunder das sie es so weit geschafft hatten. Vorsichtig küsste Seto Yami, immer und immer wieder und entfernte ein weiteres überflüssiges Kleidungsstück von seinem Freund. Dann fuhr er mit seinen Lippen über dessen Haut, Millimeter für Millimeter ging er ihn ab: zuerst den Hals, dann hinab zur Brust und über den Bauch, wo er kurz länger verharrte. Yami stöhnte auf. Langsam ließ er seine Hände unter Setos Hemd gleiten und er zog- riss es ihm förmlich vom Körper. Und kaum das beide Oberkörper frei waren wurden sofort die nächsten Kleidungsstücke in Angriff genommen und im Raum verteilt. Vorsichtig fuhr Seto mit seinen Händen an die Innenseite von Yamis Oberschenkel und sah ihm kurz tief in die Augen. "Ich liebe dich." Flüsterte er ihm zu und Yami lehnte lächelnd seine Stirn an Setos Schulter. Als wenn er das nicht wüsste, aber es war immer wieder schön zu hören. "Sagst du es mir noch einmal?" Bat er und Seto küsste ihn lächelnd. "Ich liebe dich." Wiederholte er und sagte es gleich noch einmal. Dann küssten sich die beiden, voller Leidenschaft und Yami streichelte Setos Rücken und glitt dabei mit den Händen bis runter zu seinem Hintern. Setos Hände glitten langsam über den unter ihm liegenden Körper und langsam folgten seine Lippen. Mit beidem fuhr er immer tiefer, bis zwischen Yamis Beine und küsste sich im Lendenbereich langsam auf und ab. Yami stöhnte laut auf, als er Setos Zunge spürte. Er konnte es kaum ertragen, bereits die Vorfreude auf das was kommen würde erregte ihn so sehr das er zitterte. Er war kurz davor Seto anzuflehen an dieser Stelle aufzuhören und mit ihm mehr zu machen- aber dafür genoss er dieses Gefühl viel zu sehr. Sanft strich er Seto durch die Haare und drückte den Kopf des Anderen ein winziges Stück weiter runter um tiefer in ihn einzudringen. Das Gefühl von Zunge und Lippen in seinem Schoß...er fühlte sich als würde er brennen. Yami bewegte sich sanft hin und her, Seto streichelte ihm über Bauch, die Hüfte entlang und drückte den sich langsam aufbäumenden Körper wieder zurück ins Laken. Und kaum das Seto seinen Freund dazu gebracht hatte still zu halten, um besser und mehr zu genießen brach er ab. Er wollte ihn durch andere Weise stöhnen und genießen sehen. Unter Küssen nahm der Firmenchef vorsichtig Yamis Hüften und legte sie auf seinen Schoß, hörte das leise Aufkeuchen während er Zentimeter für Zentimeter in ihn vordrang. Langsam fuhr er mit einer Hand an Yamis Körper entlang, hinab zu seinem Bauch, über jeden einzelnen Muskel, während dessen Körper sich kreisend auf ihm bewegte. Yami saß auf Setos Schoß und war vollkommen in die Arme des Anderen eingeschlossen, versinkend in dessen Wärme, seinen Geruch einatmend. Beide zitterten. Die Bewegungen des Jüngeren wurden langsam schneller und er rieb sich am Körper seines Freundes. Nur widerwillig verlangsamten beide ihre Bewegungen um diesen Akt der Lust in die Länge zu ziehen und nicht gleich den Höhepunkt zu erreichen- was schwer gefallen war. Langsam sanken sie wieder zurück in die Laken, zitternd und schwitzend. Yami öffnete sich so er konnte, damit Seto weiter in ihn eindringen konnte und ein lautes Stöhnen der Erregung kam in diesem Moment von beiden. Sich aufbäumend steckte er sich dem auf ihm Liegenden entgegen. Die Muskeln der beiden begannen sich zu verkrampfen. Jeder spürte das sie dem Höhepunkt immer näher kamen, doch keiner war jetzt mehr in der Lage inne zu halten um auszuruhen und dann weiter zu machen. Seto spürte wie Yami sich langsam verengte, was ihn nur noch mehr in Erregung und Ekstase versetzte. Mit vorsichtigen und sanften Bewegungen wurde er schneller, intensiver- genau wie sein Liebster- und sie verkrallten sich in den Händen des anderen, wie auch im Laken. Nach noch mehr dieser sanften Stöße und unter einem Meer von Küssen erreichten beide zusammen ihren Höhepunkt, mit lautem Stöhnen. Erschöpft lagen sie beide da und schauten sich an, sahen dem anderem tief in die Augen- es war ein so schöner Moment. Liebevoll strich Yami Seto eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht, lächelte ihn an und küsste ihn, liebevoll und doch voller Leidenschaft. Es vergingen sicher zehn Minuten eher die beiden sich auseinande lösten und sich aneinander schmiegend einen Moment ausruhten. Seto streichelte über Yamis Rücken und die Schultern. Er spürte wie jeder Millimeter an Yamis Haut den er mit seine Fingern berührte eine leichte Gänsehaut bekam, er fühlte sich immer noch erregt. Es hatte lange gedauert bis Yami nicht mehr gezuckt hatte, wenn Seto ihm über die Schultern und besonders übers Tätoo strich- wenn auch nur unbewusst. Sie hatten über den Grund noch mal reden können, auch weswegen er es nicht mochte wenn jemand hinter ihm stand, ohne das sich einer der beiden schuldig oder verletzt fühlte und gesagt das es nicht mehr nötig war sich zu fürchten, oder auch nur eine Sekunde der Erinnerung an diese Nacht zu verschwenden. Durch dieses Gespräch waren die beiden sich näher gekommen als sie es jemals waren und man fühlte sich gut ohne diese Mauer zwischen einander, die nicht zu überwinden zu sein schien. Seto genoss es dass Yami sich so offen ihm gegenüber zeigte, das er ihm vertraute und wusste das er ihm alles erzählen konnte...weswegen konnte er nicht auch so sein? Weswegen konnte er nicht sagen: ,Ich hab ein Kind in diese Welt gesetzt.'? Und hoffen...NEIN sich sicher sein das es für Yami nicht so schlimm wäre und er es verstehend aufnimmt? Je mehr sie sich gegenseitig beobachteten, desto intensiver wurde diese Frage in seinem Inneren, aber er wollte nichts erzählen, er wollte nicht riskieren endgültig verlassen zu werden. Yami sah müde und nachdenklich aus. Schon seit ein paar Minuten lag er da, schaute ins Leere und schien zu grübeln. Seto mochte er seinen Freund so zu sehen: vollkommen in Gedanken versunken, in Arbeit vertieft, oder einfach nur verträumt am Küchentisch. Er beobachtete ihn gerne. "Verrätst du mir an was du denkst?" Fragte Seto und Yami seufzte schwer. "Das Auto." Brachte er das Thema erneut zur Sprache, was für eine unromantische Aussage. "Du weißt wie gerne ich es selber behalten würde, aber das geht nicht. Ich muss meine Miete und Rechnungen zahlen. Ich hab schon genug Ausgaben und wenn das noch dazu kommt, egal wie wenig es ist, hab ich nicht mehr viel zum leben. Ich rechne doch jetzt schon weil mir wegen dem Führerschein so viel Geld fehlt." Jetzt hatte er das "Geschenk" komplett abgelehnt und egal was Seto sagen würde um ihn zu überreden seine Meinung wider zu ändern es sollte nicht funktionieren. "Wie viel Miete zahlst du?" Fragte Seto darauf und strich ihm über die Wirbelsäule. "Vierhundert. Dazu kommen noch Strom, Wasser, Heizung und Lebensmittel- und selbst wenn ich Tag und Nach arbeite bekomm ich nicht genug Geld zusammen um mir dieses Auto leisten zu können." Seufzte der Gefragte schwer. Natürlich könnte er sich das Auto leisten wenn er nicht mit dem Gedanken spielen würde zu studieren. Und ihm war schon beinahe klar das er dann auch umziehen müsste da die Gegend dann einfach viel zu teuer für ihn war. Bei seinem Gedanken an Arbeit fiel ihm ein das wenn er Setos altes Angebot, immer wieder bei ihm anfangen zu können, annehmen würde er sich seinen Momentanen Lebensstand sicher erhalten könnte. Aber bei der Überlegung war gleich wieder sein Stolz da: schließlich hatte er vieles auch geschafft ohne auch nur einen Cent von seinem Freund haben zu wollen. Seto lächelte darauf und dachte über etwas nach was er sich bis dato nicht getraut hatte zu fragen. Breit lächelnd gab er ihm einen Kuss auf die Tätowierung, auch wenn er wusste das Yami das absolut und überhaupt nicht leiden konnte. "Warum ziehst du dann nicht zu mir?" Fragte er und Yami drehte sich ganz langsam zu ihm um- mit einem leicht irritierten Gesichtsausdruck. "Du bist mehr bei mir als hier, warum dann nicht das ganze Geld das du hier rein steckst sparen und für etwas besseres ausgeben? Ich hab genug Platz." Bat er und Yami lächelte. Es war wieder dieses selbe Lächeln in das Seto sich verliebt hatte und ihn fest in den Arm schließend antwortete er: "Liebend gerne." Allerdings fiel sein Blick dabei auch noch auf den Wecker, der ihm prophezeite das Kyles und Andrews Flug in einer halben Stunde landen sollte- und die zwei lagen noch im Bett. Aus der Dusche wurde wohl nichts mehr. * Leicht nervös stand Yami neben Seto am Eingang zur Gangway und wartete. Er hatte die beiden jetzt ein halbes Jahr nicht gesehen und fragte sich wie sie sich verändert hatten. Wenn er ehrlich war hatte er Angst die zwei jetzt wieder zu sehen, er konnte sich vorstellen das sie nicht lange bleiben würden und wenn er daran dachte das sie bald wieder abreisen würden wurde ihm schlecht. Schreiben, Chatten, Texten, das reichte irgendwann nicht mehr, besonders da es zwei Dinge gab über die er mit Kyle unbedingt persönlich reden wollte. Vor einer Woche hatte er einen Brief vom Modern Arts College in LA bekommen und auch vom Gable College in Domeno(auch einer Kunstschule)das er aufgenommen wurde. Er würde gerne nach LA, es war eine der besten Kunstschulen Nordamerikas und da hätte er eine echte Chance wirklich etwas über Kunst zu lernen und dann eventuell auch mehr machen konnte als Zeichnen, richtig Geld zu verdienen. Er hatte Talent, das wussten alle, und da konnte er sich voll und ganz ausleben. In der High shool hatte er wegen seiner Zeichnerei ein paar kleine Probleme gehabt, da er im Unterricht meistens mehr damit beschäftigt war als mit allem anderem und er hatte nicht einmal im Traum daran gedacht aufs College zu gehen. Es wäre einfach zu teuer gewesen, zumindest hatte er das damals noch gedacht- und er hatte niemandem auf der Tasche liegen wollen. Aber unbewusst und ungewollt tat er es doch. Ein Kunststudium am Modern Arts College in LA, wie gerne würde er da hin. Aber...er konnte doch nicht weg, konnte und wollte es eigentlich auch nicht, er hatte hier alles was ihm wichtig war: seine Freunde, seinen Freund, seine Familie. Neben dieser Tatsache das ihm die anderen fehlen würden konnte er sich das Gable College eher leisten als das Modern Arts und wenn er das schon Seto erzählt hätte säße er vermutlich schon im Flieger nach LA, zusammen mit einem Barscheck und würde täglich "pendeln". Den anderen hatte er auch noch nichts gesagt, nur seiner Mutter hatte er was davon erzählt, aber die hatte momentan ihre eigenen Probleme. Auch etwas das er den anderen bis her noch nicht erzählt hatte und nicht wusste wie sie darauf reagieren würden, er wusste selber noch nicht damit umzugehen- es war ziemlich hart als sie es ihm erzählt hatte. "Ich hab dir gesagt: ,Kauf ihr die Dinger nicht ab, die sind zu sperrig.'- aber NEIN, du musstest es besser wissen." "Ich hab dir von Anfang an gesagt das ich für die anderen was mitbringe, für jeden, da brauchst du nicht meckern." Hörten die beiden wartenden auch schon zwei ihnen wohlbekannte, meckernde Stimmen und sahen Andrew und Kyle auch sogleich aus der Gangway kommen. Kyle hatte sich wieder die Haare geschnitten, aber diesmal nicht so kurz wie das was Andrew ihm erzählt hatte. "Bitte, bitte es war dein Geld, mir ist es egal. Aber das du gleich so viele haben wolltest... ." Meckert Andrew weiter und lies Kyle dabei mehr unabsichtlich als absichtlich stehen. Der hatte sich voll und ganz Yami gewidmet und hatte ihn einfach nur fest in den Arm geschlossen und erst da hatte Andrew gemerkt das er ein paar Schritte allein gegangen war. Jetzt kamen zwei Leute bei diesem Anblick ein klein Wenig überflüssig vor. "Schön euch wieder zu sehen." Meinte Yami sich aus der Umarmung lösend und begrüßte auch gleich Andrew, während Kyle Seto "Hallo" sagte. Zwar nicht ganz so begeistert aber immer noch froh und glücklich wieder zwei bekannte Gesichter mal nicht über einen Bildschirm zu sehen. "Ich muss euch so viel erzählen, über Japan, die Meisterschaft, die Leute- es war einfach toll." Fing Kyle darauf an und strich Yami einmal durchs Gesicht. "Siehst gut aus." Sagte er und Yami schaute kurz auf den Boden. Es war immer noch das ein Kompliment von Kyle, egal wie klein oder unwichtig es war, ihm irgendwie immer noch peinlich war, aber, genau wie bei Seto, er möchte es. "Das kannst du doch nachher noch erzählen," unterbrach Andrew ihn darauf, "wir sollten uns erst einmal einquartieren und ich muss mich sowieso noch bei dir einleben, hab doch nichts." Und es wunderte die anderen das er nicht mehr als einen Satz gesagt hatte. Was sie nicht wussten war das er sich unwohl fühlte in Yamis Gegenwart- immer noch wegen der Sache mit Jun. Aber er hatte Kyle versprochen Yami gegenüber keinerlei Andeutungen dazu zu machen, vom ansprechen ganz zu schweigen. Vermutlich war es aber genau das was ihm schwer fiel: still zu sein bei dem Thema, egal wie sehr es ihn beschäftigte. Aber wenn er sah wie gut Yami damit umzugehen schien fragte er sich weswegen er sich darüber so viel Gedanken machte. Nach einer quälenden Dreiviertelstunde an der Gepäckausgabe hatten die zwei auch endlich alles was sie auch mitgenommen hatten und ihre beiden Begleiter fast in den Wahnsinn getrieben. Allerdings nur weil Yami dieses Problem in seinem ganzen Leben nur ein Mal gehabt hatte und Seto es nie gekannt hatte- privat Fliegen ist halt am praktischsten. "Und wo ist dein Auto?" War eine Frage von Kyle an Seto gerichtet. Dieser deutete auf einen silbernen BMW in der ersten Reihe und zwei Leute staunten nicht schlecht. "Schicke Karre- aber hattest du das letzte mal als ich dich gesehen hab nicht noch ein anderes Auto?" Fragte Kyle leicht irritiert das Seto sich ein anderes Auto geholt hatte- er selber hätte auch gerne ein neues, aber er war ja nicht reich- aber es wunderte ihn nicht. Könnte er es sich genauso leisten hätte er mindestens drei Waren gekauft. "Hab ich gesagt dass das mein Auto ist?" Fragte Seto darauf und da es sonst nur eine Person unter den Vieren gab die da wohnte lag Kyles Frage: "Das ist deins?", ziemlich nah. "Ja, das ist meins." Bestätigte Yami nickend darauf. "Und ich fahre selber." "Du fährst, selber, mit diesem Auto." Fasste Kyle kurz zusammen und strich sich durch die Haare. "Du fährst Auto." Stellte er erneut fest. "Seit heute, ich fahr nicht gut." Kam es darauf von Yami, worauf er von Kyle allerdings nur ein: "Ach was, sonst hättest du ihn nicht bekommen.", erntete. Kyle saß vorne. Er hatte Yami dabei noch nervöser gemacht als Seto es je hätte tun können und das nur indem er neben ihm gesessen hatte. Ungefähr eine Stunde später waren die vier wieder in der Stadt angekommen. Yami hatte keinen Unfall gebaut und war, im Gegensatz zu allen anderen in diesem Wagen die auch einen Führerschein hatten, vollkommen nach Vorschrift gefahren. Und so unsicher wie er gewirkt hatte, hatten zwei Leute es bewusst vermieden ach nur ein Wort an ihn, bezüglich seines Fahrstieles, zu richten- es bestand die Gefahr des plötzlichen, unnötigen Bremens/Beschleunigen. Gleich nachdem sie dann auch bei Kyles Haus angekommen waren, wurde sich "neu" eingerichtet: Kyle oben in seinem alten Zimmer, Andrew unten in einem der Gästezimmer; momentan konnten sie nicht mehr im selben Raum schlafen. Es hatte sich wenig verändert seit er gegangen war. Es war freundlich von Yami gewesen das er sich so lange um alles gekümmert hatte- er hatte sogar geputzt. Obwohl...freundlich? Er hatte es Kyle ja versprochen und er war niemand der Versprechen brach. Seto hatte sich kurz nach der Ankunft wieder verabschieden müssen, mit der Ausrede er müsse noch etwas in der Firma erledigen- die einzige Aussage bei der Yami nicht weiter nach fragen würde. Das er noch die Vorbereitungen für den Abend treffen musste brauchte er nicht zu verraten. "Was ist jetzt eigentlich mit euch beiden, du hast ja nichts erzählt?" Fragte Yami mal ganz vorsichtig, während er oben bei Kyle in dessen Zimmer saß und zusah wie dieser seine Tasche ausräumte. "Nicht viel." War die leicht traurige Antwort, er wollte nicht an das denken was zwischen den beiden gewesen war. "Ich hab dir was mitgebracht." Wechselte er ganz schnell das Thema und drückte ihm einen recht dicken CD-Sammelordner in die Hand. "Die hab ich mir von Julia, dieser elenden, vorlauten, großmäuligen Rockerbraut aus dem Deutschen Team; man wie ich die vermissen. Die Lieder sind zwar auf deutsch, aber sie hat die Texte übersetzt und die sind wirklich der Hammer. Und ich habe dir noch was mitgebracht." Erklärte er und schob ihm eine kleine Tasche zu. Kaum das Yami den Reisverschluss geöffnet hatte musste er breit lächeln: die ganze Tasche war voll mit Comics und Doujinshis. "Du hast es nicht vergessen, dabei hab ich es nur ein mal erwähnt." Stellte er fest und Kyle nickte darauf. "Ich war auch so frei etwas für Seto mit zu bringen. Ich bin mir zwar nicht sicher ob er es mögen wird- oder ob er es schon hat- aber... ." "Meine Mutter ist schwanger." Unterbrach er ihn plötzlich und hatte damit voll und ganz seine Aufmerksamkeit. "Moment sag das noch mal." Verlangte Kyle und setzte sich zu Yami auf den Boden, dieser holte Luft und wiederholte es: "Meine Mutter ist schwanger. Im sechsten Monat- sie vermutet es wird ein Mädchen.", setzte er noch einen drauf und Kyle stützte stöhnend seinen Kopf in die Hände. "Willst du mich verarschen?" Fragte er trocken und sah ihn wieder an. "Du bist zwanzig, wie alt muss dann deine Mutter sein?" Stellte er eine ihm berechtigte Frage und Yami seufzte leicht enttäuscht. Er hätte eigentlich gedacht das Kyle sich daran erinnerte das seine Eltern jünger waren als seine. "Sie war siebzehn als ich auf die Welt kam, mit achtzehn haben meine Eltern geheiratet- auf ihrem Hochzeitsfoto hatte sie mich auf dem Arm. Jetzt sag also nicht das sie dafür zu alt wäre." War die ebenso trockenen wie aber auch traurige Antwort auf die Frage. "Wie fühlst du dich dabei?" Fragte Kyle darauf, er konnte sich irgendwie vorstellen das Yami sich Anbetracht der Tatsache das er mit vierzehn rausgeworfen worden war bestimmt ziemlich scheiße fühlte. "Wie schon?" Fragte er gegen und sein Gegenüber nickte. Verständlich das er sich hintergangen fühlen musste, wenn seine Mutter ihr erstes Kind weggeschickt hatte und jetzt, so spät, ein zweites bekommen wollte. Aber kaum das er so traurig geklungen hatte wechselte sein Gesichtsausdruck auch schon und er lächelte: "Aber ich find's toll das sie sich so auf ihr Baby freut, außerdem wollte ich schon immer Geschwister haben." Kyle wusste nicht genau ob er ihm das glauben sollte. Auch wenn Yami sich momentan nicht anmerken lies wie sehr ihn das kränkte, konnte er sich nicht vorstellen das es ihm so wenig ausmachte wie er behauptete. "Ja, das hattest du schon immer gesagt." Bestätigte Kyle dieses(seiner Meinung nach)aufgesetzte Lächeln. Es war wohl besser wenn er nicht weiter auf diesem Thema rum ritt. Er erinnerte sich wie verzweifelt Yami an dem Tag seines Rauswurfs gewesen war und wie er geheult hatte und er konnte sich vorstellen das er bei dieser, eigentlich sehr erfreulichen, Nachricht nicht sehr glücklich reagiert hatte. "Was hat dein Freund dazu gesagt?" Fragte Kyle nach kurzer Stille weiter, auch wenn er nicht weiter danach hatte fragen wollen, er wollte es wissen. "Ich hab's ihm noch nicht erzählt, ich weiß nicht was er sagen würde." "Er wird bestimmt nichts schlimmes sagen. Du hast ihm schon peinlichere Dinge erzählt- weswegen sollte er sich deswegen also aufregen?" Versuchte Kyle ihn zu beruhigen und tatsächlich hatte er den anderen kurz zum lächeln gebracht. "Bei ihm kann man nie wissen." Kam dann ein zum Lächeln nicht passender Satz und Kyle seufzte schwer. Seine Sorgen konnte da nicht mithalten. Und jetzt war wirklich der Moment angekommen an dem er darüber nicht noch eine einzige Frage stellen sollte, auch wenn er gerne weiter darüber reden würde, um seinem Freund ein besseres Gefühl und mehr Selbstvertrauen zu geben, so wie er es sonst immer geschafft hatte. Aber dafür ging es ihm momentan selber zu schlecht, auch wenn er das nie zugeben würde. "Was ist eigentlich das "Nicht viel" bei dir und Andrew?" Fragte Yami nach einer kurzen Weile um mehr oder minder ein neues Thema zu finden um nicht länger über seine eigenen Probleme zu jammern und Kyle stoppte kurz in seiner Bewegung. Eigentlich war das eines der Themen von denen er nicht reden wollte. "Nicht viel heißt: nicht viel." "Es heißt das du nicht darüber reden willst, richtig?" Fragte Yami und Kyle gab als Antwort lediglich ein gequältes Seufzen. "Es ist ihm schwer gefallen wieder her zu kommen, er hat das Land geliebt und davon geredet wie toll man im Hochland fahren könnte. Die Motorrad Session hat am ersten April angefangen und das heißt das er nur noch keine Cross Rennen fährt weil er zu Joey und Mais Hochzeit kommen wollte. Außerdem überlegt er ob er nicht nach Deutschland fahren sollte, das scheint ihm sehr ernst zu sein." Erzählte er und packte darauf unbeirrt weiter aus. Aber Yami kam es so vor als ob Kyle etwas ganz anderes viel mehr zu bedrücken schien, als das der Mensch den er liebte wieder in ein anderes Land wollte- er konnte schließlich mit. Und das sagte er dann auch: "Du kannst doch sicher wieder mit.", aber anscheinend war das nicht ganz der Fall, das konnte er in Kyles Augen lesen. "Natürlich kann ich das, aber wozu? Er geht dann nicht nur da hin um zu fahren, verstehst du? Er hat jemanden vom deutschen Team kennengelernt und überlegt deswegen ob er da hin auswandern sollte." Gab er den Punkt der ihn traurig machte laut zu und Yami wunderte sich einen Moment. "Aber wieso? Ich dachte du hättest ihm endlich- nach diesen deutlichen Anspielungen- gesagt was los ist. Interessiert ihn das nicht?" Fragte er und Kyle seufzte schwer, als wenn ein Gebirge auf seinem Herzen säße. "Er weiß es nicht. Er merkt so etwas nicht von allein, nicht einmal wenn du es auf eine Leuchtreklame schreibst; und ich hab ihm nichts gesagt. Wozu auch? Jetzt ist es eh zu spät." Bedauerte er und Yami hätte ihn für diese Aussage am liebsten geschlagen! "Es ist nie zu spät um jemandem zu sagen das man ihn liebt. Geh runter und trau dich, was schlimmeres als einen offiziellen Korb kannst du nicht bekommen." "Glaubst du." "Nein: ich weiß es." Kyle ging nicht runter, dazu fürchtete er sich zu sehr vor dem eventuellen NEIN. Aber irgendwie war das für Yami verständlich: er kannte dieses Gefühl selber- es war schlimm sich vor dem Erwarteten zu fürchten. Wie gut das sie noch Zeit hatten bis Andrew fahren wollte, es waren noch knapp drei Wochen bis zur Hochzeit und so lange würde er mindestens bleiben. Vielleicht konnte er ja etwas dazu beitragen das Kyle sich endlich mehr traute und Andrew es endlich merkte, das würde den beiden sehr gut tun. Als Andrew ihm damals die Tätowierung gezeigt an seiner Hüfte hatte und auch an das KA on Kyle gedacht hatte, war ihm klar gewesen dass, auch wenn beide gesagt hatten das sie sie entfernen lassen wollen, immer noch aneinander hingen. Zwar nur unterbewußt und Kyle jetzt wieder vollkommen bewusst, aber auch bei Andrew musste ganz tief unten in seinem Herzen noch an Kyle hängen- auch wenn er gesagt hatte das sie alles nur aus jugendlicher Dummheit gemacht hatten. Währenddessen war Seto zu Conny gefahren. Da es ihm egal gewesen war wo er am Abend mit den anderen dreien hin fuhr, hatte er zu ihr gesagt das sie doch bitte irgend etwas in Richtung Oper/Theater raus suchen und auf seinen Namen Karten bestellen. Er musste sich nur noch bei ihr informieren wie das Stück hieß, worum es ging und wann es anfing. Und dann müsste er sich bemühen sich dabei nicht zu langweilen, er hatte es schließlich versprochen. Nicht gerade glücklich wirkend klingelte er bei Familie Winter. Noch vor einem halben Jahr hätte er nie daran gedacht das er jemals in seinem Leben freiwillig, ohne Kündigungsbescheid, zu Conny fahren würde. Er hätte auch nie gedacht das er mit ihr jemals so etwas wie eine Freundschaft ähnliche Beziehung aufbauen würde, und jetzt? Jetzt war er die kurze Rampe zur Haustür hochgegangen und wäre fast gegen ein rosanes Kinderrad gelaufen. Die Tür ging einen Spalt auf und Jenny schaute ihn von unten an, mit einer Schüssel trockener Corn Flakes in der Hand. "Hallo Jenny, ist deine Mama da?" Fragte er das Kind, ganz gegen seine sonst gängige und bekannte Art, vollkommen freundlich und sie nickte stumm. "Kannst du ihr sagen das ich da bin?" Fragte er weiter und sie nickte wieder. "Mama! Der Idiot ist da!" Rief sie und lief nach hinten. Seto überlegte ob er den Satz dieses kleinen Mädchens vertiefen sollte. Aber eigentlich wunderte es ihn nicht das, schließlich war sie Connys Tochter und hatte bestimmt schon schlimmere Dinge aufgeschnappt, als das Wort Idiot im Zusammenhang mit ihm selbst. Nicht gerade glücklich guckend kam Conny eine Minute später auch zur Tür, es schien ihr irgendwie peinlich zu sein das Jenny das gesagt hatte- zumindest in Setos Gegenwart- aber es stimmte ja(zumindest ihrer Meinung nach). "Hallo Seto, komm doch rein." Bat sie und Seto seufzte innerlich. Es war klar das sie sich nicht dafür entschuldigen würde, warum also auch nur Ansatzweise etwas anderes denken? Nickend nahm er ihre Bitte an und folgte ihr ins Innere. "Tut mir leid das es hier so aussieht- ich hatte keine Zeit zum aufräumen." Entschuldigte sie sich und ging in die Küche. Irgendwie verständlich wenn man ein kleines Kind hatte und auch noch arbeiten musste, ihr Mann konnte ihr in diesem Punkt wohl nicht großartig helfen. Und in dieser Überlegung erkannte er wieder was für ein großes Glück er hatte zwei gesunde Beine zu haben, es war keine Selbstverständlichkeit. Conny war mit Jenny allein zu Haus. Seto hatte in irgend einem, einem Gespräch sehr ähnlichen, Wortwechsel zwischen ihm und ihr mitbekommen das ihr Mann Sascha wohl auch trotz allem was passiert war einer Arbeit nachging und erst am späten Nachmittag wieder zu Hause war. Sie hatte erzählt das er an ihrem ersten Hochzeitstag einen ziemlich schlimmen Motorradunfall gehabt hatte, der sein ganzes Leben auf einen Schlag verändert hatte. Von heute auf morgen hatte er die Fähigkeit verloren zu laufen und ebenso seinem Lebensmut- wie es wohl auch bei Seto gewesen wäre, wenn er nicht wieder gesund geworden wäre. Er war wohl erst einundzwanzig gewesen als das passiert war. Das einzig positive in dieser Zeit im Krankenhaus war das Conny ihm gesagt hatte das sie beide ein Baby bekommen würden, und auch das einzige was ihm wieder die Freude am Leben zurückbrachte. Die Zeit der Schwangerschaft die er glücklicherweise erleben durfte, den ersten Schrei seines Kindes, es in den Armen zu halten und anzusehen, alles hatte ihm gezeigt wie wertvoll jeder Tag war den er erleben durfte und hatte ihm klar werden lassen das er jeden Tag genießen musste- es könnte der letzte sein den er mit seiner Familie verbrachte. "Kann ich dir was anbieten? Kaffe vielleicht?" Fragte sie und war schon kurz davor einen Handgriff zu machen als er mit dem Satz: "Ich wollte eigentlich nur die Karten.", ablehnte. "Wie immer ganz der Geschäftsmann," seufzte sie und setzte sich an den Tisch, "da hab ich doch tatsächlich gedacht du kommst mal vorbei um mit mir zu reden, aber NEIN, du musst gleich auf den Punkt kommen." Seufzte sie weiter und Seto setzte sich Augen rollend zu ihr. Er war bestimmt nicht scharf darauf sich länger mit ihr zu unterhalten- zumindest heute nicht. "Ich bin nicht zum reden da, sondern wollte nur die Karten und dann wieder gehen." Sagte er trocken und entlockte ihr ein lächelndes: "Wie gesagt: ganz der Geschäftsmann.", worauf er stumm den Kopf senkte. "Worüber sollte ich mit dir reden?" Stellte er eine, seiner Meinung nach berechtigte Frage und sie seufzte erneut. Er war keine drei Minuten da und schon wünschte sie ihn in die Wüste. "Alles mögliche," antwortete sie, "wie läufts mit deinem Freund?" Fragte sie gleich im Anschluß und anscheinend war das nicht gerade ein Thema über das ihr Brötchengeber reden wollte. "Es geht dich nichts an was zwischen uns los ist!" Fuhr er sie an und sie lächelte. "Also so weit gut- ansonsten würdest du dich wieder ausweinen." Stellte sie fest und erinnerte damit an die Situation der beiden von vor einem Jahr. Seto lies schüttelnd den Kopf hängen. Das sie immer so furchtbar direkt sein musste! Es stimmte gar nicht das er zu ihr kam um sich bei ihr auszuweinen, wie sie es nannte! "Ja es geht uns gut und wir haben uns endlich wieder richtig versöhnen können, nach der ganzen Geschichte. Und ich hab ihn gefragt ob wir zusammenziehen; er hat JA gesagt." Und jetzt hatte er ihr doch etwas von seinem Privatleben erzählt, was er sonst immer so gerne unter Verschluss hielt. Aber eigentlich gehörte sie zum Freundeskreis und Freunden konnte man so etwas erzählen- hoffte er zumindest. "Wird ja auch mal Zeit, nach zwei Jahren. Ich will doch hoffen dass das gut läuft mit euch beiden." Und kaum das sie diesen Satz ausgesprochen hatte, hörte sie auch schon ihr Kind schreien. Sich entschuldigend verließ sie schlagartig die Küche und Seto wunderte sich. Wenn sie im Club genauso schnell bedienen wie aufspringen könnte, wenn es um ihr Kind ging, hätte er am Abend sicher doppelt so viele Kunden- und doppelt so viele Betrunkene. Also sollte er diesen Gedanken ganz schnell wieder verwerfen. Und sich etwas verloren vorkommend schaute er sich um. Wenn er dreist und unhöflich wäre würde er sich in Connys Küche selbst bedienen und eine Kanne Kaffee kochen- er hatte noch nicht gefrühstückt. Wenn er wüsste was sie jetzt genau machte könnte er sie auch fragen ob sie es machen würde. Und kaum das er daran gedacht hatte kam Conny mit ihrer heulenden Tochter auf dem Arm in die Küche gelaufen. "Seto tut mir leid: ich muss mit Jenny ins Krankenhaus- ich bring dir die Tickets später vorbei!" Sie hatte ihn nicht einmal richtig angesehen als sie ihn freundlich und gestresst raus warf und sich ziemlich unkoordiniert auf zum Murphy machte. Hoffentlich ging es der Kleinen gut. Vier Stunden später saß Seto mit Conny und Jenny im Café Vivaldi und gab den beiden einen Becher Eis aus. Jenny hatte den linken Arm im Gips und war bemüht sich irgendwie zu kratzen. Conny hatte ihm erzählt das sie unglücklich vom Bett gefallen war und das der Arzt gesagt hatte sie hätte sich die Hand gebrochen. Eigentlich sah es ganz niedlich aus wie die Kleine auf der Bank saß, den Arm in der Schlinge und versuchte den Löffelstiel zwischen Gips und Arm zu bekommen um das aufkommende Jucken zu bekämpfen. "Jenny... ." Bat ihre Mutter seufzend und zog den Löffel aus ihrem Gips. Seto lächelte Kopfschüttelnd und widmete sich weiter seinem Kaffee. Eigentlich war das ziemlich niedlich, wie sie da saß mit ihrem Handikap und es sich doch nicht anmerken lassen wollte und auch wie Conny wieder als liebevolle aber leicht streng wirkende Mutter da stand. "Tut mir leid das du so lange warten musstest," entschuldigte sie sich bei Seto und suchte in ihrer Handtasche nach den Karten, "aber ich hab dir ja gesagt das ich sie mitbringe." Sagte sie und schob ihm vier Tickets rüber. "Das Stück wird euch gefallen: es ist eine Mischung aus Theater und Oper über die Hexenverfolgung im Mittelalter- aber kein Musical. Ich hab's selber noch nicht gesehen, aber es soll umwerfend sein. Es ist Anzugpflicht- ich bin sicher du hast einen. Beginn ist um zwanzig Uhr und voraussichtliches Ende gegen elf. Ich hab keine Logenplätze bekommen, also sitzt ihr dritte, oder vierte Reihe von vorne- ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber es steht auf den Karten und ihr werdet eingewiesen. Und ich bekomme vierhundert sechsundzwanzig vier von dir." Erklärte sie ihm die für den Abend geplante Situation und musste ihrer Tochter gleich wieder den Löffel weg nehmen. "Nimmst du einen Scheck?" Fragte Seto ganz nebenbei und sie lachte kurz, was ein NEIN bedeutete. Es stimmte also: nur Bares ist wahres. "Also gut." Meinte er darauf, suchte fünfhundert Doller raus und schob sie ihr mit einem: "Stimmt so.", über den Tisch. Allerdings wusste Conny nicht ob sie diesen Satz mehr als dankbar auffassen sollte, oder als Lohn für besondere Dienste. Seufzend steckte sie den Schein ein, wenn er sagte das es so stimmte dann sollte es so sein- Geldgeschenke lehnte sie nicht einmal von Seto ab. "Ich hoffe das Stück gefällt euch, dann schau ich es mir mit Sascha wohl auch noch an." Murmelte sie leise in ihren Eislöffel. "Was macht dein Mann eigentlich das ihr so oft in die Oper könnt?" Fragte Seto und Conny lächelte. Ob er wohl wusste was er ihr zahlte und was für ein gutes Trinkgeld man bekommen konnte wenn man einen tieferen Ausschnitt trug? "Er ist Trainer eines behinderten Teams. Es gibt nicht viele hier in der Stadt die so was machen. Wenn man jung ist und man plötzlich nicht mehr laufen kann brauchst du andere um dich herum die das auch nicht können und dir deinen Lebensmut zurückbringen." Schwärmte sie leicht traurig verträumt und ihr Gegenüber nickte. "Kurz gesagt: er ist Sportlehrer." Brachte dieser es auf den Punkt und sie nickte kurz, mit dem Satz: "Ja, so könntest du es auch sagen- ich nenne es lieber Motivationskünstler, es ist schwer mit solchen Leuten zu arbeiten." "Trotzdem könnt ihr euch nicht so teure Theaterstücke leisten." "Schon mal von sparen gehört, Junge?" Fragte sie doch leicht angesäuert. "Wenn er mich alle drei bis vier Monate ein mal ins Theater, oder in die Oper einlädt heißt das nicht gleich das wir reich sind." Schimpfte sie leise, sie waren schließlich nicht im Club, ansonsten hätte sie etwas bissiger darauf reagiert. Seto nickte darauf. Er hatte zwar schon davon gehört das andere Leute sparten, aber bei ihm würde das nur lächerlich wirken, wozu denn auch? Mit diesem Nicken sollte dieser Teil ihres heutigen Gesprächs vollkommen beendet sein und keiner von beiden hatte mehr einen Gedanken daran verschwendet über Finanzen zu reden. Eine halbe Stunde später verabschiedeten sich die beiden jungen Frauen von ihrem Gastgeber. Und dieser musste sich auch schleunigst auf den Weg machen. Es war schon halb sechs und wenn sie um Punk acht da sein sollten musste er auch noch den anderen bescheid geben, damit die auch ja pünktlich waren. Für Yami war es natürlich eine sehr erfreuliche Nachricht das Seto doch tatsächlich sein Versprechen gehalten hatte. Andrew und Kyle, die kaum richtig ausgepackt hatten, waren zu Anfang nicht unbedingt so begeistert, was sich allerdings schnell geändert hatte nachdem sie im Saal saßen. Auch wenn sich die Thematik durch die Kurzbeschreibung auf einem der an der Oper hängenden Plakate ziemlich langweilig angehört hatte, war es doch das genaue Gegenteil und etwas das man sich später noch mal anschauen konnte. Besonders die stimmlichen Leistungen der Hauptdarstellerin beeindruckten die vier, und das obwohl sie nicht viel von solchen Dingen verstanden. Tatsächlich endete das Stück um Punkt elf Uhr und trotz dieses freudigen ersten Abends, beide waren noch nie in der Oper gewesen, wollten Andrew und Kyle unbedingt nach Hause. Sie waren ziemlich lange geflogen und hatten den Tag über noch nicht viel geschlafen. Das natürlich nicht als schwerwiegendsten Punkt für ihre Aufbruchsstimmung vorziehend verabschiedeten sie sich von den anderen und machten sich gleich auf den Weg. Die andren beiden ebenso, allerdings wollten sie nicht sofort direkt nach Hause gehen. Erst gegen Mitternacht waren die beiden dann wieder im Palast und um ehrlich zu sein musste Seto zugeben das es gar nicht so furchtbar war wie er befürchtet hatte- hatte Conny gut ausgesucht. Und das er von den beiden Auswanderern noch einen Glückwunsch für seinen guten Geschmack bekommen hatte war auch nicht zu verachten- als wenn er von so etwas eine Ahnung hätte. Nach dem langen Sitzen waren die beiden noch kurz ein Stück gelaufen und hatten einfach über irgend etwas geredet, nur um die Stimme des Anderen zu hören und zu wissen das er da war. Reden gehörte endlich auch wieder zu den Sachen die sie einfach tun mussten um sich wohl zu fühlen, auch wenn es immer noch Dinge gab die der Eine dem Anderem nicht erzählten, weil er es nicht konnte oder nicht wollte. Oben in der Suite Angekommen pulten sich beide gleich aus den Anzügen, diesmal allerdings jeder alleine, für andere Dinge waren sie zu erschöpft. Beide hatten sich noch überlegt zu duschen, aber nur Seto hatte noch die Muße dazu, schließlich musste er am nächsten Morgen wieder früh raus und ins Büro. Eigentlich hatte er keine Lust am Morgen diesen Raum zu verlassen, er würde viel lieber noch längere Zeit mit seinem Freund verbringen, aber wenn er nicht doch ab und an in der Firma auftauchte würde nichts mehr funktionieren- und er würde nicht sehr lange weg bleiben(wollen). "Seto... ." Fing Yami einen Satz an bevor sein Freund in Richtung Bad den Raum verlassen konnte- und Seto drehte sich im Türrahmen um. "Meine Mutter wollte vorbei kommen." Sagte er und sah gleich ein erfreutes Lächeln im Gesicht seines Freundes. "Wirklich? Ich hab sie schon fast ein Jahr nicht mehr gesehen- wann wollte sie denn vorbeikommen?" Fragte er und Yami seufzte einen kurzen Moment. "Übermorgen. Sie freut sich dich mal wieder zu sehen, ist aber bis her nicht hier gewesen weil du keine Zeit hattest." Erklärte er und Seto nickte darauf. "Natürlich, kein Problem. Du weißt dass ich sie gern hab...aber ich wollte jetzt wirklich duschen." Verabschiedete er sich mit noch einem Kuss und machte sich dann wieder auf den Weg ins Bad. Yami seufzte schwer. Was würde Seto wohl sagen wenn er seine Mutter wiedersehen würde? Er hatte es ja selbst kaum glauben können, aber es war eine Tatsache- und ein schwerer Schlag in den Magen. Weswegen hatte er es Seto bisher eigentlich nicht erzählt? Er konnte jetzt schon hören wie er sich darüber aufregte. Aber wozu Aufregung, es brachte doch eh nichts und wenn er sowieso schon dabei war Seto unangenehme Neuigkeiten zu erzählen konnte er ihm auch gleich erzählen das er ein paar Tage nach LA wollte um sich das College anzusehen. Wenn er dann wieder da wäre würde er sich die hiesige Kunstschule ansehen und egal ob die anderen ihm einreden wollen würden das er nach LA gehen sollte, weil er doch schon früher davon gesprochen hatte, er würde es vermutlich nicht tun. Er konnte es sich einfach nicht leisten. Als zwei Tage später die Zeit näher kam das Yukarie vorbeikommen wollte wurde Yami doch irgendwie nervös. Es war zwar nicht das erste mal das sie bei ihm vorbei kam, auch nicht das erste mal das Seto dabei war, aber das seine Mutter ein Kind bekam. In ihm war jetzt die Frage groß was er dazu sagen würde. Als von unten die Nachricht kam das eine Frau unten in der Lobby wartete und nach oben wollte- sie behauptete doch wirklich sie würde erwartet werden-, bekam Yami ziemliches Herzklopfen. Wenn seine Mutter gleich vor ihm stehen würde, würde er nicht anders reagieren dürfen als sonst auch immer, egal wie Seto reagieren würde. Wie immer hatte Seto die Eingangstür nur angelehnt und hatte sich dann wieder zu Yami ins Wohnzimmer begeben. Das sein Freund doch leicht nervös wirkte fiel ihm nicht auf. "Hallo." Hörten die beiden Yukaries Stimme und sahen sie kurz um die Ecke luken. "Könnte ich eure Toilette benutzen?" Fragte sie freundlich und mit einem Lächeln und bekam kurz darauf eine Wegbeschreibung. "Hab ich dir eigentlich erzählt das meine Mutter momentan etwas...eigenwillig in ihren Launen ist?" Fragte Yami vorsichtig, er hatte es ihm eigentlich nicht(sofort)an den Kopf werfen wollen und Seto nickte. "Hattest du. Aber was hat sie eigentlich?" Fragte er und bevor Yami es ihm sagen konnte kam Yukarie in den Raum. Das sie einen mehr oder minder größeren Bauchumfang hatte fiel Seto bereits auf als sie auf ihm zu kam um ihn zu begrüßen um ihm die Hand zu schütteln. "Hallo Yukarie, wie geht's dir?" "Ach wie soll es mir gehen: ich kann nicht schlafen, nicht richtig essen, ich bin ständig müde und fühle mich fett und häßlich." "Wieso? Ich finde es steht dir. Weißt du schon was es wird?" Fragte er, was hätte er schon anderes fragen sollen/können? Er war nicht darauf vorbereitet, aber er hatte nicht vor sich in irgendeiner Art und Weise anmerken zu lassen das er ziemlich geschockt war sie so zu sehen. Geschockt deswegen weil Yami es ihm nicht erzählt hatte und er jetzt etwas dumm da stand. "Ich bin mir sicher es wird ein Mädchen." War ihre gelächelte Antwort und sie setzte sich, Stehen war auf die Dauer recht anstrengend. Es war schon recht spät als sie wieder gegangen war und die beiden hatten sich ins Schlafzimmer begeben. Seto hatte seit Yukaries Gehen nichts mehr zu seinem Freund gesagt. Er verstand nicht weswegen Yami ihm nichts davon gesagt hatte. Er hätte es verstanden wenn Yami, so wie er leider selbst, eine Frau geschwängert hätte, oder wenn sein Freund selber nicht sein Freund sondern seine Freundin wäre und schwanger wäre. "Seto...?" Sprach Yami ihn an und bekam keine Reaktion. "Seto?" Versuchte er es noch einmal und setzte sich zu ihm auf die Bettkante. "Rede mit mir." "Und worüber? Ich denke du willst nicht mit mir reden, wenn du mir nicht mal so was erzählst. Weißt du eigentlich wie blöd ich mir vorgekommen bin, als ich deine Mutter gesehen hab?" Fragte er und versuchte seine Stimme nicht gerade so wütend wirken zu lassen wie sie es war. Trotzdem sog Yami innerlich den Kopf ein, aber... "Kannst du dir vorstellen wie ich mich gefühlt hab, als sie es mir erzählt hat?" Fragte er und Seto kratzte sich nach Antwort suchen den Kopf. "Natürlich kann ich es mir vorstellen und gerade deswegen versteh ich nicht warum du es mir nicht erzählt hast. Ich denke nicht das du vor mir Geheimnisse haben musst, wenn es um Probleme geht." Antwortete er darauf und von jetzt auf gleich klang er wieder wie sonst auch immer und Yami seufzte schwer. Natürlich hätte er es Seto erzählen können und sich dann bei ihm ausheulen und hätte sich danach sicher besser gefühlt. Jetzt wo er darüber nachdachte war es für ihn vollkommen unbegreiflich weswegen er es nicht getan hatte. "Ich weiß nicht warum ich nicht darüber reden wollte, ich hab's schließlich keinem erzählt." Erklärte er, das er es drei Tage zuvor Kyle erzählt hatte brauchte er ihm nicht zu sagen. Für diese so traurig geklungene Antwort wurde er auch in den Arm genommen und Seto seufzte kurz. "Seit wann weißt du es?" Fragte er und hoffte das er seinen Liebsten damit nicht noch mehr verletzen würde als es dieser Abend schon getan hatte. "Weihnachten. Sie hat mich bei Seite genommen und es mir übers ganze Gesicht strahlend erzählt. Ich finde es ja toll das meine Eltern sich noch so sehr lieben das sie noch ein Kind haben wollen, aber vor dem Hintergrund das sie mich vor die Tür gesetzt haben... ." Er verschwieg den Rest dieses Satzes, aber er brauchte nicht mehr zu sagen. Sie hatten schon oft genug auf diesem Thema herumgeritten, zu oft schon. "Ist deine Mutter nicht eigentlich ein Bisschen alt um jetzt noch ein zweites Kind zu bekommen?" Das erste was er auf diese Frage bekam war ein leicht irritierter, leicht skeptisch Blick und dann musste er lachen. "Dafür hätte sie dich geschlagen," lachte er leise, "sie ist siebenunddreißig und hält sich keineswegs für zu alt dafür." Und Seto nickte darauf. Er sah seinen Freund so gerne lachen. Aber eines musste Yami ihn noch sagen. "Seto, ich hab allerdings noch eine Überraschung für dich." Erklärte der Jüngere etwas gequält und sein Freund seufzte schwer. "Ist es eine gute, oder eine weniger gute Überraschung?" Fragte er ihn loslassend gegen und jetzt musste er es Seto sagen- vorher hatte er sich das nicht getraut. "Ich flieg morgen für eine Woche nach LA, ich schau mir das College an." Sagte er und Seto sah ihn gerade und wundernd an. "Du willst studieren?" Fragte er und Yami nickte. "Ich werd mir das College in LA nicht leisten können, aber ich will es mir trotzdem ansehen." "Was heißt hier du kannst es dir nicht leisten? Wenn du Geld brauchst frag mich einfach, ich hab genug davon." "Ich hab mir schon irgendwie gedacht das du so was sagst," lächelte Yami leicht verlegen, "aber ich brauch nichts. Ich geh hier auf Collage, das kann ich mir leisten und es ist nicht so weit weg von dir. Ich wollte mir das in LA nur mal ansehen, es ist außerdem eine schöne Stadt. Im Sommer kann ich anfangen." Lehnte er das Angebot seines Freundes ab; er wollte es alleine schaffen! "Und wie kommt es das du plötzlich wieder zur Schule willst? Du hast die letzten zwei Jahre nur gearbeitet und gezeichnet." "Das ist es ja," lächelte Yami darauf, "ich hab gezeichnet und gezeichnet und mein Hobby zum Beruf gemacht. Mein Comic nennt man zusammen mit denen von weltweiten Größen in der Branche. Aber ich will etwas über das lernen was ich mache und nicht einfach nur stumm und stupide Zeichnen- schließlich ist es eine Art von Kunst." "Dann solltest du es machen, ich bin sicher du wirst es schaffen." Am nächsten Tag hatte Yami sich recht früh zum Flughafen auf, er konnte schließlich schlecht diesen weiten Weg fahren. Seto hatte ihn nicht begleitet und vielleicht war das für ihn auch besser so. Und jetzt wäre er eine Woche alleine- er hasste es alleine zu sein. Zumindest wollte er spätestens Sonntag wieder da sein und bis dahin sollte sich in dieser Etage einiges verändert haben. Wenn Yami wirklich zu ihm ziehen wollte, müsste etwas umgebaut werden. Und er hatte sich in den Kopf gesetzt das innerhalb der nächsten Woche ein neuer Büroraum errichtet und eingerichtet werden musste, und das er aus einem der sehr selten benutzten oberen Räume, er wusste nicht mehr ganz genau wozu er ihn mal eingerichtet hatte, ein zweites Schlafzimmer mit Balkon und großer Fensterfront machen zu lassen, so wie in seinem Schlafzimmer. Und egal was es kosten sollte, es musste bis dahin fertig werden! Daher hatte er sich auch schon einen halbwegs fähigen Handwerkskonzern ausgesucht, von dem er wusste das seine Wünsche ausgeführt würden- könnte er es würde er es auch selber machen, aber da er nicht handwerklich begabt war... . Das einzig negative an seinem Plan war das er dafür die Stadt verlassen und auf seinem Landsitz kampieren musste, er war schon lange nicht mehr da gewesen; schon drei Monate nicht mehr. Mokuba konnte er zu seiner Freundin verfrachten, worüber der bestimmt nicht ganz unglücklich wäre...sein Bruder...Er und Jaqueline kannten sich schon etwas länger als er und Yami und waren schon fast genauso lange ein Paar- zumindest wenn man das Jahr Trennung abzog in dem sie nicht miteinander geredet hatten und bei jemanden anderen gehabt hatten. Und das hatte ihn erwachsener werden lassen, teilweise sogar erwachsener als seinen großen Bruder- was für eine traurige Erkenntnis. Drei Tage später hatte Yami sich schon recht früh gemeldet und erzählt was er alles die letzten Tage gemacht und gesehen hatte. Und auch das Collage schien ihm wirklich sehr zu gefallen und die Studenten bei denen er für die Woche untergekommen war, schienen zwar verrückt waren aber sehr nett. Er war auch zum ersten mal in seinem Leben surfen gewesen und der Strandabschnitt an dem sie gewesen waren war wirklich schön gewesen- und er war auf einer Verbindungsparty gewesen. Er hatte sich zwar zusammen mit den anderen rein schleichen müssen und sie waren nach ein paar Stunden wieder rausgeworfen worden, aber das war es wert gewesen. Am Sonntag wollte er wieder da sein. Sonntag... . Ob die Arbeiter im Hotel bis Sonntag alles schaffen würden? Jeden Morgen früher aufstehen um fast eine Stunde fahren um ins Büro zu kommen- er fühlte sich alleine. Vielleicht sollte er seiner Sekretärin sagen das man ihn für die nächsten ein oder zwei Tage nicht im Büro antreffen würde und ausgehen- oder er ging mal wieder in den Club und schaute wie er lief. Dann könnte er sich mal wieder mit Conny einlegen, oder sie fragen wie es Jenny ging. Gut sah sie ja schon wieder aus, als sie aus dem Krankenhaus kam, etwas genervt wegen dem Gips aber gut. Sie versuchte sich auch schon wieder auf ihrem Skateboard, auch wenn ihre Mutter das gar nicht befürwortete; man konnte doch mit gebrochener Hand nicht Fahren. Zumindest aus Sicht einer Mutter: Vater und Tochter waren nicht der Meinung, und das hatte Streit zur Folge. Lange Überlegung, kurzer Entschluss: er würde die nächsten Tage wieder in den Club gehen! Vielleicht würde ihn das etwas von dem Gedanken ablenken das Yami nicht da war. Er könnte ihm natürlich hinterher fliegen, aber wahrscheinlich würde Yami ihm dafür die Leviten lesen. So saß er also am Abend oben in seinem Büro im Club und beobachtete durch die Scheiben die Menschen unten auf der Tanzfläche und an der Bar, das Personal. Alles war genau so wie vor drei Jahren, als er den Laden aufgemacht hatte. Damals hatte er Yami das erste mal gesehen, mit ihm geredet, mit ihm getrunken, war von ihm geküsst worden... . Alles Dinge an die er sich gerne erinnerte. Unerwartet öffnete sich die Tür und Conny kam schwer seufzend, mit einem Tablett auf der rechten Hand, in den Raum. "Ich kann mich nicht daran erinnern das ich was bestellt hatte." Sagte er und klang, ganz im Gegensatz zu dem wie er sich fühlte, so wie immer und sie stellte das Glas vom Tablett auf seinen Schreibtisch. "Tut mir leid, falls ich dich bei deiner "Arbeit" unterbreche, aber ich brauchte einen Vorwand um hoch zu kommen." Erklärte sie und setzte sich frech auf den Schreibtisch. "Und was sollte sein, das du unbedingt hochkommen musstest?" Fragte er und machte eine Geste um ihr zu sagen das sie gefälligst aufstehen sollte. "Jessika ist da und will unbedingt mit dir reden." Erklärte sie und stand freundlicher Weise auf, sie konnte ihm diesen Gefallen doch mal tun. "Hat sie gesagt was sie wollte?" Fragte der Clubbesitzer weiter und nahm das große Glas mit dem blaufarbenen Drink darin an sich. Conny zuckte lediglich mit den Schulter. "Keine Ahnung." Antwortete sie. "Madame ist doch zu fein um jemandem wie mir genauere Auskünfte zu geben, sie meinte nur es sei wichtig." Seto nickte darauf. "Dann sag ihr sie soll hochkommen. Wenn es so wichtig sein soll, will ich mit ihr reden." Conny nickte darauf. Sie erinnerte sich an das was vor knapp einem Jahr gewesen war, als er Jessika das letzte mal getroffen hatte. Er hätte fast seine Beziehung aufgeben müssen und es war kein leichter Weg gewesen, bis alles wieder so war wie es jetzt war. Nicht ganz zwei Minuten später überschritt Jessika die Türschwelle, in einem blauen Kleid, mit einem Glas Batida de Coco Kirsch in der Hand. So hatte er sie in Erinnerung: elegant und mit einem Blick aus Eis. "Hallo Seto, lange nicht gesehen." Sagte sie, so freundlich wie es ihr möglich war und setzte sich ihm gegenüber an den Schreibtisch. "Nicht lange genug. Was soll so wichtig sein das du mich belästigst?" Kam er sofort auf den Punkt und sie lächelte, trank einen kleinen Schluck aus ihrem Glas und antwortete: "Harold." "Komm mir nicht wieder damit!" Schrie er sie an und sie rollte mit den Augen. "Ich will nichts weiter als das du ihn dir zumindest ein mal ansiehst!" War ihre ebenso laute Antwort und beide hätten den anderen am liebsten den Inhalt ihres Glases ins Gesicht geschüttet. "Ich hab dir vor drei Monaten gesagt das ich ihn nicht sehen will und ich hab dir letztes Jahr gesagt das ich ihn nicht sehen will. Such dir einen Freund, jemanden der dich und den Jungen mag und lass mich in Ruhe." Versuchte er irgendwie die Wogen zu glätten, auch wenn er nicht vor hatte je wieder mit ihr auszukommen. "Ich werde mir auch jemanden suchen, sobald ich dafür Zeit habe," antwortete sie vollkommen ruhig darauf ohne jegliche Wut in der Stimme, "aber trotzdem bist du sein Vater." "Erzeuger, Liebes, Erzeuger, als Vater fühle ich mich nicht." War seine Tonlose Antwort und er widmete sich wieder seinem Getränk. "Egal wie du dich ihm gegenüber nennst: ihr seit verwand." Kam es tonlos, mit der Betonung auf "verwand" und Seto seufzte innerlich. Er wusste das sie Recht hatte und das er, egal wie sehr er es wollte, nicht verhindern konnte das er ein Kind gezeugt hatte. "Gut, du hast Recht: er und ich sind verwand, er ist mein Kind, aber anerkennen will ich ihn nicht. Erzähl ihm später irgendwas, wenn du unbedingt willst das er seinen Vater kennenlernt- ich hab genug eigene Sorgen." "Bin ich etwa kein Teil davon?" Fragte sie und schien leicht verletzt, trotzdem erkannte jeder der sie länger kannte das sie nur spielte. "Korrekt gesagt bist du meine Hauptsorge. Ich hab vor einem Jahr den Fehler gemacht mich wieder kurz auf dich einzulassen und deswegen ist meine Beziehung beinahe zerbrochen." "Ach stimmt ja," seufzte sie, "deine Beziehung, über die wohl keiner was weiß. Ich hab mich immer gefragt mit was für einem Bauernmädchen du zusammensein musst, das du wieder zur Königin zurückkommst." Für diese Aussage ohrfeigte er sie, das brauchte er sich von ihr nicht anhören lassen. "Was verstehst du schon von so was? Du hältst dich für etwas besseres, nur weil du Geld hast und auf einem Laufsteg beim Hin-, und Hergehen fotografiert wirst? Du verstehst nicht was mir dieser Mensch gedeutet und wie schwer es war wieder zusammenzukommen, weil du nichts weiter bist als ein herzloses, inneres Wrack. Du willst das ich euch besuche? Okay, dann komm ich morgen Nachmittag vorbei und beschäftige mich mit ihm- und jetzt verschwinde!" Befahl er und sie nickte auf den Boden schauend, dann schüttete sie ihm den restlichen Batida de Coco Kirsch ins Gesicht. "Das war für das "herzlose innere Wrack"." * Am Sonntag wartete Seto im Flughafen auf Yami. Wie versprochen hatte er Jessika und den Jungen besucht und ganz gegen seine Vermutung hatte es ihm gefallen Zeit mit ihm zu verbringen- auch wenn er weniger als zwei Stunden da gewesen war. Leider Gottes hatte er ihr auch versprochen das ganze noch mal zu wiederholen und das öfter als ein Mal. Durch diese Regelung hatte er es sich erspart das sie weiter davon redete ihn auf Unterhalt zu verklagen, was sicherlich dazu führen würde das die anderen von der ganzen Sache erfahren würde. Was nicht all zu gut wäre, wenn Yami auch dazu gehören- es würde sicher dazu führen das sie sich endgültig trennen würden und das wollte er nicht. Obwohl: wer wollte schon das der Mensch den man liebte einen verließ? Noch einmal brauchte er das nicht, er wusste ja selber das alles was er damals getan hatte ein dummer und idiotischer Fehler gewesen war und auch das er es bereute, aber nicht mehr ungeschehen machen konnte. Ganz gegen seine Erwartung hatten die Handwerker es auch tatsächlich im vorgegebenen Zeitrahmen geschafft aus dem im Penthouse angerichteten Chaos wieder etwas bewohnbares zu machen. Und da jetzt auch genug Platz da war das sein Freund sich auch verkriechen konnte fehlten noch zwei Dinge: Yami und das was er aus seiner alten Wohnung mitnehmen wollte- die Räume standen schließlich noch leer. Ob er es wohl erlauben würde das er ihm den Umzug bezahlte? Er könnte es als Geschenk zum Einzug ausgeben...oder sollte er es einfach machen, ohne Yami vorher zu fragen? Die Lautsprecherdurchsage das der Flug vierhunderteinundneunzig aus Los Angeles gerade gelandet sei, riss ihn plötzlich aus seinen Gedanken. Rauchend beobachtete er die Leute die aus der Gangway ins Gebäude kamen, wartete darauf seinen Freund zu sehen und freute sich schon richtig darauf in der große Leere seines Bettes wieder jemand zweites zu haben. Und kurz nachdem er den Stummel in einem der Aschenbecher ausgedrückt hatte sah er auch Yami, mit einer kleinen Tasche, auf ihn zu kommen- mit einem großen Lächeln im Gesicht und einer leichten Bräune- es schien ihm gut gegangen zu sein. "Schön das du wieder da bist." War das erste was Yami von seinem Freund zu hören bekam und kaum das er etwas darauf erwidert hatte wurde er gleich fest in den Arm genommen. Eine Umarmung...und sie waren an einem Ort wo sie nicht nur unter sich, oder unter Freunden waren...wieder etwas von den kleinen Dingen die das Leben besser und schöner machten. "Wie war die Reise?" Fragte Seto Yami los lassend und dieser lächelte zufrieden. "Einfach super," fasste er alles kurz in zwei Worten zusammen, "aber zu Hause ist es am schönsten." Fügte er hinzu und sie gingen langsam in Richtung Gepäckannahmestelle. "Und was hast du noch alles gemacht? Wir konnten ja nicht so lange Telefonieren." Fragte Seto und Yami seufzte. Er war keine zwei Minuten da und musste schon alles erzählen. "Na ja: ich hab eine Stunde mitmachen dürfen; das war wirklich sehr lehrreich- und ich hab bei den Studenten bei denen ich war auch gesehen wie schwer und auch einfach es sein kann, da durch zu kommen. Neben dem Lernen waren wir auch am Strand, haben über Gott und die Welt diskutiert und gesoffen." Sagte er trocken und Seto fragte sich in diesem Moment, ob es wirklich so einfach wäre Kunst zu studieren, oder ob das nur das erste Jahr wäre. Er hatte zwar nie studiert, aber so einfach konnte das doch nicht sein, oder kam es immer aufs Fach an das man studierte? "Und jetzt will ich einfach nur noch nach Hause." Seufzte der Jüngere und zog seinen vorbeifahrenden Koffer vom Rollband. "Ach ja," meinte Seto darauf, "da hab ich eine Neuigkeit für dich." Sagte er und Yami blieb kurz stehen. "Und das wäre? Bitte sag es mir schnell, ich bin fast vier Stunden geflogen und will einfach nur schlafen." "Du wolltest doch zu mir ziehen. Wenn du's immer noch willst und noch vor der Hochzeit durchziehen willst, solltest du dir schnell eine Umzugsfirma suchen." Sagte er mit einem Lächeln und Yami seufzte kurz, glücklich, aber trotzdem seufzte er. "Aber es fehlt doch Platz um meine ganzen Sachen unter zu bringen, oder willst du für die nächsten Wochen zwischen Kisten hausen?" Fragte er gegen und wunderte sich das Seto mit dem Kopf schüttelte. "Ich hab umgebaut," sagte er darauf, "wir haben zwei freie Zimmer und auspacken kannst du immer dann wenn du Zeit und Lust hast. Also: wann willst du umziehen?" "Wie wär's mit heute?" Fragte Yami gegen und hatte wieder dieses schöne Lächeln im Gesicht, das Seto so sehr liebte. Wenn er es wollte und plötzlich jegliche Müdigkeit vergessen hatte, konnten sie auch ein oder zwei von den anderen bescheid sagen um wirklich vor den bevorstehenden Feierlichkeiten mit dem geplanten Zusammenzug fertig zu werden. Und dann war der Tag da: die Hochzeitsglocken hatten zu läuten begonnen, das wohl freudigste Ereignis in diesen Tagen- zumindest für Joey und Mai. Yami und Seto hatten es leider versäumt sich zu ende neu einzurichten, da sie beide auch noch das College besichtigt hatten. Es war zwar nicht so groß und beeindruckend wie das in LA, aber trotzdem sehr schön. Aber trotz seiner Freude das er sich jetzt auch am College angemeldet hatte und auch angenommen worden war, machte Yami etwas Sorgen: sie hatten Umzug gefeiert(der Einzug würde später nachgefeiert werden), sie hatten einen interessanten Junggesellenabschied gefeiert(irgendwie gab es bei ihnen immer was zu feiern) und trotzdem schien es seinem Freund Kyle nicht gut zu gehen. Der war so ziemlich der Einzige der sich nur minder auf dieses Ereignis freute. Andrew wollte am nächsten Tag nach Europa fliegen, der Entschluss war bitter gewesen. Seiner Meinung nach war es das Beste was er je machen wollte, für seine Freunde, die er zurück lies, war es etwas sehr trauriges. Besonders für Kyle. Er hatte sich kaum getraut mal nicht mit Andrew zusammen zu sein, da er wusste wie alleine er sich fühlen würde wenn dieser nicht mehr da wäre. Als sie dich damals nicht mehr wiedergesehen hatten, nachdem Andrew die erste Meisterschaft gefahren war, hatte Kyle nicht mehr an ihn gedacht und es als das eingestuft was es eigentlich hatte sein sollen: eine Affäre. Aber nach einiger Zeit hatte er ihm gefehlt, nur ganz wenig aber er hatte ihm gefehlt und wie sehr er ihm wirklich gefehlt hatte war ihm erst wieder klar geworden als sie sich beim CSD wieder gesehen hatten. Vielleicht war das der Grund weswegen die beiden auf der Hochzeitsfeier kaum auseinander zu bekommen waren, auch wenn sie nur über irgendwelchen unwichtigen Müll redeten. Es wurde kein Wort über die Ausreise gesprochen, dafür war das für Kyle ein zu schweres zu bitteres und trauriges Thema. Daher war es auch kaum verwunderlich das die beiden den letzten Tag, bevor Andrew abfliegen wollte, zusammen verbrachten. Wie schon mit sechzehn saßen die beiden im Stadtpark an einem der Teiche und leerten eine Flasche Bacardi und eine Flasche Tiquilla. Das sie lediglich über unwichtige und schon längst vergangene Dinge sprachen, brauchte man wohl kaum zu erwähnen, wohl auch nicht das Kyle an diesem Abend beschloss das es der schönste seines Lebens sein müsste- schließlich war es auch der letzte an dem der den Mann seiner Träume sehen würde. Und es wurde ein sehr langer Abend, auch wenn Andrew vor hatte am Nachmittag zu fliegen. Und am nächsten Morgen, als der Moment an dem der Flug ging immer näher kam und sich die gesamte Clique im Jason Haus einquartiert hatte um Andrew zu verabschieden, war der Moment an dem Kyle am liebsten in Tränen ausbrechen würde ziemlich nahe. Aber er wäre nicht er wenn er zulassen würde das alle seine Freunde ihn heulen sehen würden, nicht wegen eines Jungen! Er hatte auf der Beerdigung seiner Schwester nicht geweint, also würde er es deswegen erst recht nicht tun! Ziemlich alleine hatte Kyle sich mit einer Bacardi Flasche in seinem Zimmer einquartiert. Er konnte nicht so viel freundlich tuende Menschen ertragen, es war eine zu liebliche Abschiedsstimmung und er war nicht all zu scharf darauf Andew "Lebe wohl" zu sagen. Daher beobachtete er auch nur stumm aus dem Fenster wie er irgendwann von einem Taxi abgeholt wurde und versuchte nicht daran zu denken das er sich nicht verabschiedet hatte. Ein Kopf schob sich durch die Tür und erkannte ,Monika', der schnurstracks auf ihn zu kam. "Warum sitzt du hier so alleine?" Wurde er von ,Monika' gefragt und die angehende Dread-Queen setzte sich zu ihm aufs Bett. "Warum sollte ich nicht hier sitzen? Mir ist nicht so nach feiern." Antwortete der Punker und wischte sich erschöpft über die Augen. ,Monika' nickte darauf und zündete sich eine seiner langen, schlanken Zigaretten an- er wirkte damit wie eine Edeldame aus dem letzten Jahrhundert, oder wie eine Hure. "Schon eigenartig das du keine Lust hast etwas zu machen. Wird das jetzt auch den Rest deines Lebens so bleiben, oder liegt es daran das Andi weg ist? Wir wissen doch alle das es ihn in die Ferne treibt, das war schon in der Schule so und jetzt auch noch. Und wenn du ihm nicht hinterher rennst um ihm einen triftigen Grund zu geben nicht weg zu gehen, kommt er nie wieder." Sagte er und Kyle merkte schon das es ein Wink mit dem Zaunpfahl war das er Andrew gefälligst hinterher fahren sollte um es ihm zu sagen und zu hoffen das er dann bleiben würde- aber das konnte er nicht. "Wenn ich ihn aufhalten wollen würde hätte ich es schon getan." Murmelte Kyle darauf und suchte mit einer Zigarette zwischen den Lippen in seinen Taschen nach einem Feuerzeug. Ihm war klar das sein Gegenüber und auch alle anderen in diesem Haus wussten das er nichts lieber würde als Andrew hinterher zu fahren und sich ihm an den Hals zu werfen. "Bist du sicher das du ihm nicht hinterher willst?" Fragte eine dritte Person die in den Raum gestolpert kam, diesmal war es eine echte Frau(Mai). "Ja," kam eine genuschelte Antwort, da er endlich das Feuerzeug gefunden hatte, "warum sollte ich?" Fragte er die frisch Vermählte und die lächelte. "Weil du vor 'nem halben Jahr gesagt hast das, ob wir es glauben oder nicht: du mit diesem Menschen zusammen sein willst und er die einzige Beziehung war die dir je etwas bedeutet hat. Kannst du daran so schnell etwas ändern?" Stellte sie eine berechtigte Frage in diese kleine Runde und Kyle überlegte. Ja, das hatte er gesagt und Ja er wollte mit Andrew zusammen sein, aber er konnte doch nicht sein persönliches Glück über das Wohlbefinden eines anderen stellen. Aber so wie die anderen beiden ihn ansahen... . "Sein Flug geht erst in eineinhalb Stunden, du kannst ihn also noch erwischen." "Und wenn nicht hast du es zumindest versucht." Von einer zur anderen schauend drückte er kopfschüttelnd seine Zigarette aus. "Ihr seid verrückt, ihr alle zusammen." Fluchte er und verließ seinen Platz, sich noch im Gehen seine Autoschlüssel schnappend und aus dem Haus rennend. Die anderen schauten ihm hinterher. Sie wussten zwar nicht genau wo er hin wollte, aber sie konnten es sich denken und sie waren sich sicher das es die beste Entscheidung war die er in den letzten Tagen getroffen hatte. Nach genau eine halbe Stunde hatte er zum Flughafen gebraucht und war erleichtert zu hören das der Flug nach Berlin auch noch eine Stunde Verzögerung haben würde; was auch noch zur Folge hatte das die Passagier dieses Fluges noch in der Abflughalle. Mit den Augen nach Andrew suchend ging er langsam durch die Halle und fand ihn dann schließlich nach zirka zehn Minuten auf einem dieser häßlichen grauen Plastikstühle sitzend in einem Buch blätternd. "Was machst du hier?" Fragte er, nachdem er Kyle bemerkt hatte und dieser musste erst tief durchatmen bevor er etwas sagen konnte. "Würdest du fliegen wenn ich dich bitte es nicht zu tun?" Fragte er leicht nervös wirkend und Andrew klappte leicht irritiert das Buch zu. "Warum? Ich hab schon vor über einem Monat beschlossen das ich nach Europa will." Sagte er und Kyle kratzte sich leicht verlegen am Kopf. "Weil...nun ja...wie soll ich's sagen...: weil das was wir einmal miteinander hatten immer noch eine Bedeutung für mich hat." Versuchte er es zu umschreiben und diesmal bemerkte Andrew die Andeutung sofort. "Du meinst du... ?" "Ich hab immer noch Gefühle für dich, ich liebe dich und ich will nicht das du für immer so weit weg fährst." Erklärte er es ganz direkt und sein Gegenüber nickte. "Und was willst du jetzt? Soll ich deswegen bleiben, nur weil du plötzlich darauf kommst das du immer noch was von mir willst?" Stellte er eine Frage und Kyle senkte den Blick. "Nein, ich wollte nur das du es weißt, die anderen meinten das es mir gut tun würde dir das zu sagen bevor du gehst." Antwortete er und drehte sich um. Wenn er jetzt nicht wieder gehen würde würde er es gar nicht können und selbst ohne Gepäck mit nach Deutschland fliegen nur um bei zu sein. "Kyle warte einen Moment." Hielt Andrew ihn auf und ging ihm die drei Schritte hinterher, so wollte er ihn nicht hier lassen. "Ich kann dir nicht erzählen das ich nicht daran gedacht hab was wir vor Jahren mal gemacht haben, auch nicht das ich deinen Namen noch auf meiner Hüfte stehen habe, ohne das es immer noch Bedeutung hat und ich kann dir nicht weiß machen das ich dich bestimmt nicht verletzt hätte in dem letzten halben Jahr, oder das ich mir nicht irgendwie gedacht hätte das du nicht nur einfach so mit nach Japan kommen willst- du hast so gut wie immer Hintergedanken. Und wenn du mir jetzt sagst das du das nur gemacht hast um bei mir zu sein kann ich nicht abfliegen. Also sag mir jetzt das du mitgekommen bist weil du das Land sehen wolltest und nicht um bei mir zu sein." Verlangte er und sah dem anderem direkt ins Gesicht. dieser schaute einen Moment weg, schaute auf den Boden, im Raum umher und dann wieder zu seinem Gegenüber. "Ich wollte bei dir sein," gab er die Antwort die Andrew nicht hatte hören wollen, "ich wollte einfach bei dir sein und wenn ich es mir leisten könnte würde ich jetzt auch mitkommen nur um bei dir zu sein, egal was ich zurücklassen muss." Sagte er und zum ersten mal seit sie sich kannten hatte Andrew gesehen wie Kyle eine Träne über die Wange lief und von seinem Kinn tropfend auf dessen T-Shirt landete. Er war auf Sarahs Beerdigung gewesen, er hatte neben Kyle gestanden und hatte gesehen wie er mit den Tränen gekämpft hatte und wie unfähig er gewesen war mit den anderen Leuten auf der Trauerfeier auch nur ein Wort zu reden und jetzt verschwendete er eine Träne für ihn?! Wie sehr musste er diesen Menschen verletzt haben das er sich so benahm und ihm stumm die Tränen über die Wangen liefen, die er genau sehen konnte, auch wenn der andere versuchte sie zu verstecken. "Entschuldige, ich will dich nicht aufhalten." Entschuldigte er sich ein zweites mal und sollte jetzt wirklich besser gehen, bevor das noch häßlicher für beide wurde. Abschiede waren nie leicht und endgültige Abschiede waren wohl die schwersten die es gab. Andrew sah ihm hinterher. Kyle war der erste mit dem er sich eine längere Beziehung hätte vorstellen können, allerdings hatte sein Fernweh das kaputt gemacht und er hätte nicht gedacht das er ihn je wieder sehen würde. Und als er in Chicago plötzlich vor ihm stand und sie sich danach wieder getroffen hatten...es war alles so wie damals gewesen, als sie sich nur getroffen hatten um zu reden, zu essen und einfach nur Freunde waren. Aber als er damals mehr mit Kyle angefangen und sich wirklich auf ihn eingelassen hatte war es das erste mal das er es nicht bereut hatte sich einem anderen zu öffnen. Sie hatten über alles reden können und egal ob im Bett oder im Gespräch, es gab keine Geheimnisse zwischen ihnen. Würde er das mit diesem anderen Mann in Europa, mit dem er nur einige Monate verbracht hatte, dessen Sprache er nicht sprach und von dem er nicht wusste ob er ihn innerlich ebenso nah an sich heran lassen würde wie Kyle, ebenso glücklich werden können? Sein Gepäck hatte er noch nicht aufgegeben, aber konnte er... ? "Kyle! Warte einen Moment!" Schrie er ihm hinterher und nahm mit seinen Sachen die Verfolgung auf. "Wenn du es willst bleibe ich, so lange wie du mich ertragen kannst!" Rief er und Kyle sah ihn an. "Also den Rest meines Lebens?" Fragte er und versuchte nicht so verheult zu wirken wie er war. Andrew nickte lächelnd. "Wenn ich dich so lange ertragen kann. Weswegen sollten wir es nicht mal versuchen?" Sagte er den Satz den er eigentlich nie hätte sagen wollen, weil er sich nie sicher gewesen war wie lange er bleiben würde. Trotzdem hatte er Kyle und insgeheim auch sich selbst damit glücklich gemacht. KURZE ANMERKUNG: ach, was bin ich heute tiefsinnig und liebevoll, hatte ich gesagt das man bei mir immer auf allen möglichen blödsinn gefasst sein soll? natürlich werden sich auch diese ereignisse weiter entwickeln und sich daraus neue komplikazionen aufbauen, darauf könnt ihr sicher sein. also, bis zum nächsten mal dde Kapitel 14: Szene14 ------------------- KURZE ANMERKUNG: nach diesem langen kap kommen wir nun zu einem kurzen, das ich nur schreiben wollte um später weniger erklären zu müssen. aber es musste einfach sein und ich finde es sehr beruhigend Bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Ein neues Leben Warning: mal keine Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene14 Im Sommer, genauer gesagt im Juni, war es für die Jahreszeit noch wärmer als ohnehin schon immer. Es war eine Qual die Tür zu öffnen und eine noch größere auf die Straße zu gehen und sich zu bewegen. Trotzdem waren die Cafés und Schwimmbäder täglich voll, genau wie der Stadtpark. Und für ältere Menschen, Kleinkinder und Schwangere war das Wetter nicht nur eine Qual, sondern beinahe unerträglich. Seit zwei Wochen hatte es nicht mehr geregnet und nicht einmal der Abend und die Nacht brachten Erleichterung. Es waren zum Teil über zwanzig Grad nachts draußen und jeder Mensch freute sich über eine Klimaanlage. Yami schlief seit ein paar Tagen nicht mehr und wenn dann nur wenig und schlecht. Vor einer Woche, genau in der Mitte der jetzigen Hitzewelle, war seine Mutter ins Krankenhaus gekommen. Er hätte sich nicht ganz so schlimme Sorgen gemacht wenn sie nicht hochschwanger wäre und es ihr deswegen so furchtbar schlecht ginge. Er hatte bisher nicht einmal die Gelegenheit gehabt sie zu besuchen. Sich von links nach rechts wälzend schaute er auf die leere Betthälfte neben sich. Es war zwei Uhr morgens und Seto war nicht da, aber er hatte ja gesagt das er an diesem Tag noch nicht wieder da sein würde. Vor drei Tagen war er nach Denver geflogen um irgendwas zu unterschreiben und ein paar Hände zu schütteln- etwas wozu er nur unmotiviert aufgebrochen war. Er war allgemein viel unmotivierter gegenüber seiner Arbeit, seit er mit Yami zusammen war- er sagte immer er hätte besseres zu tun, als im Büro hocken. Wieder drehte Yami sich um, schaute auf den Wecker und seufzte schwer: es war zwanzig nach zwei. Es war zwanzig nach zwei, es war heiß, er war allein- was könnte schlimmer werden? Er schlief nicht gern alleine, besonders nicht seit dem sie zusammengezogen waren. er fand es so lieb von Seto das er ihm ein Büro eingerichtet hatte und ein eigenes Schlafzimmer damit er flüchten und sich zurückziehen konnte, auch wenn er nur das erste bisher gebraucht hatte. Seit ein paar Tagen war er auch im College tätig. Bisher war es noch ziemlich einfach und er war froh das er jetzt monatlich vierhundert Doller mehr hatte um es in seine Unterlagen zu stecken. Er war sogar schon wegen seines Talentes und seines Comics von ein paar Mitstudenten angesprochen worden- irgendwie war ihm das peinlich gewesen. Aber er hatte sich auch darüber gefreut. Nur langsam schlief er über diesem Gedanken ein und dachte daran wann er wohl nicht mehr alleine in diesem Zimmer schlafen würde, es war zu groß für ihn allein. Wie hatte Seto das nur so lange ausgehalten? Am Morgen, es war schon neun und er war einfach nur aus dem Bett gestürzt um nicht noch mehr zu spät in den Unterricht zu kommen als ohnehin schon, war er immer noch allein. Wahrscheinlich würde er auch noch am Abend alleine sein, aber das war etwas woran er sich gewöhnen musste. Als er noch alleine gewohnt hatte, hatte Seto ihm auch gefehlt wenn er auf Geschäftsreise war, aber jetzt war es anders. Jetzt waren sie nicht mehr sowieso öfter getrennt, sondern lebten zusammen und fehlten sich gegenseitig noch mehr als ohnehin schon. Der Morgen war auch schon sehr warm. Wahrscheinlich würde es über den Mittag unerträglich werden, es wehte schließlich kein Lüftchen und man hatte nicht mal Lust diese warme Luft zu Atmen. Und in den Räumen des College war es fast so warm wie draußen. Selbst mit dem wenigen Stoff den Yami am Leib trug war ihm furchtbar warm und es war eines der wenigen Male wo er keine Lust auf gar nichts hatte und nach hause wollte, in einen der kühlen Räume. Er hatte große Lust seine Kurse zu schwänzen und zu gehen. Einfach weg und Pause machen. Es war zu heiß um zu arbeiten, sogar zum Denken war es zu warm, man hatte das Gefühl dass das Hirn langsam im Kopf zu kochen begann. Für ihn war es jetzt beschlossene Sache: er würde gehen, auch wenn es erst Mittag war und er noch drei Stunden durchhalten müsste. In seinem Auto war es zumindest kühler als draußen...dieses Auto... . Er hatte schon mal mit dem Gedanken gespielt es doch zu verkaufen, aber um ehrlich zu wollte er das nicht. Es war ein Geschenk gewesen und weswegen sollte er es jetzt weggeben? Kaum das er im Auto saß klingelte sein Handy und er fragte sich weswegen er es nicht mitgenommen hatte. Es war nur leider nicht sein Freund, dessen Anruf er erwartete, sondern seine nicht gerade vor Kraft in der Stimme strotzende Mutter. Er sollte doch bitte vorbeikommen, egal was er vor hatte. Er hatte nichts vor und selbst wenn hätte er es abgesagt, das war an diesem Tag das Wichtigste was es für ihn gab. Er hatte keine halbe Stunde zur Klinik gebraucht, die Straßen waren nicht so verstopft weil viele Bewohner der Stadt sich für eine sportlichere Fortbewegung entschieden hatten. Und es hatte auch keine zehn Minuten gedauert bis er die Treppen hoch und durch die Gänge gelaufen war und leise an die Zimmertür seiner Mutter klopfte. Mit leiser Stimme wurde er rein gebeten und kam ebenso leise rein. Seine Mama lag ganz ruhig da, schwitzend von der Wärme im Zimmer und erschöpft wirkend. "Wie geht es dir?" Fragte er sie und setzte sich zu ihr ans Bett. Sie hob kurz den Daumen und nickte. "Gut," antwortete sie, "und ich hab eine Überraschung für dich." Sie deutete auf einen kleinen gläsernen Rollwagen neben dem Bett, der Yami vorher nicht aufgefallen war: ein kleines Bündel lag darin. "Mama... ." Yami sprach nicht weiter er war viel zu sehr damit beschäftigt das blinzelnde Baby anzustarren. Seufzend setzte seine Mutter sich auf, nahm das große Kissen bei Seite, worin der kleine Mensch eingewickelt war und nahm es auf den Arm. "Warum hast du mir das nicht gesagt?" Fragte ihr Sohn hektisch, während sie ihm das Baby überreichte. Er nahm es ganz vorsichtig, hielt das Baby behutsam wie ein rohes Ei. "Du warst in der Schule als es los ging, ich wollte dich da nicht weg klingeln deswegen." Antwortete sie und lehnte sich zurück in die Kissen. Er schaute sich sein neues Geschwisterchen an, betrachtete mit Bewunderung dieses neue Wesen und strich ganz sachte über den weichen Haarflaum. "Es wäre egal gewesen, ich wäre sofort gekommen. Was ist mir Papa?" Fragte er in Sorge er könnte nicht mehr lange hier bleiben und wurde von seiner Mutter angelächelt. "Der ist gerade los und versucht für mich Schwarzwälder aufzutreiben, dazu muss er schon in die Altstadt, es kann also noch eine Weile dauern." Erklärte sie und sah das lächelnde Gesicht ihres Sohnes, als er vom Neugeborenen angelächelt wurde. Draußen wurde es schlagartig dunkler. Er zählte kurz ihre Finger und die Zehn: beides zehn- nichts unnormales also zu sehn. "Sie heißt Yana. Etwas zu früh, aber kerngesund" Sagte sie kurz und Yami nickte. Es war klar das sie irgendwas mit ,Y' nehmen würde und wenn sie im japanischen Namenverzeichnis blättern müsste. Er mochte den Namen und er hatte sich schon jetzt in die Kleine verliebt. Erste Regentropfen fielen an die Scheiben der Zimmerfenster und langsam wurde der Regen stärker. "Endlich regnet es." Seufzte Yukarie erleichtert, das Wetter und der Morgen hatten sie sehr erschöpft und Yami legte den Kopf seiner Schwester so auf seine Brust das sie sein Herz schlagen hören konnte. Sie schien sich da sehr wohl zu fühlen- schließlich beruhigte der Herzschlag noch so kleine Kinder. "Das hast du gut gemacht, Kleine, endlich hat es jemand regnen lassen." Sagte er und sah mehr als zufrieden aus, als der kleine Kopf sich langsam und sachte an seinen Oberkörper schmiegte. Es wäre ein Fehler gewesen ihn nicht anzurufen, es war so ein schönes Bild das die beiden abgaben. Wie aus einem Gemälde. KURZE ANMERKUNG: das nächste braucht noch etwas, aber ich genieße das dass das hier auch getippt und gelesen wurde. bis zum nächsten. dde Kapitel 15: Szene16 ------------------- Ende ,Es gibt Dinge im Leben die einem einfach wichtig sind. Das können große Dinge sein wie Geld und das Wissen reich zu sein, oder kleine Dinge die einen einfach nur glücklich machen, wie: ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. Damit hast du mich zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht, aber warum bist du nicht glücklich? Ist das was wir hatten etwa im Sande verlaufen und wir leben nur noch nebeneinander her, weil wir es gewohnt sind und nicht mehr anders wollen? Wie lange dauert es dann bis Unglück und Enttäuschung zu groß sind, so das man das mit jemand anderem teilen will?' WICHTIG!! das hier spielt ein Jahr nach den letzten, also bitte keine großen fragenstellungen. was dann noch weiter zu sagen ist, der erste satz oben spiegelt wie immer so ziemlich die grobe handlung des dritten abschnitts da. KURZE ANMERKUNG: da ich ja fleißig bin und ein langes Wochenende hatte, ohne viel schlaf und viel schreibzeit, besonders nachts, ist auch schon das nächste da und es ist, an alle die traurig waren dass das letzte so kurz war, sehr viel länger. und wie immer hab ich etwas neues eingebaut, das heißt ich bin dabei etwas einzubauen, was wichtig ist fürs ende und es mit großen schritten einleitet, also staunen und stumm mit dem kopf schütteln, ich komm noch mit einem echten klopper, versprochen! bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: DerdunkleEngel Inhalt: Jemand ist unglücklich Warning: ich wiederhole mich irgendwann Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene 15 Es war Sommeranfang. Dieses Jahr versprach wärmer zu werden als das letzte und schon jetzt waren viele Radfahrer, Jogger und Skater im Park, oder in der Fußgängerzone zu sehen. Yami hatte auch endlich mal wieder Zeit etwas von dem zu tun was er sonst immer regelmäßig gemacht hatte und war die letzten Tage, bevor er ins College musste, immer laufen gegangen. Er hatte sogar Seto dazu animieren auch mal mit zukommen, das war allerdings nur ein mal der Fall gewesen. Es war kein Geheimnis das er von jeglicher sportlicher Aktivität nicht sehr begeistert war und sich um alles zu drücken versuchte. Besonders seit seinem inoffiziellen Entschluss das er nicht länger seine Physiotherapie fortsetzen wollte, was seinem kaputten Rücken keineswegs gut tat, hatte er keine Lust dazu. Dazu kam auch noch das er sich zum Großteil von Kaffee und Zigaretten ernährte, was zu bedeuten hatte das er wohl frühzeitig an Krebs oder Stress sterben würde. Yami war schon aufgefallen das Seto viel mehr zu tun hatte und mehr rauchte als noch vor einem halben Jahr und er fragte sich woran das lag. Im letzten Jahr hatte sich sowieso etwas zwischen ihnen verändert: sie redeten weniger, hatten weniger Sex, sie verbrachten allgemein weniger Zeit miteinander. Und wenn er ehrlich war wollte er zur Zeit auch nicht so viel mit Seto zusammen sein. Beide hatten viel zu tun und waren kaum bereit ihre Aktivitäten einzuschränken, welcher Art auch immer sie waren. Musste das eigentlich so sein, wenn man länger zusammen wohnte? Man ging sich still auf die Nerven, lebte neben und nicht miteinander und fühlte nicht mehr die selbe Leidenschaft wie vorher. Es musste nicht so sein, aber ihm kam es so vor als wenn es den beiden langsam so erging und sie würden sich irgendwann die Hand reichen und sagen: ,Die Zeit die wir hatten war schön, aber du siehst doch auch ein das es besser ist wenn wir uns trennen.'- und er würde seine Sachen packen und gehen, weil er einsehen würde das es wirklich besser so wäre. Aber es sollte nicht so weit kommen, zumindest in seinen Augen nicht. Leicht erschöpft kam er wieder im "Cäsar Palast" an. Er musste sich beeilen, duschen und dann schleunigst los, er war eh schon leicht spät dran. Es waren nicht mehr ganz fünf Minuten bis die erste Stunde anfangen sollte, zumindest war er nicht ganz zu spät und hatte noch genug Zeit um seine Sachen aus seinem Spinet zu holen und ganz ruhig zum Unterricht zu gehen. Seit dem Jahr in dem er jetzt aufs College ging hatte er sich in seinen Kursen durch zwei Dinge (un)beliebt machen können: Verspätungen und Talent. Und glücklicherweise überwog der zweite den ersten Punkt und seine Professoren waren dagegen ihn acht Kant rauszuwerfen- zu seinem Erleichtern. Er hatte keine Lust schon wieder die Hälfte des Tages irgendwo rum zu lungern, nur weil er nicht wusste was er mit sich anfangen sollte und keine Arbeit hatte. Arbeiten...auch etwas das er jetzt nicht mehr so oft machen konnte wie vorher, er hatte einfach zu viel zu tun, genau wie Seto. Aber kein ihm bekannter normaler Mensch arbeitete auch nur annähernd so viel wie Seto- wobei man sich bei manchen seiner Freunde auch drum streiten konnte ob man das was sie taten auch "arbeiten" nennen durfte, wie etwa bei Andrew. Seit Sessionbeginn war er immer unterwegs und immer nur ein paar Tage zu Hause gewesen. Aber das er zwischendurch immer ein oder zwei Wochen nicht da war tat ihm sehr gut; eine andere Umgebung, andere Menschen. Es minderte sein Fernweh. Denn anders als zuerst von allen erwartet hatte er es im Nachhinein tatsächlich nicht bereut da geblieben zu sein. Andrew...Yami kam es immer wieder komisch vor das er so gut wie gar nicht mit ihm redete, als sie sich kennengelernt hatten, war es anders gewesen. Was auch immer der Grund dafür, irgendwann würde er es schon erfahren, sich mit ihm darüber auseinandersetzen und diese Sache aus der Welt schaffen. Genau pünktlich zum Läuten saß Yami auf seinem Platz, hatte seine Unterlagen ausgepackt und beobachtete wie die Lehrkraft den Raum betrat- es war das erste Mal diese Woche das er eher da war als der Lehrer. Anders als einer der mit fast zehn minütiger Verspätung in die Klasse gestolpert kam, leicht verschlafen aussah und sich leise für sein Zuspätkommen entschuldigte und sich dann still und heimlich auf den freien Platz neben Yami schlich. Leises Gemurmel ging durch den Raum. Der Junge war neu und bisher noch nicht da gewesen, er hätte sich zumindest kurz vorstellen können. Die Frage nach seinem Namen wurde in dieser Runde ab und zu lauter, es kannte ihn ja keiner, aber dafür schien er was zu wissen und was zu können. "Sag mal, wie heißt du eigentlich?" Fragte Yami seinen neuen Banknachbarn und der schaute zu ihm auf. Es war das erste mal seit er auf dem College war das er jemandem nach seinem Namen gefragt hatte ohne vorher selber gefragt worden zu sein. "Takuto, Takuto Katzugie und du?" Stellte er sich vor und stellte so gleich die erwartete Gegenfrage. Er hatte recht schüchtern gewirkt, als er seinen Namen gesagt hatte und irgendwoher kannte Yami seinen Nachnamen, er wusste nur nicht mehr woher. Er war sich sicher das Kyle den Namen mal erwähnt hatte. "Yami Muto. Bist du schon länger hier?" "Nein, erst seit ein paar Tagen. Ich wäre schon Semesteranfang da gewesen, aber da kam was dazwischen. Wie lange machst du das schon?" Kam ein abrupter Themenwechsel und er schaute auf Yamis Staffelei. Was er sah gefiel ihm und er studierte es genau. Sein Stiel kam ihm bekannt vor, auch wenn er es bisher auf einem anderem Themengebiet kennengelernt hatte, ihm fiel gerade nur nicht ein woher er ihn kannte. "Das hier ist jetzt mein zweites Jahr, aber ich zeichne und male schon länger. Fotografien und Skulpturen fallen mir allerdings noch etwas schwer." "Jedem das seine: ich arbeite lieber mit Ton, als mit Zeichenkreide- ich finde das einfacher." Sagte er darauf auf seine eigene Leimwand schauend und hätte das was er sah am liebsten zerrissen und danach verbrannt! "Wenn du das für so einfach hältst kannst du mir sicherlich eine Lektion für Tonarbeiten geben, ich kann mir nicht vorstellen aus einem Klumpen eine Figur zu formen." "Und ich nicht eine eigene Welt auf einem Blatt Papier zu schaffen. Du solltest vielleicht mal einen Töpferkurs besuchen, ist ganz gut zum üben." ... So und so in der Art verlief es die restliche Stunde weiter: unwichtiges Gerede zwischen zwei Studienkollegen, die sich zum ersten mal sahen und nicht mehr im Kopf hatten worüber sie reden konnten als das was sie gerade taten. Aber Yami genoss das sehr. Mit keinem seiner Freunde konnte er über Kunst reden, nicht nur weil sie keine Ahnung davon hatten sondern weil es sie nicht sehr interessierte. Es war das erste mal das er mit jemandem richtig darüber diskutieren konnte, auch wenn er seinen Gesprächspartner nicht kannte. Was ihm während des Geredes aufgefallen war war das Takuto sehr still sprach, nicht lachte, nur verlegen lächelte; es erinnerte Yami daran wie er selber mit vierzehn war. Aber das hatte einen anderen Grund gehabt. Der Tag war somit zum Glück schneller vergangen als er gedacht hatte und das ohne das er sich ein oder zwei Stunden eher verdrückt hatte. Seit wann war er eigentlich so verantwortungslos? Wenn es um Schule und Lernen ging eigentlich schon immer, da war er faul. Er hätte zwar nicht gedacht dass das am College genauso sein würde wie auf der High shool, schließlich machte er jetzt etwas was ihm Spaß machte, aber es war irgendwann so gekommen. Nur gut das er sowieso kaum lernen musste, das lag am Studienfach. Mit einem leicht genervten Seufzen im Hinterkopf ging er in Richtung Auto und warf wie jeden Tag einen Blick rüber zu den Verbindungshaus von Tau Rho. Nach zwei Monaten war er von mindestens drei Mitgliedern gefragt worden ob er Mitglied werden wollte. Und eigentlich hatte er nur abgelehnt weil ihm die Leute in Beiden Häusern zu verrückte, kiffende, Green-peace Freunde, die über Talent und alte Künstler diskutierten und sich fragten wie sie die Welt retten könnten. Er fragte sich immer wieder weswegen die der Meinung gewesen waren das er da rein passen würde. Er fuhr los. Es war schon fast fünf und er hatte versprochen übers Wochenende auf seine kleine Schwester aufzupassen und er musste sie vor sechs Uhr abholen. Ob Seto wohl schon zu Hase war? Er war die letzten Tage immer erst später gekommen, sehr viel später, meistens zwischen zehn und elf und um sechs war offizieller Büroschluss, was zu bedeuten hatte Seto in der Regel um sieben wieder da war. Es kam Yami seltsam vor das sein Freund neuerdings immer erst so spät kam, aber wenn er ehrlich war wollte er sich gar keine tieferen Gedanken darüber machen was Seto machen könnte in der Zeit in der er nicht im Büro oder zu Hause war. Er hatte Angst darüber nachzudenken das er bei jemand anderem sein könnte, egal wie er momentan über ihre Beziehung dachte. Viertel vor sechs hielt er in der Parkavenue37, er musste sich beeilen wenn er noch weg kommen wollte eher sein Vater von der Arbeit wiederkam. Er passte gerne auf Yana auf, nicht nur weil sie seine kleine Schwester war und er sie sonst nicht zu Gesicht bekam, er konnte so auch seiner Mutter unter die Arme greifen. Sie schien mit kleinem Kind und Job ein klein Bisschen belastet, es war lange her das sie das dass letzte mal mitgemacht hatte und ein freies Wochenende würde ihr sicher gut tun. Er hatte kaum die Hand ausgestreckt um auf den Klingelknopf zu drücken da wurde ihm auch schon hektisch geöffnet und eine Tasche in die Hand gedrückt. "Du bist spät, ich befürchtete schon du kommst nicht mehr." War das erste was er von seiner Mutter zu hören bekam, er hatte eigentlich ein "Hallo" erwartet. "Freu mich auch dich zu sehen und ich nehme an ich kann auch gleich wieder fahren." Sagte er darauf und Yukarie seufzte beherzt. Dann schloss sie ihn einmal liebevoll fest in den Arm. Ihr war klar das sie gleich anders hätte reagieren sollen und es tat ihr ehrlich leid. "Schön das du da bist und danke das du aufpasst. Bring doch schon mal die Tasche ins Auto, ich hol Yana und den Kindersitz." Als Seto am Abend zu Hause ankam war es schon spät und still und dunkel in der Suite. Oben im Schlafzimmer lag Yami zusammen mit Yana, die er in die Mitte des großen Doppelbettes gelegt hatte, und schlief. Es sah so liebevoll wie die beiden da lagen und ruhig atmeten und irgendwie bedauerte Seto das dieses schwarzhaarige Mädchen Yamis Schwester und nicht das eigene Kind war. Im Gegensatz zu ihm liebte er Kinder und Seto war froh das es noch keine Diskussion über das Thema "Kinder" gegeben hatte. Bei diesem Thema würde er mit seinen Argumenten verlieren und auch nur schwer ablehnen können sich doch eins anzuschaffen- aber anders als Yami hatte er keine Zeit dafür. Er verließ leise den Raum, er wollte keinen von beiden wecken und beschloss sich im Gästezimmer einzuquartieren. Er konnte schon beinahe sicher sein das es eine kurze Nacht werden würde... . Als Yami am nächsten Morgen von der Sonne geweckt wurde, hatte Yana sich im Bett breit gemacht und er schaute auf die zweite Betthälfte, Setos Hälfte, die leer war. Der Gedanke das Seto die Nacht über nicht da gewesen war machte sich in seinem Kopf breit und er fragte sich was der Grund für sein Wegbleiben war. Er versuchte diesen Gedanken wegzuschieben und an etwas anderes zu denken, es war etwas zu verletzendes als das es sich lohnte darin Zeit zu investieren. Weswegen dachte er an manchen Tagen daran sich von Seto zu trennen und fragte sich in einem anderem Moment, an genau diesem selben Tag, ob Seto ihn betrügen würde? Warum stellte er sich immer diese Frage? Es war sicher nicht so, also weswegen war ihm deswegen so zum Weinen zu mute? Die Tür ging einen kleinen Spalt auf und Seto schaute kurz in den Raum rein, er lächelte verschlafen und setzte sich leise zu ihm, er wollte die Kleine nicht wecken. "Hab ich dich geweckt?" Fragte er flüsternd und Yami schüttelte mit dem Kopf. "Nein, ich war schon wach. Wo warst du? Ich hab dich vermisst." Fragte er gegen und strich Seto über den Rücken. "Hab drüben geschlafen. Ich bin gestern erst um halb zwölf wieder da gewesen und da habt ihr schon geschlafen- ich wollte euch nicht wecken." Erklärte er und Yami lächelte liebevoll. Er wollte nicht fragen was Seto bis halb zwölf gemacht hatte, er wollte es nicht wissen. Schweigend legte er seinen Kopf auf den Oberschenkel seines Freundes und schaute auf den Wecker. Es war schon fast zehn und er war tatsächlich nicht von Yana geweckt worden. Es kam selten vor das er nicht wegen ihr aufstehen musste, wenn er auf sie aufpasste. "Was machen wir heute?" Fragte er Seto und der seufzte beherzt. "Ich hab heute Mittag ein Meeting," antwortete er, "ich kann es nicht wieder verschieben." Sagte er und Yami erinnerte sich: Seto hatte vor über einer Woche ein Meeting verschoben, weil er mit den Vorbereitungen nicht ganz fertig geworden war. Er nickte darauf. "Okay. Dann geh ich mit Yana in den Park zu den Spielplätzen, wann bist du wieder da?" "Nicht vor zwei, schätze gegen drei, halb vier, nicht später." Lautete die Antwort und Yami nickte erneut. "Rufst du mich an wenn es später wird?" Fragte er darauf und bekam ein, in einen Kuss gehauchtes: "Natürlich.", als Antwort. Am frühen Nachmittag saß Yami auf einer Bank im Park, neben ihm der Buggi und zwei Meter vor ihm seine kleine Schwester im Sandkasten. Er fragte sich wie es wäre wenn er selbst Kinder hätte und fragte sich ob Seto dann wohl auch mit dabei wäre. Seto...wieso fragte er sich immer wieder was für eine Zukunft sie miteinander haben könnten wenn er über eine Trennung nachdachte? Warum hatte er eigentlich nicht schon vor zwei Jahren endgültig Schluss gemacht? Weil er sich, im Gegensatz zu jetzt, sicher war immer noch in Seto verliebt zu sein und mit ihm alt werden zu wollen. "Hallo Yami." Wurde er aus seinen Gedanken gerissen und wandte zum ersten mal seinen wachenden Blick von seiner Schwester. "Hallo...Takuto...richtig?" Fragte er und schämte sich schon fast dafür das er sich nicht sicher war den richtigen Namen seines vor täglichen Gesprächspartner genannt zu haben. Es wurde scheu genickt und sich ebenso scheu auf die Bank gesetzt. "Ich hab dich gesehen und gedacht ich frag dich mal was du hier machst." Begann der andere ein Gespräch und Yami beobachtete wie er einen Zeichenblock auf seinen Schoß legte. "Was soll ich schon groß machen?" Er deutete auf Yana und Takuto nickte. Er hatte es anders verstanden als es gemeint war. "Wie alt ist sie?" Wurde gefragt. "Ein Jahr, sie ist einer meiner größten Schätze." Antwortete Yami und schaute wieder zu ihr. "Das glaub ich dir. Hast du auch noch die richtige Frau für die Kleine?" Wurde die nächste Frage gestellt und Yami sah ihn etwas irritiert an. "Du denkst...? Nein, nein, sie ist nicht meine Tochter, sie ist meine Schwester. Meine Mutter wollte einmal ausspannen und ich pass bis morgen auf sie auf. Ich hab keine Kinder, leider." Takuto nickte. Es war ihm peinlich das er das angenommen hatte und es falsch gewesen war. Er hatte auch eine kleine Schwester und als sie kleiner war hatte man seine beiden älteren Brüder auch manchmal gefragt ob einer der beiden ihr Vater sei- manchmal doch ein unangenehmes Gefühl. Schweigend schaute er in die Parkanlage rein, nahm seinen Zeichenblock vom Schoß und schlug ihn auf um das kleine Mädchen vor ihm zu skizzieren. "Hattest du nicht gesagt das du nicht gut zeichnen kannst?" Fragte Yami und beobachtete den anderen kurz. "Ich sagte das ich schlecht eine eigene Welt auf einem Blatt Papier schaffen kann, aber Skizzen machen ist etwas anderes. Ich brauch es sowieso nur als grobe Vorlage zum modellieren." Antwortete er und Yami nickte erstaunt. "Und was modellierst du alles, außer Kinder im Park?" "Alles was möglich ist. Alles was sie bewegt ist ziemlich schwer zu verarbeiten und solche Dinge wie Kleidung, Haare, Narbenbildungen sind eine ziemliche Herausforderung." "Genau wie beim Zeichnen," lachte Yami darauf und erinnerte sie wie er sich früher immer mit solchen Kleinigkeiten herum geärgert hatte, "könnte ich mal welche deiner Arbeiten sehen?" Fragte er neugierig, er war sich sicher das er etwas davon lernen konnte und es ihm gefallen würde. "Natürlich, du kannst morgen vorbeikommen und ich zeig dir ein paar Kleinigkeiten." Sagte Takuto darauf, wieder etwas verschüchtert wirkend und Yami verneinte erbrupt. "Nein, nicht morgen, morgen ist Sonntag, ich komm Montag gleich mit zu dir- außer du bist in einer Studentenverbindung." Takuto lachte darauf leise. Er selber hatte auch eine Abneigung gegen die Verbindungen, für ihn waren es alle lediglich verrückte. Schön auch mal jemandem zu begegnen der genauso dachte. "Nein, ich wohne alleine und ich würde mich eher erhängen als in eine dieser verrückten Verbindungen zu gehen. Tut mir leid wenn ich dich Sonntag gestört hätte." Entschuldigte er sich noch im Nachhinein für seine Einladung am heiligen Sonntag. Yami lachte darauf kurz. Er erkannte den Gedanken den der andere mit seiner Entschuldigung verband und wäre er auch nur in einem Punkt religiös hätte er es verstanden. "Du hättest ihn mich nicht gestört, nicht wirklich. Es ist nur so das der Sonntag der einzige Tag in der Woche ist den ich komplett mit meinem Freund verbringe, wir haben in letzter Zeit nicht viel Zeit füreinander." Sagte er leicht bestürzt. Und kaum das er jemanden seit mehr oder weniger vierundzwanzig Stunden kannte hatte er schon wieder eine Andeutung gemacht das er schwul war. Warum erzählte er das beinahe jedem und machte nicht mal für fünf Minuten ein Geheimnis daraus? Weil es unehrlich war es zu verschweigen und es dem Partner weh tat, so wie es immer ihm weh getan hatte wenn Seto ihn früher verleugnet hatte? Es war anders geworden, sehr viel anders, aber immer noch nicht so wie er es sich immer gewünscht hatte. "Du bist schwul?" Fragte Takuto und lies beinahe seinen Stift los, er schien das nicht erwartet zu haben. Seufzend zog Yami darauf die Schultern hoch und sagte: "Schwul, homosexuell, vom anderem Ufer- nenn es wie du willst, ist doch alles das gleiche.", worauf sein Gesprächspartner seufzte. Erst nach fast einer Minute schaute er Yami wieder an. "Und du hast keine Probleme damit?" Kopfschütteln. "Nein, wieso? In der High shool bin ich nach dem Sport zum duschen nach Hause und hatte deswegen nur selten Probleme damit; einige meiner besten Freunde sind homosexuell; meinen Freund musste ich zwar umpolen aber er hat es nicht bereut." Erzählte er mit einem recht zufrieden Gesichtsausdruck und schaute wieder zu seiner Schwester, die langsam auf dem Hinter in seine Richtung gerobbt kam. "Und deine Eltern?" Fragte er weiter und beobachtete wie lieb Yami seine Schwester zu sich auf den Schoß hob und den Sand von der Kleidung putzte. "Mein Vater spricht nicht mehr mit mir, meine Mutter findet es gut das ich offen damit umgehe und ist der festen Überzeugung das ich ihn später heirate." Antwortete er trocken und schnallte Yana im Buggi an. "Ich muss dann auch wieder los, war nett mit dir zu plaudern- wir sehen uns Montag." Verabschiedete er sich und ging winkend. Takuto schaute sich noch mal kurz die Skizze des kleinen Mädchens an. Vom Gesicht her sahen sich die beiden wirklich sehr ähnlich. Es wurde eine Herausforderung sein es so darzustellen wie er es gesehen hatte, aber er würde sicher viel Freude daran haben. Gleichzeitig fragte er sich was für ein Mensch Yamis Lebensgefährte sein musste. Ob er wohl auch Künstler war? Naheliegend war es ja, schließlich war Yami einer der talentiertesten Menschen den er je hatte kennen lernen dürfen und, selbst wenn er es gewusst hätte, er hätte sich niemals vorstellen können das dieser andere Mensch mit einem Geschäftsmann zusammen lebte. Seiner Meinung nach musste es jemand sein der ebenso talentiert war und eventuell sogar auch selbst etwas auf die Beine gestellt hatte. Er erinnerte sich daran wie er vor knapp vier Jahren eine der ersten Ausgaben, der ersten Auflage einer gerade erschienen Comicreihe gefunden hatte. Er hatte kaum angefangen zu lesen, da hatte er es sich kaufen müssen und auch gleich die nächsten zwei Bände. Es hatte eine japanische Ader und war nicht durch diese häßliche Stielverbreitung der siebziger Jahre geprägt, wie viele amerikanische Comics heutzutage- und jeder Band war mindestens hundertzehn Seiten stark. Er hatte nie den Namen des Zeichners in einem der Bände gesehen und es waren jetzt schon zwölf Stück, aber er war sich jetzt ganz sicher: nach dem was er gestern gesehen hatte, dieses Bild auf der Leimwand von Yami, das hatte ihn an die Comiczeichnungen erinnert. Vielleicht sollte er einfach mal fragen, er würde gerne mal mit Yami darüber diskutieren. Dieser hatte sich zu Kyle begeben, es war ja nicht mehr weit vom Park in die Arlington und zu Hause wäre er nur alleine und einsam. Und das war Kyle momentan sowieso: am Mittwoch war Andrew wieder los gefahren und vor Sessionende im Oktober war nicht wieder mit ihm zu rechnen, was natürlich ziemlich bitter war. Ob das jetzt wohl immer so sein würde, zwischen den beiden? Hatte Kyle sich das ganze so vorgestellt als er Andrew vor einem Jahr gebeten hatte nicht auszuwandern? Sicherlich nicht, aber zumindest war der Andere noch im Land. Außerdem wollte er ihn was fragen. "Und was kannst du mir neues erzählen?" Fragte der Ältere, nachdem Yami Yana gefüttert und gewickelt im Gästezimmer ins Bett gelegt hatte und die beiden sich ins Wohnzimmer begeben hatten. "Eigentlich nichts, ich wollte dich nur mal mit meiner Schwester besuchen und dich kurz was fragen: du kennst doch so viele Leute, kennst du zufällig jemanden der Katzugie heißt?" Fragte er und Kyle rollte kurz mit den Augen. Natürlich kannte er jemanden mit dem Namen, er kannte sogar eine ganze Familie die so hieß und alle samt konnte er nicht leiden. "Wieso fragst du?" Fragte er gegen und hatte somit gleich verraten das er jemanden mit diesem Nachnamen kannte und nicht begeistert war an diesen jemand erinnert zu werden. "Einer meiner Kommilitonen heißt so und er erinnert mich an jemanden, ich weiß nur nicht an wen und ich kenne den Namen auch irgendwo her, ich weiß nur nicht mehr woher." Erklärte Yami nachdenklich und Kyle zündete sich seufzend eine Zigarette an. Er würde ihm garantiert nicht erzählen wen beide kannten der so hieß. Es würde nur wieder böse Erinnerung hervorrufen und keiner von beiden wäre darauf aus auch nur eine Sekunde ihres Leben mit dem Gedanken an diesen jemand zu verschwenden. "Halt dich von Katzugies besser fern, das sind alle samt Verrückte." Riet er und wurde von Yami fragend angesehen. Wie kam er darauf? Er fand Takuto eigentlich gar nicht verrückt. Gut er war ziemlich still und wirkte verschüchtert und man sagte ja immer stille Wasser sein tief, aber trotzdem wollte er Kyle nicht glauben- zumindest nicht das die ganze Familie aus Spinnern bestand. "Wieso denkst du das? Ich finde Takuto eigentlich ganz nett." Sagte er darauf und Kyle schaute ihn wieder an. Nickte und rauchte. Den fand er eigentlich ganz okay, er nervte nicht, war immer höflich und versuchte nicht aufdringlich zu wirken, gleichzeitig erinnerte ihn dieses Verhalten an das typische Profil eines Massenmörders. "Takuto ist still, ich halte ihn für zu zurückhaltend- ganz das Gegenteil seiner Brüder: er geht nicht auf Party, hat keine Freunde, keine Freundin, und ich halte ihn für einen potentiellen, pädophilen Kindermörder." Sagte er und schien das ziemlich ernst zu meinen. Selbst Yami, der Kyle schon seit Jahren(gut)kannte konnte daraus keinen gemeinen, geschmacklosen Scherz heraus hören. "Du hältst nicht viel von ihm, oder?" Stellte Yami daraufhin fest und sah wie Kyle daraufhin bejahend nickte. "Aber von ihm halt ich noch mehr als von seinen Brüdern, anders als die hat er sich zumindest ein Ziel gesetzt, sonst würde er jetzt nicht studieren. Was will er denn später machen?" Fragte er und es überraschte Yami ein wenig das zu hören. Kyle musste die Familie gut kennen, oder gekannt haben, sonst hätte er das nicht gewusst. Und da er so wißbegierig gefragt hatte, wollte er ihm antworten: "Bildhauer." Am Montag war Yami beinahe eine Stunde zu spät gekommen- es war eine lange Nacht gewesen. Seto war auch erst gegen Mittag im Büro aufgetaucht, was ihm aber ziemlich egal gewesen war, schließlich war er sein eigener Chef. Bevor sie beide das Haus verlassen hatten hatten sie dem anderen noch gesagt das es später werden könnte: Yami weil er einen Studienkollegen besuchen wollte, Seto weil er noch ein paar Vorbereitungen für das neue Firmenprodukt machen musste- alles sollte im nächsten Monat auf den Markt kommen. Beide würden nicht vor acht Uhr wieder zu Hause sein. Gegen vier hatten sich die beiden Studenten dann auf den Weg zu Takuto gemacht. Yami war sich zuerst nicht sicher, ob er den anderen wirklich einsteigen lassen sollte, aber er hatte seine Meinung geändert als er ihn: "Du fährst ein deutsches Auto? Weißt du wie teuer die sind?", sagen gehört hatte und sah wie er einfach nur bewundert um den Wagen rum ging. "Ja, das weiß ich. Aber es war ein Geschenk und hätte ich es nicht haben wollen, hätte ich es verkaufen sollen." Antwortete er darauf und schloß die Fahrertür auf. "Ein Geschenk? Wer schenkt einem schon ein Auto?" Stellte Takuto eine berechtigte Frage und Yami lächelte darauf. Die Frage hatte er sich auch schon öfter gestellt und die logischste Antwort war: jemand der es sich leisten kann. "Mein Freund, zur bestandenen Prüfung." Lächelte er darauf und öffnete die Beifahrertür. "Dein Freund?" Wiederholte er und setzte sich. "Was macht der das er es sich leisten kann, dir ein Auto zu schenken?" Stellte er eine weitere berechtigte Frage und egal wie gerne Yami damit angeben würde mit Seto Kaiba, dem Besitzer und Leiter der Kaiba Corporation , zusammen zu leben und sich wünschte einmal zu sagen: ,Er ist Besitzer des größten Herstellers für Computertechniken.'- er konnte einfach nur mit den Schultern zucken und antworten: "Er ist selbstständig." Takuto nickte darauf, genau das was Yami gewollt hatte. Auch wenn Seto jetzt nicht mehr ganz so verklemmt mit seiner Homosexualität umging wie früher, sollte es doch nicht jeder wissen, es war nicht immer gut fürs Geschäft solche Geständnisse im großen öffentlichen Rahmen zu machen. Er fuhr los. Takuto wohnte in der Hochhaussiedlung, Block D, Zimmer hundert vierunddreißig, er konnte sich momentan nichts besseres leisten. Zumindest war es nicht gerade eine Ecke die durch Drogenabhängige, Dealer und Rechte verseucht war, trotzdem wollte er sich so bald wie möglich etwas anderes suchen. "Pass auf wo du hintrittst und bitte wirf nichts um." Bat der Wohnungseigentümer nachdem er aufgeschlossen hatte und kaum das Yami einen Fuß in die Wohnung gesetzt hatte verstand er weswegen er darum gebeten hatte. Überall waren Stapel von Zeichnungen, dazwischen ein paar Bücher. Ein Brennofen stand am anderem Ende des Raumes, von dem links wie rechts jeweils eine Tür abging. Ton- und Gipsfiguren standen vereinzelt auf, oder zwischen den Stapeln, eine Kaffeekanne stand auf dem Boden, neben einer noch nicht beendeten Tonfigur eines Kindes im Sandkasten; das sollte sicher Yana sein. "Tut mir leid, wegen der Unordnung, aber ich wollte gestern unbedingt noch was fertigstellen." Entschuldigte Takuto sich und räumte vorsichtig die noch weichen Figuren in ein extra dafür angebrachtes Regal. "Macht nichts," sagte der andere darauf und schaute sich forschend einige bereits gebrannte und bemalte Figuren aus dem Regal an, "bei mir sah es früher genau so schlimm aus." Und plötzlich blieb sein Blick an einer Comicreihe haften. Zwölf Stück, alle wie neu erhalten, trotzdem sah man das sie bereits mindestens ein mal gelesen worden waren. Er hätte nicht gedacht das er mal einen Fremden treffen würde der diese Serie als einzige in seinem Regal stehen haben würde und dann auch noch die erste Auflage. "Kannst du mir einen Band signieren?" Riss Takutos Stimme Yami aus seinen Gedanken und er schaute den anderen an, schaute ihm direkt ins Gesicht. "Ich sammle die Reihe seit der ersten Ausgabe, die Geschichte hat mich gefesselt. Als ich Freitag deine Zeichnung sah, hat mich das sehr ans Comic erinnert und ich hab mich gefragt... ." "...ob ich es gezeichnet hab?" Beendete Yami den Satz und der andere nickte scheu, so wie immer. "Ja hab ich. Mein Freund hat mich dazu animiert es zumindest mit der Veröffentlichung zu versuchen, bei einer Ablehnung hätte ich es zumindest versucht." "Es ist gut das du es versucht hast. Verrätst du mir wie du auf die Ideen kommst?" Fragte er vorsichtig und Yami lächelte traurig, während er den ersten Band aus dem Regal nahm um eine Widmung rein zu schreiben. "Eine Freundin hat die Story dazu geschrieben, ich sollte dazu zeichnen. Es war unser gemeinsamer Traum gewesen einmal ein Comic rauszubringen genau wie Goscinny und Uderzo, wir wollten was machen das Kult werden könnte, genau wie die beiden. Leider ist sie gestorben bevor ich angefangen habe." "Das ist traurig, sie hätte gute Bücher schreiben können." War Takutos Reaktion nach einer kleinen Schweigeminute. Yami nickte darauf. Er erkannte das es dem anderem unangenehm gewesen war auf solch ein Thema gestoßen zu sein. Er wollte das Thema nicht weiter behandeln, das war besser für beide anwesende. "Kann ich dir was anbieten? Kaffe, oder einen Drink?" Stellte er die übliche Gastgeberfrage und Yami nickte, es sollte im Ermessen des Gastgebers liegen was serviert werden sollte. Er selber schaute sich währenddessen einige Zeichnungen von den Stapeln an. Es schien gelogen zu sein das er nicht gut mit Zeichenkreide umgehen konnte, was er sich ansah konnte nicht alles bloß abgezeichnet worden sein. Aber wenn er sich im Zimmer umsah verstand er weswegen Takuto es für einfacher hielt zu modellieren: er war nicht so perfekt wie er es gerne wäre, zumindest war das seine Meinung. Nachdenklich schaute er sich den Ofen an. auf was Takuto wohl hatte verzichten müssen um sich den anzuschaffen. "Was hat dich der Ofen gekostet?" Fragte Yami, als Takuto mit zwei Gläsern und einer Flasche mit goldgelber Flüssigkeit wiederkam, auf der "Meet" drauf stand. "So viel wie ein Auto." Lächelte er und schuf sich Platz auf dem Tisch um alle drei Gegenstände abzustellen. "Aber wozu fahren, wenn ich auch laufen kann? Ich wüsste nicht was ich ohne ihn machen würde." Erklärte und schaute Yami leicht sehnsüchtig an und spielte mit seinen Händen, als wenn er eine Frage hatte die er nicht stellen wollte, weil es ihm peinlich war. "Ist etwas?" Fragte der Beobachtete der diesen schüchternen Blick langsam bemerkt hatte und wurde beherzt angeseufzt. "Ich würde dich gerne um etwas bitten," begann er und ein leichter Rotschimmer bildete sich auf seiner Nase, "würdest du dich ausziehen?" Fragte er und Yami kam sofort ein anderer Gedanke, besonders nachdem er ihm zwei Tage zuvor gesagt hatte das er schwul war. "Ich soll was?" Fragte er schon beinahe wütend und wurde leicht blass angesehen, er hatte es falsch verstanden. "Nein, nein, nein, so meinte ich das nicht!" Rechtfertigte er sich und setzte zu einer Erklärung an: "Ich möchte dich zeichnen, um dich in eine Figur zu verarbeiten, dann brauchst du nicht so lange hier Modell sitzen. Du hast ein weiches Gesicht und das ist bei einer Tonarbeit immer eine Herausforderung... ." "Und du willst mich nackt zeichnen?" Unterbrach Yami abrupt, um nichts in der Welt würde das machen, aber gegen seine Erwartung kam ein heftiges Kopfschütteln als Antwort. "Nein," kam eine entsetzte gesprochene Antwort, "nur den Oberkörper und dabei wären deine Jacken und das Shirt bei der Verarbeitung störend. Natürlich wäre ganz ohne Klamotten einfacher, aber dann wäre es mir lieber wenn du eine Frau wärst, die sind einfacher zu machen." Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sah wie Yami überlegte und dann langsam seine Jacke auszog. Er sagte nichts und legte sie einfach auf den Boden. "Du hast mich also nur eingeladen um mich zu porträtieren." Stellte er seufzend fest, aber er war nicht böse. Natürlich hätte Takuto ihn auch gleich fragen können, ohne dieses ganze drum herum, aber so lange es nicht mehr war als eine harmlose Zeichnung sah er keinen Grund warum er gehen sollte. Sie setzten sich auf den Boden, sonst hatten die beiden keinen Platz um gemeinsam irgendwo zu sitzen, geschweige denn auf gleicher Höhe. Sie schwiegen sich an während der Zeichner sein Modell mit den Augen musterte, ein Glas Meet neben sich und langsam anfing zu zeichnen. Es war ein eigenartiges Gefühl für Yami. Er hatte vorher noch nie selbst Modell für jemanden gesessen und er hätte nie gedacht das er das mal nur in Shorts tun würde. Und obwohl sie sich so gut wie kaum kannten und eigentlich nichts voneinander wussten fühlte er sich nicht unwohl. Es war anders als früher, noch vor ein paar Jahren hätte er sich unwohl gefühlt, mehr noch sogar und er wäre bereits bei der Frage ob er es machen würde gegangen. "Erzählst du mir was von dir?" Fragte der Künstler um das Schweigen zu brechen, auch wenn Stille ein Luxus war den er nur selten genießen konnte. "Was könnte ich dir schon erzählen? Mein Leben ist ziemlich uninteressant." Dass das keineswegs wahr war brauchte er nicht verraten. Aber ein kleines verstecktes Lächeln lies ihn ahnen dass ihm das nicht geglaubt wurde. "Wieso? Du hast eine Beziehung, du wirst akzeptiert und hast dadurch Freunde gefunden. Und ich bin sicher dein Freund muss dich sehr lieben, wenn er dir solche Geschenke macht." Vermutete er und hatte zumindest mit der Hälfte des gesagten recht. "Wenn du das sagst klingt das alles so leicht. Es ist schwer eine Beziehung aufzubauen und sie dann auch noch über Jahre hin weg aufrecht zu erhalten." "Ist es? Ich hatte schon lange keine richtige Beziehung mehr und ich fand es weder schwer sie zu führen, noch sie zu beenden." Sagte Takuto und änderte seine Position um auch eine Skizze von der Seite zu haben. "Wieso ist es dir leicht gefallen? Ich bin vor zwei Jahren ziemlich bitter von ihm enttäuscht worden und hätte ihn fast verlassen, aber ich bin bei ihm geblieben, weil ich ihn geliebt hab." Antwortete Yami darauf und fragte sich einen Wimpernschlag später weswegen er das jetzt zur Sprache gebracht hatte und dann noch jemandem gegenüber den er nicht mal seit einer Woche kannte. Es hatte immer so weh getan überhaupt daran zu denken und jetzt hatte er es bewusst erwähnt! Warum? "Das muss weh getan haben, aber wenn ihr das wieder auf die Reihe bekommen habt...es ist schön verliebt zu sein, zumindest hab ich das mal gehört." War die zum Teil tröstende, zum Teil selbst verletzt klingende Reaktion darauf und Yami drehte seinen Kopf in die Richtung seines Gesprächspartners, er wusste das er sich eigentlich nicht bewegen sollte. "Was meinst du mit ,hab ich mal gehört'? Du warst doch bestimmt auch mal verliebt." Es wurde kurz wortlos genickt und dann mit einer klaren Handbewegung sein Kopf zurück in die Ausgangsposition gedreht- die Hände waren weich und die Haut warm. "Hat dich das nicht glücklich gemacht?" Stellte er eine weitere Frage und versuchte sich nicht wieder zu bewegen, das war immer ein Ärgernis bei solchen Arbeiten, das kannte er selber. "Zuerst Ja, leider hat es mir nicht das gebracht was ich mir erhofft hatte: ich durfte ihm beim Sterben zusehen." "Ihm?" Fragte Yami verwundert und drehte sich jetzt mit dem ganzen Körper um, jetzt nutzte es auch nicht mehr ihn in die richtige Position zu drehen. "Anders als du hatte ich kein Glück mit meinem Outing, es ist alles immer schief gelaufen wenn andere es wussten." Wurde ihm geantwortet und jetzt begann Yami sich irgendwie unbehaglich zu fühlen. Gleichzeitig kam ihm der Gedanke, das wenn er ihn in irgendeiner Art und Weise hätte anmachen wollen es sicher anders getan hätte. Takuto war Künstler, als solcher musste er Privates und Künstlerisches trennen können, er selber konnte es ja auch und für jemanden der so liebevoll und genau arbeitete konnte das sicherlich keine Schwierigkeit sein. Eine Anmache hätte mit Sicherheit anders ausgesehen. "Was hatte er?" Fragte er weiter und merkte am Gesichtsausdruck seines Gegenübers das er in einer tiefen Wunde bohrte, trotzdem wollte er es wissen, die Neugierde war zu groß um es jetzt im Sande verlaufen zu lassen. "Er...," er schwieg einem Moment um Kraft für die Antwort zu sammeln, "wir hatten uns auf etwas offenes geeinigt, damit man sich nicht unwissend gegenseitig verletzt- aber man musste es dem anderem sagen, wenn man mit jemand anderem im Bett war. Er hat nicht aufgepasst und sich Aids eingefangen. Es hat fast ein Jahr gedauert bis er gestorben ist. Es war nicht schlimm das er sterben würde, darauf muss man sich einstellen und wir alle hatten Zeit um uns von ihm zu verabschieden, es war nur schlimm dabei zu sein, ihm beim Sterben zuzusehen." Und JA, er hatte es tatsächlich geschafft in einer sehr schlimmen, sehr schmerzenden Wunde zu bohren und Salz hinein zu streuen. Beschämt senkte Yami den Blick, er konnte und wollte seinem Gegenüber nicht in die Augen schauen. In diesem Moment sah er wie glücklich er sich schätzen konnte gesund zu sein und verstand seine Aussage über die glückliche Liebe: liebt man jemanden der mit Sicherheit sterben würde konnte man nur schwer glücklich sein. "Ich muss leider gehen, wir sehen uns ja morgen." Verabschiedete er sich und zog sich an, er wollte nicht länger bleiben. "Du brauchst dich nicht entschuldigen, es ist ja schon spät und es eilt nicht mit der Arbeit." Kam es nickend. Keine Anspielung darauf das er nur versuchte sich aus dieser peinlichen Situation zu retten, was nur zu offensichtlich war. Als Yami weg war schaute Takuto seufzend auf die Uhr, er musste seine Medikamente nehmen. Er hatte Yami erzählt das sein Freund an der wohl schlimmsten Krankheit gestorben war die es gab, das er dabei gewesen war, als er gestorben war, aber warum? Jetzt wusste er es gar nicht mehr, er hätte es nicht erzählen müssen und hatte es doch getan. Vielleicht hatte er einfach nur mit jemanden darüber reden wollen, es nur kurz jemandem sagen von dem er annehmen konnte das er nicht wie ein bissiger Hund reagieren würde. Er hatte noch nie jemanden kennengelernt der so offen mit seiner Homosexualität umging und damit keinen Ärger hatte, als er selber das versucht hatte war er ziemlich auf die Fresse gefallen. Yami war ganz schnell wieder nach Hause gefahren. Er hatte die ganze Zeit darüber nachdenken müssen das er mit Takuto ein so schwer wiegendes Thema angeschnitten hatte. Warum hatte er das wissen wollen? Er hätte schon bei der vorherigen Reaktion erkennen müssen das er nicht hätte weiter fragen dürfen und doch hatte er es getan. Er fühlte sich deswegen nicht gut, er schämte sich wegen dieser Frage. Er parkte, fragte an der Rezeption nach Post, fuhr nach oben; mit etwas Glück war schon Seto da...obwohl...es war noch nicht acht, er hatte gesagt er käme nicht vor acht, also würde er warten müssen. Er schloss die Eingangstür auf. Oben war nichts mehr zu spüren von der Hitze des Tages und er warf seine Tasche auf den Boden im Flur und ging nach oben. Er wollte sich hinlegen, den Tag vergessen und warten bis Seto wieder da sein würde Sich oben aufs Bett setzend schaute er die Briefe durch. Drei Briefe, alle drei an Seto, einer wo nur handschriftlich sein Name drauf geschrieben war, ohne Marke ohne Poststempel. Er musste persönlich unten abgegeben worden sein, aber von wem. Der Gedanke das wieder jemand drittes in ihrem Leben dazwischenfunken könnte kam wieder zurück in seinen Kopf und er war versucht den Umschlag zu öffnen. Aber gerade als er das dachte kam eine weitere Person in den Raum und Yami schaute auf: Seto war da. "Du bist schon da? Ich hatte eigentlich gehofft ich könnte dich überraschen." Sagte er und schloss die Tür hinter sich. Er war sehr viel früher gekommen, als vorhergesagt und Yami schaute ihn schweigend an, immer noch den Brief in der Hand haltend. Er sagte nichts, lächelte nur zufrieden und hielt kurz die Post hoch. "Ich hatte gedacht das du erst später kommst." Sagte er, alle drei Papierstücke auf den Boden fallen lassend und breitete die Arme nach ihm aus, er sehnte sich so sehr nach Nähe. Der Ältere lies sich nicht zwei mal stumm bitten rüber zu kommen und schloss ihn schweigend in den Arm. Für beide war es der schönste Moment des Tages, beruhigend und entspannend, jeder genoss es vollkommen. "Schön das du da bist." Sagte Yami darauf. "Ich wäre schon eher gekommen, aber ich musste noch ein paar Aufträge unterschreiben. Wartest du schon lange?" Fragte er und strich seinem Freund über die Wangen, der schüttelte mit dem Kopf. "Ich bin selber gerade erst gekommen und hab schon befürchtet ich wäre alleine." Sagte er und lehnte seine Stirn an die des anderen. Wieder schwiegen die beiden und genossen die Tatsache das der andere da war. "Was hältst du davon wenn wir beiden morgen blau machen und ans Meer fahren? Einfach weg, nur wir beide, wir waren schon so lange nicht mehr weg." Schlug Seto vor und Yami überlegte kurz. Natürlich wollte er das, aber... "Hast du nichts zu tun?" Fragte er und spielte damit unwissentlich an das Seto die letzten Tage und Wochen immer weniger Zeit für gemeinsame Aktivitäten gehabt hatte. "Der Prototyp ist fertig, die Verträge sind unterschrieben, die Produktion läuft- weswegen soll ich dann noch bis spät in die Nacht Unterlagen wälzen und telefonieren wenn alles schon unter Dach und Fach ist?" Lächelte er und Yami seufzte glücklich. "Das heißt wir haben endlich wieder Zeit für einander?" Fragte er und bekam die Antwort die er sich erhofft hatte: "So viel wir wollen.", den Brief hatte er somit ganz vergessen. Aus dem einen blauen Tag waren zwei geworden und um ehrlich zu sein hätten sie auch noch länger bleiben können. Es war genau so wie früher wenn sie alleine weg waren und sie waren sich wieder so nahe wie zu Anfang. Das erste mal seit Wochen spielte Yami nicht mit dem Gedanken Seto zu sagen das er sich trennen möchte, da er glaubte das sie sich zu weit von einander entfernt hatten und er deswegen aufgehört hatte ihn zu lieben. Es erinnerte ihn an ihre Zeit in Rom, wo sie einfach nur beieinander waren, jede Berührung des anderen ihnen eine Gänsehaut verursachte und ein Blick reichte um neu verliebt zu sein. Sie lagen im Bett, oder im Gras auf der Wiese in der Sonne, redeten, kuschelten, hatten Sex...nach langem war die Welt für beide wieder in Ordnung und es war die reinste Qual wieder in den grauen Alltag der Stadt zurückzukehren. "Wo warst du die letzten beiden Tage?" Wurde er von Takuto gefragt als sie draußen auf einer Bank im Gelände saßen. Sie hatten heute keine gemeinsamen Stunden gehabt und es war das erste mal das sie zusammen saßen und kurz reden konnten. Yami schüttelte in sich hinein lächelnd mit dem Kopf. Eine Gäste die sagte das er es viel zu sehr genossen hatte um es zu verraten. "Einfach mit meinem Freund weg." Verriet er nach einem längeren Schweigen den gröbsten Teil seines Unternehmens und lächelte weiter vor sich hin. Er war schon lange nicht mehr so zufrieden gewesen, mit sich selbst und seinem Leben. Sein Banknachbar nickte dazu du sagte nichts. Er hatte nicht so viel Glück in seinem Liebesleben gehabt und freute sich für seinen Mitstudenten. In seinem Hinterkopf fragte er sich warum die netten Männer immer schon vergeben waren. Wahrscheinlich weil sie nett waren und jeder einen netten Kerl haben wollte. "Ich muss dann auch gehen, ich bin noch verabredet." Sagte Yami darauf und schulterte seine Tasche. "Schon? Ich hab eigentlich gehofft das wir da weitermachen könnten, wo wir Montag aufgehört hatten." Meinte Takuto darauf und Yami musste erst mal kurz nachdenken was er überhaupt meinte. "Oh... ." Es war ihn wieder eingefallen und er dachte nach auf wann sie das verschieben könnten. "Lass uns das Samstag machen, da passt es mir am besten, heute hab ich wirklich keine Zeit und morgen auch nicht." Entschuldigte er sich und Takuto nickte verstehend. "Ich wünsche dir dann fiel Spaß, wir sehen uns morgen." "Spätestens Samstag." Rief Yami noch schnell zum Abschied und war dann auch schon bald zwischen den Häusern verschwunden. Wenn Takuto sich ansah wie zufrieden und glücklich Yami gewirkt hatte, als er gesagt hatte das er verabredet war, musste er daran denken wie schön es gewesen war als er selbst noch in einer festen Beziehung gesteckt hatte. Es war schön frisch verliebt zu sein- zumindest glücklich frisch verliebt zu sein. Er erinnerte sich daran wie seine letzte Beziehung angefangen hatte: er war auch Künstler gewesen und auf einer Ausstellung die die beiden besucht hatten waren sie wegen eines Bildes ins Gespräch gekommen und es war ein langer Abend mit einer langen Diskussion geworden. Es hatte auch nur diesen Abend und einen Anruf gebraucht bis sie sich richtig verabredet hatten und auch keine zwei weitere Monate bis mehr aus ihnen geworden war. Das es mit ihnen beiden so enden würde hatte sicherlich niemand gedacht. Als Yami nach Hause kam war er ganz gegen seine Erwartung alleine. Nichts war zu hören, niemand war da und er schaute auf die Uhr. Es war halb fünf, so wie verabredet und er setzte sich ins Wohnzimmer. Eventuell würde Seto sich ein paar Minuten verspäten, das war bei dem Verkehr um diese Uhrzeit meistens so. Aber das es mehr als eine halbe Stunde sein würde die er warten würde hatte er nicht gedacht. Bereits sehr enttäuscht rief er im Büro an und nach weiteren fünf Minuten in der Warteschleife hörte er auch endlich Setos genervt und gestreßt klingende Stimme und beschwerte sich gleich bei ihm: "Was machst du noch? Es ist schon nach fünf, wir wollten doch... ." "Ich hab keine Zeit." War Setos kurze Antwort und Yami konnte ihn durchs Telefon tippen hören. Irgendwie machte ihn diese Aussage ziemlich traurig, schließlich hatte er vor drei Tagen noch was anderes gesagt. "Hast du nicht gesagt das du nicht gesagt das du jetzt wieder mehr Zeit hast?" Fragte er und versuchte wütend und nicht traurig zu klingen, obwohl er jetzt am liebsten geweint hätte. "Hab ich auch, es ist nur so das vieles angefallen ist in den letzten drei Tagen und ich muss das wieder aufarbeiten. Ich hab gedacht ich werd bis fünf fertig, aber ich hab nur die Hälfte geschafft. Das ich mich nicht gemeldet hab um abzusagen tut mir leid, ich hab es wirklich vergessen." Versuchte er sich zu entschuldigen. Er wusste genau das er Yami mit dieser späten Absage ziemlich verletzt haben musste. "Ist schon gut, wir verschieben es einfach. Ich will dich jetzt auch nicht weiter stören." Er legte stumm auf. Er hatte den anderen alles abgesagt wozu sie ihn hatten mitschleppen wollen, weil er einfach nur was mit Seto hatte unternehmen wollen und jetzt hatte der ihm abgesagt. Warum war das eigentlich immer wieder so? Jetzt hatte er schon wieder seine Lust am Tag verloren, dabei hatte der eigentlich so gut angefangen. Am nächsten Morgen Müde schaute Yami auf den Wecker. Es war schon nach zehn, es lohnte also kaum noch zum Unterricht zu gehen. Langsam stand er auf. Er war allein, weswegen wunderte ihn das nicht? Ein Zettel lag neben ihm auf Setos Kissen: komm erst heute Abend. Seto. Zumindest hatte er eine ungefähre Zeitangabe hinterlassen wann er wieder da wäre. Yami konnte sich weder daran erinnern das Seto irgendwann wiedergekommen war, noch das er wieder gegangen war. Früher hatte Seto ihn kurz geweckt um zu sagen das er jetzt ging, oder wenn er spät wieder da war, nur damit sie ein Wort miteinander geredet hatten bevor sie schliefen/er ging. Jetzt weckte er ihn nur noch selten; bedauerlich das er diese Tradition hatte im Sand verlaufen lassen. Und was sollte er jetzt machen? Es war Freitag, also sollte er das machen was er jeden Freitag machte: er würde Blumen kaufen und zum Friedhof gehen. Dann würde er zu Kyle gehen, hoffen das er nicht arbeiten müsste und sich mit ihm über irgendwas unterhalten. Oder vielleicht würde er auch mal seine lieblings Dread-Queens besuchen. Am Wochenende war ein Wettbewerb in der Stadt und die beiden konnten es sich nicht nehmen lassen da mit zu machen. Schließlich konnte die dortige Siegerin nach Kalifornien um bei der US-Meisterschaft für die schönste Dread-Queen des Landes anzutreten. Die beiden waren ziemlich nervös deswegen. Und natürlich hatten alle anderen gesagt das sie hingehen wollten, es würde ein lustiger und vor allem bunter Abend werden. Morgens war man auf dem Friedhof meistens alleine und hatte genug Zeit die Ruhe zu genießen- er war diesmal länger da geblieben als sonst immer. Erst gegen Mittag war er wieder gegangen. Er hatte viel Zeit gehabt um nachzudenken über Seto, über sich und über sie beide. Es war wieder einer dieser Gedanken das sie sich trennen sollten. An diesem Morgen hatte er wieder dran gedacht, die drei Tage zuvor nicht. Kam dieser Gedanke immer nur wenn Seto nicht bei ihm war? "Hab ich dir erzählt das Andrew wohl am Sonntag wieder kommt?" Brachte Kyle ziemlich glücklich wirkend ein neues Gesprächsthema an und Yami verneinte. "Nein. Hat er frei, oder ein Rennen?" Fragte er neugierig. "Ich weiß es nicht genau, wahrscheinlich das zweite. Aber zumindest seh ich ihn dann mal wieder." Sagte er und zündete sich eine Zigarette an. "Ach ja," begann sein jüngerer Gegenüber zu schwärmen, "ein paar schöne Tage, du kannst mit ihm reden, feiern, ficken- was willst du mehr?" Sagte er und hatte schon selber seine leichte Eifersucht in der Stimme bemerkt. "Alles jeden Tag." Lautete die Antwort und er aschte ab. "Scheint bei dir ja alles genau so gut zu laufen wie bei mir gerade." Stellte er fest und rauchte weiter. Er hatte er wohl den mit schwingenden Unterton in Yami Stimme gehört und erkannt. "Es lief schon mal besser." War das einzige was er zu diesem Thema sagen wollte, es war alles ziemlich deprimierend. * Er klingelte. Er wusste nicht warum er dieses starke Bedürfnis hatte jetzt mit ihm zu sprechen. Er hätte am liebsten schon gestern mit Takuto geredet, egal über was. War das normal? Sonst war er immer zu Kyle, oder zu Joey oder Mai gegangen, wenn er sich einsam gefühlt hatte, aber jetzt war alles anders geworden: Kyle fühlte sich bestimmt nich einsamer als er selber und die anderen beiden waren ihm zu unbeschwert in ihrem ersten Jahr als Mr. Und Mrs. Weehler. Takuto und er kannten sich jetzt eine Woche und er war schon wieder da, er wusste nicht mal warum. Er klingelte noch einmal. Erst jetzt wurde ihm geöffnet, anfangs nur einen Spalt und dann ganz. "Hallo Takuto." Begrüßte er ihn und wurde leicht irritiert angesehen, er wusste das er nicht erwartet worden war. "Was...willst du?" Wurde nachdenklich gefragt und Yami seufzte, er fühlte sich nicht gut und erkannte das Takuto einen Grund überlegte was der Grund seines Besuches sein konnte. "Ich bin eigentlich nur hergekommen um ein Bisschen mit dir zu quatschen." Stammelte er einen Grund vor sich hin. er wusste nicht einmal worüber er mit ihm reden sollte. "Na ja, wenn du sowieso schon mal da bist: komm rein." Bat er und öffnete ihm die Tür damit er rein kommen konnte. Drinnen war wie immer wenn er zu Besuch kam eine ziemliche Unordnung, diesmal aber nicht verursacht durch Zeichenstapel sondern durch eine angefangene Tonfigur auf den Couchtisch- was er werden sollte konnte man noch nicht wirklich erkennen- und dem zum formen benutzten Werkzeug. "Was soll es werden?" Fragte Yami und schaute sich die Figur genauer an, er konnte er wirklich nicht erkennen. Takuto lächelte ihn darauf an und suchte eine Zeichnung vom Boden hervor um sie Yami zu reichen. "Du," antwortete er, "du bist ja leider nicht lange genug geblieben damit ich dich aus vier Perspektiven zeichnen konnte um jedes Detail einzubringen, aber es musste reichen." Bekam er eine Erklärung und nickte stumm. Er würde sicherlich das Endergebnis sehen dürfen, schließlich war er das Modell dafür. Er schaute noch mal kurz rüber zum Regal. Es war voller geworden seitdem er das letzte mal da gewesen war und jetzt stand auch die Figur von Yana gebrannt und bemalt im Regal. Sie sah sehr detailliert aus und liebevoll geformt, geglättet und bemalt und eigentlich würde er sie gerne haben um sie ihr später zu schenken. Eine grünliche Flüssigkeit wurde ihm ins Glas geschüttet, gerade so viel wie nötig war bis der Boden bedeckt war. Danach ein Löffel mit brennenden Zucker und alles wurde mit etwas Wasser abgelöscht. "Was ist das?" Fragte Yami während er an dem Glas roch, dessen Inhalt nach alten Sherry roch, aber nie und nimmer welcher sein konnte. "Absinth, so wie er in Europa betrunken wird." Kam prompt die Antwort und Takuto machte sich selber ein Glas fertig. "Absinth?" Fragte der Gast nach. "Wird man davon nicht blind?" Fragte er und sah wirklich sehr skeptisch ins Glas. "Nein, verrückt. Das was blind macht ist Mathül. Van Goch hat sich deswegen sein Ohr abgeschnitten." War die Erklärung, wie immer sehr ruhig gesprochen und sehr ernst klingend. "Du willst mit mir etwas trinken was ein Genie dazu gebracht hat sich selbst zu verstümmeln?" Fragte Yami skeptisch und war kurz davor den Inhalt wegzuschütten. "Glaubst du wirklich man könnte es noch kaufen wenn es immer noch solche Auswirkungen hätte?" Stellte eine Gegenfrage und hatte damit auch eine Antwort gegeben und gab danach den Tip langsam zu trinken und beim Schlucken nicht zu atmen- es war etwas das man genießen musste. "Warum sitzt du eigentlich immer zu Hause? Du solltest mal ausgehen, ein paar Leute kennenlernen, dich verlieben." Brach Yami ein Gesprächsthema an und sah sein Gegenüber schwer seufzen. "Besser nicht. ich bin nicht gerade der Typ der gerne weggeht. Ich pass nicht so gut in die Clubs." Kam eine nicht gerade begeisterte Antwort und beide Gläser wurden zu ende ausgetrunken. "Das ist Schwachsinn, glaub mir. Ich kenne einen Laden in den jeder passt: Popper, Punker, Raver. Es wird dir gefallen." Er hatte schon beim Vorschlag beschlossen das er kein NEIN als Antwort akzeptieren würde und alles tun würde um ihn dazu zu überreden. "Selbst wenn du Recht hast und du mich dazu überreden würdest, hätte ich nichts was man dazu tragen könnte. Sieh mich an, ich gehör in so was nicht rein." "Ich will mit dir nicht in irgendeinen Strippschuppen, ich will mit dir ins "Blue Dragon"- und Klamotten kannst du von mir kriegen." Darauf herrschte eine kurze Stille im Raum. "Weißt du eigentlich wie teuer das "Blue Dragon" ist? Rein kommen ist nicht so schwer, aber was zu trinken kann ich mir nicht leisten." Er versuchte immer noch irgendwie das Yami diese dumme Idee aufgab, aber jetzt hatte er ihm die Basis zu einem Argument gegeben was er schwer ausdiskutieren konnte: "Getränke bekomm ich umsonst, ich kenn die Barkeeper, die Türsteher und den Besitzer, wir müssen auch keinen Eintritt zahlen." "Wir müssen also keinen Eintritt zahlen, keine Getränke und du willst mir Klamotten von dir geben?" Fasste Takuto noch ein mal zusammen und Yami nickte. "Yami ich will nicht in nenn Club, das ist nichts für mich." Kam er auf sein anfangs Argument zurück, was schon beim ersten Mal keine Bedeutung für Yami gehabt hatte. "Vergiss es, du kommst mit und ich verspreche dir: es wird dir gefallen." Er lächelte, er lächelte so zufrieden wie er es sonst nur bei Seto tat und er musste zugeben: er fühlte sich wohl. Er hatte sich selten bei einem anderen außer Seto und Kyle so wohl gefühlt wie gerade in diesem Moment und dabei kannten sie sich keine volle Woche. "Okay...," war die scheue und sehr lang überlegte Antwort, "wenn du das meinst." Und er schaute zur Seite, Yami sollte ihm nicht weiter in die Augen sehen. Den Gedanken den er gerade hatte versuchte er ganz schnell zu verwischen, es war weder gut für seine Gesundheit, noch für sein weiteres Vorhaben- es war unprofessionell! Und er hasste Unprofessionalität! "Okay, wenn das so weit geklärt ist... . Ich hohl dich um halb zehn ab, wir fahren zu mir, ziehen uns um und fahren gegen elf zum Club. Ach und wunder dich nicht wo ich wohne." Trotz dieses Zusatzes stand Takuto mit offenen Mund in der Lobby des "Cäsars Palast", schaute sich Fußboden, Personal und Gäste an und fragte sich was sie da machten. Yami war genau wie er Student und könnte sich diesen Nobelschuppen nicht mal leisten wenn er den ganzen Tag nichts weiter täte als arbeiten! Das er so reagieren würde, war Yami schon klar als er ihn zu sich eingeladen hatte; es war eines der wenigen Male in denen er jemanden zu sich eingeladen hatte. "Komm mit, wir müssen nach oben." Sagte er, den anderen an der Hand nehmend und in den Fahrstuhl zerrend. Die gesamte Fahrt nach oben sagten sie keinen Ton zueinander, verständlich in Anbetracht der Tatsache das er mit dieser jetzigen Aktion diesen ruhigen Menschen nur noch mehr eingeschüchtert hatte als ohne hin schon. Erst oben in der Suite hatte er seine Sprache wiedergefunden: "Und hier wohnst du?" "Ja, zusammen mit meinem Freund, sein Bruder ist letzten Sommer ausgezogen und seit dem sind wir hier alleine." Antwortete er, sich die Schuhe ausziehend und die Treppe ins Visier nehmend. Takuto ging ihm hinterher, immer noch alles genau musternd und beinahe über die erste Treppenstufe stolpernd. "Und wo ist dein Freund?" Stellte er eine weitere Frage und weiter mit nach oben gehend. Yami seufzte schwer und blieb beinahe stehen. Er hatte den ganzen Tag versucht den Gedanken an Seto zu verdrängen, weil es ihn einfach traurig gemacht hatte daran zu denken. "Er sagte er müsste noch was dringendes erledigen, auch wenn er gesagt hatte er hätte jetzt mehr Zeit für uns- es war wohl sehr wichtig, sonst wäre er hier geblieben und sicher mitgekommen." Sagte er, weiter gehend und ins Schlafzimmer abbiegend. Beim Anblick des Raumes kam Takuto aus dem Staunen kaum wieder raus, besonders wenn er sich das Bett ansah. Er fragte sich ob man sich, so groß wie es war, darin überhaupt nah sein konnte. Yami begab sich zum Wandschrank, dessen Größe seinen Gast an sein eigenes Schlafzimmer erinnerte und schaute nach was die beiden anziehen könnten. Ob es einen glücklich machte so viel zu haben? Yami schien glücklich zu sein, er hatte immer glücklich ausgesehen wenn er von seinem Freund geredet hatte, oder wenn er verraten hatte das er gerade an ihn dachte. Aber wenn er sich so umsah, diese Größe und den Glanz von allen in sich aufnahm, fragte er sich ob Yami wirklich glücklich war oder ob er es nur vorspielte und in Wahrheit meistens traurig über seine Beziehung nachdachte, so wie vor fünf Minuten. Und er fragte sich auch intensiv wie alt dieser Mensch sein musste, den Yami angeblich sein Herz geschenkt hatte. Aber gehörte er wirklich zu den Menschen die sich kaufen ließen? "Gehört das alles dir?" Kam eine weitere berechtigte Frage, womit er das Apartment in sich meinte und ein: "Nein, das könnte ich mir nicht leisten. Das gehört uns beiden.", als schnelle Antwort. Nach dem ersten Teil des Satzes hatte Takuto angenommen das er mit seiner Vermutung recht gehabt hatte, das glaubte er irgendwie noch immer, aber wenn dann würde er wohl kaum bei ihm wohnen, sondern sich lieber etwas zahlen lassen. Mit einem Stapel Wäsche in der Hand verließ er den Raum wieder und legte alles aufs Bett. Da sein neuer Freund sicherlich nicht selber die Hand heben würde um sich etwas auszusuchen musste Yami es für ihn tun. Es hatte auch keine zehn Minuten gedauert bis er etwas gefunden hatte- und weitere dreißig bis er Takuto dazu überredet hatte sich umzuziehen. "Ich verstehe gar nicht was du hast, du siehst gut aus." Lobte Yami sich selbst mit der Gradrobenauswahl und Takuto für sein Aussehen. Irgendwie kam er sich vor wie ,Cindy' oder ,Monika', die beiden versuchten auch immer andere umzustylen und um die Wahrheit zu sagen hatten sie damit auch in siebzig Prozent der Fälle Erfolg. "Du weißt das ich mich überhaupt nicht wohl fühle?" "Weißt du wie wir das ändern? Wir fahren jetzt los und trinken einen Whisky zusammen." "Los? Jetzt? Hattest du nicht gesagt wir fahren erst um elf? Es ist erst kurz nach zehn." Ein kleiner Protest war immer noch in seiner Stimme zu hören, der allerdings wie immer überhört wurde. "Glaub mir, es ist Freitag und da ist im "Blue Dragon" schon ab zehn was los." Mit dem Satz war es beschlossene Sache das sie fuhren. Im Club war wie jeden Freitag schon ziemlich was los. Die Leute waren noch nüchtern, die Tänzer waren noch gut drauf und an der Bar war viel los. Weswegen die beiden weder hatten anstehen müssen, noch von den Türstehern kontrolliert worden waren fragte Takuto lieber nicht. Er hatte in seinem Leben schon genug dumme Fragen gestellt die nicht gut für ihn gewesen waren. Als sie den Raum betreten hatten wurde er von Yami mit dem Satz: "Verlauf dich nicht.", hinter sich her. Er spürte genau wie ihm die Wärme durch den Körper schoss als Yamis Hand ihn berührte und er versuchte alles was ihm durch den Kopf schoss ganz schnell bei Seite zu schieben. "Hey Conny." Durchbrach seine Stimme darauf seinen Gedanken und er war wieder in der Realität. Yami hatte die Barkeeperin angesprochen und sich auf einen freien Hocker gesetzt. "Oh Gott, Yami, endlich jemand vernünftiges." Seufzte sie erleichtert und schenkte ihm ein Glas ein. "Wer ist dein gutaussehender Begleiter?" Fragte sie weiter und schaute Takuto an. "Studienkollege." Antwortete er und setzte gleich zu einer Frage an: "Du weißt nicht zufällig ob Seto da ist?", und an ihrem genervten und übertrieben lauten seufzen erkannte er das er recht hatte. "Hör mir auf mit dem, der geht mir jetzt schon auf die Nerven und er ist noch gar nicht so lange da. Er ist oben, aber pass auf, der wirkt ziemlich genervt." "Wieso, hast du ihn geärgert?" Fragte er scherzend, da es meistens so war das die beiden sich gegenseitig in den Wahnsinn trieben, aber sie konnten ja auch anders und das wusste er. Auf seinen Scherz musste sie gequält seufzen; ein schlechtes Omen. "Es wird dir zwar nicht gefallen, aber du solltest es wissen bevor du hoch gehst: Jessika ist da und gleich mit ihm nach oben gegangen." Gestand sie ihren Gedanken und hatte sofort eine Befürchtung in seinem Kopf los gelassen. Seto würde erst spät wieder kommen, er war so oft weg, Jessika war da...seiner Meinung passte alles zusammen. Plötzlich kam dieser ganze Schmerz wieder hoch den er vor zwei Jahren gefühlt hatte und er musste es wissen, musste jetzt einfach hoch gehen und schauen was zwischen den beiden lief. Sich durch die Menge quetschend nahm er die Treppe in Beschlag. Seinen Begleiter an der Bar hatte er in diesem Moment schon ganz vergessen. Als er die Treppe hochgegangen war und vor der Tür stand hatte er im Grunde Angst was er sehen würde und gleichzeitig war es ihm so wichtig. Er öffnete die Tür, erst nur einen Spalt und dann ganz. Jessika saß da am Schreibtisch, in einem ihrer teuren Diesigerkleidern, die Beine übereinandergeschlagen und schaute zu Seto. Der würdigte sie keines Blickes und schaute aus den Fenster runter zur Theke, es war nichts von dem was er erwartet hatte. "Also was ist?" Fragte sie mit einem giftigen Unterton in der Stimme, keiner der beiden hatten Yami bis her bemerkt. "Ich hab keine Lust mit dir darüber zu diskutieren, weder hier noch jetzt." Lautete die Antwort und Seto schaute zur Tür. es wunderte ihn nicht das Yami hoch gekommen war. er konnte zwar nicht die Treppe von da aus sehen, aber er hatte gesehen wie er sich durch die Masse gedrückt hatte. "Hallo Yami." Begrüßte er ihn und jetzt drehte sich die Schönheit in weiß auch um und musterte den Neuankömmling mit skeptischen und verachtend erscheinenden Blick. Wie hatte Seto sich je in so einen Haufen Eis verlieben können, oder war es nur das sie beide finanziell gut zusammen gepasst hatten? "Hallo Seto. Du warst nicht zu Hause und Conny hat gesagt du seist oben, ich wusste nicht das du Besuch hast." Entschuldigte er sich und hoffte das man ihm nicht anmerkte das er log. "Das ist kein Besuch. Darf ich vorstellen: Yami, das ist Jessika Wolf." "Ich weiß wer sie ist. Miss Wolf, es freut mich sie kennenzulernen." Heuchelte er ihr und reichte ihr freundlich die Hand, die sie annahm. Ihre Hände waren wie ihr Lächeln und ihr Blick eiskalt. "Die Freude ist ganz meinerseits. Ich werde dann gehen. Ich bin sicher wir können die Angelegenheit auch noch später weiter besprechen." Verabschiedete sie sich und ging mit einem übertrieben freundlichen Lächeln davon. "Ich wusste gar nicht das du so gut lügen kannst." "Und ich nicht das du mich belügst." Sagte Yami darauf und setzte sich. "Ich belüge dich nicht, ich rede nur mit ihr, sie wollte mich zum Essen einladen- ich schlafe nicht mit ihr." Das der letzte Teil des Satzes zwar nicht überflüssig, aber unsensibel gewesen war merkte er erst nachdem er es gesagt hatte und er entschuldigte sich auch gleich dafür, er entschuldigte sich auch sofort dafür. "Ist schon gut, ich glaube dir. Es ist nur... ." "Ich weiß was los ist," unterbrach er seinen Freund, "und ich weiß das ich dich verletze. Aber mit Jessika ist nichts, ich würde mich lieber erhängen als mit diesem Miststück noch mal was anzufangen." Auf diesen Satz musste Yami kurz lachen. "Ich hab noch nie gehört das du ,Miststück' sagst," lächelte er und gab Seto kurz einen Kuss, "ich muss dann auch wieder runter, ich bin mit einem Freund da." Verabschiedete er sich "Ist schon gut, ich komm auch gleich runter." Damit lies er Yami gehen und musste kurz Kraft sammeln um selber runter zu gehen. Ganz gegen seine Erwartung unterhielt sich Takuto angeregt mit Conny, die dadurch beinahe ihre Arbeit vergessen hatte; es war so wie er gehofft hatte- er taute endlich auf. "Und," brach er spontan aus seinem Gespräch aus als er Yami sah, "was ist mit deinem Freund?" Fragte er und sah Yami endlich wieder lächeln. "Alles okay, er kommt auch gleich runter. Conny könntest du...?" "...schon gut, ich weiß: einen Drink für meinen Lieblingschef, kommt sofort." Unterbrach sie ihn seufzend und die beiden Jungs mussten lachen. Erst danach hatte Takuto aufgenommen das sie "Chef" gesagt hatte. So meinte Yami es also mit: ,Ich kenne den Besitzer.' Kaum das er diesen Gedanken vertiefen wollte kam auch schon ein neues Gesicht an die Bar, das ihm irgendwie bekannt vorkam und das angemixte Getränk vor Connys Nase wegnahm. "Musst du nicht arbeiten?" Fragte er und wurde von Takuto heimlich gemustert. "Jeden Abend, mein Lieber. Feuer mich doch wenn du denkst das ich es falsch mache." Fing sie gleich an zu giften und Yami seufzte. Warum konnten die beiden nicht ein mal nett zueinander sein? aber egal, es würde ihm fremd vorkommen wenn es anders wäre. "Und Seto, was wollte sie?" Fragte Conny weiter, während sie anderen Leuten nebenbei einschenkte. "Nichts wichtiges, nur unwichtigen Mist." Antwortete er und sie nickte. Jetzt fiel es Takuto ein woher er diesen Menschen kannte, er hatte ihn schon oft in den Nachrichten gesehen und in der letzten Zeit mehr als sonst: das war Seto Kaiba! Er schluckte innerlich. Der Club, die Suite- es gehörte alles ihm und Yami war ein Teil davon. Er war nicht viel älter als sein Kommilitone, wie war er auch nur einen Moment darauf gekommen das Yami jemanden hatte der mindestens doppelt so alt wäre wie er? KURZE ANMERKUNG: 1. Es geht bald weiter, 2tens so schnell lasse ich das mit den beiden nicht auseinandergehen. aber wer sich an takutos nachnamen erinnert kann sich eventuell vorstellen was ich bald einbaue. also: viel spaß, lest auch das nächste kap und denkt über eure beziehungen nach, nichts tut mehr weh als unglücklich verliebt zu sein. dde Kapitel 16: Szene16 ------------------- KURZE ANMERKUNG: es ging leider nicht so schnell wie ich gehofft hatte, aber da sind wir wieder frisch und frech zu neuen schandtaten bereit. Wer von anfang an bis hier gelesen hat müsste sich daran erinnern das ich nie eine figur einbaue ohne das sie eine spätere wichtige bedeutung für irgendwas hat. Und jetzt versetzen wir uns noch mal ein paar kaps zurück und überlegen bitte was takuto für eine rolle spielt. bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: Der dunkle Engel Inhalt: Takuto fühlt sich mehr als gut zu Yami hingezogen Warning: ich wiederhole mich an so mancher stelle Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) dde Szene 16 "Alles okay, Kleiner?" Fragte Conny und schüttete sich und ihrem momentan schweigenden Gegenüber einen Schnaps ein. "Nichts." War die Antwort und beide schütteten das kurze Glas runter. Er fragte sich was er jetzt machen sollte, er fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen. Er hatte eigentlich gedacht das sie den Abend zusammen verbringen würden. Aber was hatte Yami doch gesagt bevor sie vorhin losgefahren waren: ,Du solltest mal ausgehen, ein paar Leute kennenlerne, dich verlieben.', den letzten Punkt schien er schon fast erfüllt zu haben. Wie gesagt: nette Männer waren schwer zu finden und Yami gehörte dazu. "Seto, darf ich vorstellen: mein Kommilitone Takuto Katzugie- Takuto, das ist Seto." Stellte er kurz vor. Takuto grüßte nur kurz scheu. Er wusste nicht wie er in Anbetracht der Tatsache das er gerade neben einem der reichsten Männer Amerikas saß reagieren sollte. Seto sagte nichts zu dieser stillen Art, die er natürlich registriert hatte und wandte sich wieder den Worten seines Freundes zu: "Hab ich dir erzählt das Andrew am Sonntag mal wieder da ist? Wollen wir hingegen?", fragte er und küsste Seto kurz. "Wenn du willst, wann müssen wir da sein?" Stellte Seto eine weitere Frage und Yami nickte zufrieden "Am besten bei den Runden am Vormittag, dann ist noch nicht ganz so viel los." Munkelte er und schaute dann abwechselnd zu seinem Studienkollegen und der Barkeeperin. "Wollt ihr auch mit? Glaubt mir, das wird lustig." Fragte er und sah sehr zufrieden aus, anders als der Gefragte. Der fragte sich ob das so gut war wenn er als Fremder plötzlich bei einem von Yamis Freunden auftauchte. "Ich weiß nicht ob das so ist, ich kenne den Typen doch gar nicht." Versuchte er sich drum zu drücken und drei Leute lachten kurz. Da wo sie hin wollten brauchte man keinen kennen- also zählte diese Ausrede nicht. "Das macht nichts, ich kenn auch nur die mit denen ich hingehe." Begann Yami mit einem Versuch ihn doch dazu zu überreden und bekam, genau wie bei der Frage ob sie in den Club wollten, ein: "Das ist nichts für mich." "Wieso nicht?" Fragte Conny dazwischen und schenkte allen eine neue Runde aus. "Ich geh auf jeden Fall hin." "Hat dich einer eingeladen?" Fragte Seto mit seiner typisch arroganten Art und sie hatte große Lust ihm den Inhalt ihres Glases ins Gesicht zu schütten. "Ich wusste gar nicht das man für ein Rennen eine Einladung braucht. Und selbst wenn: Yami hat gerade gefragt ob ich mitkomme." Sie klang sehr giftig und beide schauten sich an, keiner sagte etwas. Das die beiden auch normal miteinander reden konnten und auch, irgendwo tief in ihren Herzen, befreundet waren hätte man nicht vermutet. "Ist mir egal, ich kann es dir ja nicht verbieten." War Setos Reaktion darauf und das Mädchen nickte. Takuto hingegen dachte kurz über das nur kurz erwähnte nach. Es ging zu einem Motorradrennen und nicht zu einer Party? Er hätte nicht gedacht das sich Yami sich für so etwas interessierte, aber wenn einer seiner Freunde da mitmachte...vielleicht würde er selber sich dann auch dafür interessieren. "Was ist nun?" Wurde sich wieder an ihn gewandt und er überlegte kurz was er jetzt genau antworten sollte. "Nein, lieber nicht. Ich interessiere mich nicht so sehr für Sportarten wo man sinnlos im Kreis fährt." War seine Antwort und sein Gegenüber zuckte mit den Schultern. "Fahren die sinnlos im Kreis?" Fragte er sich laut. "Es werden gerade Strecken gefahren, Hindernisparkur, man fährt auch mal eine Rennstrecke im Kreis. Das ist ein Geländerennen, also nicht so langweilig wie auf der Rennstrecke im Stadion." Erklärte er. "Komm schon, Kleiner," versuchte jetzt auch Conny ihn mit zu überreden und spielte ein wenig mit ihren Reizen, "schickte Maschinen, schicke, knapp bekleidete Mädchen; was willst du mehr?" Fragte sie, noch eine Runde ausgebend und Takuto schaute sie leicht irritiert an. "Um ehrlich zu sein steh ich nicht ganz so auf Mädchen." Gab er zu und Conny seufzte schwer; es war doch immer das gleiche! "Warum sind eigentlich immer alle netten Männer schwul?" Fragte sie mehr sich selbst als in die Runde und Takuto lachte. Es war das erste mal das er auf so viel Toleranz gestoßen war, viele hätten anders reagiert. Conny war eine nette Frau, redete seiner Meinung nach kein dummes Zeug(wie viele andere denen er begegnet war)und sie gehörte auch wieder zur der Art von Menschen die er gerne einmal verewigen würde. Er war froh das er sich dazu hatte überreden lassen mit zu kommen. Gegen drei waren die drei wieder gegangen. Trotz Yamis Einladung das er doch noch mit ins Hotel kommen sollte wollte Takuto lieber nach Hause. Es war näher dran als das "Cäsars Palast" und er wollte nicht noch mehr stören als er es ohnehin schon getan hatte. Er würde Yami am nächsten Tag sehen und dann auch ganz ungestört mit ihm reden können. Warum eigentlich war er so gerne mit ihm zusammen? Weil sie zwei gemeinsame Interessen teilten, Männer und Kunst und lange darüber diskutieren konnten. Es war schön mal mit jemanden reden zu können, einfach nur reden ohne mehr zu wollen, ohne diese dummen und einfältigen Spiele zu spielen, mit denen sich beide früher abgegeben hatten. Takuto hatte noch nie jemanden getroffen mit dem er über beider zugleich hatte reden können. Und während er weiter über Yami nachdachte, und nebenbei mal wieder seine Stapel von Zeichnungen in Ordner einsortierte und auch manche Dinge wegwarf die er nicht mehr brauchte, fragte er sich wie er es anstellen könnte seine Tonarbeit von ihm weiter in die Länge zu ziehen als sie ohnehin schon dauern würde. Das er bei so was Perfektionist war hatte Yami ja schon bemerkt, also dürfte es nicht allzu schwer sein. Am nächsten Tag, gegen Mittag, hatte Yami sich aus dem Bett bemüht. Seto war kurz vorher im Büro verschwunden, allerdings nur kurz. Es war Wochenende und da hatte er keineswegs vor auch nur einen Handschlag mehr zu machen, als er es auch in der Woche tun konnte- das hatte er auch Yami versprochen. Er hatte schon bemerkt das es seinen Freund sehr getroffen hatte am Vorabend Jessika im Club zu treffen und nicht genau erfahren zu haben weswegen sie das gewesen war. Auch das er ihre Verabredung am Donnerstag vergessen hatte, tat ihm leid. Dagegen war der restliche Abend um so entspannender gewesen und es war ein Jammer das es nicht mehr jeden Abend so war, so wie früher. Es bedrückte ihm das er nicht so viel Zeit mit Yami hatte verbringen können, wie er es gewollt hatte und er war sich sicher das es ihm nicht anders ergangen war. "Du solltest nicht immer so viel tun." Riet Yami, nachdem er sich zu Seto ins Büro begeben hatte und ihm kurz über die Schulter schaute. "Ich weiß." Antwortete Seto darauf, seine Dokumente abspeichernd und den Computer ausschaltend. "Warum tust du es dann nicht?" Fragte der Jüngere weiter und setzte sich zu ihm auf seinen Schoß. Es war eine gute Frage und er wusste keine Antwort, die er verstehen würde. Daher zuckte er einfach nur mit den Schultern, Yami nickte resignierend. "Ich wollte nachher noch zu Takuto. Er macht eine Tonarbeit von mir." Erklärte er seinen Besuchswunsch und Seto nickte erstaunt, aber was hatte er von einem Kunststudenten anderes erwarten sollen, als das er sich auch privat für so was interessierte? "Wirklich? Kann ich sie sehen, wenn sie fertig ist?" Wollte wissen und Yami zuckte mit den Schulter. "Ich hoffe doch das ich sie dann bekomme, wenn sie fertig ist. Er hat sogar eine kleine Figur von Yana im Sandkasten gemacht, als wir auf dem Spielplatz waren. Ich muss ihn nur noch überreden das ich sie bekomme." Erzählte er munter weiter. Es war schön sich einfach mal wieder mit Seto zu unterhalten, ohne das irgendwer dazwischen quatschte, oder das Telefon klingelte. Und erst als er befürchtete das er viel zu spät zur verabredeten Zeit kommen könnte löste Yami sich von seinem Freund, sagte das er gegen acht wieder da wäre und wünschte ihm noch einen schönen Tag. Diesen wollte Seto einfach mal zu Hause verbringen, ohne was zu machen, einfach nur ausspannen und nichts tun, so wie Yami ihm geraten hatte. Der hatte länger zu Takuto geraucht, als geplant gewesen war und er war natürlich zu spät gekommen. Schon als er klingelte fragte er sich ob Takuto wohl schon angenommen hatte das er nicht mehr kommen würde, er war über eine halbe Stunde zu spät! "Schön das du da bist, ich hab schon gedacht du kommst nicht mehr." Bekam Yami dann tatsächlich den Satz als ersten zu hören, den er erwartet hatte. "Komm rein. Em...ich hoffe es stört dich nicht das mein Bruder da ist, er kommt immer unangekündigt." "Dein Bruder?" Fragte Yami darauf, nachdem er über die Schwelle getreten war. Kyle hatte ihm ja gesagt das Takuto Brüder hatte und er fragte sich wie der wohl sein musste. "Keine Sorge, du brauchst ihn weder groß zu beachten, noch mit ihm zu reden, er ist taub." "Taub? Wie ist das denn passiert?" Wurde eine erneute Frage gestellt und der Gefragte seufzte schwer. "Das war eine dumme Geschichte." Sagte Takuto darauf, setzte aber gleich an zum weiter reden: "Er hatte Streit mit jemandem, ich weiß allerdings nicht warum. Zumindest haben die beiden sich geschlagen und dabei hat er halt so oft eine gegen den Schädel bekommen bis seine Cochlea kaputt gegangen ist." War die Antwort und Yami blieb erbrupt stehen, als er eine rauchende Gestalt rückwärtig zu ihnen auf dem Boden sitzen sah. Aber er war mehr die Geschichte die ihn hatte stehen lassen, als der Mensch den er sah. "Er hat ein zerstörtes Innenohr?" Fragte er noch einmal nach und bekam ein nicken darauf. "Vor ein paar Jahren konnte er mit Hörgeräten noch etwas hören, aber jetzt hilft das auch nicht mehr, und behandeln kann man das nicht." Wurde weiter erzählt und Yami bewegte sich keinen Zentimeter. Er wollte nicht wirklich wissen ob seine Vermutung stimmte, oder ob es einfach nur ein Zufall war und es jemand anderes war, aber er glaubte nicht an Zufälle. Seufzend ging Takuto mit dem Satz: "Er soll hier doch nicht rauchen.", an ihm vorbei und Yami schaute einfach nur zu wie er seinem Bruder auf die Schulter tippte, etwas in Gebärdensprache von sich gab und der zweite die brennende Zigarette in einem als Aschenbecher mißbrauchten Glas ausdrückend. Er nickte einfach nur auf die Handzeichen die sein Bruder von sich kam und schien sogar kurz darauf zu antworten. Erst dann erblickte er im Augenwinkel Yami, schaute ihn an, lächelte Yami eine Sekunde erkennend an, schaute dann wieder zu Takuto und gab etwas in Gebärdensprache von sich. Takuto lachte einen Moment leise, antwortete darauf mit einer kurzen Handbewegung und sein Bruder nickte. Und für Yami war es so wie er es befürchtet hatte, es war Jun! Jetzt wusste er auch wieder woher er den Namen Katzugie kannte, Kyle hatte ihn damals erwähnt als sie nach Chicago gefahren waren. "Ich denke ich sollte doch wieder nach Hause gehen." Sagte Yami darauf und sah wie Jun akribisch seine Lippen bei dem Satz beobachtete. Allerdings schien er es nicht ganz verstanden zu haben, zumindest lies das eine erneute kurze Handbewegung vermuten. "Warum willst du gehen?" Diesmal ignorierte er die Frage seines Bruders, er wollte nicht das Yami geht. "Nein, ich hab irgendwie das Gefühl ich störe." Yami atmete einmal schwer durch. Einen kurzen Moment war er wieder vierzehn gewesen und das was so weh tat kam wieder an die Oberfläche. Er sagte nichts weiter, drehte sich einfach nur um und ging in Richtung Eingangstür. Natürlich war Takuto ihm gefolgt und hatte ihn auch eingeholt, noch bevor er die Wohnungstür erreicht hatte. "Willst du wirklich schon wieder gehen?" Fragte er, da er diese Reaktion keineswegs verstand und Yami stolperte in seine Schuhe. "Ja, ist wohl besser so, ich steh nicht ganz so auf Publikum und reden kann ich mit ihm auch nicht. Was hat er eigentlich gefragt, als er mich gesehen hat?" Fragte er und machte diesen Themenwechsel lediglich um sich nicht länger raus reden zu müssen. Er musste unbedingt gehen, er würde es nicht länger ertragen mit diesem Menschen in einem Raum zu sein. "Er wollte wissen wie du heißt." Antwortete er und in diesem Moment fragte Yami sich was für ein mieses verlogenes Arschloch Jun gewesen ist und noch war. "Ach so," natürlich tat er so als sei das natürlich gewesen und auch er tat so als wenn er diesen anderen Menschen noch nie gesehen hatte, "hast du eigentlich noch mehr versteckte Talente?" Wechselte er das Thema und seinem Gegenüber stieg eine Sekunde die Röte in den Kopf. "Wieso, was meinst du?" Fragte er und Yami schnürte sich die Stiefel. "Deine künstlerische Begabung, die Gebärdensprache, für beides muss man lange üben um es zu lernen und du kannst beides gut." "Wenn man jemand taubes in der Familie hat muss man das auch und Kunst ist mein Leben. Hast du dann Montag Zeit? Wir könnten gleich nach dem Unterricht her kommen." "Montag, kein Problem. Tschüs." Verabschiedete er sich mit einem Handschlag und war ziemlich schnell wieder verschwunden, er hatte nicht die Kraft weiter da zu bleiben und wahrscheinlich auch nicht um wieder zu kommen. Die Fahrt nach Hause hatte noch länger gedauert als der Hinweg. Er hätte auch einen Fastunfall gehabt, seine Konzentration war fast null. Genauso aussehend wie er sich fühlte schloss er hinter sich die Eingangstür. Es war still oben, Seto war nicht zu sehen, nicht zu hören. Wahrscheinlich war er mal wieder nicht da, so wie immer, auch wenn er gesagt hatte das er nicht weg fahren würde. Er ging hoch, ausruhen war jetzt das einzige was e wollte. Oben im Schlafzimmer erlebte er eine Überraschung: Seto hatte sich wieder hingelegt und schlief, ruhig und ohne sich zu bewegen, so wie immer. Leise legte er sich zu ihm, er wollte ihn nicht wecken. Ebenso leise wie er sich hingelegt hatte kuschelte er sich an ihn und versuchte den Gedanken an Jun ganz weit weg zu schieben. Eigentlich hatte er gedacht das er diesen anderen Menschen nie wieder sehen zu müssen. * Am Sonntag waren alle zum Stadtrand zur Rennstrecke gefahren. Es war erst zehn Uhr und schon ein reichlich großes Gewühle um gute Plätze genau an den Streckenabsperrungen zu bekommen, kein Wunder bei der großen Ankündigung die die letzten Tage gelaufen war. Durch die große Feier am Vorabend, die gesamte Truppe war noch auf der Dread-Queen Wahl gewesen, fühlten sich alle noch leicht angeschlagen- aber es hatte riesigen Spaß gemacht. ,Cindy' und ,Monika' waren sogar beide ins Finale gekommen und die liebe ,Monika', als Siegerin dieses Wettbewerbes, sogar weiter. Das dann auch die beste "Freundin" mitkommen musste stand außer Frage. Genau wie das letzte mal als sie Andrew hatten fahren sehen wollen suchten alle auf dem Platz den orangenen Trailer mit drei Bike's davor und wo groß Vaneti drauf stand. Und kaum das sie diesen auch nur von weiten gesehen hatten fühlten sie sich irgendwie von Teamleader verfolgt(was vermutlich daran lag das es auch wirklich so war). "Der junge Herr Jason, schön dich auch mal wieder zu sehen." Das dieser so freundlich dahin gelogene Satz die anderen einfach nur mit aufhalten sollte, damit er jeden mustern konnte um ihn als Saboteure ausschließen zu können, war allen klar. "Freu mich auch," wieder eine freundlich klingende Lüge, "ist Andrew irgendwo hier hinten?" Verwickelte er den kleinen mißtrauischen Mann in einen Smalltalk und gab den anderen ein unauffälliges Zeichen das sie ganz schnell weiter gehen sollten. "Danavan," überlegte der Teamchef laut, "der müsste hier irgendwo rum laufen, sucht ein paar Leute die er, mal wieder, eingeladen hat. Als wenn er nichts andres zu tun hätte als mit seinen Freunden hier her rum zu stehen und nichts zu tun, der Junge hat gefälligst zu fahren!" Schimpfte er und Kyle nickte einfach nur zustimmend, er nahm. Wenn Luduvico sich aufregte dachte er zumindest nicht mehr darüber nach das jetzt vier fremde Leute vor seinem Trailer saßen und sich mit ein paar Mechanikern und Lara, der zweiten Fahrerin, unterhielten. Durch die lange Rede die Herr Vaneti hielt und seine Aufregung die seinen Kopf langsam rot werden ließ, bemerkte er nicht das Kyle sich irgendwann zu seinen Freunden verdrückt hatte- und auch um wie andern von den Mechanikern ein Bier abzustauben, was an diesem recht warmen Tag nicht unbedingt falsch sein konnte(er war ja auch nicht der der fahren musste). Er hatte auch keine drei Minuten gesessen, bis er auch schon von weiten den sah weswegen er hier her gekommen war. Die anderen hatten kaum so schnell schauen können wie Kyle aufgestanden war und schnellen Schrittes zu ihm rüber ging. Yami schaute seinem Freund hinterher, beobachtete wie er Andrew in den Arm schloss, sich beide kurz küssten. Er hatte Kyle die ganzen letzten Monate schon nicht mehr so glücklich gesehen und etwas Neid kam in ihm hoch. Er selber fühlte sich nicht so zufrieden in seiner Beziehung, aber trotzdem freute er sich für ihn. Er hatte eigentlich keinen Grund mehr eifersüchtig auf den Motorsportler zu sein, er wollte nichts mehr von Kyle. Aber um ganz ehrlich zu sein musste er zugeben das er sich fragte wie es wäre wenn er immer noch etwas mit ihm hätte und wenn es nur das Körperliche wäre. Warum dachte er eigentlich daran, er war damit nie wirklich glücklich gewesen und es hatte ihn verletzt! Sein Hauptgedanke allerdings lag nicht in der Erinnerung daran wie es mal mit Kyle gewesen war, sondern eher das die beiden sehr viel besser damit zurecht kamen längere Zeit von einander getrennt zu sein. Andrew wäre eigentlich ein halbes Jahr weg geblieben und das einzige was Kyle daran gestört hatte war das er alleine aufwachte. Keine Sorge darüber was der andere so weit weg machen könnte, was er vielleicht auch schon getan hätte und mit wem, sie waren einfach nur glücklich darüber das sie sich wieder sahen. Es hatte fast fünf Minuten gedauert bis die beiden zur restlichen Gruppe trafen und Andrew auch die anderen mit, beinahe so großer, Begeisterung begrüßte. Gegenüber Yami hielt er ich etwas zurück, so wie immer. Es war immer noch das gleiche wie vor zwei Jahren: er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Yami damals angeschrien und als "schlecht" abgestempelt hatte. "Wie war die Tour bisher?" Fragte der Jüngste der Runde und ihm wurde zugenickt. "Bisher so wie immer: Chef schnüffelt und wir werden nur dritter. Aber heute machen wir das Adams und das Vincent Team fertig." Antwortete er Yami und hatte gleich die Zustimmung seines gesamten Teams. Das war wieder typisch für diese Gruppe: alle hatten nur ein Ziel und es gab keinen der dagegen war. Aber es war eine fröhliche Runde, so wie es immer zwischen ihnen war. Eine Stunde saßen sie da, unterhielten sich, und dann fingen die Mechaniker an die Maschinen zu prüfen- der nächste Lauf stand an. Andrew verabschiedete sich lediglich bei jedem mit einem Händeschütteln und erklärte noch kurz wo der beste Punkt war um zuzuschauen. Das war wie immer auf der Anhöhe, genau wie das letzte Mal, als sie zugeschaut haben. Trotz der Hektik und der sicherlich großen Anspannung die bei den Fahrern auf dem Platz herrschte schien er nicht nervös zu sein. Es lag wohl auch daran das es diesmal nicht so groß und wichtig war wie das letzte Mal als sie an dieser Rennstrecke standen. Die Strecke war nicht so schlammig wie vor zwei Jahren, statt dessen staubig und trocken. Auch wenn schon einige Läufe gefahren worden waren war der Sand an manchen Stellen nicht festgefahren und man konnte leicht mit den Reifen weg rutschen. Kurz nach dem Startschuss, vielleicht auch im selben Moment, hatte Joey eine Frage an die Runde gestellt: "Glaubt ihr es würde gut ausgehen, wenn einer in dem Sand weg rutscht?", und der erste Fahrer in der Kurve mit einem Bein seine hundertvierzig Kilo Maschine stützen musste damit sie nicht ganz umfiel, aber sie sofort wieder hoch stütze um weiter zu fahren. Das war wieder etwas von den Sachen weswegen Andrew Crossrennen so sehr liebte und dafür durchs Land reiste und seine Familie nur an Geburtstagen und Feiertagen sah. Seine Eltern und sein Bruder lebten in Chicago, seine Schwester studierte in Übersee(ihr Fernweh war genauso groß wie das von Andrew)- aber es störte ihn nicht: er hatte gute Freunde, einen wunderbaren Freund und er konnte fahren, durchs Land reisen; was wollte er mehr? An einem der sandigsten Streckenabschnitte ging es ein Stück bergauf. Normalerweise war dieses Stück immer festgefahren gewesen, oder wenn nicht wusste man zumindest das man links und rechts an einer großen Pfütze vorbeifahren musste. Ein weiterer Fahrer rutschte mit den Reifen weg, rollte den Hügel runter, hinter ihm das Bike das ihm nach rutschte und mit größerer Gewalt in seiner Seite landete. Und kaum das er lag waren schon Sanitäter auf der Strecke und die Nummer des Fahrers war zu erkennen: Neunundneunzig. * Unsicher saßen alle fünf im Gang vor den Operationssälen und warteten darauf dass das rote Lämplein über der Tür erlischen würde. Es war jetzt fast zwei Stunden her das sie zurück in die Stadt zum Krankenhaus gefahren waren und seit dem saßen sie da und warteten. Mit jeder Minute die sie da saßen war mehr Ungewissheit da und keiner wusste was los war. Das einzige was klare war war das er sich mindestens mehrere Knochen gebrochen hatte. Der Sturz hatte so böse ausgesehen und jedem wäre fast das Herz stehen geblieben, besonders Kyle. Er hatte in der ganzen Zeit nicht ein Wort gesagt und aus diesem einen Mal, wo Yami Kyle wegen Andrew hatte weinen sehen, wäre beinahe noch ein zweites geworden. Als die Lampe ausging und langsam und mit schweren Seufzen ein Arzt den OP verließ schwiegen alle im Flur. Es war eine beinahe unerträgliche Spannung über die wenigen Sekunden bis der Neuankömmling Luft holte und sagte: "Ihr Freund wird gerade in den Aufwachraum gebracht, sie dürfen aber heute nur einzeln zu ihm.", und alle wieder atmeten. Kyle stützte schwer seine Kopf in seine Hände. Er hatte schon befürchtet das er bald zwei geliebte Menschen auf dem Friedhof besuchen müsste und hatte innerlich für seinen Freund gebetet, auch wenn er noch nie wirklich gläubig gewesen war. Er hörte auch nicht mehr weiter zu als der Arzt erklärte was noch alles gemacht worden war, hörte nicht wie gesagt wurde das man die Milz hatte entfernen müssen, die Leber nähen und dass das eine Bein und der eine Arm ein Trümmerbruch waren, ebenso wenig von den gebrochenen . "Geh schon." War das einzige was er von dem ganzen was gesagt wurde mitbekam, und das er aufstand und dem Arzt folgte und sich zu Andrew ans Bett setzte. Er atmete ganz ruhig und wachte langsam aus der Narkose auf. Er sah nicht besonders gut aus: die Brüche lagen im Gestell, der gesamte Oberkörper war verbunden. Aber so weit ging es ihm gut, hoffte Kyle zumindest. Mit schweren Seufzen lehnte er seinen Kopf an Andrews heile Schulter. Die anderen unterhielten sich draußen, wahrscheinlich würden sie auch bald gehen und erst am nächsten Tag wiederkommen, so viel Feingefühl hatten alle, egal wie viel Sorgen sie sich machten. Es sollte eine lange Zeit bis zu seinem Aufwachen werden. Die anderen waren in der Zwischenzeit gegangen und hatten sich zu einem Kaffee ins Vivaldi begeben. Es war wieder einer dieser Momente in denen man nicht viel sagte und einfach nur beieinander saß. Um ehrlich zu sein war die ganze Runde nur dazu da um nicht länger darüber nach zu denken was an diesem Morgen passiert war und das einer ihrer Freunde hätte sterben können. Es war schon recht spät als Andrew langsam aufwachte, die Nachwirkungen der Narkosemittel noch immer im Kopf. Er brauchte etwas bis er Kyle erkannte und noch etwas länger bis er seinen ersten richtigen Satz herausbrachte: "Warum weinst du?" "Es ist nichts," war die verheult klingende Antwort, "es ist wirklich nichts." Und er versuchte nicht so traurig/erleichtert zu klingen wie er es war. "Dann solltest du nicht weinen, das steht dir nicht." Sagte Andrew darauf und strich seinem Freund über die Schulter. Der wischte sich vorsichtig über die Augen, sie wurden rot wenn man es zu stark machte. Er wusste das er nicht weinen sollte, nicht jetzt, weder aus Trauer noch vor Erleichterung das es nicht noch schlimmer geworden war. "Ich schätze mal die Session ist für mich gelaufen." Vermutete er und bekam ein bejahendes Nicken. "Du musst erst mal wieder gesund werden, dann kannst du wieder fahren." Sagte er und strich dem anderem durch die Haare. "Dann hast du jetzt ja was du willst." Seufzte er und versuchte sich, vergebens, auf die Seite zu drehen, er konnte nicht mehr auf dem Rücken liegen. "Wie meinst du das, was soll ich wollen- und hör auf dich zu bewegen, davon wird's auch nicht besser!" "Ich meine das ich jetzt zu Hause bleibe, wenn ich Glück hab kann ich nächstes Jahr wieder los und so lange häng ich nur rum." Darauf schwieg Kyle eine Minute. Wie zum Teufel kam Andrew jetzt darauf, besonders in dieser Situation? "Wie kommst du darauf? Ich bin froh das du hier bist und das du hier bleibst, aber wenn ich darüber nachdenke, dass das nur so ist weil du einen Unfall hattest und im Krankenhaus liegst und mir fast das Herz stehen geblieben ist als die Sanitäter kamen und das du die nächsten Wochen hier bleiben musst wäre es mir lieber du wärst nicht hier. Mir wäre es lieber gewesen wenn wir beide heute Abend zehn Minuten telefonieren, als das ich dich hier jeden Tag sehe." War die leicht laute Antwort und er wurde stumm angesehen. Es war schon einmal auf dieses Thema gekommen und da hatte Kyle auch gesagt das es ihn nicht so sehr störte das er fast das halbe Jahr unterwegs war. Sollte er doch unterwegs sein, sollte er besser "nur" durch die Staaten reisen als durch die Welt und im Winter wieder zurückkommen, als wieder mit dem Gedanken zu spielen ans andere Ende der Welt zu ziehen! "Es ist dir immer noch egal?" Fragte er und Kyle nickte mit einem entrüsteten: "Ja, ist es!" "Und wenn ich ganz weg gehen würde? Würdest du dann wieder mitkommen?" "Das wäre mir nicht egal und JA, ich würde wieder mitkommen, egal wohin." Kam die selbe Bestätigung wie immer und er legte seinen Kopf wieder an Andrews Schulter. Der überlegte seufzend. Seine eigentliche Planung für diesen Tag hatte er schon lange vergessen können. Ursprünglich wollte er nach dem letzten Lauf auch nach Hause und einfach nur einen ruhigen Abend zu Hause mit seinem Freund verbringen- vermutlich hatte Kyle sich auch so etwas ähnliches gedacht. "Dann lass uns wieder verreisen, du kannst entscheiden wohin." Der Tag war schneller zum Abend geworden als alle erwartet hatten und jeder hatte sich selber versprochen Andrew am nächsten Tag zu besuchen. "Besuchen wir ihn morgen?" Fragte Yami und schaute aus dem großen Fenster im Wohnzimmer hinunter auf die Stadt, die langsam zur Ruhe kam. "Natürlich, Hauptsache es kommen nicht alle auf die Idee- aber Kyle wird sicher da sein." "Natürlich, der wird jeden Tag da sein bis Andrew nach Hause kommt, könnte ihn mal wieder den Job kosten. Als sie nach Japan geflogen sind hat er ja einfach gekündigt." "War es da nicht auch geplant das sie da bleiben? Der nimmt sich Urlaub und arbeitet dafür drei Wochen durch, so wie immer." "Oder an den Feiertagen." Ergänzte Yami darauf und Seto reichte seinem Freund eine Tasse Kaffee und setzte sich zu ihm. "Ernährst du dich auch noch von was anderem als Kaffee?" Fragte Yami darauf und Seto schloss ihn in den Arm. "Von Luft und Liebe," sagte er und küsste Yami liebevoll auf die Stirn, der war einen kurzen Moment rot geworden, " und ich esse meistens unterwegs...hast du Lust mit mir morgen zu mittag zu essen, ich zahle?" "Dann aber bitte im Marco's, ich liebe die Pasta." Bat Yami und Seto stimmte zu. Das war für ihn wieder einer dieser wichtigen Momente, die er nicht missen wollte: sie beide saßen einfach nur da, tranken einen Kaffee zusammen und Seto hatte es mit einem ganz einfachen Satz geschafft das Yami kurz errötet war- wie früher. Und in solchen Momenten war dieser Gedanke an Trennung so weit weg wie Ende des Universums. Am nächsten Morgen waren beide zu spät gekommen, Seto allerdings später als Yami, kein Wunder: es war Sonntag gewesen und die beiden waren erst irgendwann nach Mitternacht im Bett gewesen- genauso ermüdet sahen beide auch aus. Takuto war noch später zum Unterricht erschienen als Yami und sie hatten auch nicht richtig miteinander geredet. Der Vorfall am Samstag war verwirrend für ihn gewesen, Jun hatte auch keine eindeutige Vermutung geäußert weswegen Yami einfach gegangen war und Yami zu fragen traute er sich nicht wirklich. Yami hatte regelrecht die Flucht ergriffen, nachdem er Jun gesehen hatte und Takuto fragte sich woran das gelegen hatte. Er konnte sich nicht vorstellen das Yami in irgendeiner Art und Weise Vorurteile hatte und es lag seiner Meinung nach auch nicht daran das sein Bruder taub war. Vielleicht hatten sie sich schon mal getroffen, miteinander geredet, kurz was miteinander gehabt und es war nichts mehr als eine Nacht gewesen, was Yami jetzt peinlich gewesen war; oder er hatte die Wahrheit gesagt, wer wusste es schon, außer Yami. "Wie war das Rennen?" Fragte Takuto irgendwann, während sie mal wieder nichts zu tun hatten und auf dem Gelände zusammen saßen um auf Yamis Abholgelegenheit zu warten. "Nicht so gut: unser Freund hatte nenn Unfall und liegt jetzt die nächsten Wochen im Krankenhaus." "Oh...das ist nicht gut. Wie geht's ihm?" "Na ja, er hat wohl schlechte Laune, weil er diese Session vergessen kann, aber sonst soll es ihm gut gehen- hat sich ziemlich viele Knochen gebrochen. Ich wollte ihn heute Nachmittag besuchen, das heißt ich komm ungefähr um sechs zu dir." Innerlich atmete Takuto auf, er hatte schon befürchtet das Yami absagen würde und dabei musste die Figur endlich mal fertig werden, ansonsten würde der Ton zu sehr reizen und das würde noch mehr Arbeit bedeuten und er hatte wirklich keine Zeit dafür. Er musste zwischendurch noch arbeiten und Klausuren standen an für die er, anders als Yami, lernen musste, weil er auf keinen Fall durchfallen dürfte. Genau in diesem Moment fuhr Seto vor, Yami erkannte die Yamaha schon am Geräusch. Schnell verabschiedete er sich, schnappte sich seine Tasche und war kurz darauf verschwunden. Takuto beobachtete sie bis sie außer Sicht waren. Manchmal würde er ach nur zu gerne einfach den Unterricht sausen lassen und irgendwo hinfahren, oder ein paar Tage blau machen, gut genug war er dazu. Aber anders als Yami hatte er nicht das Geld um das Jahr einfach wiederholen zu können, sollten seine Leistungen abfallen und er tatsächlich durchfallen. Wenn er Yami so ansah konnte er sich wirklich glücklich schätzen mit allem was er hatte. Aber anscheinend hatte er so viel das es ihn schon nicht mehr glücklich machte. Konnte einen eigentlich unglücklich machen geliebt und beschenkt zu werden? Es kam wohl immer darauf welches Ausmaß das angenommen hatte. Ob er das wohl könnte? Es war bereits drei als Yami und Seto beim Krankenhaus angekommen waren. Yami war bereits hoch gegangen während Seto noch ein kurzes Telefonat führte- es hatte mal wieder keine Gültigkeit gehabt das er die Weisung gegeben hatte das er den restlichen Tag nicht zu sprechen sei. Wieder eine der lästigen Pflichten die er hatte und er hatte sich so sehr auf einen komplett freien Nachmittag gefreut. Etwas zögernd klopfte Yami an der Zimmertür. Zum Glück war es kein Zimmer mehr auf der Intensivstation und auch nicht auf der Inneren und er konnte ohne trauriges Herzklopfen in den Raum gehen. Andew schaute etwas gelangweilt aus dem Fenster, verständlich in Anbetracht der Tatsache das er die nächsten Wochen in diesem Bett verbringen würde. "Du siehst irgendwie gelangweilt aus." Sagte er und der Kranke schaute auf. "Ich kann nicht laufen, also was sollte interessant sein?" Fragte er und reichte Yami seine heile Hand zur Begrüßung, er war wirklich froh Besuch zu bekommen, er konnte schließlich nichts anderes machen als reden. "Wo ist Kyle, ich hab gedacht er ist hier?" Fragte der Jüngere weiter und setzte sich. Bis her war ihm nicht klar gewesen wie schlimm Andrews Knochenbrüche waren und mit dem ganzen Draht und den Verbänden sah es schlimmer aus als er es sich vorgestellt hatte. "Ich hoffe für ihn er ist heil nach Hause gekommen. Er war gestern den ganzen Tag da, die Nacht über und heute morgen, er hat nicht geschlafen und arbeiten muss er heute auch noch. Ich hab gesagt er soll später wiederkommen." "Lass mich raten: du hast ihn deswegen eine halbe Stunde bequatschen müssen." Ein Nicken kam auf diese Antwort und beide lachten gut, was Andrew gebrochenen Rippen nicht besonders gut tat. "Und wo ist deine andere Hälfte?" Fragte er darauf, etwas Schmerz verzehrt, das lachen hatte wirklich weh getan und Yami seufzte etwas schwer. "Der ist unten und telefoniert, der Anrufer hat sich nicht abwimmeln lassen. Er hat gesagt er braucht nur fünf Minuten, aber zwanzig werden's wohl." Sagte er und seine eigene Antwort hatte ihn irgendwie deprimiert. Andrew nickte darauf. Kyle hatte ihm ja alles mögliche neue erzählt, auch von Yamis Beziehungsproblemen- zumindest hatte er es als solche bezeichnet. "Das ist dumm, oder?" Fragte er und Yami nickte darauf, hatte aber trotzdem immer noch ein Lächeln auf den Lippen. In letzter Zeit sah er häufig so deprimiert aus und keiner wusste was er dagegen machen könnte. Dieser Gesichtsausdruck erinnerte Andrew an Kyle. Es erinnerte wie er immer aussah wenn er wieder wegfuhr: Traurigkeit in den Augen und doch sagte das restliche Gesicht und die Stimme das es nicht schlimm sei das er weg ging, er käme ja wieder. Er war jetzt siebenundzwanzig und das war nicht der erste schlimmere Unfall den er gehabt hatte, allerdings das erste mal das er länger als eine Woche im Krankenhaus bleiben müsste. "Kann man nichts machen," sagte Yami darauf, "er muss halt immer erreichbar sein, er ist schließlich Firmenchef." Und Andrew nickte darauf. "Warum fragst du ihn dann nicht ob ihr nicht mal wieder verreisen wollt. Ihr fahrt doch jeden Winter aufs Land, zieht den Winter doch etwas vor, oder fliegt weg." Schlug er vor und Yami überlegte kurz. "Wie kommst du jetzt darauf?" Fragte Yami und Andrew rutschte einen Zentimeter höher. "Na ja, Kyle hat mir gestern es wäre ihm lieber gewesen wenn wir beide am Abend zehn Minuten telefoniert hätten, als das er mich hier jeden Tag sehen würde und da kann man erkennen das mein Job ihm nichts ausmacht." "Mir macht es aber was aus, wenn Seto andauernd nicht da ist. Ich bin nicht Kyle, mir macht es was aus wenn mein Freund nicht da ist, ich könnte nicht glücklich sein, wenn ich Seto nur ein paar Monate im Jahr sehe und sonst nur mit ihm telefoniere oder ihm schreiben kann." "Bist du überhaupt noch glücklich?" Fragte Andrew und Yami schaute ihn einfach stumm an. Er wollte so gerne JA sagen, aber im Grunde war das nicht die Wahrheit, MANCHMAL währe die wahrheitsgemäßere Aussage. "Was hat Kyle dir noch erzählt?" Fragte er darauf und versuchte so der Frage zu entgehen. "Nichts weiter, wir sind nicht blind Yami, wir sehen alle das was bei euch nicht mehr stimmt, das seh sogar ich. Lass nicht zu das du auf die Frage mal NEIN antworten musst." * Um halb sechs klingelte es an der Tür, Yami war da, gegen sechs, genau wie er gesagt hatte. "Du bist pünktlich." Begrüßte er seinen Gast und schaute wie er sich die Schuhe auszog. "Ja, der Besuch war nicht so lange, er soll noch nicht so viel Besuch haben. Aber er scheint wieder ganz gut drauf zu sein, redet schon wieder zu viel, so wie immer. Wollen wir anfangen?" Fragte er und setzte sich im Wohnzimmer auf den Boden, auf die selbe Stelle wie immer. Takuto nickte darauf und suchte die etwa vierzig Zentimeter hohe Figur aus seinem Regal hervor. Yami hatte schon beinahe vergessen wie es ausgesehen hatte und um ehrlich zu sein war es seit seinem letzten(richtigen)Besuch sogar schon leicht verfeinert worden. Für so eine Arbeit hätte er wirklich keine Geduld, wenn er jemanden porträtieren würde: kein Problem. Aber eine Figur...niemals. Wie immer saßen die beiden zuerst bei einem Drink zusammen, diesmal war es etwas "Klares". Yami wollte gar nicht wissen was es war, der Geschmack erinnerte ihn an Wodka, aber dafür war es zu süß im Mund. "Tust du mir den Gefallen und nimmst das Halsband ab? Das ist mir zu kompliziert." Bat Takuto und Yami schüttelte entsetzt mit dem Kopf. "Das nehm ich nicht ab, wenn du es nicht hin bekommst lass es einfach weg." Sagte er darauf uns leerte langsam sein Glas, nach dem ersten Schluck war der Geschmack gar nicht mehr so furchtbar. "So viel Bedeutung?" "So viel Bedeutung." Bestätigte Yami darauf und schaute nachdenklich in sein Glas. "Seto hat es mir geschenkt, nachdem wir uns fast getrennt hätten, und dann hat er mich zum ersten Mal in der Öffentlichkeit geküsst...was trink ich hier überhaupt?" Wechselte er abrupt das Thema nachdem er vorher so verliebt geklungen hatte und Takuto lachte einen Moment leise. "Irgendwas deutsches, ich kann den Namen nicht aussprechen. Trink aus, dann machen wir weiter." Das es wieder zu den Sachen gehörte von denen Takuto selber nicht wirklich wusste was er war wunderte ihn nicht. "Trinkst du eigentlich auch Dinge die nicht irgendwo aus dem Ausland stammen, oder brennen?" Fragte Yami darauf und der andere schüttelte lachend mit dem Kopf. Eigentlich sollte er überhaupt nicht trinken, besonders nichts was brennen konnte, das hatte sein Arzt schon diverse male gesagt, aber er konnte es nicht lassen. "Von mir aus können wir jetzt anfangen?" Fragte Takuto, sein Glas wegstellend. Yami zog darauf einfach nur schweigend sein Hemd aus. In diesem Moment musste er wieder an Andrews frage denken, er wusste selbst nicht warum er so plötzlich darauf kam. "Takuto, als du damals mit deinem Freund noch zusammen warst, warst du da glücklich?" "Ob ich glücklich gewesen bin?" Fragte der Gefragte gegen und lächelte verträumt in sich hinein. Er war sich nicht genau sicher ob er darauf antworten sollte. "Manchmal." Lautete die Antwort. "Es gab Tage an denen hab ich ihn gehasst und es gab Tage an denen sind wir nicht aus dem Bett gekommen. Ich bin ein mal zu ihm gekommen und hab ihn in flagranti mit einem anderen Typen erwischt und da hab ich fast einen Monat nicht mit ihm geredet." "Ich dachte ihr hattet euch darauf geeinigt." "Ja hatten wir. Aber es ist egal auf was man sich einigt, so was zu sehen tut immer weh und wie gesagt: ich hab mal gehört das es schön ist verliebt zu sein. Und wenn...wenn das der Fall gewesen ist bin ich mehr als glücklich gewesen." "Mein Freund, der der jetzt im Krankenhaus ist, hat mich heute gefragt ob ich glücklich bin mit dem was ich habe. Ich konnte ihm nicht wirklich antworten, weil ich nicht NEIN sagen wollte- ich will mir nicht eingestehen das es wahrscheinlich wirklich so ist." Sagte er leicht enttäuscht von sich selbst und Takuto nickte. Nichts sagend stand er auf und ging in Richtung Küche. Yami hörte einfach nur Wasser rauschen und in ein Gefäß laufen, erst dann kam der andere wieder zurück, mit einer kleinen Schüssel voll Wasser, einem Tuch und einer Schachtel. "Wenn du wirklich nicht glücklich bist," meinte Takuto darauf und holte einen Spachtel und ein Messer aus der Schachtel, "solltest du ihn verlassen und dir jemanden suchen der zu dir passt und von dem du weißt das du ihm vertrauen und alles erzählen kannst, selbst wenn du mit dem Gedanken spielst ihn zu verlassen." Sagte er darauf und befeuchtete sich die Hände. "Und da du ihn nicht verlassen hast um das zu tun musst du immer noch glücklich sein, egal was ist, oder sein wird. Und jetzt beweg dich bitte nicht mehr." Bat er und Yami schaute noch einen Moment in seine Richtung. Er hatte Recht. Dieser andere Mensch, der jetzt so konzentriert und in seine detaillierte Arbeit vertieft zu sein schien hatte Recht. Vor zwei Jahren hatte Yami das noch selbst erkannt. Es war egal gewesen, es war immer egal gewesen wie viel oder wie wenig Zeit die beiden füreinander gehabt hatten, wenn sie am Sonntag Morgen aufwachten war alles was gewesen war egal und sie waren zu zweit, kein Computer, kein Telefon, keine Arbeit; kein einziger Gedanke daran. In diesem Moment war er dann doch so wie Kyle, der einfach nur darauf wartete das die Session endete und jede Sekunde genoss bis die Session wieder anfing. "Du hast Recht, wenn ich wirklich nicht glücklich wäre, hätte ich ihn wirklich schon verlassen und nicht so lange darüber nachgedacht." "Ich weiß das ich Recht habe." Antwortete der Künstler, der nicht so konzentriert war wie es wirkte. Er musste daran denken was er gerade gesagt hatte. Eigentlich hatte er sich vorgenommen nichts dazu zu sagen, sollte Yami sich doch trennen, wenn er meinte das es das Beste sei; ihn würde es nicht stören. "Könntest du kurz den Kopf heben? Ich seh die Schnalle sonst nicht." "Hattest du nicht gesagt das ist dir zu Kompliziert?" Fragte Yami darauf und schaute breit grinsend etwas weiter nach oben. "Ja ist es, aber ich mag Herausforderungen." Ja, er mochte Herausforderungen, aber diese würde eine zu harte Nuss sein und auch Geduld würde niemals etwas daran verändern... . Seto war in der Zeit in die Stadt zum Blue Dragon gefahren. Eine neue Lieferung war gekommen, eines der wenigen Dinge die er lieber selber beaufsichtigte, schließlich war es ja auch sein Geld. Er hatte Yami fest versprochen das er um neun wieder da wäre und nicht wieder die halbe Nacht da verbrachte- sie brauchten unbedingt noch einen Abend zu zweit. Er musste es nicht schon wieder haben das er den ganzen Abend oben im Büro saß, runter schaute und Papiere zu unterzeichnete, nur weil er das nicht zu Hause erledigen wollte. Er hatte Yami und sich selbst versprochen das er zu Hause keine Aktenarbeit erledigte und den ganzen Abend in der Firma verbringen wollte er auch nicht länger. Um ehrlich zu sein würde er am liebsten alles hinschmeißen, die Firma verkaufen und von dem leben was er hatte. Er war reich, er konnte sich diesen Schritt leisten und Yami und Mokuba würden sich freuen. Es war schon länger her das er seinen Bruder gesehen hatte. Im Spätsommer würde er sehen wie Mokuba und Jaqueline ihren Abschluss feiern würden, er wusste jetzt schon das es danach eine riesige Party geben würde. Bei dem Gedanken musste er an seinen Abschluss denken: er hatte ihn nie feiern können, weil er zu tun gehabt hatte. Jetzt mit fünfundzwanzig hatte er kein Interesse mehr an so was und dachte nicht mehr daran diese verlorene Zeit nachzuholen. Aber wenn er wirklich alles verkaufen würde könnte er das machen, er könnte sein ganzes restlichen Leben feiern und verreisen und hätte dann immer noch was übrig um es zu versaufen(aber so weit wollen wir nicht denken). In diesem Moment sah er Conny durch den leeren Club stiefeln, mit einem kleinen Tablett in der Hand und auf dem Weg die Treppe hoch. "Was willst du?" Fragte er, wie immer sehr unfreundlich klingend, während Conny ihm das Glas vor die Nase stellte. Er hätte sie nicht gedacht das sie sich auf einen Montag so früh hier her verirren würde. Das sie ihm dann auch noch einen Drink mitgebracht hatte machte ihn allerdings noch stutziger als ihre bloße Anwesenheit. "Ich bin hier um dir zu sagen das ich kündige." War die sehr trocken gesagte Antwort und Seto schaute auf, es war einen Moment vollkommen still im Raum. "Was? Wieso?" "Warum soviel Protest? Du hast mal gesagt du freust dich auf den Tag an dem ich kündige." Sie klang immer noch sehr trocken und leicht verwirrt in diesem Moment. "Vor sechs Jahren hätte ich dich geküsst wenn du gehst." Im großen und ganzen hieß dass das er jetzt nicht mehr so begeistert von ihrem Gehen war wie er es kurz nach der Eröffnung des Clubs gewesen wäre. Seufzend setzte sie sich ihm gegenüber in den Stuhl und legte sich das Tablett auf den Schoß. "Jenny wird diesen Sommer eingeschult." "Wirklich? Ist sie schon so alt?" Fragte Seto und Conny nickte lächelnd. Er erinnerte sich daran wie er Conny das erste mal gesehen hatte: eine Woche nach der Geburt, total fertig und mit sich und der Welt am Ende und trotzdem nie um einen Spruch verlegen. Sie hatte gesagt sie könnte hart arbeiten und sie würde alles machen, egal was und er hatte sie eingestellt- drei Wochen später wusste er zwar nicht mehr genau warum er das getan hatte aber er hatte es nie so sehr bereut wie er immer getan hatte. Ja, es waren wirklich schon sechs Jahre, in diesem Sommer waren es jetzt wirklich sechs Jahre und Jenny war in diesem Sommer sieben geworden. Er erinnerte sich nur so genau daran weil Conny an diesem und den Tag davor und danach frei hatte haben wollen um alles vorzubereiten und danach aufzuräumen. "Ja, ist sie. Und jetzt wo sie zur Schule geht...Sascha hat mich gefragt ob wir noch ein Kind haben wollen." "Willst du mich verarschen? Sascha sitzt im Rollstuhl, du hast selbst gesagt er kann nicht mehr." Sagte Seto darauf und damit war das Gespräch für ihn so gut wie beendet. "Eine künstliche Befruchtung kostet sechzehntausend Doller, Viagra ist billiger aber uneffektiver. Und wir können uns nicht die Schule, das Haus und das leisten mit dem Geld das ich verdiene, wir müssen noch leben." Erneutes Schweigen im Raum, ein ziemlich peinliches Schweigen. War Conny jetzt vollkommen übergeschnappt? Sie war jetzt fast achtundzwanzig und wollte jetzt noch ein zweites Kind? Das alles war hoffentlich nur ein bescheuerter Scherz. "Willst du damit sagen ich zahle dir für so etwas zu wenig?" "Ja." Lautete die kurze und doch sehr eindeutige Antwort und Seto seufzte. "Ich bekomme tausend fünfhundert Doller im Monat und Trinkgeld und da ist noch nicht die Steuer abgezogen. Hast du schon mal versucht mit dem Geld eine Familie zu gründen und ein Haus zu bezahlen?" "Erstes: ich hab sehr viel mehr als du- zweitens: ich will gar keine Familie gründen- drittens: dein Haus passt in meins vier oder fünf mal rein- viertens: du bekommst eh schon mehr als jede andere Kellnerin in diesem Staat, die fünf Abende die Woche arbeitet und fünftens: du hast eine Familie!" Damit widmete er sich dem vor ihm stehenden Glas und hoffte das der Inhalt genießbar und nicht vergiftet war und widmete sich den letzten Seiten einer etwas dickeren Mappe. "Du hältst mich für eine Kellnerin, die schon eine Familie hat?" "Viel mehr bist du wirklich nicht und JA du hast eine Familie!" Sagte er darauf und hatte dabei nicht hoch geschaut. "Ich muss mal ganz ehrlich sagen das es mich nicht wundert das du nichts weißt wie toll es ist Kinder zu haben und nicht verstehst warum man mehr als eins haben will." "Hör auf damit, auf das Niveau lass ich mich nicht herab." "Wusstest du das Tippsen genauso viel verdienen und nicht mehrere Stunden stehen und sich von Betrunkenen beleidigen lassen müssen? Wobei sich deine wohl bald die Kugel gibt." Setzte sie gleich da an wo sie aufgehört hatte, sie fand es ziemlich unfair das er sie als billige Kellnerin bezeichnet hatte. "Wenn du frech wirst feuere ich dich, bevor du kündigen kannst." Wieder eine trockene Antwort, wobei er sie nicht anschaute und sie ihn leicht verärgert anschaute, dann aber lächelte. "Okay, dann geh ich gleich und wir sind uns los." Sagte sie darauf und beide wussten das sie es machen würde, sofort und ohne es zu bereuen. Aber um sie auf diese Art und Weise los zu werden hatte Seto sie nicht all die Jahre ertragen. Er hatte zu ihr mal gesagt er würde sie nicht feuern, sie müsste kündigen und sie hatte immer gesagt er müsste sie feuern eher sie kündigte. Und jetzt hatte er sich so sehr an all ihre boshaft freundschaftlichen Gespräche gewöhnt das er sie nicht mehr missen wollte. "Das brauchst du nicht." Murmelte Seto darauf und zündete sich eine Zigarette an. "Ich mach dir einen Vorschlag: du kündigst nicht und wir machen einen neuen Vertrag." "Hast du mir überhaupt zugehört? Es ist nicht nur das Geld, ich will einen anderen Job! Ich bin jetzt seit sechs Jahren hier, noch eine Woche ertrag ich das nicht- außerdem hab ich schon was anderes." Sagte sie darauf und jetzt war Seto klar dass das alles nicht nur kein Scherz war sonder das sie vermutlich keinen Monat mehr bleiben würde. "Okay dann brauchst du hier nicht länger zu arbeiten. Wir machen einen neuen Arbeitsvertrag und du bekommst von mir einen neuen Job. Was kannst du eigentlich noch?" Fragte er und Conny überlegte kurz. "Ich war nur auf der High shool, bevor ich hier angefangen hab." Sagte sie leicht bereuend darauf. Wenn sie so gehandelt hätte wie ihr Vater es gewollt hatte wäre sie aufs Collage gegangen und würde jetzt Studieren, aber sie musste ja nach der Schule unbedingt heiraten und sich schwängern lassen. Und jetzt saß sie da und muss sich von ihrem Chef dumme Fragen stellen lassen. "Okay, dann sag mir was deine Qualitäten auf der High shool waren." Bat Seto darauf und Conny überlegte weiter. "Ich war Cheerleader, Vizechefredakteurin der Schülerzeitung, Vorsitzende des Wahlkomitee zum Schülerratsvorsitzenden... ." "Wie wäre es denn damit?" "Womit?" "Du kommst in meine PR-Abteilung, Werbung ist etwas wo man viel quatschen muss und das kannst du." Längeres Schweigen im Raum, sehr langes Schweigen sogar und dann musste das Mädchen lachen, beinahe so lange wie sie geschwiegen hatten. "Du willst mir einen anderen Job anbieten? DU willst mich wirklich weiter beschäftigen nachdem DU so lange gedroht hast mich rauszuwerfen?" "Ich würde es vermissen wenn wir nicht ab und an zusammen säßen, du aus meinen Gläsern trinkst," eine Anmerkung darauf das sie es nicht wagen sollte das Glas in ihrer Hand noch näher an ihren Mund zu führen, "wir uns über etwas unterhalten und ich dir androhe dich rauszuwerfen." Und mit diesem Satz endete ihr Gelächter und sie schaute ihn direkt an. "Du meinst das ernst, oder?" "Vollkommen. Denk drüber nach: du kannst zu Hause arbeiten, bist zu Hause wenn Jenny von der Schule kommt, keine Betrunkenen, du brauchst mich nicht jeden Tag zu sehen. Du kannst morgen anfangen dich einzuarbeiten." Sehr skeptisch lehnte sie sich zu ihm rüber und schaute ihm in die Augen. "Nein betrunken bist du von dem Glas noch nicht, dazu sind deine Augen noch nicht trüb genug und was geraucht hast du auch nicht, dazu sind sie zu klein." "Denkst du wirklich ich bin betrunken wenn ich einer Freundin einen besser bezahlten Job anbiete, bei dem sie sich alles besser einteilen kann?" Stellte er eine Frage in den Raum und sie sah ihn noch irritierter an als vorher. "Oh mein Gott: du bist doch schon betrunken." Stellte sie erneut fest und nahm das noch volle Glas an sich. Dann stand sie auf um sich wieder auf den Weg runter zur Bar zu machen. "Conny," hielt er sie kurz auf und sie blieb an der Tür stehen, "denk wirklich mal drüber nach." Bat er und zündete sich eine neue Zigarette an. Einen Augenblick über das gesagte nachdenkend lies sie den Türknauf wieder los und schaute ihn erneut an. "Ich muss wirklich weniger arbeiten, bekomm mehr Geld und muss nichts machen was ich hasse?" Fragte sie noch mal und Seto nickte. "Mehr Geld, weniger Arbeit und wer will schon was machen was man hasst?" Wurde die Abmachung bestätigt und Conny trank breit grinsend Setos Drink aus. "Wann kann ich fest anfangen?" "Nächste Woche." Antwortete er ihr und beide gaben sich die Hand. "Dir ist aber klar, dass wenn es klappt ich spätestens in einem Jahr im Mutterschutz bin?" "Keine Sorge: anders als andere feuer ich dich deswegen bestimmt nicht." KURZE ANMERKUNG: ich hatte mich bei diesem kap entscheiden müssen ob ich die beiden auseinander gehen lasse, oder ob sie zusammenbleiben. wenn ich mich in so einer situation befinden würde würde ich mich wohl dazu zwingen müssen da zu bleiben und nicht zu gehen. aber wenn man das alles gewohnt ist es für einen noch schwerer sich davon zu trennen. alle anderen figuren in diesem kap sollten eigentlich zeigen wie schön es im leben sein kann, auch wenn einem etwas fehlt in der beziehung und sei es etwas vom partner. man kann damit leben, man muss es nur erst lernen. dde Kapitel 17: Szene17 ------------------- KURZE ANMERKUNG: für diese idee, die ich jetzt hier ganz offen ausbreite und schon vorher immer anmerkungen gemacht hatte, musste ich lange nachdenken. ich wollte das es so realistisch wie möglich rüber kommt, aber ich schätze das mir das nicht ganz gelungen ist. ich hoffe trotzdem das es zumindest denen gefällt die sich vom ersten tag an bis hier her durch gequält haben und sich daher wahrscheinlich auch denken konnten das ich nur wieder böses im schilde führe. bitte nicht auf rechtschreib und tippfehler achten Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: Der dunkle Engel Inhalt: Yami trifft Jessika und Harold Warning: ich gehe auf ein "tabuthema" ein Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) dde Szene 17 Yami schaute auf die Uhr. In einer Stunde würde Seto wieder da sein und dann wollten sie auch schon los. Er hatte sich doch Andrews Vorschlag zu Herzen genommen und Seto gefragt ob sie nicht wieder in den Urlaub fahren wollten. Sie hatten sich ein paar Minuten darüber unterhalten und dann auf ein Ziel geeinigt: LA. Schön am Strand in der Sonne liegen, nachts im Hotelpool baden, keine Telefone, kein Fax, kein Computer, er hatte sich schon lange nicht mehr so auf einen Ausflug gefreut. Kalifornien war verdammt schön um diese Jahreszeit und er hatte zu sich selbst gesagt das er Seto überreden musste mit ihm in die Wellen zu steigen. Aber da es eine traurige Tatsache war das er Seto nicht einmal dazu bringen konnte regelmäßig mit ihm zu joggen und endlich mal mit Joga anzufangen, was beides sehr gesund für sein Herz und seinen Stresspegel wären, würde Surfen wohl ein grade zu unmögliches Unterfangen. Das Telefon im Flur klingelte, die Rezeption. Eine junge Dame mit einem Kind wartete unten in der Halle und wollte gerne nach oben kommen. Seine einzige Vermutung wer das sein konnte war das Conny ihn mal wieder besuchte, wer seiner Freunde hatte sonst schon ein Kind? Es würde noch ein paar Minuten dauern bis sie oben war, die Zeit könnte er nutzen um noch schnell die Taschen in den Flur zu bringen. Er freute sich schon darauf mal wieder mit Conny zu reden, ohne das sie sich anbrüllen mussten um sich zu verstehen und ohne das andere Leute sie unterbrachen. Als es klopfte und er zur Tür ging überlegte er was er mit Jenny anstellen könnte, damit sie sich nicht langweilte, daher war der Schreck jemand anderen zu sehen als die erwartete ziemlich groß: eine Blondine stand vor ihm, im teuren Kleid und mit einem kleinen Jungen auf dem Arm. Es war Jessika! "Miss Wolf, was wollen sie?" Fragte er freundlich, auch wenn er ihr am liebsten die Tür vor der Nase zugeschlagen hätte! "Ich wollte zu Seto, ist er da?" Fragte sie und klang wie immer ziemlich kalt und herablassend. "Nein, aber er müsste in spätestens einer Stunde wieder da sein. Kann ich ihm etwas ausrichten?" Fragte er und fragte sich nach dieser Frage selber warum er sie das gefragt hatte. Er mochte sie nicht, es ging sogar noch tiefer, aber das er sie hasste konnte er auch nicht sagen- er verachtete lediglich solche Menschen wie sie, besonders wenn es die Exfreunde/innen seines Freundes waren. "Macht nichts, wir warten, nicht wahr Harold?" Wandte sie sich an das Kind, es auf den Arm nehmend und an Yami vorbei in die Suite gehend. Er hatte keine Chance sie raus zu werfen und irgendwie traute er sich das nicht. Es war nicht allein seine Wohnung und er war sich sicher das Seto nicht wollte das gerade jemand wie sie erfuhr das die beiden zusammen waren. "Darf ich sie fragen was Sie von Seto wollen?" Fragte Yami vorsichtig und sie schaute ihn mit ihren eisigen Augen an. Sie wusste nicht wer er war, noch genau was er hier tat und um ehrlich zu sein interessierte es sie auch nicht. Auch wenn sie ein sehr intelligenter Mensch war und ihr viel auffiel, wäre es ihr nicht im Traum in den Sinn gekommen das der Vater ihres Kindes eigentlich homosexuell war. Sie dachte mehr an einen von Setos Angestellten, einen von denen mit denen er ab und an auch privat etwas unternahm, so wie mit Cornelia Winter. Mit der hatte sie ihn schon ab und an in der Stadt gesehen, mit der und ihrer Tochter und hatte sich dann jedesmal gefragt ob nicht eventuell sie dieses Bauernmädchen war mit dem er eine so geheime Beziehung pflegte. "Da Seto nicht zu uns kommt, um sein Kind zu besuchen, habe ich beschlossen das wir kommen um ihn zu besuchen." Für Yami brach plötzlich seine ganze Welt zusammen, der Junge war doch höchsten zwei oder drei Jahre alt! * Schweigend saß Yami bei Takuto im Wohnzimmer auf dem Sofa. Vor ein paar Minuten hatte er seine Geschichte von Jessikas Besuch beendet. Er war kurz davor zu weinen und schaute leer in den Raum. Er hatte dieses eingebildete Flitchen reingelassen und so getan als wenn er sich über ihren Besuch gefreut hätte. Er hatte sich mit ihr unterhalten, sie hatte nicht gewusst wer er war und warum er wirklich da war und er hatte ihren Sohn beobachtet. Hatte kurz mit ihm gespielt und sich zwischendurch weitere unnütze Sätze dieser Frau angehört. Als Seto gekommen war, war er gegangen, das hatte er sich nicht antun wollen! Und er wusste nicht was mehr weh getan hatte, die Tatsache das Seto bei seinem Seitensprung ein Kind hervorgebracht hatte(der kleine Junge konnte allerdings nichts dafür da zu sein), oder das Seto es ihm nicht schon vor Jahren selber gesagt hatte. Jedem konnte es mal passieren das er nicht aufpasste und jedes mal konnten daraus kleinere oder größere Probleme entstehen. Es war zwei Jahre her, zwei Jahre in denen sie so gut wie nie wieder darüber gesprochen hatten und er hatte gedacht sie hätten bereits über alles geredet. Den Fehler den er damals gemacht hatte hatte er bereut, was wäre also so schlimm daran gewesen zu sagen das er Jessika dabei geschwängert hatte? "Und was willst du jetzt machen?" Brach Takuto das Schweigen und Yami stützte seinen Kopf in die Hände. "Ich weiß es nicht. Es ist...warum hat er es mir nicht erzählt? Wir haben so lange darüber geredet und jetzt erfahr ich das! Und dann auch noch von diesem Miststück!" Fluchte er und hätte am liebsten angefangen in Tränen auszubrechen. Liebevoll wurde ihm von seinem Sitznachbarn über den Rücken gestrichen. "Lass das nicht an dich rann kommen," riet er und versuchte ihn nicht irgendwie aufzuregen, "ihr habt darüber geredet. Du hast doch letztens selber gesagt das du ihn schon längst verlassen hättest wenn , wenn du nicht wirklich glücklich wärst, hättest du ihn wirklich schon verlassen und nicht so lange darüber nachgedacht." Sagte er, Yami schwieg dazu. Sein Gedanke das er sich doch lieber von Seto trennen sollte war wieder stärker geworden. Aber um ehrlich zu sein wollte er sich nicht trennen, er hatte sich schon so sehr daran gewöhnt mit ihm zusammen zu sein, mit ihm zusammen zu leben das er sich nicht mehr vorstellen konnte das es anders wäre. "Glaubst du ich sollte jetzt endgültig meine Sachen packen?" "Du willst ihn endgültig verlassen? Warum? Wegen diesem Miststück? Willst du dir von einer Frau deine Beziehung kaputt machen lassen?" Fragte Takuto erregt und Yami schüttelte mit dem Kopf. "Nein, das ist es nicht. Es ist weil ich nicht mehr glücklich bin, schon lange nicht mehr." Gab er zum ersten mal jemand anderem als sich selber zu und schaute auf den Boden. "Warum?" Fragte Takuto darauf und schien beinahe wütend. "Du kannst doch nicht ganz plötzlich deine Meinung ändern." "Es ist keine Änderung der Meinung es ist einfach nur ein Gedanke." "Also hast du jetzt doch deine Meinung geändert. Aber denk doch mal weiter drüber nach: du kannst alles haben was du willst und bekommst es von einem Menschen der dich liebt. Warum willst du das plötzlich alles wegwerfen?" Begründete er mehr oder minder seine laute Stimme und Yami lächelte darauf traurig. "Weil du Recht hattest. Ich sollte ihn verlassen und mir jemanden suchen der zu mir passt und von dem ich weißt das ich ihm vertrauen und alles erzählen kann, selbst wenn ich mit dem Gedanken spielst ihn zu verlassen." Sagte er darauf und Takuto lachte kurz leise. "Wenn du zugibst das ich Recht hatte musst du auch daran denken das ich gesagt habe das du immer noch glücklich bist, egal was ist, oder sein wird. Willst du wirklich alles von heute auf morgen über den Haufen werfen und so tun als wäre nie was mit ihm gewesen?" Fragte Takuto und auch wenn er wusste das es so ein Moment war in dem er diese Herausforderung packen würde konnte er das nicht einfach machen. Er war mit Yami befreundet und deswegen konnte er ihm doch nicht einfach den Freund ausreden, egal wie er sich dabei fühlte. "Das kann ich nicht, dafür ist zu viel passiert zwischen uns. Aber eine Pause würde mir jetzt ganz gut tun. Ich hab nie etwas anderes von ihm gewollt als das wir zusammen sind. Er braucht mir nichts schenken, mit mir nicht irgendwo hin fahren. Ich will doch nichts weiter als das er ehrlich zu mir ist, Verabredungen einhält, absagt wenn er wirklich keine Zeit hat, oder es sagt wenn er ne Stunde später kommt, mich kurz weckt wenn er vor mir das Haus verlässt und ich noch schlafe, nur um ,Tschüs' zu sagen. Alles solche Kleinigkeiten die bevor wir zusammengezogen waren so wichtig waren." Takuto verstand. Wie immer waren es kleine Dinge die das Leben so schön machten, wie ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. Er hatte schon lange nicht mehr so eine Art von Glück erlebt und das gerade der Mensch, den er für den glücklichsten hielt den er je gekannt hatte, so tot traurig in seinem inneren war war ihm unverständlich. "Kann ich etwas für dich tun?" Fragte er mitfühlend, er wollte nicht länger irgendwelche Ratschläge verteilen die ihm selber wohl schwerer über die Lippen kamen als bei Yami ins Ohr. Dieser schüttelte kurz mit dem Kopf. "Nein danke......kann ich bei dir übernachten?" Überlegte er es sich dann doch anders und bekam ein, mit einem Nicken versehendes: "Kein Problem, ich mach mich hier breit, du kannst gerne bei mir im Bett schlafen." "Nein, das brauchst du nicht, es ist dein Bett." War die Antwort auf Takutos Vorschlag. Dieser nickte darauf einfach nur und ging ins Schlafzimmer um aus dem Schrank etwas Bettzeug für Yami raus zu suchen. Er merkte wie seine Hände zitterten, sein Herz schneller schlug und würde er jetzt etwas sagen würde er nur stottern. Dabei hatte er sich selbst versprochen das es nichts werden sollte, nicht mehr als das was es schon am ersten Tag gewesen war. Und jetzt würde es unter Garantie auch nicht mehr werden als es jetzt in diesem Augenblick war. "Kann ich dir etwas anbieten?" Fragte er, alles aufs Sofa legend und Yami nickte dankend. "Etwas härteres, wenn du hast." Bat er und sein Gastgeber überlegte kurz. Dann nickte er, holte aus der Küche zwei Gläser und eine Flasche mit Goldbraunen Inhalt, dessen Beschriftung wohl nur Russen lesen konnten. "Beim Schlucken nicht atmen und danach nicht durch den Mund atmen und komm bloß nicht auf den Gedanken danach etwas nach zu trinken." "Hast du nur Sachen bei denen man nicht atmen darf?" Fragte Yami lächelnd, es war ein ziemlich trauriges Lächeln und Takuto nickte. "Du wolltest was härteres und das hat zwar nicht so viel Promille wie der Absinth aber dafür schmeckt es besser- zumindest hat das mein Bruder gesagt." Sagte er und goss langsam ein, er wollte keinen Tropfen verschütten. "Du bekommst das von Jun?" "Nein, ich hab noch einen älteren Bruder und ich bin mir nicht immer so sicher ob er da legal rann kommt. Jun hasst es wenn ich was trinke, da ist er genau wie mein Arzt: beide sagen zwar ich soll es nicht, aber ein gutes Tröpfen kann ab und an nie schaden." In diesem Moment fragte er sich warum er das erwähnt hatte. Aber an Yamis breiteren Lächeln erkannte er das es nicht in der Art und Weise aufgenommen worden war wie er befürchtet hatte. Sie redeten nicht viel während sie langsam die Gläser und auch die eine hälfte der Flasche leerten. Genauso stumm wie sie getrunken hatten gingen beide zu Bett, der eine unruhiger als der Andere. Es sollte eine seltsame Nacht für den Wohnungsinhaber werden. Es hatte schon lange niemand mehr bei ihm übernachtet der nicht mit ihm verwandt war, egal aus welchem Grund auch immer. Schon beinahe sehnsüchtig starrte er ein Loch in die Wand. Es waren nur zwei Meter und sie würden nebeneinander liegen. Er sollte nicht länger darüber nachdenken, sie waren zwei verschiedene Menschen und das einzige was sie zusammenhielt war die Kunst. Kunst. Gab es wirklich nichts anderes was die beiden interessierte, wenn sie miteinander sprachen. Waren sie nichts mehr als befreundete Künstler, oder nur Künstler die miteinander über ihre Werke diskutierten? Er fragte sich ob sie wirklich richtig miteinander befreundet waren. Wenn es wirklich so war, wenn sie "nur" Freunde waren was machte er denn dann? Yami würde nichts anderes wollen, egal wie traurig und verletzt er gerade im Moment war. So wie der immer redete schien er, egal was noch kommen sollte, nie jemand anderes haben wollen. Immer noch darüber nachdenkend stand er wieder auf. Das was er jetzt brauchte war noch etwas aus der Flasche die sie vorhin angefangen hatten. Er wusste ja das er es nicht machen sollte. ,Nicht rauchen, kein Alkohol, keine Drogen, ernähren Sie sich gesund, treiben Sie regelmäßig Sport und nehmen Sie immer ihre Medikamente- dann dürften Sie noch ein paar Jahre länger leben.'- hatte sein Arzt damals zu ihm gesagt und er hatte sich daran gehalten(mit Ausnahme das er ab und an ein Gläschen zu sich nahm)und tat es jetzt auch immer noch. Manchmal fragte er sich was wohl werden würde wenn er aufhören würde seine Medikamente zu nehmen. Wahrscheinlich würde er nur noch eher sterben als ohnehin schon und wahrscheinlich nur noch schmerzhafter als ohnehin schon. Während er also durchs Wohnzimmer zur Küche schlich, er wollte seinen Gast nicht wecken, um seine Flasche zu leeren, fragte er sich ob Yami wohl zu den Menschen gehörte denen er es erzählen konnte. Er war so anders als all die anderen die er bisher kennengelernt hatte. Aber eigentlich...bisher...wer wusste es bisher: seine Familie und die wenigen Freunde die er noch hatte, die er bereits aus Kindertagen kannte und bei denen er sicher sein konnte das sie immer zu ihm stehen würden. Aber Yami kannte er erst seit ein paar Wochen und trotzdem kam es ihm vor als kannten sie sich ihr ganzes Leben und er könnte ihm alles erzählen. "Takuto." Er lies die Flasche und das Glas fallen. Er hatte ganz ehrlich nicht gemerkt das Yami aufgestanden und ihm hinterher gegangen war. "Ist mit dir alles in Ordnung? Du bist ganz blass geworden." Fragte Yami besorgt und strich Takuto über die Schultern. Er hatte ihn wirklich nicht erschrecken wollen, eigentlich hatte er nur noch was zu Trinken abstauben wollen und jetzt hätte er bei ihm fast einen Herzinfarkt verursacht. "Nein, alles okay...aber ich sollte mich hinsetzten." Antwortete Takuto darauf und setzte sich, tief ein und aus atmend, an den Tisch. Er hatte einen Moment keine Luft mehr bekommen und hatte das Gefühl gehabt gleich um zu kippen- in diesem Augenblick war er froh das er kein Asthmatiker war. "Was wolltest du?" Fragte er nachdem er wieder richtig Luft bekam. "Einen Schluck aus der Flasche." War Yamis, mit einem leisen Lachen versehende, Antwort und er deutete auf die Scherben. Takuto schaute auf den Boden. Scherben in seiner Wohnung, er war barfuß und hatte auch noch Besuch ebenfalls keine Schuhe trug. Mit einem Mal verwandelte sich der Schreck von eben in Angst. "Ich hab irgendwo noch ne Flasche, wenn du willst hol ich sie her." Schlug er darauf vor, wieder kurz auf die Scherben schauend und dabei überlegend wie er an denen vorbei käme ohne in eine rein zu treten. Yami sagte darauf nur: "Ja bitte.", und während er zuschaute wie Takuto versuchte, ohne in eine Scherbe zu treten, die zweite Flasche von diesem Wodka(es wurde von beiden vermutet das es das war)aus einem der oberen Schränke zu bekommen, hatte er mit dem Satz: "Du solltest fegen.", eine sehr schlaue Erkenntnis. "Ich weiß," als wenn er das selber noch nicht gewusst hätte, "ich schenk dir ein und hol was wo sie rein können." Bei diesem Satz hatte er die Flasche gefunden und war bei den drei Schritten zum Tisch tatsächlich in die Scherben der Flasche getreten, nicht besonders tief, aber es blutete. "Alles okay?" Erkundigte sich der Gast, da er sah das der Gastgeber entweder gleich schreien oder heulen wollen würde, was entweder daran lag das es weh tat ein Stück Glas im Hacken stecken zu haben, oder an der Tatsache das er sie nicht vorher beseitigt hatte. "Schon okay, sieht schlimmer aus als es ist." Lautete die Antwort, während er die beiden blutigen Glasstücke aus dem Fleisch zog und auf den Boden fallen lies. Blut tropfte auf die Fließen. "Bleib sitzen und fass nichts an, ich hol Zeitung und ne Tüte." Die Betonung des Satzes lag ganz deutlich auf NICHTS, aber während er durch die Küche stolperte und unbeabsichtigt kleinere Blutschlieren auf dem Boden verteilte fragte Yami sich in wie viele große Scherben er wohl noch treten würde, wenn sie weiter im Raum rum lägen. Über das gerade passierte nachdenkend stand Takuto vor dem Spiegel im Flur. Er lief blutend durch die Wohnung und hatte Besuch, er hatte etwas zerbrochen und nicht gleich weggeräumt- was zum Teufel hatte er sich dabei gedacht?! Normalerweise kam so etwas niemals vor! Er verband sich den Fuß, er musste sich noch Socken und Schuhe anziehen bevor er wieder in die Küche ging. Seufzend ging er zurück in die Küche, Zeitung und Tüte in der Hand, Yami vor einem Scherbenhaufen sitzend erblickend. "Was machst du da?" Fragte er, obwohl er ganz genau wusste was der andere tat. "Hab die großen Scherben zusammen gesammelt, bevor du in noch mehr trittst." War die trockene Antwort und Takuto hätte ihn am liebsten geschlagen, als er sah das er aufstand und sich unter fließenden Wasser eine Scherbe aus der Handfläche zog. "Du hast in die Scherben gegriffen." Stellte er fest, stellte sich zu Yami und schaute sich dessen Hände an. Der Schnitt war tiefer als sein eigener, nicht viel aber etwas und es blutete. "Wie ist das passiert?" Fragte er und Yami hielt seine Hand noch mal unter das fließende Wasser. "Ich hab mir gedacht das ich die großen auf einen Haufen tue- damit keiner mehr in so eine rein tritt- und dabei hab ich das Gleichgewicht verloren, bin nach vorne gefallen und hatte eine in der Hand stecken. Du hättest sie nicht wieder auf den Boden werfen sollen, die war verdammt scharf." Hängte er hinten rann und Takuto sah ihn leicht erschrocken an. "Du hast dich an der selben geschnitten wie ich?" Fragte er und Yami nickte. "Hast du Verbandszeug?" Fragte er darauf und sein Gastgeber nickte. "Ich hohl was, kannst du in der Zwischenzeit alles einpacken?" Fragte er und klang leicht aufgeregt und nervös. Yami nickte darauf und machte sich, blutender weise, daran alle größeren Scherben in die Zeitung zu packen. Der Rest wurde auf gefegt und kurz durch gewischt. "Warum hast du sie nicht liegen gelassen, so wie ich es dir gesagt habe?" Fragte Takuto, während er Yamis Hand verband, sie war vom Wasser noch ganz kalt. "Warum hätte ich sie liegen lassen sollen?" War die Gegenfrage und der andere war kurz vor einem Heulkrampf. Er hätte es Yami sagen sollen, noch bevor er in die Scherbe getreten war! "Ich will das du zum Arzt gehst." Sagte er darauf und fing an zu wischen. "Warum? Wegen dem kleinen Schnitt? Es tut nicht mehr weh und blutet auch nicht mehr." "Nein, nicht deswegen- nicht nur deswegen... ." Antwortete Takuto und zog schwer schweigend einen Knoten. "Weswegen dann?" Das war die Frage vor dessen Beantwortung Takuto sich gefürchtet hatte, besonders diesem Menschen gegenüber. Und Yami testete ob er seine Hand noch bewegen konnte, es war ein guter Verband. "Ich hab dir doch erzählt das mein Freund an Aids gestorben ist, ist dir nicht in den Sinn gekommen das ich mich angesteckt haben könnte?" Gab er eine versteckte Antwort, die sehr entfernt von der ganzen Situation klang. Schweigen im Raum. "Willst du mich verarschen?" Weiteres, überdurchschnittlich langes, Schweigen, was schon eine indirekte Antwort war. "Es gibt Dinge über die man keine Witze macht. Ich hab kein Aids, noch nicht, aber früher oder später werde ich deswegen sterben." * Überaus nervös saß Yami im Warteraum vom Murphy und wartete. Es war jetzt genau eine Woche her das er eine Blutprobe abgegeben hatte, genau einen Monat nachdem es passiert war- sie wie Takuto es gesagt hatte. Aber anders als er es prophezeit hatte fühlte er sich nicht mies, noch hatte er Grippesymptome. Im ganzen Monat hatte er nicht richtig schlafen können und seit einem Monat versuchte er Seto aus dem Weg zu gehen. Der war natürlich der festen Überzeugung das es daran lag das, ebenfalls vor einem Monat, Jessika mit Harald sie besucht hatte. Er war schon froh das Yami noch mit hm im selben Bett schlief, da wollte er ihn nicht irgendwie drängen/zu etwas überreden. Das es etwas viel schlimmeres war, was beider Leben intensiv beeinflussen würde wäre ihm nie in den Sinn gekommen. Als er von einer freundlich aussehenden Schwester in eines der Untersuchungszimmer gebeten wurde schlug sein Herz schneller. Er hatte Angst vor dem was gesagt werden könnte. Schwer seufzend schaute die Frau in ihre Unterlagen, begann zu reden: das Ergebnis war positiv. Verheult saß Yami in seinem Auto vor der Siedlung. Takuto hatte ihn gebeten sich nach dem Ergebnis bei ihm zu melden. Er wusste nicht was er jetzt machen sollte...weswegen dachte er überhaupt darüber nach, er konnte doch eh nichts mehr daran ändern! Wenn das vor sechs oder sieben Jahren passiert wäre, damals war er sechzehn/siebzehn, zu der Zeit in der er die Betten gewechselt hatte wie andere Leute ihre Unterwäsche, als er nicht darüber nachgedacht hatte dass er sich etwas einfangen könnte, hätte er es eher verstanden. Aber so? Er hatte sich an einer Scherbe geschnitten! Er hatte sich an einer Scherbe geschnitten! An einer scheiß Scherbe, so wie es ihm schon hundert Mal im Leben passiert war! Langsam stieg er aus und ging rüber zum Haupteingang. Die acht Stockwerke fuhr er mit dem Fahrstuhl hoch. Die letztem male war er immer gelaufen, es war gut für die Gesundheit, aber die war ab jetzt sowieso hinüber. Er klingelte seufzend, sein Herz tat ihm jetzt schon weh wenn er nur daran dachte es Takuto zu sagen. Der machte schon mit einem unguten Gefühl die Tür auf. Es brauchte eigentlich nicht mehr viel gesagt werden, als ihre Blicke sich trafen. "Du hättest es mir sagen können." Sagte Yami nachdem sie zusammen bei einem Kaffee saßen. "Natürlich hätte ich es dir sagen können, die Frage ist nur wie du reagiert hättest." War die monotone Antwort darauf. "Ich bin nicht dumm, ich weiß wie man sich ansteckt, und das passiert nicht wenn man zusammen säuft." "Sondern indem man in Scherben fällt." "Oder sich auf offene Beziehungen einläßt." Was die sarkastisch klingende Antwort und Takuto hätte ihm am liebsten geschlagen! "Hör auf damit, das ist nicht witzig." Er klang ganz ruhig und traurig. Er hatte nicht gewollt das sich jemand anderes bei ihm ansteckt, deswegen hatte er seit der Diagnose keinen Partner mehr gehabt, weder fest noch nur fürs Bett. "Natürlich nicht," stimmte Yami dem zu, "aber anders als dein Freund, hab ich es nicht drauf angelegt mich anzustecken." Erst bei diesem Satz hatte er eine Sitzen. Das war unter der Gürtellinie und darüber hinaus vollkommen überflüssig gewesen! "Kannst du dir vorstellen wie schwer es war ihm beim Sterben die Hand zu halten? Ich bin mit ihm zum Bestatter gegangen um seine Beerdigung mit zu planen! Kannst du dir vorstellen wie es sich anfühlt der eigenen Mutter ins Gesicht zu sagen: ,Mama, ich werde sterben.'-? Weißt du wie es sich anfühlt wenn du siehst wie sie in Tränen ausbricht, wenn du sie vorher noch nie weinen gesehen hast? Ich bin fünfundzwanzig und seit fast drei Jahren lebe ich mit dem Wissen das ich irgendwann vor mich hin sterben werde und andere verstehen nicht wie es sich anfühlt und denken schon das sie krank werden wenn ich sie nur an atme. Er wollte das garantiert nicht! Niemand will daran sterben und keiner legt es drauf an! Nicht er und ich bestimmt auch nicht- und das es dir passiert ist, kann ich nicht entschuldigen." Erklärte er und musste sich bei jedem Satz mehr zusammenreißen nicht vorm anderen in Tränen auszubrechen. Yami nickte verstehend. So etwas war nichts womit man hausieren ging und auch nichts was man seinem Partner für die Nacht auf die Nase binden wollte. Er hatte gesagt er soll aufpassen, er hatte ihn drum gebeten und er hatte sich nicht dran gehalten. Beide hatten einen Fehler gemacht, den sie beide bereuten, aber keiner konnte das jetzt mehr rückgängig machen. Das Leben spielte einem immer wieder böse streiche und man konnte nichts weiter tun als versuchen das beste daraus zu machen. In diesem Moment erinnerte Yami sich an Sarah und daran wie schlecht, aber zufrieden sie in ihren letzten Tagen ausgesehen hatte. ,Eigentlich wollte ich im Sarg immer hochgesteckte Haare haben, aber das kann ich jetzt vergessen.', war das einzige was sie bedauert hatte. Sie war traurig darüber das ihr die Haare ausgefallen waren, nicht das sie sterben würde, denn alles was sie hatte erleben wollen hatte sie in den Jahren vor ihrem Tot gemacht. Sie hatte immer gesagt das ihr Leben zwar kurz aber dafür um schöner sein würde als wenn sie neunzig geworden werde. Und das sollte er auch tun: sich morgens freuen das er noch alleine aufstehen konnte, es genießen ohne Sauerstoffgerät an die frische Luft zu gehen und mit seinen Freunden unterwegs zu sein, auf Partys und Konzerte gehen zu können, oder einfach nur nichts tuend irgendwo rum zu sitzen und Leute beobachten. "Das brauchst du nicht, es war auch mein Fehler." War seine Antwort und er wischte sich kurz über die Augen. Takuto brauchte nicht wissen das jetzt er weinte und nicht so stark war wie er. "Wir alle haben Dinge die wir keinem Erzählen wollen." Sagte er und Takuto schaute ihn an. "Was hast du schon für ein Geheimnis? Du hast alles, du bekommst alles, was solltest du schon nicht erzählen wollen?" Fragte er und Yami schluckte schwer. "Als ich vierzehn war hat... ." Er schwieg kurz. Konnte er ihm das wirklich erzählen? Er hatte zwei Jahre gebraucht um es Seto zu erzählen und jetzt würde es jemanden erzählen den er nur wenige Wochen kannte und dann auch noch verwandt war mit diesem Menschen der ihm so etwas angetan hatte. Aber um ehrlich zu sein war es ihm egal ob er ihm glauben würde, oder rausschmeißen. "Als ich vierzehn war hat dein Bruder mich vergewaltigt. Ich hab es Kyle erzählt, deswegen hat er ihn grün und blau geschlagen, und es tut mir nicht leid dass er das getan hat, ebenso wenig das er deswegen taub ist." Erst jetzt begannen Tränen über seine Wangen zu kullern, es war eine Erinnerung die mehr weh tat als alles andere was er je erlebt hatte. Takuto schaute, NEIN, starrte ihn einfach nur ungläubig an. Er konnte und er wollte es nicht glauben. Warum hätte Jun das tun sollen, was hätte ihm das gebracht?! Es gab keinen Grund weswegen jemand so was tat. "Lügst du mich an?" Fragte er mit herrischen Unterton und Yami starrte weiter in den Raum. "Weswegen sollte ich? Warum sollte ich mit so einer Sache lügen?" Stellte er eine berechtigte Gegenfrage. Ja, warum sollte er lügen? "Und warum bist du nicht zur Polizei gegangen?" Kam eine weitere berechtigte Frage. "Ich war vierzehn," wiederholte Yami darauf, "mit so etwas will man nicht hausieren gehen, man will nicht das es mehr Leute erfahren, als die denen man wirklich vertraut. Wäre ich wirklich zur Polizei gegangen, glaubst du die hätten mir geglaubt?" Nein, das glaubte er nicht. deswegen wollte er lieber auf diese Frage schweigen. Es war ein schweres Schweigen im Raum, keiner wusste was er jetzt sagen sollte- es war ein hartes Geständnis das ans Licht gekommen war. "Und jetzt?" Fragte Takuto und Yami lächelte leiden. "Was soll das jetzt heißen "und jetzt"? Ich weiß nicht was ich jetzt tun soll. Wie soll ich das meiner Mutter sagen, meinen Freunden, Seto? Ich kann meiner Mama nicht sagen das ich HIV-positiv bin, das bringt sie um." "Also willst du lieber so lange warten bis du krank wirst und ihr dann sagen das es so ist? Ich bin seit fast drei Jahren HIV-positiv, nicht krank und lebe immer noch- und ich bin mir sicher du kannst dir die Medikamente noch eher leisten als ich." "Moment! Es gibt Medikamente dagegen? Ich dachte das kann man nicht heilen." Warf Yami ein und sein Sitznachbar seufzte. "Du kannst es nicht heilen," stimmte er zu, "aber du kannst mit den Medikamenten die Vierenanzahl so halten das es nicht ausbricht- wenn die Zahl zu hoch ist wirst du krank, bekommst du Aids und wirst mit Sicherheit in absehbarer Zeit sterben. Und wenn du an Husten stirbst kann es Jahre dauern." Jahre zum sterben, eine schlimme Vorstellung. Takuto hatte es vollkommen routiniert gesagt und dabei sehr kalt und abwesend geklungen. Aber wenn er wirklich schon seit Jahren damit lebte dann war es klar das diese Information schon so oft zu ihm gesagt wurde und das so oft zu ihm gesagt worden war das er sterben müsste, in absehbarer Zeit, aber nicht jetzt, und das es langsam und schleichend, oder schnell und schmerzlos sein könnte. Wenn Yami es sich aussuchen könnte, würde er lieber schnell sterben, anstatt über Jahre jede Minute ein Bisschen. Dann hätte er genug Zeit gehabt um sich darauf vorzubereiten und um sich zu verabschieden. "Wie kommst du eigentlich an das Geld? Du hast doch so viele Ausgaben?" Es war eigentlich eine sehr freche Frage. "Schau dir an wo ich wohne: die Miete ist niedrig- schau dir an was ich habe: ich geb nicht viel Geld aus, ich verzichte auf das was ich nicht brauche. Ich arbeite vier Tage die Woche, mein Arbeitsmaterial bekomme ich billiger weil ich mit ein paar anderen beim Großhändler kaufe und fürs College hab ich ein Stipendium. So viele Ausgaben hab ich also nicht und für die Medikamente und zum leben reicht es noch." Antwortete er darauf, eigentlich hatte Yami keine Antwort erwartet. Es hätte auch eigentlich keine Antwort geben sollen, es war wirklich eine unverschämte Frage gewesen. Aber zumindest wusste Yami jetzt warum Takuto beinahe jeden Morgen sehr müde und scheintot aussah und sich so verbissen im Unterricht beteiligte und oft der Einzige war der absprang, wenn es ums kollektive blau machen ging: er würde sein Stipendium verlieren, wenn er zu schlecht werden würde und er erkannte das er sich das auf gar keinen Fall leisten konnte. Er hatte gar nicht gewusst das Takuto so gute Noten vorher gehabt hatte, aber er war doch schon so lange aus der Schule raus...da sah man was man alles mit harter Arbeit erreichen konnte und wenn man dafür Jahre wiederholen musste. "Ich denke du solltest nach Hause gehen, sag es deinem Freund eher es zu spät ist." Sagte Takuto irgendwann und Yami schaute ihn an. Er war nicht wütend, es würde nichts bringen, es war passiert und konnte nicht wieder rückgängig gemacht werden. Und dieser freundliche Rausschmiss war genau das was er jetzt brauchte, er musste wirklich zu Seto. "Darf ich dich noch fragen seit wann du Singel bist?" Stellte Yami wieder eine recht freche Frage während er aufstand und Takuto schaute ihn direkt an. Wie lange war er das schon nicht mehr gefragt worden und wie schlimm war es für ihn das Yami das jetzt in diesem Moment fragte, als sie sich über den Tod unterhielten? Aber wenn er es schon fragte bevor er gewusst hatte das Yami in einer festen Beziehung war hätte es im Nachhinein mehr weh getan. "Seit fast drei Jahren, ich will nur mit jemandem eine Beziehung der mich nicht gleich in der Luft zerreißt wenn er es weiß." "Glaub mir, solche Menschen gibt es." Und damit ging er. Das Takuto seit dem Tot seines Freundes keine richtige Beziehungen mehr geführt hatte machte ihm irgendwie Sorgen. Was würde Seto wohl dazu sagen wenn er es ihm erzählen würde? Erst mal nicht darüber nachdenken, es ihm schonend beibringen und hoffen das er nicht durchdrehen würde. Als er dann zu Hause war war er Seto trotzdem die erste Stunde aus dem Weg gegangen, der hatte auch nicht so stark darauf gedrängt mit Yami zu reden. Der saß im Wohnzimmer, tippte etwas in seinen Laptop, überflog Papiere, unterschrieb eines und tippte weiter. Er schien so vertieft in das zu sein was er gerade tat das Yami nicht so recht wusste ob er ihn nicht stören würde, wenn er ihn ansprach, aber irgendwann konnte er es nicht mehr ertragen. "Seto." Es hatte einen Monat und eine Stunde gedauert bis Yami mal wieder den Namen seines Freundes genannt hatte und der löste sich sofort und auf der Stelle von allem was er gerade vor sich auf dem Tisch liegen hatte. "Ja?" Fragte der einfach nur und Yami setzte sich zu ihm auf den Schoß, schloss ihn schweigend in die Arme. Er traute sich nicht es ihm zu sagen, es war nicht der richtige Moment, wahrscheinlich würde es den richtigen Moment niemals geben, aber dieser war es noch weniger als es jeder andere sein könnte. "Yami...das mit Jessika... ." "Bitte," unterbrach Yami ihn und legte ihn einen Finger auf die Lippen, "erwähne ihren Namen nicht, es ist nicht mehr wichtig." Er wollte nicht über sie sprechen, nicht jetzt und am besten nie wieder. Es war passiert und das Harald da war konnte nicht mehr geändert werden, glücklicher Weise war er vor drei Jahren gekommen und nicht in der letzten Zeit, sonst hätte es noch mehr weh getan als ohne hin schon. Um die Wahrheit zu sagen wäre er im ersten Moment, als er Seto an jenen Abend gesehen hatte, am liebsten mit dem Satz: "Deine Familie ist da, ich geh besser und pack meine Sachen.", gegangen, und wäre wahrscheinlich auch bei Takuto geblieben, wenn das alles nicht passiert wäre, oder er wäre zu einem der anderen gegangen, zumindest wäre er jetzt nicht da wo er war: mit dem Kopf auf Setos Herzen. Schweigend saßen sie eine längere Zeit so umschlossen da, keiner sagte etwas und genauso wie diese jetzige Stunde sollte auch der weitere Abend verlaufen: schweigend und in den Armen des anderen. Am nächsten Tag, am nächsten Tag würde er es ihm sagen, oder doch jetzt? Es war so ein ruhiger und so schöner Moment, sie waren sich in den letzten Wochen nicht ein mal so nahe gewesen. "Seto...ich muss mit dir reden, es ist wichtig." Begann Yami darauf vorsichtig und rutschte von Setos Schoß runter, um sich neben ihn zu setzen. "Was ist es denn?" Fragte Seto und strich Yami liebevoll über die Wange. In diesem Moment wünschte Yami sich das er nicht mit diesem Thema angefangen hätte, noch nicht zumindest, er hätte es doch noch einen Tag hinauszögern können, nur eine Nacht. "Was würdest du...was würdest du sagen wenn... ?" Er konnte es nicht. Wenn er in sich hinein horchte wollte er es Seto nicht sagen, er wollte es am liebsten keinem erzählen, wenn das nicht seine schrecklichen Konsequenzen nach sich ziehen würde. Seto wartete nur stumm. In Gedanken bereitete er sich auf alles vor was Yami sagen wollen würde, alles nur nicht auf das was Yami wirklich sagen wollte. Es war eine längere Pause vergangen bis Yami erneut Luft holte um es zu sagen, aber wie vorher kam nur ein trauriges Seufzen raus. "Was willst du denn?" Fragte Seto vorsichtig und Yami lehnte seinen Kopf an Setos Stirn. "Mir ist was echt dummes passiert. Eigentlich ist es nicht dumm, es ist...es ist einfach...es ist einfach passiert, irgendwie." In diesem Moment hatte Seto nur noch einen Gedanken: einen Seitensprung- der vollkommen falsche Gedanken, aber der naheliegenste. Aber selbst wenn es wahr gewesen währe hätte er drüber hinweg sehen müssen. Ihm selber war es vor ein paar Jahren ja auch ab und an passiert(Yami wusste zum Glück nur von einem Mal)und ihm war verziehen worden. Was sie hatten sollte nicht durch so dumme Dinge kaputt gemacht werden. "Bitte erzähl es mir." Bat Seto und Yami hätte am liebste angefangen zu weinen. Wieder war eine kurze Stille, eine unangenehme Stille, wie Yami es empfand. "Ich hab HIV bekommen." Sagte er darauf sehr traurig, sehr beschämt klingend und Nähe suchend. Er wusste dass das keineswegs etwas von dem war was Seto erwartet hatte. Dieser sagte nichts darauf. Diese kurze, so heftige Information musste er eine Sekunde verarbeitet und es war eine ziemlich lange Sekunde. Ganz langsam schob er Yamis Kopf von seiner Schulter. Er wollte ihn nicht zurück weisen, nicht jetzt wo er sich etwas so schweres von der Seele geredet hatte, aber er brauchte jetzt unbedingt einen Moment um alleine darüber nachzudenken, nur fünf Minuten und dann könnte er weiter darauf eingehen. Er stand einfach stumm auf und Yami schaute ihn an. Tief in seinem Herzen hatte er jetzt Angst davor das er und Seto sich jetzt, jetzt nachdem er alle Gedanken an eine Trennung verworfen hatte, sich trennen würden. "Seto, lass uns darüber reden." Er hatte noch nicht lange ausgeatmet, da hatte er von Seto eine gescheuer bekommen und es war ein erneutes Schweigen im Raum. Es war das erste mal das so etwas passiert war. "Tut mir leid," sagte Seto darauf, sich wieder setzend und Yami in den Arm schließend, "ich wollte... ." "Ist schon gut, es macht nichts," unterbrach Yami ihn darauf und schmiegte sich einfach an den anderen Körper, "es hat nicht weh getan." Das es eine Lüge war brauchte er ihm nicht zu sagen, das wussten beide. "Ich dachte immer das du aufpasst. Wie konnte das passieren?" Man merkte wie erschüttert er in diesem Moment über das gerade gesagte und gerade passierte war und Yami wusste nicht genau was er sagen könnte um sich selber und seinen Freund zu trösten. "Es war nicht so." Rechtfertigte er sich und erst jetzt schaute Seto ihn wieder richtig an. Was außer einem Seitensprung sollte schon passiert sein, dass man sich so etwas zuzog...außer... Yami hatte es von ihm. "Erinnerst du dich das ich letztens beim Arzt war?" Fragte er und Seto nickte. Eigentlich wollte er dieses Gespräch nicht weiter fort führen, so oder so musste er es akzeptieren. "Ja, du hattest dich geschnitten." Antwortete er darauf und Yami nickte. "Ich war bei einem Freund vom Collage, er hat nicht gesagt das er HIV-positiv ist. Er hat sich geschnitten...ich hab mich geschnitten und da ist es halt passiert, ich war mit keinem anderem im Bett, das musst du mir glauben, bitte." Er wusste nicht mal weswegen er sich deswegen rechtfertigte. Aber so hatte er, ganz unbewusst, Seto sehr erleichtert. Diese Geschichte war einfach zu verrückt, als es sich jemand für eine glaubhafte Lüge zusammen schustern würde. "Du brauchst es nicht zu erklären, es ist schon gut, es ist passiert, wir können nichts mehr gegen machen." Sagte Seto darauf und Yami seufzte schwer. "Seto...wenn ich dich je um was gebeten hab...du hast mal gesagt ich könnte jeder Zeit wieder bei dir anfangen... . Ich brauche jeden Monat fünfhundert Doller, für die Medikamente gegen die Virusausbreitung...ich kann das nicht zahlen, wenn ich weiter aufs College will." Es fiel ihm sehr schwer Seto wieder nach einem Job zu fragen, besonders da er dadurch indirekt nach Geld fragte und auch indirekt Geld von Seto bekommen würde. Die ganze Zeit, seit er nicht mehr in der Firma tätig gewesen war, war er wunderbar selbst über die Runden gekommen. Seit er mit Seto zusammen wohnte hatte er vierhundert Doller mehr, die er ins College und ins Auto hatte stecken können und seit Anfang des Jahres sparte er auf seine Ducati. "Wenn du Geld brauchst...wenn du es wirklich brauchst geb ich es dir." Sagte Seto darauf und sie schauten sich wieder an, Yami schüttelte einfach nur mit dem Kopf, so einfach wollte er es nicht bekommen. "Ich will nicht betteln." War sein kurzer Kommentar darauf und er schaute auf den Boden. Die erste Träne an diesem Abend, die nicht die erste an diesem Tag war und auch nicht die letzte bleiben sollte, fiel auf die Couchgarnitur. "Du bettelst nicht, ich würde es dir mit Freunden schenken. Aber wenn du es wirklich verdienen willst kannst du es gerne tun...gleich morgen." Sagte Seto darauf und zum ersten mal, seit sie sich kannten sah er Seto weinen und das war etwas das sehr weh tat. KURZE ANMERKUNG: auch das hier ist noch das ende. ich warte noch auf den geeigneten zeitpunkt dafür, der ist schon im meinem kopf aber noch nicht komplett aufgeschrieben. ich möchte zu diesem kap nur noch einer hinzu fügen: es tut weh so etwas von einem geliebten menschen zu erfahren, ich weiß es aus eigener erfahrung und würde diese erfahrung gerne missen. man muss nicht immer drauf hin arbeiten sich mit irgendeiner krankheit zu infizieren, denn oft passiert es ganz zufällig. dde Kapitel 18: Szene18 ------------------- KURZE ANMERKUNG: heute ist endlich der glorreiche tag angebrochen, an dem ich mit kap18 rausrücke. ich muss sagen das es sehr ruhig werden sollte, ich denke das ich die Ruhe auch hervor tritt. aber nicht nur ruhe soll wichtiger aspekt dieses kap sein, sondern auch alles andere, was ich jetzt nicht vorziehen will. ich finde das es wichtig ist über solche dinge nach zu denken und hoffe das es auch jeder tut der das hier liest. macht euch gedanken über euch selbst wenn ihr es lest und darüber was euch glücklich macht. bitte nicht auf rechtschrein und tippfehler achten dde Thema: Yu-Gi-Oh! Titel: Lust und Frust Autor: Der dunkle Engel Inhalt: es ist schwer mit etwas zu leben Warning: zum Teil zu ruhig Disclainer: Alles was mit Yu-Gi-Oh! zu tun hat gehört nicht mir sondern Kazuki Takahshi (was eigentlich sehr schade ist, sonst wäre ich jetzt Stein reich) Szene18 Nachts, halb zwei. Draußen regnete es. Der Winter war wieder ins Land gezogen und es war diese Woche draußen noch relativ mild. Es hatte noch nicht geschneit, aber alle hofften das sich das bis zu den Feiertagen in nicht ganz einem Monat ändern würde. Seto lag einfach ganz ruhig da, einen Arm um Yami gelegt, dieser schlief an seiner Brust. Es war nicht das erste mal das Seto nicht schlafen konnte, es beschäftigte ihn schon länger etwas. Seit Ende Oktober Anfang November waren die beiden wieder aufs Land geflohen, aber bisher hatte keiner der beiden daran gedacht sich Urlaub zu nehmen. Zumindest noch nicht. Seit er von Yamis Diagnose erfahren hatte waren jetzt schon fast vier Monate vergangen und sie hatten seit diesem Abend kein Wort mehr darüber verloren- zumindest nicht direkt. Beide gingen weiterhin ihren täglichen Aufgaben nach, so wie immer, als wäre nie etwas gewesen. Trotzdem schwang immer der Gedanke ans Sterben bei den beiden mit, egal was sie taten, oder worüber sie redeten. Man konnte sich bei ihnen streiten wem von ihnen es schlechter ging. Von den anderen wusste es keiner, nicht einmal Yamis Mutter- beide hatten sich gehütet es jemandem zu sagen. Vorsichtig nahm er seinen Arm von Yamis Körper und rutschte langsam in Richtung Bettkante, er wollte ihn nicht wecken. Leise stand er auf, suchte ein Päckchen Zigaretten aus seinen am Boden liegenden Hosen hervor, nahm sich eine Jacke vom Wandharken und schlich auf den Balkon. Er setzte sich unter den großen Sonnenschirm, lauschte dem Geräusch des Regen und rauchte. Es war kälter draußen als er gedacht hatte. In diesem Moment drehte Yami den Kopf zum Fenster. Es war nicht die erste Nacht in der er aufwachte und Seto draußen sitzen sah, aber bisher hatte es noch nie geregnet. Er hatte sich jedesmal gefragt warum er alleine draußen saß. Bisher hatte er sich nicht getraut aufzustehen, hinterher zu gehen und zu fragen was er dort machen würde. Er beobachtete ihn einfach nur, sicherlich zehn Minuten lang, dann stand er doch auf, schob die Glastür bei Seite und beobachtete Seto kurz weiter. Der schnippte schon den zweiten Stummel in die Pfützen. "Willst du nicht wieder mit ins Bett kommen?" Fragte er und Seto drehte sich kurz um. Erst jetzt hatte er Yamis Anwesenheit bemerkt und sah ihn leicht fröstelnd in der Tür stehen. "Nein, drinnen kann ich nicht rauchen. Setz dich zu mir, dann stehst du nicht im Regen." Bat er, eine Bitte die Yami nicht abschlagen wollte und schnell die drei Schritte zu Seto rüber ging und sich auf seinen Schoß setzte. "Du solltest sowieso nicht so viel rauchen, das ist nicht gut für deine Gesundheit. Warum sitzt du draußen bei dem Wetter?" Fragte der jüngere erneut und kuschelte sich an den noch warmen anderen Körper und in dessen Jacke. "Ich wollte rauchen, mehr nicht- und ich hatte keine Lust runter in die Küche zu laufen." Antwortete Seto und klang dabei nicht besonders glücklich. Anders als es sonst immer gewesen war hatten sich die beiden jetzt darauf geeinigt das Seto nur noch draußen, oder in der Küche rauchen würde. Als sie zusammengezogen waren hatten sie eigentlich nur abgemacht das nicht im Schlafzimmer geraucht wird, aber jetzt wo Yami noch mehr auf seine Gesundheit achtete(n musste) war vieles anders geworden. Yami sagte nichts weiter dazu. "Willst du nicht lieber wieder rein gehen, du wirst nur noch krank." Fragte Seto darauf und gab seinen Freund einen kleinen Kuss auf die Stirn. Der schüttelte stumm mit dem Kopf und schloss genießend die Augen. "Nein, ich möchte lieber bei dir sitzen bleiben." Sagte er, worauf er von Seto kurz geschüttelt wurde. "Dann sollten wir beide rein gehen, bevor du einschläfst- sonst erfrieren wir noch hier draußen." Mit dem Satz schob er seinen Freund von seinem Schoß und stand auf. Nicht nur Yami hatte Angst/Bedenken krank werden zu können, Seto wusste auch nicht was er machen würde sollte er wegen irgendeiner kleinen Krankheit wirklich krank werden. Aber anders als Yami hatte Seto keinerlei Angst vor Ansteckung. Man konnte aufpassen und das würden sie auch tun, beide würden darauf bestehen, aber schon die ganze Zeit war Stille über das Thema Sex. Das war meistens der wahre Grund weswegen Seto nach draußen ging: zum nachdenken und manchmal auch um sich einen runter zu holen. Er konnte nachts im Bett kaum noch Yamis Geruch ertragen, seine Wärme spüren und sich dabei bewusst sein das er nicht mehr mit ihm schlafen würde. Yami hatte es zwar nie wirklich gesagt, aber seine Körpersprache war eindeutig genug gewesen: er hatte sich unwohl gefühlt wenn Seto ihn umarmte, oder sie kuschelten, besonders abends im Bett. Das hatte sich in den vier Monaten zur Normalität verwandelt. "Du kannst ruhig ab und an auch hier drinnen eine rauchen, das macht mir nichts aus- das hast du früher auch getan." Sagte Yami während sie sich wieder unter die warme Decke kuschelten und Seto seufzte leise während er sich auf die Bettkante setzte. "Nein, das wäre nicht gut für deine Gesundheit, wir wollen doch noch etwas länger was voneinander haben." Antwortete der Ältere darauf und gesellte sich zu seinem Freund. "Du übertreibst mal wieder, davon sterbe ich nicht gleich- wir haben doch noch so viele Jahre vor uns." Lächelte Yami darauf und rutschte ein Stück weiter in die Bettmitte. Seto seufzte darauf erneut und schaute in die großen Augen seines Gegenübers. "Was hast du?" Fragte dieser und Seto setzte sich wieder auf. "Wir haben noch Jahre, sagst du und ich weiß das du Recht hast. Aber so wie es jetzt ist weiß ich nicht ob ich das noch Jahre ertragen kann." "Was meinst du damit?" Fragte Yami darauf und schaute seinem Freund ins Gesicht. Der seufzte deprimiert und strich sich ein mal durch die Haare. "Seit dem wir uns kennen, bin ich noch nie so deprimiert gewesen. Du weißt genau so gut wie ich das mir was fehlt." Antwortete er und Yami schaute aufs Laken. Er wusste was gemeint war und Seto wusste das er es nicht wollte. "Ich hab dir schon mal gesagt das ich... ." "Ich weiß was du gesagt hast!" Unterbrach er Yami und beide schwiegen einen Moment. Vor vier Jahren hatten sie auf den gleichen Thema rum gehakt, allerdings hatte Yami damals angesprochen das ihm etwas fehlte und Seto hatte irgendwann zugestimmt...Besser gesagt sich verführen lassen und es nicht bereut. "Ich weiß auch was ich gesagt habe." Sagte Yami darauf und rollte sich in sich zusammen. "Und du hast gesagt das es okay ist." Er klang enttäuscht als er das sagte. Er war selten enttäuscht von Seto, aber wenn dann sehr. Seit er Seto gesagt hatte das er krank war, war es anders zwischen ihnen geworden. Das was er in der Zeit vorher vermisst hatte, das innige und liebevolle zwischen ihnen und das sie Zeit füreinander hatten, war wieder stärker geworden. Und er war sich beinahe vollkommen sicher das es nicht nur daran lag das Seto die verpasste Zeit nachholen wollte, sondern auch weil er fürchtete bald keine mehr zu haben. Er erinnerte sich immer wieder an das was Takuto gesagt hatte: "Es hat fast ein Jahr gedauert... .", ein Jahr zum sterben war eine lange Zeit, eine zu lange Zeit. Aber ein Jahr mit dem zusammensein zu können den man liebte, nur ein Jahr, war in jedem Fall zu kurz. "Ich weiß das ich es gesagt habe und es war ernst gemeint, aber ich will nicht den Rest meines Lebens keusch leben- tut mir leid wenn ich dir das sagen muss." Sagte Seto und wurde enttäuscht angesehen. "Wenn du unbedingt was zum ficken brauchst, such dir jemanden." Dieser Satz war genauso verletzend gemeint, wie er klang und er war dazu auch noch vollkommen ernst gemeint. "Nur als kleine Information: ich will kein Loch, ich will dich. Und wenn du das nicht verstehen willst sollten wir unsere Beziehung noch mal überdenken." Seine Antwort war genauso ernst und verletzend wie das was Yami zuvor gesagt hatte. Er hatte keine Lust sich wieder mit ihm zu streiten, nicht nachts, nicht um diese unmenschliche Zeit und er stand auf und verließ schweigend das Zimmer. Es war die erste Nacht in der sie getrennt im selben Haus schliefen. Am nächsten Morgen, es war ein Freitag, schlich Yami drei Zimmer weiter den Flur entlang und klopfte schüchtern. Es war noch sehr früh, noch vor sieben und er hatte die letzten Stunden kaum geschlafen. Ein Friedensangebot hatte beim Aufwachen an seinem Bett gelegen, eine Rose, mit einem Zettel daran wo: es tut mir leid- drauf gestanden hatte. Nicht nur Seto tat es leid was er gesagt hatte. Ebenso schüchtern wie er geklopft hatte, öffnete er auch die Tür. Das Zimmer war leer, das Bett ungemacht. Seufzend schloss Yami die Tür wieder und ging nach unten. Durch die Fenster im Treppenhaus konnte er sehen das der Regen der letzten Nacht zu Schnee geworden war und die gesamte Gartenanlage sich in ein weißes Meer verwandelt hatte. Am liebsten würde er sich jetzt mit Seto zusammen auf die Terrasse setzen und im Schnee frühstücken, so wie letztes Jahr, an milden Wintermorgen. Seto war in der Küche zu finden, neben ihm eine Kanne Kaffee und ein halb voller Aschenbecher, vor ihm eine Börsenzeitung. Er war komplett angezogen, natürlich. Er war schließlich schon in der Stadt gewesen, beinahe zwei Stunden Fahrt für hin und zurück. Und Yami fragte sich weswegen Seto nicht gleich da geblieben war, schließlich mussten beide heute noch arbeiten- und Seto schon früher als Yami. Jetzt würde er noch mal eine Stunde in die Stadt fahren. "Und? Wie stehen die Kurse?" Fragte Yami, eigentlich auch nur damit Seto ihn einen Moment anschaute und er seine Aufmerksamkeit hatte. Tatsächlich schaute er eine Sekunde hoch, sagte: "So gut wie selten.", und widmete sich wieder der Zeitung. Seufzend setzte Yami sich zu ihm an den Tisch und schaute ihm einige Minuten schweigend zu wie er Zeitung las, Kaffee trank und rauchte. Ein vertrautes Bild, das er schon seit Jahren kannte und immer vermisste wenn es nicht da war. "Du weißt dass das was ich letzte Nacht gesagt habe nicht ernst gemeint war?" Fragte er und versuchte somit ihren immer noch anhaltenden Streit zu schlichten. Seufzend legte Seto darauf die Zeitung weg, drückte seine Zigarette aus und griff nach seiner Tasse. "Du hast mich damit ganz schön verletzt." "Ich weiß und es tut mir leid. Aber... ." "Was würdest du jetzt machen wenn ich jetzt vollkommen nackt vor dir sitzen würde?" Unterbrach er den anderen und Yami stutzte kurz. "Wenn...du... ." Er musste lächeln. Er erinnerte sich an diese Frage so gut wie an den Moment in dem er das Seto gefragt hatte. Es war im Park gewesen...im Park... . "Ich weiß es nicht. Ich glaube... ." "Über mich herfallen, wie ein wildes Tier?" Erinnerte Seto weiter an diesen Morgen, an dem sie das erste mal morgens Joggen gegangen waren und Yami lächelte glücklich. "Ich denke schon." Antwortete er und stützte seinen Kopf in die Hände. Er hatte eine schöne Erinnerung an diesen Morgen, es war eine der schönsten aus ihrer Beziehung. "Dann lass es uns machen." "Was?" "Über uns herfallen, wie wilde Tiere. Wie wir es früher gemacht haben. Und voller Leidenschaft und uns jeden Tag wieder neu in einander verlieben." Fragte er und Yami seufzte leise. Waren sie das denn noch? Waren sie noch voller Leidenschaft und jedes Mal aufs neue frisch ineinander verliebt, so wie früher? "Ich weiß nicht," sagte er leise, "sind wir das?" "Sind wir es etwa nicht? Ich denke schon, oder bist du anderer Meinung?" Fragte er und Yami schüttelte mit dem Kopf. Eigentlich hatte er mit seiner Frage gemeint das bei ihnen beiden langsam die Luft aus ging. Aber anscheinend war er der einzige von beiden der dieser Meinung war. "Was hältst du davon wenn ich im Büro anrufe und du dich bei Herrn Takaharra meldest und sagen das wir beide heute verhindert sind? Der Weg in die Stadt ist weit und glatt." Schlug Seto vor und zündete sich eine neue Zigarette an. Yami lächelte breit. "Glaubst du nicht mein Chef hätte was dagegen, das ich schon wieder blau mache?" Fragte er und beugte sich langsam zu Seto rüber um diesem einen Kuss zu geben. "Ich denke nicht das er was dagegen hat." Lächelte dieser darauf und küsste seinen Freund- das erste mal seit längerer Zeit ohne das dieser zuerst eine Sekunde zurückgewichen war. Den Tag verbrachten die beiden, so wie sie schon viele Tage miteinander verbracht hatten, Großteils im Bett. Ohne das etwas war, ohne Andeutungen, einfach nebeneinander und zufrieden. Es war das erste mal an diesem Tag das sich die beiden nicht stritten, oder irgendwelche kuriosen Andeutungen die Runde machten. Ohne Telefon, oder sonst etwas das sie an diesem Tag stören könnte. Das restliche Wochenende wollten sie nicht viel anders verbringen, das hatten sie schon am Morgen beschlossen. Aber trotz dieser gewohnten Vertrautheit, dem Sonntag den sie vorgezogen hatten, war immer noch etwas fremdes zwischen ihnen beiden. Das merkte man bei jeder Geste, jeder(scheuen)Berührung, jedem gesprochenen und nicht gesprochenen Wort. Und besonders das was nicht gesagt wurde, aus Unhöflichkeit, oder innerem Zweifel tat weh. Es hatte mal eine Zeit gegeben wo sie gesagt hatten das sie über alles reden und sich nichts mehr verschweigen wollen. Aber wenn sie beide ehrlich zu sich selbst waren dann wussten sie beide das nie wirklich eingehalten hatten. Es gab immer Dinge die sie dem anderem verheimlichten, wichtige und unwichtige. Aber es waren meistens die unwichtig scheinenden Dinge im Leben die es um so vieles schöner machten. Nachdenklich saß Seto an diesem Abend im Bett und beobachtete Yami mit scheuen Blicken. Der schlief und hatte wohl immer noch nicht mehr Ahnung davon wie Seto sich fühlte. Er fühlte sich immer noch nicht besser wie in der Nacht. Er saß da und wusste nicht genau was er tun sollte, woran er denken sollte. Draußen schneite es wieder. Er war froh das sie bei dem Wetter nicht wieder aus der Stadt her fahren mussten, gleichzeitig fragte er sich was Mokuba jetzt wohl machte. Er hatte gesagt er wolle den Winter zusammen mit Jaqueline im Penthouse verbringen wollte, er hatte auch versprochen keine Partys zu feiern. Seto glaubte nicht so wirklich daran, er kannte schließlich sich und seinen Bruder und beide ähnelten sich seit er Yami kennengelernt hatte immer mehr. Er war froh das Mokuba ihn dazu überredet hatte einen Dance Club zu eröffnen, ansonsten hätte er Yami wahrscheinlich nicht kennengelernt und würde wahrscheinlich immer noch dieser Schlampe hinterher heulen! Er schaute zum Fenster und dann zu seinem Freund. Er sah so friedlich aus, vollkommen zufrieden, ganz im Gegensatz zu ihm. Wenn es nur der Sex wäre der in der Beziehung fehlte dann könnte er damit sogar leben. Aber es war diese Zärtlichkeit was fehlte, das was er nach Ansprache bekommen hatte. Was war eigentlich so schwer daran gewesen? "Was grübelst du?" Hörte er Yamis Stimme und schaute ihn wieder richtig an. "Uns." Antwortete Seto darauf und zündete sich eine Zigarette an. Yami lächelte. Es war so ein vertrautes Bild von seinem Freund, genau wie der Kaffee und die Zeitung am Morgen. "Denk nicht so viel nach, vor allem nicht darüber." Sagte Yami darauf und strich Seto über den Bauch. Eine warme und weiche Haut, die schon so oft seinen Körper in Besitz genommen hatte und die er ganz ehrlich vermisste. Das war ihm bisher gar nicht so sehr bewusst geworden, wie bis zu diesem Morgen...diesem Tag. Sie hatten einen selten schönen Tag gehabt, einen einfachen Tag zu Hause, alleine in ihrem Schlafzimmer. Es gab so viele kleine Dinge die sie immer taten und alles waren wichtige kleine Dinge und diese eine kleine Sache, diese Berührung, das war es das ihm in letzter Zeit gefehlt hatte. "Ich liebe dich." Sagte er und Seto schaute ihn an. Er sagte nichts, küsste ihn einfach nur. Eine der schönsten Antworten der Welt und dann antwortete er ihm: "Ich liebe dich auch.", und die Antwort hatte so traurig geklungen wie eine Trauerbeichte. Yami schaute ihn an. Schaute in diese blauen Augen, die er so sehr liebte und rutschte so weit an Seto rann das er seinen Kopf auf dessen Brust legen konnte und seinen Herzschlag wahrnehmen konnte. Es war nicht so beruhigend wie er es von anderen kannte, aber trotzdem verschaffte er ihm eine innere Ruhe. Es war wieder eines der kleinen Sachen die so wichtig waren im Leben. Es war ihm in den ganzen Jahren noch nie so sehr aufgefallen, wie jetzt und es war wichtig das er es wusste, auch wenn es dafür vielleicht schon zu spät war. Aber konnte so eine Erkenntnis, eine die in so einem Augenblick über einem kam, wirklich zu spät kommen? Es hätte ihm eigentlich schon früher auffallen müssen, schon sehr viel früher. Auch wenn Seto nicht immer die Zeit mitgebracht hatte die sie beide für so eine Erkenntnis brauchten war es nicht die Zeit die sie nicht hatten zählte, sondern all diese kurzen Momente die sie zusammen waren. Erneut strich er Seto über den Bauch. "Meinst du das ernst?" Fragte Yami darauf und Seto schaute ihn an. "Natürlich meinte ich das ernst. Nichts ist mir so viel wert wie du." Bekam er die Antwort und lächelte darauf. So etwas bekam er nicht oft von Seto zu hören, aber wenn dann machte es ihn immer glücklich. Zufrieden kuschelte er sich weiter an Seto, dieser strich ihm langsam mit den Fingerspitzen über die Schultern, während er seine Zigarette ausdrückte, die er nur zur Hälfte geraucht hatte. "Hast du Hunger?" Fragte er und Yami nickte. "Aber tu mir den Gefallen und lass mich etwas machen; du kannst das nicht." Seufzte er darauf und Seto lächelte darauf. "Ich hab auch nie behauptet das ich kochen kann. Wir können auch was bestellen." "Du willst wirklich jemanden, bei diesem Wetter, eine Stunde durch die Gegend fahren lassen? Ich mach was und gut." "Wenn du willst." "Ja will ich. Ich hab den ganzen Tag geschlafen und müsste mich endlich mal wieder weiter bewegen als von der linken auf die rechten Körperhälfte." Seto seufzte erleichtert als Yami sich von ihm löste und langsam aufstand. Hätten sie nur noch eine Minute länger in dieser Position gesessen hätte Yami bemerkt wozu er am liebsten Lust gehabt hätte und das war intimer Körperkontakt... * "Musst du wirklich schon los?" Fragte Yami, während Seto sich das Hemd zuknöpfte. Er nickte etwas bedrückt, eigentlich hatte er keine Lust jetzt wieder in die Stadt zu fahren und sich dort mit einigen wichtigen Geschäftspartnern zu langweilen. Es war Samstag und Seto war extra eher aufgestanden, nur damit er um ein Uhr seinen Geschäftstermin wahr nehmen konnte. Yami war mit ihm zusammen aufgestanden, er wollte mit in die Stadt fahren um nicht den ganzen Morgen alleine in diesem großen Haus zu verbringen. Schließlich war am Wochenende niemand außer den beiden auf dem Anwesen. Er wollte mal wieder Takuto besuchen, der war in letzter Zeit so beschäftigt gewesen das er für kaum einen Zeit gehabt hatte. Besser gesagt hatte er sich selbst so viel Beschäftigung auferlegt, als wenn er so schon nicht genug zu tun hätte. Kyle hatte auch kaum Zeit. Er ging beinahe jeden Tag, nach oder manchmal auch vor der Arbeit, mit Andrew zusammen zur Reha. Nach dem Wochen langen Liegen und den schweren Knochenbrüchen war das erneute Laufen lernen zu einem ziemlichen Kraftakt geworden. "Das weißt du ganz genau. Es ist wichtig, auch wenn ich mir für heute etwas besseres vorstellen könnte." Antwortete er und lächelte dabei plötzlich. Es wirkte so zweideutig das Yami einen Moment rot wurde und stumm auf den Boden schaute. "Ich bin heute Nachmittag zurück." Sagte er darauf und band sich seine Krawatte um. Yami schaute ihn wieder an. Er wusste schon seit Wochen das Seto an diesem Samstag ein Geschäftsessen hatte- und das er, wie schon immer, nicht wirklich Lust dazu hatte. Aber was wollte man anderes machen, wenn man Geld verdienen wollte? Besonders in der Branche in der Seto arbeitete war es ab und an wichtig den reichen Pinkel raus zu lassen. "Holst du mich wirklich heute Nachmittag ab, oder wird es, mal wieder, Abend?" Fragte er, da er wusste das es bei solchen Anlässen meistens später wurde. Er hatte auch schon mal bis in die Nacht gewartet das Seto wieder kam, aber das Warten hatte sich an diesem Abend gelohnt. Seto lächelte drauf etwas beschämt. Es tat ihm ja leid wenn er länger, sehr viel länger, als geplant außer Haus war, sein musste besser gesagt. "Ich werd's nicht so weit kommen lassen, okay? Das versprech ich dir." Sagte er. Yami lächelte darauf wieder. Es gab nicht viele Situationen in denen Seto etwas versprach, aber wenn dann hielt er es immer- besonders ihm gegenüber. Langsam stand er vom Bett auf und ging zu Seto rüber um ihm die Krawatte zu richten. "Du siehst gut aus im Anzug." Sagte er darauf und lächelte ihn an. Ein kleiner Schimmer von rot schlich sich in Setos Gesicht, er wusste selber nicht warum. "Wir sollten fahren, sonst kommst du zu spät und das darf dir bei so einem wichtigen Termin doch nicht passieren." Etwas weniger als eine Stunde brauchten die beiden zusammen in die Stadt. Seto hatte Yami irgendwo in der Innerstadt raus gelassen, er würde den Rest laufen, schließlich hatte er das früher auch immer gemacht. Er würde danach doch noch Andrew und Kyle besuchen, die beiden hatte er schon lange nicht mehr gesehen. Er könnte auch Takuto mitnehmen, dann würde der auch mal etwas anderes machen als lernen und sich in seinen Arbeiten verkriechen. "Ich verkrieche mich nicht in meiner Arbeit." Rechtfertigte sich Takuto darauf, nachdem Yami ihm vorgeschlagen hatte Andrew mal wieder zu besuchen. Wie nicht anders erwartet war dieser mal wieder mit einer neuen Skulptur beschäftigt und lernte anscheinend auch noch für eine Prüfung. Yami deutete einfach stumm auf den hohen Stapel Bücher auf dem Stubentisch. Er hatte es endlich mal geschafft all seine Notizen und Vorzeichnungen zu sortieren, einzuordnen und welche wegzuwerfen, so das es endlich nicht mehr ganz so schlimm nach Atelier aussah. "Ich sag ja gar nichts weiter. Aber ich habe keine Zeit mich irgendwo rum zu treiben. Im Gegensatz zu dir hab ich nicht das Glück die Prüfungen ohne lernen mit neunzig Prozent zu bestehen." Sagte er darauf und Yami seufzte. Er hatte die Prüfungswoche so sehr verdrängt und jetzt wurde er durch Takuto daran erinnert. Das er dafür eigentlich auch hätte lernen sollen hatte er ebenso verdrängt. "Ich lerne doch." "Das hast tust du nicht. Ich hab dich bisher noch nie lernen gesehen, du bist von fünf Tagen die Woche vier, manchmal auch nur drei da. Du bist letzte Woche sogar während der Stunde eingeschlafen." Sagte er darauf und setzte sich auf den Boden. Yami seufzte schwer. Takuto hatte Recht das er weder lernte noch wirklich etwas tat. Und fürs Einschlafen hatte er von seinem Professor einen gehörigen Einlauf bekommen. "Ich arbeite auch ziemlich lange." "Ich auch- und das schon viel länger als du. Teilweise komm ich den ganzen Tag nicht dazu mich hinzulegen und trotzdem penn ich nicht im Theorieunterricht. Was ist los mit dir?" Fragte er und Yami seufzte schwer. "Wenn ich es dir erzähle, kommst du dann mit?" Fragte er lächelnd und setzte sich Takuto gegenüber auf den Boden. Der versteckte sein Gesicht ganz schnell hinter einem der Bücher. Dieses Lächeln...er kannte es erst seit knapp einem halben Jahr, aber mit jedem mal das er es sah fand er es schöner. Nach der positiven Diagnose hatten sie fast einen Monat nicht mehr richtig miteinander geredet, eine Erfahrung die er nicht noch mal machen wollte. Jetzt wo sich beide mehr oder minder damit abgefunden hatten was passiert war konnten sie auch wieder anders miteinander umgeben. "Auf diesen Deal lass ich mich nicht ein." Sagte Takuto darauf, worauf ihm Yami das Buch aus der Hand riss und bei Seite legte. "Dann mach ich dir nenn besseren Vorschlag: ich helf dir beim lernen und bei deiner Abschlussarbeit und du kommst ab und an mal mit mir auf den Zwutsch." Schlug er vor, vorauf er nur ein leises Lachen bekam. "Siehst du die Bücher da? Das ist mein Material für meine Arbeit. Ich hab schon letzte Woche mit der Materialsammlung angefangen um rechtzeitig fertig zu werden. Einen Computer muss ich mir auch noch suchen." Antwortete er und packte das Buch zurück auf den Stapel. "Wieso, hast du schon damit angefangen? Wir müssen die erst in vier Monaten abgeben." Sagte Yami darauf. Er hatte bisher noch keinen Gedanken an seine Abschussarbeit verschwendet, sich weder um das Thema gekümmert, noch Materialien dafür zusammengesucht. "Ich schreibe über den Unterschied von Micleangelo und Davinci in Kreativität, Werken, Zeiten und Personen- und das heißt viel Arbeit, viel nachschlagen und viel raus finden. Die Statue versuche ich nach dem Vorbild von Micleangelos "David" zu kreieren, um damit meine Arbeit zu unterstreichen. Welches Thema hast du?" Fragte, sich vollkommen bewusst das Yami garantiert noch keine Ideen hatte. "Ich hab das Gefühl das du mir bei der Arbeit helfen solltest und nicht ich dir." Schweres Seufzen. "Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Und jetzt erzähl doch mal, was liegt dir auf dem Herzen?" Fragte er. Yami seufzte schwer und fragte, das erste mal wohl bemerkt, mach einem Drink. Er brauchte unbedingt etwas brennendes in der Kehle eher er etwas erzählte. "Es geht um mich und meinen Freund. Also eigentlich geht es um Sex." Gab er darauf zu und Takuto nickte wissend. "Er will, du nicht." Stellte er fest, er hatte das selber gekannt, worauf Yami nickte. "Er meinte zwar er versteht es, aber er will nicht für immer keusch leben. Was soll das für eine Logik sein?" Er stellte mehr sich, als seinem Gegenüber diese Frage. Dieser zog schweigend ein anderes Buch aus dem Stapel und strich sich mit einem Stift einige Seiten an. "Keusch würde ich auch nie leben wollen, ohne Sex ja, aber nicht keusch- will doch keiner von uns." Sagte er und blätterte weiter. Bei genauer Überlegung seiner eigenen Worte, fiel ihm ein das er selbst schon ziemlich lange keine Beziehung mehr gehabt hatte, weder auf Liebes-, noch auf rein sexueller Basis. Aber wie eine Beziehung eingehen, wenn man das Herz bereits verschenkt hatte? "Was ist Keuschheit für dich?" Fragte Yami darauf wissen wollend und hatte plötzlich wieder voll und ganz jegliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. "Keuschheit ist für mich das Fehlen jeglicher Intimität, was auch Sex mit sich zieht. Und Sex ist für mich eine körperliche Intimität." Takuto sprach bei diesen beiden Sätzen wie aus dem Lehrbuch. Das kannte Yami von ihm schon, aber jedes mal wenn es so war kam er sich ziemlich dumm vor. Er las nicht so viel, er arbeitete nicht so viel und er hatte nicht so viele Talente wie Takuto. "Und was ist für dich Intimität?" Fragte er weiter, jetzt wollte er es auch genauer wissen. Takuto schaute wieder kurz runter zu seinem Buch, um ehrlich zu sein wollte er ihm das nicht erzählen. Aber vielleicht konnte er damit indirekt sagen was er fühlte. "Intimität...für mich?" Er wusste nicht so recht wie er antworten sollte und trank ganz schnell einen Schlug aus seinem Glas. "Für mich ist es ein ganz besonderes Körpergefühl, eine Grenze zwischen dir und anderen- eine Körpergrenze." "Eine Körpergrenze?" "Deine Körpergrenze." Betonte Takuto darauf und trank erneut einen Schlug aus seinem Glas. "Halt...das du nur mit jemand ganz bestimmten deine Gedanken und Gefühle teilen willst." "Sprichst du nicht mehr von Liebe, als von Intimität?" Fragte Yami darauf. Takuto nickte darauf. "Natürlich gehört Liebe dazu," sagte er darauf, "du musst jemanden Lieben um mit ihm wirklich intim werden zu können und du musst ihm vertrauen um diese Schamgrenze zu überschreiten. Dann kannst du dem anderen alles zeigen: Ängste, Schwächen, Geborgenheit, Zärtlichkeiten, sexuelle Vorlieben- alles." Sagte er und Yami schaute ihn etwas verwirrt an. Ob das wirklich alles für ihn zu Liebe und Intimität dazu gehörte? Natürlich: Intimität war ein Schamgefühl/eine persönliche Körpergrenze, damit hatte er Recht, und es durfte nicht überschritten werden. Aber wenn das für einen selber und andere so wichtig war, warum überschritt man dann diese Grenze jeden Tag immer unbewusst? Durfte man das überhaupt? Wenn Ja, wozu dann die Grenze und wenn Nicht, wozu dann Vertrauen teilen, wenn man es einem anderen doch nur zur Hälfte gab? In seiner Beziehung war ihm Vertrauen immer ganz besonders wichtig gewesen und das er Seto in allen Punkten vertrauen konnte hatte er schon früh gemerkt. Trotzdem war da immer irgend etwas gewesen, irgend etwas wovon er nicht wusste was es war. Es war schon immer so gewesen das alles persönliches(intimes)was er Seto erzählt hatte nur langsam, wie Würmer aus der Erde, aus ihm gekrochen war. Bei Seto war es doch genau so: er erzählte Yami nur etwas wenn es unbedingt nötig war und sich nicht umgehen lies. Beide waren so, es war schon immer so gewesen und es würde sich wohl kaum je ändern, dazu war es so wie es war schon zu gewohnt. "Glaubst du man kann jemanden lieben dem man nicht vertraue?" Fragte Yami, nachdem er diesen Gedanken zu ende gedacht hatte. "Frag nicht mich, frag dich selbst. Vertraust du deinem Freund- ich denke schon. Liebst du ihn- ja, sonst wärst du nicht mit ihm zusammen. Du kannst ihn nicht wirklich lieben, wenn du ihm nicht wirklich vertrauen würdest. Und wenn du ihm Dinge erzählst von denen sonst nur du etwas weißt musst du ihm vertrauen, ansonsten hättest du es ihm niemals erzählt." "Ich hasse es wenn du wie ein Lehrbuch sprichst." "Ich dachte du hasst es wenn ich Recht habe." "Das auch." Beide lachten. "Was ist jetzt mit deiner Arbeit? Willst du einen Tipp von mir?" Fragte er und Yami nickte. "Schreib über Rembrand, oder Picasso, Balach." "Balach war Bildhauer. Was soll ich mit so einem Thema?" "Es geht doch nicht darum was du davon hast, sondern um ihre Persönlichkeiten und ihre Kunstwerke, die man nie vergessen wird. Du kannst auch über eine künstlerische Zeitepoche, wie die Renaissance, schreiben." Schlug er vor und Yami nickte. Da er keine richtige eigene Idee hatte war das wohl die einzige Alternative. "Aber bevor wir mit der Arbeit anfangen- oder weiter machen- sollten wir uns etwas amüsieren. Was hältst du davon wenn wir beide heute Abend in den Club gehen?" Fragte er und Takuto seufzte. Es war nicht so das er keine Lust hatte mit Yami wegzugehen, besonders nicht abends und auch nicht in den Club seines Freundes, aber er ging so ungerne mit ihm alleine weg. Es störte ihn irgendwie schon wenn er mit ihm zusammen in seiner Wohnung war, alleine zusammen wohl bemerkt. Es gab so viele Momente in denen sie redeten, über Gott und die Welt redeten, über Probleme mit Freunden, der Familie, in der Beziehung, oder über das Fehlen einer Beziehung. Yami hatte ihn schon öfter gefragt weswegen er immer noch alleine war, er war doch sonst ein so offener Mensch...okay ab und an etwas schüchtern, verschwiegen und er hatte sich so gut wie immer in seiner Arbeit versteckt. Man musste ihn auch drei mal dazu überreden mal auszugehen, manche konnten das nicht verstehen- er selbst auch nicht mehr so recht. Er hatte so viele Leute kennengelernt die weder verklemmt mit ihrer Homosexualität umgingen, noch etwas gegen gleichgeschlechtliche Liebe hatten. Trotzdem war er immer noch nicht sehr gesellig. Er hatte es Yami nicht beantwortet, nicht gewollt und nicht gekonnt. Die Beantwortung der Frage wäre schwerer gewesen als das Verschweigen der Antwort. In der Gruppe war es viel einfacher sich normal zu gebärden und das Herzklopfen bei einem Lächeln zu unterdrücken. Aber einen erneuten Abend, in dieser Woche, ganz allein mit ihm, würde er nicht wollen. "Was ist an dem Satz: ,Ich habe keine Zeit mich irgendwo rum zu treiben.'- so kompliziert? Ich muss das fertig haben bis... ." "...bis zum Abgabetermin, ich weiß. Aber du hast noch so viel Zeit bis dahin, da kann ein freier Abend mehr oder weniger nicht schaden." Bat er und Takuto seufzte schwer. "Wenn du mich dann den Rest der nächsten Woche in ruhe arbeiten lässt, komm ich auch mit." Gab er nach und hatte sogleich einen, ihm vor Freude um den Hals fallenden, Yami an sich. "Wir treffen uns dann um zehn im Blue Dragon." Sagte er darauf und Takuto nickte einfach nur. Er war ziemlich rot in diesem Moment geworden, aber keiner von ihnen beiden sagte darauf etwas. Da er Takuto ja versprochen hatte ihn nicht weiter zu nerven verließ er ihn kurz darauf auch wieder. Auch wenn er lieber noch etwas länger geblieben wäre. Zumindest hatte er jetzt beschlossen doch zu Kyle zu gehen, einfach nur mal um zu sehen wie es den beiden ging- egal ob er dafür über eine halbe Stunde durch die Kälte laufen musste, oder nicht. Da Kyles Auto vor dem Haus stand konnte er sich auch ziemlich sicher sein, dass zumindest einer von den beiden zu Hause war. Er klingelte. Er hatte keine Ahnung was er machen sollte, falls er in einem unpassenden Moment kommen würde. Man hatte ihn schon einmal rausgeschmissen und da war er sogar angekündigt gewesen, das war aber allen schon mehrmals passiert. Er klingelte noch einmal. Irgendwie hatte er jetzt schon das Gefühl er würde stören, egal wobei und wenn die beiden jetzt erst aufgestanden wären um zu frühstücken, egal wie spät es schon war. Als er selber noch nicht fest, sondern nur gelegentlich bearbeitet hatte, hatten er und Seto das immer an seinen freien Tagen gemacht. Jetzt wo er wieder fest in der Firma arbeitete musste er sich überlegen wann er sich Urlaub nehmen würde, nur um zu hoffen das er wirklich zeitgleich mit Seto Urlaub haben würde. Tatsächlich wurde ihm nach dem dritten Läuten geöffnet. "Was machst du denn hier?" Kam eine nicht unheimlich freundliche Begrüßung des Grundstückeigentümers. Er sah zwar nicht so aus als wenn er gerade aus dem Bett gekrochen war, er hatte mehr an als Unterwäsche und schien irgendwann an diesem Tag schon geduscht zu haben, aber er wirkte ein Bisschen nass. "Friern; lässt du mich rein?" Fragte er. Kyle lies ihn erst mal rein, bot ihm einen Kaffee an- der war heiß und draußen war es verdammt kalt- und setzte sich dann mit ihm zusammen in die Küche. "Ist Andrew nicht da?" Fragte Yami nachdem er sich etwas aufgewärmt hatte. "Der ist oben, sitz in der Wanne; da wo ich grade herkomme." Wurde geantwortet und er zündete sich eine Zigarette an. Also hatte Yami in gewisser Art und Weise doch gestört und entweder hatte Kyle sich einfach nass in ein paar Klamotten geschwungen, oder er war in voller Klamotte von Andrew mit in die Wanne gezogen worden- das kannte er auch von zu Hause. "Willst du dann nicht mal wieder hoch gehen und bescheid sagen, oder dir zumindest was trockenes anziehen?" Fragte Yami darauf und Kyle nickte. Kurz bescheid geben und(komplett)trockene Sachen wären ganz praktisch. Er verabschiedete sich kurz und ging nach oben. Yami konnte ihn noch nach Andrew rufen hören und diesen auch gleich antworten- ebenfalls ein mal quer über den oberen Flur brüllend. Die beiden kommunizierten öfters so, zumindest immer wenn einer da und der andere da war, so wie in diesem Fall. Es hatte ungefähr eine viertel Stunde gedauert bis Kyle wieder runter kam, trocken und erneut mit Zigarette im Mundwinkel. "Andrew kommt gleich, der bleibt noch oben bis das Wasser kalt ist- gefällt ihm eh lieber." "Der badet kalt? Bei dem Wetter?" Es waren draußen ungefähr minus zehn Grad, oder kälter(zumindest für Yami). "Immer, er duscht und badet kalt. Fördert die Durchblutung und ist vor allem jetzt nach den ganzen Operationen gut. Du weißt doch: er will es nicht zugeben, aber er läuft immer noch am Stock." Sagte Kyle darauf und kochte einen neuen Kaffee. Mit "Stock" war eigentlich Krücke gemeint, ohne konnte er nur mühsam mit beiden Beinen laufen. Andrew war seit nicht ganz zwei Monaten wieder zu Hause, die Brüche waren langsamer verheilt als es jeder erwartet hatte. Die kalten Bäder waren besonders hilfreich gegen die sporadischen Gelenkschwellungen von Knie und Ellenbogen, die würde er wohl noch einige Wochen, wenn nicht sogar sein ganzes Leben lang behalten. Die Physio hatte auch erst später angefangen als es geplant gewesen war und bei den Bewegungen, den Feinbewegungen, der Hand und des Arms hatte sie schneller(besser)angeschlagen als beim Bein. Irgendwie machte sich Andrew sorgend das er bis zum nächsten Frühjahr immer noch nicht richtig Laufen könnte. Er konnte momentan nicht mal Auto fahren geschweige denn Motorrad. Und den eigentlichen Urlaub den sie damals schon im Krankenhaus geplant hatten hatten sie genau aus diesem Grund vergessen können. Aber über Neujahr wollten sie endlich weg fahren, irgendwo hin wo Andrew das Laufen nicht so schwer fallen würde. "Wenn es immer noch nicht besser ist, kann ich wohl vergessen euch zu fragen ob ihr Lust habt heute Abend mit mir und Takuto in den Club zu gehen." Seufzte Yami darauf. Kyle schaute ihn an. Eigentlich würde er gerne mal wieder weg gehen, aber seinen Freund den ganzen Abend alleine zu Hause lassen, wollte er auch nicht. "Wir können gerne mitkommen." Hörten die beiden Andrews Stimme. Abgesehen won seiner Gehhilfe sah er richtig gut aus und setzte sich zu den beiden anderen an den Tisch. "Glaubst du nicht, dass das für dich nicht all zu gut ist?" Fragte Yami darauf. Dabei spielte er auf sein momentanes Handicap an. Andrew zuckte mit den Schultern. "Ich war schon lange nicht mehr weg- und Kyle hatte ja die glorreiche Idee mich lieber nicht allein zu lassen." Er klang dabei ganz leicht vorwurfsvoll. Schließlich hatte er Kyle oft genug gesagt er könnte mal wieder weg gehen und der hatte oft genug gesagt er wolle ihn nicht allein zu Hause lassen- er war doch krank. "Du solltest aber nicht gleich in einen Club wie den Blue Dragon gehen." "So wie ich uns kenne sitzen wir sowieso nur auf unserem Stammplatz, nerven die Bedienung mit Tausend Bestellungen und besaufen uns." Yami verfolgte dieses kleine Streitgespräch mit größter Aufmerksamkeit(und auch Belustigung). Die beiden klangen bei Themen solcher Art immer wie ein altes Ehepaar und das die beiden irgendwann mal zusammen alt werden würden bezweifelte keiner. Mit jemandem alt werden...ob er das mit Seto werden könnte. Früher hatte er das nicht bezweifelt, aber heute war dieser Gedanke irgendwie immer schwächer geworden und er glaubte es nicht mehr so wie früher. "Ich wollte noch Joey und Mai anrufen und fragen ob sie auch Zeit haben." Warf Yami irgendwann dazwischen und wurde von vier Augen angesehen- er hatte sie unterbrochen. "Ja, gute Idee," meinte Andrew darauf, "die beiden sind sicher auch der Meinung das wir mit sollten." Sagte er und Kyle seufzte. Dann wollte er eben nachgeben, ihm war es ja auch recht wenn Andrew mitkäme, dann würde er sich nicht so unwohl fühlen. "Und dein Freund, kommt der auch mit?" Fragte Kyle darauf und rührte in seinem Kaffee. Yami verneinte. "Nein, der hat heute ein Geschäftsessen und heute Abend sicher keine Lust, so wie ich ihn kenne." Seufzte er. Das er und Seto momentan auch noch im Klinsch miteinander lagen musste er nicht unbedingt erzählen. "Dann frag ihn doch einfach ob er die Muße hat uns zu begleiten. Der kann doch nicht immer nur arbeiten." "Sag das ihm, nicht mir. Ich bin auch dafür das wir mal wieder weg gehen, aber das ist für ihm ja kaum ein Argument. Um zehn im Club?" Fragte er. "Zehn könnte knapp werden, aber wir versuchens." Antwortete Kyle darauf und sein Freund seufzte etwas schwer. "Wie wäre es wenn du ganz einfach nicht drei Stunden im Bad und vor dem Spiegel hängst? Du siehst immer gut aus." Betonte er und Kyle lächelte. Aus seinem Mund war es für ihn mehr als ein Kompliment, oder eine Heuchelei, nicht so wie bei den anderen früher. Er lächelte ihn einfach stumm an. In dem Moment musste Yami an das denken was Takuto vorher gesagt hatte: ,...du musst jemanden Lieben um mit ihm wirklich intim werden zu können[...]dann kannst du dem anderen alles zeigen: Ängste, Schwächen, Geborgenheit, Zärtlichkeiten, sexuelle Vorlieben- alles... .' Bei den beiden war es momentan Schwäche die sie mehr als alles andere teilten- und es gefiel ihnen. Sie hatten schon lange nicht mehr so viel Zeit miteinander verbracht wie im letzten halben Jahr, eigentlich noch nie und das wollte keiner eintauschen. Natürlich wollte Andrew wieder Rennen fahren, sobald er wieder gesund war. Natürlich wollte er wieder verreisen, feiern, neue Leute kennenlernen, sich mit dem Teamchef streiten und Städte sehen- und nur zu gerne würde er Kyle mitnehmen. Der würde auch mitkommen wenn er nicht das Haus und einen Job in der Stadt hätte. Und beide wussten das sie das Haus nicht durch Andrews Rennprämien halten könnten. "Ich hab noch nie drei Stunden im Bad verbracht." "Hast du wohl; wie eine Frau. Ich versteh gar nicht was du da alles gemacht hast." "Deinen Dreck weggeräumt!" Es war immer wieder niedlich mit den beiden. Wie schon gesagt: ein altes Ehepaar. Irgendwann würden die beiden sicher auf der Verrannter sitzen und sich immer noch über solche Kleinigkeiten zanken. Und dann würden sie sich wieder in den Armen liegen und lachen, so wie jetzt. Sie lachten jetzt schon wieder darüber. "Ich komm dann um zehn in den Club." Sagte Yami darauf und stand wieder auf um seine Jacke zu holen. "Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?" Fragte Andrew darauf. Yami lächelte etwas verlegen und antwortete: "In die Stadtbücherei. Takuto war so freundlich mich daran zu erinnern das wir unsere Abschlussarbeit bald abgeben müssen- und ich hab noch kein Thema." "Dann solltest du dich beeilen." Wurde ihm darauf von Kyle geraten. In der Stadtbücherei stand Yami etwas verlassen vor den Kunstgeschichtsbüchern. Er musste sich zwischen Rembrand und der Renaissance entscheiden. Und er sollte sich schnell entscheiden. Schließlich wusste er wie er für die Schule arbeitete und das er dazu keine Lust hatte und das Seto ihm dabei bestimmt nicht helfen konnte/wollte. Apropos Seto, was der wohl gerade machte? Es war schon fast vier und er hatte sich bis her noch nicht gemeldet/melden können. Und sich bei ihm melden sollte er auch nicht, er würde nur stören. Seto hatte gesagt es würde nicht all zu lange dauern und er würde ihn anrufen, sobald er fertig wäre, um ihn abzuholen. Er hätte sich bei Takuto mal nicht nur einen Themenvorschlag holen sollen, sondern auch mal fragen ob er eventuell ihm bei der Suche nach Lektüre helfen würde. Er entschied sich für Rembrand, große Persönlichkeit, großartige Kunstwerke und kam seinen Interessen am nächsten. Als er sich damals für das Studium entschieden hatte hätte er nicht gedacht wie langweilig die Theorie sein könnte und wie anstrengend die Praxis. Er hatte Farbtheorien und tagelanges hocken vor Staffeleien, Ton und Zeichenblöcken verbracht. Malen und Zeichnen hatte ihm kaum ein Problem gemacht, weder bei spontanen Arbeiten, Landschaften, Zeitarbeiten, Nacktzeichnungen, oder dem farblichen Ausdruck von Gefühlen und Empfindungen. Tonarbeiten und Bildhauerei hatte er immer gehasst, aber seit Takuto da war hatte er zumindest jemand der ihm dabei helfen konnte. Was auf Gegenseitigkeit beruhte. Mit einem riesigen Stapel Bücher in den Händen setzte er sich in eine ruhige Ecke- es war schon fast halb fünf. Seit fast vier Stunden war Seto jetzt schon unterwegs und wohl immer noch nicht fertig. Es würde wohl doch wieder Abend werden bis sie sich sehen würden, aber was hatte er anderes erwartet? Es war schon immer so gewesen und würde sich wohl auch nie ändern. Gerade als er das dachte und etwas unmotiviert in den Büchern blätterte bekam er eine Nachricht auf sein Handy: Bin fertig, wo bist du?- und er schrieb gleich zurück. Es würde bestimmt noch mindestens eine halbe Stunde dauern bis er da wäre und Yami hatte nicht die Lust in der Zwischenzeit draußen zu stehen und zu warten. Besonders da es auch schon langsam dunkel draußen wurde. Was er wohl die ganze Zeit gemacht hatte? Wenn er Glück hatte würde Seto ja doch noch mitkommen, aber das bezweifelte er irgendwie. Er konnte Seto jetzt schon fluchen hören und sich aufregen: ,Ich hasse solche Leute; alle unfähig; mit denen mach ich nie wieder Geschäfte...'- und so weiter. Aber egal was er sagte, irgendwann würde er wieder auf Geschäftsreise fahren, zu Geschäftsessen gehen, Konferenzen veranstalten, lange arbeiten und sich über alles aufregen, sich beschweren das er für Yami nie Zeit hätte, es bedauern, darüber schimpfen und es doch wieder tun. Und dann würde er irgendwann über einen riesigen Berg von Akten Aufträgen und Verträgen sterben. Er sollte sich die Bücher ausleihen und lieber schon mal raus gehen, dann bräuchte Seto nicht so lange warten, es waren ja nur noch zehn Minuten. Und als er zur Tür raus kam, stand Seto schon vor dem Gebäude und lehnte sich an den Wagen. "Seit wann stehst du hier?" Fragte Yami darauf. Er musste sich ein Lachen verkneifen. Er wollte weder wissen wo Seto sein Gespräch hatte, noch wie schnell er gefahren war. "Seit fünf Minuten und seit wann treibst du dich in Bibliotheken rum?" Wurde eine Gegenfrage gestellt, worauf Yami lächelte. "Immer wenn ich dringend recherchieren muss." Sagte er darauf und gab seinem Freund einen kleinen Kuss auf die Wange. "Ich wurde daran erinnert das ich noch eine wichtige Arbeit schreiben muss; du hast nicht zufällig Lust mir zu helfen?" Fragte er, während sie beide einstiegen. "Kommt drauf an was es für eine Hilfe ist und über was du schreibst." War die Antwort und es wurde losgefahren. "Ich schreibe über Rembrand." "Dann helfe ich dir liebend gern bei der Materialbeschaffung. Schreiben musst du alleine." Antwortete Seto darauf und Yami seufzte bedrückt. "Ich dachte eigentlich das du mir bei der Materialbeschaffung hilfst und bei der Einhaltung der Rahmenrichtlinien." Sagte er und Seto seufzte schwer. "Sag doch gleich dass du das am PC machen willst. Ich scann dir das auch gerne ein und bearbeite es dann auch." "Das würdest du machen?" Es würde ihn viel Zeit ersparen, wenn er es alles mit der Hand schreiben und dann in den Computer eingeben könnte, als das er jeden Buchstaben einzeln auf der Tastatur suchen müsste. Und er könnte streichen und kritzeln so viel er wollte und gleich Darstellungen und Bildbeispiele in den Text einfassen. "Danke." Bedankte er sich und freute sich jetzt schon auf die Hilfe/Zusammenarbeit mit seinem Freund. Natürlich würde seine reguläre Arbeit darunter etwas leiden, aber was machte das schon? Die restliche Fahrt über unterhielten sie sich darüber was sie den ganzen Tag gemacht hatten. Eigentlich redete eher Yami und versuchte Seto dazu zu überreden am Abend mit ihm und den anderen in den Club zu fahren. Natürlich hatte er keine Lust, er wollte einfach zu Hause bleiben, am nächsten Tag war Sonntag und den wollte er gleich ab Mitternacht zu Hause genießen. Schließlich war es der einzige Tag der Woche ohne Termine, ohne Verpflichtungen und an dem sie ganz sich selbst gehörten. * Vorsichtig schaute Yami Seto an. Schaute einfach zu wie er da stand, sich langsam die Krawatte löste und sie ablegte, nur um dann mit dem Hemd weiter zu machen. "Lass den Anzug an." Bat Yami darauf und wurde gleich darauf angesehen. "Warum?" Fragte Seto darauf und drehte sich zu ihm um. Yami lächelte etwas verlegen und schaute ihn dann direkt an. "Du siehst gut aus im Anzug, das hab ich dir schon heute morgen gesagt. Und ich sehe dich so selten im Anzug, lass mich den Anblick noch etwas genießen." Bat er und Seto lächelte ebenso. Er sah dabei ebenso verlegen aus wie Yami, aber trotzdem fühlte er sich ziemlich geschmeichelt. "Das nächste mal kommst du mit zu so einem Termin, dann komm ich mir nicht ganz so blöd vor." Sagte er darauf und setzte sich zurück zu Yami aufs Bett. Der lächelte kurz. Es war schön das Seto das sagte, das war dass erste mal seit sie sich kannten das er so etwas zu ihm sagte. Aber um ehrlich zu sein wollte er nicht bei so etwas dabei sein, es gehörte zu Setos Arbeit und davon hatte er noch nie alles wissen wollen- besonders keine Geschäftsabschlüsse. "Ich weiß nicht, ich stell mir das nicht all zu gut vor." Sagte er darauf und senkte den Blick. Seto strich ihm darauf liebevoll über die Schultern. Was er gesagt hatte, hatte er ernst gemeint, das war Yami auch klar. "Bitte lass das, du weißt ich mag das nicht." Sagte Yami darauf und Seto wunderte sich. "Seit wann das denn wieder?" Fragte er und Yami seufzte. Eigentlich störte es ihm nicht, zu mindesten nicht bei Seto, wenn er ihm über die rechte Schulter strich, egal ob über die nackte Haut, oder über den Stoff der zwischen der Hand oder Haut lag. "Nicht wegen so was. Ich hab den halben Tag über das nachgedacht was du gestern gesagt hast. Eigentlich hast du ja irgendwie Recht." Gab er zu und Seto seufzte schwer. "Du sollst dich nicht von mir zu irgend etwas überreden lassen." "Du hast mich zu nichts überredet, du hast mir nur einen Denkanstoß gegeben." "Und was war das für ein Denkanstoß?" Fragte Seto darauf. Jetzt war neugierig geworden. Yami seufzte etwas beherzt und stand auf. "Halt über das worüber wir gestern geredet hatten, nicht mehr." Sagte er und entfernte sich langsam vom Bett. "Aber was genau?" "Das erzähl ich dir nachher, jetzt will ich erst mal baden. Wenn du willst kannst du mitkommen." War die Antwort und er ging in Richtung Badezimmer. Seto hasste es wenn Yami ihn an der Nase rum führte und wenn er ihm nicht wirklich antwortete. Aber er würde eine Antwort bekommen, ansonsten hätte Yami das nicht angesprochen. Er fragte sich zu welchem Schluß er wohl gekommen war. Ein Bad war bei dem kalten Wetter eigentlich genau das richtige, besonders eins zusammen mit seinem Freund. Wie lange hatten sie schon nicht mehr zusammen gebadet? Das war auch schon kaum mehr wahr, aber andere Sachen waren schon viel länger her. Wenn es wirklich das war, worüber Yami nachgedacht hatte, was genau sollte er sich für Gedanken gemacht haben? Etwa das es schon fast sechs Monate her war, obwohl es am Anfang beinahe jeder Tag gewesen war; oder das es ihm genau so sehr fehlte wie ihm? "Solltest du nicht anfangen dich fertig zu machen, wenn du noch weg willst?" Fragte er, als er ins Badezimmer kam saß Yami schon im Wasser. "Es ist erst sechs, um neun muss ich los. Ich hab also noch drei Stunden Zeit um zu baden, mich umzuziehen und ganz in Ruhe los zu fahren. Willst du wirklich nicht mit?" Fragte er und schaute wie Seto sich auszog. "Nein danke, ich will heute Abend einfach nur zu Hause bleiben und nichts tun." Antwortete er und setzte sich zu ihm ins Wasser. "Erzählst du mir jetzt was dein "Denkanstoß" ist?" Fragte er neugierig und schloss seinen Freund in die Arme. "Du hast gesagt wir sollten über uns herfallen, so wie wir es früher gemacht haben. Voller Leidenschaft und uns jeden Tag wieder neu in einander verlieben. Und ich hab gefragt ob wir das noch sind." "Ich bin es." "Ich auch. Ich bin vorhin noch bei Takuto gewesen, wir hatten ein Gespräch über Intimität...." "Wie um alles in der Welt kommt ihr auf so ein Thema?" Unterbrach Seto ihn und Yami schaute ihn kurz verlegen lächelnd an. "Na ja...wir haben über Sex geredet und sind dann irgendwie auf Intimität gekommen." "Wieso sprichst du mit Takuto über Sex?" Die Frage klang leicht empört. "Weil ich mit all meinen Freunden über Sex rede...nicht wie es bei uns läuft, einfach nur über das Thema." Sagte Yami darauf und wurde ungläubig angesehen. "Und du hast es dir wirklich verkneifen können nicht darüber zu reden das nichts läuft?" "Ja." Sagte Yami darauf. Er hatte vollkommen ehrlich geklungen und es war ja so. Im Grunde hatten die beiden mit darüber gesprochen wie es mit den beiden jetzt lief. Er wusste doch selber am besten wie das war und warum es dazu gekommen war. Er hatte Seto noch nicht erzählt wie er krank geworden war, er hatte es ihm nicht erzählen wollen. "Was ich eigentlich sagen wollte ist, wir sprachen über Liebe und Intimität und darüber das du jemanden lieben musst um mit ihm richtig intim zu werden. Er hat gesagt es das sei ein ganz besonderes Körpergefühl, eine Körpergrenze zwischen einem selbst und andere, und das man nur mit jemand ganz bestimmten Gedanken und Gefühle teilen will." Sagte er und lehnte sich bei seinem Freund an. Beide schwiegen einen Augenblick und schauten in den Raum hinein. "Und was genau willst du mir jetzt damit sagen?" "Soll ich ehrlich sein?" "Ich bitte darum." Yami seufzte ein mal beherzt und drehte sich dann so hin das er Seto gerade ins Gesicht sehen konnte. "Es ist nicht so das ich nicht mit dir schlafen will. Ich will es, am liebsten hier und jetzt. Ich will mich von dir wieder nach Strich und Faden verführen lassen und das es nicht mehr als uns beide gibt- aber das geht nicht." "Das geht." "Seto, ich bin krank und werde daran sterben. Ich will dich nicht anstecken." "Dann sollten wir aufpassen. Wir sind zwei erwachsene Menschen, das kann nicht so schwer sein." Yami lachte darauf. Es stimmte, sie beide waren erwachsen, er war jetzt dreiundzwanzig geworden, Seto schon fünfundzwanzig und sie waren beide aufgeklärt. Sie wussten wie man sich ansteckte und wie man eine Ansteckung vermeiden konnte. Aber Verhütung war für die beiden untereinander noch nie ein Thema gewesen. Sie hatten es nicht gebraucht, sie hatten es nicht gewollt, nicht darüber gesprochen und auch nicht weiter darüber nachgedacht. "Wenn das nicht so schwer ist, warum reden wir dann erst jetzt darüber?" Eine gute Frage. "Hat es einen von uns interessiert?" Eine gute Antwort. Die Antwort war Nein, es hatte nie einen von ihnen interessiert. Seufzend schaute Yami darauf ins Wasser. "Dann werd ich wohl was besorgen müssen." Sagte er darauf. Um ehrlich zu sein war ihm schon der Gedanke daran in ein Geschäft zu gehen und Kondome zu kaufen peinlich. Und er konnte sich sicher sein das Seto das niemals machen würde! "Musst du nicht, ich hab welche- irgendwo." Ganz langsam schaute Yami darauf hin hoch. Hatte er sich gerade verhört? "Und was...," er schüttelte kurz mit dem Kopf und stützte sich mit den Armen auf den Wannenrand, "warum führn wir dann dieses Gespräch? Warum tun wir das jetzt und haben das nicht schon früher getan?" Stellte er eine erneute berechtigte Frage. Wenn sie das was sie jetzt taten, nämlich einfach offen über das Thema reden, anstatt es tot zu schweigen, von Anfang an gemacht hätten, wäre das ganze jetzt auch nicht so schwer und verwirrend. Auf die Ausrede war er gespannt. "Weil du nicht wolltest, weil du nichts wolltest. Du hast schon deprimiert geseufzt wenn ich dich geküsst oder umarmt habe." Gut, das war jetzt keine Ausrede, sondern die reine Wahrheit, eine deprimierende Wahrheit. Erneut schaute Yami aufs Wasser. Jetzt fühlte er sich irgendwie schuldig, war er ja auch irgendwie, aber dazu gehörten immer zwei! Seto hätte auch ruhig eher mit der Sprache rausrücken können, ihm sagen können, ganz direkt und ohne falsche Scham: ,Ich will mit dir schlafen, so wie früher. Wir können doch aufpassen.'-, oder er hätte ihn einfach überrumpelt...überrumpeln. Seto hatte einmal zu ihm gesagt er würde ihn nie zu etwas zwingen was er nicht will, das hatte er versprochen und auch gehalten. Er würde versuchen ihn zu überreden und irgendwie zu überzeugen, aber nicht zwingen! "Okay, du hast Recht," gab er zu, "aber ich hab meine Meinung geändert." Jetzt wollte er es auch. "Und ich weiß nicht mehr wo ich sie hingetan habe." "Du willst mir jetzt nicht erzählen das du eine kleine gelbe, schwarze, weiße, rote, oder sonst wie aussehende Schachtel irgendwo verloren hast?" Fragte Yami darauf, worauf sein Gegenüber sich seufzend am Kopf kratzte. "Ich hab sie nicht verloren, sondern einfach verlegt. Die mussten ja irgendwo hin wo du sieh nicht so leicht finden kannst. Außerdem war es keine kleine Schachtel, die hätte ich leichter verstecken können." "Einen Moment! Wenn es keine kleine Schachtel war, dann war es eine große Schachtel," stellte Yami fest und setzte sich wieder richtig hin, "und wo hast du die her?" "Internet." Um ehrlich zu sein fühlte Yami sich bei dieser Antwort ein ganz klein wenig verarscht. "Ich hab mir welche bestellt, ein Paket. So groß," er deutete die Größe an, "unauffällig, diskret, Marke und es wird einen an die Tür geliefert zusammen mit allem anderem." Zählte er auf und Yami wunderte sich einen Moment. "Seit wann bestellst du was im Netz?" Fragte er darauf: "Jeden Tag.", war die Antwort und beide lachten kurz. Gleich darauf beschlossen beide sich auf die Suche zu machen. Es konnte ja wohl nicht so schwer sein ein Paket in ihren Zimmern zu finden, irgendwo musste es ja schließlich sein. Es erinnerte die beiden an Ostern, oder ans letzte Weihnachtsfest, wo Yamis Mutter so freundlich war die Geschenke im Haus zu verstecken. Aber es hatte Spaß gemacht. Die Zeit hatten die beiden zwischendurch vollkommen vergessen, sie hatten schon eine Stunde nur im Bad verbracht und es war schon nach acht. Yami hatte schon vergessen das er eigentlich hatte weg gehen wollen. "Ich hab keine Lust mehr." War Yamis erstes Kommentar als er nach über einer Stunde wieder zusammen mit Seto im Schlafzimmer saß. Ihm wurde zugestimmt und beide mussten lachen. Egal ob einer los musste um was zu kaufen, bestellen, oder sonst was. Es war egal, in diesem Moment war alles egal, sie saßen beieinander und nichts war so wichtig wie das sie mal wieder zusammen lachten. Das letzte mal war schon eine Weile her. Draußen schneite es wieder und Yami schaute zum Fenster. "Wollen wir uns eine Flasche Wein holen und uns auf den Balkon setzen?" Fragte er darauf und schaute Seto an. Seto hatte ihn schon lange nicht mehr so zufrieden lächeln gesehen und das machte ihn sehr glücklich. Es waren immer solche kleinen Sachen, wie ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht, die einen einfach nur glücklich machten. Und nichts machte ihn so glücklich wie Yami. "Ich hol eine Flasche." Sagte Seto darauf und verließ den Raum. Erst jetzt fiel ihm auf das es schon beinahe neun war. Er wollte es Yami nicht sagen, der würde es sicher selber merken, in leichte Panik verfallen und sich überstürzt fertig machen und los fahren. Als er wieder hoch saß Yami schon draußen, eingewickelt in eine Decke und eine dicke Jacke und schaute stumm in den verschneiten Nachthimmel. Es war eine so schöne Nacht. Seto setzte sich zu ihm unter die Decke und löste langsam den Korken der Flasche- sie brauchten keine Gläser. "Glaubst du die anderen sind böse wenn ich absage?" Fragte er und Seto zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht, vielleicht." "Ich ruf nachher kurz durch." Sagte Yami darauf, einen Schluck aus der Flasche nehmend und wieder in den Himmel schauend. Seto tat es ihm gleich. Sie schauten einfach nur schweigend in den Himmel, trinkend und kuschelnd. Eigentlich war das nichts wirklich etwas besonderes, sie hatten Abends schon öfters zusammen draußen gesessen und was getrunken, aber an diesem Abend war es etwas anderes. Etwas Besonderes, weil sie endlich mal wieder ganz offen geredet hatten. Langsam hörte es auf zu schneien und der Mond durchdrang langsam die Wolken. Der Garten sah aus wie ein unberührtes weißes Meer, ein glitzernder Ozean in mitten der schwarzen Wolke Nacht. Yami erinnerte sich wie sie das erste Mal ans Meer gefahren waren, den Glanz, die Ruhe, der Regen, alles hatte so gut zueinander gepasst; genau wie dieser Moment. "Ich werd eben schnell bei Kyle anrufen und sagen das ich nicht komme." Sagte Yami darauf und stand auf. Am liebsten wäre er da sitzen geblieben, den ganzen Abend und die ganze Nacht, aber er würde auch so viel Zeit haben können. Er würde den Rest seines Lebens Zeit haben, um sie mit Seto zu verbringen. Kyle war nicht ganz so begeistert von seiner Ausrede die Straße sei zu verschneit als das er es in die Stadt schaffen würde. Das ihm die Lust am abendlichen Feiern vergangen war und er eine bessere Beschäftigung für den Abend gefunden hatte wollte er nicht unbedingt sagen. Aber die anderen konnten sich das schon denken, schließlich hatte es noch nicht wieder so stark geschneit. Erst nach zwanzig Minuten kam er wieder zurück, zusammen mit einer zweiten Flasche und kuschelte sich wieder zu Seto unter die Decke. "Was haben die anderen gesagt?" Fragte er und wurde angelächelt. "Schon okay, die verstehen das." Antwortete er und stellte die noch verkorkte Flasche in den Schnee um sie zu kühlen. Er brauchte nicht sagen das Kyle sich tierisch aufgeregt hatte, weil er so plötzlich und kurzfristig abgesagt hatte. "Schau mal was ich gefunden hab." Er grinste breit. Er hatte endlich das gefunden was sie gesucht hatten: die Kondome. "Wo hast du die denn jetzt gefunden?" Fragte Seto darauf. Er lachte bei der Frage, mittlerweile war es ihm eigentlich egal gewesen wo sie gewesen waren. "Ich bin zum Telefonieren ins Büro gegangen, weil ich nicht extra runter laufen wollte, und hab mal da nachgesehen... ." Wurde ihm geantwortet. Jetzt mussten beide lachen. Eigentlich war es albern gewesen, das sie danach gesucht hatten, es hätte nicht sein müssen. Yami legte das Päckchen auf den Tisch und nahm wieder die offene Flasche an sich. Sie würden am nächsten Tag darüber weiter reden wollen, oder es einfach spontan auf sich zukommen lassen- so wie früher immer. "Kann ich dich was fragen?" "Alles was du willst." "Was tust du wenn ich krank werde?" Fragte Yami und Seto seufzte darauf schwer. "Ich will noch nicht darüber nachdenken müssen." Antwortete er und überlegte kurz. "Aber ich weiß jetzt schon das ich die Zeit die wir dann noch haben noch mehr genießen werde als jetzt schon. Was hältst du davon wenn wir dann eine Weltreise machen?" Fragte er und Yami lachte kurz leise. Er schaute wieder hoch zum Mond. "Klingt toll, aber warum so lange warten?" Fragte er und schaute Seto wieder an. "Lass uns doch über Weihnachten und Neujahr einfach weg fahren. Was hältst du davon wenn wir nach New York fahren, uns ein zwei Tage ins Grand Union Hotel einmieten und von da aus eine Kreuzfahrt buchen?" Er grinste bei der Frage, er konnte sich vorstellen das(bei dem Hotelnamen)ein ziemlich großes NEIN in Setos Kopf herum schwebte und dass das dann wohl auch die Antwort sein würde(zumindest bei der Hotelwahl). "Alles und überall, aber nicht das Grand Union und keine Reisen von da aus." War dann auch die Antwort- das war ja zumal schon ein halbes JA. Zu einem ganzen würde er ihn auch noch überreden können, es war nur eine Frage der Zeit. "Ich bring dich noch dazu- irgendwann." "Irgendwann." War die Antwort. Irgendwann würde er mit ihm dahin fahren und verreisen. KURZE ANMERKUNG: an dieser stelle möchte ich sagen, 1tens man kann wirklich kondome im inet kaufen, 2tens das Grand Union in Nwe York gibt es wirklich, wer genaueres wissen will soll suchen oder fragen. was ich sonst noch sagen möchte ist das ich eigentlich eine addystelle einbauen wollte, aber irgendwie bin ich der meinung das es hier nicht mehr rein passte. was ich hier jetzt angesprochen habe, probleme miteinander und das gespräch über intimität, ist nicht nur meine ehrliche meinung, sondern auch die der leute die ich zu diesem thema befragt habe. man muss immer wissen das man dem anderen vertrauen kann und über all das reden was einen stört, egal wie unangenehm es einem ist das man ganz offen und ohne blatt vor dem mund redet. wir alle schämen uns für etwas, egal was es ist. wer nicht redet wird depressiv und wollen wir nicht alle durch kleine dinge glücklich werden? dde Kapitel 19: Szene19 ------------------- KURZE ANMERKUNG: endlich, endlich ist es so weit endlich ist das 19te kap da und es hat mehr als lange genug gedauert. tja, da wir jetzt ja so gut wie alle probleme die man miteinander haben kann durch haben bleibt eigentlich nicht mehr viel, wie gesagt: nicht viel. und genau aus diesem grund baue ich auch hier wieder ein oder zwei überraschungen ein. seit monaten habe ich an diesem kap gesessen, schon letztes jahr war mir die idee dafür gekommen und ich hatte den anfang geschrieben. aber leider leider war ich mir sehr lange nicht bewusst wie ich das was in meinem kopf war aufschreiben sollte. ich persönlich finde einiges zu überstürzt und abgehackt. Aber ich bitte euch euch selbst ein bild davon zu machen- und das mir irgendwer ein kommi dazu schreibt, egal was ich möchte meinungen hören! dde Anhang ‚Es gibt Dinge im Leben die einem einfach wichtig sind. Das können große Dinge sein wie Geld und das Wissen reich zu sein, oder kleine Dinge die einen einfach nur glücklich machen, wie: ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. Und diese kleinen Dinge, die wir miteinander teilen, möchte ich nie mehr missen.‘ Szene19 Selbstkritisch betrachtete Yami eines seiner Bilder das an der Wand hing. Er stand da schon fünf Minuten und dachte darüber nach ob er an der ein oder anderen Stelle nicht etwas hätte verbessern können. Aber um ehrlich zu sein war das ziemlich unmöglich. Eine junge Frau stellte sich zu ihm, sich den ungefähr sieben Monate großen Bauch reibend, und analysierte das Bild mit ihrem Blick. Yami beobachtete sie aus dem Augenwinkel. Er fragte sich was es wohl werden würde und ob sie glücklich war ein Kind zu bekommen. Er wäre es. „Was halten Sie von diesem Bild?“ Fragte er sie und sie schaute ihn einen Moment irritiert an. „Es ist wunder schön.“ Antwortete sie nach einem kurzen Lachen. „Die Farben, die Abgrenzungen vom Hintergrund ist nicht allzu scharf und auch nicht so weich das man es nicht erkennen kann. Und auch der Schatten ist gut gewählt, so kommt der Hauptteil in der Mitte gut heraus.“ Erklärte sie und hatte bei ihrer Beschreibung jedesmal auf die entsprechende Stelle im Bild gezeigt. Yami nickte erfreut, er kannte nich sehr viele die von Bildern so sprachen als wenn sie genau wussten wovon sie sprachen. „Warum fragen Sie mich das?“ Fragte sie darauf und er seufzte lächelnd. „Ich wollte es einfach nur wissen. Meiner Meinung nach hätte der Künstler an einigen Stellen etwas anders machen können.“ Antwortete er ihr und deutete auf die entsprechenden Stellen. Die Frau lachte kurz leise, sie hatte schon verstanden. „Natürlich hätte es anders gemacht werden können, da will ich Ihnen nicht widersprechen. Aber sehen wir es so: der Künstler selber ist immer am kritischsten mit seinen Bildern, egal was andere Leute sagen. Ich finde es schön.“ Lächelte sie und betrachtete es weiter. Yami lächelte ebenfalls. Es war die erste Ausstellung auf der welche seiner Bilder hingen und er war wohl noch nie so unsicher und kritisierend gegenüber seiner Werke gewesen. Aber da war er zum Glück nicht der Einzige: er war zusammen mit Takuto nach New York geflogen, damit beide ihre Werke auf einer Ausstellung präsentieren konnten. Der Aussteller war kein anderer als Dawid Zwirner, der von beiden Bildern/Skulpturen auf der „Ehemaligen Ausstellung“ ihres Collage gesehen hatte. Er hatte gesagt das er noch nie so etwas gutes bei zwei so jungen Leuten gesehen hatte und hatte ihnen gleich angeboten ihre besten Arbeiten auf seiner nächsten Ausstellung zu präsentieren; eine überaus große Ehre für die beiden. Sie hatten beide vor drei Jahren nur schwer ihre Abschlüsse geschafft, beide hatten für ihre Diplomarbeiten schwer geschuftet; dafür aber auch das verdiente „gut“ erhalten und waren die besten ihres Jahrganges. Und als zwei der talentiertesten, wenn auch nicht gerade fleißigsten und zuverlässigsten, Studenten des Gable College hatte man sie beide und ihre neusten Werke für den Anbeginn des neuen Studienjahres eingeladen. Das sie dabei auf den berühmten New Yorker Aussteller treffen würden, hatte sich keiner von beiden gedacht. „Darf ich Sie noch etwas fragen?“ Fragte er und hatte wieder ihre volle Aufmerksamkeit. „Natürlich.“ Sagte sie und Yami seufzte kurz verlegen. „Dürfte ich Sie zeichnen? Sie brauchen nicht JA sagen, aber ich würde mich freuen wenn Sie es doch täten.“ Bat er und sah wie sie überlegte. „Warum?“ Stellte sie eine Gegenfrage- die Antwort sollte die ihre beeinflussen. „Weil ich Sie schön finde. Es gibt nichts schöneres auf der Welt als schwangere Frauen.“ Machte er ihr ein Kompliment und sie lächelte leicht verlegen. Sie hatte zwar schon viel gehört, aber noch nicht so etwas. „Wenn Sie es wirklich möchten, will ich das Ihnen nicht verwehren.“ Sagte sie darauf und Yami nickte dankend. Er wollte ihr für diese freundliche Geste die Zeichnung schenken. In der Zwischenzeit in Domeno „Was hältst du davon?“ Fragte Seto Conny und die rührte kurz mit ihrem Löffel im Latte Machiato Glas. Die beiden hatten sich in der Mittagspause ins Vivaldi begeben um da einen Kaffee zu trinken. Es war unscheinbarer als sein Büro und sehr viel angenehmer als die Kantine. Conny hatte es tatsächlich länger als ein Jahr bei Seto ausgehalten, es hatte alles nicht in dem geplanten Zeitraum funktioniert wie sie es gewollt hatte. Trotzdem hatte sie jetzt zwei krabbelnde Würmer von knapp einem halben Jahr zu Hause, mit denen sie und Sascha sich herum ärgerten: Jonathan(Jonny)und Sarah(und die beiden waren relativ erleichtert das es nur Zwillinge geworden waren und nicht noch mehr). Zumindest hatte Sascha so auch endlich den Sohn bekommen den er sich immer gewünscht hatte und Jenny endlich ein Geschwisterchen. Und sie hatte nach der Geburt der beiden tatsächlich wieder gefragt ob sie nicht weiter in der Firma tätig sein könnte- sie war tatsächlich eine der wenigen der das Arbeitsklima und das Umfeld gefiel und die vollkommen zufrieden war. Und Seto hatte tatsächlich JA gesagt, weil er selten mit einem Angestellten so zufrieden gewesen war wie mit ihr. Conny hatte sich auch ziemlich verändert: sie war mehr Mutter und Karierefrau geworden, als dieses rockende Bist das sie früher war. „Weswegen nicht?“ Fragte sie und beide nippten an ihrem Getränk. Er hatte ihr gerade von der wohl besten Überlegung erzählt die er ihrer Meinung nach je gehabt hatte. „Ich glaube du könntest ihm nicht schöneres schenken.“ Sprach sie weiter und Seto zuckte mit den Schultern. „Ich weiß nicht so recht. Eigentlich hatte ich das nicht vor. Aber mir ist klar geworden das ich nichts mehr will.“ Meinte er und rührte in seinem Kaffee, er wusste nicht ob er das wirklich wollte. Seufzend sah das Mädchen ihn an. „Du hast schon mal davon geredet und es gelassen und ich meine das er davon bestimmt begeistert ist.“ „Seit wann zählt deine Meinung dazu?“ Er klang bei dieser Frage etwas giftig und sie zuckte ganz unschuldig mit den Schultern. „Was erzählst du mir das und fragst mich nach meiner Meinung, wenn es dich eh nicht interessiert was ich denke?“ Fragte sie gegen und er schwieg dazu. Er hasste es wenn sie recht hatte und das war wieder einer dieser Momente in denen er ungern zugab das es stimmte was sie sagte! Allerdings fragte er kaum einen anderen Menschen so gerne nach der Meinung wie sie; besonders wenn es um Dinge ging die seinen Freund betrafen. „Das frag ich mich auch immer wieder, aber weißt du: wenn ich nicht mit dir darüber rede tue ich es wohl nur mit Yami.“ Antwortete er darauf und Conny sah ihn leicht verwundert an, worauf ein: „Weswegen das denn?“, kam. Eine durchaus berechtigte Frage, zumindest fand sie das, es gab schließlich mehr Menschen in seinem Umfeld mit denen er reden konnte. „Ach weil…na ja: mir ist aufgefallen das ich immer mit dir über solche Sachen rede und egal ich sage du sagst mir deine Meinung, deswegen mag ich dich so.“ „Und hast mich quasi befördert.“ Stellte sie leicht fragend klingend fest, worauf er nickte. Leicht verwirrt trank sie darauf einen etwas größeren Schluck aus ihrem Glas, es war das erste Mal dass sie das von ihm hörte und es würde wohl auch das letzte Mal sein das sie so etwas von ihm hören würde. „Du meinst also das ich es machen sollte?“ Fragte er wieder und sie nickte wieder. „Entweder musst du ihn damit überraschen, oder es mit ihm besprechen.“ Wiederholte sie was sie schon vorher in anderer Weise gesagt hatte. „Überraschen? Mit den ganzen Vorbereitungen?“ Zu dieser Frage hätte Conny ihm am liebsten eine Kopfnuss gegeben, aber dumme Leute sollte man nicht schlagen, die Kraftanstrengung war es nicht wert. „Nein du Genie: mit dem Ring, mit dem Ring!“ Fluchte sie leise, die anderen Gäste brauchten es nicht unbedingt mitbekommen. „Und wenn du noch einen suchen solltest, stelle ich mich gerne als Begleiterin zur Verfügung.“ Schlug sie vor und bekam einen leicht skeptischen Blick ihres Arbeitgebers. „Du willst mit mir Ringe aussuchen?“ Der monotone Wortlaut war passend zum Blick und sie nickte begeistert bei der Vorstellung. „Warum nicht? Ich könnte mir schon vorstellen was für einer zu ihm passen würde: entweder ein schlichter, Silber, mit einer Gravur, der müsste dann aber etwas breiter sein um seine Hand zu betonen. Wenn man jetzt aber einen mit Muster nimmt kann der auch schmal sein, weil Muster strecken. Solltest du aber einen mit einem Stein wählen würde ich entweder einen mit einem Rubin, oder einen Saphir nehmen, sollte dann auch ein Silberring sein, passt viel besser zu ihm als Gold…oder lieber einen mit Prinzessinnenschliff? Ist auch ein silberner, Diamantring, kostet auch nur eins acht, is also nicht so teuer für deine Verhältnisse- NEIN, Yami ist kein Mädchen.“ Hatte sie angefangen ihm Vorschläge zu machen und ihren letzten gleich verworfen, worauf Seto erst einmal staunen musste. „Woher kennst du dich so gut mit Ringen aus?“ Stellte er eine berechtigte Frage und fragte sich selbst weswegen sie meinte das Gold nicht zu Yami passen würde…hatten beide wirklich schmale Hände? „Also Schatz: ich bin schon verheiratet, ich durfte mir den Ring sogar aussuchen und du würdest dich über die Beratung in diesen Läden wundern- außerdem bin ich ein Mädchen.“ Erklärte sie und zeigte ihm gleich den Ring den sie an einer Kette um den Hals trug, damit sie ihn nicht verlor. „Okay,“ stimmte er ihrem Urteil endlich zu, um ehrlich zu sein hatte er von Schmuck eh keine Ahnung und traute den Verkäufern nicht, „hast du morgen Zeit?“ Er versuchte nicht einmal mehr sich wegen dieses kleinen Wortes mit ‚S‘ am Anfang aufzuregen, sie würde es sich eh nie abgewöhnen ihn damit zu ärgern. „Für dich doch immer.“ Wie gut das sie sich ihre Arbeitszeit selbst einteilen konnte. Wieder in New York „Vielen Dank für die Zeichnung.“ Bedankte sich die Frau und Yami lächelte verlegen. „Nein, ich habe zu danken das Sie nich Nein gesagt haben. Ich hoffe Sie haben viel Freude mit der Zeichnung.“ Bedankte sich auch der Künstler und verneigte sich zum Dank kurz. „Das werde ich, es wird mir immer eine sehr schöne Erinnerung an diese wunderbare Ausstellung sein und, wer weiß, vielleicht ist dieses Blatt Papier einmal sehr viel wert.“ Verabschiedete sie sich und verschwand langsam in der Masse. Die Leute, die diese kleine Malstunde beobachtet hatten, gingen auch langsam weiter und immer noch hatte Yami das Bild dieser Frau im Kopf. Er würde sie noch mal zeichnen, aus der Erinnerung und daraus ein Bild malen und es sich an die Wand hängen. Wenn es ginge, wenn er es könnte würde er auch gerne Kinder haben, aber das war in diesem Land selbst mit Setos Nachnamen fast unmöglich. Das einzig erfreuliche war das, zumindest in diesem Bundesstaat, die gleichgeschlechtlichen Ehe endlich nicht mehr nur als ein Ehe ähnliches Verhältnis angesehen wurde, sondern offiziell anerkannt. Aber bisher hatten weder er noch Seto den Mut zum Fragen gehabt. Es war wohl egal wie sehr, oder wie lange er sich eine Heirat wünschte, es würde wohl niemals so sein. „Malst du immer Frauen auf Ausstellungen?“ Riss Takutos Stimme ihn aus seinen nachdenklichen Gedanken und er drehte sich zu ihm um. „Nein, nur wenn sie schön sind und für mich gibt es kaum so etwas schönes wie eine schwangere Frau.“ Lautete die Antwort und beide betrachteten stumm weiter das Bild was Yami auch schon vorher angeschaut hatte. „Man merkt in letzter Zeit immer wieder das du gerne Kinder hättest.“ „In letzter Zeit?“ „In letzter Zeit mehr als sonst die letzten Jahre.“ „Aber das mit Kindern ist nicht so leicht: Seto hat eins und ist deswegen nicht unbedingt unglücklich, aber er kann sich nicht vorstellen wie es ist den ganzen Tag ein Kind um sich zu haben, anders als ich. Und Adoption ist für ein schwules Pärchen in diesem Land so gut wie unmöglich.“ „Dann denk mal über Leihmutterschaft nach,“ seufzte sein Begleiter darauf, „es hat sich einiges geändert in den letzten zehn Jahren, sonst wäre die Anerkennung der Ehe noch nich durch, die Adoption kommt auch noch.“ „Hoffentlich noch zu meinen Lebzeiten.“ „Keine Panik: immer positiv denken und gesund leben, dann leben wir auch länger. Was machst du morgen?“ Wechselte Takuto schlagartig das Thema und Yami schaute ihn kurz an. „Einfach zu Hause in der Sonne sitzen und mich von meinem Freund verwöhnen lassen, ich hab ihn schon seit über einer Woche nicht mehr gesehen, wenn du weißt was ich meine.“ War die lächelnde Antwort und Takuto nickte, natürlich hatte er das verstanden. Er hatte erwartet das so eine Antwort kommen würde, aber um ehrlich zu sein hatte er insgeheim gehofft das Yami vielleicht doch noch einen Tag mit ihm in New York bleiben wollte. Er hatte es so genossen sich diese sieben Tage ein Zimmer mit ihm zu teilen, abends mit ihm zu reden, ihn zu sehen wenn er aufstand, mit ihm an einem Tisch zu sitzen und zu essen…alles kleine Dinge die so wichtig für sich selbst und andere waren und noch mehr Wert hatten wenn man sie mit geliebten Menschen teilte. Aber genau das war für Takuto das Problem… Am nächsten Tag, Seto hatte doch tatsächlich den Fehler gemacht mit einer Frau einkaufen zu gehen, war er mit Conny in der Stadt und zu Anfang gleich in drei verschiedenen Schmuckläden. Und erst im vierten hatte sie einen gefunden von dem sie meinte das er Yami gefallen könnte und wohl auch zu ihm passen würde: Silber, schmal, mit einem schlichten Muster eingraviert und einem kleinen Opal in der Mitte- oder doch lieber den silbernen daneben, ohne Muster mit dem Saphir- oder der mit Diamant? Rubin…nein rot passte nicht zu ihm. „Was meinst du, der, der, oder der?“ Fragte Conny, auf den Ring mit dem Weißen, Schwarzen und Blauen Stein deutend, Seto, da sie sich nicht so recht entscheiden konnte welchen er jetzt nehmen sollte und er musste ja nicht(nur)ihr gefallen. „Leisten kann ich sie mir alle drei und den Rest des Ladens noch dazu.“ Sagte er darauf leicht geistesabwesend, er dachte darüber nach wen sie alles einladen könnten und bekam von Conny eine leichte Kopfnuss. „Das weiß ich selbst. Ich meine doch auch: welcher würde deiner Meinung nach am besten passen? Diamant, Opal, oder Saphir?“ Den Rubin hatte sie sich gleich aus dem Kopf geschlagen und Seto überlegte- er hatte doch keine Ahnung davon, aber… . „Keinen Stein.“ „Wenn ich Ihnen einen Vorschlag machen dürfte, Miss: ich würde Ihnen diesem empfehlen, er würde besser zu ihnen passen, als ein plumper Saphir.“ Wurde den beiden vom Verkäufer zum Diamanten geraten und sie sahen auf. „Der ist nicht für mich.“ War Connys trockener Kommentar darauf, eigentlich hätte sie gerne einen davon gehabt und sie sah sich den Saphirring noch mal genauer an. „Ich glaube doch das du den nehmen solltest- weißt zufällig du die Ringgröße?“ Fragte sie und Seto zuckte mit den Schultern. „Deine, vermute ich- und ich hab dir grade gesagt ohne Stein, warum schaust du ihn dir weiter an?“ Fragte er und das Mädchen seufzte. „Warum sollte ich mitkommen, wenn du eh nicht auf mich hörst?“ Fragte sie darauf und probierte den Ring auf. Ihr passte er und um ehrlich zu sein hätte sie ihn auch gerne behalten und nicht zugeschaut wie er verschenkt wird- aber sie hatte ja selber einen sehr schönen Ehering bekommen. Sascha hatte ihr immer einen Diamanten geschenkt, zwölf Karat und alle hätten ihn neidisch aus dem Augenwinkel beobachtet- was also nicht besonders einfach war wenn man eh kein Geld hatte. Er hatte also so viel zusammengekratzt wie er es gekonnt hatte und war mit ihr losgegangen, damit sie sich einen Ring aussuchen konnte, egal welchen und hatte ihr einen goldenen mit einem Rubinsplitter gekauft. „Wenn es wirklich meine Größe ist passt er, ich würde ihn nehmen an deiner Stelle. Größer machen lassen kannst du ihn immer noch.“ Riet sie ihm und legte den Ring wieder ab. Seto stimmte zu. „Wenn du meinst das der gut ist,“ er hätte den schlichten genommen, aber er wollte ihr nicht widersprechen, konnte sich freuen das die „Shoppingtour“ so gut wie vorbei war, „ich kenn mich damit nich so aus, und wenn man ihn größer machen lassen kann… .“ Nicken der Ratgeberin und er lies diesen und einen dazu passenden für sich selbst einpacken- jetzt musste er sich nur noch um das kompliziertere Projekt kümmern: eine richtige Situation um Yami zu fragen. Der würde am nächsten Tag wieder da sein, er konnte sich also eine passende Gelegenheit bauen, oder darauf warten das sie eintraf, wobei er mehr vom zweiten hielt. „Manchmal denke ich wirklich ich müsste einen Krankenwagen für dich rufen wenn du solche Ideen hast. Wärst du auch so gewesen als wir uns das erste mal gesehen hatten, würde mir das nicht so spanisch vorkommen. Manchmal hab ich das Gefühl du bist gar kein so dämliches und herzloses, arrogantes Arschloch wie du immer sein willst.“ Meinte sie Conny leicht sarkastisch, als sie das Geschäft verlassen hatten. „Ach weißt du: du bist auch nicht so eine faule und Männer mordende Zicke wie ich zuerst dachte.“ Gab Seto darauf zurück und Conny schaute ihn kurz an. Aus ihrer trockenen Bemerkung und seiner ebenso trockenen Gegenbemerkung war kein weiterer bissiger Wortwechsel entstanden und keiner von beiden hatte vor einen daraus zu machen. Sie setzten sich noch zu einem Kaffee zusammen. Seto hatte noch Zeit, Yamis Flug landete erst in drei Stunden und sein Wagen stand sowieso am Flughafen, außerdem musste er erst noch Takuto nach Hause bringen, würde wahrscheinlich noch kurz mit ihm quatschen und erst dann nach Hause kommen und das hatte zu bedeuten das es wahrscheinlicher war das es vier oder fünf Stunden werden würden. * Ziemlich erleichtert kam Yami nach Hause. Es war bereits Abend geworden; der Flieger hatte über zwei Stunden Verspätung gehabt und der Verkehr war so dicht gewesen wie der zur New Yorker Rough Our. Okay, das war vielleicht etwas übertrieben, etwas sehr, aber es war eine Tatsache das die Stadt so voll wie nur selten gewesen war. Er hatte seine Taschen einfach im Flur stehen lassen und war gleich ins Wohnzimmer gegangen, alles was er jetzt wollte war Seto sehen und den vermutete er dort. Wie immer saß er auf dem Sofa, vor ihm eine Mappe mit Unterlagen und der Laptop er sah ziemlich konzentriert aus und um ehrlich zu sein wollte Yami ihn nicht stören. Zwar hatte er sich auf das Wiedersehen gefreut, aber wenn Seto arbeitete wollte er ihn nicht stören. „Du brauchst nicht wieder gehen, ich würde mich über deine Gesellschaft freuen.“ Hörte er Seto, als er gerade wieder den Raum verlassen wollte. Er seufzte. „Ich hatte gedacht das du mich nicht bemerkt hast.“ Sagte Yami darauf und ging langsam zu Seto rüber. Der schaute etwas gelangweilt weiter in die vor ihm liegenden Mappe. „Wie hätte ich dich nicht bemerken sollen? Ich hab schließlich auf dich gewartet.“ Antwortete er und schaute etwas genervt auf den Bildschirm. Yami strich seinem Freund liebevoll über die Schultern. Wie sehr hatte er das vermisst? Einfach bei Seto stehen, auch wenn der eigentlich überhaupt gar keine Zeit zu haben schien. „Setzt du dich zu mir?“ Fragte er, eine Frage die Yami keineswegs mit einem NEIN beantworten wollte. Er setzte sich einfach und schaute mit einem scheuen Blick auf den Bildschirm. Das Fenster auf dem Bildschirm schloss sich in diesem Moment und er hatte nicht sehen können was es gewesen war, aber wenn er ehrlich war interessierte es ihn nicht was für Geschäften Seto nachging, es waren seine Geschäfte. Stumm genießend legte dieser seinen Kopf auf Yamis Oberschenkel und schaute ihm in die Augen. Er wurde angelächelt und bekam einen Kuss auf die Stirn gehaucht. „Schön wieder zu Hause zu sein.“ Lächelte Yami und Seto lächelte zurück. „Schön das du wieder da bist.“ Gab er zurück. „Wie war es in New York?“ Fragte er weiter und Yami lächelte einen Moment in sich hinein. „Gut. Ich hab viele nette Menschen kennengelernt, viele Künstler. Wir haben Dawid Zwirner getroffen, das beste an der ganzen Reise. Wir haben uns ein Broadway Stück angesehen, den Central Park, die Freiheitsstatue, einen Auftritt von Joey Aries…kurz gesagt: es war super.“ Berichtete er in kurzen Sätzen und Seto nickte darauf. Das hatte er auch gemacht als er das erste Mal in New York gewesen war, allerdings ohne einen Showbesuch bei Joey Aries, und er hatte es auch toll gefunden. Er erinnerte sich wie er seinen Aufenthalt eine Woche verlängert hatte, nur um sich noch mehr von dieser riesigen Stadt ansehen zu können; damals hatte er Jessika kennengelernt. „Und was hast du gemacht während ich weg war?“ Fragte Yami darauf und Seto setzte sich seufzend auf. „Ich hab über uns beide nachgedacht.“ Sagte er und strich seinem Freund einmal durch Gesicht. „Schon wieder? Erfahre ich den Gedanken?“ Fragte Yami und lächelte. „Nein, noch nicht ich muss noch etwas weiter drüber nachdenken.“ War die Antwort. Er wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, allerdings war es bestimmt egal welchen Moment er dafür wählen würde, es war immer überraschend und ohne das man sich darauf hatte einstellen können. Zufrieden legte Seto seinen Kopf auf Yamis Oberschenkel und schaute ihn an. Er stellte sich vor wie es sein müsste mit ihm zusammen und den anderen in der Kirche zu stehen und zu hören wie Yami auf die Frage „Willst du mich heiraten?“ JA sagte. Er musste sich nur noch überlegen wann er ihn fragen sollte. Jetzt? Er war sich nicht sicher, ein Nein würde es niemals werden. „Und was hast du noch gemacht, außer dir irgendwelche geheimen Gedanken zu machen?“ Fragte Yami weiter und strich Seto durch die Haare. „Ich hab mich gefragt ob wir nicht mal wieder verreisen wollen.“ „Und wo hin?“ „Überall wohin du willst, such es dir aus, ich sage nicht Nein.“ Yami lächelte zufrieden. Es war schon lange her das die beiden weg gefahren waren. Das letzte mal waren sie in Florida gewesen, zusammen und Seto hatte sich ihm gegenüber nicht benommen wie ein Bekannter sondern wie ein…nun gut Geliebter/Liebhaber war übertrieben, aber zumindest hatte jeder mit genügend Phantasie gewusst das sie zusammengehörten. „Dann will ich meine versprochene Weltreise und das wir uns in New York im Grand Union einmieten.“ „Bist du nicht gerade erst wieder aus New York zurück?“ „Na und? Ich möchte da gerne mit dir zusammen hin. Und dann mieten wir uns auf einem Kreuzfahrtschiff unter dem Thema gleichgeschlechtliche Liebe ein.“ „Kein Problem.“ Es war das erste mal das Seto auf diesen Vorschlag nicht ‚Irgendwann‘ geantwortet hatte und er bekam einen dankenden Kuss auf die Stirn. Das ‚Irgendwann‘ wäre auch kein Nein gewesen, ein ‚kein Problem‘ war für Seto schon so gut wie ein Ja. Er wollte nicht fragen weswegen er wirklich mit ‚Ja‘ geantwortet hatte. Bestimmt führte er etwas im Schilde, irgend eine Überraschung, aber was es wirklich war darauf würde er nie kommen. Den rechtlichen Abend verbrachten die beiden einfach so wie diesen Moment: zusammen, redend, gesund… . Gesundheit war ein wichtiger Aspekt für die beiden, noch wichtiger als früher, jetzt sogar wieder für Seto. Und all das wozu er immer energisch Nein gesagt hatte war für plötzlich selbstverständlich- er hatte auch schon fast aufgehört zu rauchen, aber auch wirklich nur fast und ging wieder wöchentlich zum Sport um seine Rückenmuskulatur zu stärken- das hatte er die letzten sechs Jahre vernachlässigt. Am nächsten Tag, es war Samstag, hatte Seto das Haus bereits früh verlassen. Das war in den letzten sieben Jahren immer seltener passiert, aber es kam immer wieder vor. Nur Sonntags, den Sonntag hatten sie für sich alleine, ging er nicht. Seit drei Jahren, egal was und wie viel zu tun war, hatten sie an diesem Tag immer für einander Zeit. Yami hatte jedes Wochenende frei, was zu bedeuten hatte das er jeden Samstag alleine war, sofern die anderen keine Zeit hatten- und das war an diesem Tag so. Ihm war langweilig. Ihm war noch nie so langweilig gewesen und er wusste nicht was er tun sollte. Er würde Seto erst am Abend wieder sehen, er hatte ihn tatsächlich dazu überreden können mit ihm wieder ins Musical zu gehen, eine erneute Verarbeitung des Thema Hexenverfolgung im Mittelalter- so wie sie es schon mal gemacht hatten. Vielleicht sollte er ihn anrufen, einfach so, weil er ihn vermisste, weil er seine Stimme hören wollte, weil er ihn liebte- und weil er sich langweilte. Aber die anderen Dinge waren wichtiger…und wenn er ihn störte? Vielleicht war es besser ihn in Ruhe zu lassen, bis zum Abend zu warten und bei dem schönen Wetter in den Stadtpark zum Skatboartplatz. Oder er würde sich mal wieder künstlerisch betätigen. Seine Comic Reihe hatte er in den sieben Jahren mit dreiundzwanzig Bänden abgeschlossen. Sein Verleger hatte ihn irgendwann ein größeres Zeichenteam besorgt und in seiner ganzen Collage Zeit mehr an diesem persönlichen als an schulischen Projekten gearbeitet um schneller voran zu kommen. Er entschied sich doch dafür in den Park zu fahren. Es war bereits sechs als Yami wieder nach Hause kam. Er hatte eigentlich erwartet das Seto schon zu Hause wäre, er hatte schließlich gesagt er würde gegen sechs wieder da sein, damit sie sich fertig machen könnten. Aber vielleicht würde er direkt vom Büro aus zum Theater fahren, ordentlich genug sah er dafür immer aus. Er entschloss sich doch mal bei ihm durch zu rufen. Es klingelte. „Kaiba.“ Hörte er Setos Stimme und musste kurz lächeln. „Ich bin es, Yami. Ich wollte fragen ob du noch wieder her kommst, oder ob wir uns nachher in der Stadt treffen.“ Fragte er und Seto seufzte beherzt. „Ich hab nachher noch was wichtiges zu erledigen, tut mir leid.“ Entschuldigte er sich. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, ich hab mich schon die ganze Woche darauf gefreut.“ „Schatz es tut mir leid, aber ich hab heute Abend wirklich keine Zeit.“ „Seto, du hast es selber vorgeschlagen, du hast mich eingeladen und du weißt ganz genau wie sehr ich mich drauf gefreut habe mit dir zusammen weg zu gehen.“ „Mir ist ein sehr wichtiger Termin dazwischen gekommen, tut mir leit.“ „Schon gut.“ „Wir holen das nach, okay?“ „Schon gut.“ Und beide legten auf. Irgendwie fühlte Yami sich leicht verarscht. Warum sagte Seto jetzt ab? „Warum hast du abgesagt?“ Wurde Seto von Conny gefragt, nachdem er aufgelegt hatte. „Weil ich das noch mit dir zu ende besprechen muss und ich weiß nicht wie lange das noch dauert.“ Sagte er darauf und setzte sich wieder zu ihr an den Schreibtisch. „Es dürfte nicht mehr so lange dauern. Warum musste eigentlich ich diese ganzen Angebote für Reisen durchgehen?“ Fragte sie darauf und Seto lächelte. „Weil du gesagt hast du hilfst mir.“ „Das hatte sich aufs Aussuchen der Ringe beschränkt und nicht auch noch darauf das ich dir beim Aussuchen einer Hochzeitsreise helfe und dafür unbezahlte Überstunden auf mich nehme.“ Schimpfte sie. „Es sind keine Überstunden, das bezeichne ich als deine Freizeit.“ „Danke. Aber ich bin sicher das ich dir eine große Hilfe bin, wenn ich meine Freizeit für dich opfere.“ „Natürlich bist du das. Ich kenne niemanden den ich sonst danach gefragt hätte. Schließlich hast du Ahnung von dem was du tust.“ „Danke Chef. Warum lässt du es Yami eigentlich nicht selbst aussuchen? Ich dachte er wünscht sich eine Weltreise, wenn du das machen würdest hättest du dir diesen Abend gespart.“ „Weil ich ihn überraschen will, das weißt du doch.“ „Du willst ihn mit vielen Dingen überraschen, aber dabei solltest du ihn echt mit einbeziehen. Wann willst du ihn fragen?“ „Am besten gestern, aber ich denke morgen wird auch reichen.“ Antwortete er ihr, aber eigentlich hatte sie irgendwie Recht- und er hasste es wenn sie Recht hatte. Als Yami aufgelegt hatte musste er sich setzen. Er hatte so lange gebraucht bis Seto Ja gesagt hatte und er ihn eingeladen hatte und dann sagte er einige Stunden vorher ab. Es war schon spät als Seto nach hause kam, bereits elf Uhr durch. Es war dunkel in der Wohnung, irgendwie verständlich. Yami war nicht unten, aber sein Auto hatte unten in der Garage gestanden, wahrscheinlich war er oben. Er ging hoch, leise natürlich. Sollte Yami schon schlafen wollte er ihn nicht wecken. Der stand allerdings oben auf dem Balkon, schaute runter auf die Stadt in der immer noch das Leben tobte. Es war schließlich Samstag. „Ich hatte mich auf das Theater so gefreut.“ Sagte er, als er die Zimmertür hörte. Seto seufzte und setzte sich aufs Bett. „Es tut mir leid.“ „Ist schon in Ordnung, du hast ja gesagt wir holen das nach.“ Ja, das hatte er gesagt, aber ob es stimmte bezweifelte Yami irgendwie. „Warum bist du eigentlich noch wach?“ Fragte Seto und stellte sich zu seinem Freund. Der wirkte irgendwie deprimiert. „Ich wollte auf dich warten.“ War die Antwort. Es wäre egal gewesen, wie spät es geworden wäre, er wäre bis dahin wach geblieben. „Was hast du noch so lange gemacht?“ Fragte er darauf hin und drehte sich zu Seto um. „Ich musste noch etwas wichtiges mit Conny besprechen, wegen… .“ „…wegen der PR, ich weiß.“ Was hätte er sonst mit Conny besprechen sollen? Zumindest hätte Yami sich nichts anderes vorstellen können. Seto nickte darauf. Er wollte es Yami schließlich jetzt noch nicht sagen. „Wollen wir ins Bett?“ Fragte Yami darauf, Seto nickte. Der Jüngere sah wirklich traurig aus. Es tat ihm wirklich leid das er abgesagt hatte, aber das worum er sich gekümmert hatte war ihm wirklich wichtiger gewesen. * Leise murrend wachte Yami auf und Seto hielt in seiner Bewegung inne. Hatte er ihn geweckt? „Was machst du da?“ Fragte Yami darauf recht müde und Seto zündete sich eine Zigarette an. „Nichts wichtiges, schlaf weiter.“ Antwortete er und Yami drehte sich auf die Seite. „Nicht wichtig? Weswegen hast du dann meinen ganzen Zeichenkram bei dir liegen?“ Kann, stark durch ein längeres Gähnen unterbrochen, eine weitere Frage und Seto aschte seufzend ab. „Ich wollte einfach mal versuchen dich mal zu zeichnen während du schläfst, einfach so.“ ‚Einfach so’, ein anderer Ausdruck für „weil ich dich liebe“ und das bedeutete Yami viel. Es war lieb mit so einer Geste geweckt zu werden und lieblich lächelnd tat er so als würde er weiter schlafen, allerdings zeichnete Seto darauf nicht weiter, sondern betrachtete seinen Liebsten einfach nur. Es war Sonntag der einzige Tag der Woche der nur voll und ganz ihnen beiden gehörte und sich keiner von nichts aus der Ruhe bringen lies. „Willst du nicht weiter machen?“ Fragte Yami nach einer Weile leise, da er nicht das Kratzen des Stiftes auf dem Papier hörte. „Ich möchte dich lieber beobachten du siehst niedlich aus wenn du so da liegst, das weißt du und ich beobachte dich gerne.“ Gab er zu und Yami nickte lächelnd, immer noch mit geschlossenen Augen. „Du kannst mich trotzdem zeichnen,“ bat Yami erneut und blinzelte kurz, „oder möchtest du lieber etwas anderes machen?“ Fragte er mit einem leicht zweideutigen Lächeln auf den Lippen und Seto lächelte zurück, er konnte sich denken was er meinte. Die Zeichenunterlagen weglegend legte Seto sich wieder hin, ganz na an seinen Schatz, strich ihn sachte eine Strähne aus dem Gesicht und küsste ihn ebenso sachte wie er ihn berührte. Yami erwiderte diesen Kuss. „Kann ich dir eine Frage stellen?“ Fragte Seto und Yami nickte, natürlich konnte er das, er konnte ihn alles fragen. „Liebst du mich?“ „Warum stellst du mir so eine Frage? Natürlich tu ich das. Ich würd dich für nichts in der Welt wieder verlassen wollen.“ Sagte Yami darauf und wunderte sich ein wenig über diese Frage. Seto seufzte und drehte sich kurz zu seinem Nachttisch. „Weil es für mich wichtig ist das zu wissen.“ Antwortete Seto darauf und schaute Yami wieder an. „Ich weiß das es wichtig ist,“ sagte er darauf und küsste Seto kurz, „und ich liebe dich. Ich liebe dich sehr.“ Hauchte er Seto zu und dieser lächelte zufrieden. „Will du mich heiraten?“ „Ob ich… .“ Seto nickte, noch bevor er den Satz zu ende gesprochen hatte. „Du willst mich wirklich…?“ „Ich will dich heiraten. Ich will den Rest meines Lebens mit dir zusammen sein, mit dir alt werden und mich nie wieder von dir trennen. Das weiß ich seit wir uns kennen und im letzten halben Jahr hab ich fast jeden Tag darüber nachgedacht.“ Sagte er darauf. Yami traten in diesem Moment Freudentränen in die Augen. Seto schob die Schatulle mit dem Ring zu Yami rüber. Dieser beachtete diese gar nicht, küsste Seto einfach nur, verliebt, voller Leidenschaft, mit Vorsicht- so als sei es das erste mal. „Vor fünf Jahren hab ich das erste mal darüber nachgedacht wie es wäre wenn du mir diese Frage stellst. Ich hab immer mal gehofft das du mich fragst, aber ich hab nie wirklich daran geglaubt.“ Flüsterte er Seto ins Ohr und setzte sich auf seinen Schoß. „Warum nicht?“ Er flüsterte einfach fragend zurück. „Weil du so bist wie du bist…weil es Zeiten gab in denen du nur hinter verschlossenen Türen meine Hand gehalten und mich geküsst hast.“ „Ich kann mich ändern.“ „Das hast du auch.“ Erneut hauchte Yami Seto einen Kuss auf, erst dann schaute er sich den Ring an und wischte sich über die Augen- er wollte nicht weinen. „Ein Saphir? Er ist schön.“ Sagte er darauf und bekam ihn angesteckt. Da wo er jetzt war, war er noch viel schöner. „Ich wusste das er dir gefällt.“ „Ich hätte mich auch über einen einfachen gefreut, Hauptsache er ist von dir.“ Sagte er darauf und legte seinen Kopf auf Setos Schulter. Alles an diesem Moment kam ihm so irreal vor, er konnte es kaum glauben. Er hoffte das es kein Traum war. Wenn er jetzt träumen und dann plötzlich aufwachen würde, würde er als erste Handlung Seto fragen ob er ihn heiraten wollen würde. Aber er hatte Angst davor das der dann Nein sagen würde…würde er das? „Bin ich eigentlich wach?“ Fragte Yami und schaute sich den Ring an. Es war egal wie er aussah, es war egal wie teuer er gewesen sein musste, es war jetzt seiner und Seto hatte ihn ihm geschenkt, mehr wollte er nicht, mehr hatte er nie gewollt. Egal wie wütend/enttäuscht er manchmal wegen ihm war, egal wie weh sie sich getan hatten, dieser Moment machte alles was gewesen war wieder gut. „Wenn du träumst das ich dich gefragt habe ob du mich heiraten willst, dann träume ich jetzt das du Ja gesagt hast.“ „Dann müssen wir beide träumen.“ Sagte Yami darauf und wurde erneut geküsst. Es konnte kein Traum sein, dafür war dieses Gefühl viel zu real. Sie saßen noch etwas länger so da, sagten nichts, kuschelnd, sich küssend. Es war wieder einer dieser Momente die so wichtig waren, aber wie oft kam diese Situation, mit der diesem Moment unterstrichen wurde, schon vor? Nicht noch ein mal. „Und wo wollen wir hinfahren?“ Fragte Yami darauf und lehnte seinen Kopf an Setos Stirn. „Ich weiß nicht. Was hältst du vom Grand Union New York und einer anschließenden Weltreise, oder ein paar Tage in Europa- du wolltest dir schon immer die Hauptstädte anschauen.“ Yami lachte einfach nur leise. Am liebsten würde er beides machen. Vielleicht sollte er die vorgeschlagene Weltreise mit einer Städtereise verbinden. Berlin, London, Prag…er würde so gerne mal in Oslos heißen Quellen baden und sich das Holocaustdenkmal anschauen. Zärtlich strich Yami Seto über die Brust. Er sagte nichts. Zog einfach nur stumm mit seinem Finger immer kleinere Kreise, bis er irgendwann stehen blieb. Er schaute Seto einfach nur an. „Ich liebe dich.“ Sagte Yami und Seto schaute ihn an, schaute ihn einfach an ohne etwas zu sagen, das brauchte er nicht. Kapitel 20: Szene20 ------------------- KURZE ANMERKUNG: hier war ich ab und an in denkernot. Fragen und antworten spielten ball in meinem kopf und ich fragte mich öffter nach einem sinn. ich hab geschrieben, es gelöscht, geschrieben, es wieder gelöscht und das so lange bis das hier entstanden ist. aber wenn ich ehrlich: ich liebe das was hier passiert, endlich liegen mal ganz viele offene karten auf dem tisch und endlich passiert mal was was....lest es selbst. und sagt mir dann: habt ihr schon geahnt das so etwas passieren würde, oder seit ihr jetzt total überrascht? p.s: es könnten ein paar jahresdaten falsch sein, mich bitte drauf hin weisen, falls es so ist dde Szene20 Es klopfte an der Tür und Yami machte auf, er strahlte über beide Ohren. „Hallo Takuto.“ Begrüßte er ihn, er hatte ihn schon erwartet. „Warum strahlst du so?“ Wurde er gefragt, zuckte aber nur mit den Schultern. Jetzt wollte er es ihm noch nicht verraten. „Nichts besonderes, komm rein.“ Bat er. Eigentlich hatten die beiden sich für diesen Tag verabredet um etwas für die demnächst anstehende Ausstellung der modernen Kunst im Stadtmuseum zu besprechen. Schließlich hatten die beiden ziemlich viele Diskussionen mit dem Museumsdirektor führen müssen um dabei sein zu dürfen- und nur das beste sollte hingeschickt werden, aber so wie sie sich selber kannten würden sie schnell wieder vom Thema abkommen und nur schwer wieder zurück finden. „Hast du deine Unterlagen dabei?“ Wurde Takuto gefragt und nickte. Er hatte eine ganze Mappe dabei. „Natürlich. Ich hätte ja am liebsten die Originale und keine Bilder mitgebracht, aber zu viel Gewicht. Bei dir wäre das einfacher.“ „Ich weiß. Kann ich dir was anbieten?“ „Kommt drauf an was.“ Yami nickte. Er hatte zwar nicht importierte klare Getränke dessen Namen er nicht richtig aussprechen konnte, aber irgend etwas würde sich schon auftreiben lassen. Es wurde weniger in diesem Haus getrunken, seit er nicht mehr ganz gesund war, aber bestimmte Dinge waren immer da. Sie setzten sich ins Wohnzimmer, zusammen mit ihren Unterlagen und einer Flasche Bacardi. Sie durften beide jeweils nur ein Kunstwerk präsentieren und die Auswahl war beiden wichtig, und das sie es zusammen entschieden war ihnen noch wichtiger. „Hab ich dir erzählt das ich von jemanden angesprochen wurde der meine Skulptur kaufen wollte?“ Fing Takuto ein neues Gesprächsthema an. „Welche?“ Fragte Yami darauf. „Die von Zwirners Ausstellung. Der Typ hat mir dreitausend Doller dafür geboten und ich hab weitere Anfragen zu Hause liegen.“ „Nimm sie an,“ sagte Yami darauf, „ich hab's auch getan. Und du kannst das Geld wirklich gebrauchen.“ Es stimmte was er sagte. Das war es doch was sie immer gewollt hatten- zumindest was Takuto wollte: endlich Auftragsarbeiten und Verkäufe ihrer Arbeiten. „Und du? Du brauchst es doch eigentlich gar nicht. Du hast einen guten Job, einen reichen Freund, was willst du noch?“ „Eigenständig sein. Ich hab vor sieben Jahren alles geschafft und das will ich jetzt auch, egal wie und wenn ich nur ein paar Doller verdiene.“ „Ein paar Doller? Du verdienst in zwei Monaten mehr als andere in 'nem halben Jahr.“ „Na und? Seto im Jahr mehr als andere in ihrem ganzen Leben.“ Sagte Yami darauf und beide lachten darauf kurz. Es stimmte ja was sie sagten und Yami wusste selber irgendwie das er mit jedem Tag den er Seto kannte war er uneigenständiger geworden, auch wenn er sich das selber nur sehr ungern eingestand, wenn überhaupt. Sie schauten weiter ihre Arbeiten durch. Die New Yorker Kritiker hatten ihre Arbeiten mehr oder weniger gelobt, was schon eine Ehre war. „Was hältst du von deiner Arbeit im Davinci Stiel?“ Fragte Yami und deutete auf eine der Fotografien. „Nein, das unterstreicht nicht meinen persönlichen künstlerischen Stiel. Was hältst du davon wenn ich mich hinsetze und noch mal die kleine Figur von deiner Schwester im Park zu einer Skulptur verarbeite, oder ich stelle die „Mutter mit Kind“ auf?“ „Es sind beides gute Arbeiten.“ Sagte Yami darauf und schaute zu der kleinen bemalten Tonfigur. Takuto hatte sie ihm vor fast vier Jahren geschenkt, zur beendeten Abschlussarbeit; und zum Abschluss hatte er die Büste von sich selbst bekommen. Er selber hatte sinem Kommilitone nur die Hand geschüttelt und zu seiner großartigen Arbeit beglückwünscht, er hatte sich sein Diplom schwer verdient. „Ich würde „Mutter mit Kind“ aufstellen lassen, dann hast du weniger Arbeit. Die Ausstellung ist schon in nicht ganz zwei Wochen.“ „Ja, stimmt, ich müsste mich sehr beeilen um bis dahin fertig zu werden. Und was willst du hingeben?“ „ ‚Wintertraum‘.“ „Ist das nicht eigentlich ein Bild von dir und Seto?“ Yami lächelte auf die Frage. Er hatte fast einen Monat gebraucht um eine Kopie des so schön gelungenen Originals anzufertigen, was bei Seto im Büro hing. Um keinen Preis der Welt hätten die beiden das Original in andere Hände geben wollen, besonders nicht nachdem er Seto hatte überreden müssen das er es überhaupt aufstellen lassen durfte, schließlich hatte er es ihm geschenkt. In diesem Gedanken versunken spielte er kurz mit der Kette an der sein Verlobungsring hing. Er wollte ihn nicht an der Hand tragen wenn er ausging oder arbeitete, er hatte Angst ihn zu verlieren. Seto hatte gesagt er würde noch einen anderen besorgen, einen schlichten Trauring, aber um ehrlich zu sein wollte Yami keinen anderen. Er hatte einen mit einem Stein bekommen, er war kein Mädchen, aber es war ihm egal. „Was ist das?“ Fragte Takuto. Yami schaute ihn nur kurz an und steckte dann schnell die Kette zurück in sein T-Shirt. Die anderen sollten es erst später erfahren und das dann alle zusammen. „Ein Geschenk, von Seto.“ Antwortete er schnell und fühlte unter seinem Shirt nach seinem Ring. Er war da, ganz dicht an seinem Herzen. „Sah teuer aus, ich hab es nur kurz funkeln sehen. Was ist es, zeig doch mal.“ Bat er und rutschte ein Stück näher an Yami heran. Der wollte es ihm eigentlich nicht erzählen, noch nicht. „Es ist nichts besonderes, er schenkt mir öfter was.“ Sagte Yami darauf, er wollte es noch nicht erzählen. „Ja, das weiß ich. Aber bisher hast du mir doch auch alles gezeigt. Jetzt sag schon, was ist es?“ Fragte sein Gast erneut. Yami seufzte einfach nur schwer und zog erneut die Kette aus seinem Ausschnitt, diesmal um sie ihm zu zeigen. „Der sieht toll aus.“ „Ja.“ Yami lächelte stolz. „Seto hat gefragt ob ich ihn heiraten will.“ Strömte es plötzlich aus ihm heraus. Er hätte es am liebsten schon allen erzählt und er musste es jetzt unbedingt sagen! „Heiraten?“ Fragte Takuto und schaute Yami an. Plötzlich war seine ganze innere Welt zusammen gebrochen und wäre am liebsten in Tränen ausgebrochen. „Lass mich raten: du hast JA gesagt.“ Natürlich nickte Yami auf diese Vermutung. Er wirkte so glücklich in diesem Moment. Anders als Takuto. Natürlich hatte er nie angenommen das er eine Chance bei Yami hätte, dafür waren die Gefühle für Seto, egal wie sehr er sich immer über ihn geärgert hatte, zu groß. Aber trotz allem was sie hatten, oder auch nicht hatten, hätte niemand, absolut niemand, je angenommen das die beiden je heiraten würden. Was sollte er jetzt machen? Momentan wollte er nicht länger da bleiben, er musste das erst einmal verarbeiten. „Warum willst du jetzt schon gehen?“ Fragte Yami, während er zusah wie Takuto schnell seine Unterlagen zusammen packte. „Hab noch einen Termin.“ War die schnelle Ausrede. Wie könnte er ihm die Wahrheit sagen? Wie könnte er es ihm jemals sagen, besonders jetzt wo die beiden heiraten würden? „Einen Termin? Klingt nach ‘ner billigen Ausrede.“ „Und wenn? Ich muss halt noch was erledigen, für die Ausstellung, privat…du weißt schon. Es lässt sich nicht verschieben.“ Sagte er darauf und ging langsam in Richtung Eingangstür. „Und warum nicht? Ich wüsste gerne warum du so plötzlich einen Grund suchst um zu gehen.“ Yami war ihm hinterher gegangen. Eigentlich hatten sie geplant das sie nach der Übersichtsbeschaung ihrer Werke den Nachmittag mal wieder zusammen verbringen, ohne irgendwelche Ausstellungen zu besuchen, sich mit Kritikern auseinander zu setzen, oder eine Stadt zu besichtigen. Sie hatten sich das letzte mal vor Monaten einfach nur mal wieder so getroffen und waren dann Eislaufen gewesen. „Warum es sich nicht verschieben lässt? Weil es wirklich eine billige Ausrede ist und ich keine Lust habe jetzt noch weiter hier mit dir zu sitzen. Ich möchte jetzt einfach nur noch nach Hause, meine Angebote durchsehen und was verkaufen.“ „Und ich hatte gehofft du würdest Wenigens noch mit mir anstoßen.“ Irgendwie klang Yami enttäuscht. „Nicht heute. Ihr wollt bestimmt noch eine Party feiern, oder irgend so was, um es den anderen zu sagen. Dann können wir anstoßen.“ „Und warum nicht heute?“ „Weil ich das nicht kann. Ich kann jetzt nicht mir dir hier sitzen und das feiern. Weil ich mich ich dich verliebt habe, schon vor Jahren. Und um ehrlich zu sein ist es für mich momentan noch ziemlich hart das du heiraten willst.“ * „Kannst du dir das vorstellen?“ „Vorstellen schon, ich hätte, glaub ich, auch so reagiert.“ „Aber…wir kennen uns doch schon seit Jahren, er hat sich nie was anmerken lassen. Wir haben schon so viel zusammen unternommen, uns gegenseitig eingeladen, beim anderem übernachtet…nie ist was von ihm gekommen.“ „Glaubst du nicht das er vielleicht nichts gesagt hat weil du in einer festen Beziehung lebst?“ „Mich hat das früher nie gestört.“ Gab Yami darauf zu und seufzte in sein Kissen. Er hatte Seto erzählt was am Nachmittag gewesen war und er hatte Stunden damit verbracht darüber nachzudenken was Takuto gesagt hatte: ‚Weil ich mich in dich verliebt habe, schon vor Jahren.‘- es war wirklich nie was aufgefallen. Zur Entspannung nach diesem ganzen anstrengenden Denken ließ er sich jetzt von Seto den Rücken massieren- mit den Jahren konnte er das wirklich gut. „Wie, es hat dich früher nie gestört?“ „Es hat mich nie gestört heißt, es hat mich nie gestört ob jemand vergeben war oder nicht, ich hab meine Chancen ergriffen und genutzt. So bin ich auch an ein paar Möbel gekommen.“ „Möbel? Aus deiner alten Wohnung? Wer schenkt einem schon Möbel?“ Yami lächelte. Er musste an die Frage denken die Takuto ihm einmal gestellt hatte: ‚Wer schenkt einem schon ein Auto?‘ „Jemand der es sich leisten kann- und der nicht will das seine Frau davon erfährt.“ „Wenn ich nicht wüsste dass das schon Jahre her ist, würde ich jetzt eifersüchtig werden.“ „Wer weiß… .“ „Hey!“ „Nein, jetzt aber mal im Ernst: an seiner Stelle, wäre es mir egal gewesen; ich hätte es versucht.“ „Du klingst so als wärst du traurig das er es nicht getan hat.“ „Nicht darüber. Ich hab Angst das wir keine Freunde mehr sein können, jetzt wo er mir das gesagt hat und wo wir heiraten wollen. Und ich will doch das all meine Freunde dabei sind.“ „Glaub mir, das werden sie. Was ist eigentlich mit den Vorbereitungen, hast du dir schon was überlegt?“ „Ja: zweiundzwanzigster September- Maria Theresia Kirche.“ Am nächsten Tag hatte Seto eine längere Mittagspause eingelegt, besser gesagt hatte er eine Besprechung abgesagt und diese Zeit an seine sowieso schon so lange Pause rann gehängt. Er war in dieser Zeit in die Stadt gefahren und wollte Takuto besuchen. Yami hatte den ganzen Tag und den Morgen verdammt traurig ausgesehen und das wollte er gerne ändern. Siedlung, Block D, Zimmer hundert vierunddreißig- für jemanden der keine Ahnung hatte wo er lang musste eine nicht gerade einfache Suche. Trotzdem hatte er es nach einer etwas längeren Weile gefunden und läutete. „Ach, du bist es.“ Wurde er eher minder begrüßt. Es schien jemand anderes erwartet zu haben. „Komm rein und lass bloß deine Schuhe an, hier ist alles voller Glassplitter.“ „Wen hattest du denn erwartet?“ „Die Post.“ War die Antwort und er zeigte ihm das Wohnzimmer. Mit ‚alles voller Glassplitter‘ hatte er ziemlich recht gehabt, man konnte sich nicht mal setzen ohne sich in Splitter zu setzen. Und auf dem Stubentisch stand ein zersplitterter Glasblock von zirka sechzig Zentimeter Höhe. „Kann ich dir was anbieten?“ Stellte er seine übliche Gastgeberfrage, auch wenn er eigentlich überhaupt und gar keine Lust auf Besuch hatte. Eigentlich wollte er nur noch seine Post bekommen und weiter arbeiten. Sie gingen in die Küche. „Warum bist du her gekommen?“ Fragte er während zwei Gläser und eine Flasche raus suchte. „Wegen Yami…was ist das?“ Fragte Seto und schaute sich die Flasche an, er konnte die Schriftzeichen auf der Flasche nicht entziffern. „Nicht fragen, schnell trinken und danach nur durch die Nase atmen- was soll mit ihm sein?“ „Kannst du dir das nicht vorstellen?“ Fragte Seto darauf und roch am Inhalt des Glases. Es roch relativ scharf, trotzdem trank er es in einem Zug aus. „Das ich gegangen bin, oder was meinst du? Das er es dir erzählt hat denk ich mir.“ Er klang etwas herablassend und nippte an seinem Glas, während Seto hustete. Es schien doch etwas zu stark für ihn gewesen zu sein. „Beides.“ War die Antwort zwischen zwei Hustern. In diesem Moment klingelte es, diesmal das erwartete. „Ich möchte dich bitten zu gehen, ich wollte weiter arbeiten und dafür brauch ich Ruhe.“ Das er bei dieser Aussage log ahnte Seto nicht. Normalerweise war es ihm egal wie viele Leute daneben saßen, außer es war gerade ungebetener Besuch. „Darf man fragen was du gerade machst?“ Wurde gefragt und beide verließen die Küche. Ein neuer Glasstein stand auf dem kleinen Tisch, die alten Scherben waren zusammen gefegt. „Ich versuche mich an einem neuen Material: Glas- es ist allerdings empfindlicher als ich vorher gedacht hatte. Stein, oder Ton ist nicht so brüchig- das ist schon der zweite Stein den ich bestellt habe.“ „Und für was?“ „Ein Geschenk, für meinen besten Freund zur Hochzeit.“ So etwas ähnliches hatte Seto gehofft. „Hat er wirklich gedacht ich würde nicht kommen, nicht kommen wollen nur weil ich mehr von ihm will als Freundschaft? Das würde ich nicht, schließlich sind wir Freunde.“ Und dieses Eingeständnis tat ihm in der Seele weh. ‚Nur‘ Freunde zu sein war eine schwerere Entscheidung gewesen als ihn nie mehr zu sehen. Aber was hätte im Ende mehr weh getan? „Und was genau soll es werden?“ Fragte der Besucher und versuchte irgendeine Figur aus dem zerbrochenen Glasblock herauszusehen. „Ich bin dabei es herauszufinden. Wenn ich eine Vorlage hätte würde es mir natürlich leichter fallen, aber ohne muss es auch gehen.“ Sagte der Gastgeber darauf und hockte sich vor den Tisch, an eine Scherben freie Stelle. Er musste überlegen wie er diesmal anfangen sollte, damit es nicht wieder zerspringen würde. Zu viele Steine konnte er sich nicht leisten. „Meint du mit einer Vorlage ein Foto?“ „Ein Foto, eine Zeichnung, eine Skizze, eine Reflexion im Wasser, irgendwas, egal was. Ich dachte immer jemand der mit einem Künstler zusammen lebt versteht auch etwas von Kunst.“ Fluchte er leise. Wäre es anders gekommen, hätten sie sich schon vor fünf und nicht vor drei Jahren kennengelernt, in dieser Zeit als die beiden nicht zusammen gewesen waren, vielleicht währen sie jetzt zusammen. „Dürfte ich erfahren was du damit meinst?“ Harkte Seto nach und endlich wurde er von seinem Gesprächspartner angesehen. „Als ich Yami damals kennengelernt hatte war ich immer der Meinung das es mit jemand zusammen sein musste der ebenso talentiert war und eventuell sogar auch selbst etwas auf die Beine gestellt hätte und wäre nie darauf gekommen das sein Freund den er in den Himmel lobt und verflucht Geschäftsmann ist.“ „Tja, wie man sich doch irren kann.“ „Ja, wie sehr man sich doch irren kann. Als ich gesehen hab, wer du bist hab ich zuerst auch gedacht er würde sich mehr für dein Konto als für dich interessieren- aber währe es wirklich so gewesen hätte er nicht überlegt dich zu verlassen.“ Was er gerade sagte war eigentlich nur ein laut ausgesprochener Gedanke, aber es war ein Gedanke der Seto sehr interessierte und der ihn die Scherben am Boden vergessen lies. „Wann war das?“ Fragte er und setzte sich. Takuto schaute ihn an. Anscheinend hatte Yami ihm das nie erzählt. „Nachdem er das von dir und deiner Ex rausgefunden hat. Er ist zu mir gekommen und hat es mir erzählt. Er hat gesagt das ich Recht habe, wenn ich sage er sollte sich jemanden suchen der besser zu ihm passt und von dem er weißt das er ihm vertrauen und alles erzählen kann, selbst wenn er mit dem Gedanken spielst ihn zu verlassen. Er meinte er kann das nicht, nicht so plötzlich dafür habt ihr zusammen zu viel erlebt und durchgemacht. Aber das eine Pause euch gut tun würde. Er meinte das er nie was anderes wollte als mit dir zusammen sein, ohne Geschenke, ohne Reisen, du solltest endlich ehrlich sein, Verabredungen einhält, absagt wenn du keine Zeit hast und so weiter. Halt alles solche Kleinigkeiten, schließlich sind es immer die kleine Dinge die das Leben so schön machen, wie ein Lächeln, ein Blick, eine Umarmung, oder das man nicht alleine aufwacht. Hat er dir nie davon erzählt?“ Fragte er und nach Setos Gesichtsausdruck war die Antwort Nein. „Ich hab Sonntag noch zu ihm gesagt das ich ihn nie wieder verlassen will, oder muss- und er hat auch gesagt er will es nicht.“ Er klang beleidigt bei seiner Antwort. Warum konnten sie nicht einfach über so etwas reden? „Schade das er es dir nicht erzählt hat, Aussprachen sind wichtig für eine Beziehung, sonst funktioniert das nicht richtig. Ich hoffe ganz ehrlich dass das nicht so weiter geht und ihr euch nicht trennt, das hoffe ich ganz ehrlich.“ Gab Takuto zu. Was er sagte meinte er vollkommen ernst, er freute sich für Yami und hoffte das er wirklich glücklich werden würde. „Der Termin ist der zweiundzwanzigste neunte, ich hoffe du kommst.“ „Wenn ich bis dahin fertig werde gerne, aber das sind nur noch vier Monate, dann muss ich mich beeilen.“ „Dann hilft dir das hoffentlich,“ er zog ein Foto von sich beiden aus der Portemonnaie, „ich möchte er nur wieder haben.“ Und er reichte ihm ein Foto von sich und seinem Freund. „Keine Sorge, ich zeichne es ab, oder zieh es durch den Kopierer und dann bring ich's vorbei.“ Und das tat er. Er zeichnete das Foto das er bekommen hatte ganz genau ab, mit jeder Strähne, jeder Falte. Er hätte auch gerne ein Foto von Yami und sich- nur von Yami und sich. Auf allen Fotos und Bildern wo er und Yami mit drauf waren, waren auch noch welche von den anderen drauf. Zum Beispiel von der letzten Weihnachtsfeier, oder vom Abschluss, oder, oder, oder…sein Regal stand voll davon. Aber das könnte er wohl vergessen. Er machte sich wieder an sein Glas. Diesmal wollte er es nicht irgendwie kaputt machen, es sollte schließlich ein Geschenk werden. Nachdenklich fuhr Seto nach Hause. Er hatte nie bemerkt das Yami mit dem Gedanken gespielt hatte sich zu trennen. Und er hatte mit Takuto darüber geredet… . Es musste ihm echt schwer gefallen sein Yami bei dieser Überlegung nicht zuzustimmen. Aber…war das wirklich die Wahrheit? So wie Yami immer von Takuto geredet hatte musste schon ein Funken Wahrheit dabei sein. „Du bist schon zu Hause?“ Wurde er begrüßt und er nickte. „Ja, ich musste noch kurz was regeln und danach hab ich gedacht ich fahr lieber nach Hause.“ „Und was genau?“ Wurde er weiter gefragt und seufzte. Er wusste nicht wirklich ob er ihm die Wahrheit antworten und einfach mit seinem momentanen Gedanken rausrücken sollte. „Ich war noch in der Siedlung und habe mit Takuto geredet.“ „Und was hat er gesagt?“ Fragte Yami, mit großen Augen. Er hoffte so sehr das es eine gute Nachricht war. „Nicht viel, aber er arbeitet schon an deinem Hochzeitsgeschenk, also denke ich… .“ Mit einer überglücklichen Umarmung wurde er unterbrochen. „Du bist der Beste.“ Freute er sich. Natürlich freute er sich. Jetzt würden all seine Freunde mit dabei sein- zumindest sobald sie es erfahren würden. Seto schwieg zu dieser Bemerkung. Er fragte sich weswegen Yami überlegt hatte ihn zu verlassen, wenn er doch so toll war? War es weil er reich war, weil er ihm alles auf dieser Welt schenken wollte? „Weißt du was wir beide jetzt machen?“ Fragte Yami und löste sich ganz langsam von seinem Freund. „Nein.“ „Wir beide setzen uns jetzt zusammen, planen eine Party, laden all unsere Freunde ein und dann machen wir uns an unsere Hochzeitsvorbereitungen.“ Antwortete er und klang dabei so verliebt wie selten. Seto seufzte einfach nur schwer. „Klingt verlockend, aber kann ich vorher muss ich noch was mit dir bereden.“ Sagte er und bat Yami sich mit ihm zusammen ins Wohnzimmer zu setzen. „Was denn?“ Wurde er gefragt und erneut kam ein Seufzen. „Ich hab mit Takuto kurz geredet, über etwas womit du mal über ihn geredet hast.“ „Und was genau? Wir haben über eine Menge Dinge geredet.“ „Darüber das du dich trennen wolltest.“ Schweigen trat in den Raum. Ein überaus unangenehmes Schweigen, für beide. Für Yami allerdings mehr als für Seto „Er hat es dir erzählt?“ „Nun…,“ Seto fehlten einen Moment die Worte, „nicht direkt…wir sind zufällig drauf gekommen…so im Gespräch, du weißt doch wie das ist. Erzählst du mir den Grund?“ Fragte er und sah wie Yami einfach nur leer in den Raum starrte. Er wollte nicht über dieses Thema reden. Nicht mit ihm, niemals- besonders nicht in Anbetracht der Tatsache das sie in keinem ganzen halben Jahr heiraten wollten. „Hallo, redest du mit mir?“ Wurde er aus seiner Trance geweckt und sah seinen Freund an. „Nicht über dieses Thema, nicht jetzt.“ „Wenn nicht jetzt, wann denn dann?“ Fragte er. „Niemals.“ War das was Yami ihm gerne geantwortet hätte, aber auf die daraus sicherlich entstehende Diskussion hatte er keine Lust. „Als ich im zweiten Studienjahr war und du über Monate fast jeden Tag, bis spät in die Nacht, im Büro gehockt hast, hab ich mich irgendwie…alleine gefühlt. Dann kam auch noch deine Ex mit deinem Sohn zu Besuch und hat mich behandelt wie einen schlechten Butler. Und ich hatte schon vorher das Gefühl… .“ „…dass ich dich betrüge?“ Fragte Seto zwischen. Ein Nicken kam darauf, das was er nicht erhofft hatte. „Traurig, oder? Da macht man mal einen Fehler und das hängt einem den Rest seines Lebens nach. Und weil wir keine Zeit füreinander hatten und weil ich dachte du könntest mich betrügen, hab ich darüber nachgedacht dich zu verlassen. Und dann hab ich Takuto kennengelernt- und irgendwann mit ihm darüber geredet. Und jedes Mal, wenn wir auf dieses Thema gekommen sind, hat er mir geraten es nicht zu tun. Und er hat Recht.“ „Und womit?“ „Für kein Geld der Welt würde ich dich und deine Launen ertragen, wenn ich dich nicht lieben würde. Ich wäre dann weder mit dir zusammengezogen, noch hätte mich nicht auf dich eingelassen- und wenn dann hätte ich dich nicht wiederhaben wollen.“ „Bin ich wirklich so furchtbar?“ „Manchmal. Besonders gut gefällst du mir wenn du schläfst- dann siehst du immer ganz besonders süß und friedlich aus.“ „Bist du deswegen bei mir geblieben? Weil ich immer so süß aussehen kann?“ „Du kannst nicht nur so aussehen: du bist so- zumindest bei mir, und das find ich toll. Und ich will den Rest meines Lebens mit dir zusammen leben, egal was kommt.“ * Schwer seufzend stand Yami vor Takutos Tür und überlegte ob er klopfen sollte. Seit Tagen hatten sie nicht mehr miteinander geredet. Am Abend zuvor hatten Seto und er eine Verlobungsfeier gegeben. Es war ein toller Abend gewesen, alle waren da gewesen und alle hatten sich tierisch für die beiden gefreut. Nur Takuto war nicht da gewesen, er hatte kurz vorher abgesagt. Er klingelte. Er klingelte laut und lange und er würde nicht eher gehen bevor er reingelassen wurde- und wenn es den ganzen Tag dauern würde. Der ganze Tag wurde es nicht, aber eine Stunde. Dann sah er Takuto mit Einkäufen in Richtung Tür kommen. „Was tust du hier?“ Wurde er gefragt. „Dich besuchen.“ Antwortete Yami und sah wie Takuto nach seinem Wohnungsschlüssel suchte. „Und warum?“ Fragte dieser weiter und steckte den Schlüssel ins Schloss. „Weil du gestern nicht da warst, bei unserer Party meine ich. Ich fands schade das du nicht gekommen bist.“ „Ich wollte eigentlich kommen.“ Sagte Takuto darauf und stieß die Tür auf. „Und warum bist du es dann nicht?“ Fragte Yami und folgte ihm geradewegs in die Wohnung. Takuto stellte die Taschen kurz auf dem Stubentisch ab und legte ein Tuch über den Glasblock. Yami sollte es schließlich noch nicht sehen. „Ich hatte zu arbeiten. Dein Hochzeitsgeschenk macht mir Kopfzerbrechen, ich hatte mir das einfacher vorgestellt.“ War die Antwort und er brachte die Tüten endlich in die Küche. „Darf man fragen was es ist?“ Fragte Yami und folgte ihm weiter durch die Wohnung. „Fragen schon, aber antworten werde ich dir nicht, es soll schließlich eine Überraschung werden.“ Yami nickte. Takuto hatte ihn zwar neugierig gemacht, aber die drei Monate würde er auch noch warten können, müssen besser gesagt. „Möchtest du irgendwas trinken?“ Fragte Takuto, so wie immer und so wie immer sagte Yami: „Ja, gerne.“ . Und dann saßen sich die beiden ziemlich stumm gegenüber. Yami war dieser Moment ziemlich peinlich. Er wusste nicht genau was er sagen sollte. „Hat Seto dir gesagt das ich komme?“ Machte Takuto den Anfang und Yami nickte. „Ja, hat er… . Warum hast du es mir nicht gesagt?“ „Genau deswegen: du sitzt hier und es ist dir furchtbar peinlich mit mir darüber zu reden.“ „Es ist mir nicht peinlich. Es ist… .“ „Wärst du mit mir nach New York gefahren, wenn du es gewusst hättest?“ Unterbrach Takuto ihn und Yami nickte. „Natürlich.“ War seine Antwort. „Und hättest du dir mit mir das Zimmer und das Bett geteilt, wenn du es gewusst hättest?“ Fragte er weiter und Yami überlegte kurz. „Ich weiß nicht…ich glaube schon…das Zimmer zumindest. Das Bett nicht, das macht man eigentlich nicht.“ „Ich fands schön- du hast zwar Recht, aber ich fands trotzdem schön. Du weißt doch selber wie das ist, oder?“ „Bei mir war das was anderes: Kyle hat es immer gewusst.“ „Hat es ihn belastet? Hat es dich belastet das er, obwohl er es wusste, deine Gefühle nicht erwidert hat? Wäre es für dich vielleicht einfacher gewesen es ihm nicht zu sagen, nicht darauf zu hoffen das er irgendwann auf dich zukommt, nur weil er weiß was du denkst und fühlst?“ Fragte Takuto darauf und Yami lachte. „Ihn bestimmt nicht. Es hat ihn damals einen Dreck interessiert was andere fühlen, wenn er sie verletzt. Und irgendwann hat es aufgehört mich zu stören.“ „Irgendwann? Wann?“ Yami überlegte. Die Überlegung machte ihn traurig. „Als er weg ging. Nach dem Tot seiner Schwester ging er weg und ich habe mich neu verliebt. Als er dann wieder da war, war es nicht mehr wichtig gewesen was wir einmal miteinander gemacht und erlebt hatten. Es war so als wenn nie etwas gewesen wäre- zumindest für ihn.“ „Und du? Du hast dich daran erinnert, gib's zu. Aber trotzdem hast du meine Frage nicht beantwortet.“ „Welche Frage?“ „Wäre es leichter für dich gewesen, mit ihm zusammen zu sein, wenn du es ihm nicht gesagt hättest?“ Fragte er. Yami starrte auf sein Glas. Er erinnere sich daran wie oft er es Kyle sagen wollte und wie oft dieser gesagt hatte dass er das nicht hören wollte. Und doch hatte er es gewusst, er hatte es immer gewusst. „Ja, wäre es,“ antwortete er darauf, „denn dann wäre ich mir nicht so verarscht vorgekommen, wenn…wenn… .“ Er stoppte, aber sein Gegenüber wusste was er meinte. Er musste sich bemühen nicht wegen dieses Gedankens zu weinen. Er hasste es so sehr, wenn Takuto so redete und noch mehr hasste er es wenn in seinen Worten irgendwo ein Funken Wahrheit steckte! „Hast du nie daran gedacht mir zu raten mich zu trennen?“ Fragte Yami. Er spielte damit auf diese ganzen Gespräche an, die sie am Anfang ihrer Freundschaft geführt hatten. Immer wieder war es das selbe Thema und immer wieder hatte er ihm in anderen Worten das selbe gesagt: bleib bei ihm. Takuto zuckte darauf etwas emotionslos mit den Schultern. „Daran gedacht schon.“ Gab er zu und drehte das Glas zwischen seinen Händen. „Aber was hätte mir das gebracht? Du hättest dich getrennt, währst unglücklich und ich hätte garantiert nicht den Mut gehabt mich an dich rann zu machen. Und über kurz oder lang wärst du eh wieder zu ihm zurückgegangen. Also weswegen unsere Freundschaft aufs Spiel setzen?“ Yami sah ihn an. Er überlegte kurz, holte Luft um etwas, verstummte dann aber wieder. Erst nach ein paar Sekunden fand er seine Sprache wieder. „Wieso denkst du das ich wieder zu ihm zurückgegangen wäre?“ Fragte, leicht empört klingend. „Weil du ihn schon mal wieder haben wolltest. Und, wie ich dir schon öfter mal gesagt habe… .“ „Ja, ja ich weiß,“ unterbrach Yami ihn, „ich weiß was du sagen willst.“ Er stöhnte bedrückt. Das war nicht gerade eine Art von Gesprächen die er unbedingt wieder führen musste! „Du hättest Psychologie studieren sollen.“ Sagte er darauf. „Nein danke. Die Bücher die man da wälzt sind mir unheimlich. Außerdem hab ich für Kunst mehr Interesse und Talent gehabt und so schlecht lebt es sich gar nicht mit dem was ich habe.“ „Was du hast? Fehlt dir nicht was im Leben? Wie wäre es mit einem Partner?“ „Ein Partner?“ Takuto lächelte. Er musste an seinen verstorbenen Freund denken, in diesem Moment vermisste er ihn. „Wäre schon schön, wäre sehr schön.“ Aber der Partner den er haben wollte konnte er nicht haben. „Verändert sich zwischen uns jetzt etwas?“ Fragte er weiter. „Für mich? Vielleicht, ich weiß es nicht. Um ehrlich zu sein war ich noch nie in so einer Situation.“ „Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen: das ‚vielleicht‘ hat mir Angst gemacht.“ Er wollte nicht das sich etwas zwischen ihnen änderte. Als Yami ging schaute er noch einmal zu Takutos Wohnung hoch. Wie hatte er das geschafft? Er hatte das damals nur schwer ertragen, zu wissen das der den er wollte jemand anderem hinterherlief bzw. hatte. Takuto hatte nur stumm zugesehen und die Zeit genossen in der sie beide alleine waren. Er war ein seltsamer Mensch. Friedlich, freundlich, mit einem guten Herzen, immer ein offenes Ohr für seine Freunde… . Das er einen Korb bekommen hatte, hatte ihn weniger verletzt als die Vermutung das sich dadurch ihre Freundschaft verändern könnte. Freunde… . Sie hatten schon so viel miteinander unternommen, geredet und gelacht und er hatte sich nie etwas anmerken lassen. Oder hatte er es einfach nicht gesehen, weil er es nicht hatte sehen wollen und wenn dann nicht wahrhaben wollte? Er war sich sicher das, wenn er selber auf den Gedanken gekommen wäre, dass Takuto mehr von ihm wollte, er ihn darauf angesprochen hätte. Aber der wäre sicher nur rot geworden und hätte es abgestritten, so war er schließlich. Und Yami war der Mensch der nicht darauf achtete ob andere ihm schöne Augen machten, oder sehnsüchtig anstarrten, wenn er sein Herz verschenkt hatte. Von oben schaute Takuto runter zur Straße und beobachtete Yami, wie er in sein Auto stieg. Der Besuch hatte ihn traurig gemacht, zum ersten mal hatte ihn Yamis Besuch traurig gemacht. Er musste an seine Frage denken und an das ‚vielleicht‘. Dieses eine Wort hatte so weh getan, mehr als alles andere was gesagt worden war, oder Yami hätte sagen können. Er schaute die Flasche auf dem Küchentisch an und musste an damals denken. Dieser eine schreckliche Moment! Die Sonne ging langsam unter als Yami wieder zu Hause ankam. Seto saß unten im Wohnzimmer in einer Mappe blätternd und sich auf einigen Seiten etwas anstreichend. „Was machst du da?“ Fragte Yami und setzte sich neben ihn aufs Sofa. „Anzüge aussuchen.“ War die Antwort und sie gaben sich einen kleinen Begrüßungskuss. „Ich hab eigentlich gedacht das wir beide die Läden unsicher machen, auf der Suche nach einen schönen Anzug.“ Yami klang enttäuscht. „Und ich hab gedacht wir schauen erst hier in der Mappe und suchen uns die Läden aus in die wir gehen. Wusstest du eigentlich wie viele Brautgeschäfte es in der Stadt gibt?“ Yami lächelte. Natürlich wusste er wie viele Boutiquen es für Brautpaare gab und er war froh das Seto sich darum kümmerte. „Weißt du ich hab mir schon einen Anzug ausgesucht.“ „Hast du? Wo?“ Fragte Seto und Yami lehnte sich lächelnd an die Schulter seines Freundes. „Nicht in irgendeinem Laden, ich hab ihn genau im Kopf.“ „Also willst du dir einen schneidern lassen?“ Yami nickte auf die Frage. Seto seufzte kurz und warf die Mappe weg. „Okay,“ sagte er darauf, „dann lassen wir und welche Schneidern. Kennst du einen guten Schneider?“ „Nein, aber ich bin sicher wir finden einen.“ „Wie ist euer Gespräch gelaufen?“ Schnitt Seto ein anderes Thema an. Yami seufzte. „So weit ganz gut.“ Das hoffte er zumindest. In der Nacht hatte Yami ein seltsames Gefühl im Magen, das ihn nicht schlafen lies. Er wusste nicht genau was es war, aber es bereitete ihn Schmerzen. Er stand auf, ging runter in die Küche und suchte im Kühlschrank nach einer Flasche Wasser. Dieses Gefühl fühlte sich an wie das was er damals hatte, als Seto den Unfall hatte, er wusste aber nicht warum er sich plötzlich wegen irgend etwas so viele Sorgen machte. Sich an den Tresen setzend dachte er nach. Schaute aus dem Fenster in die Nacht, hörte Regen gegen die Scheibe prasseln. Das gedämpfte läuten seines Mobiltelefons schreckte ihn auf. Wer rief den um diese unmenschliche Zeit bei ihnen an? Er stand auf, suchte in seiner Jacke nach dem Telefon. Die Nummer kannte er, es war die vom Krankenhaus und das gefiel ihm gar nicht. Takuto war am anderen Ende der Leitung. Er hatte zu Hause einen kleinen Unfall gehabt und sonst niemanden erreicht und fragte ob er ihn abholen könnte. Yami legte auf, lief nach oben, zog sich wieder an, kritzelte Seto schnell eine Notiz und verließ das Haus in Richtung Murphy. Als er im Krankenhaus ankam wartete Takuto unten in der Notaufnahme, den linken Arm fest verbunden, bis hoch zum Ellenbogen. Auf den Schoß hatte er eine kleine Tüte mit Medikamenten. „Was ist passiert?“ Fragte Yami und setzte sich zu ihm. „Ich bin mit dem Werkzeug abgerutscht und im Arm gelandet. Sieht aber schlimmer aus als es ist.“ Gab er eine Erklärung ab und Yami schaute sich den Arm an. Nicht so schlimm? Er war sicher genäht worden und das mit mehr als ein paar Stichen. „Freitag soll ich zur Kontrolle wiederkommen, den Verband wechseln und alles trocken halten.“ Erzählte er weiter und Yami seufzte. „Eigentlich hatte ich dich nicht für so ungeschickt gehalten.“ „Diesmal war das Material dran schuld. Fährst du mich jetzt nach Hause?“ Natürlich fuhr er ihn nach Hause und er würde auch noch ein Bisschen da bleiben. Oben in der Wohnung war Blut auf dem Stubentisch und dem Boden. Es musste wirklich schlimmer gewesen sein, als er behauptet hatte. Der Boden war dazu auch noch überseht von Glassplittern. Daran kam Yami irgendwie was seltsam vor. „Ist mit dir wirklich alles in Ordnung?“ Fragte er. „Natürlich, warum fragst du?“ Fragte Takuto gegen und ging zum Telefon. „Nur so. Wen rufst du an?“ Er wollte den Gedanken an das Glas und die Wunde vergessen. „Meine Schwägerin, vielleicht ist bei denen jetzt ja doch jemand zu Hause und kann vorbei kommen. Dann kannst du zumindest wieder nach Hause fahren.“ „Willst du mich los werden?“ Takuto seufzte auf die Frage. „Nein,“ antwortete er, „aber ich denke du solltest nach Hause fahren. Ich muss noch was arbeiten, wenn ich nicht weiter mache werde ich in drei Monaten nie fertig.“ Erklärte er und hörte gleich wie am anderen Leitungsende abgenommen wurde. „Vergiss doch mal das blöde Geschenk! Wie willst du mit dem Arm arbeiten?“ Takuto hörte ihm gar nicht zu. Er hatte genug damit zu tun zu erklären was passiert war und sich anzuhören das sie versuchte so schnell es ging seinen Bruder zu erreichen. „Hast du mir überhaupt zugehört?“ Fragte Yami, nachdem der andere aufgelegt hatte. „Ja…,“ er dachte kurz nach, „du hast gefragt wie ich weiter arbeiten will.“ Yami fragte sich in diesem Moment ob er wirklich zugehört, oder er geraten hatte. Das zweite lag, wegen der längeren Überlegung, näher als das erste. „Und wie willst du es?“ Fragte er weiter und Takuto lächelte. „Irgendwie schaffe ich das schon, muss ja.“ Yami nickte darauf. Natürlich wäre es für ihn einfacher einfach etwas zu kaufen, aber etwas selber zu machen war so viel persönlicher, wertvoll- unbezahlbar! Sie setzten sich noch kurz in die Küche. Reden wollte keiner von beiden, egal welches Thema sie finden würden. Aber wahrscheinlich gab es für die beiden im Moment so oder so nur ein Thema über das sie reden wollten. Wollten sie das? Sollte das Thema nicht schon am Nachmittag beendet gewesen sein? Zumindest sollte das Gerede darüber beendet sein. „Kommt deine Schwägerin noch?“ Beendete Yami diese bedrückende Stille, er konnte das Schweigen nicht länger ertragen. „Sie versucht meinen Bruder zu erreichen, sie kann das Baby nicht alleine lassen- der Kleine ist krank. Er müsste aber bald hier sein.“ „Dann kann ich ja doch gehen.“ Meinte Yami darauf. Eine halbe Stunde später war wieder zu Hause. Am nächsten Morgen: „Wo warst du eigentlich heute morgen?“ Fragte Seto beim Frühstück. Yami rieb sich die Augen und kratzte sich kurz am Kopf. Es war fast drei gewesen, als er wieder im Bett gelegen hatte und er hatte nicht gleich geschlafen. Wie jeden Morgen war es sieben und die beiden saßen zusammen am Tisch, mit Kaffee, Aschenbecher und Zeitung. „Bei Takuto. Der hatte einen kleinen Unfall mit einem Schneidewerkzeug und brauchte einen Fahrer nach Hause.“ Er gähnte kurz. „Sehr schlimm?“ Fragte Seto, er klang besorgt und Yami nickte. „Aber er sagt das es nicht ganz so schlimm ist. Ich wollte heute Nachmittag noch mal hinfahren, um nach ihm zu sehen. Ich mach mir ziemliche Sorgen.“ Seto nickte verstehend. Das war eine Eigenschaft die er an Yami so gern hatte. Nach Büroschluss machte Yami sich sofort auf den Weg zu Takuto. Ob der wohl zu Hause war? Vielleicht war er ja auch bei einem seiner Brüder, oder beim Arzt…das zweite wohl nicht, dazu war es ja zu spät. Den ganzen Tag hatte er über ihn nachdenken müssen. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen gehabt ihn einfach alleine zu lassen, warum wusste er selber nicht. Vielleicht war doch mehr dran an der Glasgeschichte als er gedacht hatte. Vielleicht hatte er wirklich versucht sich umzubringen und vielleicht hatte er ihn nur angerufen um ihn noch ein mal zu sehen. Vielleicht interpretierte er aber auch zu viel da hinein, er wusste es nicht. Und genau deswegen war er hier: er wollte es unbedingt herausfinden! Er klingelte. Vielleicht hätte er sich vorher ankündigen sollen. Aber ihm wurde doch aufgeschlossen. „Du?“ Wurde er gefragt. „Ich wollte nur sehen wie es dir geht.“ Takuto nickte darauf, trat vor die Tür und hielt sie so weit geschlossen das Yami nicht in die Wohnung einblicken konnte. „Gut. Ich arbeite wieder, es geht zwar nicht so schnell voran als vorher aber es geht.“ Erklärte er. „Hast du Hilfe?“ Fragte Yami weiter und Takuto nickte. „Und wer?“ „Mein Bruder. Er ist gestern noch vorbeigekommen und geblieben, aber der muss nachher wieder los.“ Erklärte er. „Kann ich dir vielleicht helfen, wenn er wieder weg ist?“ Fragte Yami und Takuto schüttelte hektisch mit dem Kopf. „Das geht nicht.“ Yami nickte darauf. Er dachte sich schon an was er jetzt wieder arbeitete: seinem Geschenk. „Kann ich dich statt dessen etwas entführen? Du kannst doch nich den ganzen Tag zu Hause sitzen und arbeiten.“ Dass das nicht die Wahrheit war wussten allerdings beide. Früher hatte er jeden Tag einfach da gesessen und an irgendwelchen Arbeiten gesessen, war nicht ausgegangen und hatte kaum Freunde gehabt. Takuto schaute Yami einfach nur an. Sein Blick sagte genau das was Yami gerade gedacht hatte. „Sagen wir es anders: du sollst nicht den ganzen Tag arbeiten, nur um mir was zu schenken- wann hast du das letzte mal sie Sonne gesehen?“ Takuto lachte. Es war schön das Yami sich so viele Sorgen um ihn machte, er fragte sich nur warum. „Denk nicht das ich nur zu Hause hocke,“ lachte er leise, „ich verkriech mich nicht mehr in meiner Arbeit- so wie früher.“ Das stimmte. „Trotzdem. Ich würde gerne mal wieder mit dir ausgehen.“ Takuto nickte darauf. Die beiden waren so selten alleine aus und es würde ihm sehr gefallen. „Gerne. Wie wäre es dann heute abend?“ Fragte er gegen und Yami atmete auf. Wenn die beiden zusammen waren hatte er ihn im Auge und war sich sicher das ihm nicht passieren würde. Er nickte darauf und verabschiedete sich. In einer Stunde wollte er ihn abholen. Abends halb acht, Yami war wie immer zu spät. Eine Stunde, hatte er gesagt, zwei waren es geworden und das tat ihm schrecklich leid. Hoffentlich hatte er jetzt nicht gedacht das er die Verabredung vergessen hatte. Er schaute hoch zu den Wohnungen. Was der wohl gerade oben machte? Von hinten wurde ihn auf die Schulter getippt. Allerdings hatte er den Menschen den er sah nicht erwartet: Jun. Beide standen einfach da und schauten sich kurz an, Yami sagte nichts. Er konnte es auch nicht, was denn auch? Jun nahm einfach Yamis Hand, schrieb mit dem Finger ein Wort in die Innenfläche, drückte ihm einen Brief in die Hand und ging wider. Yami schaute ihm einfach hinterher, den Brief fest in der Hand haltend. Das eine Wort war SORRY gewesen. Zehn Jahre…und jetzt in diesem Moment tat es so unendlich weh wie damals. Oben schaute Takuto zum tausendsten mal auf die Uhr. Vor über einer Stunde hatte Yami wieder da sein wollen, aber es war ja nicht das erste Mal das er sich verabredete und ihm was dazwischen kam, das so wichtig war das er vergessen hatte abzusagen. Allerdings konnte er vom Küchenfenster die Straße sehen und war sich sicher dass das eine Autos unten zu Yami gehörte. Er schaute wieder auf die Uhr. Vielleicht sollte er ihm entgegen gehen, dann könnten sie zumindest ohne weiteren Zeitverlust los. Als er die Wohnungstür öffnete erwartete ihn jedoch eine Überraschung: Yami saß auf dem Flur neben der Tür. Er saß einfach nur da und starrte an die gegenüberliegende Wand. „Was machst du hier?“ Fragte er ihn und stupste ihn mit dem Fuß an. „Nachdenken.“ Lautete die Antwort und Yami schaute den anderen an. „Ich hab deinen Bruder unten getroffen,“ gab er zu, „ich weiß nicht genau was er wollte, aber ich muss einfach drüber nachdenken. Stört es dich, wenn wir heute doch nicht weggehen?“ Fragte er und schaute zu Takuto hoch. Der sah einfach nur zu Yami runter. Er sah so traurig aus, dabei war doch gar nichts gewesen, nichts weiter als das sich zwei Menschen auf der Straße begegnet waren. Er reichte ihm die Hand. Er sollte aufstehen und mit rein kommen. Er würde ihm was zu trinken geben, so wollte er ihn nicht fahren lassen. Sie brauchten nicht weg gehen und sie brauchten nicht reden, wenn er es nicht wollte, aber er wollte nicht das sein Freund ihn nun so verließ, so vollkommen traurig. Drinnen ging Takuto gleich in die Küche, Yami blieb im Wohnzimmer stehen. Unter dem Tisch waren immer noch Glassplitter, diesmal hatte er aber eine Plane auf den Boden gelegt. „Den Fleck bekommst du nie wieder raus.“ Sagte er, als Takuto mit zwei Gläsern und einer Flasche wieder zurückkam und deutete auf den Blutfleck. „Mir egal, soll sich der Nachmieter drüber ärgern.“ Antwortete er darauf und stellte alles auf den Tisch. Dann wickelte er die Plane mit dem Glas zusammen und steckte sie in einen Sack. „Vielleicht hättest du das nicht machen sollen.“ Dieser Satz war Yami eher raus gerutscht als geplant gewesen. Und er wurde angesehen. Einfach nur angesehen, fragend und verwirrt. Die Bemerkung verstand Takuto nicht so recht. „Ich weiß nicht was du meinst.“ Sagte er darauf und klang sehr ehrlich, aber wieder glaubte Yami ihm nicht. Er deutete stumm auf den Verband am Arm. „Ich glaub dir nicht das du dir so eine Verletzung beim arbeiten zugezogen hast.“ Jetzt hatte er es endlich ausgesprochen. Takuto schaute kurz auf den Verband, er hatte verstanden was Yami damit hatte sagen wollen. „Du denkst wirklich ich hätte das mit Absicht gemacht habe? Wieso?“ Yami schwieg darauf einen Moment. Vielleicht hätte er diesen Gedanken doch für sich behalten sollen, vielleicht aber auch nicht. „Als ich gestern gegangen bin hast du so traurig gewirkt. Und als du mich angerufen hast…ich hab gedacht das… .“ „So ist es aber nicht,“ wurde er unterbrochen, „es war so wie ich es dir gesagt hab- wenn du wüsstest woran ich arbeite würdest du das verstehen. Ich hab dich wirklich nur angerufen weil… .“ „Und was soll dann das ganze Glas?“ „Ein Geschenk, für meinen besten Freund zur Hochzeit.“ Gab Takuto zu und Yami erschrak sich innerlich. „Du willst mir nicht wirklich erklären das du versuchst für mich was aus einem Glasblock zu hauen?“ Aber Takuto nickte auf die Frage. Er wollte nicht sagen was es werden sollte, er hatte eh schon zu viel verraten, aber trotzdem war Yami erleichtert. Erleichtert das er mit seiner Vermutung unrecht gehabt hatte- und so erleichtert wie er war nahm er seinen Freund einfach in den Arm. Es tat so gut zu wissen dass das kein Selbstmordversuch gewesen war. „Hältst du mich wirklich für so labil gehalten?“ „Ich weiß manchmal nicht für was ich dich halten soll. Du bist manchmal so komisch, verschlossen und dann sagst du auch nie wirklich was du denkst, sondern redest irgendwie drum herum. Und wenn du etwas was du denkst direkt sagst ist es wie ein Schlag. Du bist nicht labil, du bist einfach nur so wie du bist und das ist manchmal etwas exzentrisch.“ Die ganze Zeit wollte er ihn nicht loslassen und Takuto wollte auch nicht losgelassen werden. Es stimmte schon das er manchmal etwas eigenartig war und er war auch verschlossen und sagte auch nicht immer was er dachte, aber Yami konnte genau so sein. Ganz tief drinnen waren sie sich sehr ähnlich, das wussten sie beide. Am nächsten Morgen beobachtete Yami wie die Sonne aufging. Neben ihm lag Takuto. Er wusste nicht genau ob er schlief und er beobachtete ihn einfach kurz, schaute dann wieder zum Fenster. Er musste sich bald auf den Weg machen, sonst würde er zu spät zur Arbeit kommen. Er musste einfach nur aufstehen, ohne Takuto zu wecken. Aber einen Zettel müsste er ihm schreiben, zumindest das sollte er tun. Diese Nacht war seltsam gewesen und der jetzige Morgen noch mehr. Das letzte mal als er sich nach so einer Nacht einfach weggeschlichen hatte war vor Jahren gewesen, da war er sechzehn gewesen- so glaubte er sich zumindest zu erinnern. Anders als damals hatte er an diesem Morgen allerdings ein schlechtes Gewissen, während er seine Sachen zusammensuchte. Er schaute noch einmal kurz zu Takuto, er schien immer noch zu schlafen. Der Abend hatte sich anders entwickelt als sie es erwartet hatten. Es hatte eigentlich nur bei einem Film bleiben sollen, einem Film und einer Flasche Wein. Aber keines von beiden hatte irgendeine Wichtigkeit für die beiden, das Zusammensein hatte mehr Bedeutung für die beiden. Dieses Zusammensein hatte sich im Verlauf des Abends auch verändert und hatte eine vollkommen unerwartete Wendung genommen. Er verließ das Zimmer leise und ging in Richtung Küche. Wenn er Glück hatte würde er bei Takuto sogar etwas Kaffee finden und könnte sich einen Kaffee kochen. Er musste unbedingt los und sich eine gute Geschichte für Seto einfallen lassen, die Wahrheit konnte er ihm nicht sagen. „Willst du dich einfach so davon schleichen?“ Hörte er Takutos Stimme hinter sich und drehte sich um. „Ich wollte dich nicht wecken. Es ist schon so früh und ich muss noch nach Hause und mich umziehen, um acht muss ich bei der Arbeit sein.“ Er versuchte sich raus zu reden. Eigentlich war es eine Schande das er jetzt einfach so abhauen wollte, ohne ein Wort zu sagen. Takuto griff an ihm vorbei in den Schrank und holte eine Dose heraus. „Dann solltest du dich beeilen- Kaffee, den wolltest du doch, oder?“ Fragte er und setzte einen Kaffee auf. „Takuto… .“ „Sag nichts,“ unterbrach er ihn, eher er etwas sagen konnte was von Bedeutung war, „es ist nicht wichtig. Für dich hat es keine Bedeutung, also sollte es für mich auch keine haben.“ „Hat es das wirklich?“ „Du nanntest mich gestern exzentrisch, sieh das als einen weiteren Punkt dafür das du recht hast an. Natürlich bedeutet es mir etwas, es war schön, es hat mir gefallen- aber für uns beide wird es nichts weiter bedeuten. Du fährst nach Hause und ich bleibe hier und wenn du darüber nachdenkst wirst du nur darüber nachdenken warum du es gemacht hast und ob und wenn JA wie du es deinem Freund erklärst. Aber ich bitte dich: tu das nicht. Versau dir das mit ihm nicht, nicht wegen mir.“ Yami musste lächeln. Er selber hätte es nicht besser ausdrücken können, nur schlechter. Und eigentlich hatte er erwartet nicht erwartet das Takuto dieses Thema je wieder ansprechen würde. Aber es war genauso wie Yami es am Vorabend gesagt hatte: er war direkt und das tat irgendwie ein wenig weh. Er hatte Recht, es sollte unter ihnen bleiben und keinen dritten etwas angehen. Sie aßen noch zusammen und versuchten ein Thema zu finden das nichts mit dem Abend zu tun hatte, was beiden doch etwas schwer fiel. Aber überhaupt die Tatsache das sie beide miteinander reden konnten, ohne das es in riesige Verlegenheit ausartete. Das war wichtig für die beiden, sie konnten sich schließlich nicht den Rest ihres Lebens anschweigen. Als Yami runter zu seinem Auto ging musste er unweigerlich noch einmal hoch schauen. Um ehrlich zu sein empfand er genau so wie Takuto. Es bedeutete etwas, aber es sollte nichts bedeuten. Auch wenn bis her nichts die beiden auseinander gebracht hatte, das war ein Grund, sogar ein sehr gravierender, der ihre Freundschaft verändern könnte. Plötzlich fiel ihm der Brief wieder ein. Er hatte bisher nicht mehr dran gedacht, warum jetzt? Er holte ihn auf der Tasche und drehte ihn in den Händen. Was auch immer Jun ihm hatte sagen wollen, hatte er aufschreiben müssen und Yami wusste nicht ob er wissen wollte was er geschrieben hatte. Vielleicht war es eine Entschuldigung, aber dafür war es viel zu spät, vielleicht wollte er sich erklären, aber dafür gab es keine Erklärungen. Er öffnete das Kuvert und schaute sich die Handschrift an. Er wollte ihn nicht lesen, aber irgendwie wollte er schon wissen was er geschrieben hatte! Das war eine verdammte Zwickmühle! Aber er begann trotzdem zu lesen. Hallo Yami Ich schreibe dir weil ich dir nicht sagen kann, was ich dir sagen will. Ich hab mir sehr lange überlegt ob ich dir schreiben soll, schon seit damals in Chicago. Ich weiß dass das sehr lange her ist, zu lange als das du jetzt ein Wort der Entschuldigung akzeptieren würdest. Ich versuche es trotzdem. Als ich dich damals bei meinem Bruder gesehen habe, wusste ich das ich dich kenne, ich wusste nur nicht mehr woher. Als du so überstürzt gegangen bist wusste ich es wieder. Zwar glaube ich kaum das du es mir glaubst aber seit damals habe ich immer wieder darüber nachgedacht, du sicher auch. Du sicher mehr als ich und für dich war der Gedanke daran sicher schlimmer als für mich, aber es ist passiert. Und egal wie wütend du bist, ich weiß das ich es verdient habe und kann froh sein das du nicht zur Polizei gegangen bist, aus welchem Grund auch immer, hoffe ich das du mir irgendwann verzeihen kannst. Kapitel 21: Szene 21 -------------------- kurze anmerkung: heute endet etwas, an dem ich sehr lange gearbeitet habe. der letzte teil hat überaus lange auf sich warten lassen, auch wenn es nur ein sehr kurzes stück ist und es das nur gibt um alles abzurunden. es gibt keine groß0artigen überraschungen und keine plötzliche wendung. und merkt euch immer eines: wir alle lieben, leben und uns allen kann immer etwas passieren was wir nicht wollten oder was uns und andere verletzen kann. also sollten wir nicht alle geheimnise sofort mit anderen teilen und wenn dann nur mit jemandem von dem wir genau wissen das er unser vertauen verdient dde Szene21 Donnerstag zwölf Uhr. Yami saß auf einem Ledersessel in der Sitzecke im Stadtmuseum. Eigentlich hatte er gar nicht kommen wollen, aber er hatte so lange darauf bestanden. Von der Seite wurde ihm auf die Schulter getippt, Takuto hatte ihm einen Kaffee mitgebracht. Stumm setzte er sich zu ihm, sie hatten seit diesem Abend nicht miteinander geredet- zumindest nicht richtig. Die meisten aneinander hängenden Sätze die loristen und Catering Services herum ärgern musste heckte der Rest der Truppe Pläne für die Feier aus. Es sollte etwas großartiges werden, eine Feier die keiner von ihnen je vergessen sollte- schließlich war das ja auch nicht alltäglich. Und Mai und Joey hatten sie auch alle eine großartige Feier auf die Beine gestellt und das schrie gerade zu nach einer Gegenleistung. Besonders Kyle und Andrew lag viel daran für Yami und Seto ein besonderes Geschenk zu finden. Schließlich hätte er sich nie getraut Andrew hinterher zu gehen, wenn Yami nicht gewesen wäre. „Was schenkt man jemandem der bereits alles hat?“ Fragte Mai in die Runde und starrte wieder in die Zeitschrift vor sich. Sie hatte jede Menge Kataloge und Zeitungen durchsucht, nur um etwas entsprechendes für Yami zu finden, aber diese Frage beschäftigte sie schon seit Wochen. Und sie war nicht die Einzige. „Etwas das man sich nicht mit Geld kaufen kann.“ War die Antwort. Sie und Joey, Kyle und Andrew, ‚Cindy‘ und ‚Monika‘, Lisa und Conny hatten sich getroffen um endlich mal ein Geschenk auszusuchen. Aber bis jetzt hatten sie noch keine Ergebnisse. „Dann sollten wir ihnen unsere Anwesenheit schenken- weil das einzige was man nicht kaufen kann ist Freundschaft.“ War Connys Meinung dazu und damit hatte sie auch Recht- leider. „Und was könnte man ihnen schenken das was kostet und sie sich nicht leisten können?“ War Mais neue Frage und sie entlockte Kyle und Conny ein Lächeln. „Du solltest lieber fragen was man ihnen schenken könnte, woran sie nicht denken es selbst zu kaufen. Zum Beispiel einen Kinderwagen, Geld, was zum Anziehen- oder wir mischen uns in ihre Vorbereitungen ein. Ein Auto, eine Seniorenkreuzfahrt, die Flitterwochen… . Niemand kann Seto Kaiba etwas schenken das er sich nicht selbst kaufen könnte, besonders nicht Normalverdiener wie wir.“ Lautete Connys Kommentar. Natürlich hatte sie dabei Recht und jeder noch so dumme Vorschlag der an diesem Abend von ihr und den anderen gemacht wurde, wurde aufgeschrieben und über dessen Umsetzung abgestimmt. Und was war das Ergebnis der ganzen Aufregung? Die üblichen Ideen von jeder Hochzeit! Gäste, Essen, Dekoration, Termin, Kirche, Saal, chaotische Ideen der Freunde, Garderobe. Alles war einen Monat vor der Feier vorbereitet, gekauft, geladen und gemietet. Und jetzt da es wieder ans warten ging waren die beiden noch nervöser als sonst ohne hin schon. Schließlich heiratete man nicht jeden Tag. Und am zweiundzwanzigster September, in der Maria Theresia Kirche: der Pfarrer war geschockt, auch wenn er schon lange wusste was für ein Paar er traute, die Gäste waren begeistert und es war über kurz oder lang der schönste Tag in Yamis und Setos Leben. Und als sie dann auf der Feier waren und Yami sich schon innerlich darauf vorbereitete, dass seine Freunde irgend eine Dummheit ausheckten, lockerte die Stimmung noch weiter auf. „Ich hätte nicht gedacht das ihr beide heiratet.“ Scherzte Andrew und bekam einen Ellenbogenknuff von seinem Freund. „Natürlich war das klar, das dachte ich mir schon als ich die beiden das erste mal zusammen gesehen habe.“ War Kyles Meinung dazu und sie lachten. „Freut euch für uns.“ Yami nahm die beiden in den Arm und schaute rüber zu Seto, der ganz ruhig und freundlich mit Conny sprach. Sie hatten sich oft gestritten wie ein altes Ehepaar und sie hatte früher mit Gläsern nach ihm geworfen und ihm Drohungen hinterher gerufen. Und jetzt schien endlich Frieden zwischen ihnen zu sein. Nach und nach legten alle möglichen Leute Geschenke auf die Tische, große, kleine und sicher hatte jeder lange überlegt was sie schenken könnten und sicher hatten sie solche Geschenke wie Geschirr und Socken eingepackt- wie auf jeder Hochzeit. Und wahrscheinlich würden sie nichts davon wirklich gebrauchen können und sicherlich würden sie schon die Hälfte davon haben, oder doppelt und dreifach geschenkt bekommen. Takutos Geschenk hatte er noch nicht aufgemacht. Es sollte eine Glasfigur sein, hatte er gesagt, deswegen immer das Glas in seiner Wohnung, hatte er gesagt. Und es muss schwer gewesen sein, er hatte es zusammen mit Andrew rein getragen und neben den Tisch gestellt. „Ein wunderbarer Tag.“ Schwärmte Conny und nippte an ihrem Glas. „Wurde aber auch mal Zeit, war schon längst überfällig.“ Seto nickte. Er wollte sie heute weder beschimpfen, noch mit ihr streiten. Sie hatte schon immer gesagt das sie beide ein wunderbares Paar sind und das sie am besten den Rest ihres Lebens verbringen sollten. Noch vor ein paar Jahren war dieser Tag für die beiden unvorstellbar gewesen. Sie heirateten, ohne Presse, ohne kriechende Geschäftsleute, nur mit echten Freunden und der Familie. Ein Löffel wurde gegen ein Glas getippt, jetzt war der Moment vor dem Yami sich gefürchtet hatte: eine Ansprache! „Ich möchte euch allen etwas sagen,“ Seto nahm Yami in den Arm, „wie ihr wisst sind wir alle heute hier zusammengekommen um endlich die Hochzeit von unseren lieben Freunden Yami Muto und Seto Kaiba zu feiern. Wie ihr alle wisst sind die beiden jetzt schon seit fast zehn Jahren ein Paar- und endlich haben sie es geschafft sich vor den Traualtar zu stellen. Wurde ja auch endlich Zeit- und ich denke mal ich bin nicht der Einzige der das hier denkt. Wie dem auch sei: wir alle hoffen das ihr noch lange zusammen glücklich seit.“ Und es wurde geklatscht. Lange zusammen glücklich sein…lange zusammen leben…hoffentlich würde es wirklich so sein. Und kaum das die erste ersten Worte zu ende gesprochen waren, musste Kyle sich auch zum Rednerpult bewegen. „Zuerst: schön das ihr alle anderen auch gekommen seit und ich nicht alleine hier bin, danke.“ Lachen und Applaus. „Ich möchte, wie bestimmt jeder hier, erst einmal mein Mitleid aussprechen- denn jeder weiß doch das die beiden überaus zickig werden können und irgendwann die Möbel fliegen.“ Kyle lachte kurz leise bei dieser Vorstellung. „Aber bevor wir die beiden sich ins Eheleben stürzen lassen, haben Setos lieber Bruder und ich, in Komplizenschaft mit unserer lieben Freundin Yukarie Muto,“ aus dem Hintergrund winkte Yamis Mutter freundlich und lachte, „haben wir, traditions gemäß, eine kleine Bildershow vorbereitet.“ Und schon wurde es dunkel und Kyle und Mokuba hielten einen kleinen Vortrag mit alten Bildern. Seto und Yami mussten nach dem ersten Schock, wo sie sich am liebsten im Boden verkrochen hätten, herzhaft mit den anderen zusammen lachen. Danach erhob Kyle sein Glas und versprach nie wieder so etwas einzuleiten- die anderen hätten noch genug Blödsinn geplant. Und er wünschte den beiden alles Gute für ihr späteres Leben. Und jetzt begann auch die Band das erste Lied zu spielen und das Brautpaar machte den Eröffnungstanz. „Seto,“ Yukarie klatschte kurz ab, „das Geschenk ist da.“ Sagte sie und Seto nickte verstehend. „Was für ein Geschenk?“ Fragte Yami darauf und Seto lächelte. „Komm mit,“ sagte er, „es ist für dich.“ Und er zog Yami mit nach draußen. Von den anderen wurde das Gehen der beiden beobachtet und natürlich waren sie zu neugierig um das auf sich beruhen zu lassen. Draußen wartete ein Mann, im Anzug gekleidet. Es war sein Vater! Etwas erschrocken blieb Yami stehen. Durch die Tür wurden sie von Kyle, Joey, Mai, Andrew und Conny beobachtet. „Das wird böse enden.“ War Kyles einziger Kommentar darauf. Yamis Vater war ganz ruhig. Er schrie nicht rum, machte keine bösen Bemerkungen und reichte ihm die Hand. Nur zaghaft reichte Yami ihm die Hand entgegen, er konnte kaum glauben das sie sich wie neue Freunde die Hand gaben. „Alles gute euch beiden, ich hoffe ihr könnt alt werden.“ Sagte er und schüttelte ebenso Seto die Hand. Dann ging er rein…er ging tatsächlich auf die Feier! Vorbei an den fünf Gestalten die sich in der Tür zusammen gedrängt hatten, grüßte sogar noch kurz Kyle, und war dann im Saal verschwunden. „Alles gute zur Hochzeit.“ Flüsterte Seto Yami ins Ohr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)