Gerüchte von Amunet ================================================================================ Kapitel 2: Begegnungen ---------------------- Rastlos wanderte Vegeta durch den Gravitationsraum. Ihm war nicht zum Trainieren zumute. Trotz megaschlechter Laune, konnte er seine Aggressionen nicht im Kampf rauslassen. Er fühlte sich unruhig. Seit Bulmas Geburtstag, der schon zwei lange Wochen her war, hatte er nichts mehr von Kakarott gehört. Vegeta hatte angenommen, dass sein Rivale nun täglich kommen würde, doch er hatte sich geirrt. "Baka!" Der Kriegerprinz fluchte vor sich hin. Kapierte der Jüngere denn nicht, wie wichtig ihm die Speicherchips waren? Ratlos und vor allem wütend stampfte Vegeta zurück in sein Zimmer. Kurz legte er sich aufs Bett, doch er konnte nicht liegen. Er musste irgendetwas tun. Mürrisch durchwühlte er seinen Kleiderschrank, bis er endlich nach einem guten Dutzend Kampfanzüge auf seine "normalen" Klamotten stieß. Eilig schlüpfte er in seine schwarze, enge Jeans die nur Knöpfe hatte. Den obersten Knopf ließ er offen, nicht weil die Hose sonst zu eng wäre sondern, weil er das Gefühl mochte nicht so brav zu sein. Danach streifte er sich sein neustes Hemd über. Es war aus einem ungewöhnlich fließenden und weichem Gewebe. Vegeta hatte Bulma gehört wie sie sagte, dass das Hemd aus einer besonderen, extrem teueren Seide war. Und das sanfte Blau stand ihm ausgezeichnet, wie er sich selbst, nach einem Blick in den Spiegel, zugestand. Männer und ganz besonders Prinzen, sollten sich ein wenig Eitelkeit gönnen. Bei Vegeta kam dieser Luxus jedoch ziemlich kurz. Er war ein stolzer Krieger und keine männliche Modepuppe. Unter Freezers Regiment hatte er sich nie Gedanken über sein Aussehen gemacht. Wann waren ihm solche Dinge überhaupt in den Sinn gekommen? Vegeta wusste es nicht und es war ihm auch egal. Schnell zog er noch seine Schuhe (keine Socken, die konnte er nicht leiden) an und verschwand ohne sich abzumelden, durch das Fenster in Richtung Stadt. Drei Stunden wanderte Vegeta schon durch die Stadt. Sie war laut, stinkend und vor allem nervend. Es missfiel dem Prinzen, doch es war eindeutig besser, als zu Hause zu versauern. Neben dem ganzen Ärger wegen Kakarott, hatte er seinen Streit mit Bulma vom Vorabend fast vergessen. Als er jedoch einen kleinen Mann sah, der von seiner Frau auf offener Straße beschimpft wurde, fiel er ihm wieder ein. So etwas würde er der Erfinderin niemals durchgehen lassen. Keine Frau durfte ihn so demütigen. Unwillkürlich knurrte er. Die blauhaarige Schönheit hatte es doch tatsächlich gewagt, seine Männlichkeit in Frage zu stellen. "Vegeta bitte schlaf doch heute endlich mal wieder mit mir." Ihre bettelnden Augen, ihre drängende Stimme. Fast hätte der Saiyajin nachgegeben, doch er konnte nicht. Wollte nicht. Die Reaktion von Bulma war die Gleiche, wie die der letzten drei Monate. "Du Arschloch! Warum vögelst du nicht mit mir? Gefalle ich dir nicht? Hast du eine andere? REDE ENDLICH MIT MIR!" Vegeta aber blieb stumm. Was hätte er ihr auch sagen sollen? Das er keine Lust und kein Interesse hatte mit der Mutter seines Sohnes ins Bett zu gehen? Immer ließ er sie brüllen, bis sie heißer wurde. Wenn sie dann den Tränen nahe war, war er fast versucht zu erklären, was mit ihm los war, aber er war zu stolz. Manchmal hasste er sich selbst für seinen Starrsinn. "Ist es ein körperliches Problem?" Schockiert hatten sich Vegetas onyxfarbene Augen geöffnet. Jetzt kam sie schon wieder mit der Leier. Wie oft sollte er ihr noch sagen, dass er NICHT IMPOTENT war. "Vegeta ich... wir könnten dir helfen... es gibt Medikamente... du brauchst dir keine Gedanken machen. Chichi hat gesagt, dass Son Goku auch schon mal nicht hochgekommen ist." "HALLO! Ich will so etwas gar nicht hören!" Schlimm genug, dass Bulma ihn verdächtigte, aber jetzt auch noch mit Kakarott anzufangen?! Außerdem konnte er sich ziemlich gut vorstellen, weshalb sein Konkurrent bei dieser Ehefrau keinen Ständer bekam. Schon alleine diese extrem quengelnde und schrille Stimme, verursachte dem Prinzen ein schmerzhaftes Ziehen im Magen. Er wollte um keinen Preis der Welt wissen, wie sich Chichi im Bett anstellte und was noch schlimmer wäre, wie ihr Stöhnen klang. Vegeta erschauderte dank der grusligen Vorstellung. Plötzlich machte es Rumps. "AU." Irgendwer hatte ihn umgerannt. Zornig wie Rumpelstilzchen richtete er sich auf und wollte den Idioten, der es gewagt hatte ihn zu berühren so richtig schön anschnauzen, doch: "Kakarott?" *~°~* "Bitte sehr die Herren." Klackernd stellte die Bedienung den zwei Saiyajin ihr Mineralwasser und die drei Stück Kuchen pro Person vor die Nase. Nach dem Zusammenstoß, hatten sie beschlossen in ein Cafe zu gehen. Die Krieger sahen sich außerhalb eines Trainingkampfes selten und dass sie sich zufällig in der Stadt, alleine ohne keifende Weiber trafen, war das erste Mal. Son Goku fing unverzüglich an zu essen. Er hatte Hunger und war mindestens genauso schlecht drauf wie Vegeta, nur dass er es sich nicht so anmerken ließ. Ein Zuckerschub würde seine Laune beträchtlich steigern. "Wieso bist du nicht vorbei gekommen?" Fast hätte er sich verschluckt, obwohl er mit dieser Frage gerechnet hatte. "Ich konnte nicht. Chichi sie..." "Ja?" Vegeta war sehr interessiert, was sich das Weib nun wieder ausgedacht hatte. "Sie hat mir verboten dich zu treffen." "Oh Wunder sie hat sich mal was neues einfallen lassen," antworte Vegeta zynisch. Goku ging darauf nicht wirklich ein. "Sie hat mir einen Job besorgt." "Wieso denn das?" "Sie meinte ich faulenze zu viel und wir bräuchten das Geld." Der Prinz brummte abfällig dazwischen. "Sie.. ich glaube sie ist eifersüchtig auf Bulma. Sie hätte auch gerne ein Leben in Luxus und ich kann es ihr nicht bieten. Deshalb... deshalb versucht sie nach wie vor mich zu ändern." "Kakarott, auch wenn ich dich nicht leiden kann - bleib wie du bist. Lass dich nicht von dieser Schnepfe unterdrücken. Du bist ein Krieger, du bist ein echter Mann, also zeig ihr wo der Hammer hängt." *~°~* "Zeig ihr wo der Hammer hängt? Etwas blöderes hätte ich ihm gar nicht sagen können," Vegeta schimpfte mit sich selbst. Gerade war er das Gespräch mit Kakarott, von vor ein paar Stunden durchgegangen und ihm war aufgefallen, was für einen Unsinn er gelabert hatte. "Der Hammer hängt.." Kopfschütteln. Vegeta hatte sich wie ein Idiot benommen, aber wenigstens wusste er jetzt, weshalb Kakarott ihn nicht besucht hatte. Vollständig beschwichtigt war er aber erst, als er erfuhr, dass der Jüngere seinen Job als Bürobote gerade verloren hatte. Irgendwie hatte er wohl ein halbes Büro verwüstet, bei dem Versuch einer Angestellten das Kopiergerät zu richten. Kakarott hatte erzählt, dass er dem Gerät einen kleinen Schlag hatte geben sollen... Tja dummerweise, war der Schlag dann doch ein ganz, ganz, ganz klein wenig zu fest gewesen. Saiyajins waren einfach nicht gut im Umgang mit so schwächlicher Gerätschaft. Vegeta hatte mitten im Cafe einen Lachanfall bekommen, was die beschämte Röte von Kakarott nur noch mehr vertieft hatte. Für morgen waren die Zwei verabredet. Die erste Sitzung würde beginnen. Mulmig war es Vegeta schon, schließlich ging es in erster Linie um seine Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die er mit Bardock, Kakarotts Vater, bis zu einem bestimmten Grad teilte. Seufzend öffnete der Prinz die Türe zu seinem privaten Badezimmer. In der Capsule Corporation hatte fast jedes Zimmer, ein eigenes Bad. Vegetas Bad war jedoch seinen Bedürfnissen angepasst worden und hatte so einige Extras mehr, als ein normales, menschliches Badezimmer. Obwohl Bulma neugierig war, hatte bis jetzt nur Trunks diesen Raum sehen dürfen. Es war Vegetas Geschenk zu Trunks 4. Geburtstag gewesen. Seitdem badete der Halbsaiyajin gelegentlich im väterlichen Bad. Was Vegeta jedoch nicht wusste war, dass der 8-Jährige keine Probleme damit hatte auch Goten mitzunehmen. Der Raum war groß, fast so groß wie das eigentliche Zimmer. Die Wände waren mit großen weißen Fliesen, komplett verlegt. Die Badewanne hatte die Ausmaße eines kleinen Pools und war rund. Die Armaturen waren vergoldet und der Spiegel, der über dem Waschbecken hing, war kein irdischer. Auf einigen Erkundungstouren durch das Weltall, hatte Vegeta dieses edle Teil entdeckt. Der Händler vom Basar hatte keinerlei Ahnung, was er da hatte und verkaufte es dem Prinzen für einen Spottpreis. Innerlich hatte seine Königlichkeit triumphiert. Mit seinem Pokerface war er ein guter Verhandlungspartner. Der Spiegel, obwohl damals total dreckig gewesen, war so viel Wert, dass drei Dutzend von solchen Händlern niemals wieder arbeiten mussten. Es war ein Überbleibsel hoher saiyanischer Kunst. Doch das Besondere daran war, dass dieser Spiegel einst Vegeta no Ou - dem verlorenen König Vegeta-Sei gehört hatte. Es war wohl Schicksal, dass der Sohn Jahrzehnte später diesen Fund machte. Wer immer in diesen silbernen See blicken mochte, würde Weisheit erfahren. Es war jedoch der genetische Code der Königsfamilie, der das Wissen absoluter Macht übermittelte. Und dieses Wissen stand in direktem Zusammenhang mit den Speicherchips. "Badewasser!" Vegeta sagte nur dieses einfache Wort und wie von Zauberhand, drehten sich die Griffe des Wasserhahns und gluckernd lief das warme Nass in die Wanne. Es folgten noch weiter Instruktionen. Dann waren verschiedene Exsensen im Bottich, die ihren verführerischen Duft durch den Raum ausbreiteten. Nachdem er sich entkleidet hatte, ließ sich Vegeta träge in das optimal abgestimmte Badewasser tauchen. Sofort hüllte ihn die wohlige Wärme ein und die Düfte, die ihn schon vorher mit ihrem Aroma verzaubert hatten, drangen mit einer solchen Intensivität in sein Gehirn ein, dass sie fast wie eine Droge wirkten. Einige Minuten genoss er mit geschlossenen Augen, diesen nassen Wahnsinn. Und als er seine Augen wieder öffnete, gab er einen letzten Befehl an den Computer. Wie jedes Mal fasziniert, betrachtete Vegeta das Ausmaß seines Kommandos. Das eben noch strahlend hell schimmernde Badezimmer, verschwamm in einem dunklen blauen Ton. Sterne tauchten am künstlichen Himmelszelt auf. Sträucher, Gräser, Blumen und sogar Bäume modellierten sich aus dem Nichts. Dort wo Vegeta sich in der Wanne befand, war keine Wanne mehr. Die holografische Projektion hatte an ihrer statt, einen klaren Teich erscheinen lassen, dessen Wasser von einem kleinen sprudelndem Wasserfall kam. Vogelgezwitscher erklang leise in der Stille der Nacht. Vollkommen entspannt, genoss Vegeta dieses technische Meisterwerk. Er liebte es, sein persönliches königliches Badeszenario von Vegeta-Sei ins Leben zu erwecken. Schon als Kind hatte er unter diesem göttlichen Sternen behangenen Himmel seinen Körper entspannt und gereinigt - nur dass es zu damaligen Zeiten Echt war - keine Projektion. Müde döste er in dem automatisch auf 25 °C geregelten Wasser vor sich hin. Sein Geist ging auf Wanderschaft und Relaxte vor sich hin, bis... nun ja bis... ZOOM. PLATSCH. "KAKAROTT DU BAKA!" "Vegeta.. Ich... Entschuldigung.. ich..." Son Goku, der sich gerade eben zu Vegeta teleportiert hatte, stand mitten bei Vegeta in der Badewanne und versuchte sich zu entschuldigen, was ihm angesichts, der unerwarteten Situation und eines nackten Prinzen extrem schwer fiel. Mit hochrotem Kopf wollte er sich abwenden und aus dem "Teich" klettern, als er auch schon, an dass für ihn nicht sichtbare Ende der Wanne stieß, ausrutschte, auf Vegeta fiel und diesen mit ins warme Nass zog. Unter Wasser verkeilten sich ihre Körper unbewusst und erschwerten so das Auftauchen. Zappelnd und mit dem Element kämpfend brauchten die beiden Krieger wesentlich länger, als unter normalen Umständen. Prustend kamen sie wieder an die Oberfläche. Das Vegeta nackt war, hatte selbiger bereits vergessen, nicht jedoch Son Goku der den kleineren Körper umarmt hielt und die gebräunte, glatte, Ab und An von einer mehr oder weniger großen Narbe gezierten Haut, unter seinen warmen Händen spürte. "Kami so Nah war ich ihm noch nie... so Nah war ich ihm noch nie..." "Hey Baka nimm deine Flossen von mir weg!" Erschrocken stieß Goku den anderen Saiyajin weg und zwar so heftig, dass er, wenn Vegeta ihn nicht gehalten hätte, wieder ausgerutscht wäre. Verlegen konnte er nur noch ein: "'tschuldigung," murmeln und beschämt weg schauen. Es war ihm peinlich einen solchen Auftritt vor Vegetas Augen hingelegt zu haben. Schließlich hatte er doch andere Pläne mit dem Saiyajin, als sich zu seinem Hofnarren zu machen. "Und jetzt sag mir was du hier willst!" "Ähm.. was ich hier will?" "Mach endlich deinen Mund auf Baka!" "Ja also... das ist so....." Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)