Erwärme mein Herz von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 28: Die schwarze Perle ------------------------------ hallo liebe Lesenden! Oh mann... ich kann mich gar nicht oft genug bei euch für meine nachlässigkeit entschuldigen... ich hab mir diesmal wirklich viel, viel Zeit gelassen! Allerdings isses ja nicht so, dass ich jeden Tag was geschrieben hätte. Es ist einfach so, dass ich zuerst lange Zeit ne Schreibblockade hatte, aber komplett. ich war viel zu beschäftigt mit meinen Textildesin-Zeugs, ich bin zu nichts mehr gekommen, das müsst er mir glauben! Dann waren auch noch die Prüfungen im erstsemester, das war fast noch schlimmer. Stress pur! Aber JETZT endlich hab mich mal hingesetzt und dieses verflixte kapitel 28 fertig geschrieben! jaaaaaah! ^^ ich will euch gar nicht länger aufhalten... tut mir sehr leid, dass ihr sooooo lange warten musstet! Viel spass beim lesen! bis zum nachwort... ------------------------------------------ Kapitel 28: Die schwarze Perle Es war dunkel in der Zelle. Es war dort immer dunkel. Auch als Hitomi diesmal aufgeweckt wurde, fiel ihr die Orientierung zuerst schwer. Die einzige Lichtquelle war das letzte, schwache Glimmen der heruntergebrannten Fackel. „Was ist denn los?“, maulte Merle, noch ein wenig schlaftrunken von Hitomi`s Beingegend her. Seit einigen Tagen schlief die Katzendame gemeinsam mit Hitomi im Bett, da die Kälte des Berges von Stunde zu Stunde zu wachsen schien und es auch auf dem Boden nicht mehr auszuhalten war. Vielleicht war Merle auch etwas besorgt und rollte sich daher lieber hinter Hitomi`s Kniekehlen zu einem flauschigen Knäuel zusammen. Was im Moment allerdings los war, ging fast zu rasant, um von Hitomi noch im Halbschlaf registriert zu werden. Irgendjemand klopfte wie verrückt gegen ihre Zellentür und öffnete diese schon im nächsten Augenblick. Schon wieder hatte Hitomi ein Deja-vù. Baijne stand vor ihnen, die schwarzen Augäpfel glänzten im Schein seiner Fackel und das übliche, grässliche Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Guten Morgen die Damen! Ich hoffe, ihr seid bereit?!“ Baijne ging voran, durch dunkle unterirdische Gänge, die alle vollkommen gleich aussahen. Hitomi würde den Weg wohl nie wieder alleine zurück finden, außer vielleicht wenn sie einen roten Faden abrollen würde. Das einzige was sie spürte war, dass es bergab ging. Hinter ihnen gingen noch zwei weitere unheimliche Gestalten vom Volk des flüsternden Windes, die ihr und Merle ab und zu einen groben Schubs gaben, wenn sie in deren Augen zu langsam wurden. Merle fauchte jedes mal trotzig auf, ging aber mit finsterer Mine weiter. Hitomi selbst war nicht sehr wohl. Schon seit einigen Tagen nicht mehr. Und jetzt durch diese dunklen, kalten Gänge zu stolpern, trug nicht gerade zur Besserung ihres Wohlgefühls bei. Sie legte sich eine Hand auf den Bauch, so als könnte sie dem darin entstehenden Leben ein wenig mehr Wärme spenden. Sie war schwanger. Warum hatte erst Merle sie darauf bringen müssen? Ihr ungewöhnlicher Heißhunger, die seltsamen Schwindelanfälle und die leichten Stimmungsschwankungen… Alles sehr eindeutige Indizien! Hatte sie sich nicht erst vor kurzem mit Millerna darüber unterhalten? Und mit Van… Wenn alles gut ging, würde Van bald Vater werden und sie konnte ihm die freudige Nachricht noch nicht einmal mitteilen. Vielleicht würde er es nie erfahren? Sofort stiegen ihr die Tränen in die Augen, bei dem Gedanken daran… Schlimm genug, dass sie sich rund um die Uhr nach Van verzehrte, sie musst auch noch durch diesen eiskalten Berg laufen und damit ihr ungeborenes Baby gefährden. Was würde passieren in den nächsten Stunden? Wo bracht Baijne sie hin? Ihr kam seine Drohung wieder in den Sinn: „Van de Farnel wird tot sein, ehe ihr ihm auch nur eine Silbe sagen könnt…“ Bis zum jetzigen Zeitpunkt hatte sie nicht eine Sekunde auch nur entfernt an dieses Geschwätz geglaubt. Van war ein Krieger und ein guter König, es bräuchte schon ein bisschen mehr als eine fade Drohung, um ihn tot zu kriegen. Wahrscheinlich hatte Hitomi die ganze Situation aber reichlich unterschätzt… Baijne wurde jetzt langsamer, da sie zu einer Treppe kamen. Die Stufen waren ungleichmäßig und uneben. „Wo bringt man uns hin zum Teufel?!“, fluchte Merle, als sie von Baijnes Begleitern grob nach unten geschubst wurde und gegen Hitomi prallte. Sie legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf. Sich jetzt aufzuregen würde die Situation auch nicht besser machen. Baijne hatte sie Beide in der Hand, so oder so. „Halt den Mund. Wir sind sowieso gleich da…“, knurrte Baijne zurück. Hitomi bemerkte ebenfalls eine Veränderung: Im Gang wurde es immer heller und als die Treppe schließlich endete, konnte Hitomi nicht verhindern, ihren Mund vor Staunen zu öffnen. Ihr kleines Trüppchen befand sich jetzt in einem riesigen, gewölbeartigen Raum, wo sich die Wände in weit entfernter Dunkelheit nur erahnen ließen. Genauer betrachtet war „riesig“ gar kein Ausdruck… GIGANTISCH passte sehr viel besser! „Wo sind wir hier?“, fragte Hitomi atemlos. „Ich vermute, in inneren des Vulkans…“, erwiderte Merle und zeigte nach oben zu dem rundlichen Fleckchen Nachthimmel, welcher auf die Entfernung kaum zu erkennen war. „Mitten im Schacht, um genau zu sein. Der Vulkan ist schon lange nicht mehr aktiv…“, sagte Baijne beiläufig. Manchmal vergas Hitomi immer noch, dass diese Wesen alles hören konnten… Sie aber konnte im Moment ihren Blick kaum von der atemberaubenden Kulisse abwenden, während sie Stückchenweise von Baijnes Begleitern weitergeschubst wurde. Der Schacht war wirklich riesig! Die Dunkelheit lag wie dichter Nebel um sie herum und es roch noch nach Feuchtigkeit und kalter Asche. Hitomi rief sich das Stadtbild von Zaibach in Erinnerung, welches sie sich bei ihrer Ankunft gemacht hatte. Der Bergkamm begann direkt hinter der Residenz und lief dann zu einem ganzen Gebirge aus. Und dort ragte ziemlich bald jener verloschene Vulkanberg auf, den Van ihr sogar gezeigt hatte. Und darin befand sie sich jetzt? Kaum zu glauben… Erneut bekam sie einen Schubs von hinten und war dadurch endlich genötigt, auf ihren Weg zu achten. Auch hier musste sie erstaunliches feststellen: Der Schacht war komplett bedeckt mit einer spiegelglatten, schwarzen Wasseroberfläche, die im Dunkeln verschwand. Überall darauf kreuzten sich schmale Holzstege und Hitomi klapperte mit Merle, Baijne und den Anderen gerade über einen davon. Die Kälte war hier weniger intensiv als noch innerhalb der Felsen, dennoch schlang Hitomi schützend die Arme um sich selbst. Irgendetwas würde in diesem Schacht passieren, das spürte sie… Sie hatten die Felsenwand schon längst hinter sich gelassen und um sie herum lag nichts weiter als Dunkelheit und der Krater über ihnen, als der Steg plötzlich endete. Es sah so aus als würden die Holzplanken jetzt kreisförmig auslaufen. Nur wurde Hitomi von einem plötzlichen Lärm abgelenkt. Ein tiefes Summen von unglaublicher Lautstärke vibrierte durch den Schaft und Sekunden später stiegen große, sprudelnde Blasen in dem Becken vor ihnen auf. Nein, nicht nur in dem Becken! Überall, hinter ihnen, um sie herum stieg diese Luft auf und brachte das vorher so stille Wasser in wilde Bewegung. Das unheimliche Vibrieren hatte jetzt aufgehört, stattdessen war jetzt der ganze Vulkan-Schacht von einem tiefen Dröhnen erfüllt, ähnlich dem Laut eines Nebelhorns. „Was passiert hier?“, flüsterte Merle, die mittlerweile sehr nah an Hitomi herangerückt war. Hitomi zuckte ratlos mit den Schultern und versuchte stattdessen in der Dunkelheit irgendetwas zu erkennen. Umso mehr erschrak sie, als aus dem Nichts plötzlich Brisaeye auftauchte, gefolgt vom Rest des Volkes. Sie Alle starrten mit ihren schwarzen Augäpfeln in das riesige Becken vor ihnen… Wieder veränderte sich Hitomi’s Aussicht: Das Becken erhellte sich plötzlich, mehrere Stellen im ganzen Schacht leuchteten auf unheimliche Weise in unterschiedlichen Grün- und Gelbtönen auf. Niemand sagte mehr ein Wort… Wahrscheinlich würde man auch nichts verstehen, da das Dröhnen immer lauter wurde. Hitomi taten schon die Augen weh, von dem grellen Licht, weshalb sie zu Brisaeye zu ihrer Linken schaute. Das Mädchen stand starr und reglos da, wobei ihre weißen Tatoowierungen auf den Oberarmen wie schauderhafte Schemen aufleuchteten. Hitomi konnte es gar nicht verhindern: Hass tat sich in ihr auf eine übergroße Seifenblase. Wie hatte sie sich so ein einem Menschen täuschen können? Genau genommen war sie zwar gar kein Mensch, doch… Das hatte Hitomi leider erst viel zu spät herausgefunden… „Schade, dass unser Volk nicht auch noch Gedanken lesen kann…“, sagte Baijne mit seiner gehässigen, tiefen Stimme nahe an Hitomi’s Ohr. „Ich würde zu gerne wissen, was dir gerade durch den Kopf geht, so wie du die gute Brisaeye anfunkelst…“ Hitomi merkte, wie angespannt und hasserfüllt sie gerade aussehen musste, doch noch mehr ekelte es sie vor Baijnes plötzlicher Nähe und seiner abstoßenden Aura. „Glaub mir, du willst nicht wissen, was ich gerade denke…“, gab Hitomi grimmig zurück. Dabei verschränkte sie ihre Arme wieder schützend vor dem Bauch. Sie konnten ihr alles wegnehmen, aber ihr Kind würden Dornfels und seine Kumpanen nicht bekommen! Hoffentlich würde sie das auch nie vor Baijnes Ohren erwähnen… Weit weg, fast auf der anderen Seite von Gaia, befand sich Van bereits hoch über den Wolken. Er stand auf der Brücke von Allens Flugschiff und starrte in die Ferne. Nur am Rande nahm er das unendlich Wolkenmeer wahr, das sich gleißend weis vor ihm auftat. Seine Gedanken waren wie immer voll und ganz bei Hitomi. Er rief sich ihr Gesicht vors Auge, ihre wunderbaren grünen Augen und das glatte, seidige Haar. Der Gedanke, dass sie jetzt in Dornfels’ Fängen war… Er konnte das nicht mehr ertragen! Er hatte sich schon ungefähr ein Millionen Mal ausgemalt, wo sie sein könnte, wie es ihr gehen könnte und dabei querte Dornfels immer und immer wieder seine gedanklichen Wege. Van war nicht blind, er wusste, wie ein Mann einer Frau ansah, wenn er Interesse an ihr hatte… Viele Männer warfen Hitomi ihre Blicke nach, was ja auch kaum zu vermeiden war. Sie war eine wunderbare, bildschöne Frau. Aber Dornfels… Van war es nicht entgangen, dass SEINE Blicke besonders eindringlich waren. Er musste sich zwingen, sich nicht in diese Gedanken hineinzusteigern und klammerte sich daher an das große, hölzerne Lenkrad des Schiffs. „Van, reg dich nicht auf… Wir sind bald in Farnelia…“, sagte Allen eindringlich, der das Steuern des Schiffes höchstpersönlich übernommen hatte. „Ich weiß, du machst dir Sorgen um Hitomi… Du musst an sie glauben! Wir werden sie befreien und wir werden Dornfels nicht zum Zuge kommen lassen, mit was auch immer er vorhat!“ Van schnaubte nur verächtlich. „Warst du schon mal in einer Situation, wo alles gute Zureden vielleicht gut gemeint ist, für dich persönlich aber gar nichts bringt, weil die Verzweiflung einfach zu stark ist?“, fragte er herausfordernd. Allen verdrehte kurz die Augen. „Ja war ich…“, sagte er und warf Van einen Blick zu, der soviel hieß wie „Und das weißt du auch…“ Van presste seine Hände gegen die Stirn und fuhr sich anschließend durch sein Haar. Erneut kam er nicht umhin, einen verzweifelten Schrei loszulassen. „Verdammt! Da hast du es Allen! Mir geht es nur garantiert noch hundertfach schlechter!!!“, brummte er und schaute das Lenkrad in Allens Händen so böse an, als wäre es Schuld an dem ganzen Schlamassel. „Ich glaube da vorne kann ich schon die Stadt sehen!“, rief Allen als Ablenkungsmanöver. Tatsächlich: Als Van nach vorne blickte, hatte sich das dicke Wattemehr gelichtet und er sah das erste Glitzern des großen Sees. Die farnelschen Wälder hatten sich mittlerweile gelichtet, viele Blätter waren schon abgefallen, doch trotzdem leuchteten vereinzelt noch ein paar Sonnengelbe oder Feuerrote Laubbäume hervor. Die Wiesen waren nicht mehr ganz so grün wie bei ihrer Abreise, doch schien die Stadt unversehrt und warteten mit seinen soliden und einladenden Mauern auf die Rückkehr des Königs. Van spürte, wie sich seine innere Anspannung beim Anblick seiner Stadt etwas lockerte und so trat er langsam wieder an das große Panorama-Fenster der Brücke. „Ich bin ein Mann der Taten Allen…“, sagte er nun ruhig, fast leise. „Das ist mir bewusst…“, erwiderte sein Freund hinter ihm. „Deshalb ist nichts schlimmer für mich, hier herumzustehen und rein gar nichts tun zu können. Es macht mich verrückt, wenn ich daran denke, was Hitomi jetzt wohl gerade durchmachen muss!“ „Auch das ist mir bewusst…“, wiederholte Allen. „Wir müssen sie einfach zurückholen…“, sagte Van noch leiser und schloss müde seine Augen. Hitomi fühlte sich so wie das schäumende und brodelnde Wasser: aufgewühlt und unruhig. Aus der Tiefe des Vulkans stieg etwas Unbekanntes herauf und ihr war in Anbetracht dessen überhaupt nicht wohl. Trotzdem war nach schier endloser Zeit jetzt etwas zu erkennen… Das Licht im Wasser wurde wieder dunkler und der Umriss eines riesigen, unerkennbaren Objektes erschien. Was dann dort auftauchte, war wie aus einem schlechten Science-Fiction-Film: Ein riesiges, metallenes Flugschiff tauchte blubbernd und schnaufend auf, gefolgt von zahlreichen grünlich schimmernden Gymilefs im Umkreis. Das Schiff dampfte und berieselte alle Umstehende mit einem kalten Nieselregen. Hitomi konnte ihren Schock nicht verbergen: Schon der Anblick von Escaflowne vor einigen Wochen hatte sie nicht unberührt gelassen. Die Gymilefs waren ursprünglich keine reinen Kampfmaschinen gewesen, doch seit dem Krieg assoziierte man sie damit. Hitomi war der Meinung gewesen, dass alle mechanischen Krieger aus Zaibach vernichtet worden waren… Der Präsident verbarg aber scheinbar noch mehr Geheimnisse in seinem unterirdischen Berglabyrinth… Mit einem Ruck hörten die Gymilefs auf sich aufwärts zu bewegen, fast zeitgleich wie das riesige, bauchige Flugschiff. Auch das bedrückende Dröhnen stoppte und das Wasser beruhigte sich wieder. Dann ging alles furchtbar schnell. Merle und Hitomi wurden von Baijnes Helfern wieder unwirsch den Steg entlang gestoßen. Man hörte schnelle Schritte auf den Planken, VIELE schnelle Schritte! Vom Vulkaneingang her kam eine ganze Horde von Männern angelaufen, die Alle die typische weinrote Uniform Zaibachs trugen. Sie riefen sich unterschiedliche Kommandos zu und einige von ihnen trugen kantige, mattgrüne Drachenherzsteine mit sich. Was ging hier nur vor? Hitomi hatte nicht daran gezweifelt, dass Dornfels seine Drohung mit dem Krieg ernst meinte, nur… Mit Gymilefs? Sollte alles so enden wie vor 20 Jahren? Verbrannte Städte und zerstörte Leben? Wenigstens seinen Größenwahn hatte Zaibach hinter sich gelassen. Im Gegensatz zur fliegenden Festung zu Dornkirks Zeiten war das Flugschiff, - welches jetzt das gesamte, riesige Becken einnahm – nur ein kleiner Fisch. „Hitomi… Du hattest Recht! Dornfels beginnt einen Krieg!“ Merle klang erschüttert und warf ihr einen seltsam verängstigten Blick zu. Ihre Sorge um Nora und ihr Ärger über die Situation war für einen kurzen Moment nicht mehr vorhanden und ihr wurde ebenso wie Hitomi klar, welchem Schauspiel sie gerade beiwohnten. Der Beginn eines neuen, furchtbaren Krieges, oder allen anderen, seltsamen Plänen, die in Dornfels’ Kopf herumspuckten? Merle und Hitomi wurden weiter grob über die Stegbretter dirigiert, um das Flugschiff herum, welches scheinbar langsam warm lief und deshalb an verschiedenen Stellen zischende Dampfstrahlen ausstieß. Es roch genauso wie Wasser, das man zu lange hatte stehen lassen, faulig und modrig. Hitomi war es sehr zuwider an Bord gehen zu müssen, doch schienen sie unaufhaltsam auf den Eingang zuzusteuern. Das Schiff stieß einen weiteren, schnaufenden Dampfstrahl aus und damit ging mit einem quietschenden Geräusch die Heckklappe auf. Sie schraubte sich ratternd und pfeifend nach unten auf und landete hart auf den Planken des Steges. Es ging alles so schnell, Jeder schien im Aufruhr zu sein! Von irgendwoher tippelten 2 der uniformierten Zaibacher heran und brachten mehrere der Herzsteine an Bord. „Bedauerlich, dass das alles so lange dauert… Der Präsident möchte alles perfekt vorbereitet haben…“, meinte Baijne mit seinem typischen, sarkastischen Unterton. „Scheint so, ja…“, murmelte Hitomi etwas grimmig. Im Moment artete ihre Stimmung immer mehr in Griesgrämigkeit aus. Erst wurde sie von Van und ihren Freunden unfreiwillig entfernt und jetzt musste sie mit ansehen, wie Dornfels’ schräge Pläne immer mehr Form annahmen… Irgendwer hatte dem Flugschiff nun offenbar Saft gegeben. Mit einem wackligen und rostigen Dröhnen gingen die Lichter an und der vorher unheimlich dunkle Schlund hinter der Öffnung war jetzt mit schummrigem, grünem Licht erfüllt. Überall an der Außenwand glimmten kleine, runde Luken und machten die Dunkelheit des Vulkans etwas ertragbarer. Kurz darauf kam einer der umherlaufenden Zaibacher auf Baijne zu und stellte sich stramm vor ihn. „Präsident Dornfels wird in wenigen Minuten selbst eintreffen… Ich soll ausrichten, die Gefangenen werden wie nach Plan auf dem Schiff untergebracht!“ Fast militärisch korrekt verbeugte er sich mit einem kurzen Kopfnicken vor dem pechschwarzen Mann und ging strammen Schrittes wieder davon. „Gut… Ihr habt es gehört… Tut alles, wie wir es besprochen haben…“, meinte Baijne an Brisaeye und die Anderen Volksstämmigen gerichtet, woraufhin beinahe alle in diesem unerklärlichen Schimmern der Luft verpufften. Nur Baijne selbst und Brisaeye blieben wo sie waren. „Los geht’s, meine Damen…“, sagte er mit seinem typischen, undurchschaubaren Tonfall und hielt Hitomi mit einer ironischen Verbeugung die Hand wie zum Tanz hin. „Darf ich bitten?“, feixte er mit köstlich amüsierter Mine. Hitomi starrte nur angewidert auf ihn hinab und betrat kurzerhand selbst den metallenen Aufgang zum Schiff. Baijne hingegen grinste und rief: „Willkommen an Bord der schwarzen Perle! Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt…“ Van stand schon wieder an diesem Ort. Er war in den letzten Jahren viel zu selten hierher gekommen und wenn er jetzt so auf Folkens Grabstein blickte, wurde ihm ganz schlecht. Folken hatte damals auf der falschen Seite gestanden, auf der der Zaibacher… Und wegen Dornkirks banaler Ideen musste er schließlich sein Leben lassen. Van bat inständig eine unbekannte Kraft, dass sich etwas Vergleichbares nicht wiederholen würde! „Van?“ Er hörte Allen’s Stimme hinter sich, wie schon so oft in den letzten Tagen. Er war als einziger mit ihm gekommen, Alle anderen taten in der Stadt ihr Bestes, so viele Freiwillige Mitstreiter wie möglich zusammenzutrommeln. „Alles in Ordnung?“ Allen klang ein wenig besorgt. Auch er hatte im vergangen Krieg viel mitmachen müssen und dieser abgelegene Ort musste für ihn ähnliche Erinnerungen hervorrufen. „Eigentlich gar nicht…“, murmelte Van. „Was da gerade passiert… Mal abgesehen von Hitomi’s Entführung… Es ist noch nichts passiert, niemand wurde angegriffen, keine Stadt steht in Flammen, eigentlich gibt es überhaupt kein Zeichen für einen Krieg. Und doch… Ich rieche ihn förmlich.“ Er drehte sich zu Allen um. Dessen blondes Haar glitzerte in den herbstlichen Sonnenstrahlen, die sich durch die kahlen Bäume hindurch stahlen. „Da bist du nicht der einzige…“ ,sagte er bitter. Allens Blick schweifte nach links, wo der Gymilef Escaflowne friedlich zwischen einer alten Eiche und ein paar Nadelbäumen in sich zusammengesunken dasaß. An manchen Stellen hatte sich schon Rost angesetzt und schien Van und Allen davon abraten zu wollen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Ich wünschte wirklich, das wäre nicht nötig…“, seufzte Van. Er ging etwas misslaunig zu Kurò hinüber, der seinem Herrn schnaubend entgegentrottete. Van tätschelte dem großen Schwarzen kurz den Hals und griff dann in die Satteltasche. Der Drachenherzstein, den er daraus hervorzog, schimmerte in einem sanften Violet-Ton in seiner Hand. Wann war das gewesen? Vor nicht einmal 2 Wochen? Als hätte er seinen Nutzen vorhergesehen, hatte sich damals dieses riesige, schuppige Monstrum über ihren Weg gelegt. Van hatte sich den herausgeschnittenen Herzstein gut aufgehoben, nur wünschte er wirklich, er würde ihn nicht brauchen. Aber es war an der Zeit zu handeln! Es war nicht mehr zu ändern! Dem Trübsinn konnte er sich später auch noch hingeben! „Allen!“, rief er aus und marschierte schnell zu der Escaflowne. „Ich hoffe du kannst deine alte Sheherasade noch fliegen! Für ein Training ist nämlich keine Zeit mehr!“ Damit sprang er auf die Moosbewachsenen Knie des Gymilefs und rammte ihm den Stein mitten in das Maschinen-Herz. Nach dem Betreten der schwarzen Perle wurden Hitomi und Merle in einen länglichen Raum gebracht, der nur aus Käfigen bestand. Wo man hinsah, kalte, graue Eisenstangen die eine Fläche von knapp 2x2 Metern einschlossen, worin sich nichts befand, außer ein paar alte, modrige Decken. Für Hitomi und Merle wurde von Baijne und Brisaeye die erste der Türen geöffnet und nachdem sie ohne Widerrede hineingegangen waren, schnappte das Schloss hinter ihnen zu. „Schon bald werdet ihr hier Zuwachs kriegen… also benehmt euch solange!“ Baijne grinste finster. Merle funkelte mindestens genauso finster zurück und ließ dann ein aggressives, katzenhaftes Fauchen verlauten, zum Ausdruck ihrer Verärgerung. „Nicht böse sein, kleines Kätzchen… Alles wird gut! So gut, dass ihr euer Glück kaum fassen werdet…“, prahlte der schwarze Mann weiter und der Schmuck in seinen Haaren klimperte dabei wie zur Zustimmung. Brisaeye sagte nichts. Sie hatte schon lange nichts mehr gesagt, stellte Hitomi gerade fest… Das Mädchen stand nur da und schwieg, wobei sie abwesend in ein unerklärliches Nichts blickte. „Komm Merle, lass dich nicht ärgern…“, meinte Hitomi dann nur und zog die Katzenfrau langsam zu sich heran, während Brisaeye und Baijne unter flimmernder Luft den Raum verließen. „Argh! Dieser MIESE, miese und abartige Kerl!“, fluchte Merle und rüttelte wütend an den Gitterstäben. „Wie kann man nur so garstig sein?!“ „Merle, beruhige dich…“, sagte Hitomi sanft. Ihre Wut, die noch vor Minuten ihr ganzes Denken eingenommen hatte, war jetzt wieder verflogen und sie empfand nur noch tiefes Mitgefühl für ihre einzige verbliebene Kameradin. Diese ließ erneut ein tiefes, wütendes Brüllen aus der Kehle rollen und rutschte dann an den harten Gitterstäben hinunter. Hitomi beugte sich zu ihr hinunter und griff nach ihren Händen. „Merle…“, wiederholte sie mit warmer, besänftigender Stimme. „Hör auf zu kämpfen…“, sagte sie, nachdem Merle ihr die Hände mit einem knurren entziehen wollte. „Ich soll aufhören zu kämpfen?! Ist dir klar was du da sagst? Dann kann ich diesen… diesen Menschen meine Nora auch gleich auf dem Silbertablett servieren!“, fauchte sie zurück. Hitomi seufzte. „Ich meine ja, nicht dass du gegen Dornfels aufhören sollst zu kämpfen… Hör auf, gegen MICH zu kämpfen… Ich weiß, dass du es mir auf ewig nachtragen willst, wie ich mich vor so langer Zeit verhalten habe, aber ist das jetzt nicht vollkommen unwichtig? Sie haben dir deine Tochter genommen und mich von denen weggerissen, die ich liebe. Wie sitzen jetzt im selben Boot Merle, im wahrsten Sinne des Wortes…“ Sie griff erneut nach Merles Händen und diesmal zog sie sie nicht weg. „Wäre es nicht an der Zeit, uns zu vertragen? Wir stehen JETZT vor viel größeren Problemen, als noch vor 20 Jahren…“, sagte Hitomi leise und drücke Merles warme Hände fest. Sie hatte zwar gedacht, dass sie in der Zelle, tief im Felsen zu einer Art „stillen Übereinkunft“ gekommen waren, aber Merle schleppte ihre Abneigung gegenüber Hitomi immer noch mit sich herum. Jetzt mussten sie es ausdiskutieren… Hitomi seufzte erneut. „Du weißt dass ich recht habe…“, sagte sie und zwang Merle, ihr in die Augen zu sehen. In Merles dunkelblauen Seelenfenster sah sie zuerst ein wenig Zweifel, Widerstreben. „Komm schon, überwinde deinen Dickkopf…“, forderte Hitomi sie schmunzelnd auf. Fast unmerklich hoben sich Merles Mundwinkel an. „Naja…“, seufzte sie, „Irgendwer muss ja auf eine schwangere Frau aufpassen…“ Hitomi war, als würde ihr eine ungeheure Last von den Schultern genommen. Erleichtert drückte sie Merle an sich. „Ich danke dir… Du wirst es nicht bereuen…“ -------------------------------------------------- Nachwort: So. Ich hoffe auch, dass ihr es nicht bereut habt, immer noch in dieser Story mitzulesen! ^^ gleich mal zu ein paar Dingen: No 1: Merle und Hitomi vielleicht kommt es euch so vor, als wär diese versöhnung jetzt ein bissl zu easy abgelaufen, aber mein gott... wenn man schon ein paar tage zusammen in einem verliess sitzt und sich zwangsweise miteinander beschäftigen muss, so muss sich da langsam mal was tun. und merles Ausraster auf der schwarzen Perle ist der entscheidende Punkt. Ich mein, die beiden werden jetzt sicherlich keine Freundschaftsarmbänder austauschen oder sowas (witzige Vorstellung...), aber sie können immerhin wieder wie zwei normale menschen miteinander umgehen. wie gleich zum nächsten PUnkt kommen. No 2: Die schwarze Perle Wenn ihr ein bisschen nachdenkt, werdet ihr sicherlich gleich sagen: "Ey, das hat die doch aus Fluch der Karibik geklaut" ich muss zugeben, das ist nicht ganz falsch... ^^ ich meine, ich habs nicht absichtlich geklaut. Ich wollte diesem blöde schiff eigentlich erst gar keinen namen denken... aber Baijne ist schuld. Dass Baijne ein wenig Ähnlichkeit mit jack sparrow haben soll, zumindest was frisur und Grinsen betrifft, habe ich ja schonmal erwähnt. und naja, als er Hitomi auffordert, an bord zu gehen, hat irgendwas gefehlt... Ein name musst her! und das ist mir sofort die "Black Pearl" in den Sinn gekommen. Was allerdings lustig ist: Das schiff sieht ja in meiner Vorstellung fast wirklich aus wie eine schwarze Perle: Bauchige form, schwarz, angsteinflössend. Also, die Black Pearl gehört natürlich Disney, Jerry Bruckheimer, wem auch immer, aber die "schwarze Perle" gehört jetzt mir und meiner geschichte! ^^ No 3: Das volk ich hab euch ja schon viele viele infos übers Volk gegegeben. Allerdings ist mir heute beim beta-lesen aufgefallen, dass vielleicht doch noch ein paar fragen aufgeworfen werden können, was das "hören" und das "verpuffen" betrifft. Also, das Volk kann natürlich nicht ALLES hören... ich habe das nicht festgelegt, wieviele kilometer im umkreis oder so... Was van in farnelia sagt, können sie von zaibach aus auf jeden Fall NICHT mehr hören! ich würde mal sagen, an dem ort, wo sie sich befinden. Wenn sie sich also in der zaibacher residenz befinden, können sie sicherlich alles hören, was dort vor sich geht, aber nicht was der nächste nachbar so in seinem haus sagt, das wäre ja unsinnig. Und das mit dem "verpuffen". Sie können sich natürlich auch nicht nach Belieben auf ganz Gaia hin und her "beamen". ich würde sagen, auch nur an dem Ort, wo sie sich befinden. Also innerhalb Zaiachs, also der Stadt, auch nur innerhalb der Stadt. Das ist mir nur so gekommen, nicht dass ihr euch da wundert... Dieses "beamen" ist natürlich eine nützliche Sache, aber ganz allmächtig ist das Volk ja auch nicht! ^^ ok. das wars denk ich an punkten, die mir dieses mal einfallen. mich würde eure meinunge jetzt interessieren und zwar wirklich. Es gibt schon noch ein paar kapitel... ich habe jetzt mal sooo 33 angepeilt. aber was ihr BIS JETZT so denkt, bitte her damit. wie fandet ihr dieses kapitel? ist euch die story noch nachvollziehbar? Das ist wirlich wichtig für mich! Beschwerden, kritik oder lob, bitt immer her damit! ^^ ach ja, noch was: Meine Aktuelle beta-leserin ist einfach viel zu beschäftigt für diesen job. ich glaub die letzten 4 kapitel habe ich ohne ihr durchlesen hochladen müssen... Das ist natürlich manchmal blöd, weil eine zweite meinung vor dem veröffentlich schon nicht schlecht ist... und manche rechtschreibfehler übersehe ich auch... ^^ ich meine, es sind ja nicht mehr so viele kapitel, aber wenn jemand von euch lust hätte, das zu machen, dann schickt mir doch bitte ne kurze Bewerbungs-Ens... *muhaha* Deutsch- und Escaflowne Kenntnisse erwünscht! ^^ also. machts mal gut. ich hoffe für mich und für euch, dass das nächste kapitel nicht gar so lang dauert. wobei, ich hab ja jetzt semesterferien, da könnte schon was gehen... ^^ ABER wenn nicht: habt geduld mit mir! ich werde diese story auf keinen fall abbrechen! schliesslich hab ich das ende schon im kopf! *gg* das muss noch niedergeschrieben werden! also, bis bald! Und denkt immer dran: Alles ist gut, solange ihr wild seid! (gomen, bin grad im wilde kerle-fieber... ^^) ade, Chiyo-san Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)