Fight of the gigants von abgemeldet ================================================================================ The second capitel ~ Erinnerung ------------------------------- Die drei Mädchen rannten auf der menschenleeren Straße entlang. "Wollt ihr wirklich mitkommen? Es könnte gefährlich sein.", fragte die mittlere schnaufend. "So einfach wirst du uns nicht los. Wenn du gehst, gehen wir auch. Ende und Aus." Die drei bogen um eine Ecke. Auch hier war alles dunkel und still. "Komisch... ansonsten ist hier doch immer bis früh Betrieb. Wo sind die nur alle?" "Die Ratten verlassen das sinkende Schiff." An einer Kreuzung blieben die drei schnaufend stehen. "Und wohin jetzt?" Es handelte sich bei den Mädchen um Lixon, Niril und Enigma... in einer Frühausgabe. "Keine Ahnung. Als sie hier waren, haben sie mich entdeckt und zurück gebracht." Die Mädchen hatten einen Erlebnisreichen Tag hinter sich... und das sollte sich auch erst mal nicht ändern. Im Laufe des Vormittags war ein Zettel bei den Ashiri eingetrudelt, der eine Herausforderung der Zushiri behielt. Naskai - der Anführer der Ashiri - hatte den Zettel den jüngsten Mitglied vorenthalten. Dieses jüngste Mitglied war Lixon gewesen. Doch so einfach wollte die nicht aufgeben. Sie wollte ihren Freunden helfen, also folgte sie ihnen heimlich. Als sie entdeckt wurde, wurde sie zurück gebracht und eingesperrt. Nachdem Lixon ihre alten, besten Freundinnen Enigma und Niril über Handy benachrichtigt hatte, kamen die beiden vorbei und befreiten sie. Darauf hin sind alle drei losgestürmt - in der Hoffnung die Ashiri wieder einzuholen. Doch die Hoffnung war vergebens gewesen. "Vielleicht kannst du...?" Lixon schüttelte den Kopf, noch bevor Niril weiter reden konnte. "Ich kann mich als Tier noch nicht meinen Instinkten stellen, ich würde euch beißen." "Das ist das Risiko wert." "Genauso wie den anderen Menschen zu sagen, was ich bin?" "Nun wir wissen es auch... und wir sind nicht so wie ihr. Wir sind... normal.", erwiderte Enigma. Lixon schnaubte. "Na gut... aber sagt nicht, ich heute euch nicht gewarnt." Sie schloß die Augen und konzentrierte sich auf ihr inneres Wesen. Sie stellte sie sich vor, wie sie das Tier sah: Eine schwarze, tödliche Masse, die sich nach und nach der Beute näherte, um dann ihre mächtigen Zähne in sie zu schlagen. Sie sah sie wie sie reglos wartete, bis ein anderes Beutetier in ihrer Nähe war. Sie bis in die Schnauze eines Wüstenfuchses, der nicht vorsichtig genug gewesen war. Sie stellte sich vor, wie sie zu diesem Wesen wurde... sie spürte die Veränderung. Während sich all ihre Organe neu ordneten und die Knochen umformten, während ihre Haut zu schuppen begann und ihre Haare fielen, ihre Zähne schrumpften und wuchsen zu gleich, ihre Augen wurden starr. Dann schlugen sie ein: Die Instinkte. Futter... Gefahr... Kälte... Fauchend richtete sich Lixon auf, riß ihr Maul auf und zeigte ihren Freundinnen die Zähne... die sich nun einer wütenden Schwarzen Mamba entgegenstellten... Die schwarze, kleine Schlange hob drohend ihren Kopf. Enigma und Niril wußten um das starke Gift, welches diese Schlange austeilte. Würden sie gebissen, wären sie nur Minuten später tot. Vor ihnen hatten sie den schrecken Afrikas: Die giftigste Schlange der Welt. Keine der beiden wagte es sich, zu rühren. Die Zunge der Mamba untersuchte immer und immer wieder die Luft, in der Hoffnung die beiden Mädchen... die Gefahr... aufzuspüren. Sie roch sie... und spürte die Wärme die von ihnen aus ging, doch der Mamba war es irgendwie, als müsse sie die beiden nicht fürchten. Sie würden nichts tun. Langsam traten auch andere Gerüche in ihr Bewußtsein. Viele davon waren schrecklich und stanken. Doch eine kamen ihr ebenso bekannt vor, wie die Mädchen. Langsam schlich sich das menschliche Denken in die Schlange ein... und bald hatte sich Lixon wieder unter Kontrolle. Zufrieden senkte sie den Kopf und starrte die Füße der beiden Mädchen an. Dennoch versuchte sie die Spur der Ashiri ausfindig zu machen... was ihr auch gelang. Sofort schlängelte sie mit einer Geschwindigkeit los, die man so einem kriechenden Objekt nicht zutraute. Die beiden Mädchen folgten dem gefährlichen Tier, wohl bewußt das diese ihre Tritte durch den Erdboden spürte. Eine halbe Stunde später wuchs die Schlange wieder in die Höhe. Langsam wurde aus der Mamba wieder ein Mensch und schon bald stand Lixon vor den anderen beiden Mädchen. "Ich wie jetzt wo sie sind... am Hafen. Da müssen wir hin!" Schon rannten die drei wieder durch die verlassenen Straßen, bis hin zum Hafen. Dieser war kein idealer Aufenthaltsort für drei so junge Mädchen. Hier strichen Diebe, Zuhälter, Mörder und noch weit aus schlimmeres herum. Doch heute waren diese sehr menschlichen Gestalten nirgends zu sehen. Ebenso wie die Menschen in der Stadt spürten sie, das etwas im Busch war... und waren damit weg vom Fenster. Die Mädchen kamen ohne weiter behelligt zu werden an ihren Ziel an. Dort sah es aus wie auf der Schlachtbank. Nicht nur das überall Blut war, nein... auch Leichen und Kadaver lag auf den Boden. Nur noch wenige kämpften, doch am schlimmsten war das, was da im Wasser schwamm: Eine riesige Krake mit meterlangen Tentageln. Immer wieder lies sie ihre neun mächtigen Arme auf die kämpfenden Ashiri nieder sausen und zog sogar ihre eigenen Leute mit ins Wasser. Ihr mächtiger Leib hatte das Meer in der näheren Umgebung aufschäumen lassen. Wilde Strudel tanzten auf der Oberfläche. Manchmal - wenn gerade eine Welle über das Ungeheuer hinweg spülte, konnte man den mächtigen Schnabel des Tieres erkennen. Lixon schnaubte. "Ihr bleibt hier!", befahl sie und schon rannte sie auf die Kämpfenden zu. "Lix! Bleib hier!", rief ihr Enigma hinter her, doch die Ashiri hörte nicht auf sie. Ohne weiter zu zögern rannte Enigma los. Niril blieb, wo sie war... drehte dann jedoch um und rannte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Lixon war inzwischen bei der kämpfenden Gruppe angekommen. Von ihren Leuten standen inzwischen nur noch drei weitere, unwichtigere Neulinge, die keine besonderen Posten bei den Ashiri einnahmen. Auf der anderen Seite war eine weit größere Übermacht. Neben der Kraken waren dort auch andere, ähnliche Killermaschinen. Vorne weg eine riesige, schwarze Fledermaus, die gerade Naskai die letzten Tropfen Blut aus den Adern saugte. Anschließend wandte sich das mannshohe Tier zu den restlichen Überlebenden um. Sie stieß ihre nicht hörbaren Schreie aus, um ihre nächsten Opfer auszulotsen. Das erste was ihr auffiel, war das rennende Menschlein - Enigma - deren warmes Blut verführerisch roch. Weiterhin Ultraschallwellen ausstoßend erhob sie sich in die Luft. Rufe drangen an ihr Ohr, doch sie verstand kein Wort von dem, was sie sagten. Dann war die Fledermaus bei ihrer auserkorenen Beute. Mit ihren kräftigen Hinterbeinen nagelte sie Enigma auf den Boden, dann begann sie sich in ihre menschliche Gestalt zu wandeln. Kurz darauf wurde Enigma nicht mehr von einer übergroßen Fledermaus festgehalten, sondern von Yod, einen der grausamsten Kämpfer der Zushiri. In seinen Augen glühte die reine Blutgier, obwohl er menschliche Gestalt hatte, so war er immer noch geistig eine Fledermaus. Als er lächelte - ein gemeines, hinterhältiges Lächeln - zeigte er die spitzen Zähne, die er seiner Tiernatur verdankte. Enigma erkannte die Gefahr in die sie schwebte. "Yod... nein. Bitte." Doch der Mann hörte nicht auf sie. Gierig schlug er seine Zähne in ihren Hals. Kurz darauf fühlte ihr Blut seinen Mund. Gierig trank er. Als kaum noch ein Tropfen Blut in ihren leblosen Leib war, warf er sie kalt ins Meer. Dann drehte er sich zu den anderen um. Inzwischen waren nur noch zwei Ashiri übrig. Lixon starrte Yod erstarrt an. Sie kann ihn. Sie kannte ihn zu gut. Wenn er nicht gerade blutgierig war, so war er der Geliebte von Enigma. Doch nun leuchtete in seinen Augen der Wahnsinn. Er hatte Enigma nicht erkannt. Und keiner von den drei Mädchen hatte gewußt, das Yod zu den Feinden gehörte. Nun war es zu spät. Enigma war tot. Rachegefühle eroberten Lixons Verstand. Sie wollte losstürmen, doch genau in den Moment griff die Krake nach ihr, hob sie hoch und wollte sie zerquetschen. Doch die Wandlung begann bereits. Lixon wurde abermals zur Mamba. Zischend biß sie in die Tentakel des größeren Tieres und spritze einen Teil ihres Gifts in dessen Fleisch. Röhrend lies die Krake die Schlange los und tauchte weg. Die Schlange landete hart auf den Boden und schlängelte zischend auf Yod zu, der verrückt grinsend noch immer dort stand, wo er Enigma ermordet hatte. Er starrte den gefährlichen und wütenden Tier furchtlos entgegen. Doch es sollte nicht dazu kommen, daß das Tier den Mann beißen konnte. Plötzlich tauchte ein stolzer Adler auf, schnappte sich die Schlange und trug sie weiter weg. Er hatte sie so geschickt gefangen, daß er sie direkt am Genick hallten konnte. Etwas entfernt lies er sich nieder. Kurz darauf war auch Zark anwesend. "Hört sofort auf!" Seine Stimme hallte über den Kampfplatz hinweg. Wie immer wenn einer der Neutralen anwesend war, wurden diese beachtet. Die Neutralen waren ein mal mehr mal weniger angesehenes Völkchen und Zark war in beiden Gruppen sehr bekannt und geschätzt. Wütend wandte er sich an den noch immer blutgierigen Yod. "Schämen solltest du dich! Du hast eine Unschuldige ermordet. Sie hatte nichts mit den Kampf zu tun. Der Rat wird über dein kommendes Schicksal entscheiden Yod der Vampir! Bis dahin verschwindet! Verschwindet und wagt es nicht noch einmal solch einen Kampf zu führen!" Damit drehte er sich ab und verschwand wieder in den dunklen Gassen der Stadt. Lial lies Lixon los und flog hinter dem Neutralen her. Die Mamba hatte sich inzwischen wieder beruhigt und lag nun einfach doch, ohne auch nur eine Bewegung von sich zu geben. Die Zushiri verschwanden nach und nach. Nur Lixon und Yod blieben. Die Erstere verwandelte sich wieder in das, was sie eigentlich war: Einen Menschen. Sie lag weinend auf den Boden, trauerte um ihre tote Freundin und verfluchte Niril und Yod. Yod selbst kam in der Zeit wieder zu sich. Als ihm klar wurde, was er getan hatte, traf ihn der Kummer tief und hart. Er sah hinüber zu der Ashiri, drehte um und lies sie allein. Versunken in seinen eigenen Gedanken, in Haß auf sich und seiner Blutgier. Tage vergingen in denen er nur so dahin dämmerte. Tage an denen er nichts wahr nahm, nichts fühlte. Manchmal war ihm so, als würde er Enigmas sanfte Stimme hören, die ihm verzieh und ihn tröstete. In anderen Momenten beschimpfte sie ihn... doch er wußte das es nur Einbildungen waren. Enigma war niemand der so einfach beschimpfte. Sie hielt auch zu Menschen, die große Fehler machten. Wäre sie jetzt hier, würden beide darüber reden. Sie würde ihn trösten, auf ihre einzige, wunderbare Art... Er wollte sie zurück haben. Doch als dann jemand kam war es Lial, ein Neutraler. Er führte den deprimierten Zushiri vor den Rat, wo sein Schicksal entschieden werden sollte. Man stellte ihn vor die Wahl: Entweder er wurde zu einem Neutralen, oder zu einem Ashiri. Der Weg zurück zu den Zushiri war ihm versperrt. Yod wählte. In Gedenken an seine Frau wählte er die Ashiri. Kurz nachdem auch die einsame Lixon das Feld endlich räumte, huschte eine einzelne Gestalt über den Hafen. Sie rannte zum Meer und sprang ohne zu zögern hinein. Einige Minuten blieb sie unter Wasser, bis Niril samt Enigma wieder nach oben stießen. Niril brachte ihre Freundin an Land. Die Verletzte hatte sehr viel Blut verloren, doch sie lebte noch, was mehreren Wundern auf einmal glichen. Ihr Puls war schwach und sie war ohne Bewußtsein. Ihr Atmung war extrem flach und sie war unterkühlt. Wenn sie nicht bald Hilfe bekommt, würde sie sterben. Ohne zu zögern rannte Niril zu dem nächsten Haus und klingelte die Einwohner aus den Federn. 24 Stunden später lag Enigma auf der Intensivstation. Sie hatte mehrere Bluttransfusionen hinter sich, wurde künstlich beatmet und zeigte ansonsten kaum eine Reaktion. Unterhalb ihrer Hüfte waren die Nerven lahm gelegt - sie würde nie wieder laufen können. Außerdem war unklar, ob sich ihren Nervensystem jemals von den akuten Sauerstoffmangel erholen würde. Die Unmengen an Salzwasser hatten sie zudem ausgetrocknet. Sämtliche Ärzte war es ein Rätsel, wie sie es überhaupt geschafft hatte zu überleben. Niril sorgte dafür, das Enigma auf Kosten der Versicherung nach Amerika geflogen wurde. Dort sollte es einen Arzt geben, der sich speziell für solche Wunderfälle wie Enigma kümmerte. Nach einem Jahr wachte Enigma wieder aus dem Koma auf. Monate lang wurde sie aufgepäppelt und gepflegt, doch sie würde nie wieder so sein wie vorher. Aber sie hatte unheimliches Glück. Ihr Denken war nicht eingeschränkt, aber ihr Sehzentrum hatte stark gelitten. Auch würde sie für den Rest ihres Lebens an chronischer Schwäche leiden, aber sie lebte... und ihr einziger Gedanke war Yod. Nicht weil sie sich an ihn rächen wollte. Sie liebte ihn trotz allen, sie vermißte ihn, sie wollte zu ihm. Zweieinhalb Jahre nach dem Kampf wurde sie zurück nach Berlin geflogen, wo sie ein weiteres halbes Jahr lang behandelt wurde. Doch mit der Zeit bestand sie immer fester darauf zu ihren Geliebten zu kommen. Niril - die die ganze Zeit nicht von ihrer Seite gewichen war - besorgte sich vom Arzt eine Genehmigung und so waren sie unterwegs nach Rostock... der Heimatstadt von Lixon, um zu ihr zu ziehen. [/The second capitel] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)