Butterfly von Jonnella (Vorgeschichte zu "Time flies by...") ================================================================================ If you... --------- Haiiii!! ^o^ *quietsch* Jaaa...mann, bin ich aufgeregt! Dies hier is also meine Sidestory bzw. Vorgeschichte zu "Time flies by..."...jaaaa, hier erzähl ich, wie sich Marik und Leya kennengelernt haben, wie ihre Kindheit verlief...und was dann folgte...^^ Bin irre gespannt, wie sie euch gefällt!! *rumbibber* Nya...also dann! ^^ *knuffelflausch* Johanna ----------------------------- "Denkst du wirklich, dass das richtig ist?" "Na hör mal... natürlich nicht!" Emilio seufzte. Es war wirklich immer dasselbe mit Leya. Dauernd musste man ihr hinterherlaufen...und auf sie aufpassen. Ihr neuester Plan war natürlich wieder eine Katastrophe, das sah er schon kommen... "Also, Leya, was ist denn nun?" Ein kleines Mädchen mit gelockten, schwarzen Haaren kam zögernd näher und warf einen scheuen Blick auf Leya, die mit einem angespannten Gesichtsausdruck noch immer hinter dem Dornenstrauch hockte. "Leya? Was...was hast du vor?" Emilio seufzte. "Tja, Sara, deine beste Freundin will dem Scheich dort die Brieftasche stehlen...." Der 11jährige hob die Schultern. "Ich hab natürlich versucht, es ihr auszureden, aber wie üblich wollte sie nicht hören..." Leya grinste. "Mein lieber Emilio, würde ich dauernd auf dich hören, hätten wir ungefähr so viel Spaß wie..." "Dauernd? Als ob du auch nur einmal darauf gehört hättest, was dein großer Bruder dir sagt..." Mittlerweile hatte sich der Marktplatz geleert, die heiße Sonne brannte nicht mehr ganz so erbarmungslos wie zuvor auf die Kinder nieder. Leya löste das Tuch, mit dem sie ihre Haare hochgebunden hatte, und schüttelte die blonden Strähnen... "Oh großer, geflügelter Drache des Ra...sprich mir nach!" "Oh großer, geflügelter Drache des Ra..." Ein mürrischer Blick. "Ist das alles, Marik? Mehr Ehrerbietung bringst du unseren Göttern nicht entgegen? Wie soll ich aus dir denn jemals einen würdigen Nachfolger des Grabwächterclans machen?" Marik seufzte. Es war wirklich hoffnungslos. Egal, wie sehr er sich auch anstrengte, er konnte es seinem Vater nie rechtmachen...dabei versuchte er es doch so. Er sehnte sich geradezu krankhaft danach, auch nur einmal den Anflug eines Lächelns in dem Gesicht seines Vaters zu sehen...versuchte, ein guter Nachfolger desselben zu werden. Aber das würde er niemals schaffen. Diese Augen waren hart, unerbittlich...und ohne jegliches Anzeichen von Liebe... KLATSCH! "Marik!!! Hast du nicht zugehört?!" Der Junge mit den lavendelfarbenen Augen führte mechanisch eine Hand an die glühende Wange, schluckte die aufsteigenden Tränen hinunter. Tränen würden es nur noch schlimmer machen...und sie konnten ihm auch nicht helfen... Niemand konnte ihm helfen. "Ich hoffe, du hast es nun begriffen. Also, von vorne." "Oh großer, geflügelter Drache des Ra..." Der Mann schmunzelte. Man konnte sagen, was man wollte, aber dieses Mädchen war wirklich außergewöhnlich... "Also gut, Kleine. Wieviel?" Das Mädchen strich sich kokett durch die blonden Locken. "Nun...einen Hunderter müssten sie schon springen lassen...immerhin ist das hier bestes Kraut. Ich gebe ihnen mein Wort darauf!" Ihr Gegenüber schüttelte leicht den Kopf. Als ob er auf das Wort eines Zigeunermädchens etwas geben würde...gut, auf den ersten Blick sah die Kleine nicht gerade typisch für diesen Abschaum aus...verhältnismäßig helle Haut, helle Augen, und nicht zuletzt die blonden Haare...aber ihre Kumpanen, die sich einige Meter weiter hinter einem Busch herumdrückten, gehörten ganz eindeutig zu einem der Clans. Nun, wie auch immer, das Rauschkraut, das ihm das Mädchen anbot, schien wirklich von guter Qualität zu sein, daran war nicht zu rütteln. Was den Scheich dagegen störte, waren die lauernden Blicke des Mädchens...aber wenn es dachte, sich in irgendeiner Weise zu bereichern- ER wusste, wie man mit diesen Gören fertig wurde... "Hundert? Also gut..." Er winkte einem seiner Diener. Dieser näherte sich rasch, holte einen Lederbeutel heraus und reichte sie dem Scheich, der sich nun an Leya wandte. Langsam zog er Geldschein um Geldschein heraus, bis er endlich die entsprechende Summe in der Hand hielt. Er beugte sich vor, hielt dem Mädchen das Geld entgegen. Und verbarg ein kaum wahrnehmbares, schimmerndes Glänzen in demselben Ärmel... Leya nickte leicht, als der Mann das Geld zuende abgezählt hatte, griff in die Tasche ihres Rocks und holte ein kleines Päckchen heraus. Sie tat es dem Mann gleich, näherte ihre Hand, die das Päckchen hielt, langsam der des Mannes. Ein Glänzen...ein rasches Zustoßen. Ein Schrei. "Ich habe euch ein wenig Koshari zurechtgemacht. Wenn ihr also möchtet..." Marik seufzte, schüttelte dann leicht den Kopf. "Danke, Odion. Aber...ich muss lernen. Ich kann die Betonung der einzelnen Silben immer noch nicht richtig, hat Vater gesagt." Ein schwaches, unechtes Lächeln. Odion nickte und verließ den Raum wieder, ging in seine eigene, kleine Kammer. Dort ließ er sich auf seinem Nachtlager nieder. Manchmal...manchmal fragte er sich, ob das alles wirklich richtig war. Musste eine ganze Sippe ihr Leben wirklich nur dem Pharao widmen...war das notwendig? Und vor allem...konnte Marik dieser Belastung standhalten? Er lachte nicht mehr, hatte an nichts richtig Freude. Und dabei war er doch ein Kind. Ein Kind von sieben Jahren...ein solches kind stürzte sich mit einer solchen Verbissenheit, einer solchen Verzweiflung ins Lernen und auf seine Pflichten, und das alles, um es seinem Vater rechtzumachen. Und diesem war niemals etwas recht. Der junge Diener zuckte zusammen. Da...da war ja noch etwas, das Marik nicht wusste. Was ihm noch niemand gesagt hatte. In drei Jahren...die Grabwächterweihe. Es fuhr ihm kalt den Rücken hinunter. Nein...nein, das KONNTE er Marik nicht sagen. Es war besser, wenn er es erst kurz vorher erfahren würde. Diese zusätzliche Belastung würde ihn jetzt nur vollends niederdrücken...besser, er versuchte seinem kleinen Herrn bis dahin das Leben wenigstens etwas leichter zu machen... Marik seufzte, legte die Feder nieder. Sein Handgelenk schmerzte...wie tausend kleine Nadelstiche. Und dabei lagen noch so viele Schriftrollen vor ihm, die er noch nicht übersetzt hatte...egal, wie hart er auch arbeitete, es schienen immer mehr zu werden. Der Junge erhob sich, ging auf die Steinwand des Zimmers zu. Lehnte seinen Kopf dagegen, ließ seine Wange von der Kälte des Steins durchziehen. Was...was wohl hinter all den Mauern war, die sein Leben begrenzten? Nein! Nein...es war besser, das nicht zu wissen. Es ging ihn ja auch gar nichts an, was die anderen Menschen dort oben so taten. Das hatte ihm egal zu sein. Und das war richtig so... Leise schluchzend sank der kleine Junge an der Wand hinunter, saß schließlich zusammengesunken auf dem Boden. Er war allein...völlig allein. "Du kleine Mistratte!" Wütend schwenkte der Mann die Fäuste, zuckte dann aber zusammen und hielt sich stöhnend den Bauch. Krümmte sich auf dem von der Sonne erhitzen Boden zusammen. Leya lächelte noch einmal freundlich, steckte dann das glänzend polierte Messer des Mannes, sein Geld und das Päckchen Rauschkraut wieder ein. "Der...der wollte dich...umbringen!" Sara hielt entsetzt beide Hände vor das Gesicht. "Wie KANNST du das nur tun? Du hättest sterben können!" Emilio näherte sich langsam, die Hände in die ausgefransten Hosentaschen gesteckt. "Meine liebe Sara, glaub mir, meiner Schwester passiert nichts. Das war ja schließlich nicht das erste Mal..." Sara riss ungläubig die Augen aus. "WAS? Willst...machst...Leya?" stammelte sie. Leya steckte sich das Messer noch mit einem Ruck in den Bund ihres Rockes, warf der anderen dann einen verschmitzten Blick zu. "Was ist? Es war doch nur ein Schlag in den Bauch...das überlebt der schon. Außerdem habe ich das Messer schon gesehen, bevor er es überhaupt gezogen hatte. Glaub mir, so leicht erwischt so einer mich nicht...und jetzt lasst uns gehen." Mit diesen Worten drehte sie sich um, gefolgt von Emilio und der immer noch fassungslosen Sara... "Bist du wirklich sicher?" "Ja. Sie muss verschwinden. Glaub mir, ich mache das nicht gerne...es ist doch nur zu ihrem Besten." "Und wann schaffen wir sie weg?" "Heute Nacht..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)