Cicile und Lina von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: III -------------- Es war Zehn. Da hab ich ja noch Zeit für mich, dachte sie sich und suchte sich was zu anziehen. Und bei dieser Gelegenheit machte sie mal gleich Musik an. Evanescence, dachte sie, genau richtig! Und dann das sechste Lied "Tourniquet", sie liebte es! Ganz anders als Cicile! Sie war ja selbsternannter Grufti. Dagegen hatte ja auch keiner was, wenn sie so mysteriös und unheimlich wie einer wäre! Dann hätte es Lina vielleicht bei ihr ausgehalten, doch die Realität sah anders aus. Sie war so normal wie Lina, nur etwas dunkler angezogen. Na ja und ihre Hals- und Armbänder, so süße Dinger mit Stacheln dran. Das machte nach ihren Reden, gepaart mit etwas düsterer Musik, einen Grufti aus. Und selbstmordgefährdet! Wahrscheinlich hatte deswegen Lina immer versucht Cicile als Freundin zu behalten, denn manchmal machte sie sich echt Sorgen. Wie Cicile sehr oft redete und wenn es auch nur aus Spaß war. Genau das war der Grund, sie hatte Angst dass Cicile sich etwas wegen ihr antun könnte. Sie wusste dass sie immer etwas überreagierte, wenn es darum ging. Vor allem wusste sie aber auch, dass Leute die immer von ihrem Selbstmord reden es nicht so bereitwillig taten wie sie es immer allen weismachen wollten. Sie wollte sich heute gar nicht mit ihr treffen und insgeheim wünschte sie sich dass Cicile kurzfristig absagen würde. Wer weiß was Cicile heute vorhatte! Sie setzte sich an das Fenster aus dem sie nachts den wunderschönen Mond gesehen hatte. Plötzlich fiel ihr noch etwas wichtiges ein: Ein Gedicht, genau! Sie hatte es in ihrem Traum gehört. Sie fand es wirklich schön und suchte schnell was zum schreiben. Nie war ein Traum ihr so real vorgekommen. "Ich sehe das Meer, fühle mich frei, doch bin ich nicht allein! Der Wind ist da, das Wasser so nah, als wollte es mich verschlingen! Man denkt immer, man ist allein so ist es nicht! Doch so wird es sein, denn wir sind so klein, im Vergleich zum Leben!" Sie las es noch einmal durch und fand es irgendwie na ja ...sie dachte einfach, dass es zu ihr passen würde. Zu der ganzen Situation. Sie dachte daran dass Cicile, in den ganzen drei Jahre in denen sie sich kannten, einen Kerl nach dem anderen hatte. Und Lina konnte immer schon im voraus sagen wie er aussah und dass es eh nicht lange halten würde. Komisch, denn sie durfte mit anderen zusammensein, Lina nie! Nicht dass sie es je gewollt hätte aber, sie hatte nie einen Aufstand gemacht, warum auch? Sie wollte nie mit ihr so zusammensein, wie es Cicile immer mit ihren ganzen Typen machte. "Wenn man vom Teufel spricht ist er nicht weit", sagte Lina leise. Sie ging ans Telefon und dann ging es schon los. "Linamaus?? Ich bin's!" "Cicile, was ist denn los?" - Sie sagt ab, auf jeden Fall! - "Duuu? Mir ist leider was dazwischen gekommen und ..." "Ist doch nicht so schlimm. Ist was passiert?" "Ne, Mausi, aber ich muss mit meinen Eltern zu so einer Veranstaltung..." "Na ja kann man nichts machen, wir können ja ein anderes Mal weggehen." "...du kannst ja mitkommen!" "...Cicile, das ist keine gute Idee! Was ist denn das eigentlich für eine Veranstaltung?" "Ach was weiß ich denn..., ich soll da unbedingt mit." Stille - Lina werde jetzt nicht weich! Wenn du jetzt zusagst kommst du nie davon! Nur noch die passende Ausrede. - "...Lina?? Alles in Ordnung?" "'tschuldige ich... mir ist grad was runter gefallen. Ob ich mitkomme, fragtest du doch oder?" "Ja, ohh bitte Mausi! Was ist eigentlich mit dir los?" Ein Wunder, dass sie es überhaupt mitbekommen hatte! "Nichts ist los. Ich hab nur keine Lust..." "...na gut aber nächstes Mal kommst du mir nicht so leicht davon!" "Ist in Ordnung." "Ich ruf dich dann an ja??" "Gut, dann viel Spaß." "Hättest dir ruhig sparen können! Also bis dann, tschüßi." "Bis dann." Oho, was sollte dass nur noch werden? Sie war zufrieden, denn jetzt hatte sie Lust spazieren zu gehen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)