Nur für dich! von Mithril-chan (H/D) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nur für dich! Harry wollte auf keinen Fall zu den Dursleys zurück, doch sie würden ihn diesmal gut behandeln, das wusste er, diese hatten schließlich vor dem Orden des Phönix schreckliche Angst. Was Harry nicht wusste war, dass diese Ferien von einer Art werden würden, die Harry bisher noch unbekannt war, ihn aber ganz und gar in seinen Bann reissen würden. Die ersten paar Tage schloß sich Harry in seinem Zimmer ein und bewegte sich kaum nach draußen. Zu tief in ihm war noch der Schmerz, den Sirius Tod in ihm ausgelöst hatte. Mit den Dursleys hatte er nur am Essenstisch zu tun, wenn er sich die Stufen hinunter zwang um wenigstens einen Bissen zu essen. Die restliche Zeit lag er auf seinem Bett und starrte hinauf zur Decke, konnte er doch die meiste Zeit nicht einschlafen. Von Tag zu Tag wurde seine Stimmung immer düsterer und zwei Wochen nach Beginn der Ferien kam eine Eule in sein Zimmer geflattert, die einen Brief in ihrem Schnabel trug. Harry nahm ihr den Brief ab und gab ihr erst die Entlohnung, bevor diese aus dem Fenster nach draußen verschwand. Hey, Harry! Ich weiß es geht dir schlecht, aber könntest du nicht wenigstens einen unserer vielen Briefe beantworten? Wir machen uns Sorgen um dich, Hermine ist schon ganz außer sich und bevor du dich fragst, nein, sie ist mit ihren Eltern in die Ferien gefahren und ich weiß auch nur wegen ihrer Briefe Bescheid. Denn sie antwortet mir ja immerhin! Wir sind alle traurig, dass Sirius Tod ist, aber du darfst dich einfach nicht so gehen lassen! Stich! Harrys Brust begann wieder zu schmerzen und es fühlte sich an als würde es ihn von innen zerreißen. Nein, nichts wusste er, woher sollte Ron auch wissen wie er sich jetzt fühlte? Wieso musste dieser ihn erwähnen, die noch frischen Wunden wieder aufreißen? Plötzlich hatte Harry keine Lust mehr den Brief weiter zu lesen, vielmehr wollte er ihn gerne in ein Feuer werfen, doch er zwang sich wider hinzuschauen, auch den Brief, der seine Gefühle durch eine Schleuder drehte. Glaub mir Harry, ich habe da eine Idee mit der ich dich gut ablenken kann. So kann das nicht weiter gehen, deswegen habe ich dir zu diesem Brief Flohpulver beigelegt, mit dem du zu uns in den Fuchsbau kommen kannst. Ihr hattet doch einen Kamin, wenn ich mich nicht irre? Ich würde dich ja abholen kommen, aber du weißt ja den Grund, warum meine Eltern gerade voll ausgebucht sind. Wir würden uns alle freuen dich zu sehen und auch dir würde es gut tun mal wieder unter vernünftigen Zauberern zu sein. Behandeln deine Muggel dich wenigsten gut? Ich warte dann auf deine Ankunft Ron Harry wußte nicht, was er tun sollte, wollte er überhaupt in den Fuchsbau, zu all den Gesichtern in denen, wie Ron geschrieben hatte auch nur Schmerz und Qual über Sirius Tod geschrieben stehen mußte? Und wie sollte er es anstellen unbemerkt in den Kamin zu steigen? Denn so zurückhaltend die Dursleys sich im Moment ihm gegenüber verhielten, das würden sie bestimmt nicht erlauben. Er mußte sich wohl heute Nacht hinunter ins Wohnzimmer schleichen. "Harry!", klopfte es in diesem Moment an die Tür und Harry wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen. "Komm endlich Essen, du verwöhntes Balg, sonst wird nichts mehr für dich übrig sein!", ja das war für die Dursleys ihre Art der Zurückhaltung ihm gegenüber. In anderen Jahren hätten sie einfach angefangen ohne einen Gedanken an ihn zu verschwenden. Mühsam stand er von seinem Bett auf und begab sich die Treppe hinunterschleppend in die Küche. Dort saßen natürlich die Dursleys schon am Tisch und schlangen(zumindest Onkel Vernon und Dudley) das Essen in sich hinein. Dudley hatte natürlich mal wieder eine extra Portion auf seinem Teller und Harry bemerkte, wie er die vielen Zauberflüche nach einem durchging, den er diesem am liebsten auf den Hals hetzen würde. Danach ging es ihm immer schon sehr viel besser als zuvor. "Wird aber auch Zeit, das du deinen Hintern hierher bewegst, wir warten schließlich nicht ewig auf dich, vor allem nicht, wenn unser Dudley so einen großen Hunger hat!" Ein paar Pfunde weniger auf den Rippen könnte dem nun wirklich nicht schaden, dachte Harry grimmig. Er murmelte etwas vor sich hin, ließ sich vor seinem Teller fallen und begann lustlos darin herumzustochern, was Petunia mit einem beleidigtem Blick quittierte. Nicht das es sie wirklich interessierte, ob Harry ihr Essen schmeckte aber irgendwie fühlte sie sich in ihrem Stolz verletzt. Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als Harry endlich seinen Teller lehr gegessen hatte und sich ohne auf die wütenden blicke zu achten wieder nach oben in sein Zimmer begab. Er lag auf seinem Bett, eigentlich sollte er leise seine Sachen einpacken, damit er sich bald zum Fuchsbau begeben konnte. Vielleicht hatte Ron recht, er brauchte dringend Ablenkung und das er diese im Haus der Dursleys nicht finden würde war ihm klar. Den Dursleys war er doch egal, sie interessierten sich nicht für ihn. Nein, Ron wußte nicht wie er sich fühlte, er hatte eine Familie...Harry hätte selber auch schon fast etwas wie das gehabt, aber es war ihm im letzten Schuljahr durch seinen ärgsten Feind, dessen Namen in der Zauberwelt sich keiner getraute auszusprechen, abhanden gekommen. Und auch alle seine freunde und die Schüler von Hogwarts konnten sich nicht in ihn hineinversetzen, das hatten sie nie gekonnt, doch in Harry war die Illusion verstanden zu werden über die Jahre aufgeflammt, die er in Hogwarts verbrachte, doch sie war verpufft, einfach aus seinen Händen gerissen worden zusammen mit dem Gefühl des Glücks verschwunden. Dabei war er letztes Schuljahr noch so fröhlich gewesen, er hatte versucht dem Orden zu helfen, wußte das Sirius in Sicherheit war und war mit seinen Freunden zusammen in Hogwarts gewesen, Cho hatte ihn geküßt, aber er dachte kaum noch an sie. Mittlerweile dachte er, das er nie wirklich in sie verliebt gewesen war, genausowenig wie sie in ihn. Sie hatte sich schnell mit einem anderen getröstet aber er war im Moment wirklich zu keiner Beziehung fähig, noch nicht einmal zu Freundschaft, wie die vielen unbeantworteten Briefe bewiesen. Aber auch er wollte nicht so weitermachen, also sammelte er sein Gepäck ein und stellte es bereit. Die Weasleys würden es später zusammen mit Hedwig Mithilfe eines Zaubers holen. Langsam ging die Sonne unter und er streckte sich auf seinem Bett aus um noch etwas liegen zu bleiben bis die Dursleys schlafen gegangen waren. Dabei mußte er eingeschlafen sein und als er erwachte war es bereits finsterste Nacht. Er öffnet die Tür so leise es ging, mußte aber feststellen, dass diese quietschte und hielt für einen Moment den Atem an. Nichts geschah also schlich er die Stufen hinab, die unter seinem Gewicht zu knarren schienen ins Wohnzimmer und horchte dort nochmals, ob auch niemand wach geworden war. Rasch ging er zum Kamin rüber und warf zögernd das Flohpulver hinein. Dann stellte er sich in die grün gewordene Flamme und flüsterte: "Fuchsbau". Alles drehte sich um ihn und plötzlich fand er sich in einem riesigen Salon wieder, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Ich muss wohl zu leise gesprochen haben, dachte Harry nervös und sah sich um. Es war wie im zweiten Jahr, als er von den Weasleys das erste mal aus mit Flohpulver reiste und prompt falsch landete und auch diesmal sah er sich Malfoy gegenüber. Erschrocken über seine in einem Sessel keine zwei Meter von ihm entfernt sitzende Entdeckung war er unfähig sich zu bewegen. Wie falsch mußte sich Fuchsbau für den Kamin angehört haben, dachte er verzweifelt. Malfoy schien nicht weniger überrascht zu sein ihn hier zu sehen, denn er starrte ihn mit offenem Mund an. Doch Malfoy wäre nicht Malfoy, wenn er nicht schnell seine Fassung wieder gewonnen hätte:"Potter, was in Gottes Namen hast du hier zu suchen?", plötzlich huschte ein grinsen über dessen Gesicht und Harry begann sich immer unwohler zu fühlen. "Ich weiß, du wolltest zu diesem Weasley und hast es nicht fertig gebracht, das Flohpulver richtig zu benutzen!", er lachte hämisch und stand auf. Konnte man etwa so gut in seinem Gesicht lesen? Noch immer brachte Harry kein Wort heraus und schaute immer noch Malfoy an, ohne seinen Blick von ihm wenden zu können geschweige den einen klaren Gedanken fassen zu können. Malfoys grinsen wurde größer:"Du hast nicht zufällig bemerkt, dass du vor deinem größten Feind in der Schule stehst, dessen Vater zufälliger ein Todesser höchsten Ranges, und der jederzeit seinen Vater darüber informieren könnte, dass du hier bist. Sei versichert, mein Vater würde dir mit Freuden die Eingeweide herausreißen!" Verzweifelt umklammerte Harry seinen Zauberstab: "Duuuuuu...!!" Aber er konnte sich nicht bewegen, konnte seinen Zauberstab nicht gegen Malfoy erheben. Eigentlich hätte er sich gegen Malfoy wehren müssen, hätte irgend etwas tun müssen, doch er starrte ihn weiter einfach an. Das sollte also sein letzter Tag auf Erden werden, heute würde er durch einen Malfoy sterben, würde endlich wieder mit seinem Paten vereint werden, warum auch nicht, sollte Malfoy ihm doch die Entscheidung abnehmen, hier war sowieso niemand mehr, der ihn noch hätte haben wollen...was war mit Hermine und Ron? ,meldete sich sein Gewissen, doch er verwarf diesen Gedanken wieder, da auch sie ihre Familien hatten und auch mal mit ihnen unter sich sein wollten. Malfoy zuckte, als er den Ausdruck auf Harrys Gesicht sich in Resignation ändern sah, er war geschockt, so hatte er den jungen Potter noch nie erlebt, dann fiel es ihm wieder ein, sein Pate, dieser Black war doch durch Voldemort gestorben, danach hatte sich Harry auch in der Schule die ganze Zeit merkwürdig verhalten. Was ging nur in diesem vor, dass er so traurig schaute? Noch mehr geschockt war Malfoy über diese Gedanken, war er krank? Für einen Moment hatte er sich doch tatsächlich Sorgen um Harry Potter gemacht, seinen größten Rivalen, den er am meisten von allen Menschen hasste, oder etwa nicht? Er schüttelte den Kopf um endlich diese Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. "Ich werde es nicht tun.", hörte Harry Malfoy wie weit weg sagen und sein Blick lichtete sich wieder und er schaute diesen verwirrt an. "Wie?" "Nun ja Potter, wen sollte ich denn ärgern wenn du nicht mehr unter uns weilst?!", er hatte wieder sein überlegenes grinsen aufgelegt. "Und deswegen wirst du deinen Vater enttäuschen?",fragte er ungläubig. "Mein Vater muss lernen, dass er mich nicht kontrollieren kann, außerdem geht dich das überhaupt nichts an!" ,zischte er. "OK, dann lass mich gehen!" "Mit Vergnügen, aber wie soll ich das denn machen, wenn ich fragen darf?" "Nun ja, du wohnst doch hier, also weißt du doch wohl am besten, wo das Flohpulver ist und kannst es mir geben, damit ich von hier verschwinden kann!", sagte Harry ungeduldig. "So etwas unwürdiges wie Flohpulver benutzen wir nicht, deswegen gibt es sowas nicht in unserem Haus!", entgegnete Malfoy, Harry nutzte die Gelegenheit sich etwas genauer umzuschauen, um ihn herum standen vier Sessel auser dem, in dem Malfoy zuvor gesessen hatte. Der Raum war in grün dekoriert. Wie war es auch anders zu erwarten bei so eingefleischten Slitherin? Hinter den Sesseln, einige Meter entfernt stand ein Tisch, der fast so lang war wie der der Griffindors in der großen Halle, der sich bis fast vor die Tür erstreckte. Überall hingen Gemälde von Hexen und Zauberern, die Harry alle noch nie in seinem Leben gesehen hatte und die für ihn alle keinen sehr vertrauenerweckenden Eindruck machten. "Und anderweitig wirst du wohl auch kaum Glück haben, da mein Vater alles was auf unser Grundstück kommt und geht kontrolliert. Es wundert mich sowieso, das du es geschafft hast unbemerkt hier hinein zu kommen, mein verehrter Vater scheint wohl den Kamin vergessen zu haben abzusichern.", Harry richtete seine Aufmerksamkeit erneut Malfoy zu, der lässig an dem Sessel lehnte, auf dem er vorher gesessen hatte. Wieder stieg Panik in ihm auf: "Aber wie soll ich denn dann hier raus kommen?", fragte er. "Ich werde morgen einkaufen und dieses Flohpulver holen, bis dahin wirst du wohl hier bleiben müssen.", fieberhaft überlegte Malfoy, wie er Potter in sein Zimmer schaffen sollte, ohne dass jemand etwas mitbekommt. Dann fiel ihm ein, dass seine Eltern ja heute bei anderen Zauberern zu Abend essen würden und ihn ja ganz allein gelassen hatten. Er packte Harry am Arm und riss ihn hinter sich her, ohne dass dieser auch nur einen Versuch machen konnte das abzublocken. Sie traten aus dem Wohnraum in einen Flur, von dem aus sie zwei Stockwerke höher über eine riesige Treppe gingen. Dort blieben sie an der fünften Tür links stehen, die alle unglaublich weit auseinander standen, und betraten Dracos Zimmer. Harry konnte vor Staunen kaum seinen Mund schließen, Malfoys Zimmer war einfach riesig! In der Mitte stand ein großes Himmelbett, so ähnlich wie seins in Hogwarts, es gab Unmengen von Schränken, Regalen gefüllt mit allem möglichen Kram, Sreibtische und Sessel. Kein Wunder dass er immer so viele Koffer nach Hogwarts schleppt, dachte Harry. Dann stutzte er, am Ende des Zimmers befand sich eine Pinnwand, an der ausschließlich Artikel über ihn hingen, darunter auch einige, die er selbst nicht kannte. Malfoy, der seinen Blick bemerkt hatte sagte: "Ich brauche immerhin Informationen von meinem Feind, damit ich diesen besser fertig machen kann!", irgendwie hörte sich diese Begründung selbst in Dracos Ohren falsch und verzerrt an, doch weswegen sollte er die Artikel sonst gesammelt haben? Harry seufzte, natürlich war klar, dass sowas dahinter stecken müsste, was hatte er erwartet? Er rieb sich die Augen, nun war er wohl doch müde und erschöpft, kein Wunder bei der Aufregung die allein Malfoys Anblick bei ihm verursacht hatte. Malfoy holte einen Pyjama aus einem der Schränke und zeigte wortlos aufs Bett, immerhin war es ja auch schon nach Mitternacht. "Ich kann doch....nicht...", stotterte Harry, doch er wurde von Malfoy unterbrochen: "Warum denn nicht? Du siehst erschöpft aus.", Draco biss sich auf die Lippe, hatte er das gerade wirklich gesagt? "Und...du?", kam es von Harry zögernd zurück. "Ich...", ja das war wirklich ein Problem, aber er konnte Harry auch nicht in ein Gästezimmer bringen, da die Gefahr zu groß war, dass er dort entdeckt wurde. "Ich werde auf einem Sessel schlafen.", entschied Draco endlich, er drehte sich um, damit Harry sich umziehen konnte. Irgendwie missfiel Harry der Gedanke Draco auf dem Boden schlafen zu lassen..moment, hatte er gerade Draco gedacht? Er legte sich aufs Bett, das so kuschelig war, doch er konnte einfach nicht schlafen. "Malfoy?" "Hm?", kam es von diesem, der es sich mit einer Decke auf einem der Sessel bequem gemacht hatte, was schwierig war, denn schlafen im sitzen war nicht sehr angenehm. "das Bett ist groß genug, wir könnten beide darin schlafen.", gab Harry schließlich von sich. Draco würde dieses Angebot sicherlich niemals annehmen, doch als dieser an die Nackenschmerzen dachte, die er morgen sicherlich haben würde kam er zu Harry ins Bett gekrochen und legte sich auf die entgegengesetzte Seite mit dem Rücken zu ihm. Kurz darauf mussten beide eingeschlafen sein...Harry wachte kurz auf, noch zu verschlafen, um irgend etwas wirklich realisieren zu können, er sah nur, wie er sich an Malfoy gekuschelt hatte und dieser seinen Arm um ihn gelegt hatte...als er wieder aufwachte lag er allein in dem großen Bett, er wurde rot, als er sich daran erinnerte, was er gesehen hatte als er das erste mal aufgewacht war. Er realisierte es erst jetzt und blickte sich um. Auf Malfoys Seite des Bettes lag ein Zettel: Bin Einkaufen. Bald zurück. Draco Er hatte sich ja wirklich kurz gefasst. Er hatte mit seinem Vornamen unterschrieben...Hmm hier riecht alles nach ihm, Harry wurde über diese Gedanken schon wieder rot und blickte zur Tür. Wie lange er wohl noch weiter geschlafen hat? So ruhig hatte Harry schon lang nicht mehr geschlafen. Er zog sich an, als kurz darauf auch schon die Tür aufging und ein keuchender Malfoy vor ihm stand. "Meine Eltern sind noch auser Haus...hier habe ich das Flohpulver...", Harry nickte und folgte ihm wieder hinunter in den Wohnraum. Er wollte noch etwas sagen, aber Malfoy schob ihn kurzerhand zum Kamin. Doch dann zog Malfoy Harry plötzlich an sich und küsste ihn, selbst ganz erschrocken streute Malfoy Flohpulver in den Kamin und schob Harry hinein, während er "Fuchsbau!" brüllte, bevor dieser reagieren konnte. Harry wurde aus dem Kamin geschleudert und landete unsanft auf den Knien in dem Haus der Weasleys, doch das realisierte er alles kaum. Was war das denn eben gewesen? Hatte Malfoy sich mal wieder einen bösen Scherz mit ihm erlaubt, das konnte doch unmöglich dessen ernst gewesen sein! Und dennoch er hatte seinen Herzschlag gespürt, er war ganz schnell und unregelmäßig, fast als wäre er nervös gewesen und dann hatte er ihn einfach weggestoßen ohne sich auch nur die Mühe zu machen daran zu denken wie Harry sich jetzt fühlen würde. Langsam stand er auf und sah zu Ron, der gerade in das Zimmer gestürmt war und vor Freude seinen Freund nach diesen endlosen, schrecklichen zwei Wochen in die Arme schloss. Dass hatte eben noch ein anderer gemacht, dachte Harry und schob Ron erschrocken von sich, dieser schaute ihn fragend an. Doch bevor er etwas sagen konnte hörte man einen Knall und die Weasleyzwillinge waren, von dem Lärm den Harry verursacht hatte angelockt, hierher appartiert. " Hey Harry altes Haus, schön dich wieder zu sehen!", lachten sie, bis sie Harrys Gesichtsausdruck sahen: "Was ist dir denn über die Leber gelaufen? Hast du einen Geist gesehen?" Endlich schien es als hätte Harry sich wieder im Griff: "Wie? Nein, alles Ok!", er wollte Ron und den Zwillingen lieber nichts von dem Kuss erzählen, versuchte statt dessen ein lächeln. "Hallo Harry!", grinste nun auch Ginny, die dazugekommen war. Sie schienen sich alle wirklich zu freuen Harry wieder zu sehen, deswegen schob Harry seine Gedanken an Malfoy erst mal bei Seite. "Oh, du sahst aber auch schon mal besser aus!", witzelte Fred, während ihm Ron einen Blick schickte, der soviel hieß wie "Noch ein Wort und Mum wird durch geisterhand all eure Streiche erfahren!" George schluckte seinen Kommentar unter und drehte sich zu Fred um, der beleidigt dreinsah. Ginny ergriff das Wort: "Mum und Dad werden so schnell nicht zurück sein, sie haben leider alle Hände voll zu tun mit dem Orden." "Irgendwie siehst du müde aus Harry, willst du nicht erst mal ein wenig schlafen? Komm, ich bring dich auf mein Zimmer" Harry folgte Ron, der froh war aus diesem Trubel fürs erste raus zu kommen, doch er würde sich jetzt oben mit Ron unterhalten müssen, das wusste er. In Rons Zimmer angekommen setzten sie sich nebeneinander auf Rons Bett. Eine weile schwiegen sie sich gegenseitig an, bis Ron die Stille brach: "Warum bist du erst so spät gekommen, ich habe dir den Brief doch schon gestern geschickt und du bist doch sonst immer froh von den Dursleys weg zu kommen!" Was sollte Harry sagen, er konnte Ron doch unmöglich sagen, dass er bei den Malfoys gewesen ist, Ron würde sich nur furchtbar aufregen und Harry durfte ihm auch nicht sagen, was dort passiert war. Aber Harry musste zugeben, dass ihn das alles schon ziemlich beschäftigte. Er seufzte: "ich hab es einfach nicht geschafft mich vorher rauszuschleichen!", das schien Ron als Antwort zu genügen. "Keine Sorge Harry ich hab was tolles vorbereitet, und spätestens nächste Woche wirst du von deinen Gedanken an Sirius voll und ganz abgelenkt sein!", Harry war erleichtert, dass Ron sein Seufzen dermaßen Falsch gedeutet hatte. "Jetzt ruh dich erst mal aus, du siehst ganz schön fertig aus, Mann!", damit verließ er das Zimmer und ließ Harry allein zurück. Aber Harry hatte sich noch nicht in dem Bett ausgerollt, als zwei gleich aussehende Jungen mit einem Knall neben ihn appartierten. " Ron hat überhaupt keine Ahnung, was du jetzt brachst!", meinte George grinsend und sah Harry an. "Und was sollte das sein?", fragte Harry unsicher. "Na ja, zum Beispiel Quidditch!" Hm, das war eigentlich gar keine so schlechte Idee. Harry nickte und folgte den Weasleyzwillingen aus dem Haus, ohne noch einmal Ron oder Ginny zu begegnen. Fred, der Harrys Blick bemerkt hatte sagte: "Es ist nicht so, dass wir die beiden jetzt nicht mit dabei haben wollen, aber ich denke dass unsere Gesellschaft im Moment voll und ganz ausreicht." Wie recht er doch hatte! Und kurz nachdem sich die drei in die Luft erhebt hatten und mit Äpfeln, denn Quidditchbälle waren hier zu gefährlich ,geübt hatten war Harry wieder froh mit zu den Weasleys gekommen zu sein. Er konnte endlich einmal wieder richtig klar denken. So vergingen die ersten Tage bei den Weasleys und Harry erholte sich immer mehr. Sein Appetit wuchs wieder und Mrs.Weasley gab im wie immer eine Extraportion auf den Teller. Die meiste Zeit verbrachten sie mit Quiditch, da er ja das letzte Schuljahr so gut wie nie dazu gekommen war es zu üben, nachdem er aus der Mannschaft geschmissen wurde. Doch dieses Jahr würde er wieder spielen und er wollte den Slitherins so richtig einheizen, besonders einem gewissen blonden Sucher mit kalten grauen Augen. Harry musste immer wieder an diesen denken, obwohl er sich selber nicht erklären konnte warum. Er schob es darauf, sauer auf Malfoy zu sein, da dieser mit ihm spielte, aber warum hatte er sich bei ich bloß so wohl gefühlt? Die nächste Woche war angebrochen und Ron wollte Harry nun endlich mit seiner "Ablenkung" überraschen. Die beiden nahmen Flohpulver, was Harry regelrecht panisch machte und kamen dann in einem Kamin der Winkelgasse an. Harry sah sich um, dieses Geschäft kannte er noch gar nicht. Es war ein Buchladen. Als Harry aus einer Bücherreihe trat und den Gang entlangschaute konnte er kein Ende der Reihen feststellen. Hermine hätte es hier wahrscheinlich unheimlich gut gefallen, er war sich sicher, dass sie den Laden kannte. Ron seufzte: "Dieses blöde Flohpulver lässt uns meist in diesem blöden Buchladen heraus!" Harry musste schmunzeln, wie schön es war nicht allein zu sein. Ron ging zielstrebig nach links, bis sie nach einigen Minuten an eine Tür gelangten und den Laden verließen. Sie gingen durch die Winkelgasse mit der Suche nach etwas. Harry hatte keine Ahnung, was Ron für die beiden heute geplant hatte. Dann blieb Ron stehen. Es war ein Café mit der Aufschrift "Luftikus". Irgendwie hatte Harry kein gutes Gefühl, als die beiden den Laden betraten. Und gleich wusste er auch warum, hier gab es eine umgekehrte Schwerkraft, sodass sie augenblicklich herumgeschleudert wurden und auf der Decke standen, um sie herum waren Tische und Stühle wie in jedem anderen Café angeordnet. Ron sah sich suchend um, dann entdeckte er zwei Mädchen an einem Tisch in der Ecke sitzen, die ihm zuwunken. Wer waren die blos? Ron lächelte, packte Harry am Arm und zog ihn hinter sich her. Harry fühlte sich vor den Kopf gestoßen, wusste er doch jetzt genau, was Ron mit ihm vorhatte. Sonst versuchte Ron Harry immer nur mit Ginny zu verkoppeln, aber er schien zu denken, dass es Harry richtig nötig hatte. Auf einmal war er sauer. Er sah die beiden Mädchen an, die ihn verwundert musterten und Ron, der sich gerade setzte und ihn fragend ansah. Das war zu fiel, Harry drehte sich auf dem Absatz um und verlies das Café, zumindest wollte er es und als er an die Tür trat wurde er auch sofort nach draußen gezogen. Er hatte kein besonderes Ziel vor Augen, er wollte einfach nur hier weg. Wie kam Ron nur auf eine solche Idee und das hätte ihn aufmuntern sollen? Er lief und lief, bis er plötzlich eine bestimmte Gestalt wahrnahm und sich schnell in den Eingang eines Laden zog. Da war er, zusammen mit Blaise Zabini einem seiner Freunde aus Slitherin. Harry fuhr sich über die Lippen als er Draco sah. Warum war er hier? Und warum mit Blaise? Doch Harry konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn in diesem Moment, als hätte er seinen Blick gespürt drehte Malfoy sich um und sah ihn an. Harry ergriff Panik und er stürmte in den Laden hinein. Er war in einer Art Verließ gelandet, so überhaupt nicht die Art von Laden, in die er sonst immer ging. Überall standen Reagenzgläser, Tränke und Einmachgläser. Doch nach hinten hinaus zeigte sich ein kahler Weg, den Harry entlanglief um so viel Platz wie möglich zwischen sich und Malfoy zu bringen. Der Steinboden war glitschig, er glitt aus und landete auf seinem Hintern. Als er sich wieder erhob und umdrehte stand Malfoy vor ihm. Er keuchte erschrocken: "M...m...Malfoy", stotterte er. "Gehst du mir aus dem Weg Potter?", fragte Malfoy geradeheraus. "N...Nein! Wie kommst...du denn auf die Idee?" Harry machte seine Anwesenheit sichtlich nervös, dass schien auch Malfoy zu bemerken und er grinste: "Warum denn so zappellig Potter? Kannst es wohl nicht abwarten noch einmal von mir geküsst zu werden oder?" Harrys Herz setzte aus : "Das würdest du nicht noch einmal tun!" "Was sollte mich davon abhalten?" "Du kannst doch nicht einfach hingehen und irgenjemanden küssen, noch dazu einen Jungen!" "Was ich tun und lassen kann, lass mal meine Sorge sein." eigentlich hatte Draco gar nicht gewusst was er getan hat, sondern ist wie in Hypnose einfach Harry hinterhergerannt. Er hatte es auch nicht darauf angelegt ihn zu küssen, deswegen verstand er nicht, warum er das Thema wieder angeschnitten hatte. Aber er konnte nicht leugnen, dass es ihn von Tag zu Tag immer mehr nach Harry verlangte. Auch das war seltsam für ihn, er hatte immer gedacht ihn zu hassen, dass er ihn mal begehren würde hätte er sich nicht mal im Traum vorstellen können. Und doch war es so, wie er dort vor ihm stand und zitterte wollte er ihn am liebsten in seine Arme reisen. Doch er wusste, dass Harry seine Gefühle niemals erwiedern würde, deswegen musste er weiterhin cool und selbstbewußt rüberkommen. "Blaise ist doch bei dir!", zischte Harry nun. Malfoys Mundwinkel zogen sich nach oben: "Bist du etwa eifersüchtig?" Eifersüchtig? Harry? Malfoy hatte Zabini gesagt, er solle draußen warten und normalerweise tat er was Malfoy ihm sagte. Harry wurde rot. Süß, dachte Malfoy und legte eine Hand neben Harrys Gesicht auf die Wand. Harry schaute perplex der Hand hinterher und als er sich wieder umdrehte war Malfoys Gesicht ganz dicht an seinem. Harry wollte etwas sagen, aber Malfoy legte in diesem Moment seine Lippen auf seine und fuhr mit der Zunge durch den Spalt in seinen Mund... "hah...", keuchend rutschte Harry die Steinwand hinunter, als Malfoy von ihm abließ. "Wir sehn uns Potter!", sagte Malfoy und verschwand. Harry blieb noch ein paar Minuten reglos sitzen, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte und verließ den Laden. Er zitterte immer noch am ganzen Körper als er den Weg zurück und Ron entgegen ging. Dieser war ganz ausser Puste, als er Harry endlich erreichte, doch dieser schien ihn gar nicht wahr zu nehmen, sondern schaute mit glasigem Blick an ihm vorbei. "Ey, Mann! Was sollte das denn eben? Da versucht man dir eine Freude zu machen und du, du läufst einfach davon. Die Mädels waren auch nicht gerade erfreut. Sahen doch gar nicht so schlecht aus, die beiden Ravenclavs." So genau hatte Harry diese gar nicht angeschaut, er hatte auch gerade keinen Nerv sich darüber Gedanken zu machen deren Stolz verletzt zu haben. Malfoy hatte es schon wieder getan! Er hatte ihn einfach geküsst! Wenn er doch nur wüsste, was in Malfoy vorging. Wie konnte er es wagen! Es hatte sich ganz anders angefühlt, als damals mit Cho, irgendwie richtig. Aber nahm Malfoy denn gar keine Rücksicht, auf seine Gefühle? Er konnte doch genug Mädchen und auch Jungen haben! Er war schließlich der begehrteste Junge von ganz Slitherin. Er spielte schon wieder mit Harry und das schien ihm auch noch zu gefallen. Noch mal werde ich das nicht zulassen!, dachte sich Harry. Wenn er noch einmal Hand an mich legt wird er sich noch wünschen nie geboren worden zu sein! Ron gab es schließlich auf, auf eine Antwort von Harry in seinem jetzigen Zustand konnte er lange warten. Er hatte ja schon befürchtet, dass seine Überraschung Harry anfangs Mißfallen würde, aber mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Er seufzte und zog Harry mal wieder hinter sich her. Harry hatte gar nicht realisiert, wie sie wieder in den Fuchsbau zurückgekommen waren. Er ging die Treppe hinauf und legte sich schlafen, bis er von einer etwas merkwürdigen Türklingel aufgeweckt wurde. Langsam stieg er die Treppe hinab, blieb aber auf der vorletzten Stufe stehen, als er sah, wer gerade gekommen war. Es war Lucious Malfoy, neben dem, welch eine Überraschung sein etwas übelgelaunter Sohn stand. Doch als Draco Harry erblickte schien es ihm auf einmal wieder weniger auszumachen, dass sein Vater ihn mit hierher geschleppt hatte. Dieser hielt einen Hausdurchsuchungsbefehl in Form eines Pergaments in der Hand. "Oh! Wie ich sehe haben sie gerade hohen Besuch Mister Weasley!" Ron begab sich zu Harry: "Schöne scheiße, er will das Haus nach Muggelsachen durchsuchen! Du weißt doch, wie viel mein Dad davon hat!" Die Zwillinge gesellten sich auch dazu, während Ginny versuchte ihre Mutter zu beruhigen. Wut stieg in Harry hoch, und er blickte zu Draco, der seinen Blick etwas verdutzt erwiederte. Anscheinend dachte Harry, dass er hinter all dem hier steckte. Er schüttelte kaum merklich den Kopf und sprach seinen Vater an. "ich habe mit Potter noch etwas zu bereden, wenn ihr uns bitte entschuldigt!" Damit ging er auf Harry zu, nahm ihn am Arm und zog ihn aus dem Haus. Harry kaute nervös an seiner Unterlippe, was wollte Malfoy denn nun von ihm? "Wo sind denn jetzt die Muggelsachen? Beeeil dich, wir müssen sie wegschaffen bevor mein Vater anfängt das Haus zu durchsuchen!" Harry schaute ihn verdattert an, fing sich aber schnell wieder, denn jetzt hieß es wirklich schnell zu sein. Sie gingen zusammen zu dem Schuppen und Harry und Draco brachte diversen Kleinkram nach drausen, um ihn im Garten unter Gebüschen zu verstecken. Bei dem Rasenmäher wurde es entschieden schwerer das unauffällig zu machen und so konnten sie nur hoffen, dass Mr.Malfoy gerade nicht aus dem Fenster sah. Na also!, dachte Harry als sie fertig waren. In diesem Moment stolperte er über eine Wurzel und landete auf der Nase. Er fragte sich mit was die Weasleys diesen Baum gossen, denn als er zu der Wurzel schaute verzog sich diese wieder unter die Erde. Als er sich wieder aufgerappelt hatte, sah er das Malfoy schadenfroh grinste, halt Moment, dieses lächeln war irgendwie sah irgendwie lieb aus und wollte so gar nicht zu Malfoys Charakter passen. Malfoy zog verwirrt seine Hand wieder zurück, die Harry doch tatsächlich hatte aufhelfen wollen. Doch Harry hatte es ja nicht bemerkt. Es wurde Zeit, dass er wieder mit seinem Vater nach Hause kam, eindeutig! Draco und Harry betraten den Raum, als Malfoy gerade einen Zauber zur Findung von Muggelgegenstände im Haus aussprach: " Exlibertomugelaro!" Nichts geschah. Lucious sah verwirrt auf seinen Zauberstab, als zweifle er daran, dass dieser noch bei Trost wäre. Auch Mr.Weasley schaute verwirrt auf den Zauberstab, wusste er doch genau, dass er Muggelgegenstände besaß. Glücklicherweise kam Malfoy nicht auf die Idee, den Garten zu durchsuchen und Harry, der bemerkte, dass er immer noch neben Draco stand begab sich schnell zu Ron und den Zwillingen. Dennoch konnte er für die restliche zeit seinen Blick nicht von ihm wenden. Malfoy jedoch genausowenig, und so starrten sie sich gegenseitig an. Mr. Malfoy währenddessen wurde wütend: " Das war nicht mein letzter besuch Athur, sei versichert, dass du mich bald wiedersehen wirst!", damit verlies er mit seinem Sohn das Haus. Sie hatte im Garten ihre Besen abgestellt. Als die Tür zufiel Atmete die gesamte Familie Weasley erst mal tief ein und entspannte sich. "Wie ist das blos möglich?", murmelte Mr. Weasley verwirrt, "Harry? Hast du etwas damit zu tun?" "Ähm...", die Weasleys würden ihm doch niemals glauben, dass ihnen gerade ein Malfoy aus der Patsche geholfen hatte! "Nun er wird Malfoy irgendwie abgelenkt und die Muggelsachen weggebracht haben! Anders kann es doch gar nicht sein!", half Fred ihm aus. "Wie hast du das nur geschafft?", wollte Ron anerkennend wissen. "Das ist doch jetzt egal, Hauptsache er hat es geschafft. Ich finde das sollte gefeiert werden, nicht wahr Molly?", fragte Mr. Weasleys. "Was? Dass wir mal wieder nur knapp dem Gesetz entkommen konnten? Dass du uns mal wieder derart in Gefahr gebracht hast?" Mr. Weasley schluckte, das gab Ärger. Die Jugendlichen begaben sich nach oben, während sie Mrs.Weasleys Predigt bis nach oben hören konnten. Mr. Weasley tat ihnen mal wieder Leid, besonders den Zwillingen, da sie die Predigten von Mrs.Weasley auch oft genug erdulden mussten. Sie verzogen sich in ihr Zimmer, neue Scherzartikel entwerfen, wie sie sagten. Auch Ginny ging in ihr Zimmer. Also blieben Harry und Ron allein zurück. Ron schien nicht zu wissen, was er sagen sollte, es war ihm immer noch unangenehm, dass er Harry zur Winkelgasse verschleppt hatte. "ähm..Harry" "Ist schon OK!", Harry wusste, was sein bester Freund ihm sagen wollte, "Ich hätte nicht so ausrasten sollen. Es war nicht deine Schuld, trotzdem wäre ich dir dankbar, wenn du sowas nicht mehr versuchen würdest." Ron war sichtlich erleichtert und auch Mrs.Weasley hatte sich beruhigt, denn man konnte sie nicht mehr keifen hören. Ron schwafelte Harry für den Rest des Abend zu, bis sie dann zu Bett gingen. Harry konnte nicht einschlafen und dann klopfte es leicht an der Tür. Harry wartete, aber nichts geschah, also öffnete er die Tür und sah sich George gegenüber. Mit einem leichten Wink bedeutete ihm dieser, ihm zu folgen und so betraten sie bald sein und Freds Zimmer. Das Zimmer war vollgestopft bis oben hin mit Scherzartikeln, sodass die beiden Betten fast keinen Platz mehr darin hatten. Es herrschte, wie auch nicht anders zu erwarten Unordnung und Harry suchte nach einem Stück freien Boden auf den er sich setzen konnte. George schloss leise die Tür. Als er und Fred es sich auf einem Bett bequem gemacht hatten und Harry den Boden aufgab und sich ihnen gegenüber auf das andere setzte begannen sie: "Harry, wir mussten mit dir reden! Weißt du dumm sind wir nicht, und da du unser Gönner bist müssen wir auch ein bißchen auf dich achten. Was war das für ein Blick, den du mit Malfoy gewechselt hast?", Harry wurde rot. Es war also doch auffällig gewesen! Was sollte er denn antworten? Den Zwillingen allerdings schien seine Röte Antwort genug: "Hab ichs mir doch gedacht!", Fred schlug sich an die Stirn. "Also hat Malfoy geholfen die Sachen zu verstecken?, fragte George verwundert. Harry nickte verlegen und schaute auf den auf einmal so interessant gewordenen Boden vor sich. "Hm, was könnte ihn dazu bringen sowas zu tun?!" Harry schaute auf und sah in das grinsende Gesicht der Zwillinge. "Das scheint ja etwas gegenseitiges zu sein!", lachte George. "Wie weit seit ihr schon gegangen?", fragte Fred interessiert. "Wie?", Harry schluckte. George sah ihn zweifelnd an: "Es muss doch was zwischen euch passiert sein, sonst würdest du nicht rot anlaufen, wenn man den Namen Malfoy nur erwähnt!" "Na ja..", stotterte Harry, "Also, er hat...er hat...mich" das letzte Wort war kaum mehr als ein flüstern: "geküsst". Harry schaute auf, als sich zwei Hände auf seine Schultern legten. "Ich glaube ihr irrt euch, das ist nichts gegenseitiges! Malfoy spielt mit mir, um sich an meinem Schrecken und meinen Gefühlen zu ergötzen! Wenn ich mich darauf einlassen würde, würde er mich eiskalt abblitzen lassen!" "Denkst du das?", fragte eine Stimme aus dem Schrank. Harry schreckte zusammen. Er hätte nie gedacht, dass sich in diesem Zimmer noch jemand hätte verstecken können, und nun musste er zusehen, wie Malfoy fast gemächlich die Schranktür aufmachte und langsam hinausglitt. Harry zwang sich, seinen Blick von Malfoy abzuwenden und die Zwillinge anzuschauen. Auf deren Gesichtern war ein beruhigendes Lächeln eingegraben. Das war ja ne tolle Vorstellung, die sie da abgeliefert hatten. Jetzt wussten nicht nur sie, nein! Auch Malfoy wusste nun wie Harry empfand. Wäre er doch nur in seinem Zimmer geblieben und hätte das Klopfen einfach überhört! Harry richtete seinen Blick wieder auf Malfoy, der gelassen auf ihn zuschlenderte, konnte er sich doch seiner Sache jetzt ganz sicher sein. Irgend etwas in seinem Blick brachte Harry dazu, fast ohne sein zutun sich vom Bett zu erheben und sich Malfoy in die Arme zu schmeisen. Dieser legte seine Arme um Harrys Hüfte und zog ihn näher an sich. Sie mussten lange so dagestanden sein, Harry ganz dicht an Malfoy gekuschelt, bis dieser sich sanft von ihm löste: "Ich muss jetzt wieder zurück! Schließlich muss ich aufpassen, dass mein Dad keinen Verdacht schöpft." Die Zwillinge sahen ihn bedauernd an, sie hatten das Schauspiel wohl sichtlich genossen und schlugen sich gedanklich gegenseitig auf die Schultern. Es war eine prima Idee von Fred gewesen Malfoy hierher zu holen, nachdem sie dessen und Harrys Blicke beobachtet hatten. Nun wussten beide wenigstens woran sie bei dem anderen waren. Harry sah jetzt zu Draco auf, der hinunter zum Kamin wollte. "Tut mir leid Harry, ich werde dich demnächst nicht besuchen kommen können. Mein Vater wird den Rest der Ferien Zuhause verbringen und da kann ich es nicht riskieren zu verschwinden. Wir werden uns wohl erst in Hogwarts wiedersehen!" Harry schaute ich an, als hätte er ihm gerade den Weltuntergang erklärt, auch die Zwillinge sahen enttäuscht aus. "Harry, es sind doch nur noch zwei Wochen.", sagte er, obwohl er selbst nicht wusste wie er den Kleineren aufbauen sollte, wenn ihm selbst so Elend war. Er zog ihn noch ein letztes Mal in seine Arme und küsste ihn auf die Stirn, bevor er das Zimmer leise verließ. Harry, immer noch nicht wirklich auf dem neuesten Stand der Dinge, war anscheinend zu einer Säule erstarrt und konnte sich nicht bewegen oder seine Augen von der Tür abwenden, wo Malfoy verschwunden war. George zwickte ihn leicht in die Seite: "Na?" "Wieso habt ihr ihn hergeholt? Ihr könnt ihn doch gar nicht leiden?" "Du doch auch bis vor kurzem nicht! Na ja, unser Gönner muss doch Glücklich sein, auch wenn uns das vielleicht ein kleines Opfer kostet. Wir werden uns schon an ihn gewöhnen!" Und Ron? Was würde er wohl dazu sagen? Harry biss sich auf die Lippe, er wollte seinen besten Freund nicht verlieren! Er nahm den Zwillingen das Versprechen ab, niemandem davon zu erzählen und ging wieder in Rons Zimmer, wo er an Rons gleichmäßigen Atemzügen bemerkte, dass dieser die ganze Zeit seelenruhig geschlafen hatte. Kaum hatte sich Harry hingelegt, war auch er eingeschlafen. Die beiden nächsten Wochen verliefen ziemlich ereignislos, Harry genoß die Zeit bei den Weasleys ersichtlich. Allerdings war es schade, dass Mr. Und Mrs. Weasley so selten da waren, weil sie so viel für den Orden tun mussten. Natürlich konnte Harry es kaum noch abwarten, bis die Schule wieder anfing, und auch Ron entging nicht, wie sehr sich Harrys Stimmung geändert hatte. Dann war es endlich soweit, doch wie fast jedes Jahr kamen sie zum Schluss auf Gleis 9¾ an. Harry suchte, konnte Draco aber in der Menge leider nicht mehr finden. Er musste wohl schon eingestiegen sein, dachte Harry enttäuscht. Jetzt stieg Panik in ihm auf. Und wenn dieses Sprichwort nun stimmt? Aus den Augen aus dem Sinn? Wenn Draco nun nichts mehr von ihm Wissen wollte? Was sollte er dann tun? Bei ihm hatte sich die lange Wartezeit ja darin wiedergespiegelt, dass er immer häufiger an ihn denken musste! "Harry!", Hermine kam auf ihn zugestürmt und umarmte ihn, Ginny und dann nach kurzem zögern auch Ron. "Alles Ok? Oh, Ron , wir müssen zu den Haussprechern, Beil dich! Bis nachher Harry!", damit liesen sie Harry mit Ginny zurück. "Na, dann suchen wir uns mal ein Abteil!" und schon war auch sie im Zug verschwunden und Harry folgte ihr. Sie hatten mit dem Abteil leider kein Glück, und so mussten sie sich zu drei Hufflepuffs aus Ginnys Jahrgang dazusetzen. Harry wurde es schon bald zu eng und er ging auf den Gang, um sich ein bisschen die Beine zu vertreten. Er wollte schon wieder zurückgehen, als ein Junge in ihn hineinlief und beide nach hinten kippten. "Malfoy!" Verwirrt blickte er seinen gegenüber an. "Hm, wer hätte Ahnen können, was mir bei meinem Kontrollgang so in die Arme läuft. Dann wäre ich sicher früher losgelaufen." Harry wurde rot, "Halt, Moment, du bist doch in mich geknallt!" "Wie recht du doch hast!", Malfoy wollte ihn schon zu sich ziehen, als Ron und Hermine von der anderen Seite kamen. "Harry! Wir wollten gerade...", dann sah Ron, wer bei Harry am Boden lag: "Lass ihn in ruhe Malfoy! Harry macht gerade eine schwierige Zeit durch und du solltest wenigstens diesmal ein bisschen Rücksicht nehmen!", sagte nun Hermine. Draco wieder perfekt in seiner Rolle: "warum sollte ich? Ist doch nicht mein Problem, wenn sein Pate nicht auf sich aufpassen kann und nicht weiß, was gut für ihn ist!" Ron sah ihn ungläubig an und auch Harry wurde mulmig zumute, aber er wusste, dass Malfoy sich so geben musste, ansonsten würden sie riskieren aufzufliegen. Ron schnaubte, hielt sich aber zurück und so zogen er und Hermine Harry mit sich zu dessen Abteil. Dieser wollte eigentlich gar nicht, doch davon bekamen Ron und Hermine nichts mit, die beruhigend auf ihn einredeten. Harry warf noch einen letzten Blick zu Malfoy, der mittlerweile aufgestanden war und seinen Blick erwiederte. Schon war er aus seinem Blickfeld verschwunden. In der Kabine angekommen, war Ron natürlich neugierig: "Was wollte Malfoy denn von dir Harry?!", aber er schien gar keine Antwort haben zu wollen, "Wie gut dass wir gekommen sind! Du warst ja ganz allein mit ihm! Wenn ich diesen eingebildeten Fatzke nur seh, kommt es mir kübelweise hoch!" Harry wusste nichts darauf zu erwiedern und das war auch besser so, denn alles was er jetzt hätte sagen können hätte Ron zweifellos nur noch zum Überkochen gebracht. Wenn seine Freunde doch nur wüssten! Aber er hatte einfach zu viel Angst es ihnen zu sagen. Er setzte sich ans Fenster und hing weiterhin seinen Gedanken nach, während sich der Rest aus seinem Abteil angeregt unterhielten. Huch! Er musste wohl eingeschlafen sein, als er nach draußen blickte, hatte es angefangen zu regnen und das Schloss war in Sichtweite gekommen. Sie stiegen aus dem Zug und in ihre Kutschen ein. Daraufhin dauerte es nur noch kurze Zeit, bis sie in Hogwarts ankamen und dort in der großen Halle an ihre Tische gingen. Die neuen wurden wie jedes Jahr in ihre Häuser gewiesen und die Tische begannen sich mit Leckereien zu füllen. Harry hatte sich bewußt mit dem Rücken zum Slitherintisch gesetzt, da er befürchtete ansonsten zu oft und zu auffällig dorthin zu starren. Allerdings konnte er öfter Blicke in seinem Nacken spüren, die es ihm schwer machten nicht zurück zu starren. Er blieb extrem lange am Tisch sitzen, da er sich nicht bewegen konnte. Es war als würde Dracos Blick ihn an seinem Platz haften, sodass er sich nicht eher davon erheben konnte, bis Draco es ihm gestattete. Ron und Hermine waren als Haussprecher schon lange mit den Kleinen im Gemeinschaftsraum, also warum war denn dann Malfoy noch hier? Er musste sich wohl mal wieder von seinen Pflichten gedrückt haben! Die große Halle leerte sich nun immer mehr und Draco gab ihn frei. Kurz darauf ging er an ihm Vorbei, ohne ihn zu beachten. Harry beschloss ebenfalls die große Halle zu verlassen. Als er auf den Flur trat, stand Malfoy hinter der Tür. Er nahm den verdutzten Harry an der Hand und ging mit ihm wahllos die Treppen hinauf. Als sie jemanden hörten, verzogen sich die beiden ins nächstbeste Klassenzimmer. Draco schloss leise die Tür hinter ihnen. Dann zog er Harry zu sich heran und küsste ihn innig. Diesmal erwiederte Harry den Kuss und schlang seine Arme um Dracos Nacken. Wegen Sauerstoffmangel wurden die beiden irgendwann gezwungen kurz voneinander abzulassen: "hah..ah" Doch schon wurden ihre Lippen wieder voneinander umschlossen. Fast gierig umspielten sich ihre Zungen. Doch Harry schob Draco jetzt von sich weg. "Was?..." "Ich gehe jetzt, Ron und Hermine werden sich schon Sorgen machen und mich fragen, wo ich so lange war." "Falls ich dich gehen lasse!", sagte Draco und zog ihn zu einem weiteren Kuss zu sich. "uhh.." " Also gut! Ich werde gehen, in ein paar Minuten kannst du selbst loslaufen. Es ist nicht gut, wenn man uns zusammen sieht!" Damit verließ er den Raum und lies Harry zurück. Dieser fühlte sich auf einmal ziemlich einsam und alleingelassen, deshalb stürzte er Malfoy hinterher und umarmte ihn von hinten. " Mmh..." Draco drehte sich um: "Kannst wohl einfach nicht genug von mir kriegen, was?" Harry hob eine Augenbraue. "Geh du zuerst, sonst stehn wir bis morgen früh hier auf dem Gang! Wir treffen uns morgen schon irgendwie wieder, dafür werde ich schon sorgen!" Beruhigt drückte Harry Draco noch einen letzten Kuss auf die Wange bevor er sich rumdrehte und in Richtung seines Gemeinschaftsraums verschwand. Beide Jungen hatten nicht bemerkt, dass sich in dem Schatten einer Tür eine Gestalt befand, die unbefangen grinste, wusste sie doch jetzt ganz genau, wie sie Malfoy loswerden konnte. Harry betrat den Gemeinschaftsraum und wurde auch gleich von Ron und Hermine umringt, die ihn damit zuschwafelten, wie anstrengend doch die Erstklässler waren. Kurz darauf brach auch mal wieder ein Streit zwischen den beiden aus, wie es doch am Besten wäre, mit den Erstklässlern umzuspringen. Nach fünf Minuten hatte Harry dermaßen Kopfschmerzen, dass er sich in dem Zimmer, dass er sich mit Ron, Neville und Seamus teilte. "Hnn", er hatte höllische Kopfschmerzen und auf einmal musste er daran denken, was Sirius wohl von seiner und Malfoys Beziehung halten würde. War das normal? Er hatte sich in einen Slitherin verliebt, in einen Jungen, noch dazu war es kein anderer als Draco Malfoy. Aber er war sich so sicher, dass er Malfoy liebte! Konnte das falsch sein? Liebe? War Harry zu solchen Gefühlen fähig, nachdem er sein ganzes Leben kaum dieses Gefühl von anderen zu spüren bekommen hatte? War es Einbildung? Oder vielleicht der Reiz etwas Verbotenen? Nein. Er konnte spüren, wie er jedesmal darauf reagierte, wenn Malfoy ihn ansah mit ihm sprach, ihn berührte... Es war ein schönes Gefühl, dass ihm jedesmal angenehme Schauer über den Rücken jagte. Und er konnte fühlen, dass er Malfoy wirklich etwas bedeutete. Wie nahe Liebe und Hass doch seien konnte, oder wie einfach sie zu verwechseln...Malfoy schrie auf, krümmte sich in einem düsteren Licht. Harry stand daneben wie angewurzelt und schaute auf ihn hinab. Malfoy schien unglaubliche Schmerzen zu haben, doch Harry konnte sich nicht rühren, konnte ihm nicht helfen, er war noch nicht mal richtig bei ihm, es war als wäre Harry hier Zuschauer. Malfoy hob den Kopf, doch jetzt erkannte er Harry. Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen, dann kippte er endgültig um...Als Harry aufwachte war er ganz und gar durchnässt. Er musste geschrien haben, denn seine Zimmergenossen sahen ihn erstaunt an. Harry schnappte sich seinen Tarnungsumhang und lief immer noch im Pyjama aus dem Schlafraum, durch den Gemeinschaftsraum, durch das Schloss zum Geheimportal der Slitherins. Er musste Draco sofort sehen! Er hatte sich im Laufen den Umhang angezogen und wartete nun vor dem Gemeinschaftsraum, dass jemand hinaustrat um ihn hinein zu lassen. Da kamen Grabbe und Goyle, um schon jetzt mit dem Frühstück anzufangen und mit dem Rest des Schlosses aufzuhören. Eben so wie jeden Morgen. Harry kroch durch das Portal, rannte durch den Gemeinschaftsraum und stieg hinab zu den Jungenschlafsälen. Er schnappte sich die nächstbeste Tür und... da lag er. Ganz friedlich schlafend, so kannte man Malfoy gar nicht. Er war allein, seine Zimmergenossen waren alle schon aus dem Zimmer. Grabbe und Goyle hatte er ja an sich vorbei gehen sehen und er meinte Blaise im Gemeinschaftsraum gesehen zu haben. Harry ging auf Malfoy zu. Er wollte ihn aber nicht wecken, sondern legte sich einfach dazu. "Hmm", Malfoy umschlang Harry im Schlaf mit den Armen...Als Malfoy aufwachte spürte er ein sanftes Gewicht in seinen Armen. Er sah an sich herunter, konnte aber niemanden entdecken. Aber ganz deutlich konnte er die Person in seinen Armen fühlen. Komisch normalerweise merkte Malfoy es, wenn sich jemand versuchte ihm unbemerkt zu nähern, selbst wenn er schlief, auser bei... Dann sah er den Haarschopf! Aber warum war der Rest von Harry unsichtbar? Er streichelte über seine Haare und fuhr dann sein Gesicht entlang, wobei der Tarnumhang nun endgültig von Harry glitt und Draco ihn sich betrachten konnte. Harry schlug die Augen auf und blinzelte zu Malfoy nach oben: "Draco..." Harry fuhr mit seiner Hand die Konturen des Gesichts des anderen nach, plötzlich füllten sich seine Augen mit Tränen: "Ich hatte solche Angst..." Was war denn nur los mit Harry? Langsam drückte Draco ihn näher an sich heran, Harry schmiegte sich an ihn. Draco nahm sein Gesicht ihn die Hände und küsste seine Tränen weg. "Schhh..." "Ich...Du..." "Harry, beruhige dich, es ist alles in Ordnung. Außerdem sind wir gerade unter uns, in meinem Bett und niemand könnte uns stören.", Draco grinste schelmisch. Harry sah ihn verwirrt an. "Das war ein Witz. Aber es hat dich abgelenkt, richtig?" "Hmm.." Harry schmiegte sich noch enger an Draco. "Wir sollten aufstehen, sonst kann ich wirklich für nichts mehr garantieren und ich möchte dich ungern vergraulen." Harry nickte langsam und stand auf. Er bemerkte, dass er immer noch im Pyjama war, deswegen verabschiedete er sich schnell von Draco, griff seinen Tarnumhang und machte sich auf den Weg in seinen Schlafsaal zurück. Er hatte wirklich Glück gehabt, dass ihn niemand gesehen hatte. Harry zog sich an und hielt Ausschau nach Ron. Wo konnte er nur geblieben sein? Im Gemeinschaftsraum war er nicht und hier im Schlafsaal war er auch nicht. "Morgen...", murmelte ein frischgewaschener Ron, der gerade aus dem Bad kam. Harry lächelte, er war durch den Traum einfach zu ängstlich und konnte nicht mal mehr richtig völlig normale Situationen einschätzen. Ron sah ihn fragend an: "Alles in Ordnung Harry?" "Alles OK!", strahlte dieser. Völlig perplex starrte Ron einem äußerst gutgelaunten Griffindor hinterher, der gerade an ihm vorbeigerauscht war und sich in Richtung Großer Halle bewegte. "Hey! Warte auf mich!", rief Ron Harry hinterher und wollte ihm hinterherrennen, aber er hatte zu viel Schwung und stolperte die Treppe hinab, um unten dann auf der Nase zu landen. "Ron! Hast du dir weh getan?", Hermine sah besorgt auf ihn hinunter, auch Harry hatte sich umgedreht. "Ehm", Ron rappelte sich schnell wieder auf, ihm schien es trotzdem zu gefallen wie Hermine sich um ihn sorgte, denn er hatte ganz vergessen, das ihm das hätte peinlich sein sollen. Harry blinzelte. Wie hatte er es die ganze Zeit nicht bemerken können? Hermine und Ron schauten sich an, doch dann wurden sie rot und schauten weg. Harry grinste: "Lasst uns endlich Frühstücken gehen!" Am Griffindortisch angekommen gab es nach dem Frühstück als Nachtisch eine neue Spezialität. Sie bestand darin, dass sie aussahen, wie kleine gefärbte Eisstückchen die man aber nicht nur lutschen, sondern auch kauen konnte. Harry hatte Kiwigeschmack erwischt und angelte sich gleich ein Zweites. Die ganze große Halle war über die neue Süßigkeit hellauf begeistert und die Teller konnten sich fast nicht schnell genug auffüllen, so schnell waren sie wieder leer. Dann erschienen ihre Stundenpläne. Harry und Ron stöhnten auf. Es war eine zusätzliche Stunde Zaubertränke angesetzt. In der Halle ging ein aufgeregtes murmeln, als sie sahen, welchen Zauberer Dumbledore als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste eingesetzt hatte. Er hatte dieses Jahr wohl niemanden finden können also hatte er kurzerhand das Fach selbst übernommen. Die Stunden an diesem Tag verliefen alle eigentlich relativ ruhig und sogar Snape nörgelte an diesem Tag nicht ganz so viel an Harry herum wie sonst. Dumbledore war wie geschaffen für den Posten als Lehrer gegen die dunklen Künste, die Klasse war ruhig und hörte sich gespannt die Erzählungen des mächtigen Zauberers an. Die nächsten paar Tage geschah ebenfalls nichts ungewöhnliches und der Schulstress hatte sie bald wieder eingeholt. Harry hatte sich seitdem nicht mehr mit Draco getroffen. Es war einfach zu gefährlich! Wenn es jemand mitkriegen sollte und es Lucious Malfoy zwitschern sollte wäre Draco so gut wie Tod, denn das würde diesem sicherlich gegen den Familienstolz gehen. Heute hatte Hermine es geschafft Ron und ihn zu überreden die Hausaufgaben zu erledigen, wozu sie, mal nebenbei bemerkt, natürlich in die Bücherei begeben mussten. Harry und Ron trabten ihr wie zwei begossene Pudel hinterher. In der Bücherei machte sich Hermine sofort auf die Suche nach den begehrten Büchern, währenddessen belagerten Harry und Ron schon mal einen Tisch. "hm?" "Was ist denn Harry?" "Ach, nichts Ron, ich hab mich nur grade so seltsam gefühlt." "Ich weiß auch woran das liegt, du hast heute beim Frühstück kräftig zugeschlagen!" Harry lachte:"Das Kompliment kann ich zurückgeben!" "Hey ihr zwei! Wir sollten unsere Hausaufgaben erledigen!", Hermine setzte sich dazu. "Hn", brummte Ron sichtlich begeistert! " Was haben wir hier? Ich glaube ich kümmere mich zuerst um die Hausaufgabe in Verteidigung gegen die Dunklenkünste, ich hab das letzte Exemplar von "Gargoyleabwehr" ergattern können. Ron, du hast noch kein wahrsagen gemacht oder? Deswegen hab ich dir den "Sterndeuter" mitgebracht. Harry will sicherlich als erstes Zaubertränke hinter sich bringen! Ich habe für dich...Oh! Ich muss mich wohl vergriffen haben! Statt "Vorübergehende Lähmungen" habe ich dir "Bleibende Lähmungen" besorgt." "Das macht nichts Hermine! Ich werde es mir selbst holen! Du kannst ja schon mal deine Aufgaben anfangen." Harry stand auf und ging ein paar Bücherreihen entlang: "Es müsste in der letzten Reihe stehen, Harry.", rief ihm Hermine hinterher und Harry ging noch ein paar Reihen nach hinten. "Ah! Da ist es j..." Harry wurde herumgedreht und gegen das Regal gedrückt. "Ich halt das nicht mehr aus!" Damit hatte Malfoy schon seine Lippen auf Harrys gelegt und küsste ihn innig. Nach einem kurzen Augenblick schloss Harry die Augen und genoss einfach nur die Nähe und die Gefühle des anderen. So sanft. "Harry, Hermine hat gesagt ich soll dir helfen suchen, weil du so lange br...", Ron sah Harry und Draco geschockt an: "W...Was?", doch er hatte sich schnell wieder gefangen: "Was machst du da mit Harry du falsche Schlange!", Er riss Malfoy grob herum und wollte schon zuschlagen, so wütend war er. Harry hielt Ron zurück: "Nein, du verstehst das falsch! Er hat mir nichts angetan. Ich..ich...ich wollte es auch." "Was?", Rons Augen weiteten sich vor Schreck, doch er lies endlich von Malfoy ab. "Harry..., aber du...du kannst doch nicht?!", Ron klang verzweifelt und Harry drehte sich um, er wollte nicht, dass sein Freund ihm jetzt ins Gesicht sah. Er hatte solche Angst vor diesem Augenblick gehabt und jetzt war er früher als erwartet eingetreten. Doch er wusste, dass er jetzt zu seinen Gefühlen stehen musste, deswegen ging er herüber zu Draco, der das Geschehen interresssiert verfolgt hatte und warf sich ihm um den Hals. "Doch..", flüsterte Harry, "So ist es nun mal." "Meine güte seid ihr beiden blind oder was?" Hermine kam um die Ecke und wollte anscheinend nun auch helfen das Buch zu suchen, sie blieb dann aber abrupt neben Ron stehen. Anders als Ron schätzte Hermine die Situation gleich richtig ein: "Oh..." "Ein ohh! Mehr hast du nicht dazu zu sagen?", Ron schrie jetzt fast. "Schhh, Ron wir sind hier immer noch in einer Bibliothekt", Hermine schien das ganze wesentlich weniger zu stören, als Ron. Ron schaute sie ungläubig an. Wie konnte sie nur so ruhig bleiben, wo Harry doch gerade dabei war von Malfoy verführt zu werden? Das konnte überhaupt nicht gut gehen! Bei Malfoys Charakter sah Ron Harry schon verlassen auf einer nassen Straße liegen, sich vor Schmerzen krümmend! Ron wartete erst gar nicht mehr ab, sondern packte seinen besten Freund am Arm und wollte ihn aus der Bibliothek ziehen, doch das lies Draco natürlich nicht so ohne weiteres zu. Er lies Harry keineswegs aus seinen Armen und so gingen Rons Bemühungen ins Leere. "Ron! Jetzt beruhig dich doch! Zugegeben, das hier ist alles ziemlich überraschend aber doch nicht der Untergang der Welt. Wir haben noch ganz andere Probleme!", Ron musste Hermine recht geben, jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um das auszudiskutieren. Er drehte sich um und verlies schnurstracks die Bücherei. "Tut mir leid Harry!", sagte Hermine und folgte dem Freund. Harry drückte sich fest an Draco, um nicht noch anzufangen zu schluchzen. Draco streichelte ihm beruhigend über den Rücken. "Damit hättest du rechnen müssen. Du weißt doch, Malfoys und Weasleys können nun mal nicht miteinander." "Ich weiß..", nun schluchzte Harry tatsächlich...Nachdem Ron Harry und Draco erwischt hatte sprach er nicht wieder mit ihm darüber, sondern überging das Thema einfach. Harry war zwar erleichtert, dass er und Ron immer noch befreundet waren, aber es trennte sie, wie eine Barriere, die erst aufgehoben werden konnte, wenn man darüber sprechen würde. Aber davor hatte Harry Angst. Er würde bestimmt nicht der sein, der dieses Thema das nächste Mal anschneiden würde, deswegen musste er warten, bis Ron soweit war und von sich aus damit anfing. Auch Draco schien es zu spüren, und deswegen hielt er sich erst mal von Harry fern, obwohl das beiden sehr schwer fiel. So verging schlieslich über eine Woche, in der nichts geschah. Harry hatte das Gefühl, dass Hermine mit ihm reden wollte, aber nicht die richtige Gelegenheit fand, auserdem wollte sie Ron nicht übergehen. "Harry, komm lass uns ein bisschen nach drausen gehen!", es war wunderschönes Wetter und heute war Samstag, also kein Unterricht. "Was ist mit Hermine?" "Hausaufgaben, was sonst? Sie wird nachkommen.", schmunzelte Ron. Ron und Harry gingen hinunter zu See und suchten sich einen freien Platz im Schatten. Das halbe Schloss war hier unten und manche trauten sich sogar noch ins Wasser, obwohl das mittlerweile schon mächtig abgekühlt war. Die beiden saßen eine Zeit lang schweigend nebeneinander. "Hm, Der da hat doch einen knackigen Hintern, meinst du nicht auch?" Harry meinte sich verhört zu haben. "Na, was ist? Gefällt er dir?" "Was soll das Ron?", Harry war geschockt. "Du stehst doch auf Kerle! Warum suchst du dir dann nicht wenigstens einen gescheiten? Alles ist besser als diese Malfoyratte!" KLATSCH das war eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte. Harry, mit tränen in den Augen, rannte vor seinem Freund davon. Das war doch jetzt nicht wirklich sein Ernst? Für was hielt Ron Harry? Und Draco? Gar nicht erst darüber nachdenken! Nur schnell weg von hier! Harry wusste gar nicht, wo er hinlief und er hörte, das Ron nicht weit hinter ihm lag. Er verfolgte ihn. Harry stockte, als er sich auf einmal im verbotenen Wald wiederfand. Ron zögerte kurz, doch dann folgte er Harry in den verbotenen Wald hinein. Harry folgte dem Weg, lief immer schneller. Er wollte Ron jetzt einfach nicht mehr unter die Augen treten. Harry wurde ins Gebüsch gezerrt und eine Hand legte sich auf seinen Mund. Harry war starr vor Schreck, und sah Ron an sich vorbeiziehen. Langsam lies ihn die Person los, die ihn gepackt hatte und er konnte sich umdrehen. "Draco" Harry fiel dem Jungen hinter sich in die Arme. Es war in letzter Zeit so schlimm ohne ihn gewesen und immer musste er tatenlos zusehen, wie diese Pansy Parkinson sich an Draco heranmachte. Doch jetzt war er endlich wieder bei ihm. Harry fiel Draco so ungestühm in die arme, sodass beide nach hinten kippten und sich auf dem Boden wiederfanden. "Nicht so laut! Was, wenn Weasley zurückkommt?" "Dieser Wald ist so laut, da fällt das nun wirklich nicht weiter auf!", damit hatte Harry recht, auch wenn es nicht gerade die Geräusche waren, die man in so einem Moment gerne hören würde waren sie sehr laut. Draco grinste, schob Harry aber von sich weg und setzte sich auf. "Du weißt schon, das das hier verboten ist?" "Was genau meinst du? Dass wir beide hier im Verbotenen Wald sind oder dass wir beide zusammen hier sind?" Doch er gab Draco keine Möglichkeit ihm zu antworten, so schnell hatte er ihn geküsst. "Mmhh, wusste gar nicht, dass ein so düsterer Wald so angenehm sein kann!" Damit erwiederte auch Draco den Kuss. "Aaah.. Was machst du da Draco?" Draco war mit einer Hand unter Harrys T-Shirt gerutscht. "Nicht...uuhm." "Sag mal, wieso bist du eigentlich hier im Wald?" "Ich hab dich in die Richtung laufen sehen und hab auf gut Glück hier gewartet. Und das Glück hatte ich ja dann auch." Draco zog Harry wieder zu sich, um ihn nochmals zu küssen. Draco küsste nun Harrys Hals entlang. "Hast du jetzt nicht Haussprecherversammlung, Draco?" "Wen kümmerts!?", Draco lies sich nicht beirren, aber Harry war anderer Meinung: "Das wird auffallen!" "Ach was!" "Wir sollten jetzt wirklich gehen Draco...aah...ich meins ernst!" Draco seufzte: "Und bei dem Anblick soll ich zurück ins Schloss verschwinden?" Harry Hemd war etwas zur Seite gerutscht und gab seine linke Schulter frei. Harry errötete: "Das ist nun mal nicht zu vermeiden." Er drehte seinen Kopf weg. "Weißt du, dass du mir dadurch nur noch mehr zeigst?", grinste Draco. "Also gut, gehen wir.", er half Harry hoch und dieser richtete seine Kleider. Draco gab ein knurren von sich. Harry grinste, sagte aber nichts und ging an Draco vorbei aus dem Wald. Sie mussten sich hier wieder voneinander trennen. Niemand durfte sehen, dass sie aus dem Verbotenen Wald kamen und natürlich durfte man sie nicht zusammen sehen. Harry ging zum Schloss zurück, wo er Hermine im Gemeinschaftsraum vorfand und Ron schweigend neben ihr saß. Er sah Harry nicht an. Er hatte es anscheinend aufgegeben nach Harry zu suchen und geschnallt, das Harry ihn im Moment nicht sehen wollte. Wie sollte Harry ihm blos klar machen, dass er sich nicht in irgendeinen dahergelaufenen Typen verlieben konnte und eben einzig und allein Draco liebte. Okay, wie das Schicksal so wollte war Draco nun mal ein Kerl und das änderte nichts an seiner Liebe zu ihm. Ron konnte das nicht verstehen, er war ja in ein Mädchen verliebt und wenn er mal seine Augen aufmachen würde würde er merken, dass sie ihn auch liebte. Aber vielleicht war das beiden einfach nicht bewusst. Egal, Harry hatte mit seiner Beziehung im Moment genug Probleme und er würde sich in Rons bestimmt nicht einmischen. Er musste Ron irgendwie davon überzeugen, dass das mit Draco und ihm richtig war. Und was Sirius anging, Harry hatte sich darüber viele Gedanken gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass Sirius bestimmt nur sein Glück gewollt hätte und wenn Harrys Glück eben darin bestand mit Draco zusammen zu sein, dann hätte er es ihm bestimmt gegönnt. Allerdings hätte er sicherlich auch als erstes ein Theater gemacht, darin waren Ron und er sich ähnlich. Vielleicht wird Ron es dann auch irgendwann verstehen. "War irgendwas?", Hermine schaute die beiden Jungen fragend an. Harry zuckte mit den Achseln und ging in seinen Schlafsaal, um seine Hausaufgaben zu holen. Vielleicht war es am besten sich erst mal in die Arbeit zu stürzen. Harry merkte nicht, wie Rons trauriger Blick ihm nach oben folgte. Ron fühlte sich, als hätte jemand Harry vor die Wahl gestellt, Malfoy oder er, und Harry hatte sich für Malfoy entschieden... "Bist du nicht etwas zu hart zu ihm?", Hermine schaute Ron an. "Pff, was verstehst du schon davon! Dir ist doch egal, was mit unserem besten Freund passiert!" "Wie bitte? Nur weil ich ein bisschen Verständnis zeige bin ich wohl gleich eine Verräterin!" "Das können wir nicht zulassen! Harry und dieser...dieser...",Ron stand auf. "Es ist wahrscheinlich so schon schwer genug für Harry, da dürfen wir ihm das Leben nicht noch schwerer machen!" "Er wird ihm weh tun, Hermine! Draco ist kein Typ für Gefühle! Er ist eiskalt!" "Vielleicht irrst du dich! Eine Beziehung ist immer ein Risiko!" Ron stand jetzt ganz dicht vor Hermine: "Ist es das?" Als Harry die Treppe hinuntergelaufen kam, sah er wie Ron sich hinuntergebeugt hatte und Hermine küsste. "Aber mir gönnst du das nicht was?! Mir ist schlecht!", damit rannte Harry aus dem Gemeinschaftsraum und lies zwei verdutzte Griffindor stehen. Er rannte so schnell, das er nicht auf den Weg guckte und in eine Gestalt hinein rannte. Beide landeten auf dem Boden "Oh...hallo Harry." "Hallo Cho.", sagte Harry emotionslos. "Ähm, weißt du, ich finde vielleicht sollten wir es noch mal probieren." Sie hatte sich kürzlich von ihrem Freund getrennt. "Tut mir leid, Cho aber ich empfinde nichts mehr für dich. Machs gut" Er rappelte sich auf und rannte weiter. Aus dem Schloss hinaus und auf einmal stand er vor Hagrids Wildhüterhütte. "Hey Harry, du hast mich seit Schulbeginn kein einziges Mal besucht, hattest wohl viel zu tun?" Harry lächelte, als er die Stimme des Wildhüters hörte. Er wollte ihn schon die ganze Zeit auserhalb des Unterrichts besuchen, hatte aber bisher irgendwie keine Gelegenheit gefunden. Schule, die trüben Gedanken an Draco und auch Quidditschtraining hatte wieder angefangen. Ron war immer noch Hüter, Harry Sucher und George und Freds Platz hatten Ginny und man konnte es kaum glauben Neville. Neville war gar nicht mal schlecht, etwas tollpatschig vielleicht, aber ansonsten. "Ach Hagrid!", Harry fiel dem Wildhüter in die Arme "Es ist alles so kompliziert und verwirrend geworden. Ich komme mit der Situation einfach nicht mehr zurecht!" "huh? Was ist denn passiert Harry?" "Ich kanns dir nicht sagen! Vielleicht würdest du wie Ron reagieren." "Warum sollte ich das? Und seit wann reagiert Ron schlecht? Er ist doch mit dir Befreundet Harry!" "Ja, aber das ist im begriff sich aufzulösen." "Habt ihr euch so gestritten?" Harry schüttelte den Kopf: "Nein, zu einer Aussprache ist es eigentlich nie wirklich gekommen." "Na, dann solltest du keine voreiligen Schlüsse ziehen und es noch mal versuchen." Harry nickte und lief zurück zum Schloss, doch er konnte Hermine und Ron nirgendwo entdecken, sie suchten wohl nach ihm. Dafür fand er aber einen gewissen blonden Jungen mit grauen Augen. Doch als Harry merkte, dass Draco nicht alleine war blieb er hinter einer Biegung stehen und lauschte. "Draco! Lass uns doch zusammen am Wochenende nach Hogsmeade gehen!" Das war Pansys Stimme. "Hm...Kein Interesse!" Harry schmunzelte, das war Draco wie er leibt und lebt. "Hast du denn schon was vor?" "Ganz recht!" "Und das ist so wichtig, dass du mich versetzt?" "Jep!", Harry musste an sich halten, um nicht lauthals loszulachen. Und er hatte sich Sorgen wegen Pansy gemacht, dabei hörte man gerade nur zu deutlich, wie eiskalt Draco sie jedesmal Abblitzen lies. "Wir haben schon so lange nichts mehr gemeinsam gemacht! Findest du nicht, das du mir mehr Aufmerksamkeit entgegenbringen solltest? Ich wäre eine würdige Erbin für das Haus Malfoy!", Harry schluckte, das war zu fiel und das erinnerte ihn daran, wie wenig Zukunftsaussichten er und Draco hatten. Er liebte Draco, aber hatten sie wirklich eine Chance zusammen zu sein? Sie brachten sich nur in Gefahr und verloren dabei nur ihre Freunde. Er würde versuchen Draco zu vergessen, das war es wohl einfach nicht wert?... Im Gemeinschaftsraum konnte Harry Ron und Hermine vor der Treppe entdecken. "Harry, ich..", Ron kam auf ihn zugeeilt. "Nein, Ron. Ist schon gut. Ich werde mir Draco aus dem Kopf schlagen!", im wahrsten Sinne des Wortes. Ron schaute seinen Freund verwirrt an, wollte sich dann schon freuen, bis er Harrys Gesichtsausdruck sah. Harry lächelte, aber so ein trauriges Lächeln hatte Ron in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Was hatte er nur getan? Harry ging an seinen Freunden vorbei in sein Zimmer, er wollte nur noch allein sein, so wie er sich auch fühlte. Die ganze Woche versuchte Harry gelassen und fröhlich mit seinen Freunden zu sein, doch irgendwie schien ihm das nicht richtig zu gelingen. Ron und Hermine gaben sich wirklich herzlich Mühe ihn aufzumuntern, doch auch das half nichts. Immer wenn Harry Dracos Blick spürte ignorierte er ihn und immer wenn er Harry in die Augen sah sah dieser weg. Irgendwann wurde es ihm wohl zu bunt und er schnappte sich Harry, der als letzter trübselig aus einem Klassenzimmer kam ,zog ihn in das Zimmer daneben und schloß die Tür. "Draco, was soll das?" "Warum gehst du mir aus dem Weg?" "Tu ich doch gar nicht." "war es so schlimm für dich, dass ich dich im Wald angefasst habe? Ekelst du dich vor mir?" Hm, das war wahrscheinlich die einzige Chance, die Harry hatte: "Zwei Männer, das ist doch einfach nicht normal! "Warum hast du dich dann nicht gewehrt?" "Na weil, weil...Es geht einfach nicht Draco. Es ist alles so viel einfacher, wenn wir nicht zusammen sind. Wir haben keine gemeinsame Zukunft!" "Glaubst du nicht, ich hätte mir darüber nicht auch schon Gedanken gemacht! Harry; wir leben jetzt und hier. Das ist unsere Zukunft, über das danach können wir uns doch immer noch Gedanken machen, wenn wir die Schule verlassen haben!" Harry schüttelte den Kopf. "Es geht einfach nicht!" Er rannte aus dem Zimmer , anfangs rannte Draco hinter ihm her und hätte ihn auch beinahe eingeholt, doch Harry konnte gerade noch rechtzeitig hinter einer Schar von Schülern verschwinden. "Harry, lass uns endlich gehen! Wir dürfen sowieso nicht mehr so lange nach drausen." Harry hatte sich von seinen Freunden breit schlagen lassen, heute Abend auf eine Disco in Hogsmeade zu gehen. Was Draco wohl gerade macht? Es war eine Woche vergangen, seitdem Harry vor ihm weggelaufen war und auch Draco hatte nun angefangen ihn zu ignorieren. Sie liefen nach Hogsmeade und folgten den Pfeilen aus Lichtern, die sie zur Disco führten. Der Raum sah von innen größer aus, als von ausen, doch solche Kleinigkeiten wunderten Harry schon lange nicht mehr. Überall flogen Lichter durch die Luft und stupsten hier und da ein paar Leute an, um sie zum Tanzen zu bewegen. Er sah auf die schwebende Bühne, wo eine Hexe ins Mikrofon sang, während ihre Bänd mit den Zauberstäben wedelte, um so die Hintergrundmelodie zu fabrizieren. Huch! Wo waren denn Ron und Hermine auf einmal? Harry konnte sie nirgends entdecken. Dann schlossen sich plötzlich Arme um ihn und brachten ihn dazu, die Bewegungen des Körpers hinter ihm nachzuahmen und zu der Musik zu tanzen. Das Lied war fertig und die Hexe erfreute sich begeisterter Jubelrufe. Harry drehte sich zu seinem Tanzpartner um. Das hatte er sich fast schon gedacht: "Hi, Draco" "Lass uns nach drausen gehen, wir müssen reden." Draco nahm Harrys Hand und lief mit ihm aus dem Saal. Sie liefen schweigend nebeneinander her, bis sie eine riesige Wiese erreicht hatten und Draco sich hinsetzte. Harry seufzte, setzte sich aber ebenfalls. "Was machst du hier Draco?" "Pansy hat mich hierher geschleppt." "Ich wollte dich nicht sehn", sagte Harry leise, "Ich wollte dich vergessen" Draco lachte: "Und das sagst du mir so einfach? Draco, du bist mir nicht gut genug, ich werde dich vergessen?" "Nein, das.." "Das ist wie: Lass uns Freunde bleiben. Harry, wir waren nie Freunde. Vielleicht ist es dir entgangen, aber wir waren eine ganz schön lange Zeit verfeindet!", er schwieg "Aber das ändert nichts an meinen Gefühlen zu dir, aber wenn du für mich nichts empfindest kann man wohl nichts machen. Mein Herz zerspringt, wenn dich ein anderer auch nur anspricht! Und du wirst oft angesprochen, Harry. Du merkst es nur schon gar nicht mehr, aber du bist immer noch der berühmte Junge mit der blitzförmigen Narbe." Stille: "Verleugne mich, wenn es das ist, was du willst." Harry zitterte. Draco stand auf, und lies seinen Mantel auf Harrys Schultern gleiten, dann drehte er sich um und wollte gehen. "Draco, warte!" Harry packte Draco mit Tränen in den Augen am Arm. "Ich...ich...ich hab versucht dich zu vergessen. Ich hab wirklich alles getan, aber es hat einfach nichts funktioniert." Draco drehte sich um "Ich liebe dich, Draco" Draco lies sich abrupt neben ihm ins Gras fallen. "Und das sagst du mir erst jetzt du Idiot?" Er beugte sich vor und küsste Harry sanft auf den Mund. "Ich hab dich vermisst" "Mhm, ja ich hab das auch vermisst!" "Du Idiot!", Harry gab Draco spielerisch eine Kopfnuss. Bald kabbelten sich die beiden auf dem Boden und rollten den Hang hinunter, bis sie neben einer alten Eiche zum liegen kamen. Harry schmiegte sich an Draco und küsste ihn. "Was hast du dir nur dabei gedacht?", fragte Draco leise. "Lass es uns vergessen ja? Uuhm.." "Also gut.." Draco schloss Harry in seine Arme. "aah..., nicht Draco! Uhh" Draco hatte Harry seinen Mantel und sein Hemd ausgezogen und fuhr jetzt mit der Zunge Harrys Rippen nach. "wenn uns jemand sieht!", quengelte Harry herum. "Mmmh, ist mir gerade alles egal." Was die beiden nicht wussten, war dass sie tatsächlich von einer Gestalt gesehen wurden, die am oberen Rand der Böschung stand und mit einem seltsamen Grinsen zu ihnen hinabschaute. "aber...aber...nngh", Harry wurde durch einen Kuss unterbrochen, "Ron und Hermine", flüsterte Harry traurig. Draco lies von Harry ab und schaute ihm in die grünen Augen. "Sie waren der Grund?" "hm" Harry zog wieder seine Sachen an, nahm Draco an der Hand und lief mit ihm zurück zur Disco: "Sie werden sich wohl damit abfinden müssen. Es geht nun mal nicht anders." Kurz vor der Disco blieb er stehen und schaute in das Gesicht, seiner Freunde, die gerade hinausgetreten waren und ihn anscheinend gesucht hatten. Auf Hermines Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab und auch Ron schaute nicht so ungehalten, wie Harry es erwartet hatte. "Wenn du meinem Freund auch nur ein einziges mal dumm kommst oder verletzt bist du tot Malfoy!", bluffte Ron. Harry schaute Ron an. Hieß das etwa, dass Ron versuchen würde mit Draco auszukommen? Harry fiel Ron um den Hals. "Danke", flüsterte er in dessen Ohr, sodass dieser errötete. Hermine zog Ron von Harry fort: "Nun ist es aber gut!" Alle vier fingen nun an zu lachen...Für heute war ein Quidditchmatch gegen Ravenclaw angesetzt und Harry schlang schnell noch sein Frühstück hinunter, bevor er sich mit Ginny und Ron auf den Weg zu den Umkleiden machte. Ron war mal wieder kreidebleich und hatte noch etwas Angst. Das meiste davon hatte jedoch Hermine schon verringern können. Harry war nicht so sehr nervös, trotzdem wünschte er sich, dass Draco ihm Glück wünschen würde. Und wieder erwarten stand vor der Griffindorkabine ein blonder Slitherin. "Hum, ich kann dich nur für fünf Minuten entschuldigen Harry! Mehr ist nicht drin.", meinte Ron, als er an Harry vorbei die Umkleidekabine betrat und die Tür schloss. Die restlichen Griffindors schienen Malfoy nicht bemerkt zu haben und Hermine hatte Ginny alles wegen Harry und Draco erzählt. Diese hatte aber alles ziemlich gelassen genommen, hatte so was in der Art nach Malfoys Besuch bei ihnen zu Hause schon geahnt. Harry wandte sich an Draco. "Hm, meine Hausmanschaft würde mich umbringen könnte sie das jetzt sehn." Harry lächelte. "Trotzdem, viel Glück! Wir sehn uns nachhher!" Draco drückte Harry einen flüchtigen Kuss auf den Mund und ging in Richtung Tribüne. Harry schaute Draco hinterher und betrat dann die Kabine, wo Angelina gerade ihre Rede hielt. "Harry! Du hast ganz schön lange gebraucht! Jetzt musst du es eben so schaffen." Das war das Stichwort dafür, dass die Manschaft ihre Mäntel anzog und sich auf das Quidditchfeld begab. Laute Jubelrufe hallten ihnen von seiten der Griffindor und zum Teil der Hufflepuffs zu. Während die Slitherin lauthals Buhrufe verkündeten. Doch Harry sah auch, dass es einen Slitherin gab, der sich heute enthielt. Harry warf eine Kusshand in Richtung Slitherins. Er hatte es sich einfach nicht verkneifen können. Den Slitherins war das natürlich nicht entgangen und sie sahen den jungen Potter baff an. Keiner wusste was das zu bedeuten hatte, ausser Draco, dessen Gesichtsfarbe etwas rötlicher geworden war. "Ey, Draco! Ist dir nicht gut?", fragte Blaise Zabini. "Nein, alles OK." Draco atmete auf, als Blaise es auf sich beruhen lies. Blaise war zwar einer der wenigen, die man als Dracos Freunde bezeichnen konnte, doch war es Draco lieber, wenn sein Haus nichts von der Sache mit ihm und Harry erfuhr. Vielleicht würde er verstoßen? Ob ihm das wirklich viel ausmachen würde? Aber wenn sein Vater Wind davon bekäme...es war wohl doch besser weiterhin vorsichtig zu sein. Harry stieß sich vom Boden ab und schwebte in der Luft. Heute war eigentlich schönes Wetter, es war eigentlich nur ein bischen kalt. Es dürfte nicht so schwer werden den Schnatz zu finden. Harry drehte seine Runden, während er hörte wie Seamus Finnigen, der neue Sprecher ausrief: "DAS ERSTE TOR FÜR GRIFFINDOR; WUNDERSCHÖNES TOR; ICH MUSS SCHON SAGEN!", jubelte er. "OH NO; JETZT IST RAVENCLAV IN BALLBESITZ; WIRD IHNEN DER AUSGLEICHSTREFFER GELINGEN? UND WAS IST MIT DEM SCHNATZ? DIE BEIDEN SUCHER IRREN NOCH DURCH DIE MENGE! MACH SCHON HARRY", ein Blick von Professor Mc.Gonagall: "ÄH, ICH MEINE NATÜRLICH, STRENGT EUCH AN, SUCHER!" Harry zog seelenruhig seine Kreise weiter, während man merkte, dass Cho verbissen nach dem Schnatz suchte. Harry seufzte, sie hatte ihm wohl die Abfuhr nicht verziehen. Normalerweise hätte er das auch nicht so getan, aber er war in Eile gewesen und Cho hatte es ja auch verdient, nach dem, was sie letztes Jahr mit ihm gemacht hatte. "FÜNF ZU DREI FÜR GRIFFINDOR! GLÄNZENDES SPIEL! WIR BRAUCHEN NUR NOCH DEN SCHNATZ!" Harry meinte auch, dass es langsam Zeit wäre den Schnatz zu finden, aber er konnte ihn einfach nicht entdecken. Er stieg noch einmal höher in die Luft, und endlich hatte er ich entdeckt. Der Schnatz folgte gerade einem der Klatscher auf Neville zu, der sich sowieso kaum auf dem Besen halten konnte, er war schrecklich nervös und Harry fragte sich, wie sie hatten in Führung gehen können. Neville schaffte es irgendwie den Klatscher abzublocken und dabei sein Gleichgewicht zu halten. Der Schnatz wurde vom Klatscher nach hinten gestoßen und schwebte nun zehn zentimeter über Rons Kopf. Harry jagte auf ihn zu, doch auch Cho hatte nun den Schnatz bemerkt und lehnte sich verbissen nach vorne. Sie war einfach noch zu weit entfernt und so schnappte sich Harry den Schnatz, als er über Ron zum stehen kam. Dieser schaute ihn erstaunt an. "UUUUND GRIFFINDOR IST DER SIEGER! TUT MIR JA LEID, CHO, ABER HARRY HAT DEN SCHNATZ ZUERST GEFANGEN!", Cho lief rot an und beide Mannschaften liesen sich nach unten gleiten. Ravenclav beglückwünschte Griffindor zum Sieg, nur Cho enthielt sich. Die Slitherins grummelten vor sich hin, aber Malfoy hatte für einen kurzen Augenblick ein Grinsen im Gesicht. Harry wurde von der jubelnden Menge umringt und dutzende Hände wollten seine schütteln. Begeisterte Gesichter, wohin er nur schaute, doch die einzige Person, auf die er wirklich achtete war gerade dabei mit ein paar anderen Slitherins ins Schulgebäude zu verschwinden. Hatte Draco nicht gesagt, dass er ihn nach dem Spiel treffen wollte? Warum verschwand er dann jetzt? Und wie hatte er sich das vorgestellt? Ron grinste: "Tolles Spiel, oder Harry? Ich hab kaum Bälle reingelassen und du hast dann auch noch den Schnatz gefangen! Einfach super." Hermine küsste ihn: "Find ich auch." Ron wurde rot und die drei liesen sich von der Menge mit in den Gemeinschaftsraum der Griffindor treiben. Alle waren vergnügt und glücklich. "Harry, wie wärs mit einer Runde Zauberschach?", fragte Neville. "Aber mit Einsatz!", rief Seamus. "Wie?", Neville wurde blass. "Um was?", fragte Harry achselzuckend. "Hm, wie wärs, wenn der Verlierer..." Eine schwarze Eule kam hereingeflattert und ließ sich auf Harrys Schoß nieder. Harry hatte noch nie eine so dunkle Eule gesehen. Er nahm löste den Zettel vom linken Fuß der Eule: TRIFF MICH AUF DEM NORDTURM BEI DEN TELESKOPEN. ZIEH DICH WARM AN. Harrys Herz klopfte schneller, er wusste sofort von wem der Zettel kam und auch warum Malfoy geschrieben hatte, er solle sich warm anziehen. Auf dem Nordturm war es jetzt schweinekalt und ihm graute davor jetzt hinaufsteigen zu müssen. Er stieg hinauf zu seinem Schlafsaal: "Was ist jetzt mit dem Spiel Harry?" "Sorry Seamus, aber ich muss mal an die frische Luft. Er schnappte sich seinen Wintermantel und stieg hinauf zum Nordturm. Draco erwartete ihn oben bereits. "Du hast dir ganz schön Zeit gelassen, was?" Harry fiel Draco in die Arme: "Stimmt nicht, ich habe mich beeilt zu dir zu kommen!" Harry fing an zu schnurren, als Draco ihm den Nacken kraulte. "Hahaha, du bist aber leicht zufrieden zu stellen!" "Wenn ich bei dir bin ist mir alles weitere egal, Draco." Harry schaute ihm in die Augen. Draco hob sanft sein Kinn und küsste ihn. "mmh, also das ist schon viel eher nach meinem Geschmack" *schepper*, *stolper* "Was war das Draco?" "Da kommt jemand!" Harry zog Draco mit sich und schaute sich um. Wohin? Ah, da hinten war eine dunkle Nische, in die man nur aus einer ganz bestimmten Position sehen konnte. "Mann, ist das eng!" "Sei still, sonst hört man uns noch!" Hm, so schlimm war es auch nicht, an Malfoy gepresst da zu stehen. "Hihihi, wie schön. Endlich allein!" Oh nein, nicht auch noch ein Päärchen! "Na ja, so lange ist es nicht her, das wir zuletzt allein waren." Das war Chos Stimme. Wie bitte? "Warum bist du eigentlich zum anderen Ufer gewechselt, ich hab dich früher öfters mit Jungs gesehen." "Ich hab die Schnauze voll von ihnen." war er jetzt etwa Schuld daran, dass Cho...? Harry spürte, wie Draco krampfhaft versuchte ein Lachen zu unterdrücken. "Hm, lass uns nicht länger reden..." Ein schwarzer Blitz durchflutete den Horizont und bohrte sich zehn Zentimeter neben Harry in den Boden. Die beiden Mädchen kreischten und ergriffen de Flucht. Noch ein schwarzer Blitz, Harry glaubte, das dieser noch schwärzer sein musste, als der andere und sah ihn gebannt auf sich zukommen. Diesmal hätte der Blitz Harry sicherlich getroffen, hätte Draco ihn nicht im letzten Moment an sich gerissen. Harry konnte eine Brennspur neben seinem linken Fuß entdecken, durch die der Rand seines Turnschuhs angekokelt war. Harry betrachtete geschockt seinen Schuh. "Harry, steh nicht da wie angewurzelt, wir müssen hier verschwinden!" Noch bevor der nächste Blitz einschlagen konnte waren die beiden die Treppe hinunter gerannt und kamen im zweiten Stock keuchend zum stehen. "Man meint ja gerade, diese Blitze hätten es auf dich abgesehen!" Harry schwieg. Wer konnte das nur gewesen sein? Oder war es doch nur ein blöder Zufall? Wer wäre hier an der Schule imstande Blitze zu manipulieren? "Es ist am besten, wenn wir jetzt in unsere Schlafsääle zurückgehen." "In Ordnung.", Draco war immer noch ausser Atem..."Was ist passiert, Harry? Hat er dir irgendwas angetan?" Ron war mit Harry allein im Schlafsaal. "Nein, Ron. Er hat mir sogar das Leben gerettet!" "Oh." "Hör zu, ich erklär dir und Hermine die Geschichte morgen beim Frühstück." Bevor Ron noch etwas erwidern konnte hatte Harry sich umgedreht und versuchte zu schlafen. Er konnte in seinem Traum nur Lichter sehen und irgendwelche Hände, die ihn packen wollten. Schweißgebadet wachte er auf. Ron und Hermine hörten Harry während des Essens schweigend zu bis er zu den Blitzen angelangt war. "Seltsam, Voldemorts Kraft dürfte sich nicht auf Hogwarts erstrecken." Ron zuckte bei diesem Namen zusammen und schaute Hermine anklagend an, diese überging ihn aber einfach und sprach weiter. "Aber wer könnte an dieser Schule die Fähigkeit besitzen Blitze zu lenken oder sogar herbeizurufen?" "Wenn ich das nur wüsste, Hermine. Ich hab keine Ahnung, wer mir an den Kragen gehen wollte." "Was ist mit Draco?" "Draco hat mich doch noch gerettet!" "Nein, so meinte ich das nicht. Vielleicht hat Draco Feinde, die ihm etwas antun möchten, den Zauber aber auf den Falschen gelenkt haben." "Malfoy hat viele Feinde.", meinte Ron achselzuckend. Harry schaute seine beiden Freunde ratlos an. Sie waren fertig mit Essen und begaben sich auf den Weg aus der großen Halle. Harry wurde gerade angerempelt: "Hey, Potter kannst du nicht aufpassen wo du hintrittst!" Malfoy zerrte Harry grob herum: "Triff mich nach dem Unterricht im Raum der Wünsche!", flüsterte er. Malfoy schubste Harry grob zurück, einige Slitherins lachten. Ron hatte sich versteift und sah aus, als würde es nur noch einer einzigen Handbewegung des Slitherins bedürfen, um ihn dazu zu bringen, diesen Krankenhausreif zu schlagen. Draco ging an ihnen vorbei. Harry kam ein Schultag noch nie so dermassen lang vor, wie dieser hier, in der letzten Unterrichtsstunde hatten sie auch noch Zaubergeschichte mit den Ravenclavs. Gott, wie langweilig, Harry schielte aus dem Fenster. Was war das denn? War das dort unten nicht Draco? Und wer war der andere Junge? Er konnte sie nicht genau erkennen, aber Draco schien nicht sehr begeistert, regelrecht wütend und verzweifelt. Was war da blos los? Was wollte dieser Junge von Draco? Die Stunde war zu ende, und Harry begab sich schnurstracks, ohne auf seine Freunde zu achten auf den Weg in den Raum der Wünsche. Er musste nicht lange warten bis Draco eintrat. "Draco, ich hab dich vorhin durchs Fenster mit einem Jungen reden gesehen. Was wollte er?" Draco zuckte zusamen. "Das war blos ein Freund." "Das sah aber nicht danach aus!" Warum belog Draco ihn? "Wie hat es denn bitteschön ausgesehen?" "Es hätte nicht mehr viel gefehlt und du hättest dich auf ihn gestürzt! Also, was wollte er?" "Bist du jetzt meine Mutter oder was? Das geht dich nicht das Geringste an!" Harry erschrak, jetzt schrie ihn Draco doch tatsächlich an! Draco sah Harry traurig an und drehte sich weg. "Draco, meinst du nicht, dass du es mir sagen kannst? Ich bin doch schließlich...ich bin doch..." "Harry, bitte...Lass es doch einfach! Ich kanns dir nicht sagen, auserdem war es völlig unwichtig. Ich lass mir schließlich von niemandem sagen, was ich zu tun und zu lassen hab!" Harry grübelte immer noch, warum konnte Draco es ihm nicht sagen? Und warum hatte es ihn so augeregt? Warum war ihm selbst unwohl, als er den Fremden sah? "Harry.." "Huh?" Draco drehte sich um: "Bitte, sei mir nicht böse." Harry schüttelte den Kopf, er spürte, dass er sich auf Draco verlassen konnte. Das war alles immer noch sehr ungewohnt für ihn. Harry ging auf Draco zu, bis er ganz dicht vor ihm stand, schlang seine Arme um dessen Nacken und küsste ihn zärtlich. "Uhm..." Draco lies sich fallen. Die beiden fielen auf ein weiches Sofa, das sich Harry vorgestellt hatte, als er den Raum betrat. "Kiahh...was machst du?" Draco grinste Harry an, der auf ihm lag. "Hahaha, du solltest mal dein erschrockenes Gesicht sehen! Zu niedlich!" Harry wurde rot: "Mach dich nicht über mich lustig! Ich dachte die Phase hätten wir hinter uns?" "Ich würde eher sagen, die Phase endet nie." "Ich mags gar nicht, wenn du den großen Macker spielst! Dabei frisst du mir doch aus der Hand." Draco schaute ihn verdutzt an: "Wundert mich, wie schnell du mich durchschaut hast." Harry wurde noch eine Nuanze röter: "Das hat..gestimmt? Ich..hab das..doch nur so..dahergesagt." Draco zog Harry noch näher zu sich: "Natürlich...ich bin dir völlig ausgeliefert..."Draco küsste Harry noch einmal. "hah" Harry entzog sich Draco. "Draco?" "Hmm?", grummelte dieser, ungehalten über den unterbrochenen Kuss. "Du hast es nie gesagt." "Was denn?" "Na, du weißt schon!", Harry wurde rot. Draco überlegte: "Deinem Gesicht nach zu urteilen...ich will mit dir schlafen?!" Harry schaute ihn entsetzt an. Draco fing wieder zu lachen an. "Schon gut, das war es also nicht..." "Wir sind doch zusammen, oder Draco?" "Glaubst du ich würde das hier mit jedem machen?" Harry errötete ein weiteres Mal. "Ach, ist ja auch egal!", sagte Harry und stand auf, "ich geh jetzt!" "Warum? Es war doch gerade so schön!" "Das soll es ach bleiben!" "Hmm.." Harry zog die Tür auf, Draco lag immer noch mit dem Rücken auf der Couch. "Ich liebe dich, Harry. Das war es doch, oder?" Harry drehte sich um, er nickte kaum merklich. Draco stand auf und ging auf ihn zu. Er umarmte Harry und flüsterte in sein Ohr: "Du sollst nur mir gehören." Draco leckte über Harrys Ohr. Harry sah ihn an: "das tue ich längst..." Die beiden lösten sich nach einer Weile voneinander und gingen gemeinsam hinaus, um in verschiedene Richtungen davonzulaufen. "Harry! Wo hast du so lang..."Ron sprach den Satz nicht zu Ende. Das brauchte er gar nicht, Harrys Gesicht sprach Bände. Ron seufzte, er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass sein bester Freund eine Beziehung mit Malfoy hatte. "Hast du Lust mit mir einen Spaziergang zu machen oder willst du lieber darauf warten, dass dein toller Freund das nächste Mal Zeit für dich hat?" Harry sah ihn böse an. "War nur'n Scherz." Harry und Ron liefen nach drausen an den See. Sie waren in der Kälte die einzigen, die am See waren. Bald gab es schon Weihnachtsferien. Ob Ron wohl nach Hause fahren würde? "Harry, Hermine und ich werden Weihnachten über hier in Hogwarts bleiben." Konnte er Gedanken lesen? "Warum? Wollt ihr nicht nach Hause?" welcher Teufel hatte Harry geritten, er wollte doch das seine Freunde bei ihm blieben. "Doch, aber wir dachten, du..." Harry verstand, seine Freunde wollten ihn hier nicht alleine lassen. "Ihr müsst auf mich keine Rücksicht nehmen, es gibt bestimmt noch einen Haufen anderer Leute die hier bleibt." Was tat er da eigentlich, und zudem war es auch noch gelogen. "Aber, wir können doch nicht.." Harry unterbrach ihn wieder: "Natürlich könnt ihr! Ihr habt euch die Zeit mit eurer Familie verdient." Harry, Schluss! "Wenn ich eine Familie hätte, dann würde ich auch gern nach Hause fahren." Das reicht jetzt, hör auf damit! "Es wäre also wirklich Okay für dich?" "Absolut!" Du Idiot! Jetzt hast du es geschafft! Sie werden nach Hause fahren und das wird dann dein einsamstes Weihnachten, das du je in Hogwarts hattest! Harry schaute über den See. Nanu? War das nicht Draco? Und der Junge daneben, war der von vorhin! Harry sah, wie Draco den Jungen am Kragen packte, ihn auf den Boden schmiss und wütend davonstampfte. Er schaute ihm verwundert nach. Was war nur mit Draco los? Er hatte Ron ganz vergessen, der noch immer neben ihm stand und bequatschte. "Hey! Harry, hörst du mir überhaupt zu? Was soll ich ihr denn jetzt zu Weihnachten schenken?" Harry verstand, es ging wohl um Hermine: "Es ist immer noch Hermine, schenk ihr ein Buch." "Aber, seiner Freundin schenkt man doch Schmuck, Pralinen oder Blumen?" Harry zuckte mit den Achseln. Stimmt, was sollte er Draco schenken? Draco besaß doch schlieslich alles, was man sich wünschen kann, oder? Hermine und Ron waren zu ihren Eltern gefahren, und Harry war tatsächlich der einzige Griffindor, der nicht nach Hause gefahren war es war eben im Moment wohl zu gefährlich wegen Lord Voldemort. Aber war Hogwarts nicht dann der sicherste Ort vor ihm? Er hatte über die Liste erfahren, dass Draco mir Grabbe und Goyle ebenfalls hiergeblieben war, und auser ihnen nur noch ein Slitherin, vier Ravenclavs und zwei Hufflepuffs. Sie hätten öfter die Gelegenheit gehabt sich zu treffen, doch seit dem Tag im Raum der Wünsche hatte Draco Harry ignoriert. Harry fühlte sich miserabel, dabei hatte Draco ihm an dem Tag doch noch gesagt, dass er ihn liebt! Mit seinen freunden konnte er auch nicht darüber reden, die waren ja weg, und er wollte ihre wenige Freizeit mit ihren Familien jetzt auch nicht mit seinen Problemen belasten. Sie hatten sowieso äuserst skeptisch geguckt, als sie sahen, wie wenig Schüler in Hogwarts blieben, doch Harry hatte sie davon überzeugt, dass sie ruhig nach Hause gehen konnten. Welcher Teufel ihn da nur geritten hatte? Wohl eher ein Engel, denn er hatte mal nicht an sich gedacht, sondern an seine Freunde. Harry seufzte, morgen war Weihnachten und er saß auf einem Fenstersims und schaute dem Schneetreiben drausen zu. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sich ein Schatten bewegte und gerade dabei war davon zu laufen. "Moment...Draco...warte!" Harry hatte ihn eingeholt und sich an ihn gekrallt. "Hab ich irgendwas falsch gemacht? Warum verhälst du dich mir gegenüber so abweisend?" Draco schwieg. "Was ist nur los mit dir? Bin ich Luft für dich?" Draco drehte sich für Harry und sah ihm in die Augen. "Du bist so ein Idiot! Hast du wirklich geglaubt ich könnte einen Kerl lieben? Ich bin ein Malfoy! Ich habe auch meinen Stolz. Nie könnte ich einen Jungen lieben und schon gar nicht so einen Abschaum wie dich Potter!" Harry sah Draco an: "Du lügst!" "Warum sollte ich das? Sag mir einen Grund, warum ich dich lieben sollte!" Harry nahm Dracos Gesicht in die Hand und berührte sanft seine Lippen mit den Eigenen. Draco zuckte zusammen. "Weil ich dich auch liebe..." Harry küsste ihn jetzt fordernder. "Was redest du da? Du verstehst gar nichts...ich...ich", Harry hatte Draco noch nie so ratlos gesehen. "Es hängt mit diesem Typen zusammen...was hat es mit ihm auf sich?" Draco sah ihn traurig an: "Er war das mit den Blitzen... er will mir das nehmen, was mir am wichtigsten ist...dich. Er wird wieder versuchen, dich zu töten. Ich hab gedacht, ich könnte ihm vorspielen, ich hätte mich von dir getrennt, sodass er dich in Ruhe lässt, aber du lässt mich ja einfach nicht los." "Draco, das schaffen wir schon...aber du darfst dich nie mehr von mir abwenden, bitte!...Du bist alles was ich habe...Lieber würde ich sterbe...Ohne dich kann ich einfach nicht mehr leben." Draco zog Harry in seine Arme. "So lange sind wir doch noch gar kein Paar." "Ist es wichtig, wie lange man zusammen war?" "Na ja, ich dachte sowieso nie, dass ich mich jemals verlieben könnte, mein Vater hat mir ein ganz anderes Bild vorgelebt. Ich glaube nicht, dass er meine Mutter geliebt hat. Sie haben sich eben arrangiert." "Wie furchtbar!" "Das ist das einzige was ich kannte." "Und...jetzt?" "Merkst du das immer noch nicht?" Draco schaute Harry tief in die Augen, legte seine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich heran. Ihre Gesichter waren nur noch einen Spalt breit von einander entfernt. "Du lässt mich an nichts anderes als an dich denken, Harry" Draco schob seine Zunge sacht in Harrys Mund und dieser ging darauf ein. "Mmh...bist du...aah...deswegen nicht...uuuh nach Hause?" "Wusste nicht was ich tu." "Kannst du Weihnachten mit mir verbringen?" "Ok, das müsste gehen. Grabbe und Goyle sind dumm genug mir irgendeinen Blödsinn abzukaufen." "Wo treffen wir uns?" "Bist du nicht im Moment der einzige Griffindor, der über die Ferien geblieben ist? Wie lautet euer Passwort?" "Zuckerstange. Der eingang ist in dem Portrait der fetten Dame." "Klar, find ich schon." Harry wachte spät am nächsten Morgen auf. Er schaute sich in dem Zimmer um und entdeckte am unteren Ende seines Bettes einen kleinen Stapel Geschenke. Hermine hatte ihm ein buch mit den neusten Quidditschstrategien geschenkt. Von Ron hatte er eine Monatsration Schokofrösche bekommen und von Mrs. Weasley einen braunen Pulli. Die Dursleys hatten nichts von sich hören lassen, aber darüber war Harry ganz froh. Da war noch ein Päckchen. Es war von Draco. Darin befand sich eine Kette mit einem kleinen Drachen als Anhänger. "Gefällt es dir?" Draco betrat den Raum. "J..j..ja, natürlich...aber ich ...hätte kein Geschenk gebraucht. Dass du jetzt bei mir bist ist das beste Geschenk, das du mir hättest machen können." "Du musst bei deiner Muggelfamilie sehr einsam gewesen sein." Draco kroch zu Harry ins Bett. "Das ist ja jetzt vorbei." Eng umschlungen schliefen die beiden ein. "Harry, bist du wach?" "Mmh" "Im Gemeinschaftsraum sind Kakao und Kekse aufgetaucht, hast du Lust?" Harry nickte, wäre aber lieber noch etwas liegen geblieben. Die beiden setzten sich auf zwei nebeneinander stehende Sessel und genossen das Kaminfeuer, den Tannenbaum und die Kekse. "Es ist schon sieben, ich muss langsam zurück." "So spät ist es schon?", fragte Harry ungläubig. "hnn" "Musst du wirklich gehen?" "Ich könnte bleiben, aber.." Draco schielte auf Harry. "...schon gut...es ist ja nicht so, als ob ich es nicht auch wollte..." Harry stand auf, ging auf Draco zu und setzte sich auf dessen Schos. "Würdest du jetzt nicht lieber mit deinen Freunden feiern?" Harry schüttelte den Kopf. "Es ist gut, dass sie bei ihren Familien sind." "Lass mich deine Familie sein..." ...Draco stand auf einer Lichtung und betrachtete sich den Mond. Harry schritt langsam und leise auf ihn zu. Als Draco ihn bemerkte drehte er sich um und streckte lächelnd eine Hand nach ihm aus. Wie Harry dieses Lächeln liebte. Leider lächelte Draco viel zu selten, aber es war häufiger vorgekommen, seitdem sie zusammen waren. Doch als Harry näher zu Draco trat sah dieses Lächeln immer trauriger aus. Harry beeilte sich Draco zu erreichen, er wollte ihn nicht länger leiden sehen. Aber Draco wurde langsam durchsichtig. Harry rannte jetzt. Doch als er ihn erreicht hatte war er endgültig verschwunden und nur noch sanftes Glitzern erhellte den Platz auf dem eben noch sein Freund gestanden hatte. Harry schlang seine Arme um sich und versuchte seine tränen zu unterdrücken... Harry wachte zitternd auf und schaute sich in seinem Bett um. Etwas fehlte. Wo war Draco? Er ist doch gestern in seinen Armen eingeschlafen. Wieso ist er dann verschwunden? Harry beschlich ein ungutes Gefühl und er beeilte sich aus dem Bett zu steigen und sich anzuziehen. Er stürmte aus dem Schlafsaal, dem Gemeinschaftsraum, dem Schloss. Draco! Er hetzte an Hagrids Wildhüterhütte vorbei auf den verbotenen Wald zu, wusste genau wohin er zu gehen hatte. Er musste die Lichtung finden, die er in seinem Traum gesehen hatte. Draco war jetzt dort, das wusste er. Draco! Er rannte tiefer und tiefer in den Wald, bog von der Straße ab und zerriss sich seinen Mantel als er zwischen den dichten Bäumen hindurchstürmte. Draco! Ein Blitz! Harry musste noch schneller laufen! Schneller! Warum waren seine Beine nur so verflucht langsam?! DRACO! Harry blieb aprubt stehen. Er hatte die Lichtung erreicht. Dort stand sein Draco und ihm gegenüber...Wieder dieser seltsame Typ. Was passierte denn jetzt? Der Typ wurde größer und älter. Er verwandelte sich in einen Erwachsenen. Jetzt konnte man deutlich das Mal sehen. Ein Todesser. Dieser drehte sich jetzt zu Harry. " Sehr erfreut Harry Potter. Henry Krad, mein Name. Aber ich denke sie werden die Ehre mich kennen zu dürfen nicht lange auskosten können.", damit richtete er auch schon seinen Zauberstab auf Harry und murmelte "Htaed" Harry konnte nichts tun, er war so übereilt aufgebrochen, dass er seinen Zauberstab nicht mitgenommen hatte. Doch bevor die silbernen Funken Harry erreichen konnten musste er zusehen, wie sich Draco vor ihn stellte. Er lächelte Harry mit diesem traurigen Lächeln an und Harry spürte eine sanfte Hand an seiner Wange bevor Draco mir Harrys Namen auf den Lippen fiel. Harry schaute verständnislos zu seinem Freund auf dem Boden. Er war wie betäubt, spürte nichts mehr, dachte nichts mehr. Wie in Trance griff Harry nach Dracos Zauberstab. Seine Narbe brannte höllisch. Um ihn herum nahm er ein sanftes Glimmen wahr während er den Zauberstab auf Krad richtete und "sseldne" murmelte. Krad schaute ihn verwirrt an. Nichts geschah, doch dann fing Krad langsam an sich aufzulösen. Er schaute Harry immer noch verwirrt an, als ein Windhauch die letzten Reste seines Selbst mit sich zogen. Moment, Harry hatte seinen Zauberstab gar nicht auf Krad gerichtet, sondern auf Draco. Er beugte sich zu Draco runter. Er atmete. Harry hatte Draco in den Krankenflügel gebracht und tagelang darauf gewartet, dass dieser aufwachte. Was andere von ihm dachten war ihm währenddessen völlig egal, überhaupt hatte er im Moment keine Gefühle in sich. Nur eine riesige Leere, die sich unaufhaltsam vergrößerte um die Angst zu ersticken, die in Harry von Tag zu Tag größer wurde. Er wich keine Minute von Dracos Bett und beobachtete wie von weit her wie Madame Pomfrey, Dumbledore ihn immer wieder versuchten weg zu bringen. Warum wollten sie ihn von Draco trennen? Warum wollten sie Draco allein lassen? Seine Familie kam nach der Nachricht nicht ein Mal zu Besuch. Harry wusste, dass Lucios Malfoy ein Todesser war, aber Draco war doch immer noch sein Sohn! Aber sie kamen nicht um ihren Sohn zu sehen. Niemand kam. Er würde nicht von Dracos Seite weichen. Selbst wenn es keine Hoffnung gab, dass dieser jemals wieder aufwachen würde. Selbst wenn Harry den Rest seines Lebens an diesem Bett verbringen musste. Draco sah so friedlich aus, als ob er nur schlafen würde, aber weder Dumbledore noch Madame Pomfrey konnten helfen, kannten keinen zauber, der Draco dazu gebracht hätte seine Augen aufzuschlagen. Gestern waren die Ferien beendet. Ron und Hermine waren ins Krankenzimmer gestürmt und hatten versucht auf Harry einzureden. Harry hatte sie gar nicht richtig wahrgenommen. Er war immer noch wie in Trance. Grabbe und Goyle hatten auch schon versucht ihn dazu zu bringen von ihrem Anführer zu verschwinden. Doch Harry hatte die Schläge gar nicht gespürt, hatte Dracos Hand nicht eine Sekunde losgelassen. Heute war Blaise Zabini hier. Er hat Draco angestarrt und sich dann Harry genauer angeschaut und angefangen zu lächeln. Seine Hand lag kurz auf Harry Schulter bevor er gegangen ist. Hermine kam immer um Harry die Hausaufgaben zu bringen und um zu erzählen, was sie im Unterricht durchgenommen hatten. Sie versuchte immer wieder Harry davon zu überzeugen wieder zum Unterricht zu gehen. Du musst weiterleben, hat sie gesagt. Harry hatte darüber nachgedacht. Konnte er Leben, wenn er doch genau wusste, dass Draco hier lag. Niemals aufwachen würde und das alles wegen ihm. Wie oft Harry es sich auch wünschte, Draco hatte aufgehört nur an sich zu denken, hatte ihm selbst das Leben gerettet. Wieder schaute er auf ihn herab, wieder sank er in seinem Stuhl nach vorne, stützte sich auf seine Ellbogen und schlief unruhig ein. Er träumte den Traum, den er hatte bevor er Draco hinterhergelaufen war. Er träumte ihn jeden Tag. Immer wieder Draco. Lebendig, traurig und dann verschwand er einfach unter seinen Fingern. In letzter Zeit flüsterte er immer Harrys Namen bevor er verschwand. Ron kam ihn auch öfters am Tag besuchen und versuchte Harry von Dracos Bett wegzuziehen. Aber Harry hatte ungeahnte Kräfte entwickelt, und lies sich nicht so einfach wegholen. Nicht von Draco. Draco brauchte ihn, oder etwa nicht? Er merkte wahrscheinlich nicht mehr, ob jemand bei ihm war oder nicht. Das machte nichts. Harry blieb. Harry würde ewig bleiben. Draco bedeutete ihm einfach zu viel, als das er sich hätte umdrehen und verschwinden können. Warum konnten die anderen das nicht verstehen? Harry gehörte zu Draco und er würde bleiben. So vergingen weitere drei Wochen. Harry sprach kein Wort. Weder mit seinen Freunden noch mit Madame Pomfrey oder Dumbledore. Hermine verzweifelte schon fast, wenn sie Harry sah und Ron musste sie stützen. Blaise und Ron kamen letzte Woche gleichzeitig und hätten sich dann im Krankenflügel beinahe gekloppt. Harry war es egal, wenn sie sich kloppen wollten dann sollten sie es tun. Er war hier. Hier bei Draco. Warum fühlte er sich trotzdem so allein? Draco würde ihn nie wieder anschauen, nie wider seinen Namen sagen, ihn nie wieder berühren oder küssen. War ein Draco der still auf der Krankenstation lag und sich nicht bewegte ein Draco? War er es wirklich, den er da vor sich sah? War das immer noch sein Draco? Konnte er ihn auch weiterhin lieben? Konnte er den Rest seines Lebens so verbringen? Konnte Harry überhaupt zurück? In seinen Alltag? Ohne Draco? Wo war denn da der Alltag? Ein Hogwarts ohne Draco? Schon bevor die beiden ein Paar waren hatte Draco ihn immer mit seiner Anwesenheit belästigt. Draco hatte ihm schon immer viel Aufmerksamkeit geschenkt. Vielleicht aus einem anderen Grund heraus, aber er hatte es getan. Draco und er. Schon irgendwie komisch. Wie Licht und Schatten. Aber wer war das licht und wer der Schatten? Er würde Draco wie ein Schatten folgen, auch über den Tod hinaus. Ron stürmte in das Zimmer, dicht gefolgt von Blaise, der ihn am Arm gepackt hatte: "Lass das, das ist doch verrückt! Ihm geht es schlecht!" Ron hörte ihm nicht zu, sondern drückte Harry einfach nur zornig von Dracos Bett, um sich dann auf dessen Becken niederzulassen und ihn anzustarren. Harry sah jetzt auch auf. Was sollte das? Ron sah sich Draco noch etwas genauer an bevor er zuschlug. Harry schrie auf und zerrte an seinem Freund. "Ron! Ron, lass ihn! Ron ! RON!" Ron sah zurück zu Harry, er hatte Tränen in den Augen. "Ich will nicht mehr sehen müssen, wie du leidest! Dieses Arschloch hat dir zum Schluss doch noch weh getan! Am meisten Ärgert mich, dass er sich auch noch als Held gefühlt haben muss, während er dich verlies. Und...und...und jetzt...jetzt will er noch nicht mal für dich aufwachen!" Harry sah seinen Freund geschockt an, dann sah er zu Draco, wie er immer noch dalag und endlich sammelten sich auch in seinen Augen Tränen. Ron ging von Draco herunter und sah Harry bestürzt an. Harry ging zitternd auf Draco zu. "Draco...",langsam fuhr er seine Gesichtszüge nach "Warum hast du das getan?". Seine erste Träne fiel auf Dracos Lippen, er wollte sie wegwischen, doch er wurde von einer starken Hand davon abgehalten, die sich um sein Handgelenk schloss. Draco öffnete seine Augen: "Nur für dich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)