James needs Lily von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Das Quidditchfinale ------------------------------- Ja, ich weiß- es ist schon Dienstag, und es gibt immer noch kein neues Kapitel. Ich fühle mich aber schuldig im sinne der Anklage-- habs schließlich versprochen, am Sa. hochzuladen. Aber wenn der Pc nicht funzt... *blinzel* Aber, er bewegt sich doch, und daher kommt jetzt Nummer 17... _______________________________________________________________________________ Vorsprung"Morgen ist das Quidditchspiel" murmelte James vor sich hin, "Und ich weiß verdammt noch mal nicht, wie ich bis dahin noch alles erledigen soll." Er schob seine Bücher hin und her und suchte nach einem Tintenfass. Remus sah auf. "Was brummst du?" "Quidditch." "Ach so." Schulternzuckend wandte sich sein Freund von ihm ab. Morgen war das große Quidditchspiel Gryffindor gegen Ravenclaw. Für Ravenclaw bestand keine Aussicht auf den Quidditchpokal, für Hufflepuff noch weniger. Ravenclaw hatte Hufflepuff vor zwei Wochen besiegt, beide waren aber haushoch von Slytherin geschlagen worden. Das Spiel Gryffindor gegen Hufflepuff war überraschender Weise unentschieden ausgefallen. Der Sucher der Hufflepuffs hatte zwar den Schnatz gefangen, doch da Gryffindor genau Hundertfünfzig Punkte Vorsprung hatte, gab es einen Ausgleich. Würde morgen Ravenclaw gewinnen, wäre Gryffindor hinter Slytherin auf dem zweiten Platz. James zog zischen seinen Hausaufgaben ein Stück Pergament hervor, auf dem er die Spielergebnisse notiert hatte. Düster starrte er darauf. Gryffindor-Slytherin 190-0 Gryffindor-Hufflepuff 160-160 Hufflepuff-Ravenclaw 20-170 Hufflepuff-Slytherin 10-160 Ravenclaw-Slytherin 20-180 Gryffindor-Ravenclaw ??? Bisheriger Punktestand: Gryffindor = 270 Slytherin = 310 Huffepuff = 190 Ravenclaw = 190 Ravenclaw würde dafür Kämpfen, doch noch den ersten Platz zu erreichen. Wenn sie den Schnatz fingen, würde ihnen das gelingen. Doch die Slytherins konzentrierten sich mit ihren Hassattacken lieber auf die Gryffindors. Schon seit Tagen herrschte im Schloss eine aggressive Stimmung. Immer wieder landeten Schüler aus beiden Häusern in der Krankenstation, nachdem sie unangenehm aneinander geraten waren. Bis auf James Unfall im See war er davon verschont geblieben, aber der war schon hart gewesen. Zu Sirius Geburtstag war er gerade aus der Krankenstation herausgekommen, und seitdem war er doppelt auf der Hut. Alles in ihm schrie nach einem Racheakt, aber Lily hatte ihn in einem langen nächtlichen Gespräch mehr oder weniger davon überzeugt, wie dumm das wäre. Slytherin verlor am laufenden Band Punkte, weil sie andere Schüler attackierten, und als das mit James passierte, war Professor McGonagall fast ausgerastet und hatte Slytherin so gut wie alle Punkte genommen. Snapes Slytheringang befand sich seitdem in ständiger Strafarbeit, und einen Schulverweis hatten sie auch bekommen. Seitdem war noch kein Mitglied des Quidditchteams ernsthaft zu Schaden gekommen, aber James war überzeugt davon, dass sie noch irgendetwas vorhatten. Sein Blick wanderte durch den Gemeinschaftsraum. Lily, die etwas von ihm entfernt saß, fing seinen Blick auf und zwinkerte ihm mit einem beruhigenden Lächeln zu. James erwiderte das Lächeln schwach. Sébastien saß zurückgezogen in einer Ecke und arbeitete still vor sich hin, den Blick stur auf sein Buch gerichtet. Catherine und Paul McGregor unterhielten sich mit ernsten Gesichtern, während Kevin Oleander und die beiden Treiber nervös herumliefen und an ihrer Quidditchausrüstung herumflickten. James sah auf die Uhr - Bettzeit. Er seufzte und stand auf. Sofort richtete sich der Blick seiner Spieler und sämtlicher anderer Schüler auf ihn. "Seht zu das ihr ins Bett kommt", wies er sie an. Fast dankbar nickten sie, suchten ihre Sachen zusammen und verschwanden. Allein Catherine trödelte ein wenig. "Isch 'abe Angst vor die Spiel morgen", gestand sie ihm leise. James nickte. "Da bist du nicht die einzige", murmelte er. Sie sah ihn verständnisvoll an, und sein Mund verzog sich leicht zu einem kläglichen Lächeln. "Du bist der Kapitän, James. Bis jetzt hast du uns gut geführt. Wir schaffen das schon!" Sie drückte ihn an sich und verschwand die Treppe hinauf. James stöhnte und ließ sich in einen Sessel fallen. "Wie soll ich das bloß überleben?" jammerte er. Lily legte ihre Sachen beiseite und kam zu ihm herüber. "Vielleicht solltest du auch ins Bett gehen und bis morgen die Sorge über das Spiel vergessen", schlug sie sanft vor, als sie neben seinem Sessel stand. James schüttelte den Kopf. "Ich könnte nicht einschlafen. Ich würde mich vermutlich noch bis morgen früh herumwälzen." Lily lächelte verschmitzt. "Komm mit", sagte sie und zog ihn an seiner Hand hoch. "Nicht, wenn ich dich ins Bett bringe." Unter den neugierigen Augen der Schüler führte sie ihn zur Treppe des Jungenschlafsaals. "Larzac ist in dem Schlafsaal" bemerkte James. Lily hielt inne. "Dann sind wir eben leise", grinste sie. Sie zog den zweifelnden James hinter sich her die Treppe hinauf. Sébastien hatte schon das Licht gelöscht und zeigte keine Reaktion, als sie den Schlafsaal betraten. Sie zogen die Vorhänge von James Bett hinter sich zu, und Lily zog ihren Zauberstab hervor. "Warte kurz", wies sie James an und schwang den Stab, während sie etwas murmelte. Anscheinend geschah nichts, und James runzelte verwirrt die Stirn, als Lily ihren Zauberstab wieder einsteckte. "Was-" "Eine Abwandlung des Silencio-Zaubers. Jetzt kann uns außerhalb des Bettes niemand hören", bemerkte sie knapp und drehte sich zu ihm um. James könnte nicht anders, als sie anlächeln, als er sie sah. Ihre Haare, die in der Dunkelheit fast schwarz erschienen, fielen ihr leicht um die Schultern. Das Gesicht hob sich als helles Oval davon ab, und trotz des Lichtmangels konnte er ihre Augen funkeln sehen. Sie bemerkte seinen Blick und lächelte. Dann küsste sie ihn sanft und nahm ihm die Brille ab. "So kann ich dich nicht sehen", bemerkte er leise. "Das brauchst du auch nicht", kam ihre Antwort. "Du kannst mich ja fühlen." James sah jetzt wirklich nichts außer verschwommenen Schatten, aber kurz darauf spürte er ihren warmen Körper dicht an seinem. Ihre Arme schlangen sich um ihn, und wieder spürte er ihre Lippen auf seinen und erwiderte den Kuss. Ihre Finger öffneten den Verschluss seines Umhangs. Er spürte, wie sich ein merkwürdiges Gefühl in ihm breit machte. Sie hatten sich schon oft geküsst und berührt, aber immer nur mit Kleidung. Schon fast zaghaft öffnete er ihre Robe. Für einen Augenblick mussten sie den Kuss unterbrechen, um sich den Stoff über die Köpfe zu ziehen, aber gleich darauf trafen sich ihre Lippen hungrig wieder. James fluchte ihm Stillen, dass er seine Brille nicht auf hatte, als er über ihren Bauch strich. Ihre Finger fuhren durch seine Haare, über sein Brust und Gesicht, als wolle sie sich ein Bild von ihm mit den Händen machen. Sein Herzschlag beschleunigte sich, als sie ihn berührte. Seine eigenen Finger strichen jetzt über ihren Körper und fingen an, sie zu erkunden. Er war entzückt, wie weich ihre Haut war. Sie hatte Recht behalten; das Quidditchspiel war aus seinen Gedanken weg geblasen worden. Für einen Augenblick lang zweifelte er, ob Sébastien zwei Betten weiter wirklich nichts mitbekommen würde, dann ließ er sich blind in ihre Umarmung fallen. ~*~*~*~ Lily streichelte James Kopf. Er murmelte etwas Unzusammenhängendes und kuschelte sich an sie. Mit einem völlig zufriedenen Lächeln wartete sie, bis er fest eingeschlafen war. Dann löste sie sich vorsichtig von ihm und suchte ihre Kleidung zusammen und schlüpfte hinein, ohne James zu wecken. Vorsichtig strich sie den Vorhang beiseite und schlüpfte aus dem Bett hinaus in den dunklen Schlafsaal. Als sie schon fast an der Tür war, hörte sie ein Geräusch und drehte sich um. Die Vorhänge des fünften, abseits stehenden Bettes am Ende des roten Tunnels waren zur Seite geschlagen, und sie konnte ein Gesicht erkennen. "'Attet ihr euren Spaß?" fragte Sébastien kühl. Lily verzog den Mund und überlegte, was sie antworten sollte. Sie entschloss sich, gar nichts zu sagen und zog wortlos die Tür hinter sich zu, als sie ins Treppenhaus trat. Dann eilte sie zu ihrem eigenen Schlafsaal, und das Lächeln auf ihren Lippen war wieder da. ********************************* "Irgendetwas passiert. Irgendetwas passiert." James rutschte unruhig auf seinem Stuhl herum und sah sich in der Großen Halle um. Die Stimmung war laut und angespannt. Alle zwei Minuten überprüfte er, ob seine Spieler auch vernünftig aßen, aber sein eigener Teller blieb leer. "James, du musst etwas essen", ermahnte Sirius ihn. Er schüttelte nur abwesend den Kopf. "Keinen Hunger." "James, du musst!" Catherine griff energisch nach dem gebratenen Speck und hielt ihn ihm hin. Angewidert fuhr er zurück. "Ich bin Vegetarier!" "WAS?" Die Mädchen starrten ihn an. "Das sagst du doch nur, damit du jetzt nichts essen musst", sagte Lily misstrauisch. James guckte beleidigt, und die Marauder lachten. "Nein wirklich, Lils. Jamsie hat ein Herz für Tiere." Sirius klopfte ihm auf die Schulter und nahm Catherine den Speck ab. "Aber ich bediene mich gerne." James warf seinem Freund einen angeekelten Blick zu. "Ich weiß gar nicht, wie du so etwas essen kannst! Denk doch mal an dieses lebendige rosa Schwein, das es mal gewesen ist..." "Tja, dadurch dass ich daran denke wird es auch nicht wieder lebendig. Und wenn ich das jetzt nicht essen würde, wäre sein Tod völlig umsonst gewesen. Das wäre doch noch schlimmer, oder?" James schnaubte abfällig. "Denk doch mal an die Tiere! Ich meine, du kannst Maggie, sie liebt dich von ganzem Herzen, und trotzdem isst du Schweinefleisch..." "Wer ist Maggie?" mischte Alice sich ein. "Mein Schwein" murmelte James. "Du hast ein Schwein?" erkundigte Lily sich verwundert. James griff in die Tasche und zog ein Foto heraus, das er ihr in die Hand drückte. Es zeigte ein kräftiges, rosa Ferkel, das aufgedreht in dem Bild herumrannte. Die Mädchen beugten sich über das Bild. "Wie niedlisch", zwitscherte Catherine. James warf ihr einen bösen Blick zu und genehmigte sich schließlich etwas Müsli. Frank kam herüber. "Na, bereit, geschlagen zu werden?" grinste er und schlug James auf die Schulter. Dieser zog nur die Augenbrauen hoch. "Träum weiter, Frankie", bemerkte er schulterzuckend und weitaus selbstsicherer, als er sich fühlte. Frank lachte und schob sich zwischen die Gryffindors, um sich mit Alice das Frühstück zu teilen. "Die Slytherins sind verdächtig ruhig", bemerkte er nach einer Weile. James nickte düster. "Würde mich nicht wundern, wenn sie uns irgendwie in die Quere kommen." Die anderen murmelten zustimmend. Schließlich schob James seinen Teller zurück. "Los, holen wir unsere Besen", wies er die anderen an, als sich auch die anderen Schüler an den umliegenden Tischen erhoben. "James", Lily hielt ihn zurück. "Falls wir uns vor dem Spiel nicht mehr sehen." Sie drückte ihn an sich und gab ihm einen Kuss. "Viel Glück!" James lächelte und strich ihr das Haar aus dem Gesicht, dann löste er sich von ihr und verließ die Große Halle. Seine Mannschaft folgte ihm draußen die Treppe hinauf. Jemand drängte sich an ihnen vorbei. "Eh, passt doch-" begann James als er stolperte und ihm Severus Snape ins Gesicht grinste. "Vorsicht Potter, sonst tust du dir noch weh!" schnarrte er. James packte das Geländer, eine reine Vorsichtsmaßnahme, falls die Syltherins auf dumme Ideen kamen. Aber diesmal war nicht er das Ziel der Slytherins. Hinter ihm erklang ein erschrockener Aufschrei und Paul McGregor kugelte die Treppe hinab. Erschrocken wirbelten sie herum. "Viel Glück beim Spiel", trällerte Bellatrix Black und tänzelte an ihnen vorbei, aber sie ignorierten sie und stürmten zu Paul. Er lag mit verzerrtem Gesicht am Fuß der Treppe. "Paul? Wie geht es dir?" fragte James besorgt. Der Junge schüttelte den Kopf. "Hilf mir aufzustehen!" Er reichte ihm die Hand und wollte ihn hochziehen, aber der andere fuhr zusammen und presste sich eine Hand an die Brust. "Ich glaube, ich habe mir etwas gebrochen", brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Mit großer Umsicht brachten sie ihn auf die Füße, aber er konnte nicht auftreten. "Vergesst es, Leute", sagte Paul bleich. "Ich kann nicht spielen." "'Aber wir 'aben keine andere Sucher!" erwiderte Catherine entsetzt. "Wir bringen dich zu Madame Pomfrey. Vielleicht kann sie ja etwas tun!" Entschlossen trat James neben Paul, und Sébastien erschien zur anderen Seite. Mit vereinten Kräften brachten sie ihn zur Krankenstation, aber noch bevor die Krankenschwester etwas sagte, kannte James die Antwort, dazu musste er nur in ihr Gesicht blicken. "Es tut mir leid, aber Mr McGregor wird frühestens in einer Woche wieder Quidditch spielen können!" sagte sie energisch. Paul, der bleich auf einem Bett lag, beteuerte immer wieder, wie leid es ihm tat, aber James schnitt ihm das Wort ab. "Wir denken uns schon etwas aus. Es war nicht deine Schuld!" Sie verließen die Krankenstation und eilten zum Gryffindorturm. "Was machen wir denn jetzt, James?" fragte Kevin Oleander besorgt. "Das Spiel beginnt in einer Stunde." James fuhr sich durch die Haare und sah sich um, als hoffe er jemand würde ihm zu Hilfe kommen. Dann atmete er tief ein und schien einen Entschluss zu fassen. "Wir haben keinen Reservesucher, und uns fehlt die Zeit, um jemand anderen zu finden." "Aber wir können nicht ohne Sucher spielen!" warf Sébastien entsetzt ein. James schüttelte ungeduldig den Kopf. "Tun wir auch nicht. Ich spiele den Sucher." Die anderen starrten ihn an. "James. Du hast noch nie Sucher gespielt..." warf Marvin Harris, einer der beiden Treiber, zweifelnd ein. "Und dann haben wir nur zwei Jäger", bemerkte Kevin Oleander. James brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. "Lieber ich als niemand, wir haben keine andere Wahl. Kevin, du und Cathy, ihr spielt auch ohne mich gut." Er sah sie fest an. "Und jetzt seht zu, dass ihr eure Sachen holt und in die Umkleideräume kommt!" ~*~*~*~ Die Mädchen saßen mit Peter und Remus auf den Tribünen und lauschten erstaunt der Positionenänderung, die Sirius über Lautsprecher bekannt gab. "Paul ist verletzt?" fragte Remus besorgt. "Slytherin", murmelte December düster und starrte auf die andere Seite des Stadions, wo sich die Grün-Silberne Ecke befand. Lily saß stumm da, die Hände im Schoß zu Fäusten geballt, und starrte auf das Spielfeld, wo die Mannschaften gerade auftraten. "Wie kommt James überhaupt auf die Idee, Sucher zu spielen?" fragte Alice unvermittelt. December nickte. "Er hat doch noch nie etwas anderes als Jäger gespielt!" "Seit ihr hohl? Natürlich schafft James das!" fauchte Lily plötzlich. Erschrocken sahen sich die anderen zu ihr um. "Wie willst du dir da so sicher sein?" hielt December dagegen. Lily rollte mit den Augen. "Hast du seinen dämlichen Schnatz vergessen, den er in der Fünften hatte? Er hat ihn kein einziges Mal entkommen lassen!" December grinste. "Hast du ihn denn jedes Mal so genau beobachtet?" Lily wurde rot und wandte ihre Konzentration wieder aufs Spielfeld. "Da ist Paul!" bemerkte Frank, der neben Alice saß, und deutete auf eine Tribüne in der Nähe, wo der verletzte Sucher der Gryffindors unter der Obhut von Madame Pomfrey weilte. Er hatte sie vermutlich lange überreden müssen, damit sie ihn wenigstens für das Spiel aus der Krankenstation wieder hinausließ. Die Spieler bestiegen ihre Besen und flogen in die Luft. Madame Hooch pfiff das Spiel an, und es ging los. Sirius Kommentare hallten durch das Stadion und sorgten noch zusätzlich dafür, dass das die Stimmung der Fans im Höchstmaß gereizt war. "Quaffel von Carnot zu Oleander, wieder zurück zu Carnot, Torhüter Johnson macht einen Hechtsprung, aber ZEHN ZU NULL für Gryffindor!" Der Jäger der Ravenclaws verwandelte den Freistoß, und es stand zehn zu zehn. Aber James behielt Recht, auch ohne ihn bildeten Catherine und Kevin ein gutes Team. Wegen ihnen machte er sich keine Sorgen. Sie erzielten Tor für Tor, und als sie fünfzig zu vierzig führten, wusste James, dass es jetzt an ihm lag. Fing er den Schnatz, hätten sie den Pokal. Die Ravenclaws mussten wie die Wilden trainiert haben, denn im Vergleich zu den letzten Spielen hatten sie sich erheblich verbessert. Der Quaffel schoss über das Spielfeld, und jede Mannschaft erzielte eine Menge Tore. James Blick wanderte über das Stadion. Unter ihm tobten hunderte von Schülern und warteten gespannt auf den Ausgang des Spieles. Der Sucher der Ravenclaws flog ganz in der Nähe, doch ziemlich entspannt, denn er schien vor ihm nichts zu befürchten. James verzog grimmig den Mund. Dem würde er es schon zeigen. Kurze Zeit später sah er seine Chance gekommen. Unten, direkt über dem Boden des Spielfeldes, am Fuß der rechten Torstange der Ravenclaws, glitzerte der Schnatz. James stürzte sich hinab, während der andere Sucher ihm folgte, und plötzlich durchströmte ihn ein ganz neues Gefühl beim Fliegen. Bisher hatte er nur mit dem Quaffel gespielt, war von anderen abhängig gewesen und ständig von anderen Jägern und Torhütern bedroht, aber hier hielt ihn nichts mehr auf- außer dem Klatscher, der direkt auf ihn zusauste. James konnte nicht anders und musste abschwenken, doch auch der andere Sucher bemerkte den herannahenden Ball, und notgedrungen bremste auch er ab. Der Schnatz war wieder verschwunden. James zog seinen Besen wieder hoch und glitt zwischen den anderen Spielern hindurch. Kevin hetzte mit rotem Gesicht an ihm vorbei, gefolgt von Catherine, die keuchend den Quaffel umklammerte. Tor für Gryffindor. Sébastien erhaschte gerade noch den harten Ball der Ravenclaws, aber sein Gesicht war Schweißüberströmt. Ian Scott schmetterte mit verzerrter Miene einen Klatscher von dannen, der an der gegenüberliegenden Feldseite an einem Pfeiler abprallte und zurück geflogen kam. Der Ravenclaw-Sucher schwirrte irgendwo über James herum, auf der anderen Seite der Spieler. Langsam wurde James ungeduldig. Er war es nicht gewöhnt, während eines Spiels nichts zu tun außer zu beobachten. Dann entdeckte er den Schnatz. Er flatterte mitten zwischen den anderen Spielern, die um den Quaffel kämpften. Ohne zu zögern schoss James auf sie zu. Verblüfft bemerkte er, wie der Schnatz rasend schnell davon flatterte, in Richtung Zuschauer. Der Wind toste in seinen Ohren, als er dem kleinen, goldenen Ball nachjagte, und kein Wort der "Potter vor für Gryffindor" -Rufe drang in sein Bewusstsein. Das einzige, was jetzt noch existierte, war der Schnatz. Als der Ball die Tribünen fast erreicht hatte, wo die Zuschauer schon ängstlich Beiseite rückten für den Fall das James in die Bänke krachte, schlug er einen Haken, doch James war zu schnell. Er spürte, wie die Borsten seines Besens über eine Lehne der Tribünen strich, als er scharf herumwirbelte und den Schnatz umfasste. Erst jetzt funktionierte sein Gehör wieder, und er hörte Madame Hoochs Pfeife, die das Spiel abpfiff, das Gebrülle seiner Mitspieler, die aufgeregten Schreie der Schüler, und schließlich Sirius Stimme, die durch das ganze Stadion dröhnte. "GRYFFINDOR SIEGT! ZWEIHUNDERTZWANZIG ZU HUNDERTDREIßIG FÜR GRYFFINDOR!" Während James von einem Ohr zum anderen grinsend auf den Rasen flog, um zu landen, sah er seinen besten Freund, wie er oben auf den Tribünen Professor McGonagall in die Arme fiel und mit ihr den Sieg feierte. Die anderen Mitspieler schlugen neben ihm auf dem Feld auf, und die anderen Gryffindors stürmten heran. Im nächsten Moment fand sich James unter zig Leuten begraben, die ihn alle umarmen wollten. Die Folge war, dass er rücklings auf dem Boden landete und nicht anders konnte als lauthals zu lachen, während sich die anderen zu ihm bückten und ihm auf die Schulter klopften und ihn beglückwünschten. Erst richtig realisierte er ihren Sieg, als er von Dumbledore den glänzenden Pokal erhielt und stolz in die Höhe hielt, bevor er ihn an einen immer noch bleichen Paul McGregor weiterreichte. "Wieso verdammt noch mal hast du nie den Sucher gespielt?" herrschte dieser ihn an. "Du spielst viel besser als ich!" James konnte das breite Grinsen nicht von seinem Gesicht entfernen und zuckte mit den Schultern. "Ich habe immer schon Sucher sein wollen" brüllte er über den Lärm der Menge hinweg. "Aber ich hatte nie die Gelegenheit! Ein guter Jäger war immer wichtiger!" Und dann stand Lily vor ihm und drückte ihn an sich, und James war sich sicher, der glücklichste Mensch der Welt zu sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)