Harry Potter - Die düstere Wahrheit von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 5: Ankunft der Beauxbatons ---------------------------------- Ankunft der Beauxbatons Die Tage vergingen, die Nächte wurden länger. Das warme Sommerwetter flaute ab und verwandelte sich in Kälte und Dunkelheit. Die ersten Blätter begannen rot, gelb, braun zu werden und tauchten Hogwarts in ein geheimnisvolles Farbenmeer. Oft zogen starke Regengüsse über die weiten Ländereien: Der Oktober hatte begonnen. Schwarze Wolken bedeckten den Himmel, kalter Regen trommelte gegen die Fensterscheiben des finsteren Klassenraumes. Tonks war noch nicht da. Sie erschien sowieso immer erst mit dem letzten Läuten und überraschte ihre Schüler von Tag zu Tag mit einer neuen Haarfrisur: Eine verrückter als die andere. Schlecht gelaunt nahm Harry sein "Verteidigung gegen die dunklen Künste" Buch heraus und klatschte es auf den Tisch. Das Wetter übertrug sich auf seine Stimmung und seine sonst so offene Heiterkeit erreichte ihren Tiefpunkt. Endlich erschien Tonks. Heute hatte sie pinke Haare, die zu einem langen Zopf geflochten waren. Doch anstatt zum Pult zu marschieren und die Unterlagen hervor zu kramen, blieb sie in der Tür stehen. Sofort verstummten alle Schüler und sie erhob das Wort: "Soeben hat mir Professor Dumbledore mitgeteilt, dass die Austauschschüler aus Beauxbatons in kürze Hogwarts erreichen werden. Sie kommen etwas früher als geplant. Daher wird der Unterricht ausfallen, damit wir sie empfangen können." Helle Begeisterung erfüllte den Raum und bald auch die Gänge. Aufgeregtes Getuschel erklang immer lauter, bis es schließlich in wilden Gerüchten endete. Überall vernahm man starkes Fußgetrappel: Ganz Hogwarts schien auf den Beinen zu sein. Der Sturm hatte sich gelegt. Regentropfen liefen an den steinernen Wänden Hogwarts herab. Sie bahnten sich ihren Weg durch die kalten Rillen, wie die Schüler durch das mächtige Portal. Harry, Ron und Hermine hatten sich bis zum Fuße der Treppe durch gedrängelt. Gespannt warteten sie auf die Ankunft. "Meint ihr sie kommen wieder mit einer Pferdekutsche?", fragte Ron neugierig. Nachdenklich wippte Hermine auf ihren Fußspitzen, als sie urplötzlich in die Seite gerammt wurde. "Oh Granger, muss dich wohl übersehen haben.", ertönte Malfoys abwertende Stimme. "Verschwinde doch einfach wieder, wie du es die letzten Wochen getan hast. Und am besten gleich für immer.", zischte Harry wütend. "Ich kann mich nicht daran erinnern dich jemals im Fach "Alte Runen" gesehen zu haben. Und da vorne die Hogwarts Austauschschüler stehen sollen, vermute ich mal, du hast dich im Fach geirrt. Tja Potter, das kann den besten Menschen passieren." Eins zu Null für Malfoy. Verärgert musste Harry das Feld räumen. Langsam zogen Nebelschwaden auf. Wo blieben die Beauxbatons bloß? Der verbotene Wald und dessen finsteren Bäume waren kaum noch auszumachen; nur der stumme Käuzchenschrei, der durch die Stille hallte, ließ noch auf ihn schließen. Eine dunkle Wolkenwand verdeckte erneut den Himmel. Ob es wieder zu regnen beginnen würde? Aufgeregt traten die Schüler von einem auf das andere Bein. Plötzlich erhellte sich der Himmel. Ein gleißender Strahl ließ die Gesichter blenden. Als alle ihre Augen wieder geöffnet hatten, erblickten sie eine große Kutsche im "Barrockstil", wie Hermine später zu sagen pflegte. Vor ihr waren goldene Löwen mit glänzenden Flügeln gespannt, die erhobenen Hauptes das Empfangskomitee musterten: Die Beauxbatons waren da. Temperamentvoll schwang die Tür auf und eine zierliche Person, dicht gefolgt von einer in bordeaux gekleideten Schülerschar, trat heraus. Erstaunt stieß Harry seinen Ellbogen einen fassungslosen Ron in die Rippen. Die junge Frau lächelte freundlich in die Runde und stolzierte zu Dumbledore, der sie fröhlich empfing und ihre Hand sanft küsste. "Isch freue misch se'r sie endlisch wieder zu se'n." "Ganz meinerseits", sprach Dumbledore und fuhr höflich fort: "Ihre Schüler müssen von der langen Reise müde sein. Sie können sich nun erholen. Heute Abend werden wir dann die Austauschschüler einander vertraut machen." "Vielen Dank, Albus", entgegnete Fleur Delacour, bevor sie sich wieder der Kutsche zuwandte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)