Die Seele der Magie von abgemeldet (Band II der Seelentriologie) ================================================================================ Kapitel 1: Grottenolm --------------------- Kapitel eins Hier ist nun endlich der erwartete erste Teil ^^ Ist ein bisschen anders geschrieben als sonst, aber trotzdem schön :) Greetz Manya ----------------------------------------------------------------------------- "Josefine!", die Stimme Lucius Malfoys klang gebrochen, mit langsamen Schritten ging er auf die Rothaarige zu. "Bist du es wirklich?" Ein sanftes Lächeln zierte deren Mundwinkel und ein leichter Windhauch brachte ihr Haar zum Schwingen, als sie begann zu sprechen. Ihre Stimme war melodisch und hell, ihre Worte belustigt. "Natürlich bin ich es, Lucius!", meinte sie immer noch lächelnd, "oder sehe ich aus wie ein Grottenolm?" Nachdenklich sah sie an sich herab, blickte über ihren weißen, samtenen Umhang. "Nein, ich glaube das kann man ausschließen," stellte sie beruhigt fest und blickte dann wieder zu dem blonden herüber, der sie verblüfft ansah. "Nun komm schon, Lucius," forderte sie, "mach nicht so ein gesicht, ich bin es wirklich!" Belustigt zwinkerte sie ihm zu. Lucius Malfoy nickte benommen. Sein blondes Haar fiel in Strähnen über sein aristokratisches Gesicht, verdeckte den Blick auf seine Augen. "Du bist es wirklich," hauchte er und klang noch immer fassungslos. Als sein vater den Kopf hob, sah Draco ein breites Lächeln auf dessen Gesicht. Verwundert fuhr sich der junge Malfoy mit der Hand über die Augen. Lucius Malfoy, Oberhaupt des mächtigsten Zaubererclans Englands, ach, was dachte er da, der ganzen Welt, lächelte! Draco war sich ziemlich sicher noch nie eine Gefühlsregung bei seinem Vater gesehen zu haben. Normalerweise war Lucius Mimik teilnahmslos und kalt. Er glich einem Eisschild, doch nun . .. Draco schloss für einen Moment die Augen, öffnete sie wieder und schloss sie erneut. Es war einfach unmöglich, dass sein Vater lächelte! Schließlich, nachdem er sich in den Arm gezwickt hatte, musste er sich eingestehen, dass dies die Wirklichkeit war. Dass sein Vater wirklich Gefühle hatte. Aber geheuer war es ihm trotzdem nicht. Noch immer sah sie nur den rücken der Frau, aber trotzdem hatte Ginny das Gefühl, sie zu kennen. Sie wusste nicht warum, aber ihr war so, als wäre sie dieser Frau schon einmal begegnet. Sie war sich ziemlich sicher sie irgendwoher zu kennen. Vielleicht hatte sie sie schon einmal in der Winkelgasse getroffen? ******************************************** Dark Castle lag in der Stille der Nacht. Noch immer ertönte kein Laut aus dem dunklen Saal. Keiner wagte es, den dunklen Lord beim Nachdenken zu stören. Noch einmal ließ der dunkle Lord den Blick durch den Raum schweifen. Er war ganz in schwarz gehallten, ohne Fenster. An den Wänden hingen Fackeln und einzelne Kerzenständer standen im Saal herum. Natürlich hätte Voldemordt auch Zauberfeuer benutzen können, um sein Anwesen zu erleuchten, doch dies war ihm zu wieder. Zauberfeuer war zu grell, strahlte zuviel Wärme aus. Und Wärme war etwas, was Voldemordt aufs tiefste verabscheute. Tom Riddle hatte die Wärme geliebt. Oft war er im Sommer über die weiten Wiesen Hogwarts geschlendert, hatte die Sonnenstrahlen auf seinen Armen und in seinem Gesicht genoßen. Im Winter hatte er stets vor dem mit Zauberfeuer erhellten Kamin geseßen, mit einer Tasse Kakao in einer Hand und einem Buch in der anderen. Stundenlang hatte er da gesessen, hatte die Wärme und das sanfte Flackern des Feuers genoßen und war in eine andere Welt abgetaucht, in eine Welt, weit weg der Realität. Dort hatte er die legendären Schlachten der alten Magier miterlebt, hatte die strahlenden Sieger der Koboldschlacht geehrt und die Gründung der Schule für Zauberei und Hexerei Hogwarts mitangesehen. Damals hatte Tom Riddle sein Leben in vollen Zügen genoßen, hatte in einer heilen, netten Welt gelebt. In einer Welt, in der alles in Ordnung war, in einer Welt, in der sich alles zum Guten wendete. Voldemordt schloss verächtlich die Augen. Oja, Tom Riddle war wirklich so naiv gewesen zu glauben, dass es nur Gutes in der Welt gab. Hatte nicht an das Böse in den Menschen geglaubt. Nun, er war eines Besseren belehrt worden. Voldemordt öffnete seine Augen wieder. Seine Schlangenzunge fuhr langsam über seine schmalen, trockenen Lippen. *********************************** "Josefine!" Mittlerweile waren auch die anderen Erwachsenen langsam aus ihrer Starre erwacht. Während Arthur und Mollandy Weasley nur wissend, aber nicht minder erfreut lächelten, sahen Dumbledore und Remus Lupin aus, als hätten sie einen Geist gesehen. Was ja an sich für Zauberer nichts ungewöhnliches wäre, aber in ihrem Fall kann man den Gesichtsausdruck einfach nicht besser beschreiben. Albus Dumbledores Mund stand offen, seine Augen waren geweitet. Mehrmals schluckte er und wie Draco vorher öffnete und schloss er die Augen immer wieder, als könne er nicht glauben, was er dort sah. Ebenso Remus Lupin. Auch seine Augen waren geweitet und sein Mund stand offen, dann aber breitete sich ein breites, ungläubiges Lächeln auf seinem Gesicht aus. "Josefine", murmelte er noch einmal und sah die rothaarige Frau wie gebannt an. Diese wandte ihm nun endlich auch den Kopf zu, nachdem sie noch einmal über das Gesicht Malfoys gelacht hatte. Ihre grünen Augen leuchteten warm auf und ihr blick traf den seinen. Das Lächeln auf ihrem Gesicht änderte sich kaum. Noch immer lag Wärme darin doch jetzt auch eine Menge Zärtlichkeit. Ihre roten Lippen teilten sich leicht und der name kam wie ein leiser Windhauch über die kleine Lichtung geweht. "Remus," flüsterte sie und ihr Blick war noch immer wie gebannt auf ihn gerichtet. Und endlich löste sich der Bann, der Remus so lange am selben Fleck gehalten hatte. Immernoch zögernd, aber dennoch zielstrebig steuerte er auf sie zu. Kurz vor ihr jedoch blieb er stehen. Zaghaft, als hätte er Angst, dass dies alles nur ein Traum war, strich er mit seiner Hand eine rote Strähne aus ihrem schönen Gesicht. "Bist du es wirklich?" Ronald Weasley erstarrte. Bis jetzt hatte er die Aufregung des Malfoy um die verwandelte Girena Firedole nicht so recht verstanden. Er hatte schon oft gesehen, wie Personen ihr Aussehen veränderten, eine Tatsache, die in der Welt der Magie nun durchaus nicht ungewöhnlich war. Warum also machte der Todesser einen solch verdattertes Gesicht. Und warum tat keiner der Erwachsenen etwas gegen ihn? Wieso tat Harry nichts gegen ihn? Doch dieser hatte die ganze zeit gebannt das geschehen mitverfolgt. Bis eben hatte es ihn eigentlich nicht sonderlich gekümmert, doch nun war Ron die Aufregung der Erwachsenen kein Rätsel mehr. Denn nun sah er das Gesicht der rothaarigen Hexe. *************************************************** "Todesser!", seine tiefe, dunkle Stimme hallte durch das mächtige Gebäude. "Meine Diener," seine Stimme hielt kurz inne, bevor er weitersprach, "die Zeit ist gekommen! Endlich ist es soweit! Nach all den Jahren des Wartens ist nun der Augenblick gekommen!" Er holte noch einmal kurz Luft und legte eine gebührende Pause ein. Die Todesser sahen ihn schweigend und erwartungsvoll entgegen. Unter ihnen nun auch diejenigen, die bis vor kurzen noch in den dunklen Zellen Askabans gefrisstet hatten. Sie alle blickten ihn nun an. Die nächsten Worte sprach er klar und deutlich, beinahe feierlich. "Hogwarts wird fallen!" *************************************************** "Weeeeeeaaaaaaaaaassleeeeeey!!!!", ein gellender Schrei brachte das Ministerium für Hexerei und Zauberei zum Beben. Mit einem überraschten Keuchen presste sich der junge Weasley für einen Moment die Hände auf die Ohren, bevor er endgültig sicher war, dass kein weiterer lautstarker Ausruf seines Chefs folgen würde. Seufzend und unendlich erleichtert entfernte er nun seine Finger von seinen Ohren, versicherte sich einen Moment lang, ob diese auch noch funktionierten und erhob sich dann schließlich aus seinem Stuhl. Schnell sammelte er Papier und Feder auf, quetschte sich hinter dem viel zu engen Schreibtisch hervor und machte sich auf den Weg in das angrenzende Büro des Zaubereiministers Cornelius Fudge. Noch einmal tief durchatmend klopfte er zögerlich, aber doch bestimmt an die schwere Eichentür, die Fudges Reich von seiner kargen Kammer trennte. "Kommen sie rein, verdammt!", kam dann auch schon die dumpfe Antwort. Seine klammen Finger umfassten die mit gold beschlagene Klinke und drückten sie herunter. Der dahinterliegende Raum war gut zehnmal so groß wie Percys und mindestens 100mal teurer ausgestattet. Riesige Porträts einstiger, großer Magier und Hexen hingen an den Wänden ringsum. Einige winkten ihm fröhlich zu, die meisten jedoch ignorierten ihn gefließentlich oder bewarfen ihn mit finsteren Blicken. Doch Percy störte das nicht, schließlich war er auch nur ein winziger Untergebener, der, seiner Meinung nach, nicht das Recht hatte, die Aufmerksamkeit all dieser historisch bedeutsamen Personen zu verlangen. Sein Blick blieb für einen Moment an einer kahlen Stelle an der rechten Wand hängen. Einst hatte dort das Gemälde Albus Dumbledores gehangen, doch Fudge hatte es abnehmen lassen. Dumbledore hatte sich zu oft in seine Angelegenheiten eingemischt, hatte seine lange Nase in Sachen gesteckt, die ihn nichts angingen. Einmal hatte Percy sogar erlebt, wie das Gemälde es gewagt hatte, Fudge zu belehren! Daraufhin war diesem sowieso schon leicht reizbaren Zauberer der Kragen geplatzt und er hatte das Gemälde "entfernen" lassen. Percy vermutete insgeheim, Fudge habe es verbrannt. Gemessenen Schrittes schritt er nun auf den Schreibtisch des Oberhauptes der Zaubergemeinschaft Englands zu. Die Geräusche seiner neuen Lederstiefel hallten unheimlich auf dem alten Parkettboden wieder. Percy nahm sich vor nochmal ein ernstes Wort mit Mister Gerham zu wechseln. Er hatte sich schließlich extra geräuschlose Stiefel bestellt. Nun endlich war er nur noch wenige Schritte vor dem Schreibtisch angelangt. Der junge Weasley senkte sofort seinen Blick. Fudge hasste es, wenn seine Angestellten ihm in die Augen sahen, das hatte Percy bereits nach dem ersten tag begriffen, da er sich durch ihre forschenden Blicke bedrängt fühlte. ******************************************** Rons Atem stockte. Verwundert schaute er noch einmal genauer hin. Nachdenklich neigte er seinen Kopf. Starrte die fremde Hexe noch einmal aus einem anderen Blickwinkel an. Es bestand kein Zweifel. Seine Hand fuhr durch sein rotes, vom Wind verwuscheltes Haar. Noch immer versuchte er zu begreifen, was so offensichtlich vor ihm lag. Im nächsten Moment jedoch wurde er von einem leichten Ziehen an seinem Hemdärmel aus seinen Gedanken gerissen. Verstimmt wendete er seinen Blick nach unten, schaute in die Augen der etwas kleineren, braunhaarigen Hexe, die ihn fragend ansahen. "Was ist los, Ron?", Hermine sah ihren alten Freund interessiert an. Dieser hatte gerade einen total verwirrten Eindruck auf sie gemacht. Ein leichter Seufzer entwich den Lippen des Weasley, bevor er das Mädchen am Arm packte und sanft zu sich zog. Überrascht registrierte Hermine, dass ihre Gesichter nur wenige Zentimeter von einander entfernt waren. Ihr Herz klopfte wie wild, als er sich zu ihr herunterbeugte. Was hatte er vor? Wollte er etwa . . Vor all den Leuten!! Gut, diese waren durch die komische Hexe abgelenkt, aber trotzdem . . . Sie spürte seinen Atem auf ihrer Wange, gratulierte im Stillen ihrem Herzen, das gerade einen Hochsprungwettbewerb gewonnen hatte und schluckte noch einmal kurz. Als sie jedoch gerade ihre Augen schließen wollte, hörte sie Rons leise Stimme an ihrem Ohr. "Schau sie dir an," raunte er und sein heißer Atem kitzelte in ihrem Ohr. Nickend, denn zu etwas anderem war sie momentan nicht ganz in der Lage, folgte sie seinem Blick. Und nun fiel auch ihr auf, was dem Weasley bereits seit einigen Sekunden arges Kopfzerbrechen bereitete. "Aber. .", murmelte sie überrascht und vergaß für einen Moment die Nähe des Anderen. Fortsetzung folgt . . . So, das war doch nun schon länger als sonst, oder?! ;) Bis zum nächsten Mal! Manya-chan PS: Ich bitte um Kritik und Anregungen für das nächste Kapitel ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)