and between the lines von abgemeldet (Seamus/Ron) ================================================================================ Prolog: 'Between' ----------------- Titel: "... and between the lines" Autor: Ireha/Hikaru [kagenie@hotmail.com] Warnung: Slash (m/m, und wer jetzt nicht weiß was das ist, soll's lassen XD) OOC Pairings: also grad noch keins Oo *hust* wer eins will reviewt und kriegts dann vielleicht auch XD Disclaimer: *seufz* Ihr wisst schon, gehört alles JKR ... WB ... blah Oo Ich mache keinen Gewinn mit dieser Fanfiction. [Den Teil überscrollen, wenn ihr euch nicht langweilen wollt, für eventuelle Frage dann aber besser doch durch lese Oo] Hmm ... Oo Irgendwie hab ich vergessen was ich jetzt noch wichtiges erwähnen wollte. *iirks* Okay, zum Titel: Der entsatnd vor ca. einem Jahr. Ich bevorzuge auch eher deutsche Titel, aber jetzt besteht die Fic schon lange unter diesem, dabei wollte ich es jetzt lassen. Das ,noch-nicht-bestehende'-Pairing ist Seamus/Ron. Ich weiß. Ungewöhnlich. Aber ich mag die Idee, die beiden sind doch süß XD Und ich muss ja annehmen, dass (wenn überhaupt) ein Slashfan sich das hier durch liest, und demzufolge Verständnis haben wird. Die Warnung OOC ist berechtig, gilt aber eher für den Rest der Geschichte. Ich finde jedoch, dass Ron aus der Sicht der Bücher immer sehr einseitig beleuchtet wird, deswegen kann zumindest ich (die mit der kranken Phantasie *hoho*) mir vorstellen, dass auch er auf bestimmte Situationen anders reagiert, besonders da er in diesem Alter (jetzt ca. 17) mehr erlebt hat. Oh, und kann sein, dass ich paar Mal zu dick aufgetragen habe. [Warum zur Hölle braucht die so ein langes Vorwort für so einen kleinen Teil?] [Mein herzliches Beileid an alle FF-Freischalter] Prologue 'Between..' "Ron!! RON!!" Er machte keinerlei Anstalten sich umzudrehen. Warum sollte er auch? Alles war gesagt und getan, es gab nichts hinzuzufügen. Es war aus... ,Nein, es war nie wirklich was gewesen...' Sein gedanklicher Widerspruch war das Endergebnis, die Erkenntnis, nachdem er die letzte Halbestunde, seit dem er es erfahren hatte, nur mit tauben Gefühlen rum gelaufen war. "Ron! Hör mir doch zu!" In Seamus' Stimme war die Verzweiflung nahezu raus zu hören. Trotzdem, er würde sich nicht umdrehen. Doch der andere Gryffindor kam spürbar näher und Ron wurde zunehmend langsamer. Zusätzlich rauschte eine Welle der Trauer schmervoll durch seinen Körper. ,Wie konnte er nur?' fragte er sich verzweifelt, während er endgültig zum unwillkürlichen Stillstand kam. Allein Seamus' hastige Schritte hallten jetzt störend in der Lautlosigkeit des verlassenen Schulganges, ehe das Geräusch kurz hinter Ron verklang. Dieser fühlte sich elendig, mit einem Schlag schien jegliche Kraft aus seinem Körper entwichen zu sein. Wahrscheinlich wäre er zu Boden gegangen, wenn ihn eine Hand auf der rechten Schulter nicht abgehalten hätte. "Ron, ich habe das nicht so gemeint, du hast es falsch verstan- "! "BITTE!? Was gibt es da falsch zu verstehen?!!" brüllte der Rothaarige auf einmal. Die ganze Wut und Trauer in ihm förderte versteckte Kraftreserven zu Tage. Ruckartig riss er sich von Seamus los, der einzige klare Gedanke in dem Moment war, so schnell wie möglich von seinem Mitschüler weg zu kommen. Wie ein gejagtes Tier rannte er blind davon. Das war zu viel, alles war zu viel. Schon einmal hatte er dieses furchtbare Gefühl gehabt. Es war, als ob auf einmal eine Welt untergehen würde, seine Welt! Beim letzten Mal, als er sich so schrecklich gefühlt hatte, waren sie mitten im Kampf gegen Voldemort gewesen. Einer der Death Eater hatte Hermine mit dem Fluch getroffen, grünes Licht hatte ihn geblendet und sie war leblos zu Boden gesunken ... vor seinen Augen... ihre hatte sie dann nie mehr aufgemacht. Obwohl ihm schon vor dem letzten Gefecht klar gewesen war, dass er die Beziehung zu Hermine nicht mehr so weiter führen konnte, hatte er den Sieg über den dunklen Lord kein bisschen als freudig empfunden. Es waren so viele gestorben, auf beiden Seiten, aber warum ausgerechnet Hermine? Sie war doch ein Mensch, der es verdient hatte zu leben. Gerne hätte er erfahren, ob sie gewusst hatte, wie er zu ihr stand. Ob sie im Glauben gestorben war, dass er sie noch liebte wie am ersten Tag? Zwar würde seine Liebe zu ihr nie Enden, jedoch war es Liebe, wie man sie vielleicht für eine Schwester empfindet. Aber sie hatte immer alles gewusst, warum auch nicht das? ... doch wenn es so war, dann hatte sie es gut versteckt. Oder einfach nur gewartet, bis er es ihr selbst sagen wollte. Er hatte diesen Zeitpunkt irgendwann nach dem Krieg geplant, wie hätte er auch ahnen können, dass die wohl beste Schülerin Hogwarts' einfach so nieder gestreckt wurde? Das Leben war eben nicht fair ... Es war wie an ihrem Todestag, der Tag der als Siegestag in die Geschichtsbücher eingeschrieben wurde, nur vielmals schlimmer. ,Bei Merlin, damals ist deine Freundin gestorben... jetzt ist es nur - ' Ron wagte es nicht, den Monolog fortzusetzen und sank stattdessen ins weiche Gras. Wie auch immer er es hier her geschafft hatte... Und warum ihm diese Szene so verdammt bekannt vorkam, er konnte sich nicht mehr daran erinnern, als würden Welten dazwischen liegen. Er war an einem Baum am See gelandet und lehnte sich nun an diesen an. Von Seamus war weit und breit keine Spur, zur Rons großer Erleichterung. Der stechende Schmerz in den Lungen war nebensächlich. Im Moment, so dachte er, würde er sich noch nicht mal zum Aufstehen zusammen reißen können oder gar wieder ins Schloss finden. Zerknirscht zog er die Knie zum Oberkörper, schlang seine Arme herum und bettete die Stirn darauf. Die vorher unterdrückten Tränen rannen nun in Bächen über seine Wangen. Niemals war er so hintergangen worden, so verraten. "Und ich habe gedacht ... so ein Idiot ... Wie kann man nur so naiv sein. Eigentlich bin ja ich der Idiot, der auf ihn reingefallen ist. Aber ..." Die leisen kaum hörbaren Worte verstummten wieder. Die Erinnerung war so frisch, gleichzeitig hätte es auch Jahre her sein können. In den letzten Monaten war so viel Schlimmes passiert. Warum setzte Seamus ihm jetzt noch eins drauf, wo er doch am besten wusste, wie Ron sich fühlte? Nach dem Krieg ging das Leben normal weiter. Er wusste nicht, wie es passiert war, doch Hermines Tod schien bald ebenso vergessen wie die ganzen anderen Leben. Harry war mal wieder der Wunderknabe der Zauberwelt. Doch er hasste diese Rolle, für die er schon immer vorbestimmt worden war. Im Grunde schweißte der Tod ihrer Freundin sie noch mehr zusammen, dennoch kamen immer wieder Zweifel auf und die beiden begriffen langsam, dass sie von einander weg drifteten. Jeder von ihnen verschachtelte sich in seiner eigenen Gedankenwelt, sodass die Freundschaft nahezu nur noch oberflächlich bestand. Trotzdem wusste Ron, dass er bei Problemen immer zu Harry gehen konnte und umgekehrt. Doch diese Option hatten beide nie wahrgenommen. Sie spielten im Grunde nur noch die besten Freunde um der alten Zeiten willen und wenn sie ehrlich waren, auch für Hermine. Von den Weinen müde, schloss Ron die Augen. In Gedanken spulte er noch mal bis zum Anfang des siebten Schuljahres zurück, wo die Welt ,wieder' heil war, das Leid vergessen ... und wo wenige Zeit später die Geschichte mit Seamus ihren Lauf nehmen sollte... - Es ist so klischeehaft oO ... wer wissen will, ob die Fortsetzung genauso ist, möge doch bitte seine Meinung sagen XD Gut, Reviews dringend erwünscht x_x' Ich muss es nicht hochladen, wenn niemand es will Oo *für sich behalt* XD *löl* Bis dann ... hoffentlich ^^''' Truth and Lie ------------- Titel: "... and between the lines" Autor: Ireha/Hikaru [kagenie@hotmail.com] Warnung: Slash (m/m, und wer jetzt nicht weiß was das ist, soll's lassen XD) OOC (Ron ist für die normalen Verhältnisse sehr sarkastisch und aufgedreht) Pairings: öhm *dumdidum* wer weiß ...auf jeden Fall (implied) DM/HP *extremhüstel* Wird wirklich nur so 'am Rande' erwähnt *hüstelhüstel* Musste halt mit rein ^^' Disclaimer: *seufz* Ihr wisst schon, gehört alles JKR ... WB ... blah Oo Ich mache keinen Gewinn mit dieser Fanfiction. Hi ^^' Erwartet nicht, dass jeden Tag was kommt XD Wollte nur mal die Reaktionen auf den Prolog testen, und da der ja doch einigen zu gefallen schien, kommt hier mal das erste Kapitel ^^''' AChtung: Ab hier wird bis zum Epilog aus Rons Sicht berichtet, er 'erinnert' sich ja sozusagen ^^'. Zum Titel: Jap, der klingt seeehr individuell und einfallsreich *g* Siehe Ausrede im Prolog. (Er war schon da, bevor ich die Macht hatte ihn zu ändern XD) Chapter one ,between truth and lie' Abwesend stieg ich in die Kutsche ein, die uns zum Schloss bringen sollte. Die Erstklässler wurden wie immer über den See gebracht. Sie konnten einem Leid tun, denn der heftige Sturm draußen machte das ganze zu keiner sehr angenehmen Fahrt. Das Gefährt rumpelte immer wieder, schließlich war die Straße durch den ganzen Schlamm sehr uneben. Da konnten selbst diese schwarzen, komischen Viecher, Thestrals, nichts machen. "Oh je, oh je! Ich seh' die ersten Prüfungen schon vor mir, Snape wird mich umbringen ..." Neville hatte schon die ganze Zeit gestöhnt und gejammert. Verständlich, Snape ließ keine Gnade walten, komme was wolle. Der würde die Tests auch durch ziehen, wenn das Schloss einstürzen würde und danach meckern, dass wir nicht fertig geworden seien. "Reg dich ab!" herrschte Dean ihn an. Er war schon die ganze Fahrt über ein wenig schlecht gelaunt. Lavender meinte, dass Seamus und er Streit hatten. Eigentlich kam es so gut wie nie vor, dass die beiden Streit hatten. Seamus neben mir grinste seinerseits wie doof rum... sicher nur um Dean zu ärgern. Außer diesem merkwürdigen Streit passierte am Anfang nicht viel. Die beiden liefen zwar nach wie vor zusammen rum, saßen in der Schule auch nebeneinander, doch irgendetwas stimmte trotz allem nicht. Ich ignorierte es schlichtweg, es gab genügend zu tun. Einer dieser Sachen war das Quidditchtraining. Harry war nun Kapitän und scheuchte uns übers Feld, wie es auch schon Oliver und Angelina getan hatten. Passierte wohl mit allen, die diese Position einnahmen. Ich war zumindest um einiges besser als im fünften Schuljahr. Unser Team war auch ziemlich stark, obwohl wir mit den Treibern eine Schwäche im Team hatten. Es waren zwei Viertklässler, die einzeln ja recht gut waren, zusammen aber kein wirklich gutes Treiberteam bildeten. So kam es dazu, dass unser erstes Spiel eine einzige Katastrophe war. Zu allem Überfluss auch noch gegen Slytherin. Nachdem Lee Jordan seinen Abschluss gemacht hatte, war Seamus Moderator der Quidditchspiele geworden. Er war sehr oft Co-Moderator bei Lee gewesen, so war es auch jedem klar, dass er nun die Rolle einnahm. Auf eine Weise empfand ich seine Stimme angenehmer als Lees, sie war nicht so hektisch, doch immer hatte Seamus alles im Blick. "HEY RON! SCHLAF NICHT EIN!" brüllte Harry quer übers Spielfeld. Genervt zog ich den Besen wieder vor den mittleren Ring. Warum meckerte er an mir rum? Ich konnte doch nichts dafür, wenn eine der neuen Jägerinnen nicht wusste, wo sie hinfliegen sollte, ja noch nicht mal ihren Besen richtig unter Kontrolle hatte? Wir waren mitten im Spiel und wenn solche Bullen von Slytherins als Gegner hatte, musste man wachsamer sein. Apropos, diese Slytherin Bullen kamen gerade auf mich zu. Sie waren schnell, und ihre Pässe waren noch schneller. Unruhig folgten meine Augen dem Ball. Im Hintergrund nahm ich das laute Publikum wahr. Niemand war da, wie ich innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde feststellen musste. Slytherin war bekannt für fiese Techniken und Gryffindor war ohne Zögern in eine Falle rein gerannt. Da war wieder so ein schneller Pass, ich wollte nach Links fliegen, als ich Seamus' magisch verstärkte Stimme plötzlich vernahm. "Slytherin greift an! Was macht Gryffindor denn da? Hä? Dürfen die[Slytherin] das überhaupt? Ron ist allein in der linken Spielfeldhälfte und - Waah, Ronnie, pass' auf - " Ich wollte dem Rat folgen, doch mitten in der Bewegung hielt ich inne. R.. Ro... RONNIE? RONNIE?! NIEMAND nannte mich - ,WUMM' ... ... und das nächste an das ich mich erinnerte waren unglaubliche Kopfschmerzen und das sich jemand über mich beugte. Das Publikum, vorzugsweise Gryffindor, gab einen gewaltigen Lärm von sich. "Ron? Geht's dir gut?" Besorgt schaute Ginny mich an. Ich lag am Boden, auf dem Quidditchfeld. "Was-ist-passiert?" Ich betonte jedes einzelne Wort, da ich schon so eine unangenehme Vorahnung hatte. "Crabbe hat dich mit einem Klatscher von hinten getroffen..." seufzte Harry leise. Ich konnte seine Gedanken förmlich lesen. Er gab mir die Schuld. Und obwohl er die Gedanken nicht ausgesprochen hatte, spürte ich eine ungünstige Wut in mir. Er war Sucher, er konnte schlichtweg oben umher schwirren und zusehen, dass er den Schnatz fing. Er wurde nicht immer belagert und musste sich mit den unfairen Tricks der Gegenspieler rumschlagen. Von hinten, verdammt nochmal. Wer fliegt denn hinter den Hüter, wenn der gerade von vorne angegriffen wurde und schlug womöglich auch noch mit aller Wucht auf den Klatscher?! Wer machte das schon, außer Slytherin?! In dem Moment kam Madame Hooch gerade auf uns zugeschritten. "Weasley, alles in Ordnung?" Ihre Worte waren zu schnell gesprochen, um wirklich besorgt klingen zu können. "Klar" erwiderte ich gleichgültig, die Antwort reichte ihr offentsichtlich, da sie sich schon wieder zum Spielfeldrand aufmachte. So schlimm konnte ich dann also doch nicht aussehen. Ich richtete mich auf, ohne die angebotene Hand meiner Schwester zu beachten. Man sollte meinen, ich wäre ihr kleiner Bruder, so wie sie mich immer behandelte. Kaum auf den Beinen, zuckte ich sofort wieder zusammen. In meinem Mund breitete sich dieser vertraut ekelhafte Geschmack aus. Mit einer raschen Bewegung versuchte ich das Blut von meiner Lippe zu wischen. Es musste wohl beim nicht allzu weichen Aufprall aus der Höhe passiert sein. "Du kannst unmöglich weiter spielen..." murmelte Harry mit Entsetzen in der Stimme, als er meine kläglichen Laufversuche sah, mit denen ich mich zu meinem Besen vorarbeiten wollte, der ein paar Meter weiter weg lag. "Ach was" Säuerlich hob ich den Besen auf und prüfte ob nichts kaputt war. "Ich fliege schließlich, und laufe nicht!" "Wie konnte das überhaupt passieren?" mischte sich eine Fünftklässlerin ein, offensichtlich ein wenig nervös über den weiteren Spielverlauf. Ich schauderte. Zum Glück waren meine Wangen schon vom Spiel so rot, sonst hätte man mir meine Verlegenheit sicher angesehen. Entschlossen wich ich aus: "Ich hatte einen schwachen Moment" Sie schienen mir zu glauben und gingen bis auf Harry alle wieder in ihre Position. Ich schwang mich auf den Besen und schaute ihn fragend an. Er bedachte mich mit einem verständnislosen Blick. "Du solltest dich wenigstens Untersuchen lassen! Was wenn du eine Gehirnerschütterung hast?!" Abschätzend wandte ich ein: "Deinen einzigen Hüter vom Platz schicken, damit wir das Spiel verlieren?" Er schien das nicht bedacht zu haben; wenn ein Spieler fehlte, war das Spiel für die betreffende Mannschaft verloren. "Potter!" herrschte ihn Madame Hooch von weitem an. "Kann es weiter gehen?!" Nicht nur sie war ungeduldig, Slytherin zog gelangweilt Runden durch das Stadium, das Publikum war in allgemeines Gemurmel verfallen und selbst unsere eigenen Spieler flogen unruhig hin und her. Auch mir war seine Unsicherheit langsam zuwider. Es war seine Entscheidung ob ich weiterspielte oder nicht, dennoch stieß ich mich genervt vom Boden ab und flog in Richtung meiner Torringe. Das Publikum jubelte erfreut, und allgemeines Aufatmen war zuvernehmen. - Egal, wir gewannen. Oh ja, wir gewannen, weil Harry sich im Duell mit Malfoy durchsetzen konnte. Kein Kommentar dazu. Die Freude überströmte mich nicht wie früher, keine Jauchzer oder ständiges Umarmen der Teamkameraden. Lag aber vielleicht doch an diesen verfluchten Kopfschmerzen. Als ich als einer der letzten vom Feld ging, nachdem die dröhnende Masse sich zum Feiern zurückgezogen hatte, schwankte ich beachtlich, wie ich selber genervt feststellen musste. Taumelnd kämpfte ich mich zum Umkleideraum vor. Wer drehte sich hier, der Raum oder ich?! Stöhnend stützte ich meine Hände auf das Waschbecken und riskierte den vernichtenden Blick in den Spiegel. Am besten auch dazu kein Kommentar... Mein Haar stand zu allein Seiten ab, ich entdeckte eine schmerzende Beule an der Stirn und noch feuchtes Blut in den Mundwinkeln. Vorsichtig fuhr ich mit meiner Zunge darüber und über die pochende aufgeplatzte Lippe. Stirnrunzelnd betrachtete ich das Blut auf dem Trikot. Es passte wohl nicht wirklich zum Gryffindorrot ... "Ron?" Erschrocken drehte ich mich um. Ich hatte niemanden kommen hören und schon gar nicht ihn erwartet. Denn Im Türrahmen stand nicht Harry oder sonst wer vom Team, sondern Seamus. Was wollte er hier? Müsste er nicht wie jeder andere normale Gryffindor nun den Sieg feiern? "Wen suchst du?" fragte ich frei heraus, um meine Verwirrung zu überspielen. Er formte die Lippen zu einem schwachen Lächeln. "Eigentlich dich." Kritisch musterte ich ihn. "Warum?" "Na ja" Das Lächeln verblasst endgültig. "Wegen mir bist du..." Zögernd ging er auf mich zu, dennoch, zu schnell für meinen Geschmack und meinen ohnehin schon überlasteten Kopf. Sein Blick ruhte ein wenig schuldbewusst auf mir. Wie gesagt, ich sah furchtbar aus, aber plötzlich empfand ich es als noch unangenehmer, vor seinen Augen. Ich musste wirklich - nein, Tatsache, ich sah wie der letzte Penner aus. Ich musste aufsehen, er war doch ein paar Zentimeter größer als ich, wie ich überrascht feststellen musste. War das schon immer so gewesen? Es war ja nur so, wir wohnten seit sechs Jahren im selben Zimmer und es kam mir vor, als würde ich ihn das erste Mal sehen. Womoglich hatten die Kopfschmerzen dazu beigetragen, oder es lag daran, dass er mich das erste Mal seit Wochen ,normal' ansah, ohne Dean in der Nähe, welcher Seamus' Stimmung in letzter Zeit unweigerlich nach unten zu ziehen schien. Was auch immer. "Ach das" setzte ich unschuldig an. Hatte er tatsächlich bemerkt, warum ich gefallen war? "Das war meine Schuld. Ist nicht so umsichtig die Rückendeckung zu vernachlässigen." Was redete ich hier?! Hüter mit Rückendeckung?! Auch er schien mir das nicht abzukaufen. Ich konnte förmlich sehen wie er unter seinem Pony die Augenbrauen hochzog. Erstens hatten sie ihn nicht umsonst zum zweiten Stadionsprecher nach Lee Jordan gewählt, nein nicht wegen der Kommentare, sondern eher wegen seinem Quidditchwissen; zweitens war er nicht vollkommen blöd. "Trotzdem" Leises Seufzen. "Ich hab dich abgelenkt." Will er hier auf Entschuldigung machen? Bitte? Und warum lässt er sich nicht davon abbringen, dass nicht er es war, das mich abgelenkt hat?! Er war es schließlich nicht. Nein. Ganz sicher. Glaube ich zumindest. Plötzlich streckte er die Hand nach meinem Gesicht aus. Ich wagte es nicht, mich auch nur einen Milimeter zu bewegen, geschweige denn seine Hand wegzuschlagen. Im ersten Moment dachte ich auch instiktinv an einen Hieb, doch der Verstand siegte. Seamus hatte beim besten Willen keinen Grund mich zuschlagen. "Du blutest da" "Was..?" Noch ehe ich das Wort richtig aussprechen konnte strich er mir behutsam mit dem Daumen über die Wunde an meiner Lippe, die anderen Finger lagen auf meiner Wange. Wahrscheinlich hatte ich zusehr drauf gebissen und sie somit wieder zum Bluten gebracht. Ich erschauderte. Ohne es wirklich zu wollen schaute ich gebannt zu ihm auf. Sein Gesicht war jetzt erheblich nah an meinem. Die Stirn argwöhnisch in Falten gelegt. "Es tut mir wirklich Leid" Wieder dieses versöhnliche Lächeln. Oh, soviel Mitleid konnte ich nicht ertragen, verdammt! Seltsamerweise schien ich gegen sowas überempfindlich. Was war er auch plötzlich so freundlich? Panisch setzte ich mich in Bewegung, rannte ihn beinahe um (Toll, warum stand er denn so nah bei mir?) und rief im Laufen noch: " Ich muss jetzt zu Madame Pomfrey!!" Seamus blieb verwirrt zurück, seine geflüsterten Worte hörte ich schon gar nicht mehr, auch das folgende Grinsen sah ich nicht. "Ich krieg dich schon noch ..." - Wenige Minuten zuvor hatte ich mir Gedanken gemacht, wie ich zum Turm kommen sollte. Tja, ich glaube, so schnell war ich noch nie da gewesen. Noch immer nicht richtig bei Sinnen knallte ich die Tür zu unseren Schlafsälen zu und schmiss mich aufs Bett, das Gesicht ins Kopfkissen gepresst. Es war schwer genug gewesen die feiernden Gryffindors abzuschütteln, die mich mit Fragen behäuften, wo ich denn gewesen sei, ob es mir gut ginge und so so weiter. Immer wieder nicken und dann hastig was von Erschöpfung und Müdigkeit schwafeln, das ging schon. "SO-EIN-IDIOT!" Wie gesagt, ich war nicht richtig klar im Kopf und brüllte daher das Kopfkissen an ... "Wer? Es wäre nicht gut für dich, wenn du mich meinst!" Ich war so in mir selbst versunken gewesen, dass ich erschrocken aufschrie, als ich diese schnippische Stimme hörte. Sie kam von Harrys Bett, doch der war unten und so traf ich dort einen gewissen Draco Malfoy an. Er lag auf dem Bett und las entspannt ein Buch. "WAS MACHST DU VERDAMMT NOCHMAL HIER?!" "Kannst du dir vorstellen" antwortete er seelenruhig. "dass es unangenehm für denjenigen sein kann, der die Niederlage eingeleitet hat, bei seinen Teamkameraden zuhocken, wo da doch so eine miese Stimmung herrscht?" Ich verengte meine Augen. Diese furchtbare Formulierung und seine nervtötende Stimme, ich hätte ihm den Hals umdrehen können! "Ach, und deswegen hockst du beim Feind um dich bei deinem Haus wieder beliebt zu machen?" Eine seiner Augenbrauen wanderte in die Höhe. "Oh, sicher Weasley. Du weißt ja, wie sehr ich eure gryffindorroten Bettvorhänge liebe." Hey, war da ein kleines Fünkchen Sarkasmus gewesen oder lag das an mir? Dieses Ekel! Spätestens beim Kampf gegen Voldemort war klar geworden, dass Malfoy zu uns gehörte. Alles hatte ja schon im fünften Schuljahr angefangen, nur hatten Harry und er geschwiegen. Ja, ich war ehrlich gesagt sehr beeindruckt gewesen, als er sich gegen seinen Vater stellte, gegen seine ganze Familie, gegen den dunklen Lord selber. Ich selber hatte es nicht gleich kapiert, Hermine erklärte es mir schließlich: "Weißt du Ron, die beiden lieben sich einfach ..." Die zwei hatten sich gefunden und mein bester Freund blühte gegen meinen Willen mit Malfoy richtig auf. Die Art wie sie das ganze umschrieb war schon zuviel für mich gewesen, eine unerklärliche Tatsache. Man könnte schon sagen, dass mein Gesamtbild von Harry zusammenbrach. Dass er einen Jungen liebte war mir so ziemlich egal, aber warum ausgerechnet der? Jahrelang Feinde, der Hass, alles sollte nur gespielt gewesen sein? Das war doch nicht logisch, trotzdem akzeptierte ich es. Ich musste. Und zugegeben, Malfoy war ein guter Zauberer... und ich war ihm was schuldig. Auch wenn Harry noch immer mein bester Freund war, Malfoy und ich hatten uns nie wirklich angefreundet. Doch er nannte mich jetzt Weasley, Hermine hatte er sogar beim richtigen Namen angesprochen. Liebe. Die waren doch viel zu jung um von soetwas zu sprechen. Trotz allem, hielt Harry zu ihm, meinen Protest ignorierend. Egal, es war schließlich nicht mein Problem, was die beiden machten. Jedenfalls redete ich mir ein, dass es mir egal war. Wir waren jahrelang Freunde gewesen und ich fühlte mich verraten. "Du siehst fertig aus" "Ach wirklich?" "Ja, du blutest sogar." "Oh, danke... hätte ich gar nicht bemerkt!" "Willst du nicht zum Krankenflügel?" "Da war ich schon." Ich starrte an die Decke des Himmelbettes, doch ich spürte förmlich wie seine Augenbrauen wieder wanderten. "Und ich bin Merlin höchstpersönlich!" Komische Situation. Ein Weasley und ein Malfoy, die zusammen in einen Raum saßen und ,Nettigkeiten' austauschten. "Ernsthaft" Draco klappte das Buch zu. Die Bewegung verlieh ihm eine widersprüchliche Ernsthaftigkeit und ich betete darum, dass keine ehrliche Sorge enthalten war. "Du siehst furchtbar aus! Du hast auch noch das Trikot an! " "Du musst nicht nett zu mir sein, nur weil Harry dich darum gebeten hat!" Böse blickte ich ihn an. Diese falsche Freundschaft konnte er sich sparen! Der Blonde seufzte auf. "Weasley, wir beide sind wahrlich nicht für eine Freundschaft gemacht, aber können wir uns nicht normal unterhalten?!" "Malfoy" sprach ich seinen Namen betont lang gezogen aus. Ich wusste, dass er es hasste so genannt zu werden. "Lass mich bitte in Ruhe, ich habe Kopfschmerzen. Ich werde schon heulend zu dir rennen, wenn ich was hab! Das war mit Abstand der seltsamste Satz, den ich je von mir gegeben hatte! "Wie du meinst" sagte er gleichgültig und konzentrierte sich wieder aufs Lesen "Dann komm halt ein ander' Mal heulend zu mir gerannt!" Ich war mir nicht sicher, ob er das ernst gemeint hatte, aber auf eine komische Art hatte dieses Gespräch die Wirkung, dass er mir sympathischer als sonst vorkam. - Am nächsten Morgen waren die Kopfschmerzen noch nicht ganz vergangen. Schlecht geschlafen hatte ich auch noch. Den Vorfall mit Seamus hatte ich schon vergessen ... oder verdrängt, wie man es halt nennen wollte. Übermüdet setzte ich mich neben Harry. Am liebsten hätte ich den Kopf auf die Tischplatte geknallt. "Ich hab' dir doch gesagt, dass du zu Madame Pomfrey gehen sollst!?" Vorwurfsvoll musterte er mich. "Was hat Malfoy wieder weiter getratscht?!" Er verdrehte die Augen. "Er hat nichts gesagt, du musst nicht immer gleich das Schlimmste von ihm erwarten!" Vor drei Jahren hättest du dasselbe gedacht! "Schon gut, Draci is' unschuldig" murmelte ich. Ich wusste, dass ich tot wäre, wenn Blicke tatsächlich töten könnten. Die Eulenpost kam. Eine Eule schmiss uns den Tagespropheten beinahe ins Essen. Harry und ich tauschten Blicke. Schließlich nahm er Hermines Zeitung ganz normal in die Hand, bezahlte die Eule und begann zu lesen. Leicht den Kopf schüttelnd wandte ich mich ab. Plötzlich hörte ich ein vertrautes Piepsen. Pigewidon flatterte wild um meinen Kopf rum und kam einfach nicht zu Ruhe. Die kleine Eule war noch aufgeregter als sonst. Klar, es war Pigwidgeon, doch selbst das Verhalten war nicht normal für ihn. Sein Piepen verstummte auch nicht, als ich ihm den Brief abnahm. Er zwitscherte weiter und tyrannisierte jetzt Harry, indem er ihm die Zeitung, so gut wie es mit dem kleinen Schnabel ging, zerpiekte. "Beruhig dich!" schimpfte ich, doch davon ließ er sich nicht beeindrucken. Der Briefumschlag war schwarz. Zweifelnd drehte ich ihn um. Kein Absender, doch ich kannte die Schrift, mit der mein Name geschrieben worden war. Ronald Weasley Sie war etwas verschwommen, als wenn sie mit Wasser ihn Berührung gekommen war. Ein ungutes Gefühl packte mich. Irgendwas war nicht in Ordnung. Zögernd faltete ich das Papier auseinander und las ... Es war die erschütternste Nachricht seit langem. - War wirklich viel für meine Verhältnisse Oo Die nächsten werden kürzer! Übrigens war das Wort 'Wumm' der Grundstein für alles ^^' Die Fic fing ursprünglich mit diesem Wort an, bis Word sich dazu entschloss die Datei als fehlerhaft zu melden *grr* (Zu Draco/Harry: Diese Fic spielte eigentlich im Random meiner ersten HP-Fic, in der es nur um Harry und Draco ging ^^' Spielte im 5. Schuljahr, die Charaktere sind die selben wie in der anderen Fic, nur älter. Doch diese tolle DM/HP Fic habe ich gelöscht *hust* sonst hätte ich euch schon damit genervt sie euch anzuschauen XD. Näheres dazu im stecki ^^) Danke fürs Lesen *löl* *verbeug* Gefundene Rechtschreibfehler bitte bei den Kommentaren abgeben *eg* 'Light and Darkness ------------------- Titel: "... and between the lines" Autor: Ireha/Hikaru [kagenie@hotmail.com] Warnung: Slash (m/m, und wer jetzt nicht weiß was das ist, soll's lassen XD) OOC (Ron ist für die normalen Verhältnisse sehr sarkastisch und aufgedreht)depri Pairings: öhm *dumdidum* wer weiß ...auf jeden Fall (implied) DM/HP *extremhüstel* Wird wirklich nur so 'am Rande' erwähnt *hüstelhüstel* Musste halt mit rein ^^' Disclaimer: *seufz* Ihr wisst schon, gehört alles JKR ... WB ... blah Oo Ich mache keinen Gewinn mit dieser Fanfiction. Chapter two Between light and darkness Der Regen prasselte unaufhörlich. Ich schaute zu, wie der er fiel. Tropf Tropf "Wir haben uns heute hier versammelt, um von einem geliebtem Menschen Abschied zu nehmen." Meine Mutter schluchzte laut auf. Ihr Heulkrampf nahm seit Tagen fast kein Ende mehr. Ihr Gesicht hatte sie in der Jacke meines Vaters vergraben, welcher emotionslos auf den Sarg starrte. Fred und George schwiegen zur Abwechslung und guckten beide auf den Boden. Ginny neben mir weinte still, trotz des Regens wusste ich es. Ihre Augen spiegelten die Trauer und Verzweiflung, die ich nicht wiedergeben konnte. Bill legte ihr eine Hand auf die Schulter. Percy stand abseits von uns. Er blickte starr auf das Grab. Penelope hielt seine Hand und lehnte sich etwas an ihn. Sie hatten erst vor kurzem geheiratet. Es war ein Schock für alle gewesen. Ich hatte kein Wort gesprochen, seit ich den Brief geöffnet hatte. Und es erfahren hatte. Vielleicht war es der Schock oder die überwältigende Trauer, sagen konnte ich nichts. Charlie war tot. In der letzten Zeit war mir sehr gut klar geworden, dass andere Menschen einfach so sterben konnten, aber darauf war ich wirklich nicht vorbereitet gewesen. Ein Drache hatte ihn getötet. Ausgerechnet. Es war ein Unfall. Er war durch einen Unfall gestorben!! Irgendein Idiot hatte vergessen den Schutzzauber des Drachengeheges zu erneuern. Charlie hatte es als einziger bemerkt und stellte sich den Ungetümen. Sie fanden seinen zerbrochenen Zauberstab neben ihm, während er selbst dalag, friedlich, die Augen geschlossen. Man hätte meinen können er schliefe, denn außer ein paar wenigen Brandverletzungen war von außen nichts zu sehen. Doch ein Drache hatte ihn wohl mit der Tatze oder sonst wie erwischt und ihn gegen die harte Felswand geschleudert. Es waren die innere Verletzungen gewesen. Wenn sie die Drachen schneller eingetrieben hätten und ihn so auch schneller gefunden hätten, wäre er noch zu retten gewesen. Tropf Tropf Es machte mich völlig krank! Ein Mensch starb doch nicht so einfach weg?!! Wie konnte das sein? Ich hätte schreien, brüllen, weinen können ... aber ich fand kein Ventil um dieser Verzweiflung über die Hilflosigkeit Luft zu machen! Meine Augen wanderten über die anwesenden Trauernden. Arbeitskollegen von Charlie, Bekannte und Freunde von uns, berühmte Magier. Sie standen trauernd da ... und ich zählte die Regentropfen, welche an meinen Augen vorbeizogen. Tropf Tropf Sie mussten denken, ich sei herzlos. Womöglich hatten sie Recht. Manche Menschen waren auch nach tausend Toden fröhlich, ich war trostlos. Ich war einfach ... gefühllos. Meine Gedanken und das Pflichtgefühl und die Verbundenheit zu meinen Bruder, das alles brachte mich dazu zu denken, ich sei traurig. Doch mittlerweile war ich nichts als ein seelisches Wrack. Sie sahen es nicht, aber ich spürte es mit jedem Atemzug. Übertrieb ich? Bildete ich mir die innere Zerstörung nur ein? Konnte es sein, dass ich Mitleid erregen wollte? ... ich war so erbärmlich ... Tropf Tropf Es war jetzt angebracht, den Kopf zu senken, und zu trauern. Im Regen konnte niemand Tränen sehen... tragisch, denn ich war mir so nicht sicher, ob ich weinte oder nicht. - Es wäre mir sonst nie aufgefallen. Aber die Decke im Aufenthaltsraum der Vertrauensschüler war weiß. Ehrlich, ich hatte nie darauf geachtet ... Wie lang lag ich da? Stunden, Minuten, Tage? Jedoch wusste ich, dass die weiße Decke schon lang da war und dass ich sehr lang gebraucht hatte um zu begreifen, dass sie weiß war. Steif setzte ich mich von der Couch auf. Zur Zeit war niemand hier. Keine Ahnung welcher Tag es war, durch den ,Vorfall' war ich von der Schule beurlaubt worden, somit verlor ich jedes Zeitgefühl und lag blindlings auf der Couch. Obwohl der Kamin gut geschürt war, zitterte ich. Mir war zweifellos kalt. Doch wenn ich Nähe gesucht hätte, wäre ich in den Gryffindoraufenthaltsraum gegangen. Dort war immer jemand. Auf einmal landete etwas auf meinem Bauch und ich konnte ein bekanntes Maunzen vernehmen. "Krummbein" seufzte ich und sah auf die Silhouette des Katers hinab. Behutsam strich ich ihm über den Kopf. "Wie bist du hier her gekommen? Hast wohl irgendwelche Geheimgänge genommen..." Er fing an zu schnurren. Er war oft bei mir gewesen. Wahrscheinlich hielt er mich für sein neues Herrchen. Seltsam, wenn man bedachte das wir uns beide für gewöhnlich hassten. Nach einer Weile sprang er miauend wieder runter, rieb seinen Kopf davor noch mal an meinen Arm und verschwand im Schatten. Ich war wieder allein. Das Vieh hätte ruhig noch ein bisschen dableiben können... Es vergingen einige Augenblicke. "Bei Merlin, Ron, reiß dich zusammen!" Kaum zu glauben, aber das hatte ich zu mir gesagt. "Ich will nicht mehr hier rum sitzen, es kommt ja doch keiner vorbei!" Ich hatte in dem Moment nicht bedacht, dass man ein Passwort für diesen Raum brauchte. Entschlossen stand ich auf. Und schon war der Mut wieder weg. Von einem Windhauch weggetragen. Das Zimmer war trotz des des langsam herunterbrennenden Feuers ziemlich dunkel, vom Fenster her gab es eine geringe Lichtquelle, vermutlich der Mond. Dieses überdrüssige Philosophieren und Denken passte nicht zu mir. Wo war mein Selbst geblieben, dass sich lieber aufs Quidditchspielen konzentrierte, als auf den Sinn des Lebens? Sowie dieses aufgesetzte Heiterkeit auch nicht ich war. Wo war ich gelandet? Ich wünschte, jemand würde mir die überwältigende Psychiaterrechnung bezahlen... Das war wirklich schlimm! Aber Trübsal blasen wollte ich auch nicht mehr! Entschieden ging ich zum Gryffindoraufenthaltsraum. Stockdunkel wie es war brauchte ich das Dreifache an Zeit um dorthin zu gelangen. Dennoch kam ich an. Die fette Dame gab einen tadelnden Kommentar ab, was ich um diese Zeit noch hier zu suchen hätte, einem Lehrer oder Vertrauensschüler traf ich jedoch nicht ... Schließlich war ICH ja der einzige Vertrauensschüler von Gryffindor! Als solcher konnte man ziemlich lang weg bleiben, immer mit der Ausrede, man habe inspiziert. Als wenn ich das je getan hätte. Leise schlich ich in den Raum. Das Feuer brannte ohnehin ständig. Ich fühlte mich schon sicher, doch zu meinem Entsetzen drangen Stimmen zu mir rüber. "Ich sagte dir doch, dass du das nie schaffen würdest!" "Ach? Wart's ab, wir sind erst am Anfang." Kurze Pause. "Es ist es spät, am Ende taucht noch McGonagall auf und ich hab' keine Lust den Nachmittag mit Nachsitzen zu verbringen. Genervt klingend sagte die andere Person etwas leiser. "Wir haben morgen doch eh Geschichte in der ersten, genug Zeit zum Schlafen!" Den Geräuschen nach, standen sie auf und bewegten sich langsam zu den Schlafsälen, sodass ich Mut fand, um die Ecke zu spähen. Anders gesehen waren die beiden ja die Schuldigen, ich durfte so lange draußen bleiben, wie ich wollte, als Vertrauensschüler. Die beiden Gryffindors waren ... Seamus und Dean. Ich wunderte mich, warum ich ihre Stimmen nicht gleich erkannt hatte, war wohl doch die Müdigkeit. Sie blieben bei der Tür stehen und sahen sich kurz an. Was danach passierte, versetzte mir schon wieder so einen Schock, bitte, achtet doch mal jemand auf mein schwaches Herz? Dean küsste ihn. Kurz, auf den Mund. Wirklich nur Lippenberührung, soweit ich das sehen konnte von meinen Standpunkt aus. Seamus schien nicht überrascht aber auch nicht erfreut. Abschätzig hob er eine Augenbraue. "Jetzt bin ich wieder gut genug?" WAH! Wieder? Die hatten es alle auf mich abgesehen, ich sah's schon kommen: ,Jüngster Weasley Sohn starb durch Herzattacke' Sein Gegenüber verzog ärgerlich das Gesicht. "Idiot" Ohne mit der Wimper zu zucken schritt er kalt durch die Tür. Der Ire schüttelte spöttisch den Kopf ehe er leise und leicht amüsiert flüsterte "Wer ist hier der Idiot?" Dann ging auch er zu Bett. Ich rutschte an der Wand hinunter und blieb sitzen. Ohnehin musste ich warten, bis ich ihnen ins Zimmer folgen konnte. Wenn ich es recht bedachte, war gar nicht die Tatsache, dass sie sich geküsst hatten mein Problem. Der Kuss an sich war ja harmlos gewesen (Wenn man daran dachte, was Malfoy und Harry in aller Öffentlichkeit machten...). Und die beiden ... na ja, ich hätte eher darauf gewettet, dass sie nur ,ganz normale' Freunde waren. Ansonsten ließen sie sich ja nichts anmerken. Nun, was störte mich dann? Meine Gedanken liefen auf Leerlauf und ich entschloss, die Sache zu den anderen ,Bloß nicht dran erinnern'-Ereignissen in meinem Gedächtnis zu werfen. - Am nächsten Morgen konnte ich mich auch nicht aufraffen, irgendwas zu tun. Erst als die anderen schon im Unterricht waren, brachte ich es fertig, mich anzuziehen und unbemerkt zu Küche zu kommen. Mein Glück, dass diese Hauselfen nie nachfragten, sondern immer brav das machten, was man ihnen sagte. Deprimiert ging ich zum spazieren. Ich musste nachdenken, mir über alles in klaren werden. Der See lag ruhig vor mir und ich setzte mich spontan ins Gras. Richtige Ergebnisse brachte mein ganzes Denken trotz allem nicht. Es waren nur Fetzen, die so durch meinen Kopf schwirrten, wie sie gerade wollten. Charlies Tod hatte mich noch mehr runter gezogen. Davor dachte ich schon, ich sei einsam, und auch wenn Charlie selten bei mir war, fühlte ich mich allein gelassen. Sogar Ginny hatte es besser verkraftet, obwohl sie doch immer so sensibel gewesen war, meine Kleine eben ... Am Ende war wohl ich der Schwache, so sehr ich auch versuchte, mir andere Dinge einzureden. Das ist die Pubertät. Alle Ereignisse waren zu viel für mich. Das ist nur ,ne Phase, die geht vorbei. Oh ja, wahrscheinlich wollte ich jemanden, der sagte, dass er mich lieb hatte. Das würde es sein. Natürlich. Teenager! Ursprünglich war der Gedanke ironisch gemeint, doch je mehr ich darüber sinnierte, begann ich zu glauben, dass er wahr war. Und mit all dem, drängte sich ein Bild in meinen Kopf und ein Wort legte sich mir auf die Zunge. Gerade als ich dabei war, herauszufinden wer diese Person war - "Ron?" Den kleinen Aufschrei konnte ich nicht mehr unterdrücken, in letzter Zeit meinte jeder, mich erschrecken zu müssen. Ich blickte verwundert nach oben und musste gleich blinzeln. Die blauen Augen waren mir viel zu plötzlich viel zu nah. Seamus lächelte und ließ sich ohne zu fragen einfach neben mich plumpsen. Augenblicklich spürte ich wie ich nervös wurde, das schlimmste daran war wohl, dass ich nicht wusste, ob es nur daran lag, dass mir diese Sache mit Dean wieder eingefallen war. Scheu schaute ich zu ihm rüber. Was machte er hier? So gute Freunde waren wir schließlich auch nicht ... "Geht es dir wieder besser?" Ohne sein Lächeln einen Moment lang zu verlieren sah er mich an. Gute Frage, ging es mir besser? Nickend antwortete ich. "Seh' ich so furchtbar aus oder willst du mich nicht angucken?" Meine Wangen wurden augenblicklich heiß. Schauspielern gehörte eben nicht zu meinen Talenten. Was sollte ich antworten. ,Ich kann dich nicht ansehen, weil ich sonst wieder Dean vor Augen hab', wie er dich küsst."'' war bestimmt nicht angebracht. Während alle Gedanken mit Hochgeschwindigkeit durch meinen Kopf rasten und nach einer passenden Antwort suchten, hatte ich nicht bemerkt wie er näher an mich gerückt war. Als sein Atem mein Gesicht streifte, war ich nah dran gewesen aufzuschreien. "He" Er legte den Kopf schief. So sah er ja halbwegs harmlos aus. "Du lügst doch nicht etwa?" "Ääh ...Äh, nein. Ich würde dich nie anlügen!" Hatte ich wirklich gestammelt?! Nun gab er wieder eine runde seines ,Ich-fühle-so-mit-dir'-Lächelns, oh wie sehr ich das doch hasste! Ich hatte davon schon genug, der Vorrat reichte für's Leben lang! "Ich habe noch nie den Todesfall eines meiner Familienmitglieder miterlebt ... aber na ja ... ich kann dich verstehen. Es tut weh." So ernst war ich ihn gar nicht gewöhnt. Und so gut seine Worte gemeint waren, ich war nicht gut auf solche Maschen zu sprechen! Das Wehleiden in seiner Stimme wollte mich wahnsinnig machen und wiederholt tauchte das Bild von Dean in meinem Kopf auf. Und diesmal um einiges stärker, eine Welle von Feindseligkeit. "Suchst du dir einen neuen besten Freund?" Das Entsetzen das ich ausgelöst hatte, umschlich mich heimtückisch, kam in Form von Reue zurück. "Ron?" Nein, nein. Es klang nicht verletzt. Es war gespielt. Verdammt, warum war es so schwierig sich selbst, wenigstens in derartigen Dingen, zu belügen? Ja ja ja ... vielleicht hätte ich das nicht tun sollen. Dennoch war es irgendwo wahr. Harry war weg, Dean war weg (nein, wir wollen an dieser Stelle nicht über irgendwelche Beziehungen, die über Freundschaft hinausgehen, denken!), oh klasse, jetzt ist Ron alleine. Bohren wir doch ein wenig weiter in offenen Wunden rum! Leichte Beute! Die Gedanken machten mich krank und ich wollte seine Anwesenheit nicht länger spüren. Ungeschickt erhob ich mich, dieses Mal kam keine Ausrede über meine Lippen. Sollte er doch denken was er wollte. Obwohl diese Meinung nicht das Gefühl seiner verwirrten Blicke auf mir vertrieben. Ebensowenig wie die rächenden Schuldgefühle tief in mir. - So, das wars zweite Oo Hats jemandem gefallen? XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)