Bluthunger von abgemeldet (Die Geschichte eines Vampires...) ================================================================================ Kapitel 2: Chapter Two ---------------------- Nach einigen Nächten durfte ich in das Dorf um zu jagen. Es machte mir Spaß, mit den Menschen zu spielen. Als erste war meine Mutter an der Reihe. Ich klopfte zaghaft an die Tür und wartete bis das Licht anging. Sie trat nur im Nachthemd vor mich und sah mich ungläubig an. "Du lebst. Was für ein Glück. Ich hatte mir solche Sorgen um dich gemacht." Sie zog mich in das Haus und ich konnte ihre Erleichterung spüren. Doch das interessierte mich nicht mehr. Ich hatte Hunger, unsagbaren Hunger. Ich war nur noch am Überlegen ob ich sie als höheres Geschöpf weiterleben lies oder nicht. "Du hast sicher Hunger. Setz dich an den Tisch ich koche, schnell etwas." Damit verschwand sie in die Küche. "Zeitverschwendung.", sagte ich leise und sah mich in meinem alten Haus um. Hier hatte ich also so lange gelebt. Ich spürte keine einzige Emotion, es war als hätte ich niemals Gefühle gehabt, die sie hatten verletzen können. Inzwischen belächelte ich die Menschen nur noch. Sie waren ja so dumm und merkten nicht einmal wenn sie den Tod in ihr Haus ließen. Meine Mutter kam zurück und stellte mir Bratkartoffeln hin. Sie hatte extra ihre selbsteingemachte rote Bete mit auf den Teller getan. Eigentlich war diese heilig. Mit fielen die Worte meines Meisters ein, wir können ganz normal essen, aber es hat für uns keine Nährstoffe mehr. Sie setzte sich mir gegenüber und betrachtete mich selig bei dem Mahl. "Wo hast du gesteckt Nisha? Du bist ja so blass, aber auch noch schöner geworden.", sagte sie und strahlte mich an. Die arme Frau wusste nicht einmal das ich ihr Tod sein würde. "Danke Mutter, es war sehr gut.", log ich und lächelte sie an. Ich beschloss sie auf die Probe zu stellen. Wenn sie bestand dann durfte sie einer von uns werden, wenn nicht, dann würde das ihre letzte Stunde sein. "Hast du dich nicht auch immer zu etwas Höherem berufen gefühlt?" fragte ich sie und sie schüttelte den Kopf. Das war leider die falsche Antwort gewesen. Blitzschnell sprang ich auf und riss ihren Kopf nach hinten. Ich roch die Angst, die in ihr Einzug hielt. "Nisha... was?" fragte sie leise und mit zittriger Stimme. Ich lachte leise und grub meine Zähne in ihren Hals. Ich trank genug, um sie noch leiden zu sehen, zu sehen wie sie sich in ihrem Blut wand und dann endlich verstarb. Ich lächelte und verließ danach das Haus. Eine Mahlzeit reichte mir pro Nacht. Fast hastig ging ich zu unserem Schloss zurück. Nun lebte ich nicht mehr in dem Kerker, sondern hatte ein gemütliches, nachtschwarzes Zimmer bezogen. Alexis lächelte mir zu als ich in den Salon trat. "Hast du gut getrunken Liebes?" fragte er mich mit seiner samtenen Stimme. Ich nickte und setzte mich zu ihm. Wenn das erste Wehklagen um meine Mutter begann, dann würde ich schon lange schlafen. "Deine eigene Mutter? Wie sehr musst du sie gehasst haben.", fragte er leise und strich mit seiner Zunge über meinen Hals. "Ich habe sie nicht gehasst, ich wollte spielen.", war meine Antwort darauf, ich hatte die Augen geschlossen und meine Arme um seinen Körper gelegt. "Wir sollten uns Pferde kaufen.", flüsterte er mir in das Ohr. "Was sollen wir mit Pferden? Sie würden uns nur behindern. Jeder würde hören wenn wir jagen." Es erschien mir unlogisch. "Falls wir flüchten müssen." Wieder drang seine leise stimme an mein Ohr. "Aber Meister, warum sollten wir flüchten müssen? Keiner der Menschen ahnt etwas." Flüchten erschien mir noch unlogischer. Hier hatten wir satte Beute, sie würde sicherlich noch ein paar Jahre reichen. Ich drückte meinen Körper enger an seinen und lauschte seinem ruhigen Herzschlag. Die Menschen behaupteten immer das Vampire keinen hätten, sie wussten nicht wie sehr sie sich täuschten. Und diese Blindheit die schon beinah Dummheit war, würde ihr Verhängnis werden. Alexis sagte nichts mehr, sondern hielt mich ruhig ins einen Armen, ab und zu streichelte er über meinen Rücken, und ich genoss dieses herrliche kribbeln das durch meinen Körper flutete. Nach einigen Stunden brachte er mich in mein Zimmer. In dem auch mein Sarg stand. Er war rabenschwarz so wie ich ihn gewollt hatte. Zuerst wollte Alexis mir einen weißen Sarg geben, doch ich hatte mich gesträubt. Weiß war so unschuldig und rein, ich war alles andere. Ich lächelte ihn an und schloss die Tür hinter ihm ehe ich meinen Sarg öffnete. Er war mit rubinrotem Samt ausgelegt, ich grinste und legte mich hinein. Vorsichtig schloss ich den Deckel und schlief recht schnell ein. Am Abend weckte mich Alexis und sah mich auffordernd an. "Was soll ich tun Meister?" Wenn er mich weckte dann musste es wirklich dringend sein. "Wir werden uns die Pferde kaufen.", dagte er leise und lächelte mich an. Ich nickte, also hatte er die Idee noch nicht aufgegeben. Ich stand auf und wusch mich mit dem Wasser aus meiner Schale. Schnell streifte ich mir mein Kleid über und bürstete mir die Haare. Die Sonne musste gerade untergegangen sein. Das war das einzige womit das Rattengesindel recht hatte, wir vertrugen keine Sonne. Aber Knoblauch, Kruzifixe und was ihnen noch alles eingefallen war, machte uns nichts aus. 'Ich glaube als nächstes werde ich mir einen Pfarrer vornehmen.' Ein leichtes Lächeln bildete sich bei diesem Gedanken auf meine Lippen. "Bist du soweit?" fragte Alexis genervt. Ich ging aus dem Waschzimmer und nickte lächelnd. "Gut, wir sollten uns beeilen. Sonst stellen sie dumme Fragen, wir müssen sie töten und das wirft noch unangenehmere Fragen auf." >Verfluchtes Rattengesindel.< Dachte ich und lief ihm nach. Es dauerte eine knappe Stunde bis wir bei dem Hof ankamen. Ich hatte mich recht schnell für einen Nachtschwarzen Hengst entschieden. Alexis wollte lieber eine schneeweiße Stute. Er bezahlte den genannten preis und wir ritten davon. Ich hatte mich zusammenreißen müssen um den Bauern nicht zu beißen. Aber unter Alexis Blicken traute ich mich das nicht, wir trennten uns und gingen auf die Jagd. Ich war noch unschlüssig ob ich nun den Pfarrer oder den Bürgermeister nehmen sollte. Ein junges Mädchen ging an mir vorbei und blieb bewundernd vor meinem Rappen stehen. "Sagt edle Lady, ist das euer Tier?" fragte sie mich und wagte kaum zu mir aufzusehen. Ihr Edelmut faszinierte mich, obwohl sie sicherlich nur die Tochter eines Gutbesitzers war. "Ja es ist mein Hengst." "Sagt, wie heißt er? Und verzeiht mir meine Neugier." Immer noch nicht sah sie mir in die Augen. Sie schien mich für eine Lady zu halten. "Natürlich verzeihe ich euch, er heißt Nightwish. Verratet mir euren Namen.", verlangte ich. "Lauren. Ich bin die Tochter des Bürgermeisters." In meinen Augen leuchtete es kurz auf. Also die Tochter des Mannes den ich töten würde. Nur wann wusste ich noch nicht. "Gut Lauren, ich wünsche euch noch eine angenehme Nacht." Damit ritt ich davon. Für heute würde ich mich mit dem Pfarrer zufrieden geben, Morgen dann der Bürgermeister. Ich trat in die alte Kirche und verneigte mich vor dem Altar, ich wusste das der alte Zausel mich sehen würde, und das es ihm gefallen würde. Ich setzte mich in eine der Reihen und begann damit, Gott zu verhöhnen. Er war nur eine Erfindung der Menschen die es ihnen angenehmer machte, ihr missratenes Leben zu bestehen. Es dauerte keine Stunde als der alte Mann auch schon neben mich trat. Ich blickte in sein freundliches Gesicht. "Miss Nisha. Ich habe euch noch niemals so voller Ehrfurcht beten sehen. Kommt doch mit." Er brachte mich in ein kleines Zimmer. Indem seine Arbeiten standen. "Ich habe gehört das ihr vermisst werdet. Der Schmerz um eure Mutter muss euch gelähmt haben." Pah wenn er wüsste., aber ich spielte mit und nickte. "Wisst ihr, viele Menschen haben das gleiche zu durchleiden wie ihr es gerade müsst." Er stellte mir einen Tee auf den Tisch. "Das denke ich nicht." Sagte ich leise. Nein ganz sicher nicht, denn ich stand über den Menschen. "Wie meint ihr das?" fragte er und sah mir tief in die Augen. "Nun wisst ihr, ich leide nicht." Lautete meine Antwort. "Das könnt ihr nicht ernst meinen. Natürlich leidet ihr, ihr wollt es nur vor Gottes Antlitz nicht zeigen. Aber seit gewiss Tochter, er dessen Hand schützend über uns liegt, sieht alles." "Dann wird er ja auch euren tot sehen." Ich hatte mich unbemerkt hinter ihn geschlichen und biss nun in seinen Hals. Sein angsterfüllter Schrei, war liebliche Musik in meinen Ohren. Ich löste mich von ihm und grinste leicht. "So so Gott sieht alles. Ich hoffe das dein Gott nun auch gesehen hat wie dumm du bist." Ich verließ die Kanzlei und trat aus der Kirche. Kühle Nachtluft schlug mir entgegen. Schnell saß ich auf Nightwishs Rücken und stob in die Dunkelheit davon. Ein leises Lachen konnte ich mir nicht verkneifen, sie waren ja so dumm, das ich nicht mal einen Vergleich finden konnte. Ich brachte das Pferd in die Stallungen und versorgte es. Damit kannte ich mich schließlich noch aus. Als ich in den Salon trat war von Alexis keine Spur. Ich sah auf das Bücherregal und nahm mir einen Band mit Erzählungen. Das Leben war schön. ~~~~~~~~~~~~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)