Schatten über Locran von Nial (STAR WARS - Nial Episode 2) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Wie viele Stunden sie nun schon dasaß, wusste Nial nicht mehr. Zeit war für sie ohne Bedeutung während der Meditation. Nial genoß das herrliche Gefühl innerer Ruhe, das sie seit heute morgen richtig vermißte, genauer gesagt schon in den letzten Tagen. Nun war der ganze Zorn endlich verflogen und sie hatte wieder einen klaren Kopf gekommen. Den brauchte sie auch wenn ihr ein Weg einfallen sollte, den Meister von der Falschheit seines Schützlings zu überzeugen. Leicht würde es auf keinen Fall werden, dessen war sich Nial bewusst. Sie konnte jede Unterstützung brauchen, die sie im Moment kriegen konnte. Doch wer hielt noch zu ihr? Neeri hatte seinen Einfluß schon über den ganzen Palast ausgebreitet. *Darth Echoni!*, raste es Nial durch den Kopf. SIE hatte sich heute morgen als hilfreich erwiesen. Von ihr konnte sich Darth Nial vielleicht noch Unterstützung holen. Allerdings war es ratsam sehr vorsichtig vorzugehen machte es sich die junge Frau bewusst ehe sie sich zu ihrem Schreibtisch begab um eine Verbindung zu Darth Echonis Schiff herzustellen. Hoffentlich ist sie bereit ihr Geheimnis mit mir zu teilen, betete Nial während der Computer die Flugroute ihres Schiffs verfolgte zur Bestimmung seiner augenblicklichen Position. "Es ist nicht möglich eine Verbindung herzustellen", unterbrach eine Computerstimme ihre Überlegungen. "Das Objekt befindet sich gerade im Gowrienebel. Oh ja der Nebel, Nial hatte gar nicht daran gedacht, dass Darth Echoni diese Region durchqueren musste, wenn sie nach Adelve II reiste. Eine unwirtliche Gegend war dies, voll von gefährlichen Gasblasen, die schon beim kleinsten Funken ein Inferno auslösten. Aber für unsere Schiffe mit Ionenantrieb waren sie keine Gefahr. Allerdings störte das dichte Gas die Sensoren empfindlich und verhinderte jede Kommunikation. "Wie lange noch bis das Schiff den Gowrienebel wieder verlassen hat?", fragte Darth Nial ihren Computer. "Bei gleichmäßiger Geschwindigkeit 17,2210 Minuten, Sir." Was konnte sie nur in dieser Zeit tun, überlegte Nial. Es war zuwenig für jede sinnvolle Beschäftigung aber zuviel um einfach nur so dazusitzen. Ach ja, sie konnte ihre Schwerter putzen und polieren. Nach dem heutigen Kampftraining war es sowieso schon dringend nötig, denn nur ein Schwert, das gut in Schuß war, garantierte hundertprozentige Einsatzbereitschaft. So richtete sie Werkzeug und Putzlappen und begann das erste der beiden aufzuschrauben. Eine langweilige Arbeit, aber wichtig. Hin und wieder warf Nial einen Blick auf den Bildschirm, wo eine kleine Uhr den Countdown bis zum Austritt aus dem Nebel herunter zählte. Mittlerweile waren es gerade noch zwei Minuten und Nial war bereits dabei das zweite Schwert wieder zuzuschrauben. Für einen kurzen Augenblick stand sie auf und legte es vorsichtig auf seinen Platz in die Schatulle. Das Zweite steckte sie an ihren Gürtel. Obwohl es hier im Palast eigentlich keinen Gefahren gab, erschien es der jungen Frau seit Neeris Ankunft sicherer nie ungeschützt ihr Quartier zu verlassen. Man mag es für Paranoia halten, doch nach den Unfällen der letzten Zeit fühlte sie sich in ihrer Vorsicht bestätigt. Zurück an ihrem Schreibtisch warf Nial als erstes einen neuerlichen Blick auf den Countdown. Systemfehler? Wieso war weder die aktuelle Position des Schiffs noch die Uhr auf dem Bildschirm zu sehen? "Computer, was ist passiert?" "Das Objekt befindet sich nicht mehr innerhalb der Sensorenreichweite," antwortete das Gerät in emotionslosem Tonfall. "Letzte aufgezeichnete Position!", befahl Nial ihrem Teminal. Sofort erschien wieder ein blinkender Punkt mitten im Nebel. Laut der Aufzeichnungen hatte das Schiff also besagten Nebel nie verlassen. Es war als hätte es sich in Luft aufgelöst. "Computer, den Grund für das Verschwinden des Objekts feststellen." "Ungenügende Kapazität. Für solche Aufgaben ist die Sensorenkontrolle zuständig. Soll eine Verbindung hergestellt werden?" "Ja!", antwortete Nial ungeduldig wegen dieser dummen Frage. Was denn sonst? Erwartest du etwa, dass ich hier Däumchen drehe und darauf warte, dass das Schiff von alleine wieder auftaucht?, fügte sie in Gedanken noch hinzu. So hilfreich Computer auch waren, sie hatten immer noch dieselben Schwächen. "Sie wünschen, Hoheit?", meldete sich alsbald ein Offizier auf ihrem Bildschirm. "Finden sie sofort heraus wo Darth Echonis Schiff ist und was mit ihm geschah. Ich will Antworten!" "Jawohl, ich werde mich persönlich um diese Angelegenheit kümmern," versicherte er mir sogleich. Wie flink diese Leute bei ihrer Arbeit waren, konnte sie noch im selben Moment feststellen. Es dauerte gerade ein paar Sekunden ehe sich der Offizier wieder bei Darth Nial meldete. "Hoheit, bei maximaler Sensorstärke habe ich schließlich reichlich Trümmer an der zuletzt georteten Position entdeckt. Das von euch gesuchte Schiff ist definitiv explodiert, keine Überlebenden. Ich habe Darth Nechti bereits informiert. Wünscht ihr sonst noch etwas?" "Nein, das war alles," antwortete Nial und schaltete das Gerät aus bevor sich der Offizier noch verabschieden konnte. Eine Explosion Minuten bevor sie Darth Echoni kontaktieren konnte! Das war kein Zufall und schon gar kein Unfall. Ihre Instinkte sagten es Nial deutlich. Hinter diesem feigen Mord konnte nur einer stecken. Derjenige, der verhindern wollte, dass Nial mit Darth Echoni sprach. Was auch immer sie gewusst hatte, es musste eine sehr wertvolle Information gewesen sein. Doch jetzt würde sie für immer schweigen. Sehr schlau, dieser Schachzug. Wahrscheinlich wird nie jemand Beweise finden, überlegte Darth Nial. Zweifellos war Neeri schlau genug gewesen seine Untat geschickt zu verschleiern. Es war keine Frage aus welchen Grund der Meister dieses ungeplante Treffen einberufen hatte, dachte sich Nial während sie sich auf den Weg zum Konferenzsaal machte. Der bisher noch nicht offiziell bestätigte Tod von Darth Echoni hatte eine tiefe Lücke in die Organisation gerissen. Nicht nur, dass jetzt ein bedeutender und mit großer Macht ausgestatteter Posten frei war und über seine neue Besetzung entschieden werden musste, Darth Nechti hatte auch seinen engsten Berater verloren. Jetzt war er dem kleinen Zabrak völlig ausgeliefert, fürchtete Nial. Ehe sie die Tür zum Konferenzsaal durchschritt, ließ Nial ihre Gedanken durch den vor ihr liegenden Raum schweifen. Heftige wellen von Zorn schlugen ihr entgegen. Dies hieß definitiv nichts Gutes, war sich Nial sicher. Auch konnte sie ein wenig Hohn und Freude spüren. Neeri war also auch da drinnen. Eigentlich war das doch von vornherein klar gewesen, dass er beim Meister war, dachte Nial bei sich. In den letzten Wochen hatte es praktisch keine einzige Möglichkeit gegeben mit Darth Nechti einmal allein zu sprechen. Seufzend strich sie die Falten ihres langen Mantels glatt und verbarg vorsichtshalber ihr Schwert auf ihrem Rücken. Der Meister musste nicht gleich sehen, dass sie im Palast auf einmal bewaffnet war. Die Türflügel schoben sich also aus einander und Darth Nial betrat den Raum. Ehrerbietend verneigte sie sich vor ihrem Meister, der wie meistens am Kopfende des Konferenztisches saß. Doch diesmal hatte er seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Nial konnte also sein Augen nicht sehen. Doch das musste nicht um den Schmerz zu fühlen, der tief in ihm saß. Die Beziehung eines Meisters zu seinem ersten Schüler war besonders eng, hatte ihr Darth Nechti einst während der Ausbildung erklärt. "Darth Echoni ist tot," stellte der Meister scheinbar ohne eine Gefühlsregung fest. "Mittlerweile wurden Spuren ihrer DNS unter den Trümmern entdeckt." Als Zeichen seiner Trauer senkte Neeri bei diesen Worten seinen Kopf. Obwohl Darth Nial die Aufrichtigkeit seiner Worte ernsthaft bezweifelte, konnte sie bei der Untersuchung seiner Gedanken nichts Gegenteiliges feststellen. Er musste einen Weg gefunden haben sein Gehirn teilweise vor fremdem Zugriff abzuschirmen. "Weiß man schon wodurch die Explosion ausgelöst wurde?", fragte Nial, da sie im Moment nicht wusste, was sie sonst hätte sagen sollen. "Außer winzigen Trümmern ist nichts mehr übrig. Es wird wohl ein Geheimnis bleiben ob es ein Unfall war oder Absicht." Bei diesen Worten starrte mir der kleine Zabrak tief in die Augen und zog seine linke Braue bedeutungsvoll in die Höhe. Auch mein Meister hatte ihm sein Gesicht zugewandt und sah ebenfalls seinen Blick. "Wusstet ihr, dass Darth Nechti mit Echoni über euch sprechen wollte? Natürlich habt ihr es gewusst oder zumindest vorausgeahnt, nicht wahr?", ätzte der neue Schüler erneut. "Willst du mir etwa einen Mord unterstellen? Dafür hast du keine Beweise," stellte Nial fest. "Und ihr nicht für das Gegenteil. Es ist doch ganz offensichtlich" wandte er sich an den Meister. "Hättet ihr mit Darth Echoni gesprochen, dann hätte sie Darth Nial schwer belastet. Es gibt doch keinen einfacheren Weg um einen unliebsamen Zeugen aus dem Weg zu räumen als einen sauberen Unfall." Ja, so hatte es Darth Nechti Nial einst gelehrt. Der Weg der Sith war ein heimlicher und verborgener. Um den Tod eines Feindes zu verschleiern kam ein gestellter Unfall gerade recht. Hier wurde gerade versucht ihr einen Strick zu drehen, war sich Nial sicher. Erneut fühlte sie wie Wut in ihr aufstieg und ihr Blut zum Kochen brachte. Sie musste jetzt sehr vorsichtig sein, das sie nichts Unbesonnenes von sich gab. So konzentrierte sie sich wie sie es von Darth Nechti gelernt hatte um ihren Zorn zu bändigen, doch der kleine Zabrak machte ihr Vorhaben nicht gerade leicht. "Ihr schweigt? Das ist auch eine Antwort. Ich erinnere mich nicht mehr so genau an eure Worte, Meister," begann Neeri erneut, "Was machen die Sith noch mal mit Verrätern?" Sein Grinsen konnte er kaum noch verbergen. Jetzt musste der Meister einfach anbeißen. Endlich würde sein Plan aufgehen und Nial endgültig von der Bildfläche verschwinden und der Weg wäre frei für ihn. "Schweig!" unterbrach Darth Nechti seine heimliche Siegesfreude. "Ich habe genug von haltlosen Anschuldigungen. Hast du auch nur einen handfesten Beweis? Nein.", las der Meister in Neeris Gedanken, soweit dies überhaupt möglich war. Unmittelbar danach durchforschte er auch Nials Geist, konnte aber keinen Hinweis auf ihre Täterschaft finden. Dafür erkannte er all den Haß, den sie auf seinen Schüler hatte. "Und ihr Nial sagt sicher mein Schüler hätte die Explosion herbeigeführt, mit denselben unbeweisbaren Anschuldigungen." Was war dem noch hinzuzufügen. "Ihr kennt meinen Standpunkt," antwortete Nial daher. "Die Fronten sind also verhärtet," stellte der Meister fest. "Der Tod von Darth Echoni ist ein schwerer Verlust. In einer Situation wie dieser kann ich keine internen Querelen dulden." In dieser Angelegenheit musste er dringend handeln, wusste Darth Nechti, sonst würde die angespannte Situation noch eskalieren. Die beiden Streithähne mussten getrennt werden für möglichst lange Zeit. Nial würde er auf eine Außenmission schicken, irgendwohin an die äußerste Grenze des Reichs. In der Zwischenzeit konnte er in aller Ruhe erforschen warum Neeri so offensichtlich Darth Nials Tod wollte. Dies allein war schon Grund genug den Wünschen seines Schülers nicht nachzugeben. "Aus diesem Grund werdet ihr, Darth Nial, nach Mormalot reisen. Organisierter Ryllgewürzschmuggel hat an der dortigen Grenze in den letzten Wochen überhandgenommen. Ihr werdet die dortigen Behörden bis auf Widerruf bei ihrer Arbeit unterstützen." Darth Nial glaubt sie hörte schlecht. Sollte sie allen Ernstes am Arsch des Universums kleine Gauner jagen? Das war absolut erniedrigend für einen Sith. Sie war doch kein Grenzbeamter, sondern ein hoch spezialisierter Killer. Bis auf Widerruf, ha, das hörte sich an wie Verbannung, für ein Verbrechen, das sie nie begangen hatte. Doch sie hatte keine Wahl. Dem Meister zu widersprechen wäre offene Rebellion und würde mit dem Tod bestraft. Damit hätte dann die kleine Ratte erreicht, was sie wollte. Dieses Vergnügen wollte Nial ihm auf einen Fall gönnen, außerdem verspürte sie nicht die geringste Lust ihr Leben zu verlieren. Sie musste sich also wohl oder übel fügen. Natürlich hieß es 'Abflug sofort!'. Doch damit hatte Nial kein Problem. Schließlich besaß sie nicht viel, das eingepackt werden musste. Da war eigentlich nur die Schatulle mit den Schwertern und wenige Erinnerungsstücke an ihre Vergangenheit. Normalerweise hätte sie diese ja hier in ihrem Quartier zurückgelassen bis sie wiederkam. Doch in dieser unsicheren Situation, da sie nicht wusste wann sie Locran wiedersehen wurde, wollte sie ihren persönlichen Besitz vorsichtshalber doch mitnehmen. Denn eine innere Stimme sagte ihr, dass dies nicht allzu bald geschehen würde. Sie konnte sich also auf einen längeren Aufenthalt dort, wo auch immer dies war, einstellen. Mit einem kaum hörbaren Seufzer warf sie die große schwarze Reisetasche über ihre Schulter und blickte noch einmal zum Abschied auf ihr Zimmer zurück. Dann begab sie sich zum Hangar, Rampe 24-8, wo ihr Schiff seit ihrem letzten Ausflug angedockt war. Als sie die Landefläche betrat, war das große Hangartor schon geöffnet und die Sonnenstrahlen drangen tief in den sonst so düsteren Raum ein. Frisch gewaschen glänzte der Sternenkurier im strahlenden Licht der Mittagsstunden. Nial schien als hätte es schon sehnsüchtig auf sie gewartet, bereit eine kleine Spritztour zu machen. Kaum hatte sie das Innere ihres Schiffs betreten, warf sie ihre Tasche auf einen der Sitze und setzte sich an die Steuerkonsole um vor dem Start noch den Systemcheck durchzuführen. Schließlich wollte Darth Nial nicht, dass ihr Sternenkurier in den Weiten des Alls einen Defekt hatte. Und wirklich wenige Sekunden später blinkte auch schon ein rotes Lämpchen auf, das ein Problem mit der Elektronik des Kühlsystems anzeigte. Ihre Sorge war also begründet gewesen. Jemand hatte in ihrer Abwesenheit am Schiff herum gespielt. Ein kurzer Blick auf die inneren Sensoren verriet ihr auch sogleich die Fehlerquelle. Eine der Leitungen in der rechten Kühlflosse zeigte einen veränderten Energiefluß, als würde dort ein zusätzliches Gerät mit gespeist. Als sie die Verkleidung von einem der vielen herum eilenden Droiden abnehmen ließ, sah sie den Übeltäter. Jemand hatte ein Sabotagegerät hier versteckt, das beim Eintritt in den Hyperraum die Energiezufuhr absperren und das Schiff zur Explosion bringen sollte. "Netter Versuch, aber du hast Pech gehabt!" dachte Nial, froh, dass sie das kleine Mordinstrument noch rechtzeitig entdeckt hatte. "Ich bin fertig, Hoheit. Benötigt ihr sonst noch etwas?" Mittlerweile hatte der Droide das Teil ausgebaut und hielt es der jungen Frau vor die Nase. Langsam schlich ein Lächeln auf ihre Lippen. Zuerst war es noch zart und kaum erkennbar, verwandelte sich aber sehr rasch zu einem breiten Grinsen. "Bring Neeri sein Spielzeug zurück mit herzlichen Grüßen, es hat nicht funktioniert. Das nächste Mal sollte er sich mehr Mühe geben." Zufrieden blickte Nial dem Droiden nach bis er das Hangar verlassen hatte und kehrte dann ins Cockpit zurück um den Systemcheck fortzusetzen. Glücklicherweise gab es keine weiteren Defekt und Nial konnte starten. Als sie den Ionenantrieb aktivierte verließen sämtliche Wartungsdroiden rasch das Hangar. Sanft wie eine Feder erhob sich der Sternenkurier in die Luft und faltete schweigend die Kühlflossen auf. Mit einem eleganten Schwung drehte es seine Nase dem Hangartor zu und blieb noch einen Moment wie eine Libelle wartend in der Luft stehen ehe es die Landestützen einklappte. Grinsend verschränkte Nial ihre Finger und streckte sie von sich, dass ihre Gelenke krachten. "Dann wollen wir ihnen noch einen kleinen Abschiedsgruß hinterlassen. Sie sollen uns hier doch nicht so schnell vergessen," murmelte sie sarkastisch während sie die Triebwerke auf volle Leistung hochfuhr bis die Verkleidung vibrierte als wollte sie zerbersten. "Bye bye!" Mit einen Knopfdruck löste sie die Bremsen und das Schiff sauste dröhnend aus dem Hangar, dass Nial tief in ihren Sitz gedrückt wurde. Als sie genug abstand zu dem Gebäude hinter sich gebracht hatte, bremste sie wieder etwas ab und wendete das Schiff. Noch bevor sich die Hangartore wieder schlossen flog Darth Nial noch einmal ganz dicht vorbei und bewunderte ihr Kunstwerk. Die Druckwelle hatte wirklich eine ansehnliche Delle in die Rückwand gedrückt. Die Zugangstür war so verformt, dass es noch Stunden dauern würde bis wieder jemand hindurch gelangen konnte. "Noch viel Spaß mit meinem kleinen Geschenk!" wünschte Nial den emsigen Droiden, die dort unten versuchten die wand wieder in Form zu biegen während ihr Schiff mit der Nase steil nach oben die Wolken durchstieß. Es war kein ernsthafter Schaden, den Nial da verursacht hatte, eher ein Kratzer auf der Haut eines riesigen Rhonto. Unter anderen Umständen hätte es Nial garantiert nicht gewagt absichtlich auch nur den geringsten Materialschaden zu verursachen. Dazu hatte sie viel zu viel Respekt vor dem, was ihr Meister und seine Vorgänger aufgebaut hatten. Nial gab es nur ungern zu, aber in den letzten Wochen schien es fast so als würde dieser Respekt immer mehr schwinden. Heftig hatte sie sich gegen diese rebellischen Gedanken gewehrt, doch kaum hatte sie sie verdrängt, da schossen sie auch schon wieder in ihren Kopf hoch. Ein Anführer, der den Respekt seiner Leute verlor würde bald alleine dastehen und dann fände sich rasch jemand, der ihn ersetzte. Sicherlich hatte es nicht nur sie bemerkt, dass sich Darth Nechti in letzter Zeit immer öfter von Neeri kontrollieren ließ. Niemals eine Schwachstelle zu zeigen, hatte ER ihr beigebracht. Und nun ... Ihr Meister hatte im Moment wahrlich einen schweren Stand und schien es nicht einmal wahrzunehmen. Doch nun genug von diesen Überlegungen. Darth Nial hatte Primtar, ihren Meister und alle Probleme hinter sich gelassen. Nun war sie auf dem Weg an den Rand des Reichs in ein Gebiet, in das sich sonst kein höherer Beamter oder Offizier verirrte. Diesmal war sie so deprimiert, dass nicht einmal der spektakuläre Anblick beim Eintritt in den Hyperraum sie aus ihrer Tristeste reißen konnte. Neeri hatte gerade ein sehr anstrengendes Training mit dem Lichtschwert hinter sich. Darth Nechti hatte ihm versucht beizubringen wie man den nächsten Schritt des Gegners voraussehen konnte. Doch es war dem Zabrak einfach nicht gelungen. Des Meisters Geist zu lesen war für ihn längst kein Problem mehr, doch war er stets zu sehr darauf konzentriert, dass er völlig vergaß, dass er eigentlich gerade kämpfen sollte. Enttäuscht wischte er den Schweiß von seiner Stirne. Die vielen kleinen Brandwunden fingen nun zusätzlich noch an zu schmerzen. Zum Glück waren es nur Übungsschwerter gewesen, sonst wäre er längst tot gewesen. Mittlerweile hatte ihn der Medidroide gefunden, den er herbei bestellt hatte und folgte ihm zu seinem Quartier. Neeri wunderte sich als er die mittlerweile reparierte Türe zu seinen Räumen erreichte. Einer der Wartungsdroiden aus den Hangars stand regungslos davor sein Sabotagegerät in Händen haltend. Er wollte schon losbrüllen warum dieser Haufen Schrott sein in mühevoller Arbeit zusammengesetztes Gerät wieder ausgebaut hatte, doch der kleine Droide kam ihm zuvor. "Darth Nial schickt euch dies mit herzlichen Grüßen. Sie läßt euch ausrichten es habe nicht funktioniert. Für das nächste Mal wünscht sie, dass ihr euch mehr Mühe gebt. Wenn ich noch bemerken darf, ihr Tonfall schien mir als hätte sie es nicht ernst gemeint." "Gib schon her!" fauchte er vor Wut. Mit einer flinken Handbewegung riß er dem Droiden sein Gerät aus der Hand. Schon fünfmal hatte er versucht sie auszuschalten. Fünfmal war er sich sicher gewesen, dass sein Plan absolut genial war. Wie konnte sie es wagen immer noch zu leben? Zorn überrannte jeden weiteren Gedanken und mit einem gellenden Schrei schleuderte er das Gerät gegen die Tür, wo es in einem Feuerball explodierte. Ächzend brach ein großes Stück davon ab und fiel auf den ahnungslosen Wartungsdroiden, der unter dem Gewicht des Metalls fast zerquetscht worden war. Wild zappelnd rief er um Hilfe doch Neeri kümmerte sich nicht weiter darum. ER hatte wichtigeres zu tun. Dringend musste ihm etwas Neues einfallen lassen ehe er zu Punkt vier übergehen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)