Schatten über Locran von Nial (STAR WARS - Nial Episode 2) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- So, ist ist mal wieder so weit.... ein neues Kapitel ist da und ich muss sagen ich hab mich extrem über die lieben Kommentare gefreut! @cheesmouse: Tja,.... ich glaube Nial fragt sich das gleiche *kicher* aber warts nur ab. Das neue Kapitel ist glaub ich seeeeehr aufschlussreich! *zwinker* @L_Impiccato: *rotwerd* Vielen Dank! Ich feu mich immer soooo wahnsinnig wenn ich so liebe Kommentare bekomm. Und was Neeri anbelangt *geheimnisvolltu*..... lass dich überraschen! *evilgrin* Aber jetzt zu der Geschichte: Lasst uns beginnen! Was wusste ich eigentlich über Neeri, überlegte Nial in ihrem Quartier während sie die Trainingskleidung überzog. Selbst wenn sie alle noch so winzigen Details zusammen sammelte, war es nicht viel. Darth Nechti hatte ihn, so hatte er es selber erzählt, bei einer Inspektionsreise in die südlichen Bezirke hier auf Primtar gefunden. Ein kleiner Taschendieb war er gewesen, mehr nicht. Mit flinken Fingern hatte er mehrere Begleiter des Meisters um ihre Brieftaschen erleichtert. Darth Nechti hatte mit geübtem Auge sofort bemerkt, dass die Macht in ihn stark war. Da er nach eigenen Angaben keine lebenden Verwandten mehr hatte, war es für meinen Meister ein Leichtes gewesen ihn ohne größeres Aufsehen zu sich in den Palast zu holen. Mit dieser Überraschung wurde Darth Nial dann gleich nach ihrer Ankunft konfrontiert. Obwohl sie genau wusste, dass es Tradition war, dass sich ein Meister einen neuen Schüler suchte, wenn einer das Training erfolgreich abgeschlossen hatte, traf es sie wie ein Blitz. Niemals hätte sie erwartet, dass Darth Nechti so schnell Ersatz finden würde. War sie eifersüchtig? Natürlich, bisher hatte sie die ungeteilte Aufmerksamkeit des Meisters genossen. Aber machte das nicht jeder einmal durch? Als sie damals mit dem Training angefangen hatte war ihr Vorgänger nicht weniger neidisch gewesen als sie es heute war, doch nichts hätte ihn je so weit getrieben ihr nach dem Leben zu trachten. Vorsichtig schob sie einen Stapel Infopads zur Seite und holte eine kleine Elfenbeinschatule dahinter hervor. Ihren Deckel verzierte ein fein geschnitzter Drache der sich in einer Möbiusschleife um sich selber wand und in den eigenen Schwanz biß. Dies war ein Symbol für die Unendlichkeit, den ewigen Lauf der Welt. Nial hing sehr an diesem Kästchen, war es doch das einzige Erinnerungsstück an ihre Eltern, das sie noch besaß, ein Geschenk zu ihrem dreizehnten Geburtstag. Ihr Vater hatte es auf einem Flohmarkt erstanden. Der Händler hatte ihm damals seine Bedeutung erklärt. Ganz in seinen Bann gezogen hatte Nial es nicht über das Herz gebracht es zurückzulassen. An den Erinnerungen an die Vergangenheit festzuhalten ist eine Schwäche und Sith haben keine Schwächen. Nial kannte die Worte ihres Meisters auswendig. Doch was sollte so ein Kästchen schon für einen Schaden anrichten können? In ihm bewahrte Nial ihre beiden Lichtschwerter auf, gebettet auf einem Polster aus dunkelgrünem Samt. Als sie beide herausnahm, erinnerte sie sich wieder genau an den Tag ihrer Rückkehr nach Locran. Sie hatte den pompösen Empfangssaal mit einem Hochgefühl betreten wie sie es noch nie zuvor verspürt hatte. Mit einem Mal war alle Müdigkeit der langen Reise wie fort gewischt. Stolz schritt sie auf dem tief roten Teppich ihrem Meister entgegen. Nial hatte auch allen Grund dazu gehabt. Schließlich war Rune Mott von ihr fachgerecht beseitigt worden (siehe STAR WARS - Nial) und sie konnte es kaum noch erwarten das Lob dafür entgegenzunehmen. So erblickte Nial zum ersten Mal diesen kleinen hinterhältigen Rancor wie er mit einem honigsüßen Lächeln neben Darth Nechti stand. Glänzende schwarze Augen funkelten ihr entgegen. Zuerst wusste sie nicht was es mit seiner Anwesenheit auf sich hatte, da er noch nicht die schwarze Robe der Sith trug. Zwar war seine Kleidung in Variationen von Grau gehalten, unterschied sich aber im Prinzip nicht von den Gewändern, die man überall draußen auf den Straßen sehen konnte. Geschickt hob diese Farbwahl die kastanienrote Tönung seiner Schulter langen Haare hervor. Sein Gesicht hingegen erschien dadurch nur noch blasser. Aus seiner Stirne ragten einige kurze Hörner. Es handelte sich bei ihm also um einen Angehörigen der als Zabrak bezeichneten Spezies. Erst als Nial nähergetreten war konnte sie auch die feinen schwarzen Linien erkennen, die in symmetrischen Mustern sein ganzes Gesicht überzogen und sich auch auf dem Hals fortzusetzen schienen. Alles in allem wirkte er damals ganz harmlos. Doch rasch zeigte er sein wahres Gesicht. Bei dem Gedanken daran schloss Nial den Griff um ihre Schwerter nur noch fester. Irgendwie musste Neeri von hier verschwinden. Eine Gelegenheit dazu hatte sie verpaßt, aber die Nächste kam bestimmt, irgendwann. Sie konnte warten. Als sich die Tore des Trainingsraums laut knirschend hinter ihr schlossen, seufzte Nial erleichtert auf. Endlich allein! Hier war sie wenigstens für eine Stunde völlig ungestört. Nur ich und die Roboter, freute sie sich. Das letztes Mal war es bereits sehr gut gelaufen. Nach fast einem Monat intensiver Übung handhabte Nial ihre beiden Schwerter bereits äußerst geschickt. Fünf schwer bewaffnete Gegner hatten das letzte Mal daran glauben müssen. Diesmal sollte es noch komplizierter werden. So wie die Wut augenblicklich in Nials Adern kochte, fühlte sie sich als könnte sie eigenhändig eine ganze Armee auslöschen. Doch für den Anfang würden sieben Trainingsdroiden auch ausreichen. Nur ein einfacher Knopfdruck und an der Rückwand des Raumes öffneten sich zwei breite Tore. Aus dem Rechten stapften fünf fast zwei Meter hohe Kampfdroiden, jeder mit Blastergewehren statt Armen. Dem Linken hingegen entschwebten zwei kleinere kugelige Droiden. Alle sieben stellten sich in einem Halbkreis vor Nial auf und warteten auf weitere Befehle. Durch den Streit mit Neeri heute Morgen war Nial eine, so meinte sie, geniale Idee gekommen, um den Reiz des Gefechts noch zu erhöhen. Aus der Tasche ihres Mantels kramte sie fünf Blätter Papier und heftete sie vor die Köpfe der Kampfdroiden, so dass sie nun alle die Gesichtszüge des kleinen Zabrak trugen. Damit würde es doppelten Spaß machen sie in Stücke zu schneiden, grinste Nial zufrieden. Kampflustig griff sie nach beiden Schwertern, warf sie in die Luft und aktivierte ihre feurigroten Klingen beim Auffangen. Auf dieses Signal hin schwärmten die Droiden nach allen Seiten aus und richteten gleichzeitig ihre Waffen auf den Sithlord. Die junge Frau wich einige Schritte zurück bis sie die gepanzerte Wand des Raumes in ihrem Rücken spüren konnte und wartete angespannt auf den ersten Schuß. Aggressiv schwebte sogleich einer der Droiden über ihren Kopf und feuerte eine Salve senkrecht nach unten. Blitzschnell hob Nial eines der Schwerter schützend über ihren Kopf und blockte mit dem anderen die Feuerstöße von vorne ab, die gleichzeitig einsetzten. Zu allererst musste sie aus der Schußlinie raus kommen. Zu diesem Zweck ging sie tief in die Knie und schnitt dem Droiden zu ihrer Linken beide Beine durch. Funken sprühend stürzte er um und landete hart auf dem Rücken. Das Blatt mit dem Gesicht der kleinen Landplage fing sofort Feuer und verglühte in Sekundenschnelle. Das war der Erste, freute sich Nial. Sie sprang sogleich über den zerstörten Droiden hinweg und ging hinter seinen rauchenden Trümmern in Deckung. Erneut schwebte der kleine Droide über sie während mehrere der Kampfdroiden von vorne und hinten auf sie zukamen. Mit Hilfe der Macht schoss sie eines ihrer Schwerter auf ihre Angreifer. Wie ein glühender Blitz flog es rasend schnell auf den größten der Droiden zu und bohrte sich zischend in seinen Brustkorb. Dieser fing an unkontrolliert zu zucken bevor auch er zu Boden stürzte. Schneller als es das menschliche Auge wahrnehmen konnte sprang Nial hoch und klammerte sich mit der freien Hand an den schwebenden Droiden. Von dem zusätzlichen Gewicht schwer belastet, begann sein Motor durch die Überforderung laut zu ächzen. Die Maschine kämpfte dagegen an zu Boden zu sinken, verlor aber zusehends an Höhe. Während von unten die drei noch verbliebenen Kampfdroiden in die Luft feuerten um Nial zu treffen, pirschte sich das andere schwebende Gerät lautlos von der Seite an. Nial wartete auf seinen Schuß um sich im selben Moment auf den Rücken ihres unfreiwilligen Trägers zu schwingen, den sie nun wie ein Taun-Taun ritt, während der Energiestrahl mit einem heftigen Dröhnen auf die Wand auftraf. Der Aufschlag war so heftig, dass der Boden für einen Moment bebte und auf der Mauer ein kleiner Krater zurückblieb. Erschrocken starrte Nial auf die Zerstörung. Einen so heftigen Feuerstoß hatte sie nicht erwartet. Diese Wand war aus Durastahl, rief sie sich ins Bewusstsein. Bei der geringen Feuerkraft von Trainigsdroiden dürfte es keinen Kratzer geben. Nur schwere Geschütze konnten solche Spuren hinterlassen. Geschütze mit einer Stärke, dass sie jedes Wesen bei Berührung sofort vernichteten. Der Tod des Übenden war niemals der Sinn eines Trainings. Mehr als ein paar Kratzer und Verbrennungen sollten selbst bei einem direkten Treffer nicht vorkommen können. Irgendjemand musste hier einen Droiden ausgetauscht haben. Noch bevor sie weiter überlegen konnte, zielte der Droide erneut auf sie und traf ihr 'Reittier' mit voller Wucht, dass es in einem Feuerball explodierte und seine geschmolzenen Reste zu Boden stürzten. Im letzten Moment war es Nial gelungen sich mit einem Satz in Sicherheit zu bringen. Zwei der anderen Droiden hatten nicht dasselbe Glück und wurden von den Trümmern direkt getroffen. Unbeeindruckt schüttelten sie immer noch glühenden Metallstücken von sich und wandten sich wieder Nial zu. Kaum stand diese wieder sicher auf ihren Füßen streckte sie ihre Hand gegen den Droiden und schleuderte ihn nach hinten gegen die Wand, dass er kein zweites Mal auf sie feuern konnte. Doch wieder wartete die Maschine mit einer Überraschung auf. Ein eingebauter Schutzschild bewahrte sie nicht nur vor einer Beschädigung durch den Aufprall, sondern lenkte auch das Lichtschwert ab, dass der Sith ihm sogleich entgegen schleuderte. Der Kontakt der roten Laserklinge mit dem Energieschild verursachte im selben Augenblick einen Kurzschluß. Der rote Strahl brach zusammen und das Schwert fiel zu Boden. Hier musste eine andere Waffe her. Während Nial noch überlegte griffen die beiden anderen Droiden an. Die junge Frau hätte sie mit einem einfachen Befehl abschalten können, jedoch wollte sie die neue und kampftechnisch äußerst reizvolle Situation bis zum Schluß auskosten. Wie von Geisterhand sauste der Blaster eines zerstörten Droiden in ihre Finger. Zwar konnte sie ohne ihre Schwerter die gegnerischen Lasersalven nicht mehr ablenken, doch war es im Moment auch gar nicht nötig. Denn noch bevor die beiden schießen konnten, zierte je ein schönes Loch die Stirne von Neeris Gesicht. Nial grinste zufrieden. Das waren zwei saubere Schüsse wie aus dem Lehrbuch gewesen. Bewegungslos standen sie nun wie wertlose Dekorationsstücke da. Jetzt blieb nur noch dieser wild gewordene Droide über ihrem Kopf übrig. Rasch zog sie das noch funktionierende Schwert aus der Brust des zerstörten Kampfdroiden und ging in Position um einen weiteren seiner Feuerstöße abzuwehren. Der Energiestrahl traf so hart auf Nials Schwert auf, dass sie durch die Wucht des Zusammenstoßes einige Schritte zurückgedrängt wurde. Leider streifte der abgelenkte Strahl den Schutzschild nur und der Droide blieb intakt. Um ihn ein für alle Male außer Gefecht zu setzen, gab es nur eine einzige Möglichkeit. Sie musste den Schildgenerator an seiner Rückseite mit seinem eigenen Laserstrahl treffen. Ein Unterfangen, das bei objektiver Betrachtung völlig aussichtslos erschien. Es direkt mit dem Laserschwert zu treffen kam nicht in Frage, denn was mit ihm geschehen würde, wenn es mit dem Hochenergieschild auch nur berührte, hatte sich ja kurz zuvor gezeigt. Um den Droiden wirklich sauber in den Rücken treffen zu können war es nötig den Laserstrahl des Gegners in einem extrem flachen Winkel auf die Wand zu steuern, dass er in einem eben solchen Winkel an die Decke abgelenkt wurde und von dort dann auf den Droiden zusteuerte. Ein gewöhnlicher Mensch hatte absolut keine Chance, dass dies funktionieren konnte, doch für einen in den Wegen der Macht geübten Sith sollte dies kein unlösbares Problem darstellen. Schon schoss der fliegende Attentäter erneut auf Nial. Geübt schwang sie ihr Schwert durch die Luft. Ein gleißender Blitz und der Laserstrahl sauste auch schon auf die Wand zu und von dort weiter zur Decke. Als er auch von dort abgelenkt wurde, wusste Nial bereits, dass er bei dieser Flugbahn niemals treffen konnte. Ohne viel zu überlegen katapultierte sie sich in die Luft und half dem Laserstrahl mit einem Schwung ihres Schwertes die richtige Richtung zu finden, noch ehe sie wieder auf dem Boden landete. Als Folge fing der Schutzschild zu flackern an und löste sich rasch auf. Nun war der Droide endlich verwundbar, so dass ihn bereits ein einziger Blasterschuß vom Himmel holte. Neugierig schritt Nial auf die rauchenden Trümmer zu. Mitten darin lag der verschmorte Steuerchip. Trotz allem war seine Signatur noch deutlich zu erkennen: CDA- 22 war eindeutig die Kennzeichnung für einen Attentatsdroiden. Wie kam dieser nur hierher? Am Plausibelsten war es, dass jemand versucht hatte sie zu killen. Wer konnte das nur sein? Nial fiel sofort ein Name ein: Neeri. Hatte Darth Echoni sie nicht gewarnt, dass er gefährlich sei? Natürlich, so muss es gewesen sein. Das war die Revanche für ihren Wutanfall auf dem Balkon gewesen. "Beweise oder nicht", murmelte Nial vor sich hin, "dich mache ich fertig!" "Und es wird äußerst schmerzhaft sein", fügte sie noch hinzu. Noch während sie die Details überdachte, bemerkte sie ein seltsames Klicken in den Trümmern. Wie ein Countdown wurde es immer schneller. Eine Bombe! So schnell sie konnte schnappte sich Nial ihre Schwerter und rannte zur Türe. Mit der Macht schleuderte sie die Torflügel auf und gleich hinter sich wieder zu. Schon erschütterte eine ungeheure Explosion den ganzen Palast. Die Türen wurden aus ihren Angeln gerissen und flogen in hohem Boden durch den Gang, durchbrachen die Fenstergläser und landeten schließlich fünf Stockwerke tiefer im Garten, fast direkt vor den Füßen einer Touristengruppe. Dicke graue Rauchwolken quollen aus dem völlig zerstörten Trainingsraum, dass man kaum noch die Hand vor Augen sehen konnte. Noch bevor die ersten Sicherheitsleute die Unglücksstelle erreichten, schaltete sich das automatische Löschsystem ein und erstickte die letzten Flammen. Nichts, nicht einmal Staub war von dem Attentatsdroiden übrig geblieben. Damit hatte der hinterhältige Angreifer erfolgreich seine Spuren verwischt. Rache, kreiste es in Nials Kopf, Rache für diesen feigen Mordanschlag. Nial packte das erste Wesen, das in ihre Nähe kam und zog es zu sich heran. "Wo ist Neeri?", fauchte sie fast blind vor Wut. Diese blutunterlaufenen Augen und die vor Zorn zitternde Unterlippe erschreckten den ahnungslosen Soldaten beinahe zu Tode. "Ich ... ich weiß es nicht Hoheit", keuchte er, während er nach Luft schnappte. Jedermann hier wusste genau zu welchen irrationalen Aktionen ein wütender Sith fähig war. Die Tatsache, dass er keine Ahnung von Neeris Aufenthaltsort hatte, konnte ihn in der Situation leicht das Leben kosten. Eine rettende Idee war jetzt verlangt. "Vielleicht ist er ja in seinem Quartier?", mutmaßte er schließlich nach kurzem Überlegen. Ohne auch nur eine Mine zu verziehen lockerte sie ihren Griff, knurrte noch einmal böse und eilte mit festem Schritt von dannen. Das war noch einmal gut gegangen. Erleichtert atmete der Soldat auf und öffnete die obersten Knöpfe seiner Uniformjacke. Diese Nial war doch nicht ganz dicht. Sie hatte überhaupt keinen Grund gehabt ihn so grob anzufassen. "Sith!" seufzte er ehe er seinen Weg fortsetzte. Endlich stand Nial vor dem Zugang zu Neeris Quartier. Ohne zu überlegen aktivierte sie eines ihrer Schwerter und schnitt die Türe aus den Angeln. Mit einem gellenden Schrei trat sie gegen den Türflügel, dass er krachend nach innen kippte. Wutschnaubend betrat sie den Raum und schreckte sofort zurück. Den Anblick, der sich ihr hier bot, hatte sie wirklich nicht erwartet. Überall auf dem Boden lagen verschiedenste Kleidungsstücke verstreut. Dazwischen Speisereste und allerlei undefinierbares Gerümpel. Eine schleimige Gallertmasse überzog große Flächen des Zimmers. Dieses Verwesungsprodukt war es auch, von dem der penetrant beißende Geruch ausging, der überall in der Luft lag. Angewidert rümpfte Nial die Nase. Irgendwo in der dämmrigen Tiefe des Raumes schien sich eine Kreatur durch das Chaos zu kämpfen. Als Nial etwas näher kam stellte sie fest, dass es sich um eine dieser primitiven beinlosen Lebensformen handelte, die sich ausschließlich von solchen Verwesungsprodukten ernährten. Umso tiefer die junge Frau in den Raum vordrang, desto abstoßender wurde der Anblick. Berge von Gerümpel türmten sich nun fast bis zur Decke auf, dass ein Vorwärtskommen beinahe unmöglich wurde. Die Gallertmasse war schon bis zum Plafond vorgedrungen, von wo sie wie Stalaktiten herunter hing. In dem Moment löste sich einer von diesen ekeligen Patzen und tropfte zu Boden direkt vor Nials Füße. Was für ein Wesen konnte in so einer Umgebung nur Leben? Nial musste die Macht benutzen um sich von hier an den Weg frei zu räumen. Die Gegenstände flogen durch die Luft und klatschten irgendwo anders wieder auf den Boden. Nein, das stimmte nicht, denn der Boden war unter einer Zentimeter dicken Schicht von Gerümpel nicht mehr zu sehen. Langsam fing sie an zu überlegen, wie sie den kleinen Möchtegernsith hier drinnen überhaupt finden sollte. Dieser Dschungel aus Abfall stellte ein ideales Versteck für diese Kreatur dar. Nial war viel zu ungeduldig und wütend um ihn nun auch noch zu suchen. Dies war ein Fall für den direkten Weg. "Komm sofort raus, wo auch immer du dich versteckt hast, du Feigling!", brüllte Nial aus voller Lunge. Durch ihre Stimme in Schwingungen versetzt tropften an mehreren Stellen gleichzeitig Gallertpatzen zu Boden. "Zeig dich und stell dich deinem Schicksal!" Aus dem Nebenzimmer konnte sie nun das Klopfen entfernter Schritte hören. Na also, wenigstens hatte er den Mut sich zu zeigen. Nial konzentrierte sich und hob das glühende Schwert in die Höhe ihres Kopfes, bereit jederzeit zuzuschlagen. Doch aus dem Türrahmen trat nicht, wie erwartet der kleine Zabrak, sondern Darth Nechti persönlich. Die Arme vor der Brust verschränkt klopfte er ungeduldig mit den Fingerspitzen auf seinen Oberarm. Den Kopf leicht gesenkt blickte er Nial streng in die Augen. Die junge Frau erschrak ob dieser unerwarteten Begegnung. Beinahe hätte sie ihren eignen Meister getötet, den Mann, dem sie die Treue geschworen hatte, den Mann dem sie alles verdankte, was sie heute war. Sie hatte zugelassen, dass der Zorn ganz von ihr Besitz ergriff und sich in unwürdiger Art gehen lassen. Beschämt ließ sie das Schwert sinken. "Was hat dieser äußerst unpassende Auftritt zu bedeuten?", fragte Darth Nechti mit eisiger Stimme. Für den Moment war Nial nicht in der Lage zu antworten. Doch rasch faßte sie sich wieder. Ein erstauntes "EUCH habe ich hier nicht erwartet.", war das Einzige, was Nial herausbrachte. "Ganz offensichtlich nicht.", stellte der Meister fest. "Also warum schreit ihr hier so herum und benehmt euch wie ein wild gewordener Bantha?" Allmählich legte sich Nials Wut und sie fing wieder an klar zu denken. "Verzeiht mein ungebührliches Verhalten, Meister", entschuldigte sie sich erst einmal und senkte reumütig den Kopf. "Jedoch man hat gerade versucht mich zu töten und ..." "Und ihr habt gedacht es war Neeri.", setzte Lord Nechti fort nachdem er die Gedanken seiner Schülerin gelesen hatte. " Neeri haßt mich. Das hat er von Anfang an getan. Er wollte mich aus dem Weg räumen und ..." "GENUG!", unterbrach der Meister ihre Rede. "Ich bin von euch schwer enttäuscht, Lord Nial." Darth Nechti schloss die Augen und schüttelte den Kopf ehe er erneut seine Stimme erhob. "Ich habe geglaubt ihr hättet diese Wutausbrüche mittlerweile unter Kontrolle gebracht. Hatte ich euch nicht Geduld gelehrt?" Nial schwieg, der Meister kannte ihre Antwort bereits. Mittlerweile war auch Neeri dazu gekommen. Mit unschuldiger Mine erkundigte er sich was hier überhaupt los sei. So ein Heuchler, dachte Nial und fühlte wie der Zorn in ihr wieder zu brodeln anfing. Diesmal würde sie sich aber nicht mehr von ihm beherrschen lassen, nahm sie sich fest vor. Lord Nechti legte dem jungen Zabrak mit einem väterlichen Lächeln die Hand auf die Schulter. Bei diesem Anblick verhärteten sich Nials Gesichtszüge erneut. "Wie könnt ihr diesen Verräter nur schützen?", protestierte sie. "Habt ihr Beweise? - Natürlich nicht.", antwortete Lord Nechti sich selbst. "Ich wünsche nicht, dass ihr weiterhin so zu Neeri sprecht. Wenn ihr Beweise für eure Behauptung habt legt sie vor, wenn nicht, dann schweigt." "Es ist besser, wenn ihr jetzt geht und über meine Worte nachdenkt.", fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. So gelassen Darth Nechti auch wirkte, war er doch ziemlich erzürnt. Nial konnte seine Emotionen deutlich spüren. "Wie ihr wünscht, Meister." Enttäuscht über die Haltung ihres Meisters verneigte sich Nial schließlich und wandte sich zum gehen. Weiteres Argumentieren war hier völlig sinnlos und hätte den Meister nur noch mehr verärgert, was für sie äußerst unangenehme Folgen gehabt hätte. Darth Nechti hatte sich eine fixe Meinung gebildet und würde von ihr keinen Millimeter abrücken. Dieser Tag hatte so wunderbar begonnen, und nun? Ein Mordanschlag und eine Zurechtweisung des Meisters, schlimmer konnte es nicht mehr werden, so hoffte Nial wenigstens. Zumindest in einem Punkt stimmte sie mit dem Meister überein. Es war dumm gewesen sich vom Zorn gänzlich kontrollieren zu lassen. Haß war etwas Gutes, doch nur, wenn er in die richtigen Kanäle geleitet wurde. Niedergeschlagen und enttäuscht entschloss sie sich sich in ihr Quartier zurückzuziehen und ein paar Stunden zu meditieren. Noch einen Moment wartete Neeri bis Darth Nial endgültig aus seinem Zimmer verschwunden war und er sich sicher sein konnte, dass sie auch nicht mithörte. Die Situation war wirklich günstig. Darth Nechti hegte gerade einen gewissen Groll auf seine ehemalige Schülerin. Dies war der beste Augenblick um noch etwas nachzusetzen. Gekonnt unterdrückte der junge Zabrak ein Lächeln und wandte sich mit Engels gleicher Mine an seinen Lehrer. "Meister, eines verstehe ich nicht. Warum hat sie das eben getan?" Diese Frage hatte Darth Nechti schon längst erwartet. "Eifersucht, mein junger Freund, ist ein sehr starkes Gefühl und schwer zu kontrollieren.", erklärte er den Blick immer noch auf den offenen Durchgang gerichtet, der einmal eine verschließbare Türe gewesen war. "Ihr habt mich doch gelehrt mich von meinen Gefühlen leiten zu lassen." "So ist es auch, aber du darfst dich niemals von ihnen beherrschen lassen. Deine Gefühle sind nicht nur dein stärkster Verbündeter sondern auch dein schlimmster Feind. Schwierig ist es und viel Übung bedarf es den Pfad in der Mitte zu finden." Diese kryptische Antwort war Neeri eindeutig zu wenig. Konnte sich der alte Mann nicht einmal in seinem Leben deutlich ausdrücken? Wer sollte aus diesem Gefasel schlau werden? "Das verstehe ich nicht!" Damit hoffte der Zabrak an genauere Informationen zu kommen. "Du hast auch erst mit dem Training begonnen, doch schon bald wirst du es verstehen." "Ich will es aber gleich wissen.", protestierte er ungeduldig über die ausweichende Antwort des Meisters. "Nur Geduld, mein junger Freund, nur Geduld!", erwiderte Darth Nechti, während er vorsichtig den Kopf seines neuen Schülers tätschelte immer auf der Hut sich nicht an einem der spitzen Hörner zu verletzen. Wieder einmal wich der Meister vom eigentlichen Thema ab. Das war nicht das, was Neeri erreichen wollte. Irgendwie musste er Darth Nechti erneut auf Nial wütend machen, so wütend, dass er sie verbannte oder besser beseitigte. Dann war endlich der Weg frei für ihn. "Ich habe Angst vor Darth Nial.", begann er erneut. " Ich glaube sie mag nicht, dass ich euer neuer Schüler bin. Sie scheint zu fürchten, dass ihre Position gefährdet wäre. Sie will mich beseitigen, ich weiß es genau. Was ist, wenn sie noch nach größerer Macht giert? Niemand ist dann noch sicher hier." Das musste den Meister aufhorchen lassen, war sich Neeri absolut sicher. "Nial ist noch jung und ein wenig unbesonnen, aber sie würde sich niemals gegen mich wenden." Trotz dieser Antwort konnte Neeri spüren, dass Lord Nechti beunruhigt über die Worte seines Schülers war. Sehr gut! Doch diese Gefühle ließ der alte Mann nicht nach außen dringen. "Solange ich da bin", setzte Darth Nechti seine Rede fort, "brauchst du dich nicht zu fürchten. Sei unbesorgt, ihre Eifersucht wird sich mit der Zeit legen." Solange ich da bin, brauchst du dich nicht zu fürchten. Wie eingebildet und von sich selbst überzeugt dieser alte Mann doch war. Ich brauche keine Hilfe, dachte Neeri, von niemanden. Das wird auch Darth Nechti noch begreifen, aber dann wird es bereits zu spät sein. Niemand kann mich aufhalten. Doch zuerst war es nötig das Netz für Nial enger zu ziehen. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Ihr könnt nicht immer zugegen sein um mich zu schützen. Zum Beispiel heute Morgen. Ich wollte es euch ja eigentlich nicht sagen um euch nicht zu beunruhigen, aber Nial hat versucht mich von einem Balkon zu werfen. Wäre Darth Echoni nicht zufällig dazu gekommen ... Ich will gar nicht daran denken. Mir zittern immer noch die Knie.", log Neeri. "Stimmt es auch, was du da sagst?", fragte der Meister, immer noch nicht völlig von Darth Nials Vergehen überzeugt. Langsam wurde er weich, freute sich der kleine Zabrak. "Fragt Darth Echoni. Sie hat alles gesehen." "Das werde ich auch." "Solange sie im Palast ist, bin ich in Gefahr, sind wir alle in Gefahr. Ihr müßt sie weit weg schicken.", ätzte Neeri erneut. "Ich will es gar nicht glauben, aber wenn du recht hast, dann ..." "Was dann?", fragte der Zabrak hoffnungsvoll. "Es ist jetzt Zeit für dich die Schwertübungen fortzusetzen. Du hast noch eine Menge zu lernen. Lass uns gehen." Wieder hat er ein Gespräch zum falschen Zeitpunkt abgebrochen, ärgerte sich Neeri. Trotzdem sein Ziel hatte er erreicht. Damit konnte er Punkt eins abhaken. Nun war es an der Zeit sich um Punkt zwei zu kümmern. Schon bald würde Darth Nial zum Abschuß freigegeben sein, schon sehr bald. Also.. das wars dann für ne weile..... vielleicht überarbeite ich noch en bissal was, aber bis jetzt bin ich mal fertig! ^-^ UND! ich freu mich über alle Kommentare! *lol* eure Darth Nial Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)