Posteritas von abgemeldet ("Weil es mein Schicksal ist" - Teil 1) ================================================================================ Kapitel 15: Somnus Mortis ------------------------- Autor: Nami--Maus Disclaimer: Das gesamte HP-Universum gehört JKR! Ich leihe und verschände nur einige Dinge. *gg* Geld verdiene ich auch keins. Vorwort: Hey meine Lieben! Ich freue mich, euch das nächste Kapitel präsentieren zu dürfen! *gg* (Auch wenn es wieder einmal unglaublich la~ange gedauert hat *selbst hass heg*) Aber vorher muss ich mich über euer unglaublich beflügelndes Feedback bedanken! ENS, Kommentare, E-Mails... alles habe ich bekommen! Das ist total krass, ey! XD Leider kann ich einfach nicht mehr bzw. schneller schreiben. Ich kriege mein Schreibtief einfach nicht weg. *flenn* Kennt jemand eine gute Methode böse Geister und Kreativtiefe zu vertreiben? Wenn ja, dann bitte melden! ^^" Aber jetzt noch mal: Vielen lieben Dank... @parker, asuka-sama, Sister_S, Viomouse, keara-chan, Yui-sama, SunniNiko, Dax, princessxx, Tessa45, Kate_Green, Naoko, blacksnake1518, Asuka, Itako, FullmoonX, Dark_Snowflake, Nikorre, DarcAngel, SSJ4Pan, basta, Maephs_Henne, Schneggy, Najina1, Zerengeb, deaths_orchid, Fire__Angel, Letterbomb, killercatkiara, Maron-Schatz, jellyK, Kleines1002, Feena90, CrescentMoon, CatarinaBlack, Jeanca, Chop_SuI, son-lu, Asagao, Mangacat, Moonsheepy, Drachenmond, Franzi1104, GoettinderStille, pyromatik, MikiSan, RaJahala, Tamaryn12, littleRanchan, Angel89, SeralityBlack, Ley, Devil_SSJPan, LadyHiwatari, musi und chipo-chan Ich bin echt überwältigt! Danke! So und nun zu dem, für mich, wohl schwierigsten Kapitel der gesamten Fanfic hier. Ich gebe euch den Tipp, überlegt noch einmal, WAS alles vorgekommen ist. Z.B. Dass Dumbledore James und Sirius vor ihrer Rückreise in die Bibliothek verschleppt hat und mit ihnen geredet hat und seine Monster-Metapher mit dem Weg... ich hatte überall Hints eingebaut, die jetzt - hoffentlich für euch einen Sinn ergeben! ;) Viel Spaß! *** Sirius grinste, streckte James seine Hand aus und half ihm aus dem Totenbett. "Willkommen zurück, Mr. Potter." *** 15. Somnus Mortis Es war ein äußerst merkwürdiges Gefühl wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Unsicher und ohne festen Halt. James glaubte, dass sie jede Sekunde ihren Geist aufgeben würden. Er wusste, dass er ein seltsames Bild abgeben musste, so wie er herum schwankte - als wäre er betrunken oder auf Drogen. Aber andererseits war es unglaublich. Überall kribbelte es, das Blut pulsierte durch die ganze Länger seiner Gliedmaßen. Er spürte die Wärme und langsam auch wieder die Vertrautheit, die er nur noch aus einem Traum zu kennen schien. Das Gefühl, wie es war, wenn man einen Schritt nach den anderen tat. Wenn man seinem lang ersehnten Ziel immer näher kam. Auf eigene Beine zu stehen, aufrecht und stolz. All das empfand James, als er sich dem Sarg seiner Frau näherte, um endlich das fertig zu bringen, was vor so langer Zeit begonnen wurde. Er erreichte das kühle und dunkle Holzbett erst nach einigen Minuten. Auch wenn es nur wenige Meter waren, die ihr Bett von dem seinen trennten, so war es für den Strubbelhaarigen eine unheimliche Anstrengung gewesen. Nicht nur die nur sachte verschwindende Taubheit seines Körpers machte ihm zu schaffen - nein, die Sehnsucht, die ihn urplötzlich ergriffen hatte und die Unfähigkeit Lily in sein Gedächtnis zu rufen. Nur schemenhaft sah er sie vor sich. Seine Erinnerungen ließen ihn im Stich. Der lange Schlaf hatte ihr Bild verschleiert. So wie es der schwarze Schleier bei der echten Lily tat. James atmete tief aus und sog den neuen Sauerstoff ein. Sein Körper zitterte. Er wusste die Details nicht, er konnte sich kaum ausmalen, wie sie ausgesehen hatte. Er fühlte nur, dass er sie wieder sehen musste, ansonsten würde er verbrennen. Im Feuer des Vergessens. Seine Fingerspitzen berührten den weichen Stoff des dunklen Schleiers, der über Lilys Körper gelegt worden war, wie es bei ihm gewesen war. Er sah ihre Konturen, sah den schlanken Körper darunter. Das Tuch fiel zu Boden. Haselnussbraune Augen weiteten sich, als er sie erblickte. Lily Evans... nein Lily Potter, seine Ehefrau, die Mutter seines Kindes. Sein Seelenpartner. "Oh Merlin...", flüsterte James fast schon ehrfürchtig, als er sachte mit seiner Hand, als könnte sie zerbrechen, das schlafende Gesicht umfasste. Ihre kühle Haut an seiner spürte. Wie schön sie doch war... "Wir waren so lange getrennt, Lily. So lange..." Als seine Lippen sich auf ihre legten und er ihr seinen Atem einhauchte, war es, als stände er unter einem Wasserfall. Die ganzen Momente, Ängste und Leidenschaften... jedes Detail rasselte wieder auf ihn ein, wie Wasser aus freien Fall. Ohne die Augen wieder öffnen zu müssen, wusste James genau, wie seine Frau aussah. Er konnte sie sehen. In seinem Kopf. Und fühlen, die tiefe Liebe, die sie verband. Eine Liebe, die auch den Test der Zeit bestanden hatte. Sie waren während des Schlafes getrennt gewesen. Das hatte James und Sirius nicht geplant gehabt, aber es war passiert. Beide mussten alleine in Welten wandern, die zwischen dem Diesseits und dem Jenseits lagen. Weder tot noch lebendig, sondern einfach nur da. Und alleine. James hatte von Dunkelheit geträumt und sie fast vergessen. Wäre Sirius zu spät gekommen, vielleicht wäre sie dann gänzlich aus seinem Kopf verschwunden. Aber Sirius kam nicht zu spät. Nein, es hatte alles geklappt. So wunderbar funktioniert. Es war unfassbar, als ob die Schwestern am Spinnrad des Schicksals ihnen erlaubt hätten, es zu versuchen. Sie hatten ihnen eine zweite Chance gewährt und sie würden sie nutzen. Verdammt! Ja, sie würden sie ergreifen, sie nehmen und -komme was wolle- ausleben! Als eine Familie. Er, Lily, Sirius, Harry, Remus... es war nun endlich an der Zeit. Zeit, dass die Todgeglaubten zurückkehrten. *** Sirius kannte die Welt draußen. Er wusste, wie es zurzeit um sie stand. Als Hund hatte er ein Jahr leben müssen, war durchs Land gezogen und hatte mitbekommen, wie es von Tag dunkler wurde. Kälter. Er hatte es in den Zeitungen gelesen. Lord Voldemort war zurück. Die Zauberschaft hatte es endlich akzeptiert. Er war zurück und mit ihm das Grauen. Sirius kannte das Gefühl, gejagt zu werden und den Glauben, niemals Ruhe finden zu können. Intrigen, Misstrauen, jeder könnte ein Verräter sein... Aber es gab auch andere Seiten dieser Zeit. Nicht nur die Schlechten. Nicht nur Schatten und Finsternis. Im Krieg wuchsen die Menschen über sich hinaus, lernten zu überleben, ihr eigenes Selbst wirklich kennen. Und manchmal, wenn man es wohl am wenigstens erwarten würde, konnte sich das Blatt wenden. So, wie die Nacht jedes Mal wieder den Tag weichen musste, musste das Schlechte dem Guten weichen. Und Sirius war überzeugt, dass es so sein würde. Opfer mussten sein. Sie wurden erbracht. Und niemals würde es je umsonst sein. Nichts war umsonst. Jede Aktion provozierte eine Reaktion. Und Voldemort hatte mit seiner Aktion vor so vielen Jahren eine Kettenreaktion ausgelöst. Ein schiefes Grinsen zierte das angeschmutzte Gesicht des schwarzhaarigen Mannes, während er dies dachte und zusah, wie James seine Frau aufweckte. Er sah, wie James sich hinab beugte, sah das schwarze Tuch auf dem Steinboden liegen, den Sarg von Lily. Hörte den schweren Atem seines besten Freundes und wurde Zeuge, wie Lily hoch schreckte, als würde sie aus einem Alptraum erwachen. "NEEEIN!!! HARRY!" Sirius schnalzte mit der Zunge, als die rothaarige Frau sich verwirrt umsah und erst nach einigen Minuten ihren Mann zu erkennen schien... "J...James?" ... und ihre grünen Augen dann auf ihn fielen... "Was...? I... Ich..." ... und sie durch die Verwirrtheit ihre Panik vergaß und anfing zu verstehen, dass etwas anders war. Das sie nicht mehr dort war, wo sie vor ihrem Schlaf gewesen war. "W...was ist geschehen? Wo sind wir?" Sirius stand neben James und half Lily aus dem Sarg. Er begrüßte sie mit einem Lächeln und nickte, als James ihr versprach alles zu erklären, wenn sie sich beruhigt hatte. Und als er das tat, war sich Sirius sicher: Lord Voldemort würde sie bald wünschen sich niemals gewagt zu haben, die Potters zu vernichten. Denn das Ende der Kette war noch lange nicht in Sicht. *** Lily rannte und rannte. Sie musste zu ihm zurück. Musste zu ihren Sohn! Sie konnte ihn nicht im Stich lassen, sie war seine verdammte Mutter! Sie durfte nicht zulassen, dass dieses Ungeheuer ihm etwas antat! "HARRY!", schrie sie, "HARRY!!!" Aber kein Ton verließ ihren Mund. Sie wollte weinen, aber es kam keine Tränen. Sie war seine Mutter. Sie musste doch... Dann hörte sie dieses Sirren, kaltes Gelächter und dann... dann spürte sie erneut diese Kälte, das grüne Licht verbrannte sie innerlich. "Harry" Und sie fiel. Zurück in diese Welt, in der sie gefangen war und dazu verdammt auf ewig zu leiden. Dachte sie, bis sie warmer Wind erfasste und sie schweben ließ. Hinaus aus ihren Gefängnis, aus ihren Alptraum. Zurück ins Leben, wo sie hingehörte. *** "Ich verstehe, verstehe nicht.", stammelte Lily und klammerte sich an Sirius fest, der sie langsam auf den Boden gleiten ließ. James saß bereits völlig erschöpft und lehnte sich gegen das Podest, auf das Lilys Holzbett lag. Es hatte ihn einiges an Kraft gekostet die Beklommenheit völlig abzuwerfen. "Wir werden es dir erklären, Lily. Aber bitte beruhige dich erst einmal. Es ist alles..." Sirius lag die Wörter ,In Ordnung' auf der Zunge, aber er konnte sich ziemlich gut ausmalen, dass es für Lily wohl nicht so sein würde, wenn sie erfuhr, was passiert war. Was sie alles verpasst hatte, dass Harry nun kein kleines Baby, sondern zu einem jungen Mann heran gewachsen war... "Es wird alles gut." Die grünen Augen der jungen Frau blickten ihn an. Ein Schaudern ergriff den Hundeanimagus. Es hätte Harry sein können, der ihn so anschaute. So Verwirrt und verletzlich. "Vertrau mir.", flüsterte Sirius sanft und setzte Lily neben ihren Ehemann. Dieser drückte sie sanft gegen seine Brust. Automatisch, als Lily diese bekannte Wärme spürte, beruhigte und entspannte sie sich. Sie schloss ihre Augen, nur um sie wieder zu öffnen und James, sowie Sirius zu fixieren. "Was habt ihr getan? Wo ist Voldemort? Und Harry???", platze es dann aus ihr heraus. Sie musste den Impuls stark unterdrücken zu schreien, ihren Mann zu sagen, dass sie verraten wurden, dass Peter sie verraten hatte. Aber da war dieses kleine Stimmchen, das ihr leise zu sprach, dass sie es nicht tun sollte, dass sie so nur die Zeit für Antworten hinauszögern würde. Es war nicht mehr wie vorher, etwas hatte sich verändert. Sie konnte es schmecken. Nicht, dass sie in einer Höhle war, aufgeschreckt und sich dann in einem Sarg befunden hatte. Nein, James saß neben ihr und berührte sie. Deutlich konnte sie sein Herz gegen ihren Rücken schlagen spüren. Wäre es die gleiche Situation, wie die, an die sie sich erinnerte, dann hätte James tot sein müssen. Sie war Zeugin gewesen, als ihr Mann besiegt wurde... Und selbst das schien Jahre zurück zu liegen. Wie lange war sie bloß in dieser grauenhaften Welt gefangen gewesen? *** James und Sirius bemerkten, wie Lily wieder zu vollem Bewusstsein kam, ihr Geist anfing zu arbeiten. Die beiden Männer lächelten sich an. Sie hatten es geschafft. *** "Wie geht es dir?", fragte James seine Frau. Sie strich sich eine Strähne hinters Ohr. "Ich bin verwirrt. Gerade eben noch war ich bei uns zu Hause und habe..." Sie schluckte schwer. Nervös strich sie sich eine verlorene Haarsträhne hinters Ohr. Sie blickte die zwei Rumtreiber verzweifelt an. Sie wollte endlich Antworten! "Was ist passiert? Bitte!" Ihre Stimme zitterte leicht. James fuhr sich durch die Haare. "Es ist eine lange..." "...verdammt lange...", warf Sirius bitter ein. "Ja, es ist eine verdammt lange und komplizierte Geschichte." Er schaute auf und sah direkt in diese unglaublich intensiven Augen. Sie sagten ihn alles, was er wissen musste. Lily wollte sie hören, komme was wolle. Sie war entschlossen. James seufzte. "Sie fängt damit an, dass du mich abgewiesen hattest, als ich dich... "Mal wieder", warf Sirius erneut ein und grinste leicht. James erwiderte es. "Als ich dich mal wieder zu einem Date überreden wollte." Lily hob ihre Augenbrauen. "Im welchem Schuljahr waren wir damals?" "Im siebten.", antwortete Sirius. Er räusperte sich kurz. "Ich hatte in der Bibliothek ein Buch entdeckt, mit einem ziemlich gefährlichen Zauber drin. Natürlich war ich begeistert und wollte ihn gleich mit James ausprobieren. Der arme Kerl war damals so niedergeschmettert gewesen, dass ich es für perfekt hielt, diesen Zauber auszuüben." "Und wir taten es.", übernahm James die Erklärungen. "Wir hatten uns ins Zauberkunstzimmer verschanzt und den Zauber gesprochen. Zuerst dachten wir, dass es nicht geklappt hätte, obwohl wir eine Veränderung während des Zaubers gespürt hatten, aber Minerva bewies uns, dass es doch funktioniert hatte." "Wartet! Welcher Zauber? Und was Minerva damit zu tun? Ich verstehe nur Bahnhof!", raunte Lily und runzelte überfordert die Stirn. Sirius kratzte sich am Kopf. "Den Posteritas-Zauber. Du wirst wahrscheinlich nicht davon gehört haben, da dieser Zauber strengsten verboten ist." "Und was bewirkte er?" Sirius und James sahen sich an. Sirius ergriff erneut das Wort. "Er ließ uns in die Zukunft reißen. Genauer gesagt, 19 Jahre in die Zukunft." Lilys Augen weiteten sich geschockt. Ihr blieb der Atem weg. "B...Bitte?", hauchte sie ungläubig. "Das... das ist..." "Ungewöhnlich, ja.", sagte James. Er schmeckte einen bitteren Geschmack in seinem Mund, wenn er daran zurück dachte. "Wir waren auch nicht wirklich willkommen. Zuerst. Minerva entdeckte uns und viel fast ins Koma, als sie es herausfand. Sie schleppte uns zu Albus, und der zog mit uns in Sirius altes Elternhaus." Lily stand die Frage ins Gesicht geschrieben. "Dort war nämlich das Hauptquartier des Phönixordens." Stille. Draußen stieß ein Baum gegen die Steinwände der Gruft. Alle drei konnten das Pfeifen des Windes hören. Das schauderhafte Lied. "Heißt das... das sie immer noch kämpfen? Gegen ihn?" Der Gedanke daran erschütterte sie. Sie würden noch gegen dieses Monster kämpfen? Kein Frieden... Harry kreuzte ihre Gedanken. Sie biss sich auf die Lippen. Würde Harry ein Kind des Krieges? Nein... das war... "Nein, nicht immer noch, sondern wieder.", knurrte Sirius. Lilys Kopf ruckte pfeilschnell zu Sirius. "Was?!" Sie atmete tief ein. "Wieder? Was soll das heißen?" "Nun, dass ist der Knackpunkt der Geschichte.", antwortete ihr Ehemann ihr. "Während unseres kurzen Aufenthaltes lernten wir viele Leute kennen. Die Weasleys." Lily kannte diesen Namen. Reinblütige Zauberer, die anders, wie viele andere, nicht dem Wahn verfallen waren, dass sie etwas besser wären... "Wir haben Remus älteres Ich kennen gelernt." "Und Harry." Lily stockte erneut der Atem. James hatte ihren Jungen gesehen, als jungen Mann. "W...wie war er so?", flüsterte sie, Tränen glitzerten in ihren Augen. James lächelte und strich zärtlich über ihre blassen Wangen. "Ein wunderbarer Junge." Das Herz der Rothaarigen machte einen Satz. Sie ergriff James Hand und drückte sie. "Und wie waren wir so?" James Lächeln erschloss. Sirius fuhr mit der Geschichte fort. "Nun, das ist eine gute Frage, Lily. Und auch nicht einfach so zu beantworten." Er rutsche unruhig auf dem Steinboden herum. Sie legte den Kopf schief. "Ich-", setzte sie an, aber James unterbrach sie. "Lass Sirius ausreden. Du wirst deine Antworten bekommen. Aber du musst dafür die Geschichte kennen und verstehen.", flüsterte er die letzten Worte in ihr Ohr. Ein warmes Prickeln breitete sich in Lilys Körper aus. "Okay." Sirius nickte und stand auf. Er konnte nicht mehr sitzen, nicht jetzt, wo sie dem Wendepunkt näher kamen. "Wir hatten unseren Spaß, weißt du? Haben Streiche gespielt und es genossen. Wollten natürlich auch wissen, wie wir so in 19 Jahre später wären, wie du es auch gerade wissen wolltest, Lily. Ob wir verheiratet wären und tausend Bälger an der Backe kleben hätten." James nahm den Faden auf. "Aber niemand wollte uns sagen, was los war. Uns wurde zwar erzählt, dass ich mit dir verheiratet war und wir einen Sohn hatten, sowie dass Sirius dessen Pate war, aber ihre Erklärungen waren zu... glatt, zu richtig, als das sie die ganze Wahrheit hätten sei können." "Und wir lagen richtig. Ein verdammt wichtigen Teil hatten sie uns verschwiegen.", brummte Sirius. "Den Snape uns natürlich mit Herzensfreuden unter die Nase gerieben hatte." Lily setzte sich auf. Gespannt was Sirius sagen würde. "Und das wäre?" Die Männer verzogen ihre Gesichter. Irritier schaute Lily zwischen ihren Mann und dessen besten Freund. "Jungs, was ist passiert? Was wurde euch verschwiegen?" James drückte ihre Hand fest. "Dass wir uns in dieser Zeit nicht finden würden, denn wir existierte nicht mehr. Wir waren bereits tot." Es war wie Schlag ins Gesicht oder als ob jemand dir den Teppich unter den Füßen wegriss. Man verlor den Halt und fiel tiefer und tiefer.... Lily fand keine Worte, wusste nicht, was sie von dem Gehörten denken sollte. Eine Ahnung beschlich sie, dass dies nicht das Schlimmste war. Ja, dass dies nur die Vorgeschichte für etwas war, was noch viel schlimmer und schmerzhafter werden würde. Sie hatte Angst. "U...und weiter?" James schluckte. "Lily...", murmelte er leise und drückte sich gegen sie, ließ sie seine Wärme spüren. "Schon gut.", hauchte sie und versuchte sich zu wappnen. "Nun,", setzte Sirius wieder an, dachte kurz nach und erzählte weiter," der Grund für James und deinen Tod war Voldemort. In der Nacht, als er kam um euch umzubringen, tat er es auch." Er seufzte. "Erst James, dann dich. Aber dann geschah etwas, mit dem keiner jemals gerechnet hätte. Als Voldemort seinen Zauberstab gegen Harry gerichtet hatte, gegen ein kleines Baby, und er den tödlichsten Fluch aller Flüche sprach, prallte dieser auf ihn zurück. Es zerstörte seinen Körper und nahm ihn viele seine Fähigkeiten. Aber es tötete ihn nicht, es ließ ich nur verschwinden. Für eine lange Zeit." "Harry wurde nicht von ihm ermordet? Aber, wie...wie ist das möglich?" "Wegen dir.", sagte James und schmiegte sich an seine schöne Frau. "Du hattest dich für ihn geopfert. Er wurde durch deine Liebe geschützt." Lily schloss die Augen. Das musste sie erst verdauen. Aber andererseits löste sich ein Knoten in ihrer Brust. Auch wenn sie gestorben war, sie hatte nicht versagt als Mutter... sie konnte ihr Baby schützen. "Und dann?", hakte sie weiter nach. Sirius lief von links nach rechts. Hin und her. "Harry wurde berühmt. Jeder kannte seinen Namen. Sein Zeichen wurde das Fluchmahl auf seiner Stirn. Es hat die Form eines Blitzes." "Albus sah es als unverantwortlich an, Harry in dieser Berühmtheit aufzuwachsen. Er schickte ihn zu deiner Schwester." "ZU PETUNIA?", schrie Lily laut auf. "Wieso zu ihr?! Sie und ich hatten seit Jahren nicht mehr mit einander gesprochen! Sie hat mich verachtet! Wieso sollte sich unser Kind großziehen? Wieso-" Sie zeigte auf Sirius, "- hat er Harry nicht bekommen?" Sirius Gesicht zog sich zu einer Grimasse, als hätte jemand ein stumpfes Messer durch seine Brust gejagt. "Ich war... verhindert.", antwortete er schließlich und blieb endlich stehen. Lily war bei ihren Aufschrei ebenfalls aufgesprungen, setzte sich aber wieder hin, da ihr schwindelig geworden war. Noch fehlte ihr die nötige Energie für solche Ausbrüche. "Verhindert?" "Ja." Erneut legte sich eine unheimliche Ruhe über die Gruft. James ergriff das Wort. "Sirius zählte eins und eins zusammen und erkannte, dass Peter uns verraten hatte. Er folgte ihm und wollte ihn zur Rede stellen. Aber anstatt seiner, wurde Sirius für den Verrat an uns angeklagt." Lily schlug ihre Hand auf ihren Mund. "Nein!" "14 Jahre Askaban." "NEIN!", schrie sie. Tränen bildeten sich in ihren Augen. "Das ist nicht wahr!" "Ich konnte entkommen, wurde aber gejagt. Ich fand Peter als Hausratte getarnt in Hogwarts. Als Haustier von Ronald Weasley, Harrys besten Freund. In dieser Nacht, als ich ihn stellte, entkam dieser Bastard." Seine Zähne knirschten, als Sirius seine Kiefer gegen einander presste. "Aber in dieser Nacht erfuhren Remus, Albus und Harry die Wahrheit. Nicht ich war der Verräter, sondern Wurmschwanz. Das war es wert gewesen... Trotzdem musste ich flüchten, mich verstecken. Voldemort arbeitete ständig gegen uns und Harry mussten sich viele Male mit ihm auseinander setzen. Er ist ein wahrer Potter." Sirius hielt kurz inne, um sich das Bild von seinem Patenkind vor Augen zurufen. "Während seines fünften Schuljahres kehrte Voldemort endgültig zurück. Zuerst wollte keiner Harry und Albus glauben, aber nach einem Kampf im Ministerium mussten die Idioten es akzeptieren. Voldemort hatte sich gezeigt, mitsamt seiner Todesser. Und während dem Kampf mit Bellatrix Lestranges kam ich ums Leben. Sie hetzte mir einen Fluch auf den Hals, der mich hinter einen Vorhang warf. Ein Tor zu den Toten. Harry hatte mich verloren und ich ihn." Sirius stockte. Ein Kloß steckte ihm im Hals. Das Atmen tat er nur noch in schweren Zügen. Lily wollte aufstehen und zu ihm gehen, ihn umarmen, aber sie war wie gelähmt. "Jedenfalls, erfuhren wir es. Und kurz darauf verlor der Posteritas-Zauber immer mehr an Kraft. Wir mussten zurück.", lenkte James die Erklärungen wieder auf den Weg zurück. "Mit diesem Wissen... oh Gott!", entfuhr es Lily, die aus ihrer Starre erwachte und nun ihrem Ehemann in die Augen schaute. Sirius lachte hohl. "Auf der einen Seite ist es schrecklich belastend gewesen, aber auf der anderen Seite das Beste, was uns hätte passieren können." "Ja, Albus kam kurz vor unserem Verschwinden auf uns zu und verschleppte uns in die Bibliothek des Hauses. Dort redete er mit uns. Vieles hatten wir damals nicht verstanden, es kam uns Zusammenhangslos vor, aber das war es nicht." "Albus Dumbledore gab uns Hinweise, wie wir unser Wissen über die Zukunft nutzen könnten." "Wir hatten zwei Möglichkeiten. Eine ganz neue Parallele schaffen oder versuchen erneut in die Zeit zu gelangen, in der wir zu Gast waren und somit ein Teil der Zukunft kontrollieren zu können." "Und ihr habt die zweite Möglichkeit gewählt?" "Ja." "Albus sagte zu uns, dass nicht immer der leichte Weg, der beste wäre.", sagte James. "Man müsste Opfer bringen, um etwas zu erreichen.", murmelte Sirius. "Egal wie groß sie einem auch erschein mögen." Die rothaarige Frau strich wieder eine Strähne hinter ihre Ohren. "Was musstet ihr tun?", fragte sie leise und zaghaft. Fast fürchtete sie die Antwort. "Wir mussten so leben, wie wir es erfahren hatten. Wir zwei mussten sterben und Sirius musste 14 Jahre Askaban erleiden, nur um später wieder so zu tun, als würde er sterben." "Ich verstehe immer noch nicht ganz! Ihr habt diese, diese schrecklichen Dinge geschehen lassen, euch so gequält, um in die gleiche Zeit wie damals zu kommen? Ich..." James lehnte seinen Kopf gehen das Podest und schaute zur Decke. "Hör zu, Lily. Das ist jetzt das Wichtige, der Grund wieso wir hier sind." Er schaute seine Frau intensiv an. "Wir kehrten zurück aus der Zukunft. Bedrückt und voller Angst. Doch wir taten so, als wäre nichts passiert." "Aber hat niemand eure Abwesenheit bemerkt?" "Nein.", sagte Sirius. "Die Zeit in der Zeit, aus der wir kamen verging langsamer. In etwa eine Minute in der Vergangenheit für einen Tag in der Zukunft, in der wir eingedrungen sind. Es ist keine genaue Angabe, aber so musst du dir das vorstellen.", erklärte der Hundeanimagus. "Oh." "Wir lebten einfach weiter. Mussten unter anderem Peter als Freund weiterhin akzeptieren, ihn im Glauben lassen, wir wüssten nichts. Nur Sirius und ich kannten die Zukunft." "Oh Gott!" "Es war schwer... oh man, wie oft hatte ich das Bedürfnis Wurmschwanz zu packen und mit einer Hand zu zerquetschen!", knurrte Sirius und hörte sich an, als litt er unter Tollwut. "Aber, wie wie habt ihr das geschafft? Das alles ungeschehen zu machen?" James schüttelte den Kopf. "Wir haben es nicht ungeschehen gemacht, Lily. Wir mussten es passieren lassen." "Aber ihr müsst irgendwas getan haben, etwas, was ich in der Zukunft, die ihr erfahren hattet, nicht getan habt. Ihr hättet dann doch nicht in dieselbe Zeit hinein leben können, so wir ihr es wolltet, oder?" "Doch, denn eine Zeitdimension hat eine gewisse Spannbreite. Sie ist... nun ja, flexibel. Kleinigkeiten können anders sein, sie würden in der Zukunft ebenfalls Auswirkungen haben, aber keine drastischen, sodass die Zeitdimension dieselbe bleibt. Verstehst du?" Lily nickte. "Ja, ich glaube schon." "Allerdings mussten wir uns überlegen, wie wir das anstellen konnten, ohne etwas zu verändern. Wie wir einen Weg finden konnten, ohne dass wir die Zukunft änderten.", erzählte Sirius weiter. "Durch Zufall stieß ich auf ein weiteres Buch, als ich das Buch mit dem Posteritas-Zauber weg gebracht hatte. Vielleicht war es Schicksal, ich weiß nicht, aber es beinhaltete genau das, was wir brauchten." "Einen Zauber?" "Ja, Somnus Mortis - der Schlaf des Todes." Lily erschauderte bei dem Namen. "Es ist ein wirklich gefährlicher Zauber, der auch nur unter bestimmten Bedingungen funktioniert." "Wir forschten nach und - wie der Zufall oder das Schicksal- so wollte, passten diese Bedingungen auf die Nacht, in der Voldemort zu euch kommen würde, überein." "Was waren das für Bedingungen?" "Die Mondstellung, die Jahreszahl, das Datum, der Umstand... so vieles. Es ist zu langatmig zu erklären.", bestimmte James und redete weiter. "Als die Zeit kam, der Tag, wartete ich bereits auf ihn. Und er kam. Wir haben uns duelliert. Weißt du noch Lily? Du kamst herunter gerannt und ich habe auf dich gezielt. Bevor ich sagte, dass ich dich lieben würde." Er schaute seine Frau an. Ihr kam die Erleuchtung. "Oh Merlin, ja! Ich glaube, ich kann mich erinnern. Als du das sagtest, fühlte ich mich, als würde ein Eiswürfel meinen Rücken entlang rutschen. Und ab da wurde es immer kälter. So rasch. Ich dachte es lag an ihm, aber es war dann...." "Der Somnus Mortis Zauber. Er hat deine Seele ummauert und dann in eine Zwischenwelt zwischen dem Diesseits und dem Jenseits versteckt. Eine Welt, in den der Todesfluch nicht hinfinden kann." Lily schluckte. "War ich also tot?" "Jein.", antwortete Sirius anstatt James seiner. "Du starbst, denn deine Seele verließ deinen Körper, sodass dein biologischer Teil sterben konnte. Deswegen bekam Harry trotzdem diesen Schutz und zwang Voldemort in die Knie." "Aber nachdem dein der Geist deines biologischer Teil auf den Weg ins Jenseits war, fing deine Seele ihn wie ein Netz auf und veranlasste es, dass er in deinen Körper zurückkehrte. Sodass du nicht tot bliebst, sondern in einen Seelenlosen Schlaf verfielst." "Dieser Prozess dauerte eine Weile, daher bemerkte niemand bei eurer Beerdigung, dass ihr gar nicht richtig tot seid, sondern nur tief, sehr tief am schlafen." "Warte, stopp! Das heißt James, du hast dich auch damit verhext? Mit diesem Schlafzauber?" James nickte. "Bevor Voldemort mich töten konnte, schoss ich den Fluch in seine Richtung ab. Merlin sei Dank wich Voldemort aus." Ein kleines Grinsen zierte den Mund des ehemaligen Suchers. "Denn so konnte der Zauber an unseren Komodenspiegel abprallen und auf mich stoßen. Mit mir passierte dasselbe wie mit dir." "Aber du warst nicht da! Dann hätten wir doch zusammen..." "Das wussten wir nicht. Ehrlich gesagt, dachte ich das auch. Aber wahrscheinlich gibt es mehrere solcher Zwischenwelten, sodass wir in jeweils eine andere gelangen waren." Lily schüttelte den Kopf. So viele Dinge auf einmal. "Und wie kommt es, dass wir jetzt wieder...wach sind?" "Es ist wie mit einem Geheimniswahrer. Jemand muss der Schlüssel sein, der dir neues Leben einhaucht und dich somit aufweckt. Sirius war meiner, ich war deiner. Du kennst doch das Märchen Dornröschen?" "Natürlich!" "Nun, dass war kein Märchen, sondern wahre Begebenheit. Dornröschen gab es wirklich. Sie stand auch unter dem Somnus Mortis- Zauber." "Aber warte, dann hätte sie doch gleich schlafend umfallen müssen!" "Nein, Lily. Somnus Mortis wirkt nur, wenn deine Seele in Gefahr ist. Wie bei dem Todesfluch." "Verstehe... Oh Gott, ich verstehe es endlich!" James nahm sie in die Arme. "Aber wie ist Sirius hier her gekommen. Er sollte doch in diesen Vorhang fallen?" Sirius grinste schief. "Das bin auch. Oder besser: Mein Abbild. Schwierige Magie, aber so praktisch." Er hielt kurz inne. "Als wir ins Ministerium aufbrachen, liefen alle sofort ins Gebäude hinein. Ich allerdings erweckte vorher schnell mein Abbild zu leben und ließ ihn an meiner Stelle gehen. Mit Übung dauert die Erweckung eines Abbildes höchsten ein paar Minuten. Und ich hatte wahrlich Zeit es zu üben..." Wieder stieg kurz die Verbitterung der langen einsamen Nächte in dreckigen Gassen und feuchten Höhlen in ihm hoch. Doch er verdrängte sie. "Er fiel hinter den Vorhang. Dann kamen sie heraus. Remus, Harry und die anderen. Ich nutzte die Chance, verwandelte mich in meine Animagusform und machte mich auf den Weg hier her. Nach Codric's Hollow, eurer Gruft, um meine Pflicht als Schlüssel zu erfüllen und euch zurück zu holen, damit wir, wenn ihr soweit seid, endlich hinaus gehen können und die Chance ergreifen, unser Leben zu leben!" "D...du meinst, wir kehren zurück? ZU Harry?" Sie sah abwechselnd ihren Mann und dann seinen besten Freund an. Beide nickten. "Oh mein Gott." "Lily?" "Ich kann es nicht fassen. Ich meine, oh Gott!" Sie warf sich die Arme von James und drückte ihr Gesicht fest gegen seine Brust. Ihr Körper fing an zu beben und sich zu schütteln. James spürte die Tränen durch sein dünnes Hemd sickern. "Lily?!" "Entschuldigt.", murmelte sie. "Ich sollte nicht weinen. Es nur so...unfassbar. Was ihr getan habt, was Sirius aufgeben und ertragen musste. Es ist so schrecklich, grauenhaft und es tut so weh..." Ein lautes Schluchzen hallte von den Wänden wider. Auch hörte sie wieder das Pfeifen des Windes und spürten langsam die einkehrende Kälte, die von Außen in die Gruft gelang. "Mir geht es gut, Lily.", meinte Sirius und setzte sich neben sie. Strich ihr sanft den Rücken. "Der Gedanke, dass ihr wieder bei mir sein könnt und Harry seine Eltern wieder bekommt, hat mich all das überleben lassen." Weinen fiel sie dem Hundeanimagus in die Arme und ließ ihrer Angst, ihre Wut und ihre Freude über ihr neues Leben freien Lauf. Es war eine Nacht, in der vieles gleichzeitig geschah. Während in einem Dorf die Toten erwachten, kehrten im Grimmauldplatz zwei junge Männer zurück in ihre Zeit, mit dem Gedanken, wie sie ihrer Zukunft ausweichen konnten. Und in der Stunde, als sich die drei Menschen auf den Weg machten, um sich den finalen Schritt zu gehen, lag ein schwarzhaariger Junge mit einer Blitznarbe auf seiner Stirn in seinem Bett und träumte von einer vereinten Familie... *** "Remus, noch etwas Tee?", bot Molly dem Werwolf an. Dieser schüttelte den Kopf. "Nein Danke, Molly. Ich bin müde. Ich geh jetzt schlafen. Gute Nacht." "Ja, schlaf gut, Remus!", rief Tonks ihm nach und trank einen weiteren Schluck aus ihrer Tasse. "Schade das Sirius und James vorhin gehen mussten. Sie waren echt lustig." Albus Dumbledore lächelte. "Ja, zwei außergewöhnlich kluge junge Männer, mit einem gesunden Humor." Molly lachte. "Oh und einem Talent einem richtig auf die Nerven zu gehen." Sie lachte. "Ich werde die Eingangshalle wohl nie mehr von der Farbe befreien können." Tonks grinste. "Jetzt hat das Haus wenigstens einen etwas freundlicheren Touch." Molly nickte und setzte sich ebenfalls hin, nachdem sie das Küchentuch beiseite gelegt hatte. Sie seufzte und kippte sich ebenfalls einen Tee ein. "Dennoch ist es merkwürdig ruhig ohne die beiden. Sie sind zwar erst vor ein paar Stunden in ihre Zeit zurückgekehrt, aber irgendwie..." "...fehlen sie.", ergänzte sie Remus, der wieder in die Küche kam. "Wolltest du nicht schlafen gehen, Remus?", fragte ihn Mrs Weasley perplex. Der Werwolf zuckte mit den Schultern. "Ja, aber irgendwie liegt so eine Spannung in der Luft. Ich kann da unmöglich schlafen." "Spannung?" Tonks und Molly runzelten die Stirn. Albus lächelte. "Nenn es tierischen Instinkt." "Na dann. Jetzt vielleicht Tee?" Remus setzte sich zurück auf seinen Platz und nickte. "Das wäre nett, Molly." Die rothaarige Frau nahm die Teekanne in die Hand und schüttete Remus eine Tasse bester Drachentee ein, den es ihrer Meinung gab, als plötzlich die Klingel in Küche ringte. Molly stutzte. Ihre Augen schweiften zur Uhr ab, die ihr anzeigte, dass es bereits deutlich nach Mitternacht war. Und soweit sie wusste, wollte niemand anders, außer den Anwesenden die heutige Nacht im Quartier verbringen. Doch vielleicht war sie nur nicht informiert worden? Sie blickte die anderen fragend an, die ihr denselbigen zurückwarfen. Es klingelte erneut. "Es sollte vielleicht jemand die Tür aufmachen?", schlug Dumbledore heiter vor. "Könnte doch eine arme Seele auf der Suche nach einem warmen Bett sein?!" Molly, Remus und Tonks schienen das sehr zu bezweifeln, da eine irgendeine Seele dieses Haus gar nicht sehen konnte. Das hieße dann ja wohl... "Erwarten sie noch jemanden?", fragte Tonks den alten Zauberer, der nur lächelte und sie aufforderte die Tür zu öffnen. "Nun denn." Tonks stand auf und betrat leise die orange schimmernde Eingangshalle. Sie öffnete vorsichtig die Tür. "Wer da?" Die Tür flog auf, laut krachend gegen die Hauswand. Mrs Black wachte auf, doch ehe sie ihre Beschimpfungen loswerden konnte, blieben diese ihr stecken. Tonks erstarrte zur Salzsäure, als ein Mann mittleren Alters vor ihr stand und sie breit angrinste. "Hi!", begrüßte er sie und hob cool die Hand. "D...das ist total...also... völlig abgefahren.", stammelte sie, ehe sie jede Vorsicht über Bord warf und mit einem lauten und schrillen Schrei sich um den Hals des Mannes warf. "SIRIUS!" "TONKS!" "SIRIUS!" "TONKS!" "Was soll das Geschrei?", tobte Molly plötzlich aus der Küche, blieb aber wie angewurzelt stehen. "Das..." "Sirius?!" Remus, der ebenfalls aus der Küche kam, um nachzusehen, ob alles in Ordnung war, verschlug es wie Mrs Black die Sprache. "Remus! Molly! Albus." Er grüßte sie alle mit einem breiten Grinsen. Einem Grinsen, was sie bei ihm Jahre nicht gesehen haben. Einem Grinsen, was sie von dem jungen 17 Jährigen Sirius kannten, der vor einigen Stunden in seine Zeit zurückgekehrt war. "Unmöglich!" Und dann Poltern auf der Treppe. "Was'n los?", fragte Fred verschlafend, während er, sein Zwillingsbruder, Hermine, Ron, Ginny und Harry die Treppe herunter kamen und den Grund für die Schreier ausfindig machen wollten. "Hab wat von Schirius gehööhört.", gähnte George und versuchte nicht die Treppe runterzupurzeln, weil er wieder eingeschlafen war. "I'm back, Leute!", meldete sich Sirius jetzt zu Wort und machte somit auf sich Aufmerksam. Harry, der wie George kurz vor dem Tor zum Traumland stand, war hell wach. "WAS?!" Er quetschte sich an seine Freunde vorbei und starrte auf den Mann herab, der ihn von der Haustür aus anschaute. Bevor er aber was sagen konnte, bevor Sirius oder Harry oder sonst wer weiter reagieren konnte, mischte sich eine weitere Stimme ins Geschehen ein. Eine, die Harry verdammt bekannt vorkam... "Ey Sirius, geh mal beiseite, du stielst uns ja die ganze Show!" Ein Kichern. Eindeutig das Kichern oder Lachen einer Frau. Harrys Herz klopfte hart gegen seine Brust. So hart wie nie zu vor. Er ahnte es, hoffte es, mit jeder Faser seinen Körpers, doch wusste er, dass es dummes Wunschdenken war. Weder war dieser Mann sein Pate noch waren diese Leute... waren sie... "Hallo! Schön wieder hier zu sein!", lachte James überschwänglich und bugsierte eine rothaarige und schöne Frau ins Haus hinein. Es wurde Totenstill. Lily sah sich um, sah eine rundliche Frau mit rotem Haar, einem anderen Rot wie ihres. Es war feuriger. Ihres war wie etwas bräunlicher. Dann erkannte sie eine junge Frau, die an Sirius Hals hing. Sie hatte grünes Haar, welches sich kräuselte. Erblickte einen Mann ihres alters, der jung im Gesicht, aber dessen Haar fast völlig ergraut war. "Remus...", flüsterte sie fassungslos, als sie erkannte, wer es war. Der Werwolf glaubte zu träumen. Es konnte nicht sein! Das war nur ein Streich. Einbildung, es war nicht real. Sie waren tot. Alle drei sie waren... "Remus, Tonks, Albus. Molly", grüßte James sie alle. Niemand hatte bis jetzt die Teenager auf der Treppe entdeckt. Hatten Fred und Georges Gesäusel nicht wahrgenommen, da sie zu schockiert waren, was - oder besser wer vor ihnen stand. "Für die, die sie noch nicht kennen: Meine zauberhafte Frau, Lily Potter!" Molly klappte der Mund auf. Tonks, Remus starrten sie nur unverwandt an. George und Fred, Ron und Hermine, Ginny und Harry, ja vor allem Harry glaubten ihren Ohren nicht zu hören. "Oh mein Gott!", stieß Hermine aus, die als erste realisierte, was vor sich ging. Sie sah zu ihrem Schuldirektor, der nur wissend grinste. Er wusste es! Sie waren es wirklich, nein... doch. "Oh. Mein. Gott! Das sind deine Eltern, Harry!", sagte Hermine und stieß ihren schwarzhaarigen Freund an, der aus seiner Trance erwachte. "W...was?", verwirrt schaute er sie an. Das konnte nicht sein! So ein Blödsinn. Das war nur Einbildung, oder? Oder konnte es wirklich...? "H...Harry?" Harry drehte seinen Kopf nach unten, dort stand die rothaarige Frau. Schlank war sie und schön, so wie Harry sie von den vielen Photos kannte. Und die grünen Augen. Seine grünen Augen, die er von ihr geerbt bekommen hatte. In ihnen fand er so vieles wieder, was er in seinen sah. "Geh." Hermine stupste ihn an. Langsam glitt er die Stufen herab. Seine Augen huschten zu Dumbledore. Dieser nickte nur und lächelte. Es bestätigte alles. Seine Träume seine Hoffnung... sein sehnlichster Wunsch. Er sah sein Vater an der Tür stehen, neben Sirius, seinem Paten. Sie waren wieder da. Einfach so. "D...du bist Harry?" Lily zitterte am ganzen Körper. Er war so groß, so verdammt groß und reif. Er war nicht mehr ihr Baby, er war ein junger Mann geworden. Und sie hatte es verpasst, hatte ihn nicht gesehen, wie er seine ersten Schritte gegangen war, nicht, wie er zum ersten Mal Magie benutzte, seine Einschulung in Hogwarts. Aber am schlimmsten war, sie konnte nicht bei ihm sein, als er sie am meisten gebraucht hatte. Und jetzt stand er vor ihr. Er sah James so ähnlich, außer den Augen. Die Augen hatte er von ihr. Es waren ihre Augen. ,Ein wunderbarer Junge', dass hatte James in der Gruft zu ihr gesagt und sie nickte. Er war ein klasse Junge. Er war ihr Sohn. "Harry!" Bevor Harry wusste was geschah, wurde er in eine tiefe Umarmung gezogen. Spürte eine Wärme, eine Art von Gefühl, die er bis dato nicht kannte. Es war so neu für ihn, aber irgendwie auch bekannt. Vor langer langer Zeit hatte er einmal davon geträumt... "Harry..." Lily konnte nicht mehr. Es war zu viel für sie. Der Tag, die Geschichten, die Erklärungen, einfach alles. Sie weinte wieder. Aber diesmal, weil sie erkannt hatte, was es wirklich bedeutete, was James und Sirius getan hatten. Dass das einzig wirklich Wichtige für sie nun endlich in Erfüllung gehen konnte. Sie konnte endlich ihren Sohn erreichen. Nun war sie nicht mehr Gefangene in der dunklen Welt, die sie nicht hinter sich lassen konnte. Daran gehindert hatte ihr Kind zu erreichen... zu umarmen. Dicke Tränen kullerten auf Harrys Schulter, die Umarmung wurde fester. Jetzt wusste Harry, was es war. Diese Wärme. Es war die Liebe einer Mutter. "M... Mum?" Er stockte, versuchte sich zusammen zu reißen, aber es ging nicht mehr. "Mum!" Er versteckte beschämt sein Gesicht in ihre Schulter. Es war keine Erscheinung, es war echt. "I...Ich bin hier, Harry, ich bin hier!" James und Sirius standen wie all die anderen wie Zuschauer daneben. Wie gerne würde James zu seiner kleinen Familie stoßen, aber er wollte diesen Moment Lily schenken. Er gehörte ihr. Dieser Moment, nach dem sie sich so verdammt lange gesehnt hatte. Sirius sah seinen besten Freund von der Seite an und gluckste leicht. James grinste bereit. "Wir haben es geschafft, Tatze.", lachte er leise. Sirius Glucksen verwandelte sich ebenfalls in ein Lachen. Und seit langer Zeit lachten seine Augen mit. "Ja, ich weiß, Krone. Wir sind genial." TBC ------------------------- Oh my God! Ich kann's nicht glauben! Ich hab's geschafft! Und, scheiße ist das viel geworden! °_° Ich hoffe, ihr habt alles verstanden und ihr habt alle ein ,Ahso!' gestöhnt, als James und Sirius Lily alles haarklein erklärt haben. ;) Die Geschichte von Posteritas ist erklärt. Nun liegt es nicht mehr der Hand der zwei Rumtreiber, was passiert. Es geht also weiter, keine Angst! XD Zum Kap an sich: 1. Ich habe die Bedenken, dass es was langweilig war. ^^" Aber es musste so genau erklärt werden, weil Lily ja gar nichts wusste und ihr es auch verstehen sollte. Sollten aber trotzdem noch Fragen bestehen: ENS an mich! 2. Das Wiedersehen mit Lily & Harry: War es gut? Kitschig? Übertrieben? Oder total -ZENSIERT-??? Ich weiß es nicht und kann es ehrlich gesagt nicht zuordnen. *drop* Ich hoffe mit ganzen Herzen, dass es euch gefallen hat! Ich habe mir Mühe gegeben. Bitte lasst es sich gelohnt habe. ^^" Coming next: "Weil es mein Schicksal ist." Kommentare würden mich sehr freuen! eure Nami Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)