Even Angels fall von yamimana (Verbesserung in Chap 3.) ================================================================================ Kapitel 3: Der Fall ------------------- So, nach langer Zeit endlich mal wieder was Neues von mir. Ich hoffe, dass die FF überhaupt noch jemand liest. Heute mal kein so langes Vorwort. Disclaimer: Siehe Chap 1-2 Warnings: äh... Depression, non-graphic rape Wer ein sanftes Gemüt hat, sollte es vielleicht nicht lesen, aber das müsst ihr selbst entscheiden können, ich übernehme jedenfalls keine Verantwortung. Allen anderen wünsche ich viel Spaß. Kapitel 3 Der Fall Harry dämmerte langsam ins Bewusstsein zurück. Er öffnete die Augen und blieb erst mal ruhig liegen. Vorsichtig testete er, ob er irgendwo verletzt war, indem er einzelne Körperteile leicht bewegte. Erleichtert drehte er den Kopf und schielte zum Fenster, als er keine Verletzungen feststellen konnte. Es war noch Nacht, aber die Sonne schien bald aufzugehen, denn die Vögel fingen allmählich an zu singen und der Himmel wurde heller. Harry schwang sich aus dem Bett. Seine Wange pochte furchtbar und er wusste nicht woher. Er musste an die Ereignisse des Vortages denken und ihm wurde schlecht. Schnell verschwand er im Bad und übergab sich dreimal heftig in die Toilette, bevor er sich den Mund mit Wasser ausspülte und dann unter die Dusche stieg. Er musste den Dreck irgendwie abwaschen! war sein einziger Gedanke. Das alles tat er wie in Trance, die von ihm abfiel, als er die Dusche anstellte und ein Strahl kaltes, erfrischendes Wasser auf ihn herunter regnete. Er stütze sich an den weißen Kacheln der Wand ab und wehrte sich nicht, als die Ereignisse der letzen Tage langsam in seinen Verstand sickerten. Alles hatte mit Petunia angefangen. Sie öffnete die Tür und führte ihn in die Küche. "Harry, du bist sicher durstig, ich mache dir ein Glas Orangensaft." Mit einem Lächeln im Gesicht, das er bei ihr noch nie gesehen hatte. Es war fast freundlich. Damals hatte er sich gewundert, aber gefreut. Er hatte sich gefreut. Er hätte es besser wissen müssen. Sie drehte ihm den Rücken zu und goss ihm ein Glas Orangensaft ein, dann schob sie es ihm hin. Wieder mit diesem Lächeln. Er lächelte dankbar und leicht verlegen zurück und trank das Glas in zwei Zügen leer. Er hatte sie dankbar angelächelt. Er fragte sich, was sie dabei gefühlt hatte. Sie nahm ihm das Glas aus der Hand und führte ihn ins Wohnzimmer. "Dein Onkel will etwas mit dir besprechen." Sie öffnete die Tür und machte einen Schritt zur Seite, um ihm Platz zu machen. Er wunderte sich. Irgendetwas war faul. Seine Tante drückte ihn in einen Sessel, als ihm schwindlig wurde. Als er die Augen öffnete, sah er seinen Onkel und einen Mann im Wohnzimmer sitzen. Der Mann war in den Dreißigern. Schwarze Haare und braune Augen. Er trug eine schwarze Jeans und ein blaues Hemd, das bis zum vorletzten Kopf geschlossen war, sodass man einen Blick auf sonnengebräunte Haut werfen konnte. Er wollte seine Tante fragen, was denn los sei, aber sie würdigte ihn keines Blickes, nickte seinem Onkel zu und verließ den Raum. Die beiden Männer musterten ihn mit zweideutigem Gesichtsausruck. Vernon mit Freude und der Andere mit Interesse. Harry fragte sich, wer das war, aber sein Gehirn fühlte sich benebelt an, er konnte nicht mehr klar denken. Der Mann grinste seinen Onkel an. "Also dann, wie abgemacht, Vernon." Er stand auf und zog Harry auf die Beine. Er versuchte sich zu wehren, aber seine Arme bewegten sich nicht, als er den Mann schlagen wollte. Dieser nahm den leblosen Arm und legte ihn sich um die Schultern, bevor er einen Arm um Harry legte und seinen anderen unter Harrys Kniekehlen, der immer noch versuchte sich zu wehren, aber seine Beine funktionierten nicht richtig. Nur der Arm des Mannes hinderte ihn daran zu fallen. Er strich ihm über den Schenkel, bevor er ihn mit einem kräftigen Ruck hoch hob. Harrys Kopf plumpste automatisch auf dessen Brust. Er konnte nichts dagegen tun. Der Mann sah zu ihn herunter. Ein hungriges Grinsen im Gesicht. Harry schloss die Augen, um das gierige Glitzern in diesen Augen nicht sehen zu müssen, wegen denen er sich nur noch wie ein hilfloses Stück Fleisch fühlte. Wahrscheinlich war er das in den Augen dieses Mannes auch. Warum konnte er sich nicht bewegen? Warum war er so hilflos? Dann fiel ihm der Orangensaft wieder ein. Seine Tante! Seine eigene Tante hatte ihm irgendwas eingeflößt, weshalb er sich nicht mehr bewegen konnte. Sie hatte ihn zur Hilflosigkeit verdammt. Harry liefen stumme Tränen über die Wangen, als er daran dachte. Die Tränen vermischten sich mit dem Wasser, dass immer noch auf ihn herunterregnete. Er bemerkte das Wasser gar nicht, genauso wenig wie die Tränen. Eine leises Schluchzen entfuhr ihm, als er daran dachte, was weiter geschehen war. Sein Onkel hatte gelächelt. Warum er das wusste, obwohl er die Augen geschlossen hatte? Er hatte es gehört. "Keine Angst, Harry, dieser Mann ist ein Freund von mir. Er wird die nächsten zwei Tage auf dich aufpassen." Harry hatte gezittert, als er diese Worte hörte, da sich in seinem Kopf ein leiser Verdacht geregt hatte. Jetzt zitterte er wieder, aber mit dem Wissen, dass sein Verdacht richtig gewesen war. "Man sieht sich dann.", sagte der Mann mit einem leisen Lachen in der Stimme und Vernon hielt ihm die Haustür auf und danach die Autotür, als der Fremde Harry auf den Beifahrersitz setzte und anschnallte. Während der Fahrt versuchte Harry, den Mann nicht anzusehen und drehte seinen Kopf Richtung Fenster. Plötzlich spürte er etwas auf seinem Schenkel und er hörte diese raubtierhafte Stimme. "Du bist wunderschön, Vernon hat nicht zuviel versprochen." Harry schloss die Augen und hoffte, dass alles nur ein Albtraum war. Er würde aufwachen. Der Wagen hielt. Die Fahrertür wurde geöffnet und wenig später wurde Harry aus dem Wagen gehoben. In einer Wohnung wurde er sanft auf ein Bett gelegt. "Ich liebe Handschellen und du?" Es machte klick und seine Hände waren gefesselt. Er öffnete die Augen, die er davor fest zugepresst hatte und starrte den Mann an. Er wollte an den Handschellen ziehen, die ihn unbarmherzig an das Bett fesselten, aber seine Arme bewegten sich keinen Millimeter. Mit angstgeweiteten Augen beobachtete er den Mann, der sich langsam das dunkelblaue Hemd aufknöpfte und damit mehr sonnengebräunter Haut entblößte. Harry legte seinen Kopf auf die Seite und drehte das Gesicht von dem Mann weg. Er kniff die Augen zu, als er ein Gewicht auf dem Bett spürte, das ihm verriet, dass der Mann auf ihn zukrabbelte. Sein Kinn wurde mit einem Ruck herumgedreht und der Mann presste seine gierigen Lippen auf Harrys. Das Zittern setzte wieder ein und verging auch nicht, als der Mann sich zurückzog. "Wir beide werden viel Spaß zusammen haben." Ein gehässiges Lachen folgte, das Harry bis zur "dritten Runde" verfolgte, ehe er es endlich schaffte, seinen Geist abzuschalten und in einer wunderschönen Mondlicht-überfluteten Landschaft zu verschwinden, in der er auf einer Wiese stand und der Wind sanft durch die Bäume rauschte. Ein Friedhof. Harry wusste nicht warum, aber er fühlte sich wohl. Bis dahin hatte er alles in vollen Zügen genießen dürfen. Das Nächste, woran er sich erinnerte, war, dass sein Onkel wütend auf ihn gewesen war. "Streng dich beim nächsten Mal mehr an." Dieser Satz hallte immer und immer wieder durch seinen Kopf. Harry sank auf die Knie und schluchzte ungehemmt. Er brauchte noch einige Minuten, bis er wieder klar war, dann stelle er die Dusche ab und ging, ein Handtuch um die Hüften gewickelt, in sein Zimmer. Er rubbelte seine Haare und sich selbst trocken, bevor er in ein paar schwarze, unten leicht ausgefranste Jeans stieg und in ein schwarzes T-shirt schlüpfte, über das er eine schwarze Kapuzenjacke zog, deren Reißverschluss er zuzog so weit es ging. Dann schlüpfte er in ein paar ausgelatschte Turnschuhe, die er noch von den Dursleys hatte. Er setzte sich ans Fenster und sah dem Sonnenaufgang zu. Zum Glück war er gerade richtig fertig geworden, um die gelbe Sonne am Horizont auftauchen zu sehen. Ein neuer Tag, der eigentlich nur noch besser werden konnte. Innerlich fröstelte er, aber das war ihm egal. Er wollte glauben. Er wollte glauben, dass es schlimmer gar nicht mehr werden konnte und dass er daher mit seinem Umzug nur gewinnen konnte. Und wenn der Dunkle Lord der Einzige war, der ihn aufnehmen wollte, würde er eben dorthin gehen. Er war so in Gedanken, dass er nicht bemerkte, wie Lucius hinter ihm erschien und so schrak er zusammen, als er die kalte Stimme hinter sich hörte. "Eine sehr sinnvolle Beschäftigung, Potter.", spöttelte er. Harry drehte sich um. Er durfte keine Schwäche zeigen. Alles war in Ordnung. Offensichtlich war heute der dritte Tag und Lucius war nur hier, um ihn abzuholen. Er war noch nie so froh gewesen, einen Malfoy zu sehen. Vor allem diesen ganz speziellen Malfoy. "Wie sind Sie hier reingekommen und warum holen ausgerechnet Sie mich ab?" Der Blonde schnaubte. "Du fragst mehr, als gut für dich ist." Harry schob ihn sanft, aber bestimmt auf die Seite und zog den Koffer aus seinem Schrank. Es war ein Hinweis darauf, dass er eine Antwort erwartete und er schien auch verstanden worden zu sein. "Ich bin appariert, da die Schutzzauber ja nicht funktionieren und meinen Auftrag, dich abzuholen, habe ich vom Lord bekommen." Nun, er schien ja auch nicht zu wissen, warum er diesen Job machen musste. Aber die Sache mit dem Schutzzauber hätte er sich auch selbst denken können. "Vater traut Ihnen also zu, Ihre Wut gegen mich im Zaum zuhalten und mich sicher abzuliefern?" Harry zog eine Augenbraue hoch. Den kalten Bastard zu spielen war einfacher, als er gedacht hatte. "Offensichtlich.", antwortete Lucius trocken. Harry packte die Sachen, die sonst unter seinem losen Dielenbrett lagerten, ein. "Wie reisen wir?" "Portschlüssel. Wir machen einen kurzen Zwischenstop in London." "Das ist super, ich muss zu Gringotts." "Und ich werde gehen.", sagte er scharf, als Lucius Einwände vorbringen wollte. "Das war nicht im Plan.", versuchte er sich doch noch Gehör zu verschaffen. "Das ist exakt der Plan.", sagte Harry kalt. "Oder was denken Sie, wofür der Zwischenstop gut sein soll?" Malfoy sah ihn fragend an und der Gryffindor seufzte. Konnte man so schwer von Begriff sein? "Die offizielle Version ist, dass ich weggelaufen bin und mir eine Wohnung in Muggellondon gesucht habe. Und was werde ich da logischerweise tun?" "Geld holen?", Lucius klang unsicher. "Volltreffer. Wenn wir in London ankommen, trennen wir uns und treffen uns eine viertel Stunde später wieder an der gleichen Stelle." Der Blonde machte wieder den Eindruck, als wolle er widersprechen. "Ich reiße alleine von "daheim" aus, also ist es verdächtig, wenn ich mit Ihnen in der Winkelgasse gesehen werde. Ist das verständlich?" Lucius nickte nur, und hielt ihm einen Tennisball entgegen. Er schien begriffen zu haben, auch wenn ihm die Art der Muggel zu denken nicht sehr geläufig war. Sie standen in einer verlassenen Ecke, genau neben einem Betonpfeiler. "Schön. Ich gehe jetzt.", er nickte Lucius zu und machte sich vollbeladen mit seinen Taschen auf den Weg zu Gringotts, wo er eine beträchtliche Summe Geld abhob. Die Kobolde stellten keine dummen Fragen, sondern gaben ihm sein Geld und wandten sich dann anderen Beschäftigungen zu, da um diese Zeit kein Mensch in der Bank war. Harry hielt bei einem Automaten an, und kaufte sich 10 Päckchen Zigaretten, da sie schließlich für den Rest der Ferien reichen mussten. Diese verstaute er in seinem schwarzen Rucksack und ging dann zum Treffpunkt zurück. Je eher er wegkam, desto besser. Lucius war noch nicht da, weshalb Harry beschloss, eine zu rauchen. Die Zigarette bestand fast nur noch aus dem Filter, als der Blonde um die Ecke bog. "Was tust du da?" Er betrachtete Harry misstrauisch, der gerade einen letzten Zug- einen Lungenzug wohlgemerkt- nahm und die Zigarette dann austrat. "Ich rauche." Man sah ein Fragezeichen über Lucius' Kopf schweben und Harry stieß sich, innerlich seufzend, von der Säule ab. "Nicht wichtig. Der Portschlüssel?" Lucius schien seinen schnellen Themenwechsel begriffen zu haben, denn er hielt ihn eine Sonnenbrille entgegen. "Cool. Darf ich sie behalten?" "Von mir aus. Wenn wir dort sind, brauchen wir sie sowieso nicht mehr." Harry griff nach dem Bügel und sie landeten direkt neben der Haustür. Allerdings im Haus. Voldemort kam ihnen entgegen. "Lucius. Du kannst gehen." Der Blonde disapparierte. "Also, wir haben 3 Zimmer im ersten Stock frei. Du kannst dir eins aussuchen." Harry sah seinen Vater an. Er wollte nicht der Sonne ausgesetzt werden, genau wie er nicht sehen wollte, was draußen passierte. Nun, eine Möglichkeit gab es ja. "Ich möchte in den Keller." Voldemort sah betroffen aus. "Oh. Den müssen wir dann aber ein bisschen saubermachen, er..." "Schon gut. Stell einfach ein Bett rein." "Wenn du meinst." Sie betraten die Küche und Voldemort öffnete eine der zwei anderen Türen, die sich in dem rechteckigen Raum befanden. Harry machte sich nicht die Mühe, sich genau umzusehen. Er bemerkte nur die Anrichte, die mitten im Raum stand und ihn so teilte. Dahinter waren die ganzen Küchengeräte wie der Herd usw. Links von ihnen befand sich eine Tür und die andere lag ihnen genau gegenüber, sie führte offensichtlich nach draußen. Sie gingen Treppen hinab und standen in einem kleinen Keller, in dem zwei braune Holzschränke standen und der für einen Keller trotzdem noch ziemlich sauber war. Die Treppe lag an einer der langen Seiten und die Schränke standen an der kurzen. Er fixierte die lange Seite gegenüber der Treppe und da sie frei war, fiel ihm seine Entscheidung leicht. "An die Wand hätte ich gerne ein Bett." Harry deutete auf die Wand rechts von der Treppe und Voldemort sah ihn an. "Das ist dein Ernst, oder?" "Es kann auch ein einfaches Klappbett sein, mir egal." Das Bett erschien. Es war komplett schwarz bezogen. Harry stapfte hinunter und stellte Koffer und Rucksack neben dem Bett ab, bevor er sich darauf fallen ließ. Voldemort sah ihn fragend an. "Ich wäre gerne allein, wenn es dir nichts ausmacht." Er war erschöpft und der Schock saß ihm immer noch in den Knochen, er konnte jetzt keine Menschen in seiner Nähe haben. Es war ohnehin ein Wunder, wie er bis jetzt durchgehalten hatte. "Oh, natürlich", stotterte sein sichtlich verwirrter Vater. "Und schließ hinter dir ab!", rief Harry ihm noch zu, bevor er die Tür schloss. Der Gryffindor saß mit dem Rücken gegen die Betonwand gelehnt und die Arme auf seine Knie gestützt da. Die Schuhe hatte er abgestreift. Er zündete sich seine erste Zigarette an und inhalierte tief. Genau das richtige, um den Schock zu verarbeiten. Er legte den Kopf in den Nacken und blies Rauch an die Decke. Einige Stunden später kam Bella durch die Haustüre gestürmt. Sie war schrecklich zerzaust und hatte einen Schnitt am Arm, der blutete, als gäbe es kein Morgen. "Wo ist mein Sohn!", blaffte sie ihren "Meister" ziemlich respektlos an. Dieser hob abwehrend die Hände. "Willst du nicht erst deine Verletzung versorgen?" "Wo. Ist. Mein. Sohn?", knurrte die Schwarzhaarige und Voldemort seufzte. "Er sitzt im Keller und raucht eine nach der Anderen." "Er sitzt im Keller? Und er tut was?" Tom war sichtlich unwohl in seiner Haut, er sorgte sich um den Jungen. "Er wollte nur ein Bett im Keller und seine Ruhe, mehr nicht. Da sitzt er jetzt und raucht Muggeldrogen" "Drogen?! Bring mich sofort zu ihm!" "Er wird dich nicht sehen wollen, Bella.", erwiderte der Lord sanft, aber bestimmt. "Ich bin seine Mutter! Wenn ich von ihm verlange, mit mir zu sprechen, hat er das zu tun!" Die Mutter seines Sohnes befand sich definitiv in einem Stadium, in dem man ihr lieber nicht über den Weg lief, denn normalerweise gab sie keinen solchen absurden Quatsch von sich. "Wir sollten warten, bis er die Sache mit Sirius erfahren hat, sonst ist sein erster gelungener Unverzeihlicher vermutlich ein Avada auf dich." Bella schnaubte. "Als ob er das könnte!" "Oh, durchaus. Wenn du ihn sehen würdest, wüsstest du, was ich meine." Er hielt der aufgebrachten Frau einen kleinen Spiegel hin, der den Keller zeigte. Harry saß immer noch in der gleichen Position, auch wenn er jetzt nur noch Jeans und T-shirt trug. Die einzige Bewegung, die er machte, waren die regelmäßigen Züge an der Zigarette. Ansonsten starrte er einfach ins Leere. "Was hast du mit ihm angestellt?", fauchte Bella wütend. "Nichts. Er ist schon die ganze Zeit so." "Unmöglich!", sagte Bella empört. "Tatsache.", konterte Voldemort. "Und heil endlich deinen Arm! Ich finde es nicht gut, wenn du verblutest, aber noch weniger gefällt es mir, wenn du dabei diesen teuren Teppich ruinierst." Die Schwarzhaarige schnaubte, bevor sie einen Heilspruch auf ihren Arm sprach. "Besser?", fragte sie spöttisch und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Ablage, die sich praktischer Weise auf Hüfthöhe befand. "Besser.", kam die trockene Antwort. "Also, kann ich jetzt zu ihm?" Sie klang fast ein bisschen kleinlaut. "Tut mir leid, mein Schatz. Aber ICH bin der böse, dunkle Lord und deshalb gebe ICH hier die Befehle. Solange ich es sage, wirst du dich von ihm fernhalten. Wenn nicht, sei dir einer schmerzhaften Bestrafung sicher. Hast du mich verstanden?" "Ich habe verstanden.", sagte sie matt. "Gut, dann ziehe ich mich jetzt zurück, das solltest du auch tun." Er schritt mit wehenden Roben davon und Bella starrte ihm hinterher. "Er hätte mir wenigstens den Spiegel lassen können.", schmollte sie, bevor sie sich ebenfalls in ihre Gemächer zurückzog, um zu duschen. Es waren mehrere Tage vergangen, seit Harry in das Haus seines Vaters gekommen war. Aber er aß nichts und er schlief auch nicht, sondern starrte die ganze Zeit ins Leere, während er eine Zigarette nach der Anderen rauchte. Bella sah ihn im Spiegel und raufte sich die Haare. "Wenn der Junge nicht bald etwas isst, dreh ich ihm den Hals um!" "Das wäre kaum Sinn der Sache, Bella.", versuchte Tom sie zu beruhigen. "Wir müssen warten, bis Sirius kommt, er wird den Jungen zur Vernunft bringen." "Wieso, was hat der Junge denn?", ertönte Sirius' Stimme aus dem Türrahmen, in dem er lässig lehnte. Er trug eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd, darüber eine halboffene, schwarze Robe, seine Haare waren auch ein Stück gewachsen und hingen ihm in die Augen. "Er isst nichts.", sagte Voldemort knapp. "Ich werde sehen, ob ich meinen Kleinen zur Vernunft bringen kann." "Deinen Kleinen?", fuhr Bella auf. "Er ist mein Sohn!" "Nur kannst du nicht mit "deinem Sohn" sprechen, bevor ich ihn nicht zur Vernunft gebracht habe.", grinste Sirius und spazierte die Kellertreppe hinunter, während Bella ihm hinterher knurrte. Harry saß da und tat gar nichts. Er wusste, dass es blödsinnig war. Sein Vater würde ihm ganze Lebensmittelläden leer kaufen, wenn er es wünschte, aber jetzt wollte er nicht mehr essen. Statt dessen verkroch er sich im Keller. Das kleine Fenster, das an der kurzen Seite zwischen den Schränken war, hatte er mit einem Stück Karton verbarrikadiert, damit kein Licht herein scheinen konnte. Er sperrte sich selbst in seiner eigenen Kindheit ein, warum wusste er nicht. Schlafen konnte er auch nicht, genau wie damals. Nur fürchtete er sich jetzt nicht mehr vor der Dunkelheit, die unmittelbar vor ihm und in ihm war, sondern vor dem, was draußen passierte. Wenn er dann doch noch schlafen konnte, fragte er sich beim Aufwachen, warum er überhaupt noch lebte. Denn jetzt, wo er die Möglichkeit hatte zu leben, merkte er, dass er gar nicht wusste, wie das wirklich war. Er hörte, wie jemand den Keller betrat, nahm aber nicht wirklich Notiz davon. Jemand setzte sich zu ihm aufs Bett und berührte seinen Handrücken. "Harry? Ich bin's, Sirius." Er nahm einen letzen Zug, bevor er die Zigarette in den völlig überfüllten Aschenbecher ausdrückte und realisierte dann das Gesagte. Seine Augen fixierten die verschwommene Gestalt, die er vor sich hatte und langsam erkannte er seinen Paten. "Sirius?" Der Angesprochene grinste ihn an. "Ich bin's und ich bin sehr lebendig." Zur Demonstration nahm er Harry in die Arme. Dieser starrte nur gerade aus und murmelte leise. "Ich sehe schon wieder Dinge, die nicht da sind. Er ist tot. Ich sehe Dinge, die nicht da sind." Der Animagus sah Harry direkt in die Augen und schüttelte ihn ein bisschen. "Ich BIN da! Du hast keine Halluzinationen." Harrys Augen fixierten ihn langsam. Der Junge machte den Eindruck, als würde er aus einer Trance aufwachen. "Sirius?" "Harry?" Sirius legte eine Hand auf seine Schulter und Harry zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. An dem bestürzten Gesicht seines Paten sah er, dass er etwas falsch gemacht hatte. "Bist du in Ordnung?" , dachte Harry in einem Anflug von Galgenhumor. Harry fiel nur eins ein, er warf sich in Sirius' Arme. Dieser schien ziemlich überrascht über die plötzliche Reaktion seines Patenkindes, schob es aber auf den Schock, den Harry offensichtlich hatte, da man ja nicht jeden Tag seinen totgeglaubten Paten wiedersah. Er wuschelte dem Gryffindor glücklich lächelnd durch die Haare. Das war sein Kleiner, den er hier im Arm hielt. Er hatte vergessen, wie gut sich das anfühlte. Harry schob ihn ein Stück von sich weg. "Wie kommt's, dass du lebst?" Harry sah ihn aus gespielt tränenverhangenen Augen an, was Sirius nicht bemerkte, da er selbst zu aufgewühlt durch das Wiedersehen war. "Bella", Harry knurrte, als der Animagus den Namen seiner Mutter erwähnte und dieser hob eine Augenbraue. "Bella hat mich nur betäubt, dann sofort hierher teleportiert. Ich bin im Wohnzimmer aufgewacht. Ich musste mich leider bedeckt halten und muss es auch jetzt noch." "Das ist ja nichts Neues." Sirius erschrak über die kalte Stimme des Gryffindors, die grünen Augen waren nun trocken und anstatt sich die Augen auszuheulen, wie er es eigentlich von Harry erwartet hatte, sah dieser ihn nur mit distanzierten, kalten, abwesenden Augen an. Als würde er durch ihn hindurch sehen. Sirius fand diesen Gedanken ziemlich unheimlich, aber Harry sprach weiter, bevor er ihn vertiefen konnte. "Sirius, ich bin wirklich froh, dass du noch lebst und vor nicht allzu langer Zeit, hätte ich alles darum gegeben, dich wiederzusehen, aber die Dinge haben sich geändert." Obwohl die Worte sanft gesprochen waren, hatte der Animagi plötzlich einen Kloß im Hals und ein ungutes Gefühl im Magen. Was wollte ihm sein Patenkind sagen? "Ich kann dich nicht noch mal so lieben, wie damals. Dich noch mal zu verlieren würde ich nicht verkraften. Ich brauche Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, dass du wieder da bist." Es klang wie auswendig gelernt. Harry streichelte ihm über die Wange, aber den Schock, den er seinem Paten soeben beigebracht hatte, konnte er ihm damit nicht nehmen. Sirius schluckte schwer. "Ich denke, ich verstehe dich und ich werde dir soviel Zeit wie nötig geben. Aber ich möchte, dass du immer im Hinterkopf behältst, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du Probleme oder Sorgen hast, ja?" Harry nickte. Er zog den Erwachsen noch in eine schnelle Umarmung, bei der jedes kleine Detail des Mannes absorbierte. Vom Licht, dass in seinem Haar spielte, bis zu dem angenehmen Geruch, der für Harry eine sehr lange Zeit für "Zuhause" gestanden hatte. Dann löste er die Umarmung wieder und gab ihm einen leichten, fast zärtlichen Schubs Richtung Tür. "Ich wäre jetzt gerne wieder allein." Sirius nickte. Er stand auf und ging zu Tür, dort drehte er sich nochmal um. "Ach, Harry, deine Mutter will mit dir sprechen." Aus irgendeinem Grund wurde Harry sauer. "Ich mit ihr aber nicht!!" Er zündete sich eine Zigarette an und stellte dabei fest, dass seine Hand ziemlich übel zitterte. Als er den ersten Zug nahm, ging es zurück. Sirius kam die Treppe wieder ein Stück herunter. "Sie macht sich Sorgen um dich. Du solltest wenigstens etwas essen." In Harrys Augen blitzte es auf. "Das ist mir egal! Von mir aus kann sie sich tot sorgen, sag ihr das!" "Das muss ich ihr nicht sagen, sie steht in der Küche und hat dich sicher gehört." Harry schnaubte. War das zu fassen? Am Ende hatte sie Sirius vorgeschickt, um ihn zu beruhigen, dass er nicht gleich auf sie losging, sondern ihr eine "Chance" ließ, ihre Version der Dinge darzustellen. Ok, das wäre vermutlich nur fair gewesen, aber er war ein verdammter sechzehnjähriger Teenager, niemand konnte von ihm erwarten, dass er "Fair" war, was immer dass auch bedeutete. Er hatte sogar das gute Recht, unvernünftig zu sein. "Das ist mir egal! Von mir aus kann sie da oben verrotten! Mach bitte die Tür hinter dir zu!" Sirius zuckte mit den Schultern und schloss die Tür. Keine zwei Sekunden später ging die Tür wieder auf. Wäre sie verschlossen gewesen, hätte die ziemlich saure Bellatrix Lestange, die gerade mit Sirius am einen und Voldemort am anderen Arm hängend, in den Raum stürmte, die arme Tür vermutlich eingetreten. "Harry Lawrence Black!" Harry zuckte zusammen. Vermutlich lag es daran, dass er diesen Namen noch nie in Kombination mit einem vorwurfsvollen Ton gehört hatte. Plötzlich war ihm bewusst, wie Ron sich bei Mrs Weasleys Wutausbrüchen gefühlt hatte. Er beruhigte sich genug, um seine Zigarette wieder ruhig zu halten, und seinen Eisblick aufzusetzen, während Bella Sirius und Tom förmlich aus dem Raum kickte. Sie wuselte die Treppe herunter und baute sich, die Hände in die Hüfte gestemmt, vor ihm auf. "Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst, aber dass ist keine Information, die man an Fremde weitergibt." "Sirius ist kein Fremder, Mutter." Er spie das Wort förmlich aus. "Ich bin deine Mutter, wie du so richtig erkannt hast, also erwarte ich Respekt! Hand aus der Hosentasche und das hier" sie nahm ihm die Zigarette aus dem Mund "rauchst du auch nicht, wenn ich mit dir rede! Was Fremde angeht, mein Cousin gehört nicht direkt zur Familie und je früher du dich an die Regeln gewöhnst, umso besser." Harry sah sie nur an und hob dann eine Augenbraue, als sie fertig war, über ihn zu wettern. "Ich werde mich so verhalten, wie ich es für richtig befinde und den Ort werde ich ganz sicher auch selber bestimmen. Ich bin nicht so blöd, deine Autorität vor irgendwelchen Death Eatern zu untergraben, vielen Dank auch. Ich halte mich an meine eigenen Regeln, und wenn euch das nicht passt, gehe ich eben wieder. Macht euch keine Illusionen, nur weil ich von euch abstamme, bin ich noch lange nicht auf eurer Seite. Ich werde keine Familienmitglieder verraten, also sind eure Pläne sicher bei mir, aber ich werde kein dunkles Mal annehmen, und ich bin NICHT einverstanden mit eurer Art, Muggel zu behandeln. Wenn das zu schnell war, du weißt ja, wo du mich findest. Jetzt trab ab, ich will alleine sein." Er machte eine Handbewegung, als würde er eine Mücke verscheuchen. Bellas Gesicht wechselte von der unbegrenzten Wut, die es soeben noch hatte, auf Fassungslosigkeit. Sie ließ sich auf das Bett fallen und zog gedankenverloren an der Zigarette. "Das ist meine.", sagte Harry sauer und nahm ihr die Zigarette wieder aus der Hand. "Hast du noch irgendwas WICHTIGES zu sagen?" Bella sah ihn an, dann grinste sie. "Willst du Popcorn?" "Bitte, hä?" Harry fiel fast die Kippe aus dem Mund. "Wir gehen hoch in die Küche und ich mach uns welches, was hältst du davon?" "Du isst Muggelsachen?" Er stellte fest, dass er gar nicht sauer auf sie sein konnte, wenn sie nicht sauer auf ihn war, mit Flüchen bedrohte, oder ihn sonst anderweitig mit böse verzerrtem Gesicht beschimpfte. "Natürlich esse ich Muggelsachen. Ich esse jede Kalorienbombe, die mir in die Finger kommt, schließlich muss ich noch ein bisschen zunehmen, die Hungerkur in Askaban ist nicht gut für die Gesundheit und Untergewicht ganz sicher auch nicht. Komm." Sie schnappte ihn am Arm und er drückte noch rechtzeitig die Zigarette im Aschenbecher aus, bevor sie ihn die Treppe hochschleifte. Sie riss die Tür auf und Sirius und Tom sahen irgendwie ertappt drein. "Hinsetzen." Sie drückte Harry in einen Stuhl, bevor sie Tom einen kleinen Spiegel aus der Hand nahm. "Den brauchst du nicht mehr." Sie tippt ihn mit ihrem Zauberstab an. "Finite Incantatem." Dann legte sie ihn auf die Seite und nahm eine Tüte Fertigpopcorn aus dem Schrank. , dachte Harry säuerlich. Aber immer die wichtigen Dinge im Auge behalten "Was war denn mit dem Spiegel?", fragte er mit unschuldigem Gesicht. "Er war so verzaubert, dass man deinen Keller sehen konnte. Aber nur, weil wir uns Sorgen um dich gemacht haben. Willst du nicht doch lieber ein Zimmer im ersten Stock haben?" Sie stellte die Tüte in die Mikrowelle (Moment mal! Mikrowelle???) und schaltete sie an. "Ihr habt mich bewacht???" "Aber Darling, natürlich haben wir das. Du warst schwer suizidgefährdet. Aber wer so schreien kann, dem geht's definitiv nicht allzu schlecht." Sie drehte sich zu einem Radio um, und drehte an verschieden Knöpfen. "Ihr habt ja nichts dagegen, wenn ich Musik anschalte, oder Jungs?" Allgemeines nichtsagendes Gebrummel war die Antwort. Harry vermutete, dass weder Sirius, noch Tom es wagten, Bella zu widersprechen und ihm selbst war es ziemlich egal. "Nun Lawrence, über Politik können wir nachher noch reden, ich habe ehrlich gesagt gerade keine Lust, lange Erklärungen über mich ergehen zu lassen." Harry wusste erst nicht, wovon sie redete, aber dann fiel ihm ein, dass er ja vorhin erwähnt hatte, er stehe nicht auf der Seite seines Vaters. Nun, da würde er sich wohl noch ein bisschen gedulden müssen, bevor er Antworten bekam. "Von mir aus." Sie drehte sich um und strahlte ihn an. "Möchtest du ein Glas Orangensaft?" Der Tag konnte nicht noch verrückter werden. "Äh, gerne." Die Erwachsen wunderten sich, dass Harry plötzlich so schüchtern klang, was aber einfach dran lag, dass er es nicht gewohnt war, etwas angeboten zu bekommen. Seine Mutter stellte ihm ein Glas vor die Nase und schenkte es halb voll. "Willst du Wasser rein?" "Äh, ja bitte." Sie schenkte ihm Wasser dazu, ohne sich davon stören zu lassen, dass es hinter ihr in der Mikrowelle krachte. Harry wurde stutzig. Drei Gesichter sahen ihn erwartungsvoll an und Bella schob das Glas noch ein bisschen weiter in seine Richtung. "Warum trinkst du es nicht? Magst du keinen Orangensaft?" Etwas stimmte nicht. Er kannte diese Situation. Er hörte eine Stimme so klar und deutlich, als würde sie neben ihm ertönen und nicht in seinem Gedächtnis. "Harry, du bist sicher durstig, ich mache dir ein Glas Orangensaft." Ihm wurde übel. Er schob das Glas so weit von sich weg, wie möglich. Er wurde sich erst der Wirklichkeit wieder bewusst, als er von drei Augenpaaren fragend gemustert wurde. "Äh, ich hätte doch lieber eine Flasche Wasser. Noch versiegelt wenn's geht." Sechs Augenbrauen hoben sich fragend. Und Harry fühlte sich genötigt zu lächeln. "Mir ist nicht nach Orangensaft, trotzdem danke." Bella zuckte mit den Schultern. "Wenn du meinst." Sie bückte sich, und zog unter der Ablage einen Kasten mit Wasserflaschen hervor. "Hier, bitte." Harry nahm sich eine, prüfte, ob sie auch wirklich noch versiegelt war und öffnete sie dann. Er nahm einen großen Schluck und grinste in die Runde. "Es geht nichts über eine Flasche Wasser bei dieser Hitze." "Äh, Harry. Draußen ist gerade ein Wärmegewitter, falls du das nicht gemerkt hast.", lenkte Sirius ein. Harry sah aus dem Fenster und tatsächlich stürmte es draußen ziemlich übel. "Ähm, das hab ich wohl gar nicht mitbekommen, im Keller und so..." Er verschloss die Flasche wieder. "Und wenn ihr nichts dagegen habt, werd ich mal wieder runter gehen." Er sah Tom an und als dieser nickte, verzog sich der schwarzhaarige Gryffindor wieder in den Keller. Die Flasche nahm er mit nach unten. Die nächsten Tage ließ er sich regelmäßig zum Abendessen oben sehen, da ihm sonst seine Eltern aufs Dach stiegen und Bella so lange in den Hungerstreik trat, bis er auch etwas aß. Warmes Essen gab es gewöhnlich immer nur abends, da Bella mittags immer unterwegs war. Harry begann richtig, sich an die Beiden als seine Eltern zu gewöhnen und Sirius befand sich die meiste Zeit auch im Haus. Sie diskutierten ausführlich über die Vergangenheit und Harry erfuhr, dass Tom die Potters aus Rache getötet hatte. Er hatte eine Zwillingsschwester gehabt, war aber sofort von ihr getrennt worden. Sie kam in eine Pflegefamilie, er in ein Heim. In Hogwarts war sie nach Ravenclaw gekommen und hatte sich später Dumbledore angeschlossen. Ihren Ehemann hatte Tom nie kennengelernt, da sie nicht wusste, dass sie einen Bruder hatte und Dumbledore alles tat, um sie von Tom fernzuhalten. Als dann ihre Tochter Nerenia ein Jahr alt war, gab Dumbledore den Longbottoms den Befehl, sie und ihren Mann zu töten, unter der Angabe, dass die Beiden auf die dunkle Seite gewechselt hätten. Ihre Tochter kam in eine Pflegefamilie. Bella war losgezogen um sich an den Longbottoms für diese Tat zu rächen und Tom hatte die Potters aufgesucht. Sie hatten mit der Sache nicht wirklich etwas zu tun, aber waren Dumbledores Lieblinge und es gab die Regel: Einer von uns für zwei von denen. Tom hatte Bella nichts von dem Unternehmen gesagt, sonst hätte er erfahren, dass sich sein Sohn noch bei den Potters befand, und das Bella mit Lily befreundet war. Bella hatte Harry bei Lily gelassen, da sie wusste, dass Dumbledore hinter ihrem Sohn her war, um ihn zu töten und es offensichtlich der beste Ort war, ihn genau unter der Nase des alten Zauberers zu verstecken. Tom und James wussten davon nichts und Bella selbst landete in Askaban, bevor sie ihm Bescheid sagen konnte. So hatte also Toms Hetzjagd auf seinen eigenen Sohn begonnen. Das einzige ungelöste Rätsel war, wie ihm sein Vater verriet, wie Harry überlebt hatte. Aber das war ja nun wirklich nichts Neues. Harry nahm das Buch, das er von Tom bekommen hatte, und las es noch mal von vorn bis hinten durch, in der Hoffnung, eine Antwort zu finden. Er las gedankenverloren die letzten Zeilen, während er einen Apfel mit seinem Taschenmesser von Sirius zerschnitt. Die letzen Worte des Buches machten einfach keinen Sinn. "Und nur die, die den Toten näher sind als den Lebenden können alle Geheimnisse dieses Buches lüften." Was sollte das? Den Toten näher als den Lebenden... Er rutschte mit dem Messer ab, als er sich etwas bequemer hinlegen wollte und schnitt sich böse in den Finger. Das Blut schoss sofort aus der Wunde und tropfe an seinem Finger herab auf das Buch. Das war typisch. Harry wollte sich gerade über sein Pech aufregen, als das Buch zu glühen begann und da plötzlich einige Seiten mehr waren. Wie konnte denn das sein? Es gab ein ganzes Kapitel mehr in dem Buch. Es war seltsamer Weise mit der Überschrift Das größte Geheimnis Salazar Slytherins bezeichnet. Harry überflog die Zeilen. Es stand irgendwas von wahrer Erbe und besonderer Begabung drin. Und die Tatsache, dass Salazar nicht nur ein Parselmund und großer Magier gewesen war, sondern dass er ein Nekromant war, genau wie jeder, der dieses Kapitel mit der Hilfe seines Blutes öffnen konnte. Nekromanten, erfuhr Harry, galten offiziell nicht als Menschen. Sie waren Totenbeschwörer, die Leichen aus ihren Gräbern zu sich rufen konnten. Es waren noch einige Fähigkeiten mehr aufgelistet, mit denen Harry sich jetzt noch gar nicht auseinander setzten wollte. Aber sicher war, dass Nekromanten als mächtige schwarzmagische Wesen galten, die von Menschen und Vampiren gleichermaßen verfolgt wurden. Von den Menschen, da sie ihnen die Lebensenergie entziehen konnten, so lange bis der betroffene Mensch starb. Diese Fähigkeit war bei starken Nekromanten besonders ausgeprägt und konnte auch unabsichtlich benutzt werden, wenn der Nekromant sich in einer lebensbedrohlichen Situation befand. Normalerweise brauchte man dafür Körperkontakt, aber wenn eine andere Verbindung zwischen den beiden Beteiligten bestand, ging es auch ohne. Von den Vampiren wurden sie verfolgt, weil ein mächtiger Nekromant einen Vampir aus seinem Totenschlaf erwecken und kontrollieren konnte. Und, wie Harry aus dem DADA-Unterricht wusste, mussten sogar alte und mächtige Vampire, die sich normalerweise dem Ruf widersetzen konnten, sich von Zeit zu Zeit in diesen Totenschlaf versetzen. Jetzt war ihm klar, wie er überlebt hatte! Er schnappte das Buch und polterte die Treppen hoch, um seinen Vater zu finden und ihm zu erzählen, was er rausgefunden hatte. Sein Vater saß im Wohnzimmer und grübelte. Vermutlich über eben dieses Thema, da sie über nichts anderes sprachen, seit sie ihre groben Prioritäten, die anderen Gebiete betreffend, geklärt hatten. "Weißt du, was mir einfach nicht in den Kopf will?", fragte Voldemort, als hätte Harry schon die ganze Zeit in der Tür gestanden und seinen inneren Monolog mit angehört. "Wie hast du den Avada überlebt? Ich meine, ich habe diesen Schutzzauber auf dich gesprochen und der hätte dich vor normalen Flüchen so geschützt, das du nicht mal einen Kratzer abbekommen hättest. Aber einen Avada hättest du wenn, dann nur so gut wie tot überleben dürfen. Du warst aber so gesund, als wäre dir nichts passiert und ich habe meine Macht verloren. Der Schutzschirm war aber nicht darauf angelegt, die Flüche zu reflektieren, sondern sie zu absorbieren. Warum also kam ein Avada auf mich zurück, und warum hast du so ohne Probleme überlebt?" Harry schloss die Tür und lehnte sich gegen den Tisch. "Weil dein Avada gar nicht reflektiert wurde, und ich nicht überlebt habe, so simpel ist das." Toms Kopf fuhr nach oben. "Was hast du gesagt??" "Ich sagte, dass dein Avada nicht reflektiert wurde und ich gar nicht überlebt habe, so einfach ist das." "Was meinst du damit??", die Stimme des Lords klang beinahe panisch und er saß kerzengrade in seinem Sessel, während er Harry mit geweiteten Augen musterte. "Die Sache ist so simpel, dank der Aufzeichnungen, die unser verehrter Vorfahr; möge er in Frieden ruhen; uns hinterlassen hat. Sieh dir das hier mal an." Er legte seinem verdutzten Vater das Buch in den Schoß, die ehemals letzte Seite aufgeschlagen. ""Und nur die, die den Toten näher sind als den Lebenden, können alle Geheimnisse dieses Buches lüften."", las er laut vor. "Ich frage mich schon ewig, was diese Worte bedeuten, hast du es heraus gefunden?" Harry stellte fest, dass das Buch kurz nach dem Voldemort es berührt hatte, in seinen ursprünglichen Zustand zurückgekehrt war. Er seufze und öffnete die Wunde mit dem Taschenmesser neu, dann ließ er Blut auf die letzte Seite tropfen. Das Kapitel erschien und Voldemort starrte geschockt auf das Buch. "Mit diesem Spruch sind Menschen wie Salazar Slytherin gemeint. Nekromanten. Und nur, wer einer ist, kann dieses Kapitel des Buches öffnen." Tom sah ihn aus glasigen Augen an. "Verstehst du, Vater? Dein Schutzzauber hätte mich gerade so am Leben erhalten, wenn ich nicht auf jede verfügbare Lebensenergie zurückgegriffen hätte, mit der ich verbunden war." "Mich. Wir waren durch den Zauber verbunden.", seufzte Voldemort. "Genau. Der Schild hat den Avada absorbiert, und mich gerade so am Leben erhalten, aber ich habe dir durch unsere magische Verbindung Lebensenergie abgezapft. Du warst der Meinung, der Avada wäre auf dich zurückgefallen und bist geflohen. Ich war ein Baby und hatte nicht die Macht, dir deine gesamte Energie zu entziehen. Außerdem hatten wir in diesem Fall keinen Körperkontakt. Meine eigene Energie ist aber nicht mehr vorhanden, eigentlich müsste ich tot sein, aber stattdessen hab ich keinen Kratzer abbekommen." Voldemort starrte entsetzt auf das Buch, dann auf Harry und dann wieder auf das Buch, während er ununterbrochen den Kopf schüttelte. Das Buch hatte inzwischen wieder seine eigentliche Form angenommen. Tom sah Harry ernst an. "Dir ist klar, das wir das geheim halten müssen? Nekromanten sind laut Gesetz des Zaubereiministeriums keine Menschen, sondern schwarzmagische Kreaturen." "Das weiß ich doch.", sagte Harry schnell. "Das steht auch in diesem Buch." "Aber mein Junge, hast du auch nur die leiseste Ahnung, was das bedeutet?" Harry sah seinen Vater erstaunt an, dann schüttelte er ratlos den Kopf, und setzte sich vollends auf den Tisch. "Erklär's mir." "Es bedeutet, dass du keinerlei Rechte hast, und von jedem Auror getötet werden darfst, der dich sieht, einfach dafür, dass du ein Nekromant BIST. Das ist sozusagen strafbar und der Auror, der dich tötet, würde vermutlich noch einen Orden für besondere Leistungen bekommen." Harry schnaubte. "Leben wir im Mittelalter?" "Die Menschen haben ANGST, Lawrence. Schon seit jeher sind Schwarzmagier gefürchtet, aber Nekromanten können, wenn sie richtig gut sind, ganze Friedhöfe zum Leben erwecken! Wenn jemand rausfindet, WAS du wirklich bist, dann bist du so gut wie tot." "Schöne Aussichten, aber jemanden, der schon seit sechs Jahren mit der Tatsache leben muss, dass es jeden Moment vorbei sein könnte, haut es nicht wirklich aus den Latschen. Reden wir mit Mutter darüber?" "Mit ihr schon, aber mit sonst niemanden. Es sei denn, es wird irgendwie nötig." Harry nickte, dann grinste er. "Ich wollte dich schon die ganze Zeit fragen, warum du damals Lucius geschickt hast, um mich abzuholen." Tom lachte. "Das ist ja wieder so typisch! Hast du keine anderen Sorgen?" "Im Moment? Nein." Voldemort grinste. "Ich sag's dir, aber beschwer dich hinterher nicht." "Gut. Rede endlich." "Nun, ich war der Meinung, dass er auf jeden Fall gut auf dich achten würde, und dass er vor allem an deiner körperlichen Gesundheit interessiert ist, naja, weil er zu einem gewissen Grad, wie sagt ihr jungen Leute? Ja genau, weil er auf dich steht." Harry verschluckte sich und fiel fast vom Tisch. "Das ist nicht dein Ernst, oder?" Voldemort grinste noch breiter. "Ich kann mich natürlich irren, aber ich bin schon der Meinung." "Danke, jetzt hab ich ein Trauma mehr!" "Ich sagte ja, dass du dich dann nicht beschweren sollst." "Ja, ja, ich hab's verstanden! Aber jetzt, da wir wissen, dass ich mehr oder weniger an deinem körperlichen Leiden schuld bin, kann ich irgendwie helfen?" Voldemort dachte kurz nach. "Wir könnten Bluttransfusionen durchführen, dass dürfte helfen, wenn auch nur langsam, wenn ich wirklich wieder gesund werden will, müssen wir uns natürlich was anderes überlegen." Er verwandelte einige Gegenstände, und band Harry den linken Arm ab. "Autsch!", bruddelte Harry, als Voldemort ihm die Spritze in den Arm piekste und ein kleine Menge Blut abnahm, die er dann sich selbst spritze. Die Wirkung war natürlich nur gering, aber wenn sie es täglich wiederholten, würde es bestimmt Wirkung zeigen. Er war drei Wochen im Haus der Riddles, als sein Zeugnis angeflattert kam. Dieses öffnete er mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Allzu gut konnte er ja gar nicht abgeschnitten haben. Als Erstes las er den Brief von Professor McGonagall. Sehr geehrter Mister Potter, anbei finden Sie Ihr Zeugnis mit den Ergebnissen Ihrer Ordinary Wizarding Level-Prüfungen (OWLs), des weiteren ein Antragsformular für die Fortgeschrittenenkurse, welche Sie im kommenden Schuljahr zu belegen wünschen. Bedingung ist selbstverständlich, dass Sie die entsprechenden Prüfungen bestanden haben. Des weiteren werden auf Veranlassung des Schulleiters mehrere Fächer, die Ihnen bereits im dritten Schuljahr zur Wahl standen, für die verbleibenden beiden Schuljahre als freiwillige Wahlfächer angeboten. Hierbei handelt es sich um Muggelkunde, Runenkunde, Wahrsagen, und Arithmantik, bereits belegte Kurse können selbstverständlich nicht noch einmal gewählt werden. Zusätzlich steht Ihnen eines der beiden neu eingeführten Fächer Duellieren oder Heilkunst zur Wahl. Sollten Sie wünschen, einen dieser Kurse zu besuchen, so vermerken Sie dies bitte ebenso auf dem beiliegenden Formular in der dafür vorgesehenen Spalte. Das ausgefüllte Formular ist baldmöglichst an Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberkunst, zurückzusenden, damit wir Ihnen rechtzeitig Ihre Bücherliste zukommen lassen können. Das Schuljahr beginnt am ersten September und der Hogwartsexpress wird um 11 Uhr auf Gleis 9 ¾ abfahren. Hochachtungsvoll, Minerva Mcgonagall, stellvertretende Schulleiterin P.S.: Wo stecken Sie, Harry? Er packte die Fächerliste aus, und zog dann mit einem nervösen Blick auf Bella sein Zeugnis aus dem Umschlag. "Und, wie sieht's aus?" Er drehte das Blatt hilflos in den Händen. "Also, soll ich dir alles vorlesen?" "Nein, viel zu umständlich. Komm hier her." Bella winkte ihn heran und nahm ihm vorsichtig den Zettel aus der Hand, als Harry sich auf die Sessellehne setzte. Sie beäugte sein Zeugnis kritisch. "Ein O in DADA, woran liegt denn das?", ihre Stimme troff nur so vor Sarkasmus. "Sicher nicht daran, dass ich eine "schwarzmagische Kreatur" bin, sondern an, na ja", er warf seinem Vater einen Blick zu. "Übung? Außerdem ist es mein Lieblingsfach." "In Verwandlung hast du ein E. Wie hast du denn das geschafft? "Ich hatte nicht mehr so viel Nachsitzen und damit mehr Zeit zum Üben?" "In Zaubereigeschichte bist du knapp durchgefallen, Kräuterkunde hast du knapp bestanden. Wahrsagen durchgefallen und Pflege Magischer Geschöpfe ein E. Weißt du, dass dein Zeugnis viel besser ist als Dracos?" Harry fiel fast von der Lehne. "Wie bitte?" "Er bringt immer nur Os nach Hause, da kann ich ihn gar nicht runterputzen." Harry sah irgendwo in die Gegend. "Keine Bange, das kommt schon noch.", sagte sie nebenbei, als sie auf der Liste weiterlas. "In Zaubersprüche hast du ein E, in Astronomie bist du knapp durchgefallen." Sie ließ das Blatt sinken. "Also, wenn ich mir das mal so im Großen und Ganzen ansehe, sticht mir eine Tatsache deutlich ins Auge." Harry rutsche nervös auf der Lehne herum. "Was denn, dass das Papier viel zu scharf ist, und die Tinte zu grell?" "Dir mangelt es an jeder Menge Basiswissen, mein Junge, und das werden wir jetzt nachholen." Hatte er das jetzt richtig verstanden?? "Mutter! Du willst doch nicht in den Ferien alles ab der ersten Klasse durchackern, oder?? Sag, dass ich mich irre." "Jetzt hör mal zu, Junge. Wir sind hier nicht in der Muggelschule, wo du das meiste Zeug, das du lernst, sowieso nicht brauchst. Das Hexeneinmaleins auf die harte Tour zu lernen dauert viel zu lange, und ohne Basiswissen bist du bald so gut wie tot. Nimm Zaubersprüche. Das ist was anderes als Vokabeln lernen. Wenn du in der Klemme sitzt, hast du eine größere Chance heil wieder herauszukommen, je mehr Zaubersprüche dein Wissen umfasst. Der richtige Spruch kann unter Umständen Leben retten, verstehst du?" Harry musste an Hermines Alohomorazauber denken, der in der Tat lebensrettend gewesen wäre, wenn nicht Fluffy auf der anderen Seite der Tür auf jeden gewartet hätte, der den Raum betrat. Er nickte. "Ja, ich verstehe." "Und so geht es weiter. Wenn du mehr Kräuter kennst, findest du vielleicht etwas, das z.B. Gift neutralisiert und auf die Gefahren beim Brauen von Zaubertränken muss ich dich vermutlich nicht hinweisen." "Nein, ich hab in diesem Fach schon jede Menge verbockt." "Du hast aber knapp bestanden, und als ich mit Severus geredet hab, meinte er, er würde dich in seinem Kurs aufnehmen, zumal ihn auch Dumbledore darum gebeten hat. Aber wenn du dir den kleinsten Fehler erlaubst, und in den Tests nicht gut abschneidest, musst du sofort raus aus dem Kurs." Harry seufzte. "Warum soll ich dieses Fach eigentlich noch weiter machen?" "Du wirst, ich dachte du hast begriffen, was ich dir eben erklärt habe. Je mehr Basiswissen du beherrschst, umso besser. Deswegen fangen wir auch gleich mit der Wiederholung an. Außerdem will ich, dass du den Runenkurs belegst, den sie euch Sechstklässlern für die letzten beiden Jahre anbieten." Harry stöhnte. Bei null anfangen, und dann auch noch Runen. "Vater! Sag du doch auch mal was!" Tom saß in seinem Sessel, und grinste seinen Sohn an. "Ich mische mich bei der Erziehung nicht ein, das überlasse ich deiner Mutter. Sie weiß, was sie tut, glaub mir." Harry stöhnte. "Du willst die Hände in den Schoß legen, während sie mir meine ganze freie Zeit verplant??" "Hol deine Bücher." Bella sah aus, als würde sie keinen Widerspruch dulden. Und Harry schlurfte in sein Zimmer, um die Bücher aus der ersten Klasse zu holen. "Nur Kräuterkunde und Zaubertränke, damit fangen wir an!", brüllte Bella ihm noch hinterher. "Wenn ich ihr dieses verdammte Haus um die Ohren jage, weil mein Kessel explodiert, ist es nicht meine Schuld.", schmollte er vor sich hin. Er ließ ihr seine Lernutensilien vor die Nase fallen und warf sich in einen Sessel. "Am Besten füllen wir die Wahlfächerliste sofort aus und schicken sie dann mit Hedwig zu Dumbledore. Also, was für Fächer willst du nehmen?", sie nahm eine Feder zur Hand und legte das Pergament in der Mitte hin. Harry runzelte die Stirn. "Als NEWT-Kurse Verwandlung, DADA, Zauberkunst und Heilkunst." Bella kreuzte die entsprechenden Fächer inklusive Zaubertränke und Kräuterkunde an. "Und als Zusatzkurs Alte Runen und Duellieren?", fragte sie mit ihrem Raubtierlächeln im Gesicht, bevor Harry gegen die Wahl seine beiden weniger guten Fächer protestieren konnte. Da er sowieso keine andere Wahl hatte, nickte er und Bella kreuzte auch diese beiden Fächer auf der Liste an, bevor sie ihn Harry zuschob, der den Wisch noch unterschrieb und dann in den dafür vorgesehen Umschlag stopfte. "Wie machen wir das mit deiner Unterschrift? Onkel Vernon kann und wird nicht unterschreiben, und wenn du deinen Schnörkel druntersetzt, dann kann ich nicht erklären, woher ich deine Unterschrift habe." "Das ist schon geregelt.", grinste Bella, band Hedwig den Brief um und belegte sie mit einem Schutzzauber, damit man sie weder orten, noch irgendwie anderweitig mit einem Zauber belegen konnte. "Ich habe denen einen Zettel geschickt, dass ich deine Fächerwahl in jedem Fall billige, deswegen ist der Wisch gültig, wenn er nach deinem Brief ankommt. Es bleibt schließlich dem Vormund überlassen, ob er sich in die Fächerwahl einmischt und ich habe vollstes Vertrauen zu dir." Harry schnaubte. Das war ja wieder so typisch. Sie hatte Vertrauen? Nachdem sie an seiner Auswahlliste herumgepfuscht hatte natürlich. "Dann fangen wir jetzt mit der ersten Lektion an. Schlag deine Bücher auf." Sie grinste definitiv voller Vorfreude. Jetzt war er sich endgültig sicher, die Frau war nicht nur eine Sadistin, sondern auch noch eine gemeine Sklaventreiberin. Seufzend schlug er sein Buch auf. Am Ende der ersten Lektion ließ Bella ihn eine Art Test schreiben, um zu überprüfen, ob er auch alles verstanden hatte. Es war überflüssig zu sagen, dass sie den Test selbst zusammenstellte und dass er verdammt schwierig war. Harry hoffte, dass er wenigstens diesmal irgendwas Vernünftiges produziert hatte (und alles, was unter der vollen Punktzahl lag, bedeutete durchgefallen), als sie ihm den Test abnahm und begann, unheilvoll mit einem roten Edding darauf herumzuschmieren, mit einen Gesichtsausdruck, als könne sie sich nicht entscheiden, ob sie lachen oder weinen sollte. Von Tom kam lediglich ein empörter Kommentar, dass der Edding gesundheitsgefährdende Dämpfe enthielte, und er deswegen seinen neusten Plan nicht ausfeilen könne, weil sein Gehirn an einem durch Eddingdampf verursachten Blutstau litt. Er bekam lediglich ein genervtes "Klappe, mach eben das Fenster auf." zu hören und wagte auch nicht mehr dumme Kommentare zu machen, da Bella mit jeder Zeile mehr aussah, als müsste sie demnächst jemanden ausweiden, um Stress zu abzubauen und ein bisschen zu entspannen. Sie atmete ein paar mal langsam ein und aus, und zählte innerlich vermutlich bis 10, bevor sie den Kopf hob und Harry den Zettel gegen das Gesicht drückte. "Also, das war grauenhaft. Wir wiederholen die ganze Lektion noch mal." Er riss ihr den Zettel aus der Hand, über den sie quer in großen Druckbuchstaben "Trottel" geschrieben hatte und schnaubte. "Mum. Wir haben sie doch schon fünf Mal wiederholt." Es war tatsächlich der fünfte Test, den sie hatte schreiben lassen, über ein Thema aus der ersten Klasse! "Wenn du mir zugehört hättest..." "Kommt jetzt wieder dein Basiswissen-Vortrag?" Auf Harry kam ein Dolch zugeflogen, dem er gerade noch ausweichen konnte und der jetzt knapp neben ihm in der Wand steckte. "Accio Dolch.", sagte Bella gelassen und steckte den Dolch wieder ein. "Hörst du mir jetzt zu?" Harry konnte nur nicken. Auf der ganzen Welt war vermutlich nur seine Mutter verrückt genug, ihren Sohn mit einem Dolch zu bewerfen. Er dankte Gott für seine Reflexe. "Das erste Kapitel ist eine sehr wichtige Grundlage und bevor du die Grundlagen nicht beherrschst, werden wir nicht auf das nächste Kapitel gehen. Man könnte es mit einem Haus vergleichen. Wenn das Fundament zu schwach ist, aber du immer mehr darauf baust, wird es irgendwann einstürzen, verstehst du? Bevor du diese Lektion nicht verstanden hast, bringt es gar nichts, mit der Nächsten anzufangen. Also, können wir weitermachen?" Er antwortete gar nicht, sondern öffnete brav seine Bücher. Überflüssig zu sagen, dass sie das Kapitel immer wieder von Seite 1 an durchkauten. End Chapter 3 TBC Soo, jetzt will ich mich noch herzlich bei allen Reviewern und bei natürlich bei meiner Beta-Leserin LilyAngel bedanken, dir mir bei diesem Chap wirklich enorm geholfen und an Verbesserungsvorschlägen nicht gespart hat. *ganz doll knuddel* Zum Inhalt des Chaps hab ich auch noch was zu sagen... Ich hab das wirklich ungern gemacht, einfach weil es ziemlich unwahrscheinlich und Klischee ist. Leider war's nötig für die Storyline und um noch ein viel unglaubwürdigers Klischee zu vermeiden, dass so gerne in dieser Art FF benutzt wird. Bei mir reicht es Harry einfach nicht, dass Voldie sein Vater ist, um ihm plötzlich zu vertrauen, geschweige denn ihn zu mögen oder zu ihm zu ziehen. Es musste also ein triftiger Grund her, sorry an alle, denen dieses Klischee zu Hals raushängt. Mir geht's genauso, deswegen werde ich versuchen, sie ab jetzt zu vermeiden. Hoffe, dass ich trotzdem ein bisschen Feedback bekomme. Peace, Aya. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)