Ina von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 3: 3. Teil ------------------ Sie rief Mark an. "Hi Mark! Hast du Lust mit mir eine Runde zu skaten? Ich muss unbedingt mal raus." "Na klar. Ich suche nur mal eben meine Skates und dann bin ich da." "Gut, bis gleich." "Ciao." Als Ina gerade an der Tür stand, kam auch Mark an. Zur Begrüßung küsste er sie. Wie jedes Mal löste Ina sich sehr schnell von ihm. Sie konnte es einfach nicht, egal wie lieb er auch sein mochte. Ihr fehlte etwas dabei. Mark schaute sie grinsend an. "Wo fahren wir lang?" "Korschenbroicherstr, dann Richtung Kleinenbroich und dann schauen wir mal weiter." Natürlich hatte sie ihr "Endziel" auch schon im Kopf. Sie wollte bei Sarah vorbeifahren. Mal schauen, wo sie wohnte. Vielleicht würde sie ihr sogar über den Weg laufen. Das wäre doch mal was! Also fuhren sie los. Und als sie in Sarahs "Kuhkaff" ankamen, war Ina sich ganz sicher, dass sie sie treffen würde. Sie hatte das im Gefühl. Sie spürte wirklich immer, ob Sarah irgendwo war oder nicht. So als hätte sie ein eingebautes Radargerät. Und wie es das Schicksal so wollte, kam ihnen Ina's Schwarm auf einmal wirklich entgegen. Am Ortseingang stand sie mit ihrem Hund am Feld. Ina stoppte natürlich direkt und verwickelte sie in ein Gespräch. Mit Mark an ihrer Seite, konnte ja sowieso nichts passieren. Dabei hatte sie sich versprochen, dass sie Sarah irgendwie vertrauter werden würde, wenn sie sie mal ohne Begleitung treffen würde. Toll, dies wäre die absolute Chance gewesen. Aber Mark war ja dabei. Nach der Begegnung mit Sarah war Ina total happy. Sie war so positiv aufgeladen, dass sie sich sogar von ihrem Freund küssen lassen konnte. Was schon sehr ungewöhnlich war, wenn man ihr vorheriges Verhalten betrachtete. Dabei war das Gespräch so belanglos gewesen, dass sie sich nachher garnicht mehr daran erinnern konnte. Es verging wieder einige Zeit in der Ina sich mit denselben Dingen wie vorher beschäftigte: Sarah, Jenny und ein bisschen Mark. Bei Sarah machte sie wirklich Fortschritte. Sie konnte jetzt viel besser auf sie zugehen und wurde sogar manchmal in den Pausen von ihr aufgesucht. Ina meinte jetzt schon, dass sie eigentlich fast befreundet waren. Wenn auch noch nicht sehr fest.Mit Jenny schrieb sie Mails wie eh und je. Außerdem telefonierten sie manchmal. Sie tat Ina gut und andersrum schien es genauso zu sein. Bald ging es dann auch strikt auf die Sommerferien zu. Das Wetter wurde besser, die letzten Klausuren gingen vorbei und schließlich war der letzte Schultag vor den Ferien gekommen. Nach Schulschluss wurde Ina von Mark abgeholt. Sie war immer noch mit ihm zusammen, hatte es nicht geschafft, sich von ihm zu trennen. Vielleicht versuchte ein Teil von ihr immer noch, gegen die fast unumstößliche Tatsache anzugehen, vielleicht war es aber auch der Einfluss ihrer Familie, der sie daran hinderte. Sie fuhren zum See und trafen sich dort mit ganz vielen anderen. Ina hatte ihren Bikini unter Spaghettitop und HotPants. An einer schönen Stelle schlugen Mark und sie das "Lager" auf. An diesem schönen Mittag waren sehr viele Leute auf dieselbe Idee wie Mark und seine Freunde gekommen. Auch andere aus Inas Schule erschienen dort. Auf einmal erblickte Ina "ihre" Sarah und flippte fast aus. Denn: Sie sah das erste Mal ihren wunderschönen Bauch. Trotzdem blieb sie nach außen hin voll ruhig und ging zu ihr hinüber um ein wenig zu quatschen, während Mark mit einigen Kumpels Volleyball spielte. Nach einiger Zeit hielt sie die Anspannung allerdings nicht mehr aus und verabschiedete sich erstmal. Auf ihrem Handy hatte sie eine SMS, von Jenny. "Hi Ina! Na, den letzten Tag gut überstanden? Was machst du gerade?" Natürlich antwortete sie sofort. "Ich sitze am See in Kaarst und genieße das Wetter. Und du? Wie war dein Tag? Meiner war ganz ok. :)" Dann lehnte sie sich zurück und schaute den Jungs beim Sport zu. Zwischendurch warf sie auch einen Blick auf Sarah, die immer noch ganz in der Nähe lag. Irgendwann zog sie dann das Top aus (man muss ja schön braun werden) und machte sich auf der Decke breit, schloss die Augen und fing an zu träumen. Sie dachte an Sarah, an Mark, an ihre Freunde, ihr Ziele... Und genoss auch einfach den schönen Tag, die Sonne. Sie lauschte auf die Geräusche des Wassers, die Spielkommandos, das rauschen der Stimmen, die Rufe... Zwischendurch döste sie halb ein doch nach einigen Sekunden oder vielleicht auch Minuten wurde sie wieder automatisch wach. Auf einmal wurde es kühl, jemand hatte sich ihr in die Sonne gestellt. Widerwillig öffnete Ina die Augen. Und wäre vor Staunen umgefallen, wenn sie nicht schon gelegen hätte. Vor ihr stand Jenny und lächelte sie an!!! Sie sprang schnell auf und umarmte sie erstmal. Dann ließen sich beide auf der Decke nieder. "Na, hab ich es jetzt doch geschafft dich zu überraschen? Oder habe ich dich erschreckt?", fragte Jenny. Ina war immer noch fast sprachlos vor Erstaunen. "Nein, erschreckt hast du mich nicht, nur unheimlich überrascht. Das hat lange niemand mehr geschafft", grinste sie Jenny an. Sie hatte sich wieder gefangen und war sehr froh, dass Jenny schon auf den ersten Blick genauso war, wie sie sich immer gegeben hatte. "Wie hast du mich eigentlich gefunden? Und wann bist du losgefahren? Wie kamst du überhaupt auf die Idee?", fragte sie nun. "Ach, mein Onkel wohnt hier in der Nähe, in Neuss. Und als er mir anbot ihn und seine Familie zu besuchen, habe ich die Chance gleich wahrgenommen, um dich dann auch mal zu treffen. Er fährt bald in Urlaub, ich kann auch dann noch bleiben und habe sturmfrei. Losgefahren bin ich direkt nach der Schule. Und dass ich dich gefunden habe... das ist eher Zufall. Intuition", grinste sie. "Ich freue mich echt total, dass du da bist!", sagte Ina und umarmte Jenny noch einmal. "Hey Ina!" Mark kam angelaufen um sich etwas zu trinken zu holen. "Wer ist das?", fragte er. "Das ist Jenny", stellte Ina ihre Internetfreundin vor. "Mit der ich seit längerem mails schreibe und so." "Hallo!", sagte Mark, musterte Jenny und ging dann wieder zu seinen Sportleuten. Jenny zog die Augenbrauen hoch und schaute Ina ernst an. "Ich dachte, du wolltest mit ihm Schluss machen?", fragte sie leise. Die Angesprochene senkte schuldbewusst den Blick. "Ich weiß und ich will auch Schluss machen aber irgendwie kann ich es nicht." "Aber du hast doch akzeptiert, dass du dich mehr zu Frauen hingezogen fühlst? Oder arbeitest du immer noch daran, dich umzupolen?" "Ja, ich habe es akzeptiert. Aber irgendwie..." "Ach, lassen wir das Thema. Wie geht es eigentlich Sarah?" "Ach, die sitzt da vorne." "Und dann sitzt du nicht bei ihr? Wahnsinn!", neckte Jenny sie. "Ich war vorhin schon drüben aber irgendwie mag ich nicht immer für nichts so viel investieren." "Genau wie bei mir und Lena. Aber das habe ich ja mittlerweile echt ganz aufgegeben." "Und wo bekommst du dann deine positive Motivation her?" "Das hab ich dir doch schonmal gesagt, oder?", antwortete Jenny und zwinkerte Ina zu. Diese grinste einfach nur vor sich hin und ließ ihren Blick schweifen. "Hey Ina!", wurde sie plötzlich von Jenny in die Wirklichkeit zurück geholt. "Ist das nicht Sarah, die da gerade aufsteht?" Ina schaute direkt rüber. "Ja, das ist sie. Und die, die jetzt auch aufsteht und sie in den Arm nimmt, ist Julia. Ich glaube, die hatten mal was miteinander oder haben sogar noch. Obwohl ich nur vermuten kann, dass Sarah bi ist." "Soll ich dir was sagen? Ich glaube, dass du recht hast und sie echt wenigstens bi ist." "Wir mit unserer Intuition, ne?", grinste Ina abwesend, immer noch von Sarahs Anblick gefesselt, deren schönen Körper sie bei dem sommerlichen Outfit endlich einmal ausgiebig bewundern konnte. Und das tat sie, obwohl ihre Seelenschwester Jenny jetzt neben ihr saß. Auf einmal stand Jenny auf. Ina zuckte zusammen und schaute irritiert zu ihr hoch. "Sarah geht ins Wasser. Das könnte doch eine Chance sein, nochmal etwas Zeit mit ihr zu verbringen. Oder?", meinte Jenny und zog ihre Klamotten aus. Sie hatte einen Bikini darunter, der ihre tolle Figur wunderbar betonte und zur Geltung brachte. Ina sah sie unsicher an. Schließlich ahnte sie, wie Jenny für sie fühlte und konnte nicht verstehen, wieso sie sie noch in eine andere Richtung motivierte. Daher wollte sie sich nochmal vergewissern, dass Jenny auch wirklich ernst meinte, was sie sagte und sie nicht auf irgendeine Weise testen wollte. "Meinst du wirklich?", fragte sie deshalb. "Ja klar, los jetzt!", erwiderte sie grinsend und griff Inas Hand um sie hochzuziehen. Nachdem Ina ihre HotPants ausgezogen hatte, gingen beide nebeneinander zum Wasser. Vorher rief Ina Mike noch zu: "Wir gehen eine Runde schwimmen!" Sie war sich aber nicht sicher, ob er sie überhaupt gehört hatte. Das Wasser kam ihr nach der Sonnen-Session schrecklich kalt vor. Nachdem sie einen Fuß ins Wasser gesetzt hatte, wollte sie nicht mehr weiter. "Hey Ina, jetzt stell dich doch nicht so an!", rief Jenny ihr zu, die sogar schon getaucht war und nun wieder grinsend vor ihr stand. "Das ist aber so kalt!", quengelte Ina scherzhaft. "Ach ja?", fragte Jenny teuflisch grinsend. "Jaa... blubb!", mitten im Wort hatte Jenny sich auf Ina gestürzt und sie heimtückisch untergetaucht. Als sie wieder aufgetaucht war, funkelte sie Jenny gespielt böse an. "Das kriegst du zurück!", grinste sie. "Du kriegst mich ja sowieso nicht!", drehte sich um und warf sich ins Wasser, Ina dicht auf den Fersen. Sie fiel auch nicht zurück und als Jenny auftauchte, schmiss sie sich auf sie. "Ich krieg dich nicht?", fragte Ina triumphierend, während sie noch an Jenny dranhing. "Du bist besser als ich gedacht hatte", grinste diese, "aber bestimmt rechnest du nicht... damit!", sprach sie weiter, richtete sich auf und warf Ina mit vollem Körperansatz um. Als Ina wieder stand, meinte sie lachend: "Wie bei den kleinen Kindern." "Oh ja, stimmt", erwiderte Jenny darauf und tat direkt ganz ernst. "Ist es so besser?" "Hm, nein. So ernst, das passt nicht zu dir", und berührte Jenny kurz leicht am Rücken. "Jetzt haben wir Sarah ganz vergessen", lenkte sie ab. "Wir könnten ganz einfach mal eben bei ihr an der Decke vorbei und sie ein bisschen nerven", grinste Ina nun wieder. "Ja, willst du?", fragte Jenny. "Öhm... du hast mich jetzt so toll abgelenkt, dass ich gar kein Bedürfnis mehr dazu habe." "Da siehst du mal, wie begabt ich bin." "Bist du sowieso." Wieder am "Lagerplatz" angekommen, brauchten sie sich noch nicht einmal abzutrocknen. Es war so warm, dass sich das schon von alleine erledigt hatte. "Sarah sitzt noch immer da", bemerkte Jenny. Ina schaute ausnahmsweise mal nicht rüber. "Ja und? Lass sie doch da sitzen." Ein wenig erstaunt sah Jenny sie an. Die Jungs hatten ihr Volleyballspiel mittlerweile auch beendet. Jenny sprang auf. Ina sah ihr erstaunt hinterher. Sie ging nämlich zu Sarah und Julia, sprach sie an. Die beiden nickten und folgten Jenny. An einer Stelle trennten sie sich, die zwei liefen zum Volleyballfeld und Jenny ging auf Ina zu. "Was hast du denn jetzt schon wieder für eine Idee gehabt?", fragte Ina unsicher doch trotzdem noch grinsend. "Ich hab gedacht, wir spielen eine Runde Volleyball", grinste die Angesprochene frech. "Mark, gib mir mal den Ball." Geschickt fing sie ihn auf. "Los Ina! Wir machen sie fertig!" ,Wow, ist das eine Frau', dachte Ina, während sie ihr folgte. ,Sowas von selbstsicher und natürlich... und dabei trotzdem nicht arrogant oder überheblich.' "Was träumst du denn so?" "Ich musste gerade nur ein paar Eindrücke verarbeiten, damit ich mich ganz auf das Spiel konzentrieren kann." "Ahja", bemerkte Jenny, "ich denke, wir reden dann später darüber, ok?" "Ja, mal schaun. Aber jetzt geht's erstmal los!" "Okay. Fertig da drüben?" "Jaaa", riefen Sarah und Julia rüber. "Alles klar!" Und schon ging das Spiel los. Hätte man es auf Video aufgenommen und sich genau den Wechsel angeschaut, hätte man erkennen können, dass es so aussah, als würden Sarah und Jenny "heimlich" gegeneinander kämpfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)