Chance von KaraKiro (Sanji x Nami, und ein paar Zorro x Robin Hints) ================================================================================ Kapitel 1: Bittersweet Reality ------------------------------ Wichtige Anmerkung: Ich habe mir für dieses Kapitel eine Anregung von einem 4-seitigen Mini-Doujinshi geholt. Wer ihn kennt, weiß wie niedlich er ist. xD Euch anderen wollte ich das nicht vorenthalten und hab ihn kurzentschlossen zum 1. Kap meiner FF gemacht. ^^ Chance Ein Seufzer entflieht meinen vollen roten Lippen. Da sitzt er nun hinter mir auf dem Bett. Sein Gesicht an meinem linken Schulterblatt gegraben, sein seidenes blondes Pony liegt wie ein Lufthauch auf meiner Schulter und seine starken beschützenden Arm liegen um meine Hüfte. Ich sitze zwischen seinen gespreizten Beinen, mein Rücken an seinem Oberkörper und lackiere meine Fingernägel. Ich versuche es zumindest. Warum ich ihm das erlaube? Weiß ich selber nicht. Irgendwas stimmt im Moment ganz und gar nicht mit mir. Irgendwas, ich kann es nur nicht benennen. Da ist ein seltsam unbekanntes und doch angenehm vertrautes Gefühl in meinem Bauch...Seltsam und angenehm... Seine rechte große Hand wandert zu meinem Bein und streichelt es sanft. Noch immer zeige ich keinen Wiederspruch, meine Wangen erhitzen sich nur und ich habe das Gefühl zu verbrennen. Warum schlägt mein Herz nur so schnell? Liegt es an ihm? Warum...? Als seine Hand nun zart die Innenseite meiner Schenkel berührt, entflieht meinen Lippen ein leises Protestgeräusch und ich verrutscht mit dem Pinsel, verteile den Nagellack in einer sauberen zartrosa Linie auf meinen linken Mittelfinger. Wir haben Alabasta verlassen und unser Schiff liegt jetzt an der nächsten Insel, die der Lock-Port anzeigte vor Anker. Die anderen sehen sich in der Stadt um und ich bin mit ihm alleine. Er ließ mich nicht allein auf der Flying Lamb, meinte es sei zu gefährlich für eine Frau. Merkwürdigerweise war ich tief im Inneren sehr froh über seine Gesellschaft... Über meine Schulter hinweg funkele ich ihn gespielt böse an und seine Hand rutscht auf mein Knie und ruht dort nun. "Sanji-kun...", sage ich und versuche krampfhaft mein Gesicht am erröten zu hindern, vergebens. "Solltest du nicht eigentlich Einkaufen gehen?" Ich spüre wie Sanjis Nase in meine orangenen, fast schulterlangen Haare wandert und interessiert an ihnen zu schnuppern anfängt, während er leise murmelt: "Diese perfekte Chance würde ich mir nie entgehen lassen..." Dieses Kommentar lässt mich nur noch mehr erröten, aber geschickt versuche ich meine Verlegenheit mit säuerlicher unsensiblen Gesäusel zu überspielen. "Du bist mir beim Nägellackieren im Weg!" Baka. Weiß er denn nicht, wie schnell er mich nervös macht? Seine ganzen Anspielungen und Komplimente bedeuten mir viel mehr, als ich zugeben will. Und immer tut es mir weh, wenn er die gleichen Anspielungen und Schwärmerein auch zu Vivi-chan gesagt oder sie jetzt zu Nico sagt. Er ist einfach nur ein Baka. Aber das... "Ich will dich doch nur umarmen, Nami-chan, siehst du?", sagte er, nachdem er sein Gesicht aus meinen Haaren gezogen hat. Auch wenn er verletzt ist, hört sich seine Stimme noch sanft und schön an. Sie kitzelt in meinen Ohren. Es ist eine der Stimmen, die ich am liebsten höre. "Nur ein paar Minuten, okay? Ich werde wirklich gut sein, versprochen." Ich schlucke fest meinen angestauten Klos im Hals herunter und merke wie die Temperatur meiner Wangen noch ein paar Grad ansteigt. Wie war denn das gemeint? Resignierend seufze ich und gebe nach, lasse ihn mich einfach umarmen. Es fühlt sich gut an so in seinen Armen zu liegen. Am liebsten würde ich hier für immer so liegen, mit ihm, auf meinem Bett. Das Gefühl in meinem Bauch wird stärker. Ich fühle, wie er breit lächelt. Und plötzlich wird mir klar, dass die Katze, die jeder Frau Zuneigung schenkte...verschwunden ist. Und man vermisst ihn nicht. Aber dieses Gefühl in meinem Bauch ist ein Gefühl, dass ich seit langer Zeit nicht mehr gespürt habe. Dieses süße, warme Gefühl... Ich drehe meinen Kopf leicht zu ihm nach hinten. Seine Hände ruhen nun wieder an meinem Bauch. Und ohne Vorwarnung haucht er mir einen zarten Kuss auf die Schläfe. Ein sanftes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, während ich meinen Kopf wieder meinen Händen zuwende, um weiter zu lackieren. Aber, hey...Langsam reicht es...Kannst du denn nicht genug von mir kriegen? Sanji... Plötzlich spüre ich etwas warmes, weiches und feuchtes an meinem Ohrläppchen. Ich verenge wütend meine Augen und drehe mich wieder zu ihm. "Was hast du mit ,ich werde wirklich gut sein' gemeint?!", fauche ich. Und doch war es da wieder. Diese vertraute Gefühl. Und Sanjis Zunge an meinem Ohrläppchen, es fühlte sich zu schön an... Sanji sieht aus, als hätte ihm gerade jemand sein bestes Stück abgehackt. Erbarmungslos funkele ich ihn weiterhin an. "Aber...", fängt er an. Unschuldig. Süß. "Kein aber!" Und gegen meinen Willen muss ich lächeln. Er sieht einfach nur zu süß aus, wenn er unschuldig und schuldbewusst zugleich dreinblickt. Mein Herz schlägt so schnell, dass es fast aus meiner Brust springt. Aber da ist immer noch so viel... So viele Dinge, die du nicht weißt. Über mich... Mein Lächeln verschwinden wieder hinter der aufgesetzten Maske aus Wut und Ärger. "Merkst du es nicht?", frage ich angesäuert. "Du verdirbst meine Maniküre!" Sanji lächelt zärtlich. Er sieht so gut aus... "Okay, dann mach' ich es für dich." Er nimmt sanft meine linke Hand und den Pinsel aus meiner rechten. Hinter mir lächelt er, das fühle ich. In meiner Nähe lächelt er immer. Ich muss einfach auch breit lächeln. "Baka! Das ist schwer.", sage ich leise. Es wird langsam Gewohnheit, dass ich in Sanjis Gegenwart erröte. Denn schon wieder schießt mir das Blut auf angenehme Weise in meine Wangen. Sanjis Gesicht ist nun direkt neben meinem, Wange an Wange und überrascht und glücklich stelle ich fest, dass seine Wangen genau so heiß sind wie meine. Ich bin also doch nicht nur ein Spiel für dich? "Kein Problem, ich schaff' das schon." Sanft fängt er an, meine Nägel zu bearbeiten. Seine Stimme klingt neben mir viel angenehmer, als hinter mir. Es ist so, als würden wir schon ewig so vertraut sein. Aus meinen Lippen kommt ein zufriedenes leises Geräusch. Ich schiele im selben Moment zu ihm, indem er auch zu mir sieht. Er lächelt. "Hm?", macht er. Ich lächle schüchtern zurück und schließe die Augen. Ich genieße diesen Moment der Zweisamkeit. Diesen Moment der ruhe und Geborgenheit. Ich habe das Gefühl, dass ich nur bei dir wirklich sicher bin. Auch wenn du es nicht weißt, du gibst mir Kraft. Nachdem er fertig ist, betrachte ich meine Nägel verwundert. Er ist viel besser als ich. Sie sehen viel schöner aus, als vorher. Sanji legt eine Hand auf meine Schulter. "Siehst du, war gar nicht schwer, Nami-chan.", grinst er mich an. "Soll ich dir auch deine Fußnägel lackieren?" Du hast ja keine Ahnung, was du mir bedeutest. Mit der Zeit, wurdest du mir immer wichtiger. Fast schon das Wichtigste in meinem Leben. Ich hatte es Bellemare versprochen und nun habe ich es tatsächlich geschafft. Ich habe gelernt jemandem wirklich zu vertrauen. Jemandem meine Zuneigung zu schenken. "Mh...", bejahe ich. Er lehnt seinen Kopf noch kurz an meinen und legt seine Hände für einen kurzen Moment auf meine. Was willst du mir wohl damit sagen? Was auch immer kommen wird, jetzt, in diesem Moment... Damit, was du für mich alles tust... Machst du meine Realität viel schöner, als sie vorher war. Ich grinse ihn breit an. "Tja, jetzt wo du meine Nägel lackierst...", kichere ich, "Sollten wir da nicht ein ,Mädchen-Gespräch' führen?" Sanji grinst mich mit einem charmanten und unwiderstehlichem Lächeln an. "Klar! Über welches Mädchen willst du reden?" Er streichelt sanft meinen Fuß und beginnt auch dessen Nägel zu lackieren. Dieser verrückte Smutje... Aber keine Angst, ich weiß, wie du es meinst. Und trotz all dem, mag ich dich. Ich mag dich so wie du bist. Bitte ändere dich nicht, denn ich habe es eingesehen... ...ich liebe dich... Kapitel 2: Pure Eyes -------------------- Gelangweilt lag Nami an Deck und betrachte die Wolken. Sanji... Sie machte es mir bequemer in ihrem Liegestuhl. So viele Gedanken schwirrten in ihrem Kopf umher. So vieles, was sie nicht richtig zuordnen konnte. Sie spielte alles noch mal ab, was vorhin passiert war. Seine Berührungen, seine Lippen auf ihrer Stirn, seine Hände auf ihrem Bauch... Seine Art. Es war anders, so anders als sonst. Sie liebte ihn. Konnte es selbst noch kaum glauben. Ungewollt musste sie lächeln, als das Gesicht des Smutjes vor ihrem Inneren Auge auftauchte und sie sich einbildete, es im Wolkenlauf zu erkennen. Er war ja so verrückt und aufgedreht. So verliebt in alles, das Brüste hatte. So...So Sanji. Nami schloss genießerisch die Augen und schmunzelte vor sich hin. Sie winkelte ihr rechtes Bein an und schlug ihr linkes darauf. Reflexartig begann sie mit ihrem linken Bein leicht zu wippen an. Alles war so plötzlich geschehen. In weniger als einer halben Stunde war es passiert: Sie hatte sich wirklich ernsthaft verliebt. Sie wollte nur noch in seiner Nähe sein... Obwohl sie keinen Hunger hatte, freute sie sich ungemein auf das Abendessen. Freute sich darauf mit allen, der ganzen Crew der Flying Lamb, am Tisch zu sitzen. Mit Sanji am Tisch zu sitzen, ihn anzuschauen und einfach nur glücklich zu sein. Aber Sanji... Nami machte sich Sorgen. Er rannte jeder Frau hinterher, schenkte jedem Mädchen seine Aufmerksamkeit und Zuneigung. Sollte sie dann allenernstes seinen Worten und Taten Glauben schenken? Es bestand immerhin eine Chance von fünfzig zu fünfzig, dass es nur ein Spiel für ihn war. Er war schließlich trotz allem noch Sanji. Der selbe Sanji, der an jedem weiblichen Namen ein ,-chan' dranhängte und sich vor allen wegen ihnen zum Affen machte. Aber er konnte so einfühlsam und süß sein... Es war alles sehr verwirrend für sie. Nami sah ihn abermals vor sich. Seine blonden schönen Haare, seine strahlend blauen Augen und sein umwerfendes Lächeln. Sie sah seinen unverschämt gutgebauten Körper, seine perfekten Muskeln, seine zärtlichen Hände. Es war schon so weit gekommen, dass sie sogar seine Augenbrauen anziehend fand. Liebe. Sie liebte ihn, keine Frage. Kein Zweifel. Es war vorbei, um sie geschehen... "Nami?" Sie öffnete beim Klang der weiblichen Stimme langsam die Augen und lächelte Nico Robin freundlich an. Nico lächelte kurz zurück. "Kommst du essen?" Endlich!, dachte Nami und grinste etwas zu glücklich. "Klar, ich bin am Verhungern!", sagte sie und sprang förmlich auf. Nico zog fragend die Braue hoch und blickte Nami argwöhnisch an. "Was ist denn mit dir los? So fröhlich bist sonst nie, wenn ich dich zum Essen hole." Ihre Stimme hinterließ einen seltsam klingenden Sarkasmus, wobei Nami nicht ganz verstand, warum. "Hunger.", sagte Nami mit Nachdruck. Sie kicherte vergnügt. "Manchmal hab' ich das einfach." Nico schüttelte den Kopf und wartete, bis Nami sich zu ihr gesellte, um gemeinsam zur Kombüse zu laufen. Ab und zu warf Nami ihrer neuen Freundin einen fragenden Blick zu, aber die Situation wunderte sie erstaunlicherweise nicht im Geringsten. Von Nico Robin konnte man nie auf ein wirklich aufschlussreiches und lebendiges Gespräch hoffen: Sie war ein Mensch, der keinen Wert auf große und viele Worte legte. Und so verlief der Gang zur Kombüse relativ belanglos. Belanglos war untertrieben. Nico sagte kein Wort und so schwieg auch Nami, von der man es sonst nicht gewohnt war, sich aus. Nach einem wirklich ,interessanten' Gespräch kamen die beiden einzigen Frauen schließlich doch noch bei der ungepflegten, splitternden und wurmstichigen Tür der kleinen und doch gemütlichen Kombüse an. Was sie dort sagen, ließ Nico leise lachen und Nami laut zischen: Die Küche war ein heiles Durcheinander. Wie man es nicht anders erwarten konnte, stritten sich der ach-so-tolle Lysop und Monkey D. Ruffy, der künftige König der Piraten, um ein viel zu großgeratenes Hähnchen. Chopper saß halb verpennt, halb grunzend auf dem Tisch und schaufelte sich allerlei, wie Nami fand, unidentifizierbare Lebensmittel in den Mund und Zorro, der Eisklotz, saß auf der Eckbank, lehnte an der dreckigen, holzwurmbefressenen Wand und, wie erwartet, schlief laut schnarchend. Nachdem Nami zu zischen aufgehört hatte wanderte ihr Blick nach links, zum Tresen. Dort stand Sanji, völlig konzentriert auf das Zubereiten eines monströsen Fisches und bemerkte fast gar nicht, dass sie und Nico gerade die Kombüse betreten hatten. Namis Blick haftete noch lange an dem Schiffskoch und bewunderte seine Hände. Wie geschickt sie doch waren. Er schien sich einen Dreck darum zu scheren, was sich da hinter seinem Rücken abspielte. Vielleicht weil es Routine war. Schließlich drehte Sanji seinen Kopf doch noch zu den Beiden, die immer noch wie angewurzelt an der Tür standen und einen weg durch das Chaos aus Schreien, herumfliegenden Knochen und Gegenständen suchten. Er lächelte die beiden Mädchen kurz und auf eine ungewohnte Weise an. "Ignoriert sie.", sagte er knapp und widmete seine gesamte Aufmerksamkeit wieder voll und ganz dem Fisch. Nami war erstaunt. Und sie musste feststellen, dass Nico nicht weniger überrascht war, als sie selbst. Nico zog ungläubig die Augenbrauen hoch. Bei ihr war das ein Zeichen für vollständige Verwirrung. Normalerweise wäre Sanji aufgesprungen, um die beiden herumscharwenzelt und hätte sie mit Komplimenten überschüttet. Stattdessen kam ein derart... normaler Satz, dass es einem schon fast Angst einjagte. Zumindest, wenn man den Smutje näher kannte und ihn in Aktion erlebt hatte. Nach ihrem Schock fanden Nami und Nico doch noch einen Weg durch das Wirrwarr aus Beschimpfungen und Knochenbrüchen an den Tisch, der nicht weniger wurmstichig und holzwurmbefressen war als die Wand und die Tür. Abgeschirmt war das etwas anwidernde Aussehen des Esstisches durch ein weiß-rot kariertes Tischtuch aus Baumwolle. Elegant ließen sich beide Mädchen fast synchron auf die Bank sinken. Eine riesige Platte landete sanft auf dem Tisch, auf der der monströse Fisch thronte. Sofort stürzten sich vier Hände und zwei Pfoten darauf. Nami seufzte und kratzte sich den Rest der übriggebliebenen Speisen zusammen. Es war doch wirklich immer das selbe mit ihrem verrückten Kapitän und seiner nicht weniger verrückten Crew. Doch genau das machte sie ja alle so einmalig. Ungewollt huschte Namis Blick wieder zu Sanji. Er stand vor dem Tisch und betrachtete kopfschüttelnd Ruffy und Lysop, die sich um ein Fischfilet stritten, wie nicht anders erwartet. Sanji trug nicht wie sonst immer seinen schwarzen Anzug. Er war lässig angezogen. Er trug eine schwarze Shorts, ein weißes Shirt und darüber ein hellblaues kurzärmliges Hemd. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Seit gestern hatte er sich verändert. Nami wusste nicht warum, aber er war anders. Plötzlich trafen sich ihre Blicke und Nami schoss das Blut in die Wangen. Sanji lächelte darüber nur sanft und fuhr sich mit dem Arm über seine verschwitzte Stirn. Nami verengte überrascht die Augen. Sein Lächeln war so ehrlich... Sie hatte ihn noch nie so lächeln gesehen. Vielleicht... Hatte ihr gemeinsamer Nachtmittag etwas mit der plötzlichen Veränderung zu tun? Seitdem machte er nicht mehr die selben Sachen, die er sonst gemacht hätte. Kein ~Nico-chan, willst du noch etwas?~ oder ~Ist mit viel Liebe gemacht, Nami-chan!~. Nein, nichts dergleichen. Sie musste plötzlich breit lächeln. Wenn es so war, war sie wirklich kein Spiel für ihn. Die Zeit verging wie im Flug. Nach und nach verließen alle die Küche, nur Sanji, Nami und Zorro blieben zurück, der immer noch seelenruhig schlief. Sanji räumte den Tisch ab und begab sich ans Waschbecken, um abzuspülen. Nami saß noch immer am Tisch und dachte nach, ließ sich alles noch mal durch den Kopf gehen. Vielleicht sollte sie es ihm einfach sagen. Oder sie könnte die Zeit der Schwärmerei genießen und noch warten. Immerhin wusste sie noch nicht sicher, ob Sanji ehrliche Gefühle für sie hatte. Sie hatte nur einen dumpfen Verdacht. "Warum bleibst du noch hier?", riss sie Sanjis Stimme aus ihren Überlegungen und zerstreuten Gedanken zurück in die Realität. Nami blickte zu ihm und traf seine schönen Augen. "Ich..." Nami suchte nach einer passenden Ausrede. "Ich dachte, ich könnte dir beim Abwasch helfen, zu zweit geht es schneller." Sie lächelte etwas unsicher. Als sie Sanjis befreiendes Lächeln sah, schmolz sie dahin. "Das ist wirklich nett von dir, Nami.", sagte er. Nami war sich nicht sicher, aber sie dachte, sie hätte gerade einen leichten Anflug von Röte auf seinen Wangen entdeckt. "Aber das musst du nicht tun." Ein Grinsen huschte über ihre schön geschwungenen Lippen. "Sieh es einfach als Dankeschön für die Pediküre.", gluckste sie und stand auf, um sich neben Sanji ans Waschbecken zu stellen und nach einem Teller zu greifen. Sie tauchte ihn in das warme Wasser, das mit großem Schaum bedeckt war, doch stoppte in ihrer Bewegung. Sie bemerkte, wie Sanji sie mit seinem Blick förmlich durchlöcherte. Nami drehte ihren Kopf und lächelte ihn an. "Hm?" Sanji schreckte kurz auf und grinste unbeholfen. "Nichts. Es ist nur..." Er suchte nach den passenden Worten, um es auszudrücken. "Du bist..." Er schweifte ab und blickte auf die Wand vor ihnen. Nami sah ihn erwartungsvoll an und rückte unbemerkt ein paar Zentimeter näher zu ihm. Kurz warf sie einen Blick auf Zorro, doch der schlummerte immer noch in seinen schönsten Träumen, wie es den Anschein machte. Wieder wandte sie sich zu Sanji, der komische Bewegungen mit seiner tropfnassen Hand machte, um seiner Rede Nachdruck zu verleihen. "Ich bin...?", wiederholte sie seine Worte. Sie träumte schon davon, ihn sagen zu hören ~...das Mädchen, dem mein Herz auf ewig gehören wird. Ich liebe dich.~ Doch diesen Gedanken schüttelte sie schnell weg. Sanji wedelte immer noch aufgeregt mit seiner Hand und suchte nach Worten, Ausflüchten, Bekenntnissen? "So..." Worin verstrickte er sich da? Selbst für ihn hörte es sich unglaublich blöd an, was er versuchte zusammenzustammeln. Sonst war er immer geschickt mit Komplimenten. So...? Nami grübelte. Nett? Lieb? Schön? Bezaubernd? Süß? Sag doch was! Sie flehte innerlich, ihn etwas Derartiges sagen zu hören. "So was?", hakte sie weiter und musste plötzlich lächeln. Er war ja so süß. Wie er da stand und krampfhaft versuchte, einen korrekten Satz herauszubringen. Er stotterte und stammelte. Moment! Er stotterte und stammelte? Da war also doch mehr dran... Ich bin kein Spiel für dich, Sanji. Ich fühle es. Deine Unsicherheit... Sanji sah sie hilfesuchend an. "So...so..." Er hätte sich ohrfeigen können. Stammelte er daher wie ein Baby. Aber Nami lächelte. Vielleicht lachte sie ja über ihn. Wäre kein Wunder, hätte er auch getan. "Na ja..." Er merkte schon, dass es nichts werden würde und er den Satz niemals grammatikalisch perfekt ausdrücken könnte. Er fand einfach keine Worte, um es zu beschreiben. "Vergiss es." Sanji grinste sie dämlich an und erntete dafür einen fragenden Blick von Nami. Schnell widmete er sein Tun wieder dem schmutzigen Geschirr, um gefährlichen Fragen, wie ~Mir kannst du's doch sagen.~ oder ~Ach komm schon, sag es mir, bitte.~ aus dem Weg zu gehen. Etwaige Fragen brachten einen schnell in brenzlige Situationen. Nami blickte betreten wieder auf das Geschirr. Was hätte sie auch anderes erwarten sollen. Es war verdammt klar, dass er nichts sagen würde. Er brachte es ja nicht einmal mehr zustande ihr richtig in die Augen zu blicken. Was wirklich schade war. Er hatte Augen, in denen sie am liebsten versinken würde. Mensch, was hast du denn erwartet? Dass er dich anspringt und ,ich liebe dich' ruft? Dummes Ding!, schrie eine kleine fiese Stimme in ihrem Inneren, die sie ignorierte. Nami merkte nicht wie sich ihre Miene zunehmend verdunkelte und die Hoffnung auf eine erfüllte Liebe abnahm. Plötzlich spürte etwas feuchtes auf ihrer Nase und Wange. Aus ihren Augenwinkeln sah sie die kleinen Bläschen aus Schaum und einen breit grinsenden Sanji. "Hey!", sagte sie gespielt angesäuert und lächelte anschließend. Sanji lachte leise. "Entschuldige, aber ich wollte, dass du wieder lächelst." Er strich mit der Hand sanft über ihre Wange und wischte ihr den Schaum aus dem Gesicht. "Es steht dir nicht, wenn du so traurig schaust. Es macht mich auch traurig." Er lächelte zärtlich. Nami sah ihn fast schon schmachtend an. Dann küss mich doch einfach, dann werde ich ganz bestimmt lächeln!, wollte sie schreien, traute sich aber nicht. Stattdessen wurde sie nur rot und lächelte stumm in sich hinein, während sie sich wieder dem Geschirr zuwandte. Sanji lächelte noch kurz und tat es ihr dann gleich. Synchron griffen beide zum selben Teller, wobei sich Sanjis Hand über Namis legte. Beide zogen ihre Hände sofort zurück, als hätten sie sich gefährlich verbrannt. Knallrot angelaufen murmelten beiden eine Entschuldigung. Während Nami einen Teller abtrocknete, besah sie sich noch einmal Sanji. Er war noch immer etwas rot um die Nase und räusperte sich verlegen. Ihr fiel auf, dass er während der ganzen Zeit nicht eine Zigarette geraucht hatte. Warum wohl? Kurzerhand entschloss sie sich ein Gespräch anzufangen. Sie konnte die Stille nicht mehr ertragen. "Wie lange Ruffy wohl noch an dieser Insel anlegen will?", fragte sie. Sanji lächelte kurz. "Weiß nicht. Kennst ihn doch.", sagte er knapp, wusste nicht, was er sonst sagen sollte. Nami blickte auf ihre schon verschrumpelten Hände. "Hm...Ja.", machte sie, ebenso kurz angebunden. Ihr Blick wurde verträumt und bevor sie wusste, was sie sagte rutschte ihr heraus: "Schön, dass wir in letzter Zeit öfter allein sind." Im nächsten Moment hätte sie sich am liebsten geschlagen. Wieso hatte sie das jetzt gesagt? Sanji blickte erstaunt auf sie hinab und lächelte dann zärtlich, während er seine Hand direkt neben ihre legte, sodass sich ihre kleinen Finger berührten. "Finde ich auch. So haben wir Zeit uns..." ...näher zu kommen., hatte er sagen wollen, entschied sich aber dagegen und sagte stattdessen: "...besser kennzulernen." Nami sah zu ihm hoch und lächelte sanft. "Mhm.", bejahte sie und wollte fast schon die Augen schließen, so perfekt schien dieser Moment zu sein. Seine Hand an ihrer. So warm, dieses Gefühl. Sie wollte es nie mehr missen. "Nami...", flüsterte er plötzlich. "Ich will noch viel mehr über dich erfahren. Es gibt so vieles, dass ich so gerne über dich wissen würde.", lächelte er. "Wir hatten nie Zeit zum Reden." Seit gestern hatte sich vieles für den jungen Smutje verändert. Nami blinzelte hoffnungsvoll. "Wirklich?", flüsterte sie erstickt und wieder rauschte ihr das Blut in die Wangen. Sanji nickte und sein Gesicht kam ihrem etwas näher. Plötzlich lag seine Hand luftleicht auf ihrer. Nami schluckte, während Sanjis Gesicht ihrem noch näher kam. Sie konnte schon seinen angenehmen Atem auf ihrer Haut spüren. Seine Lippen öffneten sich etwas. Er hatte so schöne Lippen, sie sahen so weich aus... Als sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten, schloss Nami zögernd und doch bestimmt ihre Augen. Als sie halb geschlossen waren sah sie noch, wie auch Sanji die Augen schloss. Ihr Herz klopfte so laut gegen ihre Brust, dass sie Angst hatte, es würde das ganze Schiff wecken und in ihrem Magen nahm ein kleines Feuerwerk seinen Lauf. Es würde wirklich passieren. Sanjis Atem hauchte zart gegen ihre Lippen und sie fühlte, dass er nur noch Millimeter von ihrem Mund entfernt war. Ein Grunzen von Seiten Zorros riss die beiden aus diesem perfekten Moment, bevor sich ihre Lippen aufeinander legen konnten und zerstörte ihre Zweisamkeit. Vulkanrot taten die Beiden so, als wäre nichts gewesen, als der Schwertkämpfer sich wankend erhob und ein paar Schritte tat. "'n Abend.", gähnte er laut und ausgiebig, bevor er mühselig noch ein paar Schritte tat und seelenruhig aus der Kombüse spazierte. Nami atmete schwer und hoffte darauf, dass ihr Herz aufhörte zu Rasen. Fuchtelnd trocknete sie sich ihre Hände ab. "Gute Nacht, Sanji." Ohne ein weiteres Wort und ohne ihn anzusehen, stürmte sie ebenfalls hinaus. Sanji sah ihr seufzend hinterher. Verdammt, Zorro!, dachte er. Dieser Penner. Sprichwörtlich. Er war kurz davor, so kurz davor... Es hätte alles so perfekt sein können. Sanji dachte noch eine Weile über Nami nach. Seit Gestern hatte sich so vieles verändert, hatte sich so vieles in seiner Gefühlswelt getan. Für sie hatte er aufgehört, wie ein Ladykiller rumzulaufen. Für sie hatte er aufgehört, andere Frauen anzuschmachten, weil er nur Augen für sie hatte. Für sie wollte er mit dem Rauchen aufhören. Alles nur für sie. Aber warum? Warum bekam er nur so ein merkwürdiges Gefühl in ihrer Gegenwart? Ihre Augen, so sanft. Ihre Haare, so weich. Ihr Körper, so makellos. Ihr Gesicht, so perfekt. Ihre Haut, so zart. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. "Verdammt!", grinste er. "Ich liebe sie!" --- Boah, hat das Bock gemacht! *g* Ich hab' Sanji TOTAL OOC geschrieben! *lach* Wollte ihn etwas verändern! Ist doch lustig, oder? Hab' dabei die ganze Zeit We're in heaven gehört, die Piano Version! *g* Dann wird's noch schöner! Yours, Alina Kapitel 3: Soft Caress ---------------------- Nami erreichte schnellen Schrittes schon bald die schön von ihr verzierte Tür des Zimmers, in dem sie und Nico Robin schliefen. Ihre Hand legte sich auf die Holzklinke der Tür und blieb dort einige Zeit ruhen. Ihr Brustkorb hob sich schnell und sie legte ihre andere Hand darauf, als ob sie ihr Herz beruhigen wollte. Ihre Wangen glühten, als hätte sie Fieber oder eine tropische Krankheit. Die junge Navigatorin schloss resignierend die Augen. Was war das gerade eben?, fragte sie sich und führte ihre Hand von ihrem Herz zu ihrer Stirn. Sanji hatte sie küssen wollen. Es war schon fast soweit gewesen. Aber was bedeutete das? Ja, Sanji hatte sich verändert. Aber gehörte das nicht vielleicht zu seinem Spiel dazu? Wenn er es nun doch nicht ernst meinte? Nami drückte sanft die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Still betrat sie das Zimmer und warf einen Blick auf Robin. Sie lag in ihrem Bett, Augen geschlossen und schlief. Nami lächelte leicht und fing an sich umzuziehen. Seufzend legte sie sich anschließend ins Bett. Nami drehte sich zur Wand, während sie krampfhaft versuchte die Tränen zu unterdrücken. Sie redete sich ständig ein, dass Sanji vielleicht Gefühle für sie hatte. Doch da waren die ganzen Erinnerungen... Wenn sie zurückdachte, dann schmerzte es. Wie er allen Frauen schöne Augen machte. Mehr und mehr drängte sich ihr die Frage auf... Wäre er mir überhaupt treu? Ungewollt rollten einige Tränen aus ihren Augenwinkeln, als sie die Augen schloss... "Was für ein toller Tag!" Die gutgelaunte Stimme das Kapitäns der Strohhutband hallte über die gesamte Flying Lamb. "Perfekt, um sich die Stadt genauer anzuschauen!" Er grinste von einem Ohr bis zum anderen und streckte sich genießerisch im Strahl der Sonne auf seinem Lieblingsplatz, dem Kopf des Lamms. Er drehte sich grinsend zu der versammelten Crew. "Was meint ihr?" Lysop rieb sich die Nase und seine Augen blitzten. "Käpt'n Lysop hat nichts dagegen.", verkündete er angeberisch, wobei Zorro nur genervt die Augen verdrehte. "Von mir aus.", schnaubte er gleichgültig und sah zu Nico Robin, die an der Reling lehnte und ein aufwendig verbundenes Buch las. "Kommst du mit, Robin?", fragte er. Robin sah von ihrem Buch auf und lächelte freundlich. "Ja, gerne." Sie schlug ihr Buch zu und steckte es in ihre schwarze Umhängetasche. Langsamen Schrittes gesellte sie sich zu Zorro und gemeinsam gingen sie vom Schiff. Ruffy grinste ihnen hinterher und blickte dann den Rest seiner Piratenbande an. "Hinterher!", rief er und sprang von seinem Platz hinunter. Nami hatte Sanji heute keines Blickes gewürdigt. Warum, wusste sie selbst nicht so genau. Weder beim Frühstück, noch jetzt. Doch die ganze Zeit spürte sie immer wieder seinen Blick auf ihr. Warum?, fragte sie sich und blickte stier auf den Holzboden an Deck des Schiffes. Warum tut es mir so weh in ihn verliebt zu sein? Als sie wieder aufsah bemerkte sie, dass sie alleine an Deck stand und seufzte. Da legte sich eine Hand auf ihre Schulter, wobei sie aufschreckte und herumwirbelte. Sanji lächelte sie an. "Willst du denn nicht mitgehen, Nami?", fragte er sanft. "Du willst doch wohl nicht schon wieder einen Nachmittag auf der Flying Lamb verbringen. Du hast dir Creep Town nicht ein Mal angesehen." So sehr Nami es sich auch wünschte, dass sie es nicht tat, musste sie lächeln. Sein Anblick zauberte in ihre Miene immer etwas Sonne. "Du aber auch nicht.", gab sie zurück. "Dann sollten wir zusammen gehen." Sanji lächelte noch breiter und ergriff dann ihre Hand, zog sie mit sich vom Schiff. Nami schoss das Blut in die Wangen. Ihre Hand in seiner. Es fühlte sich zu gut an. Gemeinsam liefen sie durch Creep Town. Sanji hatte Namis Hand die ganze Zeit über nicht ein Mal losgelassen. Und hatte andere hübsche Mädchen, von denen es hier mehr als genug gab, nicht eines Blickes gewürdigt. Er hatte sprichwörtlich nur Augen für sie. Creep Town war ungelogen die größte Stadt, die Nami je betreten hatte. Die Menschen liefen in Scharen über die Straße und man musste wirklich gut aufpassen, sich im Getümmel nicht zu verlieren. Was vielleicht ein weiterer Grund dafür war, dass Sanji ihre Hand nicht losließ. Doch das war Nami momentan egal. Er hielt ihre Hand und darauf konzentrierte sie sich jetzt. Nami sah hoch zu ihrem Angebeteten, der jede Gasse nach irgendetwas Ominösem abzusuchen schien. "Nach was suchst du?", fragte sie schließlich neugierig und wurde dafür mit einem charmanten Grinsen belohnt. "Sei nicht so neugierig." Sanji stupste ihre Nase sanft an. "Es ist eine Überraschung für dich." Damit zog er sie gnadenlos weiter durch die Straßen. Nami legte angestrengt überlegend den Kopf schief. Das war eindeutig nicht der Sanji, den sie kannte! Er war ja total anders geworden. Oder kam es ihr nur so vor? War er vielleicht nur in ihrer Gegenwart so verändert? Sie sah wieder zu ihm und er grinste breit geradeaus. "Da ist es!", sagte er und zog Nami in eine weitere enge Gasse. Als sie das Ende der Gasse erreicht hatten, hob Sanji ihr beide Augen zu und führte sie weiter nach vorne. Nami lächelte stumm in sich hinein. Er war so süß und zärtlich. Und zuvorkommend. So wollte sie ihn immer haben. "Okay, jetzt darfst du schauen.", sagte er leise und zärtlich und zog seine Hände weg. Was Nami vor sich sah, verschlug ihr die Sprache. Vor ihr lag das funkelnde Meer, so schön, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte. In all seiner Pracht lag es vor ihr und glitzerte im Sonnenuntergang. "Wow...", flüsterte Nami begeistert und legte ihre Hände um das Stahlgeländer, das sich an der Promenade am Meer entlang zog. Neben ihren Händen waren plötzlich noch zwei andere und sie spürte einen warmen Körper hinter sich. Sanji legte den Kopf auf ihre Schulter und sog ihren Duft tief ein. "Ich wusste, dass es dir gefallen würde, Nami...", flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. "Ich liebe Sonnenuntergänge. Sie sind das romantischste, das man miteinander teilen kann." Nami erstarrte, während ihr das Blut in die Wangen rauschte. Ihre Finger verkrampften sich zitternd um das Geländer und sie schloss die Augen, genoss seine Nähe. Was bezweckte er damit? "Ja...", machte sie leise und ließ sich einfach fallen. Sie spürte wie seine Hände ihre entlang fuhren, ihre Arme hinauf und legten sich schließlich auf ihre Schultern, um ihre Haare beiseite zu streifen. Sanft küsste er Namis Wange. "Du liegst mir sehr am Herzen, hoffentlich weißt du das." Nami lächelte glücklich, aber doch mit rot erhitzten Wangen. "Sanji...", flüsterte sie fast unhörbar und schmiegte sich in seine Arme. "Gestern, da..." "Bitte sag nicht, dass wir beinahe einen Fehler gemacht hätten.", unterbrach er sie in einem fast flehenden Unterton. "Es... es wäre kein Fehler gewesen, glaub mir..." Namis Atem ging stoßweise. Sie glaubte fast, sich verhört zu haben. "Was?", brachte sie schließlich erstickt heraus. Sie fing an, unmerklich zu zittern. Das Kribbeln in ihrem Bauch wurde so heftig, dass man es fast Schmerzen nennen konnte und sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden. Ihr war schwindlig. Zögernd drehte sie sich zu Sanji um und blickte ihm schnaufend ins Gesicht. Als wäre sie eben gerannt. Seine Hände lagen nun an beiden Seiten von ihr am Geländer. Sie warf einen kurzen Blick auf sie und drückte ihre Hände an ihren Oberkörper. Scheiße, dachte sie. Nami öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, doch ihre Stimme versagte und die Worte bleiben ihr sprichwörtlich im Hals stecken. Sie waren sich einfach zu nahe. Und jetzt sah sie, dass Sanjis Wangen ebenso erhitzt waren wie ihre. Dass er ebenso unregelmäßig atmete. Und, dass er zwar sein Gesicht auf sie gerichtet hatte, aber seine Augen verlegen zur Seite schauten. "Ich -", brachte Nami es irgendwie doch noch fertig, etwas auszusprechen, wurde aber im gleichen Moment wurde sie von Sanjis zitterndem Finger unterbrochen, der sich sanft auf ihre Lippen legte. Er sah ihr nun in die Augen und lächelte matt. "Du...du musst darauf nicht antworten." Seine Hand, dessen Zeigefinger soeben noch auf Namis Mund geruht hatte, streichelte nun zart ihre Wange. Und plötzlich, ohne Vorwarnung gaben Namis Beine unter ihr nach und sie sackte zusammen, in seine Arme. "Nami!", rief er aus und drückte sie an sich. "Alles in Ordnung?" Sie lag mit geweiteten Augen in seinen Armen und dachte darüber nach, was da gerade passiert war. Sie war einfach eingeknickt. Ihre Beine hatten einfach ihren Dienst versagt. Doch dann realisierte sie, dass ihr Rücken am Geländer lehnte und Sanji halb auf ihr lang. Puterrot stammelte sie irgendwas, das sie selbst nicht verstand und klammerte sich an seinen Oberarmen fest. "Schwache Knöchel, schätze ich.", lächelte Nami nervös. Vor Verlegenheit und Herzklopfen prickelten ihre Wangen angenehm. Mit sanfter Gewalt schob sie Sanji und sich zurück in eine aufrechte Position und lächelte sanft. In seinen Armen fühlte sie sich richtig wohl. Sanji lächelte zärtlich zurück und sie fragte sich plötzlich, ob er sie noch mal versuchen würde zu küssen oder ob es einfach nur ein Impuls gewesen war. Hatte er vielleicht einfach nur den Drang dazu verspürt? Und wenn ja, hatte er dann vielleicht keine Gefühle für sie? Und wenn das der Fall war, spielte er dann vielleicht nur mit ihr? "Los, gehen wir zu den anderen zurück.", sagte er plötzlich und befreite sich aus der Umarmung. "Sie warten sicher schon." Ohne auf die Sache mit den ,schwachen Knöcheln' einzugehen, streckte er ihr die Hand hin und lächelte unverschämt charmant. Er könnte jede haben!, schoss es Nami durch den Kopf. Nami musste lächeln. Unweigerlich. Sie nahm ohne zögern, sozusagen aus Reflex, als Reaktion ihres Herzens, seine Hand. Sie nickte. Kurz bevor Nami und Sanji die Strohhutbande erreicht hatten, die sich am Marktplatz wieder versammelt hatten, lösten sie gegenseitig und fast gleichzeitig die Hand von der anderen. Ruffy grinste ihnen schon munter entgegen. "Da seid ihr ja endlich!", rief er ihnen zu. Auch Robin lächelte freundlich und Chopper sowie so. Zorro brummte nur vor sich hin und Lysop schenkte den beiden ein überhebliches Grinsen. Er trat an Sanjis Seite und stieß ihm spielerisch den Ellebogen in die Seite. "Na, was habt ihr so gemacht, alter Chauvi?", fragte er zweideutig und grinste triumphierend. In Namis Wangen rauschte schlagartig das Blut. "Was soll denn das heißen?!", rief sie empört, vielleicht etwas zu empört, denn Lysop regte das nur noch mehr zum Ärgern an. "Aha!", sagte er und zeigte auf sie. "Erwischt!" Sanji fuhr sich durch die Haare und schloss resignierend die Augen, um seine Coolness zu bewahren. "Halt die Klappe!", zischte er leise. Er trat an Zorros Seite und verdrehte beim Kichern von Seiten Lysops genervt die Augen. "Einfach ignorieren.", murmelte er unhörbar vor sich hin. Sanji blickte sich auf dem Marktplatz um. Unzähliger hübscher Mädchen wackelten gackernd an ihnen vorbei und alle warfen sie den größtenteils gutaussehenden Kerlen der Strohhutbande flirtende Blicke zu. Die meisten Blicke lagen bei Sanji. Das war ihm zunehmend aufgefallen. "Guck dir die ganzen Weiber an, die dich anstarren, Gemüseschäler.", sagte Zorro zu ihm und grinste ihn schelmisch an. "Willst du sie denn nicht anschmachten gehen?" Sanji grub die Hände in seine Hosentaschen. Seine Coolness schien unübertrefflich. "Kein Interesse." Knapp und doch verheerend. Das waren die zwei Wörter, die diese Aussage von ihm am besten Beschreiben konnte. Eine verwirrte und vielleicht auch teilweise geschockte Stille legte sich über die ausgelassene Piratenbande. Auch der jungen Navigatorin war dieses Kommentar keinesfalls entgangen. Bitte?!, dachte sie so entsetzt, als hätte man sie zu Tode beleidigt. Doch war sie erstaunt. Erstaunt darüber, wie viel Aufmerksamkeit dem gutaussehenden Blondschopf zuteil wurde. Sicherlich, er war ein Traummann. Er war ihr Traummann. "Bist du krank?", war die erste Frage, die gestellt wurde. Sanji schüttelte nur lachend den Kopf. Nein, verliebt, wollte er sagen, sagte aber stattdessen: "So etwas Ähnliches." Obwohl man Liebe schon als Krankheit bezeichnen konnte - sie tat manchmal schließlich genau so weh und die Symptome waren dieselben. "Na ja, gehen wir zurück zur Flying Lamb!" Kapitel 4: Fighting Thoughts ---------------------------- Die Nacht legte sich wie ein schwarzer Schatten über die Flying Lamb. Es war ruhig und still auf dem Schiff der Strohhutbande. Weit entfernt hörte man nur die tosenden Geräusche Creep Towns und das Rauschen des Meeres. Alles war friedlich, so friedlich wie es schon lange nicht mehr war. Nur die junge Navigatorin fand keinen Schlaf und stand gedankenverloren an der Reling lehnend an Deck. Sie blickte auf das funkelnde Meer hinaus, erleuchtet von den Lichtern der Stadt. Nami seufzte. Was ist los mit mir?, fragte sie sich. Warum kann ich es nicht genießen, verliebt zu sein? Es gab so vieles, worüber sie sich noch nicht im Klaren war. So vieles, das sie nicht verstand. Das sie ständig versuchte zu ergründen, aber nie eine Erklärung fand. "Warum?", fragte sie sich und seufzte. "Warum was?" Das hübsche Mädchen mit den orangenen Haaren wirbelte herum beim Klang der Stimme und zuckte beim Anblick des Smutjes zusammen. "Sanji.", stellte sie fest. "Was...machst du noch hier?" Sanji lachte leise auf und lehnte sich neben sie an die Reling. "Gegenfrage: Warum schläfst du nicht?" Nami wandte ihren Blick vom Blondschopf hinaus auf die See und ihre Miene nahm stetig an Trauer zu. "Ich kann nicht. Es schwirren zu viele Gedanken in meinem Kopf umher.", antwortete sie schließlich leise und doch sanft. "Gedanken?", fragte Sanji und faltete seine Hände, deren Arme angewinkelt auf dem Geländer lagen. "Was für Gedanken?" Seine Stimme klang nicht neugierig. Er wollte es mit ihr teilen, danach klang es. Ihre Sorgen, ihre Freude, alles. Nami... Er blickte ebenfalls auf das schwarze Meer hinaus. Wie soll ich dir nur jemals alles sagen? Alles, was ich fühle? Du bedeutest mir so unendlich viel... Geknickt blickte er in die andere Richtung, ließ sich nichts von seinem Gefühlschaos anmerken. "Über...Verschiedenes.", gab Nami zögernd von sich. Was erwartete er von ihr? Sie konnte ihm ja wohl schlecht sagen, dass ihr Alltag nur aus Gedanken über ihn bestanden. Na, klar, wie würde das denn klingen? ,Ich denke nur an dich, Liebster. Du gehst mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf. Ich liebe dich so sehr, dass es schmerzt.' Ha ha, ein Mal Klapsmühle, bitte! Sanji schmunzelte. Der junge Smutje wusste selbst nicht, warum. "Ich denke in letzter Zeit auch viel nach.", gestand er. "Vor allem über die Liebe." Nami erstarrte augenblicklich. Über die Liebe?, schoss es ihr prompt durch die Gedanken. Über...mich? Wie sehr sie es hoffte. Bei dem Gedanken lächelte sie. "Ich auch..." Sanji änderte seine Position und lehnte nun mit dem Rücken an der Reling. "Nami...", flüsterte er leise. "Bist...bist du verliebt?" Namis Finger verkrampften sich so fest um das Holzgeländer, dass man fast meinen könnte, sie wären festgefroren. "Verliebt?", schnaufte sie leise und sie spürte die vertraute Hitze in ihren Wangen. Kurz dachte sie nach und entschied sich folgendes zu sagen: "Ja...Sogar ziemlich..." "Ehrlich?", seine Stimme klang halb traurig, halb glücklich. Eine winzige Chance besteht ja, dachte er. Aber vielleicht ist es ja auch einer von den anderen. Lysop schloss er vorweg aus, gleich danach auch Chopper. Nami stand sicher nicht auf lange Nasen und Lügenmärchen und sicherlich auch nicht auf wuschelige Pelzknäule. Dann gab es da noch Ruffy und Zorro. Ruffy war auch aus dem Rennen: Er war jünger, unerfahren und naiv. Auf jemanden, der beim Küssen aß, konnte man ja auch als Mädchen verzichten. Blieb wohl nur noch Zorro übrig. Es war vielleicht das Mysterium, das Mädchen anzog. Sie liebten geheimnisvolle Typen, denen man nur schwer in die Seel blicken konnte und genau das hatte der abweisende Schwertkämpfer. Vielleicht empfanden sie es als eine Art Herausforderung, ihn aufzutauen? Er fragte einfach: "In Zorro?" Nami blinzelte ihn verwirrt an. "In Zorro?", wiederholte sie und lachte. "Nee!" Dummer Koch! Baka!, dachte sie. Ein bisschen Grips hätte sie ihm zugetraut. Er zog ja wohl nicht Chopper, Lysop und Ruffy in Erwägung? "In...", fing Sanji an, doch er unterbrach sich selber und schweifte ab. Die Navigatorin blickte ihn interessiert und neugierig an. "Komm, trau dich.", stichelte sie und lächelte. "Rate." Sanji grinste und stupste sie leicht mit dem Ellebogen in die Seite. "Nein, das war ein dummer Gedanke." Nami schoss das Blut in die Wangen, doch sie ging nicht weiter darauf ein. "Bist du verliebt?", stellte sie nun die Frage. Insgeheim hatte sie gehofft, er würde fragen, ob er derjenige war. Dann wäre es ihr leichter gefallen, ihm endlich ihre Gefühle zu gestehen. "Schon lange." Dieser Satz zog ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Sie schloss die Augen. "Wie...wie lange?" Sanji ließ sich am Geländer entlang zu Boden sinken. "Schon sehr lange.", sagte er leise und auch er lief rot an - was man bei der Dunkelheit aber nicht sah. Jetzt werde ich es ihr sagen, dachte er, befahl es sich schon fast. "Ich hab' es aber erst vor Kurzem gemerkt, weißt du..." Die junge Piratin ließ sich neben ihn fallen. "Ist sie schön?", hakte sie nach. "Wunderschön.", lächelte Sanji und pustete sich eine vorwitzige blonde Strähne aus den Augen. Nami blickte zu Boden. "Kenne ich sie?" Nami flehte innerlich. Betete. Der Smutje dachte kur nach, überlegte angestrengt. Ich glaube nicht, dass du dich wirklich gut kennst, Nami... Du weißt noch so vieles nicht über dich... "Nein, nicht wirklich." Er hatte keine Ahnung wie dieser eine Satz Namis Herz zerschmetterte. Verletzt atmete sie immer schwerer. Sie spürte einen heftigen Stich in ihrer Brust. Und Wut. Heftige, lodernde Wut. Auf Sanji. Auf diese Schnepfe, in die er sich verliebt hatte. Aber vor allem auf sich selbst. Dass sie auf ihn reingefallen war. "Aha.", sagte sie, eiskalt. "Dann wünsche ich dir alles Gute." Fast emotionslos sagte sie dies. Sanji drehte sich verwirrt zu ihr und machte ein fragendes Geräusch. Und plötzlich, allein wegen dieser Geste, platzte Nami der Geduldsfaden. Warum dann das alles? Sie stand auf und funkelte Sanji an. "Du bist ein ignoranter Mistkerl!", zischte sie wütend. "Wie kannst du diesem Mädchen so etwas antun? Nimmst mich in den Arm, hältst meine Hand und noch unzählige andere Dinge! Denkst du denn kein bisschen an ihre Gefühle?!" Und an meine? Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln, die sie aber krampfhaft unterdrückte. Der Schiffskoch blickte das Mädchen vor ihm ungläubig an. Sofort war er auf den Beinen und verzweifelte fast. Warum sagte sie all diese Dinge zu ihm? "Nami...ich..." "Was? Du, was?", schrie sie fast, den Tränen wieder unglaublich nahe. Vor Wut lief sie noch roter an. "Du läufst wirklich allem hinterher, das Brüste hat! Und denkst dabei gar nicht an das Mädchen, das du liebst! Du könntest niemals treu sein! Und dabei verletzt du nicht nur sie, sondern auch..." Die letzten Worte gingen in ihrem Hals verloren, da ihre Schultern zu Beben anfingen und sie schluchzen musste. Nein!, schrie sie sich nun selbst an. Nicht jetzt! "Nami!", rief er dazwischen und legte seine Hände auf ihre Schultern. "Du verstehst das ganz falsch! Ich meine nicht irgendein Mädchen, ich meine d -" Doch sie ließ ihn nicht zu Ende sprechen, sondern riss sich unsanft von ihm los. "Fass mich nicht an!", kreischte sie aufgebracht und biss sich auf die Lippe, um einen herzzerreißenden Schluchzer zu unterdrücken. "Und spar dir die lahmen Ausreden!" Langsam aber sicher, stieg auch in Sanji Ärger auf. Doch dieser Ärger richtete sich nur gegen ihn selbst. Idiot!, strafte er sich. Warum musstest du so etwas dummes sagen? "Hör doch mal zu!" Er streckte die Hand nach ihr aus. "Du lässt mich es nicht mal erklären! Du verstehst nicht! Du bist -" Die Navigatorin schubste seine Hand unwirsch weg und unterbrach ihn erneut: "Was gibt es denn da zu verstehen? Und vor allem, zu erklären!?" Sie drehte ihren Kopf enttäuscht zur Seite. Es ist gut, dass nicht ich diejenige bin, die er liebt. Ich kenne jetzt sein wahres Ich. "Du betrügst sie, ehe du mit ihr zusammen bist. Das ist niveaulos! Du bist niveaulos!" Das hatte gesessen. Und zwar sehr. Sanji starrte sie entgeistert an und nun richtete sich seine Wut gegen Nami. Sie hatte doch keine Ahnung! "Na und?", fauchte er nun. "Was geht's dich an? Ich kann machen, was ich will und deine Erlaubnis brauch ich dafür nicht!" Es tat ihm in der Seele weh, ihr so etwas an den Kopf zu werfen. "Mein Leben sind die Frauen und deins das Geld! Schön! Wir sind beide Hals über Kopf in etwas wertloses verliebt! Toll, nicht? Jetzt bist du sicher zufrieden!" Namis Brust zog sich zusammen. Was richtete sie hier nur an. Und das alles nur, weil sie so verdammt zickig war. "Ich bin nicht in mein Geld verliebt, Sanji.", sagte sie ruhig. "Ich...ich suche bei ihm nur Schutz. Schutz davor, verletzt zu werden. Auch ich habe Angst. Ich will doch nur, dass man meine Gefühle erwidert!" Schon wieder hob sich ihre Stimme und sie wurde energischer. Sie tat einen Schritt zurück und eine Träne rann ihre Wange hinab. Er schloss resignierend die Augen, um nicht dem Impuls zu verfallen sie zu umarmen. "Werd nicht melancholisch.", sagte er. "Langsam bezweifle ich, ob du überhaupt Gefühle hast." Ohne nachzudenken, redete er drauflos. Obwohl er es nicht dachte. Obwohl er es nicht meinte. Obwohl es nicht so war. Bevor sich Sanji entschuldigen konnte, traf ihn eine harte, schallende Ohrfeige an der Wange. "Du Mistkerl!", schrie Nami, weinend, schluchzend, wütend. "Ich hasse dich! Komm mir nie wieder unter die Augen!" Der blonde Smutje biss sich auf die Unterlippe und nahm ihr Handgelenk. "Nami, ich...wollte...Das war nicht so gemeint..." Nami sog verletzt und scharf die Luft ein, als sie seinen Griff um ihr Handgelenk spürte. "Nein!", brüllte sie schon fast. Sie riss sich los und wich ein paar Schritte wankend zurück. So verletzt. Tief verletzt. Gebrochen. Schmerz. All das huschte ihr durch den Kopf und sie hielt sich die Stirn. Die Tränen schienen kein Ende zu nehmen. Ihr war schlecht. Kotzübel. "Lass mich in Ruhe...!", presste sie hervor. Der Schmerz und die Trauer zerrissen ihr beinahe das Herz. Wie? Wie konnte es soweit kommen? "Du bist für mich gestorben, Sanji...", flüsterte sie und rannte unter Deck. Sanji stand da. Spürte den Schmerz auf seiner Wange, das Brennen. Aber es war nichts im Vergleich zu dem Schmerz in seinem Herzen. Vorbei. Zerstört. Für immer. Warum? Dieses eine Wort hing wie ein Schleier vor seinem inneren Auge. Nein. Nein. Nein. Ich dämlicher, hirnverbrannter Idiot! Wie konnte er nur? Er hatte sie verloren, ehe er sie gewonnen hatte. Und das nur, weil er zu dämlich war, ihr ehrlich zu sagen, was er empfand. Tränen brannten in seinen Augen. Warum nur tat es so weh? Er ließ sich auf den Boden sinken und versank tief in seinen derzeitigen Depressionen. "Nami...", flüsterte er und eine einzelne Träne entfloh seinem Auge. "Dabei wollte ich dir doch nur sagen, wie sehr ich dich liebe..." Kapitel 5: Girltalk ------------------- Die Tränen verschleierten Namis Blick, während sie in ihr Zimmer rannte. Sie riss die Tür förmlich auf und knallte sie schließlich laut zu. Die Tränen schienen einfach kein Ende zu nehmen. Sie weinte und weinte und weinte. Es kümmerte sie gar nicht, dass Nico Robin von dem Krach wachgeworden war. Schluchzend ließ sie sich an der Tür entlang zu Boden sinken. Sanji, du Idiot! "Was ist denn los, Nami?", fragte Robin verschlafen und rieb sich beim Aufsetzen die Augen. "Warum knallst du die T -" Sie stockte als sie sah, dass Nami völlig fertig am Boden saß und sich die Augen ausweinte. "Nami! Was ist passiert?", fragte sie entsetzt und warf die Decke beiseite, um aufzustehen und zu ihrer Freundin zu laufen. Sie kniete sich vor der Navigatorin nieder und legte fürsorglich ihre Hände über Namis, die sie auf ihre Knie gelegt hatte und ihre Stirn schluchzend daraufgelehnt hatte. "Warum weinst du?", fragte Robin noch mal sanft nach. Die Jüngere schluchzte laut und herzzerreißend auf und hob schließlich den Kopf, damit Robin ihre Augen sah. Völlig rot und verheult. Namis Schminke war verlaufen und zierte ihre Wangen mit schwarzen Streifen. Vor lauter weinen brachte Nami fast kein Wort heraus und schaffte es gerade mal "Sanji...!" herauszubringen. Robin strich ihr sanft die Tränen von den Wangen und verwischte somit ihre Schminke nur noch mehr. "Was ist mit Sanji?", fragte sie leise. "Was hat er getan?" Nami tat ihr unglaublich leid. Noch nie hatte sie das junge, hübsche Mädchen so gesehen. Normalerweise war Nami immer gut gelaunt, lachte fröhlich und veralberte Zorro mit ihren Bestechungen. Aber jetzt... Ich hätte nie für möglich gehalten, dass Nami ihre schwache Seite so offen zeigt, dachte Robin. "Er...er hat..." Namis Stimme ging im Schluchzen und Schnaufen verloren. Sie weinte so heftig, dass sie nur schwer atmen konnte und hastig nach Luft schnappte. "Er hat...Er ist so ein Mistkerl!", weinte sie und bettete ihren Kopf wieder auf ihren und Robins Händen. Die Frau mit den Teufelskräften zog Nami in ihre Arme und drückte sie leicht. "Shh, schon gut...", versuchte sie das aufgelöste Mädchen zu beruhigen und strich ihr sanft über die Haare. "Es ist okay." "Nein, nichts ist...okay." Vom ganzen Weinen hatte Nami Schluckauf bekommen. Sie weinte hemmungslos, schnappte hilflos nach Luft und zwischen drin war auch noch der schreckliche Schluckauf. Ich hasse dich, Sanji! Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn! Sie wollte ihn so gerne hassen... Robin flüsterte ihr noch ein paar beruhigende Worte zu. "Es ist also wegen Sanji?" Beim Klang dieses Namens fing Nami, die sich inzwischen wieder einigermaßen - damit ist der Schluckauf gemeint, der sich inzwischen verabschiedet hatte - beruhigt hatte, wieder aufgeregt zu weinen an. "Willst du mir erzählen, was genau passiert ist?", fragte sie vorsichtig und schob Nami von sich weg, um ihr ins Gesicht zu blicken. Die Navigatorin wischte sich über die Wange, doch vergebens - es kamen immer neue Tränen und Nami schnappte erneut nach Luft. Sie schluchzte weiter. "Ich...Sanji...er..." Weiter kam sie nicht, denn sie musste sich die Brust halten. "Ich...ich kann nicht atmen!" "Ruhig!", sagte Robin besorgt und hob sie an den Armen. "Du darfst nicht so hastig atmen!" Nami atmete ruhiger und schließlich ein Mal tief ein, dann ging es wieder. "Wir hatten einen Streit. Einen schrecklichen Streit!" Sie fiel Robin in die Arme. "Ruhig, Nami.", lächelte sie gegen ihren Willen. Warum beschäftigt sie das so? Natürlich kannte Robin den Grund, lange bevor Nami ihn kannte. Nami schluchzte: "Robin, ich hab so schlimme Dinge zu ihm gesagt! Ich bin so schrecklich!" Wieder strich die Ältere ihr beruhigend über den Kopf. "Du bist nicht schrecklich. Ich bin sicher, er hat es verdient." Nami grub ihr Gesicht in Robins Bluse und schüttelte den Kopf. "Nein, hat er nicht." "Ich glaube du solltest mir besser alles erzählen.", lächelte Robin. "Sonst kann ich dir nicht helfen." Und das tat Nami auch. Gespannt hörte Robin zu, fieberte regelrecht mit. Als sie fertig war, sprach Robin: "Du solltest dich entschuldigen, Nami." Nami ließ den Kopf hängen und eine einzelne Träne fiel zu Boden. "Ich weiß.", sagte sie. "Aber ich kann nicht." "Su liebst ihn doch, oder?" Überrascht blickte Nami auf. "Was?" Woher wusste Robin davon? Robin streichelte über Namis Wange und lächelte. "Liebst du ihn? Zaghaft nickte die Navigatorin. Robin lächelte noch breiter. "Dann entschuldige dich, wenn du ihn nicht für immer verlieren willst.", sagte sie sanft. "Es gibt immer eine Chance." Nami lächelte und wischte sich die verbliebenen Tränen aus den Augen und von der Wange. "Ich versuche es." "Und sag Sanji, was du fühlst.", fügte die Schwarzhaarige noch schnell hinzu. Nami blickte wieder zu Boden. "Das kann ich nicht." Robin kicherte leise und legte Nami eine Hand auf die Schultern. "Natürlich kannst du das.", ermunterte sie. "Du würdest dich besser fühlen, wenn es draußen ist." "Vielleicht hast du recht.", überlegte die Navigatorin und strich sich eine orangene Strähne hinter ihr Ohr. Sie lächelte Robin an. "Danke.", sagte sie. "Was würde ich nur ohne dich tun?" Wahrscheinlich wäre ich in meinem Selbstmitleid ertrunken. "Ich bin immer für dich da, Nami." Robin half ihr auf und drückte ihre Hand. "Vergiss das nie." Nami lag noch lange wach. Sie konnte einfach nicht schlafen. Konnte kein Auge zumachen. Weil sie ständig nur an Sanji dachte. Was habe ich nur getan?, fragte sie sich immer wieder. Ich habe alles zerstört. Stunden später hörte sie laute Geräusche und irgendwann, ohne sich darum zu scheren, weinte sie sich in den Schlaf... --- Okay, ich weiß, es ist ultra kurz! Gomeeeeeeeen! *verbeug* Der Teil ist scheiße! Kapitel 6: Pronunciation ------------------------ Lorenor Zorro wurde spät nachts, beziehungsweise morgens - er schätzte es war um vier, halb fünf - von einem polternden Klirren, das von der Kombüse zu kommen schien, unsanft geweckt. Mit unsanft ist gemeint: Er verlor beim Aufwachen das Gleichgewicht und stürzte von seiner Hängematte zu Boden. Er kniff ein Auge zusammen und rieb sich fluchend die schmerzenden Stellen an Hinterkopf und Gesäß. Was war das für ein Krach?, fragte er sich und blickte zu seinen ,Kommilitonen' - sie waren noch tief im Land der Träume. Captain Ruffy hatte seine Arme dreifach um sich geschlungen und sabberte mit unidentifizierbarem Gesäusel irgendetwas von einem Rumpsteak. Lysop der Lügenbaron brabbelte zufrieden vor sich hin - zum größten Teil bestand dies aus Lobpreisungen, die ihm selbst galten. Und Chopper schlief ruhig, wenn auch leise schnarchend. Und Sanji... Sanji war gar nicht da. Wo ist denn der Kartoffelschäler? Zorro kratzte sich überlegend am Kinn und stand schließlich noch im Halbschlaf mühevoll auf. Es folgte ein Poltergeräusch und Zorro zuckte leicht zusammen. Folglich war es nicht schwer eins und eins zusammenzuzählen. Sanji nicht da + Krach aus der Kombüse = Sanji kriegt von Zorro ein paar aufs Maul, grinste er in Gedanken und stieg über den am Boden schlafenden Lysop hinweg. Er kletterte die Leiter hinauf und musste schwer aufpassen nicht vor Müdigkeit wieder hinunterzufallen. Während er kletterte nickte er kurz ein, was zur Folge hatte, dass Zorro sich den Kopf oben an der Decke anschlug und laut "Verdammt!" fluchte. Er schlug sich schnell eine Hand auf den Mund und warf einen Blick auf seine schnarchende Crew: Immer noch tief schlummernd. Die hatten vielleicht einen gesunden Schlaf. Zorro hieb sich selbst durch die Falltür nach oben und setzte seinen Gang zur Kombüse fort. Dieser Smutje konnte was erleben. Bringt mich um meinen Schlaf, dieser Idiot, dachte er zynisch. Was stellt der Trottel jetzt schon wieder an? Bei der holzwurmbefressenen Tür zur Kombüse angekommen stieß er diese brodelnd wie heiße Lava auf. Er war sauer. Stinksauer. Er kochte förmlich vor Wut. "Sanji!", zischte er. "Was zum..." Zorro schweifte ab, als er das Bild betrachtete, das sich ihm bot. Es war ja das reinste Chaos! Sanji lag lachend am Boden, unter unzähligen Töpfen, Tellern und Tassen begraben. Kisten lagen überall am Boden zerstreut, manche auch zerschmettert da, ebenso leere Rumflaschen. Wie nicht anders erwartet hielt Sanji eine halb leere - oder halb volle, das konnte man ja so oder so sehen - in der Hand. Sie war anscheinend nur deswegen halb leer, weil sich der Inhalt der Flasche soeben über den Boden ergoss, da Sanji sie schief in der Hand hielt. "...Teufel...", fuhr Zorro verstört fort, doch schweifte wieder ab. Sanjis Wangen waren errötet. Nein, das war untertrieben. Eine rotere Farbe konnten Wangen womöglich nicht haben. Seine Augen waren ebenfalls rot und glasig und seine Pupillen waren winzig klein geworden. Er ist sturzbesoffen!, stellte der Schwertkämpfer fest. "Was ist denn hier los?", brachte Zorro schließlich bestürzt heraus, bleib aber weiterhin wie angewurzelt an der Tür stehen. "Du siehst aus wie ausgekotzt!" Komplimentfreudig wie immer fasste er sich an den Kopf und schüttelte selbigen. Der betrunkene Smutje grinste ihm dämlich entgegen. "Jo, Zorro, altes Haus!", lallte er. Er trug nun wieder seine schwarze lange Hose, aber nur sein Hemd, das er bis zu seinen Ellebogen hochgekrempelt hatte. Es war bis zur Mitte aufgeknöpft und die eine Seite hing schmuddlig draußen, während die andere in der Hose steckte. Er versuchte einen kräftigen Schluck aus seiner Alkoholflasche zu nehmen, wobei er aber seinen Mund verfehlte und seine Wange traf. Sanji blickte die Flasche vorwurfsvoll an und machte: "Ey, wie fies..." Zorro zischte. Wohl oder übel würde er sich jetzt wohl um den blonden Casanova kümmern müssen. Überhaupt: Zorro, altes Haus? Er schloss die Tür hinter sich und half Sanji auf die Beine, der sich murmelnd bedankte und fast seine Flasche hatte fallen lassen. "Beherrsch dich.", meinte Zorro darauf nur und half ihm zum Tisch, brachte ihn zum Sitzen. "Und jetzt erzähl mir, warum du dich mitten in der Nacht besäufst." Ein schlichter Befehlston bewirkte manchmal Wunder. Zorro wusste nicht warum, aber irgendwas sagte ihm, ermüsse nun für den Schiffskoch da sein. Natürlich, es sah aus, als hassten die beiden sich, aber tief im Inneren - auch wenn sie es nie zugeben würden, jedenfalls nicht freiwillig - verband sie eine tiefe Freundschaft. Zorro würde ihm in jedem Fall zuhören. Sanji lachte kurz spöttisch auf, aber man hörte, dass er über sich lachte. "Ich bin so verdammt..." Er hielt kurz inne, als ob er überlegen würde, welches Wort er noch gleich sagen wollte. "...bescheuert." Betreten blickte er auf seine Rumflasche, aus der soeben kleine Bläschen aufgestiegen waren. Der Schwertkämpfer ließ einen lachenden Laut aus. "Erzähl mir was neues, Gemüseputzer.", sagte er und warf ebenfalls eine kurzen Blick auf das Rumgesöff. Es war trüb und sah ungenießbar aus, aber jeder von ihnen wusste es natürlich besser. "Und warum bist du so bescheuert?" Zorro grinste kurz, während er sich neben Sanji an den Tisch setzte und ihn auffordern aus den Augenwinkeln betrachtete. "Weil - Moment." Sanji brach ab, um einen kräftigen Schluck von seinem Rum zu nehmen. Er trank die Hälfte des übrig gebliebenen Alkohols und schlug die Flasche dann hart auf den Tisch, sodass es laut krachte. Er schluckte den letzten Schluck runter, worauf sein Magen mit einem entsetzten Schluckauf quittierte. "Wegen Nami.", sagte er knapp. Zorro blinzelte. "Wegen Nami?", fragte er verblüfft. "Sag bloß, du bist in sie verknallt." Er bezweifelte dies. Er bezweifelte, ob Sanji sich überhaupt ernsthaft verlieben konnte, geschweige denn mit ein und der selben Frau zusammen bleiben. Aber Wunder gab es ja immer wieder. Sanji stoppte kurz in seiner Bewegung, blickte starr auf das Tischtuch und überlegte kurz. "Nee.", lallte er schließlich. Dacht ich's mir doch. Es war schließlich Sanji, von dem hier die Rede war. Doch der nächste Satz riss ihn aus allen Wolken. "Ich liebe sie." Hätte Zorro etwas im Mund gehabt, hätte er sich sofort verschluckt. Na so was. Sieh einer an., dachte er anerkennend. Wer hätte das gedacht. Er bestimmt nicht. "Jetzt echt?" Nur zur Sicherheit - vielleicht hatte er es sich ja nur eingebildet. Sanji nickte energisch. "Ja.", machte er bemitleidenswert. "Aber das ist doch gut, oder?", fragte der grünhaarige Schwertkämpfer verwirrt. Auch wenn es Nami war. Schließlich war sie manchmal ein echtes Machoweib. Und sehr zickig. Und vor allem: manchmal ein richtige Furie. Okay, in letzter Zeit nicht mehr... Sanji schloss kurz die Augen und ließ seinen Kopf auf den Tisch sinken. "Eben nicht." Traurig und gequält drang dies an Zorros Ohren. Wow, so kenn ich ihn ja gar nicht. Zorro zog den Smutje am Kragen wieder hoch. "Was ist denn daran nicht gut?" Er verstand es nicht. Vielleicht, weil er dachte, dass Nami ihn nicht liebte? Das sah für ihn gestern beim Abwasch aber noch ganz anders aus. Ja, sie hatten gedacht er schlief, aber dem war nicht so. Im Gegenteil: Er war hellwach gewesen. Er war schlicht und einfach nur ein guter Schauspieler. Und zu neugierig. Er hatte sich gestern einen Spaß daraus gemacht, die beiden kurz vor dem Kuss zu stören. Unweigerlich musste Zorro schmunzeln und fuhr sich über die Haare. "Das kann ich dir verraten.", sagte der Blondschopf und nahm noch einen, diesmal etwas kürzeren Schluck aus seiner Flasche. Er wirkte stark geknickt. "Wir waren uns gerade etwas näher gekommen und dann -" Er schlug seine Faust auf den Tisch. "Puff! Alles vorbei. Hab es mir kaputtgemacht." Er fasste sich mit einer Hand an die Stirn und mit der anderen umklammerte er fest die Flasche. Ein Stoßseufzer. Zorro blickte sein Crewkameraden erstaunt an. Er war wahrscheinlich so dumm gewesen und hatte in der Stadt mit anderen Mädchen geflirtet. Er entschied sich abzuwarten, da er nichts zu antworten wusste. "Wir haben gestritten.", fuhr Sanji fort und biss sich auf die Unterlippe, um aufsteigende Tränen zu unterdrücken. Der Schwertkämpfer faltete die Hände. "Gestritten? Wann denn?" Sanji fragte: "Habt ihr's nich' gehört? Vorhin erst, nach dem Abendessen." Mit einem Zug trank er die Flasche leer und zündete sich anschließend eine Zigarette an. Er hatte wieder angefangen. Er brauchte jetzt welche. "Hab schreckliche Dinge zu ihr gesagt. Ich bereu's." Sanji legte eine Kunstpause ein. "Sie ist wütend geworden. Hat geweint, hat mich angeschrieen und beschimpft." Tja Zorro, du hast es ja wissen wollen. Zorro seufzte. Er hörte Sanji beim weiteren Reden zu. Er erzählte dem Grünhaarigen die ganze Geschichte, bis ins Detail. Danach trat eine kurze Stille ein. "Und dann hat sie also gesagt, dass du für sie gestorben bist?", durchbrach Zorro sie. Sanji nickte einmal kräftig. Zorro lachte kurz. "Idiot." Sanji blickte ihn ärgerlich an. "Warum?" "Du hättest ihr nicht sagen sollen, dass sie das Mädchen nicht kennt.", erklärte Zorro. "So wie ich das sehe, hat sie das verletzt. Du hättest ihr einfach die Wahrheit sagen sollen." Nie hätte er gedacht, dass er einmal so mit Sanji hier sitzen würde. Ein weiterer Seufzer von Seiten des Smutjes. "Weiß ich. Bin so blöd.", hackte er selbst auf sich herum. Er drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus und massierte sich anschließend die Schläfen. "Boah, ist mir schlecht." "Nachteil des Alkohols.", informierte Zorro knapp und klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. "Was hast du jetzt vor?" Sanji zuckte die Schultern. "Sag du's mir." Ein leichtes Lächeln huschte über Zorros Lippen. "Entschuldige dich bei ihr.", sagte er. "Ist der einzige Weg." Er hob die Hand, um nicht von dem Schiffskoch unterbrochen zu werden. "Ich weiß, dass Nami den Streit begonnen hat. Aber sie wird sich nie entschuldigen. Dafür ist sie viel zu dickköpfig." Er sah Sanji freundlich an. "Wenn du sie wirklich liebst, entschuldigst du dich." "Ich liebe sie.", sagte Sanji entschlossen. Zorro sagte: "Kannst natürlich auch abwarten, wieder so werden wie früher und beobachten wie sie sich verhält. Vielleicht entschuldigt sie sich ja doch. Aber Saufen bringt dich nicht weiter, Sanji." Ein weiteres Mal klopfte er ihm freundschaftlich auf den Rücken. Sanji grinste ihn an. "Ich wusste gar nicht, dass man mit dir so ein Gespräch führen kann, Schwertheini." Zorro lachte leise. "Du bist auch nicht so übel, Kartoffelschäler.", grinste er zurück und stand auf, ging zur Tür. "He, Zorro.", rief Sanji ihn noch mal zurück. Der Schwertkämpfer blieb im Türrahmen stehen und sah zu Sanji. Auffordernd blickte er in seine Augen. Sanji lächelte. "Danke. Für alles. Zuhören und so." Zorro grinste breit zurück und zwinkerte. "Wozu hat man denn Freunde." --- Danke für eure lieben Kommentare! Hab mir überlegt, ob ich vielleicht einen Lemon noch schreib! Hab aber noch nie einen geschrieben... Eine Freundin von mir aus'm Inet hat gemeint ich soll dazu einen schreiben, weiß aber net... Egal, arigato, auf jedenfall! *verbeug* *küsse verteil* Ya, Alina Kapitel 7: Longing ------------------ "Sanji, Hunger!", hörte man wie einen Angriffsbefehl durch die gesamt Flying Lamb hallen. Sanji - er hatte in der Küche geschlafen - saß tranceartig auf der Bank und hatte seinen Kopf auf seinen Händen gelehnt. Ruffys Hilferuf ignorierte er einfach. Seine Kopfschmerzen brachten ihn fast um, er verspürte wieder den vertrauten Drang sich zu übergeben und stöhnte klagend vor sich hin. Das hast du nun davon, Sanji, dachte er. Warum musstest du auch so viel trinken? Und schon war ihr Bild wieder in seinen Gedanken. Der Smutje fasste sich fast schon verzweifelt an den Kopf. Was konnte er nur tun, damit Nami aus seinem Kopf verschwand? Entschuldige dich bei ihr, flüsterte ihm plötzlich seine innere Stimme zu, die sich komischerweise verdächtig nach Zorro anhörte. Aber sollte er wirklich? Würde sie die Entschuldigung überhaupt annehmen? "Sanji?" Er hätte sich gewünscht es wäre sie gewesen. Aber trotz der weiblichen Stimme, war es nicht Nami. Nico Robin lächelte Sanji zu. Sanji lächelte er ihr matt entgegen. "Was ist?", fragte er freundlich und versuchte sich aufzurichten, wobei er aber kläglich scheiterte. Robin setzte sich zu ihm. "Du siehst gar nicht gut aus.", stellte sie fest. "Hast du schlecht geschlafen?" Sanji nickte kurz. Die Wahrheit sagen wollte er ihr nicht. Er hatte sich schließlich wegen Nami besoffen. Robin lächelte aufmunternd. "Hey, du weißt doch, dass heute dieses Fest ist?", fragte sie. "Mit Feuerwerk und allem drum und dran. Hast du Lust mit mir, Zorro und Nami hinzugehen?" Sanjis Miene hellte sich abrupt auf. "Was?" Nami verspürte augenblicklich das dringende Verlangen Robin zu schlagen. Das hatte Robin nicht getan. Das konnte Robin nicht getan haben. "Robin!" Nami blickte ihre Freundin vorwurfsvoll funkelnd an. "Warum hast du Sanji gefragt, ob er mit uns zum Fest geht?" Robin lächelte triumphierend. "Aber, aber, Nami.", beschwichtigte sie und rümpfte die Nase. Die Schwarzhaarige schloss genießerisch die Augen und atmete die frische Seeluft an der Reling lehnend ein, während die Navigatorin neben ihr auf ihrem Zeichenblock der Karte von Louge Island den letzten Schliff gab. "Stell dir das doch nur mal vor. Die Kulisse ist perfekt." Robin symbolisierte mit ihren Händen einen Bilderrahmen vor ihr und Nami. "Du und Sanji. Um euch das Feuerwerk, die Sterne funkeln amüsiert. Romantischer geht es gar nicht mehr." Sie stupste Nami wissend ihren Ellebogen in die Seite und grinste breit. "Bei so einer Atmosphäre drängt sich ein Liebesgeständnis quasi auf. Praktisch wie ein Zwang. Der Fluch der Liebe." Robin war sichtlich stolz auf sich. "Wie philosophisch.", sagte Nami sarkastisch und verdrehte die Augen. Aber eins musste sie - wenn auch nicht gerne - zugeben: Es war tatsächlich der perfekte Augenblick. Aber dazu würde ihr wahrscheinlich gerade dann der Mut fehlen. Eine Entschuldigung brachte jemand wie sie leicht über die Lippen, aber das Bekenntnis der Liebe? Das schaffe ich niemals, dachte sie angeschlagen und blickte stier ins Meer. Dazu bin ich viel zu schwach. Sie bezweifelt auch, dass Sanji seit gestern überhaupt noch ein Wort mit ihr wechselte. Robin sah die orangehaarige Navigatorin gespielt böse an. "Das ist mein Ernst.", sagte sie. "Und überhaupt: Mit diesem schwarzen Humor versuchst du sowie so nur deine Freude zu überspielen." Sie zwinkerte Nami wissend zu. "Du freust dich doch, dass Sanji kommt." Nami seufzte, strich sich eine orangene Strähne hinter ihr Ohr und lächelte leicht. "Natürlich freue ich mich." Sie ärgerte sich. Robin machte sich einen Spaß aus Namis Unsicherheit und ihrem Frust. Nur zu verständlich. Wie sie sich anstellte war ja auch nur zum Lachen. Für Robin war das Ganze ja leicht gesagt - sie hätte dem, den sie liebte bestimmt schon längst gesagt, was sie fühlte. Sie war schließlich der ehrlichste Mensch, der Nami je begegnet war. Die Sonne brannte nur so herab und trieb den beiden Mädchen den Schweiß auf die Stirn. Es war wahrscheinlich einer der heißesten Tage, die Nami bisher erlebt hatte. Es war bereits Mittag und die junge Navigatorin hatte noch nichts gegessen. Sie konnte nicht zum Frühstück kommen. Sie wusste nicht wie sie sich Sanji gegenüber verhalten sollte. Ruffy und Lysop waren sofort nach dem Frühstück aufgebrochen, um Proviant einzukaufen, Holz zu holen um das Schiff auszubessern und Spaß zu haben. Voraussichtlich würden sie erst gegen Abend zurück sein. Chopper bewachte heute das Schiff. Statistisch stand den vieren also nichts im Weg. Nami drehte ihren Kopf zu Robin. "Und was werden du und Zorro inzwischen machen?" Aus einem unbestimmten Grund legte sich ein zweideutiges Grinsen auf ihre zarten Lippen. Robin kicherte und legte sich einen Finger auf die Lippen. "Mach dir darüber mal keine Gedanken.", lächelte sie. "Wir kommen schon zurecht." Nami lächelte sanft. Ob die beiden auch das Glück der Liebe erfahren werden? Mit einander?, fragte Nami sich. Ich würde es ihnen gönnen. Nur ohne die Schmerzen, die ich durchmachen muss. "Heute machen wir uns richtig hübsch, Nami!" Robin klang sehr zuversichtlich. "Ich hab' da schon gewisse Vorstellungen." Sanji lief lächelnd über Deck zu seiner Kajüte. Weiter weg von ihm standen Nami und Robin, die gerade herzhaft lachten. Sein Blick haftete allerdings größtenteils auf Nami. Wie wunderschön sie doch aussah. Ihre zarten Schultern und ihr Lächeln... Er wollte sie in den Armen halten. Es war schon fast wie eine Droge, die seinen Verstand benebelte. Bleib auf dem Boden der Tatsachen, mahnte er sich selbst mit einem Kopfschütteln. Der Smutje ging durch die offene Holztür, weiter hinein, bis er zu einer Falltür gelangte. Er öffnete sie und kletterte nach unten, wo Zorro in seiner Hängematte lag und konzentriert einen Punkt an der Decke fixierte. "He, Zorro.", grüßte Sanji und fuhr sich durch seine blonden Haare. Zorro blickte auf und lächelte zaghaft. "He, Sanji." "Kann ich kurz mit dir reden?" Der gutaussehende junge Mann mit den gekräuselten Augenbrauen stellte sich vor die Hängematte - die den Anschein machte, dass sie von einer viel zu alten Frau ohne Umsicht gehäkelt wurde - und blickte seinen Crewkameraden ernst an. Zorro ließ ihn gewähren, was er mit einer kurzen Handbewegung verdeutlichte. Sanji lächelte matt. "Ich wollte mich nur noch mal wegen gestern bei dir bedanken.", sagte er leise und blickte zu Boden. "Du hast mir ziemlich geholfen. Dass du mir zugehört hast, werde ich dir nicht vergessen. Hätte nich jeder getan." Zorro hatte seine Augen immer noch genießerisch geschlossen und lächelte breit. "Ehrensache.", murmelte er. "War nicht der Rede wert." Der Schwertkämpfer öffnete ein Auge und blickte seinen Freund an. "Und, was ist jetzt mit Nami?" Der junge Smutje seufzte. "Keine Veränderung.", sagte er knapp und zündete sich eine Zigarette. "Bei diesem Fest heute entschuldige ich mich bei ihr. Und dann sehen wir weiter." Zorro schmunzelte und schloss sein Auge dann wieder. "Na dann, viel Glück, Gemüseputzer." Werd ich brauchen, dachte Sanji verbittert und wandte sich ab. "Voilà!", rief Robin aus. "Ich bin fertig!" Sie hatte an Nami ein wahres Meisterwerk an Schmink- und Frisurenkunst vollbracht. Sie wollte sich ja nicht selbst loben, aber die Navigatorin sah fantastisch aus. Also, wenn Sanji das nicht umhaut, weiß ich auch nicht, dachte Robin stolz und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Haare waren zu einem festen Knoten gebunden und nur wenige Strähnen umschmeichelten ihr Gesicht. Ihr knapper schwarzer Rock und ihr knallenges Shirt machten sie unwiderstehlich. Nami sah in den Spiegel im Badezimmer ihrer und Robins Kajüte und ihr stand plötzlich die Kinnlade offen. So schön hatte sie selbst sich noch nie herrichten können. Ihre Haare fielen in sanften Locken bis zu ihren Schultern und ihren Körper umschmeichelte ein weißblaues Minikleid mit hauchdünnen Trägern. Ich sehe toll aus!, dachte die junge Navigatorin grinsend und drehte sich zu Robin um. "Wow, du bist wirklich gut, Robin.", lobte sie. Robin kreuzte die Arme vor der Brust. "Autogramme gibt's später.", sagte sie. "Und jetzt los. Sanji und Zorro warten sicher schon." Als Sanji seine Traumfrau von weitem erblickte, wäre er beinahe in Ohnmacht gefallen, so wunderschön war sie. In diesem Moment glich sie für ihn mehr denn je einem Engel. Sie war so schön, dass er das Gefühl hatte zu sterben, aber stattdessen kräuselten sich seine Lippen nur in ein geschmeidiges Lächeln. Wunderschön, dachte er. Sie verzauberte ihn immer mehr. Sie hatte ihn in ihren Bann gezogen, unwiderruflich. Er konnte nichts dagegen tun - er war ihr mit Haut und Haaren verfallen. Auch Zorro staunte nicht schlecht. Die beiden sahen schrecklich, schrecklich hübsch aus und als sie vor den jungen Männern stehen blieben, grinste Zorro zweideutig. "Ihr seht ja richtig zum Anbeißen aus!", sagte er. Robin lachte. "Vielleicht darfst du nachher ja mal probieren." Sie zwinkerte dem Schwertkämpfer verführerisch zu, dem bei diesem Kommentar leicht die Röte in die Wangen stieg. Sanji blickte unsicher zu Nami. Er fühlte sich unwohl. Was soll ich sagen?, fragte er sich. Ein Kompliment? Sie würde ihn wahrscheinlich sowieso ignorieren. Stattdessen blickte er schüchtern zu Boden und bearbeitete selbigen mit seinen Schuhen. Sein Herz spielte verrückt. Es schlug so schnell, dass es fast schon weh tat und sein Brustkorb zog sich bei den ganzen Erinnerungen zusammen. Er hielt für einen kurzen Moment die Luft an, bei der erschreckenden und verletzenden Erkenntnis: Sie hasst mich. Die Frau, die er mehr als alles andere auf dieser grausamen Welt liebte, hasste ihn seit gestern. Und es war so schnell geschehen, schneller als er ,Allblue' sagen konnte. Langsam blickte er auf und stellte erstaunt fest, dass Nami den Smutje mit dem selben traurigen Blick musterte. Nami blickte schnell zur Seite als sie bemerkte, wie Sanjis Blick sich hob und auf sie legte. Ich hasse es, dass wir uns streiten, dachte sie. Ich liebe dich. Nami ballte unbemerkt die Hände gekränkt zu Fäusten. "Robin.", sagte sie fest. "Lass uns endlich gehen." Robin sah auf, zu ihrer Navigatorin, und senkte ihren Blick dann mit einem matten Lächeln. "Du hast recht." Nico Robin strahlte über das ganze Gesicht. Das Fest war überwältigend! Bunte Girlanden schlängelten sich an den Ständen entlang und sanft leuchtende Kugellampen zierten die gesamte Hauptstraße, die hinunter zum Kai führte. Kurz vor dem Hafen war ein großer Platz, auf der sich Hunderte, ja vielleicht sogar Tausende von Leuten tummelten und unter lauter Musik munter tanzten. "Kirei...", flüsterte sie. Die sternenreiche Nacht ließ sie geheimnisvoll schön aussehen. Robin drehte sich fröhlich lächelnd zu Zorro, Nami und Sanji um. "Das war 'ne tolle Idee, Zorro." Verblüfft wandte sich Nami an den Schwertkämpfer. "Das hast du vorgeschlagen?", fragte sie erstaunt. Zorro, der Eisblock. Zorro, der faule Sack. Zorro, von dem sie als Letzter erwartet hätte. Selbiger grinste breit und nickte. Er hatte es vorgeschlagen, damit sich Nami und Sanji wieder vertragen und näher kommen konnten. So hatten er und Robin einen Plan geschmiedet, der tausendprozentig aufgehen würde. Auch Sanji blickte seinen Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. So wie er Zorro kannte, heckte er doch schon wieder was aus... Robin zwinkerte dem grünhaarigen Schwertkämpfer unbemerkt zu strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht. Sie nahm Zorros Hand. "Komm, lass uns tanzen, Zorro!", lachte sie und zog ihn unter seinem Protestgeheul - das natürlich gespielt war - mit sich. Blinzelnd und verlegen standen Nami und Sanji nun alleine da und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Nami knurrte in Gedanken wütend. Robin, dafür wirst du bluten, dachte sie verärgert und blickte dann zu dem blonden Smutje hoch, der verlegen die Hände in seine Hosentaschen gegraben hatte - zum wiederholten Male. Nami war aufgefallen, dass er das öfter tat, wenn er nervös oder angespannt war. Und das hier war auf jeden Fall eine angespannte Situation. Wie zwei Blöde standen sie mitten auf der Straße, schwiegen sich an und richteten ihre Blicke gen Boden. Sanji verfluchte Robin innerlich. Sie wusste ganz genau, dass er und die hübsche Navigatorin verstritten waren. Was jetzt? Sollte er sich jetzt entschuldigen? Einfach so? Er schluckte fest, schloss resignierend seine Augen, fuhr sich unglaublich cool durch seine Haare und machte den Mund auf, um zu sprechen anzufangen: "Nami.", sagte der Smutje nervös und biss sich auf die Lippe. "Das alles tut mir unglaublich leid. Wenn ich es doch nur irgendwie rückgängig machen könnte, glaub mir, ich würde es tun - ohne zu zögern." Er atmete durch und Hitze rauschte in seinen Wangen. "Mir tut es auch leid, dass ich dir nicht die Wahrheit über dieses Mädchen gesagt habe..." Es muss raus, ich platze, wenn ich es ihr nicht jetzt sage!, dachte er und sah zu ihr. Abrupt weiteten sich seine Augen. Nami war nicht mehr da. Kapitel 8: Confession --------------------- Die junge Navigatorin krampfte ihre Finger fest um ihre Tasche. Warum war sie einfach gegangen? Sie war schon wieder weggelaufen, obwohl es der perfekte Zeitpunkt gewesen wäre, um ihm zu sagen, was sie fühlte und sich bei ihm zu entschuldigen. Und schlimmer noch: Sanji schien nicht einmal bemerkt zu haben, dass sie gegangen war. Nun lief sie geknickt und mutterseelenallein durch das Fest. Toll. Namis Zähne bissen sich an ihrer Unterlippe fest und knabberten verzweifelt darauf herum. Sie war ja so unglaublich blöd... "Hey, Süße." Nami drehte sich verwirrt blinzelnd zu der Stimme - in der Hoffnung, es wäre Sanji - um und erkannte einen großen, schlanken jungen Mann, in Begleitung einer Horde von stämmigen und gruseligen Gesellen. Natürlich allesamt besoffen. Nervös wich sie einige Schritte zurück und fuhr sich durch die orangenen Haare. "Was wollt ihr?" Der junge Mann grinste und seine Augen funkelten erregt durch seinen durchsichtige Sonnebrille hindurch. "Du bist hübsch.", sagte er. "Ich will nur, dass du ein bisschen nett zu mir bist." Die Navigatorin verzog angeekelt das Gesicht und musterte den Mann von oben bis unten, dann sagte sie: "Nicht einmal für eine Million Berri." Gut, das war gelogen. Für eine Million Berri würde sie so gut wie alles tun. Aber eben nur fast... Der Mann schritt auf sie zu und packte ihr Handgelenk. "Ach, komm schon...", säuselte er. "Nein!", fauchte sie und versuchte sich von ihm loszureißen - erfolglos. Er zog sie näher zu sich und packte Nami an den Hüften. "Gut, wenn du nicht freiwillig willst, dann eben mit Gewalt..." Er grinste kalt und drängte sie gefolgt von seinen Hünen in die nächstbeste Gasse. Seine Hand legte sich über Namis Mund, damit sie nicht schreien konnte und doch versuchte das Mädchen sich nach Kräften zu wehren. "Sei brav.", murmelte der Mann und zog ein scharfes Messer hervor, das er Nami fast schon mit Stolz präsentierte. Nami stieß einen verängstigten, hohen Laut gegen seine Hand aus und kniff die Augen zusammen, was ihren Angreifer zu einem lüsternen Grinsen antrieb, das schief und ekelhaft war. "Sonst benutze ich das hier." Damit strich er mit der stumpfen Seite zart über die Wange der jungen Navigatorin. "Und das wäre doch ziemlich schade für dein wunderschönes Gesicht, Süße." Mit einem kräftigen Ruck riss er ihr vorne das Kleid etwas auf - das schöne Kleid, das sie nur für Sanji gekauft hatte. Nami kamen die Tränen. Bitte nicht, dachte sie am Rande der Verzweiflung. Hilf mir, Sanji! Eine einsame Träne rollte über ihre Wange, während sie leise in die Hand des Unbekannten schluchzte. Dieser lächelte nur triumphierend kalt. "Na, na, na.", machte er ironisch. "Wer wird denn gleich Heulen, meine Liebe." Seine Augen blitzten auf. "Wenn du keinen Mucks machst, geht es auch ganz schnell und fast ohne Schmerzen...", flüsterte er und zog seine Hand vor ihrem Mund weg, um sie durch seine rauen und widerlichen Lippen zu ersetzen. Die Navigatorin umging den Drang, sich zu übergeben. Nein, dachte sie verzweifelt. Sanji. Sie hatte aufgegeben sich zu wehren, doch die Hoffnung, dass Sanji doch noch auftauchen und sie retten würde, bestand weiterhin tief in ihrem Herzen, wo auch sein Platz war. Sanji, bitte... Der Mann drückte ihr seine Zunge hart in den Mund, sodass sie fast erstickte. Ein Keuchen erklang dumpf in ihrer Kehle, das von dem Mund des Verbrechers verschluckt wurde. Über Namis Wangen liefen mehr und mehr Tränen und zerschelten auf ihrem entblößten Busen. Die widerwärtigen Hände des Mannes waren überall, sie betatschten grob und fuhren nun hastig Namis Beine hinauf. Hilf mir... Sanji... Sie hoffte und wünschte es sich und schickte ein Stoßgebet zu Gott. Sanji! "Nimm deine dreckigen Finger von ihr!" Egal wie sehr sie diese Stimme geliebt hatte, Nami war nun mehr denn je froh, sie zu hören. Ein kräftiger Tritt traf ihren Peiniger am Kopf und der fremde Mann wurde meterweit gegen einen Haufen Mülltonnen geschleudert. Nami war so perplex, sie konnte gar nicht reagieren. Sie sah nur noch wie die Hünen auf einen blonden Schopf losgingen. Sie kannte diese seidenen, goldblonden Haare... Sie kannte das dazugehörige Gesicht. Sie fing stärker an zu schluchzen - doch diesmal vor Freude. Sanji war tatsächlich gekommen, um sie zu holen. Mit den Riesen von Muskelhaufen wurde Sanji - ganz zu der Überraschung der Navigatorin - spielend fertig. Er entledigte sich seiner Jacke und kniete sich zu Nami hin. Sanft lächelnd warf er ihr die Jacke über die Schultern, blickte dabei aber konzentriert in ihre rehbraunen Augen. "Ich hab nicht hingesehen, Nami-chan, keine Angst.", sagte er zärtlich. "Geht es dir gut?" Besorgnis durchflutete die sonst so gelassenen und feinen Gesichtszüge des Schiffskochs und spannten sie an, benebelte seine saphirblauen Augen. Nami blinzelte verwirrt. "Äh...Ja, mir geht's gut, denke ich...", murmelte sie, während ihr das Blut in die Wangen floss. "Ich hab nicht hingesehen."?, überlegte das hübsche Mädchen. Was meinte er damit? Plötzlich fiel es ihr wieder ein: Obenrum war ihr Kleid zerrissen und ihre Brüste waren nackt. Noch roter musste sie lächeln - er hatte nicht hingesehen. Das war so süß von ihm. Und dazu hatte er sie Nami-chan genannt. War er ihr nicht mehr böse? War er ihr womöglich überhaupt gar nicht böse gewesen? "Sanji-kun, ich... es...", versuchte sie krampfhaft eine Entschuldigung zustande zu bringen. Der Smutje lächelte noch breiter und fuhr sich durch die blonden Haare. Er nahm Namis Hand. "Komm, ich helf dir auf." Gleich nachdem die Worte seinen Mund verlassen hatten, zog er die Navigatorin mit sich hoch. Sie war ja gar nicht mehr wütend auf ihn. Und so konnte er dieses überdimensionale Dauergrinsen einfach nicht aus seinem Gesicht bekommen. Jetzt ist es soweit, dachte er sich. Noch fünf Minuten und er würde Nami sagen, was er fühlte. "Schauen wir uns zusammen das Feuerwerk an, Nami-chan?", fragte Sanji, drehte sich zu ihr und lächelte sie breit an. Zuerst blickte die Navigatorin Sanji verdutzt an, doch nur einen kleinen Moment später lächelte auch sie sanft. "Gerne.", nickte sie und lief eingehüllt in Sanjis Jacke neben ihm her zum Kai, über dem das Feuerwerk stattfinden würde. Tief atmete sie den Duft des Smutjes ein, der von seiner noch warmen Jacke ausging. Wie sehr hatte sie diesen Geruch vermisst. Nami musste lächeln - er roch immer nach irgendeinem Aftershave und abgestandenem Rauch. Sie hatte gedacht, sie würde diese Wärme, die nur von ihm ausging, nie wieder spüren. Zum ersten Mal seit ihrem Streit, fühlte sie sich wieder wohl. Sie blieben am Holzgeländer der Promenade am Hafen stehen. Aber das ganze Geländer war überfüllt von Menschen, die sehnsüchtig auf das Feuerwerk warteten. Sanjis Augenbrauen zogen sich zusammen und seine Augen verengten sich. Das durfte doch nicht wahr sein! Da war Nami ihm nun nicht mehr böse, hatte eingewilligt mit ihm sich das Feuerwerk anzuschauen und nun gab es noch nicht einmal einen Platz? Überlegend sah er die Promenade rauf und runter, bis er weit hinten eine winzige Lücke in der Menschenmenge sah. Ein breites Lächeln zeichnete die Lippen des Smutjes, während er Nami am Handgelenk packte und loslief. "Sa...Sanji-kun!", hörte er Nami hinter sich überrascht rufen. Er wandte den Kopf zu ihr und grinste auf seine eigene charmante Weise. "Ich hab einen Platz entdeckt, aber wir müssen uns beeilen!", rief der blonde Casanova über den tosenden Lärm der Menschenmasse hinweg. Seine blonden Haare wehten synchron mit dem aufziehenden Wind und seine meerblauen Augen glitzerten vor Freude. Nami war erstaunt. Und doch musste sie prompt anfangen zu lächeln. Er war tatsächlich nicht mehr sauer auf sie. Und je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr war sie sich sicher, dass er es nie gewesen war. Das so sehr vermisste und wohlige Kribbeln machte sich wieder in ihrer Bauchgegend breit. Keines, das Schmerzen und Vorwürfe an den Streit mit sich brachte, sondern eins, das ihr vor Glück und Liebe entgegenlachte. Jetzt gab es doch noch eine Chance. Plötzlich ertönte ein lauter Knall über ihnen. Der Smutje und die Navigatorin blieben abrupt stehen und sahen zum Himmel, wo die letzten Funken des soeben hochgegangenen ersten Feuerwerkskörper gerade im funkelnden Meer entschwanden. Sanji seufzte. "Jetzt ist es doch schon losgegangen.", murmelte er mehr zu sich selbst, als zu seiner Angebeteten. Nami lächelte sanft. Ihre Haare waren wieder allmählich glatt geworden, nur wenige Wellen ließen die einst wunderschönen Locken, die noch wenige Stunden zuvor ihr braunorangenes durchflutet hatten, erahnen. Währenddessen ihre rehbraunen Augen all ihre innere Schönheit wiederzuspiegeln schienen. "Das macht doch nichts.", sagte die junge Navigatorin leise und kuschelte sich enger in Sanjis Jacket. Sanji lächelte ihr kurz zu und blickte dann wieder nach vorne, um weiterzulaufen, doch schon wieder stockte er. Er stöhnte auf: Die Lücke war weit und breit nicht mehr zu sehen. Na toll, dachte er. Dass es perfekt wird, kann ich wohl jetzt vergessen. Nami bemerkte sofort, was nicht stimmte und packte sanft Sanjis Arm. "Dann sehen wir uns das Feuerwerk eben von hier aus an.", lächelte sie, während Sanji sie verwirrt musterte. "Okay.", machte er kurz. Sie wandten sich dem Feuerwerk zu und verfielen in bedrückende Stille. Der Schiffskoch blickte zu seiner Angebteten, die heute mehr denn je einem Engel glich und lächelte stumm in sich hinein. Sag doch was zu ihr, befahl er sich. Ein Kompliment, das kann ja wohl nicht so schwer sein. Sonst wirfst du doch mit Komplimenten geradezu um dich. Warum war er bei ihr nur fast schon... schüchtern? Schließlich fand er doch noch den Mut, den Mund aufzumachen und suchte Namis Blick. Das wunderschöne Mädchen vor ihm blickte in erwartungsvoll aus ihren rehbraunen Augen an. "Du... Du bist so wunderschön, Nami-chan...", brachte er stockend über die Lippen. Und wieder klopfte sein Herz heftig gegen seine Brust. Seine Wangen erhitzten sich mehr und mehr und ihm war bewusst, dass er rot wurde, was ihn noch mehr erröten ließ. Auch Nami erging es nicht besser. Zum ersten Mal hatte er sie wunderschön genannt. Zum ersten Mal hatte es sich wirklich angehört, als hätte er es ernst gemeint. Ihr ganzer Kopf kribbelte und sie fühlte sich, als hätte sie irgendein tropisches Fieber. "Ich hatte heute ja keine Gelegenheit es dir zu sagen, weil..." Er schwieg kurz, als wolle der Smutje seine Gedanken ordnen. "Weil wir doch..." Er biss sich fest auf die Unterlippe. Nun war Nami an der Reihe, die Initiative zu ergreifen. "Das tut mir so schrecklich Leid!", rief sie so plötzlich, dass sich Sanjis Augen vor Erstaunen weiteten. "Bitte verzeih mir, Sanji, ich... ich war so schrecklich...", schluchzte sie und versuchte nach Kräften einen emotionalen Ausbruch zu verhindern - wobei sie aber kläglich scheiterte. Der Koch der Flying Lamb wollte schon den Mund aufmachen, um zu protestieren, doch Nami ließ ihn nicht zu Wort kommen: "Ich habe überreagiert. Ich war so... enttäuscht und so stur. Ich hätte nie all diese Dinge sagen dürfen." Plötzlich spürte sie vertraute Feuchtigkeit auf ihren Wangen. Sie hatte ohne es zu merken, angefangen zu weinen. Ein Schluchzer nach dem anderen trat aus ihrer Kehle. "Es tut mir wirklich Leid...", flüsterte sie noch, bevor sich zwei beschützende und starken Arme um sie legten und sie mit sanfter Gewalt an sich drückten. "Also... hasst du mich gar nicht?", drang es von Sanji leise an die Ohren der Navigatorin. Am liebsten hätte er selbst angefangen zu weinen - vor Freude. Wie sie diese Sätze ausgesprochen hatte... Es ließ sein Herz erleuchten. Nami... Nami schluchzte laut und musste fast lachen. "Du dummer Koch!", murmelte sie in sein Hemd. "Natürlich nicht." Sie schlang wie durch Reflex ihre Arme um seine Taille und presste sich an ihn. Wie hatte sie seine Nähe vermisst. Allein seine Berührung genügte, um alles in ihr zu elektrisieren. Sie beschloss noch einen Schritt weiter zu gehen. "Ich war nur so eifersüchtig... Es hat mir irgendwie so wehgetan." Sie sah zu ihm hinauf und stellte mit Zufriedenheit fest, dass ihre Aussage ihr Ziel nicht verfehlt hatte. Eher im Gegenteil: Sanji schien völlig aus der Bahn geworfen. Mit leicht geöffneten Lippen und erhitzen Wangen blickte er das hübsche Mädchen in seinen Armen an. Doch dann entspannten sich seine Gesichtszüge und er lächelte zärtlich und drückte sie nur noch fester an sich, beugte sich zu ihrem Ohr hinunter. "Mir muss es Leid tun.", wisperte er. "Denn ich bin der, der dich angelogen hat." Mit diesem Satz löste er die Umarmung, hauchte Nami einen Kuss auf die Stirn und lächelte breit, bevor er sich wieder dem Feuerwerk zuwandte. "Weißt du, Nami-chan...", fing er an und wieder brannten seine Wangen vor Hitze. Sein Herz klopfte so schnell wie noch nie zuvor. "...ich liebe dich." Ein Feuerwerkskörper knallte laut. Nami lächelte verständnislos. "Was?", fragte sie. "Hab dich nicht verstanden, das Feuerwerk ist zu laut." Der Smutje winkte ab, Nervosität spiegelte sich in seinen Augen wieder. "Ach, nichts, hab nur laut gedacht.", erwiderte er grinsend. Chance vertan, du Loser, beschimpfte er sich. Sie hat es nicht gehört. Er umging das Verlangen, sich an die Stirn zu schlagen. Etwas geknickt blickte Sanji zur Seite. Nami runzelte die Stirn. Seine Hand hing lose an seiner Seite. Sie dachte über seine Worte nach, dass er sie angelogen hatte. Sollte sie vielleicht... Sie schluckte unbemerkt und mit zittriger Hand bewegte sie ihre zu seiner. Röte stieg ihr in den Kopf, während sich ihre Hände berührten. Sanjis Kopf drehte sich abrupt zu ihr und seine Wangen waren ebenso rot wie ihre. Er sah, wie die Navigatorin unregelmäßig atmend zum Feuerwerk blickte und es vermied ihn anzusehen. Dann lächelte er sanft, strich sich durch seine blonden Haare und umschloss Namis Hand fest und doch zärtlich mit seiner. Die Navigatorin lächelte ebenfalls, doch auf eine andere Art. Noch einmal dachte sie an seine Worte zurück. Sie blickte zu ihm auf. "Sanji?" Selbiger sah sie auffordernd an. "Hm?", machte er. Namis Lächeln wurde wärmer. Seine Worte zogen wie eine Bandansage durch ihr Hirn. Und die Hitze in ihren Wangen, das Pochen ihres Herzens und das Kribbeln ihres Bauchs. All das wurde fast unerträglich. "Ich bin richtig glücklich, auf die Flying Lamb gekommen zu sein." Kapitel 9: Ordinary Day? ------------------------ bevor ihr anfangen könnt, hab ich noch was zu sagen XD also, das nächste chappü wird wieder herzschmerz, konflikte... kurz gesagt: es geht wieder drunter und drüber! *hrhr* wollte euch nur mal drauf vorbereiten ~.~ ich plane noch so 8 chappüs + epilog, der dann wahrscheinlich der lemon sein wird *weis noch nich* ò.O @webbaby: kann das video zu eiskalt nich sehn ;______; *pc wegkick* ich hör nur die musik *heul* ---- Als die Navigatorin und der Smutje die Flying Lamb betraten, hüllte sie plötzlich eine wohlige Stille ein und alles schien friedlicher wie noch nie zuvor - oder es kam bloß den beiden so vor. Ein Blick in den Himmel verdeutlichte Nami die unglaubliche Schönheit der Sterne. Sie funkelten wie Diamanten vom Himmelszelt, das heute Nacht noch schwärzer war, als sie es sich jemals hätte vorstellen können. Und doch sah man nur sehr wenig von der beruhigenden Schwärze, denn die Sterne bedeckten sie größtenteils. Völlig in ihren glückseligen Gedanken versunken, bemerkte sie nicht wie Sanji sie verträumt musterte. Ein sanftes Lächeln kreuzte seine Lippen, während er seine Angebetete weiterhin beobachtete. Wie sie in den Himmel starrte und so unglaublich glücklich lächelte. Ihre schlanken Schultern, die sich mit ihrer regelmäßigen Atmung hoben. Ihre rehbraunen Augen, die heller strahlten als der hellste Stern. Und ihre fuchsbraunen Haare, die wie Seide mit dem leichten Wind wehten. Viele Tage war es her, seit die See zum letzten Mal so ruhig und friedlich war. Winzige Wellen schlugen fast schon zärtlich auf das Schiff der Strohhutbande. Nami drehte sich mit einem breiten Lächeln zu dem blonden Smutje um. "Das Feuerwerk war wirklich wunderschön, oder, Sanji-kun?", fragte sie Ihr Begleiter fuhr sich verlegen durch die Haare, als er von ihr aus seinen Träumen zurück in die Realität gerissen wurde und eine sanfte Röte legte sich auf seine Wangen, während ein leichtes Lächeln seinen Mund zierte. "Ja, es war toll." Etwas leise und schüchtern gingen diese Worte über seine Zunge, was Nami nur noch breiter lächeln ließ. Plötzlich musste Sanji gähnen. Die Navigatorin kicherte. Er sah gerade so niedlich aus, zum dahinschmelzen. So süß... "Ich bin auch müde.", kommentierte sie grinsend und stieß ihm den Ellebogen leicht in die Seite. "Lass uns schlafen gehen, okay?" Sanji grinste schief und strich sich kurz über die Augen. "Mhm.", bejahte er. Er wollte nur noch ins Bett und träumen. Träumen von Nami und ihm. Wie sie sich küssten und sie in seinen Armen lag, er sie sanft streichelte und dann... "Sanji-kun!" Er schreckte abermals aus seinen Gedanken und bemerkte, wie Nami ihm von der Tür zu den Kajüten zulachte. "Träumer.", lachte sie. Sanji schüttelte den Kopf, während er langsam zu der Navigatorin schlenderte und mit ihr zusammen unter Deck ging. Vor Namis und Nico Robins Kajüte angekommen, blieben sie noch kurz stehen. Der Smutje lächelte Nami zärtlich an. "Hey, Nami-chan...", fing er plötzlich - nach einem Moment der Stille - an und blickte ihr tief in die Augen. "Ich wollte dir noch sagen, dass es mir wirklich unheimlich viel bedeutet, dass du dich entschuldigt hast. Ich bewundere das. So mutig wäre ich nicht gewesen." Sein Lächeln wurde eine Spur breiter. "Ich weiß.", grinste sie. "Deswegen musste ich ja die Sache in die Hand nehmen." Nami schenkte ihm ein Zwinkern und sofort legte sich wieder eine bedrückende Stille über Beide. Bis Nami schließlich wieder Mut fasste und den Mund aufmachte: "Heute war es wirklich schön. Ich hab's echt genossen, Sanji-kun.", sagte sie leise, leichte Röte umspielte ihre Wangen. "Danke." Bevor sie einen Rückzieher machen konnte, hatte sie dem Smutje auch schon einen zärtlichen Kuss auf die Wange gehaucht. Verlegen blickte sie nun zu ihm hinauf. "Gute Nacht." Damit öffnete sie die Tür zur Kajüte und spazierte zufrieden hinein. Während Sanji allerdings noch verdutzt davor stand. Langsam reichten seine Finger hinauf und berührten hauchzart seine Wange, wo vor einer Minute noch Namis Lippen ihn berührt hatten. Ihre weichen, warmen Lippen. Viele Emotionen huschten durch seinen Körper. Verwirrung, Freude, Verlegenheit, Hoffnung, Liebe. Gute Nacht... Zufrieden summend lief er zu seiner Kajüte. Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Bullauge und kitzelten Namis Gesicht, sodass sie lächelnd aufwachte. Langsam erhob sie sich und strich sich ein paar Mal über die Augen, damit sie vollständig aufwachte. Noch ein letztes Mal gähnte sie und streckte sich ausgelassen, dann schob sie ihre Decke beiseite und sprang gut gelaunt und hellwach aus ihrem Bett. Die Navigatorin blickte zu ihrer Freundin, Nico Robin, die noch friedlich schlief. Ein verstohlenes Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Mit nackten Füßen ging sie langsam zu dem Bett, kniete sich vor Robin und holte Luft. "Aufstehen!", kreischte sie ihr ins Ohr und prustete darauf laut los. Robin, die auf dem Bauch geschlafen hatte, stützte sich sofort mit den Armen ab und blickte Nami erschrocken an. "Was?", murmelte sie fast schon panisch und blickte sich um. "Was ist passiert?" Ihre Haare standen wirr und verquer in alle Richtungen ab, worauf Nami nur noch lauter lachte, ihre Hände auf der Bettkante ruhend und ihren Kopf versteckend. Die ehemalige Barockagentin verstand allmählich, was Nami damit bezweckte und ließ sich mit einem müden "Ha ha ha." zurück in die Kissen fallen. Ihre aufgeweckte Freundin hatte währenddessen einigermaßen aufgehört zu lachen und strich sich nun ihre orangenen Haare aus dem Gesicht. "Ach, komm schon, Robin.", kicherte sie. "Steh auf." Sie zog sanft am Arm der Älteren. "Warum bist du heute schon so früh morgens so gut gelaunt? Ist ja ekelhaft, nicht auszuhalten.", murmelte Robin schlaftrunken in ihre Kissen. Nami kicherte wieder unkontrolliert drauf los. "Und überhaupt nicht deine Art.", fügte die Frau hinzu. Die Navigatorin hingegen lachte nur lauter. "Und hör endlich auf so dämlich zu kichern!" Damit schmiss Robin ihr ein Kissen ins Gesicht. Nami konnte sich nicht mehr halten und lachte unbeherrscht drauf los. Ihr Gelächter schallte von allen Wänden wieder und erfüllte den Raum. Robin hatte sich inzwischen aufgesetzt, stöhnte entnervt und fuhr sich müde durch die Haare. "Jetzt zufrieden? Ich bin wach.", gab sie patzig von sich und beobachte wie Nami mit ihrem Kissen auf dem Boden lag, es fest an sich drückte und wie irre lachte. "Dieser dämliche Smutje. Seine Schuld, dass du jetzt so bist. Hoffentlich geht das ab jetzt nicht jeden Morgen so." Die Ältere setzte sich auf die Bettkante und nahm sich ein Haargummi von ihrem Nachttisch, um sich ihre Haare zu einem sauberen Zopf zu binden, wobei einzelne Strähnen ihr verführerisch ins Gesicht hingen. Nami zog das Kissen von ihrem Kopf und blickte ihre Freundin unter Lachtränen aus ihren rehbraunen Augen an. "Ich hab Hunger.", zwinkerte sie schließlich. "Lass uns frühstücken gehen." "Was für eine Überraschung.", sagte Robin sarkastisch und verdrehte die Augen. "Du und deine Liebe." Sie erhob sich so elegant es am frühen Morgen möglich war und ging ins Bad, um sich fertig zu machen. Die Navigatorin lächelte glücklich und sprang aufgeregt auf die Beine. Blitzschnell griff sie sich aus dem Schrank einen rotkarierten Faltenrock im Nami Format und dazu ein beiges Rollkragentop. So schnell sie konnte zog sie sich aus und die auserwählten Klamotten an. Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel, doch dann nahm ihr Gesicht einen kritischen Ausdruck an. Sie band sich wie Robin zuvor ihre orangenen Haare zu einem hoch liegenden Zopf und ließ einige Strähnen rausfallen. Dann griff sie zu ihrem blassrosa Lippenstift und trug ihn sich vorsichtig auf. Nami lächelte. Perfekt. Mit einem leisen Geräusch wurde die Tür zu Robins und Namis Kajüte aufgerissen und knallte laut gegen die Wand. "Essen!", schrie Ruffy überglücklich in den Raum, worauf Nami erst erschrak und dann kicherte. Ihr Captain stürmte schon wieder hinaus und raste mit Lichtgeschwindigkeit nach oben zur Kombüse. Robin war währenddessen aus dem Bad getreten und musterte ihre jüngere Freundin. "War das grade Ruffy?", fragte sie und schlug sich kurz darauf gegen die Stirn. "Ach, was für eine dumme Frage." Nami lächelte sanft. Robin war wirklich einzigartig. Obwohl sie so kühl wirkte, war sie ihr stets eine gute Freundin gewesen und nach Vivi sogar ihre beste. "Beeilen wir uns lieber, bevor Ruffy alles wegfuttert." Damit lief Robin aus der Kajüte. Nami eilte ihr hinterher, mit nur einem einzigen Gedanken: Sanji. "Essen!", rief Ruffy wie einen Angriffsbefehl aus, als er in die Kombüse stürzte und auf den Tisch zulief. "Ich bin am Verhungern!" Mit einem überdimensionalem Grinsen auf seinem noch so kindlichen Gesicht ließ er sich auf die wurmstichige Bank vor dem Tisch fallen, die mit grauen Kissen ausgelegt war, damit man einigermaßen bequem saß. "Sa~nji! Beeil dich endlich, ich will Essen!", gab er von sich, nahm sich Messer und Gabel und stellte sie senkrecht auf den Tisch. Sanji schloss resignierend die Augen und biss die Zähne aufeinander. "Ja, ja.", murmelte er. Er war schlecht gelaunt. Um nicht zu sagen, mies gelaunt. Und dann kam dieser Möchtegern Captain mit seiner ekelhaft guten Morgenlaune und verlangte sein Essen. Er hoffte, dass Nami bald auftauchte. Sie steigerte seine Laune immer. Wenn sie nur lächelt, dann..., dachte der Smutje verträumt und lies beinah den Speck anbrennen. "Hey, Kartoffelschäler, dir brennt der Speck ab.", kommentierte Zorro, während er brummend zusammen mit Lysop und Chopper durch die Holztür spazierte. Er ließ sich stöhnend neben Ruffy nieder, der laut mit Messer und Gabel auf den Tisch trommelte. Lysop schenkte Sanji einen sehnsüchtigen Blick. "Wie lange dauert es denn noch?", fragte er. "Ich hab Hunger." Auch er ließ sich neben Ruffy nieder. Diese Holzköpfe strapazierten schon wieder seine Nerven. Sanji ballte unbemerkt eine Hand zur Faust. "Nicht mehr lange.", presste er hervor. "Hunger!", heulte Ruffy zum wiederholten Male. "Sa~nji~!" Sanji knallte die Pfanne auf den Herd und drehte sich zu Ruffy um. "Haltet endlich die Klappe!", rief er. "Wie soll man sich denn da konzentrieren?" Ruffy blickte Lysop neugierig an. "Muss man sich beim Kochen etwa konzentrieren?", fragte er, naiv wie er war. Lysop zuckte mit den Schultern und streckte sich ausgiebig, während Zorro eine Augenbraue hochzog. "Da ist wohl einer schlecht gelaunt.", brummte er mit tiefer Stimme und stützte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab, dessen Arm auf dem Tisch gelehnt war. Er fragte sie, wieso wohl. Ist mit Nami gestern wohl doch nicht alles gut gegangen?, fragte der Schwertkämpfer sich. Ach, was mache ich mir überhaupt Gedanken darüber... Die Tür zur Kombüse wurde ein weiteres Mal geöffnet und die beiden weiblichen Mitglieder der Strohhutbande traten ein. Nami begrüßte alle mit einem breiten Lächeln und einem fröhlichen: "Guten Morgen!", während Robin sich nur leise an den Tisch setzte und sich ihr Buch nahm, um angeregt darin zu lesen. Sanji drehte den Kopf und sofort, als er sie erblickte, zierte seine Lippen ein zärtliches Lächeln. "Guten Morgen, Nami-chan.", sagte er sanft. "Du kannst dich gleich hinsetzten, das Essen ist gerade fertiggeworden." Die Wangen der Navigatorin nahmen - passend zu ihrem verlegenen Lächeln - einen wohligen rot Ton an. "Okay." Leise glitt dies von ihren vollen, schön geschwungenen Lippen. Mit einem zufriedenen Seufzer ließ sie sich lautlos auf der Bank nieder. Verstohlen musterte sie den Smutje von der Seite: Er sah wieder mal unverschämt gut aus. Seine dunklen Jeans, die ihm ein wenig zu groß, aber sich doch angenehm an seine Beine schmiegte und darauf sein grünes Hawaiihemd, welches er auch auf Clockwork Island getragen hatte und, was Nami das Blut vollends in die Wangen schoss - seine Sonnenbrille von Alabasta, die ihn zu Mr Prince gemacht hatte und ihn so verlockend verführerisch aussehen ließ. Bleib mit deinen Gedanken in der Realität, ermahnte sie sich. Lange hielt Nami es ohne ihn nicht mehr aus. Sie wollte ihn berühren, wann sie wollte und ihn endlich küssen... Als die Navigatorin aufsah, blickte sie direkt in das breit grinsende Gesicht Lorenor Zorros. Verdutzt lächelte sie ihn an. "Was ist?", fragte sie unschuldig. Natürlich wusste sie, warum dieser Idiot so breit grinste: Er hatte genau gesehen wie sie Sanji gemustert hatte. Zorro wiederum zuckte die Schultern. "Nichts.", brummte er und fuhr sich lässig durch seine kurzen Haare. "Ich hab mir nur grade gedacht, dass Liebe echt was Schönes sein muss." Nami blickte den Schwertkämpfer vor ihr entsetzt an. Das hatte er grade nicht gesagt. Nein. Das hatte er nicht gesagt. "Was redest du da für einen Unsinn?", rief sie plötzlich laut, knallrot angelaufen und hilflos dreinblickend. Sanji blickte perplex blinzelnd über seine Schulter zu den beiden. Warum war Nami plötzlich so verärgert? Nicht nur er warf den beiden verwunderte Blicke zu - sondern auch all die anderen starrten den Schwertkämpfer und die Navigatorin an, außer Robin, die das Ganze nur teilnahmslos belächelte. Der peinliche Moment wurde von Ruffy unterbrochen, der aufsprang, nachdem er zu Ende gegessen hatte und fröhlich rief: "Fertig!" Er grinste breit und lief zur Tür hinaus, um sich auf seinem Lieblingsplatz auszuruhen. Nami seufzte erleichtert und blickte zu Sanji, der erst verwirrt musterte und dann sanft lächelte. Ob es an der Sonnenbrille lag, wusste das hübsche Mädchen nicht, aber sein Lächeln wirkte noch verführerischer auf sie, als sonst. Zaghaft lächelte sie zurück. Nicht einmal eine Minute verstrich, als Ruffy schon wieder in die Küche gestürzt war und Sanji einen Brief unter die Nase hielt. "Möwenpost war grade da.", sagte er und legte dem Koch eine Hand auf die Schulter. "Auf dem Brief steht dein Name." Sanji zog eine Augenbraue hoch und nahm seinem Captain das Schriftstück ab, öffnete es, während Ruffy der Navigatorin die Zeitung reichte. Der blonde Casanova öffnete den Brief vorsichtig und schon die ersten Sätze auf einem kleinen Zettel, der auf dem eigentlichen Brief lag, ließen ihm einen Schauer den Rücken hinunterjagen: Sanji, was ich dir zu sagen habe ist sehr wichtig. Es ist etwas Schreckliches passiert, das dir sehr weh tun wird. Deswegen ist es unbedingt notwendig, dass du das hier liest, wenn du alleine bist. Egal, was sein mag, du sollst wissen, mit dem Herzen sind wir bei dir! In Liebe, deine gute Freundin, Ania und die restliche Crew des Baratié Sanji betrachtete das kleine Blatt mit zitternden Händen. Er hatte schon eine gewisse Ahnung. Tief einatmend zerknüllte er den Zettel und warf ihn energisch zu Boden, dann stürmte er ohne ein weiteres Wort aus der Kombüse und ließ seine Crew besorgt zurück. Kapitel 10: Growing Pains - Nie wieder -------------------------------------- nya~...xD um ehrlich zu sein ist mir dieser teil unglaublich schwer gefallen, auch wenn er ziemlich short ist ( zu short ;_; ) ich habs nicht so mit herzschmerz, der gefällt mia nämlich selba net *.* xD bin halt ein happyend-girl und obwohl der teil zu melodramatisch und vielleicht auch etwas übertrieben rüber kommt ( ich habs irgendwie mit meinen epischen zwischenzeilen löl... ) hoffe ich, dass sich das warten für euch gelohnt hat °-° das nächste kapitel wird auch richtig lang...versprochen...und da wird noch viel mehr dramatik ( und epik ;___; ich kann damit net aufhörn kommt von alleine...) vorkommen ich würd mich auch mal über konstruktive kritik freuen ^___^ muss mich ja schließlich verbessern... nya~ danke fürs warten und ich hff dass ihr weiterhin fleißig kommentiert und der story treu bleibt ;) widmung: allen die darauf gewartet haben xD ----- Den Brief fest in der Hand haltend stürmte Sanji den Gang hinunter zur Falltür zu der Kajüte der Jungs. Seinen Gesichtsausdruck konnte man gar nicht falsch deuten: Er hatte Angst. Zum ersten Mal in seinem Leben, hatte der blonde Smutje tatsächlich richtige Angst. Es konnte alles passiert sein. Er wollte gar nicht daran denken, aber es drängte sich ihm zwanghaft auf, es konnte gar nichts anders sein - wer war gestorben? Mit konzentrierter Miene öffnete er die Falltür und mit einem Satz sprang er hinunter, ohne die Leiter zu benutzen, und landete hart mit den Füßen auf dem Holzboden. Ruhig Blut, redete Sanji sich immer wieder zu. "Du musst ruhig bleiben...Wer sagt denn, dass wirklich jemand gestorben ist?", flüsterte der blonde Smutje unhörbar. Doch egal wie sehr er es sich zuredete - je mehr Sekunden verstrichen, desto mehr wusste er, dass seine Vermutung doch stimmte. Es konnte gar nicht anders sein. Er verbarrikadierte die Falltür, indem er einen Holzbalken davor schob. So konnte keiner die Kajüte betreten. Ganz zu seiner Zufriedenheit. Der Schiffskoch strich sich durch seine blonden Haare und atmete tief ein, um Sekunden später ganz langsam wieder auszuatmen. Dann durchquerte er mit drei schnellen Schritten den Raum, um sich an der Holzwand entlang zu Boden fallen zu lassen. Mit zitternden Händen zog er das Schriftstück aus dem Umschlag und öffnete ihn. Dann begann er zu lesen... Um es gleich vorweg zu sagen, wir begleiten dich mit dem Herzen durch diese furchtbaren Zeilen. Ich kenne dich und weiß, dass du deine wahren Gefühle lieber in dich reinfrisst, aber bitte lass deinen Tränen freien Lauf, während du es liest. Es würde dich sonst innerlich zerfressen. Kommen wir lieber auf den Punkt, das findest du wahrscheinlich auch am Besten. Kisa ist gestorben. Ich begreife es selbst noch nicht. Es waren Piraten, die sie umgebracht haben. Die Piraten von Cole Locke. Zuerst waren sie friedlich, als sie ins Baratiée kamen, doch schon bald waren sie sehr betrunken. Kisa war ihnen als Bedienung zugeteilt. Sie wurden handgreiflich und begrapschten sie. Eine ganze Weile ging das so und du kennst Kisa, sie war viel zu ängstlich, um zu widersprechen. Sie betatschten sie überall, bis einem die Hand ausrutschte und er sie zu Boden schlug. Ihre Nase blutete und ich rannte dazwischen. Doch auch mich schlugen sie zu Boden. Kisa meinte, es wäre alles okay, ich solle zu meinem Tisch zurückgehen und sie das regeln lassen. Wenig später hörte ich wie sich die Piraten lautstark über die lausige Bedienung beklagten. Wir hatten kein Sake mehr im Haus, das war aber anscheinend Grund genug für sie, um Kisa eine Kugel durch den Kopf zu jagen, als sie es ihnen mitteilte. Jeff hat sie sofort rausgeschmissen und seine Männer verprügelten die Piraten. Nächste Woche ist die Beerdigung. Ich bin sicher, Kisa würde es die Welt bedeuten, wenn du kommen würdest. Sanji, es tut mir so leid. Kisa hat es am Wenigsten von allen verdient. Als sie tot am Boden lag, dachte ich, ich sterbe auch. Es hat mein Herz zerrissen, nicht nur weil sie meine beste Freundin war. Vielleicht geht es dir besser, wenn ich dir sage, dass sie immer nur pausenlos von dir geredet hat. Sie hat nie aufgehört dich zu lieben. Sie hat dich furchtbar vermisst und jeden Tag darauf gehofft, dass du wieder kommst. Nun kann sie den Tag nicht mehr erleben... Ich kann dir nicht oft genug sagen, wie leid es mir tut. Ich hätte etwas tun sollen. Und ich stand einfach nur da und hab zugesehen. Es tut mir so leid. Aber wir können nichts mehr daran ändern, wir können Kisa nur die letzte Ehre erweisen. Ich bitte dich daher, komm zurück. Wenn auch nur für ein paar Tage. In Liebe und tiefer Trauer, deine Ania. Mit verklärtem Blick schloss der Smutje den Brief. Er hielt ihn mit beiden Händen fest, starrte fast emotionslos auf die beige Farbe des rauen Pergaments. Er atmete tief ein und schlug den Brief wieder auf, um ihn einweiteres Mal durchzulesen. Und trotzdem konnte er es nicht glauben. Zu irreal war die Vorstellung einen geliebten Menschen zu verlieren - eine solche Erfahrung hatte er bisher noch nie gemacht. Seine Eltern waren zwar tot, doch er hatte sie nie kennengelernt. Aber das hier, das war etwas anderes. Nicht nur ein einfacher geliebter Mensch war gestorben. Sondern Kisa. Seine Kisa. Sie war tot. Erschossen worden, mitten durch ihren Schädel. Von Piraten. Von Leuten wie ihnen. Der Blick des Smutjes wurde von Minute zu Minute ausdrucksloser und mit glasigen Augen sackte er gegen die Holzwand der Kajüte. Er fühlte sich miserabel. Ihm war schlecht. Es war, als hätte ihm jemand mit blutrünstiger Gewalt sein Herz bei lebendigem Leib aus der Brust gerissen und hätte jeden Moment davon voll ausgekostet. Kisa. Tränen sammelten sich in seinen Augenwinkeln, die er einfach nicht verdrängen konnte - und er wollte es auch gar nicht. Leise und schmerzvoll liefen sie über seine erhitzten Wangen und zerschellten wie sein Herz in tausende kleine Teile auf dem Boden. "Verdammt.", schluchzte er auf. "Wieso hat denn niemand etwas getan? Wieso hat es niemand verhindert?" Er ließ sich zu Boden sinken und grub seinen blonden Schopf in seine Arme, ließ seinen bittersüßen Tränen freien Lauf. Den Brief zerdrückte er mit seiner Hand, doch das merkte Sanji schon gar nicht mehr. "Wieso gerade sie?", flüsterte er in die Dunkelheit, die ihn und die Kajüte einhüllte. Dunkel wie der Schmerz, den er wegen des Verlustes verspürte. Hart schlug er mit einer geballten Faust auf den Boden ein. Den Schmerz in seinen Knöcheln bemerkte er gar nicht. Viel zu Groß war die Qual, die sein Inneres zerfraß. Hastig wischte er sich mit den Handflächen über die Augen, schniefte und ließ seine rechte, zitternde Handfläche schließlich auf seiner Stirn ruhen, um sich seine blonden Strähnen aus seinem Gesicht zu halten. Aus seiner Jackentasche fischte er ein Päckchen Zigaretten und zündete sich eine davon, nachdem er sie sich zwischen die Lippen gesteckt hatte. Wie lange ist es jetzt her, dass ich geweint habe?, fragte er sich. Das letzte Mal - woran er sich erinnerte - war auf dieser Insel, auf der er zwanzig volle Tage fast ohne Essen mit Jeff festgesessen hatte. Kurze Zeit später hatte Rotfuß Jeff das Baratié eröffnet. Und nur knappe fünf Jahre danach, hatte er zum ersten Mal in ihre Augen geblickt. In die unergründlichen, tiefgehenden und wunderschönen Augen von Kisa. Doch nie wieder würde er in diese Augen blicken. Und nie wieder war eine furchtbar lange Zeit. Erinnerungen schwappten in sein Bewusstsein wie eine Welle - von der er eigentlich flüchten wollte. Doch er konnte nichts dagegen tun. Ihr Bild war plötzlich wieder vor seinem Inneren Auge. Ihr süßes Lächeln und ihre langen braunen Haare. Ihre weichen Lippen, die wie selbstverständlich perfekt auf seine gepasst hatten. Doch nie wieder würde er sie auf seinen spüren. Und nie wieder war eine furchtbar lange Zeit. Sanji schlug mit einem Mal die Hände auf seine Augen und schrie laut, dennoch nicht zu laut, gequält auf. Er schmeckte den salzigen Geschmack seiner Tränen in seinem Mund, die gar kein Ende nehmen wollten. Waren da etwa doch noch Gefühle für sie? Jetzt, wo sie weg war, für immer weg, wollte er sie dann unbedingt wieder in seinen Armen halten? Sie wieder küssen? Wieder mit ihr lachen? Ihr einfach nur beim schlafen zusehen, ihr durch die Haare streicheln und glücklich sein? Liebe ich sie immer noch?, fragte er sich. Habe ich nie aufgehört sie zu lieben? Oder ist das einfach nur der Schmerz? Dem Koch wurde mit einer erschreckenden Erkenntnis klar, dass es alles nun ein Ende gefunden hatte. Das alles würde er nie wieder mit Kisa erleben. Sie nie wieder lachen hören. Sie nie wieder weinen sehen. Ihre Stimme nie wieder hören. Und nie wieder war eine furchtbar lange Zeit. Er biss sich fest auf die Unterlippe. "Ich glaub das alles nicht.", flüsterte er erstickt. Seine Stimme zitterte und seine Schultern bebten. "Das ist doch alles nur ein Alptraum. Bitte, Gott, wenn es dich gibt, lass es ein Alptraum sein und lass mich aufwachen." Aber es war kein Traum. Es war die harte, brutale Realität, die ihm schadenfroh ins Gesicht lachte. Auf sein Existenz spuckte und alles zunichte machte, was er einmal sein Leben nannte. Denn es würde nie wieder so sein wie früher, denn ein wichtiger Teil seines Herzens war einfach ausradiert worden, als wäre er nie da gewesen. Nie wieder würde dieses dunkle Loch wieder gefüllt werden können. Und nie wieder war eine furchtbar lange Zeit... Kapitel 11: But my hope will last...Part I ------------------------------------------ sooo dat next chappü xD boa das is vielleicht ein mega-kapitel...°-° hätt ichs net in 2 teile geteilt...oh jee...hehe naya wie immer hoff ich auf kommis un konstruktive kritik xD die langen kursiven texte sind übrigens falshbacks nyo @maki: hoffe des sagt dir mehr zu xD ------ Man könnte es fast Monsun nennen, was sich soeben über Creep Town ergoss. In Strömen fiel der Regen hinab. Die Straßen waren eine einzige Pfütze und in kleinen Wasserfällen floss das Wasser in die tiefergelegten Kanäle am Bordstein. Die Stadt war wie leer gefegt, was eigentlich auch kein Wunder war. Nur sie rannte verzweifelt durch die Straßen, suchte weinend nach ihm. Der peitschende Regen traf ihr Gesicht, womit er ihr fast die gesamte Sicht versperrte, vermischte sich spielerisch mit ihren Tränen und fühlte sich an wie tausend kleine Nadelstiche. Der mitschwingende Wind machte all das auch nicht viel besser und bei jedem Blitz- und Donnerschlag zuckte sie zusammen. Und doch rannte sie weiter, auch wenn sie merkte wie ihre Beine sie nicht mehr tragen wollten. Sie konnte nicht stehen bleiben, sie musste ihn um jeden Preis finden. Sie musste zu ihm. Die Kapuze ihrer Jacke war inzwischen so durchgeweicht, dass sie von ihrem Kopf gerutscht war. Das schmutzige Wasser lief nur so an ihrem Körper hinab. Sie fror unbeschreiblich, zitterte am ganzen Körper. All ihre Kleidung tropfte. Sie musste nun schon eine Stunde rennen, wenn nicht dann mehr. "Wo bist du nur?", flüsterte sie erstickt, was aber im Sturm leise unterging. "Wo bist du?!", schrie sie nun aus vollem Hals und blieb stehen. Hilflos sackte ein Arm von ihr nach unten, während die Hand des anderen ihren Mund umfasste. Ihre Schultern bebten. Plötzlich spürte sie kalten, nassen Boden unter ihren Knien. Der Regen schien nun noch stärker zu werden. "Wo...nur...?", krächzte sie schwach und schluchzte auf. Ihre orangenen Haare klebten wie Kaugummi an ihrem Gesicht. Bitte, Gott, bat sie in Gedanken am Rande der Verzweiflung. Bitte lass es ihm gut gehen. Lass mich ihn finden. Zu viel schwirrte in ihrem Kopf herum. Zu viele Gedanken, Gefühle, Worte, Sätze. Alles wirkte auf sie ein. Sie sah sein lächelndes Gesicht vor ihrem inneren Auge und atmete tief ein. Sie musste weiter. "Nami~!" Die sonst so energisch fröhliche Stimme ihres Captains drang diesmal als ein erstaunlich piepsiger Aufschrei in die Kombüse, wo die Person, an die der Schrei gerichtet war ihre Zeitung vor Schreck zerknitterte. "Nami!" Ein zweites Mal. Nicht einmal eine Sekunde später wurde die Tür der Kombüse aufgestoßen und ein völlig verzweifelter Ruffy stand im Türrahmen, beide Hände hielten seinen Schritt und er balancierte mit der Eleganz eines Elefanten tänzelnd von einem Fuß auf den anderen. "Bitte, Nami, Bitte, lass mich bei dir auf's Klo gehen, sonst mach ich mir in die Hose!", bettelte er. Nami zog fragend eine Braue hoch und befeuchtete mit der Zunge ihren Finger, um eine Seite der Zeitung umzublättern und sich eher abwesend einem Artikel über die neuste Mode zu widmen. "Was stimmt denn mit eurem nicht?", fragte sie gelangweilt und ungerührt, sah ihren Captain nicht einmal an. "Ist es kaputt?" Ruffy stieß ungeduldig einen gequälten Laut aus und sackte hilflos auf die Knie. "Nami!" "Der Gemüseputzer hat sich in unserer Kajüte eingeschlossen.", grunzte Zorro schlechtgelaunt, als er sich an Ruffy vorbei in die Kombüse drängte. Er lief direkt zum Kühlschrank und öffnete selbigen - nur um festzustellen, dass es dort nichts festzustellen gab. Er war leer. "Und nicht mal was zu Essen hat er vorgekocht. Man, muss der fertig mit der Welt sein." Namis Ohren wuchsen auf Tellergröße. "Warum denn das?", fragte sie und blickte das erste Mal vollständig von ihrer Zeitung auf. "Ich schätze, wegen diesem ominösem Brief von heute Morgen.", mischte sich nun Nico Robin ein und stopfte sich danach eine der Cocktailkirschen, die in einer kleinen Holzschale standen in den Mund. "Hallo?", schrie Ruffy aufgebracht dazwischen. "Ich muss immer noch! Ich platze! Nami!" Nami rang sich ein Lächeln ab. "Klar, geh nur.", sagte sie schnell, worauf Ruffy verschwand. "Was wohl in dem Brief stand?", überlegte sie laut und strich sich eine orangene Strähne hinter ihr Ohr. Zorro - er hatte sich inzwischen entschieden, mit Robin die Cocktailkirschen zu teilen - sagte erstaunlich gleichgültig: "Ganz bestimmt nichts Gutes." Lysop kam von Chopper gefolgt in die Kombüse gelaufen und meinte sogleich: "Leute, wir machen uns Sorgen um Sanji." "Da seid ihr nicht die Einzigen, Langnase.", brummte Zorro mit tiefer Stimme und schob sich gleich eine handvoll Kirschen in den Mund, worauf Robin leise lachte. Chopper setzte sich neben Nami auf die Holzbank. "Er hat sich noch nie eingeschlossen. Sowas passt gar nicht zu ihm.", sagte er leise. "Sehr seltsam. Es muss was Schreckliches passiert sein.", bekräftigte Robin und warf der Navigatorin einen Blick zu, den man unmöglich falsch deuten konnte. Nami legte ihre Stirn in gleichmäßige Falten und erwiderte den Blick. Sie platzte förmlich vor Sorge um den Smutje. Ausgerechnet jetzt sollte er mit Heimlichtuerei anfangen? Er hatte ihnen doch sonst nichts vorenthalten. Oder? Lysop kratzte sich überlegend am Kind. "Armer Sanji. Hat ihn wohl sehr mitgenommen.", sagte er. "Sollten wir nicht mal nach ihm sehen?" Zorro nickte. "Ich denke, das sollte Nami machen." Nami stand ohne ein weiteres Wort auf und stürmte aus der Kombüse, ohne darauf zu achten, dass Lysop und Chopper den Schwertkämpfer lauthals ausquetschten, warum es Nami machen sollte. Wankend stand sie vom kalten Boden der Straßen Creep Towns wieder auf. Immer noch schüttete es nur so vom Himmel hinab und vom klaren Sternenhimmel der letzten Nacht war nichts mehr zu erkennen. Sie konnte nicht mehr. Am liebsten wäre sie einfach liegen geblieben. Sie fühlte sich müde und schwach, wollte von nichts mehr wissen außer von ihm. Er war alles was zählte, alles andere war egal. Es war egal, was die anderen jetzt dachten, ob sie sich Sorgen machten, oder nicht. Sie musste ihn finden und deswegen musste sie weiter rennen, auch wenn sich ihre Beine vor Kälte taub anfühlten. Und wenn sie krank wurde nach all dem - Hauptsache sie hatte ihn gefunden. Hauptsache er war wieder bei ihr. An den Brief dachte sie schon gar nicht mehr. Ihr Herz zerriss sich fast vor Sorge und sie fühlte diesen stechenden Schmerz in ihrem Bauch. Kein gutes Gefühl bei der Sache. Wo war er? Sie taumelte. Schwindelgefühl. Stille. Nur der Regen. Schrecklicher Regen. Schmerz. Alles tat weh. Weg hier. Rennen. Suchen. Wo war er? Keinen klaren Gedanken konnte sie mehr fassen. Wie in Trance rannte sie die Straße entlang, suchte, suchte. Nach ihm. Wo? Wusste sie nicht. Nicht einmal wo sie war, wusste sie. Creep Town, richtig. Aber wo genau? Hauptstraße? Irgendwo. Wo war er? Egal, sie rannte. Sie würde ihn schon finden. Ihre Lieder fühlten sich an wie Blei. Nur schwer konnte sie durch sie hindurch sehen. Regen, überall. Tat weh im Gesicht, auf der Haut, am Körper, in der Seele. Kälte. Die stechende Kälte fraß sich durch ihre Glieder, erlahmte alles an ihr. Ihre Schritte wurden langsamer. "Nein...", flüsterte sie. "Ich muss...weiter." Ihre Lippen zitterten, waren schon blau angelaufen. Alle Farbe war ihr aus dem Gesicht gewichen. Es war kalt. Zitternd und wankend rannte sie weiter, spürte ihre Beine schon lange nicht mehr. Sie trugen sie von ganz allein. Er trug sie weiter. Stimmen in ihrem Kopf, überall, um sie herum. Sie schrieen, weinten, sorgenvoll, einsam. Auch sie fühlte sich allein. Wenn er nicht da war. So allein. So kalt. So unvollständig. Ein Teil fehlte. "Ich...muss dich...finden...", stotterte sie schluchzend. Sie stolperte über eine Erhöhung der mit Backsteinen gepflasterten Straße. Mit enormer Wuchte traf sie den Boden. Ihre Finger verkrampften sich mit Schmerz am Stein. Lautes Schluchzen entfloh ihrer Kehle, während sie einfach dalag. Sie konnte nicht mehr. Schmerzen im Knie und im Bauch. Sie sah die aufgeplatzte Stelle nur verschwommen, aber sie wusste sofort, dass sie blutete. Nicht nur äußerlich, auch innerlich. Blut. Kaltes Blut. Kalt wie alles andere, das sie umgab. Sie drehte sich erlahmt zur Seite und zog ihre Beine an. Ihr Gesicht fiel in ihre mit Dreck verschmierten, nassen Hände. Sie weinte bitterlich, konnte nicht aufhören. Nichts hatte mehr Sinn. Nichts. Keinen Sinn ohne ihn. Nami blickte skeptisch auf die Falltür vor ihr hinab und seufzte. Ihre Arme hangen lustlos an ihrer Seite und ihr Herz fuhr sprichwörtlich Achterbahn. Sie wusste weder, was sie von Sanjis aufbrausendem Abgang halten, noch was sie jetzt sagen sollte, wenn sie zu ihm ging. Er schien ziemlich aufgelöst zu sein und die junge Navigatorin machte sich verständlicherweise Sorgen um ihn - er brauchte sicher jemanden zum Reden. Und was die anderen gesagt hatten ging ihr noch immer nicht aus dem Kopf. Sätze, die ihr Herz spalteten. Was stand nur in diesem Brief, das Sanji so aus der Bahn werfen konnte? Noch nie hatte sie gesehen, wie er aus seiner Ruhe und Coolness gerissen worden war. Sie war völlig sprachlos gewesen, als er einfach aus der Kombüse gelaufen war, schnellen Schrittes. Ohne sie selbst und die anderen auch nur eines Blickes zu würdigen. Tief einatmend fuhr sie sich durch ihre orangenen Haare, dann bückte sie sich und klopfte vorsichtig an die Falltür, welche ja noch immer verschlossen war. Keine Reaktion. Sehr seltsam. "Sanji-kun?", rief sie und beugte sich weiter hinunter. "Ich bin's, Nami. Alles in Ordnung?" Wieder keine Reaktion. Nami biss sich auf die Unterlippe. Ein seltsames Gefühl machte sich in ihr breit. Sie fasste die Falltür - und zu ihrem Erstaunen war sie gar nicht abgeschlossen. Langsam kletterte sie die Leiter hinunter. Aber Sanji war nicht da. "Sanji-kun?", rief sie ein weiteres Mal und blickte sich um. Doch schnell wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass Sanji nicht da war. Ohne zu wissen warum, machte sich ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend breit und als ihr Blick auf das beige Pergament am Boden fiel, konnte sie nicht anders, hob es auf und las es. Ihr fiel das Blatt sofort aus den Händen und ihre Hand schlug sich vor ihren Mund. Entsetzen stand der jungen Frau ins Gesicht geschrieben und ihre Augen waren geweitet. "Oh nein.", flüsterte sie. "Sanji-kun!" Ohne groß nachzudenken rannte sie zur Leiter, kletterte flink hinauf, hieb sich durch die Falltür und rannte nach draußen, wo sie von einem Schwall Regen begrüsst wurde. "Verdammt.", fluchte sie laut. "Sanji-kun?", rief sie über das Deck hinweg. Vielleicht war er ja im Krähennest, oder sonst wo. Alles suchte sie nach ihm ab. Auch ihre Orangenbäume, aber er war nirgends zu finden. Schnellen Schrittes lief sie zur Kombüse und blickte den Rest der Mannschaft hilflos an. "Hat jemand von euch Sanji gesehen?", fragte sie außer Atem. Der Regen wollte kein Ende mehr nehmen, im Gegenteil - er zog noch dichter auf. Schon lange hatte es nicht mehr so hinabgeschüttet und ganz plötzlich war dieses Gewitter aufgezogen. Das Wetter war unberechenbar auf der Grandline. Sie lag gekrümmt wie ein Häufchen Elend am Boden, weinend, zitternd. Die Erinnerungen waren noch frisch, schossen immer wieder durch ihren Kopf. Langsam stützte sie sich mit den Händen am eiskalten Boden ab und zog sich auf die Knie. Bilder zogen durch ihren Kopf. Zorro blickte gelangweilt auf. "Der ist doch in der Kajüte." Eine leichte Frage schwang in seinem Satz mit und er zog die Brauen hoch. "Ja, eingeschlossen.", bekräftigte Ruffy, nachdem er vom Bad zurückgekehrt war - leicht angesäuert, muss man dazu sagen. Er trug es dem Smutje offensichtlich nach, dass er die Qualen im Unterleib erleiden musste. Nami schüttelte hastig den Kopf. "Eben nicht.", sagte sie erstaunlich geduldig. "Ich kann ihn nirgends finden. In der Kajüte ist er nicht mehr." Den Brief verschwieg sie vorerst. Sanji war das sicher auch lieber. Lysop winkte ab. "Der macht vielleicht einen Spaziergang." Ihr platzte der Kragen. "Wie könnt ihr nur so ruhig da sitzen und Däumchen drehen? Ist euch Sanji denn völlig egal?" Aufgebracht zeigte sie auf das Bullauge, wo sich ein greller Blitz in die Länge zog. "Bei dem Gewitter wird er sicher keinen Spaziergang machen und auf der Flying Lamb ist er auch nicht! Er ist weg, versteht ihr, weg!" Auf Ruffys Stirn zogen sich gemeine Sorgenfalten in die Länge. "Und wenn ihm nun etwas passiert ist?" Leise ging dies von den Lippen des jungen Captains. Er blickte gedankenverloren aus dem Bullauge. Sie schlug schluchzend die Hände auf ihr Gesicht. Was, wenn Ruffy recht hatte und ihm war etwas passiert? Was, wenn er sich sogar selber etwas angetan hatte? Er litt, das war sicher. Und so zog sich auch bei jedem Atemzug und bei jeden Gedanken an ihn ihr Inneres zusammen. Er brauchte sie. Sie musste weiter. Die anderen schwiegen betreten, bis er wieder den Mund aufmachte: "Wir gehen ihn suchen." Nami seufzte erleichtert auf. Nichts war Ruffy wichtiger, als seine Crew. Auf ihn konnte man sich eben verlassen. "Aye.", kam es von den anderen. Zorro erhob sich und warf Ruffy einen festen Blick zu. "Lass das mich und Nami machen.", bat er seinen Captain. "Bitte." Ein Wort, das Lorenor Zorro nur selten, wenn nicht nie benutzte. Ruffy blickte seinen Vize lange und durchdringend an, bis er schließlich ein kratzendes "Okay" von sich hören ließ. Chopper sprang auf. "Und was sollen wir machen?", rief er. "Vor Sorge um Sanji verrückt werden?" Sie bewegte sich schwer vorran. Ging eigentlich mehr, als zu rennen. Ihr Bein schmerzte. Verrückt vor Sorge um ihn. Chopper hatte recht. Verrückt. Machte sich furchtbare Sorgen. Sie kam an einer Gasse vorbei und blickte gedankenverloren mit verklärtem Blick hinein. An irgendwas erinnerte sie diese Gasse... "Sonnenuntergänge sind das Romantischste, das man miteinander teilen kann, findest du nicht, Nami-san?" Ihre Augen weiteten sich. Aber ja! Das war die Gasse, durch die sie liefen, als sie sich zusammen mit ihm den Sonnenuntergang von der Promenade aus angesehen hatte. Und da traf es sie auf einmal. Der einzige Ort, an dem sie noch nicht gesucht hatte. "Versucht ruhig zu bleiben.", sagte Zorro leise und schritt aus der Kombüse. Nami biss sich auf die Unterlippe und schenkte dem Rest der Mannschaft ein wehmütiges Nicken, dann folgte sie dem Schwertkämpfer langsamen Schrittes. "Zorro...", fing sie leise an. "Was ist, wenn Sanji..." "Denk nicht mal daran!", fuhr er sie barsch an, worauf sie zusammenzuckte. Er atmete ein. "Ihm geht's gut.", sagte er, diesmal mit einem normalen Tonfall. "Hol deine Jacke, du wirst sie brauchen." Sie war sich so sicher, dass er da war. Sie war selbst überrascht wie schnell sie auf einmal rennen konnte. Rannte durch die Gasse. Tränen im Gesicht. Hoffnung. Mut. Wenn ich dich erst gefunden habe, sagte sie sich. Lasse ich dich nie wieder los. Schon nach wenigen Momenten erreichte sie das Ende der Gasse und blickte sich hastig um. Nami stand mit Zorro an den Deck. Der Regen prasselte ihnen auf die Köpfe und durchnässte sie nach und nach. "Komm.", sagte der Schwertkämpfer und setzte langsam einen Schritt vor den anderen. Das junge Mädchen warf sich die Kapuze über den Kopf und folgte ihm stumm. Als sie das Schiff verließen, erhaschte Nami einen Blick auf Zorros Gesicht. Sie erblickte Sorge in seinen sonst so teilnahmslosen Augen. "Du machst dir auch Sorgen um ihn.", stellte sie überflüssigerweise fest. "Natürlich.", kam es prompt von dem Grünhaarigen. "Weißt du, Nami.", sagte er langsam und blieb stehen, worauf die Navigatorin neben ihn trat. "Ich weiß, ich bin manchmal ziemlich gefühlskalt, euch gegenüber, meine ich. Besonders zu Sanji. Wir streiten uns dauernd." Er lachte kurz leise. "Aber das heisst nicht, dass ich ihn nicht mag. Ich zeige meine Gefühle einfach nur anders als ihr. Ihr versteht die Hintergründe nicht, aber wir beide, Sanji und ich, wissen genau wie der andere es meint. Er...ist mir irgendwie sehr ähnlich und deswegen streiten wir, wenn wir uns über den Weg laufen. Aber diese Freundschaft mit ihm ist was Besonderes, ehrlich gesagt. Eine der besten, die ich je hatte." Dieses Geständnis warf Nami völlig über den Haufen. "Zorro...", flüsterte sie. So kannte sie ihn gar nicht. Und, dass er gerade ihr das erzälte, rührte sie auf eine seltsame Art und Weise. "Aber wehe du erzählst das den Anderen." Er funkelte sie kurz an, worauf Nami lächeln musste. Das war wieder der Alte. Nami blickte den Schwertkämpfer leicht lächelnd an. "Gilt..." Sie wusste nicht, ob sie es wirklich fragen sollte, aber diese Frage quälte sie schon lange. "Gilt das dann auch für Robin?" Zorro zischte. "Frag nicht so viel. Wir sollten lieber Sanji suchen." Er drehte sich von ihr weg, aber Nami sah den roten Schimmer auf seinen Wangen ganz genau. "Okay." Zorro zeigte nach rechts. "Du gehst dalang und ich gehe nach links." ------ lol.. xD cliffhanger..hehe nexter teil kommt bald.. is ja schon fertisch auf meinem pc abgespeichert..aber ich lass euch noch bissl zappeln xD sagen wir, wenn ich 5 kommis hab lad ich ihn hoch xP muhaha Kapitel 12: But my hope will last...Part II ------------------------------------------- 2. teil des mega chappüs xD viel spaß beim leseee~n ------ Er war nicht da. Das konnte doch nicht sein. Er war nicht da! "Nein.", flüsterte sie. Langsam ging sie zum Geländer der Promenade und umfasste es mit ihren eiskalten Fingern. Sie schluchzte auf. "Warum bist du nicht hier?", rief sie ins Meer hinaus. "Wieso bloß?" Kaum hörbar glitt dies aus ihren vollen Lippen und sie ließ sich auf die Knie fallen. Kraftlos blickte sie nach oben in den Regen. Ihr war als würde sie etwas von Innen zerfressen. Völlig unkontrolliert fing sie an hemmungslos zu schluchzen. Nein. Sie wollte das nicht wahr haben. Sie wollte nicht wahr haben, dass sie zu schwach war, um ihn zu finden. Das durfte nicht sein. "Nami?" Ihre Augen weiteten sich und sie fuhr auf. Das war die Stimme. Die Tränen flossen unaufhörlich über ihr Gesicht, aber ihre Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln nach oben. Langsam drehte sie den Kopf und ihre rotgeweinten Augen erblickten einen Schopf blonder Haare, saphirblaue Augen, die verwirrt mit Augenringen unter ihnen auf sie hinabblickten, ein kalkweisses Gesicht. Erblickte ihn. Sie hatte ihn tatsächlich gefunden. Das Lächeln war aus ihrem Gesicht gewichen und machte einer geschockten Mimik platz. Sie hatte ihn noch nie so fertig gesehen. "Man, muss der fertig mit der Welt sein." Da hatte Zorro recht, musste Nami mit einem humorlosen Lächeln zugeben. "Was...was machst du hier, Nami?", richtete der Smutje wieder die Stimme an sie. Mit einem Blick zwischen Verwirrung, Trauer und anderen Dingen blickte er sie an. Er stand gut fünf Meter von ihr entfernt, aber ihr war als würde sie in seine Seele blicken können. Der Schmerz, der ihm ins Gesicht geschrieben stand, zerriss ihr Herz. Wankend erhob sie sich und lief schnellen Schrittes auf den Smutje zu. Dann holte sie aus - mit einer Kraft, die man ihr nie aussehen würde, traf ihre Hand seine Wange. Sanji musste einen Schritt nach hinten machen und hielt sich leicht benommen die pochende Stelle. "Nami! Was -", fing er an und blickte das Mädchen vor ihm entsetzt an. Ihr Gesichtsausdruck hatte ihn verstummen lassen: so wütend hatte er sie noch nie gesehen. Zornig funkelte sie ihn an. "Du hirnloser Idiot von Koch!", brüllte sie wütend. "Bist du verrückt geworden? Wie kannst du es wagen, einfach so abzuhauen? Alle waren krank vor Sorge!" Betreten suchte sein Blick den Boden ab. Er wusste, dass es so kommen würde, aber er musste einfach weg. Der Schmerz saß tief in ihm drin. Es tat dem Smutje ja auch leid, dass er nichts gesagt hatte, aber er wollte nicht, dass ihm irgendjemand folgte. Er wollte alleine sein und niemandem Einblick in sein Gefühlschaos lassen. "Ich weiß, es war dumm, aber -" Diesmal wurde er unterbrochen. Durch zwei schlanke Arme, die ihren Weg um seine Taille suchten. Nami drückte sich fest an ihn, ihr Gesicht in seinem Hemd vergraben. Auch er war klatschnass. Aber das störte sie nicht. Sie schluchzte und boxte ihm leicht auf die Brust. "Wie konntest du mir das antun?", weinte sie. "Ich hatte solche Angst, Sanji. Ich...ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich hatte verdammte Angst!" Laut schluchzte sie und presste sich nur noch enger an ihn. "Nami...", flüsterte er völlig überrumpelt. Er hatte doch nicht gewollt, dass sich Nami solche Sorgen machte. Das war das Letzte, was er wollte - Nami zum Weinen bringen. "Nami...bitte, wein doch nicht..." Er legte seine Arme um sie und bette seine Lippen auf ihren Haaren. Die Navigatorin schüttelte den Kopf. "Ich bin so glücklich, dass es dir gut geht." Zaghaft blickte sie auf. "Bitte, mach so was nie wieder. Dass Kisa gestorben ist, tut mir leid, aber das ist noch lange kein Grund dich selber so kaputt zu machen." Nicht einmal eine Sekunde später wurde ihr bewusst, was sie da gesagt hatte. "Du hast den Brief gelesen?", fragte er ruhig und drückte sie nur noch enger an sich. Alles hatte sie erwartet, aber nicht das. Dass er sie wegschubste, sie anschrie, kein Wort mehr mit ihr wechselte. Immerhin war sie in seine Privatsphäre eingedrungen. "Ich...es tut mir leid, aber ich..." Sanji strich ihr beruhigend über die Haare. "Pschd, ist schon okay.", flüsterte er leise. Er löste sich aus der Umarmung und ließ sich auf die Bank hinter ihnen fallen. Zaghaft nahm er ihre Hand und drückte sie leicht. "Kisa war meine erste große Liebe.", gestand er. Nami sog scharf die Luft ein. Sie sah deutlich die Tränen in seinen Augen und sofort war ihr selbst wieder nach Weinen zumute. Weil sie nichts zu antworten wusste, wartete sie, bis Sanji weiterredete. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Der Frau, die er liebte von ihrer Vorgeherin zu erzählen war alles andere als leicht. Er atmete tief ein: "Ich hab sie mehr als alles andere geliebt. Sie war mein Grund zu atmen, mein Grund zu laufen. Mein Grund zu leben. Es ist seltsam, dass ich mich jetzt damit abfinden muss, sie nie wieder zu sehen. Aber ich kann nichts daran ändern. Was geschehen ist, ist geschehen. Ich hab mir geschworen, nie wieder zu weinen. Aber Nami..." Er blickte ihr mit einer solchen Traurigkeit in die Augen, dass Nami selbst die Tränen kamen. "...ich...ich habe geweint. Um sie. Es hat mich einfach getroffen, verstehst du? Ich hab noch nie einen geliebten Menschen verloren, deswegen kann ich mit solchen Gefühlen nicht umgehen. Es tut so weh. Und jetzt verstehe ich dich auch ein bisschen besser." Nami kniete sich vor ihn und stützte ihre Hände auf seinen Knien ab. Sie lauschte angeregt. "Und jetzt mache ich mir Vorwürfe. Wenn ich nie weggegangen wäre, hätte ich es verhindern können. Kisa wäre noch am Leben. Aber dann wiederum denke ich, dass es vielleicht gut so ist. Alles hat seinen Sinn und seine Richtigkeit. Das Schicksal hat es eben so gewollt. Aber...es ist nicht fair, weißt du? Sie war so unschuldig. Sie hat nie etwas Böses getan, nicht einmal einer Fliege konnte sie wehtun. Warum also sie? Warum nicht jemand anderes?" Er hielt kurz inne. "Ich fühle mich so leer, als ob etwas fehlt. Sie war immer die Einzige, die für mich da war. Zuerst war sie nur ein Spiel von vielen, aber as ich sie näher kennen lernte, verliebte ich mich langsam in sie. Sie zeigte Interesse an mir als einen Menschen, nicht an mir als ein Stück Fleisch für eine Nacht. Sie wollte mich wirklich. Zum ersten Mal hab ich mich geliebt gefühlt. Und jetzt, wo sie nicht mehr da ist, wen hab ich dann noch wirklich?" Nami nahm seine Hände in ihre. "Du...du hast mich, Sanji-kun.", sagte sie leise. "Ich bin auch für dich da. Und ich interessiere mich auch für dich. Ich...ich will..." Dein Grund, dein Leben sein, dachte sie. "Ich will da sein, wenn du mit jemandem reden willst und ich will dir helfen, wenn es dir schlecht geht. Ich...ich war immer so gemein zu dir, wenn du mir einen Gefallen getan oder mich umschwärmt hast. Du hast dich so bemüht..." Sie schüttelte kurz den Kopf und lächelte leicht. "...und ich hielt deine Aufmerksamkeit für so selbstverständlich, dass ich mich manchmal nicht einmal bedankt hab. Und jetzt, wo du dich irgendwie...verändert...hast, vermisse ich den alten Sanji." Sie blickte in seine Augen, die so verwirrt in ihre starrten. Mit jedem Satz seiner Angebeteten war mehr Blut in seine Wangen gerauscht. Ihm war heiß, obwohl es bitterkalt war. "N...Nami-san...ich weiß gar nicht..." Er wurde ruhig gestellt, indem sich ein sanfter Zeigefinger auf seine Lippen legte. Sie entfernte ihren Finger wieder und drückte seine Hand. Mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen wischte sie sich die Tränen spuren auf ihrer Wange weg. Der Regen nahm zunehmend ab. "Weißt du was, Sanji-kun?", sagte sie im Flüsterton und streichelte über seine Finger, im Gegenzug verkeilte Sanji seine Finger in ihren. "Manchmal erinnerst du mich an jemanden. Jemanden, der mir unendlich viel bedeutet hat." Sie sah ein Bild von einer rothaarigen Frau vor sich, wie sie mit breitem Grinsen eine Zigarette rauchte und ein wohlduftendes Gericht zauberte. "Du bist der Mensch, der mich am Meisten an sie erinnert. Du bist praktisch ein männliches Abbild von ihr. Wenn du...wenn du in der Kombüse stehst und kochst, dabei eine Zigarette rauchst und grinsend die Streitereien der Jungs beobachtest, sehe ich Bellemere vor mir. Sie stand genauso wie du vor uns und hat uns lächelnd beim Streiten zugesehen. Ich war glücklich, dass du dich entschieden hast mit auf die Flying Lamb zu kommen. Du gabst mir das Gefühl, dass Bellemere noch da ist, bei mir. Ich war immer gern mit dir zusammen, bei dir fühle ich mich wohl. Von allen in der Mannschaft bedeutest du mir am Meisten, Sanji-kun." Während sie redete, hatte sie unbewusst zu weinen angefangen. Lautlos tropften ihre Tränen auf den Boden. "Und ich will, dass du dich auch bei mir wohl fühlst." Flüsternd, fast unhörbar, drang dies an Sanjis Ohren. Er ließ sich dicht vor Nami auf die Knie sinken, zwischen ihren Gesichtern waren nur wenige Zentimeter platz. Sanft hob er ihr Kinn an, damit sie ihm in die Augen sah und strich ihr die orangenen Strähnen aus dem Gesicht. "Nami.", flüsterte er leise und fasste ihre Taille mit beiden Händen, um sich so nah an sie zu drücken, dass nicht mal ein Blatt Papier zwischen ihnen Platz gehabt hätte. Er lehnte seine Stirn an ihre. "Nami.", wiederholte er, diesmal noch leiser als zuvor. Namis Wangen erhitzten sich so sehr, dass sie dachte sie würde verbrennen. Mit was für einer Leidenschaft und mit wie viel Liebe er ihren Namen gesagt hatte. Ihr Herz drohte zu zerspringen, so heftig klopfte es. Seine Hände umfassten ihre Wangen. Sie war unfähig sich zu bewegen, alles schien seinen Dienst versagt zu haben. Der Moment erfasste sie vollkommen und sie sah nichts außer seine tiefgründigen Augen. "Sanji-kun...was...", flüsterte sie. Doch sie hatte keine Zeit zu Ende zu sprechen. Wie ein zarter Hauch von Seide zog sich etwas Weiches über ihre Lippen. Ihre Augen weiteten sich und ihre Wangen hatten einen tiefen Rot Ton angenommen. Sanjis Lippen lagen sanft auf ihren. Ganz vorsichtig und auch nur ganz leicht. Doch so plötzlich der Augenblick gekommen war, genau so schnell war er wieder vorbei. Sanjis Lippen hatten sich nur soweit von ihren entfernt, dass er sprechen konnte. Tief wie nie zuvor blickte er in ihre Augen. Sie spürte seinen schnellen Herzschlag an ihrer Brust. Viel zu unrealistisch war das alles gewesen. Wie eine Szene aus einem unklaren Traum von Nami. Fragend blickte sie ihn an, als hätte sie noch nie einen Mann gesehen. "Was...Sanji...", flüsterte sie leise. Seine Lippen waren immer noch so nahe. Sanji blickte sie liebevoll und hilflos zugleich an. Sie spürte wie seine Brust sich schnell auf und ab senkte und fühlte seinen heissen Atem an ihren Lippen. Er strich ihr sanft über die Wange, dann wanderten seine Hände zu ihren und umfassten sie fest und doch zärtlich. "Ich liebe dich, Nami.", flüsterte er. Er beugte sich leicht nach vorne und drückte seine Lippen erneut sanft gegen ihren Mund. So schwer er sich mit der Last dieser Worte auf seiner Zunge gefühlt hatte, so leicht fühlte er sich jetzt, da sie es wusste. Ihre Reaktion zählte jetzt nicht. Er kostete den Geschmack ihrer weichen Lippen voll aus und konzentrierte sich voll und ganz auf diesen zärtlichen Kuss. Kisa war für kurze Zeit aus seinen Gedanken verbannt. Das Kribbeln in ihrem Bauch wurde fast unerträglich, fast Schmerzen konnte man es nennen. Tränen traten in ihre Augen, die leise ihre Wangen hinab flossen. Sanji küsste sie. Sanji liebte sie. Er hatte es gerade gesagt. Sie konnte es nicht glauben. "Ich liebe dich, Nami." Der Satz hallte in ihren Gedanken wieder, zog wie eine Bandansage durch ihren Kopf. Seine Lippen waren so feurig, so weich. Und Nami konnte sich einfach nicht bewegen. Konnte den Kuss nicht erwidern. War wie gelähmt. Ich...ich kann nicht..., dachte sie. Das war nicht fair. Seine erste große Liebe war gestorben. Er...suchte wahrscheinlich nur Trost... Sie konnte einfach nicht. Irgendwas hemmte sie. Sie hatte diesen Moment, in dem er die drei Worte sagte so herbeigesehnt, dass sie nicht darüber nachgedacht hatte, wie sie eigentlich reagieren würde. Liebte sie ihn eigentlich wirklich? Oder war es nur Schwärmerei? Mit sanfter Gewalt stieß sie ihn von sich und war auf den Beinen. Sie schnaufte schwer, spürte den Geschmack seiner Lippen immer noch auf ihren. Sie schluchzte. Tränen liefen ihr über das Gesicht. Ihr Blick traf seinen. Wie er auf dem Boden saß und erschütternd traurig aussah. Ihre Gedanken spielten verrückt. "Es tut...mir leid, Sanji-kun...", schluchzte sie leise. "Aber ich...ich kann nicht..." Sanji sah aus, als hätte man ihm mit voller Wucht in die Magengrube getreten. "Es...es tut mir wirklich leid..." Sie biss sich auf die Unterlippe, wich ein paar Schritte zurück und rannte in die entgegen gesetzte Richtung davon. Ein schockierter Ausdruck hatte Sanjis Gesicht heimgesucht. Er hatte es gesagt. Er hatte gesagt, dass er sie liebte. Und sie... Sie liebt mich nicht., schoss es ihm in den Kopf. Und es tat zu seiner Bestürzung noch mehr weh, als Kisas Tod. Er hatte Nami geküsst. Er hatte es ihr gesagt. Und sie war weggerannt. Tränen brannten in seinen Augen, er unterdrückte sie hastig. "Ich werde doch wegen so was nicht wieder anfangen zu weinen. Eine wie sie gibt's wie Sand am East Blue.", lachte er und drückte seine Hände auf seine Augen, während er aufstand. Er konnte sie vergessen. Wär doch gelacht. Das war doch nicht seine erste Zurückweisung. Wenn ehrlich war, liebte er sie gar nicht wirklich. Irgendwann werde ich meine Lügen vielleicht auch selbst glauben., dachte er niedergeschlagen. Tiefe Wut loderte in ihm auf. Er war ja so ein Idiot. Wie konnte er auch nur einen Moment annehmen, dass Nami Gefühle für ihn hatte? Sie hatte all das nur freundschaftlich gemeint, wollte ihm helfen, indem sie ihm ihr Herz ausschüttete. Und er hatte das schamlos ausgenutzt. Es hatte inzwischen aufgehört zu regnen. Doch Sanjis Wut, seine Trauer und Verzweiflung. All das brachte ihn beinahe um den Verstand. Lange konnte er die Tränen nicht zurückhalten. Er trat mit einem heftigen Kick die Bank kaputt. "Sanji?" Er hoffte, Nami wäre zurückgekommen, doch es war nicht der Fall. Er blickte über seine Schulter zu Zorro. "Was willst du?", fuhr er ihn aufgebracht an. "Verpiss dich! Lass mich in Ruhe!" Er funkelte ihn zornig an und trat nach ihm. Der Schwertkämpfer wich seinen Tritten geschickt aus und packte seinen Fuß. Mitleidig blickte er ihn an. "Hör auf, Sanji.", sagte er ruhig. "Was weißt du schon?", fauchte er ihn an und befreite seinen Fuß aus der Umklammerung. "Verschwinde, Zorro! Ich brauch euch alle nicht! Ich brauch niemanden!" Er holte aus und wollte ihm ins Gesicht schlagen, was er noch nie gemacht hatte. Zorro packte seine Faust und zog den Smutje in seine Arme. "Hör auf, Sanji.", wiederholte er und drückte ihn an sich. "Wenn uns einer braucht, dann du. Und besonders jetzt." Sanji entspannte seine Hand und ließ seinen Tränen freien Lauf. Er schluchzte mit seiner tiefen Stimme und krallte seine Finger in den Stoff an Zorros Schultern. "Es ist nicht fair!", rief er. "Warum tut es so weh? Was mach ich nur falsch? Warum will sie mich nicht?" Der Schwertkämpfer zog die Augenbrauen zusammen und schloss dann die Augen. Auch wenn man es ihm nicht ansah, innerlich litt er mit Sanji mit. (hach...bin halt ein fan vom sanjiXzorro-friends pairing...) Das waren alles Fragen auf die er keine Antworten wusste. Er schwieg und ließ den Smutje sich ausweinen. "Ich hab ihr gesagt, dass ich sie liebe und sie geküsst.", sagte Sanji ungewöhnlich ruhig. "Was bin ich doch für ein Idiot." Er lachte beschämt auf. "Wie kann man nur so dämlich sein und denken, eine Frau wie sie würde sich in einen jämmerlichen Smutje wie mich verlieben. Der allem hinterher rennt, das Brüste hat. Jede Frau mit Komplimenten überhäuft." Er wischte sich hastig über die Augen. "Ich...Denkst du, ich soll sie vergessen?" Der Schwertkämpfer dachte kurz nach, dann sagte er: "Ja. Sonst leidest du nur noch mehr. Glaub mir, es ist besser so." Sanji löste sich aus der Umarmung und lächelte ganz leicht. "Ich finde...bestimmt eine Bessere.", sagte er stockend. Für Zorro hörte sich das nicht sehr glaubwürdig an und glauben konnte er es auch nicht. "Bestimmt.", bekräftigte er und legte ihm eine Hand auf die Schulter. ------ sanji tut mir leid... ;____; aber schließlich soll die geschichte noch weitergehen un nami muss jetzt was durchmachen xD hehe... da habt ihr die erste kussszene *-* is mir zwar net gelungen weil grade da meine schreibblockade wieder eingesetzt hat aber was solls... oh man warum is nami auch so blöd un "kann nich"?! die charas machen mit mir was sie wollen ;.; näxtes kapi wird etwas länger dauern weil ich keine ideen mehr hab... un ich glaub den lemon schreib ich doch net o_Ô ich kanns einfach nich... wer ihn für mich schreiben will, einfach hier beim kommi schreiben melden oder mir ne ens schreiben! thxxx schon mal im vorraus~~ bai baii alinaa~~ Kapitel 13: Frustration ----------------------- sooo xD jetzt kommt endlich ein neues chappü (nach langer, langer zeit des lebens ohne word und internet ;_____;) hoffe es gefällt und trifft eure erwartungen... wie gesagt ich habs mit den epischen zwischenzeilen also seht mal plz drüber hinweg =.=°° soo und nun viel spaaaß ------ Sie hatten die Flying Lamb fast erreicht und Zorro musterte den Smutje irritiert, während er vor sich hin grübelte. Sanji war erstaunlich still gewesen den ganzen Weg lang und blickte relativ gleichgültig in die Landschaft. Seit einigen Metern hatte er irgendwo einen kleinen Kieselstein aufgetrieben und kickte ihn vor sich hin, während er ab und an ein Seufzer von sich hören ließ. Der Schwertkämpfer zog eine Braue hoch und versuchte ihm ins Gesicht zublicken. Als Sanji dies jedoch merkte, drehte er seinen Kopf in die entgegengesetzte Richtung. Zorro seufzte fast unhörbar und grub die Hände in seine Hosentaschen. "Sanji?" Da wandte er sich ihm doch noch zu und lächelte leicht, aber unmissverständlich gezwungen. "Hm?" "Alles in Ordnung?", fragte Zorro weiter und verlangsamte seinen Schritt, da sein Kumpane eher schlenderte. Der blonde zuckte die Schultern. "Ich komm schon klar.", antwortete er tapfer. Zorro glaubte ihm kein Wort. "Willst du drüber reden?" Der Smutje schüttelte seinen Kopf und schloss die Augen, als koste ihn es seine ganze Überwindung Zorro's Angebot abzulehnen. "Denn, wenn du's nämlich willst -", fuhr er fort, "- dann könnte ich dir zuhören, weißt du.", bot er an, in seinem coolsten Machoton, damit man ja nicht merkte, dass er seinem Freund helfen wollte. Sanji blickte wieder zu ihm und lachte leicht. "Ist schon gut, Zorro." Er blickte wieder weg. "Ich werd's überleben." Zorro gab sich geschlagen und nickte. "Gut, dann eben nicht." Sie verfielen wieder in Schweigen, dass Einzige, was man jetzt noch hören konnte, war das Rauschen des Meeres, das Knarren, wenn die Schiffe gegen den Stein des Hafens geschwemmt wurden und das Geräusch, das sich ergab, wenn Sanji's Schuh den Kieselstein traf und selbiger auf den Boden schlug. Und leise, ganz leise, der Lärm der Tavernen in der Innenstadt. Als sie beim Schiff angekommen waren, ließ Zorro dem Smutje Vortritt beim Erklimmen der Strickleiter. Sanji kletterte hinauf und schwang sich lustlos über die Reling. Zorro folgte wenig später. Der Schwertkämpfer ging ein paar Schritte auf die Tür zu den Kajüten und der Kombüse zu, bevor er merkte, dass Sanji sich nicht von Fleck rührte. Er drehte sich zum ihm und zog die Brauen hoch. "Was ist los?" Der Angesprochene zog an seiner Zigarette - Zorro hatte nicht einmal bemerkt, wie und wann er sie angezündet hatte - und blickte auf das Meer hinaus. "Ich hab absolut kein Bock sie jetzt zu sehen.", sagte er und der Schwertkämpfer könnte schwören, dass seine Stimme dabei gezittert hatte. Zorro lächelte mitfühlend. "Kann ich verstehen.", murmelte er. "Aber ich verrat dir was: lass dir nichts anmerken. Das wird sie rasend machen." Er zwinkerte ihm aufmunternd zu. Sanji trat seine Zigarette aus und lachte leise. "Gut, wir werden sehen." Der Schwertkämpfer nickte und bedeutete ihm mit dem Kopf, dass er kommen sollte. Gemeinsam gingen sie unter Deck und liefen zur Kombüse, davor blieben sie noch kurz stehen und Sanji atmete tief durch. Zorro klopfte ihm kameradschaftlich auf die Schulter. "Wird schon gut gehen." Der Smutje nickte und Zorro öffnete die Tür. Sofort waren alle in der Kombüse Anwesenden auf den Beinen und ein erleichtertes Lächeln lag ihnen auf den Lippen. Chopper lief sofort auf ihn zu und sprang dem Koch in die Arme (hmm mir kams immer so vor als hätten chopper und sanji ein ziemlich gutes verhältnis, also...xD). "Gott sei Dank, wir haben schon das Schlimmste befürchtet!", rief er glücklich. Sanji lächelte und tätschelte dem kleinen Elch über den Rücken. "Keine Sorge, mir geht's gut." Mehr oder weniger..., fügte er in Gedanken geknickt hinzu. Der Captain klopfte ihm so kräftig auf die Schulter, dass er leicht ins Schwanken geriet und grinste von einem Ohr bis zum anderen. "Wusste doch gleich, dass es dir gut geht.", sagte Ruffy. Robin lächelte ihm zu und Lysop kreuzte die Arme vor der Brust, während er sagte: "Mach das ja nie wieder. Wo hast du überhaupt gesteckt?" Er sah aus den Augenwinkeln, wie Zorro sich zu Robin an den Tisch setzte, dann setzte er Chopper ab und antwortete: "Na ja, ich musste ein wenig allein sein und...", er stockte kurz. "...nachdenken." Er konnte sie nirgends entdecken, also kam er nicht drumrum zu fragen: "Wo...wo ist Nami -", dann korrigierte er sich - er durfte sich nichts anmerken lassen, " - Nami-san?" Er sah noch wie Robin verwundert die Brauen hob und dann wie Lysop grinste. "Die Gute entwickelt sich langsam zu einer waschechten Piratin - ist alleine losgezogen, will in eine Tanzbar. Sie hat gesagt, wir sollen nicht auf sie warten, wenn du verstehst." Er zwinkerte und Sanji's Brust zog sich zusammen. "Sie hat auch erwähnt, dass sie dort mit irgendeinem Kerl erst was trinkt, dann geht sie mit zu ihm und - Au!" Lysop hielt sich die schmerzende Stelle an seinem Oberarm, die Zorro mit ganzer Kraft getroffen hatte und dabei "Halt die Klappe, du elender Lügner!" gezischt hatte. Robin schüttelte den Kopf und lächelte aufmunternd. "Denk dir den letzten Satz weg, das hat sie nicht gesagt.", sagte sie zu ihm. Der Smutje schaffte es tatsächlich einen gleichgültigen Gesichtsausdruck aufzusetzen und zuckte die Schultern. "Und wenn schon. Sie ist schließlich kein Kind mehr.", gab er von sich, was Robin völlig aus der Bahn warf. Dann lächelte Sanji charmant und krempelte seine Ärmel hoch. "Robin-chan, darf ich dir vielleicht einen kleinen Mitternachtssnack zubereiten?" Die ehemalige Baroqueagentin konnte es nicht fassen. Er war wieder wie früher. Ich würde nur zu gern wissen, wie das kommt., wunderte sie sich und nickte dann. "Vielleicht ein Mousse au Chocolat?", fragte er weiter und gab sich aufgeregt. Er machte seine Sache wirklich gut, stellte er fest. Sanji macht seine Sache wirklich gut., dachte Zorro gleichzeitig. Fast hätte ich es ihm selbst abgekauft. Robin nickte traurig und lächelte gezwungen. "Na gut.", murmelte sie. Seine Stimme bekam wieder diesen gewohnt hohen Klang, als er schwärmte. "Alles für meine schöne Robin-chan!" "Sanji!", nörgelte Ruffy und zog an seinem Ärmel. "Ich will auch einen Mitternachtssnack!" Der Smutje funkelte ihn an. "Um diese Zeit koche ich nicht mehr für Riesenratten." Der Captain schob seine Unterlippe nach vorne und zog die Brauen zusammen. "Für Robin kochst du doch auch." "Die frisst auch nicht wie ein Mähdrescher, du Idiot!", fauchte Sanji ihn an. Ruffy kreuzte beleidigt die Arme vor der Brust und ließ sich auf seinen Hocker fallen. "Ich hab aber Hunger." Sanji machte sich an die Arbeit und warf seinem Captain einen tödlichen Blick zu. "Hast du immer." Zorro grinste, während Ruffy ein lautes "Das ist nicht fair!" von sich gab und blickte zu Robin, die geknickt auf die hölzerne Tischplatte blickte. Robin scheint nicht besonders glücklich über die neusten Ereignisse zu sein..., stellte er betrübt fest. Das war ihr viertes Glas Rum und Nami spürte bereits, wie der Alkohol in ihren Venen pulsierte. In der Tanzbar ,Vibe' war die Party auf ihrem Höhepunkt, sprichwörtlich ein Vulkan. Die Tanzfläche war randvoll und alle tanzten ausgelassen zu der schnellen Musik. Kein Tisch war mehr frei und den letzten Sitzplatz an der Bar hatte Nami ergattert. Auf ihre Brust donnerte ein monströser Bass, der DJ - was war denn das für ein Typ? - war scheinbar total in seinem Element. Alle waren es, nur sie hing noch trübselig an der Bar und ertrank fast in ihrem Selbstmitleid. Sie war fast gänzlich leer geweint und blickte seufzend auf ihr Glas und auf die trübe Flüssigkeit in ihm. Dann trank sie es mit einem Zug leer und knallte es auf den Tresen. Müde zupfte sie am Ärmel des einäugigen, dicken Barkeepers und murmelte: "Noch einen, Sam." Inzwischen hatte sie sich mit ihm angefreundet, nachdem sie ihm ihr Herz ausgeschüttet hatte. "Kommt sofort.", zwinkerte er mit seinem gesunden Auge und war aus ihrem Scheuklappenblick verschwunden. Kurze Zeit später kehrte er mit einem frischen Glas Rum zurück, an dem die Navigatorin lustlos zu nippen begann. Sam blickte sie argwöhnisch an. "Weißt du, seinen Frust weg zu saufen bringt nichts.", belehrte er sie. "Alkohol konserviert." Nami winkte ab und der Barkeeper zuckte mit den Achseln, während er sich einem anderen Kunden zuwandte. Sie nahm einen weiteren Schluck vom Rum und murmelte dabei unhörbar: "Ach, was weiß -" Ein entsetzter Schluckauf unterbrach sie kurz. "- denn der schon?" Sie war so dumm. So unglaublich dumm. Sanji hatte ihr gesagt, dass er sie liebte und sie blöde Kuh, was hatte sie getan? Ach ja, sie ,konnte' ja nicht. Sie könnte sich ohrfeigen. Warum kamen gerade dann diese blöden Zweifel? Hätte sie ihn doch bloß zurück geküsst, gesagt, dass sie ihn auch liebte und alles wäre gut gewesen. Dann würde sie jetzt nicht hier sitzen und sich betrinken. Sie wäre dann jetzt bei ihm und sie würden sich küssen und... Ach, es war zum Kotzen. Sie trank einen kräftigen Schluck und musste kurz husten. Aber in dem Moment hatte sie so viele Zweifel gehabt. Ob sie das denn wirklich wollte. Ob sie ihn denn wirklich liebte. Ob er sie denn wirklich liebte. Ob er denn nicht nur einen Trost brauchte, um über den Tod seiner ersten großen Liebe hinwegzukommen. Ob er denn bei ihr bleiben würde. Ob er sie verletzen würde... Und je länger sie darüber nachgedacht hatte, desto mehr war ihr bewusst geworden, dass Sanji nicht der Typ dafür war, zu lügen. Ehrlich gesagt, war er sogar der mieseste Lügner, den sie kannte. Eine Frau betrügen, bestimmt. Aber es ihr verschweigen, wenn sie ihn danach fragte? Niemals. Er war kein Lügner. Verdammt. Und das wurde ihr erst jetzt klar. Nami fasste sich betrunken und am Ende an die Stirn und unterdrückte doch noch aufkommende Tränen. Sie trank den Rest schnell runter und musste plötzlich lachen. Ob es vom Alkohol kam, oder sie einfach über ihre eigene Dummheit lachte, wusste sie nicht so genau, aber sie lachte. Sie bemerkte wie sich Sam vor sie stellte und sie angrinste. "Der hier ging auf's Haus.", sagte er zu ihr und deutete auf das leere Glas vor ihr. Nami's Kopf schoss hoch und sie grinste ihn angetrunken an. "Oh, hey, Sam!", rief sie übertrieben gutgelaunt und lachte. "Gut, du weißt noch meinen Namen.", stichelte er und schenkte ihr, ohne, dass sie etwas sagen musste noch einen Drink ein. Nami gluckste. "Ja.", kicherte sie und zog das ,A' extra lang. "Hey, Sam!" Sie nahm den Rum entgegen und trank einen Schluck. Sam hob misstrauisch die Brauen und versuchte angestrengt ihren Gesichtsausdruck zu deuten. "Geht's dir wieder besser, Nami?", fragte er leicht besorgt. Sie winkte mit vollem Mund ab und stellte das Glas wieder ab, während sie schluckte. Dann lächelte sie wieder. "Na, klar! Mach dir um mich keine Sorgen, mir geht's wunderbar." Ihre Wangen waren rosig angelaufen und sie versuchte sichtlich angestrengt, ihn nicht noch einmal mit ihren Problemen zuzureden. Dann erstarb ihr Lächeln und sie blickte auf den Holztresen. Der Barkeeper blickte sie mit hochgezogenen Brauen an. "Nami?" Ihr Kopf schoss wieder hoch und sie grinste. "Hey, Dan, äh, Sam!", lallte sie und kicherte. Er schüttelte den Kopf und lächelte. "Hör mal, vergiss ihn, du findest 'nen Besseren.", sagte er. "Solche Kerle kenn' ich, die gibt's wie Sand am Meer." "Ja.", überlegte Nami und grinste dann. "Ja, da hast du vielleicht recht." Sie prostete ihm zu und trank noch einen Schluck. "Ich finde einen Besseren, bestimmt.", sagte sie danach zuversichtlich und lachte laut, während sie sagte: "Ach, Sanji, mit seinen blonden Haaren und blauen Augen und vollen Lippen. Und diesem schönen Gesicht, wenn er lächelt dann bekommt er so süße Grübchen in seinen Backen und sein toller Körper..." Ihr lautes Lachen ging in ein lautes Weinen über und sie senkte ihren Kopf, um ihn auf den Tresen zu legen, während sie weinte. "Na, na.", sagte Sam mitfühlend und strich ihr über die Haare. "Hör doch auf zu Weinen, Kleines." "Geht nicht...", schluchzte sie und schüttelte dabei ihren Kopf, der immer noch auf dem Tresen ruhte. "Ach, komm schon." Er beugte sich ein wenig herab zu ihr. "Dann sieh mich wenigstens mal an." Nami hob langsam ihren Kopf und wischte sich die Tränen von den Wangen, während sie ihn mit rotgeheulten Augen anblickte. Der einäugige Barkeeper lächelte. "Und jetzt hör mir mal zu, machst du das?" Sie nickte und beachtete den Rum gar nicht mehr. "Weißt du, was ich sehe, wenn ich dich so angucke?", fragte er. Nami schüttelte ihren Kopf. Sam grinste. "Ich sehe eine wunderschöne und liebenswerte Frau, die es absolut nicht nötig hat ihren Kummer in Alkohol zu ertränken, weil sie irgendeinem vermaledeiten Kerl nachweint." Er streichelte ihr väterlich über die Wange. "Andere Mütter haben schließlich auch schöne Söhne und eine Menge davon sind heute hier. Willst du wissen, was ich denke?" Sie nickte. "Ich denke, du solltest heute richtig feiern. Häng nicht hier an der Bar rum und unterhalte dich mit dem alten Sam, geh dir lieber einen knackigen Kerl suchen. Tanz was das Zeug hält und amüsier dich." Nami schüttelte den Kopf. "Nein.", sagte sie leise. "Nein, ich glaube, das ist keine so gute Idee." Plötzlich sah der Barkeeper fast schon persönlich beleidigt aus. "Doch, das ist eine sehr gute Idee, Kleines." Er lächelte warm. "Und jetzt schenk mir dein schönstes Lächeln. Einer jungen Frau wie dir stehen keine Tränen, sie sollte lachen und Spaß haben und keine Sorgen haben. Guck mich an. Ich bin bestimmt fast dreimal so alt wie du und ich mach mir keine." Nami lächelte breit. "Na, also, geht doch. Und jetzt geh da raus und hab Spaß." Sie stand auf, höchst motiviert, Sanji aus ihren Gedanken verbannt. "Danke, Sam." Sie gab ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange und stürmte die Tanzfläche, während Sam ihr hinterher lächelte und den Kopf schüttelte. Das nächste, was Nami wusste, war, dass sie die Augen aufmachte und ihre Orangenbäume sah. Wie zum Teufel war sie denn hierher gekommen? Eben hatte sie doch noch im ,Vibe' getanzt und jetzt war sie plötzlich auf der Lamb. Da kam der nächste Schock: als sie sich aufsetzte, merkte sie, dass sie nackt war. Nackt! Großer Gott. Wieso war sie nackt? Nicht genug, dass ihr Kopf dröhnte, als würde jemand mit einem riesigen Hammer auf sie einprügeln. Und als sie sich umdrehte, sah sie auch den Grund dafür, dass sie nackt war: er lag von ihr weggedreht, ein Schopf blonder Haare. Nami's Herzschlag setzte für einen Moment aus. Oh mein Gott, dachte sie und ihr Herz klopfte heftig gegen ihre Brust. Sanji! Aber das war doch unmöglich! Wie war das passiert? Nicht, dass sie etwas dagegen hatte - aber wie war das möglich? Und das Schlimmste war: Nami konnte sich an überhaupt nichts erinnern. Sie hatte ein totales Blackout ab dem Moment, an dem sie die Tanzfläche gestürmt hatte. Sanji bewegte sich - er wachte auf. Nami bedeckte reflexartig mit der Decke ihren entblößten Busen. Dann drehte er sich zu ihr, lächelte und sagte sanft: "Guten Morgen, Schönheit." Und Nami's ganze Welt zerbrach. Es war nicht Sanji. Das war verdammt noch mal nicht Sanji! Scheiße. Scheiße, scheiße, scheiße. Der Fremde - oder wahrscheinlich doch nicht so Fremde - sah sie verwundert an. "Wieso siehst du mich denn so geschockt an?" Sie wollte etwas erwidern, doch jemand anderes kam ihr zuvor: "Oh, Verzeihung, ich wollte euch nicht stören." Nami wäre am liebsten gestorben. Das war Sanji. Sie wollte nicht zu ihm sehen, wollte nicht sehen wie verletzt er jetzt sein musste, tat es aber doch und ihr war nach Weinen zumute. Keine Enttäuschung, keine Traurigkeit, nur blankes Entsetzen. Sie schüttelte den Kopf und konnte die Tränen nicht mehr lange zurückhalten. Wo hatte sie sich da nur wieder hineingeritten? "Sanji, ich... ich kann das erklären, wirklich..." Der Fremde verstand sein Stichwort sofort und packte seine Sachen zusammen. "Ich sollte wohl besser gehen." "Das solltest du wohl besser.", zischte Sanji unkontrolliert, fing sich aber dann und fügte gleichgültig hinzu: "Bevor dich unser Captain hier sieht." Als der Fremde weg war, blickte der Smutje sie noch immer mit demselben entsetzten Blick an. Wie konnte sie? Wie konnte sie ihm das antun? Sie wusste es doch. Sie wusste doch ganz genau, was er für sie empfand und trotzdem trieb sie hier wer weiß was mit wer weiß wem. Er konnte es nicht fassen. Es war, als hätte sie ihm mit Gewalt das Herz aus der Brust gerissen, es auf den Boden geworfen und Flamenco darauf getanzt. Aber er ließ sich nichts anmerken, während Nami allerdings die Tränen nicht länger am Austreten hindern konnte. Sie liefen ihr über die Wangen und sie wischte sie weg. "Es war... Sanji... ich..." Sanji wollte nicht mal etwas hören. Er wollte sich nicht lahme Ausflüchte wie ,Es ist nicht so, wie es ausgesehen hat' anhören. Darauf konnte er verzichten. "Ich hab deinen BH auf dem Deck gefunden und dann Stimmen gehört." Er warf ihr den hellblauen BH zu, doch es kümmerte sie nicht. Er legte einen besorgten Ausdruck auf. "Er hat dir doch nicht wehgetan, oder, Nami-san?" Sie schüttelte heftig den Kopf. "Ich weiß es nicht... Sanji, ich war betrunken... ich..." Da traf es sie plötzlich. Er hatte sie Nami-san genannt. Das hatte er ewig nicht getan. Ja, eigentlich, seitdem sie sich näher gekommen waren nicht mehr. Dann lächelte er erleichtert. "Da bin ich aber froh!", rief er und setzte noch hinzu: "Ich hätte ihm die Beine rausgerissen, wenn er meiner süßen Nami-san auch nur ein Haar gekrümmt hätte!" Er umschwärmte sie genau so übertrieben wie früher. So wie er auch Robin umschwärmt hatte. Sie blickte geschockt auf die Decke, in die sie eingehüllt war. Nein. Und die Tränen kullerten weiter. "Hör doch auf zu weinen, Nami-san, du wirst ihn bestimmt irgendwann wieder sehen, auch wenn mir das mein Herz bricht." Er fasste sich theatralisch an die Brust und es bildeten sich Scheintränen in seinen Augen. "Wie auch immer, kommst du dann Frühstücken, wenn du angezogen bist? Ich habe für dich und Robin-chan etwas ganz Besonderes zubereitet, eine spezielle Kreation! Hach, für meine zwei Schönheiten würde ich alles tun!" Damit verschwand er, ohne eine Antwort abzuwarten und ließ eine verstörte Nami zurück, die das alles nicht wahrhaben konnte. Er war wieder der Alte. Das hieß, er hatte sie vergessen. Oder es war tatsächlich nur ein Spiel gewesen. Er verletzte sie bewusst. Sie weinte hemmungslos und laut in ihre Hände. Nami-san. Nami-san. Nami-san. Es hallte wie eine Bandansage durch ihr Hirn. Er verletzte sie bewusst. Er konnte ihr nicht weiß machen, dass er nicht genau wusste, dass sie das verletzte. Er verletzte sie bewusst. Sanji unterdrückte nur schwer die Tränen. Sie hatte mit einem anderen Kerl... Er wollte es nicht einmal denken. Wie konnte sie ihm das antun? Verdammt noch mal, sie wusste es doch ganz genau! Sie war betrunken, natürlich. Das war auch immer seine Ausrede gewesen. Sollte sie ihm doch ehrlich sagen, dass er ihr egal war. Alles war gelogen. Eine große, fette Lüge. "Ich will für dich da sein" "ich will, dass du dich bei mir wohl fühlst." "Ich war so eifersüchtig." "Du bedeutest mir am meisten aus der Crew." "Du erinnerst mich an Bellemare." Es war alles eine verdammte Lüge gewesen! Er hatte ihr doch gesagt, dass er sie liebte. Sie wusste, dass er sie liebte. Und tat trotzdem so etwas. Sie verletzte ihn bewusst. Verdammte scheiße. Sie verletzte ihn bewusst! ------ xD ik weis nit wieso aber das is von allen mein lieblings chap *____* ich find ich hab hier die charas gut hinbekommen und net so viel ooc geschrieben.. (oder doch? *drop desu*) hoffe auf eure meinung un das es euch gefallen hat un nochma sorrü fürs lange warten *gomen* ;__; bai bai~ alina (bei animexx) aka kaorii~ (bei fanfiktion.de) Kapitel 14: Happy Birthday, I'm sorry... ---------------------------------------- Ob ihr’s glaubt oder nicht, aber ich hab mich doch tatsächlich aufgerafft an ‚Chance’ weiter zu schreiben! ^^ Irgendwie fehlte mit die ganze Zeit die nötige Motivation, aber da es so viele gibt, die auf eine Fortsetzung warten, MUSSTE ich einfach endlich weiter schreiben! Ich werde die Story übrigens bald zu Ende bringen! (Naja, bald könnte bei mir „noch 10 Kapitel oder so“ heißen xD) Hab noch ein bisschen was vor, Kisa ist schließlich nicht einfach so gestorben… Ups, jetzt hab ich was verraten! xP Aber na ja… In diesem Kapitel wird sich mal wieder rumgequält bis zum geht nicht mehr… Langsam werde ich aber auch ungeduldig! -.- Die sollen endlich mal zusammen kommen… Aber wie Zorro sagen würde: „Dafür sind die zu blöde! Die muss man zusammen einschließen, damit sie kapieren, was Sache is!“ Zorro, du hast Recht! *Zorro anbet* Wie immer eigentlich xD Jedenfalls hab ich hier mal eine ganze Szene mit Zorro und Robin reingepackt, sonst waren’s ja immer Hints am Rande… Aber jetzt führen sie mal ein richtiges Gespräch! xD Naja, bevor ich euch mit meinem Gelabere zu Tode langweile, lass ich euch das 14. Kapitel „genießen“! ^^ Kritik und Feedback sind wie immer erwünscht! Liebe Grüße, Alina PS: Musiktipp zum Kapitel: Unfaithful von Rihanna! Kapitel 14 – Happy Birthday, I’m sorry… Es dauerte noch gute zehn Minuten, bis Nami sich einigermaßen beruhigt hatte. Tief atmete sie ein und kniff ihre rotgeweinten Augen zusammen, um Sanji’s enttäuschten Gesichtsausdruck zu verdrängen, doch als sie die Augen wieder öffnete, war der Schmerz noch immer genau so vernehmbar da. Ihr Kopf schmerzte vor lauter Weinen schon und sie schniefte, während sie sich aufraffte und nach ihren Klamotten suchte, die überall in der Orangenplantage verstreut umher flogen – ihr Top hing sogar in einem der Äste. Wie hatte ihr so etwas passieren können? Wie hatte sie nur so betrunken sein können, dass sie nicht mehr gewusst hatte, was sie tat? Wie hatte sie Sanji das antun können? Er liebte sie schließlich. Oder auch nicht. Immerhin hatte er sie wieder Nami-san genannt, was er ewig nicht mehr getan hatte. Und sie trotz allem altgewohnt übertrieben umschwärmt. Er hatte sich benommen wie früher. Wie Sanji eben. Als wäre überhaupt nichts zwischen ihnen gewesen. Als wäre gar nichts passiert. Als kümmere es ihn nicht die Bohne... Bei diesem Gedanken hielt sie im Greifen nach ihrem Rock inne und ihre Augen brannten wieder, doch sie versuchte die aufkommenden Tränen mit aller Macht am Austreten zu hindern. Vielleicht kümmerte es ihn wirklich nicht. Jedenfalls nicht mehr. Womöglich war es ihm sogar von Anfang an egal gewesen. Vielleicht hatte Sanji sie nur benutzt. Und je mehr Nami darüber nachdachte, desto mehr wusste sie, dass er nicht der Typ dazu war. Er war einfach nicht jemand, der leichtsinnig mit Gefühlen spielte, ganz egal, wie sehr sie es sich zu einreden versuchte. Er musste einen Grund gehabt haben, um so zu reagieren. Er musste einen Grund haben, sie bewusst so zu verletzen. Er musste einfach. Sie musste mit ihm sprechen. Es klären. Am besten sofort, aber das ging ja nicht. Nach dem Frühstück. Scheißegal, wie er reagieren würde, sie würde ihm einfach knallhart die Wahrheit unter die Nase reiben. Dass sie Zweifel wegen Kisa gehabt hatte und dass ihr, ihr überstürzter Abgang an der Promenade Leid tat. Dass sie ihn nie verletzen wollte und dass sie ihn liebte. Und nichts konnte sie davon abbringen, diesmal war es ihr Ernst. Nicht einmal sie selbst konnte sich noch im Weg stehen. Hastig zog die Navigatorin sich ihren Rock an, streifte ihr Top über und schlüpfte in ihre Sandalen. Dann fuhr sie sich mit den Händen über ihre brennenden Augen und wischte die Tränenspuren von ihren Wangen. Sie musste grausig aussehen, aber das scherte sie nicht. Etwas wacklig schlug sie den Weg zur Kombüse ein. Schon von weitem hörte man Ruffy’s und Lysop’s laute Organe. Alles war wie immer. Fast alles. Mit zitternden Händen öffnete sie die Tür zur Kombüse und sofort war der nagende Schmerz in ihrem Herz wieder da. Als sie Sanji am Tresen erblickte und seine traurigen blauen Augen sah, hatte sie das Gefühl, sie falle in ein tiefes schwarzes Loch, wo man das Licht nie wieder sah. Ruffy war der Erste, der sie an der Tür bemerkte und grinste ihr munter zu. „Hey, Morgen, Nami!“, rief er gutgelaunt. Die Orangehaarige zwang sich ein kleines Lächeln auf die Lippen. „Morgen...“, gab sie kratzig von sich. „Na, gut geschlafen?“, fragte Lysop neckisch und wackelte mit beiden Augenbrauen. Irgendwas an seinem Tonfall ließ sie erröten. Hatte Sanji ihnen etwa alles erzählt? „Setz dich, setz dich!“ Der Kapitän klopfte auf den Platz neben sich auf der Eckbank. „Jetzt können wir ja endlich anfangen zu feiern.“ Während sie sich setzte, zog sie verwundert die Brauen hoch. „Zu feiern? Was denn?“, fragte sie und blickte in die Runde. Zorro zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, uns hat er’s auch noch nicht gesteckt.“, brummte er. „Kann verschlossen wie ein Grab sein, wenn’s um so was geht, unser Captain.“ „Wir konnten ja schlecht ohne Nami anfangen!“, rief Ruffy empört. „Sie ist ja schließlich der Grund, warum wir feiern!“ Nami blinzelte verwirrt. Hatte sie was verpasst? „Ich?“, fragte sie verwundert. „Äh… aber… was hab ich denn gemacht?“ Ruffy blickte sie an, als hätte sie ihn gerade gefragt, ob der Weihnachtsmann der Cousin vom Osterhasen wäre: „Gar nichts, du bist nur heute vor 18 Jahren geboren.“ Dann brach er in schallendes Gelächter aus, als er ihren nahezu entsetzten Gesichtsausdruck sah. „Sag bloß, du hast deinen eigenen Geburtstag vergessen?“ Nami war sprachlos. Sie hatte es tatsächlich vergessen. Ihren eigenen Geburtstag. Wie dämlich konnte man sein? „Geburtstag?!“, echoten alle, Sanji eingeschlossen. Lysop und Chopper wechselten beschämte Blicke und riefen gleichzeitig: „Wir haben Nami’s Geburtstag vergessen!“ Der Smutje blickte kurz stier auf den Tresen und ballte die Fäuste. Okay, jetzt musste er sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellen. Er wandte sich um und warf sich theatralisch vor Nami auf die Knie. „Oh, Nami-san, du meine Göttin, meine Schönheit! Vergib mir, ich habe deinen holden Geburtstag vergessen! Aber ein Geschenk habe ich trotzdem: Ich gelobe dir meine ewige Liebe!“, rief er über dramatisch und fasste sich ans Herz. Seine Worte versetzten Nami’s Herz einen Stich. Was sollte das? Ihre Augen brannten, doch sie musste jetzt stark sein. Mit bebender Stimme antwortete sie: „Danke, Sanji-kun.“ „Ah, deine Stimme klingt wie Engelsgesang in meinen Ohren!“ „Halt die Backen, Giftmischer! Das hält ja kein normaler Mensch aus!“, fauchte Zorro, dem Nami’s Reaktion keinesfalls entgangen war. Sanji funkelte den Schwertkämpfer gefährlich an. „Wie war das?“ Doch bevor sich die beiden prügeln konnten, stand Nico Robin von ihrem Platz auf und schloss die Navigatorin mit einem Lächeln in die Arme. „Alles liebe zum Geburtstag, Nami.“, sagte sie mit ihrer ruhigen, sanften und wissenden Stimme. In der Kombüse wurde es mucksmäuschenstill, da niemand, absolut niemand etwas in dieser Art von Robin erwartet hatte. Alle Blicke lagen auf den beiden. Nami erholte sich schnell von ihrem Schock und erwiderte die freundschaftliche Umarmung. „Danke, Robin.“ Da reagierte Ruffy und grinste sein übliches Grinsen, während er sich auf die beiden Frauen stürzte. „Gruppenkuscheln!“, rief er. „Alles Gute zum Geburtstag, Nami!“ Chopper und Lysop grinsten sich an und schon nach kurzer Zeit machten sie natürlich beim so genannten ‚Gruppenkuscheln’ mit. „Alles Gute, alles Gute!“ Nami war gerührt. Sie konnte die Tränen nicht länger zurück halten, doch diesmal weinte sie mit einem glücklichen Lächeln, während sie fast erdrückt wurde. „Ihr seid echt furchtbar!“, lachte sie. Zorro verzog das Gesicht. „Ich geh pennen, das wird mir hier zu kindisch.“, verkündete er und wandte sich ab. Der Kapitän blickte Zorro entsetzt an. „Spielverderber!“, rief er ihm hinterher, doch der Schwertkämpfer war schon verschwunden. Sanji grinste in die Runde und krempelte die Ärmel hoch. „Ich werde dir jetzt mal eine Orangentorte zaubern, Nami-san. Die magst du doch, oder?“ Nami’s Lächeln verschwand und sie blickte demonstrativ in eine andere Richtung. Kaum sehbar nickte sie. „Okay, dann brauche ich jetzt Ruhe.“ Robin verstand das Stichwort, lächelte und verließ dann die Kombüse. Dann blickte Sanji zu dem Kapitän, Lysop und Chopper, die sich nicht von der Stelle rührten. „Das gilt auch für euch, ihr Idioten!“, fauchte er. Maulend schlurften die drei raus und Nami wollte ihnen folgen, doch sie hielt im Türrahmen inne. Das war die Chance. Sie waren jetzt allein. Sie musste mit ihm reden. Sanji entging nicht, dass Nami noch in der Tür stand und so tat, als wäre sie eine unbewegliche Wachsfigur. Er kniff die Augen zusammen. Bitte geh!, flehte er in Gedanken. Geh doch! Aber sie blieb. Nico Robin betrat das Deck und ihr Blick fiel sofort auf den schlafenden Zorro am Mast. Mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck lief sie auf ihn zu und ließ sich neben ihn auf den Boden fallen. Sie blickte zu ihm und lächelte, wandte ihren Kopf dann dem strahlend blauen Himmel zu. Zorro zeigte keinerlei Bewegung. „Unser Koch verhält sich ziemlich merkwürdig.“, gab sie schließlich von sich. Zorro öffnete ein Auge und blickte zu Robin. Im selben Moment fragte er sich, woher sie gewusst hatte, dass er gar nicht schlief. Er schwieg und schloss sein Auge wieder. Worauf wollte Robin hinaus? Sie seufzte. „Ich frage mich, wer ihm wohl ein solches Benehmen eingeredet hat.“, sagte sie mit einem leicht ironischen Unterton. Zorro verkrampfte sich kurz. Die Frau bekam doch wirklich alles mit. „Weiß gar nicht, auf was du jetzt anspielen willst.“, grunzte er missbilligend mit geschlossenen Augen und hinter dem Kopf verschränkten Armen. Wollte sie ihm jetzt etwa ein schlechtes Gewissen machen? Klappte nämlich nicht. Robin wandte ihm den Kopf zu und lehnte ihren Kopf auf ihre Handfläche. „So?“, lächelte sie geheimnisvoll. Der Schwertkämpfer öffnete schließlich doch noch die Augen und traf direkt Robin’s durchbohrenden Blick. Es verschlug ihm die Sprache – sie sah aus, als wühle sie direkt in seinen Gedanken. Er verengte die Augen. „Hör auf mich so anzusehen.“, brummte er etwas nervös. „Wie sehe ich dich denn an?“, fragte Robin mit einem ahnungslosen Lächeln. Zorro hielt ihrem Blick zwar stand, wusste aber nicht wie lange noch. „Als würdest du meine Gedanken lesen können.“ Vielleicht konnte sie es ja wirklich. Irgendwie gab ihm dieser Gedanke eine Gänsehaut. Er wurde einfach nicht schlau aus ihr. Robin kicherte leise. „Und wie soll ich dich dann ansehen?“ Er blickte sie überrumpelt an. Wollte sie ihn jetzt verarschen? Empört blickte er weg und fragte sich, wieso um alles in der Welt er denn jetzt errötete. „Mir doch egal, sieh mich irgendwie an, aber nicht-“ Er gestikulierte mit einer Hand, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „-aber eben nicht… so!“ „Wieso nicht?“, konterte Robin geschickt. Sie amüsierte sich anscheinend prächtig, stellte Zorro mürrisch fest. „Ach, lass mich in Frieden, Weib.“, grunzte er. Robin kicherte ein weiteres Mal. „Du solltest mit Nami nicht so hart sein.“, sagte sie unvermittelt. „Du bist enttäuscht von ihr, wieso auch immer, aber das ist kein Grund, Sanji gegen sie aufzuhetzen.“ Zorro wandte sich um und blickte sie wutentbrannt an. „Was weißt du schon?“, fauchte er. „Sie hat ihm weh getan, verdammt! Du hättest ihn sehen sollen, dann würdest du es verstehen!“ „So?“, lächelte Robin wieder auf ihre geheimnisvolle Weise. „Und du denkst, er tut ihr damit nicht weh?“ Zorro verstummte und starrte sie verblüfft an. Daran hatte er noch gar nicht gedacht. „Hmpf.“, machte er beleidigt und lehnte sich zurück. „Wieso sollte es ihr wehtun, wenn sie angeblich gar nichts für ihn empfindet?“ „So, das hat sie also gesagt?“ Das bremste ihn. Keine Ahnung, ob sie das gesagt hatte. Sanji hatte nur erzählt, sie wäre weggelaufen. „Ich weiß es nicht.“, gab er schließlich ehrlich zu. „Zerrissen zwischen Schein und Sein.“, kommentierte die Schwarzhaarige mit einem Seufzen. Zerrissen zwischen bitte was? Wovon redete sie da? Verstand er nicht. Aber wen interessierte schon, was Robin dachte? Er schluckte. Ihn vielleicht? Ein kleines bisschen vielleicht? Robin lächelte und blickte wieder zum Himmel, während ihr der Wind durch die Haare wehte. „Ein schöner Tag, findest du nicht?“ Zorro konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. „Manchmal frag ich mich wirklich, ob du dich überhaupt selbst verstehst.“ Robin lachte amüsiert. Wieso geht sie denn nicht?, fragte Sanji sich in Gedanken und ballte seine Hände so fest zu Fäusten, dass es schon wehtat und man die weißen Knöchel durch die Haut sah. Geh weg! Geh doch! Nami biss sich auf die Unterlippe. Sie stand noch immer an der Tür, bewegte sich kein Stück und stierte auf die hölzerne Wand. Sie wollte etwas sagen, weinen, schreien, sie wollte ihn umarmen, küssen… Aber nichts passierte. Sie fing an zu zittern, als wäre ihr unendlich kalt und irgendwie war es das auch, obwohl heute ein warmer Tag war. Doch egal wie warm es draußen auch war, spürte man Wärme immer noch, wenn das Herz kalt war? Konnte man äußerlich glücklich wirken, wenn man innerlich weinte? Konnte man so tun, als hätte man keine Gefühle, obwohl man so viel Liebe in sich trug? Wenn alles hoffnungslos schien, gab es dann noch einen Ausweg? „Es tut mir Leid, Sanji-kun.“ Sei still…, flehte er innerlich. Er wollte nichts hören. Wieso auch? Wenn er ihr doch eh egal war. Wieso dann entschuldigen? Wer wollte das hören? Er? Ganz sicher nicht. Hatte sie ihm nicht schon genug wehgetan? Wollte sie auch noch Salz in seine offene Wunde streuen? Wieso entschuldigte sie sich, zum Teufel? Doch vielleicht war das Problem ja auch gar nicht Nami. Vielleicht trug das Problem ja den Namen, der auf seinem Geburtsschein stand und war ähnlich alt. Vielleicht war es auch die ganze Welt, die ganze Evolution des Planeten, die in diesem finsteren Moment kulminierte und fragte: Was sollte der ganze Scheiß? „Ich wollte dir niemals… wehtun…“ Das konnte sie ihrem tollen Typen erzählen, diesem Mr Wonderful, mit Hundeaugen und Waschbrettbauch! Die mussten ja eine Menge Spaß gehabt haben. „Na, gevögelt wie die Wilden?“, hatte er sie vorhin fragen wollen, als der Kerl abgedampft war, doch das hatte er letztendlich doch gelassen. Sonst wäre sie wohl auf die Idee gekommen, er wäre eifersüchtig gewesen, was er nicht war. Nein, er war nicht eifersüchtig – er war rasend vor Wut! Und was für ein schleimiger Lackaffe er gewesen war. Er hatte einen schmerzvollen Blick auf Nami’s wahre Welt geworfen, auf die Kerle, die Nami toll fand… Was sollte Sanji da noch sagen? Nami biss sich wieder auf die Unterlippe. Sie hatte schon längst angefangen zu weinen, in Strömen liefen die Tränen ihre rosigen Wangen hinab. Wieso sagte er denn nichts? „Es war nur ein One Night Stand und er hat mir nichts bedeutet. Ich weiß nicht mal seinen Namen. Gott, ich kann mich nicht mal dran erinnern!“ Sie warf den Kopf schluchzend in die Hände, ihre Schultern bebten. Sei still, verdammt!, wollte Sanji schreien, aber er konnte nicht. Er wollte sie anschreien, anbrüllen, sie zu Sau machen, sie sogar schlagen, aber das ging nicht. Er wollte sie küssen, umarmen, einfach normal mit ihr reden und ihre Tränen wegwischen, doch das ging noch weniger. Gefühlschaos. Liebe – Hass. Lag beides nah beieinander. Liebte er sie noch? Oder hasste er sie jetzt? „Ich war betrunken, bitte glaub mir. Ich hätte nie… wenn ich nüchtern gewesen wäre… Sanji, bitte, verzeih mir…“, schluchzte sie bitterlich. „Du bedeutest mir alles…“ Halt’s Maul!, schrie es in Sanji. Ich will das nicht hören! „Ich… wollte doch nur… dich!“ Halt’s Maul! Halt’s Maul! „Sanji… Ich… ich liebe dich!“ „Halt’s Maul!“, brüllte er, während er herum fuhr und mit Tränen in den Augen auf ihren Rücken blickte. „Es interessiert mich nicht, klar?!“ Nami zuckte zusammen und drehte sich ganz langsam um. Als sie seine Tränen sah, weinte sie nur noch mehr und ihr Herz zog sich bei diesem Anblick schmerzlich zusammen. Sie bekam vor Weinen fast keine Luft mehr. „Sanji, bitte… Ich…“ Bevor sie zu Ende reden konnte, stürzte der Smutje auf sie zu, packte wutentbrannt ihre Handgelenke und drückte sie grob gegen die Wand, sodass ein dumpfer Knall ertönte. „Sei still, verdammt!“, schrie er in ihr Gesicht. Nami blickte ihn mit geweiteten Augen und angsterfülltem Blick an. Ihre Lippen waren vor Schock geöffnet und ihr Atem ging nur stoßweise. Normalerweise wäre sie froh um diesen Kontakt gewesen, dass sein Gesicht ihrem wieder so nah war, aber diese Situation war anders. Sie blickte tief in Sanji’s Augen. Sein Blick war irgendwie geradezu psychopatisch. Nein, halt – da war was anderes. Es war ein Flehen. Da war Schmerz, Enttäuschung und ein stummer Schrei nach Liebe. Seine Augen erinnerten sie so sehr an ihre eigenen, wenn sie sich im Spiegel betrachtete. Dieselbe Botschaft. Sie konnte nicht anders – sie lächelte und sagte sanft: „Ich liebe dich, Sanji. Ich hab dich die ganze Zeit über geliebt.“ Scharf sog er die Luft ein. Er fühlte sich, als hätte sie ihm ein Messer in den Bauch gerammt, auch wenn er diese Worte mehr als alles andere in der Welt herbeigesehnt hatte. Sein Griff um ihre Handgelenke wurde fester, seine Seele immer schwerer. Tobender Lärm in seinen Gedanken. Tobende Stille in der Kombüse. Er hatte sie anbrüllen wollen, doch ihm war nur ein schwaches Murmeln möglich: „Wieso dann das alles? Wieso, Nami?“ Er blickte zu Boden ohne sie loszulassen. Tränen tropften hinab. „Macht es dir Spaß, mir wehzutun?“, schluchzte er. „Ich wollte dir nie wehtun!“, sagte Nami energischer. Es zerriss ihr Herz ihn so zu sehen. Und das alles wegen ihr. Alles ihre Schuld. In diesem Moment hasste sie sich. Sie schluchzte bitterlich. „Ich wollte dich glücklich sehen… Aber ich hatte Angst…“ „Vor was denn, verdammt?“, rief Sanji und blickte verständnislos in ihr Gesicht. Nami biss sich auf die Unterlippe. „Vor der Liebe… Vor der Schwäche… Davor, verletzt zu werden…“ Er verstand es nicht. Und er wollte es auch gar nicht verstehen. „Und weil du nicht verletzt werden wolltest, verletzt du mich?!“, brüllte er verständnislos. Sie weinte nur noch lauter. Er hatte ja Recht. Er hatte verdammt noch mal Recht! Was hatte sie sich nur gedacht? „Sanji, ich…“ Doch er fiel ihr ins Wort: „Irgendwie jämmerlich, was? Du liebst mich, ich liebe dich, doch wir kriegen es einfach nicht auf die Reihe. Vielleicht ist es besser so, vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es Schicksal. Vielleicht soll es einfach nicht sein mit uns.“ „Sag so was nicht!“, rief Nami verzweifelt. So durfte das nicht enden! Nicht so! „Bitte, gib uns eine Chance, ich… Lass es uns versuchen… Wenn wir uns lieben, dann sollten wir zusammen sein, verdammt! Sanji!“ „Ich weiß.“, flüsterte Sanji und ließ von ihren Handgelenken ab. „Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich will mir das nicht mehr antun. Diese Art von Liebe tut uns beiden nicht gut. Wenn es nichts als Schmerz bringt, dann sollten wir es lassen.“ „Das ist nicht wahr und das weißt du!“, schrie Nami und packte mit ihren nun freien Händen sein Hemd. Sanji machte sich los und wandte ihr den Rücken zu. „Es ist besser so, Nami. Ich kann zwar nicht ohne dich… aber mit dir kann ich erst recht nicht.“ Nami’s Arme sanken an ihre Seiten und kraftlos weinend starrte sie seinen Rücken an. „Das ist dein Ernst?“, fragte sie. „Das ist mein Todernst.“, murmelte er und wischte sich hastig die Tränen aus den Augen und dem Gesicht. „Es ist einfach zu spät für uns.“ Das war es also. Aus und Vorbei. Und sie konnte nichts tun, außer sich umzudrehen und zu gehen. „Ich verstehe…“ „Nami.“, hielt er sie noch kurz zurück. Sie blieb stehen und wartete auf den Klang seiner Stimme. „Alles Gute zum Geburtstag.“, sagte er ehrlich. „Ich wünschte, es wäre anders gelaufen.“ Spätestens jetzt fing sie hemmungslos zu weinen an und rannte so schnell sie konnte in ihre Kajüte. Toller Geburtstag! To Be Continued… Hoffentlich! xD Achwas, natürlich geht’s weiter… Nur WANN? Das steht noch in den Sternen! ^^ Ich weiß, ist echt scheiße von mir, euch immer so lange auf das nächste Kapitel warten zu lassen, aber ich hab sehr viel Stress in letzter Zeit! Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen… ;___; Danke für die lieben Kommis! Ihr seid echt der Wahnsinn, Leute! Ich liebe euch xD Kapitel 15: Love isn't everything... right? ------------------------------------------- Ha! *strahl* Ich werd richtig gut hier! xD Schon wieder ein neues Kapitel und sogar ansehbar schnell wie ich finde. ^__^ Meine Motivation ist endlich zu mir zurückgekehrt und mich hat meine heiß geliebte Muse mal wieder ganz lieb geküsst. *Motivation & Muse knuddel* Außerdem sind da noch ein paar ganz liebe Kommischreiber, die auf eine Fortsetzung warten. ^^ Euch durfte ich schließlich nicht einfach so auf dem Trockenen (oder Nassen? O.o Tut mir Leid, dass ich euch zum Weinen gebracht hab… ;__;) sitzen lassen! ^__~ Jedenfalls kommt Nami in diesem Kapitel nicht vor, dafür aber jede Menge Ruffy! xD Und natürlich auch Sanji… Eigentlich werden in diesem Kapitel nur Sanjis Zweifel näher gebracht, wie weit er für Nami gehen würde, etc… Außerdem hab ich Hints über ein weiteres Lieblingspairing von mir eingebaut! *strahl* Und das war deswegen so wichtig, weil Ruffy unserem Love-Cook etwas „beibringen“ musste oder eher etwas zeigen musste… Im Großen und Ganzen dreht sich dieses Kapitel also nur um Sanji und sein Gespräch mit dem Captain! ^__^ Übrigens kann ich euch jetzt ein Kapitellimit nennen: es werden 25! (Prolog und Epilog nicht mitgezählt ^^) Also nicht gerade wenig… xD Jetzt aber viel Spaß mit dem 15. Kapitel von „Chance! Ich hoffe wirklich, dass es euch gefällt! (Vor allem, da ich mir jetzt beim Schreiben auch etwas denke… *lol* *früher immer nur drauf los geschrieben hab* Ich glaub, ich überarbeite die früheren Kapitel mal… O.o) Konstruktive Kritik und Feedback sind wie immer sehr erwünscht! ^__^ Liebe Grüße, Alina aka Kaori Kapitel 15 – Love isn’t everything… right? Sanji hatte das Richtige getan, das wusste er. Aber, verdammte Scheiße, es tat höllisch weh. Mehr noch, als würde er sich im Kampf eine Wunde zuziehen, mehr als alles andere, das er je gefühlt hatte. Es tat einfach verdammt weh. Sein Herz zog sich bei der Erinnerung schmerzlich zusammen. Namis Tränen, ihre verzweifelten Worte… Sie liebte ihn auch. Aber er wusste, er wollte sich so was nicht antun. Dafür hatte er seine Prinzipien über Bord geschmissen? Für so eine Frau hatte er sich um 180 Grad gewendet, sich so verändert? Was hatte es ihm denn letztendlich gebracht? Sein klagender Blick war noch immer starr auf die Tür der Kombüse gerichtet, durch welche Nami vor wenigen Minuten hinaus gestürmt war. Den ganzen Geburtstag hatte er ihr verdorben, ohne es wirklich zu wollen. Aber es hatte sein müssen. Er hatte das Ganze zwischen ihnen wenigstens geklärt, wenn auch auf eine andere Weise, als es ihm lieb gewesen ist. Er hatte ja selbst nicht gewollt, dass es so zwischen ihnen endete – die ganzen Bemühungen, die anstrengenden Annäherungsversuchen bis sie endlich reagiert hatte, der Streit, das Festival, das Geständnis, der Kuss und jetzt wurde das alles plus dem Kapitel Nami an sich von einer ihm unbekannten Macht in eine Truhe mit der Aufschrift ‚Ende’ gesperrt. Ohne es zu wollen. Aber mit dem Wissen, dass es irgendwo richtig so war. Oder? Man sagte immer, Liebe sei alles. Aber er wusste, das war nicht so. Jedenfalls nicht vollkommen. Was sollte eine Liebe, in der man dem anderen nicht vertrauen konnte? Was sollte eine Liebe, in der man nur verletzt wurde? Da beendete man es doch besser, bevor es richtig angefangen hatte. Denn Sanji war zwar ein hervorragender Kämpfer, hatte Kraft für fünf, aber, was viele nicht wussten, er war psychisch nicht einmal halb so stark wie physisch. Eine Frau wie Nami konnte ihn mit nur einem Fingerschnips innerlich zerstören. Nein, sie hatte ihn zerstört. Er wusste nicht, ob seine Liebe zu ihr so stark war, um sich immer wieder aufs Neue von ihr verletzten zu lassen. Wenn sie ihn sozusagen schon betrog bevor sie zusammen waren, was würde dann erst werden, wenn sie zusammen kämen? Sie hatte zwar gesagt, dass sie ihn liebte und er glaubte ihr das auch, kannte er doch Nami inzwischen gut genug, um zu wissen, wann sie log und wann nicht. Aber reichte die Liebe? War Liebe wirklich alles? Sanji taumelte ein paar Schritte rückwärts bis er mit dem Rücken an den Tisch stieß und dabei aus Versehen einen Stuhl laut krachend zu Boden riss, schreckte leicht auf. Er spähte kurz auf den hölzernen Hocker hinab, scherte sich aber nicht weiter darum und lief zum Tresen, wo seine Zigaretten lagen. Während er sich eine seiner selbstgedrehten Glimmstängel zwischen die Lippen steckte und zündete, lehnte er sich mit dem Rücken an den Tresen, zog ganz tief den Rauch in seine Lungen ein und blies den Schwall mit einem Stoßseufzer in die Luft. Gott, er wollte ja mit ihr zusammen sein. Nichts wünschte er sich mehr auf dieser Welt. Und er hatte es haben können. Sein Wunsch hätte sich erfüllt, wenn er die Chance ergriffen hätte und sein Herz wollte in dem Moment, als die Worte ‚ich liebe dich’ ihren Mund verlassen hatten, sofort nach ihr greifen, hatte seine Arme schon ausgestreckt – doch da kam sein Kopf ins Spiel, der dem Herz auf die Finger gehauen hatte und gesagt hatte: „Lass es. Sonst zerbrichst du wieder in tausend Teile.“ Scheiße, jetzt krochen ihm irgendwie wieder die Tränen hoch. Ungelenk drückte er seine Hände auf seine brennenden Augen, verbrannte dabei fast mit seiner Zigarette seine blonden Haarspitzen. Schockiert lauschte er wie ein leiser Schluchzer über seine Lippen nach draußen kroch. Scheiße. Wann zum Teufel war er zur Heulsuse mutiert? Und irgendwie kam ihm bei diesem Gedanken Zorro in den Sinn. Könnte er ihn jetzt sehen, hätte er wahrscheinlich mit einem missbilligenden Grunzen das Gesicht verzogen und so was in der Art gesagt: „Guck dich an, du Weichei. Heulst irgendeinem Machoweib hinterher, als wärst du selbst ein Mädchen.“ Und dann musste Sanji tatsächlich kurz auflachen. Dieser verdammte Zahnstocherfuchtler hatte wie immer Recht, selbst wenn er ihn nur in seiner Einbildung fertig machte. Er verfluchte ihn kurz, bevor er dem imaginären Zorro leise Retour gab: „Ich weiß, dass ich jämmerlich bin. Brauchst du mir nicht auch noch unter die Nase zu reiben.“ „Sanji?“, kam plötzlich eine unsichere, vorsichtige und besorgte männliche Stimme von der Tür. Der Smutje schreckte auf und wischte sich hastig über die Augen. Ruffy. Sein Kapitän. Der erste auf Sanjis Leute-die-mich-nie-weinen-sehen-dürfen-Liste, danach kam erst Zorro. Scheiße. Was musste er jetzt von ihm halten? „Sanji?“, wiederholte Ruffy und kam etwas näher. „Alles in Ordnung?“, setzte er besorgt nach. Der Angesprochene massierte kurz sein Gesicht, als wolle er den Schmerz und all seine Gedanken wegwischen und grinste den Schwarzhaarigen gespielt fröhlich an, um ihm nicht weiter Sorgen zu bereiten. „Klar, alles bestens, Ruffy. Was gibt’s?“, sagte er dann, vielleicht etwas zu freundlich. Ruffy zog die Augenbrauen hoch und man sah ihm deutlich an, dass er ihm nicht glaubte, dass alles in bester Ordnung war. Der Kapitän zuckte die Schultern und druckste etwas herum. „Nichts. Eigentlich…“, murmelte er. „Eigentlich wollte ich nur nach Nami suchen, um den Kurs zu besprechen. Ich will langsam ablegen und der Log Port müsste inzwischen aufgeladen sein.“ Sanjis Augen wurden glasig bei diesem Namen und er zuckte sehbar zusammen, was Ruffy nicht entging. „Ich… ich hab Nami-san nicht gesehen, sorry.“, log Sanji hastig und wandte ihm den Rücken zu, um am Tresen zu hantieren. Er fasste blitzschnell an den Schrank und zog eine Pfanne hervor. „Sanji?“, fragte Ruffy noch immer mit derselben Sorge, als spräche er mit einem Kleinkind, das seine Mutter verloren hatte. „Willst du etwas essen? Du hast bestimmt Hunger.“, grinste Sanji ihm flüchtig zu und lachte dann heiser. „Was frag ich eigentlich, du hast doch immer Hunger.“ Spätestens jetzt wusste Ruffy, dass nichts in Ordnung war. Sanji kochte ihm nie nach dem Essen noch mal etwas und schon gar nicht freiwillig. Er verengte bemitleidend die Augen und fragte erstaunlich ernst: „Was ist passiert, Sanji?“ Sanji ignorierte ihn gekonnt. „Wie wär’s mit einem schönen, großen Steak? Mit ganz viel Soße.“, plapperte er. „Was ist passiert?“, warf Ruffy energischer dazwischen. Der Smutje ging noch immer nicht darauf ein und bereitete alles zum Kochen vor. Beim Kochen konnte er abschalten, seine Gedanken ziehen lassen. Kochen war alles, und nicht die Liebe – die war vergänglich. „Vielleicht auch noch Fritten oder so was dazu?“, fragte er heiser. Lieber war nicht alles. Nami war nicht alles. „Sanji!“, rief Ruffy, packte den Smutje an den Schultern und wirbelte ihn herum. Sanji blickte mit geweiteten Augen zurück in besorgte Schwärze und Ruffy wusste, er hatte nun die Aufmerksamkeit des Blonden und fragte langsam und ganz ruhig: „Was ist passiert?“ Der Smutje fing sich wieder und wischte Ruffys Hände wie lästige Fliegen vor seiner Schulter. „Gar nichts, was soll denn passiert sein? Mir geht’s gut, ehrlich. Mach dir keine Sorgen.“, rasselte er mit einem Affenzahn runter. Ruffy verengte überlegend die Augen und ließ ein lang gezogenes „Hmm“ ertönen. Irgendwie schaffte der Kapitän in diesem einen Geräusch seine ganze Sorge, Missbilligung, dass Sanji nicht mit ihm redete und sein ganzes Mitleid auszudrücken, ohne wirklich etwas zu sagen. Aber Ruffy, das wussten alle, war manchmal nicht ganz so blöd wie er aussah. Und so konnte er diesmal ganz leicht eins und eins zusammen zählen, aber anstatt sein Wissen auszusprechen, hob er nur den umgefallenen Hocker auf und setzte sich hin, während er Sanjis Rücken beim Anschmeißen des Herds beobachtete. Irgendwie machte Sanji der prüfende Blick des Kapitäns im Nacken nervös. Er hatte sich ja auch dämlich auffällig benommen, nicht einmal Ruffy konnte entgehen, was hier vor sich ging. Er wusste, bald würde er fragen, Ruffy würde die Neugierde nicht mehr lange aushalten. Er legte sich in Gedanken schon mal eine passende Ausrede zurecht. „Darf ich dich was fragen?“, platzte die Bestätigung aus Ruffy schließlich heraus. Sanji seufzte schwer und hätte am liebsten mit einem „nein“ geantwortet, aber sein Mund kam ihm mit einem kurzen, gleichgültigen „Klar.“ Zuvor. „Was läuft da zwischen dir und Nami?“, fragte Ruffy vorsichtig, vielleicht fürchtete er, dass Sanji nun ausflippte. Obwohl der Smutje sich auf die Frage vorbereitet hatte, kam es doch so unerwartet wie ein Schlag ins Gesicht. Und die ganze lange und breite Ausrede war plötzlich weg. Er konnte nur unbeholfen stottern: „Was… was soll da schon laufen?“ Ruffy verengte die Augen. „Ich bin doch nicht blöd.“, sagte er fast schon beleidigt. „Irgendwas ist da zwischen euch.“ Sanji schwieg demonstrativ. Der Kapitän seufzte daraufhin. „Weißt du, Sanji, normalerweise würde ich gar nicht fragen, weil mich das zwischen euch nichts angeht.“, stellte er klar und setzte dann betont nach: „Normalerweise.“ Er schwieg kurz, um Sanjis Reaktion auszumachen. Dieser reagierte aber nicht, daher schlussfolgerte Ruffy, dass er abwartete, was er ihm zu sagen hatte. Dann fuhr er fort: „Aber diesmal muss ich als Captain ein Machtwort sprechen. Weil die Atmosphäre auf dem Schiff nämlich echt alles andere als schön ist. Ich weiß nicht, inwiefern ihr da Zorro und Robin mit hineingezogen habt…“ Sanji hob kurz überrascht die Augenbrauen. Ruffy war wohl wirklich nicht so blöd wie er glaubte. „…aber ich will, dass ihr das klärt. Ich hab kein Bock auf Anspannung auf unserem Schiff. Und noch weniger will ich irgendjemand hier wieder weinen sehen. Weder dich, noch Nami.“ Eine Kunstpause folgte. „Das ist ein Befehl.“, setzte er nach. Anspannung ließ sich wohl schlecht vermeiden. Aber der Befehl des Kapitäns war eben Gesetz, da kam Sanji nicht drum herum. „Aye.“, sagte er deswegen nur. „Gut.“ Ruffy stand auf und lief zur Tür der Kombüse. Da setzte Sanji leise noch mal zum Sprechen an. „Ruffy… Darf ich dich jetzt was fragen?“ Der Kapitän lächelte leicht. „Sicher. Schieß los.“ Sanji blickte starr auf den Tresen, auf welchen er sich mit beiden Händen abstützte. Die Kippe, die im Aschenbecher steckte, rauchte sich langsam selbst auf. „Warst du schon mal verliebt?“, fragte er leise. Ruffy war völlig überrumpelt von dieser Frage, lief rot an und druckste herum. „Ähm… na ja… ich… ähm… wieso… wieso fragst du das denn jetzt?“, hakte Ruffy nach, anstatt zu antworten. Sanji schloss die Augen und musste ein wenig grinsen. Also ja. „Weil ich das gar nicht mal so abwegig fände, ob du’s glaubst oder nicht.“ „Ähm…“, murmelte Ruffy. „Also da gibt’s schon ein Mädchen… die… die auf mich wartet… und…“ Sanji lachte leise und wusste sofort von wem hier die Rede war. Nämlich von einer ganz bestimmten Prinzessin mit blauen Haaren. „Weißt du, Ruffy, ein einfaches Ja oder Nein hätt’s eigentlich getan.“ Ruffys Ohren wurden nun noch roter, von der Farbe auf seinen Wangen ganz zu schweigen. „Ach so… ähm… also, ja. Ja, bin ich.“, stotterte er unsicher. „Wieso?“, hakte er neugierig nach. „Weil mir eine Frage Kopfzerbrechen bereitet, auf die ich mir einfach keine Antwort geben kann.“, antwortete Sanji ehrlich und hob den Blick, um seinen Kapitän anzusehen, obwohl er sich nicht so sicher war, ob Ruffy der Richtige für so eine Frage war. Ruffy sah ihn abwartend an, gespannt, was das denn jetzt für eine Frage sein würde. Er beobachtete wie Sanji traurig den Boden anlächelte und zog die Brauen hoch. „Ja…?“, fragte er schließlich etwas ungeduldig, als Sanji schwieg. Eben dieser blickte nun wieder auf und fuhr sich ungelenk durch die blonden Haare. „Was…“, fing er an und suchte nach den richtigen Worten. „Wie… wie weit würdest du für dieses Mädchen gehen? Also, ich meine… Was würdest du auf dich nehmen, um mit ihr zusammen zu sein?“ Ruffy lächelte sanft gen Decke und grub die Hände in die Hosentaschen. „Ich würde alle Gesetze dieser Welt für sie brechen, jeden Marineheini oder sonst einen Regierungsarsch umpusten, der sich uns in den Weg stellt und auch wenn ich dabei sterbe, Hauptsache ihr geht’s gut. Ich würde bis ans Ende der Welt fahren und wieder zurück. Ich würde einfach alles tun, was sie von mir verlangt. Hauptsache wir sind zusammen.“, gestand er wahrheitsgemäß und kratzte sich danach nervös am Nacken. „Hauptsache ihr seid zusammen?“, echote Sanji und sein Freund nickte. „Auch wenn es dir wehtut mit ihr zusammen zu sein? Auch wenn es nur Schmerz bringt?“ Er war überrascht. Ruffy so reden zu hören war irgendwie gruselig. Aber war Liebe wirklich so viel wert? So viel, dass man sich selbst dafür opferte? Der Kapitän nickte wieder. „Klar. Ich weiß, dass das eben dazu gehört und das muss ich halt akzeptieren. Aber ich weiß auch, dass ihre Liebe das wieder wettmacht. Und wenn mich nicht mal Gesetze davon abhalten können mit ihr zusammen zu sein, dann glaubst du ja wohl nicht im Ernst, dass gerade ich uns im Weg stehen werde.“ Er lächelte. „Wenn sie mich liebt und ich sie liebe, was brauchen wir dann mehr? Alles andere ist scheißegal.“ Verblüfft blickt Sanji seinen Kapitän mit geweiteten Augen an. Im Grunde hatte er völlig Recht. „Dir bedeutet Liebe also so viel? Mehr als dein Leben und dein eigenes Wohlergehen?“, hakte er noch mal nach. „Sicher.“, grinste Ruffy plötzlich. „Liebe ist alles.“ Während Sanji ihn sprachlos und erstaunt anblickte, spähte Ruffy auf das brutzelnde Steak. „Sagst du mir dann, wenn der Snack fertig ist?“ Sanji war völlig überrumpelt, blickte schnell zum Steak und wieder zurück und murmelte dann stockend: „Sicher… Geht klar.“ „Danke.“, grinste der Kapitän und ließ den verdatterten Smutje mit seinen Gedanken allein. Sanji schüttelte kurz den Kopf und lächelte Ruffy nach. „Nein.“, murmelte er. „Ich danke dir.“ To Be Continued… So, jetzt wisst ihr vielleicht, warum das Gespräch mit Ruffy so wichtig war. ^^ Ich hoffe, ich hab das Ganze so rüber gebracht wie ich es haben wollte… Aber woher sollt ihr wissen wie ich es haben wollte? xD Egal, lasen wir das… ^^““ Ich hab mich echt bemüht Ruffy in-Character zu halten. Der hat ja manchmal solche Phasen, in denen er ganz ernst ist. Aber ich hab die düstere Befürchtung, dass er total OoC geworden ist… ;__; Das Kapitel ist etwas kürzer als die anderen wie ihr vielleicht gemerkt habt. Gomen! ;__; Ich wollte noch was anderes hinterher mit Nami ansetzen, aber ich fand das war einfach ein tolles Ende für dieses Kapitel! *drop* Nya, jedenfalls werde ich jetzt schneller weiter schreiben, da ich ja jetzt wieder jede Menge Zeit habe. ^__~ Gut, dass Ferien sind… Danke für die Kommis! Ihr wisst, ich liebe euch! xD Und an die unsichtbaren Leser: Ihr könntet mir ja auch mal sagen, was ihr davon haltet. xP *unschuldig pfeif* Kapitel 16: Navigating feelings ------------------------------- Joho, meine Piratenbräute, Freibeuter und sonstiges Gefolge! xD Jaha! xD Ein neues Chapter und schon wieder ziemlich schnell wie ich finde! ^^ Und wisst ihr was? *strahl* Ich finds kacke. -.- Ich habs unter Druck geschrieben und das obwohl ich selbst immer anderen vorpredige, dass man mit Druck gar nix erreicht. Dementsprechend ist auch dieses Kapitel, könnte vielleicht auch an einer massiven Schreibblockade liegen. Also tut mir echt Leid, dass das Kapitel so doof geworden ist. *verbeug* Gomen, gomen! Diese Kapitel ist irgendwie das Gegenstück zum letzten, nur diesmal mit Nami und… *tada*… Lysop! ^^ Anfangs hatte ich wieder Ruffy dafür nehmen wollen, aber dann wollte ich mich irgendwie ein bisschen mit Lysop befassen, weil ich so wenig über ihn schreibe… Im Laufe des Schreibens, ist mir Lysop gleich noch mehr sympathisch geworden, obwohl ich ihn ja auch sonst voll genial finde! xD Er kriegt sowieso immer zu wenig Platz in meinen Stories (Apocalitas vielleicht mal ausgenommen), von daher… ^^ Nya, ich hoffe, euch gefällt das Kapitel, es wird sich ein wenig mit Namis Einsamkeit und Zerbrechlichkeit auseinander setzen… Ich hoffe ich hab’s so hingekriegt wie ich es haben wollte… Nur Lysop ist mir glaub ich total ins OoC abgedriftet… O.o Danke für eure lieben Kommentare! Broken, willkommen als neuen Dauerkommischreiber! xD Und Aly und 4Kolibris, ihr habt den Sinn der Story verstanden, danke! ;__; *strahl während vor Freude wein* Ich hoffe wie immer auf konstruktive Kritik und Feedback und vielleicht auf neue Dauerkommischreiber, obwohl ich mit meinen ja eigentlich schon zufrieden und dankbar für sie bin! ^^ Ja Ne, Alina PS: Musiktipp zum Kapitel: Also ICH habe beim Schreiben „Untitled“ von „Simple Plan“ gehört… Damit könntet ihr’s mal versuchen. ^^ Kapitel 16 – Navigating feelings Dunkelheit. Dann Licht, Sonne, Wärme, Schemen, die über das Deck huschten. Stimmen, sie riefen verwirrt ihren Namen, klangen seltsam fremd in ihren Ohren. Verschwommene Farben. Dann ein Knacken, ein Knallen, ihr Körper fühlte sich taub an, genauso fremd wie die Stimmen. Eine Tür schlug hinter ihr zu. Dann wieder dämmende Dunkelheit, einige Lichter, Kälte, ziemlich erdrückend. Treppen. Sie stolperte sie hinunter, torkelte orientierungslos umher, wollte sich irgendwo festhalten und fand keinen Halt. Weicher Widerstand, direkt vor ihr, unaufhaltsam rammte sie etwas und fand sich auf dem Boden wieder. Ohne vorher aufgefangen worden zu sein. Und obwohl der Boden ihr Halt bot, hatte sie das Gefühl immer tiefer zu fallen. Schon wieder sagte jemand ihren Namen, doch die Stimme erreichte sie gar nicht mehr. Ihre Tränen tropften auf das morsche Holz unter ihr, versperrten ihr fast gänzlich die Sicht, machten das Atmen unvorstellbar schwer. Ihr Herz pochte heftig, jeder Schlag war wie ein Hammerstoß auf ihre Seele, erdrückte sie, zersplitterte ihr Selbst auf eine furchtbar schmerzliche Weise, die sie sonst nur aus ihren schlimmsten Alpträumen kannte. „Nami!“ Sie wollte, dass er, wer auch immer da vor ihr stand, verschwand. Sie wollte nur noch allein sein, war doch nie anders gewesen. Sie war an das Gefühl der Einsamkeit doch längst gewöhnt, auch wenn es diesmal eine neue Art von Einsamkeit war, die sie da erfasste und auf ihre Existenz und ihre Emotionen, ihre Gefühle spuckte. Wie hatte es nur so weit kommen können? Wie hatte sie sich selbst nur so tief das Messer in den Rücken rammen können, ohne wirklich etwas getan zu haben, ohne es geahnt zu haben, das ihr verstecktes, verborgenes Selbst, diese Schutzmauer, die sie stets umgab, sie so verbissen schützen wollte, dass sie zu so etwas fähig war? „Alles in Ordnung, Nami?“ Nein. Überhaupt nichts war in Ordnung. Wie denn auch? Alles lief schief. Alles. Einfach alles! Aber wie hatte es auch diesmal anders sein können? Wie hatte sie so dämlich sein können zu erwarten, dass diesmal alles gut werden würde? In ihrem Leben lief immer alles falsch. Immer lief alles so, wie sie es am wenigsten gewollt hatte. Und so auch bei Sanji. Vor allem bei Sanji. Wie immer hatte sie ihre Gefühle einfach nicht im Griff gehabt. Sie hatte zwar schon immer gewusst, dass Sanji ihr etwas mehr bedeutete als die anderen, doch erst vor kurzem hatte sie gemerkt, dass aus dieser Zuneigung echte Liebe geworden war. Und doch hatte sie Angst gehabt und nun wusste sie schon gar nicht mehr, wieso eigentlich. Es war verwirrend, wollte ihr einfach nicht in Schädel. „Erde an Nami?“ Schließlich blickte sie doch noch auf und erkannte entfernt die Umrisse des Jungen und konnte seine unsichere Stimme Lysop zuordnen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie noch immer am Boden lag und erst jetzt erblickte sie den besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht. Sie rappelte sich mühsam auf und stellte sich etwas, oder besser sehr, wacklig auf die Beine. Kraftlos lächelte sie ihn an. „Alles in Ordnung“, wisperte sie heiser. Ein skeptischer Ausdruck erschien auf Lysops Gesicht, was er damit verdeutliche, indem er eine buschige Braue hochzog. Er glaubte ihr offensichtlich kein Wort. „Das sieht mir aber gar nicht danach aus“, sagte er und stockte anschließend, während sich seine Augen weiteten. Soeben hatte er die Tränenspuren auf Namis Wange entdeckt und ihre verheulten Augen bemerkt. „Hast du… Hast du geweint?“, fragte er leise überflüssigerweise. „Etwa weil wir deinen Geburtstag vergessen haben? Du musst mir glauben, Nami, es tut mir Leid! Aber weißt du, da war ein riesiger Vogel, der in unsere Kajüte geflogen kam und der hat die Erinnerungen an deinen Geburtstag einfach so aufgefressen. Lästiges Vieh, ich hab ihn natürlich sofort zur Strecke gebracht und…“ Nami verspannte sich wie auf Knopfdruck und wischte sich hastig über die Wangen und über die Augen, verschmierte ihre Schminke somit über ihr ganzes Gesicht. „Nein, ich…“, unterbrach sie seinen Lügenschwall. „Ich hatte nur was im Auge.“ Das verdeutlichte sie mit einem perfekt gespielten Grinsen. Kurz herrschte bedeutungsvolle Stille, in der Lysop überlegend den Kopf schief legte und Nami intensiv betrachtete, welche das dringende Bedürfnis verspürte, sofort das Weite zu suchen, käme er doch sonst womöglich noch auf ihre Schliche. „Also echt, Nami, du enttäuscht mich“, sagte er nach einer Weile verhängnisvollen Schweigens. Nami blinzelte verwirrt. „Ich… Ich tu bitte was?“, fragte sie nahezu entsetzt und völlig aus der Bahn geworfen. Also das hatte sie wohl am wenigsten erwartet. Lysop nickte. „Du hast schon richtig gehört.“ Er seufzte theatralisch und zuckte die Schultern. „Früher warst du so eine begabte Lügnerin und jetzt sieht man dir an der Nasenspitze an, wann du flunkerst.“ Aus irgendeinem Grund machte Nami dieser Kommentar ungemein sauer. „Na das sagt ja der Richtige!“, fauchte sie beleidigt und drückte sich eiligst an ihm vorbei, um endlich ungestört in ihrer Kajüte weinen zu können. Der hatte vielleicht Nerven. Auf solche Neckereien konnte sie momentan nun wirklich verzichten. Er hatte doch gesehen wie mies es ihr ging, hatte sie sogar darauf angesprochen und jetzt kam so was? Na danke vielmals, auf so einen dämlichen Aufheiterungsversuch – der zugegebenermaßen total in die Hose gegangen war – konnte ja nur Lysop kommen. Dieser hirnverbrannte Idiot. Plötzlich griff er nach ihrem Handgelenk und hielt sie zurück. „Mensch, Nami“, sagte Lysop leise und irgendwo verständnisvoll. „Ich wollte doch nur wissen, wieso du mich anlügst. Ich dachte, wir vertrauen uns hier alle.“ Fast ein bisschen enttäuscht klang der Schütze, als er das sagte. Und irgendwas an seinem Ton, seinen Worten oder der ganzen Atmosphäre um sie herum, brachte sie wieder zum weinen. Ihre Augen füllten sich mit klagenden Tränen, die so viel sagen wollten, die eine traurige Geschichte erzählen wollten und doch konnten sie es nicht. Lautlos tropften sie auf den Boden, worauf Lysop die Luft anhielt. Überhaupt war da eine Frage, die wie eine Welle am Rande ihres Bewusstseins dümpelte und nur darauf wartete zu brechen, ans Tageslicht zu treten. Eine Frage, vor der sie sich fürchtete, obwohl sie die Antwort schon kannte. Und bevor sie es verhindern konnte und ohne überhaupt zu wissen, wieso sie es jetzt tat, brach die Welle zusammen mit der Frage aus ihr hervor, jedoch nur als ein leises Flüstern, vermischt mit einem herzzerreißenden Schluchzen: „Bin ich wirklich selbst daran Schuld?“ Lysop stierte unsicher auf ihren Rücken, seine Augen zeigten Mitleid und Verwirrung und er wusste, er musste ihr jetzt helfen, vor allem, wenn sie weinte, hatten sie sich doch alle versprochen, Nami niemals weinen zu lassen. Ja, überhaupt, wann hatte er sie das letzte Mal weinen sehen? Das ist schon so lange her, dass es mir fast unwirklich vorkommt, dachte Lysop mit einem gequälten Lächeln in den Mundwinkeln. „Schuld an was?“ Nami biss sich auf die Unterlippe, ihre Schultern bebten. „An… an allem“, formte sie lautlos mit den Lippen, was ihr Mitstreiter ja nicht sehen konnte. Sie warf den Kopf weinend in ihre Hände. Gott, wie peinlich. Jetzt stand sie hier und heulte direkt vor Lysops Augen. Sie hatte sich fest vorgenommen nie wieder vor ihm, noch vor Ruffy oder gar vor Zorro zu weinen. Nie wieder hatte sie ihre schwache Seite wieder so offen zeigen wollen. Es war schon schlimm genug gewesen, damals vor Robin geweint zu haben… „An gar nichts“, sagte sie deswegen stattdessen und klang dabei erstaunlich ruhig. „Ist schon gut. Ich… ich geh dann…“, flüsterte sie und versuchte sich von Lysop loszumachen, welcher nur noch fester zupackte, sie jedoch nicht zwang ihn anzusehen. „Nami“, sagte er merkwürdig fest und ernst. „Es ist wegen Sanji… nicht wahr?“ Ihre Augen weiteten sich und obwohl sie ihm ihre Tränen nicht hatte zeigen wollen, wandte sie sich verblüfft zu ihm herum. „Woher…?“ Der Satz verlor sich heiser in ihrem Hals und sie setzte noch mal an, diesmal mit der Absicht an einem anderen Satz. Leise fragte sie: „Ist es so offensichtlich?“ Lysop lächelte humorlos und ließ ihr Handgelenk wieder los. „Na ja, sagen wir, man kann es sich denken“, sagte er und fügte schnell mit einem ironischen Unterton hinzu: „Vorausgesetzt man heißt nicht Ruffy, natürlich.“ Daraufhin musste Nami tatsächlich kurz lächeln, wenn es auch nur ein kleines, sehr trauriges Lächeln war, dennoch erleichterte es Lysop ungemein, da es doch bedeutete, dass sie nicht gänzlich in ihre eigene Welt der Trauer und Einsamkeit abdriftete. Als Nami nichts mehr antwortete und nur kraftlos zu Boden blickte, entschied sich Lysop einfach weiter zu reden, bevor sie noch auf die Idee kam allein sein zu wollen, was sie momentan einfach seiner Meinung nach nicht sein durfte. „Das geht jetzt schon eine ganze Weile mit euch, hm?“, fragte er sie leise. Vage nickte sie und biss sich auf die Unterlippe. Und dann überlegte sie es sich anders und schüttelte den Kopf, was Lysop gehörig verwirrte. „Also…“, wisperte Nami schwach. „Eigentlich erst, seit wir in Creep Town sind“, erklärte sie und ihr Blick wanderte an dem Schützen vorbei ins Leere. Sie drohte wieder abzudriften, stellte Lysop zerknirscht fest und suchte fieberhaft nach einer Lösung, irgendwelchen Worten, die das verhindern konnten. „Ich verstehe nicht, warum ihr es euch so schwer macht“, hörte er sich sagen und verfluchte sich im selben Moment dafür. Als ob ihr dieses unsensible Gerede weiter half. Dabei wollte er ihr wirklich helfen, ihr ein guter Freund in schweren Zeiten sein, so wie Nakama es eben taten. Doch überraschenderweise hörte er Nami lachen, wenn auch nicht besonders laut, humorvoll und lebensfroh, aber es war ein Fortschritt. „Lächerlich, was? Ich verstehe es selbst nicht.“ Sie zuckte die Schultern. „Aber ich weiß, dass es meine Schuld ist.“ Ah, das hatte sie also vorhin gemeint. Lysop verstand zwar nicht, wieso sie das dachte und wusste erst recht nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, weswegen er auch keine Partei ergreifen konnte. Was er aber wusste war, dass er es nicht verstehen konnte. Sie liebten sich doch, zumindest vermutete er das. Was stand da jetzt noch im Weg? Aus irgendeinem Grund verspürte er plötzlich ungemeine Eifersucht und Wut auf die beiden und auch auf zwei andere auf diesem Schiff. Er schloss resignierend die Augen, um seinem Ärger nicht freien Lauf zu lassen und vor allem, damit es nicht gerade Nami traf, der es sowieso schon schlecht genug ging. „Weißt du…“, murmelte er mit bebender Stimme, worauf Nami ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenkte. „Ich… Ich beneide euch.“ Fast hätte Nami laut und verspottend aufgelacht, da seine Aussage ihr so lächerlich und hirnrissig erschien wie schon lange nichts mehr. „Du beneidest uns?“, rief sie daher nur gnadenlos entsetzt aus und schüttelte uneinsehend den Kopf. „Gerade uns beneidest du? Stehst du auf Schmerzen? Lysop, ich hab keine Ahnung, was du mitbekommen hast, aber wir sind absolut nichts, das du beneiden brauchst! Wir sind totale Vollidioten, die sich nicht mal richtig ihre Liebe gestehen können, die beide viele Fehler gemacht, und zwar so dermaßen viele, dass es zu spät für uns geworden ist, als wir endlich eingesehen haben, was für ein Mist wir gebaut haben. Wir sind nicht beneidenswert sondern bemitleidenswert!“ Und wieder liefen die Tränen ihre Wangen hinab, denn zum ersten Mal hatte sie tatsächlich ihre Lage begriffen, indem sie es ausgesprochen hatte, dass es keine Chance mehr für sie und Sanji zu geben schien. Dass alles vergebens, alles verloren, alles vorbei war. Lysop lächelte sanft und schüttelte den Kopf. „Stimmt, ihr seid wirklich Vollidioten, da kann und will ich euch nicht widersprechen“, sagte er gelassen. „Und trotzdem beneide ich das, was ihr habt.“ Nami verstand es nicht. Und irgendwie wollte sie es auch gar nicht verstehen. Was konnte man an ihre Situation beneiden? Verständnislos blickte sie in seine Augen. „Aber wieso?“, fragte sie schrill und schämte sich für ihre verheulte Stimme. „Weil…“ Der Schütze blickte sie irgendwie traurig an. „Du und Sanji, ihr habt den Menschen, den ihr liebt rund um die Uhr bei euch, auf diesem Schiff. Auch wenn es euch jetzt vielleicht weh tut, aber ihr könnt euch sehen, wann ihr wollt. Ihr seid hier, verstehst du? Und nicht am anderen Ende der Welt.“ Nami schlug sich die Hand vor den Mund und wusste genau, was er meinte. Kaya. Seine Kaya war nicht bei ihm. Er vermisste sie, das wurde ihr schlagartig klar. Nie hatte sie daran gedacht wie Lysop sich fühlen musste von ihr getrennt zu sein. „Ruffy und ich allerdings haben ein viel schwereres Los gezogen“, fuhr er fort und ballte unbewusst seine Hände zu Fäusten. Das bremste die Navigatorin. Ruffy? Wieso Ruffy? „Die Menschen, die wir lieben, sind wo ganz anders. Sie warten zwar vielleicht auf uns und lieben uns womöglich vielleicht auch, aber die hundertprozentige Gewissheit haben wir nicht. Und noch weniger haben wir die Gewissheit, ob wir sie je wieder sehen werden.“ Ruffy und verliebt? Das konnte sich Nami beim besten Willen nicht vorstellen. Aber weiß Gott, Lysop hatte irgendwie Recht. So gesehen hatte sie es wirklich nicht schlecht erwischt. Sanji war zumindest hier bei ihr. Sie wusste, dass es ihm gut ging, momentan vielleicht nicht, aber zumindest wusste sie, dass er gesund und – teilweise – munter war. „Lysop…“, flüsterte sie. „Es ist hart, weißt du?“, murmelte er mit einem hilflosen Ausdruck auf dem Gesicht. „Ich will dich hier wirklich nicht mit meinen und Ruffys Problemen nerven, du hast weiß Gott genug eigene, aber ich fand einfach, du solltest das wissen. Werft nicht weg, was ihr habt. Genießt lieber eure Zeit. Ich meine, ihr wollt doch nicht so enden wie wir, oder? Wir haben es verpasst unseren Mädchen zu sagen, was wir fühlen. Wir haben die Chance einfach verpasst. Und jetzt bereuen wir es.“ Eine ungeheure Erleichterung fiel plötzlich von Namis Seele und sie hatte keine Ahnung, warum eigentlich. Fühlte sie sich jetzt besser, wo sie wusste, dass es anderen noch schlechter ging? Nein, das war es nicht. Es war viel mehr, weil er verdammt noch mal Recht hatte. Meine Güte, ihr fiel erst jetzt auf, was für ein wundervoller Freund Lysop doch war. „Ich hab ja… Ich hab ja versucht, etwas zwischen mir und ihm zu retten“, sagte Nami leise. „Aber er… er wollte einfach nicht. Er will uns keine Chance geben.“ „Vielleicht hat er einfach nur Angst.“ Lysop blickte an die Wand. „Das hat sogar ein taffer Kerl wie Sanji mal. Bei Mädchen hat jeder Junge irgendwo Angst. Sogar Zorro und Ruffy. Und sogar ich.“ Nami musste lächeln. „Bei dir wundert mich das jetzt nicht wirklich.“, scherzte sie und sie lachten kurz, aber irgendwie gezwungen und dann herrschte lange Zeit angespannte Stille. „Lysop“, warf Nami in sie hinein, „ich hoffe wirklich, du siehst Kaya bald wieder.“ Der Schütze lächelte nervös. „Ja, das ist ein schöner Gedanke.“ Er fuhr sich über sein Kopftuch und die krausen Haare. „Aber das wird wohl noch ’ne ganze Weile dauern. Immerhin muss Ruffy ja noch das One Piece finden und ich noch ein mutiger Krieger der Meere werden.“ „Ich glaube, das bist du schon“, sagte Nami und sie sagte es ohne jede Ironie. Lysop wurde leicht rot bei diesem Kompliment und musste dem nagenden Drang widerstehen nicht anfangen loszuprahlen, das konnte sie jetzt nicht gebrauchen. Weil er nichts zu antworten wusste, sagte er: „Mensch, jetzt hab ich total vergessen dir zu sagen, dass Ruffy nach dir sucht. Er hat schon wieder Hummeln im Hintern.“ Nami seufzte. Ihr hatte Creep Town eigentlich wirklich gefallen, obwohl der Ort voll von schmerzhaften Erinnerungen war und sie auch so schnell wie möglich hier weg wollte. „Wir legen also schon ab?“ Es war zwar wie eine Frage gestellt und trotzdem war es eine Feststellung. „Jep“, sagte Lysop und zuckte die Schultern. „Ich geh schon mal vor, komm nach, wenn es dir wieder besser geht, okay?“ Nami nickte leicht und sah zu wie Lysop sich abwandte und langsam voran schritt. „Lysop!“, rief sie ihn noch kurz zurück und er drehte sich fragend um. Nami spielte nervös mit ihren Fingern. „Danke… und… könntest du vielleicht den anderen…“ „Das bleibt unter uns, keine Angst“, fiel er ihr grinsend ins Wort. Nami lächelte erleichtert. „Danke, Lysop.“ Als er von Dannen, die Treppen hoch und an Deck schritt, blickte Nami nachdenklich zur Decke. Irgendwie hatte er ihr neuen Mut gemacht. Sie lächelte kurz. Gerade Lysop, der mal der feigste Kerl gewesen war, der ihr je in ihrem Leben unter die Augen getreten war, macht ihr Mut die Hoffnung nicht aufzugeben. Was für eine Ironie… Aber eine Willkommene, ohne Frage. Wäre er nicht gewesen, wer weiß, was dann womöglich passiert wäre, was sie sich vielleicht in ihrer Trauer angetan hätte… Sie dankte ihm in Gedanken ein weiteres Mal. Mit diesem Gedanken ging sie in ihre Kajüte, um sich frisch zu machen. Schließlich wartete da oben ein ungeduldiger Kapitän, um den Kurs zu besprechen, der es offensichtlich viel schwerer hatte als sie. Vielleicht, aber nur vielleicht, war das doch nicht die letzte Chance für sie und Sanji gewesen… To Be Continued… Joa… ^^ Irgendwie find ich das Kapitel voll düster. O.o Fragt mich jetzt bitte net, wieso, aber Nami kommt mir so richtig… verloren vor. ;__; Nya, vielleicht bilde ich mir das nur ein. Joa, wie ihr seht hab ich auch ein bisschen Lysop x Kaya eingebaut. xD Boah, das mit den gehinteten Pairings wird langsam zu viel… O.o Lysop x Kaya, Ruffy x Vivi, nicht zu vergessen Zorro x Robin… Nya, so finden wenigstens alle meine Lieblingspairings Platz in meiner FF, auch wenn mir Lysop und Ruffy wirklich sehr Leid tun. ;__; Die Armen… *evil grins* Hmm, vielleicht hat euch ja das Kapitel ein klein wenig trotz Schreibblockade und Druck gefallen, denn so schnell wird bei Chance nichts mehr kommen, GOMEN ;__; Erst in 1 Monat voraussichtlich wieder… Grund: Ich bin nächste Woche 2 Wochen im Urlaub, danach folgt erstmal ein neues Kap bei Apocalitas und dan der Zorro x Tashigi Oneshot bei Vanilla und DANN werde ich erst bei Chance weiter schreiben, um alles gleichwertig zu halten. ^^ (Bei Chance kamen ja 3 Kapitel hintereinander, wobei bei Apo und Vanilla lange nur 1 kam…) Ich verabschiede mich an der Stelle also schon mal bei euch, ihr Hübschen! Man liest sich in spätestens 4 Wochen, wenn nicht noch früher im GB, Forum, bei Apo, euren FFs oder sonst wo. xD Also haut rein, schreibt fließig und vergesst Alina nüsch! ^^ Und vergesst erst recht net: SANJI x NAMI 4 EVEEER! xD Kapitel 17: Hole In The Heart ----------------------------- Zu allererst: Gomen nasai, dass es so endslang gedauert hat, bis das Kapitel gekommen ist. ;____; Es tut mir wirklich Leid, aber meine Motivation war was diese Story angeht auf dem absoluten Nullpunkt… Aber meine Muse hat kurzfristig beschlossen, dass die Story zu Ende gebracht werden muss und dann hab ich mich wieder rangesetzt. ^^ Für viele wird dieses Kapitel eine gewaltige Überraschung sein. Und damit meine ich: GEWALTIG! Es kam sogar für MICH sehr überraschend… SEHR überraschend… Deswegen möchte ich jetzt auch gar nicht viel sagen. Am besten ihr lest einfach selbst. Und diesmal habe ich noch eine Bitte, die ich eigentlich nicht äußern müsste, wenn ihr das Kapitel tatsächlich lest: Bitte lest euch UNBEDINGT mein Nachwort durch! Das wäre diesmal sehr wichtig. :) Ja Ne, Alina Kapitel 17 – Hole in the heart Nachdem sich Nami aus den vom Tanzabend im ‚Vibe’ noch ganz verschwitzten Klamotten gepellt hatte und in eine frisch gewaschene Dreivierteljeans samt Tanktop geschlüpft war, kontrollierte sie ihre Schminke. Vor lauter Weinen war aber leider gar keine mehr vorhanden und ehrlich gesagt hatte sie auch gar keine Lust, das jetzt zu ändern. Die Jungs hatten sie schon mehr als ein Mal ungeschminkt gesehen, daher war es für sie auch nichts Schlimmes. Sie flechtete sich schnell zwei Zöpfe in die Haare und warf dann einen ausdruckslosen Blick auf den Rock und das Top, welche sie am Vorabend getragen hatte. Und auf einmal erschienen ihr diese Sachen unglaublich billig und ganz und gar widerwärtig. Mit einer hastigen Geste griff sie nach beiden Sachen und führte sie zu ihrer Nase. Sie rochen nach ihrem eigenen abgestandenen Schweiß, Alkohol – sie entdeckte einen gigantischen Rumfleck, von welchem der penetrante Geruch auszugehen schien -, ihrem eigenen persönlichen Geruch und nach dem eines anderen. Sie wusste auch genau, wessen Geruch es war. Und sie hasste ihn. Sie hasste den Gestank von massiven Fehlern. Namis Gesicht verwandelte sich schlagartig in eine wütende Grimasse, ihr Griff um den Stoff in ihren Händen wurde so fest, dass das Weiße an ihren Knöcheln hervorblitzte. Sie hasste diese Klamotten! Ihr einziger Gedanke in diesem Moment war: Ich will sie nie wieder sehen! Und damit, die Sachen fest in der Hand, lief sie aus ihrer Kajüte, die Treppen hinauf an Deck, wo alle – na gut, alle außer Sanji, stellte sie betreten fest – versammelt waren. Die neugierigen Blicke ihrer Freunde waren ihr egal, als sie an die Reling trat und mit enormer Wucht die Klamotten ins Meer schmiss, wo die Wassermassen sie verschluckten und davon trieben. Die Erleichterung schaltete sich ruckartig ein und ein Gefühl der Erlösung machte sich in ihr breit, als wäre sie soeben eine tonnenschwere Last losgeworden mit dem Wegwurf dieser widerlichen Sachen. Als hätte sie den Fehler von gestern Abend ungeschehen gemacht. Als wäre es nie passiert. Nami kostete dieses Gefühl ganz und gar aus, denn sie wusste, es würde nicht allzu lange anhalten. Spätestens, wenn sie Sanji wieder gegenüberstand, wären die Wunden wieder offen. Nicht ihre eigenen, sondern seine Wunden. Was zwangsläufig auch ihre wieder zum Bluten bringen würde. Denn wenn Sanji litt, dann litt sie mit ihm. „Was ist denn jetzt kaputt?“, kam es verwirrt von Zorro, welcher am Mast lehnte und die Szene eher desinteressiert wahrgenommen hatte. Nami antwortete nicht, sondern schloss stattdessen die Augen und atmete tief die salzige Meeresbrise ein, welche sie jedes Mal beruhigte. Sie liebte das Meer. Als sie eine Hand an ihrer Schulter spürte, flogen ihre Lider ruckartig auf und sie zuckte unmerklich zusammen. Einen Atemzug später wandte sie den Kopf in die Richtung aus der die Hand gekommen war und blickte direkt in Nico Robins eisblaue Augen. Die Archäologin fragte nicht, wieso sie die Klamotten über Bord geworfen hatte. Vielleicht wollte sie es gar nicht wissen. Oder sie konnte sich denken, dass Nami es ihr auch gar nicht wirklich sagen wollte. Die Sorge in ihren Gesichtszügen konnte sie allerdings nicht verbergen und den mütterlichen Unterton aus ihrer Stimme auch nicht verbannen, als sie leise fragte: „Alles in Ordnung?“ „Ja“, antwortete Nami prompt und brachte ein leichtes Lächeln zustanden. „Mach dir keine Sorgen, Robin.“ Nico Robin nickte und schenkte ihr ein Lächeln ihrerseits, doch irgendwas sagte Nami, dass sie sehr wohl wusste, dass nichts in Ordnung war. Gar nichts war in Ordnung. Alles war falsch. Und sie war selbst daran schuld. Nur sie. Sie ganz allein. Als die Augen der Navigatorin wieder zu brennen anfingen, wandte sie sich schnell ab. „Ich muss zu Ruffy“, murmelte sie Robin im Vorbeigehen zu, welche wieder stumm nickte. Wie zu erwarten war, saß der Kapitän der Flying Lamb auf seinem Lieblingsplatz, der Galionsfigur, und blickte gelangweilt auf den Hafen von Creep Town. Nami blieb lautlos einige Schritte hinter ihm stehen und betrachtete Ruffy einfach nur. Ab und an reckte er den Kopf, um sehnsüchtig auf das weiter Meer hinaus zu blicken. Dann wanderte sein Blick mit einem leisen Seufzen wieder zu Creep Town. Worüber er wohl gerade nachdachte? Bestimmt über Vivi. Sie hatte ja keine Ahnung gehabt, dass die Prinzessin ihm so viel bedeutete. Er hatte sich Vivi gegenüber nie benommen, als empfände er mehr für sie als nur Freundschaft. Er hatte sie ganz normal behandelt, wie jedes andere Crewmitglied auch. Irgendwie empfand sie in diesem Moment ungeheures Mitleid für ihn. Er hatte mit Sicherheit keine Ahnung, wie Vivi das Ganze sah. In einer ruhigen Nacht auf dem Schiff hatte die Prinzessin ihr einmal erzählt, dass es in ihrem Land einen Mann gab, dem ihr Herz gehörte, das war noch vor den Kämpfen auf Alabasta gewesen. Dass dieser Mann Corsa war, war Nami erst später klar geworden. Und dass Vivi Ruffys Gefühle nicht erwiderte, lag also klar auf der Hand, doch das würde sie dem Kapitän nie sagen. Oder war es besser, ihm das zu sagen? War es besser in der Hoffnung zu leben, dass er sie eines Tages glücklich in die Arme schließen konnte, quasi in einer Scheinwelt dahinzuvegetieren? Oder war es besser mit dem Wissen zu leben, dass seine große Liebe einem anderen gehörte? Nami erschien beides so schmerzvoll, dass sie die Entscheidung lieber dem Schicksal überließ, als ihrem Bewusstsein. Denn andererseits war es ja so, dass sie eigentlich keine Ahnung von Vivis Gefühlswelt hatte. Wenn Ruffy ihr einfach gesagt hätte, was er empfand, wer weiß, ob sie dann nicht sein geworden wäre? Das konnte niemand wissen, aber sie hoffte für ihren Kapitän, dass er irgendwann die Gelegenheit haben würde, genau das herauszufinden. Und dann die Chance nicht verpassen würde. Doch noch ehe sie ihre Gedankengänge weiter ausbauen konnte, holte Nami die aufgeweckte Stimme Ruffys wieder zurück in die Realität: „Da bist du ja endlich, Nami!“ Er grinste sie an und sprang vom Lammkopf, um vor ihr zu landen. „Ich hab dich gesucht“, setzte er hinzu. Die Navigatorin blinzelte zunächst etwas perplex, viel zu unerwartet war sie aus ihren Überlegungen gerissen worden, doch dann machte sich auch auf ihrem Gesicht ein Lächeln breit. „Hab ich schon gehört“, gab sie zurück. „Wir legen also endlich ab?“ „Jep!“, rief Ruffy enthusiastisch aus und streckte sich genießerisch. „Ich hab genug von Creep Town.“ Nami seufzte. „Ich auch“, stimmte sie zu. Nicht unbedingt weil die Stadt an sich nicht schön war oder so, einfach nur aus dem Grund, weil hier so viele Erinnerungen hingen, an allen möglichen Orten – schöne Erinnerungen an der Promenade, schlechte im Vibe. Sie wollte hier weg. Und nie wieder zurück, nie wieder. Es war einfach zu viel, es war zu schwer hier noch länger zu bleiben. Der Geruch von Fehlern, Missverständnissen und Tränen klebte an dieser Stadt und er war für Namis Geschmack einfach zu intensiv, so intensiv, dass sie ihn förmlich wirklich riechen konnte – sie wollte sich die Nase zuhalten. „Also, wohin zeigt der Log Port?“, holte sie die Stimme ihres Kapitäns zurück in die Realität. Nami blinzelte kurz und warf dann einen Blick auf die gläserne Kugel, die an einem Lederband um ihr Handgelenk gebunden war. „Nach Westen“, war ihre knappe Antwort daraufhin und sie runzelte etwas die Stirn. „In der Richtung liegt die Insel High Savana, wenn ich mich nicht täusche. Eine Frühlingsinsel, nicht sehr viel größer als diese hier.“ Ruffy grinste sie zufrieden an. „Dann haben wir also einen Kurs!“, informierte er laut genug, sodass es auch die anderen hörten, die sofort den Kopf zu ihnen herum wandten und gespannt lauschten. Nami konnte sich selbst ein Grinsen nicht verkneifen, während sie wieder ganz in ihre Rolle als Befehlshaberin schlüpfte und verkündete: „Alles klar, Leute, wir legen ab!“ Sie klatschte antreibend in die Hände, worauf sich Zoro, Lysop und die anderen müde erhoben und zum Steuer, zum Anker oder sonst wohin schlurften. „Segel setzen und Kurs nach Westen nehmen!“ Zufrieden lächelte sie der Sonne entgegen und wollte gerade wieder gehen, als Ruffy nach ihrer Schulter griff und sie zurück hielt. Verwundert wandte sich Nami um und blinzelte ihren Kapitän an. „Ist noch etwas, Ruffy?“ „Ja“, sagte er fest und als er sein Gesicht hob, sah sie den selten ernsten Ausdruck darauf – irgendwas stimmte nicht. „Da gibt’s etwas, das aus der Welt geschafft werden muss.“ Nun war Nami erst recht verdutzt. „Hm? Und was wäre das?“, fragte sie verwirrt und strich sich eine Strähne hinter ihr Ohr. „Ich hab auch schon mit Sanji darüber geredet…“, fuhr Ruffy fort und blickte sie vorsichtig an, um ihre Reaktion auszumachen. Äußerlich zeigte Nami keinerlei Gefühlsregung, doch in ihrem Inneren war sie völlig aufgewühlt. Was wollte Ruffy von ihr? Und was hatte Sanji mit allem zu tun? Sie schluckte unmerklich. Wusste Ruffy etwa, was vor sich ging? Denn es gab einiges, das aus der Welt geschafft werden müsste, im Bezug auf sie und Sanji. Der Kapitän seufzte leise und sagte: „Ich möchte, dass ihr euch aussprecht. Eure… Beziehung oder was auch immer das ist, die ganze dicke Luft da, es färbt sich auf die Crew ab.“ Er hielt kurz inne und zeigte mit einem Kopfnicken auf die anderen. „Man muss sich nur mal ihre Gesichter ansehen. Zorro ist noch schlechter gelaunt…“ Und das stimmte, Nami sah wie der Schwertkämpfer gerade Robin äußerst unfreundlich anfuhr. „Robin ist stiller als sonst“, fuhr Ruffy fort. „Lysop ist irgendwie total abwesend… Von dir und Sanji will ich erst gar nicht anfangen.“ Noch einmal seufzte er, diesmal lauter. „Der einzige, den das Ganze nicht beeinflusst, ist Chopper und das auch nur, weil er nichts davon versteht.“ Nami hätte nicht mal gedacht, dass Ruffy etwas davon verstand. Doch dieser Gedanke war zweitrangig, denn sie war vollkommen sprachlos. Das alles wirkte sich auf die ganze Crew aus? Wieso hatte sie das nie bemerkt? War sie wirklich so beschäftigt mit ihren eigenen Gefühlen gewesen, dass sie darüber hinaus die ihrer Freunde völlig vergessen hatte? Natürlich wirkte es sich auf alle anderen aus. Die Crew war ein Ganzes, eine Familie und wenn zwei Teile eines Ganzen zerbrachen, hielt das ganze Gerüst nicht mehr richtig. Das war nicht mehr einfach nur ihre eigene Krise – es war nun eine Familienkrise. „Tut… Tut mir Leid“, murmelte sie leise. Was hatte sie sich nur gedacht? Ruffy schüttelte mit einem kleinen Lächeln den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen, Nami. Ich will nur, dass es dir und Sanji gut geht. Und momentan sieht es nicht danach aus, als wärt ihr in Bestlaune.“ Die Navigatorin lachte humorlos auf. Allerdings. Wohl eher in der miesesten Stimmung, die vorstellbar war. Aber Nami war gerührt, dass Ruffy sich solche Sorgen um seine Crew machte. Er war eben doch der beste Captain und beste Freund, den man sich wünschen konnte und ihr Lächeln vermittelte ihre Gedanken genau nach außen hin, auch wenn man in ihren Augen noch immer diese Leere und Verletzbarkeit sah. Ihr fiel auf, dass sie ihrem Kapitän viel zu selten zeigte, wie toll er und wie dankbar sie war, also legte sie ihre Hände auf seine Schultern, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte ihm einen warmen Kuss auf die Wange. „Danke, Ruffy. Dass du dich sorgst und so. Aber eigentlich für alles.“ Und prompt fühlte sie sich ein wenig besser. Denn Ruffy war der Anfang gewesen. Der Anfang davon, dass eine Veränderung stattfinden würde. Sie wollte ihre alte Crew zurück und dafür musste sie wohl oder übel noch einmal mit Sanji reden. Ruffy grinste sie verlegen an und sagte: „Ist doch klar, dass ich mir Sorgen mache. Ihr seid meine Nakama – ich liebe euch“, sagte er, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. Die Orangehaarige grinste breit zurück. „Ich liebe dich auch, Ruffy“, sagte sie und meinte es rein freundschaftlich. Ein lautes Krachen allerdings ließ Nami erschrocken herumfahren. Nicht weit hinter ihr und Ruffy stand Sanji, der soeben wieder vom Einkaufen gekommen war und die Vorräte achtlos zu Boden geschmissen hatte, um sie nun mit einem ärgerlichen Funkeln in den Augen anzublicken. Und dann kam der Satz, der sich anfühlte, als stöße er ihr ein Schwert mitten ins Herz: „Sag mal, wen liebst du eigentlich nicht, hm?“ Nami klappte entsetzt die Kinnlade auf, ließ sich äußerlich ihren Schmerz aber nicht anmerken. Und das schlimmste war, die ganze Crew hatte es gehört und alle starrten Sanji nun nahezu fassungslos an, welcher Nami noch immer mit seinem Blick fast durchbohrte. Sie wollte ihm irgendeine Retour geben, ihm sagen, dass er das falsch verstand, aber sie war vollkommen sprachlos. Drehte der jetzt völlig durch? Er wusste doch ganz genau, dass zwischen ihr und Ruffy nichts war und auch wenn, dann wäre mitten an Deck vor allen anderen wohl der letzte Ort gewesen, an welchem sie jemandem ihre Gefühle gestand. Oder wollte Sanji sie einfach nur so dringend vor allen bloßstellen? „Komm, erzähl mal, Nami-san. Wen noch?“, fuhrt er fort. „Zorro auch noch? Und Lysop? Chopper? Vielleicht sogar auch Robin-chan?“ Gegen Ende war seine Stimme immer lauter geworden. „Jetzt mach aber mal halblang, Sanji!“, fuhr Ruffy energisch dazwischen. So hatte er das mit dem Aussprechen eigentlich nicht gemeint. Zeitgleich mit Ruffy’s Ausruf, sagte Nami ruhiger, als beabsichtigt: „Ja.“ Sie sah Sanji die Brauen hochziehen und verengte die Augen. „Klar liebe ich sie alle. Sie sind meine Freunde, du Hohlbirne!“, fauchte sie. „Jetzt geht das schon wieder los“, murmelte Zorro genervt vor sich hin und verdrehte die Augen. Der Smutje blickte sie eiskalt an und zischte dann durch seine Zähne ein „Tse“, bevor er sich abwandte und unter Deck stürmte. Urplötzlich ballte Nami wütend die Hände zu Fäusten und stampfte ihm aufgebracht hinterher. Dieser Volltrottel. Dieser dämliche Idiot. Sie war stinksauer und das würde Sanji jetzt zu spüren bekommen. Was machte der wegen einem kleinen Missverständnis so viel Wind? Sie beschlich der Gedanke, dass vielleicht doch nicht alles ganz allein ihre Schuld war – denn Sanji war es doch, der aus allen winzigen Mücken einen gigantischen Elefanten machte. Als die Tür zu den Kajüten hinter Nami in Enormlautstärke zuknallte, öffnete Chopper kleinlaut den Mund, um die anderen zu fragen, welche alle mit hochgezogenen Brauen den beiden nachstarrten: „Was ist denn mit Nami und Sanji los?“ Robin, welche neben ihm stand, tätschelte dem Elch mit einem Lächeln den Kopf. „Keine Ahnung, Doktor“, log sie. Sie wollte den Kleinen nicht beunruhigen. „Aber ich bin mir sicher, dass es bald wieder in Ordnung kommt.“ „Hoffentlich“, seufzte Chopper, der sich mit dieser Antwort zufrieden gab. „Bleib stehen!“, schrie Nami mehr als sauer dem Rücken Sanji’s entgegen, der sich mit großen und festen Schritten der Kombüse näherte, doch er ignorierte sie vollkommen, was die Navigatorin nur noch wütender machte. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. „Sanji! Ich hab gesagt, du sollst stehen bleiben!“ Und endlich reagierte der Blonde und antwortete mit gepresster Stimme: „Und weil du es sagst, muss ich es auch gleich machen, was?“ Nachdem das ausgesprochen war, legte er eine Hand auf die Türklinke der Kombüse, machte sie auf und verschwand im Inneren, worauf die Tür direkt vor Nami’s Gesicht wieder zuknallte, als sie schließlich davor stand. Die Orangehaarige knirschte aufgebracht mit den Zähnen und riss die Tür schwungvoll auf, nur um sie hinter sich doppelt so laut wie der Smutje wieder zuzuschlagen. „Wir müssen reden, Sanji!“, zischte sie in den Raum. Sanji stand mit dem Rücken zu ihr am Tresen und fing währenddessen an, die Lebensmittel, die er soeben eingekauft hatte, in die Schränke zu räumen. „Ich wüsste nicht, was wir noch zu bereden hätten“, murmelte er dabei ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen, seine Stimme gleichgültig und fast emotionslos, die Zigarette zwischen seinen Lippen wackelte rhythmisch mit jeder Bewegung seines Munds. „Zwischen uns ist alles gesagt, was gesagt werden musste. Ich dachte, das hätte ich schon klargestellt“, fügte er hinzu. „Und ich dachte, Ruffy hätte dir schon klargemacht, dass zwischen uns rein gar nichts geklärt ist!“, entgegnete die Navigatorin gereizt. Sanji’s einzige Antwort darauf war eine Rauchwolke, noch immer weigerte er sich sie anzusehen. Daraufhin machte Nami drei große Schritte auf ihn zu und funkelte literarische Blitze in seinen Rücken. „Ignorier mich nicht!“ „Ich ignoriere dich nicht“, entgegnete Sanji darauf, während er die Gewürzdosen neu auffüllte. „Ich sehe nur keinen Sinn darin, dir zu antworten. So einfach ist das.“ Wenn es überhaupt möglich war, verengte Nami ihre Augen noch mehr, als ohnehin schon. „Ach ja, und wieso nicht? Bin ich es dir nicht mal mehr eine simple Antwort wert?“ Mit einer flinken Geste drückte der Smutje seine Zigarette im Aschenbecher aus und zündete sich gleich darauf eine Neue an. Die Frau machte ihn jedes Mal so dermaßen fertig, dass das Wort Kettenraucher bei ihm schon gar nicht mehr reichte um zu beschreiben, wie viele Kippen am Tag draufgingen. Klar, reden. Sonst noch was? Hatten sie nicht oft genug geredet? Befehl hin oder her, er war es leid. Reden… Reden brachte rein gar nichts. Erst recht nicht mit Nami. Vor allem, weil er sich jetzt schon nicht mehr sicher war, ob er das alles vorhin tatsächlich so gemeint hatte, wie er es gesagt hatte. Ob er es tatsächlich noch so wollte. Ob er sich überhaupt beherrschen könnte, wenn er sie jetzt ansah und nicht augenblicklich über sie herfallen würde. Denn wenn Nami wütend war, dann war sie verführerischer denn je… Währenddessen riss Nami beinahe der Geduldsfaden. Jetzt antwortete ihr dieser Vollidiot doch tatsächlich schon wieder nicht. Machte er das mit Absicht? Wollte er sie wirklich so dringend auf die Palme treiben? „Hast du gewusst, dass sich der ganze Mist zwischen uns auf die gesamte Crew abfärbt, hm? Hast du gewusst, dass sie darunter leiden?“, fauchte sie seinem Rücken entgegen. Gewusst nicht, aber geahnt hatte er es, vermutet sogar. Das war momentan aber eher unwichtig, denn… „Mist? So nennst du es also… Interessant…“, nuschelte er mit belegter Stimme, während er ungläubig den Kopf schüttelte. Das durfte doch wirklich nicht wahr sein. Erst wollte sie ihm erzählen, dass sie ihn liebt und plötzlich war das alles nur Mist? Was glaubte sie eigentlich, wen sie hier vor sich hatte? Einen Punchingball? Immer noch mal draufschlagen, wer will noch mal, wer hat noch nicht? „Wie würdest du es denn nennen?!“, schoss Nami verständnislos zurück. Und mit einem Mal knallte Sanji die Gewürzdose, die er gerade gefüllt hatte, gewaltsam auf den Tresen, das Fass lief über und er wandte sich endlich doch noch zu ihr herum um sie kalt anzufunkeln. „Na, Liebe zum Beispiel!“, schrie er ihr ins Gesicht, so plötzlich, dass Nami leicht zurückzuckte. Einen leichten Stich in ihrem Herzen verspürend, entgegnete die Navigatorin nach ein paar Momenten der Sprachlosigkeit in derselben Lautstärke: „Vor ein paar Stunden hat sich das aber noch anders angehört! Da hast du es nämlich noch Schmerz genannt!“ Ihre rehbraunen Augen funkelten ihn von unten her auf eine derart verlockend zornige Art und Weise an, dass er fast den Verstand verlor und all seine Kraft aufbringen musste, um sie nicht direkt auf der Stelle an sich zu reißen und ihr die Lippen blutig zu küssen. Stattdessen drehte er seinen Kopf zur Seite und blickte stur zu Boden. „Liebe ist Schmerz, das ist Fakt!“, antwortete er dann völlig überzeugt. „Das sind die besten Freunde, ohne das eine kannst du das andere nicht haben!“ „Das wäre ja fast ein bisschen philosophisch, wenn es nicht so dermaßen blöd wäre!“, schrie sie abfällig. „Wenn es eine Sache gibt, die ich in der Zeit mit Ruffy und euch gelernt habe, dann ist es, dass Schmerz und Liebe die größten Feinde sind!“ Eigentlich war es mehr eine unüberlegte, aus dem Bauch kommende Aussage gewesen, aber jetzt wo es draußen war, fiel ihr erst auf, wie wahr das eigentlich war. Früher, in der Zeit in Arlong’s Bande, hatte sie auch gedacht, dass Schmerz und Liebe miteinander verbunden waren. Aber als dann Ruffy und die anderen aufgetaucht waren und mit ihrer Freundschaft zu ihr – was wohl eine der tiefsten Arten der Liebe war – den ganzen Schmerz vertrieben hatten, war ihr klar, dass sie falsch lag. Doch egal, wie wahr ihre Aussage gewesen war, mehr als ein ungläubiges Augenbrauenhochziehen entlockte sie Sanji nicht, er schwieg weiterhin, worauf die Navigatorin entnervt seufzte, um sich wieder zu beruhigen. „Hör zu, wir müssen es einfach nur hinter uns bringen. Ich verlange nicht viel, ich will einfach nur, dass wir uns auf eine Lösung einigen, die das Beste für alle ist“, sagte sie wesentlich gefasster, als sie sich fühlte. „Und die wäre?“, fragte ihr Gegenüber erwartungsvoll und drückte seine Kippe im Aschenbecher aus, während er die letzte Rauchwolke durch die Lippen in die Luft blies. Sie blickte ernst zu ihm hinauf und man sah ihr deutlich an, wie viel Überwindung es sie kostete, um folgendes auszusprechen: „Vergessen.“ Es folgte eine lange, nahezu geschockte Pause. Nami holte tief Luft und seufzte. „Und so tun, als wäre das alles nie passiert“, fügte sie schließlich hinzu. Pure Verständnislosigkeit zeichnete sich in Sanji’s Augen ab. „Ach, und das kannst du so einfach, ja?“, fragte er ungläubig. Das alles klang so unglaublich irreal, fühlte sich so dermaßen unwirklich an. Jetzt, wo er das Ganze noch mal auf sich einwirken ließ, ihre Worte, ihre Wut, die Auswirkungen auf die Crew, vergessen, so tun, als wäre es nie passiert, Liebe ist nicht gleich Schmerz… es war falsch. Seine Denkweise, falsch, seine Angst, unbegründet. Er lag so dermaßen falsch. Er konnte nicht einfach so vergessen. Scheiße, er wollte nicht vergessen. „Hast du etwa einen besseren Vorschlag?“, entgegnete Nami und biss sich auf die Unterlippe, während sie auf den Boden blickte. Es war schwer. So unglaublich schwer. Aber es war das Einzige, das sie noch tun konnte, ohne dabei ihren Stolz zu verlieren. Die Entscheidung lag nun nicht länger bei ihr, sondern bei Sanji. Hatte er? Hatte er einen besseren Vorschlag? Spontan würde er sagen: Ja, natürlich. Alles ist besser, als dich zu vergessen. Und je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher wurde ihm bewusst, dass dieser Gedanke der einzige heute gewesen war, der sich richtig anfühlte. Als hätte er sich irgendwo im Dickicht des Irrglaubens verlaufen und eben erst wieder auf den richtigen Weg gefunden. Er wollte sie nicht vergessen. Er wollte nicht einfach weitermachen, als wäre nie etwas zwischen ihnen vorgefallen, ganz egal, ob es nun das Beste für sie beide, die ganze Crew oder sonst irgendwen war. Durch die Liebe mochte man vielleicht den ein oder anderen Schmerz erfahren, doch Sanji war sich sicher, dass dieser Schmerz nichts gegen die Qual des Vergessens war, den Schmerz zu versuchen jemanden zu vergessen, den man niemals vergessen kann. Fast unbewusst schloss er die Augen, ballte die Fäuste und horchte tief in sich hinein – lauschte auf sein Herz und befahl seinem Kopf die verdammte Klappe zu halten. Es ist nichts als Schmerz, sagte die Angst, die sich nicht den Mund verbieten ließ. Es ist was es ist, sagte sein Herz. Du wirst an ihr zerbrechen, sagte die Angst. Wahrscheinlich, gab sein Herz ehrlich zu, aber du hättest die Chance wenigstens nicht verpasst es zu versuchen. Konfliktdenken, dabei hatte er seinem Kopf doch gesagt, er soll die Klappe halten. Es wird wehtun, sagte die Angst in ihm. Aber vielleicht ist das gut so, sagte sein Herz. Es gibt den leichten Weg, ohne sie und es gibt den schweren Weg, mit ihr, an deiner Seite, sagte sein Herz, aber der Schmerz ist immer dabei. Du weißt, welchen Weg du wählen willst. Ja, das wusste er ganz genau. Mit oder ohne Schmerz, mit oder ohne Angst, ob nun richtig oder falsch, jetzt und hier, in diesem Moment, da gab es nur einen Namen, der hell in ihm schien. Nami, sagte sein Herz. Nami. Nami, verdammt! „Weißt du was?“, sagte Sanji plötzlich, er konnte nicht glauben, wie blöd er gewesen war. „Ich hab tatsächlich einen besseren Vorschlag.“ Nami zog abschätzend die feinen Brauen hoch und blickte ihn erwartungsvoll an. „Ich bin ganz Ohr“, entgegnete sie. „Brauchst du nicht sein.“ Er blickte auf, ein undeutbares Glitzern in seinen Augen. „Meine Lösung hat nämlich nichts mit reden zutun“, murmelte er in einer Lautstärke, die fast eher Flüstern genannt werden sollte. „Wie soll ich das verstehen?“, fragte sie verwirrt und blinzelte perplex, ehe sie mit säuerlichem Unterton fortfuhr: „Heißt das etwa, ‚du siehst schon wieder keinen Sinn darin mit mir zu reden’? Werde ich ab sofort wieder ignoriert?“ Genervt rollte der Smutje mit den Augen und unterdrückte den Drang sich schon wieder eine Kippe anzuzünden, andererseits liebte er es wie verrückt, wenn Nami wütend war. „Das mit dem ‚nicht reden’ gilt auch für dich!“, merkte er energischer, als beabsichtigt an. „Kannst du nicht wenigstens ein einziges Mal die Klappe halten? Das kann doch nicht so schwer sein!“ „Du spinnst ja wohl! Von dir lass ich mir sicher nicht den Mund verbieten!“, fauchte die Navigatorin wutentbrannt. „Ich versuche hier wenigstens zu retten, was noch zu retten ist!“ Sanji konnte nicht verhindern, dass sich ein überhebliches Schmunzeln auf seine Lippen stahl. „Überlass das Retten am besten mir, Nami“, sagte er fast sanft. „Ich denke, ich kann das besser, als du.“ Nun war die Orangehaarige vollends verwirrt. Wurde der Kerl jetzt etwa wahnsinnig? Was redete der Kerl da? „Kannst du mal etwas genauer werden?“, zischte sie und kreuzte trotzig die Arme vor der Brust. „Mit Vergnügen“, hauchte der Smutje, stieß sich vom Tresen ab, an welchem er gelehnt hatte und überbrückte die zwei Schritte, die sie noch voneinander trennten, um das Gesicht der verdutzten Navigatorin mit beiden Händen zu umfassen und seine Lippen hart auf ihren erstarrten Mund zu drücken. Er spürte, wie Nami sich augenblicklich wie auf Knopfdruck verspannte, doch diesmal würde er sich nicht davon abbringen lassen, er hielt sie fest, versuchte ihren Lippen eine Reaktion zu entlocken, ließ sie nicht noch einmal weglaufen. Nami war wie versteinert. Ein Kuss war nun wirklich das Allerletzte, womit sie gerechnet hätte, als Sanji von einer besseren Lösung sprach. Sie wusste im ersten Moment gar nicht recht, wie ihr geschah, spürte nur, wie ihre Knie weich wurden, spürte nur das vertraut schmerzende Kribbeln in ihrer Magengegend, spürte nur seine weichen Lippen auf ihren. Ihre Gedanken schienen verworren, ließen sich nicht richtig formen. Alle, bis auf einen: Diesmal verpasse ich die Chance nicht. Sie würde nicht wieder weglaufen. Und mit diesem Wissen entspannte sie sich, ihre gekreuzten Arme fanden den Weg um Sanji’s Taille und ihre Lippen wurden weich, erwiderten die Bewegungen seines Mundes. Doch dabei beließ sie es nicht, sie ergriff die Initiative, strich mit ihrer Zunge über seine Lippen und bat so um Einlass, den ihr ohne zu zögern gewährte. Mit sanfter Gewalt drückte der Smutje sie fester an sich, so nah, dass nicht mal ein Blatt Papier zwischen ihnen noch Platz hätte, hungriger, als jedes Essen der Welt einen machen konnte. Es steckte so viel in diesem einen leidenschaftlichen Kuss, viel mehr, als er selbst in diesem Moment erfassen konnte. Vor allem aber steckte in diesem Kuss Schmerz, viel Schmerz, aber noch mehr Liebe. Scheiß auf richtig oder falsch. Scheiß auf die Zukunft. Scheiß auf Angst. Hier zählt nur das Jetzt. Hier zählte nur Nami. Und wenn er ehrlich war, hatte auch noch nie etwas anderes gezählt. Nachdem der Navigatorin langsam aber sicher die Luft ausging, löste sie ihre Lippen fast schmerzvoll von seinen und blickte ihm schwer keuchend in die blauen Augen, pure Verwirrung stand ihr ins Gesicht geschrieben. „W-Was…“, brachte sie gerade so heraus, ihr Herz klopfte schwer wie ein Presslufthammer gegen ihre Brust. „Vorhin hast du doch noch gesagt, dass…“ „Scheiß drauf“, fiel ihr Sanji nicht weniger aus der Puste ins Wort und grinste sie etwas verdattert an. „Scheiß auf alles, was ich vorhin gesagt habe. Ich lag falsch.“ Sanft strich er mit den Daumen über ihre Wangen und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Ich Idiot lag so dermaßen falsch“, flüsterte er. Nami konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, obwohl sie noch nicht so ganz fassen konnte, was gerade geschah und geschehen war. „Und wie du falsch lagst“, bestätigte sie mit Nachdruck. „Dass du auch immer so ein Spätzünder sein musst… Blödmann…“ Ihm entfloh ein leises Lachen, welches einen ungewöhnlich erleichterten Nachklang hinterließ. „Ich weiß… Ich weiß“, gab er ehrlich zu und lächelte sie an. „Nami… Eine Frau wie dich einfach wieder zu vergessen… das ist unmöglich…“, murmelte er so nah an ihren Mund, dass sein heißer Atem ihre Lippen kitzelte. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“, schmunzelte die Navigatorin. Sanji zuckte scheinheilig die Schultern. „Gespräche mit Marimo und unserem Captain, Debatten mit mir selbst, du und eine lange Zeit des gründlichen Nachdenkens…“, zählte er gespielt teilnahmslos auf. „Dass meinem Herz ohne dich etwas fehlen würde, wusste ich schon immer, aber dass du mein Leben erst lebenswert machst, das ist mir erst jetzt klar geworden. Ich meine, wer will schon den Rest seines Lebens mit einem Loch im Herz verbringen?“ Nami biss sich auf die Unterlippe. „Und was ist, wenn ich dich verletze?“, fragte sie leise. „Was soll’s“, war Sanji’s knappe Antwort, verbunden mit einem Schulterzucken. Sie blickte zu Boden. „Und was ist, wenn du mich verletzt?“, flüsterte sie fast. „Was soll’s“, wiederholte er mit einem Grinsen. „Wer wen verletzt und ob überhaupt jemand jemanden verletzt, überlässt man am besten dem Schicksal.“ „Aber…“, fing die Orangehaarige unsicher an, wurde aber durch seinen Zeigefinger auf ihren Lippen unterbrochen. „Das ist doch alles total unwichtig“, sagte Sanji sanft und lächelte sanft. „Du und ich, das ist alles, was zählt. Es waren immer nur wir.“ Seine Hände wanderten von ihren Wangen, ihre Arme entlang bis zu ihren Händen um sie zärtlich mit seinen zu umschließen. Dann grinste er frech. „Wenn ich eines in der Zeit mit Ruffy gelernt habe, dann dass Liebe alles ist!“ Nami schüttelte mit einem glücklichen Lächeln den Kopf. Es war ein seltsames Gefühl, dass plötzlich alles gut wurde. Aber da war noch etwas, das ihr keine Ruhe ließ… „Und was ist mit dem anderen Kerl?“, murmelte sie schuldbewusst. „Welcher andere Kerl?“, grinste der Smutje gespielt unwissend. Diese Aussage zauberte ein Strahlen auf Nami’s Gesicht. Ein Neuanfang also. Ein anderer Neuanfang, wie sie zunächst gedacht hatte, aber in jedem Fall der beste Neuanfang unter allen Neuanfängen. Grinsend blickte sie zu ihm empor und legte leicht den Kopf schief. „Ich liebe dich, Sanji“, sagte sie zärtlich. Der Blonde lachte leise. „Das wollte ich hören…“, murmelte er, beugte sich hinab und ihre Lippen trafen sich zum dritten, aber sicher nicht letzten Mal. Mit einem entsetzten Krachen flog die Tür, die von der Kombüse zum Deck führte, auf und ein überaus schockierter Kapitän und ein noch viel mehr schockierter Schütze traten heraus, beide hielten sich die blutenden Nasen, beide sahen aus, als hätten sie soeben einen Geist gesehen. Zorro zog fast ein wenig angeekelt die Augenbrauen hoch, als er Ruffy und Lysop entdeckte. „Was zur Hölle ist mit euch passiert?!“, entfloh es ihm entsetzt. Entgeistert blickte Chopper die beiden an, speziell das Nasebluten bereitete ihm Sorgen. „Wir brauchen einen Arzt!“, rief er augenblicklich aus, doch nur einen Atemzug später fiel ihm ein: „Das bin ja ich!“ „Das Bild werd’ ich nie wieder los…“, murmelte Ruffy verdattert und trottete geschockt mit gigantisch großen Augen zu seinem Lieblingsplatz. Währenddessen sagte Lysop fassungslos: „Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr etwas echt Tolles seht und gleichzeitig auch euren schlimmsten Alptraum?“ Daraufhin wurden ihm nur mehr als verwirrte Blicke geschenkt. „So in etwa ging’s mir, als ich Sanji und Nami auf dem Küchentisch gesehen hab…“ Zorro blinzelte perplex. „Sanji und Nami auf dem…“ Er brauchte eine ganze Minute um zu begreifen, auf was der Schütze da anspielte, worauf er knallrot anlief und das nicht nur aus Fassungslosigkeit und Wut. „Auf… auf dem WAS?!“ Augenblicklich war der Schwertkämpfer auf den Beinen und zog wutschnaubend das Wado-Ichi-Monji aus der Scheide, während er wie die Rettungsflugwacht an Lysop vorbeistürmte. Man hörte nur noch, wie er lautstark fluchend den Gang hinunter lief, seine Stimme wurde immer leiser, bis sie schließlich vollends verklang: „Was glauben die zwei notgeilen Pappnasen eigentlich wer zum Teufel sie sind?! Na wartet, euch schlitz ich auf! Es gibt Leute, die noch von dem Tisch essen wollen, verdammt noch mal! Diese gottverdammte Strudelbraue und sein Flittchen können was…“ Währenddessen blätterte Nico Robin völlig gelassen eine Seite in ihrem Buch um und kicherte erleichtert vor sich hin. „Ein Glück, dass alles wieder beim Alten ist…“ So… Das war das letzte richtige Kapitel von Chance. JA, ihr habt richtig gelesen! Die eigentliche Story ist hiermit offiziell beendet! Ich kann selbst kaum glauben, dass ich das wirklich getan habe, aber es ist geschehen. Vielleicht werden einige von euch jetzt enttäuscht sein, vielleicht freut sich auch der ein oder andere. Egal wie, ich möchte euch etwas zu den Gründen sagen. Es sind ehrlich gesagt sehr viele. ^^““ 1. Es hätte keinen Sinn gehabt die beiden noch weiter zu quälen, denn sie haben angefangen sogar MIR Leid zu tun. xD Die Story an sich ist schon unrealistisch genug und überhaupt nicht nachvollziehbar, das Ende noch weiter hinauszuzögern hätte alles noch mehr ruiniert, als es eh schon ist. 2. Ich hab ehrlich gesagt wirklich nicht die kleinste Motivation mehr diese Story weiter zu schreiben. Es reizt mich einfach nicht mehr. Weder die Ideen für die Kapitel, die noch hätten folgen sollen, noch die Story an sich. 3. Ich möchte mich voll und ganz auf „Mondscheinsonate“, „Dead End“ und „A Journey To Remember“ konzentrieren und da hat Chance wirklich ein wenig gestört, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass ich die Story unbedingt zu Ende bringen muss. -.- 4. Mir sind die ersten Kapitel unglaublich peinlich. ;___; Komischer Grund, ich weiß, aber ich kann einfach nicht mit dem Wissen arbeiten, dass meine Story nicht nachvollziehbar ist. *drop* Das waren so die Gründe, die am ausschlaggebendsten waren. Es sind noch etliche. Wer noch Fragen hat bezüglich der Story, der darf sie gerne stellen, sie sind sogar erwünscht, denn ein Epilog wird noch folgen (er wird zwar nichts mit der direkten, noch nie vorhanden gewesenen Stoyline zutun haben, aber immerhin ^^““) und ich hab vor da ein kleines Frage-Antwort-Spiel zu machen. Also: Noch Fragen? Immer her damit! xD Der letzte Abschnitt wurde übrigens von Alyria geschrieben, Autorin der absolut GENIALEN Story „Love Potion No. 9“ und ich möchte mich ganz herzlich für diese humoristischen Meisterleistung eines Abschlusses bedanken! :) Irgendwie find ich es einfach passend. ^^ Zum Schluss möchte ich mich natürlich auch bei all den fleißigen Kommi-Schreibern bedanken, vor allem bei den ganz fleißigen wie Broken Life, Taki, Silja, Elbenkriegerin, 4Kolibris, Alyria usw. Danke, dass ihr so viel Geduld mit mir hattet und der Story über all die Jahre treu geblieben seid. ;___; Das bedeutet mir wirklich viel! Ihr seid die Allerbesten und ich liebe euch! *knuddel* Danke auch an all die unsichtbaren Leser! Ich hoffe, euch hat die Story gefallen, auch wenn ihr es mir nicht gesagt habt! :) Es ist merkwürdig, dass Chance nun zu Ende ist, die Story war irgendwie immer da… Aber ich bin wirklich froh und erleichtert. Das war ein Ziel, das ich schon lange erreichen wollte. ^^ Nochmals danke an alle! Ich hoffe, ihr werdet auch den Epilog noch lesen, der bestimmt auch bald (BALD?! O.o) folgen wird! PS: Falls ihr noch nicht genug von Sanji x Nami bekommen könnt, oder euch einfach mein Schreibstil im Allgemeinen gefällt, leite ich euch dezent zu meinen anderen Storys weiter. x) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)