Chance von KaraKiro (Sanji x Nami, und ein paar Zorro x Robin Hints) ================================================================================ Kapitel 3: Soft Caress ---------------------- Nami erreichte schnellen Schrittes schon bald die schön von ihr verzierte Tür des Zimmers, in dem sie und Nico Robin schliefen. Ihre Hand legte sich auf die Holzklinke der Tür und blieb dort einige Zeit ruhen. Ihr Brustkorb hob sich schnell und sie legte ihre andere Hand darauf, als ob sie ihr Herz beruhigen wollte. Ihre Wangen glühten, als hätte sie Fieber oder eine tropische Krankheit. Die junge Navigatorin schloss resignierend die Augen. Was war das gerade eben?, fragte sie sich und führte ihre Hand von ihrem Herz zu ihrer Stirn. Sanji hatte sie küssen wollen. Es war schon fast soweit gewesen. Aber was bedeutete das? Ja, Sanji hatte sich verändert. Aber gehörte das nicht vielleicht zu seinem Spiel dazu? Wenn er es nun doch nicht ernst meinte? Nami drückte sanft die Klinke nach unten und öffnete die Tür. Still betrat sie das Zimmer und warf einen Blick auf Robin. Sie lag in ihrem Bett, Augen geschlossen und schlief. Nami lächelte leicht und fing an sich umzuziehen. Seufzend legte sie sich anschließend ins Bett. Nami drehte sich zur Wand, während sie krampfhaft versuchte die Tränen zu unterdrücken. Sie redete sich ständig ein, dass Sanji vielleicht Gefühle für sie hatte. Doch da waren die ganzen Erinnerungen... Wenn sie zurückdachte, dann schmerzte es. Wie er allen Frauen schöne Augen machte. Mehr und mehr drängte sich ihr die Frage auf... Wäre er mir überhaupt treu? Ungewollt rollten einige Tränen aus ihren Augenwinkeln, als sie die Augen schloss... "Was für ein toller Tag!" Die gutgelaunte Stimme das Kapitäns der Strohhutband hallte über die gesamte Flying Lamb. "Perfekt, um sich die Stadt genauer anzuschauen!" Er grinste von einem Ohr bis zum anderen und streckte sich genießerisch im Strahl der Sonne auf seinem Lieblingsplatz, dem Kopf des Lamms. Er drehte sich grinsend zu der versammelten Crew. "Was meint ihr?" Lysop rieb sich die Nase und seine Augen blitzten. "Käpt'n Lysop hat nichts dagegen.", verkündete er angeberisch, wobei Zorro nur genervt die Augen verdrehte. "Von mir aus.", schnaubte er gleichgültig und sah zu Nico Robin, die an der Reling lehnte und ein aufwendig verbundenes Buch las. "Kommst du mit, Robin?", fragte er. Robin sah von ihrem Buch auf und lächelte freundlich. "Ja, gerne." Sie schlug ihr Buch zu und steckte es in ihre schwarze Umhängetasche. Langsamen Schrittes gesellte sie sich zu Zorro und gemeinsam gingen sie vom Schiff. Ruffy grinste ihnen hinterher und blickte dann den Rest seiner Piratenbande an. "Hinterher!", rief er und sprang von seinem Platz hinunter. Nami hatte Sanji heute keines Blickes gewürdigt. Warum, wusste sie selbst nicht so genau. Weder beim Frühstück, noch jetzt. Doch die ganze Zeit spürte sie immer wieder seinen Blick auf ihr. Warum?, fragte sie sich und blickte stier auf den Holzboden an Deck des Schiffes. Warum tut es mir so weh in ihn verliebt zu sein? Als sie wieder aufsah bemerkte sie, dass sie alleine an Deck stand und seufzte. Da legte sich eine Hand auf ihre Schulter, wobei sie aufschreckte und herumwirbelte. Sanji lächelte sie an. "Willst du denn nicht mitgehen, Nami?", fragte er sanft. "Du willst doch wohl nicht schon wieder einen Nachmittag auf der Flying Lamb verbringen. Du hast dir Creep Town nicht ein Mal angesehen." So sehr Nami es sich auch wünschte, dass sie es nicht tat, musste sie lächeln. Sein Anblick zauberte in ihre Miene immer etwas Sonne. "Du aber auch nicht.", gab sie zurück. "Dann sollten wir zusammen gehen." Sanji lächelte noch breiter und ergriff dann ihre Hand, zog sie mit sich vom Schiff. Nami schoss das Blut in die Wangen. Ihre Hand in seiner. Es fühlte sich zu gut an. Gemeinsam liefen sie durch Creep Town. Sanji hatte Namis Hand die ganze Zeit über nicht ein Mal losgelassen. Und hatte andere hübsche Mädchen, von denen es hier mehr als genug gab, nicht eines Blickes gewürdigt. Er hatte sprichwörtlich nur Augen für sie. Creep Town war ungelogen die größte Stadt, die Nami je betreten hatte. Die Menschen liefen in Scharen über die Straße und man musste wirklich gut aufpassen, sich im Getümmel nicht zu verlieren. Was vielleicht ein weiterer Grund dafür war, dass Sanji ihre Hand nicht losließ. Doch das war Nami momentan egal. Er hielt ihre Hand und darauf konzentrierte sie sich jetzt. Nami sah hoch zu ihrem Angebeteten, der jede Gasse nach irgendetwas Ominösem abzusuchen schien. "Nach was suchst du?", fragte sie schließlich neugierig und wurde dafür mit einem charmanten Grinsen belohnt. "Sei nicht so neugierig." Sanji stupste ihre Nase sanft an. "Es ist eine Überraschung für dich." Damit zog er sie gnadenlos weiter durch die Straßen. Nami legte angestrengt überlegend den Kopf schief. Das war eindeutig nicht der Sanji, den sie kannte! Er war ja total anders geworden. Oder kam es ihr nur so vor? War er vielleicht nur in ihrer Gegenwart so verändert? Sie sah wieder zu ihm und er grinste breit geradeaus. "Da ist es!", sagte er und zog Nami in eine weitere enge Gasse. Als sie das Ende der Gasse erreicht hatten, hob Sanji ihr beide Augen zu und führte sie weiter nach vorne. Nami lächelte stumm in sich hinein. Er war so süß und zärtlich. Und zuvorkommend. So wollte sie ihn immer haben. "Okay, jetzt darfst du schauen.", sagte er leise und zärtlich und zog seine Hände weg. Was Nami vor sich sah, verschlug ihr die Sprache. Vor ihr lag das funkelnde Meer, so schön, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatte. In all seiner Pracht lag es vor ihr und glitzerte im Sonnenuntergang. "Wow...", flüsterte Nami begeistert und legte ihre Hände um das Stahlgeländer, das sich an der Promenade am Meer entlang zog. Neben ihren Händen waren plötzlich noch zwei andere und sie spürte einen warmen Körper hinter sich. Sanji legte den Kopf auf ihre Schulter und sog ihren Duft tief ein. "Ich wusste, dass es dir gefallen würde, Nami...", flüsterte er ihr zärtlich ins Ohr. "Ich liebe Sonnenuntergänge. Sie sind das romantischste, das man miteinander teilen kann." Nami erstarrte, während ihr das Blut in die Wangen rauschte. Ihre Finger verkrampften sich zitternd um das Geländer und sie schloss die Augen, genoss seine Nähe. Was bezweckte er damit? "Ja...", machte sie leise und ließ sich einfach fallen. Sie spürte wie seine Hände ihre entlang fuhren, ihre Arme hinauf und legten sich schließlich auf ihre Schultern, um ihre Haare beiseite zu streifen. Sanft küsste er Namis Wange. "Du liegst mir sehr am Herzen, hoffentlich weißt du das." Nami lächelte glücklich, aber doch mit rot erhitzten Wangen. "Sanji...", flüsterte sie fast unhörbar und schmiegte sich in seine Arme. "Gestern, da..." "Bitte sag nicht, dass wir beinahe einen Fehler gemacht hätten.", unterbrach er sie in einem fast flehenden Unterton. "Es... es wäre kein Fehler gewesen, glaub mir..." Namis Atem ging stoßweise. Sie glaubte fast, sich verhört zu haben. "Was?", brachte sie schließlich erstickt heraus. Sie fing an, unmerklich zu zittern. Das Kribbeln in ihrem Bauch wurde so heftig, dass man es fast Schmerzen nennen konnte und sie fühlte sich, als würde sie jeden Moment ohnmächtig werden. Ihr war schwindlig. Zögernd drehte sie sich zu Sanji um und blickte ihm schnaufend ins Gesicht. Als wäre sie eben gerannt. Seine Hände lagen nun an beiden Seiten von ihr am Geländer. Sie warf einen kurzen Blick auf sie und drückte ihre Hände an ihren Oberkörper. Scheiße, dachte sie. Nami öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, doch ihre Stimme versagte und die Worte bleiben ihr sprichwörtlich im Hals stecken. Sie waren sich einfach zu nahe. Und jetzt sah sie, dass Sanjis Wangen ebenso erhitzt waren wie ihre. Dass er ebenso unregelmäßig atmete. Und, dass er zwar sein Gesicht auf sie gerichtet hatte, aber seine Augen verlegen zur Seite schauten. "Ich -", brachte Nami es irgendwie doch noch fertig, etwas auszusprechen, wurde aber im gleichen Moment wurde sie von Sanjis zitterndem Finger unterbrochen, der sich sanft auf ihre Lippen legte. Er sah ihr nun in die Augen und lächelte matt. "Du...du musst darauf nicht antworten." Seine Hand, dessen Zeigefinger soeben noch auf Namis Mund geruht hatte, streichelte nun zart ihre Wange. Und plötzlich, ohne Vorwarnung gaben Namis Beine unter ihr nach und sie sackte zusammen, in seine Arme. "Nami!", rief er aus und drückte sie an sich. "Alles in Ordnung?" Sie lag mit geweiteten Augen in seinen Armen und dachte darüber nach, was da gerade passiert war. Sie war einfach eingeknickt. Ihre Beine hatten einfach ihren Dienst versagt. Doch dann realisierte sie, dass ihr Rücken am Geländer lehnte und Sanji halb auf ihr lang. Puterrot stammelte sie irgendwas, das sie selbst nicht verstand und klammerte sich an seinen Oberarmen fest. "Schwache Knöchel, schätze ich.", lächelte Nami nervös. Vor Verlegenheit und Herzklopfen prickelten ihre Wangen angenehm. Mit sanfter Gewalt schob sie Sanji und sich zurück in eine aufrechte Position und lächelte sanft. In seinen Armen fühlte sie sich richtig wohl. Sanji lächelte zärtlich zurück und sie fragte sich plötzlich, ob er sie noch mal versuchen würde zu küssen oder ob es einfach nur ein Impuls gewesen war. Hatte er vielleicht einfach nur den Drang dazu verspürt? Und wenn ja, hatte er dann vielleicht keine Gefühle für sie? Und wenn das der Fall war, spielte er dann vielleicht nur mit ihr? "Los, gehen wir zu den anderen zurück.", sagte er plötzlich und befreite sich aus der Umarmung. "Sie warten sicher schon." Ohne auf die Sache mit den ,schwachen Knöcheln' einzugehen, streckte er ihr die Hand hin und lächelte unverschämt charmant. Er könnte jede haben!, schoss es Nami durch den Kopf. Nami musste lächeln. Unweigerlich. Sie nahm ohne zögern, sozusagen aus Reflex, als Reaktion ihres Herzens, seine Hand. Sie nickte. Kurz bevor Nami und Sanji die Strohhutbande erreicht hatten, die sich am Marktplatz wieder versammelt hatten, lösten sie gegenseitig und fast gleichzeitig die Hand von der anderen. Ruffy grinste ihnen schon munter entgegen. "Da seid ihr ja endlich!", rief er ihnen zu. Auch Robin lächelte freundlich und Chopper sowie so. Zorro brummte nur vor sich hin und Lysop schenkte den beiden ein überhebliches Grinsen. Er trat an Sanjis Seite und stieß ihm spielerisch den Ellebogen in die Seite. "Na, was habt ihr so gemacht, alter Chauvi?", fragte er zweideutig und grinste triumphierend. In Namis Wangen rauschte schlagartig das Blut. "Was soll denn das heißen?!", rief sie empört, vielleicht etwas zu empört, denn Lysop regte das nur noch mehr zum Ärgern an. "Aha!", sagte er und zeigte auf sie. "Erwischt!" Sanji fuhr sich durch die Haare und schloss resignierend die Augen, um seine Coolness zu bewahren. "Halt die Klappe!", zischte er leise. Er trat an Zorros Seite und verdrehte beim Kichern von Seiten Lysops genervt die Augen. "Einfach ignorieren.", murmelte er unhörbar vor sich hin. Sanji blickte sich auf dem Marktplatz um. Unzähliger hübscher Mädchen wackelten gackernd an ihnen vorbei und alle warfen sie den größtenteils gutaussehenden Kerlen der Strohhutbande flirtende Blicke zu. Die meisten Blicke lagen bei Sanji. Das war ihm zunehmend aufgefallen. "Guck dir die ganzen Weiber an, die dich anstarren, Gemüseschäler.", sagte Zorro zu ihm und grinste ihn schelmisch an. "Willst du sie denn nicht anschmachten gehen?" Sanji grub die Hände in seine Hosentaschen. Seine Coolness schien unübertrefflich. "Kein Interesse." Knapp und doch verheerend. Das waren die zwei Wörter, die diese Aussage von ihm am besten Beschreiben konnte. Eine verwirrte und vielleicht auch teilweise geschockte Stille legte sich über die ausgelassene Piratenbande. Auch der jungen Navigatorin war dieses Kommentar keinesfalls entgangen. Bitte?!, dachte sie so entsetzt, als hätte man sie zu Tode beleidigt. Doch war sie erstaunt. Erstaunt darüber, wie viel Aufmerksamkeit dem gutaussehenden Blondschopf zuteil wurde. Sicherlich, er war ein Traummann. Er war ihr Traummann. "Bist du krank?", war die erste Frage, die gestellt wurde. Sanji schüttelte nur lachend den Kopf. Nein, verliebt, wollte er sagen, sagte aber stattdessen: "So etwas Ähnliches." Obwohl man Liebe schon als Krankheit bezeichnen konnte - sie tat manchmal schließlich genau so weh und die Symptome waren dieselben. "Na ja, gehen wir zurück zur Flying Lamb!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)