Chance von KaraKiro (Sanji x Nami, und ein paar Zorro x Robin Hints) ================================================================================ Kapitel 7: Longing ------------------ "Sanji, Hunger!", hörte man wie einen Angriffsbefehl durch die gesamt Flying Lamb hallen. Sanji - er hatte in der Küche geschlafen - saß tranceartig auf der Bank und hatte seinen Kopf auf seinen Händen gelehnt. Ruffys Hilferuf ignorierte er einfach. Seine Kopfschmerzen brachten ihn fast um, er verspürte wieder den vertrauten Drang sich zu übergeben und stöhnte klagend vor sich hin. Das hast du nun davon, Sanji, dachte er. Warum musstest du auch so viel trinken? Und schon war ihr Bild wieder in seinen Gedanken. Der Smutje fasste sich fast schon verzweifelt an den Kopf. Was konnte er nur tun, damit Nami aus seinem Kopf verschwand? Entschuldige dich bei ihr, flüsterte ihm plötzlich seine innere Stimme zu, die sich komischerweise verdächtig nach Zorro anhörte. Aber sollte er wirklich? Würde sie die Entschuldigung überhaupt annehmen? "Sanji?" Er hätte sich gewünscht es wäre sie gewesen. Aber trotz der weiblichen Stimme, war es nicht Nami. Nico Robin lächelte Sanji zu. Sanji lächelte er ihr matt entgegen. "Was ist?", fragte er freundlich und versuchte sich aufzurichten, wobei er aber kläglich scheiterte. Robin setzte sich zu ihm. "Du siehst gar nicht gut aus.", stellte sie fest. "Hast du schlecht geschlafen?" Sanji nickte kurz. Die Wahrheit sagen wollte er ihr nicht. Er hatte sich schließlich wegen Nami besoffen. Robin lächelte aufmunternd. "Hey, du weißt doch, dass heute dieses Fest ist?", fragte sie. "Mit Feuerwerk und allem drum und dran. Hast du Lust mit mir, Zorro und Nami hinzugehen?" Sanjis Miene hellte sich abrupt auf. "Was?" Nami verspürte augenblicklich das dringende Verlangen Robin zu schlagen. Das hatte Robin nicht getan. Das konnte Robin nicht getan haben. "Robin!" Nami blickte ihre Freundin vorwurfsvoll funkelnd an. "Warum hast du Sanji gefragt, ob er mit uns zum Fest geht?" Robin lächelte triumphierend. "Aber, aber, Nami.", beschwichtigte sie und rümpfte die Nase. Die Schwarzhaarige schloss genießerisch die Augen und atmete die frische Seeluft an der Reling lehnend ein, während die Navigatorin neben ihr auf ihrem Zeichenblock der Karte von Louge Island den letzten Schliff gab. "Stell dir das doch nur mal vor. Die Kulisse ist perfekt." Robin symbolisierte mit ihren Händen einen Bilderrahmen vor ihr und Nami. "Du und Sanji. Um euch das Feuerwerk, die Sterne funkeln amüsiert. Romantischer geht es gar nicht mehr." Sie stupste Nami wissend ihren Ellebogen in die Seite und grinste breit. "Bei so einer Atmosphäre drängt sich ein Liebesgeständnis quasi auf. Praktisch wie ein Zwang. Der Fluch der Liebe." Robin war sichtlich stolz auf sich. "Wie philosophisch.", sagte Nami sarkastisch und verdrehte die Augen. Aber eins musste sie - wenn auch nicht gerne - zugeben: Es war tatsächlich der perfekte Augenblick. Aber dazu würde ihr wahrscheinlich gerade dann der Mut fehlen. Eine Entschuldigung brachte jemand wie sie leicht über die Lippen, aber das Bekenntnis der Liebe? Das schaffe ich niemals, dachte sie angeschlagen und blickte stier ins Meer. Dazu bin ich viel zu schwach. Sie bezweifelt auch, dass Sanji seit gestern überhaupt noch ein Wort mit ihr wechselte. Robin sah die orangehaarige Navigatorin gespielt böse an. "Das ist mein Ernst.", sagte sie. "Und überhaupt: Mit diesem schwarzen Humor versuchst du sowie so nur deine Freude zu überspielen." Sie zwinkerte Nami wissend zu. "Du freust dich doch, dass Sanji kommt." Nami seufzte, strich sich eine orangene Strähne hinter ihr Ohr und lächelte leicht. "Natürlich freue ich mich." Sie ärgerte sich. Robin machte sich einen Spaß aus Namis Unsicherheit und ihrem Frust. Nur zu verständlich. Wie sie sich anstellte war ja auch nur zum Lachen. Für Robin war das Ganze ja leicht gesagt - sie hätte dem, den sie liebte bestimmt schon längst gesagt, was sie fühlte. Sie war schließlich der ehrlichste Mensch, der Nami je begegnet war. Die Sonne brannte nur so herab und trieb den beiden Mädchen den Schweiß auf die Stirn. Es war wahrscheinlich einer der heißesten Tage, die Nami bisher erlebt hatte. Es war bereits Mittag und die junge Navigatorin hatte noch nichts gegessen. Sie konnte nicht zum Frühstück kommen. Sie wusste nicht wie sie sich Sanji gegenüber verhalten sollte. Ruffy und Lysop waren sofort nach dem Frühstück aufgebrochen, um Proviant einzukaufen, Holz zu holen um das Schiff auszubessern und Spaß zu haben. Voraussichtlich würden sie erst gegen Abend zurück sein. Chopper bewachte heute das Schiff. Statistisch stand den vieren also nichts im Weg. Nami drehte ihren Kopf zu Robin. "Und was werden du und Zorro inzwischen machen?" Aus einem unbestimmten Grund legte sich ein zweideutiges Grinsen auf ihre zarten Lippen. Robin kicherte und legte sich einen Finger auf die Lippen. "Mach dir darüber mal keine Gedanken.", lächelte sie. "Wir kommen schon zurecht." Nami lächelte sanft. Ob die beiden auch das Glück der Liebe erfahren werden? Mit einander?, fragte Nami sich. Ich würde es ihnen gönnen. Nur ohne die Schmerzen, die ich durchmachen muss. "Heute machen wir uns richtig hübsch, Nami!" Robin klang sehr zuversichtlich. "Ich hab' da schon gewisse Vorstellungen." Sanji lief lächelnd über Deck zu seiner Kajüte. Weiter weg von ihm standen Nami und Robin, die gerade herzhaft lachten. Sein Blick haftete allerdings größtenteils auf Nami. Wie wunderschön sie doch aussah. Ihre zarten Schultern und ihr Lächeln... Er wollte sie in den Armen halten. Es war schon fast wie eine Droge, die seinen Verstand benebelte. Bleib auf dem Boden der Tatsachen, mahnte er sich selbst mit einem Kopfschütteln. Der Smutje ging durch die offene Holztür, weiter hinein, bis er zu einer Falltür gelangte. Er öffnete sie und kletterte nach unten, wo Zorro in seiner Hängematte lag und konzentriert einen Punkt an der Decke fixierte. "He, Zorro.", grüßte Sanji und fuhr sich durch seine blonden Haare. Zorro blickte auf und lächelte zaghaft. "He, Sanji." "Kann ich kurz mit dir reden?" Der gutaussehende junge Mann mit den gekräuselten Augenbrauen stellte sich vor die Hängematte - die den Anschein machte, dass sie von einer viel zu alten Frau ohne Umsicht gehäkelt wurde - und blickte seinen Crewkameraden ernst an. Zorro ließ ihn gewähren, was er mit einer kurzen Handbewegung verdeutlichte. Sanji lächelte matt. "Ich wollte mich nur noch mal wegen gestern bei dir bedanken.", sagte er leise und blickte zu Boden. "Du hast mir ziemlich geholfen. Dass du mir zugehört hast, werde ich dir nicht vergessen. Hätte nich jeder getan." Zorro hatte seine Augen immer noch genießerisch geschlossen und lächelte breit. "Ehrensache.", murmelte er. "War nicht der Rede wert." Der Schwertkämpfer öffnete ein Auge und blickte seinen Freund an. "Und, was ist jetzt mit Nami?" Der junge Smutje seufzte. "Keine Veränderung.", sagte er knapp und zündete sich eine Zigarette. "Bei diesem Fest heute entschuldige ich mich bei ihr. Und dann sehen wir weiter." Zorro schmunzelte und schloss sein Auge dann wieder. "Na dann, viel Glück, Gemüseputzer." Werd ich brauchen, dachte Sanji verbittert und wandte sich ab. "Voilà!", rief Robin aus. "Ich bin fertig!" Sie hatte an Nami ein wahres Meisterwerk an Schmink- und Frisurenkunst vollbracht. Sie wollte sich ja nicht selbst loben, aber die Navigatorin sah fantastisch aus. Also, wenn Sanji das nicht umhaut, weiß ich auch nicht, dachte Robin stolz und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ihre Haare waren zu einem festen Knoten gebunden und nur wenige Strähnen umschmeichelten ihr Gesicht. Ihr knapper schwarzer Rock und ihr knallenges Shirt machten sie unwiderstehlich. Nami sah in den Spiegel im Badezimmer ihrer und Robins Kajüte und ihr stand plötzlich die Kinnlade offen. So schön hatte sie selbst sich noch nie herrichten können. Ihre Haare fielen in sanften Locken bis zu ihren Schultern und ihren Körper umschmeichelte ein weißblaues Minikleid mit hauchdünnen Trägern. Ich sehe toll aus!, dachte die junge Navigatorin grinsend und drehte sich zu Robin um. "Wow, du bist wirklich gut, Robin.", lobte sie. Robin kreuzte die Arme vor der Brust. "Autogramme gibt's später.", sagte sie. "Und jetzt los. Sanji und Zorro warten sicher schon." Als Sanji seine Traumfrau von weitem erblickte, wäre er beinahe in Ohnmacht gefallen, so wunderschön war sie. In diesem Moment glich sie für ihn mehr denn je einem Engel. Sie war so schön, dass er das Gefühl hatte zu sterben, aber stattdessen kräuselten sich seine Lippen nur in ein geschmeidiges Lächeln. Wunderschön, dachte er. Sie verzauberte ihn immer mehr. Sie hatte ihn in ihren Bann gezogen, unwiderruflich. Er konnte nichts dagegen tun - er war ihr mit Haut und Haaren verfallen. Auch Zorro staunte nicht schlecht. Die beiden sahen schrecklich, schrecklich hübsch aus und als sie vor den jungen Männern stehen blieben, grinste Zorro zweideutig. "Ihr seht ja richtig zum Anbeißen aus!", sagte er. Robin lachte. "Vielleicht darfst du nachher ja mal probieren." Sie zwinkerte dem Schwertkämpfer verführerisch zu, dem bei diesem Kommentar leicht die Röte in die Wangen stieg. Sanji blickte unsicher zu Nami. Er fühlte sich unwohl. Was soll ich sagen?, fragte er sich. Ein Kompliment? Sie würde ihn wahrscheinlich sowieso ignorieren. Stattdessen blickte er schüchtern zu Boden und bearbeitete selbigen mit seinen Schuhen. Sein Herz spielte verrückt. Es schlug so schnell, dass es fast schon weh tat und sein Brustkorb zog sich bei den ganzen Erinnerungen zusammen. Er hielt für einen kurzen Moment die Luft an, bei der erschreckenden und verletzenden Erkenntnis: Sie hasst mich. Die Frau, die er mehr als alles andere auf dieser grausamen Welt liebte, hasste ihn seit gestern. Und es war so schnell geschehen, schneller als er ,Allblue' sagen konnte. Langsam blickte er auf und stellte erstaunt fest, dass Nami den Smutje mit dem selben traurigen Blick musterte. Nami blickte schnell zur Seite als sie bemerkte, wie Sanjis Blick sich hob und auf sie legte. Ich hasse es, dass wir uns streiten, dachte sie. Ich liebe dich. Nami ballte unbemerkt die Hände gekränkt zu Fäusten. "Robin.", sagte sie fest. "Lass uns endlich gehen." Robin sah auf, zu ihrer Navigatorin, und senkte ihren Blick dann mit einem matten Lächeln. "Du hast recht." Nico Robin strahlte über das ganze Gesicht. Das Fest war überwältigend! Bunte Girlanden schlängelten sich an den Ständen entlang und sanft leuchtende Kugellampen zierten die gesamte Hauptstraße, die hinunter zum Kai führte. Kurz vor dem Hafen war ein großer Platz, auf der sich Hunderte, ja vielleicht sogar Tausende von Leuten tummelten und unter lauter Musik munter tanzten. "Kirei...", flüsterte sie. Die sternenreiche Nacht ließ sie geheimnisvoll schön aussehen. Robin drehte sich fröhlich lächelnd zu Zorro, Nami und Sanji um. "Das war 'ne tolle Idee, Zorro." Verblüfft wandte sich Nami an den Schwertkämpfer. "Das hast du vorgeschlagen?", fragte sie erstaunt. Zorro, der Eisblock. Zorro, der faule Sack. Zorro, von dem sie als Letzter erwartet hätte. Selbiger grinste breit und nickte. Er hatte es vorgeschlagen, damit sich Nami und Sanji wieder vertragen und näher kommen konnten. So hatten er und Robin einen Plan geschmiedet, der tausendprozentig aufgehen würde. Auch Sanji blickte seinen Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. So wie er Zorro kannte, heckte er doch schon wieder was aus... Robin zwinkerte dem grünhaarigen Schwertkämpfer unbemerkt zu strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht. Sie nahm Zorros Hand. "Komm, lass uns tanzen, Zorro!", lachte sie und zog ihn unter seinem Protestgeheul - das natürlich gespielt war - mit sich. Blinzelnd und verlegen standen Nami und Sanji nun alleine da und wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten. Nami knurrte in Gedanken wütend. Robin, dafür wirst du bluten, dachte sie verärgert und blickte dann zu dem blonden Smutje hoch, der verlegen die Hände in seine Hosentaschen gegraben hatte - zum wiederholten Male. Nami war aufgefallen, dass er das öfter tat, wenn er nervös oder angespannt war. Und das hier war auf jeden Fall eine angespannte Situation. Wie zwei Blöde standen sie mitten auf der Straße, schwiegen sich an und richteten ihre Blicke gen Boden. Sanji verfluchte Robin innerlich. Sie wusste ganz genau, dass er und die hübsche Navigatorin verstritten waren. Was jetzt? Sollte er sich jetzt entschuldigen? Einfach so? Er schluckte fest, schloss resignierend seine Augen, fuhr sich unglaublich cool durch seine Haare und machte den Mund auf, um zu sprechen anzufangen: "Nami.", sagte der Smutje nervös und biss sich auf die Lippe. "Das alles tut mir unglaublich leid. Wenn ich es doch nur irgendwie rückgängig machen könnte, glaub mir, ich würde es tun - ohne zu zögern." Er atmete durch und Hitze rauschte in seinen Wangen. "Mir tut es auch leid, dass ich dir nicht die Wahrheit über dieses Mädchen gesagt habe..." Es muss raus, ich platze, wenn ich es ihr nicht jetzt sage!, dachte er und sah zu ihr. Abrupt weiteten sich seine Augen. Nami war nicht mehr da. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)