Zum Inhalt der Seite

Depression

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Chapter 3: alle die ich liebe

Chapter 3: alle die ich liebe
 

Heute schien der heißeste Tag des Jahres zu sein. Das Thermometer neben der Haustüre zeigte 38°C im Schatten an. Alle Dursleys hatten sich auf die kleine Terrasse unter den großen Eichen in ihren Garten gesetzt - inkl. Fernseher, versteht sich.

Und er, Harry, mußte bei der stehenden Hitze im Hausflur sitzen und Dursleys Schuhe putzen. Die Hitze war schier unerträglich, sein zerlöchertes abgetragenes T-Shirt klebte förmlich an ihm. Er hielt es nicht länger aus. Er nahm die Schuhe, Bürsten und Lappen und suchte sich einen schattigen Platz im Garten um seine Arbeit fortzufahren. Gerade, als er sich hinter einem Busch an der Westseite des Hauses nieder lassen wollte erblickte er Hedwig die über dem Haus kreiste und huhuute.
 

>>Hat der Bengel schon wieder sein blödes Mistvieh rausgelassen?<< hörte Harry Onkel Vernon rufen.
 

Schnell machte sich Harry ins Haus um Hedwig hereinzulassen bevor Onkel Vernon den leeren Käfig in seinem Zimmer erblickte. Eigentlich durfte er Hedwig nicht herauslassen.

Er öffnete das kleine Fenster in seinem Zimmer und schon schwebte Hedwig herein und setzte sich auf die Stange ihres Käfigs um gierig das Wasser im Napf zu trinken. Harry verschloss das Fenster und ging zu seiner Eule um ihr den Brief abzunehmen der ihr von den Weasleys mitgegeben wurde. Er las ihn.
 

Hallo Harry mein Junge,
 

das sind ja schlimme Zustände bei dir! Wenn du möchtest kannst du natürlich sofort zu uns kommen, wir würden uns über deinen Besuch freuen!

Wir müssen ohnehin noch etwas wichtiges mit dir besprechen das nur persönlich geklärt werden kann.

Mrs Figg ist einverstanden, dass du ihren Kaminanschluß nutzen kannst. Etwas Flohpulver habe ich dir mitgeschickt. Bis hoffentlich bald,
 

deine Familie Weasley
 

Deine Familie Weasley. Das hörte sich so gut an.. deine Familie.. wie gerne wäre Harry ein Weasley. Ron als seinen Bruder, eine Mutter, einen Vater. Er würde nicht die Verantwortung tragen müssen die er als Harry trug. Harry Potter würde einmal sterben um Lord Voldemort zu besiegen, aber ein Weasley würde nicht so eng in das Rad der Geschichte eingesponnen werden.

Harry seufzte. Solche Gedanken brachten nichts weiter als Depression.
 

>>Du fauler Sack! Vermalmedeiter Lausebengel! Du sollst doch die Schuhe putzen! Was sitzt du denn so stinkefaul in deinem Zimmer rum?<< brüllte Onkel Vernon während er Harrys Zimmertür aufriß.
 

Harry steckte schnell den Brief in seine Hosentasche und antwortete trotzig:

>>Die fette Sau soll doch gefälligst selbst seine Schuhe putzen, oder ist er mitlerweile so fett geworden dass er sich nichtmehr bücken kann?<<
 

Onkel Vernon lief nun Puterrot an, doch das Gebrülle das Harry erwartete blieb aus. Onkel Vernon lächelte boshaft und nahm Hedwigs Käfig und verließ Harrys Zimmer. Harry, der nichts Gutes ahnte versuchte Onkel Vernon den Käfig aus der Hand zu reißen und schrie seinen Onkel an:
 

>>Was hast du mit Hedwig vor? Gib sie wieder her!<<.

Onkel Vernon brüllte zurück:

>>Ich werde dein Federvieh zu einer Kissenfüllung für deinen lieben Cousin Dursley verarbeiten lassen!>> und wandte sich wieder um um das Zimmer seines Neffen zu verlassen. Er nahm den Schlüssel der neben der Türe hing um Harry einzuschließen, doch dieser kam seinem Onkel zuvor und zog am Käfig ehe die Türe ins Schloß fiel. Ein ohrenbetäubender Schrei erfüllte das Haus der Dursleys als die Zimmertür den Käfig von Hedwig zerquetschte. Blut tropfte vom zerbeulten Käfigboden auf den Teppich von Harrys Zimmer, Hedwig rührte sich nichtmehr.
 

Onkel Vernon schnaufte verachtlich und sagte >>und sieh zu, dass du die Sauerei hier wegmachst<< und ließ Harry in Ruhe.
 

Harry sackte samt Käfig zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein! Seine Hedwig.. tod.. das durfte nicht sein! Mit Tränen in den Augen und zitternden Händen nahm er den regungslosen Körper Hedwigs aus dem was von dem Käfig noch übrig war. Er wiegte sie in seinen Armen und ließ den Tränen freien Lauf. Jetzt auch noch Hedwig, dachte er. Alle die ich liebe sterben wegen mir. Vater, Mutter.. Sirius..
 

Mit verschwommenem Blick sah er sein treues Haustier an, streichelte ihr mit zitternden Fingern über den Kopf. Hedwig blinzelte.

Was war das?! Sofort wischte er sich die Augen trocken. Schon wieder. Auch ihr kleiner Brustkorb hebte und senkte sich schwach. Sie lebt! Seine Hedwig war garnicht tod! Aber auch nicht sehr weit davon entfernt.
 

Er legte sie vorsichtig auf seinem Bett ab, nahm eine Schachtel aus seinem Schrank inder er normalerweise seine Süssigkeiten versteckte und polsterte sie mit zwei seiner zerschlissenen T-Shirts aus. Hedwig legte er sanft hinein.

Dann nahm er seinen alten Koffer und warf in Windeseile ein paar Bücher, Unterwäsche, seinen Umhang und Pergamentblätter hinein.
 

Mit Koffer und Besen unter dem rechten und Hedwig unter dem linken Arm rannte er die Trepe hinunter, öffnete die Haustüre und lief aus dem Haus seines Onkels hinaus. Onkel Vernon brüllte ihm noch hinterher, dass er nie wieder zu kommen brauche und knallte die Haustüre zu. Harry hatte sowieso nicht vor, jemals wieder hierher zurück zu kommen. Er haßte Onkel Vernon, Tante Petunia und ihren mißratenen fetten Sohn Dursley.
 

Mit langen Schritten war er die Strasse hinauf gelaufen und stand schwer atmend vor dem Haus von Mrs Figg. Er klopfte energisch bis die alte Dame die Türe öffnete.
 

>>Oh, schön dich zu sehen, Harry, ich wußte ja nicht, dass du heute schon..<< doch ehe sie ausreden konnte war Harry schon in ihrem Haus. Er wollte so schnell wie möglich weg von hier.
 

>>Was ist denn los, mein Junge?<< fragte Mrs Figg etwas überrascht. Harry sah sie mit Tränenverquollenen Augen an, stellte Koffer und Feuerblitz ab und hielt ihr zitternd die Schachtel mit seiner Hedwig hin. Mrs. Figg erschrack als sie die schwer verletzte Eule sah.
 

>>Die Eule muß sofort behandelt werden! Bring sie sofort in die Winkelgasse, dort gibt es einen Tierhändler der dir bestimmt weiterhelfen kann<<
 

Harry nahm sein Flohpulver-Päckchen und ließ sich von Mrs Figg den Kamin zeigen. Mit einem Nicken verabschiedete er sich von ihr, leerte das Päckchen im Kamin aus und kletterte hinein.
 

>>Winkelgasse.<< sagte er laut und deutlich und schon drehte sich der Kamin. Er hielt Hedwig in ihrer Schachtel fest an sich gepreßt um sie nicht zu verlieren, doch dabei riß er sich die Ellenbogen an den rauhen Wänden auf. Es war ihm egal. Alles drehte sich nurnoch um Hedwig..
 

Er stand inmitten des Büchergeschäftes in der Winkelgasse. Einige Zauberer und Hexen sahen ihn etwas verdutzt an als er blutend und zerlumpt an ihnen vorbeilief, in den Händen eine Schachtel mit einem blutigem Bündel Federn.
 

Zielstrebig lief er in das Tiergeschäft, drängelte sich an einer protestierenden Kundin vorbei die gerade für ihren kleinen Jungen eine schwarz-weiß geringelte Maus kaufen wollte. Er legte die Schachtel behutsam auf den Tisch und sah den Verkäufer an.
 

>>Können sie ihr helfen? Sie lebt noch<< brachte er mit zugeschnürrter Kehle hervor.
 

Der Ladenbesitzer nahm Hedwig vorsichtig aus der Schachtel und legte sie auf den Thresen. Er drehte sie, fühlte hier und dort, drehte sie wieder ein wenig und sagte schließlich:
 

>>sie ist dem Tode sehr nahe. Wenn sie leben will, kann ich ihr noch helfen. Ich weiß aber nicht, ob sie evtl. Schäden beibehalten wird. Die Verletzungen sind sehr Tief, sie blutet sehr stark und einige Knochen sind gebrochen. Vielleicht wird sie nie mehr fliegen, vielleicht will sie nie wieder von einem Menschen berührt werden. Das kannst du dir aber auch alles ersparen, mein Junge. Mit einem Erlösezauber wäre sie von allen Qualen befreit und du könntest dir ein neues Haustier zulegen. Das wäre auf jeden Fall leichter für deine Eule..und für dich<<



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück