Mad Life von -Neya- (Welcome to my sick sad reality -Kapitel 33-) ================================================================================ Kapitel 1: Einzug in die Vorhölle --------------------------------- So, dies ist meine erste Story die vollkommen meinem kranken Hirn entsprungen ist. ^^ Alle Charas gehören somit mir. *alle-grabsch-und-wegschließt* Ja, was soll man groß dazu sagen? Kurzbeschreibung habe ich schon abgegeben. o.o Rating: PG13 - PG16 Genre: Shounen-ai, Humor/Parodie, Drama, Reality, Lime Teil: 1/? Ja... am besten lest ihr einfach selbst was ich hier fabrieziert habe. ^^" ~Mad Life~ Kapitel 1: Einzug in die Vorhölle Gelangweilt starrt er aus dem Autofenster, beobachtet die einzelnen Bäume wie sie an dem alten, grauen Golf vorbeirauschen und ihre Schatten auf die Landstraße werfen. Es ist um die Mittagszeit und die Sonne steht hoch am wolkenfreien Himmel. Stöhnend reibt er sich mit dem Handrücken über die Stirn und flucht leise vor sich hin. Wozu gibt es den Sommer? Es ist schwül, zudem kochend heiß und man hat das Gefühl bei der kleinsten Anstrengung in Ohnmacht zu fallen. Der Juni neigt sich bereits seinem Ende zu und in den letzten Wochen sind die Temperaturen auf 37°C angestiegen. >Na wenigstens hat dieses Auto eine Klimaanlage.< denkt er genervt und trinkt den letzten Rest seiner Cola aus, bevor er die Dose auf den hinteren Sitzen des Autos verschwinden lässt. Gähnend lehnt er sich gegen den schwarzen Ledersitz und zieht seinen Rucksack auf seinen Schoß, welchen er zwischen seinen Füßen platziert hatte. Seine pechschwarzen, schulterlangen Haare hat er hinten mit einem Gummiband zusammengebunden, wodurch nur noch einzelne Strähnen seines kinnlangen Ponys von den Seiten in sein Gesicht fallen. Er trägt eine ausgefranste, schwarze Hose und ein ärmelloses schwarzes Shirt, dazu schon recht ausgelatschte Turnschuhe. An seinem linken Ohrläppchen hängen 3 silberne Ringe, welche durch das Sonnenlicht leicht aufblitzen. Um seine Handgelenke sind mehrere Lederbänder geschlungen und bilden einen starken Kontrast zu seiner blassen Haut. Sein dunkelblaues Augenpaar wandert über den Inhalt seines Rucksackes, ehe er zufrieden dreinblickend eine zerkratzte CD-Hülle hervor holt. Wenn er eh noch gute 2 Stunden Autofahrt vor sich hat, dann will er wenigstens anständige Musik hören. Die braunhaarige Frau neben ihm wirft dem Jungen einen skeptischen Blick zu, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Fahrbahn zuwendet. Im Radio werden gerade die neuesten Verkehrsnachrichten angesagt, als ein lautes Knistern ertönt. Der schwarzhaarige Junge ist gerade dabei seine CD in den Player zu schieben als er sich einen mahnenden Blick der jüngeren Frau einfängt. "Wage es ja nicht mir mit dieser abscheulichen Musik die Ohren zu ruinieren Ricki." meint sie mit tadelndem Blick und schmunzelt sacht, als sich auf dem Gesicht des Jungen ein unzufriedener Schmollmund ausbreitet. Missmutig lässt er die CD in der Hülle verschwinden und fummelt in einer Seitentasche seines Rucksackes nach seiner Zigarettenpackung. Wenige Sekunden später holt er gesuchtes Objekt heraus und zieht aus seiner Hosentasche ein abgenutztes Feuerzeug hervor. Murrend entzündet er die Zigarette und nimmt einen tiefen Zug von dieser. Noch ein paar Minuten länger und er wäre an Nikotinverlust krepiert. "Ich muss mir meine Ohren ja auch mit deinem Chartgejaule ruinieren." gibt er patzig zurück und pustet den Rauch aus dem offenen Autofenster. Die junge Frau neben ihm seufzt resigniert und streicht sich einige vorwitzige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Jetzt fahren sie bereits knapp 2 Stunden und es war jetzt das erste Mal, dass ihr Sorgenkind etwas gesagt hat. "Ob es dir passt oder nicht, aber wir müssen die nächsten Stunden noch miteinander auskommen." Sagt sie beiläufig und biegt links ab. Das es so stressig sein kann einen 17 Jahre alten Jungen zu seiner neuen Familie zu bringen hat sie nicht gedacht. Der Schwarzhaarige wirft ihr einen verärgerten Blick zu und lässt seinen Blick wieder aus dem Fenster wandern. "Nur zur Information Meli. Wir dürfen hier gute 80 km/h fahren." Meint er plötzlich und ein breites Grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit, als er die leicht geröteten Wangen der braunhaarigen Frau sieht. Diese beißt sich frustriert auf die Unterlippe und versucht diesen nervenden Plagegeist neben sich zu ignorieren. "Mach du erst einmal selbst deinen Führerschein, dann sprechen wir weiter." Entgegnet sie säuerlich und tritt leicht aufs Gaspedal. Wäre er nicht der Sohn ihrer ehemals besten Freundin, würde sie diese Tortur garantiert nicht mitmachen. Ein leichter, trauriger Glanz bildet sich in ihren Augen als sie daran zurückdenkt, als plötzlich die Polizei vor ihrer Tür stand und meinte, dass ihre Mitbewohnerin bei einem Autounfall tödlich verletzt worden war. Susanne war seit der 3. Klasse ihre beste Freundin gewesen und der Verlust schmerzt höllisch. Das letzte, was sie für ihre verstorbene Freundin und Mitbewohnerin machen kann, ist ihren Sohn zu seinem Vater zu bringen. Die Tatsache, dass dieser bis vor 3 Wochen noch nicht die geringste Ahnung hatte, dass sein 18 Jahre zurückliegender Seitensprung ein Kind hervorgebracht hat, erschwert die Situation zusätzlich. Susanne hat sich ihr ganzes Leben lang allein um ihren Sohn gekümmert, hat ihm immer erzählt, dass sein Vater sie damals wegen einer anderen Frau hat sitzen lassen. Dementsprechend reagierte Ricki auch ziemlich abgeneigt, als er erfahren hat, dass er nach dem Tod seiner Mutter zu seinem Vater ziehen muss. >Hoffentlich macht er es ihm nicht so schwer.< denkt die junge Frau seufzend und beschleunigt das Tempo, als sie auf die Autobahn fährt. *~*~*~*~* "Jetzt reiß dich bitte mal etwas am Riemen und steig endlich aus." Herrscht sie Ricki an, welcher schmollend und mit eisigem Blick auf dem Beifahrersitz hockt und nicht die geringsten Anstalten macht, diesen zu verlassen. Genervt fährt die braunhaarige Frau sich durch die Haare und atmet einmal tief durch. Mit Geschrei stößt sie bei dem Jungen sowieso nur auf taube Ohren. Kapitulierend lehnt sie sich gegen den alten Golf und betrachtet das große Haus, vor welchem sie gehalten hat. Arm scheint diese Familie auf jeden Fall nicht zu sein. Ein großer Garten umgibt das weiße Haus, welches zudem eine riesige Terrasse hat. Rings um das Grundstück herum ist eine gut 1 Meter hohe Hecke gepflanzt und vor der Garage stehen zwei Autos, welche im Gegensatz zu ihrem mausgrauen Golf ziemlich teuer aussehen. "Warum muss ich zu diesem Spießer?" ertönt plötzlich Rickis Stimme und reißt die junge Frau aus ihren Gedanken. Diese sieht ihn verständnislos an und stöhnt innerlich laut auf. Warum in Gottes Namen bleibt ihr dieses Gespräch nicht erspart? Schließlich hat sie in ihrer alten Mietswohnung schon stundenlang mit dem Jungen über dieses Thema diskutiert. "Zum einen ist dieser Spießer dein Vater und zum anderen habe ich keine Zeit mich um dich zu kümmern. Ich habe selbst viel zu tun und ich bin mir sicher, dass du hier einen guten Umgang haben wirst." entgegnet sie daraufhin, wobei sich der Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen verdunkelt. Wütend kaut er auf seiner Unterlippe herum, lässt mit einem Krachen den Gurt in die Halterung zurückschnellen und steigt aus dem Wagen aus. Die Tür fällt laut hinter ihm zu und er funkelt die braunhaarige Frau säuerlich an. "Zum einen habe ich keinen Vater und zum anderen brauche ich kein Kindermädchen. Mum war auch nicht oft zu Hause und ich habe es trotzdem überlebt. Zumal geht es mir total gegen den Strich, dass ich jetzt vier Autostunden von meinen Freunden entfernt bin und nun in diesem Kaffdorf leben muss. Was denkst du dir dabei Meli?" fährt er sie aufgebracht an und haut mit seiner Faust auf das Dach des Autos. "Mein Auto hat schon genug Dellen, da brauchst du nicht noch mehr reinzumachen. Und ob es dir passt oder nicht, aber dieser Mann ist nun einmal dein Vater und was deine sogenannten Freunde angeht, so sind diese durchgeknallten Freaks wirklich kein Verlust." meint sie leicht erbost und verschränkt die Arme vor der Brust. *~*~*~*~* Missmutig betrachtet er die blondgelockte Frau, welche ihn und Melanie fröhlich dreinblickend durch das riesige Haus in Richtung Küche lotst. Sie trägt eine weiße Stoffhose und eine hellblaue Bluse, wodurch sie äußerlich wie eine von den Waschmittelwerbefrauen wirkt. In der Küche angekommen holt sie gleich 3 Gläser aus einem Schrank und eine große Kanne mit Eiskaffee, welchen sie dann auf den Tisch stellt. Melanie setzt sich dankend und schenkt sich sogleich etwas von der kühlen Flüssigkeit ein. Ricki verdreht gequält die Augen und sieht sich schon einmal nach einer Möglichkeit um wie er diesem Desaster entfliehen kann. >Vielleicht sollte ich es mal riskieren und aus dem oberen Stockwerk springen. Wenn ich dabei soviel Glück habe und auf der Terrasse aufschlage, würde ich meinem Leiden wenigstens ein Ende setzen.< Ja, der Freitod war doch wirklich eine schöne Sache. "Möchtest du nichts trinken?" fragt die blonde Frau und sieht ihn mit großen, grünen Augen an. Oh wie er das liebte. Diese Person soll bloß nicht so tun, als wenn sie ihn gerne hier hat. Er braucht keine Ersatzmutter, ebenso wenig einen Vater. Immerhin hat er sein ganzes Leben auch ohne einen männlichen Erziehungspart auf die Reihe gekriegt. Innerlich laut fluchend verschränkt er die Arme und schüttelt nur abwehrend den Kopf. Melanie wirft ihm einen ernsten Blick zu, bevor sie sich wieder ihrem Eiskaffee zuwendet. Bis jetzt läuft es doch schon recht gut. Keine Todesfälle und keine Morddrohungen die durch ihren Schützling hervorgerufen wurden. Soweit so gut. "Ich muss mich wirklich entschuldigen, aber Frederic hat noch geschäftlich zu tun. Aber ich bin sicher, dass er heute Abend früh zu Hause sein wird." Meint die blonde Frau, welche sich kurz darauf als Katja Sieberd vorstellt. "Ich bin mir sicher, dass wir beide uns schon vertragen werden, meinst du nicht?" fragt sie Ricki, welcher beim quietschenden, schrillen Geräusch ihrer Stimme leichte Zuckungen im Trommelfell bekommt. Wirklich klasse. Was besseres hätte ihm wirklich nicht passieren können. Sein Erzeuger, der sich damals aus dem Staub gemacht hat ist nicht da, stattdessen darf er sich nun mit einem überfreundlichen, blondgelockten Barbiehausfrauenverschnitt herumplagen. Was kommt als nächstes? "Tut mir wirklich leid, aber der Junge ist ein wenig schwierig... von seiner Sturheit mal ganz abgesehen." Wirft Melanie nun ein, welche die feindlichen Blicke, welche der schwarzhaarige Junge um sich schmeißt sofort gedeutet hat. "Verständlich. Schließlich war es ja für uns alle... eine ziemliche Überraschung, nicht wahr?" meint Katja dann und nippt an ihrem Eiskaffee. Überraschung, ja klar doch. Innerlich laut aufstöhnend fummelt Ricki an seinen Lederbändern herum und sucht weitere Möglichkeiten, wie er sich selbst aus diesem Perfekte-Familienleben-Mist herausziehen kann. >Shit. Warum ich? Was habe ich denn verbrochen, dass man mich DIESEN Leuten vorsetzt?< murrend zieht er die Bänder fester um sein Handgelenk, bis sich leicht rötliche Striemen auf diesen bilden. Schmerz... ein winziges Gefühl, welches ihm in diesem ganzen Klischee noch den leichten Hauch von Leben vermittelt. "Nun ich muss auch wieder los. Ich habe noch einiges zu Hause zu erledigen. Ich werde mich in den nächsten Tagen telefonisch melden, wenn das in Ordnung geht." Meint die braunhaarige Frau, stellt ihr leeres Glas beiseite und erhebt sich. "Selbstverständlich. Und ich bin sicher, dass er sich hier gut einleben wird. Es sind ja ohnehin Sommerferien und Alexander freut sich bestimmt auch über Gesellschaft." Meint die blonde Landplage und erhebt sich ebenfalls. In Gedanken geht Ricki nochmals die Namen durch. >Frederic heißt mein Vater... aber wer zum Teufel ist Alexander?< die Erleuchtung trifft ihn wie ein Eimer kaltes Wasser, welches man ihm über den Kopf schüttet. Dieses schrille Frauenabbild hat ihm doch nicht eben tatsächlich eröffnet, dass er einen Halbbruder hat?! >Holy shit. Das kann doch wohl nicht wahr sein.< stöhnend schlägt er seinen Kopf auf die Tischplatte und hört im Hintergrund noch Melanies lautes Organ, welche ihm schöne Ferien wünscht. Oh ja. Schöne Ferien. Na besten dank auch. Da setzt dieses Weib ihn am Arsch der Welt ab, in einem winzigen Nest voller Familien-Soap-Fanatiker in dem es wahrscheinlich noch nicht einmal eine Busverbindung zur Zivilisation gibt. Kurz, in der Hölle kann es nicht schlimmer sein. Wieder hört er das laute Klackern der weißen Pumps seiner neuen 'Ersatzmutter' und er weiß jetzt schon, dass ihn dieses Geräusch noch den letzten Nerv rauben wird. Missmutig erhebt er sich von seinem Stuhl und kramt in seinem Rucksack nach seinem Discman. Diese gelockte Vogelscheuche alias Katja soll sich bloß nicht einbilden, dass er sich mit ihr unterhält. Das einzige was die im Kopf hat ist wahrscheinlich nur die Frage, was sie als nächstes tun kann, um ihn noch weiter an den Rand der Verzweiflung zu treiben. Man muss sich in diesem Haus nur einmal umsehen. Schrecklich. Wie aus einer dieser Friede-Freude-Eierkuchen-TV-Soaps, wo sich alle freudig strahlend in den Armen liegen und Lobeshymnen auf das Leben trällern. "So... wie wäre es, wenn ich dir jetzt dein neues Zimmer zeige, hm?" sie lächelt ihn süßlich an und klimpert mit ihren falschen Wimpern, was den schwarzhaarigen Zottelkopf nahe an den nächsten Brechreiz heranbringt. >Kotzen ohne Alk. Das hat doch was.< denkt er ironisch und sieht die blonde Frau abwertend an. Schulternzuckend zieht er sich seine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche und schnipst sich eine Kippe heraus. "Im Haus wird nicht geraucht. Das ist eine sehr wichtige Regel. Ich will nicht, dass sich der Nikotingeruch in den Möbeln einnistet." Meint sie bestimmend und trippelt quer durch die Küche, in welcher eine Übergangstür zur Terrasse eingebaut ist. Mit Schwung reißt sie diese auf und ein Schwall Hitze schlägt ihr entgegen. Ricki starrt sie verständnislos an und setzt diese Frau gleich einige Nummern auf seiner Abschussliste nach oben. Das wird wirklich immer besser. Soll er etwa mitten in der Nacht, wenn die Sucht ihn plagt eine halbe Weltreise machen, bis er endlich draußen ist? Nee, aber so nicht. Die wird sich noch umgucken. Immerhin wäre sie nicht die erste Person die er dazu gebracht hat ihn zu hassen. Ein gleichgültiges Grinsen umspielt seinen Mund und er lässt die Zigarette wieder verschwinden. "Schön... Alexander! Hilfst du unserem neuen Familienmitglied beim Koffertragen?" ruft sie plötzlich aus und auch wenn er sich dafür spätestens nach diesem Gedanken die Zunge rausreißen wird, so muss er insgeheim zugeben, dass selbst diese Chartmusik nicht so trommelfellzerreißend ist wie die Stimme dieser Frau. Auf der Treppe sind dumpfe Schritte zu vernehmen und wenig später betritt ein hellblonder Junge die Küche, welcher anscheinend im selben Alter ist wie Ricki. Dieser mustert den schwarzhaarigen missbilligend und wirft seiner Mutter einen klagenden Blick zu, welcher zu sagen scheint 'Sag-mir-dass-der-nicht-hier-bleibt'. Ricki lässt sein blaues Augenpaar über den anderen Jungen wandern und schlägt sich gedanklich mit der Hand vor den Kopf. Blonde Haare wie seine Mutter nur ohne Locken welche mit Gel und Haarspray in Form gebracht sind, zudem leicht gebräunt und ziemlich groß, um genau zu sein einen halben Kopf größer als er selbst. >Name: Alexander. - Lebensform: Fitnessstudiobesuchender Sunnyboy mit unnatürlich brauner Haut.< wenn man davon absieht, dass Ricki aussieht wie der Tod auf Latschen mit seiner kalkweißen Haut ist sein Gegenüber wirklich ziemlich braun. Wenn die beiden nebeneinander stehen würden, wäre das bestimmt ein ziemlich amüsantes Bild. "Alexander das ist Ricki. Ricki das ist mein Sohn Alexander. Ihr werdet bestimmt gut zurechtkommen." In ihrer heilen Weltvorstellung entgeht der jungen Hausfrau allerdings, dass sich besagte Jungendliche gerade mit ihren Blicken gegenseitig erdolchen. Na dann frohes Familienleben. Soviel mal zu Kapitel 1. Über Kommis/Kritik würde ich mich sehr freuen. ^^ Also bis zum nächsten Teil und noch ein schönes Weekend. By Klein Dilly. ("^^) Kapitel 2: Familie? Nein danke! ------------------------------- *reinkuller* *sich-umsieht* Tja, was soll ich sagen außer DANKE!!! Hab mir regelrecht nen Keks gefreut, dass ich hierfür so viele Kommis gekriegt habe. *alle-mal-knuffz* >^.^< So und da ich dadurch genug Ansporn bekommen habe, folgt jetzt das 2. Kapitel. An dieser Stelle noch einmal nen extra Dank an Khana fürs Betalesen. *keks-gib* Rating: PG13 - PG16 Genre: Shounen-ai, Humor/Parodie, Drama, Reality, Lime Teil: 2/? So und nun viel Spaß beim lesen. *wieder-wegkuller* ^^ Kapitel 2: Familie? Nein danke! Grummelnd hievt der blonde Junge einen von Rickis Koffern die Treppe hoch. Allmählich fragt er sich, was dieser Freak da drin verstaut hat. >Wahrscheinlich hat der Typ seinen Grabstein mit eingepackt<, denkt Alexander murrend und fragt sich im nächsten Moment, ob die Treppe ihn ärgern will, da sie ihm plötzlich viel länger vorkommt als sonst. Nun ja, normalerweise schleppt er ja auch keine tonnenschweren Koffer hinauf. Hinter sich hört er lautes Poltern und wenig später spürt er, wie ihm ein gewisser jemand brutal in den Hacken tritt. Mit funkelnden Augen dreht er sich um und verengt diese zu schmalen Schlitzen. "Das hat weh getan!", ruft er aufgebracht aus und dreht dem schwarzhaarigen Etwas, auch bekannt als Ricki, in Gedanken den Hals um. Na, jetzt ist immerhin wenigstens eine Entschuldigung angebracht. Doch diese fällt anders aus, als er es sich erhofft hat. "Dann würde ich mal nen Zahn zulegen. Selbst die Oma aus meinem alten Haus ist schneller die Treppen hochgekommen als du", gibt er patzig zurück und sieht mit Freuden, dass dem anderen Jungen vor Entrüstung regelrecht die Worte fehlen. >Hat sich unser Baywatchheld so gedacht.< Sich gedanklich selbst auf die Schulter klopfend und mit einem selbstgefälligen Grinsen auf den Lippen lehnt sich Ricki gegen das Treppengeländer und wartet, dass sich ein gewisser jemand langsam mal weiterbewegt. Alexander schnaubt wütend und poltert schnellen Schrittes die Treppe hoch. Das ist ja wohl die Höhe! Da erbarmt er sich und hilft diesem 'Etwas' sein Gepäck hoch zutragen, erleidet zudem noch körperliche Schäden und wird zum Dank auch noch angemacht. Ganz klasse. Was braucht der Mensch mehr? Fluchend lässt er den Koffer vor einer weißen Holztür fallen und stemmt die Arme in die Hüften. Der schwarze Schrecken ist ebenfalls oben angekommen und muss zu seinem Leidwesen feststellen, dass sein Zimmer leider nicht über der Terrasse liegt. Soviel zu seinem Freitodplan... Aber da werden sich schon noch andere Möglichkeiten finden. Alexanders grüne Augen wandern über Rickis schmächtige Gestalt, wobei er nicht verhindern kann, dass sich ein Bild in seinem Kopf bildet, welches den schwarzhaarigen Jungen auf einem Friedhof umgeben von Kerzen und Totenköpfen zeigt. Angeekelt schüttelt er den Kopf um diesen unangenehmen Anblick zu vertreiben. Innerlich über seine Mutter fluchend, die ihm jetzt diesen Störenfried aufs Auge gedrückt hat, da sie ja sonst ihre Lieblingstalkshow verpasst, drückt Alexander die Klinke hinunter und kickt die Tür auf, welche sogleich hart gegen die Innenwand schlägt. "So, das ist dein Zimmer. Kannst dankbar sein, Dad hat extra das Gästezimmer umgebaut", meint der blonde Junge gefrustet. Es ist wirklich deprimierend gewesen, wie sein Vater sich den Allerwertesten aufgerissen und zudem fast eine komplett neue Einrichtung gekauft hat, während er auf seinen abgenutzten Möbeln sitzen bleibt. Ja, die Welt ist schlecht. Ricki wirft einen vorsichtigen Blick in den Raum und setzt vorsichtig einen Fuß hinein. Man könnte meinen, dass der Schwarzhaarige Angst habe, dass gleich noch ein blondgelocktes Wesen vor ihm auftaucht und ihm mit seiner schrillen Stimme das Trommelfell zum Platzen bringt. Das was er aber stattdessen zu sehen bekommt, lässt ihm den Atem stocken. Orange?! Das ganze Zimmer ist in einem quietschenden orangefarbigen Ton tapeziert und wird zudem auch noch von einer gelben Borte mit Sonnenblumen drauf verziert. Innerlich die Zeigefinger zu einem Kreuz formend betritt Ricki das Zimmer und sieht sich mit einem 'weiche-böser-Dämon' Blick um. Das war doch wohl ein schlechter Scherz! DAS können sie ihm nicht antun! Orange! Blau oder grün hätte er ja noch verkraftet, aber nicht DAS! Verstimmt verzieht er das Gesicht zu einer Fratze und sieht die Wände angeekelt an. Seinem Blick nach zu urteilen könnte man meinen, er befürchte, die Tapete springe ihn gleich an. Und diese klischeeartigen Sonnenblumen. Was hat er denn verbrochen, dass man ihm so eine Umgebung aufzwingt? >So ein böser Mensch kann ich doch nicht gewesen sein...< Laut aufstöhnend befördert er seinen Koffer und seine Reisetasche mit einem kräftigen Tritt in die Mitte des Zimmers, wo sie hart an ein dunkelblaues Sofa anschlagen. Na, wenigstens hat dieses Einrichtungsstück keine Blumen oder sonstige Verzierungen. "Irgendein Problem?", vernimmt er Alexanders Stimme, welcher leicht amüsiert am Türrahmen steht und ein gehässiges Grinsen auf den Lippen hat. Ricki zischt leise und lässt seinen Blick durch diese Katastrophe von Zimmer wandern. Ein Sofa mit dazugehörigem Sessel, ein circa 3 Meter langer Schrank mit Glasvitrinen und Beleuchtung, in dem auch noch ein Fernseher mit DVD-Player steht. Ein Computer steht direkt neben der... >Balkontür!< Ein zufriedenes Lächeln schleicht sich auf Rickis Gesicht. Damit wäre zumindest das Problem bezüglich seiner nächtlichen Nikotinrituale geklärt. Ein dreifaches Hoch auf den Architekten! "Hm... abgesehen davon, dass ich wahrscheinlich nen Krampf in den Augen kriege, wenn ich die Wände betrachte ist es akzeptabel", meint er gelassen und geht mit eiligen Schritten auf den Balkon zu. Mit einem kräftigen Ruck reißt er die Tür auf und zieht wenige Sekunden später seine Zigarettenschachtel hervor. Alexander hebt irritiert eine Augenbraue und verdreht kurz darauf die Augen, als er den Glimmstängel in Rickis Mund erblickt. Na ganz toll. Und das, wo er doch immer Kopfschmerzen von dem Rauch kriegt. "Is was?", fragt Ricki schnippisch und wirft seinem 'Bruder' einen säuerlichen Blick zu. Er ist jetzt in seinem Zimmer, die Koffer sind oben und der blonde Macker steht da und glotzt ihn an wie eine Ausgeburt der Hölle. "Pff", ist das letzte, was er von Alexander vernimmt, bevor dieser gereizt die Tür hinter sich zuknallt. Kopfschüttelnd wendet sich der schwarzhaarige Junge wieder seiner Kippe zu, welche diesen angenehmen Tabakgeruch verbreitet. Sein Augenpaar gleitet über den Balkon und dass in einer Ecke ein Klappstuhl steht verschafft diesen Leuten gleich einen winzigen Pluspunkt. *~*~*~*~* "Alex, nun beruhig dich doch erst einmal", ertönt die besorgte Stimme von Katja, welche damit anscheinend versucht, ihren aufgebrachten Sohn zu beruhigen. Eigentlich hat sie sich das einfacher vorgestellt. Immerhin hat sie ihren Sohnemann vor gut 3 Wochen darauf vorbereitet. Nun gut, dass dieser Ricki ein solches Original ist, konnte sie ja nicht wissen, aber trotz allem gehört er mit zur Familie. "Mum! Hast du dir diesen Freak mal angesehen? Da muss man nachts ja Schiss haben, dass der Kerl mit einem schwarzen Mantel ins Zimmer geflattert kommt und dir in den Hals beißt! Und nenn mich nicht Alex", ruft der blonde Junge aufgebracht und tritt in seiner Wut mit voller Kraft gegen die Wohnzimmertür, woraufhin er sich einen mahnenden Blick seiner Mutter einfängt. "Lass deinen Frust nicht am Haus aus. Und ich bin sicher, dass er sich nur ein wenig... eigenartig benimmt, weil er diese ganze Situation noch nicht so wirklich verarbeitet hat. Immerhin hat er seine Mutter verloren", versucht sie es nun auf die Mitleidstour, welche aber dieses Mal nicht bei ihrem Nachwuchs anschlägt. Dieser runzelt nur murrend die Stirn und lässt sich auf einen der Sessel plumpsen. Ganz klasse. Was kann denn bitteschön er dafür, dass die Mutter von diesem Kerl das Zeitliche gesegnet hat? Nichts! Und wer muss nun kürzer treten? Er! "Hör mal. An unserer Schule laufen auch ein paar von dieser Sorte rum. Die dröhnen sich den Schädel zu, gehen abends auf den Friedhof und halten dort Rituale ab! Wer weiß, was das für einer ist", fügt er mit beißendem Spott hinzu und verschränkt die Arme vor der Brust. Sollte seine Mutter ruhig weiter denken, dass jeder Mensch im Grunde gut ist, er weiß es schließlich besser. "Wahrscheinlich ist der Kerl auf Drogen... ritzt sich oder sonst was. So ne Typen gehören echt in die Geschlossene!", ruft er wütend aus und schlägt mit seiner Faust auf die Sessellehne. Dass seine Mutter ihn daraufhin entsetzt anstarrt interessiert ihn in diesem Falle herzlich wenig. Und überhaupt, was soll denn das alles? Da taucht von heute auf morgen so ein Grufti in seinem Haus auf und drängt sich in seine Familie mit hinein. Er wollte zwar immer Geschwister haben, aber doch nicht sowas! "Versuch doch bitte ein wenig Verständnis für ihn aufzubringen", versucht es Katja nochmals und sieht ihren Sohn daraufhin bekümmert an. Dieser schluckt hart und wendet seinen Blick ab. Wie er es doch hasste, wenn sie ihn mit diesem Glanz in den Augen ansieht. Schrecklich. "Ja, wie wäre es mit etwas Verständnis?", vernimmt er plötzlich eine ihm sehr unwohl bekannte Stimme. Gleichzeitig drehen sich Alexander und seine Mutter um und blicken in das grinsende Gesicht von Ricki, welcher mit seiner Zigarette im Mundwinkel an der Wohnzimmertür steht. Das laute Geschrei war schließlich bis in die obere Etage zu hören und neugierig wie Gott ihn schuf musste er natürlich gleich nachsehen was der Grund für das Gezeter war. Umso mehr freut es ihn, dass er der Grund für die Auseinandersetzung gewesen ist. "Ricki...", beginnt Katja, verstummt aber als sie die Kippe in seinem Mund erblickt. Sie faltet ihre Hände auf dem Schoß und seufzt leise auf. Anscheinend hat sie sich vorhin nicht klar genug ausgedrückt. "Ich möchte nicht, dass im Haus geraucht wird", ermahnt sie ihn in einem freundlichen Ton, woraufhin Ricki sie regelrecht mit seinen Blicken massakriert. Sein dunkelblaues Augenpaar verharrt einige Sekunden auf der jungen Frau, bevor er gleichgültig mit den Schultern zuckt und die Zigarette aus dem Mund nimmt. "Pardon", meint er in einem übertrieben entschuldigenden Ton und schmeißt den Glimmstängel auf den Parkettboden, wo er ihn schließlich austritt. Mit weit aufgerissenen Augen starrt Katja auf Rickis Fuß. "Wir rücksichtslos von mir", fügt Ricki ironisch hinzu, macht kehrt und begibt sich wieder zurück in seine Räume. Der Kettengürtel, der um seine Hüfte geschlungen ist, klappert laut, als er die Stufen hinaufläuft und wenig später die Tür geräuschvoll hinter sich ins Schloss schmeißt. "Ich will, dass der hier verschwindet", meint Alexander schließlich, in einem extrem beunruhigend ernsten Ton. Er will diesen Kerl nicht hier haben. So, wie er die Lage einschätzt wird dieser Ricki noch ziemlich viele Probleme machen. Stöhnend fährt er sich durch die Haare und steht von dem dunkelbraunen Sessel auf. "Ich bin bei Mark", sagt er beiläufig und verlässt das Wohnzimmer. Er muss auf der Stelle hier raus. Noch ein paar Minuten länger mit diesem Irren in seiner Nähe und er wird freiwillig das Land verlassen. "Du könntest Ricki doch mitnehmen... ihm die Umgebung zeigen. Und es tut ihm bestimmt gut, wenn er ein paar Leute kennen lernt", ruft Katja ihm nach, woraufhin Alexander wie zur Salzsäule erstarrt stehen bleibt. Er soll was tun?! Diesen Psychopathen mitnehmen? Mit zu seinem Freundeskreis? Aber nur über seine Leiche. Schließlich hat er einen guten Ruf zu verlieren. Wie würde es denn aussehen, wenn er mit Graf Dracula persönlich bei seinen Leuten auftauchen würde. Auf die Bitte seiner Mutter nicht reagierend schlüpft er in seine Turnschuhe, schnappt sich seinen Hausschlüssel und knallt die Tür hinter sich zu. Auch wenn er sich dafür später eine Predigt anhören darf, aber soweit wird er sich nicht erniedrigen. *~*~*~*~* Ricki beobachtet den blonden Jungen, wie er mit seinem Bike vom Grundstück fährt und hinter der nächsten Biegung verschwindet. Zufrieden mit sich und der Welt lässt er sich auf den Klappstuhl sinken und zieht mit seinen Lippen eine weitere Kippe aus der Schachtel. Seine Selbstmordpläne hat er vorerst in der hintersten Schublade seines Gedächtnisses verstaut. Immerhin hat er noch eine wichtige Mission vor sich. Sein Vater hat seine Mutter verlassen, sozusagen ihr Leben kaputt gemacht. Es war seine Schuld, dass seine Mutter ständig mit neuen Männern nach Hause gekommen ist. Sein Vater hat sein Leben kaputt gemacht und nun will er sich natürlich nicht den Spaß nehmen lassen, seins zu zerstören. Einen Anfang hat er bereits gemacht. Es ist nur ein Frage der Zeit, bis sie die Geduld verlieren. >Ich brauche keinen Vater.. keine Ersatzmutter... und vor allen Dingen keinen Bruder.< Genüsslich pustet er den Rauch in die stickige Luft und schwingt seine Beine über das Geländer des Balkons. Er weiß Mittel und Wege, sich unbeliebt zu machen. Er weiß wie man Menschen einschätzen muss... ihre Schwäche herausfinden kann um sie so fertig zu machen. Die Freunde seiner Mutter hat er schließlich auch immer erfolgreich vergraulen können. Ein kurzer Blick auf seiner Armbanduhr verrät ihm, dass es bereits halb 4 ist. In wenigen Stunden dürfte dann wohl sein Erzeuger die Szene betreten. Na, der wird sich wundern. Ein breites Grinsen ziert Rickis Gesicht, als er die Zigarette über das Geländer des Balkons schmeißt und mit eiligen Schritten zu seinem Koffer geht. Sein Vater wird den Schock seines Lebens bekommen, wenn er ihn in seinen 'Ausgehklamotten' zu sehen bekommt. Nach einigem Hin- und Herwühlen und nach dem Öffnen der anderen Koffer hält er schließlich gesuchte Objekte in den Händen. Oh ja, damit würde er garantiert einen schlechten Eindruck bei seinem Vater hinterlassen. Ein leises Lachen geht von ihm aus, als er den langen Lederrock vor sich in die Höhe hält, welcher an den Seiten mit silbernen Ringen zusammengehalten wird. Vermutlich wird sein Vater genau so drauf reagieren wie die Freunde seiner Mutter. Erst wird ihm die Kinnlade herunter fallen, dann wird er ihn mit weit aufgerissenen Augen betrachten und ihm am Ende einen abwertenden Blick zuwerfen. Provokation ist alles. Und das im höchst möglichen Ausmaß. "Welcome to my sick sad Reality", summt er leise vor sich hin und verlässt mit Klamotten beladen das Zimmer. Wonach er jetzt Ausschau halten muss ist das Badezimmer. Schließlich will er ja noch ein wenig Make Up auftragen. Sein Vater soll schließlich (k)einen Herzinfarkt kriegen, wenn er seinen Unfall von Sohn zu Gesicht bekommt. Ja... und Schluß. Zwar wieder recht kurz, aber zu längeren Kapis reicht es bei mir nicht. *hust* Hoffe mal es hat euch gefallen und ich warte dann mal auf Kommis. o.o By Klein Dilly ("^^) Kapitel 3: Alles eine Frage der Ansicht --------------------------------------- Tadaaaaa. >^.^< Ja, da bin ich wieder mit Kapitel 3. *grinz* Leute, also ehrlich ich hab mir echt nen Keks gefreut, dass so viele Kommis zum letzten Teil gekommen sind. *vor-rührung-heult* ;___; Bin wirklich über alle Maßen happy, dass meine 1. Original-Story so gut aufgenommen wird. *alle-abknuddelz* Also danke für die Kommentare zu letzten Teil. Und noch ein Extradank an Khana fürs Beta-lesen. ^_~ Haste fein gemacht. *flausch* Ja, da ich schon mehrmals gefragt wurde (sei es in einem Kommi oder per ENS) warum ich nicht in der klassischen Romanform schreibe (also in der Vergangeheit) kann ich dazu nur sagen, dass es einfach mein Stil ist im Präsens zu schreiben. Es mag anfangs zwar gewöhnungsbedürftig sein, aber nach und nach wird das schon. ^^" So und nun viel Spaß beim Lesen. Kapitel 3: Alles eine Frage der Ansicht Summend steht Ricki vor dem riesigen Badezimmerspiegel und zieht sich vorsichtig den Lidstrich nach. Seine eh schon blasse Haut ist nun mit weißem Puder abgedeckt, wodurch er wie eine wandelnde Wasserleiche aussieht. Unterstrichen wird das Ganze von schwarzer Wimpertusche und schwarzer Schminke, welche er großzügig um die Augenpartien verteilt hat. Seine Lippen sind ebenfalls weiß, zumindest bis jetzt, da er nun mit einem schwarzen Lippenstift etwas 'Farbe' auf seinen schmalen Mund bringt. Ein breites Grinsen ziert sein Gesicht, als er sein Spiegelbild betrachtet. Der schwarze Rock steht ihm einfach zu gut. Durch seine 10-Meter-Absatzstiefel wirkt er gleich viel größer, aber auch sehr viel dünner. Ein Hauch von Nichts verbirgt seinen Oberköper. Meli würde ihn wahrscheinlich fragen, ob er vor habe Angeln zu gehen, denn das schwarze Netztop zeigt mehr als es verbirgt. Zufrieden dreinblickend dreht er sich noch einmal vor dem Spiegel hin und her und zupft noch einige Haarsträhnen gerade. Sein silberner Ring, welchen er sich vor knapp 2 Jahren durch die linke Brustwarze hat stechen lassen, blitzt verräterisch unter dem dünnen Stofffetzen hervor. Selbst wenn sein Vater dadurch keinen Herzinfarkt bekommen sollte... seine schrille Ersatzmutter, auch bekannt als Katja wird auf jeden Fall nach seinem Anblick eine Therapie brauchen. So wie er diese Person einschätzt, betrachtet sie sich und ihre gesamte Umgebung durch eine rosarote Brille. Eine tiefe Stimme reißt ihn plötzlich aus seinen Gedanken und er wirft einen irritierten Blick auf die Standuhr. Es ist bereits 17.15 Uhr und im unteren Bereich des Hauses sind Stimmen zu vernehmen. Ricki atmet einmal tief durch und drückt leise die Türklinke hinunter. Eine tiefe Männerstimme beschwert sich gerade über diese drückende Hitze, und so wie es sich anhört, scheint diese Stimme seinem Vater zu gehören. Ein leicht mulmiges Gefühl breitet sich in seiner Magengegend aus. Seine Beine fühlen sich plötzlich so schwer an und sein Puls hämmert in schnellem Takt gegen seinen Brustkorb. Anscheinend ist es doch nicht so einfach, wie er sich das vorgestellt hatte. Er wird gleich den Menschen sehen, der ihn und seine Mutter damals im Stich gelassen hat. Er wird das Gesicht des Menschen sehen, von welchem er, wie seine Mutter immer sagte, einige Gesichtszüge geerbt hat. Ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken als er sich vorstellt, wie es ist, von nun an in den Spiegel zu blicken und in das Gesicht des Menschen zu sehen, welchen man mehr als alles andere auf der Welt hasst. >Ganz ruhig, Ricki. Lass dich bloß nicht verunsichern.< In Gedanken geht der schwarzhaarige Junge nochmals seinen Plan durch. Unter sich hört er wieder Katjas ohrenbetäubendes Gekreische und nervtötendes Geplapper. Innerlich laut aufstöhnend umklammert Ricki mit einer Hand das Treppengeländer und macht sich für seinen Auftritt bereit. Leises Gemurmel dringt an sein Ohr und wenig später vernimmt er wieder dieses ätzende Geklapper der Pumps. Eines weiß er jetzt schon. Wenn diese Person sich nicht bald ein paar leise Fußwärmer zulegt, dann wird in diesem Hause bald etwas sehr, sehr Unschönes passieren. Warum ihm ausgerechnet jetzt die damalige Bücherverbrennung in den Sinn kommt, kann er sich selbst nicht erklären... Aber der Gedanke, diese blondgelockte Vogelscheuche mitsamt ihrer Klackerschuhe auf einen Haufen zu schmeißen und anzuzünden, erscheint ihm von Sekunde zu Sekunde verlockender. >Memo an mich. Einleiten der Hexenverbrennung.< Inzwischen ist es unten still geworden. Behutsam setzt Ricki einen Fuß auf die Treppe, als er wieder die Stimme der jungen Frau hört. "Ricki... würdest du bitte herunter kommen?", ruft sie leicht nervös nach oben. Lautes Poltern ist auf der Treppe zu vernehmen, als Ricki seinen zentnerschweren Schuh auf der obersten Stuf absetzt. Nun gut, vielleicht hat er doch etwas zu dick aufgetragen, aber der Zweck heiligt ja angeblich die Mittel. Er schließt noch mal für einen kurzen Moment die Augen und holt einmal tief Luft. Langsam bildet sich ein gleichgültiger Ausdruck auf seinem Gesicht und als er die Augen wieder öffnet, blicken diese trüb und emotionslos auf die Stufen nieder. Dieser Mensch dort unten soll sich bloß nicht einbilden, dass er freudenstrahlend die Treppe herunter gelaufen kommt, ihm lachend um den Hals fällt und sich nen Keks freut, weil er endlich seinen Vater zu Gesicht bekommt. Nein, für ihn ist dieser Mann dort unten nur sein Erzeuger. Sein biologischer Vater, aber mehr auch nicht. Mit schnellen Schritten trampelt er die Treppe hinunter und springt über die letzten beiden Stufen hinweg. Mit einem lauten Knall landet er auf den weißen Fliesen und das entsetzte Keuchen, welches von Katja ausgeht ist regelrecht Balsam für seine Seele. Die Silberketten um seiner Hüfte klappern leise, als er sich desinteressiert gegen das Treppengeländer lehnt und seinem Gegenüber in die Augen blickt. Für einige Sekunden setzt sein Herzschlag aus, als er in das freundlich lächelnde Gesicht des schwarzhaarigen Mannes blickt. Er hat ja mit allem gerechnet, mit Beschimpfungen, Ekel in seinen Augen, Schock oder sogar ignoriert zu werden. Aber dass dieser Mann ihn tatsächlich anlächelt, als wäre er der nette Junge von Nebenan, bringt sein komplettes Konzept aus dem Gleichgewicht. Irgend etwas stinkt hier gewaltig und es ist garantiert nicht dieses aufdringliche Parfüm von Miss. 'Ich-bin-ja-so-blond-und-naiv'. Irritiert betrachtet Ricki diesen fremden Menschen und leichte Panik spiegelt sich in seinen Augen wieder. "Nun, ich kann mir vorstellen, dass du nicht sehr erfreut darüber bist, mich zu sehen und ich bezweifle auch, dass du großen Wert darauf legst dich mit mir zu unterhalten aber eines kann ich dir versichern. Ich freue mich wirklich, dass du hier bist", meint sein Gegenüber plötzlich und rückt seine Brille zurecht. Ricki hebt skeptisch eine Augenbraue und lacht in Gedanken laut auf. Na, das kann ja was werden. Wo ist er denn da rangeraten? Der Alte tickt doch nicht mehr normal. Natürlich ist er nicht scharf darauf gewesen, ihn zu sehen und ja, er will sich auch nicht mit diesem Menschen unterhalten, aber wenn dieser Kerl allen ernstes annimmt, dass Ricki ihm dieses Geschwafel von wegen ich freue mich dich hier zuhaben abkauft, dann hat er sich aber gewaltig geschnitten. Ein verächtliches Schnauben geht von dem Jugendlichen aus und er wendet frustriert seinen Blick ab. Das war nun ganz und gar nicht das, womit er gerechnet hat. Nun muss er sich anscheinend doch etwas anderes einfallen lassen. Katja räuspert sich leise und trippelt zögernd in Richtung Küche. "Ich mache uns was zu trinken", meint sie gespielt fröhlich und verschwindet um die nächsten Ecke. Gott dankend, dass er dieses nervende Etwas von ihm fernhält, verschränkt Ricki die Arme vor der Brust und wippt sacht von einem Fuß auf den anderen. "Vielleicht sollten wir erst einmal ins Wohnzimmer gehen. Ich habe einige Fragen an dich", fährt der schwarzhaarige Mann gelassen fort und macht sich mit einem abartig freundlichen Gesichtsausdruck auf in Richtung Wohnzimmer. Verdattert starrt Ricki seinem Vater nach. Hat er ne Mittelohentzündung? War Katjas Gekreische doch zu viel für sein Trommelfell, oder hat dieser Kerl da gerade gesagt, dass er ihn einiges fragen möchte, quasi mit ihm ein Gespräch anfangen will?! >Sind denn in diesem Schuppen alle bekloppt?!< Stöhnend trottet Ricki hinter seinem älteren Ebenbild her und schlurft absichtlich laut mit den Schuhen auf dem Boden. Dass zudem auch noch schwarze Striemen auf den weißen Fliesen zurückbleiben, da seine Schuhsohlen so dunkel sind steigert seine Laune gleich um einige Level. Dann kann sich dieses Weib wenigstens mal nützlich machen und zeigen, dass sie auch noch für was anderes zu gebrauchen ist, außer blöde rumzusülzen und dämlich vor sich hinzulächeln. Schweigend lässt er sich auf einem der Sessel nieder und kreuzt abwehrend die Arme vor der Brust. Eines steht jedenfalls fest: SAGEN wird ER diesem Kerl NICHTS! Sein Gegenüber macht es sich auf dem riesigen Sofa bequem und mustert seinen Sohn aufmerksam. Wenn Ricki es nicht besser wüsste, dann würde er denken, dass er hier in einem Behandlungszimmer dieser Seelenklempner sitzt, die denken, dass sie alles über einen wissen, wenn sie ihn nur lange genug anstarren. *~*~*~*~* Genervt betrachtet er die bunten Kugeln, wie sie über den riesigen, grünen Tisch kullern und ab und zu in einem der Löcher verschwinden. Billard... ein Spiel welches ihn eigentlich immer gut von allem ablenken konnte. Nur heute nicht. Missmutig tritt er mit seinem Fuß gegen eines der Tischbeine und fängt sich daraufhin einen fragenden Blick von Mark ein, welcher bis eben noch grinsend an den Rand der Platte gelehnt stand. Fluchend knallt Alexander seinen Queue auf die Platte und lässt sich verstimmt auf das schon recht lädierte Sofa fallen. Sein Kopf raucht regelecht vor Wut, da hilft auch das kühle Kellerzimmer von Mark nichts. Sein bester Freund sieht ihn ein wenig stutzig an, bevor er schulternzuckend seinen Queue beiseite legt und es sich auf seinem Sitzsack bequem macht. Sein graues Augenpaar wandert über das maulende Etwas und in seinen Mundwinkeln zuckt es verräterisch. "Also... was geht dir gegen den Strich?", fragt er gerade heraus und fängt sich einen wütenden Blick von Alexander ein, welcher nun murrend eines der Löcher im Bezug erweitert. Na ganz toll. Seit Wochen redet er von nichts anderem mehr und dieser gehirnamputierte Schwachkopf hat tatsächlich die Dreistigkeit ihn zu fragen was ihn nervt? "Wenn du mal im Wörterbuch unter Arschloch nachschlägst, weiß du ja, was ich eben von dir denke", faucht der Blonde verärgert und angelt sich eine Dose Cola aus dem mit Eiswürfeln gefüllten Eimer. Mark lacht laut auf und schüttelt nur entschuldigend den Kopf. "Ok. Ich werde es bei Gelegenheit mal nachschlagen... aber nun mal zu deinem verlorenen Brüderchen. Wie ist der denn so?", fragt der braunhaarige Junge interessiert, zuckt aber leicht zusammen, als er in das lodernde grüne Augenpaar von Alexander blickt. Oh ja, wenn Blicke töten könnten... "Frag. Nicht", gibt er gepresst zurück und hat alle Mühe, seinen wachsenden Wutschrei zu unterdrücken. Er ist ja sonst nicht gerade einer von der Sorte, die einen Menschen sofort nach dem Äußeren abstempeln, aber bei diesem Objekt macht sogar er eine Ausnahme. "Schön... beschreib ihn mal in drei Worten", meint Mark schließlich und rutscht ein wenig auf seinem Sitzsack hin und her. Dass sich der blonde Junge ständig jedes Wort einzeln aus der Nase lutschen lassen muss nervt allmählich. "Schwarz! Gestört! Und einfach nur zum Abgewöhnen!", ruft Alexander wütend aus und schlägt mit seiner Faust auf die schon leicht verdreckte Sofalehne. Mark betrachtet sein Gegenüber amüsiert und grinst breit. "Und dann hast du dieses Prachtexemplar nicht mitgebracht?", fragt er anschließend vorwurfsvoll, lässt sich langsam, aber übertrieben gespielt auf den Boden gleiten und sieht den Blonden mit großen Augen an. Dieser muss trotz seiner äußerst bescheidenen Laune leicht grinsen und schüttelt wenig später nur verneinend den Kopf. So erniedrigen lassen muss er sich ja nicht. Eher würde er Sonntag nackig durch die Kirche laufen anstatt dieses Bruderexemplar seinen Freunden zu präsentieren. "Wenn du willst, dass dir dieser Psychopath das Haus abfackelt, dann sag nächstes Mal bescheid. Kann ihn dann ja gerne mitbringen", gibt Alexander ironisch zurück und betrachtet das am Boden liegende Subjekt namens Mark, welcher sich anscheinend immer noch über irgendetwas prächtig zu amüsieren scheint. "Naja, eigentlich passt es doch. Dein Vater hat dadurch doch eh gleich nen neuen Patienten gewonnen. Vielleicht kann er deinen Bruder ja auch umerziehen", meint Mark plötzlich und hat wenig später eines der Sofakissen im Gesicht. "Man, du laberst echt nur Müll. Als wenn Dad nichts besseres zu tun hat als diesen Freak in Therapie zu nehmen." Stöhnend streicht sich der blonde Junge durch die Haare, wodurch ihm sogleich einige Strähnen ins Gesicht fallen. Und so was nennt sich nun Haarfestiger. Blödes Billigzeug. "Also, du machst mich richtig neugierig. Kannst ihn ja am Freitag mit hierher bringen. Ich glaube, den wollen alle mal kennen lernen." Das neugierige Glitzern in Marks Augen und dessen dackelähnlicher Blick bringen Alexander nahezu um den Verstand. Nein, nicht nur das seine Mutter es immer wieder schafft ihn durch ihre Blicke weich zu kochen, nun fängt sein bester Freund auch schon damit an. Grausame Welt. "Nützt wohl nichts, wenn ich ablehne", gibt Alexander seufzend zurück und leert seine Coladose in einem Zug. Das hat er jetzt gebraucht. Ein schöner Zuckerschock und die Welt sieht gleich viel besser aus. "Eben. Zumal kannst du den ohnehin nicht lange versteckt halten. So groß ist unser Dorf auch wieder nicht", fügt Mark zufrieden hinzu. Na, das dürfte dann wohl eine sehr interessante Party werden. Ja und des wars wieder. *hust* Wieder nicht sonderlich lang, aber so bin ich halt. *g* Ich weiß nicht ob das klar genug rübergekommen ist, aber der Vater von Alex und Ricki ist Seelenklempner. ^^" Kommis sind jeder Zeit gerne gesehen, also ran an die Tasten. ^^ By Klein Dilly ("^^) Kapitel 4: Home sweet home? --------------------------- *snief* Ihr macht mich wirklich glücklich Leute. ;___; Freu mir jedes Mal ne halbe Keksschachtel, wenn ich sehe, dass so viele Interesse an dieser Story haben. ^^ Also daher ein ganz großes Danke an euch für die vielen, lieben Kommis. >^.^< Und hier wieder ein extra Dankeschön an Khana die für mich beta gelesen hat. *pat-pat* Guckt mal bei ihrer Story 'Life is colorful' vorbei, die ist echt gut. ^_~ So... mehr hab ich erst einmal nicht zu sagen, also viel Spass beim lesen. Kapitel 4: Home sweet home? Entsetzt betrachtet Ricki sein Gegenüber. Was bitte schön soll das heißen, dass dieser Mensch nicht gewusst hatte, dass er einen Sohn hat?! Leichte Übelkeit breitet sich in seinem Magen aus und er muss erst einmal tief Luft holen um diesen Schock zu verdauen. Seine Mutter soll ihn belogen haben? Das kann nicht sein. Ruhig betrachtet der ältere Mann den Jungendlichen, dessen Mimik sich in wenigen Sekunden drastisch verändert hat. Wahrscheinlich war es doch nicht so klug gewesen, mit der Tür ins Haus zu fallen, aber schließlich ist er ja selbst davon ausgegangen, dass Susanne ihren Sohn bezüglich seines Vaters aufgeklärt hat. "Lügner...", flüstert Ricki leise und ballt die Fäuste. Langsam beginnt der Zorn in ihm zu brodeln. Eine Welle aus Wut, Verzweiflung und Hass bricht über ihm zusammen und ertränkt ihn Stück für Stück. "Ich weiß, dass es schwer ist zu verstehen... Aber ich versichere dir, hätte ich gewusst, dass ich einen Sohn habe, dann hätte ich mich um dich gekümmert. Ich ahnte doch nicht, dass-" Die letzten Worte gehen unter Rickis wütendem Aufschrei verloren. Wie besessen springt der schwarzhaarige Junge von dem Sessel auf, das Gesicht wutverzerrt und mit einem leichten wässrigen Glanz in den Augen. "Hör auf so einen Scheiß zu labern! Du hast doch überhaupt keine Ahnung wie ich mich fühle!", schreit Ricki aufgebracht auf und stürmt aus dem Wohnzimmer. Das er dabei Katja mit ihrem Tablett über den Haufen rennt und diese verschreckt alles fallen lässt, nimmt er nur am Rande wahr. Lautes Poltern ist auf der Treppe zu hören und wenig später schlägt er die Tür laut hinter sich zu. Verstört betrachtet die blonde Frau die Scherben zu ihren Füßen und die Spritzer Eiskaffe an der cremefarbenen Tapete. Seufzend streicht sie sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht und betritt schweigend das Wohnzimmer. Auf dem Sofa sitzt ihr Lebensgefährte und massiert sich die Schläfen. "Er wusste es nicht", meint er ruhig und blickt seine Frau an, welche besorgt zu ihm hinüber geht und sich neben ihm auf dem Sofa niederlässt. "Und nun?", fragt sie leise und sieht ihren Mann mit großen Augen an. Das soviel Krach und Unruhe im Haus herrscht, ist sie nicht gewöhnt. Normalerweise ist ihr Familienleben immer sehr ruhig und ausgeglichen gewesen, aber in den letzten Stunden... "Er muss es erst einmal verarbeiten. In diesem Alter ist es besser, wenn man die jungen Leute zufrieden lässt. Wenn er reden will, dann wird er von selbst kommen", entgegnet er wissend und seufzt resigniert. Das ihr erstes Aufeinandertreffen nicht gerade reibungslos vonstatten geht, hat er schon von Anfang an gewusst. In diesem Falle ist es wirklich das Beste, den Jungen erst einmal alleine zu lassen bis er sich abreagiert hat. *~*~*~*~* Mit zitternden Fingern kramt er nach seinem Feuerzeug und zündet sich eine weitere Zigarette an. Sein Puls rast regelrecht und sein Herz hämmert in doppelter Geschwindigkeit gegen seinen Brustkorb. Schwer atmend pustet er den Rauch aus der Nase und lehnt sich gegen das Geländer des Balkons. Das kann doch alles nicht wahr sein. Was hat er denn verbrochen, dass dieser Kerl sein gesamtes Bild seiner Mutter über den Haufen wirft? Er stellt sie regelrecht als Lügnerin hin, als eine eifersüchtige Frau, die es nicht verkraftet hat, dass sie nur ein Seitensprung gewesen ist und nun ihr eigenes Kind mit Lügen überhäuft hat, damit es seinen Vater hasst, der nicht einmal gewusst hat, dass er überhaupt Vater ist. In seinem Kopf beginnt es sich langsam zu drehen und nach und nach bereut er es, dass er nicht doch etwas von Patricks Spezialgras mitgenommen hat. Die Gedanken an seinen ständig zugekifften Kumpel lassen ihn leicht schmunzeln. Patty hat sich bei Stress immer sosehr den Schädel zugedröhnt, dass er später nichts mehr um sich herum wahr genommen hat. Er selbst hat das immer nur belächelt. Schließlich hat Ricki nie etwas von diesem Zeug geraucht, aber jetzt, genau in diesem Augenblick würde er sein letztes Hemd für einen Beutel dieses Gehirnvernebelers geben. Allmählich beginnt sich sein Körper zu beruhigen. Anscheinend genügt ihm das gute, alte Nikotin doch noch. Langsam rutscht er am Geländer herunter und bleibt mit trüben Blick auf dem Betonboden sitzen. Stöhnend legt er den Kopf schief und betrachtet die ausgetretenen Zigarettenstummel auf dem Boden. Und nun? Was soll er jetzt machen? Soll er diesem Mann dort unten tatsächlich glauben, dass seine Mutter ihn belogen, ihm den Hass nur eingeredet hat? Soll er jetzt einfach runter gehen und versuchen sich in dieser Familie einzuleben, sich quasi anzupassen? >Man ist mir schlecht.< Kraftlos und sichtlich erschöpft, drückt Ricki seinen Glimmstängel auf dem Boden aus und richtet sich vorsichtig auf. Er klopft noch einmal seinen Rock sauber und geht in Richtung Tür. Was er jetzt braucht ist eine eiskalte Dusche, bevor sein Kopf unter dem Druck zerplatzt. Langsam schließt er die Badezimmertür hinter sich und betrachtet die große Dusche, in welcher gut 3 Leute Platz hätten. Mit den Gedanken weit weg, streift er sich seine Klamotten ab und entfernt mit einem Wattebausch die schwarze Farbe von den Augen. Dass diese ihm beim Duschen noch in die Augen läuft muss er ja nicht auch noch herausfordern. Schließlich war dieser Tag schon beschissen genug, da kann er auf unnötiges Augenbrennen gut verzichten. Mit einem Ruck zieht er die durchsichtigen Duschtüren zu und dreht den Wasserhahn an. *~*~*~*~* Um kurz nach 6 hat sich Alexander von Mark verabschiedet und stellt nun sein Bike in der Garage ab. Ein kurzer Blick auf seine Uhr sagt ihm, dass es bereits nach halb sieben ist und seine Mutter ihm mal wieder einen Vortrag von wegen, um 6 Uhr gibt es Abendessen und da hat die Familie gefälligst vollzählig zu sein, hält. Sich innerlich auf eine Predigt vorbereitend, steckt Alexander den Schlüssel ins Türschloss und drückt leise die Klinke hinunter. Irritiert bleibt er ihm Hausflur stehen und sieht sich um. Hat ihn tatsächlich niemand gehört, oder ist das nur die Ruhe vor dem Sturm. Mit einem Kick verfrachtet er seine Turnschuhe auf eine der Schuhablagen und geht mit vorsichtigen Schritten in Richtung Küche. Verwundert muss er feststellen, dass kein Essen auf dem Tisch steht. Entweder haben sie ohne ihn angefangen und lassen ihn zu Strafe hungern oder aber seine Mutter wird ihren Pflichten tatsächlich untreu. "Mum?", ruft er vorsichtig und kurz darauf wird die Übergangstür von der Küche zur Terrasse geöffnet und seine Mutter lächelt ihn entschuldigend an. "Du bist schon zurück?", fragt sie gedanklich offensichtlich nicht ganz anwesend und mustert ihren Sprössling, welcher verdattert in der Küchentür steht und sich wirklich den in ihm aufkeimenden Spruch bezüglich des Abendessens verkneifen muss. "Ja... ich bin dann... oben", meint er schließlich und wirft noch einen kurzen Blick auf seine Mutter, welche nur verständnisvoll nickt und die Tür hinter sich schließt. Perplex tapst er hinüber zur Treppe und schüttelt schließlich nur ungläubig den Kopf. Dass er auf seine alten Tage noch einmal erlebt, wie seine Mutter das Abendessen vergisst, ist wirklich erstaunlich. Schwermütig schleppt er sich die Stufen hinauf und kaum fällt sein Blick auf die halb offene Tür seines neuen Halbbruders verdunkelt sich sein Blick. Wahrscheinlich hat dieser Irre seine Eltern irgendwo vergraben und das dort unten war nur ein Klon seiner Mutter. Mit einem letzten missbilligenden Blick auf die Pforte zur Hölle dreht er sich auf dem Absatz um und marschiert in Richtung Badezimmer. Bei dieser Hitze in Rekordtempo einmal quer durchs Dorf zu radeln bringt einen doch mehr ins Schwitzen als gedacht. Innerlich die Augen verdrehend, als er lautes Wasserrauschen vernimmt und die schwarzen Klamotten über der Ablage hängen sieht, schmeißt Alexander die Tür hinter sich zu und blickt gefrustet auf die besetzte Dusche. Na ganz klasse. Anscheinend muss er mit seinem kleinen Hausfreak mal einen Badezimmerbenutzungsplan aufstellen. Murrend tritt er an eine der Duschtüren heran und klopft mit dem Zeigerfingerknochen dagegen. Wenige Sekunden später wird das Wasser im Innern abgedreht und ohne jegliche Vorwarnung reißt ein ziemlich nasser, und leicht zitternder Ricki die Kabinentür auf. Der blonde Junge blickt ihn ein wenig bedröppelt an, als er die Gänsehaut auf dessen Armen erblickt. Ja wie doof kann denn ein Mensch sein, eiskalt zu duschen obwohl er bereits eine Gänsehaut hat? Die Arme vor der Brust verschränkend und einem türsteherähnlichen Blick der aussagt 'Ey-mach-das-du-da-raus-kommst' baut sich Alexander vor der halb offenen Dusche auf und versucht dabei nicht zu tief an diesem Zottelkopf hinabzublicken. Schließlich braucht er seine Augen noch ein paar Jahre länger. "Besetzt", zischt Ricki und knallt die Tür wieder zu. Kurz darauf ist wieder Wasserrauschen zu vernehmen und Alexander steht vollkommen überrumpelt davor, mit einem Ausdruck als hätte man ihn gerade ohne Narkose kastriert. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein. Was bildet sich dieser Typ überhaupt ein, so mit ihm umzugehen? Schließlich ist er derjenige, der seit Jahren zu regelmäßigen Uhrzeiten die Dusche benutzt und nun markiert gerade ein anderer sein Revier. Aber so nicht! Sichtlich angepisst reißt Alexander die Tür auf und holt schon Luft zum loszetern, als ihm Ricki, charmant wie er eben ist, eben mal den Duschkopf entgegen hält, welcher dem blonden Sunnyboy eine kalte Ladung Wasser zukommen lässt. Mit einem spitzen Aufschrei macht Alexander einen Sprung rückwärts, stößt sich dabei auch noch schmerzlich den Ellbogen an einem Schrank und steht dann zitternd und klatschnass in der Mitte des Badezimmers. "Gemüt wieder abgekühlt?", fragt Ricki und kann sich ein schelmisches Grinsen dabei nicht verkneifen. Da hat er doch tatsächlich eine Möglichkeit gefunden, wie er seinen Frust abreagieren kann. Wozu hat er denn jetzt schließlich einen Halbbruder, wenn er diesen nicht einmal ein bisschen schikanieren kann? Der entsetzte Gesichtsausdruck des Opfers trägt dann den Rest dazu bei seine Laune wieder zu steigern. Wenig später bricht er in lautes Gelächter aus und lehnt sich amüsiert gegen die offene Tür der Dusche. Alexanders linkes Auge zuckt leicht und er dreht sich schweigend um. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, greift er nach Rickis Klamotten, rafft diese zusammen und begibt sich in Richtung Tür. Ricki, nun endlich fertig mit Lachen, sieht seinen Lieblingsklamotten starr hinterher, bevor Leben in seinen Körper kommt und er, nackt wie Gott ihn schuf, aus der Dusche springt und hinter seinem 'Bruder' herhetzt, welcher bereits die Treppe hinunter läuft. "Ich warne dich! Ein Loch in meinem Rock und ich sarg dich ein!", schreit Ricki säuerlich und hinterlässt bei seiner Verfolgungsjagd im ganzen Haus nasse Spuren, welche später bestimmt schöne Wasserflecken abgeben werden, oder dazu führen, dass ein unschuldiges Wesen darauf ausrutscht und sich das Genick bricht. Nach einer kurzen Hetzjagd im Wohnzimmer läuft Alexander grinsend auf die Küche zu, reißt gewaltsam die Übergangstür auf und begibt sich auf die Terrasse. Dort sitzen seine Mutter, sein Vater und ein älteres Ehepaar aus der Nachbarschaft und spielen Karten. Neugierig blicken die Vier auf und Alexander versteckt sich hinter dem Stuhl seines Vaters, als auch schon Ricki, immer noch im Adamskostüm, auf die Terrasse jumpt und sich verstimmt umblickt. Die Augen der vier Erwachsenen werden groß und Katja steht bereits kurz vor einem Ohnmachtsanfall, als Alexander grinsend mit dem Rock wedelt und sich über die Gratis-Peep-Show seines Bruders ziemlich gut amüsiert. Damit wären sie wohl fürs erste quitt. Fluchend hält Ricki eine Hand vor seine Blößen und tapst mit hochrotem Kopf auf die blonde Nervensäge zu, welche ihn dreckig angrinst. "Kleinkind", bringt Ricki gepresst hervor, woraufhin Alexander nur höhnisch eine Augenbraue hebt. "Exhibitionist", entgegnet dieser daraufhin und schmeißt dem schwarzhaarigen Jungen den Rock zu. Dieser wickelt ihn sich verärgert und beschämt um die Hüften und geht leise schimpfend zurück ins Haus. Das er dabei sandige Fußtapsen auf den Fliesen hinterlässt stört ihn nicht im geringsten. Kaum ist der schwarzhaarige Tropf außer Sichtweite, wendet sich Alexanders Vater zu seinem Sprössling um. Ein leichtes Schmunzeln umspielt seine Lippen und er schüttelt nur lächelnd den Kopf. "Und ich dachte, du wirst langsam erwachsen Alex", meint er gespielt enttäuscht und streicht sich über den Bart. Der blonde Junge zuckt nur mit den Schultern und verschränkt die Arme hinter dem Rücken. "Alles muss ich mir von dem ja nicht gefallen lassen." Mit diesen Worten begibt er sich wieder in die Küche und überhört absichtlich die besorgte Stimme seine Mutter, dass er doch nicht mit nassen Klamotten herumlaufen soll. *~*~*~*~* Beschämt schließt Ricki seine Zimmertür hinter sich und starrt mit geröteten Wangen auf seine Kleider. Na ganz toll. Das er sich so blamieren kann, hat er ja nicht gedacht. So peinlich wie diese Aktion war im bis jetzt noch nichts. Und dieser blonde Bastard lacht auch noch darüber. Eigentlich wollte ja er derjenige welche sein, der diesen Schönling terrorisiert, und nun? Jetzt lässt er sich selbst ins Boxhorn jagen. Besser kann es wirklich nicht mehr werden. In Gedanken vor sich hinfluchend, legt er seine Sachen ordentlich zusammen und schlüpft in eine dunkelblaue Shorts. Dieser Tag war wirklich ein regelrechter Tiefpunkt in seinem Leben. Aber wie sagt Patrick immer: Schlimmer geht's immer. Anscheinend behält sein Freund damit sogar recht, denn wenige Sekunden später wird seine Tür geöffnet und ein bestimmendes "Ich nehm dich Freitag mit zu einer Party. Meine Freunde wollen dich mal sehen" dringt an sein Ohr, bevor die Tür wieder ins Schloss fällt. Augenzuckend sitzt Ricki auf seinem Sofa und starrt angewidert auf die Stelle, an welcher gerade noch ein blonder Haarschopf zu sehen war. Noch mehr von dieser Sorte? Das wird er garantiert nicht ohne geistige Schäden überleben. >Wann fährt der nächste Bus zur Klinik?< Und Schluß! Bis hierher und nicht weiter. Mal wieder recht kurz, aber naja. In der Kürze liegt die Würze. >___> Hoffe mal, dass euch mein grausiger Humor nicht abgeschreckt hat und dass euch der Teil gefallen hat. Ich warte dann mal auf Kommis. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 5: Sommer, Sonne, Mücken & mehr --------------------------------------- Taadaaaaa. *reinkullert* Da bin ich wieder mit dem nächsten Kapi. *g* Man Leute, wenn man so viele Kommis kriegt, dann ist das echt 'n Ansporn für ne faule Socke wie mich. ^^" Also vielen dank für die lieben Kommis. *alle-abwuselz* So, ich sage gleich, das Kapi ist wieder nicht sehr lang, aber ich dachte lieber regelmäßig ein kurzes, als nach nem Monat ein langes. o.o Tja... dieses mal ohne Beta lesen, da Khana nen fiesen Virus hat. *grummel* Also nicht auf die Fehler achten... wer welche findet, der darf sie behalten. ^^ So und nun viel Spaß beim Lesen. Kapitel 5: Sommer, Sonne, Mücken & mehr Grummelnd liegt er auf seinem Bett, die Decke bis ans andere Ende des Zimmers gekickt, weil dieses flauschig, weiche Fusselding ihn wahrscheinlich in der Nacht den letzten Atem nehmen wird und er nicht scharf darauf ist an einem überdimensionalen, sonnenblumengelben Riesenfussel zu krepieren. Stöhnend schiebt Ricki sein eh schon kurzes Shirt noch weiter hoch und wälzt sich unruhig auf der Matratze hin und her. In seinen Ohren stecken immer noch die Enden seiner Kopfhörer, welche in ziemlich lauten Tönen ein Lied von Rammstein wiedergeben. Bei dem Titel des Liedes, welches übrigens 'Mutter' heißt, schleicht sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht und er summt leise vor sich hin. Warum ihm ausgerechnet jetzt die blonde Schreckensfrau mit Namen Katja ins Gedächtnis kommt, kann er sich selbst nicht erklären, aber die Textzeile von eben sollte er sich wirklich merken. Wer weiß, vielleicht schafft er es ja auch diese nervige Ersatzmutter in einem Fluss zu versenken... aber wo kriegt er in diesem Kaffdorf mal auf die Schnelle einen Fluss her? Wenn man(n) schon einmal eine größere Wasseransammlung benötigt ist keine da. Na ganz toll. Frustriert schaltet er seinen Discman aus, rollt die langen Kabel der Kopfhörer zusammen und verfrachtet alles auf seinen Nachttisch. Ein kurzer Blick auf seine Funkuhr, welche ein blaues Licht in die Dunkelheit des Raumes wirft, sagt ihm, dass es bereits halb 1 durch ist und er immer noch nicht schlafen kann. Hat er schon einmal erwähnt, dass er den Sommer nicht ausstehen kann? Diese unerträgliche Hitze die einen unmenschlich schwitzen lässt, dazu noch diese stickige Luft die einem das Atmen schwer macht und die ganzen Spinner, die denken, dass sie, nur weil Sommer ist mit quietschpink- oder orangefarbigen Klamotten durch die Gegend latschen müssen um seine Augen noch mehr zu strapazieren. Hinzu kommt noch, dass er nach seinem äußerst freizügigen Auftritt ein extremes Trauma erlitten hat, da er vom Balkon aus, einen zu guten Blick auf die Nachbarn werfen konnte, und sich nun ein Bild von einem Frührentner mit einer viel zu kurzen und vor allem engen Badehose, mit einem Wasserschlauch in der Hand der leichte Tropfen auf seinen Bierbauch hinterließ und die lange Brustbehaarung, welche er schon gut zu kleinen Zöpfen hätte flechten können, in sein Gedächtnis eingebrannt hat. >Igitt.< Ricki schüttelt sich leicht, als sich dieser Anblick zu lebhaft vor seinem 'Inneren Auge' ausbreitet. Na wäääh. Sowas sollte echt verboten werden. Also um es kurz zu fassen, kann er den Sommer aus folgenden Gründen nicht ausstehen: 1. Es ist zu warm, 2. Es gibt zu viele halbnackte, schon kurz vor dem Verwesen stehenden Rentner und 3.... Bssssssss "Mücken!" wie von der Tarantel gestochen springt Ricki aus seinem Bett und knipst die Nachttischlampe an. Das hat ihm gerade noch gefehlt, dass einer dieser Schmarotzer ihm das letzte bisschen Lebenssaft auslutschen will. Nee, aber nicht mit ihm. Leises Gesummel ist zu vernehmen und wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er sagen, dass dieses Geräusch gefährlich nahe an seinem Ohr gewesen ist. Reflexartig schlägt er nach hinten aus, und haut sich dabei böse die Fingerknochen an der Zimmerwand. Fluchend reibt er sich das geschändete Körperteil und spitzt die Ohren. Stille... eine äußerst beängstigende Stille. Er kann nur hoffen, dass diese Missgeburt irgendwann mal an einem Menschen rumsaugt, welcher eine ansteckende Blutkrankheit hat. Mal sehen, ob sie dann immer noch so frech summend durch sein Zimmer fliegen würde um ihn in seine weiche Aprikosenhaut zu stechen um dort eine nervenzerstörende, juckende Beule zu hinterlassen. "Wo steckst du, du kleines Arschloch?" flötet Ricki süßlich und beugt sich hinunter zu einem seiner schwarzen Turnschuhe. Kampflos wird er dem Feind sein heiliges Blut nicht überlassen. Da! Wieder dieses Psychogesumme. Leichter Schweiß bildet sich auf seiner Stirn und plötzlich tanzt ein kleiner Schatten vor der Nachttischlampe herum, welcher sogleich hinüber zur Wand fliegt. Mit einer schnellen Handbewegung holt der schwarzhaarige Junge aus und knallt mit voller Wucht seinen Turnschuh gegen die Wand. Stille... befriedigende Stille. Schmunzelnd zieht er seinen Turnschuh an sich und grinst selbstzufrieden auf den Fleck Mückenbrei, der einsam und verlassen an seiner Sohle klebt. Na selbst schuld. Was ist dieses Insekt auch so lebensmüde und fliegt ohne vorher ne Besuchsankündigung einzureichen in sein Zimmer? Gerade will er das Licht wieder ausknipsen, als er von nebenan lautes Gemurmel vernimmt, welches kurz darauf wieder verstummt. Hat er da etwa jemanden aufgeweckt? Nachdenklich legt Ricki die Stirn in Falten und je länger er darüber nachdenkt, umso verlockender erscheint ihm dieser Gedanke. Hinterhältig vor sich hingrinsend krallt er sich seine Turnschuhe, schlüpft mit bloßen Füßen in das schwarze Leder und dreht sich in seinem Bett so herum, dass er mit den Füßen zur Wand zeigt. Pfeifend tastet er nach seinem Discman, sucht ein schönes Lied und beginnt kurz darauf, im Gleichtakt mit der Melodie, gegen die Wand zu treten. Mal sehen wie lange es dauert, bis ein gewisser Halbbruder auftaucht und versucht ihn zu meucheln. Immer kräftiger tritt Ricki gegen die Wände und nach und nach stellt er seinen Discman lauter, als schon die aufgebrachten Morddrohungen vom Nebenzimmer an sein Ohr dringen. Grinsend lehnt er seinen Kopf nach hinten, verschränkt die Arme dahinter und singt laut zur Musik von Subway to Sally mit. "Wohin soll denn die Reise gehen? Ans nächste Riff! Ans nächste Riff! Ein Büschel-" soweit zu Rickis Ständchen, denn wenige Sekunden später wird seine Zimmertür aufgerissen und ein äußerst ungehaltener, da wieder wach gewordener, Blondschopf steht im Türrahmen, mit hochrotem Kopf und seinem Kopfkissen in der Hand. Bevor Ricki überhaupt reagieren kann, hat er schon besagtes Stoffteil gegen den Schädel bekommen und wird somit fürs erste von dem flauschigen Riesenkissen begraben. "Noch ein Ton und es knallt in der Kiste!" faucht Alexander ihn wutschnaubend an und stapft schlaftrunken auf das lachende Etwas, auch bekannt als Ricki zu und entreißt diesem sein Kissen. Dieser lächelt anzüglich, richtet sich auf allen Vieren im Bett auf und klopft sich mit der rechten Hand auf den Hintern. "Na dann lass es knallen." Entgegnet der Schwarzhaarige und grinst zweideutig. Alexander, rot wie die Fingernägel seiner Mutter, schlägt noch einmal mit dem Kissen auf den Mörder der Nachtruhe ein und verlässt dann schimpfend und murrend das Zimmer, die Tür dabei laut hinter sich zuschlagend. Ricki sackt lachend in sich zusammen und notiert sich gedanklich einen weiteren Punkt für sich. Jetzt steht es also 2:1 für ihn. Genüsslich streckt er sich, umklammert sein eigenes Kissen und versucht wenigstens noch etwas Schlaf zu finden. Ja, er ist doch wirklich ein böser Junge... Ein kurzer Blick auf die Wand und zum krönenden Abschluss hämmert er noch ein Dutzend Mal mit der geballten Faust dagegen. Wirklich... ein ganz böser Junge. *~*~*~*~* Es ist bereits halb 10, als Alexander sich endlich dazu durchringen konnte sein heiliges Bett zu verlassen und in die grausame Welt hinauszutreten, welche ihm gleich zu so früher Morgenstunde einen weiteren Tobsuchtsanfall beschert. Da will man(n) nichts böses ahnend ins Badezimmer um seine morgendliche Katzenwäsche zu verrichten und was passiert? Man(n) läuft gegen eine geschlossene! Badezimmertür! Sich fluchend die leicht angeschlagene Stupsnase reibend und einen nicht jugendfreien Fluch von sich lassend, hämmert Alexander mit der Faust gegen die weiße Tür. Ja tut denn das Not? Nein, ein einfaches, dennoch höfliches 'Öffne die Tür oder du bist Geschichte' hätte es auch getan. Aber so bleibt dem Morgenmuffel nichts anderes übrig als ungewaschen in die Küche zu tapsen und sich dort miesepetrig dreinblickend an den gedeckten Frühstückstisch zu setzten. Sein Vater ist bereits bei einer Sitzung und wird wohl vor heute Abend nicht hier erscheinen. Schön, dann wird Alexander sich seine Proteste eben für später aufheben. Seine Mutter, welche zu seinem Erstaunen mal nicht im Wohnzimmer sitzt und sich 'Schöner Leben' in der Glotze reinzieht, sondern nur einen kurzen Zettel auf dem Tisch hinterlegt hat, mit dem Bescheid, dass sie mit einigen Freundinnen in der Stadt shoppen ist. Na klasse. Das heißt also, dass er die nächsten Stunden alleine mit dem Hauspsychopathen der Familie sein wird. Äußerst schlecht gelaunt, da letzte Nacht auch um seine wohlverdiente Ruhe gebracht, kippt sich der Blondschopf schon recht lauwarme Milch über seine Flakes und löffelt lustlos drauf los. Aber nein, nicht dass dieser Morgen schon beschissen genug begonnen hat, jetzt taucht auch noch die Wurzel allen Übels in der Küche auf, kratzt sich mal eben desinteressiert am Schritt und lässt sich kurz darauf auf einen der Stühle plumpsen. Alexander funkelt Ricki mordlustig an, welcher unbekümmert nach der Pfanne mit kalten Rühreiern greift und diese vor sich platziert. Seine langen schwarzen Haare fallen ihm wüst ins Gesicht und hängen somit gefährlich nahe über der Pfanne mit Eiern, welche besagter Zottelkopf eben mit Maggi und Ketschup vergewaltigt, ordentlich durchpampt und schließlich in Rekordtempo herunterschluckt. Alexander, nun endgültig satt erhebt sich vom Tisch und verlässt eilends die Küche. Duschen. Eine kalte Dusche und es stellt sich vielleicht alles als ein langer Alptraum heraus. *~*~*~*~* Ja, eine kalte Dusche am frühen Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. So dachte zumindest ein blonder 17-Jähriger, als er mit einer knielangen, hellblauen Jeanshose, nassen Haaren und einem dunkelblauen Hemd die Treppe hinuntertrampelt und somit beinahe, einen auf der untersten Stufe sitzenden Ricki über den Haufen gerannt hätte. "Sag mal geht noch? Park deinen Arsch woanders." Fährt Alexander ihn mürrisch an und quetscht sich an seinem, ihn ignorierenden, Halbbruder vorbei und mustert diesen geringschätzig. Dieser trägt eine ausgefranste schwarze Hose, dazu wieder seine ausgelatschten Turnschuhe und ein mindestens 2 Nummern zu großes T-Shirt mit einer neongrünen Aufschrift 'There is no peace in heaven'. Mit viel Schwung zieht sich der Schwarzhaarige am Treppengeländer hoch, schnürt seine Haare hinten mit einem dunkelbraunen Lederband zusammen und tritt vor die Haustür. Ein lauwarmer Wind weht ihm um die Nase und spielt mit einigen seiner Ponyfransen. "Moment mal. Was soll das werden? Wo willst du hin?" fragt der Blonde misstrauisch und beäugt den augenrollenden Jungen, welcher sich ungeniert eine Zigarette aus der Hosentasche fummelt und diese entzündet. "Ich bin gerade auf dem Weg zum Hundefriseur um mir dort die Haare einzufärben." Gibt dieser grinsend zurück und sieht mit Freuden, dass sich sein völlig verarscht vorkommender Bruder mal wieder über alle Maßen über seine patzigen Bemerkungen aufregt. Ob er versuchen sollte einen neuen Rekord im Bruderterrorisieren aufzustellen? "Deine Witze kannste dir sonst wo hin schieben. Du gehst nicht durchs Dorf. Nicht auszudenken wenn dich jemand sieht." Meint Alexander verstimmt, schnappt sich seinen Hausschlüssel und zieht die Tür hinter sich zu. Was sollen denn die Leute denken? Wenn dieser Typ sich so in der Öffentlichkeit sehen lässt, weiß er jetzt schon, wo sie ihn heute Abend abholen können. Nämlich direkt aus der Zelle für Schwerstfälle. "Mann, mach dich bloß nicht nass Lexi." Stöhnt dieser resigniert auf und schlendert mit einem aufreizenden Hüftschwung in Richtung Ausfahrt. Alexander steht mit offenem Mund dar und spürt jetzt schon, wie das Blut in ihm zu kochen beginnt. Lexi? Lexi! Ja sag mal verspürt dieser Freak zur Zeit den Drang erschlagen zu werden? Wütend läuft er hinter der schwarzen Gestalt her, welche gerade in Richtung Aldi marschiert, dem einzigen Lebensmittelladen im Dorf, was auch gleichzeitig bedeutet, das dort auch die meisten Menschen anzutreffen sind. Ja.... und wieder zu Ende. Wie man ja sehen konnte... mein grausiger Humor ist wieder durchgesickert. >__> Nun ja, hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat und immer schön fleißig kommentieren. ^_~ By Klein Dilly ("^^) Kapitel 6: Das Verhalten pubertärer Jugendlicher im Vollrausch -------------------------------------------------------------- Taaadaaaaa! Und wer ist wieder da? Richtig!! Es ist die Klein Dilly mit nem neuen Pitelchen. >^.^< Leute ihr seit die Besten. *kekse-verteil*alle-anflausch* So viele Kommis zum letzten Teil. *snief* ;___; Ihr seit zu gut zu mir. Lexi... *grinz* Nun wo ihr es sagt, muss ich auch an Hallo Spencer denken. XD Aber ich schwöre, dass ich vorher nicht darüber nachgedacht habe, als ich Alex diesen Kürzel verpasst habe. ^^" An dieser Stelle nochmals ein Extra-Dank an Khana die jetzt wieder betan kann, da der olle Virus weg ist. (Lest mal ihre Story 'Life is colorful'. Die kann ich wirklich wärmstens empfehlen. Richtig was fürs Herz ^_~) So... und nun genug des Gelabers meiner Seite und viel Spaß bei Kapitel 6. ^^ Kapitel 6: Das Verhalten pubertärer Jungendlicher im Vollrausch Nein! Nein, nein und nochmals nein! Das können sie nicht von ihm verlangen. Das grenzt ja schon beinahe an seelischer Vergewaltigung! Nur über seine Leiche wird er mit zu dieser Party gehen. Lebend werden sie ihn nicht kriegen. Wütend schlägt Ricki mit der Faust auf den Tisch und funkelt mordlustig durch die Runde. Katja, welche ein wenig besorgt von ihrer Modezeitschrift aufblickt, wirft ihrem Sprössling einen vielsagenden Blick zu, woraufhin dieser nur abwehrend den Kopf schüttelt. Mehr als diesen Freak zu fragen, ob er mitkommt, kann er ja schließlich auch nicht. Und da Waffen in diesem Hause ja ganz oben auf der Verbotsliste stehen, hat er auch keine Möglichkeit Mr. 'Ihr-könnt-mich-alle-mal' auf andere Art und Weise zu 'überzeugen' ihn zu begleiten. "Aber es würde dir sicherlich gut tun, wenn du Kontakte knüpfst. Alexander freut sich bestimmt auch, wenn er dich seinen Freunden vorstellen kann", meint die blonde Frau und lächelt den schwarzhaarigen Jungen mit solch einer positiven Ausstrahlung an, dass diesem beinahe sein Vanilleeis wieder hochkommt. Alexander wirft seinem Halbbruder einen spöttischen Blick zu und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. Oh ja, und wie er sich darauf freut, seinen Freunden dieses 'Exemplar' der menschlichen Rasse präsentieren zu dürfen. "Ich habe aber keinen Bock, mir den Abend von einer Horde chartverseuchter, solariumabhängiger Baywatchfans ruinieren zu lassen!", ruft der Schwarzhaarige empört aus und funkelt den blonden Jungen säuerlich an. Dieser starrt ihn mit einer Mischung aus Entsetzen, Empörung und Belustigung an. So denkt er also über ihn?! 1. Hasst er Baywatch, 2. ist er noch nie im Solarium gewesen und 3. kann er ja schließlich auch nichts dafür, dass dieser Psycho einen schlechten Musikgeschmack hat. "Mach doch was du willst. Mum freut sich bestimmt auch, wenn du ihr bei ihrem Damenabend Gesellschaft leistest", meint der Blonde gleichgültig und erhebt sich von seinem Stuhl. Der geschockte Ausdruck in Rickis Gesicht lässt ihn daraufhin breit grinsen. Ok... nun sieht die ganze Sache schon wieder anders aus. Entweder mit zu dieser Party gehen und ein weiteres Trauma in seinem Leben erleiden oder zu Hause bleiben und damit rechnen, dass noch weitere Katja-Klone umherschwirren und ihn mit ihrem schrillen Gekreische in die nächste Anstalt bringen werden. Wortlos erhebt sich Ricki von seinem Stuhl und lässt Katja mit ihrer Zeitschrift alleine. Diese starrt den beiden Jugendlichen ein wenig skeptisch hinterher, bevor sie sich schulternzuckend wieder den neuesten Sommerkleidern widmet, welche mit ihren quietschgrellen Farben vortrefflich in ihre Sammlung passen würden. Frustriert stapft Ricki die Treppe hinter seinem herzallerliebsten Bruder hinauf, wobei ihm ein Blick auf dessen Rückfront nicht erspart bleibt. Grinsend legt er den Kopf schief und betrachtet das Auf- und Abwippen von dessen Gesäß. "So... damit wir uns recht verstehen. Du ziehst gefälligst ein paar normale Klamotten an. Habe nämlich keine Lust mich vor meinen Freunden deinetwegen zu blamieren wenn du in deinem Draculakostüm durch die Walachei hüpfst", sagt Alexander plötzlich und dreht sich mit einem gebieterischen Blick um, welcher keine Widerworte zu dulden scheint. Ricki streckt ihm daraufhin nur frech die Zunge raus und verschwindet in seinem grellorangefarbenen Herrschaftsgebiet, wobei er allerdings laut die Tür ins Schloss knallen lässt. Na das werden wir ja noch sehen, wer sich hier für wen schämen muss. Und wenn er genau darüber nachdenkt, so ist diese Party doch die perfekte Gelegenheit, diesen blonden Schönling mal gehörig über den Tisch zu ziehen. Grinsend kramt er in seinem Kleiderschrank umher, zieht eine schwarze Hose nach der anderen hervor und wirft sie missvergnügt auf sein Bett. Nein, also das ist definitiv nicht auffällig genug. Sein Blick wandert über seine kleine Sammlung von Röcken, welche zwar nur aus 4 Stück besteht, dafür aber mehr aussagt als alle anderen Kleidungsstücke in seinem Sortiment. Ein leises Glucksen dringt aus seiner Kehle, als er einen knielangen schwarz-orange karierten Rock hervorholt, welchen er letztes Jahr von Patrick bekommen hat. Na, damit wird er bestimmt einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ob positiv oder negativ, tut in diesem Falle nichts zur Sache. Und überhaupt ist es in seinen Kreisen nichts Besonderes gewesen, wenn mal ein Junge mit einem Rock durch die Gegend marschiert ist. Aber hier ist er ja auch nicht in der Großstadt, sondern in einem winzigen Dorf am Arsch der Welt, wo anscheinend keiner Sinn für neuere Mode hat. Aber ihm soll es Recht sein. Heute heißt es auf jeden Fall - AUFFALLEN! Mit einem verschwörerischen Grinsen und mit allerlei Klamotten beladen schleicht sich besagter Zottelkopf ins Badezimmer und schließt die Tür hinter sich. It's show time... *~*~*~*~* Unruhig läuft Alexander den Flur auf und ab. Also wenn Mr. Unpünktlich nicht in den nächsten 30 Sekunden hier unten erscheint, dann wird er persönlich die Badezimmertür eintreten und ihn an seinen langen Zottelhaaren nach draußen schleifen. Soweit kommt es noch, dass er wegen dem zu spät beim See erscheint. "Himmel Herr Gott noch mal! Beweg deinen Arsch!", brüllt er blonde Junge ungeduldig, woraufhin er die mahnenden Stimme seines Vaters aus dem Wohnzimmer hört, welcher sich durch die Überschreitung der Hauslautstärke mal wieder ziemlich gestört fühlt. Stöhnend verdreht Alexander die Augen und wirft erneut einen Blick auf die Uhr. Warum nur muss er sich immer wieder von seinen Mitmenschen breitschlagen lassen? Niemand kümmert sich darum wie er über diese Sache denkt! Erst seine Mutter, dann sein bester Freund und vorhin sogar noch sein Vater, der darauf hingewiesen hat, dass er sich um das neue Familienmitglied kümmern soll. Ganz klasse. Und das, wo Marie doch heute Abend auch da sein wird. Im oberen Stockwerk knarrt eine Tür und kurz darauf sind laute Schritte auf der Treppe zu vernehmen. Erleichtert blickt Alexander auf und erstarrt wenige Sekunden später. DAS ist doch jetzt nicht wahr. DAS tut er ihm nicht an. Vor ihm steht Ricki mit kniehohen, schwarzen Boots, einem kurzen schwarz-orange karierten Rock und einem schwarzen, durchsichtigen Hemd, welches ihm gerade mal bis zum Bauchnabel geht. Ein silberner Ring blitzt unter dem Hemd hervor und um seine Hüfte hängen zwei lange, schwarze Gürtel mit Nieten dran. Seine Haare sind offen und fallen ihm seitlich ins Gesicht und die Augen und Lippen sind mit schwarzer Schminke von dem blassen Gesicht hervorgehoben. "Dann mal los", meint er übertrieben fröhlich und hüpft von der Treppe, dass der Rock nur so schwingt. Alexander steht mit halboffenem Mund da, und versucht dieses Anblick erst mal für sich zu verarbeiten. "Was... ist das?!", fragt er schockiert und blickt in das freche Grinsen, welches sich auf Rickis Gesicht schleicht. "Sag mal soll das ein Scherz sein? Bist du ne Drag Queen oder was?" "Uuuuh. Jetzt hat er mich enttarnt", Ruft Ricki gespielt erschrocken aus und schlägt sich die Hände vor das Gesicht. Dieses Spielchen beginnt ihm langsam Spaß zu machen. Der andere sieht aber auch zu komisch aus, wenn er sich aufregt. "So nehme ich dich nicht mit! MUM!" *~*~*~*~* Verraten! Verraten von den eigenen Eltern. Na herzlichen Dank auch. Anstatt unterstützt zu werden fallen sie ihm in den Rücken. Von wegen individueller Modestil. Das ist doch ne regelrechte Todsünde. Aber dafür haben die Beiden für den Rest der Woche bei ihm verschissen. Schwitzend strampelt er den kleinen Hügel hoch und kann sich ein lautes Keuchen dabei nicht verkneifen. Unter all den Demütigungen des heutigen Tages darf er jetzt auch noch Chauffeur spielen und dieses Bruderexemplar, welches auf seinem Gepäckträger sitzt, durch die Gegend fahren. Und das ihm Wald, wo auf Gras eh schon schlecht trampeln ist und zu allem Überfluss auch noch den Hügel rauf. "Nun streng dich mal ein bisschen an. Hop, hop, hop!", ruft Ricki amüsiert aus und klatscht dabei eifrig in die Hände. Mit einem Ruck bremst Alexander sein Bike, wobei sie beide beinahe umkippen, da es jetzt schon recht steil bergab geht. Mit funkelnden Augen dreht er sich um und knurrt den schwarzhaarigen Jungen verstimmt an. "RUNTER!", brüllt er verärgert und deutet mit dem Zeigefinger auf den Boden. Ricki zeigt ihm daraufhin nur den Vogel, wuschelt ihm rachsüchtig durch die gestylten Haare und schwingt sich vom Bike. Alexander, mit den Nerven nun total am Ende, versucht fluchend seine Haare zu richten, während ein gewisser Zerstörer mit schnellen Schritten den Hügel hinaufsteigt, wobei der Rock ziemlich gefährlich hin- und herfliegt. "Ich bring ihn heute noch um...", flüstert Alexander mürrisch und tritt in die Pedale, um bloß vor diesem Freak beim See anzukommen und seine Freunde schon mal auf den bevorstehenden Schock vorzubereiten. *~*~*~*~* Genau so hat er sich seinen letzten Tag auf Erden immer vorgestellt. Da sitzt er nun auf einem großen, kalten Steinbrocken, muss sich auch noch seine Ohren mit irgendwelcher Hip-Hop Musik ruinieren lassen und zur Krönung des Ganzen hält er eine schon recht pisswarme Flasche Bier in den Händen, an welcher er abwesend herumnuckelt. Das sind doch alles Verrückte. Wo man auch hinsieht, erblickt man aufgetakelte Weiber mit 10 Pfund Schminke im Gesicht, 20-Meter-Absätzen, mit denen sie noch nicht mal geradeaus gehen können und solchen kurzen Miniröcken, dass man denen schon regelrecht bis zur Gebärmutter hochsehen kann, wenn man nur aus dem richtigen Winkel guckt. Schrecklich. Und die ganzen Kerle hier sind auch nicht gerade augenschonender. Allesamt braun wie Nutella, mehrere Tuben Gel in den kurzen Stoppelhaaren und einheitliche Jeanshosen sowie Hemden und Shirts. >Irgendwo muss doch hier ein Nest dieser Aliens sein.< Unruhig blickt Ricki sich um und hofft, dass hinter dem nächsten Busch nicht eines dieser Exemplare auftaucht um ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Stöhnend lässt er seine Flasche in der Hand kreisen und wippt gelangweilt auf seinem Stein hin und her. Was diese Irren für Tanzen beziehungsweise Musik halten ist wirklich erbärmlich. Wie wäre es denn mal mit ner schönen Runde Subway to Sally oder Schandmaul? Ist das denn zuviel verlangt? Und das frustrierendste an der ganzen Sache ist ja immer noch die Reaktion dieser durchgeknallten Meute gewesen. Keiner schien über seinen Anblick geschockt gewesen zu sein. Eher im Gegenteil. Die ganzen Modetussen haben ihn angestarrt als ob sie ihn gleich ausfragen wollten, woher er diese Schuhe und diesen Rock hat. Und die Blicke mancher Kerle waren ihm auch nicht ganz geheuer. Wirklich verrückt. Aber solange man ihn jetzt in Ruhe lässt, wird er den Abend wohl ohne weitere seelische Störungen überstehen. Er setzt die Flasche an seinen Mund und leert diese in einem Zug aus. Schön, wenn er noch einige Stunden hier rumhocken muss, dann will er aber auch so wenig wie möglich davon mitbekommen. Folglich heißt es für ihn jetzt - Saufen bis der Schädel platzt! *~*~*~*~* Dümmlich grinsend hockt Ricki auf dem Boden und wiegt sich sacht von einer Seite auf die andere. Ja, es ist doch immer wieder erstaunlich was man(n) innerhalb von 2 Stunden alles in sich reinkippen kann ohne davon zu kotzen. Seine Kippe hängt recht locker in seinem Mundwinkel und ab und zu fällt etwas von der Asche auf das feuchte Gras. In der Mitte der Lichtung wurde bereits ein Feuer entfacht und während die Musik, welche sich trotz des hohen Alkoholkonsums noch immer ohrenzerfetzend anhört, im Hintergrund laut widerhallt, sitzen die meisten der Anwesenden schon recht breit vor dem kleinen Lagerfeuer und gackern wild durcheinander. Einige von ihnen scheinen regelrecht zusammen gewachsen zu sein, da sie es anscheinend nicht mehr von alleine gebacken kriegen ihre Zungen zu entknoten. Ricki schüttelt grinsend den Kopf und trinkt den letzten Rest seines Biers, bevor er die Flasche achtlos auf den Boden fallen lässt. In der letzten halben Stunde haben doch tatsächlich zwei Kerle und 3 Weiber versucht bei ihm zu landen. Wirklich erschreckend, aber anscheinend sind die Kerle schon zu besoffen um zu erkennen ob er nun ein Mann oder ne Frau ist. Aber auch egal. Nach einigen mehr oder minder gezielten Tritten gegen das Schienbein haben sich diese nervigen Subjekte wieder verzogen. Und die eingebildeten Tussen brauchte er nur einige Male unfreundlich anknurren und einige seiner 'schmeichelhaften' Komplimente ablassen, wie zum Beispiel die nette Frage, ob sie bei der Altkleidersammlung arbeitet, da sie sich traut mit solchen Klamotten durch die Gegend zu wackeln. Gähnend streckt er sich und versucht ein wenig klarer im Kopf zu werden. Wie spät ist es eigentlich? Und wann hat er das letzte Mal seinen holden Bruder gesehen? Vor ner guten Stunde hat er mit so nem braunhaarigen Mädchen, welche eine Vorliebe für pinkfarben Oberteile mit kindischen Schriftzügen hat, getanzt und ihn dabei die ganze Zeit mit verklärten Blick angestarrt. Ohne Zweifel. Der war noch besoffener als er selbst. Taumelnd erhebt Ricki sich und torkelt in Richtung See. Bei den ganzen knutschenden Pärchen die sich gegenseitig abschlabbern wird ihm richtig schlecht. Oder es liegt einfach nur daran, dass er seit heute Mittag nichts mehr gegessen, dafür aber enorme Liter an Alkohol konsumiert hat. Stolpernd bahnt er sich seinen Weg an einigen kleinen Sträuchern vorbei, fällt dabei auch noch fast über einem schlafenden, rothaarigen Jungen, welcher anscheinend auch nicht gewusst hat, wann es genug ist und wann nicht. In Schlangenlinien schlurft der schwarzhaarige Junge zum Wasser und lässt sich etwas ungeschickt auf den Boden plumpsen. Der Himmel ist sternenklar und der Halbmond spiegelt sich in dem dunklen Wasser wieder. Im Gras ist das Zirpen der Grillen zu vernehmen, während ein angenehmer kühler Wind durch seine Haare fährt und mit den einzelnen Strähnen spielt. Abwesend fährt Ricki mit seiner linken Hand durch das kühle, klare Wasser und löst somit kleine Welle aus. Auch wenn er es ungern zugibt, aber diese Stelle hier gefällt ihm. In der Stadt hat es nicht viele Grünflächen gegeben, einen Wald und einen See schon gar nicht. Schläfrig lässt er sich nach hinten fallen und schließt seine Augen. Großer Fehler. Langsam beginnt sich alles in seinem Kopf zu drehen und ihm wird etwas schwindelig. Fluchend richtet er sich wieder auf und hält sich die Hand an die Stirn. Das wird morgen früh einen schönen Kater geben. Verflucht sei der Mensch, der das Bier erfunden hat, und verflucht sei der Verkäufer, der diesen Leuten da hinten das Bier verkauft hat. Grummelnd setzt er sich im Schneidersitz hin und massiert sich die Schläfen. Diese Phase des Betrunkenseins hasst er noch am meisten. Die Fröhlichkeitsphase ist vorbei und nun kommt die 'Ich-fühle-mich-beschissen'-Phase. Ein leises Platschgeräusch reißt ihn aus seinen Gedanken und er dreht den Kopf irritiert von einer Seite zur anderen. Wer hat den Mut, ihn in diesem Zustand zu ärgern? Hinter sich vernimmt er schlurfende Schritte und kurz darauf lässt sich jemand neben ihm ins Gras fallen, in einer Hand eine Flasche Bier und in der anderen eine unangezündete Zigarette. "Scheiße...", nuschelt dieser jemand und nuckelt an seiner halbvollen Flasche Bier herum. Ricki verengt die Augen und erkennt schließlich seinen vollkommen dichten Halbbruder, welcher, soweit er es beurteilen kann, noch beschissener aussieht als er selbst. Na, das ist doch gleich wieder ein Aufbau für sein eigenes Ego. "Ich dachte du rauscht nisch", meint Ricki grinsend und knufft den Blonden in die Seite. Dieser quietscht daraufhin erschrocken auf und lässt die Bierflasche ins Wasser fallen. Alexander blickt mit glasigem Blick neben sich und starrt den anderen Jungen ein wenig dümmlich an. "Du bis das", lallt er dann und starrt ein wenig irritiert auf die Zigarette in seiner Hand. Wo hat er die noch mal her? Scheiß Kurzzeitgedächtnis. Der Blonde nuschelt einige unverständliche Worte vor sich hin und beginnt damit die Zigarette auseinander zu zupfen. "Bissu doof! Gib des her!", ruft Ricki entsetzt auf und reißt diesem Nikotinvergewaltiger die letzten Reste der Kippe aus der Hand. Bei diesem Anblick blutet ihm gleich das Herz. Wie kann man nur so grausam sein. "Alles.... alles Mist... kannse doch alle vergessen", mault Alexander weiter und kippt ein wenig zur Seite, woraufhin er halbwegs in Rickis Schoß liegt, welcher den blonden Wuschelkopf verklärt betrachtet. "Lieschte bequem häh?", brüllt er ihm ins Ohr, woraufhin der andere ruckartig zusammen zuckt. Quengelnd reibt er sich sein geschändetes Ohr und zupft an Rickis Kette herum, welche über seinem Gesicht baumelt und ich somit ein wenig aus dem Konzept bringt. "Keina versted misch... un die blöden Weiber auch net", antwortet er mit belegter Stimme und dreht seinem Kopf in Rickis Schoß hin und her, woraufhin der schwarzhaarige Junge ein wenig überrascht aufkeucht. Was auch immer dieses Kopfreiben in seinem unteren Körperbereich anrichtet, es ist auf jeden Fall nichts Gutes. "Leeeeeexi. Was masu denn da?", fragt Ricki ein wenig durcheinander und beugt sich mit dem Kopf zu seinem Halbbruder hinab. Dieser scheint mit den Gedanken nicht wirklich anwesend zu sein, da er leise vor sich hinsummt. Soviel also zum Thema: Jugendliche und Alkohol. "Du soll nisch Lexi sagn." Schmollend guckt der Blondschopf den anderen Jungen an, dessen Gesicht nur einen Atemzug von seinem entfernt ist. Leichte Röte zieht sich über Alexanders Wangen und sein Kopf fühlt sich nun noch heißer an als vorher. "Ich faaahr jes nach Hause", Meint er plötzlich und versucht sich aufzurichten, was sich als schwieriger erweist als gedacht. Ricki, zum ersten Mal einer Meinung mit dem Blonden quält sich auch vom Boden hoch und torkelt mit diesem zurück zur Lichtung, wo er den Rest der Gruppe immer noch in der selben Position vorfindet wie vorhin. Die einzige Frage, die sich in sein Gedächtnis schleicht ist die, wie es Alexander schaffen will, in seinem Zustand noch mit dem Bike zu fahren. Aber falls es wirklich dazu kommt, und sich besagter Blonder auf die Fresse legt, so hat er doch immerhin was zu lachen... und das Zelt, welches sich unter seinem Rock abzeichnet wird hoffentlich auf dem Nachhauseweg auch verschwinden. Aber eines ist sicher - nie wieder auf nüchternen Magen eine solche Menge Bier. Hah! Ich habs geschafft, mal ein Kapitel zu schreiben, was länger ist als 5 Seiten. *tänzel* Silence... Ok, ich glaube ich verziehe mich besser da mir jetzt nicht wirklich was gescheites einfällt. ^^" Ja, die Jugendlichen waren zwar ziemlich tolerant, aber Sticheleien kommen schon später noch. (also keine Sorge) Warte dann mal auf Kommis und bis zum nächsten Teil. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 7: Good morning Sunshine -------------------------------- So... ich bin wieder dahaaaaaa!!!! >^.^< Gomen, dass es länger gedauert hat, aber meine Wenigeit musste für ihre theoretische Fahrprüfung lernen... welche ich im übrigen heute bestanden habe!! *prosecco-ausschenk* So, und zur Feier des Tages (und auch weil ich gut gelaunt bin) hier das nächste Kapi. ^^ Vielen dank für die lieben Kommentare zum letzten Teil und auf die Frage, ob ich alle meine Kommis lese kann ich mit JA antworten. Ich lese jedes einzelne Kommentar und freue mich über jede Äußerung zu meinem Geschreibsel. Also keine bange, ihr schreibt die Kommis nicht umsonst. ^_~ So und nun viel Spaß bei Kapi 7. Ach ja, fast hätte ich es vergessen: Danke Khana fürs Beta lesen!!! *knuffs* >^.^< Kapitel 7: Good morning Sunshine Leises Vogelgezwitscher dringt an sein Ohr und sachtes Blätterrauschen durchbricht die angenehme Stille, welche sich um ihn gelegt hat. Brummelnd kuschelt Ricki sich tiefer in die Bettdecke hinein und rückt automatisch näher an das warme Etwas neben sich heran. Ein zufriedener Seufzer entweicht seiner Kehle und ein seliges Lächeln umspielt seine Lippen, als er seine rechte Gesichtshälfte gegen diese ihm unbekannte, aber dennoch angenehm anfühlende Wärmequelle drückt. Einige Haarsträhnen kitzeln ihn vorwitzig an der Nase, woraufhin er diese gequält rümpft. Warmer Atem streift seine Wange und an seinem Ohr hört er einen ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag. Der Arm in seinem Rücken legt sich etwas fester um ihn, und wenig später vernimmt er leises Gemurmel. Moment mal - Gemurmel? Herzschlag? Warmer Atem? Arm im Rücken? Irgend etwas stimmt hier doch nicht. Wo zum Teufel befindet er sich hier?! Missmutig versucht er seine Augen einen Spalt zu öffnen, kneift diese aber kurz darauf wieder zusammen, da einige böse Sonnenstrahlen tatsächlich die Frechheit haben ihm jetzt ins Gesicht zu scheinen. Na vielen Dank auch. Schön, wenn er eben die Augen nicht aufkriegt, muss er halt die Hände auf Wanderschaft schicken, ganz einfach. Vorsichtig tastet er mit seinen Fingerspitzen auf dem warmen Objekt herum, spürt eine leichte Gänsehaut und ein paar Zentimeter weiter erhascht er einen kleinen, weichen Hügel, welcher wahrscheinlich eine Brustwarze ist. Neugierig stupst er dagegen, woraufhin besagtes Objekt wollig aufseufzt. Ok, nun reicht es. Wer auch immer das ist, es ist auf keinen Fall eine Frau. Immer noch ein wenig weggetreten startet Ricki einen zweiten Versuch die Lider zu öffnen und hat sogar soviel Erfolg, dass er dumpfe Umrisse einer Gardine erkennen kann, welche ein wenig hin- und herschwingt, da der Wind durch das halb geöffnete Zimmerfenster weht. Aber die Tapete ist Dunkelblau. Blau - kein Orange, was soviel heißt, dass er sich auf KEINEN Fall in SEINEM Zimmer befindet. Ein wenig ungeschickt dreht er seinen Kopf, sodass er ein wenig nach oben sehen kann, um zu erkennen, mit wem er hier das 'Vergnügen' hat. >Ok, da hätten wir einen Hals, ein Kinn, einen Mund, welcher ein wenig geöffnet ist, mit ein wenig Speichel im Mundwinkel...< Einige Minuten bleibt der schwarzhaarige Junge an den Lippen hängen und fährt mit den Augen die Konturen nach. Ein schöner Mund, da gibt es nichts zu meckern. >Mal weiter sehen... eine kleine Stupsnase, geschlossene Augen mit dichten Wimpern, blonde Haarsträhnen und -< Entsetzt reißt Ricki die Augen auf und starrt völlig entgeistert in Alexanders Gesicht, welcher trotz dieser Inspektion, die ja ohnehin nur mit Blicken durchgeführt wurde, immer noch ruhig schlummert. >Das kann doch nicht....< In seinem Kopf wirbeln unzählige Gedanken umher, und nur um nochmals sicher zu gehen, dass das hier kein dummer Traum ist, kneift er abermals die Augen zusammen, um nach dem Öffnen wieder in das friedliche Gesicht seines Halbbruders zu starren. Besagter Blondschopf nuschelt einige unverständliche Sachen vor sich hin und kuschelt sich reflexartig enger an Ricki, welcher daraufhin wie zur Salzsäule erstarrt liegen bleibt und versucht, diese Situation zu verarbeiten. Was auch immer gestern Abend, soweit er sich daran noch erinnern kann, vorgefallen ist... DAS HIER ist definitiv nicht gut. >Obwohl... wenn er die Klappe hält und so ruhig daliegt ist er ja beinahe erträglich...< Ein sachtes Grinsen umspielt die Lippen des Schwarzhaarigen, bevor er sich wieder etwas aufrichtet und dem brabbelnden Subjekt mit Daumen und Zeigefinger die Nase zudrückt. Ein leises Zischen geht von Alexander aus und kurz darauf beginnt er sich zu regen. Naserümpfend und leise quengelnd reibt er sich mit dem Handballen über die verschlafenen Augen und linst vorsichtig in Richtung Zimmerdecke. Was war denn nun los? Wer wagt es ihn aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken? Und das, wo er doch gerade so schön gelegen hat und es so bequem war. Allmählich schärft sich seine Sicht. Er lässt seinen Blick über das Bett wandern und bleibt schließlich an einem dunkelblauen Augenpaar hängen, welches ihn amüsiert betrachtet. Mit einem Blick wie ein Auto stiert der Blonde seinen Bettgefährten an, bevor sich langsam ein Licht in seinem noch vernebelten Gehirn einschaltet und er realisiert mit WEM er anscheinend letzte Nacht die Matratze geteilt hat. Mit weit aufgerissenen Augen und einem erstickendem Schrei richtet er sich in seinem Bett auf, die Haare, welche nun nicht mehr mit Gel zurückgehalten werden, fallen ihm in langen Strähnen ins Gesicht und enden an seinem Kinn. "Good morning Sunshine", flötet Ricki süßlich und klimpert gespielt mit den Wimpern. Verdattert und anscheinend noch nicht gänzlich wieder im Reich der Lebenden angekommen glotzt Alexander das schwarze Etwas neben sich entsetzt an. Das erste, zu was er dann in der Lage ist, ist mit Schwung die Bettdecke von sich zu reißen um zu prüfen wie VIEL noch passiert ist. Zu seiner seelischen Beruhigung trägt er noch immer seine Shorts, und ein gewisser Morgenschreck liegt zwar mit nacktem Oberkörper, aber immerhin auch mit einer schwarzen Shorts bekleidet neben ihm. Erleichtert atmet Alexander aus und streicht sich durch die zerzauste Haarmasse. Eines ist klar: Nie wieder wird er sich von Mark einen selbstgemixten Drink andrehen lassen. "Was machst du hier?", krächzt er leise und muss zu seiner Überraschung feststellen, dass er ziemlich heiser ist. Na super, besser hätte es wirklich nicht kommen können. Jetzt kann er diesen Plagegeist nicht mal in einer ordentlichen Lautstärke anschnauzen. Was hat er denn nur verbrochen, dass immer ihm so etwas passiert? "Ich sehe, der gnädige Herr ist wieder nüchtern", meint Ricki daraufhin und grinst anzüglich, woraufhin besagtem Herrn eine gesunde Röte ins Gesicht schießt. Der schwarzhaarige Junge lacht daraufhin leise auf und lässt sich zurück in die Matratze sinken. "Was hast du in meinem Bett verloren?", fragt Alexander weiter, und versucht die Scham in seinem Gesicht zu überspielen, indem er wütend auf den Bettschmarotzer hinabstarrt. Dieser zuckt daraufhin mit den Schultern und zupft desinteressiert an der Bettdecke herum. Gute Frage - Nächste Frage. Wenn er nur selber wüsste, was er im Bett seiner Majestät zu suchen hat. Aber trotz dieser äußert verrückten Situation muss er insgeheim schon zugeben, dass er noch nie so gut geschlafen und sich beim Aufwachen noch nie so wohl gefühlt hat wie eben. >Verrückt.< Nachdenklich legt Ricki die Stirn in Falten und versucht verzweifelt, sich die gestrigen Erlebnisse nochmals ins Gedächtnis zu rufen. Alexander ist zum See gekommen... er hat ihn zugelabert... dann sind sie nach irgend einer Zeit nach Hause aufgebrochen... vollkommen dichter Blondschopf hat zudem noch einige Bekanntschaften mit Sträuchern und letzen Endes mit einer Böschung gemacht, in welcher wahrscheinlich immer noch sein - nach dieser Aktion ziemlich lädiertes - Bike liegt und vor sich hin rostet, wenn nicht bald jemand kommt und es den Fängen des Waldes entreißt. Auf jeden Fall sind sie dann irgendwie zu Fuß weiter und dann... "Und dann...", murmelt Ricki leise und verflucht sich innerlich dafür, dass er ausgerechnet danach einen Filmriss erleiden musste. Schöner Scheiß. "Zum letzten Mal... was tust du hier?", keift Alexander seinen Bruder an, kriegt aber anstatt der gewünschten Lautstärke nur ein kratziges Flüstern zustande. Ricki blickt ihn einige Sekunden lang nachdenklich an, bevor wieder der Schweinehund in ihm erwacht und er zweideutig vor sich hinlächelt. "Na was wohl, Lexi. Mich von dir vögeln lassen, was sonst." So schnell wie daraufhin eines der Kissen in seinem Gesicht landet, kann der schwarzhaarige Junge gar nicht schalten. Überrumpelt geht er wieder zurück in die Waagerechte, bevor er laut auflacht und besagtes Flugobjekt auf selbigem Wege zurück an seinen Besitzer schickt, welcher nun mit hochrotem Kopf und glühenden Wangen auf ihn herab blickt. "Du bist abartig", krächzt der Blonde säuerlich und schält sich ungeschickt aus dem Bettlacken, welches sich heimtückisch um seine Beine geschlungen hat. "Oooooch", ruft Ricki daraufhin aus und schnieft gespielt, während er einen traurigen Hundeblick aufsetzt um seinen heißgeliebten Bruder noch mehr in Verlegenheit zu bringen. Die Tatsache, dass sich bei dessem nackten Oberkörper ein kribbelndes Gefühl in seinem Magen ausbreitet, beunruhigt den Schwarzhaarigen allerdings ein wenig. "Ich gehe duschen... und wenn ich wieder komme, dann bist du weg!", piepst Alexander so laut es in seinem Zustand möglich ist, stapft gebieterisch zur Tür hinüber und lässt diese beim Verlassen des Zimmers laut hinter sich ins Schloss knallen. Soviel also zu dem 'Good morning'... *~*~*~*~* Schweigend stochert Ricki in seinem Apfelkuchen herum, wodurch er sich einen etwas irritierten Blick von Katja einfängt, welche am anderen Ende des Tisches sitzt und in einer Modezeitschrift blättert. Er hat wirklich nichts dagegen, auf der Terrasse zu sitzen und Kuchen zu essen, aber dass da immer noch vier wesentliche Dinge sind, die ihn bei dieser eigentlich doch recht friedlichen Aktivität stören, interessiert mal wieder niemanden. 1.: muss er wieder mal die Gesellschaft dieses Hausfrauenverschnittes ertragen. 2.: ist der Lärm, welchen sein Erzeuger mit dem Rasenmäher verursacht, ziemlich nervenstrapazierend. 3.: können es ein paar dämliche Wespen anscheinend auch nicht lassen, an SEINEM Apfelkuchen herumzuschnüffeln und ihn drohend anzubrummeln, wenn er mit dem Tischset nach ihnen schlägt. Und 4. hat sich sein Lieblingsquälobjekt seit der morgendlichen Weckaktion von ihm ferngehalten, was er persönlich noch am frustrierendsten findet. Alles in allem kann er wirklich sagen, dass dieser Samstag mehr als nur beschissen verläuft. Seufzend greift er nach der Flasche mit Sprühsahne und verteilt einen weiteren großen Berg auf seinem Teller. "Habt ihr euch gestern gut amüsiert?", fragt Katja plötzlich, woraufhin Ricki bei dem unerwarteten Geräusch ihrer Quietschstimme leicht zusammenzuckt. Musste das sein? Muss sie ihn ausgerechnet jetzt ansprechen, wo er eh schon ziemlich angepisst ist? Schön, sie soll ihre Antwort bekommen. "Tja... wo denn bitte schön? Am See, in der Böschung oder im Bett meines herzallerliebsten Bruders?", fragt Ricki süßlich und wackelt zweideutig mit den Augenbrauen. Die blondgelockte Frau sieht ihn ein wenig verdattert an, bevor sie sich wieder ihrer Zeitschrift zuwendet und so tut, als wenn sie die Frage des schwarzhaarigen Jungen nicht gehört hat. >Meine Damen und Herren, es steht 1:0 für die schwarze Gefahr!< Sich gedanklich selbst auf die Schulter klopfend lehnt Ricki sich in seinem Liegestuhl zurück und lässt seinen Blick über den riesigen Garten wandern. Ein kleiner Teich ist in der Mitte angelegt, an welchem eine - für ihn äußerst kitschig aussehende - Sitzbank steht. Mehrere Rosenbüsche stehen auf der grünen Fläche verteilt und quälen ihn mit ihren knallrosa Blüten zusätzlich. Hinter einer der Hausecken steht zudem noch eine kleine Haussauna und neben dieser ein Whirlpool, welcher gleich einen Pluspunkt in der Bewertung dieses Gefängnisses erbracht hat. "Ricki", vernimmt er hinter sich eine ihm bekannte, aber immer noch leicht kratzige Stimme. Ein wenig überrascht, da von Alexander angesprochen, dreht Ricki seinen Kopf zur Seite und sieht noch das breite Grinsen im Gesicht des Blonden, bevor dieser den Wasserschlauch in seiner Hand auf ihn richtet und ihm eine Ladung eiskalten Brunnenwassers zukommen lässt. Mit einem spitzen Schrei springt Ricki auf und sucht Schutz hinter seinem Liegestuhl. Na, das hat er ja gerne. Feindliche Attentate aus dem Hinterhalt. So ne feige Nuss. Als sein Blick dann auch noch auf seinen Apfelkuchen hängen bleibt, der nun nicht mehr zerstochert aussieht, sondern viel mehr den Anschein macht, als wolle er gerade seinen Freischwimmer machen, ist es mit seiner Friedfertigkeit am Ende. "Na warte, du blonde Ratte!", ruft Ricki entrüstet aus und läuft auf das lachende Objekt, auch bekannt als Alexander zu, welcher grinsend versucht sich den aufgebrachten Hausfreak mittels Schlauch vom Leibe zu halten. "Komm doch her wenn du was willst", meint der Blonde unbeeindruckt und fuchtelt mit dem Wasserschlauch herum, wobei er die Klamotten seines Opfers bereits komplett durchnässt hat und dieses leicht fröstelnd vor ihm steht und versucht, den letzten Abstand zwischen ihnen zu überwinden. "Ich sage dir, dafür wirst du heute Nacht ne doppelte Runde einlegen müssen!", entgegnet Ricki atemlos und sieht mit Genugtuung, dass die Wangen des blonden Jungen schon wieder eine beachtlich gesunde Farbe angenommen haben. Aber gut zu wissen, dass sein lieber Bruder so auf Zweideutigkeiten anspringt. Und zumal... wer ist hier eigentlich der Perverse? Derjenige der Andeutungen macht, oder derjenige, der gewisse Sätze als Zweideutigkeit auffasst? Nya... nicht so lang wie der letzte Teil aber besser als nix, oder? ^^" Und nun bin ich müde... ist schon recht spät. =_____= Gute Nacht zusammen und hinterlasst nach dem Lesen ein kleines Kommi. ^_~ By Klein Dilly ("^^) Kapitel 8: Black and White -------------------------- Taadaaaaa! Da bin ich wieder mit dem nächsten Teil. ^^ Also Leute... ich meine... Wow! 41! Kommis zum letzten Teil!!! *vor-freude-heult* ;___; Womit hab ich das verdient? *snief* Auf jeden Fall, vielen lieben Dank. >^.^< Freu mir echt nen Keks, dass so viele Gefallen an meinem Geschreibsel finden. Und danke an Khana, die sich wieder geopfert hat, diesen Teil beta zu lesen. *knuffz* Hach, ja... bevor ich hier weiter peinlich rumlaber bin ich beser still und wünsche viel Spaß beim Lesen. (auch wenn der Teil mal wieder recht kurz ist) P.S.: Hatte meine erste Fahrstunde... ich glaube ich sollte ein Buch über Klein Dillys peinliche Autofahrten schreiben. XD (Wäre bestimmt der Renner ^^") Kapitel 8: Black and White Gelangweilt liegt Ricki auf seinem Sofa und starrt ausdruckslos an die helle Zimmerdecke. Draußen dämmert es bereits, und ein angenehm kühler Wind fährt durch sein Zimmer und spielt mit den Vorhängen. Ein lautes Gähnen entweicht seiner Kehle und er starrt missmutig auf seinen Wecker. 21.03 Uhr und nebenan herrscht noch immer diese ohrenbetäubende Lautstärke von Mädchengegacker, Chartmusik und Gelächter einiger männlicher Anwesenden. So stellt man sich seinen Samstagabend doch vor: Die Eltern haben am Nachmittag verkündet, dass sie bis Sonntag bei Bekannten sind - was Ricki persönlich nur recht sein kann, da er dieser Vogelscheuche von Katja schon zugetraut hat, dass diese ihn am frühen Morgen in die Kirche schleppen würde. Weniger berauschend ist es dann natürlich, dass ein gewisser, blonder - nun wieder normal sprechender - Bruder einige seiner komischen Freunde eingeladen hat, welche - so wie es sich anhört - im Nebenzimmer alles auseinander nehmen. Aber wie soll ein anständiger Mensch wie er auch wissen, was solche Ausgeburten der menschlichen Rasse an einem sturmfreien Samstag treiben. Und um ehrlich zu sein geht ihm deren Machen und Tun eh sonst wo vorbei. >Man, man, man. Wenn ich noch einmal Eminem höre, laufe ich Amok.< Grummelnd wälzt Ricki sich auf seinem Sofa hin und her und versucht weiterhin verzweifelt, diese nervigen Geräusche zu ignorieren. Als aber plötzlich, vollkommen unerwartet seine Zimmertür aufgerissen wird und ein blöde drein grinsender Kerl mit braunen, kurzen Haaren und einer Flasche Smirnoff in der Hand hereingeplatzt kommt, ist es mit seiner Selbstbeherrschung am Ende. Sollen sie ihre Partys feiern - er wird es schon ertragen. Sollen sie seinetwegen diese gehirnverseuchende Musik hören - er wird sich zusammenreißen. Aber niemals - niemals sollten sie es wagen, einfach unangemeldet und unaufgefordert SEIN Zimmer zu betreten, ohne dafür gehörig eine rein zu kriegen. Seine Nerven sind eh schon zur Genüge strapaziert, da kann er einen besoffenen Sunnyboy, der blöde Sprüche klopft, nicht auch noch gebrauchen. Verstimmt betrachtet er den anderen Jungen, welcher gut einen Kopf größer ist als er selbst und ihn selbstgefällig angrinst. "Heute ohne Rock, Prinzessin?" fragt er scheinheilig lächelnd und betrachtet Ricki spöttisch, welcher säuerlich die Lippen zusammenkneift und diesen braunhaarigen Oberarsch mit eisigen Blicken regelrecht erdolcht. >Was regst du dich auf? Kann dir doch egal sein, was diese Pansenfresse von dir hält.< Einige Male tief durchatmend lehnt Ricki sich zurück, verschränkt die Arme hinter dem Nacken und starrt den anderen Jungen geringschätzig an. "Aaron, was machst du denn hier?", fragt eine kleine, mit Make-Up zugekleisterte Blondine und stützt sich am Türrahmen ab. Ihre himmelblauen Augen blicken sich neugierig im Zimmer um und bleiben schließlich an Ricki kleben, welcher nun kurz davor ist zu schreien. Was ist das hier, häh? Ist sein Zimmer ein Museum und er die Hauptattraktion? Vielleicht sollte er wirklich bei Gelegenheit Eintritt verlangen, bezahlt machen würde es sich auf alle Fälle. "Nichts... ich habe nur Alex kleine Stiefschwester gesucht", gibt der Braunhaarige gelassen zurück und grinst Ricki breit an. Dieser ballt wütend seine Fäuste und versucht dem Drang zu widerstehen, diesem Mr. 'Ich-bin-ja-so-cool' jetzt die Visage blutig zu schlagen. Warum können die sich nicht einfach verpissen und ihn zufrieden lassen? Soviel verlangt ist das ja wohl nicht. "Hm... ohne Schminke und ohne diesen Rock kann man wirklich erkennen, dass du ein Kerl bist", meint das blonde Mädchen lächelnd und der ironische Unterton in ihrer Stimme lässt Ricki sacht auflachen. "Herzlichen Dank auch. Das selbe würde ich dir auch sagen, wenn du deine Maske mal mit nem Spachtel abkratzen würdest", meint Ricki daraufhin und funkelt das Mädchen streitlustig an. Diese kreuzt die Arme vor der Brust und pustet sich eine Strähne aus dem Gesicht. "Hey, hast du ein Problem, Grufti?", fragt Aaron drohend und baut sich in voller Statur im Zimmer auf. Stöhnend fährt Ricki sich durch die Haare und erhebt sich ebenfalls von seinem Sofa. Schön, wenn dieser Muskelprotz eben eine auf die Fresse will, dann bitte. >So groß wie sie sind, so dämlich sind sie auch<, denkt Ricki abwertend und rümpft die Nase, als er den kräftigen Oberkörper des Jungen begutachtet. Dagegen wirkt er selbst wie eine Trauergestalt - wie ein kleiner Käfer der gleich zerquetscht wird - aber das hält ihn trotzdem nicht von einer netten Konversation mit diesem sympathischen, jungen Herrn ab. "Hey Marie. Sag Alex mal, er soll schon mal nen Bestatter kommen lassen. Seine kleiner Schwester macht jetzt mal nen Abstecher nach Hause", meint der braunhaarige Junge spöttisch und ein breites Grinsen ziert seine Lippen, als er Rickis schmächtige Gestalt betrachtet. "Das ihr Kerle euch immer kloppen müsst. Man ihr seit ätzend", meint die Blondine seufzend und trippelt auf ihren Pumps davon. Eine Tür wird geöffnet und die Musik, welche eh schon so trommelfellzerreißend gewesen ist, dröhnt gleich noch ne ganze Ecke lauter durch das Haus. "Na... gehst du nachts immer auf den Friedhof und opferst deinem Meister kleine Kinder?", fragt Aaron amüsiert und stemmt die Hände in die Seiten. Wie er solche Gruftitypen doch verabscheut. Schon schlimm genug, dass an ihrer Schule so viele herumlaufen, aber jetzt auch noch so ein Exemplar in ihrem Dorf, nee, das musste ja nun wirklich nicht sein. Seine Schonzeit hat dieser Freak bereits gehabt, als er ihn am Freitag in Frieden gelassen hat. "Nein... eigentlich habe ich mich auf solche Machoarschlöcher wie dich spezialisiert. Und wie es der Zufall will, fehlt mir für mein heutiges Ritual noch ein Fleischopfer", gibt Ricki kühl zurück und blickt dem anderen Jungen tief in die Augen. Dessen Grinsen gefriert regelrecht auf seinen Lippen, erscheint nun mehr künstlich als normal. Das kann doch wohl nicht wahr sein. Er ist größer und stärker als er und trotzdem wagt diese kleine Made es, ihn blöde anzuquatschen. "Alex's Vater hat keine solche Vollmeise, also hast du anscheinend diese Psychomacke von deiner Mutter geerbt was? War die genau so angefressen im Kopf wie du?", flüstert Aaron leise, krallt sich mit den Händen in seinen Haaren fest und blickt gestört durch die Gegend, wobei er nach einigen Sekunden laut auflacht. Ricki findet dieses Spiel anscheinend nicht so lustig, da plötzlich wie aus heiterem Himmel eine Faust in dem Gesicht des braunhaarigen Jungen landet und diesem regelrecht die Nase platt drückt. Aaron - nun fertig mit Lachen - steht mit großen Augen und blutender Nase vor Ricki, welchem das letzte bisschen Farbe aus dem Gesicht gewichen ist und er somit aussieht wie eine Puppe, künstlich und leer. In seinen dunkelblauen Augen tobt derweil ein regelrechter Gefühlssturm, welcher sein Blut zum Kochen bringt. Soll er ihn meinetwegen beleidigen, aber wehe ihm, wenn er schlecht über seine Mutter spricht. "Was ist denn hier los?", ertönt plötzlich Alexanders Stimme, welcher ein wenig verdattert das Zimmer betritt, gefolgt von Marie und einigen anderen. Sein Blick wandert von Ricki zu Aaron und dann auf den Boden, wo einige Tropfen Blut verteilt sind. "Hey Alex. Ich an deiner Stelle würde ja nachts kein Auge zukriegen, wenn ich mit so einem Psycho unter einem Dach leben müsste", meint Aaron schließlich und wischt sich mit dem Handrücken das Blut vom Gesicht. Alexanders Blick wandert zu Ricki, welcher wirklich ziemlich verstört aussieht. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, und bevor ihn noch irgend wer blöde kommt, zwängt Ricki sich an den anderen Jungendlichen vorbei, hastet dir Treppe hinunter, öffnet die Haustür und schlägt diese laut hinter sich zu. *~*~*~*~* Schweigend starrt er auf die kleinen Wellen, welche von der Mitte des Teiches aus an den Rand schwappen und pustet den Rauch aus seiner Nase. Der Glimmstängel in seiner Hand leuchtet im Dunkeln wie ein kleines Glühwürmchen, während um ihn herum nur Dunkelheit herrscht. Wie spät es genau ist, weiß er selber nicht, Tatsache ist aber, dass vor nicht allzu langer Zeit bereits einige der Störenfriede das Haus verlassen haben. Ihm soll es recht sein, je eher diese Penner abziehen, desto eher kann er wieder hinein ins Haus. Stöhnend drückt er seine Zigarette an der Bank aus und wirft sie unachtsam auf den Rasen, wo bereits mehrere Stummel herumliegen. Das er es tatsächlich geschafft hat, binnen weniger Stunden eine ganze Schachtel Zigaretten zu konsumieren, ist wirklich ein neuer Rekord, selbst für seine Verhältnisse. Nur zu dumm, dass er jetzt nur noch eine einzelne Ziggi hat, und morgen zudem auch noch Sonntag ist, wo nicht einmal die Geschäfte offen haben. Und in diesem Kaff gibt es bestimmt keine Automaten. Frust schiebend lässt Ricki seine letzte Kippe in einer Hosentasche verschwinden, setzt sich seitlich auf die Bank und lässt sich nach hinten fallen, wobei er sein rechtes Bein über die Rückenlehne schwingt. Im Gras hört man einige Grillen zirpen, während in der Nähe des Teiches leises Gesummel von Mücken zu hören ist, welche sich zu seinem Leidwesen bereits an seinen Armen reichlich gütlich getan haben. So wie es sich anfühlt, und so wie seine Arme jucken, hat er mindestens ein Dutzend Stiche abbekommen. >Scheiß verdammte Mistmücken.< Murrend fuchtelt er mit seinem Feuerzeug in der Luft herum, in der Hoffnung einen dieser Blutsauger zu erwischen und diesem die kleinen, vermaledeiten Flügel abzufackeln. Hinter sich hört er schlurfende Schritte und es gehört wahrlich nicht viel Fantasie dazu, um zu wissen, wer sich zu ihm hinunter bequemt um ihn gehörig zuzutexten, von wegen du hast mich vor meinen Freunden blamiert und so weiter. Ricki richtet seinen Blick starr auf den Teich, in welchem sich einige Sterne widerspiegeln und versucht angestrengt, nicht auf die dunkle Person zu blicken, welche nun um die Bank herum geht und sich letzen Endes auf den Boden sinken lässt. Alexander zupft einige Grashalme aus der Erde und lehnt seinen Kopf gegen die Sitzfläche der Bank. Leises Blätterrauschen durchbricht die entstandene Stille und ein warmer Wind weht über das Grundstück hinweg. "Warum?", fragt er in einem festen Ton und reißt weiter kleine Grasbüschel aus. Ein verächtliches Schnauben dringt an Alexanders Ohr und er hebt den Blick und starrt in Rickis Gesicht, welcher alle Mühe hat sich ein Grinsen zu verkneifen. "Weil er ein Arschloch ist, welches schon lange eine aufs Maul verdient hat", gibt der schwarzhaarige Junge gelassen zurück und verschränkt die Arme hinter dem Kopf, um bequemer liegen zu können. Alexander hebt skeptisch eine Augenbraue und schüttelt kurz darauf nur seufzend den Kopf. Na, mit so einer Antwort hat er ja von Anfang an gerechnet. Hat er tatsächlich erwartet, dass man sich mit diesem Freak vernünftig unterhalten kann? >Freak...< Unbewusst steigen ihm die morgendlichen Erlebnisse wieder in den Kopf und leichte Röte zieht sich über sein Gesicht. "Sind alle deine Freunde so charmant?", fragt Ricki plötzlich und wendet sich dem blonden Jungen zu, welcher ein wenig überrascht aufblickt, da er aus seinen Gedanken gerissen wurde. "Aaron ist ok. Wenn du dich mit ihm anlegst ist das dein Problem. Ich wollte nur wissen was dich geritten hat, diesem Riesen eine reinzuhauen", meint Alexander daraufhin und kann sich ein sachtes Schmunzeln nicht verkneifen. Niemand aus seinem Freundeskreis würde sich freiwillig mit Aaron anlegen. Der Kerl ist schließlich nicht umsonst alle 2 Tage im Fitnessstudio. Umso überraschter war er vorhin auch, als er Aaron mit blutiger Nase gesehen hat. "Es kann dir egal sein, ok?! Lass mich einfach zufrieden!", fährt Ricki ihn wütend an und richtet sich auf. Eine Weile starren sich die beiden Jungen schweigend an, bevor Alexander sich vom Boden erhebt und sich den Sand vom Hosenboden klopft. "Schön. Dann schmoll halt. Und du hast recht, es kann mir wirklich egal sein!" Mit diesen Worten dreht Alexander sich um und marschiert zurück zum Haus. Damit hätte er ja rechnen können. Da will er mal mit dem Kerl reden und was kriegt man(n) dafür zu hören? Aber bitte schön. Er reißt sich nicht um ein gutes Verhältnis mit diesem Bruderverschnitt. "Er hat meine Mum beleidigt! Dieser verdammte Hurensohn! Das wolltest du doch hören, oder nicht!?" schreit Ricki ihm nach. *~*~*~*~* 2.37 Uhr. Leise schließt Ricki die Haustür hinter sich und tastet an der Wand nach dem Lichtschalter. Wenige Sekunden später wird der Flur von weißem Licht erhellt und er kneift gequält seine Augen zusammen. Nein, es ist wirklich nicht gut, wenn man die ganze Zeit im Dunkeln gehockt hat und dann so plötzlich wieder im Licht steht. Langsam schärft sich seine Sicht und als er dann den blonden Jungen erblickt, welcher ein wenig schläfrig auf der Treppe hockt, weiß er nicht, ob er jetzt lachen oder dankbar sein soll. Gähnend erhebt Alexander sich und streckt sich einige Male bevor er dösig auf Ricki hinabblickt, welcher sich gerade aus seinen Schuhen zwängt. "Du bist ne Nervensäge", meint der schwarzhaarige Junge grinsend und blickt neutral zu Alexander hoch, der daraufhin nur skeptische eine Augenbraue hebt. "Ach ja. Das sagt ausgerechnet ne sture Zicke wie du", gibt dieser daraufhin zurück und lächelt sacht. Ricki schlüpft kopfschüttelnd in seine Hausschuhe und umklammert mit der linken Hand das Treppengeländer. "Und was erwartest du jetzt?", fragt er schließlich und steigt einige Stufen hinauf, bis er fast auf gleicher Höhe mit seinem Halbbruder steht. Dieser starrt ihn mit großen, grünen Augen an und deutet mit einer knappen Kopfbewegung nach oben. "Nichts. Aber vielleicht willst du ja reden", entgegnet er und sieht Ricki erwartungsvoll an. Dieser betrachtet den anderen Jungen ein wenig skeptisch, während wieder dieses unbekannte Kribbeln durch seinen Magen schießt und ihn schier wahnsinnig macht. "Warum... sollte ich mit dir reden wollen?" Rickis Stimme bebt ein wenig und er versucht krampfhaft, weiterhin seinen kühlen Unterton beizubehalten. Leider Gottes bröckelt sein Widerstand zunehmendst, als sich ein - für ihn beängstigendes - Lächeln auf Alexanders Gesicht ausbreitet. "Weil du niemanden hast mit dem du reden kannst... oder willst." Ja und schon wieder vorbei. Gomen, war mal wieder recht kurz aber zu mehr reicht es bei mir eben net. ;___; *aaron-tret* Das ist deine Schuld. >.< Wen ich per ENS benachrichtigen soll, wenn ein neuer Teil on kommt, kann mir bescheid sagen. *hust* Also ich warte dann mal auf Kommis hierzu und wünsche euch schonmal ein schönes Weekend. (ist zwar erst Mittwoch aber egal XD) By Klein Dilly ("^^) Kapitel 9: Talk to me --------------------- Tadaaaaa!! Und weiter gehts. >^^< Man Leute, ihr macht mich echt happy. ;__; Das ne Original so großen Andrang findet ist wirklich überraschend. *heulz* Also vielen, lieben Dank für die Kommis zum letzten Teil. *aaron-nochmals-tret-weils-so-viel-spaß-macht* XD Ja, an dieser Stelle sage ich mal (werdet es eh schon gesehen haben) das ich in einem Anflug von Langeweile mal Steckis zu meinen Charas gemacht habe. *g* Und nun noch ein ganz großes Danke an Khana fürs betan. ^.~ *keks-gib* Diesen Teil widme ich vor allem White_Rose da, sie doch tatsächlich diese FF bei den Empfehlungen mit reingesetzt hat. Thx. *anflausch* So, nun genug des Vorwortes und viel Spaß beim Lesen. Kapitel 9: Talk to me Angespannt sitzt Ricki auf seinem Bett, während Alexander es sich auf dem Sofa bequem gemacht hat. Na wunderbar. Da hat er sich ja auf was eingelassen. Ein psychologisches Gespräch mit Seelenklempner Junior, und das mitten in der Nacht. Was Ricki allerdings am meisten aus dem Konzept bringt ist die Tatsache, dass er selbst gar nicht so abgeneigt auf Alexanders Angebot reagiert hat. Wahrscheinlich hat er doch ein, zwei Zigaretten zu viel konsumiert, ansonsten würde sein Verstand jetzt nicht auf Durchzug schalten. Schweigend betrachtet Alexander den schwarzhaarigen Jungen, welcher abwesend auf den Fußboden starrt und mit sich selbst im Unreinen zu sein scheint. Geduldig wartet er ab, bis sein Gegenüber anfängt zu erzählen. Ein sachtes Grinsen huscht über sein Gesicht, als er daran denkt, dass sein Vater solche Gespräche Tag täglich führt. Wahrscheinlich schlägt er selbst doch mehr nach seinem alten Herrn als er gedacht hatte. Aber eigenartig ist es schon. Warum interessiert es ihn, was der andere für Sorgen hat? >Blut ist dicker als Wasser.< Das ihm ausgerechnet jetzt dieser Spruch in den Sinn kommt, ist wirklich schon wahre Ironie. Die Beine zum Schneidersitz verschränkend macht es sich der Blonde bequem, krallt sich eines der Sofakissen und wirft Ricki daraufhin einen auffordernden Blick zu. Der schwarzhaarigen Junge schluckt und fährt sich mit der Hand durch die leicht zerzausten Haare. Ob er das wirklich machen sollte? Ob es wirklich ratsam ist, diesem Jungen etwas aus seiner Vergangenheit zu erzählen? Er kommt aus der Stadt, er weiß, was in den Köpfen mancher Leute vorgeht. Erst wollen sie alles über dich wissen, wollen dich davon überzeugen, dass sie dir nur helfen wollen, und was passiert dann? Man wird regelrecht ins kalte Wasser gestoßen. Meistens ist es doch so, dass andere ihr Wissen über einen Menschen nur ausnutzen. >Aber warum zum Teufel kann ich mir das bei ihm nicht vorstellen?< Seufzend lehnt Ricki sich gegen die kalte Wand und sein dunkelblaues Augenpaar bleibt in Alexanders Gesicht hängen. Dieser sieht ihn immer noch erwartungsvoll an, während seine Finger doch etwas ungeduldig an dem Kissenbezug herumzupfen. "Was willst du von mir hören?", fragt er schließlich, da er diese unangenehme Stille nicht länger erträgt. Was denkt der andere Junge überhaupt, wie das jetzt ablaufen soll? Soll er jetzt damit anfangen, dass er als 3-Jähriger mal von einem Hund gebissen wurde und nun Panikattacken kriegt, wenn er so eine vierbeinige Lebensform sieht? Er kann doch wohl schlecht bei Adam und Eva anfangen. "Hm... warum versuchst du dich unbeliebt zu machen?", fragt Alexander daraufhin und faltet die Hände über dem Kissen zusammen. Diese Frage brennt ihn schon seit dem ersten Tag auf der Zunge. Erst diese Zigarettenaktion im Wohnzimmer, dann diese Schockaktion die er bei seinem Vater versuchen wollte - welche aber keine Wirkung gezeigt hat -, dann dieses übertriebene Outfit, als er ihn mit zur Party genommen hat. Das alles muss doch wohl einen Grund haben. "Ich will nicht hier sein. Ich wollte nie hier her, ok?", faucht Ricki den anderen an, welcher unter dem plötzlich lauten Tonfall leicht zusammenzuckt. Ohoh, da scheint aber jemand gewaltig angepisst zu sein. Schön, die Nacht ist noch jung. "Weil du wütend auf Dad bist, oder weshalb?", hakt der Blonde weiter nach, woraufhin Ricki nur schnaufend den Kopf schüttelt. Dies ist natürlich einer der Gründe, aber da gibt es noch eine ganze Menge anderer. "Nicht nur... Herr Gott, ich meine ich habe nichts mehr, verstehst du? Kannst du dir überhaupt vorstellen wie es ist, wenn du aus der Stadt, in der du geboren wurdest und 17 Jahre lang gelebt hast, wegziehen musst? Meine Freunde habe ich zurückgelassen, mein Zuhause... ich komme mir vor wie einer, der gerade durch so ein Dimensionsloch gesaugt wurde und nun... ohne irgend etwas in einer vollkommen neuen Umgebung ist. Kannst du dir überhaupt eine Vorstellung machen, wie es ist, wenn du deinen besten Freund, den du seit der Grundschule kennst, zurücklassen musst? Ich bin jetzt über 4 Autostunden von meinen Freunden weg, und in diesem Kaff leben nur.... solche..." Ricki muss erst einmal hart schlucken und versuchen sich zu beruhigen. Nein, das war nicht gut, definitiv nicht. So mit allem herausplatzen ist ja nun gar nicht seine Art. "Ich kann mir schon vorstellen wie das ist... bei dem Gedanken von hier wegzumüssen, wird mir auch ganz anders. Aber das ist doch kein Grund, deinen Frust an uns hier auszulassen", meint Alexander ein wenig bekümmert, woraufhin Ricki ihn mordlustig anfunkelt. "Frust auslassen? Frust auslassen? Ich kann dir ja mal sagen was Frust ist! Frust ist, wenn du dein ganzes Leben ohne Vater aufgewachsen bist und deine Mutter jeden Monat einen anderen Mann mit nach Hause gebracht hat. Das ist Frust, verstehst du?", fährt Ricki den blonden Jungen aufgebracht an. Wie er diese Zeit doch gehasst hat. Ständig neue Männergesichter - an die meisten Namen kann er sich schon gar nicht mehr erinnern. Seine Mutter meinte, sie müsse doch einen guten Vater für ihn finden, und daher muss sie die Männer erst näher kennen lernen. Aber was für ein Kennen lernen ist es denn bitte schön, wenn jeder dieser Kerle binnen 4 Wochen abgeschoben wurden, damit der nächste einziehen kann. "Immer gab es Streit. Ständig hat sie sich mit diesen Typen gezofft. Ich wollte keinen Vater mehr haben. Mir hing das alles zum Halse raus. Diese ganzen schmierigen Machoarschlöcher, die eh nur mit dem unteren Teil ihres Körpers gedacht haben, haben mich angewidert. Mum hat doch mehrmals im Monat nen totalen Nervenzusammenbruch gehabt. Und wer durfte dann immer die Schulter hinhalten, damit sie sich ausheulen konnte? Wenn man mit ansehen muss, wie die eigene Mutter sich selbst das Leben so schwer macht, geht man innerlich kaputt... Ich habe dann angefangen jeden Kerl zu vergraulen, den sie mitgebracht hat - mit Erfolg, muss ich dazu sagen... das war... alles nur noch zum Kotzen..." Ricki muss einmal tief Luft holen, um den aufsteigenden Kloß in seinem Hals zu verdrängen. Dass diese Erinnerungen ihm noch so sehr zusetzen hat er nicht gedacht. Frustriert kaut er auf seiner Unterlippe herum, wobei er nicht bemerkt, wie Alexander ihn leicht traurig anstarrt. Ok, dieser Freak hat einen an der Klatsche, aber nach dem, was er bis jetzt gehört hat, wundert ihn das nicht mehr. Wenn er sich vorstellt, ohne Vater aufwachsen zu müssen, dann hätte er wahrscheinlich auch nen Komplex gekriegt. "Schon komisch... irgendwie ist es richtig befreiend, das mal laut aussprechen zu können", meint Ricki plötzlich und schmunzelt sacht, als er in Alexanders verdattertes Gesicht blickt. Der Blonde legt den Kopf ein wenig schief, woraufhin Ricki leise auflachen muss. Ok, vielleicht war es doch keine so schlechte Idee mit dem Sunnyboy ein Gespräch anzufangen. Sich mal alles von der Seele zu labern, ist anscheinend doch hilfreicher als er gedacht hat. "Und aus diesem Grund hasst du Dad? Weil er nicht da war?", fragt Alexander weiter und erhält ein sachtes Nicken von seinem Halbbruder. "Nicht nur das... ich meine, wenn er nicht weggegangen wäre, dann hätte Mum nie diese ganzen Kerle mit gebracht... und sie hätte auch keine Depressionen bekommen. Aber nun komme ich hier her und da sagt er mir, dass er nichts von meiner Existenz gewusst hat, während meiner Mutter mir immer gesagt hat, dass er sie verlassen hat, nachdem die ihm gesagt hat, dass sie schwanger sei. Ich weiß langsam überhaupt nicht mehr, was ich noch glauben soll", fährt Ricki fort und fummelt ein wenig nervös an seinen Lederbändern herum. "Dad hat bestimmt nicht gewusst, dass es dich gibt. Ich meine... er ist nicht der Typ Mensch, der einfach eine schwangere Frau sitzen lässt. Kann ich mir persönlich nicht vorstellen... aber immerhin kann ich jetzt langsam nachvollziehen, warum du Aaron eine drauf gegeben hast", entgegnet Alexander daraufhin. Ricki grinst breit und reibt sich unbewusst über die Faust. "Ja hallo. Ich meine, ich bin es gewohnt, wenn andere blöde Kommentare ablassen wenn sie mich sehen, aber hey, nicht über meine Mutter. Zumal... jeder kann ja wohl so herumlaufen wie es ihm passt. Aber die Gesellschaft von heute kann man eh das Klo runterspülen. Wenn du dich heutzutage nicht in das vorgestrickte Muster mit einfädelst, wirst du gleich als Abnormalität abgestuft. Perfektes Beispiel ist ja dein ach so charmanter Freund Aaron", schnaubt Ricki säuerlich und legt sich so hin, dass er mit dem Bauch auf der Matratze liegt und den Kopf auf den Handflächen abstützt. "Ok, Aaron ist manchmal schon ziemlich ausfallend, das gebe ich zu. Mich hat er ne Zeit lang auch aufgezogen, aber das gibt sich nach ner gewissen Zeit." Alexander streicht sich einige vorwitzige Strähnen aus dem Gesicht, welche sich bereits lösen, da sein Gel anscheinend nicht mehr so hält, wie es laut Beschreibung eigentlich sollte. "Pff... ich meine, wie kannst du nur mit solchen Typen abhängen? Ich meine, da bist sogar du noch ein erträglicher Mensch gegen." Angewidert schüttelt Ricki sich, als er wieder Aarons Visage vor seinem inneren Auge sieht, welche ihn angrinst. Na wääh. Jetzt kann er die Nacht bestimmt nicht ohne Alpträume überstehen. "Oha... täuschen mich meine Ohren oder war das gerade ein verstecktes Kompliment an mich?", stichelt Alexander daraufhin, wobei Ricki leicht rötlich im Gesicht wird und ihm angesichts des Durcheinanders in seinem Kopf einfach mal gekonnt den Mittelfinger zeigt. "Bilde dir bloß nichts drauf ein. Aber im Gegensatz zu Mr. Oberarsch des Jahrhunderts bist du schon erträglich... erträglich und nicht mehr. Und diese blonde Schnepfe auf ihren Meterabsätzen. Gott, der hätte ich am liebsten auch die Haare abgefackelt... oder jedes einzeln mit ner Pinzette rausgezogen." Alexander blickt Ricki erstaunt an, bevor er ein wenig verärgert die Arme verschränkt und den Mund zu einer Schnute verzieht. "Nichts gegen Marie", meint er leise, wobei Ricki ein wenig fragend eine Augenbraue hebt. "Aahhh.... oh nein. Sag mir nicht, dass du auf diese Modepuppe abfährst?" Die Zeigefinger zu einem Kreuz formend, erhebt Ricki sich von seinem Bett und begibt sich hinüber zum Sofa, wo bereits ein - ihm die Zunge rausstreckender - Blondschopf sitzt und drohend das Kissen schwingt. "Jedem das seine, ok?", meint Alexander und zieht Ricki eins mit dem Kissen über, was Geschlagener gleich mit einigen Pieksern in die Seiten des blonden Jungen quittiert. Ein unangenehmes Stechen durchzuckt Rickis Oberkörper, als sich ein Bild von Alexander und dieser Tusse in seinem Kopf breit macht. Das kann doch wohl nur ein schlechter Witz sein. Da hat er aber was besseres verdient als die naive, blondgefärbte Zippe. >Was regst du dich eigentlich so darüber auf. Kann dir doch egal sein< schallt er sich selbst in Gedanken und atmet einmal tief durch. Nun bloß nicht sentimental werden. >Junge, du lässt dich langsam gehen. Disziplin!< "Hattest du eigentlich ne Freundin in deiner Stadt?", fragt Alexander plötzlich, und leichte Neugierde funkelt in seinen smaragdgrünen Augen auf. Ricki sieht ihn ein wenig verwirrt an, bevor er in lautes Gelächter ausbricht. "Ich? Ich und ne Freundin? Mach dich nicht lächerlich. Was soll ich denn mit so was? Keine Zeit für so nen Beziehungsquatsch gehabt. Zumal nerven diese Weiber eh dauernd. Zerren einen mit zum Shoppen, gackern die ganze Zeit blöde herum... nee, danke. Kein Bedarf", wehrt Ricki mit fuchtelnden Händen ab, wodurch sein Gegenüber breit grinsen muss. "Aha... also noch Jungfrau der Herr?", meint der Blonde daraufhin und lächelt wissend. "Willst du es ändern?", erwidert Ricki und grinst anzüglich. Alexander, wieder rot wie ne Tomate zieht seinem Halbbruder abermals eins mit dem Kissen über, welcher nun lachend halbwegs auf dem Sofa, halbwegs auf dem Boden liegt. "Du bist so ein altes Ekel, weißt du das?", faucht Alexander den Schwarzhaarigen peinlich berührt an und umklammert das Kissen fester. Nicht, dass dieser Perverse noch auf dumme Ideen kommt. "Hey, keine Panik. Ihr aus dem Dorf seit schon komisch. Sei du mal froh, dass du meinen Kumpel Patrick nicht kennst. Der ist nämlich noch dreister als ich." Grinsend betrachtet Ricki, wie sich Alexanders Gesicht wieder normalisiert, dieser aber trotzdem leicht bedröppelt dreinblickt. "Weißt du... der hat es sogar mal gebracht beim Nachsitzen aufzustehen und einfach aus einer Laune heraus so nem komischen Punk nen Zungenkuss zu geben. Ich sag dir, das war ne Orgie. Wenn der Lehrer nicht dazwischen gegangen wäre, dann hätte dieser giftgrün Igelpunk ihn plattgewalzt. Aber wie der geguckt hat, als Patty einfach so aufgestanden ist, zu ihm rüber gelatscht kam und ihm mal so eben die Zunge in den Hals gesteckt hat." Ricki bricht wieder in Gelächter aus, als er an diese unvergessliche Szene aus der 9. Klasse zurückdenken muss. Ja, das waren noch Zeiten. "Und mit so was vertreibst du deine Freizeit?", fragt Alexander leicht ungläubig, kann sich aber ein sachtes Schmunzeln bei dieser Vorstellung nicht verkneifen. Wenn das jemand an seiner Schule getan hätte ... oh weh, das wäre wirklich ein Skandal geworden. "Ja, Patty war schon ein Original. Nur ständig zugekifft, aber sonst der beste Freund den ich je hatte... na ja, jetzt habe ich keinen mehr..." Mit jedem Wort wird Rickis Stimme leiser, bis er nur noch seufzend auf seine Füße starrt. Langsam breitet sich das Heimweh immer weiter in ihm aus. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Ganz klasse. "Hey, niemand hat gesagt, dass du hier keine Freunde finden kannst. Mark zum Beispiel hat sich ja vorhin nen Ast gefreut, als er Aaron mit blutiger Fresse gesehen hat. Der findet dich komisch", versucht Alexander es nun auf eine andere Art. Dass sein Gegenüber jetzt vollkommen allein hier festsitzt wird ihm erst jetzt so richtig bewusst. Nachgedacht hat er darüber noch nicht sonderlich viel. Ihn hat es eigentlich nur gestört, dass da plötzlich so ein Kerl auftaucht und sich mit in seine Familie reindrängt. Aber nun wird ihm langsam bewusst, dass Ricki sich das alles ja nicht ausgesucht hat. "Und ne Familie hast du jetzt auch.... du musst eben ein bisschen weniger 'dick' auftragen... und versuch Dad mal ne Chance zu geben. Der versucht sich ja zu bemühen." Ricki blickt aufgrund dieser Aussage ein wenig skeptisch auf. Familie? Kann er das hier seine Familie nennen? Diesen ihm vollkommen wildfremden Mann, welcher ihm allerdings recht ähnlich sieht, diese schrille Hausfrau, die immer alle mit ihrem Optimismus überfahren muss... und einen Halbbruder... "Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich überhaut einen Bruder will", meint Ricki plötzlich und sieht Alexander herausfordernd an. Dieser verzieht allerdings keine Miene, sondern lächelt nur scheinheilig. "Das bin ich mir auch nicht... aber wie wäre es mit einem Freund?", fragt er den Schwarzhaarigen, welcher nun leicht amüsiert lächelt und sich hinten gegen die Sofalehne fallen lässt. "Ein Freund ist nie verkehrt. Kann man immer gebrauchen, wenn man einen Sündenbock braucht", erwidert er grinsend, und hat wenig später wieder das Kissen im Gesicht, gefolgt von den Worten: "Altes Ekel". Ja, und ich altes Ekel sage nun - Fortsetzung folgt. *g* Hoffe es hat euch gefallen, und hoffe das es nicht zu langweilig war. Kommis jeder Zeit gerne gesehen und dann cya bis zum nächsten Teil. (Angebot mit Nachrichtsendung besteht weiterhin) By Klein Dilly ("^^) Kapitel 10: Brüder? ------------------- Ich bin wieder da!!!!!!!!!!!! Sorry, dass ich erst jetzt ein neues Kapi bringe, aber ich war 2 Wochen Pc-arm. Erst hat ein Virus alles verseucht und dann hat ein Blitzeinschlag mein Modem geschrottet. Hoffe mal, ihr seit nicht enttäuscht, aber ich war selbst kurz vorm Herzkasper. >_> Ich armer PC-Abhängiger ohne mein I-net. *hyperventilier* So, aber nun geht alles wieder und daher kommt nun auch wieder ein Update. (zu allen meinen Storys). An dieser Stelle erst einmal ein DANKE an alle die Mad Life gelesen haben und so fleißig kommentiert haben. >^.^y Ich meine... 48 Kommis zum letzen Kapitel. o.O Da war ich wirklich mehr als nur geschockt/überrascht. Zu euren Fragen: 1. Ja ich höre auch diese Musik die Ricki hört. ^^ *subway-to-sally-fahne-schwengt* 2. Gothic... ja doch, als sowas kann ich mich schon bezeichnen. 3. Nun, ich selbst lebe auch in so einem Kuhkaff, daher weiß ich selbst, dass dort nicht nur solche blondierten Sunnyboys und Modetussen herumlaufen. Ich habe auch nicht behauptet dass es in diesem Dorf nur solche Leute gibt. Ricki hat bis jetzt nur diese kennen gelernt. Natürlich sind da auch noch andere. (keine falschen Schlüsse ziehen) 4. Ob ich mich mit Ricki identifiziere... nun, wenn ich ganz ehrlich bin, dann ist Ricki eine männliche Version von mir, was die Einstellung, den Musik- und Klamottengeschmack betrifft. ^^ Vom Aussehen her nicht, aber ansonsten kann man sagen, dass Ricki mein männliches Ich ist. ^^" Hoffe mal, die Story gefällt euch auch weiterhin und nun viel Spaß beim Lesen. ^^ Kapitel 10: Brüder? Gähnend streckt Ricki sich und linst noch ein wenig schläfrig durch sein Zimmer. Ein kurzer Blick auf seinen Wecker verrät ihm, dass es bereits halb 10 durch ist und er noch keine Guten-Morgen-Zigarette geraucht hat. Brummelnd schält er sich aus seiner Bettdecke, welche sich heimtückisch um seine Beine geschlungen hat und tapst hinaus auf den Flur. Komisch, irgendwie ist es verdammt still. Schleppend begibt Ricki sich in Richtung Badezimmer und verrichtet erst einmal seine allmorgendliche Katzenwäsche, bevor er sich weiter über die beunruhigende Stille im Haus aufregt. >Erzeuger und Vogelscheuche kommen erst gegen Abend... Brüderchen ist...< ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf Rickis Lippen, bevor er leise zu Alexanders Zimmer hinüber schleicht und vorsichtig den Türgriff hinabdrückt. Zu seiner Enttäuschung befindet sich aber sein geplantes Morgenschreckopfer nicht in seinem Bett, was ihn dann doch ein klein wenig beunruhigt. Nach ihrem gestrigen Gespräch hat Alexander sich irgendwann gegen halb 4 in sein Zimmer begeben und es ist doch wirklich unmenschlich, dass der Blondschopf bereits auf den Beinen zu sein scheint. >Der Typ ist doch nicht normal...< seufzend tapst Ricki die Treppe hinunter und steuert zielsicher auf die Küche zu. Leer. Kein Alexander den er ein bisschen quälen kann. Die Welt kann manchmal aber auch so was von schlecht sein. Merkwürdigerweise steht allerdings die Terrassentür halb offen, was einen leichten Hoffnungsschimmer in Rickis Gesicht erwachen lässt. Vielleicht kommt er ja doch noch dazu, an einem gewissen Jemand seinen Frust bezüglich seines Nikotinvorrates auszulassen, da ihm vor wenigen Minuten eingefallen ist, dass er ja bis auf eine Ziggi alles gestern verpafft hat. Pfeifend begibt er sich auf die Terrasse und blickt sich suchend nach Alexander um. Wieder nichts. Ja sag mal, will ihn heute irgendwer verarschen? Und das auf einen Sonntag, dass kann doch wohl nicht angehen. Ein gleichmäßiges, blubberndes Geräusch reißt ihn aus seinen Gedanken und er blickt sich ein wenig irritiert um. Was war denn das? Sind die Mücken letzte Nacht mutiert und haben es auf ihn abgesehen? Unsicher latscht er die Terrasse entlang, biegt um die Hausecke und bleibt mit großen Augen stehen. Vor sich erblickt er den Whirlpool in welchem es sich ein gewisser Sunnyboy mit Sonnenbrille auf der Nase und einer Cola in der linken Hand bequem gemacht hat. "Morgen." Ruft Alexander und grinst breit, als er in Rickis schockiertes Gesicht blickt. Schade das er seine Kamera nicht mit hat, das wäre jetzt ein schönes Foto fürs Familienalbum wie der kleine Hauspsychopath mit offenem Mund dasteht und glotzt wie ein Fisch. "Sag mal... du lebst nicht schlecht..." meint Ricki, nachdem er sich wieder gefangen hat. Nicht, dass es so schockierend ist, jemanden in einem Whirlpool zu sehen, nein, vielmehr ist es die Tatsache, dass dieser Jemand mit nacktem, gebräunten Oberkörper dort drinnen hockt. Ricki schluckt sacht und schüttelt verwirrt den Kopf. Was waren denn das gerade für Gedanken? >Ganz ruhig Junge... kein Grund die Fassung zu verlieren. Du leidest nur unter Entzug... das gibt sich wieder.< "Willste auch mit rein?" fragt Alexander plötzlich und schiebt die Sonnebrille soweit hoch, sodass sie auf seinem Kopf thront. Zögernd betrachtet Ricki seinen Stiefbruder welcher ihn mit großen, grünen Augen betrachtet. >Oh man... Junge mach die Augen zu oder guck woanders hin.< Ricki versucht Alexanders Blick zu meiden, während er sein zerknautschtes Nachtshirt abstreift und auf einem Liegestuhl fallen lässt. "Platz da oder Beine ab." Ruft Ricki aus, bevor er Anlauf nimmt und in den Whirlpool jumpt. Alexander, welcher gerade noch rechtzeitig seine Beine anziehen konnte, schreit überrascht auf und reibt sich die Augen. "Wäh. Du bist ne Sau!" Murrend stellt er seine Cola auf einer Ablage ab und funkelt Ricki säuerlich an. Na das ist ja mal wieder so was von typisch. Zum Dank für seinen sozialen Einsatz wird er mal wieder misshandelt, in diesem Falle eben durch ein paar ordentliche Spritzer Chlorwasser in die Augen. "Stell dich nicht so an. Ist nur Wasser." Meint Ricki beiläufig und grinst frech als er auf Alexander zukrabbelt, an ihm vorbeilangt und sich an der Cola gütlich tut. Wenn schon kein Nikotin, dann wenigstens Koffein. "Tut das weh?" fragt Alexander plötzlich und deutet auf Rickis Brustwarze an welcher ein kleiner, silberner Ring baumelt. Dieser schnallt erst gar nicht, was der andere Junge von ihm will und hebt nur fragend eine Augenbraue. "Hm?" "Na das da." Wiederholt Alexander und zieht mit seinen Fingern sacht an dem Silberring. Ricki blickt an sich herab, wobei er versucht ein leises Aufstöhnen zu unterdrücken und schüttelt wenig später den Kopf. "Nö... eher im Gegenteil." Fügt er verschwörerisch hinzu und wackelt zweideutig mit den Augenbrauen. Das sich daraufhin wieder eine gesunde Färbung in Alexanders Gesicht breit macht ist regelrechtes Balsam für seine arme, geplagte Seele. So muss das sein. Der Blonde ist aber auch zu niedlich wenn er mal wieder rot im Gesicht wird. Ricki grinst abwesend und wackelt mit der Coladose herum. Eigentlich ist so ein Leben gar nicht mal so schlecht. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, aber im Großen und Ganzen... So unauffällig wie möglich, lässt er seine Augen über den Torso seines Gegenübers schweifen, welcher gerade damit beschäftigt ist seine Brille irgendwie sauber zu bekommen, was sich als recht schwer erweißt, da er selbst bis auf die Knochen nass ist. "Waah! Fick die Henne." Ruft er verstimmt auf und knallt die Sonnenbrille auf die Ablage. Dann eben nicht. Die wird schon sehen was sie davon hat. "Was gibt's zum Mittag?" fragt Ricki um ein Gesprächsthema anzufangen, und um sich vor allem von dem nackten Oberkörper seines Stiefbruders abzulenken. >Himmel Herr Gott, nun ist aber Schluss.< ermahnt er sich selbst und kneift sicherheitshalber die Augen für einen kurzen Moment zu. "Was der Kühlschrank hergibt. Aber ich glaube wir haben noch irgendwo ne Pizza herumfliegen." Meint Alexander daraufhin und gähnt einmal herzhaft. So ganz wach ist er trotz allem noch nicht. "Müde?" fragt Ricki, wobei seine Frage mehr wie eine Feststellung klingt. "Nee, ich tu nur so." antwortet Alexander spitz und streckt dem leicht verdutzten Schwarzhaarigen die Zunge raus. Ricki grinst daraufhin breit und streckt seinem 'Bruder' ebenfalls seine Zunge entgegen. "Geht es nur mir so, oder entwickeln wir uns langsam zurück?" fragt Alexander plötzlich, nachdem sie sich für einen längeren Zeitraum gegenseitig die Zungen präsentieren. Ricki lacht laut auf und versucht unschuldig zu gucken. "Find ich nicht. Aber wenigstens benimmst du dich nicht mehr wie Mr. 'Seht-mich-an-ich-bin-es'." "Wann habe ich mich denn so benommen?" fragt Alexander entrüstet und funkelt Ricki verärgert an. "Vielleicht nicht so extrem... aber als wir uns das erste Mal gesehen haben, warst du schon ziemlich arrogant. Als ob du was Besseres wärst als ich." Alexander verdreht die Augen und stöhnt laut auf. "Ja meine Güte. Ich war eben nicht sehr begeistert, dass sich da plötzlich ein Fremder mit in meine Familie hineindrängt. Zumal... bei deinem Anblick habe ich mich auch gefragt, aus welcher Gruft du ausgebrochen bist." "Ok, ok... lassen wir das. Keinen Bock darüber zu labern." Wehrt Ricki leicht genervt ab und beobachtet das blubbernde Wasser um sich herum. Alexander schweigt ebenfalls und lässt seinen Blick über das Grundstück schweifen. *~*~*~*~* Murrend kaut Ricki auf seinem Stück Pizza herum und betrachtet gelangweilt den Fernseher welcher mal wieder den größten Schund aller erdenklichen Spielfilme zum Besten gibt. Kurz - das Programm ist wie immer scheiße. Und für so was zahlt man heutzutage auch noch. Alexander hingegen zapped alle 10 Sekunden weiter, weshalb auch keiner der beiden großartig was von der Handlung der Filme mitbekommt. "Laaaangweilig." Stöhnt Ricki genervt auf und schiebt sich den letzten Happen Pizza in den Mund. Alexander runzelt leicht die Stirn und schmeißt seinem Stiefbruder die Fernbedienung zu. Während er es sich auf dem großen Sofa bequem gemacht hat, lümmelt sein kleiner Hausgrufti auf dem Sessel herum und tritt des Öfteren gefrustet gegen eine der Schranktüren. "Bitte, dann such du doch ein Programm." Meint Alexander muffig und nimmt einen großen Schluck von seinem Eistee. Gequält greift Ricki die Fernbedinung, wobei es bei ihm schon beinahe so aussieht, als ob er gerade eine sportliche Höchstleistung vollbringen müsste. Seufzend schaltet er weiter, wobei er gleich einen entsetzten Schrei von sich gibt, als er zum Unglück seiner Ohren ausgerechnet MTV erwischt. "Waaah! Weiche Satan!" ruft er entsetzt aus und schaltet geschwind weiter, bevor die Stimme von Britney Spears seine letzten noch lebenden Gehörzellen auslöscht. "Manchmal denke ich echt bei dir ist ne Schraube locker." Meint Alexander schmunzelnd und nimmt einen weiteren Schluck Eistee zu sich, welchen er aber wenige Sekunden später im hohen Bogen auf den Tisch nieder regnen lässt. "Oha. Sexfilme um halb 2 am Nachmittag. Kein Wunder das die Jungend verkommt." Meint Ricki und grinst breit, als er auf dem Bildschirm gerade zwei Affen bei der Paarung sieht. "Man... Mum bringt mich um, wenn hier alles klebt." Flucht Alexander und hastet hinüber in die Küche um einen feuchten Lappen zu holen. Kaum wieder zurück im Wohnzimmer wird er von oben bis unten von seinem herzallerliebsten Bruder gemustert. "Sag mal... das mit den Bienen und den Blümchen hat man dir schon erklärt, oder?" fragt dieser und blickt den Blondschopf mit großen Augen an. Das dieser schon den Tisch vollrotzt, nur weil er ein paar Schimpansen bei der Paarung gesehen hat ist nun wirklich schon recht merkwürdig. Als Antwort präsentiert Alexander diesem mal eben seinen gerade gewachsenen Mittelfinger und wischt murrend den Tee vom Tisch. "Herr Gott, ich war nur ein bisschen überrumpelt. Zumal sehe ich nicht jeden Tag das Geschlechtsteil eines Affen. Aber so wie ich dich einschätze kennst du so was bestimmt im Überfluss." "Na hör mal. Ich gehe jeden Samstag in den Zoo um mich dort aufzugeilen." Entgegnet Ricki sarkastisch und setzt eine ernste Miene auf. "Du bist echt ein Freak." Meint Alexander lachend und verfrachtet den Lappen wieder dahin wo er hingehört. "Wenn du schon wieder in der Küche bist, dann bring mal ein Eis mit." Ruft Ricki ihm nach und lehnt sich im Sessel zurück. "Bin ich dein Bimbo oder was?" vernimmt er die entrüstete Stimme seines Bruders, welcher wenig später mit zwei Capri-Orangen-Eis am Stiel zurückkommt. "Gib. Gib." Mit fuchtelnden Händen versucht Ricki das ihm hingehaltene Eis zu erreichen, aber wozu hat man(n) ein Kameradenschwein zum Bruder? Dieser ist selbstredend nicht gewillt dem kleinen Grufti so ohne weiteres das Eis zu überlassen. "Sag bitte." "Bitte gibs her, sonst trete ich dir dankend in den Arsch." Flötet Ricki süßlich, wodurch ihm Alexander mit zuckender Augenbraue das Eis gegen den Kopf schmeißt. "Na herzlichen Dank auch." Murrt Ricki verstimmt und reibt sich die nicht vorhandene Beule. Na wenigstens hat er sein Eis, also heißt es glücklich sein und lecken, bevor die Kostbarkeit schmilzt und einen hässlichen Fleck auf seiner Hose hinterlässt. "Man... schade das die heute schon wieder kommen." Nuschelt Ricki plötzlich und starrt ein wenig angepisst auf die Mattscheibe. Ok, versuchen sich in die Familie einzufügen muss er schon irgend wann versuchen, aber momentan gefällt ihm die Situation besser, mit seinem Stiefbruder allein zu sein... aus welchem Grunde nur, kann er sich selbst nicht so ganz erklären. "Nicht für lange..." sagt Alexander daraufhin und lutscht an seinem Eis herum. "Hm?" "Mum und Dad haben schon im Februar ne Kreuzfahrt gebucht. Das du aus heiterem Himmel auftauchst konnte zu dem Zeitpunkt ja noch keiner ahnen." "Du meinst... die fahren in den Urlaub?" Alexander nickt daraufhin und schleckt sich den Mundwinkel sauber. "Hmhm. 2 Wochen schippern die herum. Ich konnte mich dieses Jahr Gott sei dank soweit durchsetzen, das ich mal alleine zu Hause bleiben kann. Mum ist wenn es um Familienurlaub geht immer sehr verbohrt." "Fahrt ihr öfter in den Urlaub?" fragt Ricki und sieht ein bisschen neidisch zu Alexander, welcher wieder bejahend mit dem Kopf nickt. Er selbst war erst einmal im Urlaub, und das war noch nicht einmal richtiger Urlaub, sondern ein 2 Wochen-Tripp nach Schweden mit der Konfirmationsgruppe. Morgens bis abends beten und irgendwelche Sachen besichtigen. Nicht gerade etwas, was er zum Vergnügen mitgemacht hat. "Wir fahren jedes Jahr im Sommer. Nur ich habe dieses Mal einfach keine Lust. Mum und Dad fahren mit ein paar Freunden zusammen. So ein Erwachsenenshitkram. Da hab ich keine Lust mit herumzulungern. Und 2 Wochen auf nem Schiff muss ich auch nicht haben." Fährt Alexander fort und beißt ein Stück von seinem Eis ab. "Sind das die, wo die übers Wochenende eben sind?" "Genau die. Mir solls recht sein. Hab ich zwei Wochen meine Ruhe... mehr oder weniger." Fügt Alexander nachdenklich hinzu und betrachtet Ricki, welcher schelmisch grinst. "Dann sind wir also 2 Wochen alleine?" "Scheint so, warum?" fragt Alexander ein wenig skeptisch und blickt etwas beunruhigt in Rickis Gesicht, welches ihn durchdringend betrachtet. "Nur so... mir sind da nur so ein paar Dinge eingefallen." Gibt dieser scheinheilig zurück und leckt seine Finger sauber, da an diesen schon ein wenig geschmolzenes Eis hinabläuft. "Du hältst mir hier keine Rituale ab." sagt Alexander und blickt Ricki warnend an. Dieser seufzt resigniert und legt den abgeschleckten Eisstil auf den Tisch. "Na schön... wenn du willst, dann unterlasse ich für diese 2 Wochen meine Waschrituale, aber dafür lässt du Mr. Oberarsch nicht ins Haus." Erwidert er schmollend, kann sich aber ein sachtes Grinsen nicht verkneifen, als sich sein Stiefbruder mit der Handfläche vor den Kopf schlägt. "Du bist bekloppt." "Muss wohl in der Familie liegen." Meint Ricki ungerührt und wippt auf dem Sessel hin und her. "Scheint so..." entgegnet Alexander nach einem kurzen Augenblick des Schweigens. Vielleicht wird es gar nicht mal so schlecht mit Ricki alleine zu bleiben. Nach dem gestrigen Gespräch muss er sogar sagen, dass er eine gewisse Sympathie zu dem schwarzhaarigen Jungen entwickelt hat. "Soooo. Nun hol mal ne Flache Prosecco und lass uns auf die zukünftige Freiheit anstoßen!" meint Ricki plötzlich und klatscht auffordernd in die Hände. "Du bist echt nicht mehr normal." Grinsend greift Alexander nach einem der Sofakissen und schleudert dieses in Richtung des anderen. Eines steht auf jeden Fall schon mal fest: Langweilig werden die kommenden Wochen bestimmt nicht werden. Ja, und das wars wieder mal. Hoffe es hat euch gefallen, trotz der langen Pause (die nicht beabsichtigt war.) So, ich warte dann mal auf Kommis und wünsche noch nen schönen Sonntag. By Klein Dilly. ("^^) P.S.: Das ENS-Angebot gilt weiterhin. ^_~ Kapitel 11: 2 Wochen, 14 Tage, 336 Stunden... --------------------------------------------- *reinkugglz* Gomeeeen, dass es dieses Mal so lange gedauert hat, aber ich war ziemlich im Stress. >.> *sfz* Auch wenn dieses Kap mal wieder kläglich an der Länge gescheitert ist... aber dafür kommt das nächste Kapitel auch schneller. *feierlich-die-hand-hebt* ^^ So, und nun habsch noch was zu sagen, und zwar: DANKE für die vielen Kommis! >^.^y Ich kann es immer noch nicht so wirklich glauben, dass eine Original Story so großen Andrang findet. ;__; *flenn* Und noch ein Extradank an White_Rose, Khana, Merisusa-chan, yang, Netti_2407 und Tschie die diese Storys empfohlen haben. >^.^< Waah! glaniel gomen ne, ich bin ein Schlumpf. Dich habsch vergessen. *drops* Und danke Khana fürs beta lesen. ^^ Nya, genug der peinlichen Aussagen meinerseits. Es ist schon spät und ich bin zu faul ein vernünftiges Vorwort zu stande zu bringen. XD Daher viel Spaß beim Lesen. ^^ Kapitel 11: 2 Wochen, 14 Tage, 336 Stunden... Nervös läuft Katja durch die Wohnung um wirklich sicher zu gehen, dass sie in ihrer Hektik nicht doch etwas vergessen hat, was sie auf ihrer Kreuzfahrt wahrscheinlich noch gebrauchen wird. Während Alexander seinem Vater hilft, das Gepäck im Auto zu verstauen, hockt Ricki vor der Haustür und beobachtet das Treiben, was sich ihm bietet. Auf den Gedanken mal mit anzupacken kommt er selbstredend nicht, denn schließlich ist ein armer, geplagter Grufti wie er schon genug damit beschäftigt, sich die umherirrenden Insekten vom Leibe zu halten, was weiß Gott keine leichte Aufgabe ist. Alexanders ständiges Genörgel und sein lautes Rumgezeter überhört er dabei gekonnt. "Wie wäre es, wenn euer Hochwohlgeboren mal seinen faulen Arsch bewegen würde?" keift Alexander säuerlich, welcher gerade alle Mühe hat einen großen Koffer in den schon recht überfüllten Kofferraum zu verfrachten. "Ich will dir ja nicht die Arbeit wegnehmen", flötet Ricki mit übertrieben freundlicher Stimme und wirft Alexander grinsend eine Kusshand zu. Dieser läuft daraufhin prompt purpurrot an, zeigt dem Perversen vom Dienst seine Kehrseite und flucht leise vor sich hin. Der Vater der beiden Streithähne schmunzelt sacht und verstaut eine Kühltasche auf den Rücksitzen. In solchen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen ist es immer am Besten, wenn man(n) sich nicht einmischt. "Frederic! Weißt du wo ich meinen Hut gelassen habe? Du weißt schon, den mit dem roten Band." Vollkommen aufgelöst steht Katja plötzlich im Türrahmen und hätte beinahe Ricki über den Haufen gerannt, da dieser ja direkt davor sitzt. Aber haben wir nicht alle unsere kleinen Problemchen? Der eine macht alle hier Anwesenden verrückt wegen einem bekloppten Hut, während andere sich den Allerwertesten aufreißen um ein paar Dutzend Koffer zu verstauen, oder wie eben in Rickis Falle, einfach nur unschuldig auf der Treppe rumlümmeln und von einer Sekunde zur nächsten nen Herzkasper kriegen, da so mir nichts dir nichts die erste Person die Tür wie von Sinnen aufreißt und ihre ohrenbetäubende Quietschstimme erklingen lässt. Schrecklich. *~*~*~*~* "Und dass du mir abends immer die Haustür abschließt Alexander." "Ja Mum." "Und vergiss nicht, regelmäßig nach der Post zu gucken und das Geschirr gehört in den Geschirrspüler und nicht auf den Küchentisch." "Ja." "Und dass du mir niemanden die Tür aufmachst den du nicht kennst. Heutzutage kann man ja nicht vorsichtig genug sein." "Ich weiß, Mum." "Und vergiss nicht, dir nach dem Essen immer die Zähne zu putzen." "Mum!" "Entschuldige, nur es ist doch das erste Mal, dass ich ohne meinen kleinen Jungen verreise." Während Alexander gequält die Augen verdreht, steht Ricki grinsend an der Wand und hat alle Mühe damit, sich den aufsteigenden Lachanfall zu verkneifen. Na wunderbar. Was kommt als nächstes? Wahrscheinlich erinnert sie den armen Jungen noch daran, dass man jedes Mal die Spülung betätigen soll, nachdem man auf der Toilette gewesen ist. Zuzutrauen wäre es dieser Schreckensmutter auf alle Fälle. "Und bitte esst nicht jeden Tag Pizza und so was. Das ist auf Dauer nicht gesund", ermahnt Katja die Beiden, welche nur synchron mit dem Kopf nicken. Am Besten immer brav 'Ja' und 'Amen' sagen, das funktioniert immer. "Katja, wir müssen nun wirklich los, sonst kommen wir noch zu spät." Ein wenig gelangweilt guckt Frederic auf seine Armbanduhr welche bereits halb elf anzeigt. "Schon gut, schon gut. Also passt auf euch auf. Und wenn irgendetwas sein sollte, dann ruft sofort auf meinem Handy an, verstanden?" "Ja Mum." >Ja, ganz bestimmt werde ich das.< denkt Ricki ironisch und seufzt resigniert. Diese Frau ist wirklich eine Gefahr für jeden halbwegs normalen Jugendlichen. Na Gott sei dank wird er dieses Subjekt für die nächsten Tage nicht zu Gesicht bekommen, was soviel heißt, dass sich seine Ohren erstmal wieder erholen können. *~*~*~*~* "Freiheit!" Erschrocken zuckt Ricki zusammen, als Alexander die Haustür hinter ihnen zuschmeißt und grinsend die Hüfte schwingt. Ricki blinzelt ein wenig bedeppert, als der Blonde an ihm vorbeiläuft und sich einmal im Kreis dreht. Also entweder ist dieser nun total durchgeknallt, oder aber es sind neue Bazillen unterwegs die eine vorübergehende Störung der Gehirnfunktion hervorrufen. "Mann, endlich Ruhe." Alexander lächelt breit und legt den Kopf schief, als er Ricki betrachtet, welcher trotz seiner schwarzen Tracht wirklich niedlich aussieht, wenn er guckt wie ein kleines Kind, das nicht versteht was gerade abläuft. "Soll ich den Notarzt rufen? Kriegt deine Birne nicht genügend Sauerstoff, oder was ist los?", fragt Ricki und grinst schief, als Alexander ihm daraufhin den Vogel zeigt. "Hey, das ist das erste Mal, dass ich für so nen langen Zeitraum das Haus für mich habe. Das ist ein Grund zu feiern, ok?", versucht dieser sich zu verteidigen und stiefelt in die Küche. "Na schön, aber du vergisst da eine Kleinigkeit", Meint Ricki verschwörerisch und schlendert hinter seinem Halbbruder her. "Hm?" fragt Alexander und dreht sich zu Ricki um, welcher ihn mit einem breiten Grinsen betrachtet. "Du bist alleine... mit mir!" "Danke... jetzt hab ich noch nen Grund mich zu erschießen", gibt Alexander spitz zurück und lässt den nun schmollende Ricki links liegen und beschäftigt sich lieber mit dem Inhalt seiner Orangensaftflasche. "Und was plant mein kleiner Junge die nächsten Tage?" fragt Ricki süßlich und mit einer Katja-Like-Stimme, welche Alexander zum Lachen bringt und den Orangensaft aus dessen Nase tröpfeln lässt. "Igitt." Sich die Hand unter die Nase haltend, sprintet Alexander zur Spüle und wäscht sich die Hände, welche nun schon ein bisschen verklebt sind. "Jaja. Trinken will gekonnt sein, ne?" meint Ricki unschuldig und lässt sich auf einem der Stühle nieder. "Witzig", murmelt Alexander und greift nach der Küchenrolle um sich die Nase zu putzen. Orangensaft und Fruchtfleisch in der Nase sind nicht besonders angenehm, das ist wahr. "Ich hätte da mal ne Frage...", beginnt Ricki plötzlich und trommelt mit seinen Fingerkuppen auf der Tischplatte herum. Die letzten drei Tage, in denen sich sein Erzeuger und dessen ganz persönlicher Alien um die Urlaubsvorbereitungen gekümmert haben, hat er des Öfteren darüber nachgegrübelt, wie er diese zwei Wochen der Freiheit am Besten nutzen könnte. Und letzte Nacht ist bei ihm tatsächlich der Funke gesprungen. Nun stellt sich eben nur noch das Problem seinen Mitinsassen davon zu überzeugen, dass es zum Wohle aller hier Anwesenden wäre, wenn er ihm diesen kleinen Wunsch gewährt. "Wenn du mir schon so kommst, dann brütest du was aus. Langsam kenne ich dich und dein krankes Hirn", nuschelt Alexander und schnieft noch einmal, bevor er das Tuch im Mülleimer verschwinden lässt. "Nun ja... ich wollte fragen, ob du etwas dagegen einzuwenden hast, wenn ich einen Freund hierher hole? Jetzt wo ich hier festsitze, habe ich ja keine große Gelegenheit ihn noch zu sehen", meint Ricki drucksend und blickt mit unschuldiger Miene zu Alexander, der ein wenig skeptisch eine Augenbraue hebt. "Ist das dieser Freak von dem du mir erzählt hast? Dieser Punkknutscher?", fragt Alexander ein wenig bedröppelt, woraufhin Ricki leise auflacht. "1:0 für seine Hoheit. Und? Ja oder ja?" "Na meinetwegen. Sofern hier keine Messen abgehalten werden, das Haus nicht abgefackelt wird oder sonstige Sachen passieren, für die mich mein Vater erschießt hast du meinen Segen." Seufzend lehnt Alexander sich gegen die Spüle und betrachtet Ricki, welcher wirklich den Anschein macht, dass er mit dieser Antwort gut leben kann. "Weißt du, manchmal könnt ich dich echt knutschen Brüderchen", erwidert Ricki grinsend und zwinkert Alexander zu, welcher daraufhin gleich wieder das Gesicht verzieht. "Wenn du mir weiter so kommst, dann trete ich dich", murmelt dieser und verschränkt die Arme vor der Brust. >Warum zum Teufel ist mir das so peinlich? Herr Gott noch mal du wirst doch sonst auch nicht so schnell rot, du Depp.< ermahnt er sich selbst in Gedanken. "Ich steh auf Schläge", sagt Ricki plötzlich und reißt sein Gegenüber aus dessen Gedanken. Irritiert starrt Alexander zu dem schwarzen Etwas hinüber, welches ihn wieder mit diesem zweideutigen Funkeln in den Augen betrachtet. Na das werden dann wohl ein paar turbulente Tage. *~*~*~*~* Nervös läuft Ricki in seinem Zimmer auf und ab, sein Telefon dicht ans Ohr gepresst und einer Kippe im Mundwinkel hängend. "Na los komm schon... geh ans Telefon du Penner." Kaum die letzten Worte gesagt, ertönt am anderen Ende der Leitung ein leises Knacken, bevor eine verschlafene Stimme ein unfreundliches 'Was'n?' in den Hörer grummelt. "Patty? Na endlich. Ich dachte schon du wärst verreckt", ruft Ricki erfreut aus und lässt sich auf sein Sofa plumpsen. Ein resigniertes Gähnen dringt an sein Ohr und leise Schmatzgeräusche sind zu vernehmen. Na schön zu wissen, dass sein Sündenbruder seine alten Gewohnheiten in den letzten Tagen, in denen er von zu Hause weg ist, noch beibehalten hat. "Du hast Nerven du Schlumpf. Zu nachtschlafender Zeit hier durchzuklingeln", murmelt Patrick am anderen Ende, woraufhin Ricki einen kurzen Blick auf seine Uhr wirft, welche gerade mal 16.30 Uhr anzeigt. "Verzeih mir Schnuggl, aber ich hab ein Anliegen." "Ach nee. Das ist ja mal was ganz neues. Na schön... wo du mich eh geweckt hast." Anscheinend scheint sein bester Freund wirklich ein bisschen neben der Spur zu hängen, oder aber er hat mal wieder zuviel gekifft. "Hast du die nächsten Tage irgend etwas weltbewegendes vor oder kann ich dich entführen?" fragt Ricki und lacht leise, als er ein sachtes Glucksen aus dem Hörer vernimmt. "Wohin willst mich entführen Honey? Zu dir in dein neues Gefängnis?" "Treffer versenkt, euer Gnaden. Mein Alter und dessen Hausfrauchen haben sich für zwei Wochen verabschiedet und daher habe ich sturmfrei." "Hm... ich weiß nicht... so ein kleines, prüdes Kaffdorf voll gestopft mit verklemmten Dörflern..." "Patty... zwing mich nicht dir Gewalt anzutun", sagt Ricki drohend und drückt den kleinen Glimmstängel im Aschenbecher aus. Dass es tatsächlich so gut tut, mit seinem besten Freund zu reden hätte er nicht gedacht. Schon komisch, aber man merkt erst wie sehr einem etwas fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Aber nun soll diese Pappnase bloß nicht anfangen rumzubocken, jetzt wo er sogar Alexanders Zuspruch hat, welcher gerade mit seinem komischen Kumpel Mark in seinem Zimmer hockt und sich die Ohren mit VIVA verseucht. "Andererseits... ich als überzeugter Hobbysadist würde schon gerne die Gummizelle sehen, in die sie dich gesteckt haben." Ricki sieht förmlich Patricks breites Grinsen, welches dieser immer aufsetzt, wenn er das Wort Sadist in einem Satz verwendet hat. "Also, kommst du?" "Ja... muss nur mal gucken, ob ich meinen Alten ein bisschen Geld ablabern kann... also richte dich darauf ein, dass ich im nächsten Zug sitze und zu dir komme." "Aaah... Moment mal, da fällt mir ein... ich weiß ja gar nicht, wo hier die nächste Stadt ist die einen Bahnhof hat." Gedanklich schlägt Ricki sich schon mit der Handfläche an den Kopf. Na soviel Dämlichkeit auf einmal kann doch wirklich kein Mensch alleine ausstrahlen. Das Wichtigste hat er doch tatsächlich vergessen, und zwar Alexander zu fragen wo die nächste Stadt ist und vor allem wie man von HIER nach DA kommt. "Du Patty, kleinen Augenblick mal", sagt Ricki schnell, läuft in Richtung Zimmertür, reißt diese rücksichtslos auf und atmet einmal tief durch, bevor er sich den grausigen Klängen von VIVA nähert. Aber ein Mann ist kein Mann, wenn er nicht auch ab und zu einige Opfer bringen würde, auch wenn diese möglicherweise längere, psychische Schäden bei ihm auslösen könnten. Mutig drückt er die Türklinke hinunter und steckt seinen Kopf in den hellen Raum. Auf dem Bett hocken Alexander und Mark, welcher sichtlich erfreut zu sein scheint Ricki zu sehen. "Kannst du dieses 'Geräusch', das du Musik nennst mal etwas leiser machen? Ich muss was wissen!", schreit Ricki in den Raum und hofft gegen diesen Technoscheiß anzukommen, welcher sich ihm hartnäckig entgegenstellt. Großzügig greift Alexander nach seiner Fernbedienung und macht den Ton aus. "Was?", fragt er ein wenig mürrisch. "Wo ist hier die nächstgelegene Stadt in der es einen Bahnhof gibt?", fragt Ricki direkt heraus und wippt ein wenig ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Schließlich hat er immer noch Patrick in der Leitung, der bestimmt nach dieser Aktion auch einen Gehörsturz hatte, da dieser genau so gut auf Chartmusik zu sprechen ist wie er. "Die nächstgelegene Stadt wäre Wolfsburg... so 20 Minuten von hier mit dem Bus", entgegnet Alexander, welcher sich gerade vorkommt wie einer dieser Quizkandidaten, die so mir nichts dir nichts mit irgendwelchen belanglosen Fragen zugebombt werden. "Haste gehört, Patty?", schreit Ricki in den Hörer, da Alexander nach seiner Aussage bereits wieder den Ton seines Fernsehers angemacht hat. Na das hat man(n) ja auch gerne. Aber man(n) weiß schon, wann er unerwünscht ist. Eilends verlässt Ricki die Todeszone und verflüchtigt sich wieder in sein Zimmer, wo er sich gleich eine neue Zigarette aus seiner Schachtel zieht. "Wenn du mir noch mal so ins Ohr brüllst, dann bewerfe ich dich solange mit Wattebauschen bis du blutest mein Lieber", flucht Patrick säuerlich in den Hörer, was Ricki wiederum zum Lachen bringt. Wenn Patrick erst einmal hier ist, dann werden diese zwei Wochen wirklich chaotisch... aber wie sagt man doch so schön? Ein bisschen Spaß muss sein... Ja, und wieder TBC. Ich dachte am Anfang ja nicht, dass ich Patty mit als Chara wirken lasse, aber ich brauche halt noch nen durchgeknallten Kerl. XD Schlagt mich, aber ich bin halt ein bissle kaputt im Kopf. =P So, und keine bange, Alex und Ricki kommen sich schon noch näher, aber ich baue nunmal ein bisschen mehr den Werdegang aus, weil ich der Meinung bin, dass es ein wenig unrealistisch wäre, wenn sie sich schon nach 10 Kapiteln in den Armen liegen. ^^" So, Kommis jeder Zeit gerne gesehen und ENS-Service gilt weiterhin. ^.~ By Klein Dilly ("^^) Kapitel 12: ES kommt ! ---------------------- Tadaaaaaaaa! So Leute, wie versprochen kommt das nächste Kapi schneller. ^^ *fähnchen-schwengt* Ist zwar auch net viel länger als das letzte, aber besser als nix. >.> So, erst einmal DANKE an Khana die sich wieder die Mühe gemacht hat das hier beta zu lesen. *umknuffs*keks-gib* Und natürlich danke an euch, die mir immer so liebe Kommis schreiben. *flenn* T.T Schon so viele Kommis innerhalb von 3 Tagen ist schon enorm. oO Nya, ok bis hierher erst einmal genug gelabert. Viel Spaß mit Kapitel 12. *verkrümelz* Kapitel 12: ES kommt ! >Warum?< Warum zum Teufel hat er sich wieder mal zu etwas breitschlagen lassen, wozu er eigentlich keine Lust hat? Genau diese Frage stellt sich Alexander nun schon zum hundertsten Male seit er mit Ricki in den Bus gestiegen ist, welcher sie beide in die Stadt fährt. Nicht nur, dass er aufgrund seines gestrigen Besuchs nicht vor halb zwei im Bett war und heute Morgen um kurz nach sieben von einem gewissen, heute mit einem schwarzen Lederrock und Netzshirt bekleideten Grufti geweckt wurde, nein! Nun darf er auch noch die ganze Busfahrt über hinter einem Kerl sitzen, der mindestens das doppelte seines Optimalgewichts auf die Waage bringt und einen Geruch verströmt, der sogar die Kakteen seiner Mutter eingehen lassen würde, da der Bus restlos überfüllt ist und er gezwungen ist hier zu sitzen. Aber man(n) beschwert sich ja nicht, nein, natürlich nicht. Angewidert starrt Alexander in den verschwitzen Nacken dieser Erscheinung und rümpft angeekelt die Nase. Nein, so stellt man(n) sich keinen Freitagmorgen vor. Und dass, wo er noch nicht einmal gefrühstückt hat, da ja eine gewisse Person, die zufälligerweise den Namen Ricki trägt ihn in aller Herrgottsfrühe aus dem Haus gescheucht hat, aus Angst, sein komischer Kumpel müsse alleine am Bahnsteig stehen und warten, bis ihn wer von diesem schlimmen Ort abholt. Alexander seufzt resigniert und wedelt ein wenig mit der flachen Hand vor seinem Gesicht herum. Als ob diese Hitze nicht schon schlimm genug wäre, aber im Bus herrschen eh ganz andere Bedingungen als im Freien. Hier drinnen weht kein kühles Lüftchen, nein, hier zieht sich nur dieser abnormale Schweißgeruch wie eine dichte Nebelschicht durch die Sitzbänke, welcher das Atmen noch schwerer macht als es ohnehin schon ist. "Glaub mir, Patty wird dir gefallen", sagt Ricki plötzlich und grinst Alexander breit an. Dieser verzieht nur gequält das Gesicht und atmet einmal tief durch den Mund ein. >Ganz ruhig Alex... du musst nur durch den Mund atmen und an Rosen denken... nur nicht ohnmächtig werden.< macht er sich in Gedanken Mut und linst nochmals auf den Hinterkopf des Mannes, der sich zu allem Überfluss auch noch strecken muss, sodass nun der Geruch der unter seinen Armen hervorströmt sich ungehindert entfalten kann. Oh happy Day! "Ich habe gehört, dass sie die Preise für Deos erhöht haben... Also brauchen sich die Politiker nicht zu wundern, wenn eine Vielzahl der Leute sich nicht mehr einsprüht und somit die Lebenserwartung aller rapide sinkt, da die Luftverschmutzung durch erhöhte Schweißabsonderung noch schlimmer geworden ist. So schnell kann es zur Unterbevölkerung kommen... schrecklich", ruft Ricki mit einem gespielt tragischen Unterton aus, woraufhin sich Alexander nur schwer beherrschen kann, jetzt nicht laut loszuprusten. Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht seinen kleinen Freak dabei zu haben... schließlich spricht dieser die Dinge aus, die ihm selbst auf der Zunge liegen, sich aber doch nicht zu sagen getraut. Der Mann vor ihnen räuspert sich laut und rutscht ein wenig nervös in seiner Sitzbank hin und her. Na, was war denn das? Hat sich da etwa jemand angesprochen gefühlt? Ts, also so was. "Naja... Wasser gibbet es heute auch nicht mehr umsonst", fügt Alexander wenig später hinzu, was Ricki ein breites Grinsen entlockt. Gott sei dank steigt aber der Grund dieser äußert intelligenten Unterhaltung an der nächsten Haltestelle aus, weshalb zwei bestimmte Personen im Bus erleichtert aufatmen. "So was gehört doch verboten", stöhnt Alexander genervt auf und fächelt noch ein wenig in der Luft herum. "Tja... schade, dass Patty nicht hier ist. Der hätte weiß Gott schlimmere Sachen hören lassen als wir hier...", entgegnet Ricki schelmisch und kratzt sich am Hinterkopf. "So wie du von dem Kerl sprichst, scheint der ja noch durchgeknallter zu sein als du", meint Alexander und gähnt einmal herzhaft. Nein, so wenig Schlaf ist wirklich nicht gesund... und wenn dieser Halbschlafzustand auch noch unterstrichen wird von seinem regelmäßigen Magenknurren ist eh alles im Arsch. "Patty ist mein Schnuggl. Wir kennen uns schon ne halbe Ewigkeit. Irgendwie haben wir nach ner gewissen Zeit den Titel 'Chaotenduo' an unserer Schule erhalten..." Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen lehnt Ricki sich in seiner Sitzbank zurück. "Schnuggl?" fragt Alexander ein wenig verdutzt. "Oooch, keine Bange. Du brauchst nicht eifersüchtig sein. Dich habsch doch genauso lieb", fiept Ricki und setzt einen Hundeblick auf, der sogar dem von Alexanders Mutter alle Ehre macht, wenn diese seinen Vater mal wieder davon überzeugen will, dass sie unbedingt ein neues Paar Schuhe braucht. "Warum... machst du das immer?" Beschämt wendet Alexander sich von Ricki ab und starrt aus dem Fenster. Schon wieder... schon wieder wird er leicht rot im Gesicht, aber was kann denn bitte schön er dafür? Bevor dieser schwarzhaarige Junge aufgetaucht ist, hat noch nie ein Kerl 'so' mit ihm gesprochen. >Der macht mich noch mal wahnsinnig.< Seufzend schließt Alexander die Augen und döst ein wenig vor sich hin. Am Besten ignoriert er das nun schmollende Subjekt neben sich und widmet sich wieder dem Gedanken Numero Uno - SCHLAFEN! "Sag mal Lexi... wir müssen doch noch Wolfsburg, ne?", fragt Ricki nach einiger Zeit und tippt Alexander ungeduldig auf die Schulter. "Hm?" nuschelt dieser und linst murrend in Richtung Finger, welcher immer noch ununterbrochen gegen seine Schulter piekst. Na hallo? Zufälligerweise tut das weh, aber macht ja nix. Mit ihm kann man(n) es ja machen. "Ich glaube wir sind hier falsch..." meint Ricki zögernd und deutet auf die kleine Lichtanzeige, die über dem Busfahrer hängt und die Namen der Haltestellen verkündet. Alexander wirft einen kurzen Blick auf diese, bevor er ein lautes 'Scheiße' von sich gibt, sich an Ricki vorbeizwängt, und wie ein Besessener auf den HALT-Knopf drückt. "Nein, sags mir nicht, lass mich raten... wir sind hier falsch", schlussfolgert Ricki und legt die Stirn in Falten. "Nicht direkt...wir sind schon in Wolfsburg... nur wir sind schon wieder am Ortsausgang..." entgegnet Alexander drucksend und hustet gespielt. "Und das heißt?" "Naja... das heißt, dass wir quer durch die Stadt zurück latschen können." "Und was heißt quer durch die Stadt?", fragt Ricki mit zuckendem Augenlid und leicht zusammengepressten Lippen. "Öhm... bis zum Bahnhof schätze ich so... 20 bis 30 Minuten." Alexander lächelt verlegen und schallt sich in Gedanken selbst einen Hornochsen. Na da hat er ja mal wieder fein hingekriegt. Wenn sie nicht soviel Glück haben und einen Bus erwischen, der zufälligerweise genau jetzt zum Bahnhof fährt, dann müssen sie wohl doch ihre Füße deren ursprünglicher Bestimmung zukommen lassen, nämlich laufen. *~*~*~*~* "Ich sagte doch, ich bin nur kurz eingedöst." "Eingedöst... ach, so nennt man das heute", meint Ricki leicht schmollend und hämmert ungeduldig gegen den Fußgängerknopf an der Ampel, welche sich anscheinend vorgenommen hat, für den Rest des Tages Grün zu machen für die vorbeifahrenden Autos. "Hey, hättest du mich nicht so früh geweckt, wäre das nicht passiert", versucht Alexander sich zu verteidigen und stemmt die Hände in die Hüften. Na was soll er denn noch machen? Um Verzeihung betteln? "Pff... und Patty steht da aufm Bahnhof rum", murmelt Ricki und seiner Miene nach zu urteilen scheint er sichtlich besorgt zu sein. "Nun mach mal halblang... ich meine, der wird ja nicht gleich krepieren wenn er mal ein paar Minuten alleine am Bahnsteig steht. Da brauchst du dir keine Sorgen um den zu machen." "Ich sorge mich doch nicht um Patty." "Häh?" "Naja, ich sorge mich eher um die anderen Leute am Bahnhof, die nun seine Laune, aufgrund unseres Zuspätkommens aushalten müssen", entgegnet Ricki mit einem breiten Grinsen. Alexander steht derweil ein wenig bedeppert dreinblickend neben ihm und fragt sich zu was er da seine Zustimmung gegeben hat. Vielleicht war diese ganze Sache doch keine so gute Idee. *~*~*~*~* Ok, er hat zwar mit vielem gerechnet, aber nicht DAMIT. Ein wenig ungläubig steht Alexander ein bis zwei Meter von Ricki entfernt, welcher gerade einem Jungen um den Hals fällt, der orange-rötliche Haare hat, deren Spitzen unter einem schwarzen Hut hervorlugen. Er trägt ein schwarzes Shirt mit dem Aufdruck SOZIALSCHMAROTZER, der einem in schrillen Neonorange direkt ins Auge springt. Eine durchlöcherte, dunkelblaue Jeans zeigt mehr von seinen Beinen, als sie eigentlich verdeckt und mehrerer Ledergürtel mit Stacheln hängen um seine Hüfte. Die Augenbrauen sind an den Enden ein wenig wegrasiert und so wie er das von seiner Position aus beurteilen kann, hat dieser Junge auch noch einen Zweitagebart. Alexander fühlt sich ein wenig unwohl in seiner Haut, als er von dem Fremden gemustert wird und kurz darauf ein breites, zweideutiges Grinsen erntet. Also eines ist sicher, die kommenden zwei Wochen werden wohl nicht spurlos an ihm vorüberziehen. "So... Lexi, das ist Patty. Patty - Lexi", sagt Ricki plötzlich und deutet auf Alexander, der nun ein wenig beleidigt seine Wangen aufbläst. "Es heißt immer noch Alexander", knurrt er verärgert und schleudert einige Todesblicke in Richtung Ricki, den das anscheinend nicht sonderlich zu jucken scheint. "Ach ES! Ich dachte du wärst ein er", meint Patrick lächelnd und legt den Kopf schief. Zugegeben, so wie er die Sache sieht, hat Ricki es in Punkto Bruder gar nicht mal so schlecht getroffen, wenn er das mal am Äußeren abschätzt. Alexanders Augenbraue zuckt verdächtig und er holt schon einmal tief Luft um sich in dieser Diskussion mal 'lauthals' zu äußern, als ein erneutes Magenknurren ihm einen Strich durch die Rechnung macht. "Hunger?", fragt Patrick wissend und wirft einen kurzen Blick auf Ricki, der ein wenig skeptisch die zwei Koffer und die Reisetasche beäugt, die sein bester Freund da mit sich angeschleppt hat. "Kunststück, wenn man mitten in der Nacht von diesem Wahnsinnigen aus dem Bett gescheucht wird", murmelt Alexander und streicht sich verzweifelt über seinen nun schon lautstark protestierenden Bauch. "Ein Leidensgenossen. Na Gott sei Dank." Noch ehe Alexander begreift, was sein Gegenüber eigentlich vorhat, hat dieser ihn schon in den Arm genommen und knuddelt ihn mal aufs Heftigste durch. "So, Ricki Schatz. Zwei notorische Langschläfer im Haus. Das heißt, dass wir in der Überzahl sind und du dich zu fügen hast", sagt Patrick grinsend und wuschelt Alexander durch die Haare, welcher immer noch wie gelähmt dasteht und gerade innerlich verarbeitet, dass er gerade in aller Öffentlichkeit von einem Kerl angeknufft wurde. "Pff. Als ob das ein Hindernis wäre. Und grabbel ihn nicht an, das mag er nicht", erwidert Ricki gleichgültig und deutet mit einer knappen Kopfbewegung auf Alexander, der zwischen dem Drang zu Schreien und dem Drang in Ohnmacht zu fallen hin und herschwankt. "Net? Also kann ich meine Pläne von nem flotten Dreier gleich wieder vergessen oder wie?" Schniefend wischt Patrick sich über die Augen und seufzt resigniert. Alexander, nun so rot wie Patricks Haare, dreht sich auf dem Absatz um und geht mit schnellen Schritten in Richtung Ausgang. Ok, die Tatsache, dass Ricki ein sehr ungewöhnlicher Mensch ist, hat er akzeptiert, aber dass dieser Patrick bei weitem noch einige Schrauben mehr locker hat, muss er in der Tat einräumen. "Hey! Wo willst du denn nun hin?", ruft Ricki ihm nach und sieht ein wenig beunruhigt auf seinen Halbbruder. Vielleicht hätte er ihn doch etwas ausführlicher über Patricks loses Mundwerk und dessen Neigungen unterrichten sollen. "Wenn du nichts dagegen hast, dann gehe ich jetzt frühstücken", schreit Alexander zurück und latscht in Richtung Bäcker. Ricki sieht Alexander bedröppelt hinterher, bevor er sich wieder Patrick zuwendet, welcher nun grinsend neben ihm steht und sich seinen Hut zurrecht rückt. "Also.... Wollen wir auch was reinschieben?", fragt Ricki ein wenig einfallslos, woraufhin Patrick leise auflacht. "Schwein", entgegnet Patrick daraufhin und schnappt sich seine beiden Koffer. "An was du schon wieder denkst", ruft Ricki gespielt empört aus und schmeißt sich Patricks Reisetasche über die Schulter. "An das Gleiche wie du würde ich sagen", meint Patrick wissend und legt einen Zahn zu um sein neuestes Opfer alias Alexander zuzutexten, welcher sich gerade in Stückchen von einem Käsebrötchen in den Mund stopft. >An das Gleiche wie ich...< Nachdenklich trabt Ricki hinter Patrick her, welcher nun bei Alexander angekommen ist und versucht, etwas von dessen Brötchen abzuzwacken. So wie es scheint, braucht er sich wohl keine Sorgen darum zu machen, dass sein bester Freund und sein Bruder miteinander auskommen werden. Und wieda TBC. Ja, und es war wieder recht kurz, aber auch nicht viel kürzer als meine anderen Teile. Gomen ne, aber ich kann einfach keine langen Kapis schreiben, dann würde es mit dem updaten noch länger dauern. >.> So, ich warte dann mal auf Kommis und wünsche ein schönes Weekend. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 13: Freitag der 13. --------------------------- Soooo, da bin ich wieder. ^^ Ok, dann will ich hier noch auf ein paar Fragen antworten. ^^ 1. Nein, ich kenne keine Person in meinem Umfeld die wie Katja ist. oO Die ist vollständig meiner kranken Fantasie entsprungen. *g* 2. Die Bilder die ich in den Steckis verwendet habe sind von der Manga-Zeichnerin You Higuri, die unter anderem Seimaden und Cantarella gezeichnet hat. ^^ Außer das Pic von Mark. Der ist aus irgend nem jap. Artbook wo ich leider den Zeichner nimmer weiß. ^^" 3. Ja, ich habe das bestimmt schon einige Male erwähnt, aber ich schreibe generell in der Gegenwart. Ich habe schon öfters versucht eine Story in der klassischen Romanform, sprich in der Vergangenheit zu schreiben, aber ich erwische mich selbst immer dabei, wie ich spätestens nach 3 Sätzen wieder Präsens schreibe. >.> Also, tut mir leid, aber es ist zu meinem Stil geworden so zu schreiben. Ist anfangs zwar gewöhnungsbedürftig, aber man kommt schon rein, denke ich. o.o (zwinge ja auch keinen sich diesen Schund hier anzutun XD ) Und vielen lieben Dank für die Kommis zum letzten Teil. Freut mich, dass Patty bei euch gut ankommt. ^^ Übrigens gibbet es was zu feiern. *prosecco-köpft* DANKE FÜR ÜBER 10'000 KLICKS!!! T____T *heult-vor-glück* So.. das mal zur Beantwortung. Nun wünsche ich viel Spaß beim Lesen. EDIT: So, jetzt ist es beta gelesen. Thx @ Khana. >^.^< Kapitel 13: Freitag der 13. Er hätte es wissen müssen. Eine andere Erklärung gibt es für dieses Desaster schon gar nicht mehr. Zum wiederholten Male blickt Alexander auf den Kalender, der in der Küche hängt und ihn in großen, schwarzen Lettern anzeigt, dass heute Freitag der 13. ist. Na, da braucht man(n) sich auch nicht zu wundern, dass heute alles schief gelaufen ist. Angefangen mit der Weckaktion des Problems Bruder, hinüber zu dem versäumten Frühstück, gefolgt von der 'zauberhaften' Bekanntschaft im Bus und der Entdeckung neuer Körpergerüche, bis hin zu dem Augenblick, in dem sich ein rotes, durchgeknalltes Etwas auf ihn gestürzt hat, ihn in aller Öffentlichkeit durchgeknuddelt und zum Schluss auch noch ganz hinterhältig etwas von SEINEM Brötchen abgezwackt hat. Seufzend rührt Alexander die Nudeln um, welche in einem großen Metalltopf herumschwimmen und ignoriert das laute Kreischen aus der oberen Etage, welches noch von lautem Heavy Metal unterstützt wird. Hätte er sich ja eigentlich denken können, dass die Pflichten der Küchenarbeit an ihm hängen bleiben. Aber andererseits ist diese Einteilung auf Dauer auch besser, denn schließlich weiß er nicht, was er bei Rickis Geschmacksorientierung vorgesetzt bekommt. Wenn er nur daran zurückdenkt, als der kleine Grufti sich kalte Eier mit Ketschup und Maggie zusammengepanscht hat. Wäääh. Nicht seine Abteilung. >Soße oder keine Soße, das ist hier die Frage.< Stöhnend dreht er die Herdplatte kleiner und latscht hinüber zur Treppe. Je näher er dieser kommt, desto lauter wird die Musik, welche für seinen Geschmack wirklich schon zur Psychomucke gehört. Was singen die da? 'Die sich nicht zum Herrn bekennen, die sollen verbrennen', oder wie? Kopfschüttelnd schleppt sich Alexander die Treppe hinauf, um mal eben seine weltbewegende Frage der Soße betreffend verlauten zu lassen. Schwungvoll stößt er die Tür zum Katastrophengebiet auf und bleibt erst einmal verdattert im Rahmen stehen. Also langsam fragt er sich wirklich, ob er es hier mit zwei gestörten Freaks zu tun hat, oder aber mit zwei zurückgebliebenen Kleinkindern, da sich ein rotes und ein schwarzes Etwas gerade auf dem Bett tummeln und sich gegenseitig mit zwei Sofakissen verprügeln. "Hoi, Lexi! Was macht das Futter?", fragt Ricki grinsend, wird aber kurz darauf von einem gezielten Schlag Patricks niedergestreckt, der sich daraufhin lachend auf Rickis Rücken nieder lässt und diesen somit außer Gefecht setzt. "Es steht 3:1 für mich", ruft Patrick grinsend und wippt ein bisschen auf Ricki herum, der nun mit dem Gesicht in die Matratze gedrückt wird und nur noch ein unverständliches 'Hmpf' hervorbringt. Alexander räuspert sich kurz, ignoriert die schändliche Bemerkung, in diesem Falle Rickis speziellen Spitznamen ihn betreffend, und stellt erst einmal die Musik aus. "Geht es auch ein bisschen leiser? Ich habe keinen Bock mich mit den Nachbarn rumzuplagen, wegen Ruhestörung", beginnt er leicht gefrustet und blickt die zwei Bettmisshandler mahnend an. Patrick rollt sich von Ricki runter, kniet sich hin und salutiert. Ricki lacht leise, bevor er sich halbwegs aufrichtet und zu Alexander hinüber guckt. "Zu Befehl Kommandant." Alexander verdreht die Augen und versucht wie schon so oft, den ihm gegenüber mangelnden Respekt zu ignorieren. Hat doch eh keinen Sinn, die Beiden umzuerziehen. Alexander seufzt resigniert und fährt sich einmal mit der Hand durch die Haare. "Also, der Grund meines Kommens ist der, dass ich-" "Dass du unbedingt zwei Männer von Welt sehen wolltest", unterbricht Ricki ihn grinsend. "Wo sind die zwei denn versteckt?", entgegnet Alexander und blickt sich suchend im Raum um. "Ok, 1:0 für dein Brüderchen, Ricki", meint Patrick lachend und blickt Alexander interessiert an. Dieser fühlt sich unter diesen durchdringenden Blicken mal wieder vollkommen nackt und wippt ein wenig nervös von einem Fuß auf den anderen. "Ich wollte nur fragen, ob ich Soße dazu machen soll oder nicht", sagt er nun schon etwas ungeduldig und sieht die beiden Freaks auffordernd an. "Was meinst du?", fragt Ricki an Patrick gewand, welcher gerade so tut, als wenn er über eine wahrhaft schwere Frage nachdenken muss. "Hm... ok, einmal gemixte Ratte dazu", kommt es schließlich von dem Rothaarigen, woraufhin Alexander irritiert eine Augenbraue hebt und vom Gesichtsausdruck her einer Flasche Bluna alle Ehre macht. "Wie?", fragt er vorsichtig nach und hofft innerlich, dass er sich jetzt verhört hat. "Na, einmal Ratte gemixt. Oder für Deinesgleichen auch Tomatensoße genannt," klärt Ricki seinen Bruder auf, welcher anscheinend ernsthaft angenommen hat, dass Patrick seine Aussage ernst gemeint hat. >Ist ja drollig<, denkt Ricki und grinst unbewusst breit, weshalb er von Patrick unsanft in die Seite gepufft wird. "Schon wieder an Schweinskram gedacht?", sagt Patrick, und es klingt mehr wie eine Feststellung, als wie eine Frage. "Häh?", bedröppelt guckt Ricki seinen besten Freund an, welcher schon wieder dieses 'Ich-weiß-was-du-letzten-Sommer-getan-hast' - Grinsen aufgesetzt hat. "Also einmal Tomatensoße. Sags doch gleich", mault Alexander ungehalten und schüttelt nur verständnislos den Kopf. Wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn er mal eine normale Antwort erhalten würde. "Sag mal Lexi... während du hier oben bist, was machen denn dann die Nudeln?" fragt Ricki aus heiterem Himmel. Schweigend starren sich die beiden an, bevor Alexander die Augen weit aufreißt und im Schnellsprint die Treppe hinunterpoltert, um sogleich den bereits überkochenden Topf mit zwei Lappen von der Platte zu ziehen. Na wunderbar. Warum hat er den Herd nicht ausgemacht? Nein, schlau wie man(n) ist, hat er ihn ja nur runtergedreht und auf Stufe 6 weiterlaufen lassen. Und dass nun die Hälfte der Platte mit angetrockneten Wasserflecken besudelt ist, macht die ganze Sache auch nicht viel besser. Ganz klasse, jetzt kann er nachher auch noch den Herd sauber machen. Reflexartig wandert sein Blick wieder hinüber zum Kalender, wo er wieder an der 13 hängen bleibt. >Sei verflucht.< Während er in Gedanken den Kalender in kleine Stücke zerfriemelt und diese anschließend verbrennt, gießt er die nun fertigen Nudeln ab. Na wenigstens sind diese nicht zu weich geworden, sonst hätte er jetzt einfach mal vor lauter 'Freude' geschrieen. *~*~*~*~* Nachdenklich stochert Alexander in seinen Nudeln herum. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Noch keine 24 Stunden außer Haus, schon kommt der erste Kontrollanruf seiner Mutter. Yeah, und dass, wo er gerade dabei war die Soße umzurühren, bevor diese anfängt zu klumpen. Am besten zieht er den Stecker vom Telefon raus. Ricki und Patrick stopfen derweil schon ihre zweite Portion in sich hinein, weshalb ihre Münder auch von einem dicken, roten Strich umrahmt werden. Vor allem Patrick, welcher noch mehr herumschmaddert als Ricki, entwickelt immer mehr Ähnlichkeiten zu einem Zirkusclown. Ein kurzer Blick auf die Uhr lässt Alexander allerdings erleichtert aufatmen. Noch eine halbe Stunde, dann kommt Mark endlich. Dann hat er wenigstens etwas Unterstützung im Kampf gegen das 'Chaotenduo', welches anscheinend noch nicht einmal in der Lage ist, seine Pasta auf dem Teller zu behalten, da hin und wieder, die ein oder andere Nudel fluchartig von ihren Tellern flutscht und eine schöne, rote Tomatenspur auf dem ehemals sauberen Küchentisch zurücklässt. "Warum guckst du dauernd auf die Uhr?", fragt Ricki neugierig und blickt Alexander mit großen Augen an, während ihm gerade ein kleines Rinnsal Soße am Mundwinkel hinunterläuft. "Mark kommt gleich vorbei", antwortest Alexander knapp und schiebt sich ein paar Nudeln in den Mund. "Wer ist Mark?", kommt es sogleich von Patrick, der sich gerade ein wenig unsittlich den Mund an seinem Unterarm sauber wischt. Soviel also zum Thema Tischmanieren. "Aahh, das ist der komische Kumpel von ihm", meint Ricki und grinst frech, als Alexander ihn daraufhin giftig anfunkelt. Mark und komisch? Na gegen den guten Patrick ist sogar Mark ein Waisenknabe. "Pff. Kann dir doch egal sein, wer von meinen Freunden hierher kommt... Zumal bleiben wir eh nicht lange hier", fügt Alexander leise hinzu und nippt an seinem Glas mit Eistee. "Wieso? Wo willste denn hin?" "Curiosity killed the cat" entgegnet Alexander auf Rickis Frage, der daraufhin beleidigt die Wangen aufbläst. Was soll denn das nun wieder heißen? Dass er neugierig ist? Pah! "Eine Runde Mitleid für Ricki", sagt Patrick schniefend und klopft mit der Faust drei Mal auf die Tischplatte. "Alle gemein zu mir. Net schön." Einen Heulkrampf imitierend wendet Ricki sich von den beiden ab und schlägt die Hände vor das Gesicht. Wenn schon dramatisch, dann aber auch richtig. Alexander massiert sich derweil die Schläfen und fragt sich, wie er diese zwei Wochen ohne Kopfschmerztabletten überstehen soll. Vielleicht sollte er sich noch ne Monatspackung Aspirin besorgen, bevor das Wochenende über ihn hereinbricht. "Mark und ich fahren ins Freibad. Bei dem Wetter kriegt man ja sonst ne Macke," kommt es schließlich von Alexander, welcher wirklich nicht scharf darauf ist, diese künstlichen Heulkrämpfe weiterhin zu ertragen. "Hier gibt's ein Schwimmbad?", ruft Patrick erfreut aus und klatscht einmal in die Hände. "Hm? Willst du auch schwimmen?", fragt Ricki ein wenig zögernd und mustert seinen angeblichen Freund skeptisch. Im Freibad in der glühenden Hitze zu hocken, zudem auch noch das laute Geschrei einiger Kinderplagen um sich herum und übergewichtige 40-Jährige in viel zu engen Badeanzügen zu beobachten ist nun wirklich nicht so ganz seine Welt. Und dann hat er selbst ja noch sein ganz spezielles 'kleines' Problemchen, welches er besser nicht in Alexanders Nähe verkünden sollte, da dieser ihn dann wahrscheinlich auslachen wird. "Klar. Ne Badehose hab ich auch irgendwo in meinem Koffer vergraben. Ist ja kein Problem wenn wir mitkommen, oder?", labert Patrick weiter auf Alexander ein, Ricki neben sich ignorierend, welcher trotz seiner blassen Hautfarbe noch einige Nuancen weißer wird. "Naja... Marks Mutter fährt uns hin... dürfte vom Platz er schon passen", meint Alexander zögernd. Einerseits befürchtet er ja, dass er am Ende des Tages Freibadverbot bekommt, da er für das Verhalten gewisser Personen bestimmt verantwortlich gemacht wird, andererseits ist es besser die beiden mitzunehmen, als heute Abend nach Hause zu kommen und das Haus in Schutt und Asche vorzufinden. "Muss das wirklich sein Patty?", nörgelt Ricki und zupft seinem besten Freund am Shirt, der nur bejahend mit dem Kopf nickt. "Ok dann sammelt aber eure Sachen zusammen. Wir wollen schon noch einigermaßen nen guten Platz kriegen. Um die Mittagszeit ist es noch nicht ganz so voll." "Kein Prob", sagt Patrick lächelnd und zerrt Ricki mit sich fort in Richtung Treppe, da dieser freiwillig nicht so schnell aufgestanden wäre. >Komisch, was stellt der sich denn so an?< Fragend blickt Alexander den Beiden nach, bevor er sich stöhnend daran macht den Küchentisch zu säubern, das Geschirr zu verstauen und den Herd zu reinigen. *~*~*~*~* "Was macht er denn so lange?" Ungeduldig steht Alexander mit Patrick vor der Haustür, beide bewaffnet mit Schwimmsachen und Patrick mit ausreichend Zigaretten, von welchen er bereits eine im Mundwinkel hängen hat. "Versucht sich zu drücken, der Feigling", entgegnet Patrick seufzend und lehnt sich gegen die Hauswand. "Das wollte ich vorhin schon fragen. Warum stellt er sich denn so an mit in ein Freibad zu kommen? Hat er Angst, dass ihm wer zu nahe kommt?", fragt Alexander und kann sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. "Nee, das nicht. Um ehrlich zu sein hat er ein kleines Wasserproblem... aber sag ihm nicht, dass ich dir das gesagt habe." "Was meinst du mit Wasserproblem? Er hat ja auch hier im Whirlpool gesessen", meint Alexander daraufhin und hebt fragend eine Augenbraue. Patricks Augen werden groß und nehmen einen feuchten Glanz an. "Ihr habt einen Whirlpool!", ruft er in einer für ihn extrem hohen Stimme aus, und sieht sich hibbelig um. "Ähm ja... hinten im Garten, aber was ist mit Wasserproblem gemeint?" hakt Alexander weiter nach, seinen Spruch von wegen 'Neugier tötete die Katze', dabei völlig beiseite schiebend. "Ricki kann nicht schwimmen. Aber sprich ihn bloß nicht drauf an. Schämt sich eh schon genug der Kleine", sagt Patrick und nimmt einen tiefen Zug von seiner Kippe. "Er kann nicht schwimmen? Sowas gibt's heute noch?" Amüsiert betrachtet Alexander Patrick, welcher nur mit dem Kopf nickt und ein wenig Asche auf den Boden schnipst. "Hat in der Grundschule immer den Schwimmkurs geschwänzt. Und dann ist er mal in der 5. Klasse auf nem Ausflug in nen Tümpel gefallen und wäre fast ertrunken. Seitdem ist er bezüglich Wasseransammlungen die tiefer sind als einen Meter ziemlich skeptisch. Hab schon zig Versuche gestartet ihn das Schwimmen beizubringen, aber er hat ja keine Lust." Seufzend rückt Patrick sich seine Schirmmütze im Armeestil zurecht und wirft die abgebrannte Zigarette über den Gartenzaun, was Alexander mit einem verächtlichen Schnauben quittiert. "Er wäre wirklich fast ertrunken?", wiederholt er ein wenig besorgt und lässt seinen Blick über die Einfahrt wandern. "Naja, nicht wirklich. Ich meine der Tümpel war gerade mal in bisschen was über einen Meter tief. Theoretisch hätte er sich nur hinstellen müssen, aber blond wie er war, hat er ja nur panisch rumgezappelt und hat Stein im Wasser gespielt", fügt Patrick seiner vorherigen Aussage hinzu und legt den Kopf schief. "Also hat er sich umsonst Angst gemacht?" "Sozusagen. Hinterher haben alle gelacht, da ja jeder von uns nur bis zum Hals im Wasser gestanden hätte. Aber Ricki dachte echt er säuft da ab. Das Beste war ja, dass unsere damalige Lehrerin vor Schreck in den Tümpel gejumpt ist... und dass, wo sie nicht gerade die leichteste war. Der arme Ricki ist dann erst noch mal von einer riesengroßen Welle untergespült worden, bevor die Alte ihn rausgefischt hat." Ein leises Glucksen geht von Patrick aus, als er sich an dieses Theater von damals zurückerinnert. "Na, den kriegen wir schon ins Wasser. Und wenn ich persönlich dafür sorgen muss", ruft Alexander entschlossen aus und stampft zur Untermalung seiner Aussage nochmals kräftig mit dem Fuß auf. "Wofür wirst du sorgen?", kommt es plötzlich von Ricki, welcher soeben die Haustür geöffnet hat und mit einem 'Das-Leben-ist-schlecht' - Blick nach draußen tapst. "Du kannst zwar alles essen, musst aber nicht alles wissen", antwortet Patrick anstelle von Alexander. Dieser wäre auch gar nicht mehr zum antworten gekommen, da plötzlich hinter ihnen lautes Hupen zu vernehmen ist und Mark seinen Kopf aus dem roten Skoda seiner Mutter steckt. >Na dann auf in den Kampf<, feuert Ricki sich an und latscht hinter Patrick und Alexander her, welche zu seinem Missvergnügen etwas wissen, was sie ihm nicht sagen wollen. Schweinebande. Also Pfui! TBC Ja, und schon wieder zu Ende. Aber ihr seht ja, ich bemühe mich wirklich öfter zu updaten. ^^ *hust* Hab übrigens am Montag meine praktische Fahrprüfung. *am-däumchen-lutsch* Dabei kann ich ja noch net mal parken!!! T^T Das Leben ist schlecht. *seufzt-resigniert* Nya, genug von meinem Kummer. Wenn keine neuen Teile mehr kommen, dann bin ich bei meiner Prüfung durchgefallen und suhle mich die nächsten Wochen in Selbstmitleid. XD Wer Kommis hinterlassen will, der tue sich keinen Zwang an. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 14: Badespaß? --------------------- Weeeeeee!!!!! >^.^y Da bin ich wieder mit nem neuen Kap. *g* Hoffe es hat nicht zu lange gedauert, aber ich hab versucht mich zu beeilen. >.> Ok, nun habsch noch einige Sachen zu sagen: 1. Danke für das Däumchendrücken, aber ich bin leider durchgefallen. ~.~ Bin einfach zu dämlich zum Auto fahren. XD Ejal, hab ja Zeit und versuchs nochmal. ^^ 2. Die Frage, ob ich schonmal kalte Rühreier mit Ketschup und Maggie gegessen habe, darauf kann ich nur sagen... JA! Legga. *¬* Ich hab manchmal nen komischen Geschmack, aber öfter mal was Neues schad nix. *grinz* 3. Ja, wie schon in 2 gesagt, ich bin immer offen für neue Gerichte. (Einmal gemixte Ratte mit Nudelz ^^") 4. Vielen, lieben Dank für die Kommis zum letzten Teil. >^.^y *alle-anflausch* Freue mich jedes mal wie Schnitzel. (Mal eben aus nem Kommi geklaut hab, sry Bra ^^") Und vielen Dank an Khana, dass sie mit das hier gebetat hat. >^.^y So, und nun genug von meinem Gelaber und viel Spaß bei Kapitel 14. °-° Kapitel 14: Badespaß? "Klingel kurz durch, wenn ich euch wieder abholen soll", sagt Marks Mutter, bevor sie den Motor startet und versucht, vom Parkplatz des Freibades zu kommen. Mark nickt nur knapp und verdreht innerlich die Augen. Das war ja mal wieder so klar gewesen. Erst sagt sie es ihm beim Frühstück, dann noch bevor sie losgefahren sind, ebenso auf der Hinfahrt zu Alexander und nun sagt sie es schon zum vierten Mal. Ja hallo? An Alzheimer leidet er noch nicht und Gehirnkaries hat er auch nicht, dass sie ihm alles zig Mal sagen muss. Mütter, schrecklich! "Dann wollen wir mal." Mit einem breiten Grinsen schwingt Mark sich seinen Rucksack über die Schulter und sieht die anderen Drei erwartungsvoll an. Patrick grinst ebenso breit zurück und lässt seinen Blick über Mark wandern, der mit einer Jeansmütze und einer Sonnenbrille vor ihm steht. Na, das dürfte doch recht interessant werden. "Ok... habt ihr das Geld klein?", fragt Alexander der gerade in seiner Geldbörse herumkramt und verzweifelt nach ein paar Münzen sucht. "Jep." Mark hält ihm seine 3,50 Euro entgegen, während Ricki und Patrick sich mit großen Augen ansehen. "Ich wusste doch, dass wir was vergessen haben", meint Ricki und kratzt sich ein wenig verlegen am Hinterkopf. Das ist ja mal wieder klasse. Besser hätte es ja gar nicht für ihn laufen können. Geld vergessen - Sorgen vergessen. >Danke Gott<, denkt Ricki erleichtert und versucht so betroffen wie nur möglich zu wirken. "Ist ja kein Weltuntergang. Legen wir das halt aus, ne?", sagt Mark, der von Alexander mit einem kräftigen Nicken unterstützt wird. "Na wunderbar. Damit wäre das geklärt", flötet Patrick und hackt sich mal eben spontan bei Mark ein, der ein bisschen verdutzt unter seinem Hut hervor guckt. Ricki scheint dem Ganzen allerdings nicht sonderlich viel abzugewinnen, da er ungewollt gequält das Gesicht verzieht. "Ok... Mark, dann gib mir dein Kleingeld, dann bezahle ich", meint Alexander, der wie immer das Geld nicht passend dabei hat. Ist schon beschissen, wenn man(n) nur ein paar zerknautsche Scheine mit sich rum schleppt, anstelle von ein paar schönen Klimpermünzen. *~*~*~*~* Rickis Auge zuckt verräterisch, als er seinen Blick über die Wiese rund um das Freibad wandern lässt. Das Armageddon steht bevor! Überall kreischende Kinder, üppige Mittevierzigjährige in viel zu knappen Bikinis und Familienväter, die höchst wahrscheinlich auch noch nichts von menschlicher Würde gehört haben und sich in den engsten und kürzesten Badeslips präsentieren, deren Farbkombination schon unter der Grenze des schlechten Geschmacks liegt. >Das ist ein Alptraum.< Ricki schluckt hart und folgt nur widerwillig den anderen Dreien, die sich soeben auf einem großen Stück Rasen breit machen, um dort ihre Handtücher auszulegen. "Hey Schatz! Nun steh da nicht rum wie bestellt und nicht abgeholt!", ruft Patrick ihm zu und klopft lächelnd auf den noch freien Platz zwischen sich und Alexander. Na herrlich, wenigstens einen Platz im Schatten hätten die Deppen ja suchen können, aber nein, bei seinem Glück darf er nun den Rest des Tages in der glühenden Sonne hocken, wird voraussichtlich heute Abend aussehen wie ein Krebs und morgen früh kann er sich dann die verbrannte Haut vom Rücken pulen. Yeah! Stöhnend tapst Ricki zu Patrick und lässt seinen Rucksack unsanft auf den Boden fallen. Ok, der Tag ist gelaufen. Was bitte schön soll ein armes Schwein wie er denn hier machen? Zusehen, wie ihn kleine Rotznasen mit ihren scheiß Wasserpistolen anspritzen? Beobachten, wie ein paar hirnverbrannte Solariumfutzis sich auf den Sprungbrettern zum Affen machen? Vielleicht kommt auch noch so eine faltige alte Schachtel zu ihm und bittet ihn, ihr den Rücken einzucremen. Bei diesem Gedanken wird dem kleinen Grufti abrupt schlecht, weshalb er auch angewidert das Gesicht verzieht. Danke, jetzt ist er wirklich bedient. Scheiß Vorstellungsvermögen! Seufzend breitet Ricki sein 'schwarzes' Handtuch auf dem Rasen aus. Dabei entgeht ihm allerdings auch nicht Alexanders Ausziehaktion. Der ist nämlich gerade dabei, sich aus seinem Shirt und seiner Hose zu befreien, was er, für Rickis Empfinden viel zu langsam macht. Rickis Augen werden leicht glasig, als sein Halbbruder nur noch in einer dunkelblauen Shorts vor ihm steht und in seinem Rucksack nach der Sonnenmilch kramt. "Wo starrst du wieder hin?", vernimmt er plötzlich Patricks Stimme, die extrem nahe an seinem Ohr ist, sodass er schon den warmen Atem spüren kann. Erschrocken zuckt Ricki zusammen und dreht sich irritiert zu seinem besten Freund um, der ihn nachdenklich mustert, bekleidet mit einer dunkelgrauen Shorts. "Bist du noch ganz sauber? Ich krieg hier fast nen Herzkasper", ruft Ricki empört aus und versucht die leichte Schamröte, die sich aufgrund der Ertappung über seine Wangen gezogen, hat zu verdrängen. "So, wer kommt mit?", fragt Mark plötzlich, der nun in einer Armeestyle-Shorts auf dem Rasen steht und auf das Becken deutet. Alexander springt sofort auf, nachdem er die Sonnencremeflasche zugeschraubt hat. "Ich... bleibe erst mal hier", sagt Ricki schnell und zieht die Beine an. Oh oh, jetzt wird's kompliziert. Auf jeden Fall darf er sich nichts anmerken lassen. Patrick wirft Ricki einen wissenden Blick zu, bevor er sich seufzend erhebt und mit Mark und Alexander zum Wasser trottet. Seiner Erfahrung nach würde noch nicht einmal ein Schwarm Mücken Ricki ins Wasser treiben. Aber so wie er Alexander vorhin verstanden hat, plant der irgendetwas. Die Frage ist nur, was? Alexander wirft noch einen kurzen Blick auf Ricki, bevor er nichts Böses ahnend von Mark am Arm gepackt und ins Becken geschleudert wird, dass das Wasser nur so spritzt. Hustend taucht Alexander wieder auf und wischt sich das Chlorwasser aus den Augen. Na herzlichen Dank auch. Kameradenschwein! "Alte Sau!", schimpft Alexander und krallt sich an Marks Bein fest, wodurch dieser ins Stolpern gerät und einen schrägen Abflug in die Fluten macht. Patrick lacht laut auf und nimmt Anlauf, um mit einer Arschbombe unterzugehen. *~*~*~*~* Ricki beobachtet die Drei und seufzt leise. So wie das aussieht, scheint Schwimmen noch brutaler zu sein, als er es bisher gedacht hat. Aber kein Wunder, wann war er auch das letzte Mal in einem Freibad? Vor zehn Jahren etwa. >Was soll ich überhaupt hier?< Gelangweilt lässt er sich nach hinten fallen, was wiederum dazu führt, dass er genau in die Sonne guckt und gequält die Augen zusammenkneift. Na ganz toll. Das hat ihm gerade noch zu seinem Glück gefehlt. Halb erblindet tastet er auf Marks Handtuch herum, bis er etwas in den Fingern hat, was sich so anfühlt wie eine Sonnenbrille. Na, Alexanders Kumpel wird ja wohl nichts dagegen haben, wenn er sich diese mal eben ausleiht. Erleichtert, da wieder fähig zu sehen, verschränkt Ricki die Arme hinter dem Kopf und beginnt damit, vor sich hinzudösen. Vielleicht lässt man ihn für den Rest des Tages in Ruhe, wenn er so tut, als sei er eingepennt. Aber so wie er seinen besten Freund einschätzt, würde dieser ihn mal eben mit einem Liter eiskalten Chlorwasser zurück ins Leben holen. *~*~*~*~* "Ich geh mal springen. Also seht zu und lernt", sagt Mark grinsend und schwimmt in Richtung Sprungturm. Patrick grinst breit, während Alexander seinem Kumpel nur den Vogel zeigt. Pff, er und von Mark lernen. Wer von ihnen Beiden hat denn als erster den Sprung vom Fünf-Meter-Brett in der siebten Klasse gemacht? "Ich bezweifle, dass du ihn ins Wasser bekommst", kommt es plötzlich von Patrick, der weiterhin Mark beobachtet, wie er die Leiter hinaufklettert. Alexander wendet sich verdutzt zu dem Rothaarigen um und sieht ihn fragend an. "Wie? Ach so... Ricki!", ruft er aus und schlägt sich gedanklich mit der Hand vor den Kopf. Das hat er ja schon wieder total verpeilt. Er wollte sich ja was überlegen, wie er seinen Hausfreak ins Becken bekommt. "Lange Leitung." Patrick grinst frech und blickt hinauf zum Fünf-Meter-Brett auf dem Mark nun steht und wartet, dass der Muskelprotz vor ihm langsam mal aus dem Arsch kommt und hinunter springt. Er ist nämlich nicht gerade scharf darauf, diesem noch einen Hilfetritt zu verpassen. "Wenn ich ihn packe und ins Becken schmeiße... glaubst du, dass er dann sauer wird?", fragt Alexander und paddelt ein wenig zur Seite, um nicht in der Sprungbahn zu treiben. "Ähm... nun ja, ich glaube wenn du das machst, dann hast du die längste Zeit etwas zwischen den Beinen gehabt", entgegnet Patrick trocken und kann sich ein belustigtest Glucksen nicht verkneifen. Na der kommt vielleicht auf Ideen. "Ok... war nicht so gut. Na.. ich glaube jetzt will er", lenkt Alexander schnell vom Thema ab, indem er auf Mark deutet, der sich gerade auf dem Sprungbrett in Pose stellt. "Sollen wir ne Runde Cheerleadern?", meint Patrick plötzlich, woraufhin Alexander anfängt zu kichern. Alleine schon die Vorstellung mit nem Minirock und rosa Puscheln herumzuhüpfen. >Komischer Kerl<, geht es ihm durch den Kopf. *~*~*~*~* Missmutig beobachtet Ricki, wie Mark Anlauf nimmt und mit einer schnellen Drehung ins Wasser eintaucht. Ok, die ganze Zeit nur blöd rum zu liegen und in den Himmel zu gucken, ist auf Dauer schon langweilig. Aber den anderen zuzugucken, wie sie sich amüsieren, während er hier sitzt und Maulaffen feil hält, ist natürlich weniger schön. >Hätte ich ja gleich zu Hause bleiben können<, denkt Ricki verstimmt und starrt die Drei mit einem ganz bösen Blick an, in der Hoffnung, dass diese dadurch gewaltig Krämpfe im Unterleib bekommen, oder wenigstens Kopfschmerzen. "Scheiße hier...", flucht Ricki leise und robbt quer über die Handtücher auf die tragbare Kühlbox zu, die Mark mitgenommen hat. Aber es ist ja auch kein Wunder, dass man(n) bei dieser Hitze ne trockene Kehle bekommt. Zufrieden angelt sich Ricki eine kühle Dose Cola heraus und stülpt den Deckel wieder auf die Kiste. Auch gut, sollen die sich ruhig gegenseitig ersäufen, so kann er wenigstens die Vorräte leer trinken. "Na wen haben wir denn da? Wenn das nicht unsere Prinzessin ist", vernimmt er plötzlich eine Stimme hinter sich und dreht sich Böses ahnend um. Das Erste, was er erblickt, ist eine dunkelgrüne Badehose und Solarium-gebräunte Beine mit einer beachtlichen Anzahl von Haaren. "Hey Freak. Was suchst du denn hier?", sagt jemand anders, der direkt neben dem behaarten Paar Beine steht. Ricki hebt seinen Kopf und blickt genau in Aarons Gesicht, der ihn mit einem arroganten Lächeln betrachtet. Neben ihm stehen noch drei weitere Jungen, die sich nun ringsum aufgebaut haben. "Tja.. immer wenn ich denke, es kann nicht schlimmer kommen, sehe ich deine Scheißvisage", entgegnet Ricki trocken und streckt Aaron die Zunge entgegen. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Ausgerechnet Mr. Oberarsch des Jahrhunderts muss ihm in der nassen Hölle über den Weg laufen. Herzlichen Dank auch, Gott. "Du solltest nicht so große Töne spucken... es könnte sonst nämlich passieren, dass wir dann eine Runde Gruftiversenken spielen." Aaron grinst breit, als er in Rickis immer blasser werdendes Gesicht starrt. "Warum verzieht ihr euch nicht einfach und lasst mich in Ruhe... und nur zur Info, ich bin nicht alleine hier", sagt Ricki und versucht so gelassen wie nur möglich zu wirken. Innerlich aber tobt regelrechte Panik. Was soll er denn machen, wenn diese Typen ihn wirklich ins Becken schmeißen? "Oh... Alex wird schon nichts dagegen haben, wenn wir sein Haustier ein bisschen waschen, oder Jungs?", wendet sich Aaron an die anderen Drei, die daraufhin nur schelmisch grinsen, bevor sie auf Ricki zugehen und ihn an Armen und Beinen packen. "Hey! Lass das! Hört auf!" Panisch beginnt Ricki zu zappeln und sich zu winden. Ok, nun ist endgültig Schluss mit seiner Selbstbeherrschung. Sein Herz schlägt mittlerweile mit doppelter Geschwindigkeit und seine Augen weiten sich, als die vier Jungen mit ihm auf das Becken zu laufen. "Jetzt lernst du mal tauchen", sagt ein blonder Junge direkt neben Aaron, der daraufhin laut auflacht. "Lasst los! Nein!" *~*~*~*~* "Was machen die denn da mit Ricki?", fragt Mark plötzlich und deutet auf den Beckenrand an der anderen Seite. Alexander und Patrick drehen sich irritiert um, und sehen gerade noch, wie Ricki laut schreiend von vier Jungen ins Wasser geschmissen wird. "Scheiße!", schreit Patrick entsetzt auf, zieht sich aus dem Becken und läuft am Rand entlang. Alexander, der erst gar nicht realisiert hat, was da passiert ist, fühlt Panik in sich aufsteigen und schwimmt ebenfalls ans Ufer. "Hey! Was ist denn los?" Leicht bedröppelt starrt Mark den beiden nach, wie sie am Becken entlang laufen. Also irgendetwas hat er doch hier verpasst. Ricki zappelt derweil wild umher, geht unter und taucht kurz darauf wieder auf, um panisch mit den Armen um sich zu schlagen. Das Becken ist an dieser Stelle gute 2,30 Meter tief, weshalb er auch keinen Boden unter den Füßen spürt. Kaum ist Patrick an der Stelle angekommen, springt er zu Ricki ins Wasser um diesen herauszufischen, bevor er noch ein weiteres Trauma erleidet. Hilflos klammert sich Ricki an seinem Freund fest, der alle Mühe hat, den kleinen Goth zu beruhigen, da dieser unregelmäßig schnell atmet, beinahe schon so, als stünde er kurz vorm Hyperventilieren. "Was wird denn das?", fragt Aaron, der bis zum jetzigen Zeitpunkt lachend zugesehen hat, wie Ricki versucht hat, sich über Wasser zu halten. "Sag mal bist du denn total bekloppt!", schreit Alexander, der soeben auch bei der Gruppe angekommen ist, und Aaron brutal am Arm packt. Der sieht ihn nur verständnislos an und legt sein typisches Grinsen auf. "Was regst du dich denn jetzt so auf? Ich wollt ihn nur für dich baden, damit er dir keine Flöhe ins Haus schleppt", verteidigt er sich und sieht grinsend zu, wie Patrick Ricki aus dem Wasser hievt und dieser anfängt zu husten und zu röcheln. "Pass bloß auf, was du sagst! Er hätte ertrinken können, geht das überhaupt in deinen Schädel rein, du Vollidiot!" Alexander verfestigt seinen Griff um Aarons Arm, bevor er ihm einen Schlag in den Magen versetzt und ihn unsanft ins Becken schleudert. Noch nie in seinem Leben ist er so stock sauer gewesen wie im jetzigen Augenblick. Besorgt sieht er zu Ricki, der immer noch neben Patrick kauert und versucht, seinen Atem wieder zu normalisieren. Seine Augen sind gerötet vom Chlorwasser und seine Kehle brennt. Wenn er jetzt nicht in aller Öffentlichkeit gewesen wäre, dann hätte er am liebsten angefangen zu heulen. Schon lange hat er sich nicht mehr so elend gefühlt. "Geht's wieder?", fragt Patrick besorgt und streichelt Ricki über den Rücken. Der nickt nur sacht und versucht, sich aufzurichten. Sein Blick wandert zum Becken, in dem Aaron nun fluchend treibt und ihn wütend anfunkelt. *~*~*~*~* "Willst du was essen?", fragt Alexander und sieht Ricki mitleidig an. Der schüttelt nur den Kopf und starrt weiter auf seine Füße. Diese ganze Sache ist ihm ja so furchtbar peinlich. Am liebsten würde er sich in Luft auflösen. "Einmal Arschloch... immer Arschloch...", flüstert Ricki und räuspert sich leise. Sein Hals kratzt immer noch ein wenig von dem Chlorwasser. "Ich verstehe auch nicht, was er damit bezwecken wollte", entgegnet Alexander wütend und zupft einige Grashalme aus der Erde. Es ist das erste Mal gewesen, dass er jemanden geschlagen hat... und er bereut es nicht einmal. "Hm...", ist das Einzige, was Ricki darauf antwortet. Patrick und Mark haben sich vor gut zehn Minuten verzogen, um sich eine Fuhre Pommes rein zuschieben, daher ist es ihm auch unangenehm, jetzt mit Alexander allein zu sein, da er ja nicht weiß, was dieser nun von ihm denkt. "Du brauchst dich nicht dafür zu schämen, dass du nicht schwimmen kannst...", fährt Alexander fort und streicht sich durch die klammen Haare. "War wohl nicht zu übersehen..." "Nein... aber um ehrlich zu sein, hat Patrick mir das schon vor unserer Haustür erzählt." "Klasse..." Verstimmt umklammert Ricki seine Beine und wippt ein wenig hin und her. Das hätte er sich ja eigentlich denken können, so eine Tratschtante wie Patrick manchmal sein konnte. "Sieh es doch mal so. Wenn er mir das nicht gesagt hätte, dann hätte ich Aaron heute nicht eine verpasst." Alexander versucht zu lächeln, was allerdings bei einem eher kläglichen Versuch bleibt. "Hat mich ohnehin gewundert... warum du das gemacht hast." "Na hör mal. Ich seh doch nicht einfach zu, wie so einer meinen großen Bruder fertig macht", entgegnet Alexander empört und stößt Ricki in die Seite, woraufhin dieser sachte lächelt. "Ich sagte doch... ich bin mir nicht sicher ob ich einen Bruder möchte...", flüstert Ricki leise und versucht dieses unbekannte Kribbeln in seinem Bauch, welches ihm leichte Übelkeit beschert, zu ignorieren. >Brüder... warum wird mir nur so schlecht, wenn er dieses Wort sagt?< "Tut mir leid, dass wir dich mit hierher geschleppt haben", sagt Alexander plötzlich und rückt näher an Ricki heran, um ihn einen Arm um die Schulter zu legen. >Irgendwie ist es schon ein komisches Gefühl, einen anderen Jungen so anzufassen.< Schweigend betrachtet Alexander das Wasser, das die Sonnenstrahlen leicht reflektiert und sieht dabei nicht, dass sich leichte Röte über Rickis Wangen gezogen hat. TBC Ja, und wieder Schluß Hoffe, ihr seit nicht enttäuscht, dass es dieses Mal ein wenig gemeiner war. Aber es soll ja auch nicht nur durchgehend lustig sein (nein, das geht nicht *g*) So, ich warte dann mal auf eure Meinungen und bis zum nexten Teil. Ba Klein Dilly ("^^) Kapitel 15: Go away! -------------------- Gomen nasai, dass es wieder so lange gedauert hat, aber ich hab viel um die Ohren gehabt in letzter Zeit. ~.~ Und ich habe meinen Führerschein!!! *kreisch* XD Also aufpassen. *g* So, und vielen Dank für die Kommis. *alle-anflausch* Ich weiß, dass es nicht so lustig war, und ich glaube, dass dieses Kap genauso ernst wird, aber es gibt ne Überraschung. (mehr sag ich net =P ) Und ein paar Fragen, die ich beantworte. 1. Ricki ist 17 und Alexander ist 17. Nur ist Ricki vor Alexander gezeugt wurden, daher ist er ein paar Monate älter. ^^ 2. Wie das mit Patty und Mark verläuft, kann ich noch nicht sagen. Ob ich mit denen auch ein Pairing mache weiß ich nicht, also lasst euch überraschen. *g* 3. Ja, ich weiß ich bin gemein, euch so lange zappeln zu lassen, was das Pairing Alexander x Ricki angeht, aber ich will es einfach nicht überstürzen. (aber ich werde mich bemühen langsam mal was in Gang zu bringen ^^) So, das dazu und noch vielen Dank an Khana, die das wieder gebetat hat. >^.^y *schmus* Und nun viel Spaß beim Lesen. Kapitel 15: Go away! Schweigend starrt Ricki aus dem Fenster des dunkelblauen Skodas und versucht, den sorgevollen Blick seines Bruders zu ignorieren. Das hat ihm gerade noch gefehlt, dass er nun auch noch als nicht schwimmender Waschlappen da steht. Und wer ist Schuld an diesem ganzen Desaster? Sein ach so herzallerliebster 'bester' Freund, das Kameradenschwein. Wenn er sich nicht so elend fühlen würde, dann hätte er Patrick getreten, auch wenn das angesichts der 'Rettungsaktion' nicht gerade sehr nett gewesen wäre. >Fuck it<, flucht Ricki im Stillen und beißt frustriert auf seine Lippe, die aufgrund dieser Behandlung schon ganz dick angeschwollen ist. Während Marks Mutter sich auf den Verkehr konzentriert und dabei ihren Sprössling mit allen erdenklichen Fragen löchert, unter anderem auch mit der, warum sie schon so früh wieder abgeholt werden wollten, macht Gefragter eher den Eindruck, als würde er seiner Mutter am liebsten den Mund zukleben. Mark verdreht genervt die Augen und beschränkt die Ausführlichkeit seiner Antworten auf 'Ja Mum' und 'Nein Mum'. Das haselnussbraune Augenpaar, das er im Rückspiegel erkennen kann, und das zu einem gewissen Rotschopf gehört, betrachtet ihn aufmerksam, was ihn dann doch ein klein wenig nervös macht. Schon komisch, aber irgendwie hat dieser Patrick einen Narren an ihm gefressen. Das ist ihm in dem Moment aufgefallen, als dieser ihm die Majo von den Pommes geklaut hat, während seine eigenen im Ketschup vor sich hin vegetiert sind. Finster dreinblickend rutscht Ricki auf seinem Sitzplatz hin und her. Er fühlt sich unwohl, das ist schwer zu übersehen. Am liebsten würde er sich jetzt in ein irgendein dunkles Loch zurückziehen und für den Rest des Jahres dort bleiben. >Scheiße.< *~*~*~*~* Unruhig wälzt Ricki sich in seinem Bett herum. Es kann doch wohl nicht angehen, dass dieses Erlebnis ihn dermaßen aus der Bahn geworfen hat. Wie alt ist er? Vier, fünf? Seufzend fährt er sich mit der Hand durch die zerzausten Haare und dreht seinen Kopf in Richtung Sofa. Während er hier leidet und verzweifelt versucht endlich einzuschlafen, liegt Patrick seit gut einer Stunde schnarchend auf seinem Sofa und pennt. Toller Freund, wirklich. Lässt ihn in dieser schweren Stunde auch noch alleine. Grummelnd schält Ricki sich aus der Bettdecke, greift nach seiner Packung Zigaretten, die er in weiser Voraussicht auf seinem Nachttisch platziert hat und schlendert in Richtung Zimmertür. Auf dem Balkon zu rauchen wäre wohl keine so gute Idee, da bestimmt ein paar fiese Mücken die Gelegenheit nutzen würden, um so in sein 'momentan' insektenfreies Zimmer zu gelangen. Auf diese Gefahr, will er sich lieber nicht einlassen. Mit der linken Hand krallt er sich sein Feuerzeug vom Schreibtisch und zieht leise die Tür auf. Schließlich will er seine Hoheit ja nicht in seinem Schnarchkonzert unterbrechen. Kopfschüttelnd schließt er die Zimmertür hinter sich und blickt sich auf dem dunklen Flur um. Jetzt fehlt nur noch, dass er in seiner Blindheit auch noch die Treppe hinunter fällt. Aber vielleicht hat er ja auch soviel Glück, und bricht sich dabei das Genick... so wäre seinem Leiden wenigstens ein Ende gesetzt. In Gedanken mehrere Möglichkeiten des Selbstmordes durchgehend tapst er die Treppe hinunter. Leises Stimmengeschwafel ist zu hören, das höchstwahrscheinlich aus dem Wohnzimmer stammt. >Hat der Depp etwa den Fernseher angelassen?<, geht es Ricki durch den Kopf. Nachdem der Ausflug ins Schwimmbad ja ein ziemlicher Reinfall, im wahrsten Sinne des Wortes, gewesen ist, haben sie sich allesamt ins Wohnzimmer verzogen und alle drei Teile von 'Herr der Ringe' angesehen. Kein Wunder, dass er hinter Kopfschmerzen hatte. Geschlagene neun Stunden vor der Glotze zu sitzen ist anscheinend doch nicht so ganz gesund. >Erst rauchen<, denkt Ricki schließlich und öffnet leise die Haustür. Den Fernseher kann er später immer noch ausmachen, das Wichtigste im Moment ist es, dass seine Sucht bezüglich Nikotins besänftigt wird. Schon schlimm, aber er hat heute nur sage und schreibe vier Zigaretten geraucht, was für seine Verhältnisse nicht gerade viel war. Aber wenn er da an Patrick denkt, der meistens eine ganze Schachtel pro Tag wegpafft, dann liegt seine tägliche Dosis von sechs bis zehn Ziggis ja noch ziemlich niedrig. Vorsichtig lehnt er die Tür hinter sich an und setzt sich auf die Treppenstufen. Mit einer flinken Handbewegung schnipst er sich gewünschtes Objekt aus der Packung und entzündet es kurz darauf. Ein zufriedenes Lächeln ziert seine Lippen, als der Rauch seine Lungen füllt und er legt seufzend den Kopf in den Nacken. Das hat er jetzt gebraucht. Vielleicht kann er dann nachher besser schlafen, wenn er seine 'Gute-Nacht'- Zigarette geraucht hat. Schweigend betrachtet er den wolkenfreien Himmel, der übersät ist von silbernen, kleinen Sternen die hin und wieder sacht funkeln. Der Sichelmond steht weiter abseits über den Baumkronen des nahe anliegenden Waldgebietes und wirft ein mysteriöses Licht auf die Umgebung. Gerade in dem Moment kommt ihn das Lied 'Carpe Noctem' aus dem Musical 'Tanz der Vampire' in den Sinn, weshalb er auch damit beginnt, leise vor sich hinzusummen. "Dies irae. Kyrie. Libera me. Domine... Dies irae. Kyrie. Requiem da. Domine..." Während er leise vor sich hin singt, bemerkt er nicht, wie im Hausflur das Licht angemacht wird und ein dunkler Schatten auf die Haustür zukommt. Alexander drückt die Haustür langsam auf und starrt ein wenig erstaunt auf die nur mit Boxershorts bekleidete Figur, die singend auf der Treppe hockt und sich mit einer Zigarette das Gehirn vernebelt. "Noch wach?", fragt er schließlich, woraufhin Ricki verstummt und sich überrumpelt umdreht. Also hat der 'Depp' den Fernseher doch nicht aus versehen laufen lassen, sondern sich das schlechte Nachtprogramm rein gezogen. "Piep nächstes Mal, bevor du sprichst. Ich kriegt sonst wirklich noch nen Herzkasper", grummelt Ricki ihn an und dreht den Kopf wieder weg. Das hat ihm gerade noch gefehlt. Nun ist er schon wieder mit seinem Stiefbruder alleine, und bei seinem Glück wird er wahrscheinlich auch noch auf ein gewisses Thema zu sprechen kommen. Alexander seufzt resigniert, bevor er das Licht im Flur wieder ausknipst, sich seinen Hausschlüssel in die Hose steckt und ebenfalls nach draußen kommt. Die Tür zieht er dabei hinter sich zu, schließlich ist er nicht scharf darauf, dass irgendein Viehzeug durch den schmalen Türschlitz ins Haus gelangt. "Ich kann mir vorstellen, dass du gewaltig angepisst bist... aber deswegen brauchst du mich jetzt nicht so blöd anmachen", meint Alexander vorwurfsvoll und lässt sich neben Ricki auf der Stufe nieder, wobei er versucht den Rauch so unauffällig wie nur möglich von sich wegzufächeln. "Tut mir leid Psycho-Junior, aber ich hab null Bock jetzt mit dir zu reden", erwidert Ricki angesäuert und nimmt einen weiteren tiefen Zug von seiner Zigarette. Nein, heute ist er wirklich nicht in Stimmung mit Psychodoktors Sohnemann über seine Probleme zu sprechen. Ist es denn zuviel verlangt, wenn man(n) mal ein paar Minuten für sich alleine sein will? Nun, in diesem Haushalt anscheinend ja. "Was hast du da für ein Lied gesungen?", fragt Alexander und ignoriert dabei Rickis verächtliches Schnauben. "Nun tu mal nicht so, als würde es dich interessieren. Ich sagte doch, ich hab keine Lust zu labern. Also verzieh dich und lass mich alleine", zischt Ricki nun schon ziemlich wütend. Ja sag mal, merkt der Junge die Einschläge noch? Wie deutlich soll er ihm denn noch zeigen, dass er momentan keinen Wert auf seine Gesellschaft legt? "Wenn du deinen Frust immer in dich rein frisst, wird's auch nicht besser... zumal ich nicht so tue, als wenn es mich interessiert. Wenn es mich nicht interessieren würde, dann hätte ich gar nicht erst gefragt", verteidigt sich Alexander und versucht trotz der unhöflichen Aufforderung sich zu verdünnisieren, gelassen zu wirken. Dass seinem Hausgrufti etwas auf der Seele liegt, ist ja wohl schlecht zu übersehen. Aber so stur wie der nun einmal ist, dürfte es nicht so einfach werden, den Grund zu erfahren, weshalb er nie versucht hat, schwimmen zu lernen. "Oh... hast du wieder heimlich Papis Akten gelesen, oder guckst du zu viele Lebensberatungsshows in der Glotze?" Nun hat er es geschafft. Jetzt ist Ricki in Streitlaune, um nicht zu sagen in Prügellaune. Am liebsten würde er jetzt zu diesem Aaron fahren und ihm mal gehörig die Fresse polieren. Aber da man(n) ja dessen Haus nicht kennt, kann er ihm auch schlecht die Visage verschandeln. "Du brauchst gar nicht so rum zu giften. Ich habe dir schließlich nichts getan. Ich wollte nur mit dir reden... und fragen, warum du nicht mal versuchen willst, schwimmen zu lernen." "Herr Gott noch mal, geht es nicht in deinen Schädel rein? Ich habe keine Lust mit dir darüber zu sprechen! Warum müsst ihr mich alle damit nerven?", schreit Ricki nun schon ziemlich laut und schmeißt seinen Kippenstummel rücksichtslos in die Einfahrt. Was in Gottes Namen hat er denn verbrochen, dass ihn alle Leute damit nerven, endlich schwimmen zu lernen? So toll ist das Wasser nun auch wieder nicht. Und überhaupt, warum sollte er ausgerechnet Alexander über sein 'Problem' aufklären? Der wird ihn wahrscheinlich nur auslachen, immerhin war der Grund für sein Schwänzen der damaligen Schwimmstunden schon ziemlich peinlich. Wortlos erhebt Alexander sich und macht Anstalten wieder ins Haus zu gehen. Schön, er bemüht sich um ein besseres Verhältnis zu seinem Bruder, aber wenn der nun mal gern die Zicke spielt, dann soll er das mal schön ohne ihn machen. "Ich hab mich geschämt...", sagt Ricki plötzlich, woraufhin sich Alexander wieder zu ihm umdreht. Unruhig kaut Ricki auf seiner Unterlippe herum und fummelt nervös an den Bändern seiner Shorts. Ok, nun hat er die Wahl. Entweder er ringt sich dazu durch und erzählt Alexander alles, damit dieser endlich Ruhe gibt, oder er belässt es bei seiner bisherigen Aussage. "Wofür?", fragt Alexander verständnislos und setzt sich wieder auf die Treppe. Er kann sich jetzt nicht wirklich eine Vorstellung davon machen, wofür sich der kleine Freak geschämt haben soll. "Wir hatten... in der 3. und 4. Klasse Schwimmunterricht... Nun ja, ich hab halt jedes Mal geschwänzt, weil... mir mein Aussehen peinlich war", beginnt Ricki zögernd und wippt ein wenig vor und zurück. Das ist das erste Mal, dass er mit einem Außenstehenden über seine Kindheit spricht, und ganz angenehm ist ihm diese Sache auch nicht. Alexander wartet geduldig ab, bis Ricki fort fährt. "Um es kurz zu sagen... ich war in diesem Alter ein wenig übergewichtig", platzt es aus Ricki heraus und leichte Schamröte legt sich über seine Wangen. Ok, nun können alle Anwesenden mit dem Finger auf ihn zeigen und ihn auslachen. Alexander hebt skeptisch eine Augenbraue und lässt seinen Blick über den Körper des anderen Jungen gleiten, der auf ihn eher den Eindruck macht, als wenn er nicht ein Gramm Fett auf den Knochen hat. "Du... also ehrlich gesagt, kann ich mir das schlecht vorstellen, dass du mal übergewichtig warst...", meint Alexander zögernd, weshalb ihn Ricki ein wenig verunsichert anguckt. Was soll das jetzt? Glaubt er etwa, dass er ihm jetzt eine Lüge auftischt oder was? "Ich war nicht dick... aber ich hatte schon einige Pfunde zuviel auf den Hüften. Und kleine Kinder sind diesbezüglich ziemlich grausam." "Du wurdest gehänselt und bist deshalb nicht mitgegangen?", fragt Alexander wissend und blickt ein wenig besorgt zu Ricki, der nur knapp mit dem Kopf nickt. Oh ja, kleine Kinder können sehr grausam sein. Die meisten wissen schließlich nicht, was sie mit einigen Worten bei anderen anrichten können. "Es ist nicht schön, wenn man als 'Pummelchen', oder 'Fetti' bezeichnet wird. Mir war es peinlich, mich in Badehose vor den anderen zu zeigen, und daher habe ich geschwänzt. In der 6. Klasse habe ich dann mein Normalgewicht gehabt... war eben noch der übrig gebliebene Babyspeck in der Grundschule... aber so was bleibt nun einmal im Kopf hängen. Immer ausgelacht zu werden ist nicht schön gewesen... der Einzige der nicht gelacht hat, war Patrick", fährt Ricki leise fort und sieht traurig auf die kalten Steinstufen. Diese Kindheitserinnerungen sind wirklich nicht schön. Am liebsten würde er seine Erinnerungen aus der Grundschulzeit für immer aus seinem Gedächtnis verdrängen, aber bekanntlich sind es ja immer die schlimmen Erlebnisse, die einem am längsten in Erinnerung bleiben. "Ich kann mir vorstellen, dass das schlimm gewesen sein muss. Wir hatten bei uns in der Klasse auch einige, die ein bisschen rundlicher waren. Schon komisch, aber sobald man ein wenig von dem 'normalen' abweicht, wird man diskriminiert." "Das kannst du laut sagen. Das Schlimmste war ja, dass einer aus meiner Klasse... so ein großer Schlägertyp mich damals immer in die Mülltonne auf dem Schulhof verfrachtet hat", meint Ricki verbissen und atmet einmal tief durch. Das war damals wirklich der Horror gewesen. Am liebsten wäre er nicht mehr zur Schule gekommen. "In die Mülltonne? Hat denn da kein Lehrer aufgepasst?", entfährt es Alexander, der nun sichtlich schockiert zu sein scheint. Ok, an seiner Grundschule gab es auch öfter mal Auseinandersetzungen, aber dass jemand in die Mülltonne gestopft wurde, ist ihm noch nicht zu Ohren gekommen. Aber wahrscheinlich gibt es einen Unterschied zwischen Schulen in der Stadt und solchen kleinen Dorfschulen wie hier. "Lehrer... die waren doch alle im Büro und haben gepafft... Und? Nun zufrieden?", fragt Ricki und seufzt ein wenig erleichtert auf. Nun ist es raus, und wenn er ehrlich ist, dann sind diese kleinen Gespräche mit seinem Stiefbruder gar nicht mal so schlecht. Auch wenn er das nie im Leben laut zugeben würde, aber der blonde Junge hat schon eine Art an sich, die wirklich niedlich ist. "Ja, jetzt schon", entgegnet Alexander grinsend und setzt sich eine Stufe über Ricki, um diesen dann von hinten zu umarmen, weshalb der kleine Grufti auch ein wenig überrascht dreinblickt, als er plötzlich mit dem Hinterkopf gegen Alexanders Oberkörper liegt, und der ihn mit beiden Armen umschlingt. "Was... machst du?", entfährt es Ricki, dessen Stimme nur noch ein leises Flüstern ist. Das ist nicht gut, nein, das ist sogar sehr schlecht. Was soll er denn jetzt von dieser Geste halten? Warum macht er das mit ihm? Wieder durchströmt ein angenehmes Kribbeln seinen Magen und er weiß nicht, ob er dem nachgeben, oder besser Freiraum zwischen sie bringen soll, bevor diese Situation eskaliert. "Solche Typen wie du müssen in gewissen Situation einfach mal geknuddelt werden", sagt Alexander und grinst breit. Irgendwie kommt er sich ja schon komisch vor, wie er hier draußen sitzt und einen anderen Jungen von hinten umarmt, und dann auch noch Worte wie 'knuddeln' verwendet. Andererseits ist es kein unangenehmes Gefühl, Ricki zu umarmen... wenn er es genau bedenkt, so gefällt ihm diese Nähe zu dem schwarzhaarigen Jungen, was ihn dann doch ein wenig irritiert. >Was denkst du denn da für einen Mist?<, schallt er sich selbst in Gedanken und blickt ein wenig verwirrt auf den schwarzen Wuschelkopf, der es anscheinend auch vorzieht zu schweigen. Rickis Herzschlag ist in der Zwischenzeit mindestens auf 180 hochgeschnellt. Eine regelrechte Hitzewelle bricht über ihn herein, was nicht nur mit den sommerlichen Temperaturen zusammen hängt. Er spürt Alexanders warmen Atem an seinem Ohr, wodurch sich eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen bildet. In seiner Shorts zuckt es verdächtig und er zieht scharf die Luft ein, als ihm dämmert, was da gerade in seinem Körper vorgeht. Die ganzen letzten Tage schon verspürt er ein angenehmes Kribbeln in sich, wenn er seinem Bruder zu nahe kommt, und nun wird ihm allmählich bewusst, warum. >Verdammte Scheiße...< Ein kurzes Zucken geht durch seinen Körper und leichte Panik breitet sich in ihm aus. Das geht doch nicht... er kann doch nicht allen Ernstes... Als Alexander dann auch noch das Kinn auf seiner Schulter abstützt und er den warmen Körper hinter sich immer intensiver spürt, setzt Rickis Verstand aus. Mit einer schnellen Bewegung dreht er sich etwas zur Seite und ehe Alexander überhaupt reagieren kann, spürt er auch schon Rickis Lippen, die sich zitternd auf seine pressen. TBC Ja! Ich bin ein fieses Stück! (zitier gerade Khana, die beim beta das zu mir gesagt hat. Zitat: AH! GOTT! DU FIESES STÜCK! wie kannst du nur an der stelle abbrechen?!?) Beschwerden bitte schriftlich einreichen. XD Gomen, aber ich hoffe, dass es trotzdem gefallen hat und ich warte mal auf Kommis. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 16: Life is just cruel ------------------------------ *reinkuller* *umguck* oO Ähm... ja, ich hoffe ich habe es noch rechtzeitig geschafft, bevor es hier zu Massenselbstmord kommt. XD Mensch Leute, das könnt ihr doch net machen. *kekse-verteil* Hab mich aber schon gefreut, dass euch das letzte Kap gefallen hat. >^.^y Nur ich war schon ein wenig verdutzt, das so gut wie in jedem Kommi etwas von Selbstmord etc. stand. o.O Ok... dann mal eine Frage, die ich beantworten sollte: Die wohl am häufigsten gestellte Frage war: WIE KONNTEST DU NUR DA AUFHÖREN??? XD Ok, ich gebs zu, ich hege einen leichten Hang zum Sadismus. *lach* Nee, aber ich hatte ehrlich gesagt, keine bösen Absichten. Wollte nur ein wenig die Spannung steigen. o.O *vor-evtl-fliegenden-tomaten-versteck* ^^" Ok, tut mir leid und ich muss sagen, dass der Sarkasmus der im letzten Kap gefehlt hat, hier auch noch nicht so verstärkt wieder auftreten wird. (wäre auch ein wenig unrealistisch glaube ich oO) Aber ich gelobe Besserung. ^^ Und hier noch ein großes Danke an Khana fürs beta lesen. *anflausch* (ich komme am Samstag zu dir *muahaha* XD) Und nun viel Spaß bei Kapitel 16. >.> Kapitel 16: Life is just cruel Für einige Sekunden setzt Alexanders Herzschlag aus. Wie versteinert sitzt er auf der Treppe und starrt mit weit aufgerissenen Augen in Rickis Gesicht, der seine Augen geschlossen hat und weiterhin mit zitternden Lippen seinen Mund verschließt. Wie in Zeitlupe beobachtet er die Bewegungen seines Halbbruders, der sich langsam wieder von ihm löst und ihn mit verklärtem Blick ansieht. Rickis Atem geht stockend und ein dünner Schweißfilm hat sich auf seiner Stirn gebildet. Schweigend blickt er Alexander an, der weiterhin regungslos auf der Stufe sitzt und anscheinend gerade verarbeitet, was da gerade zwischen ihnen passiert ist. Ein Junge hat ihn soeben aus heiterem Himmel geküsst! Und das Schlimmste an der ganzen Sache ist schließlich die Tatsache, dass es sich bei diesem Jungen um seinen Halbbruder handelt! Unruhig wandert Rickis Blick über das Gesicht des anderen. In Gedanken schallt er sich bereits selbst einen Narren, so gedankenlos gehandelt zu haben. Was ist da überhaupt in seinem Kopf vorgegangen, sich einfach umzudrehen und Alexander zu küssen? >Scheiße, Scheiße, Scheiße!< Ein leises Lachen reißt ihn aus seinen Gedanken und er starrt verwirrt in Alexanders Gesicht, der ihn nun mit dunklen Augen betrachtet und ein kaltes Lächeln auf den Lippen hat. "Und... fandest du das witzig?", fragt Alexander grinsend, wobei der Sarkasmus in seiner Stimme nicht zu überhören ist. Ricki sieht Alexander verständnislos an und fragt sich, warum er ihn jetzt auslacht? Er hat ja mit vielem gerechnet, mit Schlägen, Wutausbrüchen oder sonstigem. Aber dass sein Gegenüber ihn auslacht, schmeißt ihn nun völlig aus der Bahn. "Deine zweideutigen Sprüche... ok, damit kann ich leben. Aber DAS finde ich nicht mehr komisch!" Mit jedem Wort ist Alexanders Stimme lauter geworden und die letzten hat er regelrecht in die Nacht hinaus geschrieen. Ricki zuckt merkbar zusammen. Da ist er also. Der von ihm bereits erwartete Wutausbruch. >Komm schon... schlag zu<, denkt er bei sich und wendet den Blick ab. "Du magst vielleicht einen eigenwilligen Humor haben... aber ich warne dich... treib es nicht zu weit. Darunter verstehe ich keinen Spaß mehr", fährt Alexander fort, und seine Stimme klingt beunruhigend gelassen. Innerlich aber tobt ein regelrechter Sturm, der seine Gefühle durcheinander wirbeln lässt, dass ihm dabei ganz schwindelig wird. Keuchend fährt er sich mit einer Hand durch die Haare und versucht sein Herz zu beruhigen, das anscheinend versucht, aus seinem Brustkorb auszubrechen. Warum zum Teufel tut er das? Die zweideutigen Sprüche und Blicke, die er ihm des Öfteren zugeworfen hat, haben ihn ja schon ein wenig aus der Bahn geworfen, aber das geht nun wirklich zu weit. Immerhin sind sie Halbbrüder, das ist moralisch gesehen eines der größten Tabus überhaupt. >Ich glaube mir wird schlecht...< Leichenblass erhebt Alexander sich und atmet erst einmal tief durch. Vor seinen Augen beginnt allmählich alles zu verschwimmen. Ein schmerzhaftes Stechen durchflutet seinen Magen und ein feuchter Glanz bildet sich in seinen Augen... Tränen? Hastig dreht er sich um und fummelt nervös in seiner Hosentasche nach dem Schlüssel. Er muss hier weg. Das war zuviel für seine Nerven. Unruhig steckt er den Schlüssel in das Schloss und drückt energisch den Türgriff nach unten. Seinen Hausschlüssel lässt er draußen im Schloss stecken, bevor er die Tür hinter sich zuschmeißt und benommen die Treppe hinauf zu seinem Zimmer läuft. Ihm ist schlecht. Ein eigenartiges Kribbeln breitet sich langsam in ihm aus... ein angenehmes Kribbeln, das wiederum auch gleichzeitig das Verlangen in ihm aufsteigen lässt, sich zu übergeben. Schweigend starrt Ricki auf die Haustür und am liebsten würde er jetzt laut aufschreien und seinen Kopf gegen die Hauswand schlagen. Was in Gottes Namen hat er nur gemacht? Das geht doch nicht... immerhin sind sie miteinander verwandt... und doch. Tief in sich weiß er bereits, was da gerade in ihm vorgegangen ist. >Das ist unfair...< Langsam steht er von der Treppe auf und gerät erst einmal ein wenig ins Schwanken, da sich seine Beine anfühlen als seien sie aus Gummi. Taumelnd hält er sich an der Tür fest und versucht seinen Puls zu beruhigen. Das hat ihm gerade noch gefehlt, dass jetzt auch noch sein Kreislauf anfängt zu spinnen. Zitternd lehnt er sich mit dem Rücken gegen die Haustür und fummelt nervös eine weitere Zigarette aus seiner Packung. Was gäbe er jetzt für eine Flasche Baccardi. Am liebsten würde er sich jetzt so dermaßen einen hinter die Binde kippen, dass er morgen einen totalen Filmriss hat und das alles aus seinem Gedächtnis gelöscht wird. >Das ist ungerecht... verdammt...< Wieder nimmt er einen Zug von seiner Zigarette und wippt dabei ein wenig hin und her. Er muss sich beruhigen, sonst läuft er wirklich auf die Gefahr hin, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Ein Wort hallt allerdings ununterbrochen in seinem Kopf wieder... Brüder... >Brüder...< "Das ist nicht fair..." *~*~*~*~* Leise schließt er die Zimmertür hinter sich und torkelt sichtlich angeschlagen zu seinem Bett hinüber. Kraftlos lässt er sich auf die Matratze fallen und umschling sogleich sein Kopfkissen. Hinter sich hört er immer noch Patricks regelmäßiges Schnarchen und dankt innerlich Gott dafür, dass sein bester Freund von diesem ganzen Desaster nichts mitbekommen hat. So wie er Patrick kennt, hätte er bestimmt gesagt, dass er auf das moralische scheißen und einfach seinem inneren Drang nachgeben soll. Aber das ist leichter gesagt als getan, schließlich ist er sich selbst nicht so ganz sicher, was eigentlich in ihm vorgeht. Hilflos kuschelt Ricki sich tiefer in sein Kissen und versucht verzweifelt einzuschlafen. Vielleicht hat er ja soviel Glück und das alles war nichts weiter als ein ganz böser Alptraum... Aber so wie er die Sache sieht, wird Alexander ihn von nun an mehr hassen als alles andere. Warum hat er sich nicht unter Kontrolle gehabt, warum? Normalerweise ist es doch immer Patrick gewesen, der mal eben einen wildfremden Jungen aus einer Laune heraus geküsst hat und nicht er. >Bitte lass mich nie wieder aufwachen<, betet er innerlich und kramt auf dem Nachttisch nach seinem Discman. Hoffentlich vertreibt ein wenig Subway seine negativen Gedanken. Schwermütig steckt er sich die Stöpsel in die Ohren und dreht die Musik auf volle Lautstärke. *~*~*~*~* Mit leicht geröteten Augen starrt Alexander an die dunkle Zimmerdecke und versucht verzweifelt, die in ihm aufsteigenden Gedanken bezüglich seines Bruders zu ignorieren. Aber das ist leichter gesagt als getan, da jeder seiner Gedankengänge nach wenigen Sekunden an einem gewissen Grufti hängen bleibt. ~ Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich überhaupt einen Bruder will ~ Ein verbittertes Lächeln huscht über Alexanders Gesicht, als er an ihr erstes Gespräch zurück denkt, wo der kleine Freak sich das erste Mal ihm gegenüber ein wenig geöffnet hat. >Langsam wird mir klar, warum er immer sagte, dass er keinen Bruder will<, denkt Alexander frustriert und beißt sich auf die Unterlippe, um nicht wieder einen leisen Schluchzer aus seiner Kehle entkommen zu lassen. Warum nimmt ihn das alles überhaupt so mit? Jetzt liegt er hier und heult wie ein kleines Kind. Wahrscheinlich macht er sich hier unnötig einen Kopf. Das alles war bestimmt nur wieder einer von Rickis dummen Scherzen, die er ohnehin ständig mit ihm treibt. Allerdings hat er angenommen, dass Rickis Scherze nur aus Zweideutigkeiten bestehen... dass er tatsächlich soweit geht und ihn küsst, damit hat er nie im Leben gerechnet. "Mistkerl...", flüstert Alexander leise und rollt sich auf seinem Bett zusammen. Reflexartig wandert seine linke Hand zu seinem Mund und fährt langsam die Konturen seiner Lippen nach. Ihm ist so, als wenn er noch immer die Wärme von Rickis Lippen fühlen kann... das leichte Zittern, das sie erfasst hatte. Ob das wirklich nur ein verdammt schlechter Scherz von dem kleinen Grufti gewesen ist? So, wie es sich für ihn angefühlt hat, war das alles andere als 'nur' ein Scherz. >Das kann doch alles nicht wahr sein<, stöhnend vergräbt Alexander sein Gesicht im Kopfkissen und versucht zu schlafen. Die Frage ist nur, wie soll er sich morgen früh Ricki gegenüber verhalten? Soll er so tun, als wenn das alles nicht passiert ist, oder soll er ihn eiskalt ignorieren so wie zu Anfang seines Auftauchens? *~*~*~*~* Mit großen Augen starrt Patrick zu Ricki, dann zu Alexander und dann wieder zu Ricki. Also irgendetwas hat er doch verpasst, oder warum sehen die beiden aus wie sieben Tage Regenwetter? Er räuspert sich einmal gespielt laut und wird daraufhin von beiden verständnislos angesehen. Ok... sein Verdacht, etwas verpasst zu haben, bestätigt sich immer mehr. Also entweder wird er auf der Stelle aufgeklärt, oder aber er setzt sich gleich in die Ecke und malträtiert die Wand, indem er sie mit seinem Buttermesser anstochert. "Also... was ist los?", fragt Patrick direkt heraus, dem das Schweigen am Frühstückstisch gewaltig auf den Zeiger geht. Was soll denn das werden wenn es fertig ist? Da kommt er schon extra angefahren und dann darf er sich auch noch diese beiden Stimmungstöter antun, nach herzlichen Dank auch. "Nichts", sagt Alexander. "Was soll schon sein?", fügt Ricki monoton hinzu und stochert in seinem Müsli herum, das nun schon eher aussieht wie Haferschleim, da es schon ziemlich aufgeweicht ist. Verdattert starrt Patrick die beiden an und kratzt sich gedanklich am Hinterkopf. Also so eine Sauerei. So etwas nennt man Meuterei! Na das kann ja ein schöner Tag werden, wenn die beiden sich weiterhin so anschweigen. Da muss doch etwas vorgefallen sein, was er nicht mitgekriegt hat. Und dass die angespannte Stimmung zwischen Ricki und Alexander nur etwas mit dem gestrigen Vorfall im Freibad zu tun hat, bezweifelt er stark. Immerhin ist das doch kein Grund, dass sie beiden sich ständig nervöse Blicke zuwerfen und noch nicht mehr als drei bis vier Sätze miteinander gewechselt haben. "Nun kommt schon. Was soll denn diese muffige Stimmung? Ich denke, wir wollten heute Mittag grillen?", mault Patrick verstimmt und stupst Ricki an, der daraufhin nur knapp nickt. "Müssen vorher noch einige Sachen einkaufen...", nuschelt Alexander beiläufig und kaut gelangweilt auf seinem Toast herum. Also wenn sie beide sich weiterhin so daneben benehmen, könne sie sich ja gleich ein Schild um den Hals hängen mit der Aufschrift 'Ich bin schuld'. "Ricki. Nun sag mir nicht, dass du noch beleidigt bist wegen gestern. Lach mal wieder. Die Sonne scheint, die Vögel singen-" "Ein schöner Tag sich umzubringen", endet Ricki Patricks angefangene Lobeshymne über den angeblich so 'schönen' Tag. "Also irgendwie komme ich mir hier gewaltig verarscht vor. Was habt ihr denn?" Leicht angesäuert verschränkt Patrick die Arme vor der Brust und sieht die beiden anderen Anwesenden mit einem strengen Blick an. "Nichts... ich hab nur zu lange ferngesehen und hab Kopfschmerzen...", meint Alexander schließlich und hofft, dass der Rotschopf ihm diese äußert 'ausgefallen' Lüge abkauft. "Und ich hab gestern zuviel geraucht", fügt Ricki hinzu und legt den Löffel beiseite. Nein, also dieses Müsli wird er wohl nicht mehr essen. Das kann er ja schon beinahe mit einem Strohalm aufsaugen, so aufgeweicht wie das bereits ist. Patrick hingegen hebt nur skeptisch eine Augenbraue und wirft noch einmal einen ungläubigen Blick durch die Runde, als es plötzlich an der Tür klingelt. "Wer kommt denn jetzt?", fragt er wenig geistreich und sieht Alexander an, der immer noch mit leicht geröteten Augen auf sein Toastbrot starrt. "Mark... der wollte mit einkaufen", sagt Alexander abwesend, woraufhin Patrick sogleich vom Stuhl aufspringt. "Ok, ich mach auf!", ruft er noch, bevor er aus der Küche in Richtung Haustür flitzt. Ricki und Alexander blicken ihm ein wenig bedröppelt hinterher, bevor sie sich wieder ihrem mehr oder minder misshandelten Frühstück widmen. Alexander wirft Ricki einen verstohlenen Blick zu und fragt sich, was der andere wohl gerade denkt. Als Ricki dann plötzlich aufsieht, blickt er sogleich zur Seite. >Nun reiß dich mal zusammen.< Missmutig zerbröselt Alexander seinen Toast und versucht, sich wieder einigermaßen zu beruhigen. Dass er nicht einmal mehr den Blick seines Bruders ertragen kann, ist nun wirklich ziemlich daneben. >Da hast du es. Er verabscheut dich<, denkt Ricki deprimiert und schiebt seine Schüssel Müsli von sich weg. Also Hunger hat er nun nicht mehr. "Was ist denn nun?" hört man plötzlich Marks Stimme, die bereits ziemlich ungeduldig klingt. Das ist ja mal wieder so was von typisch. Da heißt es, "sei um zehn Uhr bei mir, wir wollen einkaufen". Und was ist nun? Er kommt bereits eine Viertelstunde zu spät und nun darf er trotzdem noch warten. "Ist ja gut!", ruft Alexander leicht genervt zurück und erhebt sich. Vielleicht kriegt er seinen Kopf wieder frei, wenn er an die frische Luft kommt. Am Besten sollte er die ganze Sache verdrängen. Ricki blickt dem Blonden seufzend nach, bevor er sich ebenfalls erhebt und hinter ihm hertrottet. Ihm ist jetzt jede Ablenkung recht. >Ok... benimm ich ganz normal<, ermahnt er sich selbst, bevor er mit einem gekünstelten Grinsen aus der Küche tritt und nach seinen Boots sucht, die er gestern irgendwo hin gekickt hat. TBC Ja... und wieder Schluss. Ok, ich gebe zu, es ist recht kurz geworden. (eine ganze DINA 4 Seite weniger als das letzte Kap, aber ich dachte mir, besser ein kürzeres Kap, als wenn ich meine Leser noch bis nächste Woche warten lasse, und dann mit Todesanzeigen überrollt werde XD) Hoffe mal, dass die Reaktionen der Beiden weg. der Sache nicht zu blöd gewesen ist. (am rätseln war, wie sie das am besten schreibt >.>) Nun, ich warte mal auf Kommis und ich kann schonmal sagen, dass das nächste Kap wieder lustiger wird. (dann wird gegrillt XD) By Klein Dilly ("^^) P.S.: o_O Ich gehe auf die 500-Kommi-Grenze zu. *rumkugelz* @.@ Kapitel 17: Von Vegetariern, Insekten und anderen Landplagen ------------------------------------------------------------ *reinkugelz* *umguck* o.o Also, zuerst habe ich mal 5 Sachen zu sagen. *g* 1. Ich bin wieder da. Frisch zurückimportiert von Khana an meinen Schreibtisch. XD (hoffe, dass du jetzt kein Trauma von meinem Besuch hast o.o) 2. Danke an Khana, die diesen Brocken hier beta gelesen hat. *hasu-fein-gemacht* (Khana mal anflausch und Kekse in den Mund stopft) 3. DANKE für 500 Kommis!!! *in-tröte-pust* Leute, ich bin sowas von happy. *flenn* Das ich für ein Original wirklich soviele zusammenkriege, ist wirklich erstaunlich. *snief* 4. Wie ihr vielleicht schon gesehen habt (wenn nicht, seht ihr es spätestens beim Lesen), ist dieser Teil LÄNGER als die anderen. Und zwar deshalb, weil ihr mir tatsächlich über die 500-Kommi-Grenze geholfen habt. Also, als Dankeschön von mir, gibt es jetzt einen langen Teil. ^^ 5. So, genug des Vorwortes, hoffe es gefällt und viel Spaß bei Kapitel 17. >^.^y Kapitel 17: Von Vegetariern, Insekten und anderen Landplagen Gelangweilt tapst Ricki hinter Alexander und Mark her, die nun bestimmt schon zum hundertsten Male die Einkaufsliste durchgehen und seltsamerweise jedes Mal einen neuen Punkt finden, den sie noch ergänzen müssen. Patrick hingegen hat sich bei ihm eingehakt, scheint aber mit seinen Gedanken ein wenig abgedriftet zu sein, da er ständig auf die Rückfront eines gewissen Igelkopfes starrt, der, wie sollte es anders sein, wieder eine Sonnenbrille auf der Nase hat. Ricki seufzt resigniert und lässt seinen Blick über die Landschaft wandern. Der Weg zum Supermarkt, in diesem Falle Aldi, ist mal wieder ein halber Weltmarsch, da irgendein Trottel gedacht hat, dass er den Laden am anderen Ende des Dorfes platzieren muss. Die Sonne sticht auch wieder erbarmungslos auf ihn ein und er kann sich jetzt schon vorstellen, wie er heute Abend aussehen wird, wenn sie den ganzen Tag im Garten verbringen werden. Bei der Vorstellung gruselt es Ricki dann doch. Immerhin ist es ja schon selbstverständlich, dass, wenn der Grill erst einmal an ist, auch ein paar ungebetene Gäste, sprich Insekten auftauchen werden. >Ob es bei Aldi Insektenspray gibt?<, fragt Ricki sich und legt die Stirn in Falten. Allein schon der Gedanke an eine Wespe oder sonstige Viecher lässt ihm einen kalten Schauer den Rücken hinablaufen. Stöhnend richtet er seinen Blick wieder nach vorne, wobei sich ein leicht sehnsüchtiger Schimmer in seinen Augen ausbreitet, als er Alexanders blonden Schopf von hinten sieht. "Alles klar?", vernimmt er plötzlich Patricks Stimme und sieht seinen Freund ein wenig überrumpelt an. "Hm?", fragt Ricki wenig geistreich und blickt Patrick mit großen blauen Augen an. Der hingegen kräuselt daraufhin die Stirn und wirft seinem Freund einen vielsagenden Blick zu. "Du kannst mir sagen, was du willst, aber eure Argumente von wegen zuviel geraucht und zuviel ferngesehen nehme ich euch nicht ab." "Mensch, geht das schon wieder los. Ich sagte doch, es ist nichts. Ende der Durchsage", murmelt Ricki sichtlich angepisst und starrt säuerlich auf den unebenen Sandweg. Warum muss sein bester Freund nur so eine notorische Nervensäge sein? "Natürlich... und warum guckst du Alexander an, als würdest du ihm am liebsten die Kleider vom Leib reißen?", entgegnet Patrick scheinheilig und grinst breit, als Ricki abrupt stehen bleibt und ihn mit geröteten Wangen und einem 'Was-bist-du-und-was-willst-du'- Blick anstarrt. "Was?!", entfährt es dem kleinen Grufti in einem ungewöhnlich hohem Ton. Entsetzt sieht er Patrick an, der sein bekanntes 'Ich-wusste-es'- Grinsen aufgesetzt hat. "Ja was. Ist doch so. Das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock, so wie du ihn dauernd anstarrst", meint Patrick ungerührt und knufft Ricki in die Seite. Der allerdings kann darüber jetzt keinesfalls lachen, eher im Gegenteil. Innerlich zieht sich ihm alles ruckartig zusammen und in seinem Kopf läuten bereits die Alarmglocken. Wenn Patrick das weiter erzählt, dann ist er erledigt, und da er die große Klappe seines Freundes nur zu gut kennt... "Du... bist ekelhaft...", flüstert Ricki und versucht sich seine Nervosität nicht weiter anmerken zu lassen. Auf keinen Fall darf er zulassen, dass der Rotschopf weiterhin diesem Verdacht folgt. "Häh? Was hab ich denn jetzt wieder gesagt?", entfährt es Patrick, der aufgrund der Bezeichnung 'ekelhaft', ein wenig bedröppelt dreinblickt. "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, er ist mein Bruder und-" "Halbbruder." "Herr Gott, ist doch gleich. Wir sind trotzdem verwandt... wir haben den gleichen Vater! Weißt du überhaupt, was du mir da vorwirfst?", ruft Ricki entrüstet auf und klopft sich gedanklich selbst auf die Schulter, da er seiner Meinung nach ziemlich entsetzt rüber gekommen ist. "Ich... also-" "Ja nix also. Patrick, nichts gegen deine Fantasien, aber ich denke garantiert nicht 'so' über meinen Halbbruder, kapiert?" Ein wenig verlegen kratzt sich Patrick am Hinterkopf und schließlich muss er sich selbst eingestehen, dass es schon ziemlich verquer war, das anzunehmen. Aber immerhin ist es auch ne eigenartige Situation, schließlich hat Ricki erst seit knapp drei Wochen einen Bruder und er selbst hat es anscheinend noch nicht so ganz realisiert, dass Ricki und Alexander miteinander verwandt sind. "Sorry... ist eben nur ein wenig seltsam wie ihr miteinander umgeht. Immerhin kenne ich ihn auch erst seit gestern und ich muss auch erst mal in meinem Kopf reinkriegen, dass ihr verwandt seid", druckst Patrick kleinlaut herum und sieht Ricki mit großen Augen an. Der seufzt daraufhin nur und fährt sich mit einer Hand durch die zerwuselte Mähne. "Schon klar... ich glaube, ich hab mich auch noch nicht so ganz an den Gedanken gewöhnt", entgegnet er stöhnend und lächelt schief. "Hmhm... ok, ich frage nicht mehr und du bist nicht mehr böse auf mich", sagt Patrick versöhnlich und nimmt Ricki in den Arm, um ihn mal freundschaftlich durchzuflauschen. Dieser fängt daraufhin leise an zu lachen. "Ist gut, aber zerquetsch mich nicht", bringt Ricki grinsend hervor und versucht weiter zu gehen, was allerdings nicht ganz so einfach ist, da sich Patrick nun von hinten an ihn klammert und sich wie ein Sack Mehl hinterher schleifen lässt. *~*~*~*~* "Was macht ihr denn da?", ruft Mark plötzlich und sieht die zwei Gestalten ungläubig an, die gerade um die Ecke getaumelt kommen. Anfangs haben er und Alexander gar nicht bemerkt, dass die beiden Freaks stehen geblieben sind, erst als sie schon fast bei den Parkplätzen angekommen sind, ist ihnen die seltsame Stille aufgefallen. "Wir begatten uns, sieht man doch!", schreit Patrick zurück, der mittlerweile von Ricki huckepack getragen wird und zur Demonstration noch ein wenig auf und abrutscht. "Ja sonst geht's dir gut da oben!?", mosert Ricki und lässt Patrick los, der dadurch wieder auf dem Boden der Tatsachen landet und sich wieder wie eine Klette bei Ricki einhakt. Alexander und Mark sehen die beiden verdattert an und hoffen, dass das jetzt nicht zu viele Leute mit angehört haben, schließlich ist heute Samstag und daher laufen auch alle wie die Bekloppten zum Einkaufen, da sie ja von der Zeit von Sonntag auf Montag verhungern könnten. "Das sind ein paar Originale", meint Mark grinsend und sieht Alexander an, der nur knapp nickt. Sein Blick haftet weiterhin auf Ricki, der Gott sei dank nichts davon mitbekommt, da er gerade versucht, seinen bereits blau gequetschten Arm aus Patricks Klammergriff zu befreien. *~*~*~*~* Entsetzt starren die Vier auf die Kasse, vor der sich mindestens ein Dutzend Menschen tummeln mit voll gestopften Einkaufswägen und den obligatorischen schreienden Kleinkindern, die sich darüber beklagen, dass sie mal wieder keine Süßigkeiten bekommen haben. "Oh man." Stöhnend schiebt Alexander den Wagen durch die Tür und fragt sich, ob sie es überhaupt bis zum Mittag schaffen, hier wieder heraus zu kommen. "Hm... am besten stellt sich einer von uns jetzt schon an", meint Ricki, der mit Patrick gerade synchron mit dem linken Augen zuckt. Das ist ja schlimmer als in einem Supermarkt in der Stadt. "Die könnten aber auch mal ne zweite Kasse aufmachen die Pansen", flucht Mark angesäuert und latscht durch den ersten Gang in Richtung Toastbrot. Frust schieben bringt jetzt auch nichts, da heißt es Augen zu und durch. "Was willst du eigentlich essen?", fragt Ricki Patrick, der sich nun suchend in dem überfüllten Gang umsieht. "Wie, was will er essen?", kommt es nun von Alexander, der Mühe hat mit seinem Wagen an den ganzen Leuten vorbei zu kommen, die sich mal wieder unnötig breit machen müssen. "Ich habe zur Zeit meine vegetarische Phase, wenn's nicht stört. Ich mach mir auf jeden Fall nen Salat, also sag an, wo es hier Gemüse gibt", entgegnet Patrick grinsend. Alexander sieht ihn ein wenig entgeistert an, deutet dann aber auf die Mitte des Ganges, von der aus ein weiterer Nebengang wegführt. "Da vorne rein und immer geradeaus... sofern die nicht schon wieder umgeräumt haben...", fügt er nachdenklich hinzu. "Alles klar. Also, man findet sich!", ruft Patrick lauter als nötig und zwängt sich rücksichtslos an ein paar anderen Käufern vorbei, die ihm säuerliche Blicke hinterher werfen. Tja, selbst schuld, wenn man seinen Alabasterarsch so weit ausstreckt, dass er den halben Gang ausfüllt. "Er ist Vegetarier?", fragt Alexander Ricki, der ihn dann doch ein wenig verdutzt ansieht. Hat er jetzt schon Hallus, oder hat Alexander ihn jetzt von sich aus angesprochen? "Ähm, ja. Seit knapp zwei Monaten hat er seine vegetarische Phase, aber das gibt sich wieder. Patty hat des Öfteren so was. Vorher hat er sich einige Zeit geweigert Milchprodukte zu sich zu nehmen, davor hat er einige Wochen lang nur Obst gegessen... ist ganz normal bei ihm", meint Ricki gelassen und versucht die leichte Nervosität, die sich langsam in ihm ausbreitet zu verdrängen. "Der ist wirklich ein komischer Kauz...", entgegnet Alexander grinsend und manövriert seinen Wagen weiter, in der Hoffnung, nicht doch jemandem in die Hacken zu fahren. Ricki trottet nachdenklich hinter ihm her und kann dabei nicht verhindern, dass seine Augen nun an der tiefer gelegenen Rückfront von Alexander hängen bleiben, sowie vorhin Patricks Augen an Mark. >Nun reiß dich doch zusammen!<, ermahnt er sich selbst und holt einmal tief Luft. Er kann und darf sich nicht noch einmal so eine Aktion wie letzte Nacht erlauben, oder er hat endgütig bei Alexander verschissen, was er ehrlich gesagt nicht riskieren möchte. Kurz darauf taucht bereits Mark wieder auf, der mehrere Soßenflaschen zusammengerafft und es auch noch irgendwie geschafft hat, sich zwei Packungen Toastbrot mit unter die Arme zu klemmen. "Wagen her, schnell!", ruft er hibbelig und lässt die Ware vorsichtig hinein plumpsen. "Das wäre geschafft." "Sag mal... warten konntest du nicht, oder? Und was sollen wir mit soviel Soße?", fragt Alexander ungläubig und grabscht in den Wagen um sich nacheinander die verschiedenen Flaschen anzugucken. "Hey, wir brauchen immerhin ein wenig Auswahl. Außerdem, was übrig bleibt wird ja nicht schlecht. Und im Sommer wird eh öfter der Grill angeschmissen, also nösel nicht rum." Mit einem 'Ich-sag-das-also-machen-wir-das'- Blick dreht Mark sich auf dem Absatz um und macht sich auf die Suche nach der Kühltruhe. "Baka...", murmelt Alexander und schiebt seufzend seinen Wagen weiter. "Wie? Was hast du gesagt?", fragt Ricki irritiert und hebt eine Augenbraue. Was um Himmels Willen ist denn nun wieder ein Baka? Hört sich für ihn an wie einer der Grünzeugkataloge von Melanie. "Vergiss es. Ist japanisch und bedeutet soviel wie Idiot...", nuschelt Alexander und wird leicht rot im Gesicht. Na herrlich, nun hat er sich schon wieder verplappert. Dass Mark weiß, dass er nen kleinen Tick bezüglich Japan hat, unter anderem auch deshalb, da er seit gut drei Jahren Mangas sammelt, heißt das noch lange nicht, dass er auch Ricki davon in Kenntnis setzen muss. Der wird ihn aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso auslachen, von wegen Kinderkram und so. "Seit wann schimpfst du auf japanisch?", stochert Ricki weiter nach, froh darüber, dass die angestaute Kälte zwischen ihnen beiden langsam wieder abtaut. Vielleicht hat er sogar soviel Glück und Alexander vergisst die ganze Sache wieder. >Von was träumst du eigentlich nachts? Das vergisst man doch nicht so einfach< Seufzend kaut Ricki seine Unterlippe an, die unter dieser Behandlung nicht das erste Mal angefangen hat zu bluten. "Nicht so wichtig... halt lieber Ausschau nach Getränken", lenkt Alexander vom Thema ab und biegt um die nächste Ecke in den zweiten Gang. "Ich will Smirnoff!", sagt Ricki und läuft hinter Alexander her, der nun sichtlich genervt die Augen rollt. "Wir wollen uns nicht die Hucke voll saufen mit diesen Alkopops. Guck du mal lieber, ob du hier so ne Literflaschen Cola und so findest. Außerdem ist Smirnoff zu teuer. Das Zeug kann man sich auch selber zusammen mixen", meint Alexander bestimmend und bleibt vor einem Regal mit Stangenbrot stehen. Ob sie davon auch eines mitnehmen sollten? "Aber selber mixen schmeckt nicht so wie das Original", murrt Ricki ungehalten und klammert sich am Ende des Wagens fest, um Alexander einen flehenden Blick zuzuwerfen, der diesen hoffentlich erweichen kann. "Meine Güte... dann nimm dir ein Sechserpack mit", resigniert Alexander schließlich und stöhnt leise. Was redet er überhaupt groß? Es hört ja ohnehin keiner auf ihn. Als er dann auch noch Patrick auf sich zulaufen sieht, der neben zwei Köpfen Eisbergsalat und drei Salatgurken noch ein Bündel Paprika, ein Bund Mohrrüben und ein Netz voll Tomaten mit anschleppt, fällt er wirklich vom Glauben ab. "So... das dürfte reichen", murmelt er in Gedanken und verfrachtet seine Beute in den Einkaufswagen, Alexanders entsetzten Gesichtsausdruck dabei geflissentlich ignorierend. "Wir wollen nur grillen... keine Woche in der Wildnis kampieren. Und wer soll das alles essen?", entgegnet Alexander ungläubig und starrt auf das ganze Grünzeug, das Patrick mit angeschleppt hat. Wann sollen sie denn das alles essen? "Ach, ich krieg das schon weg", winkt Patrick lachend ab und sieht sich suchend nach Mark um, den er schließlich an der Fleischtheke vorfindet. Nun gut, auf in den Kampf. Ohne ein weiteres Wort dreht Patrick sich um und versucht, sich den Weg freizumachen. "Wer soll denn das alles essen?", wiederholt Alexander leise und zieht ein wenig hilflos sein Portemonnaie aus der Tasche, als er Ricki erblickt, der mit einem Sechserpack Smirnoff und einem Mischkasten Cola, Sprite und Fanta zurückkommt. Unsanft verfrachtet er die Flaschen auf den unteren Metallrost des Wagens und grinst zufrieden. Alexander hingegen steht derweil kurz vor einem Herzkasper, da er gedanklich gerade zusammenrechnet, wie weit sie mit ihrem Geld auskommen... und was noch wichtiger ist, wie wollen sie das alles zu ihm nach Hause kriegen ohne Auto? Immerhin gehen sie gute fünfzehn Minuten bis hierher. >Das kann doch alles nicht wahr sein.< Sichtlich schockiert betrachtet Alexander den nun schon ziemlich vollen Einkaufswagen und fragt sich, wie viel Fleisch beziehungsweise Wurst Mark noch mit anschleppen wird. *~*~*~*~* "Fünfzig Euro. Wir haben gerade fast fünfzig Euro ausgegeben...", murmelt Alexander und rafft eine paar der Plastiktüten auf. Während Mark und Patrick sich freiwillig dazu bereit erklärt haben, den Getränkekasten zu schleppen, dürfen er und Ricki sich nun mit den übrig gebliebenen Tüten abmühen, die auch ein beachtliches Gewicht haben. "Na wenigstens werden wir satt", meint Mark grinsend und wird von Patrick mit einem kräftigen Nicken unterstützt. Na, dann sind ja fast alle glücklich. "Wer stellt sich eigentlich an den Grill? Ich hab davon null Ahnung", sagt Ricki plötzlich und sieht die anderen Drei auffordernd an. Also zu ihm brauchen sie nicht kommen... Bei seinem Geschick, werden sie wohl am Ende alle an einer trockenen Scheibe Toast herumkauen, weil das Fleisch sowie die Bratwürstchen total verkohlt sind. "Das mach ich schon... ihr habt doch nen Elektrogrill, oder Alex?", fragt Mark an seinen besten Freund gewandt, der dazu nur ein knappes 'Jep' verlauten lässt. "Man... was für'n Luxus hier. Whirlpool, Elektrogrill, eine riesige Terrasse, Balkons, ein elendgroßes Grundstück, ein Teich... da kann man ja richtig neidisch werden", murmelt Patrick ehrfürchtig und blickt zu Ricki und Alexander, die ihn ein wenig bedröppelt anstarren. "Naja... Dad verdient halt recht gut...", entgegnet Alexander und grinst breit. Ja, wenn er an ihr Haus denkt, so muss er schon sagen, dass er richtig Glück gehabt hat. "Was mich mehr interessiert, ist die Frage, ob wir im Haus irgendwo Insektenschutz haben... Bei der erste Wespe bin ich nämlich im Haus verschwunden", fügt Ricki gequält hinzu und schüttelt sich demonstrativ, damit man ihm seinen Ekel noch besser ansieht. "Du feiges Küggi", foppt Patrick ihn, weshalb er auch wenig später die rote Zunge des kleinen Gruftis zu sehen bekommt, die ihn frech anzulächeln scheint. Angeheitert latschen die Vier über den übervollen Parkplatz, als Ricki plötzlich abrupt stehen bleibt und die Augen zu schmalen Schlitzen verengt. Wie angewurzelt bleibt er neben der Einfahrt zum Supermarkt stehen und beobachtet einen braunhaarigen Jungen, der gerade aus einem silbernen Mercedes steigt und in Richtung Eingangstür geht. "Komm jetzt nicht auf den Trichter dich zu prügeln", ermahnt Alexander seinen Halbbruder, da er das gefährliche Funkeln in seinen Augen mehr als nur beunruhigend findet. Hoffentlich dreht sein Hausfreak nicht durch, denn er bezweifelt, dass er bei einer Auseinandersetzung mit Aaron große Chancen hat. "Gehört IHM dieses Auto?", fragt Ricki beängstigend ruhig und starrt wie gebannt auf den Wagen, der einige Meter abseits von ihnen steht. "Jop. Der Kerl hat echt Schwein. Aber seine Eltern verdienen ja auch ne ganze Menge... obwohl ich es schon übertrieben finde, seinem Kind zum 18. Geburtstag gleich einen Mercedes zu kaufen...", sagt Mark und blickt ein wenig neidisch zu Aarons Auto hinüber. Tja, er kann leider erst in einigen Monaten seinen Führerschein machen. "Ich frage mich, wie diese Pappnase überhaupt fähig gewesen ist, einen Führerschein zu machen", meint Patrick säuerlich. Die Tatsache, dass er Aaron nicht sonderlich gut abkann nach der Aktion, die er sich gestern mit seinem besten Freund geliefert hat, liegt wohl auf der Hand. "Wie dem auch sei... ich glaube, ich muss mich mal für gestern revanchieren", murmelt Ricki leise, stellt seine Tüten auf dem Boden ab und beginnt in ihnen herum zu kramen. "Mach bloß keinen Ärger. Aaron kann ziemlich unangenehm werden... und ich bezweifle, dass er seit gestern gut auf mich zu sprechen ist", versucht Alexander auf Ricki einzureden, der sich trotz allem nicht von der Besorgnis seines Halbbruders einschüchtern lässt. Ein paar Sekunden später zieht er eine Flasche Schaschliksoße aus einer der Tüten hervor und grinst breit. Oh ja, das dürfte eine schöne Sauerei werden. Pfeifend erhebt er sich wieder vom Boden und geht gemächlich hinüber zu Aarons Auto. Mark und Alexander blicken ihm verdutzt nach, immer noch ohne jegliche Idee, was der kleine Grufti nun wieder vor hat. Aber nach dem Grinsen zu urteilen dürfte es nicht sehr schön werden. Ricki blickt sich kurz um, ob es irgendjemanden gibt, der ihn beobachtet, bevor er langsam den Deckel von der Soßenflasche abschraubt und summend den Inhalt auf den Scheiben und der Motorhaube verteilt und anschließend mit einem zerfledderten Stofftaschentuch verwischt. Während Alexander und Mark mit offenen Mündern da stehen und Patrick in einen lauten Lachkrampf ausgebrochen ist, verwendet Ricki den Rest der Soße dafür, das Lenkrad und den Schalthebel einzuschmieren. "Na, wenn das keine Kunst ist", sagt er zu sich selbst und grinst zufrieden, als er die Flasche hinter das Auto an den Bordstein stellt, sein Stofftaschentuch unachtsam auf den Boden fallen lässt und sich mit unschuldigem Blick zum der Rest der Gruppe zurück begibt. Er kann wirklich von Glück sagen, dass der Parkplatz, abgesehen von ihm und den anderen Dreien so gut wie leer ist. Keine Zeugen, keine Probleme. "Ok, kann weiter gehen", meint er grinsend und fällt kurz darauf in Patricks Gelächter mit ein, der nun schon Mühe hat, den Getränkekasten richtig fest zu halten. Mark hingegen kann sich ein leichtes Glucksen nun auch nicht mehr verkneifen, während Alexander mit hochrotem Kopf macht, dass er hier wegkommt. Nicht auszudenken, wenn Aaron das spitz kriegt. Er hat ja schon Schwein gehabt, dass dieser ihm gestern nach der 'kostenlosen' Flugstunde in Ruhe gelassen hat, was wohl eher damit zusammen hing, dass zu viele Leute in der Nähe waren. >Womit habe ich das nur verdient?<, fragt er sich im Stillen und versucht, die drei lachenden Objekte hinter sich zu ignorieren. *~*~*~*~* "Und du bist sicher, dass wir ihn in der Küche alleine mit den Messern lassen sollen?", fragt Alexander Ricki, der daraufhin leise auflacht. Irgendwie ist es richtig befreiend, dass sie sich wieder einigermaßen normal unterhalten können, auch wenn er ständig wieder an letzte Nacht zurückdenken muss. >Darüber kannst du dir später Gedanken machen, du Trottel<, schallt er sich selbst in Gedanken und versucht verzweifelt, den überdimensionalen Sonnenschirm im Boden zu versenken, was schwierig ist, da er das extra dafür angefertigte Loch ständig verfehlt. Der knallgelbe Schirm schränkt sein Sichtfeld nämlich doch erheblich ein. "Ja, mach dir da mal keine Gedanken. Nur lass ihn nie alleine mit einem Bunsenbrenner. Patty kokelt gerne Gardinen und Tische an", meint Ricki gleichgültig und blickt belustigt in Alexanders verdutztes Gesicht. Es ist doch immer wieder schön, wenn man andere Leute so gut auf die Schippe nehmen kann. "Ich hol mal die Stühle aus der Garage", meint Alexander schließlich und lässt Ricki mit dem riesigen Schirm alleine, der größer ist als er selbst. Na herzlichen Dank auch. "Also das Kabel reicht!", ruft Mark ihm nach, der soeben den Grill an das Verlängerungskabel angestöpselt hat. Schließlich hat er keinen Bock, sich in der Garage hinzustellen und dort zu grillen, während der Rest hier schön im Garten liegt und sich nen faulen Lenz macht. "Ok!", schreit Alexander zurück, bevor er in der Garage verschwindet und versucht, die dort vergrabenen Stühle freizuschaufeln. Alles was recht ist, aber in Punkto Ordnung ist es bei der Garage wirklich ziemlich mager. "Blöder Schirm...", flucht Ricki leise, nachdem er das riesige Teil endlich im Loch versenkt hat und sich den Schweiß von der Stirn wischt. Ok, er hat seinen Sold an Arbeit geleistet. Den Rest des Tages können ihn alle mal. Schweigend lässt er seinen Blick durch den Garten wandern. Der laue Wind fährt durch die kleinen Bäume, leises Blätterrauschen ist zu vernehmen und die Sonne spiegelt sich im Teich wieder. Eine richtig entspannende Atmosphäre. Ricki gähnt einmal herzhaft und streckt sich. Kein Wunder, dass er müde ist. Immerhin hat er die letzte Nacht alles andere als gut geschlafen. Mark hat währenddessen damit begonnen sich seiner Schuhe und Socken zu entledigen und krempelt sich schließlich noch die Hose bis zu den Knien hoch. Sein recht zerfleddertes Shirt zieht er sich etwas ungeschickt über den Kopf und lässt es unachtsam auf den Rasen fallen. Immerhin soll es heute bis an die 32 Grad heiß werden und er schwitzt jetzt schon wie eine Sau. >Wenn Patty hier wäre, würde er bestimmt Nasenbluten kriegen<, denkt Ricki grinsend und beobachtet Mark neugierig. Im Gegensatz zu ihm sieht er selbst wieder einmal aus wie eine Wasserleiche, was wahrscheinlich daran liegt, dass er sich immer im Schatten aufhält, da er sonst krebsrot anlaufen würde. Hinter sich hört er plötzlich lautes Poltern und wenig später kommt Alexander mit zwei Liegestühlen zurück, die er unachtsam hinter sich herschleift, da sie zum Tragen doch ein wenig zu unhandlich sind. "So... kannst die beiden schon mal aufbauen. Ich hol die anderen", sagt er an Ricki gewandt und latscht zurück zur Garage. "Hey Alex! Kannst du mir ne Badeshorts leihen? Ich zerfließe hier!", brüllt Mark seinem besten Freund nach, der trotz der Entfernung sichtlich zusammenzuckt. Marks lautes Organ in allen Ehren, aber tut das Not ihn so zu erschrecken? "Ja, ich hol eine mit raus", entgegnet Alexander und verschwindet wieder. Ein lautes Knarren ist zu hören und kurz darauf schwingt die Terrassentür auf und Patrick springt heraus, in den Händen eine große Schüssel voll Salat und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. "Ich bin fertig!", schreit er einmal quer über das gesamte Grundstück. Alexander hingegen hofft nur, dass nicht irgendeiner der Nachbarn auf die Idee kommt, wegen Ruhestörung zur Mittagszeit die Polizei zu rufen. Schließlich gibt es heutzutage genug komische Menschen. Seufzend rafft er die letzten beiden Liegestühle auf und schleppt sie ins Freie. Ächzend zerrt er sie über den Rasen und lässt sie vor den anderen beiden fallen, die Ricki noch nicht aufgestellt hat, was ihn dann doch ein wenig wurmt. "Ich hol jetzt die Shorts...", sagt Alexander und wirft Ricki einen drohenden Blick zu, der wohl soviel zu bedeuten hat wie 'Wenn ich wieder komme, sind die Stühle aufgebaut'. Eilends läuft Alexanders durch die Terrassentür ins Haus und lässt einen nun sichtlich angepissten Ricki, dem natürlich klar ist, was Alexander mit dem Blick gemeint hat, zurück. Schön, also weiter schuften. Mit ihm kann man es ja machen. Stöhnend hebt Ricki einen der Stühle hoch und versucht, diesen irgendwie auseinanderzuklappen, was doch nicht ganz so einfach ist, da sich der vermaledeite Stuhl vorgenommen hat, nicht nachzugeben. "Holt einer von euch den Tisch mit aus der Garage? Alleine ist das ein wenig schwer", fragt Mark plötzlich und kommt zu den beiden rüber. Patrick drückt Ricki augenblicklich seine Salatschüssel in die Hand, nachdem der froh ist, den ersten Stuhl endlich entfaltet zu haben, und verschwindet mit Mark in Richtung Garage. Vollkommen überrumpelt starrt Ricki auf das Grünzeug in seiner Hand und fragt sich, ob er irgendwo ein Schild mit der Aufschrift 'Bimbo' hängen hat, dass ihn hier alle als Haussklaven und Schüsselhalter benutzen. Murrend stellt er die Schüssel auf dem ersten Stuhl ab und macht sich daran, an den andern dreien herumzuwerkeln. Gott sei dank steht hinter ihm der Sonnenschirm und schützt ihn somit vor den tödlichen Strahlen, die seine natürliche Blässe gefährden. Nicht auszudenken wie er sonst nachher aussehen würde. *~*~*~*~* "Wer hat ein Herz und holt mir eine Cola?", fragt Mark und versucht, so traurig wie nur möglich zu gucken. Es ist schon eine Schande. Er darf hier in der brütenden Hitze vor einem noch heißeren Grill stehen und ist kurz davor zu verdursten, während die anderen unschuldig in ihren Liegestühlen sitzen und versuchen Alexander beizubringen, wie man Skat spielt. "Ich geh schon", sagt Patrick hilfsbereit und erhebt sich großzügig von seinem Stuhl. Der große Strohhut, den er trägt, verrutscht dabei ein wenig und hängt nun eher schief auf seinem Kopf. Die Getränke haben sie vorerst in dem kleinen Kühlschrank in der Garage gelassen, da diese sonst bestimmt nach wenigen Minuten lauwarm gewesen wären. "Wie viele Hüte hat er eigentlich?", fragt Alexander, der schon ziemlich erstaunt ist, da er den Rotschopf schon mit drei verschiedenen Kopfbedeckungen gesehen hat. "Pfff... zu viele, wenn du mich fragst. Aber Patty hatte schon immer einen Huttick. Ich glaube zur Zeit hat er so... zwanzig bis dreißig Hüte...", entgegnet Ricki nachdenklich und sieht seinem besten Freund nach, der gerade in der Garage verschwindet. "Was?" Mit großen Augen sieht Alexander Ricki an, der daraufhin wieder breit grinst. "Naja... die einen sammeln Flaschen, andere Briefmarken... tja, und Patty sammelt eben Hüte." "Hm... Mark ist auch ein wenig eigenartig in der Hinsicht. Der sammelt Smirnoffdeckel. Also schmeiß deine nicht weg... der würde sogar die Mülltonne durchwühlen...", meint Alexander lächelnd und blickt hinüber zu Mark, der aufgrund der Nennung seines Namens fragend zu den beiden hinüber blickt. "Was ist?", fragt er irritiert und dreht reflexartig ein paar der Würstchen um. "Nix. Ich sagte nur, dass er die Deckel von den Smirnoffs nicht wegschmeißen soll." "Nee! Bloß nicht. Immer her damit", ruft Mark entsetzt aus. Wegwerfen, so eine Verschwendung. Die schönen Deckel! "So... bitte schön. Dafür darfst du mir ein Toastbrot grillen", ruft Patrick plötzlich und hüpft auf Mark zu, der bei diesem Anblick anfängt zu lachen. Also dieser Kerl hat wirklich einen Schaden, aber das macht ihn wiederum interessant. "Ok, her damit", meint er großzügig und nimmt Patrick die Colaflasche ab. Der lächelt daraufhin breit und fummelt einen Toast aus der Packung. "Ist das wieder eine Liebe unter den Menschen!", flötet Ricki süßlich, woraufhin Patrick ein wenig rötlich anläuft. Oh ha, da hat ihn wohl jemand erwischt. So ein Mist aber auch. Ricki die Zunge rausstreckend wedelt er mit dem Toast vor Marks Augen herum, der wegen Rickis Aussage ein wenig verwirrt dreinblickt. "Alter Spielverderber", murrt Patrick, als er sich wieder auf seinem Stuhl nieder lässt und seine Karten vom Tisch aufsammelt. Alexander blickt zwischen den beiden hin und her, und fragt sich, was genau Ricki mit dieser Aussage gemeint hat. Ok, Patrick ist extrem auf Mark fixiert, das hat er gestern im Schwimmbad schon gemerkt, aber der wird ja wohl nicht ernsthaft versuchen wollen, seinen besten Freund anzugraben... oder? >Wenn man bedenkt, dass er beim Nachsitzen aus einer Laune heraus einen Punk geküsst hat...< Neugierig starrt Alexander Patrick an, der Ricki gerade beschuldigt, während seiner Abwesenheit in seine Karten gespickt zu haben. *~*~*~*~* "Mahlzeit", sagen Ricki und Mark synchron und verteilen erst einmal eine großzügige Portion Ketschup und Barbecuesoße auf ihren Tellern. Alexander schüttelt nur seufzend den Kopf und fragt sich, wie zwei Menschen nur so ketschupgeil sein können? Patrick hingegen kaut murrend auf einem Salatblatt herum und wenn man genau hinhört, kann man sogar Worte wie 'Barbaren' und 'Tierschänder' heraus hören. Die Tatsache, dass er vor ein paar Wochen selbst noch Fleisch gegessen hat, ist ja jetzt nicht von Bedeutung. "Hat doch recht gut geklappt", sagt Alexander zwischen zwei Bissen und sieht rüber zu Mark, der, wie sollte es anders sein, zwischen ihm und Patrick sitzt. Mark nickt nur bestätigend und räuspert sich leise. "Ich bin ja so gut", rühmt er sich selber, woraufhin alle anderen leise auflachen. Na, ein Kunststück war es ja nicht gerade. Immerhin musste er ja nicht mit Kohle und anderem Zeugs arbeiten, sondern lediglich den Stecker reinstecken. "Ob Aaron schon ahnt, wer seinen Wagen verschönert hat?", fragt Alexander plötzlich und blickt in die Runde. "Und wenn schon. Der soll mir nur zu nahe kommen", entgegnet Ricki grummelnd und tunkt seinen Toast in die Ketschup-Barbecue-Pampe. Seinetwegen kann dieser Penner ruhig hier auftauchen. "Na ja... wenn der rausfindet, dass du das warst, rammt er dich unangespitzt in den Boden. Also mit Aaron sollte man es sich besser nicht verscherzen", meint Mark und sieht Alexander ernst an, der betrübt auf seinen Teller guckt. Oh ja, ihm wird wahrscheinlich auch noch was blühen, für den Schlag in den Magen, den er Aaron zugefügt hat. "Wenn der Kerl so ein Arschloch ist, warum gebt ihr euch mit dem ab?", fragt Patrick verständnislos und nippt an seiner Fanta. Also irgendwie ist das schon eigenartig. "Tja... Dörflergemeinde. Wir waren zusammen im Kindergarten, Grundschule und so weiter. Bei uns ist das eben noch so ne alte Gruppensache von früher... und bis jetzt haben wir ja noch nicht wirklich Stress mit ihm gehabt", entgegnet Mark seufzend und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. "Nur, er kann eben nicht gut mit solchen... nun ja, durch geknallten Typen wie euch. Punks, Gothics, Freaks... mit den Gruppen kommt er eben nicht gut klar", fährt Alexander fort und sieht Ricki deprimiert an. "Ist ja wundervoll. Soll ich vielleicht zum Friseur gehen, mir die Haare blond färben und mich anschließend ein paar Stunden ins Solarium hauen, damit ich später schön bei New Yorker einkaufen gehen kann? Der hat doch nen Schaden der Kerl. Was geht es den Penner an, wie ich rumlaufe und was ich für Vorlieben habe?", ruft Ricki empört aus und verzieht das Gesicht. "Eben. Kann dem doch am Arsch vorbei gehen. Und ich glaube, wenn Mr. Oberwichtig bei uns an der Schule wäre, würde er sich garantiert nicht so aufspielen. Da besteht der Großteil der Schülerschaft aus Gruftis, Punks und Freaks", fügt Patrick Rickis Aussage hinzu und stellt sein Glas ab. "Ok... Themenwechsel. Ich habe keine Lust, mir wegen Aaron die Laune verderben zu lassen", sagt Mark plötzlich, greift nach Patricks Salatschüssel und klatscht sich einen großen Haufen auf den Teller. "Eben. Den sehen wir noch früh genug wieder", meint Alexander und stochert auf sein Toastbrot ein. Bei dem Stichwort Aaron wird im gleich wieder ganz flau im Magen. Automatisch sieht er wieder das gestrige Geschehnis vor sich und das damit verbundene Gespräch von letzter Nacht. In Gedanken versunken merkt er nicht, wie sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legt. Ein Puckern geht durch seine Unterlippe und er hat das Gefühl, als sei sie betäubt. "Ist dir warm, oder hast du schon nen Sonnenbrand?", fragt Mark plötzlich und reißt Alexander so aus seinen Gedanken. Der zuckt erkennbar zusammen und starrt ein wenig verdattert durch die Runde. "Äh... ja, doch...", peinlich berührt schält Alexander sich aus seinem Tanktop und sitzt nun wie Mark nur noch in Badeshorts herum. Sein Gesicht ist trotz allem noch einige Nuancen dunkler geworden, weshalb er auch beschämt krampfhaft aus seinen Teller starrt. >Klasse. Lass diese Gedanken doch endlich mal beiseite<, schimpft er mit sich selbst und kaut auf einem Stück Fleisch herum. Ricki rutscht derweil ein wenig unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Musste das denn jetzt sein, dass Alexander sich auch noch mit nacktem Oberkörper präsentiert? Er spürt regelrecht, wie sein Puls anfängt zu rasen und sein Herz hart gegen seinen Brustkorb hämmert. Erschrocken springt Ricki auf und lässt aus versehen seine Gabel auf den Teller fallen. Das hat ihm gerade noch gefehlt. "Ich... bin mal... auf der Toilette...", bringt er stammelnd hervor und läuft hastig in Richtung Haus. Ein wenig verdutzt blicken die drei ihm nach, bevor sie sich wieder ihrem Essen und dem neuen Thema zuwenden, das Patrick soeben in die Runde geworfen hat, nämlich 'Seltsame Sammelleidenschaften'. *~*~*~*~* Keuchend schlägt Ricki die Badezimmertür zu und lehnt sich schwer atmend dagegen. Was ist denn nur wieder in ihm vorgegangen, dass er so eine Panik bekommen hat? >Das gleiche Gefühl... das gleiche Gefühl wie letzte Nacht...< Mit zittriger Hand streicht er sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und atmet einmal tief durch. Das kann nicht sein, warum passiert es schon wieder? Alexander hat ihn weder berührt noch sonst was. Und es war auch nicht das erste Mal, dass er ihn mit nacktem Oberkörper gesehen hat. >Das ist doch krank!< Taumelnd tapst Ricki zum Waschbecken und dreht den Wasserhahn auf. Er braucht jetzt auf jeden Fall eine Abkühlung. So kann er jedenfalls nicht wieder raus gehen. Seine Nerven liegen fürs erste blank. "Reiß dich zusammen... das war nichts, das ist nichts...", redet er auf sich selbst ein und betrachtet sein Spiegelbild. Ein paar schwarze Rinnsale laufen von seinen Augen hinab über seine Wangen. Na ganz klasse, jetzt hat er sich auch noch die Wimperntusche abgewaschen, was kommt als nächstes. Stöhnend greift er nach seinem Handtuch und wischt sich die Farbe aus dem Gesicht. Deprimierend ist es schon, jetzt sieht er erst recht aus wie eine Wasserleiche mit dem verschmierten Lidschatten und Maskara. Schweigend betrachtet er sein Gesicht, das auf ihn plötzlich vollkommen fremd wirkt. Ein leichter Rotschimmer liegt auf seinen blassen Wangen und die ersten Anzeichen von Augenringen sind zu erkennen. "Man siehst du scheiße aus...", schimpft er und wendet den Blick ab. Nicht, dass ihm am Ende noch was hoch kommt. Sein Blick wandert aus dem Badezimmerfenster, von dem aus er direkt in den Garten sehen kann. Über irgendetwas scheinen sich die drei glänzend zu amüsieren, da Patrick bereits wieder halbwegs unter dem Tisch liegt. Seine Augen bleiben an Alexander haften und der Anblick seines Lächelns löst abermals ein kribbelndes Gefühl in seinem Magen aus, das sich erschreckender Weise auch in seinem Unterleib ausbreitet. Keuchend blickt Ricki an sich herab und starrt mit großen Augen auf die nun wachsende Beule in seinem Schritt. Eilends dreht er sich vom Fenster weg und kneift die Augen zusammen. Das kann nur ein schlechter Traum sein. Das passiert nicht, da regt sich nichts... >Warum tust du mir das an?< TBC So, zu mehr war ich heute nicht fähig, aber es war mal ein langer Teil. (Rückenschmerzen hat. Baka-desu. T^T ) Ich hab mir wirklich ziemlich viel Mühe gegeben soviel zu schreiben und es war nicht einfach. (hab schon Krämpfe in den Fingern vom vielen Tippen >.>) Ich warte dann mal auf eure Kommis und bis zum nächsten Kapitel. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Vielen lieben Dank, dass ihr Mad Life bis hierhin verfolgt habt. ;__; *ins-tempo-schnäuzt* Kapitel 18: Feelings -------------------- Ich bins wieder!!! ^^ Und habe ein paar Sachen zu sagen: 1. Danke für die vielen, wirklich vielen Kommis zum letzten Teil. (51! Stück oO) 2. Nein, leider wird es keine so langen Kaps wie das letzte geben. Das war nur so lang, als kleines Dankeschön meinerseits, da ihr die Story so lange verfolgt und so fleißig Kommis geschrieben habt. (geht ja schon ein gutes halbes Jahr ^^") 3. Danke an Khana fürs betan. >^.^y 4. Mad Life als Verfilmung? oO *lol* Warum nicht als Serie. *-* (Achtung, die Autorin leidet ein wenig unter Größenwahn!!!) 5. Danke für 20'000 Klicks!!! *konfetti-streu* Dass tatsächlich soviele mitlesen freut mich. *snief* 6. Patty und Mark... tja, dazu sage ich mal besser nichts. (kommt eh am Ende nichts gutes bei raus ~.~) 7. Ich war erstaunt, als ich letztens eine Mail von jemandem gekriegt habe, der eine FANFICTION zu Mad Life schreiben würde. Ich dachte echt ich kipp um. Sowas hat noch nie jemand gefragt, da war ich echt platt. *freu* Derjenige hat es aber doch nicht gemacht, mit der Begründung, er würde die Story mit der Fanfiction nur runterziehen. ^^" Ok, das mal von meiner Seite und viel Spaß bei Kapitel 18. Kapitel 18: Feelings Schwer atmend steht er gegen die kühle Fliesenwand des Badezimmers gelehnt da und starrt keuchend auf die milchig weiße Flüssigkeit, die langsam von seinen Fingern tropft. Zitternd schwankt er hinüber zum Waschbecken und dreht vorsichtig den Wasserhahn auf. Dass seine schwarze Hose und seine Shorts noch immer in seinen Kniekehlen hängen, stört ihn dabei nicht im Geringsten. Wortlos betrachtet er den feinen Wasserstrahl, wie er die letzten verräterischen Spuren an seinen Händen hinwegspült. Langsam lässt er seinen Kopf gegen den Spiegel sinken und schließt die Augen. Was hat er da gemacht? Was um alles in der Welt ist nur in ihn gefahren? Er hat sich gerade seines 'Problems' entledigt und hat dabei an seinen Halbbruder gedacht! "Spinnst du?", murmelt er leise und stellt den Wasserhahn ab. Voller Abscheu betrachtet er sein Spiegelbild, das natürlich ebenso abwertend zurückstarrt. "Du blödes Arschloch...", flüstert er und sieht beschämt an sich herab. Hastig bückt er sich und zieht Shorts und Hose wieder hoch. Suchend lässt er seinen Blick über den Boden und die Wände gleiten, ob nicht doch irgendwo ein paar Spuren von seinem unmoralischen Handeln zurückgeblieben sind. >Du bist reif für die Klapsmühle, mein Freund<, denkt er bitter lächelnd und wirft noch einen letzten Blick in den Spiegel, bevor er das Badezimmer verlässt. Er sieht kurz auf seine Armbanduhr, die ihm sagt, dass er bereits seit guten zwanzig Minuten im Bad gewesen ist. Wenn er Glück hat, dann hat Patrick noch keine Vermisstenanzeige aufgegeben. Unruhig steigt er die Treppe hinunter und steht ein wenig unschlüssig vor der Haustür. Ob man ihm ansieht, was er vor wenigen Minuten getan hat? Mit zitternder Hand drückt er die Haustür auf und wird sogleich von der grellen Sonne geblendet. Fluchend hält er sich eine Hand vor die Augen und latscht zurück in Richtung Garten. Hoffentlich stellt jetzt keiner irgendwelche blöden Fragen, seine lange Abwesenheit betreffend. Er spürt, wie sein Herz anfängt schneller zu schlagen, als er Alexander erblickt, der gerade grinsend mit Patricks Strohhut auf dem Kopf in seinem Liegestuhl sitzt. "Es lebt!", schreit Patrick, als er Ricki erblickt, und hämmert mit der Gabel gegen sein Glas. Ricki bringt ein gequältes Lächeln zustande und reibt sich unbewusst die Handflächen an seiner Hose ab. Es fühlt sich an, als wäre seine Hände immer noch befleckt. "Was hast du solange getrieben? Wir dachten schon du wärst verreckt", sagt Patrick vorwurfsvoll und betrachtet seinen besten Freund mit großen Augen. "Nichts...", entgegnet Ricki knapp und lässt sich auf seinen Stuhl plumpsen. "Geht es dir gut?", kommt es plötzlich von Alexander, der den kleinen Grufti mit besorgtem Blick mustert. In Rickis Kopf gehen derweil die Alarmglocken los und seine Haut wird noch blasser, als sie es ohnehin schon ist. "W... Wieso, was soll sein?" Unruhig fummelt er an seinen Lederarmbändern herum und am liebsten würde er jetzt aufspringen und sich in seinem Zimmer einschließen. Warum zum Teufel passiert ihm das? "Sorry, aber du sieht echt beschissen aus...", meint Alexander und grinst schief. Die dunklen Augenringe und der verschmierte Lidschatten werfen nicht gerade ein positives Licht auf Rickis wasserleichenweiße Haut. "Danke... und ich dachte, ich sollte öfter mal was neues ausprobieren", kontert Ricki und sieht Alexander giftig an. In ihm beruhigt sich der aufsteigende Gefühlssturm wieder und Erleichterung macht sich stattdessen in seinem Körper breit. "Also Schnuffel, bei allem Respekt, aber du siehst aus, als hättest du eben ein Grab geschändet", fügt Patrick lachend hinzu, woraufhin Ricki einen Schmollmund zieht. >Einfach mitspielen... benimm dich ganz natürlich...< "Ein Grab nicht, aber Lexis Unterwäscheschublade", entgegnet Ricki scheinheilig und sieht mir Genugtuung, dass Alexander wieder eine gesunde Röte im Gesicht bekommt. Geschieht ihm recht, warum soll nur er unter der jetzigen Situation leiden? "Idiot", murmelt Alexander und greift mit hochrotem Kopf nach seinem Glas mit Cola. Es sind nicht nur die Worte, die ihn aus der Fassung gebracht haben, vielmehr ist es sie Tatsache, dass er Ricki sogar zutrauen würde, seine Schubladen zu durchwühlen. Nachdem was letzte Nacht vorgefallen ist, würde ihn das nicht mehr großartig überraschen. *~*~*~*~* Wütend starrt er dem Rotschopf - auch bekannt als Patrick - nach, der gerade wie ein Dackel hinter Mark herläuft und noch einmal mit einem breiten Grinsen winkt, bevor die beiden hinter der nächsten Straßenecke verschwinden. Es ist doch wirklich nicht zu fassen. Was fällt diesem Bastard überhaupt ein, ihn ausgerechnet heute alleine zu lassen? Noch schlimmer, alleine mit Alexander! Grummelnd schließt Ricki die Haustür hinter sich und bleibt schweigend im Flur stehen. Gothika... warum zum Teufel will er diesen Film ausgerechnet HEUTE sehen, und dass, wo sie beide den ohnehin schon mindestens ein dutzend Mal gesehen haben? Und warum ist Alexander nicht mitgegangen? Immerhin war es der Vorschlag von seinem Kumpel, sich den Film bei ihm anzusehen. Sichtlich angepisst schlurft Ricki in Richtung Küche, wo Alexander gerade dabei ist, die dreckigen Teller im Geschirrspüler zu verstauen. "Warum bist du nicht mit?", fragt er plötzlich, woraufhin Ricki fragend eine Augenbraue hebt? Hat der Kerl Augen auf dem Rücken, oder woher weiß er, dass er hinter ihm steht? "Ich kennen den Film bereits auswendig... und warum bist du nicht mit?", fragt Ricki missmutig. Ihm passt es ganz und gar nicht, dass sie jetzt beide alleine sind. Am liebsten wäre er jetzt nämlich allein im Haus, um seinen Kopf wieder frei zu kriegen. Aber wie soll man das bitteschön anstellen, wenn der Grund seiner Kopfschmerzen gerade mit seiner Rückfront vor ihm herumkramt? "Ich mag solche Filme nicht. Das einzige, was ich mir antue, ist Herr der Ringe... und da hab ich schon manchmal weggucken müssen...", murmelt Alexander beschämt und schmeißt die Klappe des Geschirrspülers zu. "Du hast Angst? Nee... das ist nicht dein Ernst..." Ein breites Grinsen schleicht sich auf Rickis Gesicht, als sein Gegenüber wieder leicht rot im Gesicht wird. Also das belustigt ihn dann doch, dass Alexander tatsächlich bei Herr der Ringe weggeguckt hat. "Und? Problem damit? Ich kann so ne Metzel- und 'Schieß-mich-tot' -Filme eben nicht leiden. Genau wie solche Psychoscheiße, die Mark ständig mit anschleppt. Herr der Ringe hab ich nur gesehen, weil ich wissen wollte, wie sie das verfilmt haben", verteidigt er sich und lehnt sich gegen die Spüle. "Also bleibst du lieber bei Walt Disney, hm?", stochert Ricki weiter nach. Langsam kommt das Arschloch in ihm hoch. Wenn er schon mit seinem Halbbruder hier rumhockt, dann kann er sich wenigstens soweit ablenken, dass er nicht mehr an seine Tat von heute Mittag denken muss, auch auf die Gefahr hin, den anderen zu verärgern. "Sag mal, wo liegt dein Problem?", fährt Alexander ihn wütend an und haut mit der Faust auf die Geschirrablage. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein, was bildet sich dieser Kerl überhaupt ein? Seit heute Mittag benimmt er sich wieder so eigenartig, und dass, wo er gedacht hat, dass sich die Spannung zwischen ihnen wieder gelegt hat. Tja, anscheinend hat er falsch gedacht. "Mein Problem? Wie kommst du darauf, dass ICH ein Problem habe?", schreit Ricki sauer und knallt mit voller Wucht die Küchentür hinter sich zu, bevor er mit schnellen Schritten die Treppe hoch läuft. Alexander starrt erst ein wenig verdattert auf die Tür, bevor er wutentbrannt auf sie zugeht und sie wieder aufreißt. "Knall gefälligst nicht mit den Türen!", brüllt er Ricki nach, der aufgrund von Alexanders Ausbruch ein wenig erschrocken zusammenzuckt, bevor er trotzig gegen seine Zimmertür tritt und diese somit ebenfalls laut knallend ins Schloss fliegt. Gereizt latscht Ricki auf seinen Balkon und fummelt sich eine Kippe aus der Schachtel hervor. Im Hintergrund hört er, wie jemand laut polternd die Stufen hinaufläuft und kurz darauf seine Zimmertür aufreißt. "Sag mal hast du sie noch alle? Drehst du jetzt völlig am Rad!?", schreit Alexander entrüstet und läuft auf Ricki zu, der reflexartig ein paar Schritte zurückgeht, bis er mit dem Rücken am Geländer steht. "Von anklopfen hast du wohl auch noch nichts gehört, was? Hat dir deine tolle Mutter nicht ein bisschen Anstand beibringen können?", fährt er Alexander daraufhin säuerlich an So schnell, wie Alexanders Faust auf sein Gesicht zuschnellt, kann der Schwarzhaarigen gar nicht mehr reagieren. Das einzige, was er mitbekommt, ist, dass sich ein stechender Schmerz in seinem Gesicht ausbreitet und seine linke Wange anfängt zu pochen. Die Zigarette in seinem Mundwinkel fällt zu Boden und bleibt zu seinen Füßen liegen. Mit weit aufgerissenen Augen starrt Ricki nach unten und tastet vorsichtig über seine schmerzende Wange. "Warum machst du das? Was habe ich dir denn getan, dass du wieder anfängst so herum zubocken? Ich dachte, dass du diese scheiß Einstellung, die du zu Anfang hattest endlich abgelegt hättest!" Keuchend sieht Alexander Ricki an, der weiterhin stur gen Boden blickt und sich nicht bewegt. Schon wieder... bereits zum zweiten Mal ist ihm die Hand ausgerutscht, und dass, wo er Gewalt ohnehin verabscheut. Noch nie hat ihn jemand so zur Weißglut gebracht, dass er so brutal darauf reagiert. "Verpiss dich...", flüstert Ricki leise, bevor er ausholt und Alexander einen Stoß versetzt, sodass dieser ins Taumeln gerät, durch die offene Balkontür stoplert und auf dem Boden im Zimmer landet. Mit schmerzverzerrtem Gesicht versucht er sich wieder aufzurichten, wird aber gewaltsam von Ricki zurück auf den Fußboden gedrückt, da dieser nun wie eine Katze über ihm kniet und ihn bitter lächelnd mustert. "Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich dafür hasse...", wispert Ricki Alexander ins Ohr, woraufhin dem ein kalter Schauer über den Rücken läuft und sich seine Nackenhärchen aufstellen. Sein Herz hämmert in schnellem Rhythmus gegen seinen Brustkorb und der warme Atem an seinem Ohr verursacht eine Gänsehaut auf seinen Armen. Was passiert hier? Warum hat er das Gefühl, als wäre er kurz davor den Verstand zu verlieren? Schon wieder spürt er dieses Verlangen in sich brodeln, dass ihn die Kontrolle über sich selbst verlieren lässt. "Wofür hasst du mich?", vernimmt er plötzlich Alexanders Stimme, die trotz der Situation ungewöhnlich ruhig klingt, beinahe einfühlsam. Schweigend blickt Ricki in sein Gesicht, bevor er sich wieder zu seinem Halbbruder hinunterbeugt, soweit, dass sich ihre Nasenspitzen berühren. "Das du mein Bruder bist...", sagt Ricki leise und kann dabei nicht verhindern, dass vereinzelt einige Tränen seine Wangen hinab laufen. Warum ist das Leben so ungerecht? Was hat er denn getan, dass alles immer schief laufen muss? "Ich will nicht mit dir verwandt sein...", fährt er mit zitternder Stimme fort und lässt sich auf den warmen Körper unter sich sinken. Ein unangenehmer Druck breitet sich in seinem Brustkorb aus und er hat das Gefühl, als stünde er kurz davor sich zu übergeben. Eine kalte Hand scheint sich sich um seine Kehle zu legen und drückt sie regelrecht zusammen. Er fühlt sich elend und in Gedanken wünscht er sich schon, dass sich die Erde vor ihm auftut um ihn zu verschlucken. Ricki zuckt merklich zusammen, als er spürt, wie sich zwei Arme um seinen Rücken legen und zögernd beginnen an diesem auf und ab zu streicheln. Langsam beruhigt sich Ricki wieder und der unangenehme Druck in seinem Innersten weicht allmählich dem nun stärker werdenden Kribbeln, das sich in ihm ausbreitet. Seufzend drückt er sein Gesicht in Alexanders Halsbeuge und schließt die Augen. Wenn es nach ihm ginge, könnten sie bis ans Ende der Zeit so liegen bleiben. Einfach nur schweigend und eng aneinandergekuschelt auf dem Boden liegen und nichts mehr machen... Mit abwesendem Blick starrt Alexander an die helle Zimmerdecke und ignoriert dabei den harten Boden unter sich. Seine Gedanken beginnen schon wieder abzudriften und sich selbstständig zu machen. Was macht er hier? Ist es einfach nur Mitleid oder Sympathie zu seinem Halbbruder, die ihn dazu veranlasst, diesen zu trösten, obwohl er ihn noch vor kurzem am liebsten erwürgt hätte? Oder ist es etwas vollkommen anderes, das gerade dabei ist, sich in seinem Körper auszubreiten? Nach einigen Minuten beginnt Ricki sich wieder zu regen und richtet sich ein wenig unbeholfen auf, sodass er Alexander wieder ins Gesicht sehen kann. Der ist noch immer ein wenig abwesend und nimmt nur am Rande wahr, dass sich sein kleiner Hausfreak wieder einigermaßen beruhigt hat. Reflexartig wandert Rickis Hand zu Alexanders Gesicht und streicht dort zaghaft über dessen Wangen, die augenblicklich wieder eine rötliche Färbung annehmen. Schweigend blicken sie sich in die Augen, bevor Ricki sich abermals hinabbeugt und nach kurzem Zögern seine Lippen auf Alexanders legt. Dieser verkrampft sich daraufhin, weshalb sich Ricki ein wenig enttäuscht zurückzieht. Was hat er denn gedacht, dass Alexander ihn nun mit offenen Armen Zugang zu sich gewährt? "Das geht nicht..." "Wahrscheinlich... aber mittlerweile ist es mir egal", erwidert Ricki und rollt sich von dem Blonden runter. Er bringt seinen Körper in eine sitzende Haltung und blickt auf Alexander hinunter, der noch immer ein wenig unschlüssig auf dem harten Parkettboden liegt. "Ist dir klar... was du machst?", fragt Alexander leise und seine Stimme klingt ein wenig vorwurfsvoll. Warum in Gottes Namen muss dieser Junge sein Leben so durcheinander bringen? Und warum spürt er, dass sein eigener Körper gar nicht mal so abgeneigt gegen Rickis Berührungen ist? "Klarer als du denkst... aber wenn du weißt wie ich meine Gefühle abstellen kann, dann sag es mir... ich weiß es nämlich nicht...", meint Ricki trotzig und umschlingt seine Beine mit den Armen. Nein, so einfach dürfte es nicht werden, dieses Gefühl in seinem Inneren wieder abzustellen. Ihm ist bewusst, was er dadurch für Schwierigkeiten herauf beschwört, aber eines ist ihm nach diesem Vorfall klar, noch nie hat er sich so sehr zu einem anderen Menschen hingezogen gefühlt, noch nicht einmal zu Patrick. "Was du mir damit antust, weißt du anscheinend nicht... seit du hier bist, gerät mein ganzes Leben aus den Fugen. Du bringst alles vollkommen durcheinander, aber das ist dir wahrscheinlich auch schon egal", sagt Alexander leicht verbittert und richtet sich auf. Sein Rücken schmerzt ein wenig und seine Lippen brennen, als ob jemand ein Feuer in ihnen entzündet hat "Nein... mag sein, dass ich einiges durcheinander gebracht habe... aber ist es schlimm für dich?" Auffordernd sieht Ricki Alexander an, der ihn ein wenig verdattert betrachtet. >Ob es schlimm ist, dass er mein Leben durcheinander gebracht hat...?< Etwas unschlüssig starrt Alexander auf den Boden. Ist es wirklich schlimm, dass Ricki in seinem Leben aufgetaucht ist, und dort alles durcheinander bringt? "Eigentlich... nicht", entgegnet Alexander schließlich und lächelt sacht. Nein, eher im Gegenteil. Ihm würde wahrscheinlich etwas fehlen, wenn er diesem schwarzhaarigen Wirrkopf nie begegnet wäre. Ende? Und Schluß! Bevor ihr euch wundert, warum da statt TBC nun Ende steht, dann kann ich dazu sagen, dass ich mit dem Gedanken spiele, das als letztes Kapitel für Mad Life zu nehmen. o.o Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wäre dann nämlich ein offenes Ende und es bleiben viele Fragen offen, aber ihr werdet sehen. Wenn ich einen Plan habe, wie ich die Story nun fortsetze, nachdem die Bombe geplatzt ist, geht es weiter, aber vorerst ist das erstmal das Ende. ^^" By Klein Dilly ("^^) P.S.: Bitte schlagt mich nicht, sobald mich etwas inspiriert, wie es nun zwischen den Beiden weiter geht schreib ich weiter. *versprech* Kapitel 19: I'm sorry --------------------- *reinkullerz* o.o Ich trau mich garnicht was zu sagen... ~.~ Also eines ist sicher, ich habe noch nie so wenig geschlafen und so viel gegrübelt wie in den letzten Tagen. >.> Ihr macht mir hier voll das schlechte Gewissen Leute. (hat 2 Nächste kaum ein Auge zugekriegt) Ok... ich war mehr als nur überrascht als ich gelesen habe, was manche so gedacht haben, was noch in dieser Story passieren muss, bzw. was noch ungeklärt ist. Ihr habt da glaube ich mehr Ideen als ich. *tropf* ^^" Nun ja, wie ihr seht hab ich weiter geschrieben. (genug Zeit zum Grübeln hatte ich die letzten Nächte ja *auf-augenringe-deut* °-°) Danke an Khana, dass sie das hier wieder gebetat hat. *knuffs* Hoffe ihr seit mit dem Ergebnis zufrieden, auch wenn ich noch ein wenig unschlüssig über den Verlauf bin, aber ich bin nun überzeugt, dass ich das letzte Kap nicht als Ende stehen lassen kann. (war mir ja nicht so sicher, nur als offenes Ende wäre es gut so) Dann danke ich an dieser Stelle allen, die mir hier gesagt haben, was sie davon denken und ich bin wirklich sehr glücklich gewesen, als ich gesehen habe, dass die Story so beliebt ist. (nicht, dass ich es vorher nicht bemerkt habe, aber dass soviele Proteste einrollen, von wegen Ende? usw. ^^") Nun will ich euch nicht weiter zutexten, viel Spaß beim Lesen und nochmals danke. >^,^y Kapitel 19: I'm sorry Schweigend starrt Ricki Alexander an, der ihn mit leicht geröteten Wangen anlächelt. Hat er sich da gerade verhört, oder hat sein Bruder tatsächlich damit angedeutet, dass er froh über Rickis Anwesenheit in seinem Leben ist. "Du... hast also nicht vor, mich jetzt zu schlagen?", fragt Ricki vorsichtig, da er das jetzt breiter werdende Grinsen des blonden Jungen ein wenig unheimlich findet. Alexander lacht laut auf und streicht sich ein paar vorwitzige Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Ich glaube, die eine Ohrfeige reicht... außer du magst es, von mir geschlagen zu werden...", fügt Alexander nachdenklich hinzu und räuspert sich leise, als er sich der Zweideutigkeit seiner Aussage bewusst wird. >Dieser Bastard macht mich wahnsinnig<, denkt er bitter und schüttelt seufzend den Kopf. Irgendwie muss er wohl doch erst mal verarbeiten, was Ricki ihm da andeutungsweise eröffnet hat. Immerhin geht es hier schon um ein heikles Thema, und er hat nichts Besseres zu tun, als zweideutig-sarkastische Sprüche abzulassen. Ganz toll Alexander, wirklich. "Nee, lass mal. Für dein harmloses Erscheinungsbild hast du nen ziemlichen Schlag drauf...", murmelt Ricki und streicht reflexartig über seine mittlerweile rote Wange. Ein unangenehmes Pochen geht von ihr aus und er beißt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Unterlippe. Davon wird er wohl noch länger etwas haben. "Tut mir leid... aber du hast mich wirklich wütend gemacht", entschuldigt sich Alexander und sieht reuevoll zu dem schwarzhaarigen Etwas, das sich nun seufzend zurück auf den Boden sinken lässt und an die Decke starrt. "Schon ok... ich glaube das war mal nötig. Wahrscheinlich hätte ich mich sonst noch länger damit herumgequält... so habe ich wenigstens ausgepackt...", sagt Ricki seufzend und sieht hinauf zu Alexander, der noch immer neben ihm auf dem Boden sitzt. "Dann... also, war das letzte Nacht kein dummer Scherz von dir?", fragt Alexander ein wenig nervös und stützt das Kinn auf seinen angewinkelten Knien ab. Eigentlich hat er innerlich bereits gewusst, dass das kein Scherz gewesen ist, aber wahrscheinlich wollte er diesen Vorfall einfach nur nicht ernst nehmen. "Hey, nur weil Patty mein bester Freund ist und diesbezüglich ne kleine Macke hat, heißt das noch lange nicht, dass ich mal eben aus einer Laune heraus einen Jungen küsse", meint Ricki empört und verzieht schmollend das Gesicht. Na das ist ja ganz klasse, da hat man ihn letztens nicht einmal für ernst genommen, wirklich klasse. "Ok... war auch eine dumme Frage...", räumt Alexander ein und starrt aus der offenen Balkontür. >Für einen Scherz hat sich dieser Kuss auch viel zu emotional angefühlt...< "Du... weißt jetzt was ich... für dich fühle...", beginnt Ricki zögernd und spielt mit seiner Kreuzkette herum. Auf einmal ist ihm ganz flau im Magen. Noch nie zuvor hat er großartig mit jemandem über seine Gefühle gesprochen und ein bisschen mulmig ist ihm jetzt auch, das gerade mit Alexander zu machen. "Ich... denke schon", entgegnet Alexander heiser. Sein Hals fühlt sich plötzlich so rau und ausgetrocknet an, dass sich seine Stimme ganz kratzig anhört. "Und wie... steht es mit dir?", fährt Ricki vorsichtig fort, innerlich schon darauf gefasst, dass sein Halbbruder dieses Gefühl nicht erwidert. >Von was träumst du eigentlich nachts?<, schallt er sich selbst in Gedanken und stöhnt resigniert. Nein, er kann wirklich nicht annehmen, dass er soviel Glück haben wird und Alexander das gleiche für ihn empfindet. Das wäre zu einfach. "Ich... mag dich... aber nicht so, also... das ist jetzt alles ein bisschen zuviel für mich... was in den letzten 24 Stunden alles vorgefallen ist...", stottert Alexander unruhig und wippt ein wenig hin und her. Eigentlich hat er mit dieser Frage gerechnet, aber wirklich darauf vorbereitet war er trotzdem nicht. Was soll er denn jetzt dazu sagen? >Warum muss mir so was passieren?< Unruhig lässt er seinen Blick durch das Zimmer wandern und versucht den Blickkontakt mit Ricki zu vermeiden. Er spürt regelrecht dessen Blick auf sich ruhen, aber er hat Angst davor ihn jetzt anzusehen. "Ist in Ordnung... ehrlich gesagt, habe ich auch nicht damit gerechnet", flüstert Ricki leise, aber die Enttäuschung in seiner Stimme ist dennoch nicht zu überhören. Warum sollte er auch einmal Glück im Leben haben, immerhin weiß er bereits seit der Grundschule, dass es Gottes Lebensziel geworden ist, ihn fertig zu machen, egal in welcher Hinsicht. "Ich..." Alexander hält inne, als er den feuchten Glanz in Rickis Augen sieht. Da ist er ja in etwas hineingeraten, wie soll er denn jetzt mit dieser Situation umgehen, ohne den anderen mit seinem Handeln zu verletzen? >Verdammte Scheiße!< Ein hämmernder Schmerz durchzuckt seinen Kopf und er hat das Gefühl, als stünde er kurz davor auseinander zu platzen. Alexander zieht ein wenig erschrocken die Luft ein, als Ricki sich aufrichtet und ihn von hinten umarmt. "Tut mir leid...", wispert Alexander leise und schließt die Augen. Er spürt, wie Ricki den Kopf auf seine Schulter legt und sich wie ein kleines Kind an ihn klammert. "Mir auch...", vernimmt er Rickis Stimme an seinem Ohr. Innerlich zieht sich alles in ihm zusammen und er hat das Gefühl wahnsinnig zu werden. In seinem Kopf schwirren so viele Gedanken und Widersprüche umher, und dann das Gefühl von Rickis warmen Körper hinter sich... All das ruft ein Gefühl der Übelkeit in ihm hervor. Es tut weh... Das Gefühl hin und her gerissen zu sein von dem Gedanken, dass es nicht in Ordnung ist, was hier passiert und dem Gefühl, die Berührungen des anderen zu erwidern. "Warum sagst du nichts?", fragt Ricki schließlich, dem der sonderliche Zustand seines Halbbruders nicht entgangen ist, immerhin sitzt er völlig verkrampft und abwesend auf dem Boden und starrt wie schon des Öfteren ins Leere. "Ich weiß langsam selbst nicht mehr was ich denken soll...", murmelt Alexander und atmet einmal tief durch. Bis vor ein paar Wochen lief in seinem Leben alles perfekt. Keine Familienprobleme, alles im Einklang im Freundeskreis und dann noch seine Schwärmerei für Marie... Und nun? Sein Familienleben ist komplett durcheinander seit Ricki aufgetaucht ist, seinetwegen hat er nun auch noch Stress mit Aaron und... "Das war mein erster Kuss letzte Nacht...", sagt Alexander beschämt und dreht den Kopf etwas nach links, um Ricki so besser sehen zu können, der noch immer mit dem Kopf auf seiner Schulter liegt. Ein wenig ungläubig sieht Ricki Alexander in die Augen, bevor er die Umarmung löst, und auf allen Vieren um ihn herum krabbelt und sich ihm gegenüber auf den Boden sinken lässt. "Bitte?", fragt er irritiert und sieht ein wenig verdutzt in Alexanders nun knallrotes Gesicht. Das kann doch wohl nur ein schlechter Witz sein! "Hast schon richtig gehört...", nuschelt Alexander und presst peinlich berührt die Lippen zusammen. Sogar sein Liebesleben hat er durcheinander gebracht. Er hat sich eigentlich gedacht, dass er mit Marie seinen ersten Kuss erleben würde, aber das kann er jetzt wohl auch vergessen. "Du bist siebzehn Jahre alt und noch unberührt?!", ruft Ricki laut aus und kann sich ein leises Kichern nicht verkneifen. Na, da hat er sich ja in was verguckt. >Teufels Brut und die heilige Jungfrau.< Bei dem Gedanken muss Ricki laut auflachen. Sie beide sind wirklich zwei Gegensätze wie sie im Buche stehen. "Ich würde es noch lauter schreien, dann wissen es bald alle!", keift Alexander gefrustet und zieht einen Schmollmund. Ok, es ist schon ungewöhnlich als Junge in diesem Alter null Erfahrung in irgendeiner Hinsicht zu haben, aber deswegen muss man ihn ja nicht gleich auslachen. "Ich hab dir also deinen ersten Kuss gestohlen, wie süß", flötet Ricki grinsend. Die Vorstellung, als erster die weichen Lippen des blonden Jungen geschändet zu haben muntert ihn gleich wieder auf. Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung, dass er sein Gegenüber bekehren kann, wenn er bisher weder Erfahrung mit Frauen noch mit Männern hat. >Na Gott sei dank weiß Patty das noch nicht.< Alleine die Vorstellung, wie der Rothaarige reagieren würde, wenn er das wüsste, lässt Ricki breit grinsen. "Na wenigstens einer, der sich darüber freut...", sagt Alexander angepisst und erhebt sich. Sein Rücken schmerzt und er muss sich erst einmal strecken. Wahrscheinlich war es doch keine so gute Idee liegen zu bleiben, die Quittung dafür hat er ja jetzt. "Und was nun? Ich meine... bleibt das unter uns?", fragt Ricki zögernd und bemüht sich ebenfalls vom Boden aufzustehen. Ein kurzer Blick auf die Uhr verrät ihm, dass sie beide bereits seit fast einer Stunde hier sind. "Auf jeden Fall. Nicht auszudenken was passiert, wenn da jemand was von mitkriegt", ruft Alexander schon beinahe panisch aus. Wenn er nur an die Reaktionen seiner Eltern und Freunde denkt, wenn diese erfahren, dass sein Halbbruder ein Auge auf ihn geworfen hat, läuft es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Betrübt starrt Ricki auf den Boden. Hätte er sich ja denken können, dass Alexander das sagen würde. Andererseits ist es ja auch nachzuvollziehen, schließlich handelt es sich hier schon um eine verzwickte Angelegenheit und er bezweifelt stark, dass ihr Umfeld darauf sonderlich positiv reagieren würde. "Ist klar... aber wie ich schon sagte... so einfach kann ich das Gefühl nicht abstellen...", meint Ricki leise und sieht Alexander trotzig an. Ok, seinetwegen wird das ihr Geheimnis bleiben, aber er kann nicht von ihm verlangen, seine Gefühle zu untergraben und so zu tun, als ob nichts wäre. "Das verlange ich ja auch nicht, nur... ich will nicht, dass du das in der Öffentlichkeit machst", entgegnet Alexander verzweifelt. Wie soll er Ricki nur klar machen, dass das so nicht geht? "Und wenn wir alleine sind?" Auffordernd sieht Ricki sein Gegenüber an. Alexander scheint mit sich selbst zu ringen, jetzt nicht wieder etwas zu sagen, das dem anderen weh tut. "Ich... möchte nicht, dass du mich küsst... das geht einfach nicht, verstehst du? Damit machst du die ganze Sache nur noch komplizierter und vielleicht legt sich das alles wieder und du-" "Ach! Denkst du vielleicht, dass das nur eine Phase ist und ich spätestens nächste Woche wieder jemand vollkommen anderes im Kopf habe?!", unterbricht Ricki ihn schroff und funkelt Alexander wütend an. Was denkt er eigentlich von ihm? Er hat noch nie in seinem Leben für einen anderen Menschen so viel empfunden und nun darf er sich von diesem auch noch anhören, dass das wahrscheinlich nur eine pubertäre Phase ist und er ohnehin bald wieder das Interesse an ihm verliert! "Nein... ich dachte nur-" "Du dachtest? Du dachtest! Vielleicht ist es dir immer noch nicht ganz klar Alexander, aber ich liebe dich, verdammt noch mal! Also werte das nicht als eine vorübergehende Schwärmerei ab!" Mit großen Augen sieht Alexander zu Ricki hinüber, der sichtlich verletzt zu sein scheint. Aber was ihn mehr beunruhigt, ist, dass sein Herz angefangen hat schneller zu schlagen, als er gesagt hat, dass er ihn liebt. "Ich..." Das plötzliche Klingeln des Telefons rettet ihn aus dieser unangenehmen Lage. Mit einem letzten verunsicherten Blick auf Ricki dreht Alexander sich um und rennt die Treppe hinunter. *~*~*~*~* Seufzend legt er den Hörer zurück auf die Ablage. Das ist typisch seine Mutter. Kaum zwei-drei Tage aus dem Haus, schon ruft sie an und nöselt ihm die Ohren voll. Ganz klasse, dass hat er heute noch gebraucht. "Was wollte sie denn?", fragt Ricki, der mittlerweile das Wohnzimmer betreten hat, wo Alexander missmutig in einem der Sessel sitzt. "Das Übliche. Ob wir alleine zurecht kommen, wie ich den Geschirrspüler anzustellen habe, dass ich die Tür abschließen soll und den ganzen anderen Quatsch, den sie bereits auf ihrer Liste vermerkt hat." Ein sachtes Grinsen ziert Rickis Gesicht und er lässt sich kopfschüttelnd auf das Sofa plumpsen. Also alles was recht ist, aber diese Frau ist wirklich übertrieben besorgt. "Und was jetzt?", fragt Ricki, nachdem er sich der Länge nach auf dem Sofa breit gemacht hat und eines der Kissen zerknautscht. "Keine Ahnung. Patrick scheint sich wohl recht wohl bei Mark zu fühlen...", meint Alexander nachdenklich und sieht zu Ricki hinüber, der sich ein leises Glucksen nicht verkneifen kann. "Wohl fühlen ist genau das richtige Wort... der kommt bestimmt erst am späten Abend zurück... wenn überhaupt..." "Wie, wenn überhaupt?" Ein wenig irritiert sieht Alexander Ricki an, der scheinheilig lächelt. "Du kennst Patty nicht so gut wie ich... wart's ab, spätestens morgen wissen wir mehr", entgegnet Ricki grinsend und angelt mit der rechten Hand nach der Fernsehzeitung. "Mir schwant übles...", seufzt Alexander und lässt sich gegen die Rückenlehne sinken. Wer weiß, was dieser durchgeknallte Freak mit seinem besten Freund anstellt. "Was wäre, wenn wir nicht verwandt wären?", kommt es plötzlich von Ricki, der nun die Zeitung wieder beiseite legt und zu Alexander hinüber sieht. "Ich weiß es nicht... könnten wir das Thema erstmal auf sich beruhen lassen? Mir geht's schon beschissen genug...", antwortet Alexander stöhnend und massiert sich die Schläfen. Die ganze Angelegenheit überfordert ihn doch mehr als gedacht. Woher soll er wissen, was er darüber denken würde, wenn Ricki nicht sein Halbbruder wäre? "Ach... und du denkst mir geht es besser?", murmelt Ricki und erhebt sich wieder vom Sofa. Langsam tapst er auf den Sessel zu und lässt sich vor Alexander auf den Boden sinken. "Nein..." Ein wenig nervös blickt Alexander in Rickis saphirblaue Augen, bevor er ihm zögernd durch die Haare streicht. Wortlos fummelt er an dessen Hinterkopf herum, bis er das schwarze Lederband, das Rickis Haare zusammenhält, gelöst hat und es vorsichtig hinunterzieht. Die langen schwarzen Strähnen fallen Ricki nun ein wenig wirr ins Gesicht und bewirken, dass er femininer aussieht als vorher. "Du machst es mir verdammt schwer, mich zurückzuhalten...", murmelt Ricki und bettet seinen Kopf auf Alexanders Beinen, der nun damit begonnen hat mit Rickis Haaren zu spielen. "Tut mir leid... aber..." "Aber?" "Irgendwie... mag ich deine Nähe...", wispert Alexander leise und sieht auf den schwarzen Wuschelkopf auf seinen Beinen, der nun zufrieden lächelnd die Augen schließt. TBC Ok, ich habe mich bemüht nicht kitschig zu werden und der Sarkasmus ist auch wieder etwas kurz gekommen, aber ich finde, er passt nicht so wirklich in die Situation rein. o.o Warte mal auf eure Meinungen und wir sehen uns beim nächsten kapitel. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Nochmals sorry für den Schock beim letzten Kap *schäm* Kapitel 20: Knödel ------------------ Meow! =^;^= Ich bin wieder da mit dem nächsten Kapi. *grinz* Irgendwie komisch, aber heute morgen steh ich auf und dachte so 'hm... versuchste mal was zu schreiben' Ok, das Ergebnis seht ihr hier. ^^" Und vielen Dank für die Kommis zum letzten Kapitel!!! >^,^y Irgendwie werden es immer mehr. oO (57) Und die 700 Kommigrenze ist geschafft. *trööööt* Ich freu mich echt wie bescheuert darüber, dass ich zu einer Original-Story eine so große Lesergemeinschaft habe. T^T Dieses Kap ist noch nicht beta gelesen, da es Sonntag morgen ist und die Khana noch schläft. ^^" Hoffe der Teil ist daher nicht zu grottig geworden. >.> Fragen die ich noch beantworte: 1. Nein, ich werde nix mit Vaterschaftstest etc. machen. Die beiden sind Halbbrüder und bleiben es auch. ^^ 2. Patty und Mark... ich habe das Gefühl, dass die Mehrheit möchte, dass ich aus den beiden ein Paar mache... aber um ehrlich zu sein bin ich nicht so sicher, ob das so eine gute Idee wäre. Zur Zeit spiele ich nicht mit dem Gedanken die beiden zu verkuppeln. 3. Ein Lemon-Kapitel... öhm ja, ich persönlich habe noch nicht soviel Erfahrung mit sowas. ^^" Habe erst eine Lemonszene und einen Blowjob geschrieben... ob einer kommt kann ich nicht sagen, aber ich denke schon. o.o (aber ich fand es ur lieb, dass gesagt wurde, dass die Story keine Lemon braucht, weil sie so schon gut ist ;_;) Ok, soviel dazu und nun viel Spaß bei Kapitel 20. ^^ (doch schon so viele Teile o.O) Kapitel 20: Knödel Gähnend streckt er sich und blinzelt zaghaft bevor er langsam seine Augenlider hebt. Die hellen Sonnenstrahlen scheinen ihm wie schon des Öfteren mitten ins Gesicht, weshalb er auch fluchend die Decke über sich zieht. Murrend tastet er auf dem Nachtschrank nach seinem Wecker und zieht ihn zu sich unter die Decke. Ein kurzer Druck auf den Knopf und ein neonblaues Licht erhellt die Ziffern die ihm verraten, dass es bereits halb neun durch ist. Seufzend schält Ricki sich aus seiner Bettdecke und linst hinüber zu Patrick, der leise schnarchend auf seinem Sofa liegt und kurz davor ist einen Abflug gen Boden zu machen. Na, so wie er seinen besten Freund einschätzt, wird der nicht vor dem Mittagessen wach, immerhin kam er gestern erst gegen 23 Uhr von Mark wieder und hat sich anschließend auf die Terrasse verzogen um dort eine ganze Schachtel Zigaretten zu konsumieren. Seltsam war sein Verhalten schon, aber wenn Ricki eines gelernt hat, dann, dass man Patrick besser nicht anquatschen sollte, wenn dieser so schweigsam ist. Ricki gähnt noch einmal herzhaft und schwingt seine Beine über die Bettkante. Ein wenig dösig erhebt er sich und tapst leicht taumelnd auf die Zimmertür zu. Ok, liegen bleiben will er nicht, schließlich kann er ohnehin nicht wieder einschlafen, wenn er erst einmal wach ist. Vorsichtig schließt er die Tür hinter sich und torkelt hinüber in Richtung Badezimmer. Schwungvoll reißt er die Tür auf und stellt erst einmal den Wasserhahn an. Die eiskalte Flüssigkeit läuft über seine Hände und verursachen, dass sich eine leichte Gänsehaut auf seinen Armen bildet. Eilig schleudert er sich zwei Handfuhren Eiswasser ins Gesicht und trocknet es hinterher in seinem Shirt ab. Ein Blick in den Spiegel riskiert er besser nicht, immerhin sah er gestern schon beschissen aus, und nach dieser Nacht, die er zum größten Teil wieder schlaflos verbracht hat, wird sich sein Erscheinungsbild kaum verbessert haben. Stöhnend greift er nach seiner Hose und seinem Tanktop, die er gestern rücksichtslos über den Handtuchhalter geschmissen hat, und schlüpft ein wenig tollpatschig hinein. Alexander scheint auch noch zu schlafen, da seine Zimmertür noch geschlossen ist und von unten noch keine verdächtigen Geräusche zu vernehmen sind. Schlurfend verlässt Ricki das Badezimmer und bleibt schließlich ein wenig unschlüssig vor Alexanders Zimmertür stehen. Sollte er ihn wecken? >Ich glaube kaum, dass er erfreut darüber sein wird, von mir wach geküsst zu werden<, denkt Ricki seufzend und geht polternd die Treppe hinunter. Nein, nachdem sie sich gestern einigermaßen ausgesprochen haben, will er besser nichts überstürzen. Nachdenklich bleibt er auf der letzten Stufe stehen und starrt geistesabwesend auf die Haustür. Er bezweifelt, dass innerhalb der nächsten 30 Minuten einer von den beiden Langschläfern ihre Höhle verlassen wird. Ok, wenn er eh nichts Besseres zu tun hat, dann kann er auch mal eben schnell ins Dorf latschen und sich eine Schachtel Kippen besorgen. Die zwei Restziggis die er noch hat, werden ihm wohl kaum über den Sonntag hinweg helfen. Gott sei dank hat er so ein gutes Gedächtnis, sonst wüsste er nämlich nicht, wo er hier Zigaretten bekommt. Da sie ja gestern einkaufen waren und ihm auf dem Rückweg ein Automat angelacht hat, weiß er wohin er muss, um seine Sucht weiter zu fördern. Summend geht er zur Kommode wo zwischen mehreren Jacken auch sein schwarzer Mantel à la Matrix hängt. Ricki wühlt ein wenig in den Taschen herum, bevor er zufrieden grinsend sein Portemonnaie heraus zieht. Schön, sollen die anderen ruhig pennen, er geht jetzt erst einmal vor die Tür. Eilends schlüpft er in seine Boots und wuschelt noch einmal kurz durch seine zerzauste Haarmähne. Mit dem Portemonnaie in der linken und dem Hausschlüssel sowie seiner Zigarettenschachtel in der rechten Hosentasche, verlässt Ricki das Haus und zieht die Tür leise hinter sich zu. Ein angenehm lauer Wind fährt ihm durch die Haare und er atmet erst einmal tief durch. Vor sich sieht er wieder den nahe angrenzenden Wald und auf den Feldwegen einige Leute, die mit ihren Hunden Gassi gehen. Ricki gähnt einmal herzhaft und fummelt an seiner Rückfront herum, bis er sich eine Zigarette und sein Feuerzeug aus der Schachtel gepult hat und sie sich zwischen die Lippen steckt. Ein paar Sekunden später, steigt feiner Rauch auf und er nimmt erst einmal einen tiefen Zug. Nikotingeruch steigt ihm in die Nase und er fühlt sich gleich viel wacher als bis vor kurzem. Gemächlich schlendert er die Einfahrt hinunter und geht quert über die Straße in Richtung Fußweg. Das ist wirklich einer der wenigen Vorteile des Sonntages. Keine bescheuerten Autofahrer, die trotz dem Schild Zone 30 mit gut 60 Sachen die Straßen entlang preschen und hilflose Gruftis überfahren. Aber seltsam ist es schon, dass ihm noch kein Mensch entgegen gekommen ist. Es kann ja wohl nicht angehen, dass er der einzige Frühaufsteher in diesem Verein hier ist. Nachdenklich schnipst Ricki etwas Asche auf den Boden und kommt langsam am Ende des Neubaugebietes an. >Alexander hasst rauchen...<, schießt es ihm durch den Kopf und er bleibt erst einmal stehen. Mit ernstem Blick starrt er auf den Glimmstängel in seiner Hand und legt die Stirn in Falten. Vielleicht sollte er... "Nein..." Grinsend geht er weiter und verwirft seinen Gedanken wieder. Bei aller Liebe, aber dass kann er nicht so einfach bleiben lassen. Pfeifend biegt er in die nächste Seitenstraße ab in der sich hauptsächlich alte, baufällige Häuser und Bauernhöfe befinden. Tierlaute dringen an sein Ohr und Stimmengeschwirr ist zu vernehmen. Ok, er ist also doch nicht der einzige Frühaufsteher in diesem Kaff. Neugierig wirft er einen Blick in die riesige Einfahrt und grinst breit, als er eine schon etwas ältere Dame mit Kopftuch und Gummistiefeln den Hof entlanglaufen sieht. Gerade will er weiter gehen, als sein Blick auf einem gelben Schild hängen bleibt. Mit großen Augen liest er die Aufschrift und zieht zögernd sein Portemonnaie aus der Hosentasche. Seine Hoffnung schwindet, als er das letzte bisschen Klimpergeld erblickt. Na ganz klasse, jetzt würden ihm genau 1,30 Euro fehlen, damit er sich auch noch seine Zigaretten kaufen kann. "Mist...", flucht Ricki leise und dreht sich seufzend um. Nein, Zigaretten sind jetzt wichtiger... Nach einigen Metern bleibt er wieder stehen und geht schließlich zurück zu der Einfahrt. Abermals liest er das Schild durch und ringt innerlich mit sich selbst um eine Entscheidung. >Zigaretten oder keine Zigaretten?< "Scheiß drauf", murmelt er und betritt ein wenig nervös den fremden Hof. Augenblicklich hört er auch schon Hundegebell, was ihn dann doch ein wenig erschrocken zusammen fahren lässt. Als er dann aber nur einen kleinen Schäferhund auf sich zutrotten sieht, atmet er erleichtert aus. Na Himmel sei dank kein Monsterhund der ihn umreißt und heißhungrig an seinem Arm oder Bein herumkaut. "Kann ich dir helfen?", vernimmt er plötzlich die Stimme der Bäuerin die mit einem Eimer auf ihn zukommt. "Ähm ja... ich habe das Schild gelesen und wollte fragen ob ich..." beginnt Ricki zögernd, bricht seinen Satz aber ab, als der kleine Hund zu seinen Füßen anfängt an seinem Bein hochzuspringen. "Ah, verstehe. Dann komm mal mit", sagt die Frau freundlich und schnipst kurz mit den Fingern. Augenblicklich rennt der Schäferhund zu ihr herüber und läuft nun Schwanz wedelnd neben ihr her. *~*~*~*~* "Der taucht schon wieder auf... spätestens wenn die Bullen hier anrufen, wissen wir wo er ist", meint Patrick gähnend und nippt an seiner Tasse mit schwarzem Tee. Alexander hingegen lässt sich unruhig auf dem Sofa nieder und greift nach seinem Glas O-Saft. "Wenigstens einen Zettel hätte er hinterlassen können", murmelt Alexander stöhnend und wirft einen kurzen Blick auf die Wanduhr, die bereits elf Uhr anzeigt. Wo um Himmels Willen treibt sich diese wandelnde Katastrophe nur herum? "Ist nicht seine Art... er kommt und geht wie es ihm passt...", entgegnet Patrick auf Alexanders Gemurmel und greift nach der Fernbedienung. Kurz darauf geht der Bildschirm an und Patrick beginnt gelangweilt hin und her zu zappen. "Was habt ihr eigentlich gestern so lange gemacht? Ich meine, ihr habt doch wohl nicht von 16 bis 23 Uhr DVDs geguckt, oder?", fragt Alexander neugierig und sieht zu Patrick hinüber, der plötzlich sichtlich angepisst auf die Mattscheibe starrt. "Doch... 'nur' DVDs geguckt...", nuschelt er leise und man sieht ihm an, dass er darüber nicht gerade sehr erfreut zu sein scheint. "Klingt nicht gerade begeistert", meint Alexander und nimmt einen Schluck von seinem Saft. Patrick sagt daraufhin nichts weiter. Anscheinend ist da gestern etwas vorgefallen, was ihn schon ziemlich stinkig gemacht hat. "Da kam so ein blöder Typ namens Timo an...", entfährt es Patrick plötzlich und er verfrachtet die Fernbedienung wieder auf den Stubentisch. Missmutig verschränkt er die Arme vor der Brust und starrt beleidigt auf den Boden. "Timo? Aha, und was ist daran so schlimm? So bekloppt wie der immer tut ist er auch nicht", sagt Alexander verständnislos und fängt sich dadurch einen bitterbösen Blick von Patrick ein. Oh ha, da scheint aber jemand ganz gewaltig unzufrieden zu sein. "Aber MICH hat er gestört... und dann musste ich mir auch noch alle Teile von Alien ansehen", flucht Patrick säuerlich und leert seine Tasse in einem Zug. "Du hättest doch nicht bleiben müssen, oder haben sie dich ans Sofa gefesselt?", fragt Alexander grinsend und sieht Patrick ein wenig belustigt an. Wenn ihn Timos Anwesenheit gestört hat und er die Filme nicht sehen wollte, warum ist er dann nicht gegangen? Muss er das jetzt verstehen? "Man! Du schnallst es nicht, dass ich lieber mit Mark alleine gewesen wäre, oder?", erwidert Patrick kopfschüttelnd und lacht spöttisch. Oh man, dieser Junge ist entweder ziemlich naiv, oder er will ihn ärgern. "Ricki hat mir schon so einiges erzählt... über deine 'Macken'..." Ein wenig beschämt starrt Alexander auf den Fernseher und versucht die aufsteigende Röte in seinem Gesicht zu verdrängen. Ok, Ricki hatte da gestern so einiges erwähnt, aber der Gedanke, dass dieser durchgeknallte Freak wirklich etwas von seinem besten Freund will, bereitet ihm schon leichtes Kopfzerbrechen. "Wie dem auch sei... Fakt ist, dass ich so einfach nicht aufgebe", ruft Patrick selbstbewusst aus und haut mit seiner Faust auf die Sofalehne. Alexander will gerade etwas erwidern, als er hört, wie jemand die Haustür aufschließt. "Na endlich." Fest entschlossen Ricki jetzt mal gehörig zusammen zu scheißen, aufgrund seines Verschwindens ohne eine Nachricht zu hinterlassen, erhebt Alexander sich vom Sofa und verlässt das Wohnzimmer. Patrick starrt ihm ein wenig verdattert nach, bevor er sacht schmunzelnd den Fernseher ausstellt und dem Blondschopf folgt. Na das will er nicht verpassen, denn so wie Alexander vorhin durch das Haus gewuselt ist und nach Ricki gesucht hat, dürfte dieser nun gewaltig was zu hören kriegen. "Wo-" Alexander bricht den Satz ab und starrt mit großen Augen auf Ricki, der gerade auf dem Boden hockt und aus einem offenen Karton ein kleines, schwarzes Fellknäuel hervorholt und es auf den Arm nimmt. "Guck mal... hab ich gekauft", sagt Ricki gelassen und blickt lächelnd auf das kleine schwarze Zwergkaninchen, dass mit großen, schwarzen Knopfaugen zu ihm hinauf sieht. Die langen Schlappohren hängen an seinem Kopf hinunter und ein kleiner weißer Fleck ziert seine Nase. "Ist ja niedlich!", ruft Patrick quietschend aus und zwängt sich an Alexander vorbei, der immer noch wie eine Salzsäule im Türrahmen steht und erst einmal realisieren muss, was Ricki da gekauft hat. "Du... hast es gekauft?", wiederholt Alexander leise und sieht Ricki ungläubig an. Irgendetwas stimmt an diesem Bild nicht. Der kleine Grufti und ein Zwergkaninchen?! "Ich habe Ihn gekauft, jep. Das ist Knödel, sag hallo!" antwortet Ricki lächelnd und hält Alexander die schwarze Fellkugel entgegen. Knödel schnuppert sogleich drauf los und zuckt mit dem rechten Fuß hin und her. "Du hast ihn aber nicht für irgendwelche Rituale gekauft, oder?", fragt Alexander grinsend und nimmt Ricki das Kaninchen ab, der nun beleidigt eine Schnute zieht. "Und wo willst du ihn lassen?", mischt sich nun Patrick ein, der sich nun neben Alexander stellt und Knödel über die Schlappohren streicht. "Na in meinem Zimmer du Nulpe." "Auf dem Boden oder wie? Der braucht einen Käfig, sonst frisst er alle Kabel an...", entgegnet Alexander und gibt Ricki das Kaninchen zurück, der es sofort in den Arm nimmt und über den Kopf streichelt. "Dann fahren wir morgen in die Stadt und kaufen einen. Ich bring Knödel nicht zurück. Ich wollte schon immer ein Kaninchen!" "Keiner sagt, dass du es-" "IHN! Knödel ist kein ES sondern ein ER", sagt Ricki bestimmend und latscht mitsamt Knödel in die Küche. "Ist ja gut. Schön, fahren wir morgen in die Stadt und holen einen Käfig", seufzt Alexander resigniert und folgt Ricki in die Küche, wo dieser nun Knödel auf der Spüle abgestellt hat und nun im Kühlschrank nach etwas Essbarem sucht. "Wir können ihn ja etwas im Garten laufen lassen...", murmelt Patrick und geht zu Knödel hinüber, der nun neugierig den Wasserhahn betrachtet. "Wir müssen nur aufpassen, dass er nicht wegläuft... ich bezweifle, dass unser Zaun ein Hindernis ist", meint Alexander nachdenklich und sieht skeptisch auf Ricki, der nun einen Apfel aus dem Kühlschrank holt und Knödel diesen vor die Nase hält. "Iss." Ohne den Apfel eines Blickes zu würdigen, mustert Knödel weiterhin den Wasserhahn und hoppelt auf ihn zu. Panisch hebt Alexander ihn hoch, bevor er im Waschbecken landet. "Also... frei rumlaufen lassen, können wir ihn im Haus nicht. Der braucht nur die Treppe runter zu fallen oder ein Kabel anzunagen, schon kann er einen weg haben." Ricki nickt einsichtig und legt den Apfel beiseite. Stöhnend nimmt er Alexander Knödel ab und sieht ihn mahnend an. "Das Waschbecken ist tabu, kapisch?" Als Antwort beginnt das Kaninchen nun, an Rickis Shirt herumzuknabbern und reißt ein kleines Loch in den schwarzen Stoff. "Ich glaube du schmeckst ihm besser als der Apfel", sagt Patrick lachend und auch Alexander grinst breit, als Ricki auf sein malträtiertes Shirt guckt und wieder einen Schmollmund zieht. Na da hat er sich ja ein Biest zugelegt. "Idioten...", nuschelt Ricki beleidigt und tapst mit hoch erhoben Hauptes in Richtung Terrasse. Sollen die Beiden doch lachen, aber er muss sich das nicht antun. TBC So, das war mein Wort zum Sonntag. *g* Hoffe es hat gefallen... und Tierliebhaber, bitte schlagt mich nicht für den Namen. XD Ich warte mal auf Kommis und wünsche noch einen schönen Sonntag. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Ich selbst hatte noch nie ein Kaninchen. nur Meersäue. XD Kapitel 21: Junge Männer und das Geheimnis des Shoppings -------------------------------------------------------- Ich bins wieda. >^.^y So, hier bringe ich euch das nächste Kap zu Mad Life, hoffe es gefällt euch. ^^ Und wieder einige Sachen die ich loswerden muss: 1. Dieses Kap ist noch nicht gebetat, also wer Fehler findet, darf sie behalten. In der Hinsicht bin ich großzügig. *g* 2. Knödel... XD Ich merke schon, dass viele beim letzten Kapitel anfangs irritiert waren, als sie den Titel gelesen haben, aber jetzt wisst ihr ja, was ich damit meinte. ^^" Warum ich den Puschel mit eingebracht habe, hat seinen Grund, aber den erfahrt ihr erst später. >.> 3. Es gibt jetzt eine neue Sidestoy zu Mad Life, und zwar Mad Life - Specials. Da geht es um Special-Teile zu Mad Life. Es sind sozusagen einzelne Rückblenden zu bestimmten Situationen die in der Geschichte selbst nur kurz angesprochen wurden. Also kleine Einzelgeschichten zu Erlebnissen meiner Schnuffs.^^ Zwei Kaps sind davon schon on, als wer das lesen will, der kann das gerne tun. ^^ 4. VIELEN DANK für die Kommis zum letzten Kapitel. Meine Herrn, 70 Kommentare. @.@ Wenn ihr so weiter macht, schafft ihr noch die 1000-Grenze. *hyperventilier* Auf jeden Fall bin ich so dermaßen happy über das viele Feedback. T^T 5. Mich würde wirklich mal interessieren,ob ich nur weibliche Leser habe, oder ob auch ein paar männliche Leser darunter sind. oO *neugierig-desu* 6. Viel Spaß beim Lesen. (geh jetzt Mittag essen (>^^)> ) Kapitel 21: Junge Männer und das Geheimnis des Shoppings Geistesabwesend starrt Ricki aus den verschmierten Busscheiben. Während Alexander und Patrick gerade eine neue olympische Disziplin, nämlich das Synchrongähnen erfinden, und Mark damit beschäftigt ist, Ausschau nach diversen Polos zu halten, macht er sich hauptsächlich darüber Gedanken, ob es wirklich so ratsam gewesen ist, Knödel in der Wäschekammer zu lassen. Naja, immerhin gibt es dort keine Kabel an die er heran kommen kann, wenigstens ein kleiner Trost. Ricki seufzt resigniert und lässt seinen Blick durch den noch fast leeren Bus schweifen. Kein Wunder, schließlich ist es gerade mal halb neun und die meisten Jugendlichen pennen eh noch, während die arbeitsgeilen Erwachsenen längst in ihren Büros sind. "Man... ich bin müde", nöselt Patrick und reibt sich die Äuglein mit seinen Handballen. Schon wieder hat man, in diesem Falle Ricki, ihn mal wieder zu nachtschlafender Zeit aus seinen Träumen gerissen. Das Leben ist schlecht. "Laber nicht. Kannst doch in der Stadt nen Kaffee trinken", meint Ricki verständnislos. Also wirklich, nur weil Sommerferien sind, heißt es noch lange nicht, dass man bis zum Mittag durchpennen muss. "Bääh... Kaffee. Wenn du willst, dass ich verreck, dann mach nur weiter so", entgegnet Patrick murrend und kuschelt sich so gut es geht, näher an die gepolsterte Sitzbank. "Wenn wir schon mal in Wolfsburg sind, dann können wir ja noch mal kurz in die City gehen...", meint Alexander plötzlich und sieht den Rest der Chaosgruppe fragend an. "Na, denkst du etwa, ich komme nur mit, damit wir nen Käfig besorgen?!", sagt Mark grinsend und tippt Alexander gegen die Stirn. "Oh ja, einkaufen. Gibt's hier irgendwo nen Hutladen?", mischt sich Patrick ein und seine Augen leuchten regelrecht vor Erwartung. Von der anfänglichen Müdigkeit ist jetzt nichts mehr zu sehen. "Ich bezweifle, dass es einen Hut gibt, den du noch nicht hast", entgegnet Ricki lachend, woraufhin Patrick beleidigt eine Schnute zieht. "Dann holen wir den Käfig als letztes. Ich habe nämlich keine Lust das Teil mit durch die Geschäfte zu schleppen", murmelt Alexander und gähnt einmal herzhaft. Wie kann man nur so früh am morgen schon so munter sein? "Was? Und wo sollen wir Ricki einsperren, wenn er anfängt zu beißen?!", ruft Patrick entsetzt aus und fängt sich wenig später einen Rippenstoß von Ricki ein. Mark und Alexander grinsen breit bei der Vorstellung, Ricki in einen Käfig zu sperren und durch die Stadt zu schleppen... aber wer weiß? Vorsicht ist besser als Nachsicht. "Ihr habt doch alle zuviel VIVA und MTV geguckt", sagt Ricki beleidigt und zieht einen Schmollmund. Mal wieder typisch, alle hacken sie auf dem armen, kleinen, wehrlosen Grufti herum, das ist ja wieder so klar gewesen. "Das hat mich jetzt getroffen", schnieft Patrick und hält sich die Hände vors Gesicht. Er und Chartmusik? Alleine schon bei dem Gedanken knackt es in seinem Trommelfell. "Und ein gewisser Jemand sollte aufpassen, dass wir nicht wieder die Haltestelle verpassen...", entgegnet Ricki spitz und funkelt dabei Alexander an, der sich nun pfeifend von dem kleinen Goth abwendet. Was denn, meinte er etwa ihn? Unmöglich... *~*~*~*~* Augen zuckend läuft Ricki neben Alexander her und bildet somit das Schlusslicht hinter Patrick und Mark. Anscheinend ist es nicht nur in seiner Stadt so, sondern auch hier, dass einem diese 'Ich-bin-perfekt'- Menschen entgegen kommen. Rickis Blick wandert zu den Geschäften auf der linken Seite und er schüttelt nur angewidert den Kopf. "Was denn?", fragt Alexander, dem das komische Verhalten seines Hausfreaks ein wenig irritiert. "Na, guck dir das doch mal an. Orsay, Pimkie... alles Läden für magersüchtige Barbie- und Mary Sue-Verschnitte, ätzend", grummelt Ricki missmutig und ein kalter Schauer läuft ihm über den Rücken, als er die vielen quietschrosa und pinkfarbenen Kleidungsstücke im Schaufenster erblickt. "Übertreibst du nicht etwas?", meint Alexander seufzend und betrachtet die Schaufensterpuppe, die seiner Meinung nach aber auch ein bisschen zuviel mit pink und rosa bekleidet ist. "Tse... mal ganz ehrlich, in solchen Läden gibt es nur etwas für Anwärterinnen der Wahl zur Miss 'Bohnenstange'. Ich finde solche Geschäfte diskriminieren!" "Wieso diskriminieren? Weil du die Farben nicht magst?" "Quatsch... obwohl das auch ein Punkt von meiner Liste wäre, aber ich meine das allgemein. Ich meine... da gibt es doch wirklich nur Klamotten für Leute die eine einwandfreie Figur haben. Wenn man mal etwas größer ist, oder ein wenig mehr auf der Hüfte hat, ist man in solchen Läden schon mal ganz falsch. Da gibt es nämlich nur Kindergrößen... es ist sowieso bescheuert nur Klamotten für dünne Leute zu machen, wenn doch eh so gut wie die Hälfte der Bevölkerung keine perfekte Figur hat. Ich finde es diskriminierend, wenn man in ein Geschäft geht und da ab Größe 40 nichts mehr findet", meint Ricki gefrustet und verzieht das Gesicht, als wieder so ein paar blondierte Möchtegernbarbies das Geschäft betreten. Patrick und Mark sind derweil unweit von den beiden stehen geblieben und sehen sich fragend an. Was haben die zwei denn nun schon wieder zu bequatschen? "Du solltest wirklich mal in eine Talkshow gehen... aber ok, stimmt schon, wenn man etwas mehr drauf hat, ist es schon schwer in solchen Läden was zu finden...", entgegnet Alexander und wirft einen Blick durch das Schaufenster. "Sag ich ja... deswegen, solche Läden wo man hauptsächlich pink und rosa zu sehen bekommt, ist nur etwas für dünne Leute und das ist meiner Meinung nach Diskriminierung. Es ist ja wohl nicht zuviel verlangt, die Klamotten auch in anderen Größe als 36 und 38 herzustellen...", sagt Ricki seufzend und geht weiter. "Das es nur 36 und 38 in solchen Läden gibt ist jetzt aber auch etwas übertrieben..." Alexander bricht seinen Satz ab, als er aus der Drogerie vor sich eine Gruppe von Mädchen kommen sieht, die ihm nicht gerade sehr unbekannt sind. Ein blondes Mädchen, bekleidet mit einem Rock und einem Top sieht zu den vieren hinüber und winkt dann lächelnd. "Hey, was macht ihr denn hier?", fragt Marie fröhlich und kommt auf die Jungs zu, gefolgt von zwei ihrer Freundinnen. Während Alexander und Mark sich ihr lächelnd zuwenden, verziehen Ricki und Patrick genervt die Gesichter. >Blöde Tusse<, schießt es Ricki durch den Kopf und er spürt wie sein Blut anfängt zu kochen, als dieses Etwas auch noch anfängt Alexander und Mark in ein Gespräch zu verwickeln. "Was'n das für eine?", fragt Patrick missmutig und sieht Ricki auffordernd an. Dieser kaut derweil wieder auf seiner Unterlippe herum und wünscht einer gewissen Anwesenden einen hässlichen Hautausschlag. Was fällt dieser aufgetakelten Ziege überhaupt ein, Alexander anzuflirten? Und was noch schlimmer ist, was fällt diesem Mistkerl ein, auch noch mitzumachen?! "Gehen wir weiter... oder es gibt Tote", wispert Ricki kühl, hakt sich bei Patrick ein und schleift diesen ohne eine Antwort abzuwarten hinter sich her. Mark und Alexander blicken ein wenig erstaunt auf, als die beiden Freaks an ihnen vorbeirauschen, ihnen noch böse Blicke zuwerfen und im Eiltempo die Passage entlanglaufen. "Du... gehst mit dem einkaufen?", fragt Marie, die Alexanders Blick gefolgt ist und nun Rickis Rückfront zu sehen bekommt, die wieder von seinem langen schwarzen Lederrock verdeckt wird, dessen Seiten mit silbernen Ringen zusammengehalten werden. "Wieso?", entgegnet Alexander ein wenig überrumpelt und sieht Marie an, die ein wenig spöttisch eine Augenbraue hebt. Die beiden Mädchen hinter ihr fangen an zu kichern und werfen Ricki und Patrick abwertende Blicke zu. Die beiden haben sich weiter abseits auf einer verdreckten Bank niedergelassen und rauchen. "Nichts... ich meine ja nur, mir wäre es ja peinlich mit so was gesehen zu werden", meint Marie gleichgültig und lächelt süßlich. "Tja meine Damen, so leid es uns tut, aber wir müssen weiter", mischt sich nun Mark ein, dem der Verlauf des Gesprächs nicht gerade zu passen scheint. Besitzergreifend packt er Alexander am Arm und zerrt ihn ein wenig unsanft hinter sich her. Dieser bringt gerade noch ein knappes 'Tschüss' über die Lippen, bevor sie sich von der Mädchengruppe entfernt haben. "Was sollte denn das jetzt?" Alexander befreit sich aus Marks Griff und sieht seinen besten Freund verständnislos an. Hat er was verpasst, oder warum hat er es so eilig weiter zu gehen. "Sorry, aber ich hab echt null Bock mir Maries Lästereien anzuhören... oder wolltest du ihr da gerade noch zustimmen?", entgegnet Mark seufzend und sieht Alexander an, der nun schweigend auf den Boden starrt. Wollte er ihr etwa zustimmen? Ist es ihm peinlich, mit Ricki gesehen zu werden? >Arschloch<, schimpft er mit sich selbst und fährt sich mit der Hand durch die Haare. "Nein, wollte ich nicht..." "Nichts gegen deine Schwärmerei, aber wegen der würde ich nicht so tun, als wenn ich etwas gegen Gothics habe, nur damit sie in ihrer Meinung bestätigt wird", meint Mark ernst und geht weiter. >Schwärmerei...< "Fuck it...", wispert Alexander und folgt Mark, der nun bei Ricki und Patrick an der Bank angelangt ist und von einem gewissen Rotschopf beinahe eifersüchtig gemustert wird. "Na, fertig mit dem Balzverhalten?", fragt Patrick murrend und funkelt Mark an, der mit seinem jetzigen Gesichtsausdruck einer Flasche Bluna alle Ehre macht. "Häh?", entgegnet er nicht gerade geistreich und kratzt sich am Hinterkopf. Also irgendwie ist ihm das Verhalten der beiden Gruftis schon ein Rätsel. "Weiter?", kommt es schließlich von Alexander, der nun auch bei der Gruppe angekommen ist und Ricki ein wenig nervös betrachtet. Oh ja, wenn Blicke töten könnten. *~*~*~*~* Das ist ja mal wieder typisch. Sobald Mark einen Laden sieht in dem es DVDs gibt, ist alles gelaufen. Ihn dann wieder aus dem Geschäft raus zu bekommen ist dann alles andere als ein Kinderspiel. Seufzend fährt Alexander die Rolltreppe hoch und gelangt in die obere Abteilung des Kaufhauses. Naja, Mark wird schon auf die beiden Gruftis aufpassen, so kann er wenigstens in Ruhe in den nächsten Buchladen 'Thalia' gehen ohne dem nervigen Geschrei ausgesetzt zu sein. Zielstrebig steuert Alexander auf den großen Laden zu und läuft an einigen Bücherregalen vorbei. Eigentlich ist es ihm nur recht, dass sie heute in die Stadt gefahren sind, so kann er sich wenigstens wieder mit neuen Mangas eindecken. Suchend blickt er sich um und bleibt schließlich vor einem riesigen Regal stehen, von dem aus ihm die schrillen Covers der Bücher schon entgegenstrahlen. Mag sein, dass es ein wenig komisch aussieht, wenn ein Junge in seinem Alter zwischen den kleinen Pokemon fanatischen Kindern steht und in den Comicheften herumblättert, aber ihm geht das Gelaber der Leute in der Hinsicht eh am Arsch vorbei. Ein rot-schwarzes Cover lenkt schließlich seinen Blick auf sich, und er zieht das kleine Buch vorsichtig aus dem Regal. Seine Augen weiten sich und seine Mundwinkel zucken leicht nach oben. Nur schade, dass der Manga eingeschweißt ist. Wahrscheinlich ist der Inhalt nicht gerade etwas für kleine Kinder. >Mist<, flucht Alexander in Gedanken und betrachtet das Cover. Na so eine verdammte Scheiße, jetzt kann er noch nicht einmal einen Blick rein werfen. "Hellsing...", vernimmt er plötzlich eine Stimme an seinem Ohr und er dreht sich erschrocken um. Hinter ihm steht Ricki und sieht Alexander mit hochgezogener Augenbraue an. "Musst du dich immer so anschleichen?", entfährt es Alexander und er stöhnt genervt auf. Na herrlich, soviel also zu seiner angeblichen Ruhe. Herzkasper lässt grüßen. Gerade will er seiner Aussage noch etwas hinzufügen als Ricki ihm das Buch entwendet und es betrachtet. "Ein wunderbarer Mond heute Nacht... Da kriegt man Lust auf ein Schlückchen Blut...", liest Ricki auf der Rückseite und ein breites Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. Alexander, nun schon wieder rot wie eine Tomate funkelt Ricki säuerlich an. "Was suchst du hier?", fragt Alexander leise und nimmt Ricki den Manga wieder ab. "Ich suche neue Opfer... aber mal im Ernst du überrascht mich", meint Ricki grinsend und sieht in Alexanders verdutztes Gesicht. Wer hätte gedacht, dass sein Halbbruder etwas für Vampircomics über hat?! "Sag bloß", nuschelt Alexander und versucht sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, nämlich auf die Suche nach neuem Lesestoff. Ricki beobachtet Alexander ein wenig belustigt, bevor sein Blick auf einem schwarz-türkisfarbenen Manga hängen bleibt. Neugierig bückt er sich und zieht das Buch aus einer der unteren Reihen heraus. "Model?", murmelt er und betrachtet den weißblonden Kerl auf dem Cover, der aussieht, als wäre er gerade aus einem Sarg gestiegen. "Da geht's auch um Vampire...", meint Alexander plötzlich und sieht Ricki belustigt an. "Aha... wie auch immer, der Typ sieht scharf aus für ne Zeichenfigur", meint Ricki lachend und zieht somit die Aufmerksamkeit einiger Leute auf sich. Alexander schlägt sich gedanklich mit der Hand vor die Stirn und hofft, dass keiner auf die Idee kommt, dass er zu diesem lauten Objekt namens Ricki gehört. "Geht's noch lauter?", fragt Alexander murrend und zieht ein paar weitere Bücher aus dem Regal. Mittlerweile hält er bereits gute neun Mangas im Arm, weshalb Ricki ihn auch verdattert ansieht. "Die.. willst du alle mitnehmen?", fragt er ungläubig und rechnet im Kopf nach, was für ein kleines Vermögen sein Halbbruder auf den Armen trägt. "Naja... sind alles fortlaufende Serien... zumal kanns dir egal sein, was ich mit meinem Geld mache", entgegnet Alexander gefrustet und begibt sich in Richtung Kasse. "Kann es auch. Aber ich nehme den hier mit", sagt Ricki und schwängt das kleine Büchlein in der Hand. "Den hab ich schon zu Hause. Kannst den dann lesen", ruft Alexander ihm zu und stellt sich an der Kasse an. Zögernd stellt Ricki den Manga wieder zurück ins Regal und zwängt sich durch zur Kasse. "Sag mal... wie viele von den Dingern hast du eigentlich?", fragt er grinsend und sieht Alexander belustigt an. "Öh... über 250 Stück auf jeden Fall", antwortet dieser gelassen und ignoriert dabei Rickis immer größer werdende Augen und den nun offenen Mund. Ok, nun weiß Ricki es mit Sicherheit, selbst Alexander scheint einen Schaden zu haben. TBC Nya, des wars wieder von Annis Front. Hoffe es hat gefallen. ^^" Im nächsten Kap gehts dann weida mit Shoppeee~n. @.@ Kommis immer herzlich willkommen und noch einen schönen Sonntag. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Es gibt schon wieder Fleisch zum Mittag. *heul* ¬___¬ Kapitel 22: Kleider machen Leute -------------------------------- Ich glaube... ich sollte mal wieder ein Kap posten. *g* Die Nachfrage steigt in letzter Zeit ständig, daher sorry, wenn ich nicht auf jede ENS antworte. >.> Und weaaah! 800-Grenze ist auch geschafft. >^.^y *konfetti-streu* Ich freu mir jedes Mal nen Keks an die Backe, wenn ich sehe, dass wieder 'n neues Kommi eingetrudelt ist. (alle les und sich über jedes freu) Daher also, vielen lieben Dank für das Feedback. ^-^ Fragen zum beantworten: 1. Die Orsay/Pimkie Sache im letzten Kap. Rickis Meinung ist nur zum Teil meine eigene. ^^" Ich denke bei weitem nicht ganz so krass wie er, nur ich wollts halt bei ihm ein wenig übertreiben. (aber ich hasse pink und rosa *grusel*) 2. Mangawahn... ja, ich hab Alex Macke mal auf mich bezogen. Hab auch so fast an die 300 Stück. ^^" Wie gesagt, Charaktereigenschaften, Geschmäcker und Aussehen habe ich teilweise auf meine Schnuffis von mir verteilt. (nicht alles, der Herr bewahre nur so Kleinigkeiten >.>) 3. Freak, ich wurde schon öfters drauf angesprochen, wann es bei der Story weiter geht. Dazu kann ich nur sagen, dass ich zur Zeit null Ideen dazu habe und es auch nicht genau sagen kann wann /bzw. ob die Story weiter geht. So, das mal dazu. (also immer schön Fragen stellen, ich beantworte so gut es geht *dr-sommer-team-banner-auf-stirn-kleb* XD) Und nun viel Spaß bei Kapitel 22. ^.^ Kapitel 22: Kleider machen Leute Mark betrachtet immer noch kopfschüttelnd die große Plastiktüte voller Bücher, die Alexander zufrieden mit sich herum schleppt. Da heißt es, er ist DVD süchtig, aber ein gewisser Jemand gibt mindestens das Doppelte im Monat für Bücher aus, aber das ist natürlich vollkommen normal, oder was? "Wohin jetzt?", fragt Patrick und blickt sich in dem riesigen Kaufhaus um. Zu seinem Leidwesen hat er immer noch keinen Laden gefunden, der irgendwelche ausgefallenen Hüte hat. "New Yorker?", fragt Mark daraufhin und wird von Ricki augenblicklich missmutig gemustert. Was hat er denn jetzt schon wieder falsch gemacht? "In der Jungenabteilung gibt es glaube ich kein Pink", meint Alexander daraufhin und klopft Ricki aufmunternd auf die Schulter, da ihm dessen frustrierter Gesichtsausdruck keineswegs entgangen ist. "Wenns sein muss", stöhnt Ricki resigniert und begibt sich in das feindliche Gebiet der Sunnyboys. "Du wirst schon nicht dran krepieren", sagt Patrick grinsend, der im Gegensatz zu Ricki nicht gänzlich abgeneigt ist, gegen derartige Geschäfte. "Pff", entgegnet der kleine Grufti daraufhin und trottet langsam hinter Alexander und Mark her, die gerade den Laden betreten. Kaum hat Ricki den Raum betreten, spürt er, wie sich mehrere Augenpaare auf ihn richten. >Ja hallo? Noch nie einen Kerl mit Lederrock gesehen?< Grummelnd zwängt er sich an einem Kleiderständer vorbei, der intelligenterweise direkt im Weg steht, sodass wirklich nur noch gerade soviel Platz ist, um sich daran vorbeizuquetschen. "Waaah. Ich komme gleich wieder", sagt Patrick plötzlich und verschwindet in die entgegen gesetzte Ecke. Grund seines Ausbruchs: Eine Jeansmütze. "Was meinst du?", fragt Alexander plötzlich und reißt Ricki aus seinen Gedanken. Der dreht sich irritiert um und erblickt ein ärmelloses weißes Shirt mit dunkelblauer Aufschrift. Ricki hebt skeptisch eine Augenbraue und betrachtet Alexander, der diesen Stofffetzen noch immer vor sich hält. "Also... ich glaube du musst eine Nummer Größer nehmen", meint Ricki schließlich, dem gleich aufgefallen ist, dass dieses Shirt gewaltig knapp an seinem Halbbruder sitzen würde... andererseits, gegen knapp sitzen ist ja im Prinzip auch nichts einzuwenden. "Doch nicht für mich. Für dich", erwidert Alexander grinsend und muss kurz auflachen, als sein Gegenüber daraufhin ein Gesicht zieht, als wenn man ihm gerade eröffnet hat, dass er von nun an jeden Sonntag in die Kirche gehen darf. "Das ist nicht dein Ernst", ruft Ricki entsetzt aus und kreuzt die Zeigefinger vor sich. Weiß! Um Himmels Willen, wie soll er denn damit aussehen? "Warum denn nicht? Oder soll ich es noch mal in Dunkelblau raussuchen?", fragt Alexander eifrig und hat sich schon fast wieder umgedreht, als Ricki ihn an der Schulter packt. "Woh! Moment mal. ICH werde HIER garantiert nichts anziehen", wispert Ricki drohend und schenkt Alexander einen seiner patentierten Todesblicke, der diesen gekonnt ignoriert und Ricki nur unschuldig anlächelt. Mit großen Augen und einem dümmlichen 'Häh'- Ausdruck im Gesicht, lässt Ricki das Opfer seiner Blicke los und fragt sich, ob er hier überhaupt noch von jemandem ernst genommen wird. Während Mark sich nun zu Patrick gesellt hat und ihm nun seine Meinung bezüglich der Jeansmütze kundtun muss, kramt Alexander weiter in dem Kleiderständer herum und zieht kurz darauf das gleiche Shirt in Dunkelblau mit weißer Schrift heraus. "Na komm, ich möchte dich mal in Normalsterblichen-Klamotten sehen", nervt Alexander Ricki, der langsam wirklich das Gefühl bekommt, dass kein Arsch ihm auch nur im Entferntesten zuhört. Hat er nicht vor wenigen Sekunden gesagt, dass ER hier NICHTS anziehen wird?! "Nein..." "Bitte." "Nein!" "Nur einmal... für mich, hm?", jammert Alexander und sieht Ricki mit großen Augen an. Der schluckt daraufhin hart und fühlt, wie sein Puls anfängt zu rasen. Hat er da eben richtig gehört? Das, was Alexander da gerade gesagt hat, klang ja schon beinahe wie bei einem alten Pärchen. Leichte Röte zieht sich auf seine Wangen und er reißt seinem Halbbruder das Shirt leise fluchend aus der Hand und verschwindet in Richtung Umkleide. >Verdammte Scheiße, muss der Bastard mich so angucken?<, flucht Ricki in Gedanken und schält sich aus seinem ausgefransten Netztop. Also eines steht fest, er wird zu weich. Er lässt diesen blonden Knilch zuviel durchgehend. "Ricki an Gehirn", murmelt er vor sich hin und entfaltet das blaue Shirt. Wahrscheinlich hat sich sein letztes bisschen Verstand für heute verabschiedet, als Alexander ihn so lieb gefragt beziehungsweise angebettelt hat. Warum zum Teufel muss dieser Mistkerl nur so verdammt gut betteln können? Und warum ist er so bescheuert und springt auch noch darauf an?! "Hier", hört er eine Stimme vor der Kabine und wenige Sekunden später schlüpft ein Arm an einer Seite des Vorhanges herein, der eine weiße Hose hält. "Vergiss es", ruft Ricki entsetzt, greift aber trotzdem nach der Hose und betrachtet sie misstrauisch. Wer weiß, welche Individuen schon ihre Baziellen darauf hinterlassen haben, die ihn beim Hautkontakt sofort befallen und in ein chartmusikhörendes, solariumbesuchendes Monster verwandeln. "Nun stell dich nicht so an. Sieht bestimmt gut aus. Wenn es dir passt, nehmen wir es gleich mit", sagt Alexander bestimmend und lehnt sich mit dem Rücken gegen die Kabinenwand. "Träum weiter, nie im Leben werde ich das Zeug in der Öffentlichkeit-" Ricki bricht den Satz ab und legt die Stirn in Falten. Ja, eigentlich wäre das ja nur gerecht. Alexander ist zwar ein bisschen größer als er, aber sie haben bestimmt so ziemlich die gleiche Größe was Klamotten betrifft. "Alles in Ordnung?", fragt Alexander plötzlich und steckt den Kopf in die Kabine, wo Ricki noch immer mit freiem Oberkörper steht und grübelnd in den Spiegel starrt. "Wie wäre es mit einem Kompromiss?" Fragend wendet sich Ricki Alexander zu, der daraufhin irritiert eine Augenbraue hebt. *~*~*~*~* "Hast du eine Ahnung wo die beiden abgeblieben sind?", fragt Mark nun schon zum x-ten Mal und sieht sich suchend in dem Laden um. So groß ist es hier ja nun auch wieder nicht, dass sie Alexander und Ricki verlieren können. "Ich funk ihn mal an", sagt Patrick schließlich und will gerade sein Handy aus seinem Rucksack ziehen, als ihm plötzlich jemand auf die Schulter tippt. Erschrocken dreht er sich um und blickt genau in Rickis Gesicht, der ihn frech angrinst. Aber irgendetwas stimmt an diesem Bild nicht. Patricks Kinnlade ist kurz davor runterzuklappen, als er Ricki in weißer Hose und einem blauen Shirt erblickt. "Tada!", sagt Ricki gespielt fröhlich und stellt sich in Pose. Mark hat mindestens genau so große Augen wie Patrick bekommen. Na das ist aber wirklich eine Veränderung. Sogar die Schminke ist weg. "Ok, was hast du mit Ricki gemacht du Alien?", fragt Patrick lachend und mustert seinen besten Freund der nun von einem Fuß auf den anderen wippt. Es ist schon eine Schande, da steht man geschlagene zwanzig Minuten vor dem Spiegel um sich zurecht zu machen und nun hat er alles mit einem Taschentuch entfernen müssen. "Frag besser mal, was Lexi mit mir gemacht hat", murmelt Ricki und legt den Kopf schief. Eigentlich müsste sein Halbbruder auch langsam mal fertig mit umziehen sein. Na, auf diesen Anblick freut er sich jetzt schon. "Wie hat er dich denn dazu gekriegt?", kommt es nun von Mark, der sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen kann. So wird also aus einem Grufti ein stinknormaler Durchschnittstyp. "Das frage ich mich auch", entgegnet er seufzend und fährt sich durch die langen Ponyfransen. "Wo sind deine Sachen?" unterbricht Patrick ihn und sieht sich suchend um. Er wird ja wohl nicht seinen scharfen Rock verjubelt haben. "Wirst du gleich sehen, ich für meinen Teil werde den Rest des Tages so rumlaufen", meint Ricki seufzend und zieht aus seiner Hosentasche einen Kassenbon. "Du hast es gekauft?", ruft Patrick ungläubig. Also langsam kommt er wirklich vom Glauben ab. "Quatsch. Alex hats bezahlt... ich muss doch erst zur Bank, solange legt er-" Ricki hält inne und starrt mit großen Augen hinüber zu Alexander der sich langsam aus einer der Umkleidekabinen wagt. Die Tatsache, dass er nun mit Rickis Netztop und dessem Lederrock bekleidet zum Vorschein kommt, lässt Mark laut auflachen. Das ist doch nicht zu fassen. Ok, wo ist die versteckte Kamera? Mit geröteten Wangen kommt Alexander auf die kleine Gruppe zu und hat anfangs ein wenig Mühe mit Rickis Boots zu laufen, da dieser ja nun seine Turnschuhe an hat. Der Lederrock geht ihm nur bis zu den Fußknöcheln, wohingegen er bei Ricki auf der Erde geschliffen hat. Das Shirt endet über seinem Bauchnabel, dass dem eigentlichen Besitzer bis gut fünf Zentimeter unter den Nabel gereicht hat. "Wow", ruft Patrick begeistert aus und betrachtet Alexander mir großen Augen. Also das ist ja mal eine schöne Entwicklung. Der Fummel steht ihm ja direkt. "Zufrieden?", nuschelt Alexander, woraufhin Ricki schweigend mit dem Kopf nickt. Eigentlich hat er ja nicht damit gerechnet, dass sein Halbbruder da tatsächlich mitspielt, aber so wird die ganze Sache doch gleich viel interessanter. Wenn er sich schon in der Öffentlichkeit mit diesen Klamotten sehen lassen muss, dann kann Alexander ja auch mal sein Aussehen verändern und sich genauso unwohl fühlen. Und zudem sieht der Blondschopf richtig scharf in den Klamotten aus. >Mund zu, du sabberst<, ruft Ricki sich selbst zur Ordnung und räuspert sich laut. Vielleicht sollte er Alexander öfter mal ein paar seiner Kleidungsstücke aufschwatzen. "Also meine Dame, wohin als nächstes?", fragt Mark Alexander, der seinem angeblich besten Freund böse anfunkelt. "Noch ein Wort und ich tret dich", erwidert Alexander drohend. "Ich bezweifle, dass du in dem Outfit dein Bein hoch genug kriegst", meint Mark lachend und verlässt den Laden gefolgt von Patrick, der weiterhin immer wieder zweideutige Blicke zu Alexander wirft. "Kein Problem, die Ringe kann man aufmachen", sagt Ricki grinsend und knufft Alexander in die Seite der ihm daraufhin nur die Zunge entgegenstreckt. "Untersteh dich", wispert er und versucht mit der Zentnerlast an seinen Füßen mit den anderen Schritt zu halten. Wie schafft Ricki es nur, über einen längeren Zeitraum mit diesen Monsterschuhen zu laufen? "Du siehst richtig lecker aus", flüstert Ricki Alexander zu, der sofort wieder errötet und den Grufti warnend ansieht. "Ich denke, wir haben darüber gesprochen? Du unterlässt das in der Öffentlichkeit", zischt Alexander mahnend und sieht sich nervös um, ob nicht doch jemand etwas mitgekriegt hat. Dieser eine Satz bereitet ihm ein leichtes Kribbeln im Bauch, was ihn noch nervöser werden lässt. "Schon klar...", wispert Ricki leise und sieht betroffen zu Boden. Das tat weh. Warum nur löst ein einzelner Satz so ein beschissenes Gefühl in ihm aus? Es ist so, als wenn Alexander ihm gerade mit voller Absicht einen Schlag in den Magen versetzt hat. Ein unangenehmes Stechen durchzuckt sein Herz und er muss erst einmal tief durchatmen. >Reiß dich verdammt noch mal zusammen<, redet Ricki auf sich selbst ein und versucht sich nichts weiter anmerken zu lassen. Ihn hat es wirklich schlimm erwischt. Wahrscheinlich ist diese Art von Verliebtheit schon zu einem regelrechten Wahn ausgewachsen. "Ich will ein Eis", vernimmt er plötzlich Patricks Stimme und realisiert erst jetzt, dass sie das Kaufhaus bereits verlassen haben. "Ein paar Meter weiter ist ein Eisladen", sagt Alexander und fummelt in seinem Rucksack nach dem Portemonnaie. Ein Eis kann er jetzt auch gebrauchen, vielleicht kühlt ihn das ein wenig ab. *~*~*~*~* Nachdenklich leckt Ricki über sein Waldmeistereis und beobachtet die Leute, wie sie des Öfteren seltsame Blicke auf Alexander werfen, der sich dadurch nicht gerade sonderlich wohl in seiner Haut fühlt. Wie konnte er sich nur zu diesem Kompromiss überreden lassen? Die Vier sitzen nämlich gerade an dem großen Brunnen vor der Eisdiele und sind somit im direkten Blickfeld ihrer Mitmenschen. "So lässt es sich aushalten", murmelt Patrick zufrieden und beißt ein Stück von seiner Waffel ab. Wenn er in einem gut ist, dann im Eis-Schnell-Essen. "Hm. Wohin gehst danach?", fragt Mark und leckt sich die Hand sauber, da sein Eis schon an den Seiten anfängt zu schmelzen und an der Waffel hinunter läuft. Alexander zuckt mit den Schultern und schielt zu Ricki, der weiterhin schweigsam vor sich hinstarrt. Hat er vorhin etwa zu aggressiv reagiert? So allmählich kriegt er nämlich doch ein schlechtes Gewissen. >Was musst du auch immer so austicken?<, schallt er sich selbst und seufzt leise. "Wie wäre es mit Saturn?", wirft Mark in die Runde, dem langsam klar wird, dass er wohl vor morgen früh keine Antwort auf seine Frage erhalten wird. Warum muss eigentlich immer er sagen wo es langgehen soll? "Genehmigt", rufen Alexander und Patrick aus einem Munde und sehen sich daraufhin grinsend an. Schon wieder synchron, das wird ja immer besser. "Aber vergesst Knödels Käfig nicht", meint Ricki plötzlich und erhebt sich von dem Brunnen. Immerhin war das ja der Hauptgrund, weshalb sie erst in die Stadt gefahren sind. TBC Ja, es war wieder recht kurz, aber ich dachte, lieber das als erst nächste Woche ein etwas längeres. ^^" Ich bemühe mich, jede Woche ein Kapitel zu schreiben, nur manchmal ist es eben schlecht, wenn man erst 18.30 von der Arbeit kommt. @.@ Nya, hoffe es hat euch gefallen und noch ein schönes Weekend. ^^ By Klein Dilly ("^^) Kapitel 23: Ein Unglück kommt selten allein ------------------------------------------- Da bin ich wieder. *g* Ja, das Anni war diese Woche ganz fleißig und hat viel geschreibselt. >.> Und nun erst einmal Dillys Aufklärungsecke: 1. Ricki ist nicht die Abkürzung für einen Namen, der heißt wirklich schlicht und einfach so. ^^ Das man auf den Gedanken kommen kann, dass das nur ne Abkürzung ist, bin ich noch nicht gekommen. 2. Nein, ich werde keine Story vernachlässigen. Ich bemühe mich, jede Woche zu jeder Story einen neuen Teil rauszubringen. (und um ehrlich zu sein, in letzter Zeit kam doch immer regelmäßig was, ne? ^^) Also keine Sorge, hier wird nichts abgebrochen. 3. Der Klamottentausch, einige fandens gut einige weniger. Ok, ich musste es aber machen, weil mir die Vorstellung einfach gefallen hat. *dummes-baka* @.@ 4. Ja, WANN geht endlich was zwischen den beiden?! Ich glaube diese Frage kriege ich immer häufiger gestellt. *hust* Ich kann es nicht so genau sagen, kommt auf meine Laune drauf an, aber sie werden sich schon irgendwann irgendwie kriegen. (jetzt ist bestimmt keiner schlauer aber ich sag einfach mal, lasst euch überraschen) So, das dazu. Und ich möchte mich bei allen herzlich bedanken, die diese Story lesen, sie empfehlen und kommentieren. Über die 900-Grenze mit nem Original zu kommen finde ich echt wahnsinn. (für meine Verhältnisse zumindestens ^^") Nya, so genug vollgetextet viel Spaß bei Kapitel 23. *verkrümelt-sich-hinter-einen-schutzwall* Kapitel 23: Ein Unglück kommt selten allein Grinsend kniet Ricki vor dem großen, grauen Käfig, in dem eine schwarze Fellkugel gerade damit beschäftigt ist eine Möhre zu verzehren. Als sie gestern in der Tierhandlung waren, ist ihm dieses Monstrum von Käfig sofort ins Auge gestochen. Alexander hat ihm zwar den Vogel gezeigt und Patrick meinte, dass man ihn im Notfall selbst in den Käfig sperren könnte, aber das hat ihn trotzdem nicht davon abgehalten eben diesen Käfig zu kaufen. Schön, er ist gigantisch groß sodass mindestens drei Hasen drin Platz hätten und ok, er ist extrem teuer gewesen, aber immerhin verdient sein Knödel nur das Beste. "Hey...", wispert Ricki und tippt mit den Fingerspitzen gegen die Gitterstäbe, woraufhin Knödel neugierig den Kopf hebt. Wahrscheinlich denkt er, dass die schwarze Gestalt, die ihm die Möhre gegeben hat noch etwas für ihn hat. "Nachher geht's in den Garten, ne?", sagt Ricki grinsend, als das Zwergkaninchen auf seinen Finger zugehoppelt kommt und daran herumschnuppert. Hinter ihm geht plötzlich seine Zimmertür auf und ein nasser Patrick betritt nur mit einem Handtuch bekleidet den Raum. Seine roten Haare kleben platt an seinem Kopf und er verteilt auf seinem Weg hier und da ein paar kleine Pfützen. "Alex schreit", meint Ricki grinsend und sieht Patrick wissend an, der nur irritiert eine Augenbraue hebt, sich das Handtuch von der Hüfte schlingt und sich damit die Haare trocken rubbelt. Dass er nun splitterfasernackt vor seinem besten Freund posiert, scheint ihn nicht wirklich zu stören. Ricki räuspert sich nur kurz und steht vom Boden auf, nachdem er Knödel noch einmal kurz über die Nase gestreichelt hat. "Das trocknet", entgegnet Patrick unbekümmert und fischt sich eine neue Shorts aus seiner Reisetasche. "Mir kanns egal sein. Ich werde nicht in der Luft zerfetzt", flötet Ricki süßlich und verpasst Patrick einen Klaps auf den Hintern. "Meow", schnurrt dieser und kurz darauf brechen beide in lautes Gelächter aus. Kopfschüttelnd schlüpft Patrick in seine zerfledderte Jeans und zieht sich ein ausgeleiertes Shirt über. "Also, es ist Dienstagnachmittag. Was hat der gnädige Herr für einen Vorschlag zu machen?", fragt Ricki und lässt sich auf sein Sofa plumpsen. Kaum zu glauben, dass sein bester Freund schon ganze fünf Tage hier ist. "Mir einerlei... wann fahren Donnerstag eigentlich die Züge?", murmelt Patrick leise und lässt sich auf den Boden sinken. Ricki sieht ihn ein wenig missmutig an, bevor sich bei ihm ein schlimmer Verdacht breit macht. "Du willst schon zurück?" Bekümmert sieht er Patrick an, der sich ein wenig verlegen am Hinterkopf kratzt. "Nun ja, ich habs versprochen. Meine Oma wird Freitag 80 und ich hab meiner Alten versprechen müssen, am Donnerstag bei den Vorbereitungen zu helfen", entschuldigt sich der Rotschopf und stöhnt genervt auf. Warum muss eigentlich immer er hinhalten wenn eine Feierlichkeit vorzubereiten ist? Seine Cousins und Cousinen müssen es ja immerhin auch nicht. "Na toll. Das heißt also, wir haben nur noch heute und morgen?", schreit Ricki angepisst und tritt wütend gegen seinen Tisch. Er will nicht, dass Patrick schon wieder abreist. Die Ferien dauern immerhin noch gute drei Wochen. Er weiß jetzt schon, dass ihm etwas fehlen wird. "Ich kann ja auch nichts dran ändern", versucht Patrick Ricki zu beruhigen und krabbelt zu ihm auf das Sofa. "Das ist doch scheiße", flucht der Schwarzhaarige verzweifelt und kaut auf seiner Unterlippe herum. Wenn Patrick erst einmal wieder weg ist, dann ist er wieder ganz alleine. Ok, Alexander ist noch da und mit Mark versteht er sich auch, aber Patrick ist trotzdem sein bester Freund und es tut verdammt weh, dass dieser ihm so plötzlich eröffnet, dass er Donnerstag wieder nach Hause muss. "Sorry... wenn ich noch genug Geld hätte, würde ich nach der Feier noch mal herkommen, aber ich bin abgebrannt", seufzt Patrick und legt einen Arm um Ricki, der weiterhin böse auf den Boden starrt. "Schon ok... vielleicht komme ich mal vorbei", sagt Ricki leise und stöhnt resigniert auf. Wenn er sich jetzt noch darüber aufregt bringt ihm das auch nichts. Und überhaupt, es war ja von Anfang an klar, dass Patrick nicht bis zum Ende der Ferien bleiben kann. "Genau... und bring die Chaoten gleich mal mit", entgegnet Patrick grinsend und entlockt Ricki ein sachtes Lächeln. Ein zögerndes Klopfen ist plötzlich zu vernehmen und wenig später wird die Zimmertür geöffnet. Alexander blickt ein wenig nervös in den Raum und sieht zu seiner Erleichterung, dass die beiden seelenruhig auf dem Sofa sitzen. "Was war denn das eben für ein Geschrei?", fragt er vorsichtig. Patrick lacht kurz auf und deutet auf Ricki, der nun schmollend den Mund verzieht. Na toll, jetzt wird er wieder alleine als Krawallmacher abgestempelt, dabei ist ein gewisser jemand ja schuld daran gewesen, dass er ein bisschen lauter geworden ist. >Schlimmer kann es echt nicht mehr werden<, denkt er frustriert und wirft einen Blick zu Knödels Käfig, wo sich ein gewisses Zwergkaninchen geradem zum pennen langgelegt hat. *~*~*~*~* "Ja Mum... Reg dich nicht auf... Ja, ist ok... Machen wir... Bis dann." Mit ernstem Blick legt Alexander das Telefon beiseite und sieht Ricki ein wenig bekümmert an. Das wird jetzt garantiert nicht einfach, ihm das zu erklären. "Sie war nicht begeistert, hm?", fragt Ricki wissen und sieht Alexander erwartungsvoll an. Der schüttelt nur den Kopf und fährt sich durch die Haare. Dabei hat er sich eigentlich nichts dabei gedacht, als er seiner Mutter erzählt hat, dass sie nun ein neues Haustier haben. Aber dass sie daraufhin so hysterisch reagiert, hat ihn schon ein wenig erschreckt. "Hey, wenn sie Angst vor Knödel hat ist das doch kein Problem. Der bleibt eh in meinem Zimmer oder im Garten", fährt Ricki fort, dem das Schweigen seines Halbbruders extrem nervös macht. Patrick sitzt ruhig neben ihm und wartet, dass Alexander endlich etwas sagt. Der Miene des Blonden nach zu urteilen, scheint es schon etwas Schlechtes zu sein. "Mum hat ne Kleintierallergie... sie kriegt Ausschlag und muss ständig niesen, wenn sie nur in der Nähe eines Hasen ist...", beginnt Alexander zögernd und blickt hinüber zu Ricki, der trotz seiner natürlichen Blässe noch einige Nuancen weißer geworden ist. "Wir können Knödel nicht behalten?", fragt Ricki leise und in ihm zieht sich alles zusammen. "Nein, können wir nicht. Mum würde sonst nen Anfall kriegen. Wir sollen ihn wegschaffen, bevor sie aus dem Urlaub zurück-" Alexander bricht den Satz ab, als Ricki plötzlich vom Sofa aufspringt und türenknallend das Wohnzimmer verlasst. Mit entsetzen Gesichtern starren Patrick und Alexander auf die Tür. Also mit so einem Gefühlsausbruch hat keiner von beiden gerechnet. "Am besten lassen wir ihn in ruhe", meint Patrick schließlich und seufzt leise. "Wahrscheinlich... hätte ich gewusst, dass Mum ne Allergie hat, dann hätten wir ihn gleich am Sonntag zurückgebracht", murmelt Alexander und starrt trüb auf das Telefon. "Man kann nicht alles wissen. Er wird's schon verkraften... erst mal muss er sich beruhigen." "Hmhm... die Frage ist nur, wohin wir jetzt mit dem Kaninchen sollen." *~*~*~*~* Zitternd sitzt er auf dem Balkon und krault dem kleinen Fellknäuel auf seinem Arm den Kopf. Das ist nicht fair. Warum zum Teufel muss dieses blöde Weib eine Allergie gegen Kleintiere haben? Traurig starrt Ricki auf Knödel, der sich neugierig umblickt und ab und zu anfängt an Rickis Fingern zu knabbern, wenn sie gerade mal in der nähe seiner Zähne waren. Schon als kleines Kind wollte er immer ein Kaninchen haben, nur da sie in einer Mietswohnung lebten und der Vermieter keine Tiere wollte, konnte er es also damals vergessen. Jetzt hat er endlich ein Kaninchen und dann muss er es nach ein paar Tagen wieder weggeben, weil die verehrte Dame ja sonst einen Ausschlag bekommt. "Soll sie sich doch meinetwegen ins Grab niesen", flucht Ricki wütend und drückt Knödel näher an sich heran. Ihm ist es ja so was von egal, ob diese blondgelockte Schreckensfrau an Knödels Anwesenheit leidet oder nicht. "Ich will dich nicht weggeben", murmelt Ricki und streichelt über die schwarzen Schlappohren des Kaninchens. Das letzte Mal als er sich so elend gefühlt hat, war, als Alexander ihn geschlagen hat. Warum verschwindet alles, was ihm wichtig ist? Erst muss Patrick wieder zurück, nun muss er sein Haustier weggeben und zudem hat er auch noch Liebeskummer. Kurz, am liebsten würde er jetzt vom Balkon springen. >Das ist so ungerecht!< Die ersten Tränen bahnen sich ihren Weg an seinen Wangen hinunter und er muss sich erst einmal mit dem Arm über das Gesicht wischen. Das ist ja peinlich. Seit er hier wohnt, neigt er immer häufiger zu solchen Gefühlsausbrüchen. Langsam ist es wirklich nicht mehr feierlich, wie er mit ansehen muss, wie er immer mehr verweichlicht. "Schluss damit... reiß dich zusammen", ermahnt er sich selbst, schnieft noch einmal und erhebt sich mitsamt Knödel vom Boden. Nein, wenn er jetzt hier rumheult, wird seine Lage auch nicht besser. "Also Kleiner, versuchen wir dich mal bei jemandem unterzubringen", murmelt Ricki an Knödel gewandt und verlässt sein Zimmer. Laut polternd läuft er die Treppe hinunter und begibt sich in Richtung Wohnzimmer, wo Patrick und Alexander sich gerade ablenken, indem sie über ein paar übertrieben bescheuerte Talkshowgäste lästern. "Patty", ruft Ricki aus, bevor er überhaupt das Wohnzimmer betreten hat. Mit schnellen Schritten marschiert er in den großen Raum und baut sich drohend vor Patrick auf. Der sieht ein wenig bedröppelt zu dem kleinen Grufti auf, der aufgrund des Kaninchens in seinen Armen nicht so bedrohlich wirkt, wie er es anscheinend vorhatte. Alexander hat derweil den Ton ausgestellt und sieht fragend zu den beiden hinüber. Was kommt wohl jetzt? "Nimmst du ihn mit?", fragt Ricki schließlich, und hält Patrick Knödel entgegen. Der braucht erst einmal einige Sekunden um zu verstehen, was sein bester Freund da von ihm verlangt. Schweigend betrachtet er das Kaninchen, bevor er resigniert seufzt. "Why not? Meine Meersäue freuen sich", meint Patrick schließlich und grinst breit, als Ricki sichtlich erleichtert ausatmet. Bevor er Knödel in einem Tierheim oder sonst wo hinbringt, geht es ihm besser bei dem Gedanken, dass Patrick auf ihn acht gibt. Und immerhin kann er ihn ja besuchen kommen. "Ich möchte eure Freude ja nicht trüben, aber darf man überhaupt Tiere im Zug transportieren?", wirft Alexander in die Runde, woraufhin Ricki ihn missmutig ansieht. "Das ist kein Problem. Ich ruf zu Hause an, das sie mich mit dem Auto holen sollen", entgegnet Patrick gelassen und nimmt Knödel auf den Arm. "Deine Mutter dreht am Rad", kommt es von Ricki der sich neben Patrick auf das Sofa sinken lässt. Der winkt nur abwertend und betrachtet das Kaninchen auf seinem Schoß. "Lass mal. Ich sage einfach, ich hab nicht genug Geld für die Rückfahrt. Da ich ja sowieso mit helfen muss, ist sie ohnehin gezwungen zu kommen", erwidert Patrick lächelnd und wird kurz darauf von Ricki umarmt. "Du bist echt ein Schatz." "Ich weiß." *~*~*~*~* Der nächste Tag verlief verhältnismäßig ruhig ab. Die meiste Zeit haben sie in Marks Kellerzimmer verbracht, da dort einer der wenigen Orte ist, wo noch angenehme Temperaturen herrschten. Abgesehen von einigen Missgeschicken beim Billard wo eine Kugel äußerst ungünstig geflogen ist und ein gewisser jemand jetzt einen schönen Bluterguss am Arm hat und sich fragt, wie er in diesem Zustand die Fahrt nach Hause überleben soll, ist nichts außergewöhnliches passiert. Patrick konnte seine Mutter davon überzeugen ihn abzuholen, auch wenn er sich Bemerkungen wie 'unverschämtes Balg' und 'Du bringst mich noch ins Grab' anhören durfte. Über die Neuigkeit mit Knödel schien sie allerdings sehr erfreut zu sein, was wahrscheinlich daran liegt, dass seine Mutter Tierarzthelferin ist und sie neben drei Meerschweinchen noch einen Hund, mehrere Fische und einen Wellensittich haben. Ricki hat sich abends noch intensiv mit Knödel beschäftigt und hatte alle Mühe ihn nach einem kurzen Moment der Unachtsamkeit wieder einzufangen. Erst nach Mitternacht sind dann alle erledigt in ihre Betten beziehungsweise aufs Sofa gesunken. Während Patrick natürlich wieder am Schnarchen ist, liegt Ricki die halbe Nacht wach. Kein Wunder, immerhin ist er innerlich total aufgewühlt, da es morgen 'Auf Wiedersehen' heißt. Verbittert kuschelt er sich in sein Kissen und versucht doch noch etwas Schlaf zu bekommen. *~*~*~*~* "Nun trödle nicht so herum. Beweg deinen faulen Arsch", zetert Patricks Mutter und lehnt ungeduldig an der Autotür. Es ist doch nicht zu fassen. Da fährt sie in aller Herr Gottes Frühe los um ihren missratenen Sohn abzuholen, und der Knilch hat noch nicht einmal seine Sachen fertig gepackt. Alexander und Mark stehen ein paar Meter von der schwarzhaarigen Frau entfernt, da sie den Eindruck erweckt, dass sie dem nächsten der ihr zu Nahe kommt den Kopf abreißt. Patrick bemüht sich ächzend seine Koffer aus dem Haus zu hieven, während Ricki den Käfig mit Knödel trägt. "Ricki, gib her, ich nehm dir das ab", ruft Patricks Mutter sofort aus und läuft lächelnd auf ihn zu. Mit glänzenden Augen betrachtet sie Knödel, der sich aufgrund der Schleppaktion ängstlich in sein Haus verzogen hat und nur mit dem Kopf heraus guckt. "Der ist ja wirklich niedlich", ruft die schon etwas ältere Frau aus und trägt den Käfig zum Auto, wo sie ihn vorsichtig auf den Rücksitz stellt. "Ich bräuchte auch etwas Hilfe", ruft Patrick angesäuert und schleppt sich mit seinem Koffer und seiner Reisetasche ab. Das ist mal wieder typisch, seine Mutter stehts freundlich zu jedem, nur er darf zusehen wie er zurechtkommt. "Du sei mal schön ruhig. Hättest deinen Unrat schon längst gepackt haben können", entgegnet sie schnippisch und stemmt die Arme in die Hüfte. Alexander und Mark können sich ein breites Grinsen nicht mehr verkneifen. "Und du passt gut auf Knödel auf, ne Moni?", fragt Ricki an Patricks Mutter gewandt, die sofort mit dem Kopf nickt. "Mach dir mal keine Sorgen Schatz. Bei uns ist er schon gut aufgehoben", meint sie beruhigend und klopft Ricki kräftig auf die Schulter. Patrick verfrachtet derweil ächzend sein Gepäck im Kofferraum und schmeißt die Luke zu. Schön, noch mehr körperliche Arbeit und er legt sich auf der Stelle auf die Straße und krepiert. "Dann rein mit dir. Und vielen Dank, dass ihr diesen Schmarotzer ertragen habt", sagt Moni grinsend und blickt dabei Alexander und Mark an. "So schlimm war es nicht", kommt es von Alexander der grinsend zu Patrick hinüber blickt, da dieser entrüstet die Wangen aufbläst. "Eigentlich war er recht pflegeleicht", fügt Mark hinzu, woraufhin Patricks Mutter sachte lächelt. "Na dann ist gut. So, nun beeil dich und dann geht's los. Wir haben noch viel vor heute", ruft Moni verschwörerisch aus und setzt sich in den Wagen. Patrick wimmert gespielt und geht hinüber zu Ricki. "Also dann... und wehe du kommst nicht vorbei", sagt Patrick drohend und umarmt sein Gegenüber der ihm nur ein 'Bestimmt' ins Ohr flüstert. Nach einigen Sekunden lässt Patrick Ricki los und begibt sich zu Alexander, der auch erst einmal freundschaftlich umarmt und durchgeknuddelt wird, weshalb er auch wieder leicht rot anläuft. Wahrscheinlich liegt es an der Szene, dass diese Freaks so 'kontaktfreudig' sind. "Und pass mir gut auf meinen Schatz auf", murmelt Patrick Alexander ins Ohr und grinst ihn dann frech an. Der ist sich nicht so ganz sicher, ob er diese Aussage jetzt richtig gedeutet hat, nickt aber trotzdem. "Also, machs gut", sagt Mark und hält Patrick seine Hand hin. Der starrt einige Sekunden darauf, bevor sein innerer Schweinehund zum Vorschein kommt. "Machs besser", erwidert Patrick und ehe sich Mark versieht, drückt ihm der Rotschopf einen dicken Kuss auf den Mund. Alexanders Augen werden größer und Ricki hat alle Mühe sich das Lachen zu verkneifen. Na das wurde aber auch zeit. Er dachte schon, dass Patrick krank sei, da er noch nichts unternommen hat. Mit großen Augen und knallrotem Gesicht starrt Mark Patrick an, der ihm noch grinsend zuzwinkert und zu seiner Mutter ins Auto steigt. Kaum sitzt er drin, startet sie den Motor und fährt langsam um die Kurve, bevor sie ein paar Mal kräftig auf die Hupe drückt und hinter der nächsten Häuserreihe verschwindet. "Weg ist er", murmelt Ricki und seufzt leise. Langsam dreht er sich um und erblickt Alexander, der gerade versucht Mark anzusprechen, da er noch immer wie angewurzelt da steht und sich fragt, was da gerade passiert ist. TBC *hinterm-schutzwall-vorkriech* Ich hoffe mal ihr erschlagt mich nicht, dass ich gleich zwei meiner Kreationen hab verschwinden lassen. *umguckt* Ja, nicht sonderlich viel Humor drin gewesen, aber es soll ja auch nicht durchgehend perfekt laufen. >.> Warte dann mal auf Kommis(und Morddrohungen XD) By Klein Dilly ("^^) P.S.: Wer malt mir ein Bild? >^-^y *grinz* Kapitel 24: Night ----------------- Nicht erschrecken, ihr seht schon richtig. ^^ Ja gestern ein Kapitel und heute gleich ein neues. *g* Denkt was ihr wollt, aber ich bin total im Schreibwahn. >.> Hatte letzte Nacht wieder einen eigenartigen Traum und da kamen mir Szenen in den Kopf die ich heute morgen gleich aufschreiben musste. ^^" Und ein paar Fragen zum beantworten: 1. Nein, ich rauche nicht. Diese Frage kriege ich in letzter Zeit immer öfter von jemandem gestellt, nya aber ich machs nicht. ^^" 2. Nö, ich bin nicht verrückt. Das mit Patty musste einfach irgendwann kommen. Ob nun in dem Kapitel oder in einem anderen, irgendwann wäre er wieder abgereist. 3. Ich ziehe es schon in betracht, dass Ricki Patty besuchen fährt. (ob mit Alex und Mark oder ohne werdet ihr sehen =P ) Fanarts zu Mad Life Hab jetzt über den Steckbriefen der Charas einen Punkt angelegt, wo Links zu Pics sind, die zu dieser Story gemalt worden sind. ^-^" (haltet mich für verrückt, aber ich freu mir nen Keks darüber) Ein Fanart von Ricki ist bereits on, dafür möchte ich mich auch herzlich bedanken. Den Link habe ich über den Steckbriefen eingefügt, also guckt da mal vorbei. *befehlend-dreinblick* XD Also wer mir ein Bildi malen will, der kann das gerne tun. ich freu mich über alles. *wusel* Und vielen lieben Dank für die Kommis zum letzten Teil. Ich glaube es dauert echt nicht mehr lange, bis ich die 1000 voll habe. *bounce* >^.^y So, das dazu und nun viel Spaß bei Kapitel 24... ich sage gleich, dass ich währenddessen in Dauerschleife traurige Songs gehört habe, also schlagt mich nicht für das Ergebnis. °-° Kapitel 24: Night ~ Vielleicht ist es dir immer noch nicht ganz klar Alexander, aber ich liebe dich, verdammt noch mal! Also werte das nicht als eine vorübergehende Schwärmerei ab! ~ Unruhig wälzt Alexander sich in seinem Bett herum. Es ist doch einfach nicht zu fassen, warum zum Teufel geistert ihm dieser eine Satz seit guten zwei Stunden im Kopf herum? Immer wieder hört er Rickis Worte in seinen Gedanken widerhallen. Stöhnend öffnet er seine Augen und richtet sich in seinem Bett auf. >Vorübergehende Schwärmerei...< Unruhig fährt er sich mit einer Hand durch die Haare und versucht sein aufgewühltes Inneres wieder zu beruhigen. Warum kehren jetzt die ganzen Erinnerungen an diesen Abend zurück? Ob es vielleicht daran liegt, dass Patrick heute Vormittag abgereist ist und er nun wieder allein mit Ricki ist? Vorsichtig tastet Alexander auf dem Nachttisch nach seinem Funkuhrwecker und drückt auf den Lichtknopf. Die neongrünen Zahlen verraten ihm, dass es bereits nach ein Uhr ist und er immer noch nicht fähig ist zu schlafen. Irgendetwas hält ihn wach. Ob es nun sein schlechtes Gewissen wegen Montag ist, als er Ricki so angemacht hat, oder ob es damit zusammen hängt, dass er, sobald er die Augen schließt immer und immer wieder die Szene vor Augen hat, wie sein Halbbruder weinen über ihm kniet und sich an ihn drückt, kann er nicht sagen. "Verdammte Scheiße", flüstert er und schwingt seine Beine über die Bettkante. Also eines steht fest, solange er sein Problem nicht beseitigt hat, wird er nicht mehr zum schlafen kommen. Er tastet mit seinen Füßen auf dem Boden herum, bis er seine Hausschuhe spürt und schnell hineinschlüpft. Langsam erhebt er sich von seinem Bett und geht in Richtung Zimmertür. Vielleicht sollte er noch einmal mit Ricki reden. Immerhin war er vorhin ziemlich niedergeschlagen, als Patrick mit Knödel abgefahren ist. >Und was, wenn er nicht mehr wach ist<, schießt es Alexander durch den Kopf und bleibt auf dem dunklen Flur stehen. Einige Minuten verweilt er hier regungslos und starrt auf die weiße Tür, die ihn jetzt noch von seinem Halbbruder trennt. "Feigling", schimpft er mit sich selbst und atmet einmal tief durch. Zaghaft klopft er gegen Rickis Tür, aber niemand antwortet ihm. Wahrscheinlich bestätigt sich sein Verdacht, und der kleine Grufti schläft bereits. Trotzdem, etwas hindert ihn daran, jetzt in sein Zimmer zurückzukehren. Vorsichtig drückt er die Klinke hinunter und späht in den dunklen Raum. Sachtes Mondlicht fällt durch die Scheiben herein und zu seinem Erstaunen ist das Bett leer. Kein Ricki. Verwirrt betritt Alexander den Raum und blickt sich um. Automatisch wandert sein Blick hinüber zum Balkon, dessen Tür weit offen steht und wo er auf dem Boden die Umrisse einer liegenden Person erkennt. Ein kleiner, orangefarbener Funke ist im Dunkeln zu erkennen, und dem Geruch nach zu urteilen, scheint Ricki mal wieder zu rauchen. Alexander seufzt leise und geht langsam auf den Balkon zu. Vor der Tür bleibt er stehen und räuspert sich. Ricki liegt mit abwesendem Blick gen Himmel auf dem Boden, eine Kippe im Mundwinkel hängend und seinen tragbaren CD-Player neben sich. Leise Musik ertönt aus den Boxen und Alexander bleibt schweigend stehen und lauscht den Klängen. "Engel weinen heimlich... von Black Heaven", wispert Ricki und sieht hinauf zu Alexander, der überrascht auf ihn hinunter blickt. Also ist er doch nicht ganz abgedriftet mit seinen Gedanken. "Darf ich mich setzen?", fragt er vorsichtig, da ihm die verbitterte Stimmung des Schwarzhaarigen ein wenig irritiert. Ricki nickt nur sacht und rutscht ein Stück weiter an die Wand. Langsam lässt sich Alexander auf den Boden sinken und lehnt sich gegen die großen Glasscheiben. Irgendwie ist es seltsam. Jetzt sitzt er hier mitten in der Nacht auf dem Balkon, hört diese sonderbare Musik und schweigt. *Die Sehnsucht meiner Worte ist Tausend Träume schwer* *Ich gedenke einer Liebe doch erinnere mich nicht mehr* *Das kalte Licht der Sterne mit Trauer mich erfüllt* *Die Engel weinen heimlich, die von Dunkelheit umhüllt* >Bei dieser Musik wird man ja richtig melancholisch<, geht es Alexander durch den Kopf und seine Augen verweilen auf Ricki, der weiterhin schweigsam in den Nachthimmel starrt. Durch das blasse Mondlicht wirkt er irgendwie traurig. "Geht es dir nicht gut?", fragt Alexander schließlich, dem diese angespannte Stille langsam aber sicher nervös macht. "Ist das eine Frage oder ne Feststellung?", entgegnet Ricki leise und drückt seine Zigarette an der Wand aus. Was soll denn diese Frage, wie soll er sich schon fühlen. Immerhin ist heute sein bester Freund weggefahren und sein Haustier ist auch weg. Das ist schließlich genug Grund, dass es ihm elend geht, immerhin fühlt er sich seit langem mal wieder richtig einsam und alleingelassen. "Er fehlt dir, hm?", fährt Alexander nach einer kurzen Pause fort und sieht Ricki wissen an. Den Eindruck den er in den letzten Tagen gewonnen hat, bestätigt seine Meinung, dass Ricki und Patrick schon beinahe ein brüderliches Verhältnis haben, so wie sie miteinander umgehen. >Ein innigeres Verhältnis als zu mir<, denkt er traurig und erschreckt selbst ein wenig bei diesem Gedanken. Was soll er denn davon halten? Bedrückt es ihn etwa, dass Rickis Verhältnis zu Patrick intensiver ist als zu ihm? "Wir sind zusammen aufgewachsen und er war damals mein einziger Freund, als alle anderen auf mir herumgehackt haben. Ist doch nur natürlich, dass er mir fehlt", sagt Ricki leise und schnipt sich eine weitere Kippe aus der Schachtel. Dabei hat er anfangs gedacht, dass er sich hier leichter einleben kann, wenn Patrick hier ist. Dass er sich aber nach dessen Abreise noch schlechter als zuvor fühlt, hätte er nicht gedacht. Er hat Heimweh. Er vermisst seine alte Wohnung, seine alte Stadt, seine Freunde und sogar den alten Vermieter, der ihm des Öfteren mit einer Anzeige gedroht hat, da er seine Musik immer zu laut aufgedreht hat. "Du kannst ja jederzeit hinfahren... Mum und Dad haben bestimmt nichts dagegen", versucht Alexander ihn aufzumuntern, scheitert dabei aber kläglich, da ihn Ricki nun betrübt mustert. Seine dunkelblauen Augen spiegeln regelrecht seine innere Traurigkeit wieder, sodass Alexander erst einmal schlucken muss. "Und was habe ich davon? Ich muss trotzdem immer wieder hierher zurück... wenn die Ferien vorbei sind und die Schule weitergeht, wird es noch beschissener", murmelt Ricki und nimmt einen tiefen Zug von seiner Zigarette. Bei dem Gedanken an eine neue Schule zu kommen und dort täglich auf solche Individuen wie Aaron oder Marie zu treffen, wird ihm gleich wieder schlecht. Eines ist klar, er bezweifelt, dass er großartig Anschluss hier finden wird. "Seit wann redest du denn so pessimistisch...", fragt Alexander bekümmert und erkennt den sonst so frechen, mit Zweideutigkeiten um sich schmeißenden Giftzwerg gar nicht mehr wieder. "Wenn es dich stört, dann kannst du gerne gehen. Zwingt dich keiner mir Gesellschaft zu leisten", wispert Ricki und wendet seine Aufmerksamkeit wieder dem Himmel zu, der überzogen ist von silbernen Sternen. Irgendwie macht ihn dieser Anblick traurig. "Ich will dich aber so nicht alleine lassen", sagt Alexander ernst und ein leichter Anflug von Sorge breitet sich in seinem Gesicht aus. Er hat das Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren wird wenn er Ricki jetzt alleine lässt. "So? Angst dass ich vom Balkon springe oder mir die Pulsadern aufschneide?", entgegnet Ricki daraufhin und grinst sarkastisch. "Hör auf so eine Scheiße zu labern", ruft Alexander entsetzt auf und greift reflexartig nach Rickis Hand. Der sieht überrascht zu dem Blonden hinauf und allem Anschein nach denkt dieser wirklich, dass er auf irgendwelche dummen Gedanken kommt. "Du machst dir Sorgen...", fragt Ricki skeptisch und starrt weiterhin auf Alexanders Hand, die seine eigene weiterhin umklammert. "Natürlich mach ich mir Sorgen du Arschloch. Wenn du dich selbst sehen könntest, würdest du dir auch Sorgen machen", meint Alexander vorwurfsvoll und versucht sein immer schneller schlagendes Herz zu beruhigen. "Tut mir leid... aber... hast du dich schon mal so richtig einsam gefühlt?", murmelt Ricki trotzig und verschränkt seine Finger mit Alexanders. "Sich einsam fühlen und einsam sein ist ein Unterschied", erwidert Alexander seufzend und beginnt, mit seinem Daumen über Rickis Handrücken zu streichen. "Mag sein... aber es ist trotzdem ein beschissenes Gefühl... wen hab ich denn schon großartig?" Verbittert blickt er auf seine Kippe, die schon wieder bis zum Filter abgebrannt ist. "Dad... Mum... und mit Mark verstehst du dich doch auch gut... mich...", bei jedem Wort ist er etwas leiser geworden, bis er schließlich schweigt. Ein angenehmes Kribbeln breitet sich in ihm aus und seine Hand beginnt zu puckern. "Tut mir leid wegen Montag... das war scheiße", fügt Alexander hinzu, nachdem Ricki auf seine vorherige Aussage nichts erwidert hat. "Manchmal habe ich das Gefühl, dass du mit mir spielst... das eine Mal stößt du mich von dir weg und dann... bist du so wie jetzt... das tut weh", flüstert Ricki und lächelt bitter. Sein Halbbruder hat ja keine Ahnung, was er mit manchen Gesten bei ihm für Gefühlswellen auslöst, die immer größer und größer werden und ihn zu ertränken drohen. "Das... mache ich nicht mit Absicht. Es ist nur... diese ganze Situation macht mich nervös. Ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll", entgegnet Alexander verzweifelt. In seinem Kopf wirbeln tausende von Gedanken durcheinander und ihm wird leicht schwindelig. Das alles überfordert ihn einfach, immerhin gehört es nicht zu seinem Alltag, dass ein Junge ihm eröffnet, dass er in ihn verliebt ist... und das er selbst so eigenartig darauf reagiert. "Wovor hast du eigentlich Angst?" Alexander sieht ihn verdattert an. Was soll denn diese Frage jetzt? Unschlüssig blickt er Ricki an, der sich nun langsam aufrichtet und sich ebenfalls hinsetzt, Alexanders Hand dabei nicht loslassend. "Hast du Angst vor dem, was andere von uns denken können und wie sie darauf reagieren... oder hast du Angst vor deinen eigenen Gefühlen?", fährt Ricki ernst fort und brennt mit seinen Augen regelrecht Löcher in sein Gegenüber. "Ich...", beginnt Alexander, bricht seinen Satz aber ab und versucht dem Blick seines Halbbruders stand zu halten. Wovor hat er eigentlich Angst? Ist es die Reaktion seines Umfeldes, seiner Eltern und Bekannten? Hat er Angst davor, dass sie ihn verachten oder verstoßen? "Was fühlst du?", bohrt Ricki weiter nach und verfestigt seinen Griff um die Hand des Blondschopfes. Nervosität breitet sich in Alexander aus und er hat das Gefühl als wenn er von allerlei widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen überrollt wird. Ein unangenehmer Druck breitet sich in ihm aus und in seinem Kopf hört er wieder diesen einen Satz widerhallen. ~ Vielleicht ist es dir immer noch nicht ganz klar Alexander, aber ich liebe dich, verdammt noch mal! Also werte das nicht als eine vorübergehende Schwärmerei ab! ~ Immer wieder und wieder erklingen diese Worte und fressen sich regelrecht in ihn hinein. Ihm wird ganz flau im Magen, da das Kribbeln immer intensiver wird, als wenn Millionen von kleinen Schmetterlingen in ihm herumflattern würden. ~ Was fühlst du? ~ >Ich weiß es nicht...< ~ Was fühlst du? ~ Ricki beobachtet Alexander, der immer verstörter wirkt und sichtbar nervös zu sein scheint. Sein stechender Blick wird langsam weicher und er seufzt resigniert auf. Hilflos blickt Alexander ihn an, unfähig auf diese Frage zu antworten. "Was quält dich so?", wispert Ricki und streichelt mit seiner anderen Hand über Alexanders Wange. Dieser hat das Gefühl, dass sein Gesicht in Flammen stünde und ein intensiver Rotschimmer legt sich über seine Wangen. Er mag diese Berührungen... Es ist nichts, was er als abstoßend oder ekelhaft empfindet, eher im Gegenteil. Vorsichtig beugt Ricki sich vor und gibt seinem Halbbruder einen sachten Kuss auf die Lippen. Er dauert nur wenige Sekunden, doch das hat schon gereicht, dass etwas in Alexanders Kopf klick gemacht hat. Seine Lippen prickeln und er hört sein Blut in den Ohren rauschen. Langsam zieht Ricki sich zurück und als wenn es eine Art Reflex wäre, beugt sich Alexander vor und küsst den Schwarzhaarigen zurück. Seine Lippen zittern und er streift den Mund des anderen Jungen anfangs nur zaghaft, bevor er etwas mehr Druck mit seinen Lippen ausübt. Rickis Körper versteift sich. Wie zu einer Salzsäule erstarrt blickt er Alexander an, dessen Gesicht sich nur noch wenige Zentimeter von seinem befinden. Er hat ihn geküsst. Nicht umgekehrt. "Ich-", beginnt Alexander beschämt und wird nun rot bis zu den Ohrenspitzen, als er von Ricki zum Schweigen gebracht wird, indem er ihn abermals küsst, nicht mehr zaghaft wie zuvor, sondern schon etwas intensiver. Seine linke Hand wandert zu Alexanders Nacken und zieht ihn näher zu sich heran. Auch wenn er hinterher dafür von ihm zusammengeschlagen wird, aber dass er ihn eben geküsst hat, war für ihn ein Zeichen dafür, dass seine Gefühle nicht einseitig sind. Nach einigen Sekunden des Zögerns schließt Alexander ebenfalls seine Augen und erwidert den Kuss zitternd. Sein letztes bisschen Verstand hat sich abgeschaltet und langsam aber sicher zerbricht seine anfängliche Hemmschwelle. Langsam tastet sich seine Hand vor zu Rickis Schulter und umklammert sie zögernd. Er spürt die Zunge des anderen, wie sie über seine Unterlippe streicht, bevor sie sich voneinander lösen um Luft zu holen. "Du machst mich wahnsinnig", flüstert Ricki und stupst mit seiner Nase gegen Alexanders. Der sieht ihn mit geröteten Wangen an und lächelt sacht. Irgendwie ist es ein komisches Gefühl Ricki zu küssen, aber keinesfalls ein schlechtes. Es ist ungewohnt und die Tatsache, dass er ja noch keinerlei Erfahrung hat, macht das Ganze auch nicht einfacher. "Dito", murmelt Alexander daraufhin. Ihre Hände sind immer noch ineinander verschränkt... beinahe wie bei einem Pärchen. Ricki lacht leise auf, bevor er sich nach hinten fallen lässt und Alexander bestimmend mit sich hinunterzieht. Der liegt nun mit seinem Kopf in Rickis Halsbeuge und blickt ein wenig überrascht drein. Zwei warme Arme schlingen sich um seinen Rücken und drücken ihn näher an den Körper unter sich. Er spürt Rickis Herz schlagen, dass anscheinend noch wilder gegen dessen Brustkorb hämmert als sein eigenes. Langsam entspannt Alexander sich und atmet einmal tief durch. Nun hat er es getan, er hat seine innere Grenze überschritten und hat sich auf etwas eingelassen, was viele Menschen als moralisches Tabu bezeichnen. Er baut eine intime Beziehung zu seinem Halbbruder auf. "Versprichst du mir was?", fragt Ricki plötzlich und beginnt damit Alexanders Nacken zu kraulen. "Hm?", nuschelt er benebelt und konzentriert sich auf das angenehme Gefühl von Rickis Fingern in seinem Nacken. "Wenn das nur ein Traum sein sollte, weck mich nicht auf", murmelt Ricki und küsst Alexander auf die Stirn. Der lächelt breit und dreht sich herum, bevor er sich mit den Armen abstützt, um seinem Halbbruder besser ins Gesicht zu gucken. "Wovor hast du Angst? Dass ich morgen früh weg bin?", erwidert Alexander grinsend und zupft an Rickis langen Ponyfransen herum. "Allerdings. Daher lasse ich dich heute auch nicht mehr weg", meint Ricki besitzergreifend. Wer weiß, wann sich ihm so eine Gelegenheit wieder bietet, dass Alexander so entgegenkommend und offen ihm gegenüber ist. "Ich bin aber nicht scharf darauf auf dem Balkon zu übernachten", wispert Alexander und zwängt seine Hand unter Rickis Kopf, um dort das Haarband zu lösen. Der grinst daraufhin breit und hebt seinen Kopf etwas an. "Was hast du eigentlich ständig mit meinen Haaren?", fragt er schließlich und blickt Alexander amüsiert an, der nun zufrieden das Haarband in der Hand hält und es beiseite legt. "Sag ich nicht...", beginnt Alexander und lächelt frech, als er noch etwas hinzufügt. "Ich kann dir ja mal zwei Zöpfe flechten." "Du altes Ekel", ruft Ricki gespielt beleidigt aus und versucht Alexander in die Wange zu kneifen. Dass dieser aber versucht ihm in die Finger zu beißen, überrascht ihn dann doch. >Da taut aber jemand gewaltig auf<, schießt es Ricki durch den Kopf. Na ihm kann es nur recht sein. Alexander unterdrückt ein Gähnen und allmählich werden seine Lider schwerer. Jetzt beginnt die Müdigkeit ihn einzuholen, aber ist auch kein Wunder, schließlich ist es mitten in der Nacht. "Bleibst du heute Nacht bei mir?", fragt Ricki zögernd und blickt Alexander erwartungsvoll an. Der räuspert sich leise und er fühlt, wie er nervöser wird. Ok, küssen und kuscheln scheint ihm nichts auszumachen, aber der Gedanke mit Ricki in einem Bett zu liegen erscheint ihm doch ein wenig zu früh. "Also..." "Ich fass dich schon nicht an... oder denkst du ich will mein Glück mit Füßen treten?!", unterbricht Ricki ihn und sieht ihn bettelnd an. Er kann sich schon zurückhalten, das ist kein Problem. Es wird zwar nicht leicht, aber er würde ihn niemals ohne Erlaubnis anfassen. "Versprochen? Ich... bin mir da nicht so sicher, ob das nicht etwas zu schnell geht...", meint er zögernd und rollt sich von Ricki hinunter. "Ich bin artig", entgegnet Ricki ernst und gibt dem Blondschopf einen Kuss auf die Wange. "Versprochen." "Ok...", seufzt Alexander resigniert. Wenn es wirklich mit ihnen funktionieren soll, dann muss er dem anderen schon soviel Vertrauen entgegen bringen, sonst wird das nichts. Ricki lächelt zufrieden und erhebt sich vom Boden. Mit einer schnellen Bewegung drückt er den CD-Player aus und streckt Alexander die Hand entgegen. Nach einigen Sekunden des Zögerns ergreift er diese und lässt sich von Ricki hochziehen. Händchen haltend verschwinden sie in Rickis Zimmer. Leicht skeptisch starrt Alexander auf das Bett, bevor er auch die letzte Barriere in sich überwindet und sich mit klopfendem Herzen von Ricki unter die Decke ziehen lässt. Noch nie in seinem Leben war er einem Menschen so nahe. Er hat zwar schon öfter mal bei Mark übernachtet, aber da hat er auf dem Sofa gepennt und nicht mit ihm zusammen in einem Bett. Angespannt liegt Alexander auf dem Bett und zuckt kurz zusammen, als Ricki sich regelrecht an ihn klammert und seinen schwarzen Wuschelkopf auf Alexanders Oberkörper platziert. "Nacht", murmelt er und kuschelt sich näher an seinen Halbbruder heran. "Nacht...", nuschelt Alexander und umarmt Ricki zaghaft. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl einem anderen Jungen so nahe zu sein, aber einerseits fühlt es sich auch nicht verkehrt an. Ungewohnt ja, aber irgendwie richtig. Langsam entspannt Alexander sich wieder und schließt gähnend die Augen. Morgen früh wird es wohl so einiges zu bereden geben, aber jetzt ist nicht der richtige Moment um darüber nachzudenken. ~ Was fühlst du? ~ >...Zuneigung...< TBC Muahahaha! XD Ich habs getan, ich böhze. >.> Ja, es ist schmalzig ohne Ende, aber ich dachte nach all dem was war, muss endlich mal was passieren und 24 Kapitel sind schon ein ziemliches Stück. ^^" Hoffe es war nicht zu schmalzig (bin eigentlich total umromantisch) und ich hoffe auch, dass es euch nicht zu schnell ging. Ich habe mich wirklich bemüht die Gefühle der beiden einigermaßen glaubwürdig rüberzubringen, und das war verdammt schwer. @.@ So, ich warte dann mal auf eure Meinungen hierzu und noch nen schönen Sonntag. By Klein Dilly ("^^) P.S.: *korb-mit-tomaten-hinstell* Ich wusste nicht was ich tue, meine Muse ist schuld. *der-muse-eine-zielscheibe-aufs-gesicht-mal* Kapitel 25: Memory ------------------ Tadaaaa! Da bin ich wieder mit dem nächsten Kap und habe vorher noch vier Dinge zu sagen. ^-^" 1. VIELEN DANK FÜR ÜBER 1'000 KOMMIS!!!!! *sekt-ausschenkt*konfetti-streu* Meine Herrn, Leute ihr macht mich damit sowas von glücklich, das könnt ihr euch nicht vorstellen. T^T *snief* 2. Und auch herzlichen Dank für über 30'000 Klicks. >^.^y Dass die Story schon so oft aufgerufen wurde, freut mich tierisch. °-° 3. An dieser Stelle auch noch ein großes Extradanke an die lieben Leute, die mir Fanarts zu Mad Life gemalt haben. *alle-umflausch* Das ist echt super lieb von euch. Vielen Dank. *hops* Die Bilder sind über den Charasteckbriefen zu finden, also guckt da mal hin. ^_~ Wer mir was malen will, immer her damit. Ich freue mich über alles. *g* 4. KRITIK! Ein Autor kann nur besser werden und aus seinen Fehlern lernen, wenn die Leser ihn auf diese aufmerksam machen. Daher bin ich Khana auch sehr dankbar, dass sie mich darauf aufmerksam gemacht hat, dass ich die Mutter untergehen lassen habe. Ich möchte euch daher bitten: WENN ES ETWAS GIBT WAS EUCH STÖRT, VON DEM IHR DENKT, DASS ES SO UND SO VIELLEICHT BESSER WÄRE, DANN SAGT ES MIR! Es liegt doch auch in eurem Interesse, dass ich mich verbessere. Ich selbst bemerke vielleicht unklare Sachen oder Dinge die ich nicht so gut gemacht habe nicht so schnell. Also wenn es etwas gibt, was ich verbessern könnte oder Sachen die eurer Meinung nach zu kurz behandelt wurden, dann schreibt mir das bitte. Ich FREUE mich wirklich über konstruktive Kritik, also keine Angst, ich reiße euch nicht den Kopf ab. *g* Wenn es nichts gibt was euch stört ist es natürlich auch gut, aber vielleicht trauen sich manche auch nicht mich zu kritisieren, weil sie denken, dass ich dann nicht weiterschreibe oder so. Da kann ich euch beruhigen, ich habe nichts gegen Kritik. ^^ Auf Khanas Kritik hin, musste ich auch eingestehen, dass mir das mit dem Tod der Mutter entwichen ist. Mir selbst ist es irgendwie nicht so wirklich aufgefallen, dass sie in der Story untergegangen ist, und daher danke ich dir nochmal dafür, dass du mich darauf hingewiesen hast. *knuffs* >^.^y So... das mal dazu. Also, konstruktive Kritik ist mir immer willkommen. Schließlich will ich mich ja verbessern. ^^ (Das einzige was ich nicht ändern werde ist die Zeitform. Ich schreibe weiterhin im Präsens auch wenn einige die Story vllt. lieber in der klassischen Romanform lesen möchten. Sry, aber das gehört zu meinem Stil. ^^") Ok, nun aber genug von meinem Gelaber und viel Spaß mit Kapitel 25. >^-^< Kapitel 25: Memory Alexander gähnt herzhaft, bevor er sich leise murmelnd näher an das warme Objekt neben sich kuschelt. Warmer Atem streift seinen Hals und einige Härchen kitzeln ihn am Kinn. Alexanders Augenlider öffnen sich langsam. Noch ein wenig dösig blickt er an sich hinab und sieht direkt in Rickis Gesicht. Der kleine Grufti scheint noch zu schlafen, aber sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er sich ziemlich wohl zu fühlen scheint. Für einen kurzen Augenblick setzt Alexanders Herzschlag aus, als er spürt, dass sein Halbbruder sich anscheinend so positioniert hat, dass sein Oberschenkel gefährlich sanft gegen seinen Schritt drückt. Mit klopfendem Herzen schließt Alexander die Augen wieder und atmet einmal tief durch. Also war das alles kein Traum. Das, was letzte Nacht zwischen ihnen passiert ist, war tatsächlich real. >Oh man< Stöhnend öffnet er seine Augen und wirft abermals einen Blick auf Ricki. Dass er mal derjenige ist, der von ihnen als erster wach ist, kam auch noch nicht vor. Schweigend betrachtet er den kleinen Grufti, bevor er vorsichtig seinen linken Arm hebt und ihm einige schwarze Strähnen aus dem Gesicht streicht. Irgendwie ist das schon eine komische Situation. Ok, es ist nicht das erste Mal, das er neben Ricki erwacht, aber das letzte Mal hatte er auch ein Black Out und wusste auch nicht mehr, wie sie im Bett gelandet sind. Dieses Mal weiß er sehr genau, wie er hier gelandet ist... Ein sachtes Grinsen schleicht sich auf Alexanders Gesicht, als er ein paar der Haarsträhnen nimmt und spielerisch daran herumzupft. Ein gequältes Murmeln dringt an seine Ohren, und kurz darauf öffnet Ricki die Augen. Reflexartig hebt er seinen Arm und versucht den Störenfried zu treffen, der es wagt ihn so zu ärgern. Noch ein wenig verpeilt blickt er hinauf zu Alexander der ihn breit angrinst. Für einige Sekunden starrt Ricki ihn verständnislos an, bevor ihn die Erleuchtung wie ein Schlag trifft. Mit großen Augen starrt er Alexander an, der nun anfängt zu lachen. "Morgen", sagt er grinsend und wuschelt Ricki durch die schon recht zerzottelte Mähne. Der wird daraufhin leicht rot im Gesicht. Also eines steht fest, dieses Mal scheint er keine Halluzinationen zu haben. >Er ist noch da<, schießt es ihm durch den Kopf und augenblicklich verspürt er wieder dieses angenehme Kribbeln in seinem Magen, dass ihn fast wahnsinnig macht. Er ist nicht gegangen, er ist tatsächlich bei ihm geblieben und lacht ihn jetzt an. "Morgen", erwidert er schließlich und lächelt breit. Ungeduldig strampelt er die Decke zurecht und krabbelt ein Stückchen weiter hoch, um Alexander einen 'Guten-Morgen'- Kuss zu geben. Der zuckt ein wenig überrumpelt zusammen, bevor er leicht zögernd den Kuss erwidert. Daran muss er sich wirklich erst gewöhnen. Immerhin ist das seine erste 'Beziehung' und so ganz normal ist ihr Verhältnis nicht gerade. "Frühstücken... oder im Bett bleiben?", fragt Ricki plötzlich und grinst verschwörerisch. Alexander schluckt hart und er muss sich erst einmal laut räuspern. Das kann doch wohl nicht sein. Gerade mal zwei Minuten wach und schon kommt die erste Zweideutigkeit. >Da hab ich mir ja was eingebrockt<, denkt er seufzend und wirft einen Blick auf den Funkuhrwecker. Es ist gerade mal kurz nach halb neun. Für seine Verhältnisse noch ziemlich früh, wenn man bedenkt, wann er letzte Nacht ins Bett gekommen ist. "Wie wäre es, wenn du im Bett bleibst und ich das Frühstück mache?", entgegnet er schließlich, woraufhin Ricki schmollend das Gesicht verzieht. Um ehrlich zu sein, hat er persönlich mit einer anderen Antwort gerechnet, aber na schön. "Na gut...", gibt er seufzend zurück und rollt sich von Alexander runter, der nun ein wenig verdutzt auf den schwarzhaarigen Jungen neben sich blickt. Was hat er denn nun schon wieder falsch gemacht? Entweder hat er mal wieder nicht mitgekriegt, was Ricki mit seiner Frage eigentlich wollte, oder aber, der andere leidet unter gewaltigen Stimmungsschwankungen, da er von einer Sekunde auf die nächste gleich so frustriert wird. "Guck nicht so reuevoll", sagt Ricki schließlich und versucht sich sein Lachen zu verkneifen. Irgendwie ist es ja niedlich, wie leicht er Alexander ein schlechtes Gewissen machen kann. "Also, ich nehm ne Portion Rühreier mit Ketschup und Maggi und nen Kakao... ein Toast mit Marmelade wäre auch nicht schlecht", fügt Ricki nachdenklich hinzu. "Aber essen kannst du alleine, oder?", fragt Alexander daraufhin und stöhnt missmutig auf. Das hat er jetzt von seiner Freundlichkeit. Seufzend schält er sich aus der Bettdecke und streckt sich erst einmal. Sein rechter Arm fühlt sich irgendwie so schlapp an. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Ricki die letzte Nacht darauf gelegen hat. "Wenn es dir lieber ist, kannst du mich auch füttern", entgegnet der kleine Grufti grinsend, und erhält dafür einen mahnenden Blick von Alexander und seinen gestreckten Mittelfinger. Schön, dann halt nicht, aber versuchen kann man es ja. Schlurfend begibt Alexander sich zur Tür. Gähnend drückt er die Klinke hinunter und verlässt den Raum. Ricki blickt ihm lächelnd nach, bevor er anfängt zu lachen, sein Kissen umarmt und sich einmal hin und herrollt. Das kann alles nicht wahr sein. Er muss noch träumen. Glucksend drückt er sein Gesicht in das weiche Kissen und atmet einmal tief durch. Er hört sein Blut in den Ohren rauschen und er fühlt sein Herz wild gegen seinen Brustkorb hämmern. Das Piepsen seines Handys reißt ihn aus seinen Gedanken und er richtet sich in seinem Bett auf. Wer um alles in der Welt wagt es ihn jetzt zu stören? Grummelnd erhebt er sich und tapst hinüber zu seinem Sofa, auf dem er sein Handy gestern Nachmittag liegengelassen hat. Ein breites Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht, als er auf dem Display das Symbol für die Kurzmitteilungen sieht und kurz darauf die Nachricht liest, die hundertprozentig von Patrick stammt. Ob er Marks Nummer hat? Wie kommt der Depp denn darauf? Mit dem Handy in der Hand stürmt Ricki aus seinem Zimmer und läuft die Treppe hinunter. Auf dem Flur hört er bereits leise Musik, die eindeutig aus der Küche kommt. Zielstrebig läuft er auf sie zu und stößt die Tür auf. Am Herd steht Alexander und rührt in einer Pfanne herum, während aus dem Radio gerade die neuesten Verkehrsnachrichten angesagt werden. Verdutzt starrt der blonde Junge ihn an. Was ist denn nun wieder kaputt? Er dachte, dass Ricki im Bett bleiben wollte. "Wie lautet Marks Handynummer?", fragt Ricki direkt und legt den Kopf schief. "Häh? Wieso?" Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck mustert Alexander sein Gegenüber. Was zum Teufel will Ricki denn jetzt mit Marks Nummer? Hat er wieder was nicht mitgekriegt? "Patty will ihn mal anfunken", entgegnet Ricki grinsend und deutet auf sein Handy. Alexander hebt skeptisch eine Augenbraue, bevor er die Nummer seines besten Freundes preisgibt. Na, der wird sich auch wundern. Nachdem, was dieser Verrückte gestern mit ihm gemacht hat, wird Mark wahrscheinlich einen Herzinfarkt kriegen, wenn er plötzlich Patricks lautes Organ zu hören kriegt. "Ok... so... und ab", murmelt Ricki, während er auf die Tasten einhämmert. Er sieht jetzt schon das Leuchten in Patricks Augen, nachdem dieser die Nummer vor Augen hat. "Wenn du schon unten bist, kannst du ja mal den Kakao machen", meint Alexander plötzlich und stellt die Herdplatte aus. Ricki seufzt resigniert und kramt im Kühlschrank nach der Milch. Sein Blick wandert daraufhin auf eine Schüssel, in der außer der Eierschale noch eine gehörige Portion Eiweiß herumschwimmt. "Sag mal, was pulst du da eigentlich immer an den Eiern herum. Die kann man doch am Pfannenrand aufschlagen und dann hat sich die Sache", sagt er verständnislos, woraufhin Alexander ihn entsetzt anguckt. "Denkst du etwa, ich will die Schnirkel mitessen?", entgegnet er mit einem sichtbaren Ekel im Gesicht. "Die was?", fragt Ricki irritiert und betrachtet seinen Halbbruder skeptisch. Was ist denn nun wieder ein Schnirkel? "Na... diese weißen langen glibberigen Dinger im Ei... wir sagend dazu immer Schnirkel", murmelt er stöhnend und verteilt die Eier auf zwei bereitstehende Teller. "Du hast doch nen Schaden." Ricki grinst breit und schüttet kopfschüttelnd etwas Kakaopulver in zwei Gläser. Man lernt doch immer wieder was dazu. "Wenn du die Dinger mitessen willst, dann bitte, aber ich bin nicht scharf darauf am frühen Morgen zu brechen", grummelt Alexander und platziert die Teller auf dem Tisch. Die Toasts sind inzwischen im Toaster hochgeschnellt und werden kurz darauf aus ihm herausgeholt. "Wie kann man nur so pingelig sein?", fragt der Schwarzhaarige lachend und fischt sich den Ketschup sowie das Maggi aus dem Kühlschrank. "Nicht jeder ist so ein Müllschlucker wie du", entgegnet Alexander beleidigt und beobachtet skeptisch, wie Ricki sich kichernd eine gehörige Portion Ketschup und Maggi auf seine Eier kloppt. Na dann Mahlzeit. "Wie kann man nur so was essen? Ich meine Ketschup ok, aber mit Maggi?" Zweifelnd nippt Alexander an seinem Kakao und beobachtet Ricki, der sich schulternzuckend etwas von der gelb-rot-braunen Pampe in den Mund schiebt. "Gewohnheitssache. Mum hat das auch immer so gegessen", sagt er mit vollem Mund und bricht sich den Toast in der Mitte durch. Was denn? Nur Erdbeermarmelade? Was ist denn das für ein Zustand! "Du... redest nicht oft... über sie", bemerkt Alexander zögernd. Das letzte was er will, ist, dass Ricki sich schlecht fühlt, aber wenn er so darüber nachdenkt, so hat sein kleiner Hausfreak so gut wie noch nie etwas über sein altes Leben oder seine Mutter erzählt. Ricki sieht ihn ein wenig bekümmert an, bevor er sich eine Ecke seines Toasts zwischen die Zähne schiebt. Nachdenklich kaut er darauf herum und schluckt es hinunter. "Es interessiert doch eh keinen", murmelt er schließlich und schlürft etwas von seinem Kakao. Warum sollte er über seine Vergangenheit reden? Niemand hier hat seine Mutter gekannt, also hat es sie auch nicht zu interessieren, was zwischen ihnen war. "Dad hat doch schon einmal versucht mit dir darüber zu reden-", beginnt Alexander, verstummt aber, als er Rickis wütenden Blick bemerkt. Das war wahrscheinlich nicht so schlau gewesen. Vielleicht hätte er das Thema doch nicht anschneiden sollen. "Pff... das einzige was ich mir anhören durfte waren Dinge, die meine Mutter als Lügnerin dargestellt haben und auf so einen Scheiß habe ich keinen Bock", gibt er in einem ruhigen Ton zurück und sieht Alexander ernst an. Na wunderbar. Nun ist seine Stimmung im Keller. Da hat er sich die letzten zweieinhalb Monate bemüht, den Vorfall so gut es geht zu verarbeiten und nun muss Alexander wieder damit anfangen. "Tut mir leid... wenn dir das unangenehm ist, dann belassen wir es dabei", versucht Alexander ihn zu beruhigen, dem es schon wieder leid tut, dass er überhaupt angefangen hat zu fragen. "Es ist mir nicht unangenehm... nur ich habe mir zu Hause schon ständig das ganze Mitleidsgesäusel der anderen Leute anhören dürfen und mir steht es bis hier oben", murmelt er angesäuert und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. "Sorry", entgegnet Alexander kleinlaut. Er stellt es sich schon schrecklich vor, wenn jemand der einem nahe gestanden hat, plötzlich stirbt und auf einmal alle einen auf Mitleid machen und einen bedauern. "Kannst ja nichts dafür", seufzt Ricki und lächelt sacht. Alexander kann immerhin am wenigsten etwas dafür, der einzige der etwas für diese scheiß Lage kann, ist der angetrunkene LKW-Fahrer, der damals das Auto seiner Mutter erwischt hat. "Hmhm... aber wenn du reden willst...", fährt er zögernd fort und sieht Ricki unruhig an. "Hey, mach dir keinen Kopf. Mir geht's gut...", beruhigt Ricki seinen Halbbruder, der ihn trotzdem ungläubig betrachtet. "Glaub mir... Ich hab mich zur genüge bei Patty ausgesprochen und ausgeheult... Mum sagte auch immer, man soll noch vorne gucken", fügt er leise hinzu und nimmt einen weiteren Schluck von seinem Kakao. Schweigend starrt Alexander Ricki an. Er kann sagen was er will, aber für ihn sieht es so aus, als wenn der kleine Grufti diese Erinnerungen verdrängt und alles in sich hineinfrisst. Wie von Geisterhand gesteuert steht Alexander auf und umarmt Ricki von hinten. Der sieht ihn ein wenig überrumpelt an, bevor er die Augen schließt und sich nach hinten lehnt. "Willst du mal ein Bild von ihr sehen?", fragt Ricki plötzlich und dreht seinen Kopf etwas zur Seite. Alexander nickt vorsichtig, bevor er Ricki aus der Umarmung entlässt und dieser die Küche verlässt. Laute Schritte sind auf der Treppe zu hören, dann ist es für einige Sekunden still, bevor abermals lautes Poltern zu hören ist. In einer Hand hält Ricki sein Portemonnaie und zieht aus einem Fach ein kleines Bild heraus als er die Küche wieder betritt. "Da...", sagt Ricki lächelnd und deutet auf eine junge Frau mit kastanienbraunen Haaren und dunkelblauen Augen die frech in die Kamera grinst. Schweigend betrachtet Alexander das Bild und die Ähnlichkeit die diese Frau mit Ricki hat ist schon verblüffend. Der Gesichtsausdruck der entsteht wenn Ricki grinst, ähnelt dem der Frau extrem. "Das war vor einem Jahr, das ist das aktuellste Bild von ihr das ich habe", murmelt Ricki leise und starrt ein wenig betrübt auf das Bild. Soviel also zu seinem Plan keinen Erinnerungen nachzuhängen. "Danke", sagt Alexander plötzlich und lächelt Ricki an. Der sieht verwirrt auf und legt den Kopf schief. "Wofür?" "Das du mir das gezeigt hast", entgegnet Alexander und gibt Ricki einen Kuss auf die Wange. Verdattert blickt Ricki in Alexanders Gesicht, bevor er resigniert aufseufzt und das Bild wieder in seinem Portemonnaie verschwinden lässt. "Ist schon ok... das Leben geht weiter", wispert Ricki und atmet einmal tief durch. Es ist ein eigenartiges Gefühl plötzlich wieder mit jemandem darüber zu sprechen. Eigentlich hat er die ganze Zeit versucht mit dem Thema abzuschließen. "Aber nicht in seinem gewohnten Gang", meint Alexander bekümmert und sieht Ricki mitleidig an. Dass dieser ihn daraufhin breit angrinst verwirrt ihn dann aber doch. Ricki hebt seine Hand und tippt Alexander an die Stirn. "Du solltest Psychodoktor werden", meint er lächelnd und zwickt Alexander in die Wange. Der schnauft beleidigt und sieht Ricki missmutig an. Na toll, er macht sich Sorgen, versucht mit ihm über seine Probleme zu reden und nun wird er wieder verarscht. "Altes Ekel", stöhnt Alexander und fährt sich durch die Haare. Naja, vielleicht sollte er es erst einmal dabei belassen. Wenn sein Halbbruder mit ihm reden will, wird er schon von selbst kommen. Ihn zu einem Gespräch zu zwingen bringt eh nichts. Schweigend nehmen sie wieder auf ihren Stühlen platz. Ein wenig gedankenverloren rührt Ricki in seinem Kakao rum. Langsam breitet sich wieder diese unangenehme Stille aus und er seufzt leise. Wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen, wenn Alexander das Thema nicht angeschnitten hätte, irgendwie fühlt er sich jetzt seltsam. >Lenk dich ab<, ermahnt er sich in Gedanken und wirft einen kurzen Blick auf seinen Halbbruder, dem dieses Schweigen anscheinend auch nicht gerade angenehm ist. Lustlos kaut Alexander auf seinem Toast herum und versucht den Blickkontakt mit Ricki zu vermeiden. Hoffentlich ist er nicht doch böse auf ihn, dass er ihn auf seine Mutter angesprochen hat. Rickis Handy piepst plötzlich laut auf und durchbricht die entstandene Stille. Hibbelig greift Ricki sich das kleine Objekt und drückt auf den Tasten herum. Sein Lächeln wandelt sich langsam zu einem breiten Grinsen und am Ende lacht er leise auf. "Rate mal, wen Patty überredet hat, ihn besuchen zu kommen", flötet Ricki schließlich und wackelt zweideutig mit den Augenbrauen. "Nee!", entfährt es Alexander und er sieht Ricki ungläubig an. Der verarscht ihn doch nur wieder. Er kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass Mark es tatsächlich in Erwägung zieht, Patrick zu besuchen, nachdem dieser ihn gestern so überrumpelt hat. "Wir sollen auch mitkommen. Patty sagt in zwei Wochen hat er für drei Tage sturmfrei", sagt Ricki belustigt, dem der Gesichtsausdruck seines Halbbruders gewaltig amüsiert. Es ist einfach zu niedlich, wenn Alexander mal wieder guckt wie jemand, der eine Palette Bluna auf ex gesoffen hat. "Ahja... ok, sofern ich Mark am Ende nicht einweisen lassen muss", erwidert Alexander grinsend. Der Gedanke mal für ein paar Tage aus diesem Nest herauszukommen klingt gar nicht mal so schlecht. TBC Nya, das wars mal wieder. ^^" Hoffe es hat etwas gefallen, auch wenn ich ein wenig Probleme damit hatte die Mutter mit einzubauen. *schäm* Ich bemühe mich, aber besser hab ich es nicht hingekriegt. Ich werde trotzdem versuchen, sie jetzt aber ab und zu mit in die Story einzubauen. *feierlich-die-hand-hebt* Also, ich warte dann mal auf eure Meinugen hierzu und wie gesagt, Kritik jeder Zeit gerne gesehen. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Schnirkel sagen wir bei mir zu Hause immer. XD Ich fische die Dinger auch immer aus den Eiern. *drop* Kapitel 26: Traute Zweisamkeit ------------------------------ Ich bin wieder da. ^^" Ja, ich lebe noch. Sorry, dass ich so lange nichts gepostet habe, aber ich hatte ne Menge zu tun und war verplant. >.> Alleine schon mein Tripp nach Köln, wo ich von Tom Felton ein Autogramm gehamstert habe und mit zwei Schwulen im Kino und in der Disco ( mein erster Discobesuch ^^") gewesen bin. War mal ne neue Erfahrung und ich hab fleißig Fotos geknipst. *g* Die denken bestimmt auch, ich hab nen Schaden. *drop* Nun ja, das und noch einige andere Sachen haben mich immer wieder vom weiterschreiben abgehalten. Hoffe ihr malträtiert mich nicht dafür. o.o An dieser Stelle noch ein großes Danke für die Kommis zum letzten Teil. (die Stelle wo Rickis Handy piepst habe ich im letzten Kap noch überarbeitet und noch 3 Absätze mit hinzugefügt. Kam mir auch zu schnell vor =.=) UND es sind wieder neue Fanarts eingetrudelt, wo ich mich an dieser Stelle noch mal herzlichst bei den Zeichnern bedanken möchte. >^.^y Das ist wirklich super lieb von euch. *knuddl* Zu sehen bei den Steckbriefen unter dem Punkt Fanarts. ^^ Also immer her mit den Bildern. *grinz* Noch ein paar Fragen die zu beantworten sind: 1. Ricki ist der ältere. Er wurde ein paar Monate vor Alexander 'gezeugt'. >.> 2. Wieviele Kapitel noch kommen? oO Naja, das ist schlecht zu sagen, je nachdem wieviel mir noch einfällt. Ob ich die Story enden lasse, wenn die Schule wieder losgeht, oder ob ich auch über die Zeit während der Schulzeit schreibe weiß ich noch nicht. Mal gucken was mir noch in den Sinn kommt und wie groß die Nachfrage wird. (kann ja sein, dass aus der Story bald die Luft raus ist und keiner mehr Interesse hat *kennt-das-bereits*) So, das zu meinem Vorwort und nun viel Spaß bei Kapitel 26. ^^ Kapitel 26: Traute Zweisamkeit Laute Motorgeräusche reißen Ricki aus seinem wohlverdienten Schlaf. Murrend reibt er sich mit dem Handrücken über die Augen und blinzelt verschlafen durch sein Zimmer. Gähnend streckt er sich und richtet sich mühsam in seinem Bett auf. Seufzend starrt er auf die Matratze die ihm heute so groß und vor allem leer erscheint. Aber wahrscheinlich liegt es daran, dass Alexander es vorgezogen hat, die letzte Nacht alleine in seinem eigenen Zimmer zu verbringen. Da half gestern weder bitten noch betteln, der Blondschopf blieb eisern. Kein Wunder, dass ein gewisser Grufti daraufhin eher bescheiden geschlafen hat. Schließlich hat er niemand gehabt, den er mal liebevoll anflauschen konnte. Nun gut, man kann eben nicht alles haben und so wie er das ganze sieht, hat Alexander sich so entschieden, weil er ihn wieder zu sehr bedrängt hat. Obwohl, was ist schlimm daran, wenn man beim Fernsehgucken ein bisschen näher herangerutscht kommt und einige harmlose Zweideutigkeiten in das Ohr seines Geliebten flüstert? Schweigend sitzt Ricki auf seiner Decke und legt die Stirn in Falten. Gestern war ohnehin ein eigenartiger Tag. Eine seltsame Spannung lag in der Luft. Ob das mit ihrem gestrigen Gespräch zu tun hatte? Seltsamerweise hat er diese Nacht keinen Alptraum bezüglich seiner Mutter gehabt. Sonst war es immer so, dass er miserabel geschlafen hat, wenn jemand ihn auf dieses Thema angesprochen hat. Umso mehr verwundert es ihn, dass es diese Nacht nicht der Fall war. Stöhnend schwingt er die Beine über die Bettkante und erhebt. >Nicht dran denken<, ermahnt er sich selbst und verlässt sein Zimmer. Unschlüssig steht er auf dem Flur und starrt auf die geschlossene Tür, die ihn von seinem Halbbruder trennt. Auf Zehenspitzen schleicht er auf die Tür zu und drückt vorsichtig die Klinke hinunter. Ricki hält den Atem an, als er durch den offenen Spalt in den abgedunkelten Raum späht. Alexander liegt schlafend und in seine Decke gewickelt auf dem Bett und umarmt sein Kissen. Ein sachtes Lächeln schleicht sich auf Rickis Gesicht. Nein, es wäre wirklich unmenschlich ihn jetzt zu wecken. Schon seltsam, vor einigen Wochen hätte er nicht einmal im Traum daran gedacht, den anderen Jungen in Ruhe weiterschlafen zu lassen. "Du wirst wirklich noch zum Weichei", schimpft er mit sich selbst und zieht die Tür leise zu. Kopfschüttelnd latscht er die Treppe hinunter und macht sich auf den Weg zur Küche. Er kann ja im Prinzip mal so sozial sein, und Frühstück machen. Summend öffnet Ricki den Kühlschrank. Ok, was isst Alexander gerne? Ratlos lässt er seinen Blick über die verschiedenen Lebensmittel wandern. Oh man, wie erbärmlich. Jetzt wohnt er schon ein paar Wochen hier und weiß noch nicht einmal, was Alexander immer zum Frühstück isst. "Schande über dein Haupt", ruft er missmutig und verpasst sich selbst eine Kopfnuss. Wie hat Alexander ihn letztens bei Aldi genannt? Baka oder so ähnlich, auf jeden Fall klang es für ihn wie ein Katalog wo man Grünzeug bestellen kann. Seufzend holt er ein paar Esswaren heraus und stellt sie auf einem Tablett ab. Gut, wenn nicht so, dann eben anders. Jetzt kann Alexander sich selbst rauspicken was er essen will... und er wird sich dann gleich mal einprägen was der Blondschopf sich auf seinen Toast packt. So schwer ist das ja nun nicht. *~*~*~*~* Irritiert hebt Alexander eine Augenbraue. Also irgendwie scheint es heute Morgen bei ihm zu spuken. Er hätte schwören können, dass vorhin seine Zimmertür geöffnet wurde. Und nun hört er so ein eigenartiges plumpes Geräusch und leises Fluchen vor seiner Tür. Neugierig schält er sich aus seiner Decke und geht auf die Tür zu. Mit einem kräftigen Ruck reißt er diese auf und erstarrt. Mit großen Augen betrachtet er Ricki, der mit einem beladenen Tablett in den Händen auf einem Bein balanciert. "Was... tust du da?", fragt Alexander verdutzt und betrachtet den kleinen Grufti, der sich mit leicht geröteten Wangen an ihm vorbeidrängt und das Tablett auf Alexanders Schreibtisch abstellt. Was er da tut? Er hat gerade versucht mit seinem Bein die Türklinke hinunterzudrücken, damit er das Tablett nicht extra absetzten muss. Doch wenn er genauer darüber nachdenkt, hätte er besser daran getan das Tablett auf dem Boden zu platzieren. Aber hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. "Hab Frühstück gemacht", entgegnet Ricki knappt und grinst breit. Alexander sieht ihn skeptisch an, bevor er auf den Schwarzhaarigen zugeht und ihm die Hand an die Stirn hält. Überrumpelt starrt Ricki Alexander an, der ihn durchdringend mustert. "Kein Fieber", murmelt dieser und wirft einen Blick auf das Tablett. Ricki bläst empört seine Wangen auf und stemmt die Hände in die Hüfte. Was bitte schön soll er denn davon halten? Sein Gegenüber tut ja geradezu so, als wenn er auf den Kopf gefallen wäre, da er Frühstück gemacht hat. "So dankst du es mir, gut zu wissen", sagt Ricki leicht beleidigt. Alexander grinst breit, bevor er an Rickis Hinterkopf packt und ihm sein Haarband herauszieht. Sichtlich verdattert sieht Ricki seinen Halbbruder an, bevor er ihn am Nachtshirt packt. "Sag mal, das macht dir wohl Spaß", meint er gespielt wütend und zupft an Alexanders Hemd herum. Der zuckt nur mit den Schultern und lässt das Band auf seinen Schreibtisch fallen. Ohne auf Rickis Frage zu antworten fährt er mit seinen Fingern durch die langen pechschwarzen Strähnen. "Irgendwie siehst du aus wie Lucifer...", murmelt Alexander und betrachtet Ricki interessiert. Für einige Sekunden starrt Ricki Alexander verständnislos an, bevor sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht schleicht. "Bitte? Ich sehe aus wie Lucifer? Bisst du sicher, dass du kein Fieber hast?", fragt er lachend und tatscht Alexander an die Stirn. Also langsam wird ihm der Blonde unheimlich. Was fängt er denn nun mit Lucifer an? "Nein, ich meine, wenn du die Haare offen hast siehst du aus wie Lucifer aus Angel Sanctuary", erwidert Alexander stöhnend und geht hinüber zu seinem Schrank. Ricki steht weiterhin verwirrt da und fragt sich, ob Alexander wirklich schon wach ist. Was labert der Kerl da? Als der Blondschopf allerdings seine Schranktüren öffnet und dutzende von Mangas zum Vorschein kommen, kriegt Ricki wirklich große Augen. Himmel Herr Gott, hat der Junge einen Buchladen geplündert? Nach einigen Sekunden des Suchens zieht Alexander ein türkisschwarzes Buch hervor und beginnt darin zu blättern. Kurz darauf grinst er zufrieden und hält Ricki den aufgeschlagenen Manga unter die Nase, während er mit seinem Zeigefinger auf einen schwarzhaarigen Mann deutet. "Der da. Ich finde du siehst beinahe so aus wie der", sagt Alexander lächelnd und übergibt Ricki den Manga, der skeptisch den dunklen Mann betrachtet. Also wenn Lucifer so aussieht, dann würde er freiwillig die Hölle vorziehen. Aber ob er dem Typen ähnlich sieht, kann er nicht beurteilen. "Sag mir nicht, dass du mir ständig mein Band klaust, weil ich angeblich Ähnlichkeit mit dem Kerl da habe", entgegnet Ricki beunruhigt und fällt beinahe aus allen Wolken, als sich auf Alexanders Gesicht ein leichter Rotschimmer bildet und er scheinheilig auf den Boden guckt. "Nun ja... ich find den Kerl gut...", druckst Alexander herum und imitiert einen Hustenanfall. Augenzuckend legt Ricki das Buch beiseite und straft Alexander mit einem angesäuerten Blick. Na vielen Dank auch, jetzt vergleicht er ihn schon mit einer Comicfigur, wie aufbauend "Hey, das ist als Kompliment gedacht. Eigentlich müsstest du dich doch freuen, wenn ich dich mit dem Höllenfürsten vergleiche", fügt Alexander entschuldigend hinzu und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. "Soso, sollte ich. Aber lass mich eines klären, ich bin ein Gothic und kein Satanist", murmelt Ricki verstimmt und verschränkt die Arme vor der Brust. Das hat ihm gerade noch gefehlt, dass Alexander auch einer von der Sorte ist, die denken, dass man ein Satanist ist, nur weil man schwarze Kreuze und schwarze Klamotten trägt. "Weiß ich doch. Jetzt sei nicht gleich eingeschnappt, das war doch nur eine Feststellung", seufzt Alexander und lässt sich auf seinen Drehstuhl sinken. Das letzte was er will, ist Streit mit Ricki, denn den hat er in den letzten Tagen schon zur genüge gehabt. "Knie nieder und entschuldige dich bei deinem Fürsten", erwidert Ricki mit belegter Stimme und deutet auf den Boden. Alexander lächelt sacht und tippt sich an die Stirn. "Dann eben nicht. Ich hab Hunger." Ricki stöhnt resigniert, krallt sich das Tablett und lässt sich damit auf Alexanders Ledersessel plumpsen. Vorsichtig schiebt er ein paar Hefte zur Seite und stellt das Tablett ab. Im Schneidersitz macht er es sich bequem und deutet auf den anderen freien Sessel. *~*~*~*~* "Müssen die schon so früh wiederkommen?", fragt Ricki missmutig und rührt in seinem Eistee herum. Wer hätte gedacht, dass zwei Wochen so schnell vorbeigehen und sein Erzeuger in ein paar Tagen wieder hier eintrudeln wird. "Hast du gedacht, sie bleiben ewig weg?", entgegnet Alexander leise und nippt an dem orangegelben Getränk. Die Tatsache, dass seine Eltern bald wieder kommen, beunruhigt ihn enorm. Immerhin müssen sie dann aufpassen, wie sie sich in ihrer Gegenwart verhalten. Er bezweifelt nämlich, dass seine Mutter einem Herzinfarkt entgehen wird, wenn er ihr eröffnet, dass er dabei ist, eine Beziehung mit seinem Halbbruder zu führen. Von seinem Vater mal ganz abgesehen, der wird, soviel Toleranz er auch hat, sie beide in eine Sitzung stecken. "Scheißdreck", wispert Alexander und stellt sein Glas ab. Darüber hat er sich noch gar keine großen Gedanken gemacht. Das ist... einfach so passiert. Und nun hat er den Salat. Er bezweifelt, dass Ricki es fertig bringt, sich soweit zurückzuhalten. So, wie er die Sache sieht, ist es seinem Halbbruder so ziemlich egal, was andere darüber denken, aber ihm ist das nicht so ganz egal. Wenn davon auch nur die kleinste Kleinigkeit an die Öffentlichkeit gerät, sind sie in wenigen Stunden das Dorfgespräch Numero Uno. Das ist wahrhaftig der Nachteil, wenn man in so einem kleinen Kaffdorf lebt. Jeder kennt jeden, und wenn einer aus der Gemeinde 'Dreck am Stecken' hat, dann wird man behandelt wie ein Außenseiter. Gerade das, was sich zwischen ihm und Ricki aufgebaut hat, wäre für diese Klatschgeier ein gefundenes Fressen. Er könnte sich nicht mehr auf der Straße blicken lassen, ohne verachtend angestarrt zu werden. Alle würden über sie reden und was in der Schule ablaufen würde, daran will er lieber gar nicht erst denken. "Geht es dir gut? Du bist ganz blass", vernimmt er plötzlich Rickis Stimme, die ihn aus seinen Gedanken reißt. Ertappt blickt er zu seinem Halbbruder hinüber und langsam steigen gewisse Zweifel in ihm auf. Hat er das richtige getan? Vielleicht war das Ganze einfach nur eine Kurzschlussreaktion, denn immerhin herrschte eine seltsame Stimmung auf dem Balkon, als er und Ricki sich erheblich näher gekommen sind. "Ich frage mich... ob das gut gehen wird", sagt Alexander leise und weicht Rickis Blick aus. Nein, für ihn ist klar, auf Dauer kann das einfach nicht gut gehen. Früher oder später wird die ganze Sache auffliegen, und dann sind sie beide gewaltig am Arsch. "Du solltest aufhören zu grübeln. Du wirkst dann immer so abwesend...", meint Ricki besorgt und richtet sich in seinem Liegestuhl auf. Gleich muss er in den Schatten umsiedeln. Noch ein paar Minuten länger in dieser brütenden Hitze und er kann sich nachher wieder häuten. "Wenn du dir keine Gedanken darüber machst, muss ja wenigstens ich darüber nachdenken", erwidert Alexander launisch und wirft Ricki einen vorwurfsvollen Blick zu. Wie kann er nur so leichtfertig damit umgehen? Immerhin haben sie beide ein ernstzunehmendes Problem. "Ich mache mir Gedanken, aber du grübelst einfach zuviel. Das ist ungesund und du machst dich damit nur selbst verrückt." Ächzend schiebt Ricki seinen Liegestuhl um den Tisch herum auf Alexanders Seite und lässt sich gut einen Meter von ihm entfernt im Schatten nieder. "Die Geheimnistuerei macht mich verrückt, nicht das Grübeln." Seufzend leert Alexander sein Glas in einem Zug aus und wischt sich die Mundwinkel trocken. Er war noch nie besonders gut im Lügen. Als er mit Dreizehn mal eine Zigarette probiert hat, wollte er das vor seiner Mutter verheimlichen, aber nach ein paar Stunden hat ihn das schlechte Gewissen sosehr geplagt, dass er ihr alles erzählt hat. Er ist kein Mensch, der etwas verheimlichen kann, von dem er weiß, dass seine Eltern nicht sehr erfreut darüber sein werden. In dieser Hinsicht haben die beiden wirklich ganze Arbeit in ihrer Erziehung geleistet. Aber eines steht fest, wenn es nicht die Angst ist erwischt zu werden, so wird es diese Geheimnistuerei sein, die ihn wahnsinnig machen wird. Sein Gewissen plagt ihn ja jetzt schon, er möchte ja nicht wissen, was passiert wenn seine Eltern wieder zu Hause sind. "Du machst dir das Leben zu schwer. Was denkst du wird passieren? Ich bezweifle, dass sie dich rausschmeißen werden", versucht Ricki ihn zu beruhigen, streckt seinen Arm nach Alexander aus und beginnt wild in der Luft herumzufuchteln. "Das nicht... aber sie werden bestimmt keine Lobeshymne auf uns verfassen", seufzt Alexander resigniert und streckt seinen Arm ebenfalls aus. Lächelnd umklammert Ricki seine Hand und fährt mit dem Daumen über Alexanders Handrücken. "Wenn dich wer blöd anmacht, kriegt er nen Tritt von mir." "Das ist nicht komisch. Hast du schon mal daran gedacht, wie wir das in der Öffentlichkeit machen? Da kannst du nicht einfach mal so meine Hand halten wie jetzt", grummelt Alexander frustriert und lässt seinen Blick durch den Garten wandern. Es ärgert ihn, dass Ricki sich der Ernsthaftigkeit der Lage nicht bewusst ist. Was stellt er sich denn vor, dass er morgens zum Frühstück herunter kommen, ihn vor seinen Eltern einen Kuss auf die Wange geben und dann seelenruhig sein Müsli essen kann? "Ich nehme diese Sache sehr wohl ernst, aber im Gegensatz zu dir, versuche ich optimistisch zu denken, anstatt mir auszumalen, was alles für schreckliche Dinge passieren können. Meine Herrn, wir sind ja nicht mehr im Mittelalter und verbrannt werden schon lange keine Leute mehr, also reiß sich mal zusammen", fährt Ricki ihn ungehalten an und umklammert Alexanders Hand fester. Wenn er sich von Anfang an einredet, dass die ganze Sache tragisch enden wird, dann ist eh alles zum Scheitern verurteilt. Ein bisschen mehr Vertrauen kann er ihm ja wohl entgegenbringen, dass er sich in der Öffentlichkeit soweit zurückhalten kann. "Ich glaube mir wird schlecht", stöhnt Alexander gequält und fährt sich mit der linken Hand durch die Haare. Langsam kriegt er wirklich Kopfschmerzen. Nicht nur, dass sein Gewissen ihn plagt, nein, jetzt fängt auch noch Ricki an ihm Vorwürfe zu machen. "Dann geh dich auskotzen und komm dann wieder", entgegnet Ricki leise, erhebt sich von seinem Stuhl und krabbelt auf Alexanders Schoß, wobei er seine Hand keinen Augenblick loslässt. Schweigend lehnt er seine Stirn an Alexanders Schulter und stöhnt leise auf. "Mache ich dich krank?", fragt er leise und schließt die Augen. "Nein... ich glaube ich mache mich selbst krank", flüstert Alexander und umarmt den kleineren Jungen vorsichtig. Schon seltsam, er könnte schwören, dass er Schritte auf der Einfahrt hört. Wahrscheinlich hat er schon Halluzinationen von seinem ständigen Gegrübel. >Mach dich nicht selbst verrückt...<, ermahnt er sich gedanklich und umarmt Ricki fester. Der lächelt zufrieden und richtet sich auf, damit er Alexander besser ins Gesicht gucken kann. Langsam umfasst er mit seinen Händen das Gesicht des Blondschopfes und beugt sich weiter zu ihm vor. "Alex?", durchbricht plötzlich eine Stimme die entstandene Stille und erschrocken fahren die beiden auseinander. Wie zur Salzsäule erstarrt blickt Alexander in Richtung Garage, an deren Wand ein braunhaariger Junge steht und sie beide mit einem undefinierbaren Blick betrachtet. Dann hat er sich diese Schritte doch nicht eingebildet. Entsetzt starren Ricki und Alexander zu dem Jungen hinüber, der nicht so recht weiß, was er jetzt machen soll. Er hat die beiden gerade in einer ziemlich eindeutigen Pose ertappt, die ihn extrem verwirrt. Unfähig etwas zu sagen, dreht er sich um und geht. "Mark! Warte!", schreit Alexander verzweifelt, springt von seinem Stuhl auf und läuft hinter seinem besten Freund her. TBC So, das wars mal wieder. >.> Sie wurden ertappt! Oh man, jetzt hab ich mir selbst ein Bein gestellt. XD Ich hab keinen Plan wie ich Mark reagieren lassen soll. *baka-desu* @.@ Hoffe es hat etwas gefallen, da es dieses Mal wieder etwas ernster zuging. o.o Warte dann mal auf Kommis hierzu und hoffe, ihr seit gut ins neue Jahr gekommen. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 27: Ein offenes Geheimnis? ---------------------------------- Wäääääääh! Ich habe gerade die schlimmste Meinung meines Lebens bekommen. T___T Meiner Mutter hab ich vor mehreren Wochen Mad Life zum Lesen gegeben... sie findets gut, aber sie meinte auch, dass das irgendwie ne Schwulen-Version von Gute Zeiten Schlechte Zeiten ist!!! *krepier* X__x Es lohnt sich nimmer weiter zu leben, das ist zu grausam. *wein* Bitte sagt mir net, dass ihr das genau so seht. ;_; ... Ok, das mal zu meiner angeschlagenen Seele (sowas habsch? oO) Da wäre dann nochwas.... Da ich mir ja selbst n Beinchan gestellt habe mit dem letzten Kap, bin ich in diesem auch gewaltig ins Fettnäpchen getreten. *hust* Habe versucht Mark nicht so zu reagieren lassen, dass er der Buhmann wird, aber auch nicht so, dass er grinsend meint 'Ich habs gewusst'. Nun ja, ich hab mein Bestes (lachen erlaubt) gegeben und zu mehr hats heute Abend nimmer gereicht. ,_, Hoffe es gefällt und nun viel Spaß beim Lesen. ^^ Kapitel 27: Ein offenes Geheimnis? Nervös kaut Alexander auf seinem Strohhalm herum. Was soll er denn jetzt nur machen, oder besser gesagt, wie soll er Mark die ganze Angelegenheit erklären, ohne dass sein bester Freund wieder vom Grundstück stürmt? >Erde, tu dich auf und verschluck mich<, geht es Alexander durch den Kopf und er wirft einen hilflosen Blick zu Ricki, der ebenfalls schweigend in einem Ledersessel sitzt und mit Mark ein regelrechtes Blickduell begonnen hat. Alexander ist ja schon froh, dass er Mark noch eingeholt und ihn soweit gebracht hat, dass er sich dazu bereit erklärte mit ins Haus zu kommen. Aber nun? Jetzt sitzen sie drei schweigend im Wohnzimmer und wie es scheint, traut sich keiner so recht den Anfang zu machen. Alexander seufzt resigniert und fährt sich durch die Haare. Ok, jetzt heißt es tief durchatmen und vor allem Ruhe bewahren. Der erste Satz ist bestimmt einer der wichtigsten, daher heißt es jetzt gut nachdenken, bevor er Mark über gewisse Dinge in Kenntnis setzt. Ein dicker Kloß hat sich in seinem Hals gebildet und seine Kehle fühlt sich unnatürlich rau an, wobei er an sein armes Herz erst gar nicht denken will, denn das hat in den letzten Tagen bestimmt schon des Öfteren vor einem Infarkt gestanden. >Ok... du musst ihm langsam erklären was los ist... bloß nicht voreilig sein<, feuert sich Alexander in Gedanken an und atmet einmal tief durch. Jetzt gibt es kein zurück mehr. Wie er es sich bereits gedacht hat, früher oder später wäre die ganze Sache ohnehin aufgeflogen. "Wir sind zusammen", sagt Ricki plötzlich und durchbricht somit die unangenehme Stille. Alexander beißt sich vor Schreck auf die Zunge und sieht seinen Halbbruder entsetzt an. Also das nennt man 'mit der Tür ins Haus fallen'. Ganz klasse, muss dieser Freak es ihm ausgerechnet so direkt sagen? Alexander räuspert sich und flucht leise vor sich hin, da er merkt, dass er inzwischen purpurrot im Gesicht geworden ist. Jetzt ist wieder einer der Momente in denen er Ricki am die Gurgel springen könnte. >Soviel Einfühlungsvermögen wie ein Rhinozeros, typisch.< Mark blickt zwischen den beiden mit unveränderter Miene hin und her und schließt die Augen. Warum er ausgerechnet jetzt Kopfschmerzen kriegen muss, weiß er selbst nicht, aber in den letzten Tagen ist ohnehin eine ganze Menge durcheinander gegangen. "Weißt du... Mark... ich...", beginnt Alexander stotternd und würde sich jetzt am liebsten unter dem Sofa zusammenrollen. Was soll er denn jetzt machen? Er ist von Rickis direkter Aussage regelrecht überrumpelt worden. "Irgendwie... wars offensichtlich", unterbricht Mark ihn und sieht zu seinem besten Freund herüber, der ihn nun sprachlos anstarrt. Ein gequältes Stöhnen entweicht Marks Kehle und er trommelt nervös mit seinen Fingern auf seinem Knie herum. "Wie?", bringt Alexander heiser hervor und versucht seinen Herz zu beruhigen. Hat man ihnen etwa angesehen, dass sich da etwas zwischen ihnen entwickelt hat? Bei der Vorstellung, dass das eventuell noch anderen Leuten aufgefallen ist, wird ihm ganz schlecht. Ein flaues Gefühl zieht sich durch seinen Magen, dass eine leichte Übelkeit hervorruft. "Also hattest du schon länger eine Ahnung?", fragt Ricki Mark ernst und mustert dabei Alexander besorgt. So wie der Jüngere aussieht, scheint es ihm nicht sehr gut zu gehen. Trotz seiner Naturbräune sieht er etwas blass um die Nase aus. "Dass ihr... nein... Nur, dass euer Verhältnis nicht gerade ein normales Bruder-zu-Bruder-Verhältnis ist", murmelt Mark leise und man sieht ihm an, dass er sich nicht gerade wohl in seiner Haut fühlt. "Wir sind Halbbrüder", wirft Alexander nun ein, der langsam Panik in sich aufsteigen spürt. Dass so eine Konfrontation so Nerven aufreibend ist, hätte er nie gedacht. "Aber trotz allem Blutsverwandte", entgegnet Mark um einiges lauter. Wieder breitet sich ein unangenehmes Schweigen im Raum aus, nur das unregelmäßige Ein- und Ausatmen der drei Jungen ist zu hören. "Hast du was gegen Homosexuelle?", erwidert Ricki, und seine Stimme übertönt sogar Marks noch um einiges. "Nein!" Mittlerweile hat sich nun auch auf dem Gesicht des brünetten Jungen ein rötlicher Schimmer gebildet. "Jetzt hört auf hier herumzubrüllen!", schreit Alexander aufgebracht und springt von seinem Sessel auf. So kommen sie doch auch nicht weiter. Er hat wirklich keine Lust, dass Mark und Ricki jetzt anfangen sich in die Flicken zu kriegen. Streit ist das letzte, was er gebrauchen kann. "Ich habe nichts gegen Homosexuelle...", wiederholt Mark in normaler Lautstärke und wirft Ricki einen drohenden Blick zu. Der Kerl soll ihm bloß nicht unterstellen, dass er nicht tolerant ist, denn das lässt er nicht auf sich sitzen. Schließlich hat er die letzten Tage durchgehend mit ihm und seinem durchgeknallten Kumpel Patrick verbracht, ohne irgendeine Abneigung zu verspüren. "Hätte mich auch gewundert... auf Patty hast du ja nicht gerade abgeneigt reagiert", stichelt Ricki und ein breites Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht, als Marks Ohrenspitzen Rot anlaufen. "Das ist ein ganz anderes Thema Ricki", unterbricht Alexander den Grufti, der sich daraufhin leicht beleidigt in seinem Sessel zurücklehnt. "Mark, weißt du... das ganze hier lässt sich schwer erklären", fährt Alexander unruhig fort und macht dabei wirre Bewegungen mit seinen Händen. Das alles ist ihm ja so was von unangenehm. Wer weiß, was sein bester Freund jetzt von ihm denkt. Er bezweifelt zwar, dass er es durchs Dorf posaunen wird, aber trotzdem hat er Angst davor, wie er mit der Tatsache umgeht, dass er dabei ist, mit Ricki eine Beziehung aufzubauen. Er selbst kommt ja noch nicht so wirklich damit klar und ist noch unsicher, aber ein Außenstehender, der diesen Werdevorgang nicht nachvollziehen kann, hat bestimmt noch größere Probleme damit zurecht zukommen. "Ich weiß nicht, was du da noch groß erklären willst", mischt Ricki sich nun ein und sieht Alexander verständnislos an. Er hat doch bereits die Karten auf den Tisch gelegt, also warum zum Teufel druckst der Blondschopf immer noch so drum herum? "Kannst du nicht einmal im Leben dein scheiß Gleichgültigkeitsgelaber abstellen?!", fährt Alexander ihn an und wirft Ricki einen bösen Blick zu. Gleich schmeißt er ihn wirklich raus. Er versucht hier gerade verzweifelt seinem besten Freund seine Beweggründe zu erklären damit dieser vielleicht ein wenig nachvollziehen kann, was ihn dazu bewegt hat mir Ricki etwas anzufangen, und nun muss besagter Grufti wieder mit seiner 'Mir-egal-was-andere-von-mir-denken'- Einstellung kommen, wirklich große klasse. "Entschuldige, dass ich atme!", keift Ricki sichtlich angepisst und verlässt fluchend das Wohnzimmer. Also das muss er sich nicht antun. Her Gott, dieses blöde Rumgelabere ist doch zum kotzen. Er versteht einfach nicht, warum Alexander sich so anstellt. Schämt er sich etwa dafür, oder was? Lautes Poltern ist auf der Treppe zu vernehmen und kurz darauf knallt eine Tür geräuschvoll ins Schloss. Alexander seufzt resigniert und massiert sich die Schläfen. Genau das wollte er verhindern. >Verdammte Scheiße!< "Ich dreh bald am Rad", murmelt er leise und schließt die Augen. Warum muss im Leben nur alles so kompliziert sein? Er hätte es auch einfacher haben können. Er hätte Ricki von Anfang an auf Distanz lassen und ihn erst gar nicht so nahe an sich heranlassen sollen. Warum hat er nicht einfach mal Marie angelabert, warum nicht? Wenn er mit ihr zusammen wäre, dann würde keiner irgendwelche falschen Vorurteile ihm gegenüber haben. Alles hätte so einfach sein können, aber nein, was macht er? Lässt zu, dass sich eine innige Beziehung zu Ricki aufbaut. Tja, jetzt hat er den Salat. "Du scheinst wirklich verliebt zu sein", sagt Mark plötzlich und er steht vom Sofa auf und hockt sich vor Alexanders Sessel hin. Der sieht ihn daraufhin perplex an. Den seltsamen Blick seines besten Freundes kann er nicht so wirklich deuten. "Was?", fragt er irritiert und blickt zu Mark hinunter, der nun sachte lächelt. "Ich will dir sicher nichts kaputt machen, immerhin bist du mein bester Freund... aber... was ihr macht, ist trotzdem gewöhnungsbedürftig", meint er neutral und setzt sich auf den Parkettboden. "Was denkst du wie es mir geht...? Ich habe noch nie so viele Widersprüche in meinem Kopf gehabt. Ich weiß selbst nicht, wie ich damit umgehen soll... das alles ist... irgendwie seltsam und ungewohnt", entgegnet Alexander stöhnend und allmählich macht sich Erleichterung in ihm breit. Das Mark nach diesem unangenehmen Zwischenfall nicht das Haus verlassen hat, ist schon einmal viel Wert. "Kann ich mir vorstellen... weißt du, ich wäre vorhin am liebsten im Boden versunken, als ich euch da gesehen habe. Das war mir so peinlich", bringt Mark beschämt hervor und räuspert sich leise. Wenn er daran zurückdenkt, als er Ricki und Alexander auf dem Liegestuhl gesehen hat, wird ihm wieder ganz komisch. Jemanden in so einer eindeutigen Position zu ertappen ist schließlich nicht nur für die Erwischten peinlich und unangenehm. "Es war ja auch eigentlich nicht geplant, dass du uns siehst... eigentlich sollte es niemand sehen." Alexander richtet sich im Sessel auf und setzt sich nun im Schneidersitz hin. "Das hab ich gemerkt. Nach euren Gesichtsausdrücken zu urteilen... Wie lange geht das eigentlich schon?" Neugierig blickt Mark den Blondschopf an, der nun sichtlich überrascht eine Augenbraue hebt. "Du willst mir doch wohl jetzt nicht sagen, dass du die ganze Geschichte hören willst?", fragt Alexander ungläubig. "Hey, du sagtest, du willst mir das alles erklären, damit ich es besser nachvollziehen kann. Bitte, ich höre zu", entgegnet Mark bestimmend und sieht Alexander erwartungsvoll an. Es ist nicht so, dass er ein Problem mit Homosexuellen hat, oder damit, dass sein bester Freund etwas mit seinem Halbbruder hat, aber wenn man so was zum ersten Mal selbst miterlebt, ist man natürlich anfangs skeptisch und auch durcheinander. Wer wäre das nicht, schließlich haben die beiden trotz allem den selben Vater. *~*~*~*~* Etwas nervös steht Alexander vor Rickis Zimmertür, durch die lautes Trommeln und Geigenkreischen nach außen hervor dringt. >Jetzt schmoll er wieder<, schießt es Alexander durch den Kopf, bevor er den Arm hebt und kräftig mit seiner Faust gegen die Tür klopft. Obwohl, er bezweifelt, dass Ricki ihn bei dieser Lautstärke hören wird. Nach einigen Sekunden wird es ihm zu bunt, weshalb er auch entschlossen die Türklinke hinunter drückt und Rickis Zimmer betritt. Der liegt singend auf seinem Sofa und wirft in regelmäßigen Abständen einen schwarz angemalten Tennisball gegen die Decke. In Alexanders Ohren klingeln bereits die Glocken, da die Musik nun viel lauter als zuvor ist. >Dagegen ist ja eine Disco noch harmlos.< Er fragt sich, wie Ricki bei dieser Lautstärke es geschafft hat, noch keinen Tinnitus zu kriegen. Aus dem CD-Player dringt noch immer lautes Geigenspiel, unterstützt von Schlagzeug, Gitarre und wenn er das richtig heraus hört, einem Dudelsack. Seufzend schließt er die Tür hinter sich und geht auf Ricki zu, der ihn entweder nicht gehört hat, oder aber ihn gekonnt ignoriert. "Mark ist wieder weg", sagt Alexander laut, um gegen die Musik anzukommen. Wenn er nur wüsste, wo dieser Wahnsinnige die Fernbedienung versteckt hat. "Tze", ist Rickis einziges Kommentar, bevor er den Tennisball murrend in Richtung Tür schmeißt und Alexander schmollend ansieht. Seine Wut ist schon längst wieder verraucht, aber trotz allem ist und bleibt er ein sturer Dickkopf. Reflexartig greift er zur Fernbedienung und mit einem Knopfdruck verstummt die Musik. "Er sagt es niemanden", fügt Alexander hinzu und lässt sich neben Rickis Kopf auf dem Sofa nieder. Der weicht seinem Blick aus und starrt missmutig aus der offenen Balkontür. "Und weiter?", entgegnet Ricki gespielt gelangweilt und zieht an einem seiner Lederarmbänder herum. Ok, es freut ihn, dass die beiden sich anscheinend soweit ausgesprochen haben, aber wenn Alexanders einziges Problem die Meinung der anderen ist, dann findet er das wirklich bedauernswert. "Nun sei nicht immer gleich mit dem Arsch rum", sagt Alexander vorwurfsvoll und zupft an Rickis langen Ponyfransen. Da denkt er, dass Ricki sich auch darüber freut, dass Mark für sie beide soviel Verständnis entgegen bringt und sie nicht verrät, und dann so was. "Du bist doch derjenige der mich so blöd angemacht hat", mault Ricki ihn an und richtet sich auf. Wunderbar, jetzt ist er mal wieder der Buhmann, dabei war es Alexander, der ihn vorhin angeschnauzt hat. "Herr Gott, ich habe nur versucht Mark schonend zu erklären, was sich zwischen uns abspielt, und da kommst du und tust so, als wenn das alles etwas vollkommen Normales ist, dass zwei Brüder-" "Halbbrüder! Und ich habe dir schon mehrmals gesagt, ich möchte keinen Bruder und ehrlich gesagt habe ich dich nie als Bruder angesehen. Wir sind zwei fremde Kerle, die zufälligerweise blutsverwandt sind und im selben Haus leben, mehr nicht", unterbricht Ricki ihn und sieht ihn betroffen an. "Ich kann nicht behaupten, dass du mir fremd bist, obwohl du mich trotzdem immer wieder überrumpelst mit irgendwelchen geisteskranken Aktionen", seufzt Alexander und lehnt sich gegen die Rückenlehne des Sofas. Ricki schmunzelt und krabbelt auf seinen Halbbruder zu, bevor er seinen Kopf in dessen Schoß legt und sich streckt. "Was hat er dazu gesagt?", fragt Ricki nun interessiert und sieht zu Alexander auf, der ihm nun wieder zaghaft durch die langen Haare fährt. "Auf einmal willst du es doch wissen." Ein breites Grinsen schleicht sich auf Alexanders Lippen, als Ricki ihm die Zunge rausstreckt und ihm seine Faust entgegenhält, von der allerdings der Zeige- und der kleine Finger abgespreizt sind. "Lucifer hat ein Recht darauf", raunt Ricki düster und entlockt dem Blondschopf somit ein leises Lachen. "Soso... nun ja, er muss sich dass alles noch mal gründlich durch den Kopf gehen lassen... er war schon ziemlich 'geschockt', als er uns erwischt hat." "War nicht zu übersehen", stimmt Ricki zu und zieht seine Knie an. "Auf jeden Fall will er uns nichts kaputt machen. Er sagt, wir müssen wissen was wir tun, aber wir sollten schon aufpassen, dass nicht doch ein paar falsche Leute was davon mitbekommen. Wie dem auch sei, er akzeptiert es, aber er muss sich erstmal an die Tatsache gewöhnen", endet Alexander seinen Vortrag und sieht auf den schwarzhaarigen Jungen hinab, der nun sichtlich zufrieden grinst. "Sind wahrscheinlich doch nicht alle bekloppt in deinem Freundeskreis", meint er daraufhin und macht, dass er von Alexanders Schoß herunter kommt, da dieser entrüstet nach einem Kissen greift um ihm damit eins überzuziehen. "Du bist ein altes Ekel", ruft Alexander lachend und schmeißt das Kissen nach Ricki, der davon an der Wade getroffen wird. "Und du bist scharf, wenn du so 'brutal' wirst", flötet Ricki süßlich und hebt das Kissen vom Boden auf. Nicht, dass das arme Ding noch festklebt und die nächsten Wochen einsam vor sich hinvegetieren muss. "Laber nicht immer so einen Mist", sagt Alexander beschämt und merkt, wie die Röte sich bis hinauf zu seinen Ohrenspitzen zieht. Er war schon immer jemand, der auf solche Sprüche eigenartig reagiert hat, aber so was auch noch von Mr. Zweideutigkeit zu hören, ist noch um einiges schlimmer. "Schon gut, schon gut. Dein Blut soll sich ja nicht ständig in höheren Gebieten sammeln", entschuldigt Ricki sich und lächelt scheinheilig. Ja, er kann es einfach nicht lassen, zur Strafe für vorhin muss er seinen Halbbruder ein bisschen foppen. "Arschloch", murmelt Alexander und blickt peinlich berührt gen Boden. Ihm ist so, als stünde sein Gesicht in Flammen. Da ist er froh, dass er mit Mark reinen Tisch gemacht hat und hat gehofft, dass er nun ein wenig Ruhe hat, und nun darf er sich Rickis zweideutige, wenn auch verstecke Schweinerein anhören. "Lass mich raten", beginnt Ricki und krabbelt auf allen Vieren auf das Sofa zu, um dort seinen Kopf auf die Kante zu legen. Mit großen blauen Augen sieht er zu Alexander hinauf und schnieft leise. "Ich darf heute Nacht wieder alleine schlafen, hm?" "Das wagst du auch noch zu fragen?", stöhnt Alexander und versucht das Zupfen an seinem Ärmel zu ignorieren. Manchmal wird er einfach nicht schlau aus Ricki. Von Zeit zu Zeit hat dieser wirklich enorme Stimmungsschwankungen und dann weiß er nicht, ob er nun einen jungen, selbstbewussten Gothic vor sich hat, oder ein kleines, bettelndes Kind. >Da hast du dir wirklich was eingebrockt Alex.< TBC Ja, dieses Mal wieder mehr Sarkasmus. Ich konnts nicht lassen, gome~n. >.< Hoffe die Version hat euch gefallen, da ich wirklich gegrübelt hab, was ich mit Mark mache. -.-" Kommis, Butterkekse und Solero Smoover Eistüten herzlich willkommen. Bis zum nächsten Kapitel. By Klein Dilly ("^^) P.S.: GZSZ = HASS (!!!) >.< Kapitel 28: Zurück zum Alltag ----------------------------- Und weiter gehts. >^.^< Ja, dieses Mal kommt das Kapi sogar früher als geplant. Wollte es eigentlich erst nächste Woche hochladen, aber ich dachte, machste es doch heute. ^^ Hier erstmal ein Danke für die vielen lieben (zum Teil auch witzigen *g*)Kommentare zum letzten Kapitel und ich freue mich, dass euch die Version von Marks Reaktion zugesagt hat. Und wie ich gesehen habe, ist der Großteil, abgesehen von einigen Einzelmeinungen der Meinung, dass Mad Life nicht wie GZSZ ist, was mich wirklich beruhigt hat. (Meine Mutter isn Fan davon =.=) Es gibt auch wieder n neues Fanart in der Gallerie. Also nachgucken! *grinz* Ein großes Danke nochmals an die Zeichner, die sich die Mühe machen, meine Figuren zu malen. ;_; Würde ja auch gerne malen, aber mein ****** Scanner is seit über einem halben Jahr nicht mehr einsatzbereit. *frust-schieb* Weitere Fanarts jeder Zeit willkommen. >^.^y Fragen zum beantworten: 1. Wieviele Kapitel noch kommen weiß ich nicht, aber dieses ist ja bereits das 28. und wenn ich noch über die Schulzeit was schreiben sollte, kommen da bestimmt noch einige. Also über 30 werden es auch jeden Fall. ^^ 2. Ich weiß wirklich nicht, ob ich Mark und Patty zusammenbringe. Es würde zwar vielen gefallen, aber ich bin da doch n bissle skeptisch, trotz der Kussaktion von Patty alias dem Küsserkönig. *zu-spross-schiel* So, das mal hierzu. Öhm... ich bin schon seit langem am überlegen ob ich mal ne Umfrage starte. oO Möchte mal wissen, welcher Chara am beliebtesten ist. Da hat bestimmt jeder seinen Favoriten. Also, wer n Kommi hinterlässt kann ja mal sagen, wer sein Liebling ist. (aber nur EINEN) Ja, ich weiß ich hab nen Schuss weg, aber ich bin neugierig. XD So, nun genug von meiner Zumüllung und viel Spaß beim lesen. >.> Kapitel 28: Zurück zum Alltag Lustlos stochert Ricki auf seine Fischstäbchen ein. Es war ja offensichtlich, dass sein Erzeuger und dessen blondgelockter Schatten früher oder später von ihrer Kreuzfahrt zurückkommen würden, aber dass dieser Tag so schnell kommt, daran hat er nicht gedacht. Die letzten paar Tage, nachdem Patrick wieder nach Hause gefahren ist und Alexander Mark mit in ihr 'kleines' Geheimnis eingeweiht hat, sind viel zu schnell vorbeigegangen. Tja, und nun sind der Hausherr und Anhang gestern Vormittag wieder gekommen. Ricki seufzt frustriert und kippt sich noch eine Kelle Dillsoße über seinen Kartoffelbrei. Abgesehen davon, dass seine Fischstäbchen gerade kläglich auf seinem Teller ertrinken und er kaum etwas gegessen hat, scheint es, dass der Rest der Anwesenden wieder in den normalen Familienalltag zurückgekehrt ist. Nun ja, wenn er ganz großes Glück hat, entgeht er nachher dem langweiligen Vortrag, von wegen, wie schön es doch gewesen ist und was sie ja alles verpasst hätten. Ihm hat es ja gestern schon gereicht, dass er sich die ganzen Fotos angucken musste, auf denen immer das gleiche Motiv verewigt wurde, nämlich Wasser, Sonne und ein verliebt dreinblickendes Ehepaar. Ehrlich gesagt, er war nicht sonderlich scharf darauf, Katja im Badeanzug, mit einem Sonnenhut und einem Mixdrink an der Reling zu sehen. Gott bewahre, was diese Tratschtante heute noch alles von sich gibt, um ihn noch mehr in die Langeweile zu treiben. "Frederic, würdest du nachher den Kuchen holen, dann bereite ich draußen alles vor", fragt Katja strahlend und zerkleinert eines der Fischstäbchen. Der schwarzhaarige Mann nickt resigniert und nimmt einen Schluck von seinem Eistee. "Was willst du denn vorbereiten?" fragt Alexander und sieht seine Mutter irritiert an. "Nachher kommt deine Oma vorbei", entgegnet sie beiläufig, erhebt sich vom Stuhl und holt eine neue Packung Eistee aus dem Kühlschrank. Alexander verzieht missmutig das Gesicht und schielt nervös zu Ricki hinüber, der ihm einen verständnislosen Blick zuwirft. Was ist denn nun wieder, schämt Alexander sich etwa seiner Oma ihm gegenüber? "Kommt er auch mit?", fährt Alexander mürrisch fort und schiebt seinen Teller zur Seite. Sein Vater wirft ihm einen verständnisvollen Blick zu, bevor er sich mit einem lauten Räuspern erhebt. "Ja natürlich. Karl-Heinz gehört immerhin mit zur Familie", meint Katja neutral und beginnt damit die Teller abzuräumen. Ihr Blick bleibt an Rickis noch fast vollem Teller hängen, weshalb sie ihn auch ein wenig besorgt betrachtet. "Hast du keinen Hunger?" "Nicht wirklich", gibt er murrend zurück und legt seine Gabel beiseite. Irgendwie ist es schon komisch, seit die beiden Erwachsenen wieder hier sind, fühlt er sich unwohl, obwohl es bestimmt auch zum größten Teil daran liegt, dass Alexander sich seitdem mehr von ihm distanziert, was ihn schon ziemlich betroffen macht. "Na schön. Ihr kommt dann um drei Uhr runter zum Kaffeetrinken, ok?", sagt sie an Alexander und Ricki gewand, bevor sie damit beginnt, die Teller in die Spülmaschine einzuräumen. "Ja Mum", entgegnet Alexander knapp und erhebt sich. Ricki folgt ihm augenblicklich und lässt den Grund seiner schlechten Laune hinter sich. Bloß raus hier, bevor ihm die Luft zum Atmen ausgeht. "Scheiße", flucht Alexander als er die Treppe hinaufläuft. Das hat ihm gerade noch gefehlt, dass der Lebensgefährte seiner Oma mitkommt. Alleine schon bei dem Klang seines Namens wird ihm schlecht. "Was denn?", fragt Ricki neugierig und folgt Alexander in sein Zimmer. Der lässt sich seufzend auf seinen Sessel plumpsen und verschränkt die Arme vor der Brust. Er kann sich jetzt schon vorstellen was passiert, wenn Karl-Heinz auf Ricki trifft. Dann wird garantiert die Erde beben. "Es passt mir nicht, dass der Arsch mitkommt!", sagt Alexander wütend und tritt gegen seinen Tisch. Ricki sieht ihn überrascht an und lässt sich mit fragendem Blick auf dem Schreibtischstuhl seines Halbbruders nieder. Also eines steht fest, so wie der Blondschopf dreinblickt, kann das nur heißen, dass er diesen Karl-Heinz nicht sonderlich gut abkann. "Meinst du Heinz-Ketschup?", fragt Ricki wissend und entlockt Alexander ein kleines Lächeln. Der legt den Kopf schief und blickt zu Ricki hinüber, der in einer dunkelgrauen Trainingshose und einem ausgeleierten schwarzen Shirt vor ihm sitzt, also für seine Verhältnisse erschreckend unauffällig. "Glaub mir, du wirst ihn hassen. Der Kerl ist so was von ätzend. Seit guten sechs Jahren lebt der mit meiner Oma zusammen... das ist auch der Grund, dass ich sie seitdem nicht mehr besuchen war", murmelt Alexander und schwingt seine Beine über die Armlehne. "Ach, ich hatte mit einer Menge von alten Leuten in meiner alten Wohnung zu tun, die sind harmlos", erwidert Ricki grinsend und dreht sich mit dem Schreibtischstuhl im Kreis. "Warts ab, wirst schon noch merken wovon ich rede. Der Typ denkt so wie einer vor der Kriegszeit", sagt Alexander seufzend und fährt sich durch die Haare. Ihm reicht es ja schon, wenn er diesen Kerl auf Familienfeiern ertragen muss, aber dass er ihm jetzt auch noch einen seiner Ferientage versauen muss, hätte echt nicht sein müssen. "Hey, wenn er mich anpöbelt beiße ich", meint der Schwarzhaarige grinsend und rollt mit dem Stuhl auf den Sessel zu. "Meinetwegen kannst du den Typen auch abknallen." "Du scheinst den wirklich nicht gerade zu mögen", stellt Ricki erstaunt fest. Dass Alexander solche Gedanken anderen Leuten gegenüber hegt ist ihm neu. "Na ist doch wahr. Als ist Zwölf war, hat der Penner mir mal einen Schlag auf den Hinterkopf gegeben, nur weil ich meiner Oma beim Kartenspielen was vorgesagt habe! Also bitte, der Kerl hat doch einen an der Waffel!", schreit Alexander aufgebracht und in seinem Gesicht breitet sich regelrecht sie Zornesröte aus. "Er hat was?! Dich geschlagen!", ruft Ricki entsetzt aus und sieht sein Gegenüber mit großen Augen an. "Naja, hat zwar nicht sehr wehgetan, aber ich habe noch nie von irgendjemanden auch nur einen Klaps gekriegt als ich klein war, nicht mal von meinen Eltern. Und da kommt der Arsch und meint, beim Spielen macht man so was nicht. Und das ist ja auch nicht alles, egal was auch ist, er lässt immer den Klugscheißer raushängen. Unterhalte ich mich mit meiner Oma über ein Thema labert er immer dazwischen, tut so, als wäre ich zu blöd zum geradeaus gucken und so was." Angesäuert verzieht Alexander das Gesicht und zupft an einem Kissen herum. "Und deine Oma sagt da nichts zu?", fragt Ricki ungläubig, der seinen Halbbruder ein wenig skeptisch mustert. "Sie meint, ich soll das nicht so ernst nehmen, da er das ja nicht so meint", entgegnet Alexander mit einem ironischen Lächeln und tippt sich dabei an die Stirn. "Na klasse. Was hast du denn für ne nette Verwandtschaft?", fragt Ricki entsetzt und schüttelt nur verständnislos den Kopf. So etwas hat es bei ihm früher nicht gegeben. "Meine Oma ist ja soweit völlig ok, ich kann nur ihren Macker nicht ausstehen. Der Höhepunkt war ja kurz vor meinem siebzehnten Geburtstag. Da hat er mal wieder eine seiner superwitzigen Geschichten erzählt, über die ohnehin kein Arsch lachen kann. Auf jeden Fall, hatte meine Kusine da Geburtstag und wir waren eben dort zum Kaffeetrinken. Tja, und da ich ne gute Woche nach ihr Geburtstag habe, kamen wir eben auch darauf zu sprechen. Meine Tante meinte dann auch, dass ich dann ja nächstes Jahr schon 18 werde und so. Wie dem auch sei, rate mal was der Typ daraufhin gesagt hat", endet Alexander seinen Vortrag und sieht Ricki auffordernd an. Der zuckt allerdings nur ratlos mit den Schultern. "Keine Ahnung." "Er sagte zu mir, dann muss ich ja bald 'Sie Arschloch' zu dir sagen." Ricki sieht Alexander mit großen Augen an und räuspert sich leise. "Das... ist ein Witz, ne?" Dem Gesichtsausdruck seines Halbbruders nach, scheint dieser das nicht als Scherz gesagt zu haben. "Glaub mir, darüber mache ich keine Witze. Ich für meinen Teil habe dann meine Gabel auf den Tisch geknallt und bin abgehauen. Das muss ich mir nicht antun. Und ehe ich da etwas ablasse was unter meinem Niveau liegt, gehe ich lieber", meint er kühl und starrt düster auf den Boden. "Ist der irgendwie unters Auto gekommen, oder was soll das? Hat denn da keiner was zu gesagt?" "Pff, sind doch alle zu feige. Keiner aus der Familie kann den großartig leiden, aber es versuchen immer alle mit ihm auszukommen... meiner Oma zu liebe. Aber ich hab trotzdem meine Grenzen. Die größte Unverfrorenheit war ja, als zwei Tage später ein Umschlag bei uns im Briefkasten lag, mit einem Entschuldigungsschreiben an mich und 100 Euro", sagt der Blondschopf und lächelt abfällig. "Der besticht dich?", entgegnet Ricki verständnislos und fragt sich, was das für ein komischer Kerl ist, der da nachher aufkreuzen wird. "Hat anscheinend ein schlechtes Gewissen gehabt. Meinte, das war ja alles nicht so gemeint und so. Der Sack kann mich mal gepflegt am Arsch lecken. Auf jeden Fall hat er seitdem erstrecht bei mir verschissen und wenn ich daran denke, dass der nachher hier ist, kommt mir die Galle hoch", murmelt Alexander verzweifelt und kaut auf seiner Unterlippe herum. Er weiß jetzt schon, dass er keinen Bissen herunterbekommt ohne dass ihm schlecht wird. "Also... wenn der bei dir schon so abgeht, dann möchte ich wirklich mal wissen was er zu mir sagt", meint Ricki und legt die Stirn in Falten. Alexander ist für ihn einer der vernünftigsten und friedfertigsten Menschen die er kennt, und da wagt es so ein seniler alter Sack so mit ihm zu reden? Na, der wird sich noch umgucken, mit ihm wird er das nicht ungestraft machen. "Da kannst du Gift drauf nehmen. Gegen solche wie dich hat er ohnehin ne Abneigung. Homosexuelle, Punks, Gothics, kurz jeder der nicht in seine Weltanschauung passt, ist für ihn ein Grund zum niedermachen. Das wird noch was", seufzt Alexander verzweifelt und massiert sich die Schläfen. In letzter Zeit hat er wirklich ständig Kopfschmerzen, es ist wirklich nicht mehr feierlich. "Schön, dann werde ich mich eben extra für unseren lieben Heinz-Ketschup in Schale schmeißen", sagt Ricki und grinst verschwörerisch. >Der Typ wird sich noch umgucken.< *~*~*~*~* Alexander betrachtet Ricki mit einem immer breiter werdenden Grinsen. Alles was recht ist, der kleine Grufti weiß wirklich, wie man Personen wie Karl-Heinz provozieren kann, und mit diesem Outfit wird er garantiert einen bleibenden Eindruck bei diesem hinterlassen. "Na, gut so, oder sollte ich noch ein Nietenarmband umlegen?", fragt Ricki lächelnd und dreht sich einmal im Kreis, wobei sein knielanger, schwarzer Rock heftig mitschwingt. Passend zum Rock trägt er rot-schwarz geringelte Kniestrümpfe die in ein paar schwarzen Doc Martens verschwinden. Zwei breite Nietengürtel hängen um seiner Taille und seine Arme werden ebenfalls von Nietenbändern geziert. Um den Hals trägt er sein Glöckchenlederband, wobei die kleinen silbernen Glocken bei jeder Bewegung leise Bimmeln. Sein Oberkörper wird von einem schwarzen Netzshirt verdeckt, wodurch sein Brustwarzenpiercing unter dem dünnen Stoff hervorblinkt. Also vom Ganzen her, sieht er schon aus wie ein junger Stricher, da seine Lippen und Augen wieder mit schwarzer Schminke zugekleistert sind und er somit um einiges femininer aussieht. "Lass mal, das reicht dicke aus", meint Alexander lachend und mustert Ricki weiter. Ok, er gibt es zu, langsam findet er sogar Gefallen an den individuellen Klamotten seines Halbbruders, wobei sie Ricki viel besser stehen als ihm. Einmal hat er ja bereits das Vergnügen gehabt, in Rickis Sachen herumzulaufen, und das reicht ihm auch vorerst. "Na gut... Schon komisch, in solchen Sachen gehe ich immer zur Schule und da ist so was ganz normal", murmelt Ricki und legt den Kopf schief. Er fragt sich, ob es an seiner neuen Schule wenigstens ein paar Leute gibt, die ähnlich wie er herumlaufen, sonst wird er sich wirklich vorkommen wie ein Mensch auf dem Planeten der Affen. "Ich begreife immer noch nicht, wie man als Mann so gut in einem Rock aussehen kann", flüstert Alexander leise und wird kurz darauf rot wie eine Tomate. >Nein, das hast du jetzt nicht laut gesagt!< "Ein Kompliment von dir?", ruft Ricki überrascht und macht sich eine gedankliche Notiz, dass er diesen Tag rot im Kalender markiert. Der Blondschopf ist aber manchmal auch zu drollig, erst einen auf schüchtern machen und dann mit so was kommen. "Bilde dir nichts darauf ein", sagt Alexander schnell und fuchtelt mit seinen Händen herum. So wie er Ricki kennt, dreht der doch nur wieder durch, oder wie er es immer so schön sagt, 'sich nen Keks an die Backe freuen'. "Zu spät", entgegnet Ricki grinsend, geht auf Alexander zu und nimmt ihn in den Arm. Der sieht ein wenig verdutzt drein, erwidert aber die Umarmung, wobei er aber durchgehend seine Zimmertür im Auge behält, falls doch plötzlich ein Elternteil unangekündigt in den Raum stürmt. "Vergiss nicht, was du mir versprochen hast", wispert Alexander und lehnt seinen Kopf gegen Rickis. Der seufzt leise und nickt sacht. "Keine Andeutungen in der Öffentlichkeit, schon kapiert." *~*~*~*~* Mit abwertendem Blick betrachtet Karl-Heinz Ricki. Der alte, grauhaarige leicht übergewichtige Mann scheint nicht sonderlich begeistert über das Auftreten des jungen Gothics zu sein, sehr zum Vergnügen von Ricki, der seine Blicke immer mit einem breiten Grinsen quittiert. "Und richtig braun bist du geworden. Wir könnten auch mal wieder vereisen", meint Alexanders Oma zu Katja, die nun die Fotos von ihrem Urlaub herumreicht. "Ja, aber ich hätte die beiden Jungen nicht alleine zurückgelassen. Vor allem du könntest ein wenig Farbe vertragen", meint Karl-Heinz daraufhin und sieht Ricki herablassen an. Der ignoriert die Worte gekonnt und nippt an seinem Eistee. "Nun, es ist ja bei jedem Menschen verschieden. Manche sind von Natur aus eben etwas blasser", meint Frederic neutral und gießt sich etwas Kaffee nach. "Mag sein, aber guck dir den Jungen doch mal an. Der sieht ja aus, als wäre er schon halb tot. Das ist unnatürlich", erwidert Karl-Heinz skeptisch und schiebt sich etwas Kuchen in den Mund. Rickis Augenlid zuckt verräterisch und er wirft einen kurzen Blick auf Alexander, der auch ziemlich angepisst dreinblickt. Langsam kann er wirklich nachvollziehen, warum er diesen Kerl nicht abkann. "In manchen Kreisen ist es aber normal blass zu sein", sagt Ricki und lächelt ironisch. "Sicherlich. So wie die ganzen Satanisten im Fernsehen, die nachts auf den Friedhof gehen und kleine Kinder umbringen", entgegnet Karl-Heinz und lächelt süffisant. "Also ich bevorzuge Katzen", meint Ricki und nimmt einen weiteren Schluck von seinem Eistee. Alexander muss sich jetzt verkneifen laut aufzulachen, da er den entsetzten Gesichtsausdruck von dem Lebensgefährten seiner Oma einfach nur noch zum schreien findet. Das hat gesessen. Für einige Sekunden herrscht ein seltsames Schweigen, bevor Katja sich leise räuspert und verlegen lächelt. "Er hat schon einen etwas eigensinnigen Humor", meint sie entschuldigend und überspielt ihre Unsicherheit, indem sie zur Kaffeekanne greift und allen eifrig nachschenkt. Während Ricki und Alexander sich triumphierende Blicke zuwerfen, hat Karl-Heinz es sich vorgenommen, die beiden Jugendlichen den Rest des Nachmittages zu ignorieren, immerhin hat er auch noch seine Würde, und hat somit besseres zu tun, als sich mit 'unwissenden' Kindern herumzuärgern. TBC So, bevor jemand sagt, dass das was Alex von Karl-Heinz erzählt hat übertrieben und unrealistisch klingt, von wegen Schlag auf Hinterkopf, das mit dem Arschloch etc, dazu kann ich nur sagen: DAS BERUHT ALLES AUF EINER WAHREN BEGEBENHEIT! Und ich muss es wissen, schließlich ist es mir so ergangen. =.= Sagte ja schon, dass ich auf meine Charas diverse Eigenschaften oder manchmal auch Erlebnisse von mir übertrage. Das, dazu. ^^" Hoffe es hat euch gefallen und ich warte dann mal auf Kommis. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Wird nicht mehr allzulange dauern, bis sie zu Patty fahren. @.@ *versucht-sich-zu-beeilen* Kapitel 29: Reisevorbereitungen ------------------------------- *reinkuller* Da bin ich wieder. Gomen, dass es dieses Mal wieder so lange gedauert hat, aber ich hatte wirklich ne Menge zu tun. @_@ Aber jetzt ist das 29. Kapitel fertig, nachdem ich jeden Tag ne halbe Seite geschrieben habe wenn ich Luft hatte. *g* Hier die aktuellen Ergebnisse der Umfrage Bewertet wurden nur volle Stimme, die Stimme auf mehrere Charas zu verteilen war nicht gestattet, gomen, ich weiß das ist fies aber ich wollte es nunmal so. ^^" Prozente der einzelnen Charas: Ricki: 63,24 % Patrick: 20,59 % Alexander: 10,29 % Mark: 5,88 % Aaron: 0 % Marie: 0% Katja: 0 % Frederic: 0 % Ok, ich muss ehrlich sagen, ich war mehr als nur überrascht, das Ricki soweit vorne liegt. Habe eher damit gerechnet, dass die Verteilung so ungefähr gleich groß ist, aber so kann Frau sich täuschen. ^^" Danke an diejenigen, die sich an der Umfrage beteiligt haben. >^.^y Und weil es so schön war, hier gleich die nächste. XD Wer ist der unbeliebteste Chara? (gilt wieder nur 1 Stimme!) So, dann votet mal wieder. *grinz* Hier noch ein ganz großes Danke an die lieben Kommischreiber. *knuddelz* 78 Kommis für ein Kap ist schon enorm. *bounce* Und es gibt was zu feiern. *in-tröte-pust* Die 40'000 - Klickgrenze ist überwunden! *jump* >^.^< Ich merk schon, mein Vorwort wird mal wieder zu lang, dann will ich nicht weiter nerven und wünsche viel Spaß bei Kapitel 29. ^^" Kapitel 29: Reisevorbereitungen "Und?", fragt Ricki hibbelig und stochert weiterhin mit seinem Zeigefinger gegen Alexanders Rücken. Der Blondschopf schnaubt genervt und versucht das lästige Objekt hinter sich zu ignorieren. Herr Gott, ist es denn mal zuviel verlangt, dass Ricki sich ruhig verhält, während er im Internet nach einer günstigen Zugverbindung sucht? "Wenn ich morgen nen blauen Fleck habe, kommst du nicht mit", droht Alexander und gibt eine andere Uhrzeit ein. Das aber auch ständig Verbindungen angezeigt werden, wo man noch mindestens ein Mal umsteigen muss ist doch wirklich gemein. "Ich freu mich halt", verteidigt Ricki sich und ein breites Grinsen zieht sich über sein Gesicht, als er an Patricks Aufschrei denkt, wenn er ihn nachher anruft und ihm sagt, dass sie in ein paar Tagen zu ihm kommen. Erstaunt war er auch, dass der gnädige Hausherr es ihnen ohne zu zögern gestattet hat. Um ehrlich zu sein, hat er sich vorher schon diverse Kommentarpunkte überlegt, die er bei einer eventuellen Ablehnung unterbreiten könnte, aber das war zu seinem Verblüffen gar nicht nötig gewesen. "Wie teuer wird das Ganze denn ungefähr?", fragt Mark plötzlich und richtet sich auf Alexanders Sofa auf. Er versteht immer noch nicht so ganz, welcher Teufel ihn geritten hat, dass er diesem wahnsinnigen Rotschopf vor einer Woche seine Zustimmung gegeben hat. >Du lässt dich einfach zu schnell bequatschen<, schimpft Mark mit sich selbst und seufzt resigniert. Andererseits ist es auch einmal eine Abwechslung aus diesem tristen Kaff herauszukommen und wenn er ehrlich ist, dann ist er sogar ein wenig nervös, wenn er daran denkt, dass er Patrick wieder gegenüber stehen wird. Schließlich haben sie sich ja nicht gerade 'normal' verabschiedet. "Hm... mit der normalen Bahn würde das für hin und zurück für jeden um die 78 Euro kosten, allerdings müssen wir dann mindestens ein Mal umsteigen und fahren länger. Mit dem ICE würde es nur etwas über zwei Stunden dauern ohne umsteigen, kostet dafür aber auch für hin und zurück 106 Euro", meint Alexander und stöhnt verzweifelt auf. Mit dem ICE würden sie gute 90 Minuten schneller da sein als mit der normalen Bahn, da sie auch nicht umsteigen müssten, aber dafür ist es auch ne ganze Ecke teurer. "Ich bin für den ICE", sagt Ricki gleich, woraufhin Mark und Alexander ihn verständnislos ansehen. "106 Euro ist nicht wenig... und wir brauchen ja auch noch Geld wenn wir da sind", entgegnet Mark und erhebt sich vom Sofa. Alexander lehnt sich in seinem Schreibtischstuhl zurück und nimmt die Hände von der Tastatur. "Aber ich hab keine Lust dreieinhalb Stunden im Zug zu sitzen. Und was machen wir, wenn wir den Anschlusszug verpassen?", wirft Ricki ein und verschränkt die Arme vor der Brust. "Ihr macht mich nervös, wenn ihr so hinter mir steht und rummosert", mault Alexander und dreht sich mit seinem Stuhl herum. "Also ich für meinen Teil fahre nicht mit dem ICE. Ist mir zu teuer", sagt Mark und lässt sich auf die Fensterbank plumpsen. Wenn er mit dem ICE fahren würde, dann wäre ja sein Taschengeld für gute zwei Monate flöten. "Ich bin auch für die normale Bahn", meint Alexander und sieht Ricki erwartungsvoll an. Der wirft den beiden einen mürrischen Blick zu, bevor er resigniert aufseufzt und sich durch die Haare fährt. "Na schön, wenn's denn sein muss. Aber dann fahren wir auch schon früh morgens los. Ich will nicht erst nach dem Mittag ankommen", erwidert er bestimmend. Mark nickt und deutet mit dem Zeigefinger auf den Bildschirm, wo ein Zug um 6.13 Uhr fahren würde. "Dann sollten wir den nehmen. Da müssen wir auch nur einmal umsteigen. Der um kurz nach sieben hat zwei Stationen wo wir umsteigen müssen." "Gut, dann reservier mal", sagt der Schwarzhaarige zu Alexander und klopft ihm auf die Schulter. Der sieht Ricki und Mark mit großen Augen an. Wollen die ihn verarschen? Um 6.13 Uhr? Da ist er ja noch mitten im Koma! "Und wann schlafe ich?", fragt er frustriert und klickt mit der Maus auf die entsprechende Zugverbindung. "Kannst dich im Zug ja in meinen Schoß legen", wispert Ricki und umarmt seinen Halbbruder von hinten. Der versteift sich abrupt und sieht ein wenig nervös zu Mark hinüber. Es wird wohl doch noch ein wenig dauern, bis er sich daran gewöhnt hat, dass sie sich vor dem brünetten Jungen nicht mehr zurückhalten müssen. "Hey, ich fall schon nicht in Ohnmacht", entgegnet Mark und lächelt sacht. Ein komisches Gefühl ist es schon, seinen besten Freund und dessen Halbbruder bei solchen Tätigkeiten zuzugucken. Aber er wird sich wohl daran gewöhnen müssen, zumal die beiden sich ja von Anfang an nie wirklich wie Brüder verhalten haben. >Du wirst dich schon an den Gedanken gewöhnen.< "Also steht's jetzt fest! Wir fahren Donnerstag um 6.13 Uhr zu Patty, ne?", sagt Ricki mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und stürmt aus dem Zimmer. "Wo willst du denn jetzt hin?", ruft Alexander ihm verständnislos nach. Das einzige was er noch hört, bevor Ricki seine Zimmertür hinter sich zuknallt sind die Worte 'Patty' und 'Telefon'. "Da machste was mit", murmelt der Blondschopf seufzend und schreibt die Uhrzeit und die Bahnverbindung auf einen Zettel, damit er die Tickets per Telefon vorbestellen kann. So ganz geheuer sind ihm diese Onlinereservierungen doch nicht, da ruft er lieber persönlich an. Mark starrt derweil schweigend auf den flimmernden Monitor, bevor er sich von der Fensterbank erhebt und damit beginnt unruhig durch das Zimmer seines besten Freundes zu tigern. "Und wir... also die Eltern von ihm sind nicht da?", fragt Mark leise und umkreist Alexanders Fernsehtisch. Der hebt skeptisch eine Augenbraue, da ihm das seltsame Verhalten seines Freundes doch ein wenig spanisch vorkommt. "Nein... soweit wie ich Ricki verstanden habe, fahren die Mittwochabend weg und kommen Sonntagmorgen wieder. Warum?", entgegnet er und dreht sich mit seinem Stuhl weiter in Marks Richtung. "Nur so... nicht so wichtig...", wehrt Mark gespielt gelassen ab und räuspert sich leise. "Du warst nie ein guter Lügner", stellt Alexander grinsend fest und greift nach seiner Coladose, aus der bestimmt schon die ganze Kohlensäure entwichen ist, da sie schon seit gut einer Stunde offen steht. "Ok! Wenn du es unbedingt wissen willst, mir ist nicht so ganz wohl bei dem Gedanken... also... nee, das ist jetzt auch nicht so richtig, viel mehr...", stottert Mark und fährt sich durch seine kurzen Stachelhaare, wobei ihm beinahe seine Sonnebrille heruntergefallen wäre. "Ich bin nervös", sagt er schließlich und lässt sich nach hinten auf das Sofa fallen. "Darauf wäre ich von alleine nie gekommen", meint Alexander ironisch und grinst frech. Langsam sollte er wirklich aufpassen, Rickis Macken färben schon auf ihn ab. "Pff. Hast du überhaupt ne Ahnung wie man sich fühlt, wenn dich plötzlich ohne Vorwarnung ein Junge... küsst..." Mark bricht den Satz ab und sieht mit leicht geröteten Wangen zu Alexander hinüber der nun ein wenig mürrisch dreinblickt. "Nein, woher sollte ICH wissen, wie es sich anfühlt, wenn man von einem vollkommen durchgeknallten Verrückten auf diese Art und Weise überrumpelt wird?", erwidert er mit aufsteigender Schamesröte. Was denkt Mark sich eigentlich, was Ricki ständig gemacht hat? Dagegen war Patricks kleiner Abschiedskuss ja nun wirklich harmlos. Immerhin durfte sein bester Freund sich nicht Tag und Nacht noch mit diversen Zweideutigkeiten und Anspielungen herumärgern. "Ist gut, ich hab eben nicht daran gedacht... aber meine Herrn, dass war trotzdem meine erste... andere... Erfahrung sag ich mal", verteidigt der brünette Junge sich und verschränkt die Arme vor der Brust. Ja, er hat für einen Moment nicht daran gedacht, dass Alexander das gleiche ja mit Ricki auch durchmacht, aber trotzdem. "Was soll ich denn sagen? Bei mir war es die allererste Erfahrung überhaupt", seufzt der blonde Junge und verzieht missmutig das Gesicht, als er einen Schluck von seiner Cola nimmt. Tja, wie er es sich schon gedacht hatte, die Kohlensäure ist bereits von dannen gezogen. "Alex..." "Hm?" "Du passt auf mich auf und ich passe auf dich auf, ok?", fragt Mark grinsend, woraufhin beide anfangen zu lachen. "Ob wir uns gegen diese zwei Freaks überhaupt durchsetzen können?", meint Alexander nachdenklich und rollt mit seinem Schreibtischstuhl durch sein Zimmer. "Müssen wir! Nichts gegen Patrick, aber ich glaube wenn wir in seinem Haus übernachten, muss ich schon nachts mit nem Elektroschocker ins Bett gehen." Bei dem Gedanken daran muss Mark leicht grinsen, aber zuzutrauen wäre es diesem Irren alle mal, dass er sich in sein Schlafgemach verirrt. "Wie hat er dich eigentlich dazu gebracht mitzufahren?" Diese Frage liegt Alexander schon seit längerem auf der Zunge und mittlerweile ist er erstrecht neugierig, wie der Rotschopf es geschafft hat, seinen besten Freund nach seinem spektakulären Abgang dazu zu überreden. "Frag mich nicht... aber eines kann ich dir sagen. Der Junge versteht es jemanden zuzutexten. Vielleicht war es auch Gehirnwäsche, bei dem weiß man nie", entgegnet Mark seufzend und legt den Kopf schief. >Oder aber du bist selbst schon ganz begierig darauf ihn wieder zu sehen.< Augenblicklich schießt Mark die Röte sind Gesicht, aufgrund seiner eigenen Gedanken. Alexander sieht ihn ein wenig verdutzt an, da sich die Gesichtsfarbe seines Gegenübers schneller verändert als bei einem Chamäleon. "Alles ok?" "Nein, ich glaube es ist schon seit längerem nicht mehr alles ok..." *~*~*~*~* Die folgenden Tage vergingen wie im Flug. Hier und da gab es zwar einige Kabbeleien bezüglich der Reisevorbereitungen, abgesehen davon, dass Ricki am Ende seiner Packorgie einen Koffer und eine große Reisetasche sowie einen Rucksack voll gestopft hatte. Nach einigem hin und her und ein paar weniger netten Kommentaren von Alexander hat er murrend seine Klamotten soweit ausrangiert, bis er am Ende nun doch mit einer Reisetasche und seinem Rucksack ausgekommen ist. Abgesehen davon sind die Tage recht ruhig verlaufen, wenn man mal Rickis ständiges Rumgenörgel außen vor lässt, da er immer wieder lauthals 'Immer noch nicht Donnerstag' gestöhnt hat. Am Ende hat Alexander ihn einfach absichtlich ignoriert und aus seinem Zimmer verbannt, da half weder bitten noch jammern, aber irgendwann bluten selbst ihm die Ohren. Tja, selbst Schuld, was führt der kleine Grufti sich auch auf wie ein pubertierender Groupie? Am Donnerstagmorgen ertönen laute Piepgeräusche im ganzen Haus. Während im Elternzimmer langsam die Lichter angehen und Alexander sichtlich angepisst mit schläfrigen Blick auf den blinkenden Display seines Funkweckers guckt, der gerade mal 4.45 Uhr anzeigt, ist Ricki bereits damit beschäftigt pfeifend durch den Flur zu wandern und sich vorzubereiten. >Wie kann man nur um diese Uhrzeit so munter sein?<, schießt es Alexander durch den Kopf und er presst sein Gesicht tiefer in das weiche Kissen. Das ist ein Alptraum. Es will jetzt nicht aufstehen, das widerspricht jeglichen Lexi-Schutzgesetzen, nachzulesen unter § 5 - Absatz 3, 'Einzuhaltende Schlafzeiten und die Folgen bei Missachtung'. "Aufstehen", vernimmt er plötzlich ein Flüstern an seinem Ohr und er grummelt leise. Ein wenig abwesend dreht er sich in seinem Bett herum und starrt in Rickis Gesicht, das aufgrund der Dunkelheit in seinem Zimmer richtig gespenstig wirkt. "Geh weg", mault Alexander und zieht sich die dünne Decke über den Kopf. Rickis Augenbraue hebt sich reflexartig, bevor er damit beginnt gegen die Schulter seines Halbbruders zu pieksen, um diesen wach zu bekommen. Er kann doch im Zug weiterpennen, wo liegt da sein Problem? "Alexander, aufstehen. Ihr wollt doch nicht den Zug verpassen", vernimmt er nun auch noch die Stimme seines Vaters die genauso munter klingt wie die von Ricki. Das sind doch keine Menschen mehr. Wie kann man zu dieser grausigen Uhrzeit nur so heiter klingen? Nach guten fünf Minuten hat der Blondschopf es doch noch geschafft sich mühsam aus seinem Bett zu erheben. Er schwankt ein wenig unsicher, bevor er schlurfend und noch leicht angeschlagen sein Zimmer verlässt und auf den beleuchteten Flur tritt. Fluchend blinzelt er in das helle Licht und verflucht Ricki und Mark jetzt schon dafür, dass die es wirklich wagen ihn um diese Uhrzeit in einen Zug schleppen zu wollen. Aber schön, jetzt ist es auch zu spät. Gähnend tapst er ins Badezimmer wo Ricki bereits vor dem Spiegel steht und in seinem Gesicht herumpinselt. Kopfschüttelnd und sich den Schlaf aus den Äuglein reibend drängt Alexander sich an das Waschbecken und dreht den Wasserhahn an. Vielleicht wird er etwas munterer, wenn er sich eine Ladung Eiswasser ins Gesicht schleudert. *~*~*~*~* "Und vergesst bloß nicht euch zu melden", sagt Katja und unterdrückt ein Gähnen. Im Gegensatz zu ihrem Mann ist sie auch nicht gerade eine Frühaufsteherin. "Ja Mum", sagt Alexander und unterdrückt den Drang jetzt genervt mit den Augen zu rollen. Nicht nur, dass er nicht ausschlafen konnte, nein, jetzt fängt seine Mutter wieder an herumzuglucken. Meine Herrn, er ist doch kein kleines Kind mehr. "Dann viel Spaß euch Dreien", sagt Frederic lächelnd und deutet den drei Jugendlichen an sich in den Zug zu begeben, da dieser in wenigen Minuten abfahren wird. "Werden wir haben", rufen die Drei wie aus einem Munde, hängen sich ihre Reisetaschen über die Schulter und steigen in den rot-schwarzen Zug ein. Mark geht voran und drängt sich an einem älteren Pärchen vorbei, dass nicht so wirklich weiß, wohin sie mit ihren ganzen Koffern sollen. "Gehen wir ins Raucherabteil?", fragt Mark und dreht sich zu Ricki und Alexander um. Während der Schwarzhaarige gleichgültig mit den Schultern zuckt, verzieht ein gewisser blonder Junge gequält das Gesicht. "Also ich bestimmt nicht. Geht ihr mal, aber ich bleibe hier", meint er bestimmend und lässt seine Reisetasche auf den Boden sinken. Das Abteil ist abgesehen von drei weiteren Fahrgästen vollkommen leer, aber wen wundert es, schließlich ist nicht jeder so verrückt um diese Uhrzeit aus dem Haus zu gehen. "Nee, dann bleib ich auch hier", entgegnet Ricki schnell und verfrachtet seine Reisetasche auf einen Zweisitzer hinter dem nun in Beschlag genommenen Viersitzer. "Na gut. Aber ich werde dann manchmal zum rauchen verschwinden", fügt Mark hinzu und stellt seine Tasche ebenfalls auf dem Zweisitzer ab. Es wird sich wohl kaum jemand beschweren, da ja noch genügend Sitze frei sind. Zumal würde es in dem Viersitzer ein wenig eng werden, wenn sie auch noch ihr Gepäck zwischen den Füßen stehen haben. "Ok, ich dann auch." Mit diesen Worten lässt Ricki sich auf die Bank neben Alexander plumpsen, der nun im Halbschlaf aus dem Fenster starrt und mühsam seine Hand hebt. Lautes Pfeifen ertönt und die Zugtüren schlagen laut zu. Am Gleis stehen Katja und Frederic und winken den Dreien zu, bevor er Zug sich in Bewegung setzt und den Bahnhof verlässt. "Nacht", murmelt Alexander und lehnt seinen Kopf gegen die Rückenlehne. Wenn er nicht riskieren will die nächsten Tage mit Augenringen herumzulaufen, sollte er jetzt noch ein wenig schlafen. Immerhin ist es erst kurz nach 6 Uhr, also für seine Verhältnisse noch nachtschlafende Zeit. "Auch gut. Ich geh eine rauchen", sagt Mark grinsend und erhebt sich, nachdem er seine Zigarettenpackung inklusive Feuerzeug aus seinem Rucksack geborgen hat. Summend verlässt er das Nichtraucherabteil und lässt die beiden Halbbrüder alleine zurück. "So müde?", fragt Ricki leise und streicht Alexander durch die Haare. Der murmelt etwas Unverständliches und linst mit einem halboffenen Auge zu Ricki hinüber. "Hmm... hast du Patrick eigentlich schon aufgeklärt?", brabbelt er und gähnt leise. Also diese Sitze sind ja so derbe unbequem, das ist ja nicht mehr feierlich. Wahrscheinlich hätte er besser daran getan ein kleines Kissen mitzunehmen, da die Fensterscheibe nicht gerade sehr weich ist. "Na was denkst du denn. Der wäre doch total beleidigt, wenn ich es ihm erst heute sagen würde", entgegnet Ricki grinsend und versucht seinen Arm hinter Alexanders Rücken zu schieben. Dieser lehnt sich reflexartig nach vorne und lässt sich von dem blassen Arm zur Seite ziehen, der sich nun um seinen Rücken gelegt hat. "Man sieht uns", murmelt er verschlafen, lässt seinen Kopf aber trotzdem auf die Schulter des jungen Gothics sinken und schließt die Augen. "Pff, die sitzen doch alle am anderen Ende des Abteils. Und überhaupt, wenn wir erstmal in der Stadt sind brauchen wir uns eh nicht zurückzuhalten. Kennt uns ja keiner", meint Ricki lächelnd. Wenn er genau darüber nachdenkt, dann wird ihm erst jetzt so wirklich bewusst, dass sie sich in der Öffentlichkeit nicht zurückhalten brauchen. "Rück mal", wispert Alexander und rutscht unruhig auf der Sitzbank herum. Dieses Thema will er jetzt wirklich nicht anschneiden, dafür ist er viel zu müde. Ricki rutscht ein wenig irritiert von Alexander weg, der sich nun auf den Rücken legt, seinen Kopf auf Rickis Schoß platziert und seine Beine anzieht. Es ist zwar nicht gerade die bequemste Haltung, aber besser als vorher auf jeden Fall. Ein wenig verdutzt blickt der Schwarzhaarige auf den blonden Jungen hinunter, der nun herzhaft gähnt und sich mit dem Handrücken über die Augen fährt. "Weck mich wenn es hell wird", nuschelt er leise und schließt die Augen. Ricki seufzt resigniert, hebt seine Beine an und legt sie auf die gegenüberliegenden Bank. Nun gut, dann lässt er Alexander jetzt vorerst in Ruhe. Er hat ja auch nichts davon, wenn dieser nachher durchhängt, weil er zuwenig geschlafen hat. Aber er kann nur hoffen, dass sein Halbbruder wach wird, bevor die Sucht ihn heimsucht. Wenn er nämlich nicht seine tägliche Dosis Nikotin zu sich nimmt, wird er mürrisch. *~*~*~*~* Alexander blinzelt zaghaft, bevor er sich gähnend streckt und sich näher an den warmen Untergrund unter seinem Kopf drängt. Leise Musikgeräusche dringen an seine Ohren und er rümpft verwirrt die Nase. Was riecht hier denn so lecker? Hat hier jemand eine Dose Ananas aufgemacht? Hinter sich hört er Marks Stimme, und allem Anschein nach, scheint sein bester Freund über irgendetwas zu lachen. "Lexi, bitte beweg deinen Kopf nicht weiter", vernimmt er Rickis Stimme, die leicht angeschlagen klingt. Ok, nun reicht es, jetzt sieht er sich doch gezwungen die Augen ganz zu öffnen. Das erste was er erblickt, ist ein Bauchnabel der unter einem halbdurchsichtigen schwarzen Shirt hervorlugt. Sein Blick wandert weiter nach oben, wo er letzten Endes an Rickis Gesicht hängen bleibt, das eine gesunde rote Farbe angenommen hat. "Alex, ich glaube es passiert gleich ein Unglück, wenn du nicht aufstehst", kichert Mark und richtet seine Sonnenbrille. Irritiert stützt Alexander sich ab und zieht sich mühsam hoch. Seine Beine fühlen sich leicht betäubt ab, was wohl zum größten Teil daran liegt, dass er sie die ganze Zeit angewinkelt hatte. "Hm?", brummelt er noch leicht verschlafen und streckt seine Arme in die Luft. Die Sonne scheint grell in das Abteil, was wohl erklärt, warum Mark bereits seine Sonnenbrille aufgesetzt hat. "Ich bin mal eben rauchen", sagt Ricki knapp und erhebt sich eilends. Vorsichtig legt er seinen Discman auf die Bank und verschwindet mit wehendem Umhang in Richtung Raucherabteil. "Das ihm mit dem Teil nicht warm wird", meint Alexander und kratzt sich am Hinterkopf. Seine Haare sind bestimmt auch komplett platt gedrückt. Mark grinst breit und schüttelt nur den Kopf. "Ich glaube warm ist ihm wegen etwas anderem", meint der brünette Junge scheinheilig und nippt an seiner Pepsi. "Wieso?" Verständnislos betrachtet Alexander sein Gegenüber. Er scheint etwas verpasst zu haben, da er mal wieder der einzige ist, der nicht weiß was nun schon wieder passiert ist. "Sagen wir mal so, dein Kopf lag schon ziemlich... genau platziert." "Häh?" "Die Zigarette danach", fügt Mark lachend hinzu, woraufhin Alexander wieder rot im Gesicht wird. Kopf plus Rickis Schoß gleich Problem. >Scheiße<, flucht er gedanklich und räuspert sich laut. Ok, er steht noch ein wenig auf dem Schlauch, aber nach einem Blick auf seine Armbanduhr die gerade mal halb Acht anzeigt ist das ja auch kein Wunder. Sie haben ja noch nicht einmal die Hälfte der Strecke hinter sich. "Der Kontrolleur war schon da. Ich musste mich mal an deinem Rucksack vergreifen", sagt Mark um vom Thema abzulenken und wedelt mit ihren Fahrtickets. "Ah... gut...", entgegnet Alexander knapp und fährt sich durch die zerzausten Haare. Nach einigen Minuten kommt Ricki wieder und zieht eine gewaltige Raucherfahne hinter sich her. Das hat er jetzt gebraucht, nachdem seine Männlichkeit ihn beinahe auf so grausame Weise verraten hätte. "So, wie wärs mit was zu essen?", fragt er um gar nicht erst wieder auf diese Situation zu sprechen zu kommen. "In zwanzig Minuten müssen wir umsteigen. Der Anschlusszug fährt knapp 25 Minuten später. Können uns ja am Bahnhof was vom Bäcker holen", meint Alexander und überfliegt seinen Zettel mit der Fahrtroute. Wenn es keine Verzögerungen oder so gibt, dann müssten sie theoretisch gegen halb Elf da sein. TBC So! Da habt ihrs. *lol* Jetzt fahrn sie los. ^^ Im nächsten Kap tauchen dann noch ein paar neue Charas auf, also wieder ein Grund mich mit Kekskrümeln zu bewerfen. >.> Hoffe es hat einigermaßen gefallen, auch wenn nichts weltbewegenes passiert ist, aber ich konnte ja jetzt schlecht schreiben, dass sie jetzt schon da sind. So, ich verkrümel mich wieder und wünsche noch ne schöne Woche. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Ich hab keinen Plan wie teuer die Tickets jetzt sind, hab einfach ein paar Preise zusammengereimt, also ignoriert das. *lol* Kapitel 30: Ganz normale Leute ------------------------------ Tadaaa. Da bin ich wieder. >^.^y Hab ja versprochen, dass es dieses Mal nicht so lange dauert mit dem neuen Kap. *g* An dieser Stelle erstmal wieder ein paar Sachen: 1. Nein, Rickis Name ist nicht abgeleitet von dem Namen seines Vaters. Daran habe ich persönlich noch garnicht gedacht. XD 2. Lemonszene. Bitte, ich weiß es wirklich nicht, also schreibt mir bitte keine ENS mehr mit dieser Anfrage. Wartets ab, ich weiß nicht ob ich ne Lemon schreibe oder nicht, aber auf Drängen hin, wird auch keine kommen. o.o 3. Zieht bitte keine Zusammenhänge mehr zwischen Mad Life und Welcome to our mad Teaparty! Es kam schon öfter vor, dass Angaben die im Steckbrief von Teaparty bei Ricki stehen im direkten Zusammenhang mit der Story hier gezogen wurden. Wie auch die Sache, dass Ricki aus Süddeutschland kommt. Das gilt nicht für diese Geschichte, nur für Teaparty. Also seht das bitte beides als nicht zusammenhängende Storys, da es sonst etwas durcheinander gehen wird. Die Angaben die hier im Stecki stehen gelten für diese Geschichte, die Angaben im Teaparty-Steckbrief gelten für die andere Geschichte. 4. Ich habe absichtlich keinen Stadtnamen angegeben, weil ich selbst kaum woanders war und ich somit die Stadt gestalten kann wie ich will, ohne mich zu verstricken. *drop* 5. Es gibt wieder ein neues Fanart bei den Gruppenbildern. >^^.^< Freue mir echt jedes Mal einen Keks wenn sich jemand bemüht meine Schnuffs zu zeichnen. Also angucken! *g* Weitere Pics immer gern gesehen. So, und dann noch die Umfrage. ^^ Auswertung - Stimmen: unbeliebt Ricki: 0 % Alexander: 0 % Patrick: 0 % Mark: 0 % Aaron: 40 % Marie: 22,5 % Katja: 30 % Frederic: 0% Karl-Heinz: 7,5 % Mei, mei. Ich hätte nie gedacht,dass Katja dermaßen unbeliebt ist. oO *erstaunt* Ok, das mal zu meinem Vorwort. Ich bedanke mich für alle lieben Kommentare und dafür dass ihr bis hierhin die Geschichte verfolgt habt. *kommischreiber-und-leser-knuddel* Und nun viel Spaß bei Kapitel 30. (Oh Gott, der Herr steh mir bei, dass ich schon soviele Kaps verbrochen habe X_x) Kapitel 30: Ganz normale Leute Unruhig rutscht Ricki auf der Sitzbank hin und her. Nur noch ein paar Minuten und endlich ist er wieder in seiner Heimatstadt. Er ist ja mal gespannt, was Patrick nun schon wieder vorhat, da er vor gut einer Stunde eine SMS mit dem Inhalt 'Das Empfangskomitee erwartet euch' gekriegt hat. Und so wie er Patrick kennt, dürfen er und die anderen zwei sich auf etwas gefasst machen. "Ist es eigentlich weit vom Bahnhof bis nach Patrick?" fragt Alexander und zerknüllt die kleine Papiertüte in der bis vor wenigen Minuten noch ein Rest seines Brötchens gewesen war. "Nö, nicht wirklich. Gute 25 Minuten mit der S-Bahn", entgegnet Ricki abwesend und kramt in seinem Rucksack nach dem kleinen Etui in dem er seine Schminkutensilien verstaut hat. Mark und Alexander werfen sich einen kurzen Blick zu, als Ricki versucht, sich die Augenlider nachzuschminken, ohne durch das Zuggeruckel abzurutschen. "Also, mit dem Umhang und dem Zeug im Gesicht siehst du aus wie ein Vampir", stellt Mark kopfschüttelnd fest und grinst breit, als Ricki ihm sein Beißerchen präsentiert. "Hey, der Umhang war teuer. Und glaub mir, ihr werdet nen Kulturschock erleiden, dagegen bin ich noch harmlos", wehrt Ricki grinsend ab und bricht kurz darauf in schallendes Gelächter aus, als er die beunruhigten Gesichter seiner Reisebegleitung sieht. "Was machen wir eigentlich wenn wir da sind?", kommt es von Alexander, dem jetzt erst klar wird, dass sie ja noch gar keinen Plan haben, was sie dort die nächsten drei Tage machen sollen. "Warts ab. Uns fällt schon was ein", meint Ricki knapp und wackelt mit den Augenbrauen, woraufhin Alexander nur beleidigt die Wangen aufbläst und Mark sich mit Mühe und Not einen Lachanfall verkneifen kann. >Irgendwie hab ich ein ungutes Gefühl bei der Sache<, schießt es dem Blondschopf durch den Kopf, den Rickis eindeutig zweideutige Geste mal wieder völlig aus der Bahn geworfen hat. "Aber erstmal bringen wir euer Zeug weg", fügt Ricki bestimmend hinzu und kann nur schwer einen lauten Aufschrei unterdrücken, als er bereits das große blaue Schild mit der Aufschrift 'Hauptbahnhof' erblickt. "10.23 Uhr. Man, direkt pünktlich", sagt Mark erstaunt, da er bis jetzt nie sonderlich gute Erfahrungen mit der Bahn gemacht hat, was heißt, er kam eigentlich immer später an als geplant. "Fick die Henne, wir sind da!", schreit Ricki das ganze Abteil zusammen, springt von seiner Bank auf und beginnt damit, seine Reisetasche und seinen Rucksack zurechtzustellen. Die Tatsache, dass die anderen Fahrgäste ihn leicht verdutzt und teilweise auch verärgert anstarren, ignoriert er dabei völlig. "Nun hetz nicht. Solange der Zug nicht steht kommst du eh nicht raus", bringt Alexander grinsend hervor und erhebt sich ebenfalls. Irgendwie ist es schon seltsam Ricki so aufgekratzt zu sehen. Gut zwei Minuten später kommt der Zug zum stehen und die Türen werden geöffnet. Alexander, Mark und Ricki quetschen sich an ein paar anderen Fahrgästen vorbei und atmen erleichtert aus, als sie endlich aus dem stickigen Zug heraus sind. Während Mark und Alexander ihre Taschen vom Gleis wegtragen, stellt Ricki sich auf eine voll gesprayte Bank und hält Ausschau nach einem auffälligen Hut, der einem noch auffälligeren Rotschopf gehören müsste. "Was machst du denn da?", fragt Alexander verständnislos, da es schon ein wenig seltsam aussieht, wie Ricki mit wehendem Umhang auf einer Bank steht und von einem Bein aufs andere hüpft. "Aber stubenrein ist er, oder?", meint Mark grinsend, woraufhin Alexander ihm den Vogel zeigt und den Ellbogen in die Seite rammt. "Ricki!", hallt ein lauter Schrei über das Gleis hinweg, woraufhin alle drei sich wissend umdrehen. Aus der Menge taucht plötzlich ein rothaariger Junge auf, mit einem schwarzen Piratenhut, kniehohen Boots, ausgefranster Jeans und einem neongrünen Netztop. "Patty!", brüllt Ricki zurück, hüpft von der Bank und kann sich gerade noch halten, bevor sein bester Freund ihn anspringt und umarmt. "Scheiße, das wurde auch zeit. Wir hocken schon gut ne halbe Stunde hier herum", sagt Patrick lachend und löst sich wieder von Ricki. Der sieht ihn mit hochgezogener Augenbraue an, erhält aber keine Antwort. Patrick dreht sich mit einem wissenden Grinsen zu Alexander und Mark um, bevor er beiden nacheinander um den Hals fällt, wobei sein Grinsen noch breiter wird, als er den verdächtigen roten Schimmer auf Mark Wangen entdeckt. "Schön, dass ihr mitgekommen seid", flötet er und klatscht einmal in die Hände. "Und wo ist das Empfangskomitee? Keine Parade, nix?", unterbricht Ricki seinen besten Freund, der ihn nun irritiert betrachtet. "Parade? Nee... nur nen Riesen mit ner Bommel", erwidert Patrick scheinheilig, woraufhin Rickis Augen größer werden und er erschrocken aufschreit, als sich zwei starke Arme um seine Hüfte legen und ihn ein Stück in die Luft heben. "Seid mir gegrüßt, meine schwarze Königin", hört er eine tiefe Stimme hinter sich und augenblicklich zucken die Mundwinkel des kleinen Gruftis nach oben. Die Arme lassen ihn wieder runter und Ricki dreht sich freudestrahlend um. Hinter ihm steht ein circa 1.90 m großer Junge, dessen Haare bis unter die Schulterblätter gehen und mit neongrünen Strähnchen versetzt sind, allerdings nur auf der rechten Seite, da seine linke Kopfhälfte kahl rasiert ist. Er trägt einen langen, schwarzen Netzmantel und darunter ein dunkelgrünes Hemd und eine schwarze Hose. Seine Augen sind ebenfalls mit grüner Schminke umrahmt und lassen sein blasses Gesicht noch unheimlicher erscheinen. "Sven, mein Katerchen", raunt Ricki und fällt dem viel größeren Jungen um den Hals. Alexander und Mark blicken ehrfürchtig zu dem Jungen, der schon einen extrem gruseligen Eindruck erweckt. "Meow", schnurrt der Riese und wuschelt Ricki durch die Haare. "Ach, und ich werde mal wieder ignoriert, hm?", ertönt eine Stimme hinter Sven. Ricki löst sich von dem größeren Gothic und blickt erstaunt und mit glänzenden Augen auf einen weiteren Jungen, der nun in seinem Blickfeld auftaucht. Seine Haare sind etwa drei Zentimeter lang und stehen in kleinen, silberweißen Stacheln von seinem Kopf ab. Er trägt einen schwarz-roten Schottenrock und ein eng anliegendes, schwarzes Tanktop. Seine Beine verschwinden in ein paar Doc Martens, an deren Schnürsenkeln rote Bommeln angebracht sind. Was vor allem an ihm auffällt, sind seine weinroten Kontaktlinsen, die ihn auch nicht gerade harmlos wirken lassen. Nur im Gegensatz zu dem anderen, ist er nur an die 1.75 m groß. "Lukas, hab dich nicht gesehen", entschuldigt Ricki sich kleinlaut, woraufhin alle anderen anfangen zu lachen. Der Weißhaarige grinst frech und umarmt Ricki ebenfalls. Mark und Alexander beobachten die Begrüßungsszene schweigend. Langsam verstehen sie, was Ricki meinte, als er sagte ~ Und glaub mir, ihr werdet nen Kulturschock erleiden, dagegen bin ich noch harmlos.~ *~*~*~*~* "So, da wären wir", sagt Patrick lächelnd und deutet auf ein Reihenhaus. Pfeifend schlendert er auf die mittlere Haustür zu und schließ auf. Alexander, Mark und Ricki hieven ihre Reisetaschen in den Flur und lassen sie mit einem erleichterten Seufzen auf den Boden sinken. Von der Haltestelle aus bis zu Patricks Zuhause sind es noch mal gute zehn Minuten zu Fuß gewesen und bei dieser Hitze auch noch eine schwere Tasche zu schleppen ist wahrhaftig eine Strafe. Lautes Hundegebell ist aus dem oberen Stockwerk zu hören und kurz darauf sieht man einen ausgewachsenen Husky die Treppe hinunterlaufen, der sich mit Gekläffe vor der Gruppe präsentiert. "Na du altes Stinktier", sagt Patrick grinsend und krault dem Husky den Kopf. Der wedelt hechelnd mit dem Schwanz und bellt aufgedreht, bevor er sich an seinem Besitzer vorbeiquetscht und Ricki anspringt. "Ja, ich hab dich auch vermisst Taco", bringt Ricki lachend hervor, der nun alle Mühe hat den Husky davon abzuhalten ihn abzuschlecken. "Notgeiler Bock. Kaum sieht er dich dreht er durch", stöhnt Patrick verzweifelt und geht die Treppe hinauf. "Also, einer pennt bei mir und zwei gehen in das Schlafzimmer meiner Alten", fügt er nachdenklich hinzu und winkt den Rest der Gruppe nach oben. Alexander schielt unauffällig zu Ricki, der ihm ebenfalls einen fragenden Blick zuwirft. Wie machen sie das jetzt? Er kann Mark ja nicht mit Patrick alleine in einem Zimmer lassen, dass würde dieser ihm übel nehmen, andererseits wäre Ricki wohl auch nicht gerade erfreut darüber, wenn er ihm eröffnet, dass er sich weigert mit ihm ein Bett zu teilen. >Fuck<, flucht der Blondschopf innerlich und will gerade seine Tasche hochheben, als Lukas ihm zuvor kommt und sich das Gepäckstück über die Schulter schmeißt. Alexander sieht ihn verdattert nach, als er mit seiner Tasche ins obere Stockwerk verschwindet. Sieht er etwa so schwächlich aus, dass er sich nun schon von einem kleineren Jungen sein Zeug tragen lassen muss? Ricki sieht Lukas ebenfalls ein wenig verwirrt nach und wirft einen Blick auf seinen Halbbruder, der nur mit den Schultern zuckt und dem weißhaarigen Jungen folgt. Ok, wenn er sich plagen will, ihm kann es recht sein. "Seit wann macht Lukas einen auf sozial?", fragt Ricki Sven, der nun Rickis Tasche nimmt und sie ebenfalls nach oben trägt. "Wer weiß schon, was in seinem Kifferhirn vorgeht", erwidert Sven grinsend und lässt Ricki mit Mark und Taco unten zurück. "Ähm... gehst du zu Patrick ins Zimmer?", fragt Mark den kleinen Grufti, der ein wenig abwesend zu sein scheint. "Hm?" Ricki sieht den brünetten Jungen fragend an, bevor es bei ihm klick macht. Nun gut, er kann verstehen, dass Mark nicht unbedingt mit Patrick alleine in einem Zimmer übernachten will, und er kennt seinen besten Freund und dessen aufdringliche Art ja auch nur zu gut, aber er will auch nicht gerade darauf verzichten, wieder hemmungslos mit Alexander zu kuscheln, da dieser ihn seit seine Eltern wieder zurück sind, nicht mehr in die Nähe seines Bettes gelassen hat. "Kommt ihr nun, oder ist es so schön im Flur?", schreit Patrick nach unten, woraufhin die beiden verneinend die Treppe hinaufpoltern. *~*~*~*~* "Heute Abend gehen wir dann zu mir", sagt Sven und nimmt einen tiefen Zug von seiner Zigarillo. Die sechs Jungen sitzen nun in dem kleinen Garten hinter dem Reihenhaus, der durch einen Drahtzaun in drei noch kleine Hintergärten unterteilt wird. Alexander verzieht das Gesicht und versucht so wenig wie möglich von dem Rauch zu inhalieren. Langsam kommt er sich etwas bekloppt vor, da er der einzige zu sein scheint, der nicht von Nikotin abhängig ist. "Können wir dann wieder umsonst Bowlen?", fragt Ricki und streichelt über den Kopf eines kleinen, schwarzen Kaninchens. Zu seiner Erleichterung hat Knödel es ziemlich gut bei seinem besten Freund, aber wen wundert es, immerhin hat er hier noch ein paar Meerschweinchen als Gesellschaft und da Patricks Mutter auch Tierarzthelferin ist, weiß sie ohnehin wie sie mit ihm umzugehen hat. "Na was denkst du. Hab meinem gnädigen Herrn schon gesagt, dass er uns zwei Bahnen reservieren soll", entgegnet Sven grinsend und reicht seine Zigarillo an Lukas weiter, der im Gras liegt und hin und wieder einige Büschel ausreißt. "Ihr habt ne Bowlingbahn?", platzt es aus Mark heraus, dessen Lieblingsspiel neben Billard nämlich Bowling ist. "Ja, sieh dir das verwöhnte Balg doch an", erwidert Lukas lachend und kriegt prompt einen Dämpfer von Sven, der ihm nun empört die Zunge entgegenstreckt. "Wichser", brummt der Riese und wird Sekunden später von Lukas am Mantel gepackt und hinuntergezogen wo er ihn in einen innigen Zungenkuss verwickelt. Alexander und Mark sehen die beiden mit großen Augen an, wohingegen Patrick und Ricki nur grinsend die Köpfe schütteln. "Nicht, dass hier Missverständnisse aufkommen, die beiden sind nicht zusammen", klärt Ricki die beiden Dörfler auf. "Nee, sie schlafen nur gelegentlich im selben Bett", fügt Patrick scheinheilig hinzu und lacht laut auf, als sich auf Alexanders Gesicht ein intensiver rötlicher Ton legt und Mark sich verlegen räuspert. Ok, soviel zu der Offenheit Stadtlebender Gruftis. "Und du bist derjenige der meiner Königin den Kopf verdreht hat?", fragt Sven Alexander, der ihn nun sichtlich überrumpelt anstarrt. "Sei bloß lieb zu ihm", mault Ricki Sven an und klammert sich an Alexander der nun überhaupt nicht weiß, wie er sich jetzt verhalten soll. Das geht ihm alles viel zu schnell. Die merkwürdigen Fragen und dann Rickis Verhalten darauf. Zudem, woher weiß der Kerl etwas davon? "Aber ihr seit Geschwister, ne?", meint Lukas und richtet sich auf. "Halbgeschwister", rufen Ricki und Alexander wie aus einem Munde. Lukas lächelt breit und wackelt mit seiner Hand, wobei etwas Asche auf den Rasen fällt. "Sakrileg", entgegnet er knapp und grinst frech. "Wie?", fragt Alexander etwas durcheinander, der nicht so wirklich weiß, was er von dieser Aussage halten soll. Also irgendwie ist dieser Lukas seltsam. "Musst du nicht verstehen", wehrt Patrick neutral ab und erhebt sich ächzend. "Will wer was süffen?", fährt er fort und bleibt vor der offenen Küchentür stehen. "Mezzo", schreit Sven ihm zu und da keiner etwas hinzufügt, verschwindet Patrick im inneren des Reihenhauses. Hoffentlich kann er noch genügend saubere Gläser auftreiben, sonst müssen sie alle aus der Flasche trinken. "Na, dich bring ich mal besser zurück in den Käfig", sagt Ricki nun zu Knödel und schnappt sich das kleine schwarze Fellknäuel, dass bereits einen Meter von ihm weggehoppelt ist, da er ihn bei der Klammeraktion aus den Augen gelassen hat. Behutsam trägt er das Kaninchen zum anderen Ende des Gartens wo ein großer Holzkasten mit Gitterdraht steht, wo bereits Patricks Meerschweinchen drin liegen und dösen. Aber wenigstens stehen sie im Schatten, bei der Hitze würden sie wohl sonst einen an der Klatsche kriegen. "Wie ist es eigentlich in nem Kaff zu leben?", fragt Lukas in die Runde und gibt Sven seine Zigarillo zurück, der diese verstimmt betrachtet, da sie nicht mehr als nur noch ein winziger Stummel ist. >Schmarotzer<, denkt der seufzend und drückt den Nikotinspender in der Erde aus. Und was sagt uns das? Gebe niemals einem kiffenden Gothic wie Lukas etwas zu rauchen, ohne damit zu rechnen nichts zurück zu bekommen. "Schon etwas lahm. Und die meisten Leute kannst du echt auf den Mond schießen", gibt Ricki murrend zurück, wodurch er sich leicht empörte Blicke von Mark und Alexander einfängt. "So schlimm sind wir auch nicht", erwidert Mark mürrisch und zündet sich eine neue Zigarette an. Lukas schmachtende Blicke entgehen ihm dabei nicht völlig, weshalb er ihm auch seine Schachtel entgegen hält. "Oh weh. Na jetzt wirst du ihn nicht mehr los", lacht Sven und betrachtet Lukas' Mittelfinger, den er ihm nun gerade entgegenstreckt, während er sich mit der anderen Hand an Marks Zigaretten bedient. "Ist ja nicht jeder so geizig wie du", flötet der Weißhaarige und krabbelt hinüber zu Mark, der sich nun ein wenig belagert vorkommt. Schließlich sitzt Patrick auf der anderen Seite von ihm, und hat ihm auch des Öfteren undefinierbare Blicke zugeworfen. Tja, wenn man vom Teufel spricht, denn soeben taucht Patrick wieder auf mit drei Flaschen Mezzomix und sechs ineinander gestapelten Gläsern. "Da." Mit dieser knappen Aussage lässt er sich wieder neben Mark plumpsen und wirft einen verwunderten Blick auf Lukas, den er doch auf einem vollkommen anderen Platz in Erinnerung hatte. Seufzend stellt er die Gläser auf und schenkt allen reichlich ein. "Wie wärs mal mit Musik?", fragt Sven und sieht Patrick flehend an, der sich an die Stirn tippt und auf die Tür deutet. "Ich war eben drin. Steht in meinem Zimmer", entgegnet der Rotschopf und nippt von seinem Glas. Also so was, ist er etwa der Bimbo von dieser faulen Bagage? "Ok, ich geh ja schon", stöhnt Sven gequält und richtet sich mühsam auf. Sich bei dieser Hitze auch noch sportlich zu betätigen, in diesem Falle zum zweiten Mal die Treppe zu Patricks Zimmer hinaufzulaufen ist wirklich ungesund. "Hunger", sagt Alexander plötzlich und zieht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Na hallo, immerhin ist er mitten in der Nacht aufgestanden und hat den ganzen Tag nur von einem mickrigen Käsebrötchen gelebt, was erwarten die denn? "Pizza", fügt Ricki lechzend hinzu. "Telefon", kommt es von Lukas, der Mark anstupst. Der wendet sich nun Patrick zu, der ihn mit zuckendem Augenlid mustert. "Patrick?", jammert Mark und sieht sein Gegenüber wehleidig an. "Boa! Könnt ihr auch vollständige Sätze sprechen?", flucht er grinsend und quält sich noch mal vom Boden auf und trottet in Richtung Küchentür um den Pizzadienst anzurufen. Ok, er hat im Prinzip selbst schuld, was muss er auch den Gastgeber spielen. Der Rest der Gruppe bricht in lautes Gelächter aus und wird tatkräftig von Taco unterstützt, da der Husky nun auch noch anfängt lautstark zu kläffen. Und die Moral von der Geschicht? Schmarotzer hat man, oder nicht. TBC *fg* Ok, ich bin mal gespannt, wie eure Meinung zu Sven und Lukas ist. ^^" Ja, zwei aus Rickis engerem Freundeskreis. Vielleicht tauchen noch ein paar auf, aber erstmal bleiben sie zu Sechst. >.> Bis zum nächsten Kap und noch ne schöne Woche. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Wer raus bzw. rein in meine ENS-Mailingliste will der soll mir das sagen. ^^ Kapitel 31: Pumpen, Lexi! Pumpen! --------------------------------- *reinpurzel* Da bin ich wieder. Hat dieses Mal etwas länger gedauert, aber ich war ziemlich beschäftigt. >.> *faule-ausrede* *auf-kommizahl-lins* Leute.... ihr seit verantwortlich, dass ich bald nen Herzkasper kriege. Wir gehen auf die 1500(!) zu. @.@ Gott bewahre. *niederknie* Vielen dank für euer Feedback! *alle-umknuddel*kekse-verteil* So, Fragen: 1. Nein! Wie kommt ihr darauf, dass alle hier Schwul sind? XD Nee, aber mal im Ernst, es ist zwar Shounen-ai, aber bis jetzt ist nicht jeder Typ bei mir anders orientiert. *auf-aaron-deut* Ok, kein gutes Beispiel, aber Mark ist es auch net, wozu wir gleich zu Frage 2 kommen. 2. Mark ist NICHT mit Patrick zusammen und der gute Junge ist auch nicht schwul! ^^" Auch wenn er manchmal rot bzw. nervös wird, kann das auch daran liegen, dass ihm das alles einfach nur peinlich ist oder er schlichtweg verwirrt ist. Das heißt nicht, dass er auf Patrick abfährt. Ich habe ja gesagt, dass ich die beiden nicht zusammen kommen lassen will. Also zieht mal keine falschen Schlüsse. =P Fanarts!!! Es gibt wieder neue Bildas von Lesern. >^.^y Links sind wie immer unter dem Punkt Fanarts bei den Steckbriefen. neu sind: Ricki 6 und 7 Patty 2 Gruppenpic 2 Lukas 1 Sven 1 und 2 Also, guckt mal vorbei. ^^ 4 Pics sind von einer Leserin die nicht auf mexx ist, daher sind die Bilder woanders hochgeladen, aber die EMail Ady habsch dazugeschrieben. Also wenn ihr zu den Pics was sagen wollt, müsst ihr dahin schreiben. ^^ Wer mir n Pic gemalt hat/ malen will, immer her damit. Ich freue mich über alles. *-* So, nun genug gelabert, viel Spaß bei Kapitel 31. >^^< Kapitel 31: Pumpen, Lexi! Pumpen! "Hey Mister! Da sind wir!", schreit Sven und geht direkt auf den Tresen der Bar zu. Hinter dieser steht ein schon etwas älterer Mann, der komplett kahl rasiert ist und gerade dem Barkeeper einige Anweisungen gibt. Verwundert sieht er auf und blickt direkt in das grinsende Gesicht seines Sprösslings, der sich gegenüber von ihm aufbaut und zu ihm hinunter blickt. Schon deprimierend, wenn der eigene Sohn gut einen Kopf größer ist als man selbst. "Das Mister kannst du dir sparen. Sag mir lieber wo die Packung Zigarillos geblieben ist, die ich heute Morgen gekauft habe", entgegnet sein Vater leicht verstimmt und blickt hinauf zu Sven, der nun einen Hustenanfall vortäuscht. "Mum?", fragt Sven und versucht gelassen zu wirken. "Als ob deine Mutter rauchen würde. Bahn 9 und 10", seufzt Svens Vater und deutet mit seinem Daumen in Richtung Bowlingbahn, bevor er sich wieder dem eigentlichen Problem zuwendet, nämlich besagten Barkeeper, der mal wieder Mist gebaut hat. "Hier lang", sagt Sven und macht, dass er so schnell wie möglich aus der Schussrichtung kommt, bevor sein Vater es sich anders überlegt und ihn noch mal zurückbeordert. "Du beklaust deinem Alten immer noch? Schäm dich", meint Ricki grinsend und knufft Sven in die Seite, der nun unschuldig pfeifend die Treppe zur Bowlingbahn hinterpoltert. "Na, wenn er es auch immer so einladend auf dem Küchentisch liegen lässt. Ich bin auch nur ein armer Suchti", verteidigt sich Sven und läuft an den anderen Bahnen vorbei. Jetzt versteht er allmählich, warum sein gnädiger Herr ihnen die hintersten zwei Bahnen gegeben hat. Wahrscheinlich hat er Angst, dass er die Leute vom Seniorenverein erschreckt, so wie er wieder herumläuft. Aber auch gut, so haben sie wenigstens vier freie Bahnen dazwischen und somit ihre Ruhe. "Können die alten Säcke nicht früher kommen? Was suchen die um diese Uhrzeit hier?", fragt Lukas missbilligend und wirft einer alten Frau einen giftigen Blick zu, die daraufhin leicht zusammenzuckt. Ja, Jungen mit weinroten Augen sind auch nicht gerade etwas Alltägliches. "Weil sie keine Lust haben zu Bowlen, wenn hier alles voller Kinder ist", entgegnet Sven gelassen, obwohl er es auch seltsam findet, dass diese alten Tattergreise um halb Elf noch hier sind. Tja, das kommt davon, wenn man gewisse Medikamente an hilflosen alten Leuten testet. "Und das gehört alles euch?", fragt Alexander Sven, und sieht sich immer noch neugierig um. Also, dass nennt er wirklich mal ein großes Center. Zehn Bowlingbahnen, mindestens zwanzig Kegelbahnen, dazu ein Restaurant und noch ne Ecke mit Spielautomaten. "Jep, wir wohnen direkt gegenüber. Ist schon praktisch, wenn man immer umsonst spielen kann", grinst Sven breit und drückt auf der Schaltfläche herum, damit ein neues Spiel gestartet werden kann. Mark und Alexander nicken stumm und fragen sich, wie jemand soviel Geld haben kann, dass alles zu finanzieren. "Wie Lukas schon sagt. Verwöhntes Balg", flöte Patrick, woraufhin er sich einen Rüffel von Sven einfängt, der es nicht abkann, wenn jemand denkt, er sein ein verwöhntes Kind, dass sich alles von dem geehrten Herrn Vater in den Arsch stecken lässt. "Bilden wir Dreiergruppen", sagt Ricki und ignoriert Patricks lautes Geschrei lächelnd, da Sven ihn gerade in die Luft hebt und damit beginnt, seine flache Hand auf dessen Hinterteil sausen zu lassen. "Ok, du bist Ehrengast, also such dir zwei aus", meint Lukas und lässt sich auf eine der Sitzbänke plumpsen. Ihm ist es im Prinzip egal, solange er gewinnt. "Öhm..." Ricki lässt seinen Blick durch die Runde schweifen. Das ist doch gemein, wie soll er sich denn hierbei entscheiden, ohne einem vor den Kopf zu stoßen? "Na mach schon. Nimm irgendwen, ist doch schnups", ruft Patrick von Svens Schulter herunter und versucht sich krampfhaft von ihm zu befreien. Dass Sven mit seiner Größte eindeutig im Vorteil ist, erleichtert das Unternehmen nicht sonderlich. "Ok, ich nehme Lexi und Sven", sagt Ricki leise und fängt sich einen bösen Blick von Alexander ein. "Lexi?", fragt Lukas und hebt eine Augenbraue. "Er da", lacht Ricki und versucht sich in Sicherheit zu bringen, da Alexanders Augenlid schon verräterisch anfängt zu zucken. "Ich sagte dir schon mehrmals, dass ich diesen Namen hasse", grummelt er missmutig und verschränkt die Arme vor der Brust. Da denkt er, dass Ricki sich jetzt zurückhält, aber Pustekuchen! "Lexi. Heißt so nicht das gelbe Vieh aus 'Hallo Spencer?'", fragt Sven und lässt Patrick wieder auf den Boden. "Jetzt wissen wir alle, was du in deiner Freizeit guckst", kichert Lukas und kreuzt die Zeigefinger in Richtung Sven. Der tippt sich nur gegen die Stirn und wirft sich elegant die Haare zurück über die Schulter. Mit einem beleidigten "Pff", geht er zu Ricki der sich ein lautes Lachen nur schwer verkneifen kann. "Die machen wir fertig, oder?", wendet Lukas sich nun an Patrick und Mark, die heftig mit dem Kopf nicken. "Und was ist der Einsatz?", fragt Mark, wobei er diese Frage jetzt schon bereut, als er das zweideutige Grinsen auf Lukas Gesicht erblickt. "Die Verlierer sehen zu, wie sich die Gewinner hemmungslos paaren", raunt er lüstern und wackelt mit den Augenbrauen. "Alte Sau", ruft Ricki gespielt empört aus. "Ignoriert ihn. Er hat einen Überschuss an Hormonen und hat keine Möglichkeit sich zu entladen", meint Sven gelassen und fummelt an den Knöpfen der zweiten Schaltfläche herum. Dass Mark und Alexander nun um die Wette erröten, entgeht ihm dabei komplett. "Ihr Dörfler seit echt drollig", kichert Lukas und geht kopfschüttelnd hinüber zur Schuhablage um sich dort seiner Größe entsprechend, Bowlingschuhe zu holen. Der Abend dürfte recht interessant werden. *~*~*~*~* Lautes Poltern ist zu hören, und kurz darauf fliegen die letzten drei Figuren um. Mark grinst breit und verbeugt sich vor seiner applaudierenden Gruppe, während Alexander seinen Freund neidisch betrachtet. Das ist doch wohl unverschämt. Gleich beim ersten Durchgang haut der Kerl alle um. >Beschiss<, denkt er und starrt auf die Kugel in seiner Hand. Nun, wie soll er es sagen, er ist nicht gerade ein Profi im Bowling und dass er jetzt von fünf Augenpaaren angestarrt wird erleichtert das Ganze nicht wirklich. "Los Lexi. Hau sie um", ruft Lukas und grinst übers ganze Gesicht. >Augen zu und durch<, feuert Alexander sich in Gedanken an, holt Schwung und lässt die Kugel versehentlich nach hinten fallen. Erschrocken dreht er sich um, als er Rickis und Svens lautes Geschrei hinter sich hört. Die Kugel ist nicht gerade sanft gegen die Sitzbank gerumst, und wenn die beiden ihre Beine nicht hochgezogen hätten, dann wären die Knie jetzt angematscht. Mit hochrotem Kopf und eine Entschuldigung nuschelnd holt Alexander sich seine Kugel wieder und versucht das laute Gelächter der anderen Gruppe zu ignorieren. "Alex, die Bahn ist geradeaus", prustet Mark und versucht einen Schluck von seiner Cola zu nehmen, was aufgrund des Lachanfalls nicht gerade einfach ist. "Wär ich von alleine nie drauf gekommen", murmelt der Blondschopf beschämt und versucht es erneut. Mit lautem Poltern landet die Kugel auf der Bahn und eiert ein wenig hin und her, bevor sie in die linke Furche fällt und an den Figuren vorbeikullert. "Pumpe", ruft Lukas und klatscht in die Hände. "Alex, mehr in die Mitte", meint Ricki hilfsbereit und fängt sich einen wütenden Blick seines Halbbruders ein. Alexander holt tief Luft, greift sich eine neue Kugel und holt erneut aus. Abermals eiert die Kugel auf der Bahn herum, bevor sie immer weiter nach rechts rollt und die äußerste Figur erwischt. Hinter sich hört er lautes Klatschen, weshalb er sich verständnislos umdreht. "Keine Verletzten und keine Pumpe. Respekt", grölt Lukas, woraufhin Alexander rötlich anläuft und sich fluchend neben Ricki und Sven auf der Bank nieder lässt. "War doch der erste Durchgang, also mach dir keinen Kopf", meint Sven und klopft ihm auf die Schulter. "Schon klar", murmelt Alexander und beobachtet Ricki, der sich nun eine Kugel krallt und mit einem eleganten Hüftschwung auf die Bahn zutänzelt. Nur im Gegensatz zu ihm, trifft er, und zwar gleich sieben. "Ätsch", ruft Ricki gehässig, da Lukas eben nur sechs Figuren umgehauen hat. Der wirft ihm einen überheblichen Blick zu streckt ihm die Zunge entgegen. "Kleinkinder", seufzt Patrick auf und sucht wenig später Schutz hinter Mark, da Lukas und Ricki ihn mit einem patentierten Deathglare anstarren. Der brünette Junge fühlt sich nicht gerade wohl in seiner Haut, immerhin hat er Patrick jetzt hinter sich und einen weißen Stachelkopf alias Lukas vor sich. >Hilfe.< Die nächsten Durchgänge verlaufen ähnlich, während Mark, Lukas und Sven sich selbst im Abräumen übertreffen wollen, versuchen Patrick und Ricki weiterhin ihren Stand mit sieben bis acht Figuren zu halten. Und Alexander? Nun, der versucht verzweifelt seinen Durchschnitt von maximal drei Figuren zu halten, wobei er aber regelmäßig daneben wirft. "Na los doch Lexi. Pumpen! Pumpen!", schreit Lukas erheitert und nippt an seinem Baccardi, während er mit seiner linken Hand eindeutige Pumpbewegungen ausführt. Alexander, dauerrot und leise fluchend, dreht sich um und lässt Lukas eines grausamen Todes sterben, allerdings nur gedanklich, denn er würde es wohl nie wagen, diesem Freak zu nahe zu kommen ohne bleibende Schäden davonzutragen. >Blöde Kugeln<, schimpft er frustriert und blickt die Bowlingkugeln gereizt an. Ist doch selbstverständlich, wenn alles nicht mehr geht, sind immer die Kugeln schuld. Oder zweifelt jemand daran? *~*~*~*~* Vier Flaschen Baccardi und mehrere Saure Äpfel später, schafft keiner der Jungen es, die Kugel so zu werfen, dass sie mehr als fünf Figuren umschmeißt, was natürlich Glück für Alexander ist, da er nun nicht mehr ganz so erbärmlich dabei aussieht. Patrick wirft einen Blick auf seine Uhr die bereits halb Eins anzeigt und er erhebt sich schwankend. "Wir sollten langsam los, sonst müssen wir ne Stunde auf die nächste S-Bahn warten", murmelt er und versucht den aufsteigenden Kicheranfall zu unterdrücken, da Mark gerade wie ein Abhängiger den letzten Rest aus der Baccardiflasche hinunterschluckt. "Ok, aber morgen gehen wir ins Dungeon", sagt Lukas bestimmend und lehnt sich an Mark, der gerade in seine Schuhe geschlüpft ist und die Bowlingschuhe beiseite gestellt hat. "Dungeon?", fragt Alexander und blinzelt verwirrt. Sein Blick ist leicht verschleiert und er spürt jetzt schon die Auswirkungen des Alkohols. Was das letzte Mal passiert ist, als er und Ricki beide einen sitzen hatten, daran will er jetzt lieber nicht denken. "Ne Disco. Allerdings mit Musik, die man hören kann ohne nen bleibenden Schaden zurückzubehalten", grinst Sven und sammelt die Flaschen zusammen. Bei ihm schlägt der Alkohol nicht so sehr an, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass er am Wochenende regelmäßig einen kippt. "Aha", sagen Alexander und Mark im Chor und Alexander hakt sich bei Ricki ein, da ihm ein bisschen schwindelig wird. Nein, es ist definitiv nicht gut so hastig auszustehen, wenn man einen in der Krone hat. "Gut, dann sehen wir uns morgen", grinst Ricki und versucht Lukas und Sven zum Abschied noch mal zu umarmen, was nicht ganz so einfach ist, da er ja noch immer seinen Halbbruder am linken Arm hängen hat. "Und sauber bleiben", ruft Lukas den Vieren nach, die sich jetzt die Treppe hinaufquälen. "Das rate ich euch auch", ruft Patrick lachend zurück und rennt gegen einen Spielautomaten. Und was sagt uns das? Weniger reden und mehr auf den Weg achten. "Tollpatsch", kichert Mark und zieht seine Sonnenbrille aus seiner Hosentasche, die er ein wenig ungeschickt in seinem Gesicht platziert. "Wer schläft jetzt wo?", fragt Ricki ungeduldig und umklammert Alexanders Arm fester, da er doch schon ziemlich hin und hertorkelt. Na, solange er noch einigermaßen klar denken kann, geht's ja noch. "Mir egal", sagt Mark und gähnt herzhaft. Die Hauptsache für ihn ist, dass er schnellstmöglich in ein Bett kommt. Schließlich ist er schon seit früh morgens auf den Beinen und der fehlende Schlaf macht sich langsam aber sicher bei ihm bemerkbar. "Ok, dann schläft Alex bei mir", sagt Ricki schnell, bevor Mark sich seiner Aussage bewusst wird und er es sich doch noch anders überlegt. Patrick wirft Ricki einen dankbaren Blick zu und legt seinen Arm um Marks Schulter. "Dann kommst du zu mir", entgegnet er bestimmend und grinst breit, als er in Marks verklärtes Gesicht blickt. Ok, der gute Junge hat eindeutig auch ein wenig zuviel getrunken, aber immerhin scheint er dadurch etwas lockerer geworden zu sein. "Ist das unsre Bahn?", murmelt Alexander und deutet mit seinem Finger in Richtung Haltestelle. Patrick und Ricki starren auf die S-Bahn die soeben einfährt und nehmen die Beine in die Hand um diese noch zu erreichen. Alexander und Mark werden rücksichtslos hinterher geschleift, auch wenn es ein wenig komisch aussieht, wie zwei Freaks wie Ricki und Patrick zwei harmlos aussehende Dörfler quer über die Straße zerren und dabei auch noch aufpassen müssen, dass sie nicht ins Taumeln geraten und einen Freiflug gen Boden gewinnen. *~*~*~*~* Erschöpft lässt Alexander sich auf das riesige Ehebett plumpsen, dass Patrick vorher noch mit dunkelroter Bettwäsche ausgestattet hat, da er der Meinung ist, dass die geblümte gelbe Bettwäsche seiner Eltern ein regelrechter Stimmungstöter gewesen wäre. "Und... wars so schlimm?", fragt Ricki grinsend und pellt sich aus seinen Klamotten, bis er nur noch in Short im Schlafzimmer steht und Alexander betrachtet, der ihm nun gekonnt den Mittelfinger zeigt. "Hamiblamiert", nuschelt er ins Kissen. "Was?" fragt Ricki verständnislos, der ehrlich gesagt kein Wort von Alexanders Gebrabbel verstanden hat. "Hab mich blamiert", wiederholt der Blondschopf seufzend und richtet sich gequält im Bett auf. Ungeschickt zieht er sich sein Shirt über den Kopf und versucht sich aus seiner Jeans zu befreien. "Meine Güte, ist doch egal. War doch nur ein Spiel. Und Lukas darfst du nicht so ernst nehmen, der ist so", versucht Ricki Alexander aufzubauen, der aber nur ein verächtliches Schnauben vernehmen lässt. "Ob wir Mark drüben lassen können?", sagt er mehr zu sich selbst als zu Ricki und kickt nun seine Hose auf den Boden. "Hey, ich hab Patty gesagt, er soll es nicht übertreiben", beruhigt der kleine Grufti seinen Halbbruder, der nur mit dem Kopf nickt und sich nach hinten fallen lässt. Er ist müde, und eines steht fest, sollte es jemand wagen, ihn morgen vor dem Mittagessen zu wecken, dann gibt es Tote. "So müde?", lacht Ricki auf und krabbelt zu Alexander ins Bett. Der murmelt irgendetwas von 'Unbequemer Zug', 'Zuviel Alkohol' und 'ausschlafen'. Ricki seufzt resigniert und breitet sich auf der rechten Seite aus. Zudecken braucht er sich weiß Gott nicht, dazu ist es viel zu heißt. Das Fenster haben sie ja schon aufgemacht, aber die stickige Nachtluft trägt auch nicht gerade zu einem besseren Wohlbefinden bei. "Sven ist nett... aber Lukas geht mir auf den Keks", murmelt Alexander und dreht sich zu Ricki um. Der sieht ihn mit großen blauen Augen an und seufzt resigniert. "Man gewöhnt sich dran. Er meint es nicht böse, es ist einfach seine Art", meint er daraufhin und streckt seine Hand nach Alexanders Gesicht aus. Der schließt schläfrig seine Augen und konzentriert sich auf die warme Hand an seiner Wange. "Hmhm... aber wenn er noch einmal Lexi sagt, dann trete ich ihn", grummelt Alexander und vernimmt ein angenehmes Lachen, dass von Ricki ausgeht. Vorsichtig öffnet er die Augen und sieht in das blasse Gesicht seines Gegenübers. "Krieg ich dann auch nen Tritt?", will der kleine Goth wissen und lächelt anzüglich, "Du wirst ausgesondert, heißt, du schläfst vor der Tür", entgegnet Alexander grinsend, woraufhin Ricki beleidigt seine Wangen aufbläst und sich von Alexander wegrollt. Na herzlichen dank, er wurde die letzten Tage schon zur genüge aus Alexanders Zimmer verbannt, da will er wenigstens hier zusammen mit ihm liegen. "Schmoll nicht", murmelt Alexander und krabbelt auf Ricki zu, der nun mit dem Rücken zu ihm liegt. "Mich nervt es, ok?! Seit die wieder da sind, tust du geradezu so, als hätte ich die Pest", mault Ricki und starrt frustriert an die Schlafzimmerwand. Er hört Alexander hinter sich seufzen und kurz darauf spürt er einen Arm, der sich um ihn legt. "Was denkst du, wie sie reagieren würden, wenn ich Händchen haltend mit dir in die Küche geschlendert komme?", fragt Alexander leise. "Ist trotzdem kein Grund mich ständig auf Distanz zu halten", erwidert Ricki missmutig und dreht sich zu seinem Halbbruder um. Ihre Nasenspitzen reiben aneinander und er spürt den warmen Atem seines Gegenübers in seinem Gesicht. "Tut mir leid", wispert Alexander und sieht Ricki reuevoll an. Es ist ja nicht so, als wenn er Ricki mit Absicht von sich wegstößt, aber er hat einfach nur Panik davor, dass plötzlich einer seiner Eltern vor ihm steht und sie beide in einer eindeutigen Situation erwischen. "Hier weiß keiner etwas davon, also brauchst du dich nicht zurückzuhalten", meint Ricki vorwurfsvoll, da ihm aufgefallen ist, dass Alexander, trotz der Tatsache, dass sie hier niemand kennt, sich trotzdem von ihm fernhält. "Aber deine Freunde wissen es." "Und? Haben sie uns deshalb wie Missgeburten behandelt?", fragt Ricki ernst und sieht Alexander durchdringend an. Der stöhnt resigniert auf und lächelt sacht. "Nein", sagt er schließlich und sieht Ricki entschuldigend an. Schon seltsam, aber abgesehen von ein oder zwei Anspielungen, hat keiner sie beide dafür verurteilt oder als pervers bezeichnet. Wenn es bei ihnen im Dorf nur genau so einfach wäre, dass es keinen kümmert, was andere Leute machen, dann hätte er auch kein so großes Problem damit, es in der Öffentlichkeit zu zeigen. Aber die Realität sieht leider Gottes ganz anders aus. "Was grübelst du schon wieder?", reißt Rickis Stimme ihn aus seinen Gedanken und er blinzelt irritiert. "Hör auf damit", flüstert der schwarzhaarige Wuschelkopf bestimmend und kuschelt sich näher an ihn heran. "Du klebst", meint Alexander und grinst leicht, als Ricki ihm die Zunge rausstreckt. "Ach, und du schwitzt nicht, oder wie?", verteidigt der Grufti sich empört und beißt Alexander in die Schulter. "Wenn du dich weiter so an mich drängst, dann bestimmt", keucht Alexander überrascht auf, als er Rickis Zähne an seiner Haut spürt. "Stoß mich weg, wenn es dich stört", raunt Ricki in seiner neu entdeckten Lucifer-Stimmlage und positioniert sich wie eine Katze über seinem Halbbruder. "Nicht jetzt", entgegnet Alexander leise und greift mit seinen Händen in Rickis Nacken um dort das Lederband zu lösen. Ricki muss aufgrund dieser Handlung leise auflachen und schüttelt den Kopf, sodass ihm seine schwarzen Haare ins Gesicht fallen. "Du bist doch besessen." Ricki sieht lächelnd zu dem Blondschopf hinunter, bevor er sich nach unten beugt und dessen Mund mit seinem verschließt. Ein erstickendes Keuchen geht von Alexander aus, bevor er die Augen schließt und den Kuss erwidert. Rickis Zunge stupst gegen seine verschlossenen Lippen, und bittet verzweifelt um Einlass. Ein wenig zögernd öffnet Alexander seinen Mund einen Spalt und lässt Ricki gewähren. Augenblicklich schießt ihm das Blut ins Gesicht und seine Wangen brennen, als stünden sie in Flammen. Vorsichtig streicht Rickis Hand über Alexanders Brustkorb, während er den Kuss weiter vertieft. Ein heißes, angenehmes Kribbeln durchflutet seine Fingerspitzen, als sie über die entblößte Haut fahren und ein warmer Schauer läuft ihm über den Rücken. Keuchend lösen sie sich voneinander und starren sich mit geröteten Wangen an. "Zu schnell?", fragt Ricki mit belegter Stimme und hat Mühe seinen Körper unter Kontrolle zu halten, da dieser schon das zweite Mal Hochverraten begehen will. "Ist schon ok...", sagt Alexander noch ein wenig außer Atem und zieht Ricki zu sich hinunter um ihn in einen erneuten Kuss zu verwickeln. Der blickt erst ein wenig überrascht drein, bevor er die Augen schließt und sich seinem inneren Drang hingibt. Wer weiß, wann er wieder einmal die Gelegenheit hat, dass Alexander ihm gegenüber so offen ist. Noch ein wenig unbeholfen, lässt Alexander seine Hände an Rickis Seiten entlang gleiten und drückt ihn näher an sich heran. In seinem Kopf hört er ein lautes Pochen und eine Hitzewelle bricht über ihm zusammen und droht sein letztes bisschen Verstand zu ertränken. Der schmale, heiße Körper über ihm macht ihn schier wahnsinnig. Hinzu kommt noch, dass Ricki seine Hände auf Wanderschaft geschickt hat und nun an jeder Körperstelle wo sie vorbeikommen, ein Brennen hervorrufen, dass ihm ganz schwindelig wird. Plötzlich reißt Alexander seine Augen auf und unterbricht den Kuss. Ricki sieht ihn ein wenig bekümmert an, als er das geschockte Gesicht seines Halbbruders erblickt. Ist es ihm jetzt doch zu schnell gegangen? >Was...<, schießt es Ricki durch den Kopf, als er etwas verdächtig Hartes gegen seine Schenkel drücken spürt. Seine Augen suchen Alexanders Gesicht, das nun einen neuen Höhepunkt auf der Errötungsskala erreicht hat. >Scheiße!<, schreit Alexander in Gedanken auf und wünscht sich jetzt ein großes Loch im Boden herbei, in das er sich verkriechen kann. Das kann doch nicht wahr sein, dass er so wenig Kontrolle über sich hat. Ricki rollt sich von ihm runter und blickt halb belustigt und halb lüstern in Alexanders Schritt, wo sich bereits ein Zelt in dessen Shorts aufgestellt hat. TBC Muah! Ein längeres Kapitel, oh Wunder. ^^" Ja... ich glaube es werden mich jetzt einige schlagen, dass ich hier aufgehört habe. *verkriech* Aber bevor rumgerätselt wird, das nächste Kap wird KEIN Adult. *g* Feedback jeder Zeit gerne gesehen und bis zum nächsten kapitel. By Klein Dilly ("^^) Kapitel 32: Love is in the air ------------------------------ Tadaaaaa!!! So, da bin ich wieder mit nem neuen Kapitel!!! ^^ Hoffe es hat nicht allzulange gedauert, aber ich bin zur Zeit wirklich ziemlich beschäftigt. >.> So, an dieser Stelle erst einmal VIELEN LIEBEN DANK FÜR DIE KOMMIS ZUM LETZTEN TEIL!!! 1500 Grenze ist überschritten, worüber ich mir wirklich einen Keks freue. T^T *alle leser und kommischreiber umknuddel* Aktuelles Habe jetzt auch Steckbriefe für Lukas und Sven erstellt. ^^ Fanarts Gibt wieder drei neue Pics in der Gallery, und zwar Ricki 8 und 9. sowie Gruppenpic 3. Also unbedingt anschauen und danke an die Zeichner. *knullz* ^^ Fanart-Wb Ja, ihr lest recht, das Dilly hat heute Nachmittag ihren ersten WB aufgemacht. >.> (war vielleicht ein Krampf) Link: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=14118 Also guckt da vorbei!!! *befehl* Sonst verweigere ich das Schreiben. *g* (nee, so grausam bin ich nicht, aber schaut trotzdem mal hin ^^") So, das erstmal zum Vorwort und nun viel Spaß bei Kapitel 32. >^.^y Kapitel 32: Love is in the air "Bequem genug?", fragt Patrick, nachdem er Mark auf sein ausziehbares Schlafsofa verfrachtet hat. Der gähnt einmal herzhaft und nickt schwerfällig mit dem Kopf. Ihm ist es ehrlich gesagt scheiß egal wie unbequem es auch ist. Hauptsache er kann endlich die Augen zu machen und schlafen. "Brauchst du noch ein Kissen?", hakt Patrick weiter nach, dem es nicht gerade passt, dass Mark schon kurz vorm Einnicken ist. Eigentlich hat er sich ja erhofft, dass er mit dem brünetten Jungen noch ein bisschen 'reden' kann. Aber was macht der Idiot? Gähnt nur, breitet sich auf dem Sofa aus und schließt die Augen, klasse. "Ist gut so", nuschelt Mark und dreht sich ein wenig schwerfällig zu Patrick um, der maulend und ein bisschen enttäuscht auf seinem großen Futonbett sitzt, da Mark ja seine Einladung, die Nacht bei ihm mit im Bett zu schlafen abgelehnt hat. >Von wegen Platz wegnehmen<, denkt Patrick angepisst und zieht einen Schmollmund. Ja, ok. Er hat Ricki versprochen sich zu benehmen, aber es bestand ja trotz allem noch die Hoffnung, dass Mark sich trotzdem freiwillig zu ihm legt, aber so betrunken scheint der gute Junge doch noch nicht zu sein, wirklich ärgerlich. "Immer so aufdringlich...", murmelt Mark müde und blinzelt zu Patrick hinüber, der ein wenig überrumpelt aus seinen Gedanken aufschreckt und Mark mit großen Augen anstarrt. Aufdringlich? Wer? Er etwa? "Wie... wieso?", stottert der Rotschopf verwirrt. Mark gähnt in das große grüne Kissen unter sich und versucht die Augen offen zu behalten. "Weil Lukas einem immer so nahe kommt", erwidert Mark murrend und wenn er nicht so müde wäre, dann hätte er jetzt vielleicht sogar Patricks erleichtertes Aufatmen gehört. "Ja... vor Lukas nimm dich in acht", warnt er Mark und angelt sich eine Zigarette aus seinem Nachttisch. Auf den Schreck braucht er erst einmal Nikotin. Er hat ja erst geglaubt, Mark meint ihn und ist genervt davon, aber Gott sei dank, ist dem doch nicht so. >Obwohl, verübeln könnte ich es ihm nicht<, denkt Patrick und grinst schelmisch, als er sich die Zigarette anzündet. "Ist das Dungeon ne Disco für Schwule?", fragt Mark und stützt seinen immer schwerer werdenden Kopf in seiner Handfläche ab. "Nee. Das Dungeon ist nicht direkt eine Disco, sondern eher ein Club für durchgeknallte Freaks wie uns. Da gibt's natürlich auch ne Tanzfläche, aber auch mehrere Tische, ne Bar und ne Spielerecke", klärt Patrick ihn auf und ist froh, dass sie jetzt erst einmal vom Thema aufdringlich weg sind. "Also besteht auch die Chance mal auf weibliche Lebewesen zu stoßen...", stellt Mark erleichtert fest. Nicht, dass er etwas dagegen hat mit Kerlen durch die Gegend zu ziehen, aber wenn davon alle eine gewisse Neigung haben, fühlt er sich schon etwas verloren, da ja selbst Alexander ihn im Kreis der Heten allein gelassen hat. "Gute Nacht. Ich bin müde" sagt Patrick schnell, drückt seine Zigarette aus, die noch nicht einmal bis zur Hälfte aufgeraucht ist und imitiert ein lautes Gähnen. Ohne noch einmal auf den anderen Jungen zu blicken, dreht er sich in seinem Bett um und kuschelt sich in sein Kissen. >Weibliche Lebewesen<, denkt er frustriert und seufzt in sich hinein. "Nacht", hört er Mark hinter sich und wenige Minuten später dringt ein gleichmäßiges Atmen an sein Ohr, das ihm sagt, dass der brünette Junge eingeschlafen ist. *~*~*~*~* Keuchend, verschwitzt und mit geschlossenen Augen liegt Alexander auf dem großen Ehebett und hat Mühe sein rasendes Herz wieder zu beruhigen. Sein Gesicht ist knallrot und ein leichter Zitteranfall hat seinen Körper erfasst. Ricki sieht fasziniert in das emotionsgeladene Gesicht seines Halbbruders und zieht langsam die Hand wieder aus dessen Shorts. Mit leicht geröteten Wangen greift er nach einer Packung Tempos und wischt sich seine, mit weißer Flüssigkeit beschmierte Hand sauber. Schweigend lässt er das zerknüllte Tempo auf den Boden fallen und dreht sich wieder zu Alexander um, der sich langsam wieder gefangen hat. Noch immer rot im Gesicht, starrt er an sich herab und hat Mühe damit, jetzt nicht zu Ricki zu schauen. Ihm ist das alles ja so was von peinlich. Nicht nur, das sein Körper ihm gegenüber Hochverrat begeht, nein! Er hat regelrecht nach der Berührung des anderen Jungen geschrieen. >Scheiße, scheiße, scheiße<, jammert Alexander in Gedanken und wird augenblicklich noch röter im Gesicht. Wenn das so weiter geht, dann wird er wirklich in anderen Regionen an Blutverlust sterben. Das plötzliche Auftauchen von Rickis Hand an seiner Wange lässt ihn allerdings erschrocken zusammenzucken. Beschämt schielt er zu dem kleine Grufti hoch, der neben ihm hockt und ihn mit einem undefinierbaren Blick betrachtet. Schweigend sehen die beiden sich an, wobei ein gewisser Blondschopf am liebsten im Erdboden versinken möchte, da er sich so hat gehen lassen. Immerhin war das eben sein allererster 'körperlicher Kontakt' und wenn es auch nur Rickis Hand gewesen ist. Dem Blick seines Halbbruders aber nach zu urteilen, könnte man meinen, dass für ihn Weihnachten und Geburtstag auf einen Tag gefallen ist, so wie er ihn jetzt angrinst mit seinem schelmischen Blick. "Geht's dir jetzt besser?", fragt Ricki und unterdrückt ein Glucksen, da Alexander ihn mit einem Blick ansieht, der Katja in Punkto Entsetzen alle Ehre gemacht hätte. Aber anstelle darauf zu antworten, holt Alexander einmal tief Luft und schließt für einige Sekunden seine Augen. Ricki seufzt resigniert, legt sich wieder hin und reibt seine Wange an die seines Halbbruders. "Kein Grund sich zu schämen", meint er tröstend und kuschelt sich näher an den warmen Körper neben sich. Alexander schielt verstohlen zu Ricki, der sich mit geschlossenen Augen und einem unheimlich glücklichen Lächeln an ihn drückt. >Verrückter Kerl<, denkt Alexander und stöhnt innerlich auf. Dass Ricki so ruhig bleiben kann, obwohl er ja wohl am besten weiß, was er vor wenigen Minuten noch mit seiner Hand gemacht hat, ist ihm wirklich ein Rätsel. >Du bist zu verklemmt<, schimpft Alexander mit sich selbst und schielt wieder in Rickis Gesicht. "Danke", murmelt er schließlich leise und räuspert sich kurz darauf, da Ricki prompt die Augen aufreißt und ihn mit einem eindeutigen Schlafzimmerblick anstarrt. "Wie sagt man? Wie du mir so ich dir?", meint Ricki grinsend und drückt Alexander einen Kuss auf die Wange. Der hätte sich aufgrund der Aussage beinahe an seiner eigenen Zunge verschluckt. Was soll er denn jetzt davon halten? Will Ricki damit andeuten, dass er das gleiche jetzt bei ihm... "Hör auf zu grübeln", seufzt Ricki und sieht Alexander entschuldigend an. Bis der soweit ist, und selbiges bei ihm macht, dauert es wohl noch etwas, aber im Prinzip kann er ja froh sein, dass sein Halbbruder schon so weit ist, und ihn im wahrsten Sinne des Wortes in seine Unterhose lässt. "Gute Nacht", murmelt Ricki und gähnt gegen Alexanders Halsbeuge. Der atmet ein wenig erleichtert auf und legt seinen Arm um den blassen Körper. "Nacht..." *~*~*~*~* "Und du bist sicher, dass wir einfach so abhauen können?", fragt Alexander und sieht skeptisch zu Ricki, der nun leise die Haustür hinter ihnen schließt. "Hab doch nen Liebesbrief geschrieben und gesagt, dass wir kurz weg sind", wehrt er lächelnd ab und rückt seinen langen Lederrock zurecht, der bei Alexander wieder einmal die Erinnerungen an ihren seltsamen Kleidertausch hervorruft. Während Ricki mal wieder aussieht wie aus der Gruft entstiegen, läuft er in normalen hellen Jeans und einem Shirt im Armeestil neben ihm her. Ein kurzer Blick auf seine Armbanduhr verrät ihm, dass es gerade mal halb neun ist, also für seine Verhältnisse noch früh, wenn man auch noch berücksichtigt, dass er die Nacht davor so gut wie kein Auge zugekriegt hat. "Und wohin gehen wir?", kommt es von Alexander, der nun hinter Ricki die Straße überquert. "Zum Friedhof", entgegnet dieser knapp und geht weiter. Alexander will gerade fragen, ob er ihn verarschen will, kann sich aber im letzten Moment noch bremsen. >Zum Friedhof...<, denkt er mitfühlend, da ihm jetzt erst klar wird, dass sie sich ja in Rickis Heimatstadt befinden und dort selbstredend auch das Grab seiner Mutter ist. Wie kann er nur so dämlich sein und das vergessen, schließlich hatten sie erst ein Gespräch bezüglich seiner Mutter. Reflexartig greift er nach Rickis Hand, woraufhin der kleine Grufti ein wenig erstaunt zu dem Blondschopf aufblickt. Vorsichtig fährt Alexander mit seinem Daumen über Rickis Handrücken und versucht nicht allzu bekümmert dreinzublicken. Immerhin hat Ricki ja gesagt, dass er es hasst, wenn Außenstehende etwas von Mitleid heucheln, obwohl sie sich gar nicht in seine Lage hineinversetzten können. "Muss vorher noch zum Blumenladen", sagt er mehr zu sich selbst als zu Alexander, der nur schweigend nickt und sich darauf konzentriert jetzt nichts Falsches zu sagen. Das letzte Mal, als er auf einem Friedhof war, ist schon knapp vier Jahre her. Damals ist nämlich sein Opa gestorben. "Da kommt die Bahn", ruft Ricki plötzlich aus und läuft los, Alexanders Hand dabei nicht loslassend. Schnell hechten die beiden über die Straße und steigen in die S-Bahn ein, die gerade wieder abfahren will. "Such du mal nen freien Platz." Mit diesen Worten lässt Ricki Alexanders Hand los und zieht sein Portemonnaie aus seinem kleinen Rucksack, um ein Tagesticket für sich und seinen Halbbruder zu ziehen. Alexander quetscht sich derweil an mehreren Erwachsenen vorbei, die teilweise mit Aktenkoffern und Einkaufstüten beladen im Gang stehen. Da ist er mal wieder froh, dass er noch zur Schule geht und Ferien hat. Bei dem schönen Wetter zu arbeiten grenzt doch an Quälerei. Weiter hinten findet er einen Viersitzer in dem nur ein schon etwas älterer Mann sitzt und Zeitung liest. Seufzend lässt er sich gegenüber von ihm auf die Sitzbank nieder und hält Ausschau nach Ricki, der gerade versucht sich an einer Frau mit Kinderwagen vorbeizudrängen. "Man, diese Dinger gehören verboten", meint er genervt und lässt sich neben Alexander nieder, der nur sacht lächelt. Ohne überhaupt daran zu denken, was andere hier davon halten, greift er wieder nach Rickis Hand und hält sie fest. Der wirft ihm nun einen skeptischen Blick zu und fragt sich, ob Alexander immer noch betrunken ist, oder ob er es endlich eingesehen hat, dass es hier keinen Arsch interessiert, ob sie beide nun Händchen halten oder nicht. Zufrieden dreinblickend, lehnt er sich an dem Blondschopf an, der nun neugierig aus dem Fenster der S-Bahn guckt. Also eines steht fest, Wolfsburg ist im Gegensatz zu dieser Stadt ein regelrechtes Kaffdorf. *~*~*~*~* "So, und weiter", ruft Ricki, als er mit einem Dutzend Sonnenblumen aus dem Blumenladen kommt. Alexander nickt kurz und hält Ricki seine Hand entgegen, die dieser augenblicklich ergreift. Sein Blick verweilt auf den großen, gelben Blumen, bevor er sich wieder auf sein Umfeld konzentriert. "Sind ihre Lieblingsblumen", sagt er plötzlich und bleibt vor einer Ampel stehen. Alexander beißt nun verzweifelt auf seine Unterlippe, da er nicht weiß, ob er jetzt einfach normal mit ihm weiter reden kann, oder besser still ist. >Ich weiß noch nicht einmal, welches die Lieblingsblumen meiner Mutter sind<, schießt es ihm durch den Kopf und blickt hinauf in den Himmel, der immer noch wolkenfrei und strahlendblau ist. "Willst du mitkommen, oder vor dem Tor warten?", fragt Ricki Alexander und reißt ihn somit aus seinen Gedanken. Der blickt unruhig zu ihm hinab, bevor er ein halbwegs ehrliches Lächeln aufsetzt. "Wenn du nichts dagegen hast, komme ich mit", meint er daraufhin und sieht zu seiner Erleichterung, dass Ricki mit dieser Aussage zufrieden ist. Immerhin hätte es ja auch sein können, dass er das nur höflichkeitshalber gefragt hat, aber in Wirklichkeit lieber ein wenig allein an dem Grab seiner Mutter gestanden hätte. "Ok." Weiter kommt er nicht, da nun ein lautes Klackergeräusch ertönt, das sie darauf aufmerksam macht, dass die Ampel jetzt grün ist und sie über die Straße können. Mit schnellen Schritten kommen sie an der anderen Seite an und gehen auf ein großes graues Tor zu. "Ist gleich hinter dem Park", klärt Ricki Alexander auf, während er versucht sich eine Zigarette aus seinem Rucksack zu holen. "Soll ich halten?", fragt Alexander und hat kurz darauf den großen Blumenstrauß in den Händen, während Ricki sich mit einem dankbaren Blick eine Zigarette anzündet. Immerhin hat er soviel Anstand und raucht nicht auf dem Friedhof. Nachdem sie gute fünfzehn Minuten durch den extrem großen Park gewandert sind, kommen sie an einem angrenzenden schon etwas rostigen Gatter an. Mit leisem Quietschen drückt Ricki das Tor auf und nimmt Alexander die Blumen wieder ab. Der sieht sich ein wenig unwohl auf dem von Bäumen bewachsenen Friedhof um. Die meisten Gräber liegen im Schatten dar und nur vereinzelt sind ein paar sonnige Plätze zu sehen. Ricki geht zielstrebig in Richtung eines alten, mit Moos überwachsenen Brunnen und sieht sich kurz nach Alexander um, der sich nun die verschiedenen Grabsteine genauer ansieht. Was manche sich aber auch einfallen lassen. Also er persönlich würde ja nicht gerade einen Grabstein mit einem eingravierten Fisch wollen, aber wahrscheinlich hat dieser Mensch früher gerne geangelt. Kopfschüttelnd geht er weiter und folgt Ricki der gerade hinter einer langen Hecke verschwunden ist. Schnell macht er, dass er hinterher kommt, denn bei dem Gedanken, Ricki auf diesem riesigen Friedhof aus den Augen zu verlieren, behagt ihm nicht sonderlich. Mit eiligen Schritten geht er an der Hecke vorbei und sieht Ricki ein paar Meter vor sich, wo er gerade vor einem mit Blumen bewachsenen Grab steht und dort die Sonnenblumen in eine Vase stellt. Ein feuchter Glanz bildet sich in Alexanders Augen, wie er seinen Halbbruder dort knien sieht. Ein Anblick, der ihm regelrecht die Kehle zuschnürt. *~*~*~*~* Sichtlich erleichtert lässt Alexander den Friedhof hinter sich. Wenn er noch ein paar Minuten länger dort neben Ricki gestanden hätte, dann hätte er sich nicht länger zurückhalten können. Die Tatsache, dass er mit diesem vor dem Grab seiner Mutter gestanden hat und Ricki angefangen hat mit ihr zu reden, hat ihn regelrecht aus der Bahn geworfen. Er hat nicht gewusst, was er hätte tun sollen, wenn Ricki angefangen hätte zu weinen. Aber Gott sei dank, scheint Ricki seine Gefühle besser im Griff zu haben als er, da er selbst Mühe hatte sich nicht gehen zu lassen. "Wollen wir so sozial sein und Brötchen holen?" unterbricht Ricki die entstandene Stille und sieht Alexander lächelnd an. Der zuckt nur mit den Schultern und starrt weiterhin auf den Boden. Er hat sich schon lange nicht mehr so unwohl in seiner Haut gefühlt. "Du sollst aufhören zu grübeln", ermahnt Ricki ihn mit ernster Stimme und umklammert Alexanders Kinn, womit dieser nun gezwungen ist ihn anzusehen. "Tut mir leid", gibt dieser leise zurück und atmet einmal tief durch. "Du brauchst dir meinetwegen keinen Kopf zu machen... ich komm schon damit klar, ok", fährt Ricki seufzend fort und geht weiter. Alexander blickt ihm verständnislos hinterher. Er versteht nicht, wie Ricki es schafft so ruhig zu bleiben, aber nachfragen will er lieber nicht, schließlich geht ihn das wirklich nichts an. Er kann nur froh sein, dass Ricki jetzt nicht heulend zu seinen Füßen sitzt, so wie er eigentlich gedacht hat, sondern ganz normal weitergeht, als wäre das etwas Alltägliches, dass er seine verstorbene Mutter auf dem Friedhof besucht und ihr mal so eben seinen Freund vorstellt. >Starke Persönlichkeit...<, denkt Alexander und läuft hinter Ricki her, der nun schon etwas ungeduldig an einer Parkbank stehen geblieben ist und mit verschränkten Armen zu ihm hinüber starrt. "Ok, holen wir Brötchen", keucht Alexander, der nun neben dem schwarzen Wuschelkopf zum Stehen kommt. Ricki lächelt zufrieden und hakt sich bei seinem Halbbruder ein, der nun die ganzen deprimierenden Gedanken beiseite schiebt. Nein, jetzt mit Weltuntergangsmiene herumzulaufen bringt auch nichts, zumal er sich ja auch freut, dass Ricki den ganzen Vorfall schon so gut verarbeitet hat. Gegen zehn Uhr kommen sie schließlich beim Bäcker an, wo sich zu ihrem Leidwesen bereits eine gehörige Menschenmasse versammelt hat. Ricki stöhnt genervt und zieht die Tür zum Bäckerladen auf. "Reicht ja, wenn sich einer ins Getümmel stürzt", sagt er murrend und lässt Alexander draußen zurück, der nur grinsend den Kopf schüttelt und seinen Blick über die verschiedenen Geschäfte wandern lässt. Summend geht er ein Stück weiter und betrachtet die aufgemotzten Schaufenster, bevor er vor einem stehen bleibt, in dem mehrere Skulpturen und dunkle Kleidung ausgestellt sind. Er tritt ein wenig näher an das Schaufenster und wirft einen flüchtigen Blick in den Laden, wo ihm gleich auffällt, dass dort hauptsächlich Leute wie Ricki herumlaufen, was das Optische anbelangt. >Gruftiladen<, denkt er bei sich und blickt zögernd auf die Türklinke. Nach kurzem hin und her ringt er sich doch dazu durch den Laden zu betreten, da er, ehrlich gesagt schon etwas neugierig ist, da es bei ihm zu Hause in der Gegend kein solches Geschäft gibt. Kaum hat er die Tür geöffnet, dringt laute Musik an sein Ohr, die sehr verdächtig nach Rickis Musik klingt. Vorsichtig schließt er die Tür hinter sich und geht weiter. Der schwarz bekleidete Mann hinter dem Verkaufstresen sieht ihn ein wenig verdutzt an, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmet. Alexanders Blick wandert über diverse Totenschädel und Drachenskulpturen, die anscheinend als Aschenbecher oder Räucherstäbchenhalter dienen sollen. Einen Gang weiter hängen mehrere Mäntel, Kutten und Umhänge an einem Kleiderständer und direkt daneben steht eine Schaufensterfigur, die einen weißschwarzen Schottenrock und ein mit Haltern versetztes Shirt anhat. Alexander sieht die Figur schweigend an, bevor er weiter geht und vor einer großen Glasvitrine stehen bleibt. *~*~*~*~* Fluchend steht Ricki mit einer Tüte Brötchen vor dem Bäckerladen und sieht sich nach Alexander um, der allen Anschein nach wie vom Erdboden verschluckt ist. "Lässt man ihn mal fünf Minuten alleine...", murrt Ricki und blickt frustriert auf sein Handy, da er kein Geld mehr drauf hat um Alexander anzurufen. Das ist doch wirklich klasse, da macht er sich die Mühe und prügelt sich mit ein paar Rentnern um die letzten Brötchen, wobei er selbstredend im Nachteil gewesen ist, da diese ihn ja mit ihren Stricknadeln und Krückstöcken attackieren konnten. Und was ist der Dank für seine Mühe? Er kommt raus, erschöpft und um Luft ringend und Alexander ist nicht da. Als ihm aber besagter Vermisster kurz darauf gegen die Schulter tippt, entweicht ihm ein kurzer Schrei. Mit großen Augen dreht er sich um, und blickt direkt in Alexanders Gesicht, das keinerlei Reue zu zeigen scheint. "Bist du denn total übergeschnappt? Kannst doch nicht einfach abhauen ohne was zu sagen!", ruft Ricki empört aus und sieht Alexander vorwurfsvoll an. Immerhin kennt dieser sich hier nicht aus, und wer weiß, vielleicht kommen plötzlich ein paar Typen und verschleppen ihn und er selbst wird wahnsinnig vor Sorge. "Sorry", entgegnet Alexander grinsend und greift nach Rickis freier Hand. "Ach, und jetzt wieder Händchen halten wol-" Ricki bricht den Satz ab, als er spürt, wie etwas Kaltes über seinen Mittelfinger gestülpt wird. Mit großen blauen Augen blickt er auf seine Hand, deren Mittelfinger nun ein circa ein Zentimeter breiter, mit einem eingravierten Kreuz verzierter Silberring ziert. "Na Gott sei dank passt der. Bin jetzt nach meinem Durchmesser gegangen", lacht Alexander, als er Rickis verblüfften Gesichtsaudruck sieht, als er den Ring genauer betrachtet. Hat er jetzt Halluzinationen, oder hat Alexander ihm da jetzt wirklich einen Ring aufgesteckt? "Bilde dir nichts drauf ein...", sagt der Blondschopf plötzlich und holt ihn augenblicklich von Wolke Sieben runter. Irritiert sieht Ricki sein Gegenüber an, der ihm nun mit raus gestreckter Zunge seine Hand präsentiert, an deren Mittelfinger der gleiche Ring zu sehen ist. >Partnerlook?!<, schreit Ricki in Gedanken auf, und will Alexander jetzt am liebsten packen, über die Schulter schmeißen und mit ihm wieder in das Schlafzimmer von Patricks Eltern verschwinden. "... zwei waren billiger als einer", beendet Alexander seinen Satz und weicht in weiser Voraussicht einen Schritt zurück, da Ricki so aussieht, als wenn er jetzt am liebsten über ihn herfallen würde. "Altes Ekel", lacht Ricki laut auf und umklammert Alexanders Hand, der nur unschuldig lächelt. Na, jetzt hat er es wenigstens geschafft, dass Ricki wieder glücklich ist, denn so wirklich abgenommen, hat er ihm seine Gelassenheit vorhin nicht. TBC So, bis hierhin erst mal. Hoffe es hat gefallen, auch wenn zwischendurch mal eine etwas trübselige Stimmung geherrscht hat. Wollte ehrlich gesagt nicht genauer über die Friedhofszene schreiben, da ich nicht gewusst hätte, wie ich das in Worte umsetzten sollte. Hoffe es hat trotzdem gefallen und was da am Abend mit Ricki und Alex genau gewesen ist, überlasse ich mal eurer Fantasie. =P Warte dannmal auf Kommis und guckt beim WB hin. *kann-es-nicht-lassen* XD By Klein Dilly ("^^) Kapitel 33: Willkommen im Dungeon --------------------------------- JUBILÄUM!!! Heute ist der 17.04.05! Heute wird Mad Life genau 1 Jahr alt! *konfetti-streu* Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr diese Story so lange mit verfolgt und mir so viele liebe Kommis geschrieben habt. T^T So, und an dieser Stelle mal wieder ein paar Sachen von meiner Seite: 1. Nein, ich habe keine Ahnung wieviele Teile ich noch schreiben werde und wie das Ende von Mad Life aussehen wird. Ich bin kein Mensch der großartig voraus plant ich setz mich hin und schreib drauf los, ohne zu wissen was das wird. ^^" 2.Es gibt wieder neue Fanarts. *alle-zeichner-durchknuddell* Ihr seit echt zu lieb. *snief* ;___; Neu sind: Ricki 10, Ricki x Alex 2, Ricki x Alex 3, Ricki x Alex 4 und Patty 3. Also guckt da mal vorbei. ^^ 3. So, habe ja schon einige Einsendungen zu meinem WB, aber ich will noch mehr. XD Also guckt da auch mal hin. Fanart-WB Link: http://animexx.4players.de/fanarts/wettbewerbe.phtml?id=14118 4. Das wird vorerst mein letztes Story-Update sein. Der Grund ist meine bevorstehende Abschlussprüfung und von daher gibt es erst frühestens im Juni/Juli wieder einen neuen Teil zu Mad Life, Nachtgeburt, Himmelblau und Die sieben Todsünden. Ich bitte hierbei um Verständnis, aber wenn ich meine Ausbildung fertig habe, gehts weiter. ^^ So, mehr hab ich nicht zu sagen und nun viel Spaß bei Kapitel 33. >^.^y Kapitel 33: Willkommen im Dungeon Noch immer komplett sprachlos starrt Patrick auf den Ring an Rickis Finger, als die beiden im Badezimmer stehen und sich fertig machen. Das kann doch wohl alles nicht wahr sein, da lässt man die beiden Halbgeschwister mal einen Morgen aus den Augen und schon passieren hier weltbewegende Dinge, ohne dass er etwas davon mitkriegt. Summend zieht Ricki sich die Augenlider nach und verreibt dann den Lidschatten, sodass er etwas verschmiert und unsauber aussieht. "Lukas und Sven warten vorm Eingang oder wie?", fragt er beiläufig und dreht seinen dunkelblauen Lippenstift auf, der ein wenig metallisch schimmert. "Ja... halb Elf hat Sven gesagt...", entgegnet Patrick und versucht sich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren, nämlich seine kurzen Haare mit Gel zurecht zu wuscheln. Nein, er ist nicht neidisch, auf keinen Fall. Im Gegenteil, er freut sich für seinen besten Freund, und dass es bei ihm zur Zeit so gut läuft mit Alexander. Patrick seufzt resigniert und zupft sich die Ponyfransen auseinander. Immerhin geht er heute ohne Hut vor dir Tür, also heißt es wohl oder übel Haare stylen. Er kann sich nicht erklären warum, aber das nächtliche Gespräch mit Mark gestern liegt ihm immer noch etwas schwer im Magen, weshalb er sich nicht wirklich auf seine Haare konzentrieren kann. Aber was erwartet er denn, dass alle Typen die er kennt, automatisch schwul sind? "Was meinst du, ok so?", fragt Ricki und deutet auf sein Gesicht, das nun durch die schwarz geschminkten Augen und die dunkelblauen Lippen extrem blass wirkt, beinahe wie das einer Porzellanpuppe. Allerdings trägt er dieses Mal keinen Schottenrock, sondern seinen schwarzen langen Lederrock mit den Silberringen an den Seiten. Ein Stück von seinem Bauch guckt heraus, bevor sein Oberkörper in einem mit Schnallen versehenen Netztop verschwindet, dass nur auf der rechten Seite einen Träger hat, weshalb auf der linken Seite seine Schulter frei herausguckt. Seine Haare trägt er zu Patricks Erstaunen aber offen, wodurch er um einiges weiblicher aussieht. Ansonsten trägt er wie immer einige Nietenarmbänder und mehrere Ketten um den Hals, sowie sein Glöckchenhalsband. "Gut... wie immer halt", entgegnet Patrick und lächelt sacht, bevor er sich wieder seiner eigenen Problemzone zuwendet, nämlich seinem eigenen Outfit! Kann er mit dieser von Motten zerfressenen dunkelblauen Jeans und dem ausgefransten neongrünen Shirt mit dem Aufdruck 'Radioaktiv verseucht' vor die Tür gehen? "Also jetzt reicht's. Was zum Henker ist los? Du bist den ganzen Tag schon so angepisst!" Murrend verschränkt Ricki die Arme vor der Brust und sieht seinen besten Freund mahnend an. Das kann doch wohl nicht mit rechten Dingen zugehen, wenn der König der Guten Laune plötzlich so mies gelaunt ist. "Nichts", winkt Patrick ab und versucht Rickis Blick auszuweichen. Wenn dieser nämlich so guckt, dann hat er meistens keine Chance ihn abzuwimmeln, sondern muss klein bei geben. Und zumal will er ihn nicht unnötig auf die Nerven gehen, wo er gerade so gut gelaunt ist. "Patty", jammert Ricki und umarmt den Rotschopf von hinten. Wimmernd legt er seinen Kopf auf dessen Schulter und piekst ihn in die Seiten, woraufhin Patrick unfreiwillig anfängt zu lachen und versucht das schwarze Objekt von seinem Rücken loszuwerden. "Oh man, es ist nichts. Krieg nur meine Tage und nun ist Schluss!", ruft Patrick grinsend aus und versetzt dem nun abgeschüttelten Ricki einen Klaps auf den Allerwertesten. >So, und nun ist endgültig Feierabend! So schnell wird er mich nicht los<, ermutigt Patrick sich in Gedanken und atmet einmal tief durch. Nein, so geht das nun wirklich nicht. Er wird ja seinem Ruf untreu, wenn er jetzt die Flinte ins Korn wirft und zusieht, wie Mark sich heute Nacht mit ein paar blöden Tussen vergnügt. "Wer kriegt seine Tage?", fragt Alexander plötzlich und steckt seinen Kopf ins Badezimmer. Nachdem er und Mark sich von den beiden Freaks haben überreden lassen, in Patricks Kleiderschrank herumzuwühlen um für heute Abend was Passendes zu finden, haben sich besagte Freaks ins Badezimmer verkrochen... und das war vor gut einer Stunde. "Was gefunden?", fragt Patrick und übergeht die Frage, bezüglich seiner Tage gekonnt. Alexander räuspert sich daraufhin leise und zieht die Tür ganz auf, da bis eben nur sein Kopf durch einen Spalt hineingelugt hat. Kaum ist die Tür öffen, klappt Ricki die Kinnlade runter. Alexanders Oberkörper wird von einem ärmellosen, schwarzen Trägertop verhüllt, auf dem in großer, roter Schrift 'Anarchie' geschrieben steht. Seine Haare stehen von seinem Kopf ab, sodass sie ein wenig wie die von Lukas liegen, und seine Füße stecken in ein paar dunkelroten Doc Martens die in einer schwarzen Stoffhose verschwinden, welche an beiden Seiten bis zum Oberschenkel aufgeschnitten ist und mit ein paar Sicherheitsnadeln zusammengehalten wird. "Ein falsches Wort und es kracht", sagt Alexander augenzuckend, da er Rickis eindeutig zweideutigen Blick bemerkt. Aber abgesehen davon, dass Patricks Kleiderschrank der wahre Kostümverleih ist, muss er schon sagen, dass diese Klamotten gar nicht mal so schlecht aussehen. Ist zwar immer noch ein wenig ungewohnt, aber er fühlt sich auf jeden Fall wohler als damals, wo er mit Rickis Rock herumlaufen musste, den besagter Grufti heute wieder am Leibe trägt. >Wenn er ne Mangafigur wäre, dann würde ihm jetzt das Blut aus der Nase spritzen<, denkt Alexander bei sich und muss bei dieser Vorstellung anfangen zu lachen. "Was hast du mit dem gemacht?", wendet Patrick sich an Ricki, der nur schweigend und mit einem 'Das-Leben-is-geil'-Blick auf seinen Halbbruder starrt. Er weiß nicht, was Alexander geritten hat, dass er seit gestern Abend so locker ist, aber ihm ist es nur recht so. >Dann besteht ja direkt die Möglichkeit heute Nacht da weiter zu machen, wo wir in der letzten aufgehört haben<, schießt es Ricki durch den Kopf und ein dreckiges Grinsen schleicht sich auf seine Lippen. Patrick blickt zwischen den beiden hin und her und seufzt innerlich auf. Soviel Glück auf einen Haufen macht einen richtig depressiv, wenn man selbst am Abgrund steht und keinen Plan hat, wie er einen gewissen brünetten Jungen bekehren kann, der ihn gestern in einer einsamen Stunde auf Frauen angesprochen hat. >Ruhig Blut Patty. Du musst nur tief Luft holen und an Ärsche denken.< *~*~*~*~* "Ist das das Dungeon?", fragt Mark verdutzt und bleibt vor einem kleinen Gebäude stehen, dass stark an einen dieser winzigen Wohncontainer erinnert. Ein großer schwarzer Schriftzug wird abwechselnd von blauen und roten Lampen erhellt, sodass man beim näheren betrachtet das Wort 'Dungeon' lesen kann. Vor dem Gebäude stehen mehrere Grüppchen die nach und nach darin verschwinden. "Jep. Willkommen im Dungeon", sagt Lukas grinsend und klopft Mark auf die Schulter, was Patrick ein wenig missbilligend beobachtet. "Ist das nicht... ein bisschen sehr klein? Wie viele Leute passen da rein? Zehn? Zwanzig?", fügt Alexander skeptisch hinzu, der sich nach Rickis Beschreibungen auf etwas anderes als das eingestellt hat. >Da ist ja unsere Garage beinahe größer<, schießt es ihm durch den Kopf und er verzieht enttäuscht das Gesicht. "Diese Unwissenden", sagt Sven und lässt den Kopf hängen. Aber was erwartet er auch von ein paar Dörflern? Doch nicht, dass sie einen der bekanntesten Clubs der Szene kennen! "Na was ist, los jetzt", drängt Ricki und hackt sich bei Alexander ein, der sich widerstandslos hinterher ziehen lässt. Der Rest der Gruppe folgt den beiden, die nun nach ein paar Mädchen das Gebäude betreten. In dem Gebäude stehen zwei schon ältere Gruftis, wovon einer der beiden das Eintrittsgeld kassiert und der andere den Leuten einen Stempel auf die Hand drückt. Alexander holt sein Portemonnaie auf der Hosentasche und gibt dem langhaarigen Marilyn Manson Verschnitt fünfzehn Euro. Der steckt das Geld in eine schwarze Schatulle und lächelt freundlich, als er sie zu dem zweiten Mann weiterleitet. "Viel Vergnügen", sagt er mit rauchiger Stimme und drückt Alexander und Ricki einen Stempel mit einer kleinen Fledermaus auf die Hand auf deren Flügeln ganz klein Dungeon zu lesen ist. "Danke", sagt Ricki strahlend und geht mit Alexander um eine Ecke wo eine Treppe nach unten führt. "Sag bloß, hier geht's noch weiter?", meint Alexander überrascht, der am allerwenigsten mit einer Treppe gerechnet hat. Ricki grinst breit, ergreift die Hand seines Halbbruders und geht mit ihm die Stufen hinunter. "Das Dungeon selbst befindet sich einer Art Keller. Kommt man auf den ersten Blick nicht, drauf hm?" "Nicht wirklich", erwidert Alexander lächelnd und kommt mit Ricki im Keller an, der an einen großen Lagerraum erinnert. Nur, dass das hier alles andere als wie in einem gewöhnlichen Lagerraum aussieht. Eine große Bar ist am Ende zu sehen, hinter der drei Barkeeper stehen und versuchen alle Bestellungen so schnell wie möglich zu erledigen. Leichter Nebel zieht sich quer über den Boden und ein dämmriges, blaues Licht wird von kleinen Scheinwerfern die in den Boden eingebaut sind an die Decke reflektiert. In einer Ecke stehen mehrere Spielautomaten, Billardtische und Schießsimulatoren und ein paar Meter weiter sieht man mehrere Tische und Sessel stehen, die teilweise besetzt sind und auf denen schwarze Kerzen leuchten. Eine große Tanzfläche erstreckt sich in der Mitte des Raumes, wo eine Menge Gruftis und sonstige Erscheinungen gerade zu dem Lied Walpurgisnacht von Schandmaul tanzen und sich beim Refrain alle im Kreis herum bewegen. "Da fühlt man sich gleich wie zu Hause, hm?", sagt Sven und erscheint hinter den beiden, gefolgt von Patrick, Lukas und Mark, der ebenso wie Alexander, sich mit großen Augen umsieht. Also so etwas hat er auch noch nicht gesehen. "Ok, ich schlage vor, ihr drei Hübschen reserviert eine Sitzecke und wir holen was zu trinken", bestimmt Lukas und deutet dabei auf Ricki, Alexander und Mark. "Yes, Sir!", entgegnet Ricki grinsend und sieht sich schon einmal nach einer freien Sitzmöglichkeit um. Alexander und Mark folgen ihm zögernd und sehen sich in den Reihen der Gruftis ein wenig verloren um. Immerhin kommt es auch nicht oft vor, dass sie mal in der Minderheit sind. Aber für alles gibt es ein erstes Mal. "Bringt ihr uns drei Mal ne Schwarze Witwe mit?", ruft Ricki den Dreien nach, die sich nun zur Bar durchkämpfen. "Alles klar", schreit Patrick über die Massen zurück und wird von Sven weiter gezogen. "Schwarze Witwe?", wiederholt Alexander skeptisch und betritt die kleine Anhöhe, auf der Sessel und Tische stehen. "Schmeckt lecker", meint Ricki lächelnd und lässt sich in der Mitte der Sitzzone an einem freien Tisch nieder um den herum Vier Sessel stehen. "Ist echt ein verrückter Laden hier", murmelt Mark und lässt seinen Blick über die Leute wandern. Allerdings besteht die Masse nicht nur aus Gruftis, sondern auch aus anderen Gestalten, die im schrillen farbigen Outfit regelrecht herausstechen. Er wirft einen Blick an sich hinunter, wo er eine von Patricks zerrissenen Hosen trägt und darüber ein dunkelgraues Shirt mit mehreren Löchern und Farbflecken. Wenn er es nicht besser wüsste, dann würde er meinen, dass dieses Shirt öfter dafür benutzt wird, Pinsel von Tusche oder so zu reinigen. "Allerdings... aber das ist auch mal ne Erfahrung", sagt Alexander und lässt sich auf einen der weichen Sessel plumpsen. Kaum sitzt er, da krabbelt Ricki auch schon auf seinen Schoß und lehnt sich mit seinem Rücken gegen dessen Brustkorb. "Hier bleib ich", nuschelt er und lehnt sich mit seinem Kopf an Alexanders Schulter. "Sagt wer?", lacht dieser und fährt Ricki durch die Haare, die ihm aufgrund des fehlenden Zopfbandes immer ins Gesicht fallen. Schweigend sitzen die drei da. Während Mark und Alexander sich den Raum genauer ansehen, ruht Rickis Blick auf der schwarzen Kerze, die in einem Drachenskeletthalter steckt. Im Hintergrund hört man laut von Subway to Sally das Lied Tag der Rache spielen. *Wenn einst der Himmel tobend, brüllend, rasend* *Die Städte peitschend und das Meer zerblasend* *Auf Erden wütet ohne Sinn und Segen* *Dann stell ich mich dem Strafgericht entgegen* *Wenn plötzlich alles was die Augen sahen* *Zu Staub zerfällt, weil schwarze Reiter nahen* *Wenn Menschenwerke fallen und versinken* *Dann wird ich ihnen schon vom weiten winken* "Dies irae, dies illa. Solvet saeclum in favilla!", singt Ricki laut mit und wird tatkräftig von allen anderen hier Anwesenden unterstützt. Mark und Alexander sehen sich ein wenig irritiert um, als plötzlich jeder hier diese Zeilen laut mitsingt, außer ihnen beiden. Aber was sollen sie denn tun, schließlich kennen sie den Text überhaupt nicht. "Ich fühl mich wieder richtig lebendig", sagt Ricki grinsend und drückt Alexander einen Kuss auf die Wange, der nun ein wenig überrumpelt dreinblickt und prompt wieder errötet. Muss er ihn denn gleich so überfallen? >Verrückter Kerl<, geht es ihm durch den Kopf und er seufzt resigniert. Zwischen den Reihen tauchen nun auch Patrick, Sven und Lukas auf und halten je zwei große, geschwungene, mit einem Spinnennetz verzierte Gläser mit schwarzer Flüssigkeit in den Händen, die beim gehen hin und herschwappt. "Da seit ihr", ruft Patrick aus und macht, dass er vor Lukas den freien Sessel neben Mark erreicht, was ihm letzen Endes auch glückt und Lukas einen leichten Schmollmund zieht. Mark hingegen kriegt von dem ganzen nicht sonderlich viel mit, da er vielmehr damit beschäftigt ist, herauszufinden, was sich in den Gläsern befindet. Während Patrick und Mark jeder einen Sessel in Beschlag genommen haben, teilen sich nun Lukas und Sven den übrig gebliebenen und lassen sich ein wenig erschöpft auf das weiche Polster nieder. "Das war ein Gedränge", stöhnt Sven und nippt von seinem Drink. "Kann ich mir vorstellen", sagt Mark und taucht seinen Finger in das Glas. Patrick beobachtet jede seiner Bewegungen und hat alle Mühe damit, seine Augen im Kopf zu behalten, als Mark sich den Finger ableckt und lauthals verkündet, dass er ab sofort ein neues Lieblingsgetränk hat, was er gleich beweist, indem er das halbe Glas leert. Alexander hebt skeptisch eine Augenbraue und überlegt, wie er an sein Glas kommen soll, da Ricki noch immer besitzergreifend auf seinem Schoß sitzt und in absehbarer Zeit garantiert nicht das Feld räumen wird. *~*~*~*~* "Meinst du, wir kriegen sie da wieder weg?", fragt Alexander und deutet auf Mark und Sven, die gerade bei einem der Schießsimulatoren versuchen mehr Zombies abzuknallen als der andere, während Patrick und Lukas wie ein paar durchgeknallte Fans hinter den Beiden stehen und immer wieder auf eine andere Ecke des riesigen Bildschirmes deuten. "Keine Ahnung", murmelt Ricki und betrachtet geistesabwesend den Ring an seinem Finger der im Schein der Kerze leicht orangefarben aufleuchtet. Wie hypnotisiert fährt er mit den Fingern über das kalte Material und lächelt breit. "Bei dieser Musik kriegt man irgendwie so ein komisches Gefühl...", flüstert Alexander leise und schließt die Augen. Langsam aber sicher ist er wirklich müde, immerhin ist es schon nach vier Uhr morgens. Und seine Beine wollen auch nicht mehr so wirklich, nachdem er sich von Ricki mehrfach hat überreden lassen, mit ihm zu einem dieser Lieder zu tanzen, wobei er sich ein wenig blöd vorgekommen ist, da er noch nie versucht hat zu einem dieser Musikstücke zu tanzen. Wobei man gewiss nicht zu jedem Lied tanzen kann, aber Ricki weiß anscheinend genau, wann er das kann und wann nicht. Hinterher haben sie noch eine Runde an den Billardtischen gespielt, wo selbstredend Mark jedes Mal gewonnen hat, dicht gefolgt von Sven und Patrick. Er hat es in dem ganzen Tumult sogar geschafft ein Lied zu lernen, von dem er jetzt immer noch einen Ohrwurm hat und ihn nicht mehr raus bekommt. Leise summt er die Melodie vor sich her, und merkt nicht, dass Ricki ihn mit großen Augen ansieht. "Hast dir die Melodie ja gut eingeprägt...", stellt er schmunzelnd fest und sieht Alexander an, der ihm nun die Zunge rausstreckt. "Mehr den Text als die Melodie", erwidert Alexander nachdenklich und hört den Text in seinem Kopf widerhallen. "Nach seiner Tat, war Blut an den Händen... Nach seiner Tat, war Blut auf dem Kleid... Nach seiner Tat, war Blut auf der Erde, aus der die Stimme des Bruders noch schreit...", singt Ricki leise und kuschelt sich näher an Alexander, der nun auch leicht lächelt. "Und da sagt man immer, die Bibel sei langweilig. Aber wenn man sich die Musik hier mal anhört, was da alles für Themen draus aufgegriffen werden..." "Hmhm... wie wärs, wenn wir dir morgen mal ein paar Klamotten besorgen? In Patricks Sachen passt du ja rein, aber mein Zeug ist dir zu klein und-" Weiter kommt Ricki nicht, da Alexander ihm nun gegen die Stirn tippt. "Willst du, dass meine Mutter nen Herzkasper kriegt? Und überhaupt... ein Hausfreak reicht ja wohl fürs erste", meint Alexander grinsend und versucht jetzt nicht laut zu lachen, da Ricki wieder einen Schmollmund zieht. *~*~*~*~* "Irgendwie seltsam...", meint Sven und sieht hinüber zu Alexander und Ricki, die nun heftig über Alexanders angebliches Klamottenproblem diskutieren, wobei es den Anschein hat, dass keiner von beiden bereit ist, dem anderen nachzugeben. "Was?", fragt Patrick und wendet seinen Blick kurz von Mark ab, der nun gegen Lukas spielt, und zu seinem Entsetzten gerade dabei ist zu verlieren. "Man kann die beiden gleichzeitig bedauern und beneiden", murmelt Sven und fährt sich durch die lange Mähne. "Also ich würde eher sagen, man kann sie beneiden, aber bedauern?", sagt Patrick grinsend und setzt sich neben Sven auf einen der herumstehenden Barhockern, die vor den verschiedenen Automaten positioniert sind. "Sie sind immer noch Halbgeschwister... glaub mal ja nicht, dass das so einfach akzeptiert wird. Ist ja in ner Stadt schon nicht ganz einfach, aber in nem kleinen Dorf..." "Ricki war schon immer jemand, der Problem wie ein Magnet angezogen hat... werden ja sehen, was passiert, wenn die ganze Sache auffliegt", seufzt Patrick leise und sieht zu den beiden hinüber, die ihre Diskussion vorerst eingestellt haben und nun schmusend auf dem Sessel sitzen. "Hmhm... immerhin können sie das nicht ewig verheimlich." TBC So, das wars auch fürs erste von mir. Hiermit verabschiede ich mich und wir sehen uns wieder im Juni/Juli. ^^ Danke euch allen, dass ihr mir so lange treu gewesen seit und es auch hoffentlich in Zukunft auch bleibt. *g* Das Dungeon hab ich mir vom Aufbau mal eben ausgedacht, also nicht zu streng mit mir sein. *hust* >.> Wer Kommis hinterlassen will, kann das gerne tun und bis zum nächsten Kap. By Klein Dilly ("^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)