Mad Life von -Neya- (Welcome to my sick sad reality -Kapitel 33-) ================================================================================ Kapitel 17: Von Vegetariern, Insekten und anderen Landplagen ------------------------------------------------------------ *reinkugelz* *umguck* o.o Also, zuerst habe ich mal 5 Sachen zu sagen. *g* 1. Ich bin wieder da. Frisch zurückimportiert von Khana an meinen Schreibtisch. XD (hoffe, dass du jetzt kein Trauma von meinem Besuch hast o.o) 2. Danke an Khana, die diesen Brocken hier beta gelesen hat. *hasu-fein-gemacht* (Khana mal anflausch und Kekse in den Mund stopft) 3. DANKE für 500 Kommis!!! *in-tröte-pust* Leute, ich bin sowas von happy. *flenn* Das ich für ein Original wirklich soviele zusammenkriege, ist wirklich erstaunlich. *snief* 4. Wie ihr vielleicht schon gesehen habt (wenn nicht, seht ihr es spätestens beim Lesen), ist dieser Teil LÄNGER als die anderen. Und zwar deshalb, weil ihr mir tatsächlich über die 500-Kommi-Grenze geholfen habt. Also, als Dankeschön von mir, gibt es jetzt einen langen Teil. ^^ 5. So, genug des Vorwortes, hoffe es gefällt und viel Spaß bei Kapitel 17. >^.^y Kapitel 17: Von Vegetariern, Insekten und anderen Landplagen Gelangweilt tapst Ricki hinter Alexander und Mark her, die nun bestimmt schon zum hundertsten Male die Einkaufsliste durchgehen und seltsamerweise jedes Mal einen neuen Punkt finden, den sie noch ergänzen müssen. Patrick hingegen hat sich bei ihm eingehakt, scheint aber mit seinen Gedanken ein wenig abgedriftet zu sein, da er ständig auf die Rückfront eines gewissen Igelkopfes starrt, der, wie sollte es anders sein, wieder eine Sonnenbrille auf der Nase hat. Ricki seufzt resigniert und lässt seinen Blick über die Landschaft wandern. Der Weg zum Supermarkt, in diesem Falle Aldi, ist mal wieder ein halber Weltmarsch, da irgendein Trottel gedacht hat, dass er den Laden am anderen Ende des Dorfes platzieren muss. Die Sonne sticht auch wieder erbarmungslos auf ihn ein und er kann sich jetzt schon vorstellen, wie er heute Abend aussehen wird, wenn sie den ganzen Tag im Garten verbringen werden. Bei der Vorstellung gruselt es Ricki dann doch. Immerhin ist es ja schon selbstverständlich, dass, wenn der Grill erst einmal an ist, auch ein paar ungebetene Gäste, sprich Insekten auftauchen werden. >Ob es bei Aldi Insektenspray gibt?<, fragt Ricki sich und legt die Stirn in Falten. Allein schon der Gedanke an eine Wespe oder sonstige Viecher lässt ihm einen kalten Schauer den Rücken hinablaufen. Stöhnend richtet er seinen Blick wieder nach vorne, wobei sich ein leicht sehnsüchtiger Schimmer in seinen Augen ausbreitet, als er Alexanders blonden Schopf von hinten sieht. "Alles klar?", vernimmt er plötzlich Patricks Stimme und sieht seinen Freund ein wenig überrumpelt an. "Hm?", fragt Ricki wenig geistreich und blickt Patrick mit großen blauen Augen an. Der hingegen kräuselt daraufhin die Stirn und wirft seinem Freund einen vielsagenden Blick zu. "Du kannst mir sagen, was du willst, aber eure Argumente von wegen zuviel geraucht und zuviel ferngesehen nehme ich euch nicht ab." "Mensch, geht das schon wieder los. Ich sagte doch, es ist nichts. Ende der Durchsage", murmelt Ricki sichtlich angepisst und starrt säuerlich auf den unebenen Sandweg. Warum muss sein bester Freund nur so eine notorische Nervensäge sein? "Natürlich... und warum guckst du Alexander an, als würdest du ihm am liebsten die Kleider vom Leib reißen?", entgegnet Patrick scheinheilig und grinst breit, als Ricki abrupt stehen bleibt und ihn mit geröteten Wangen und einem 'Was-bist-du-und-was-willst-du'- Blick anstarrt. "Was?!", entfährt es dem kleinen Grufti in einem ungewöhnlich hohem Ton. Entsetzt sieht er Patrick an, der sein bekanntes 'Ich-wusste-es'- Grinsen aufgesetzt hat. "Ja was. Ist doch so. Das sieht doch ein Blinder mit nem Krückstock, so wie du ihn dauernd anstarrst", meint Patrick ungerührt und knufft Ricki in die Seite. Der allerdings kann darüber jetzt keinesfalls lachen, eher im Gegenteil. Innerlich zieht sich ihm alles ruckartig zusammen und in seinem Kopf läuten bereits die Alarmglocken. Wenn Patrick das weiter erzählt, dann ist er erledigt, und da er die große Klappe seines Freundes nur zu gut kennt... "Du... bist ekelhaft...", flüstert Ricki und versucht sich seine Nervosität nicht weiter anmerken zu lassen. Auf keinen Fall darf er zulassen, dass der Rotschopf weiterhin diesem Verdacht folgt. "Häh? Was hab ich denn jetzt wieder gesagt?", entfährt es Patrick, der aufgrund der Bezeichnung 'ekelhaft', ein wenig bedröppelt dreinblickt. "Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, er ist mein Bruder und-" "Halbbruder." "Herr Gott, ist doch gleich. Wir sind trotzdem verwandt... wir haben den gleichen Vater! Weißt du überhaupt, was du mir da vorwirfst?", ruft Ricki entrüstet auf und klopft sich gedanklich selbst auf die Schulter, da er seiner Meinung nach ziemlich entsetzt rüber gekommen ist. "Ich... also-" "Ja nix also. Patrick, nichts gegen deine Fantasien, aber ich denke garantiert nicht 'so' über meinen Halbbruder, kapiert?" Ein wenig verlegen kratzt sich Patrick am Hinterkopf und schließlich muss er sich selbst eingestehen, dass es schon ziemlich verquer war, das anzunehmen. Aber immerhin ist es auch ne eigenartige Situation, schließlich hat Ricki erst seit knapp drei Wochen einen Bruder und er selbst hat es anscheinend noch nicht so ganz realisiert, dass Ricki und Alexander miteinander verwandt sind. "Sorry... ist eben nur ein wenig seltsam wie ihr miteinander umgeht. Immerhin kenne ich ihn auch erst seit gestern und ich muss auch erst mal in meinem Kopf reinkriegen, dass ihr verwandt seid", druckst Patrick kleinlaut herum und sieht Ricki mit großen Augen an. Der seufzt daraufhin nur und fährt sich mit einer Hand durch die zerwuselte Mähne. "Schon klar... ich glaube, ich hab mich auch noch nicht so ganz an den Gedanken gewöhnt", entgegnet er stöhnend und lächelt schief. "Hmhm... ok, ich frage nicht mehr und du bist nicht mehr böse auf mich", sagt Patrick versöhnlich und nimmt Ricki in den Arm, um ihn mal freundschaftlich durchzuflauschen. Dieser fängt daraufhin leise an zu lachen. "Ist gut, aber zerquetsch mich nicht", bringt Ricki grinsend hervor und versucht weiter zu gehen, was allerdings nicht ganz so einfach ist, da sich Patrick nun von hinten an ihn klammert und sich wie ein Sack Mehl hinterher schleifen lässt. *~*~*~*~* "Was macht ihr denn da?", ruft Mark plötzlich und sieht die zwei Gestalten ungläubig an, die gerade um die Ecke getaumelt kommen. Anfangs haben er und Alexander gar nicht bemerkt, dass die beiden Freaks stehen geblieben sind, erst als sie schon fast bei den Parkplätzen angekommen sind, ist ihnen die seltsame Stille aufgefallen. "Wir begatten uns, sieht man doch!", schreit Patrick zurück, der mittlerweile von Ricki huckepack getragen wird und zur Demonstration noch ein wenig auf und abrutscht. "Ja sonst geht's dir gut da oben!?", mosert Ricki und lässt Patrick los, der dadurch wieder auf dem Boden der Tatsachen landet und sich wieder wie eine Klette bei Ricki einhakt. Alexander und Mark sehen die beiden verdattert an und hoffen, dass das jetzt nicht zu viele Leute mit angehört haben, schließlich ist heute Samstag und daher laufen auch alle wie die Bekloppten zum Einkaufen, da sie ja von der Zeit von Sonntag auf Montag verhungern könnten. "Das sind ein paar Originale", meint Mark grinsend und sieht Alexander an, der nur knapp nickt. Sein Blick haftet weiterhin auf Ricki, der Gott sei dank nichts davon mitbekommt, da er gerade versucht, seinen bereits blau gequetschten Arm aus Patricks Klammergriff zu befreien. *~*~*~*~* Entsetzt starren die Vier auf die Kasse, vor der sich mindestens ein Dutzend Menschen tummeln mit voll gestopften Einkaufswägen und den obligatorischen schreienden Kleinkindern, die sich darüber beklagen, dass sie mal wieder keine Süßigkeiten bekommen haben. "Oh man." Stöhnend schiebt Alexander den Wagen durch die Tür und fragt sich, ob sie es überhaupt bis zum Mittag schaffen, hier wieder heraus zu kommen. "Hm... am besten stellt sich einer von uns jetzt schon an", meint Ricki, der mit Patrick gerade synchron mit dem linken Augen zuckt. Das ist ja schlimmer als in einem Supermarkt in der Stadt. "Die könnten aber auch mal ne zweite Kasse aufmachen die Pansen", flucht Mark angesäuert und latscht durch den ersten Gang in Richtung Toastbrot. Frust schieben bringt jetzt auch nichts, da heißt es Augen zu und durch. "Was willst du eigentlich essen?", fragt Ricki Patrick, der sich nun suchend in dem überfüllten Gang umsieht. "Wie, was will er essen?", kommt es nun von Alexander, der Mühe hat mit seinem Wagen an den ganzen Leuten vorbei zu kommen, die sich mal wieder unnötig breit machen müssen. "Ich habe zur Zeit meine vegetarische Phase, wenn's nicht stört. Ich mach mir auf jeden Fall nen Salat, also sag an, wo es hier Gemüse gibt", entgegnet Patrick grinsend. Alexander sieht ihn ein wenig entgeistert an, deutet dann aber auf die Mitte des Ganges, von der aus ein weiterer Nebengang wegführt. "Da vorne rein und immer geradeaus... sofern die nicht schon wieder umgeräumt haben...", fügt er nachdenklich hinzu. "Alles klar. Also, man findet sich!", ruft Patrick lauter als nötig und zwängt sich rücksichtslos an ein paar anderen Käufern vorbei, die ihm säuerliche Blicke hinterher werfen. Tja, selbst schuld, wenn man seinen Alabasterarsch so weit ausstreckt, dass er den halben Gang ausfüllt. "Er ist Vegetarier?", fragt Alexander Ricki, der ihn dann doch ein wenig verdutzt ansieht. Hat er jetzt schon Hallus, oder hat Alexander ihn jetzt von sich aus angesprochen? "Ähm, ja. Seit knapp zwei Monaten hat er seine vegetarische Phase, aber das gibt sich wieder. Patty hat des Öfteren so was. Vorher hat er sich einige Zeit geweigert Milchprodukte zu sich zu nehmen, davor hat er einige Wochen lang nur Obst gegessen... ist ganz normal bei ihm", meint Ricki gelassen und versucht die leichte Nervosität, die sich langsam in ihm ausbreitet zu verdrängen. "Der ist wirklich ein komischer Kauz...", entgegnet Alexander grinsend und manövriert seinen Wagen weiter, in der Hoffnung, nicht doch jemandem in die Hacken zu fahren. Ricki trottet nachdenklich hinter ihm her und kann dabei nicht verhindern, dass seine Augen nun an der tiefer gelegenen Rückfront von Alexander hängen bleiben, sowie vorhin Patricks Augen an Mark. >Nun reiß dich doch zusammen!<, ermahnt er sich selbst und holt einmal tief Luft. Er kann und darf sich nicht noch einmal so eine Aktion wie letzte Nacht erlauben, oder er hat endgütig bei Alexander verschissen, was er ehrlich gesagt nicht riskieren möchte. Kurz darauf taucht bereits Mark wieder auf, der mehrere Soßenflaschen zusammengerafft und es auch noch irgendwie geschafft hat, sich zwei Packungen Toastbrot mit unter die Arme zu klemmen. "Wagen her, schnell!", ruft er hibbelig und lässt die Ware vorsichtig hinein plumpsen. "Das wäre geschafft." "Sag mal... warten konntest du nicht, oder? Und was sollen wir mit soviel Soße?", fragt Alexander ungläubig und grabscht in den Wagen um sich nacheinander die verschiedenen Flaschen anzugucken. "Hey, wir brauchen immerhin ein wenig Auswahl. Außerdem, was übrig bleibt wird ja nicht schlecht. Und im Sommer wird eh öfter der Grill angeschmissen, also nösel nicht rum." Mit einem 'Ich-sag-das-also-machen-wir-das'- Blick dreht Mark sich auf dem Absatz um und macht sich auf die Suche nach der Kühltruhe. "Baka...", murmelt Alexander und schiebt seufzend seinen Wagen weiter. "Wie? Was hast du gesagt?", fragt Ricki irritiert und hebt eine Augenbraue. Was um Himmels Willen ist denn nun wieder ein Baka? Hört sich für ihn an wie einer der Grünzeugkataloge von Melanie. "Vergiss es. Ist japanisch und bedeutet soviel wie Idiot...", nuschelt Alexander und wird leicht rot im Gesicht. Na herrlich, nun hat er sich schon wieder verplappert. Dass Mark weiß, dass er nen kleinen Tick bezüglich Japan hat, unter anderem auch deshalb, da er seit gut drei Jahren Mangas sammelt, heißt das noch lange nicht, dass er auch Ricki davon in Kenntnis setzen muss. Der wird ihn aller Wahrscheinlichkeit nach sowieso auslachen, von wegen Kinderkram und so. "Seit wann schimpfst du auf japanisch?", stochert Ricki weiter nach, froh darüber, dass die angestaute Kälte zwischen ihnen beiden langsam wieder abtaut. Vielleicht hat er sogar soviel Glück und Alexander vergisst die ganze Sache wieder. >Von was träumst du eigentlich nachts? Das vergisst man doch nicht so einfach< Seufzend kaut Ricki seine Unterlippe an, die unter dieser Behandlung nicht das erste Mal angefangen hat zu bluten. "Nicht so wichtig... halt lieber Ausschau nach Getränken", lenkt Alexander vom Thema ab und biegt um die nächste Ecke in den zweiten Gang. "Ich will Smirnoff!", sagt Ricki und läuft hinter Alexander her, der nun sichtlich genervt die Augen rollt. "Wir wollen uns nicht die Hucke voll saufen mit diesen Alkopops. Guck du mal lieber, ob du hier so ne Literflaschen Cola und so findest. Außerdem ist Smirnoff zu teuer. Das Zeug kann man sich auch selber zusammen mixen", meint Alexander bestimmend und bleibt vor einem Regal mit Stangenbrot stehen. Ob sie davon auch eines mitnehmen sollten? "Aber selber mixen schmeckt nicht so wie das Original", murrt Ricki ungehalten und klammert sich am Ende des Wagens fest, um Alexander einen flehenden Blick zuzuwerfen, der diesen hoffentlich erweichen kann. "Meine Güte... dann nimm dir ein Sechserpack mit", resigniert Alexander schließlich und stöhnt leise. Was redet er überhaupt groß? Es hört ja ohnehin keiner auf ihn. Als er dann auch noch Patrick auf sich zulaufen sieht, der neben zwei Köpfen Eisbergsalat und drei Salatgurken noch ein Bündel Paprika, ein Bund Mohrrüben und ein Netz voll Tomaten mit anschleppt, fällt er wirklich vom Glauben ab. "So... das dürfte reichen", murmelt er in Gedanken und verfrachtet seine Beute in den Einkaufswagen, Alexanders entsetzten Gesichtsausdruck dabei geflissentlich ignorierend. "Wir wollen nur grillen... keine Woche in der Wildnis kampieren. Und wer soll das alles essen?", entgegnet Alexander ungläubig und starrt auf das ganze Grünzeug, das Patrick mit angeschleppt hat. Wann sollen sie denn das alles essen? "Ach, ich krieg das schon weg", winkt Patrick lachend ab und sieht sich suchend nach Mark um, den er schließlich an der Fleischtheke vorfindet. Nun gut, auf in den Kampf. Ohne ein weiteres Wort dreht Patrick sich um und versucht, sich den Weg freizumachen. "Wer soll denn das alles essen?", wiederholt Alexander leise und zieht ein wenig hilflos sein Portemonnaie aus der Tasche, als er Ricki erblickt, der mit einem Sechserpack Smirnoff und einem Mischkasten Cola, Sprite und Fanta zurückkommt. Unsanft verfrachtet er die Flaschen auf den unteren Metallrost des Wagens und grinst zufrieden. Alexander hingegen steht derweil kurz vor einem Herzkasper, da er gedanklich gerade zusammenrechnet, wie weit sie mit ihrem Geld auskommen... und was noch wichtiger ist, wie wollen sie das alles zu ihm nach Hause kriegen ohne Auto? Immerhin gehen sie gute fünfzehn Minuten bis hierher. >Das kann doch alles nicht wahr sein.< Sichtlich schockiert betrachtet Alexander den nun schon ziemlich vollen Einkaufswagen und fragt sich, wie viel Fleisch beziehungsweise Wurst Mark noch mit anschleppen wird. *~*~*~*~* "Fünfzig Euro. Wir haben gerade fast fünfzig Euro ausgegeben...", murmelt Alexander und rafft eine paar der Plastiktüten auf. Während Mark und Patrick sich freiwillig dazu bereit erklärt haben, den Getränkekasten zu schleppen, dürfen er und Ricki sich nun mit den übrig gebliebenen Tüten abmühen, die auch ein beachtliches Gewicht haben. "Na wenigstens werden wir satt", meint Mark grinsend und wird von Patrick mit einem kräftigen Nicken unterstützt. Na, dann sind ja fast alle glücklich. "Wer stellt sich eigentlich an den Grill? Ich hab davon null Ahnung", sagt Ricki plötzlich und sieht die anderen Drei auffordernd an. Also zu ihm brauchen sie nicht kommen... Bei seinem Geschick, werden sie wohl am Ende alle an einer trockenen Scheibe Toast herumkauen, weil das Fleisch sowie die Bratwürstchen total verkohlt sind. "Das mach ich schon... ihr habt doch nen Elektrogrill, oder Alex?", fragt Mark an seinen besten Freund gewandt, der dazu nur ein knappes 'Jep' verlauten lässt. "Man... was für'n Luxus hier. Whirlpool, Elektrogrill, eine riesige Terrasse, Balkons, ein elendgroßes Grundstück, ein Teich... da kann man ja richtig neidisch werden", murmelt Patrick ehrfürchtig und blickt zu Ricki und Alexander, die ihn ein wenig bedröppelt anstarren. "Naja... Dad verdient halt recht gut...", entgegnet Alexander und grinst breit. Ja, wenn er an ihr Haus denkt, so muss er schon sagen, dass er richtig Glück gehabt hat. "Was mich mehr interessiert, ist die Frage, ob wir im Haus irgendwo Insektenschutz haben... Bei der erste Wespe bin ich nämlich im Haus verschwunden", fügt Ricki gequält hinzu und schüttelt sich demonstrativ, damit man ihm seinen Ekel noch besser ansieht. "Du feiges Küggi", foppt Patrick ihn, weshalb er auch wenig später die rote Zunge des kleinen Gruftis zu sehen bekommt, die ihn frech anzulächeln scheint. Angeheitert latschen die Vier über den übervollen Parkplatz, als Ricki plötzlich abrupt stehen bleibt und die Augen zu schmalen Schlitzen verengt. Wie angewurzelt bleibt er neben der Einfahrt zum Supermarkt stehen und beobachtet einen braunhaarigen Jungen, der gerade aus einem silbernen Mercedes steigt und in Richtung Eingangstür geht. "Komm jetzt nicht auf den Trichter dich zu prügeln", ermahnt Alexander seinen Halbbruder, da er das gefährliche Funkeln in seinen Augen mehr als nur beunruhigend findet. Hoffentlich dreht sein Hausfreak nicht durch, denn er bezweifelt, dass er bei einer Auseinandersetzung mit Aaron große Chancen hat. "Gehört IHM dieses Auto?", fragt Ricki beängstigend ruhig und starrt wie gebannt auf den Wagen, der einige Meter abseits von ihnen steht. "Jop. Der Kerl hat echt Schwein. Aber seine Eltern verdienen ja auch ne ganze Menge... obwohl ich es schon übertrieben finde, seinem Kind zum 18. Geburtstag gleich einen Mercedes zu kaufen...", sagt Mark und blickt ein wenig neidisch zu Aarons Auto hinüber. Tja, er kann leider erst in einigen Monaten seinen Führerschein machen. "Ich frage mich, wie diese Pappnase überhaupt fähig gewesen ist, einen Führerschein zu machen", meint Patrick säuerlich. Die Tatsache, dass er Aaron nicht sonderlich gut abkann nach der Aktion, die er sich gestern mit seinem besten Freund geliefert hat, liegt wohl auf der Hand. "Wie dem auch sei... ich glaube, ich muss mich mal für gestern revanchieren", murmelt Ricki leise, stellt seine Tüten auf dem Boden ab und beginnt in ihnen herum zu kramen. "Mach bloß keinen Ärger. Aaron kann ziemlich unangenehm werden... und ich bezweifle, dass er seit gestern gut auf mich zu sprechen ist", versucht Alexander auf Ricki einzureden, der sich trotz allem nicht von der Besorgnis seines Halbbruders einschüchtern lässt. Ein paar Sekunden später zieht er eine Flasche Schaschliksoße aus einer der Tüten hervor und grinst breit. Oh ja, das dürfte eine schöne Sauerei werden. Pfeifend erhebt er sich wieder vom Boden und geht gemächlich hinüber zu Aarons Auto. Mark und Alexander blicken ihm verdutzt nach, immer noch ohne jegliche Idee, was der kleine Grufti nun wieder vor hat. Aber nach dem Grinsen zu urteilen dürfte es nicht sehr schön werden. Ricki blickt sich kurz um, ob es irgendjemanden gibt, der ihn beobachtet, bevor er langsam den Deckel von der Soßenflasche abschraubt und summend den Inhalt auf den Scheiben und der Motorhaube verteilt und anschließend mit einem zerfledderten Stofftaschentuch verwischt. Während Alexander und Mark mit offenen Mündern da stehen und Patrick in einen lauten Lachkrampf ausgebrochen ist, verwendet Ricki den Rest der Soße dafür, das Lenkrad und den Schalthebel einzuschmieren. "Na, wenn das keine Kunst ist", sagt er zu sich selbst und grinst zufrieden, als er die Flasche hinter das Auto an den Bordstein stellt, sein Stofftaschentuch unachtsam auf den Boden fallen lässt und sich mit unschuldigem Blick zum der Rest der Gruppe zurück begibt. Er kann wirklich von Glück sagen, dass der Parkplatz, abgesehen von ihm und den anderen Dreien so gut wie leer ist. Keine Zeugen, keine Probleme. "Ok, kann weiter gehen", meint er grinsend und fällt kurz darauf in Patricks Gelächter mit ein, der nun schon Mühe hat, den Getränkekasten richtig fest zu halten. Mark hingegen kann sich ein leichtes Glucksen nun auch nicht mehr verkneifen, während Alexander mit hochrotem Kopf macht, dass er hier wegkommt. Nicht auszudenken, wenn Aaron das spitz kriegt. Er hat ja schon Schwein gehabt, dass dieser ihm gestern nach der 'kostenlosen' Flugstunde in Ruhe gelassen hat, was wohl eher damit zusammen hing, dass zu viele Leute in der Nähe waren. >Womit habe ich das nur verdient?<, fragt er sich im Stillen und versucht, die drei lachenden Objekte hinter sich zu ignorieren. *~*~*~*~* "Und du bist sicher, dass wir ihn in der Küche alleine mit den Messern lassen sollen?", fragt Alexander Ricki, der daraufhin leise auflacht. Irgendwie ist es richtig befreiend, dass sie sich wieder einigermaßen normal unterhalten können, auch wenn er ständig wieder an letzte Nacht zurückdenken muss. >Darüber kannst du dir später Gedanken machen, du Trottel<, schallt er sich selbst in Gedanken und versucht verzweifelt, den überdimensionalen Sonnenschirm im Boden zu versenken, was schwierig ist, da er das extra dafür angefertigte Loch ständig verfehlt. Der knallgelbe Schirm schränkt sein Sichtfeld nämlich doch erheblich ein. "Ja, mach dir da mal keine Gedanken. Nur lass ihn nie alleine mit einem Bunsenbrenner. Patty kokelt gerne Gardinen und Tische an", meint Ricki gleichgültig und blickt belustigt in Alexanders verdutztes Gesicht. Es ist doch immer wieder schön, wenn man andere Leute so gut auf die Schippe nehmen kann. "Ich hol mal die Stühle aus der Garage", meint Alexander schließlich und lässt Ricki mit dem riesigen Schirm alleine, der größer ist als er selbst. Na herzlichen Dank auch. "Also das Kabel reicht!", ruft Mark ihm nach, der soeben den Grill an das Verlängerungskabel angestöpselt hat. Schließlich hat er keinen Bock, sich in der Garage hinzustellen und dort zu grillen, während der Rest hier schön im Garten liegt und sich nen faulen Lenz macht. "Ok!", schreit Alexander zurück, bevor er in der Garage verschwindet und versucht, die dort vergrabenen Stühle freizuschaufeln. Alles was recht ist, aber in Punkto Ordnung ist es bei der Garage wirklich ziemlich mager. "Blöder Schirm...", flucht Ricki leise, nachdem er das riesige Teil endlich im Loch versenkt hat und sich den Schweiß von der Stirn wischt. Ok, er hat seinen Sold an Arbeit geleistet. Den Rest des Tages können ihn alle mal. Schweigend lässt er seinen Blick durch den Garten wandern. Der laue Wind fährt durch die kleinen Bäume, leises Blätterrauschen ist zu vernehmen und die Sonne spiegelt sich im Teich wieder. Eine richtig entspannende Atmosphäre. Ricki gähnt einmal herzhaft und streckt sich. Kein Wunder, dass er müde ist. Immerhin hat er die letzte Nacht alles andere als gut geschlafen. Mark hat währenddessen damit begonnen sich seiner Schuhe und Socken zu entledigen und krempelt sich schließlich noch die Hose bis zu den Knien hoch. Sein recht zerfleddertes Shirt zieht er sich etwas ungeschickt über den Kopf und lässt es unachtsam auf den Rasen fallen. Immerhin soll es heute bis an die 32 Grad heiß werden und er schwitzt jetzt schon wie eine Sau. >Wenn Patty hier wäre, würde er bestimmt Nasenbluten kriegen<, denkt Ricki grinsend und beobachtet Mark neugierig. Im Gegensatz zu ihm sieht er selbst wieder einmal aus wie eine Wasserleiche, was wahrscheinlich daran liegt, dass er sich immer im Schatten aufhält, da er sonst krebsrot anlaufen würde. Hinter sich hört er plötzlich lautes Poltern und wenig später kommt Alexander mit zwei Liegestühlen zurück, die er unachtsam hinter sich herschleift, da sie zum Tragen doch ein wenig zu unhandlich sind. "So... kannst die beiden schon mal aufbauen. Ich hol die anderen", sagt er an Ricki gewandt und latscht zurück zur Garage. "Hey Alex! Kannst du mir ne Badeshorts leihen? Ich zerfließe hier!", brüllt Mark seinem besten Freund nach, der trotz der Entfernung sichtlich zusammenzuckt. Marks lautes Organ in allen Ehren, aber tut das Not ihn so zu erschrecken? "Ja, ich hol eine mit raus", entgegnet Alexander und verschwindet wieder. Ein lautes Knarren ist zu hören und kurz darauf schwingt die Terrassentür auf und Patrick springt heraus, in den Händen eine große Schüssel voll Salat und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen. "Ich bin fertig!", schreit er einmal quer über das gesamte Grundstück. Alexander hingegen hofft nur, dass nicht irgendeiner der Nachbarn auf die Idee kommt, wegen Ruhestörung zur Mittagszeit die Polizei zu rufen. Schließlich gibt es heutzutage genug komische Menschen. Seufzend rafft er die letzten beiden Liegestühle auf und schleppt sie ins Freie. Ächzend zerrt er sie über den Rasen und lässt sie vor den anderen beiden fallen, die Ricki noch nicht aufgestellt hat, was ihn dann doch ein wenig wurmt. "Ich hol jetzt die Shorts...", sagt Alexander und wirft Ricki einen drohenden Blick zu, der wohl soviel zu bedeuten hat wie 'Wenn ich wieder komme, sind die Stühle aufgebaut'. Eilends läuft Alexanders durch die Terrassentür ins Haus und lässt einen nun sichtlich angepissten Ricki, dem natürlich klar ist, was Alexander mit dem Blick gemeint hat, zurück. Schön, also weiter schuften. Mit ihm kann man es ja machen. Stöhnend hebt Ricki einen der Stühle hoch und versucht, diesen irgendwie auseinanderzuklappen, was doch nicht ganz so einfach ist, da sich der vermaledeite Stuhl vorgenommen hat, nicht nachzugeben. "Holt einer von euch den Tisch mit aus der Garage? Alleine ist das ein wenig schwer", fragt Mark plötzlich und kommt zu den beiden rüber. Patrick drückt Ricki augenblicklich seine Salatschüssel in die Hand, nachdem der froh ist, den ersten Stuhl endlich entfaltet zu haben, und verschwindet mit Mark in Richtung Garage. Vollkommen überrumpelt starrt Ricki auf das Grünzeug in seiner Hand und fragt sich, ob er irgendwo ein Schild mit der Aufschrift 'Bimbo' hängen hat, dass ihn hier alle als Haussklaven und Schüsselhalter benutzen. Murrend stellt er die Schüssel auf dem ersten Stuhl ab und macht sich daran, an den andern dreien herumzuwerkeln. Gott sei dank steht hinter ihm der Sonnenschirm und schützt ihn somit vor den tödlichen Strahlen, die seine natürliche Blässe gefährden. Nicht auszudenken wie er sonst nachher aussehen würde. *~*~*~*~* "Wer hat ein Herz und holt mir eine Cola?", fragt Mark und versucht, so traurig wie nur möglich zu gucken. Es ist schon eine Schande. Er darf hier in der brütenden Hitze vor einem noch heißeren Grill stehen und ist kurz davor zu verdursten, während die anderen unschuldig in ihren Liegestühlen sitzen und versuchen Alexander beizubringen, wie man Skat spielt. "Ich geh schon", sagt Patrick hilfsbereit und erhebt sich großzügig von seinem Stuhl. Der große Strohhut, den er trägt, verrutscht dabei ein wenig und hängt nun eher schief auf seinem Kopf. Die Getränke haben sie vorerst in dem kleinen Kühlschrank in der Garage gelassen, da diese sonst bestimmt nach wenigen Minuten lauwarm gewesen wären. "Wie viele Hüte hat er eigentlich?", fragt Alexander, der schon ziemlich erstaunt ist, da er den Rotschopf schon mit drei verschiedenen Kopfbedeckungen gesehen hat. "Pfff... zu viele, wenn du mich fragst. Aber Patty hatte schon immer einen Huttick. Ich glaube zur Zeit hat er so... zwanzig bis dreißig Hüte...", entgegnet Ricki nachdenklich und sieht seinem besten Freund nach, der gerade in der Garage verschwindet. "Was?" Mit großen Augen sieht Alexander Ricki an, der daraufhin wieder breit grinst. "Naja... die einen sammeln Flaschen, andere Briefmarken... tja, und Patty sammelt eben Hüte." "Hm... Mark ist auch ein wenig eigenartig in der Hinsicht. Der sammelt Smirnoffdeckel. Also schmeiß deine nicht weg... der würde sogar die Mülltonne durchwühlen...", meint Alexander lächelnd und blickt hinüber zu Mark, der aufgrund der Nennung seines Namens fragend zu den beiden hinüber blickt. "Was ist?", fragt er irritiert und dreht reflexartig ein paar der Würstchen um. "Nix. Ich sagte nur, dass er die Deckel von den Smirnoffs nicht wegschmeißen soll." "Nee! Bloß nicht. Immer her damit", ruft Mark entsetzt aus. Wegwerfen, so eine Verschwendung. Die schönen Deckel! "So... bitte schön. Dafür darfst du mir ein Toastbrot grillen", ruft Patrick plötzlich und hüpft auf Mark zu, der bei diesem Anblick anfängt zu lachen. Also dieser Kerl hat wirklich einen Schaden, aber das macht ihn wiederum interessant. "Ok, her damit", meint er großzügig und nimmt Patrick die Colaflasche ab. Der lächelt daraufhin breit und fummelt einen Toast aus der Packung. "Ist das wieder eine Liebe unter den Menschen!", flötet Ricki süßlich, woraufhin Patrick ein wenig rötlich anläuft. Oh ha, da hat ihn wohl jemand erwischt. So ein Mist aber auch. Ricki die Zunge rausstreckend wedelt er mit dem Toast vor Marks Augen herum, der wegen Rickis Aussage ein wenig verwirrt dreinblickt. "Alter Spielverderber", murrt Patrick, als er sich wieder auf seinem Stuhl nieder lässt und seine Karten vom Tisch aufsammelt. Alexander blickt zwischen den beiden hin und her, und fragt sich, was genau Ricki mit dieser Aussage gemeint hat. Ok, Patrick ist extrem auf Mark fixiert, das hat er gestern im Schwimmbad schon gemerkt, aber der wird ja wohl nicht ernsthaft versuchen wollen, seinen besten Freund anzugraben... oder? >Wenn man bedenkt, dass er beim Nachsitzen aus einer Laune heraus einen Punk geküsst hat...< Neugierig starrt Alexander Patrick an, der Ricki gerade beschuldigt, während seiner Abwesenheit in seine Karten gespickt zu haben. *~*~*~*~* "Mahlzeit", sagen Ricki und Mark synchron und verteilen erst einmal eine großzügige Portion Ketschup und Barbecuesoße auf ihren Tellern. Alexander schüttelt nur seufzend den Kopf und fragt sich, wie zwei Menschen nur so ketschupgeil sein können? Patrick hingegen kaut murrend auf einem Salatblatt herum und wenn man genau hinhört, kann man sogar Worte wie 'Barbaren' und 'Tierschänder' heraus hören. Die Tatsache, dass er vor ein paar Wochen selbst noch Fleisch gegessen hat, ist ja jetzt nicht von Bedeutung. "Hat doch recht gut geklappt", sagt Alexander zwischen zwei Bissen und sieht rüber zu Mark, der, wie sollte es anders sein, zwischen ihm und Patrick sitzt. Mark nickt nur bestätigend und räuspert sich leise. "Ich bin ja so gut", rühmt er sich selber, woraufhin alle anderen leise auflachen. Na, ein Kunststück war es ja nicht gerade. Immerhin musste er ja nicht mit Kohle und anderem Zeugs arbeiten, sondern lediglich den Stecker reinstecken. "Ob Aaron schon ahnt, wer seinen Wagen verschönert hat?", fragt Alexander plötzlich und blickt in die Runde. "Und wenn schon. Der soll mir nur zu nahe kommen", entgegnet Ricki grummelnd und tunkt seinen Toast in die Ketschup-Barbecue-Pampe. Seinetwegen kann dieser Penner ruhig hier auftauchen. "Na ja... wenn der rausfindet, dass du das warst, rammt er dich unangespitzt in den Boden. Also mit Aaron sollte man es sich besser nicht verscherzen", meint Mark und sieht Alexander ernst an, der betrübt auf seinen Teller guckt. Oh ja, ihm wird wahrscheinlich auch noch was blühen, für den Schlag in den Magen, den er Aaron zugefügt hat. "Wenn der Kerl so ein Arschloch ist, warum gebt ihr euch mit dem ab?", fragt Patrick verständnislos und nippt an seiner Fanta. Also irgendwie ist das schon eigenartig. "Tja... Dörflergemeinde. Wir waren zusammen im Kindergarten, Grundschule und so weiter. Bei uns ist das eben noch so ne alte Gruppensache von früher... und bis jetzt haben wir ja noch nicht wirklich Stress mit ihm gehabt", entgegnet Mark seufzend und lehnt sich in seinem Stuhl zurück. "Nur, er kann eben nicht gut mit solchen... nun ja, durch geknallten Typen wie euch. Punks, Gothics, Freaks... mit den Gruppen kommt er eben nicht gut klar", fährt Alexander fort und sieht Ricki deprimiert an. "Ist ja wundervoll. Soll ich vielleicht zum Friseur gehen, mir die Haare blond färben und mich anschließend ein paar Stunden ins Solarium hauen, damit ich später schön bei New Yorker einkaufen gehen kann? Der hat doch nen Schaden der Kerl. Was geht es den Penner an, wie ich rumlaufe und was ich für Vorlieben habe?", ruft Ricki empört aus und verzieht das Gesicht. "Eben. Kann dem doch am Arsch vorbei gehen. Und ich glaube, wenn Mr. Oberwichtig bei uns an der Schule wäre, würde er sich garantiert nicht so aufspielen. Da besteht der Großteil der Schülerschaft aus Gruftis, Punks und Freaks", fügt Patrick Rickis Aussage hinzu und stellt sein Glas ab. "Ok... Themenwechsel. Ich habe keine Lust, mir wegen Aaron die Laune verderben zu lassen", sagt Mark plötzlich, greift nach Patricks Salatschüssel und klatscht sich einen großen Haufen auf den Teller. "Eben. Den sehen wir noch früh genug wieder", meint Alexander und stochert auf sein Toastbrot ein. Bei dem Stichwort Aaron wird im gleich wieder ganz flau im Magen. Automatisch sieht er wieder das gestrige Geschehnis vor sich und das damit verbundene Gespräch von letzter Nacht. In Gedanken versunken merkt er nicht, wie sich ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legt. Ein Puckern geht durch seine Unterlippe und er hat das Gefühl, als sei sie betäubt. "Ist dir warm, oder hast du schon nen Sonnenbrand?", fragt Mark plötzlich und reißt Alexander so aus seinen Gedanken. Der zuckt erkennbar zusammen und starrt ein wenig verdattert durch die Runde. "Äh... ja, doch...", peinlich berührt schält Alexander sich aus seinem Tanktop und sitzt nun wie Mark nur noch in Badeshorts herum. Sein Gesicht ist trotz allem noch einige Nuancen dunkler geworden, weshalb er auch beschämt krampfhaft aus seinen Teller starrt. >Klasse. Lass diese Gedanken doch endlich mal beiseite<, schimpft er mit sich selbst und kaut auf einem Stück Fleisch herum. Ricki rutscht derweil ein wenig unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Musste das denn jetzt sein, dass Alexander sich auch noch mit nacktem Oberkörper präsentiert? Er spürt regelrecht, wie sein Puls anfängt zu rasen und sein Herz hart gegen seinen Brustkorb hämmert. Erschrocken springt Ricki auf und lässt aus versehen seine Gabel auf den Teller fallen. Das hat ihm gerade noch gefehlt. "Ich... bin mal... auf der Toilette...", bringt er stammelnd hervor und läuft hastig in Richtung Haus. Ein wenig verdutzt blicken die drei ihm nach, bevor sie sich wieder ihrem Essen und dem neuen Thema zuwenden, das Patrick soeben in die Runde geworfen hat, nämlich 'Seltsame Sammelleidenschaften'. *~*~*~*~* Keuchend schlägt Ricki die Badezimmertür zu und lehnt sich schwer atmend dagegen. Was ist denn nur wieder in ihm vorgegangen, dass er so eine Panik bekommen hat? >Das gleiche Gefühl... das gleiche Gefühl wie letzte Nacht...< Mit zittriger Hand streicht er sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und atmet einmal tief durch. Das kann nicht sein, warum passiert es schon wieder? Alexander hat ihn weder berührt noch sonst was. Und es war auch nicht das erste Mal, dass er ihn mit nacktem Oberkörper gesehen hat. >Das ist doch krank!< Taumelnd tapst Ricki zum Waschbecken und dreht den Wasserhahn auf. Er braucht jetzt auf jeden Fall eine Abkühlung. So kann er jedenfalls nicht wieder raus gehen. Seine Nerven liegen fürs erste blank. "Reiß dich zusammen... das war nichts, das ist nichts...", redet er auf sich selbst ein und betrachtet sein Spiegelbild. Ein paar schwarze Rinnsale laufen von seinen Augen hinab über seine Wangen. Na ganz klasse, jetzt hat er sich auch noch die Wimperntusche abgewaschen, was kommt als nächstes. Stöhnend greift er nach seinem Handtuch und wischt sich die Farbe aus dem Gesicht. Deprimierend ist es schon, jetzt sieht er erst recht aus wie eine Wasserleiche mit dem verschmierten Lidschatten und Maskara. Schweigend betrachtet er sein Gesicht, das auf ihn plötzlich vollkommen fremd wirkt. Ein leichter Rotschimmer liegt auf seinen blassen Wangen und die ersten Anzeichen von Augenringen sind zu erkennen. "Man siehst du scheiße aus...", schimpft er und wendet den Blick ab. Nicht, dass ihm am Ende noch was hoch kommt. Sein Blick wandert aus dem Badezimmerfenster, von dem aus er direkt in den Garten sehen kann. Über irgendetwas scheinen sich die drei glänzend zu amüsieren, da Patrick bereits wieder halbwegs unter dem Tisch liegt. Seine Augen bleiben an Alexander haften und der Anblick seines Lächelns löst abermals ein kribbelndes Gefühl in seinem Magen aus, das sich erschreckender Weise auch in seinem Unterleib ausbreitet. Keuchend blickt Ricki an sich herab und starrt mit großen Augen auf die nun wachsende Beule in seinem Schritt. Eilends dreht er sich vom Fenster weg und kneift die Augen zusammen. Das kann nur ein schlechter Traum sein. Das passiert nicht, da regt sich nichts... >Warum tust du mir das an?< TBC So, zu mehr war ich heute nicht fähig, aber es war mal ein langer Teil. (Rückenschmerzen hat. Baka-desu. T^T ) Ich hab mir wirklich ziemlich viel Mühe gegeben soviel zu schreiben und es war nicht einfach. (hab schon Krämpfe in den Fingern vom vielen Tippen >.>) Ich warte dann mal auf eure Kommis und bis zum nächsten Kapitel. By Klein Dilly ("^^) P.S.: Vielen lieben Dank, dass ihr Mad Life bis hierhin verfolgt habt. ;__; *ins-tempo-schnäuzt* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)