Wenn Drachen lieben... von abgemeldet (Die Geliebte des Drachen) ================================================================================ Kapitel 37: Seltsame Gedanken ----------------------------- Hi! Herzlichen Dank für eure lieben Kommis und würde mich über weitere freuen. Jetzt will ich aber nicht weiter stören. (Sorry, mir ist kein Ttel eingefallen) Kapitel 37: Seltsame Gedanken Dieses Kapitel widme ich meinem Geburtstagskind, Suomi_Kyoko. Ich wünsch dir alles Liebe und Gute zum Geburtstag, Engelchen! ^__^ Er machte sich Sorgen, ob sein geliebter Bruder das alles verkraften konnte. Ein Schatten legte sich über den Hügel. Ein rießiges Ungeheuer zog hoch oben über ihren Köpfen seine Kreise. Das fahle Mondlicht tauchte es in silbriges Licht. Das Tier beäugte die Menschen kritisch. Misstrauisch beobachtete es die Situation auf der Erde. Selbst im Mondlicht konnte man nicht erkennen, um welche Tierart es sich bei dem Wesen handelte. Nach einer Weile setzte es geschmeidig zur Landung an. Ein paar Meter vor Kyoko kam es dann auf dem Boden auf. Um den Hals war etwas befestigt worden, dass bei näherer Betrachtung aussah, wie ein kleines Paket. Doch das konnte täuschen, schließlich achteten alle auf das Tier. Für andere Dinge hatten sie keinen Blick. Sogar Sakuya bekam große Augen, aber nicht nur er. Alle starrten das fremdartige Wesen mit großen Kulleraugen an. Kyoko wusste um welche Tierart es sich handelte. Dieses Wesen wurde Marmaradrache genannt und war eine Kreuzung zwischem einen Marmara-Schnabelpicker und einem schwarzen Andadrachen. Der Marmara-Schnabelpicker war eine seltene Vogelart und kam eigentlich nur auf der Insel Marmara, im South-Blue vor. Der Andadrache war eine Drachenart die nur in Gruppen auftrat und überall auf der Welt anzutreffen war. Der Marmaradrache war zum ersten Mal vor zehn Jahren aufgetaucht und bewohnte angeblich die Gewässer der Grand Line, aber da war man sich nicht sicher. Nachdem der Drache drei Jahre auf ihrer Insel verbracht hatte, war er auf der Suche nach anderen Artgenossen. Zeitweilen besuchte er ihren älteren Bruder und erledigte einen Botengang für ihn. Wenn sie sich sehen wollten, schickte einer von beiden einen Falken los. Da ihr Bruder die Sprache der Tiere verstand, wusste er immer was der Marmaradrache von ihm wollte. Das vermeintliche Ungeheuer hatte rote Federn, nur der Bauch war schwarz. Die Flügel waren das besondere an diesem Vogelähnlichen Lebewesen. An der Seite befand sich ein nah hinten gebogener Stachel. Der Kopf hatte die Form eines Vogels. Das rothaarige Mädchen wollte sich dem Vogeldrachen näheren, wurde aber von seiner Schwinge getroffen und mehrere Meter zurückgeschleudert. Hart schlug sie auf dem Boden auf. Kira eilte sogleich zu ihr, Seto folgte ihm. Yuhhi und Sakuya hielten respektvoll Abstand zu dem Tier. Ein tiefes Schnauben entrang sie dem Vogel. Die vielen Menschen behagten ihm überhaupt nicht. Eigentlich war diese Drachenart sehr scheu, aber Kyoko's Bruder hatte das Herz dieses Drachen erweicht. Unter anderem hatte er ihm auch das Leben gerettet. Deswegen überbrachte er ihr auch ab und an eine Nachricht von ihm. Die letzte erhielt sie vor gut einem halben Jahr, aber nicht von dem Drachen sondern von einem Falken. Eigentlich überbrachte der Drache nur Geschenke. "Erkennst du mich denn nicht? Ich bin's, Kyoko!" Das seltsame Verhalten des Boten erstaunte sie. So verhielt er sich doch sonst nicht. Kira griff nach ihrem Arm und zog sie wieder auf die Beine. Die anderen hielten sich zurück. Das seltsamaussehende Tier erschreckte sie. Kyoko kam schon allein zurecht, trösteten sie sich. Als Seto seine Arme um sie legte, fiel ihr ein, warum der Vogel so seltsam reagiert hatte. Seit sie dem Vogel das letzte Mal begegnet war, hatte sie sich sehr verändert. Wahrscheinlich hatte er sie nicht am Geruch erkannt. Die meisten Tiere orientierten sich nämlich am Geruch. So konnten Tiereltern ihren Nachwuchs von anderen unterscheiden. Wärmend strich der junge Firmenbesitzer über ihre Arme. Das löste ein angenehmes Prickeln bei ihr aus. Trotzdem wandte sie sich wieder ihrem Problem zu. Sie löste sich aus seiner liebevollen Umarmung. Der ließ sie nur wiederstrebend los. Angesäuert sah er ihr nach, als sie von dannen zog. Kyoko warf ihrem Cousin einen fragenden Blick zu. Ihm stellte sich die gleiche Frage. Wie näherten sie sich am besten dem misstrauischen Tier? Ganz ungefährlich war die Sache nämlich nicht. Langsam ging sie auf den Vogel zu. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Wie ähnlich der Drache doch ihrem Bruder war! Erstaunlich das es auf der Welt ein Lebewesen gab, dass so gut zu ihm passte. Ihr Bruder reagierte Fremden gegenüber auch reserviert. Er war nicht schüchtern sondern extrem vorsichtig. Eine Eigenart die er von ihrem Vater geerbt hatte. Das streitet er aber immer ab. Das Mädchen streifte ihr zerissenes Hemd ab und zum Vorschein kam das blaue Top. An ihrem Rücken hatte sie eine feine Narbe. Nach all den Jahren war sie kaum noch zu sehen, aber es gab sie. Diese Narbe verlief quer über ihr Schulterblatt und war genau sechs Zentimeter groß. Kurz nach ihrem sechsten Geburtstag hatte sie sich beim Training verletzt und die Narbe war das Resultat dieser Verletzung. Der Drache war dabei gewesen, als sie sich verletzt hatte. Er wüde sie bestimmt wieder erkennen. Solche Wesen hatten ein ausgeprägtes Gedächnis und vergaßen so schnell nichts. Einen Meter vor dem Vogel blieb sie aus Sicherheitsgründen stehen. Sie wollte dem Tier keine Angst einjagen. Vogeldrachen waren noch ängstlicher als normale Drachen. Das Mädchen mit dem blauen Oberteil drehte sich um. Jetzt stand sie mit dem Rücken zu ihm und er hatte freie Sicht auf ihre Schultern. Fast konnte sie die verständnislosen Blicke des Halbbluts spüren. Irgendwie musste sie ihn dazu bringen, auf ihren Rücken zu schauen. "Marmaris! Erinnerst du dich an den Unfall vor elf Jahren?", fragte sie nach hinten gewandt. Marmaris war sein Rufname. Der Gefragte runzelte die Stirn. Er hatte schon viel erlebt und deswegen dauerte es eine Weile bis ihm die Sache vor elf Jahren wieder einfiel. Der Vogeldrache dachte nach. Sein Gedächnis war auch nicht mehr das Beste. Dunkel erinnerte er sich an einen Unfall, der vor ungefähr elf Jahren stattgefunden hatte. Aber er war sich nicht sicher, ob sie die Schwester seines Freundes war. Obwohl sie seinen Spitznamen kannte. Das große Tierchen reckte sein Näschen in die Höhe und schnupperte. Es nahm die verschiedensten Gerüche auf und ordnete sie zu. Vieles war ihm bekannt, aber die verschiedenen Düfte, die den Menschen anhaftete, konnte er einfach nicht zu ordnen. Vielleicht sollte er dem Mädchen einfach vertrauen? Obwohl, wenn er es recht bedachte, trug dieses Mädchen das selbe Kopftuch wie die Schwester seines Freundes. Zumindest hatte es die selbe Farbe, nämlich rot. Kyoko trug das Kopftuch nämlich auf ihrem nackten Arm, also unter dem Hemd, dass sie momentan in der Hand hielt. Er beschloss dem Mädchen zu vertrauen. Marmaris bewegte sich. Der mürrische Drache wies sie an das Paket um seinen Hals abzunehmen. Nachdem sie seinem Befehl nachgekommen war, wandte sich der große Vogeldrache ab. Er breitete seine mächtigen Flügel aus und erhob sich in die Lüfte. Elegant schwebte er davon, dem hellen Mond entgegen. Sie sahen ihm nach, bis er hinter einer Wolke verschwunden war. Seto war erstaunt. Das hätte er nun wirklich nicht geglaubt! Es war erstaunlich, dass ein so klobiges Tier so elegant durch die Lüfte schweben konnte! Er war total fasziniert von den verschiedenen Drachenarten. Bis jetzt hatte er die Existenz dieser Wesen immer bezweifelt. Vermutlich würde er es immer noch abstreiten, wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Wem sollte er sonst vertrauen, wenn nicht seinen Augen? Je länger sie in dieser Welt verweilten, desto seltsamer kam ihnen das Verhalten ihrer Freundin vor. Ihr Handeln war nicht immer nachvollziehbar. Kyoko löste das braune Papier und zum Vorschein kam ein kleines, cirka dreißig Zentimeter langes und zwanzig Zentimeter breites Holzkästchen. Es war aus Eichenholz gefertigt. Der Deckel des Kästchens war bemalt. Die Mitte des Holzdeckels zierte ein weißer Drachenkopf. Die Ecken waren mit verschiedenen Ornamenten verschönert worden. Es war eine einfache Arbeit, aber wunderschön. Sie hatte schon immer ein Faibel für solche Dinge gehabt. Ihr Bruder hatte es also nicht vergessen, dachte sie erleichtert. Behutsam öffnete sie das Kästchen. Der zusammengefaltete Bogen Papier fiel ihr sofort ins Auge. Mit spitzen Fingern faltete sie es auseinander. Beide Seiten waren leer. Mittlerweile bildeten ihre Freunde einen Kreis um sie. Kira reichte ihr eine Flasche Rum. die hatte er aus ihrem Rucksack entwendet, denn sie vor ihrem Kampf mit Arlong am Wegrand abgestellt hatte. Verwirrt blinzelte Mokuba. Was hat das denn zu bedeuten?, fragte er sich. Die Gepflogenheiten auf dieser Insel waren echt seltsam!, stellte der kleine Mann fest. Seine Freunde sahen das anscheinend auch so. Jeder guckte verwirrt von einem zum anderen. Mit einem Lächeln nahm das rothaarige Mädchen die Rumflasche entgegen. Als nächstes wurde ihr eine Schnapsflasche gereicht. Mit einem hintergründigen Lächeln legte sie das Papier wieder zurück ins Kästchen und verschloss dieses. Danach wandte sie sich um, die Schnapsflasche in der Hand. Das nichtsahnende Opfer saß direkt neben ihr auf dem Boden. Ruckartig warf sie den verletzten Firmenpräsidenten auf den Boden und setzte sich auf seinen Schoß. Joey schnappte überrascht nach Luft. Aber auch seine anderen Freunde waren total überrascht. Viele Fragen gingen ihnen durch den Kopf. Zum Beispiel, was war in der Flasche? Schnaps oder Mineralwasser? Die zweite Frage die sich ihnen stellte, war was das durchgeknallte Mädchen jetzt wieder vorhatte? Wenn er nicht solche Schmerzen hätte, würde er die Situation als angenehm, oder erregend beschreiben. Viel schöner würde er es aber finden, wenn sie ganz alleine wären. Dann könnte er ihr zeigen, wie sehr er sie begehrte. Das Mädchen auf seinem Schoß sah ihn aus halb geschlossenen Lidern an. Was hatte sie vor? Seine Haut prickelte. Jeder seiner Sinne war auf sie gerichtet. Alles in ihm war sich der Nähe des Mädchens bewusst. So etwas hatte er wirklich noch nie empfunden! Ihm wurde schmerzhaft bewusst, wie abhängig er mittlerweile von ihr war. Unbemerkt von ihm hatte sie sich in sein Herz geschlichen und war nicht mehr zu vertreiben. Das Schreckliche daran war, dass er es noch nicht einmal wollte! Im Gegenteil! Jeder Teil von ihm wollte das sie blieb. Er hatte sein Herz an sie verloren. Noch immer versuchte er sich gegen seine Gefühle zu wehren. Kyoko lächelte hinterlistig. Der präkeren Situation war sie sich nicht bewusst. Ihre Freunde dafür um so mehr. Sie beugte sich etwas nach vor. Mit den Zähnen löste sie den Korken der Flasche. Grinsend lehrte sie einen Teil der Schnapsflasche über seine Brust. Empört schrie er auf. Aki konnte ein schadenfrohes Lachen nicht unterdrücken. Er hatte es gewusst. Den Inhalt der Flasche verteilte sie gleichmäßig auf seinen Wunden. Hauptsächlich tat sie dies um seine Wunde zu desinfezieren. Ein bisschen Sadismus steckte jedoch auch dahinter. Sonst hätte sie ihn ja vorwarnen können! Aus zusammengekniffenen Augen starrte er sie an. Die Hände glitten zu ihren Oberschenkeln und krallten sich daran fest. Er hatte starke Schmerzen. Kira hatte den Rucksack neben ihr abgestellt. Ihm entnahm sie ein kleines Verbandskästchen. Sie entnahm ein sterilles Tuch und tupfte damit seine Wunden ab. Ganz vorsichtig säuberte sie seine Wunden. Äußerst sanft fuhren ihre Hände über seinen lädierten Oberkörper. Nachdem sie jede Wunde gereinigt hatte, nahm sie Verbandszeug heraus. Nun begann sie seinen Oberkörper zu verbinden, wobei sie sehr sanft vorging. Notdürftig klebte sie Pflaster auf die kleinen Kratzer. Am Ende blieb nur noch die große Wunde quer über seinen Brustkorb über. Kyoko zog ihn an den Schultern hoch und verarztete die Wunde mit einem Stretchverband. Während der ganzen Prozedur meckerte er. Das er sich in so einer misslichen Lage befand, behagte ihm ganz und gar nicht. Zudem tat die ganze Sache höllisch weh! Hin und wieder keuchte er vor Schmerz auf. Trotz seiner Schmerzen verhielt er sich ruhig, abgesehen von seinem ständigen Gemecker. Anscheinend war er doch nicht so wehleidig, wie sie gedacht hatte. Aber bei Kaiba wusste man nie, was er gerade dachte oder fühlte. Vielleicht war er einfach nur ein guter Schauspieler? Bei ihm war alles möglich. Nachdem sie ihn fachmännisch verbunden hatte, kletterte sie von seinem Schoß runter. Ein wenig enttäuscht richtete er sich wieder auf. Würde ihm sein Hintern nicht so wehtun, hätte sie ruhig noch länger auf ihm sitzen können.Wie soll ich heute Nacht bloß schlafen?, fragte er sich. Dabei war es fast morgen. Kyoko wandte sich erneut dem Kästchen zu. Aus Sicherheitsgründen legte sie es in Kira's Schoß. Dann nahm sie die Rumflasche und leerte einen Teil des Inhalts über den weißen Papierbogen. An den Seiten lief die gold-braune Flüßigkeit runter und bildete auf dem feuchten Erdboden kleine Pfützen. Nach und nach versickerte die scharf richende Flüßigkeit im Boden. Ein würziger Duft stieg ihnen in die Nase. Es war der Rum, den die meisten nicht gewöhnt waren. Sie schwenkte den rumgetränkten Bogen in der Hand, damit sich die Flüßigkeit möglichst gleichnäßig verteilte. Nachdem sie zehn Minuten stillschweigend dagessen hatten, stand Aki auf. "Ich geh zum Hafen," erläuterte er seine Pläne. Seine Stimme hatte wieder einen ruhigen, gleichgültigen Klang angenommen. "Du spionierst die Fischmenschen aus?", fragte Kyoko beiläufig. Das Mädchen war viel zu sehr mit dem Brief beschäftig, als das sie auf andere Dinge achtete. "Fischmenschen? Gibt's von der Sorte denn noch mehr?", schrie der Braunhaarige hysterisch. Panisch sah er sich um. Etwas ängstlich kroch er näher an Kyoko ran. Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen. Sie starrte die ganze zeit den Brief an und bekam nur am Rande mit, was um sie herum geschah. Die anderen sahen ihn leicht irritiert an. Sonst war er doch immer die Ruhe in Person? Niemand machte sich über ihn lustig, es wunderte sie nur. Aber ihnen erging es ähnlich. Auch sie fürchteten sich vor diesen Wesen. Trotzdem fühlten sie sich sicher in der Nähe ihrer rothaarigen Freundin. "Mann! Musst du mich so erschrecken? Den Rest von Arlongsbande erledigt Aki auch alleine. Oder Onkel?", fragend sah sie ihn an. Der Angesprochene nickte leicht. Er wirkte abwesend. Irgendetwas schien ihn schwer zu beschäftigen. "Du könntest jemanden mitnehmen," schlug sie vor. Sekundenlang versanken ihre Blicke in einander. Jeder versuchte die Gefühlswelt des anderen zu erforschen. Nach endlos erscheinenden Sekunden wandten sie den Blick ab. "Gute Idee! Ich werde jemanden zum Tragen brauchen,"meinte er leichthin. Joey guckte verwirrt von einem zum anderen. "Um was geht's hier?", erkundigte er sich. "Die Fischmenschen waren Piraten und Piraten haben immer Schätze an Bord,"erklärte sie ihm bereitwillig. In Bakuras Augen trat ein eigenartiger Glanz. Aufgeregt sah er sich um. "Deinem Verhalten nach zu urteilen, möchtest du mitkommen. Oder irre ich mich?", grinste Aki. Dieser antwortete mit einem hastigen Nicken. Anscheinend war er wieder dem Goldfieber verfallen. Bisher hatte ihn Seto nur einmal so erlebt, und zwar im Museum, als er gerade dabei war, ein antikes Daidem zu klauen. Bakura war auch so ein Typ aus dem man nicht schlau wurde. Genau wie seine Freundin, dachte der junge Firmenpräsident kopfschüttelnd. So langsam überwand er seinen hysterischen Anfall. Alleine der Gedanke, dass es noch so jemanden wie Kiss geben könnte, trieb ihm den nackten Angsschweiß auf die Stirn. "Natürlich will ich mit! Das lass ich mir nicht entgehen!", er klang aufgeregt. In Gedanken stellte er sich bereits die Edelsteine, das Silber und das viele Gold vor, das er in wenigen Momenten zu sehen bekommen würde. Es würde wohl eher Stunden dauern bis sie den Hafen erreicht hatten. Vor Morgengrauen erreichten sie ihn sicher nicht. Doch davon hatte der gute Bakura keine Ahnung. In seinen Gedanken badete er bereits in Edelsteinen und Gold wie Dagobert Duck. Kyoko schmunzelte. Sie kannte ihren Freund gut genug um zu wissen, wovon er gerade träumte. "Die Beute wird aber geteilt, verstanden!", ermahnte sie mit hoch erhobenem Zeigefinger. Gespielt empört sah er sie an. "Ich würde doch nie heimlich mit der Beute abhauen! Also, was denkst du denn von mir? Außerdem kenn ich den Weg gar nicht zurück,", beschwerte er sich. Aus seinen Augen sprach der Schalk. Er nahm dieses Geplänkel nicht ernst. Schließlich kannte er seine beste Freundin nur zu gut. "Ich kenne dich, mein Lieber! Wehe, du bekommst wieder lange Finger!", meinte sie mit hochgezogener Augenbraue. "Keine Sorge, keiner von euch geht leer aus. Die Beute wird gleichmäßig aufgeteilt. Keiner kommt zu kurz, allerdings dürft ihr euren Anteil nicht ausgeben," fügte sie hinzu. Faye nickte ihr zustimmend zu. May schmiegte sich an Joey und tauschte verstohlen Zärtlichkeiten mit ihm aus. Dennoch nahm sie die Worte ihrer Freundin wahr. Der schwarzhaarige Duke versuchte einen Blick auf den Brief zu erhaschen, was ihm leider nicht gelang. Enttäuscht, dass seine Neugier nicht befriedigt wurde, wandte er sich seiner Freundin zu. Warum durfte er seinen Anteil nicht verbraten? War es denn nicht seine Angelegenheit, wie er sein Geld ausgab? Diese Fragen stellte er ihr auch. Kyoko schaute ihn an. Er wirkte erschöpft. Kein Wunder, bei dem was ihre Freunde in den letzten Stunden durchmachen mussten. "Schüler sind chronisch pleite. Es wäre mehr als seltsam, wenn plötzliche eine Gruppe Jugendlicher mit dem Geld nur so um sich schmeißt. Außerdem haben wir hier eine ganz andere Währung. Ihr könntet also nur Edelsteine, Gold und Silber gebrauchen," "Ihr müsstet euren Anteil umtauschen und keine Bank würde einem Neunzehnjährigen Edelsteine umtauschen! Man würde Fragen stellen und das wäre für jeden von uns unangenehm. Würde es dir nicht seltsam vorkommen, wenn ein Schüler in deine Bank kommt und verlangt, dass du seine Edelsteine gegen Geld umtauscht?", unterbrach Kira. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Kira hatte recht. Ihm würde das mehr als spanisch vorkommen. Im grunde war die Sache auch egal. Der Papierbogen in Kyoko's Hand weckte sein Interesse mehr, als die Aussicht auf Gold und Edelsteine. Er war eben ein sehr neugieriger Mensch! Das ganze Gerede von Gold und beute interessierte Kaiba wenig. Er war viel zu sehr mit seinem lädierten Hinterteil beschäftigt. Der junge mann wusste nicht wie er sitzen sollte, ohne das er dabei Schmerzen empfand. Sein sonst so unbewegtes Gesicht spiegelte heute eine viel Zahl von Emotionen wider. Es war weniger der Schmerz seiner Verletzungen, als sein Wunsch eine bestimmte Person zu beschützen und an sich zu binden. Je länger er in dieser Umgebung verweilte, desto undurchsichtiger erschien ihm die ganze Sache. Aber auch das Mädchen das er liebte wurde ihm zunehmend fremder. Sie entfernte sich mit rasender Geschwindigkeit von um und er konnte nichts dagegen tun. Das war eine ungewohnte Situation. Diese Gefühle, die ihn bei ihrem Anblick durchströmten, waren völlig neu für ihn. Er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Die fremde Kultur hier erschwerte sie Situation noch. Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er wirklich in dieser Welt sein wollte. Wenn er ihr folgen würde, wäre er dann eine Last für sie? In der letzten Stunde hatte er sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Er fühlte sich nutzlos und das war ein gänzlich neues Gefühl für ihn. Seit sein Stiefvater gestorben war, hatte er sich nicht mehr so hilflos gefühlt wie jetzt. Seto hatte keine Erfahrung mit Kampfsport. An und für sich hatte er kein Problem damit sich gegen andere zu verteidigen, aber gegen diese Monster hatte er keine Chance, wie er schmerzhaft feststellen musste. Im Prinzip war er keine Hilfe für sie und das tat weh. Sehr weh! Da gab es zum ersten Mal in seinem Leben jemanden den er von ganzem Herzen liebte und dann war er eine Last für sie. Das war ungerecht! Aber von ihr lassen konnte er auch nicht, dafür waren seine Gefühle zu stark. Er wäre nicht Seto Kaiba wenn er so einfach aufgeben würde! Ihm war klar, dass ein hartes Stück Arbeit vor ihm lag um ihr eine Hilfe zu sein, aber das war es ihm wert. Er würde sich anstrengen und sein Bestes geben um ihr eine Stütze zu sein. So einfach würde er nicht aufgeben! Als erstes musste er sich einen geeigneten Kampfsporttrainer suchen. Der Rest war kein Problem für ihn, er war ein gelehriger Schüler, wenn es sein musste. Die augenblickliche Situation erforderte vollen Einsatz von ihm und er war bereit alles zu tun um sein Ziel zu erreichen. Ein Seto Kaiba bekam immer das was er wollte und so würde es auch bleiben! Kaiba war so mit sich beschäftigt, dass er alles was um ihn herum passierte nicht wahr nahm. So merkte er auch nicht, wie Bakura, Faye und Duke mit Aki in der Dunkelheit der Nacht verschwanden. Die Vier wollten zum Hafen, wenn er sich recht erinnerte. Kyoko indess war mit ihrem Brief beschäftigt. Inzwischen war der Papierbogen getrocknet und die Schrieft wurde sichtbar. Kira war Feuerholz sammeln. Die anderen saßen im Halbkreis um ihre Freundin herum. Die wartete auf ihren Cousin bevor sie sich dem Brief zuwandte. Raphael war auffallend still. Das kam selten bei ihm vor. Normalerweise konnte er seine Zunge nicht im Zaum halten. Anscheinend bereitete ihm die momentane Situation sehr mit. Ihm erschien das ganze sehr seltsam. Das war ein Schock für ihn. Die fremde Welt hinter den Black-Mountains hatte ihn nicht überrascht. Er hatte schon seit längerem die Vermutung, dass sich hinter der Gebirgskette mehr verbarg als die meisten Menschen glaubten. Was ihn wirklich überraschte, waren diese seltsamen Wesen und das unerklärliche Verhalten seiner Angebeteten. Seit sie in dieser Welt waren verhielt sich Kyoko anders. Undurchschaubar und irgendwie verletzlich. Auf dem Weg zur Höhle hatte ihm Kyoko einiges erklärt, aber so ganz verstand er die Sache nicht. Zum Glück schien er da nicht der Einzige zu sein. Diese Fischmenschen hatten ihn erschreckt und für eine Weile hatte er geglaubt, sie müssten alle sterben. Er als Einziger hatte keine Waffe gehabt um sich zu verteidigen und so war ihm nichts anderes übrig geblieben als sich hinter anderen zu verstecken. Das war ihm sehr unangenehm, aber seinem Master war es ja nicht anders ergangen und das freute ihn. Raphael hatte mehrere Schürfwunden und eine geprellte Rippe davongetragen, ansonsten ging es ihm gut. Anders als Kaiba fühlte er sich nicht nutzlos. Er hatte bereits beschlossen Kyoko zu begleiten, sonst konnte er sie nie erobern. Das er dafür einen beschwerlichen Weg gehen musste, ahnte er jetzt noch nicht. Mittlerweile war Kira zurück mit dem Holz und bereitete ein Lagerfeuer vor. Nachdem das Feuer endlich eine angenhme Wärme verbreitete, widmete sich Kyoko wieder ihrem Brief. Völlig konzentriert las sie Zeile für Zeile durch. Aufmerksam versuchte sie zwischen den Zeilen zu lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)